Das Ende von allem von Eri_Kisaki ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Sie hatte nun schon eine Weile mit geschlossenen Augen einfach nur dagelegen, als sie entschloss, aufzustehen. Das Gespräch von Shiho und Elena hatte sie mit angehört und wusste deshalb auch, dass Shiho nicht mehr hier war. Ran war nun ganz alleine in dem Zimmer. Langsam richtete sie sich auf und schlug die Decke zur Seite. Es war mucksmäuschenstill. Sollte sie jetzt wirklich weiter versuchen, dass Passwort zu knacken? Was war, wenn sie im geheimen überwacht wurde? Dann hätte das schlimme Konsequenzen für sie. Sie sah sich ein bisschen in dem Zimmer, in dem sie gefangen gehalten wurde um, in der Hoffnung, irgendeinen weiteren Hinweis zu erhalten. Sie grübelte und grübelte, doch sie kam einfach nicht darauf, an was es sie erinnerte. Nachdem sie aufgestanden war, ging sie unruhig im Zimmer auf und ab. Schließlich setzet sie sich auf den Schreibtischstuhl und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. Seufzend lehnte sie sich zurück und atmete tief ein und aus. Wenn Shinichi an ihrer Stelle gewesen wäre, würde er sich sicherlich viel schneller als sie erinnern. Für ihn war das wahrscheinlich ein Klacks. "Lady in Red..", murmelte Ran immer wieder vor sich her. "Lady in Red.." Ran sprang auf und stieß sich dabei das Knie an der Tischplatte, doch der Schmerz war gerade das, was sie am wenigsten interessierte. Sie war darauf gekommen, woran sie "Lady in Red" erinnerte. Vermouth schielte zu Vodka herüber. Irgendwie benahm er sich seltsam. Schon seit sie in das Flugzeug gestiegen waren, hatte er sie die ganze Zeit über aus beobachtet. Aber er beherrschte das unauffällige Herübersehen noch nicht so wirklich. Vermouth fiel es auf jeden Fall auf und es machte sie zugleich unsicher und zornig. Wenn er ein Problem hatte, dann sollte er es sagen. Es gehörte sich einfach nicht, eine Frau anzustarren. Gin, der neben ihr saß, war schon vor einer Ewigkeit weggeratzt. "Entschuldigung.. Kann ich Ihnen vielleicht noch etwas zu trinken bringen, bevor wir demnächst mit dem Landeanflug beginnen?", fragte plötzlich eine brünette Stewardess. Sie sah die blonde Frau so gespielt freundlich an, dass Vermouth ihr am liebsten einen gehässigen Kommentar an den Kopf geworfen hätte, aber sie wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zudem sah Vodka just in diesem Moment schon wieder zu ihr herüber. Sein Platz war direkt neben ihrem, wurde aber durch den Gang getrennt. Sie hatte den Platz in der Mitte dem Fensterplatz vorgezogen, da sie sich so die anderen Mitglieder der Organisation, die sie begleiteten, besser beobachten konnte. Sie machte sich gerne ein Bild über die, mit denen sie zusammenarbeiten musste. "Ich nehme einen Cognac!", meinte Vermouth herablassend zur Stewardess. "Das tut mir sehr Leid, aber wir haben keinen Cognac mehr. Wir könnten Ihnen dafür einen Martini anbieten." Vermouth sah sie mit einem eiskalten Blick an, sodass die Flugbegleiterin aschfahl wurde. "Sehe ich so aus, als wenn ich einen Martini haben will?", fragte sie ganz ruhig, aber ihre Stimme klang so, als wenn sie gleich ausrasten würde. "Nein, verzeihen Sie... Vielleicht wollen Sie etwas anderes bestellen?" Die braunhaarige Frau schluckte. "Haben Sie irgendwas Hochprozentiges?" "Wir hätten da einen Arrak oder auch Rum, den ich Ihnen gerne bringen würde..." "Dann holen Sie den Arrak!", fuhr Vermouth sie entnervt an "Ja, sofort!" Die Stewardess beeilte sich, das Getränk zu holen und Vermouth sah wieder zu Vodka herüber. Natürlich hatte dieser sie gerade in diesem Moment beobachtet und tat so, als würde er die Sicherheitsanweisungen für das Flugzeug auf der Karte in seiner Sitztasche lesen. Er stellte sich nur dabei so selten dämlich an, dass jeder mitbekommen hätte, dass er nicht wirklich las. Die Karte war falsch herum. Allmählich war sie wirklich genervt von der ganzen Situation. Elena und Atsushi nutzen sie wieder einmal schamlos aus, Vodka starrte sie unentwegt an, sie hatte keinen Cognac bekommen können und Gin schlief zur guter Letzt neben ihr, anstatt, dass sie eventuell weiter Informationen aus ihm herausholen konnte. Und es gefiel ihr auch ganz und gar nicht, dass sie Ran alleine hatte zurücklassen müssen. Auch dass Rans Handy kaputt war, bereitete ihr weitere Kopfschmerzen. Wie sollte sie ihrem Silverbullet so helfen? Gestresst seufzte sie und drückte sich von ihrem Sitz hoch. Der Gang zur Toilette würde sie vielleicht ein wenig beruhigen. Immerhin musste sie dann nicht Vodkas Blick im Nacken spüren. Und Bewegung würde sie so auch bekommen. Das Eingesperrt sein in so einer Maschine war auch nicht das, was sie sich als Entspannung wünschte. Gin war durch ihr Aufstehen aufgewacht und sah sie verwundert an. Sie beugte sich langsam zu ihm herunter. "Ich bin nur kurz für kleine Mädchen!", flüsterte sie ihm so leise wie möglich zu und bemerkte, wie Vodka hinter ihr die Ohren weit aufsperrte. Die blonde Frau grinste in sich hinein. Tja, jetzt hatte er was nicht mitbekommen. Aber sie hatte deswegen noch lange nicht das Bedürfnis, ihn aufzuklären. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drängelte sie sich durch den schmalen Gang. Sie musste sich überlegen, wie sie Kontakt mit Kudo aufnehmen konnte. Wäre es möglich, dass sie etwas in der FBI-Hauptzentrale hinterließ? Nein, sicherlich nicht. Sie würde ja "beschattet" sein. Die Kameras wurden ja durch den Computer überwacht und der Boss konnte so von Japan aus verfolgen, was sie tat. Aber was konnte sie dann tun? Sie sah zu ihrem Platz zurück. Vodka konnte sie hier nicht sehen, da er zu weit entfernt war und sie von mehreren Personen verdeckt wurde. Sie sah, wie die Stewardess ihr Getränk brachte. Sie hoffte, dass alles bald ein Ende finden würde. Die Organisation musste doch nur ausgelöscht werden. War denn das so schwer? Wenn es nicht blad vorbei wäre mit "schauspielern", würde sie zugrunde gehen. Sie war zwar sehr gut darin, aber sie hatte ja niemanden. Keinem konnte sie vertrauen. Und für Yukiko lebte sie nicht mehr. Es gab nur noch Angel und Cool Kid, für die sie lebte. Dafür musste sie sich tagein, tagaus anstrengen und das war auch die ganze Mühe wert. Jodie war ganz aufgeregt, als sie erfahren hatte, dass es Akai gut ging. Es beruhigte sie ungemein, auch wenn sie traurig darüber war, dass sie ihm nicht helfen konnte. Es gab Probleme in den Staaten. Sie hätte ihm gerne geholfen, ihn unterstützt. Aber sie war hier. Shinichi ging auf und ab. Es machte Jodie fast verrückt, aber sie wollte ihn jetzt nicht anfahren. Nicht nachdem sie immer noch keinen Anruf von Vermouth erhalten hatten. Jodie hatte sich schon gedacht, dass das Miststück nicht anrufen würde. Es hätte sie eher überrascht. Sie war durchtrieben und tat niemandem einen Gefallen. Ran zu benutzen war das mieseste, was sie tun konnte, aber sie hieß ja Vermouth, da musste man so etwas annehmen. Sie vertraute dieser Frau nicht im Mindesten. Menschen zu hintergehen, war ihr Hobby. Ihr Hass auf diese Frau war fast gar nicht in Worte zu fassen und da sie dem Oberschüler nicht die Hoffnung nehmen wollte, behielt sie ihren Standpunkt für sich. Plötzlich kam Black aus seinem Büro gestürmt. Jodie und Shinichi, die sich schon vor einiger Zeit im Vorraum aufhielten, sahen ihn erstaunt an. "Ist etwas mit Ran? Haben Sie eine Spur?", war das erste, was Shinichi fragte. Black schüttelte den Kopf. "Nein, aber in den Staaten geht etwas sehr Merkwürdiges vor. Es scheint so, als hat die Organisation vor, anzugreifen!" "Aber wie? Sie sind doch ganz klar in der Minderheit!", entgegnete Jodie. "Ich habe keine Ahnung, aber irgendetwas ist da im Busch!" Unsanft schob Elena Shiho in das Labor. Es sah fast genauso aus, wie das, in dem sie eben noch gewesen war, aber es gab einen Unterschied. Hier war schon ein feiner Geruch des Aptoxins erkennbar. Für jede "normale" Person, wäre dieser Geruch nicht wahrnehmbar gewesen, aber Shiho kannte ihn nur zu gut. Er raubte ihr manches Mal den Atem. Nur wenn das Aptoxin in Pillen eingefüllt war, nahm sie den Geruch nicht mehr wahr. "Vom Aptoxin haben wir noch genügend. Und du brauchst dir nicht die Mühe machen, wieder etwas davon zu nehmen. Dein Körper ist durch das Gegenmittel resistent! Sterben wirst du also nicht, selbst, wenn du ganz unabsichtlich etwas davon verschluckst!" "Dann brauche ich mir ja überhaupt keine Sorgen zu machen, was?", zwitscherte die junge Frau. Elena lächelte sie an. "Nein, da hast du Recht! Ich wüsche dir auf jeden Fall ganz viel Spaß! Um deine Freundin werden wir uns auch ab und zu kümmern.. Wenn du noch etwas brauchst, musst du nur bescheid sagen!" "Das ist ja alles so liebenswürdig von euch!", sagte Shiho voller Inbrunst. Ihre Mutter antwortete ihr nicht mehr, sondern machte sich von dannen. Shiho war darüber nicht traurig. Sie sah sich genauer in dem Zimmer um und stellte sich dann vor den Schreibtisch. Anscheinend arbeitete hier sonst ein anderer Wissenschaftler, denn es lagen einige Papiere mit einer unleserlichen Schrift wild verteilt herum. Bevor sie also anfangen konnte zu arbeiten, musste sie erst einmal Ordnung schaffen. Zwischendurch versuchte sie immer wieder, die Schrift zu entziffern, aber es stellte sich heraus, dass nur die Person, die es aufgeschrieben hatte diese "Hieroglyphen" lesen konnte. Shiho gab es auf. Wichtig sah das Geschmiere auch nicht unbedingt aus und sie hatte viel zu tun. Sie nahm das erste Reagenzglas mit dem Aptoxin in die Hand und begutachtete es. Es sah genauso aus, wie immer. Sie roch ein wenig dran. Eindeutig, es war das Gift, dass sie hergestellt hatte. Jetzt musste sie also nur wieder alle "Zutaten" zusammen suchen. Was sie alles dafür benötigte, hatte sich in ihr Gehirn festgebrannt. Sie vergaß nie so schnell, welche Mittel sie genommen hatte. Nur beim APTX 4869 hatte sie sich nicht mehr daran erinnern können. Vielleicht hatte sie einfach zu lange daran gesessen. Oder es war eine Nebenwirkung des Giftes, das die Verringerung des Hirnvolumens mit sich zog? Jetzt war es jedenfalls nicht mehr so. Er hatte wirklich miese Laune. Seine schweren Schritte hallten laut über den grauen Steinboden. Mit ihm konnte man nicht einfach so spielen! Entweder war Lowell dumm, oder er wurde gekidnappt. Obwohl im letzteres weniger zusagte. Denn das würde bedeuten, dass die Organisation im Anmarsch war. Und das, was er von Black über das Elixier erfahren hatte, bereitete ihm auch Kopfschmerzen. Wenn es seine Aufgabe war, dieses "Ding" zu beschützen, wieso hatte Lowell dann gewartet. Hatte er gezögert? Aber warum? Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und ging schneller. Zeitgleich bemühte er sich auch darum, leiser zu sein. Irgendetwas sagte ihm, dass etwas nicht in Ordnung war. Jodie hatte seine Intuition immer bewundert. Und sie hatte ihn bis jetzt noch nie im Stich gelassen. Sobald sich ihm jemand von hinten näherte, spürte er es. Selbst in einem dunklen Raum konnte er eine Zielperson auf große Entfernung genau treffen, da ihm sein Gefühl sagte, wo der Zielpunkt war. Schon hatte er das Ende des Flures erreicht. Hier war der Fahrstuhl, der ihn in den unteren Teil des Gebäudes bringen würde. Dort würde er dann zum Labor gelangen und erst einmal einen Lagebericht zu Black schicken, oder besser noch, ihn sofort anrufen, damit er als Ersatz für Lowell alles leitete. Er drückte auf die Taste, um den Fahrstuhl zu rufen. Die Taste leuchtet rot auf und Akai hörte, wie sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte. Auf einmal begann das Licht zu flackern. Die Deckenbeleuchtung über seinem Kopf fiel aus und dann auch alle anderen Lichter. Und da dämmerte es ihm auch schon. Sie waren hier. Und sie hatten sogar Zugang zu einigen Räumen, zu denen wahrscheinlich nur Lowell und Black den Code kannten. Akai schlug gegen die Tür zum Fahrstuhl. "Verdammt!" Doch er nahm sich nicht die Zeit, in aller Ruhe seine Wut herauszulassen. Er stieß die Tür zum Treppenhaus auf und sah herab. Es lagen sehr viele Stockwerke vor ihm... Während des Laufens holte er sein Handy aus seiner Tasche und rief die Netzwerkzentrale an. Zum Glück hatte er sich die Nummer von dem einen Angestellten dort aufschwatzen lassen. "Moment!", bekam Akai zur Begrüßung zu hören. "Hier ist gerade der Strom weg.." "Deshalb rufe ich ja auch an!", murrte Akai, schon leicht vom Laufen schnaufend. Die Hand am Geländer lassend, raste er Stufe um Stufe herab. Bis er unten wäre, waren gut zehn Minuten um. Sie durften keine Zeit verlieren! "Habt ihr auf den Überwachungskameras etwas feststellen können?" "Bitte was?.. Hier ist nichts gewesen. Alles ganz normal. Sicherlich ist der Generator nur wieder ausgefallen!", versuchte der Mann Akai zu beruhigen. "Idiot! Die Organisation.." Er holte kurz tief Luft. Sein Atem kam inzwischen nur noch stoßweise und sein Herz raste, aber er dachte gar nicht daran, dass Tempo zu drosseln. Er legte sogar noch einen Zahn zu. "..Sie sind schon längst hier!", fauchte er, aber es klang fast heiser. "So ein Blödsinn!", widersprach der Mann. "Wir sind Tag und Nacht wach, um alles zu überwachen. Da wird es uns doch wohl auffallen, wenn.." "Es ist euch aber nicht aufgefallen!", brüllte Akai entrüstet. "Sie würden nicht mit viel Tamm Tamm hier einbrechen! Die wissen, wie man professionell vorgeht! Und nun tu einfach, was ich dir sage!... Du wirst versuchen, jeden einzelnen Agenten zu Gruppen zusammen zu stellen, die sich alle bereit machen, jeden zu überprüfen. Einige von ihnen sind in der Lage, sich sehr gut zu verkleiden!... Dann wirst du James Black informieren.... Hast du verstanden? .....Hallo?" Im Hintergrund hatte er leise Geräusche gehört. Er kannte diese Klänge. Eine Pistole mit Schalldämpfer hörte sich so an. "Selber Hallo!", antwortete eine unbekannte Stimme lachend. Vor Schreck wäre Akai fast gestolpert. So hörte sich nur ein Mitglied der Organisation an. Sie waren tatsächlich da. Sie waren verloren! Akai legte hastig auf und wählte dann keuchend Blacks Nummer. "Sie sind hier!", schrie er ins Telefon. Das Flackern der Lichter hatte ihn aufgeweckt und er streckte sich ein wenig, wobei Kazuha an seiner Schulter auch aufwachte. Sie hatten also beide geschlafen. "Na?", fragte sie lächelnd als, sie bemerkte, dass sie geschlafen hatte und das an seiner Seite. Heiji erwiderte das Lächelnd, stand auf und half Kazuha dann auch, aufzustehen. "Ist das Licht aus?", fragte Kazuha verwirrt und beide sahen sich um. Es war merkwürdig dunkel und kein einziges Licht brannte. Gemeinsam gingen sie beide den Flur entlang, als sie einen offen Raum entdeckten, in dem ein Mann sich auf englisch mit einem anderen unterhielt. "Worüber reden die denn?", fragte Kazuha leise. "Ihrer Meinung nach handelt es sich gerade um einen Stromausfall." Kazuha rollte mit den Augen. "Oh, wie interessant. Darauf wäre ich nie gekommen!" "Psst!", fuhr Heiji sie zischend an. Er wollte unbedingt wissen, was die Beiden sonst noch zu sagen hatten. "Anscheinend ist das nicht ungewöhnlich für sie... Letzte Woche soll es auch schon passiert sein. Probleme mit dem Generator, oder so!" Heiji zuckte mit den Schultern. "Und was machen wir nun?", fragte sie. "Wir warten weiter darauf, dass jemand kommt." Heiji machte sich schon ans Gehen, als ihn ein Grummeln davon abhielt. Überrascht sah er Kazuha an. Sie wurde rot. "Hast du Hunger?.." Er bekam keine Antwort und seufzte. "Wir können auch vorher noch etwas essen gehen. Ich habe auch so allmählich Hunger." ................................................................................................................................... Da ist die Organisation also angekommen. Was wohl jetzt passiert. (*gg* Ich weiß es ja schon) Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!! Feiert schön, aber nicht zu dolle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)