Das Ende von allem von Eri_Kisaki ================================================================================ Kapitel 30: ------------ Black setzte sich entnervt in seinem Stuhl zurück. Sie würden es nicht schaffen, die Organisation zu finden und zu stoppen. Das sagte ihm eine ungute Vorahnung. Doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, denn auch wenn er die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, sollte sich das nicht auch noch auf sein Team übertragen. Die Organisation hatte es also geschafft, sie alle zu hinterlisten. Stolz war er darauf nicht. Zu einem gewissen Grad war es ja auch durch seine Verantwortung so weit gekommen. Aber das sie einen Verräter unter ihren Reihen hatten, verunsicherte ihn zutiefst. Es gab da aber nur fünf Personen, die in Frage kamen. Und für alle hätte er schwören können, die Hand ins Feuer zu legen. Doch je länger er überlegte, desto mehr überkam ihn das Gefühl, dass es Warren Lowell war. Denn er machte sie am verdächtigsten. Er war immer in der Hauptzentrale gewesen, hatte die Pläne und Unterlagen für den Grundbau und die Passwörter. Auch wusste er von allen Standorten der PCs und nun war er auch noch zur Zeit des Angriffs wie vom Erdboden verschluckt. "Habt ihr sie schon aufgespürt?", fragte einer aus Blacks Team in den Raum hinein. Eine Stille entstand. Keine Antwort kam und alle arbeiteten sofort eifrig weiter. Shinichi versuchte über den Satelliten, den sie umprogrammiert hatten, alle Flieger und Flugzeuge zu orten. Jodie hingegen hatte sich einer Gruppe angeschlossen, die alle Flughäfen und Landeplätze überprüften. Doch bis jetzt hatten sie noch keine Spur. Es schien, als wäre kein Flugzeug unterwegs, dass Vermouth oder ein anderes Mitglied der Organisation als Fluggast hatte. Alle Identitäten wurden mehrmals überprüft auf bitte des FBIs hin, aber es brachte nichts. "Unauffindbar..", murmelte einer der Computerspezialisten neben Shinichi. Der Schülerdetektiv warf ihm einen Blick von der Seite zu. Er wusste, dass diese Aussage gerechtfertigt war und wahrscheinlich stimmte. Es war nun schon allmählich Morgen geworden und Eri machte sich auf den Weg zum Essensaal, um etwas zu sich zu nehmen. Als sie endlich dort ankam, war sie einen Augenblick lang fast erschrocken, dass mit ihr auch schon viele andere sich hier eingefunden hatten. Unter den vielen Personen entdeckte sie schließlich Yukiko und Yusaku Kudo. "Guten Morgen!", begrüßte sie die Beiden herzlich. Yusaku, der sich hinter einer Zeitung verschanzt hatte, lugte kurz über den Rand und erwiderte eine Begrüßung. Doch danach begann er sofort weiter zu lesen. Seine Frau warf ihm einen boshaften Blick zu und begrüßte dann ihre alte Freundin, wenn auch sehr viel freundlicher. "Hast du etwas von Shinichi oder Ran gehört?", war die erste Frage, die blonde Frau stellte. Eri verneinte bedrückt. "Ihr wohl auch nicht, hm?" "Nein.. Magst du dich nicht zu uns setzen? Yusaku ist mal wieder sehr gesprächig heute Morgen!" Yukiko schmollte ein wenig und als ihr Mann sie kurz ansah, wand sie ihren Kopf beleidigt zur Seite. Eri lachte leise. Wortlos legte Yusaku seine Zeitung beiseite und stand auf. "Wo willst du hin?", fragte seine Frau postwendend. "Ich werde mir ja wohl noch die Beine vertreten dürfen, oder?" Als ihr Mann außer Sichtweite war, seufzte Yukiko. "Ich glaube, wir sollten auch eine Beziehungspause einlegen.. Wenn ich mir so ansehe, wie es zwischen dir und dem Meisterdetektiv gerade läuft.." "Ach, du denkst also zwischen uns wäre wieder alles in Ordnung?", fragte Eri mit hochgezogener Augenraue nach und ließ sich einen Kaffee eingießen, an dem sie auch gleich nippte, um ihre leichte Röte zu verstecken. "Na klar! Du hast mir doch selbst gesagt, dass du bei Kogoro im Krankenhaus gewesen warst!" "Aber trotzdem ist noch nicht alles wieder im Reinen.. Eine Aussprache fehlt noch..", meinte die Staranwältin und sah verträumt an Yukiko vorbei. "Und die werdet ihr ja bald hinter euch haben.. Kogoro hat wenigstens durch die Trennung erkannt, was er an dir hatte. Von Yusaku will ich hier mal gar nicht sprechen.. Dem wäre es doch egal, wenn ich nicht mehr da bin. Bestimmt hat er hinter meinem Rücken längst eine Andere!" "Yukiko! Jetzt übertreibst du aber wirklich!" "Dann erkläre mir doch, warum wir so selten Zeit miteinander verbringen!" Darauf wusste Eri nichts zu erwidern, deshalb schwieg sie. "Aber lassen wir das Thema lieber. Das bringt mich nur in Rage! Viel lieber würde ich über unsere lieben Kleinen reden." "So klein sind sie doch gar nicht mehr!", entgegnete Eri verschmitz und war dankbar über den Themenwechsel. "Stimmt.. das sieht man ja schon allein daran, dass Ran und Shinichi immer rot werden!" Yukiko lachte wie ein unschuldiges Schulmädchen und Eri schüttelte den Kopf über die Ausgelassenheit ihrer alten Freundin. Sie war sich sicher, dass sie mit ihrem mädchenhaften Getue noch so einigen Männern den Kopf verdrehen konnte. "Ach, das wird schon mit der Zeit..", winkte Eri ab. "Nee! Das ändert sich nicht. Ran kommt ganz nach ihrer Mutter!" "Und was soll das bitte heißen?" "Na.. bei dir und Kogoro hat sich das ja auch nicht unbedingt geändert!" "Yukiko!", sagte Eri empört und wurde rot. "Ist es nicht so?", hakte Yukiko schelmisch grinsend nach. "Nein! Und außerdem..." Eri wusste nicht, was sie weiter sagen sollte. Resignierend ließ sie das Ende des Satzes offen. Yukiko verstand. "Hast du eigentlich mitbekommen, dass gestern Abend hier ein Stromausfall war?" "Stromausfall? Nein.. Da muss ich wohl geschlafen haben.. Vielleicht ist etwas passiert?" "Ja, vielleicht.. aber auf jeden Fall verstärkt es meine Sorge um Shinichi und Ran. Sie sind ja nicht hier bei uns." Mitleidsvoll legte Eri ihre Hand auf die der Schauspielerin. "Ich mache mir auch Sorgen.." Er setzte sich auf. "Sie dürfen sich wirklich noch nicht so belasten! Ich muss doch auf ihre Gesundheit achten! ", meinte die Schwester besorgt. Sie war nicht die erste, die Akai daran hindern wollte, nach Japan zu fliegen. Aber es war ihm egal, was man sagte. Solange er aufrecht stehen, gehen und schießen konnte, wollte er nicht untätig im Bett umherliegen. Dafür war er nicht geboren worden. "Sie könnten meine Gesundheit sehr verbessern, wenn sie mir einen Flug nach Japan verschaffen würden!", erwiderte Akai gelassen. So eine kleine Wunde konnte ihn doch nicht aufhalten. Sein Brustkorb war zwar angeschossen worden, doch er lebte noch. Nur beim Atmen tat es noch ein wenig weh, aber er konnte Schmerzen ertragen. "Aber.." "Nichts aber! Entweder Sie besorgen mir einen Flug, oder ich mache es selbst!", erwiderte Akai kalt. Seine Augen waren ausdruckslos. "...Ähm.. dann... Ich werde sehen, was sich machen lässt.." "Please! Wake up!" Eine Hand legte sich auf seine Stirn. Langsam öffnete er seine Augen und sah in das Gesicht einer älteren Frau in weißem Kittel. Sie saß neben seinem Bett. Wahrscheinlich hatte sie sich um ihn gekümmert. Einen Augenblick lang wusste Heiji nicht mehr, warum er hier war. Doch dann fiel es ihm wieder ein. Und es versetzte ihm einen Stich ins Herz. KAZUHA. Das war der Grund. Wieder stieg dieses Gefühl der Übelkeit in ihm hoch und er fühlte sich so einsam. Tot- nicht mehr da- weg. Das waren die einzigen Worte, die ihm in den Sinn kamen. "Is he....ähmm... awake?", fragte eine weibliche Stimme. Heiji fasste sich benommen an den Kopf. Jetzt hörte er schon ihre Stimme! Er schloss seine Augen und versuchte nicht an sie zu denken. Denn allein der Gedanke an ihren Namen ließ ihren Geruch vor ihm entlang schweben. Ihr Gesicht erschien vor seinem Auge und er konnte in ihre blauen Augen sehen- ganz deutlich.. Würde er sie je vergessen können? Er spürte, wie die Person, die neben seinem Bett gesessen hatte, aufstand und das Zimmer verließ. "Heiji?" Da war sie wieder. Ihre Stimme, so klar, hell und.. liebenswürdig. Er wurde verrückt! "Heiji! Ich weiß genau, dass du nicht schläfst! Deine Augen zucken noch hin und her! Das kann ich von hier sehen!", fuhr Kazuhas Stimme ihn an. Widerstrebend riss Heiji die Augen auf. Die Stimme klang einfach zu echt. Das konnte er sich doch nicht einfach so genau vorstellen, oder? Sein Blick lief vom weißen Lakes seines Bettes über den hellgrauen Fliesenboden. Hin zu dem zweiten Bett in diesem Zimmer. Und in diesem lag jemand. Heiji kniff die Augen zusammen, um genauer zu erkennen, um wen es sich hierbei handelte. Fast wäre er aus dem Bett gefallen. Hatte Kazuha etwa eine Zwillingsschwester von der sie ihm nie etwas erzählt hatte? Entweder das, oder er war wirklich reif für die Nervenanstalt. Denn in dem Bett lag ein Mädchen, dass Kazuha aufs Haar genau glich. Wirr starrte er sie an. "Was ist denn mit dir los? Ist etwas mit mir?" "Äh.. du bist.. Ich habe gehört, wie sie dein... äh.." "Ja, ich habe schon davon gehört!.. Komm mal her!" Kazuha klopfte auf die Kante ihres Bettes. Langsam schob Heiji das Zudeck von sich und ging vorsichtig zu ihr herüber. Nicht zu schnell, denn er hatte angst, dass sie sich gleich vor seinen Augen in Lauft auflösen könnte. "Keine Sorge! Ich bin quicklebendig!" Sie lächelte ihn an. Heiji setzte sich auf ihre Bettkante. Behutsam legte sie ihre Hand auf seine. "Siehst du!" "Aber...." "Die Schwester, die ihr nach dem Weg gefragt habt, hat euch den falschen Weg beschrieben." "Dann warst das gar nicht du?", fragte Heiji nach. Das Mädchen nickte eifrig. Ihre Haare wirbelten umher, denn sie trug nicht wie immer einen Pferdeschwanz. Erleichtert atmete Heiji aus. "Und du hast dir Sorgen um mich gemacht? So doll?" Heiji lief rot an. "Äh.. wie geht es deiner Verletzung? Du warst ja auf einmal ohnmächtig.." "Oh.. ich bin noch ein bisschen müde.. aber sonst.. ganz gut.... Danke, dass du mich getragen hast.", flüsterte sie leise. "Ach.. das hätte doch jeder gemacht!", wehrte Heiji ab. Auf Kazuhas schwärmenden Blick hin, fügte er aber noch hinzu: "Du warst aber verdammt schwer! Hast du irgendwie zugenommen?" "Pah!" Eingeschnappt drehte Kazuha sich von ihm weg. "Muss ich mir das bieten lassen?" "Ja!", lachte Heiji. "Ich glaub', ich darf das!" Er gab Kazuha einen schüchternen Blick auf die Stirn und ließ Kazuha dann mit gerötetem Gesicht zurück. Ja, er durfte das. War ja auch schon fast normal, dass er solche Kommentare von sich gab. Und trotzdem hatte er sich solche Gedanken um sie gemacht. War verrückt geworden, als er dachte, dass sie tot wäre. Zufrieden entspannte sie sich. Sie war müde. Und nun konnte sie auch beruhigt wieder schlafen. Denn der Traum, den sie gehabt hatte, als sie ohnmächtig geworden war, hatte ein gutes Ende gefunden. Das Klassenzimmer war überfüllt mit Schülern gewesen, die sie nicht kannte. Und die Worte an der Tafel hatte sie zuerst nicht lesen können. Heiji war nicht bei ihr gewesen. Sie hatte sich auch nicht mehr an sein Aussehen erinnern können. Doch kurz bevor man sie operiert hatte, war sie kurz aufgewacht und hatte danach die Worte lesen können. Oder eher gesagt wurden sie ihr vorgelesen. "Du darfst mich nicht verlassen!" Und sie konnte sich genau erinnern, dass es Heijis Stimme gewesen war. Die Wunde tat auf Grund der Schmerzmittel noch nicht weh. Und solange Heiji an ihrer Seite bleiben würde, wären es bestimmt keine großen Schmerzen. Er konnte ihr Leid durch einen einzelnen Blick lindern. Schon immer war es so gewesen, wenn sie Kummer gehabt hatte. Er baute sie immer auf. .................................................................................................... Also: Ausatmen und abregen. Ich bin doch ganz lieb xD Ihr habt ja so ein Glück, dass ich das selbst nicht durchziehen könnte! xD (Zumindest nicht jetzt, an diesem Ort und nicht Kazuha!) Oder habt ihr geglaubt, ich könnte das? Tja.. Vermouth und Co. dürften dann bald in Japan ankommen.. Wenn sie nicht vorher gestoppt werden. Eri_Kisaki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)