Das Ende von allem von Eri_Kisaki ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Yo ^^. Hier ist mal eine FF von mir. Würd mich freuen, wenn ihr einen Kommi hinterlasst. Hab da nämlich noch mehr von! XD Aber nur, wenn ihr einen Kommi hinterlasst, stell ich noch mehr aus. Also her damit. Ich will jede Art von Kommis!^^ Conan war gerade auf dem Weg nach Hause. Gelangweilt kickte er eine alte Coladose vor sich her. , dachte Conan sarkastisch und schoss die Dose geschickt an den nächst besten Papierkorb. Seufzend hob er sie auf und warf sie in den Mülleimer. Plötzlich landete ein feuchter Tropfen auf seiner Stirn. Verwirrt sah er hoch. Der Himmel hatte sich zugezogen. Hastig rannte er die Straße entlang. Die Detektei war nicht mehr weit entfernt und er konnte die Leuchtreklame des Cafés unter der Wohnung, wo er zurzeit lebte, schon ausmachen. Doch noch bevor er sich in den Hauseingang gerettet hatte, war er schon völlig durchnässt. "Conan, bist du nass geworden?", fragte Ran besorgt, nachdem sie Conan die Tür geöffnet hatte und holte rasch ein Handtuch zum Abtrocknen aus dem Badezimmer. "Ja, aber es ist nicht schlimm. Ich bin ja nicht aus Zucker!", meinte Conan lächelnd und ließ sich von Ran die Haare abrubbeln. "Heiji hat vorhin angerufen und bescheid gegeben, dass er morgen vorbeikommen will. Und Kazuha will er auch gleich mitbringen. Ist das nicht nett? Wir haben die Beiden schon so lange nicht mehr gesehen." "Hat er auch gesagt, ob er was Bestimmtes will?" "Nein, er will uns einfach nur sehen...." Conan ging in die Küche und holte sich eine Tasse, um Kaffee zu kochen. Das hatte ihn meist am Schnellsten nach Regen wieder aufgewärmt. Er stellte sich auf einen Stuhl, um an das Regal mit der Kaffeedose zu kommen. "Conan? Willst du Kaffee kochen?", fragte Ran verwirrt. dachte er. Er war ja ein 7 jähriger Schüler. Er trank doch noch gar keinen Kaffee. Jetzt musste ihm schnell etwas einfallen. "Äh nein, ich wollte Tee kochen. Der ist doch hier drin, oder nicht?" Er hielt die Kaffeedose hoch und sah Ran fragend an. Ran nahm sie ihm kopfschüttelnd aus der Hand. "Conan, du weißt doch, dass die Dose mit dem Tee immer auf dem Küchentisch steht!" Ein wenig verstimmt zeigte sie auf eine grüne Dose und hielt Conan an der Hand, als er vom Stuhl stieg. "Murmel dich in eine Decke ein und schau ein bisschen fern. Ich koch dir einen Tee.", sagte sie und schob Conan ins Wohnzimmer. "Danke!" Conan schaltete den Fernseher ein und holte sich eine warme, kuschelige Decke. Er wollte dieses Leben als Conan nicht mehr führen. Wie ein Kind behandelt zu werden und das von seiner eigenen Freundin. , witzelte Conan, obwohl ihm gar nicht danach war. Sein jetziges Leben war schließlich nicht zum Lachen. Plötzlich wurde laute Musik gespielt. Conan sah auf. Es war ein Walzer. Ran steckte den Kopf zu Conan ins Wohnzimmer. "Kannst du das ein bisschen leiser stellen?" "Das kommt nicht von hier. Die Musik kommt von draußen!", vermutet er und ging zum Fenster. Ran folgte ihm. Unten auf der anderen Straßenseite stand ein Junge mit einem Radio in der Hand. Er trug einen Smoking und alle umstehenden Passanten musterten ihn mit seltsamen Blicken. "Ran, komm runter!", rief er zu ihr hoch. "Kennst du den?", fragte Conan und ein Gefühl der Eifersucht nahm von ihm Besitz. Hatte Ran etwa einen Freund? Jemanden, mit dem sie schon seit Wochen wegging? Schon seit einigen Wochen kam Ran erst spät nach der Schule nach Hause und wenn er sie fragte, wo sie gewesen sei, wich sie seiner Frage aus. "Na ja. Ich werde es dir sagen, aber du darfst nicht lachen. Ok?" "Ist gut!" "Bald ist bei uns in der Schule doch der Herbstball. Und da wir letztes Jahr nicht hingehen konnten, weil ich nicht tanzen kann... Da wollte ich es wenigstens dieses Jahr können. Ich hab mich in einem Tanzkurs angemeldet!" Mit leicht gerötetem Gesicht sah sie auf ihre Füße. "Meinst du mit wir... Shinichi?" "Ja, genau!" "Aber er wird bestimmt nicht kommen können...", sagte Conan betrübt. "Meinst du es gibt keine Möglichkeit?" Conan schüttelte den Kopf und Ran sah ihn enttäuscht an. "Dann musst du eben mit mir tanzen kommen! Ich habe dich schließlich genauso lieb." Sie umarmte Conan und rief dann dem Jungen zu: "Ich habe schon einen Tanzpartner! Tut mir leid, Sashiro!" Dann schloss sie das Fenster und umarmte Conan noch einmal. "Ran? Was ist denn los?" "Ach weißt du, ich würde ihn nur zu gerne mal wieder sehen, oder mit ihm sprechen." Sie ließ Conan los und ging wieder in die Küche. Conan biss sich auf die Lippe. Irgendetwas sagte ihm, dass Ran wusste, dass er Shinichi war. Er musste mit Ai reden. "Ran, kann ich noch für ein paar Stunden weggehen? Zum Professor?" "Ist denn irgendwas Schlimmes passiert, dass du wieder in den Regen willst? Bleib doch hier. Wir suchen uns einen schönen Film aus und sehen ihn uns gemeinsam an. Du kannst den Professor doch anrufen, oder etwa nicht?" "Hehe! Ja, du hast ja Recht." "Gut, denn weißt du, ich bin für jede Minute dankbar, die ich mit dir verbringen darf!" "Hä, wieso denn?" Conan blieb der Atem stecken. Er fühlte einen Kloß in seinem Hals. "Na, weil ich doch nicht weiß, wie lange du noch bei mir bleiben kannst..." Conan war schockiert. "Ja, da hast du Recht. Ich werde schnell mit dem Professor reden!" Conan setzte ein fröhliches Lächeln auf und ging zum Telefon. Hektisch wählte er die Nummer von Agasa und vertippte sich auch prompt. Ran sah ihm über die Schulter. "Hast du die Nummer vergessen? Soll ich sie dir eintippen?" "Äh, nein. Geht schon!" Conan sah, wie Ran wieder ging und wartete dann darauf, dass Ai oder der Professor abnahm. Und gerade, als der Professor abnahm, ertönte die Klingel von Kogoros Detektivbüro und eine kalte Stimme rief hoch. Dem kleinen Jungen lief eine Gänsehaut über den Rücken. "Ist jemand in diesem beschissenen Büro? Ich bin Kunde!" Conan erkannte die Stimme sehr wohl. Es war Vodka. Conan hörte, wie Ran aus der Küche kam, legte den Hörer auf und sprang so leise wie möglich zu ihr. Ran sah ihn verdutzt an. Conan war verdammt heiß. Er schwitzte heftig und Ran sah ihn eindringlich an, bevor sie sich dann zur Treppe aufmachte. Conan sputete hinter ihr her und fasste sie am Arm. Genau in dem Augenblick wurde die Tür zu Kogoros Büro ein zweites Mal geöffnet und eine weitere Person betrat das Büro. "Schönen Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?" Es war Rans Vater Kogoro. Conan atmete etwas erleichtert auf. Ran war stehen geblieben. Conan ließ ihren Arm los und lauschte dem Gespräch der Beiden, nicht wissend, dass Ran ihn die ganze Zeit besorgt beobachtete. Ran war total verwirrt und wusste nicht, was sie glauben sollte. Aber je länger sie überlegte, desto eher musste sie einsehen, dass Conan, egal ob Shinichi oder nicht, kein gewöhnlicher Junge war. Und da war die Vermutung, dass er Shinichi war doch sehr wahrscheinlich. Aber sie wollte noch einen eindeutigen Beweis. "Ich bin auf der Suche nach der Nachrichtensprecherin Amy Meika. Sie ist meine alte Freundin aus Kindertagen und ich habe mich vor 2 Wochen mit ihr verabredet, sie ist aber nicht aufgetaucht und niemand weiß, wo sie ist. Auch dem Sender hat sie nicht Bescheid gesagt und ich mache mir große Sorgen um sie." Onkel Kogoro zog bedächtig an seiner Zigarette und überlegte eine Weile. "Und Sie wollen, dass ich sie ausfindig mache?" "Ja.." "Haben Sie denn auch einen Hinweis? Irgendwas, das nicht sagt, dass sie sich nicht nur vor Ihnen versteckt? Vielleicht will sie Sie ja gar nicht treffen!" "Nein, dass ist überhaupt nicht möglich! Sie war schließlich diejenige, die sich unbedingt mit mir treffen wollte. Und ich habe vor ihrer Wohnung eine seltsame Kratzspur entdeckt. Vielleicht stammt sie von einem Kampf." "Gut, ich werde diesen Fall annehmen, aber sie müssen mir bitte Ihren Namen und Telefonnummer hinterlassen, damit ich sie gegebenenfalls anrufen kann." Kogoro und Vodka besprachen noch weitere Einzelheiten miteinander, aber Conan hörte schon gar nicht mehr zu. Er sah Ran kurz an und lächelte dann. "Ich werde den Professor anrufen!" Ran nickte fast unmerklich und beschloss ihm heimlich zu folgen. Conan wählte die Nummer von Professor Agasa. Der nahm auch schon nach wenigen Sekunden ab. "Hallo? Hier spricht Professor Agasa!" "Professor? Hier ist Conan." "Shinichi. Das ist schön, dass du anrufst. Ai ist gerade auf dem Weg zu dir! Sie will dir ein neues Spiel von mir herüberbringen." "Was? Ai kommt hier her?" "Ja, sie ist vor 5 Minuten hier losgegangen." "Verdammt!" "Was ist denn los?" "Vodka ist hier!" "Was?" "Ich werde sie aufhalten. Aber besorgen Sie mir Informationen über Amy Meika, die Nachrichtensprecherin. Alles Weitere erkläre ich Ihnen später!" "Aber, was.." Doch der Professor konnte seinen Satz nicht beenden. Conan hatte schon aufgelegt und war zur Treppe gehastet. Ran, die sich hinter der Tür versteckt hatte, blieb fast das Herz stehen. Conan stürmte die Treppe hinunter und sputete in das Büro von Kogoro, wo Vodka sich gerade ans Verabschieden machte, als die Türklinke runtergerückt wurde. , sagte er sich selber. "Conan? Bist du da? Ich bin's A...." Doch weiter kam sie nicht. Conan hechtete zur Tür und stellte sich davor. So war die Tür blockiert. Vodka und Kogoro sahen ihn an. "Conan, was soll das? Deine Freundin wartet draußen. Lass sie doch herein.", meinte Kogoro. "Äh, aber sie will in mein Zimmer kommen und das habe ich nicht aufgeräumt.", plapperte Conan drauf los. "Na, Herr Mori. Ich werde dann jetzt gehen." Vodka war aufgestanden. Conan bemerkte, dass er wie immer angezogen war. Selbst seinen schwarzen Hut hatte er auf. "Auf wieder sehen, Herr Kajashi!" Kogoro reichte Vodka die Hand. Die Türklinke ging wieder nach oben. Ai war anscheinend nicht mehr vor der Tür. Vorsichtig öffnete Conan sie und lugte raus. Ai stand direkt neben der Tür. Sie trug ihren roten Parka und hatte sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Ihr Gesicht war bleich und sie gab keinen Ton von sich. "Wiedersehen. Und melden Sie sich!" Vodka ging zu Tür und sah Ai an. "Na, geht' s euch gut? Habt ihr überhaupt keine Hausaufgaben auf?" Ai war wie paralysiert. "Äh, unsere Lehrerin ist gerade krank!", sagte Conan rasch, als Ai nur starr vor sich hinsah. "Ihr habt ein tolles Leben. Macht' s gut!" Er wuschelte Ai über den Kopf und ihre Kapuze rutschte leicht nach oben. Doch bevor er sich Ai anschauen konnte, war eine Stimme aus dem Flur zu hören. "Wo bleibst du denn? Wir haben nicht ewig Zeit!" Es war Gin, Vodkas Partner und derjenige, der Shinichi geschrumpft hatte. Seine kalten grünen Augen sahen zu Conan hoch und Ai begann zu zittern. "Nanu? Wieso zitterst du denn?", fragte Vodka und sah noch mal zu ihr zurück. "Ja, sie ist ja auch schließlich durch den Regen gegangen. Sie hat bestimmt wieder den Bus verpasst." Vodka sagte nichts weiter und ging die Treppe runter. Aus dem Augenwinkel sah Conan, wie Gin ins Auto stieg. Schwer ausatmend schnappte er sich Ai und zog sie in die Wohnung. Ran war neben Kogoro an die Tür gegangen und musterte Conan und Ai eindringlich. "Frau Sahiro ist krank? Davon hast du mir ja noch gar nichts erzählt, Conan!", sagte Ran fast wütend, doch Conan schenkte ihr in diesem Moment keine Beachtung. "..Ich habe sie nicht gespürt! Das wird unser Ende sein. Er hat uns gefunden!", flüsterte Ai leise ängstlich. "So ein Schwachsinn, er wollte bloß seine Schulfreundin wiederfind..." "Die Organisation braucht keine Detektive! Die haben ihre eigenen Schnüffler!" "Du meinst, dass ist eine Falle, aber es sah nicht so aus, als hätten sie uns erkannt. Nein, da muss etwas Anderes dahinter steck..." "Conan! Ich rede mit dir!", unterbrach Ran ihn plötzlich. "Ai, du siehst ja ganz blass aus!" Ran zog ihr den Parka aus. "Komm, ich mach dir einen Tee!" Conan sah ihr nach, als sie in die Küche ging. "Sie sind auf der Suche nach etwas, aber bestimmt nicht nach einer Schulfreundin. Wenn sie überhaupt Freunde haben.", mutmaßte Ai ironisch. , dachte Conan und wollte gerade etwas darauf erwidern. "Ihr kleinen Gören! Geht ab ins Zimmer. Ich habe einen Fall und muss arbeiten!" Onkel Kogoro scheuchte sie aus dem Büro und Conan ging mit Ai, die immer noch am ganzen Körper zitterte, in die Küche zu Ran, um den Tee abzuholen. "Ich hoffe du magst Zitronentee. Der beruhigt einen wunderbar!" Ran lächelte ihr freundlich zu und setzte sich dann neben Conan auf den Boden im Wohnzimmer. "Ja, danke!" "Sag mal, wieso zitterst du denn so? Ist dir immer noch kalt? Soll ich eine Decke holen?" "Nein, ich bin bloß so schnell durch den Regen gelaufen." Ai lächelte vage und Ran legte ihr die Hand auf die Stirn. "Fieber scheinst du nicht zu haben. Vielleicht solltest du heute hier übernachten, dann musst du nicht noch mal durch den Regen!" Ran sah aus dem Fenster. "Es hört ja gar nicht mehr auf!" "Genau, Ai! Bleib heute Nacht hier. Vielleicht ist das besser so!", meinte Conan. Das Telefon klingelte und Ran stand auf. "Ja, hier Detektei Mori! Ach Professor Agasa..... Ja, Ai ist hier gut angekommen..... Bevor ich ihnen Conan gebe, habe ich mal eine Frage: Darf Ai hier übernachten. Sie scheint sich zu erkälten und da sollte sie besser nicht noch einmal durch den Regen gehen...Ja? Schön. Gute Nacht Professor!" Ran überreichte Conan den Hörer. "Ran, habt ihr Aspirin hier?", fragte Ai sie plötzlich. Ran drehte sich zu ihr und hatte so Conan nicht mehr im Blickfeld. "Fühlst du dich schlecht?" "Nein, aber die Tabletten sind gut, um Fieber vorzubeugen." "Dann bekommst du doch Fieber?" Sie legte erneut ihre Hand auf ihre Stirn. "Fühlt sich aber nicht warm an." "Nein, die sind auch nicht für mich." "Für wen denn?" "Für Conan.", kam die einfache Antwort. "Aber wieso? Conan geht es doch ganz gut!" Sie drehte sich zu ihm um. Er telefonierte noch, aber sein Gesicht war sorgenvoll. "Er wird noch mal rausgehen." "Nein, er hat mir versprochen nicht mehr zu gehen! Wir wollten einen Spielabend machen." "Tja, daraus wird wohl nichts werden... Conan ist nämlich gerade am Gehen!" Als Ran wieder in Richtung Telefon sah, war Conan nicht mehr da. Der Telefonhörer lag ordentlich auf seinem Platz. Ran sprang auf und ging zum Flur. Conans Jacke war schon verschwunden und Ran rannte zum Fenster. Sie öffnete es, als sie Conan unten laufen sah. "Conan! Bleib hier!", schrie sie raus in den Regen und erstarrte, als eine Hand sich auf ihre Schulter legte. "Schrei nicht so rum. Die Nachbarn schauen noch!", mahnte eine bekannte Stimme. Ran sackte auf die Knie. Tränen liefen ihr über die Wange. "Ich will ihn nicht verlieren!", hauchte sie mit zittriger Stimme und ließ sich von ihrer Mutter, die soeben hinter ihr aufgetaucht war, aufhelfen. "Der kommt schon zurück, keine Sorge!", meinte diese nur achselzuckend und sah dann Ai an. "Nun, wer bist du denn?" "Mein Name ist Ai Haibara!" "Sie ist eine Verwandte von Professor Agasa und Conans neue Freundin. Sie geht mit in eine Klasse und übernachtet heute hier..... Eigentlich mit Conan!", brummte Ran sauer. Sie hatte sich beruhigt. "Du siehst aber ziemlich alt aus für eine 6- jährige!", meinte Eri und setzte sich neben sie. "Ich bin auch schon viel umher gekommen.", meinte Ai trocken und Eri lächelte. Genau solche Frauen schätzte sie. Trocken und nur knappe Antworten gebend. Ai sah Eri Kisaki an. , schoss es ihr durch den Kopf, doch sie ließ sich nichts anmerken. "Was machst du eigentlich hier?", fragte Ran. "Och, ich war gerade hier in der Nähe, als ich deinen Vater wegfahren sah und da dachte ich mir, ich besuche dich mal. Den Schlüssel hab ich ja noch!" "Einfach so?", hakte Ran nach. "Ja, einfach so!", erwiderte Eri ein bisschen verstimmt. "Und wann bekomme ich meine MD wieder? Du hast sie schon 2 Monate." "Ich sagte doch schon, ich finde das Lied darauf so toll. Ich kauf dir eine Neue!" Eri streckte sich und sah sich dann ein bisschen um. "Ist aber aufgeräumt bei Euch!", meinte sie. "Ja, Paps hat aufgehört, alles wild durch die Gegend zu werfen. Er trinkt auch nicht mehr so viel. Frag mich nicht, was in ihn gefahren ist!" , vermutet Eri, sagte aber nichts. "Ran, kannst du mir sagen, wo das Bad ist?", meldete sich Ai zu Wort. "Die nächste Tür links.", sagte Eri. Ai stand auf. "Das du das noch weißt! Wie lange warst du schon nicht mehr hier?" "Tja, wahrscheinlich 9 Jahre. Das letzte Mal an deinem Geburtstag!" "Kommst du irgendwann noch mal zurück?", fragte Ran. Eri enthielt sich ihrer Stimme und dachte an die MD. <"Ich halte es nicht mehr aus...." Sicherlich!> "Sag mal, wohin ist Kogoro denn gegangen? Zu seiner Freundin?" "Nein!... Und das weißt du ganz genau!.... Er hat einen Fall von einem Mann in Schwarz bekommen und ist dann los. Er soll nach einer bestimmten Person suchen. Er ist auch sofort zu ihrer Wohnung losgefahren. Wie ich gehört habe, sollen da irgendwelche verdächtigen Spuren sein, aber mehr weiß ich auch nicht! " Eri stoppte. "Ein Mann in Schwarz?" "Na ja, eigentlich 2, aber der andere hat unten im Auto gewartet." <2 Männer in Schwarz? Hatte Kudo nicht auch von Männern in Schwarz geredet? Und dann ist er vorhin gegangen?> Eri sprang auf und ging zum Bad. Die Tür war verschlossen und sie klopfte. "Ai, bist du da?" Als sie keine Antwort erhielt, öffnete sie die Tür mit einem Ruck. Sie kannte diese Tür noch von früher. Abschließen konnte man sie nie wirklich. Das Fenster war weit offen und ein kalter Windhauch umfuhr sie. "Mum, was ist denn los?" Ran war ihrer Mutter gefolgt. "Wo ist Ai!" "Dort, wo sie nicht sein sollte!" Eri schnappte sich ihren Mantel und ging zur Tür. "Was hast du vor?" "Kogoro suchen!" "Aber wieso denn? Wir müssen Ai finden. Sie wird in dem Regen sonst krank!" "Ja, wenn wir eine Person finden, finden wir die Anderen früher oder später auch. Da bin ich mir ganz sicher!" "Kann ich dich begleiten?", fragte Ran und schnappte sich schon ihren Parka. Ais Parka war noch am Ständer. "Du würdest auch mitkommen, wenn ich nein sage, oder?" "Ja!" Eri seufzte und war schon zur Tür raus. Sie wusste nicht, wohin sie genau fahren musste, aber auf dem Schreibtisch von Kogoro hatte sie eine Adresse gefunden, zu der sie fahren wollte. Und darunter stand der Name Kajashi. Ihr Wagen parkte direkt vor dem Gebäude, doch trotzdem wurden beide nass. Als sie losfuhren, holte ein Mann mit schwarzer Mütze, grünen stechenden Augen und einem hageren Gesicht sein Handy raus. "Alle Zielpersonen haben jetzt die Wohnung verlassen. Werde ihnen heimlich folgen. Warte auf weitere Befehle vom Boss. Vermouth noch nicht gesichtet." "Akai, Sie sind erst 10 Minuten vor Ort! Wieso passiert bei Ihnen immer gleich etwas und bei mir erst nach 7 Stunden?", kam eine Frauenstimme aus dem Telefon. "Trösten Sie sich. Ich habe Gin und Vodka gerade so verpasst!" Shuichi legte auf und stieg in seinen silbernen Mercedes. Conan hechtet durch den Regen, der sich unaufhörlich in seine Regenjacke sog. , dachte er mürrisch. Er war schon seit einer geschlagenen halben Stunde unterwegs zu dem Haus von Amy Meika und es waren noch 5 Straßen. Denn Amy wohnte laut den Akten im anderen Stadtteil Beikas, die sie aber nur verschlüsselt auf ihrer Homepage angegeben hatte, um sich Paparazzis und aufdringliche Fans vom Hals zu schaffen. Doch Conan hatte den Code schnell geknackt und war nun auf dem Weg zu ihrem Haus. Laut Berichten war Amy 25 Jahre alt und lebte alleine mit ihren 2 Hunden. Diese waren jedoch nicht in ihrem Haus, sondern in ihrer Wohnung untergebracht. Amy war seit 2 Jahren als Nachrichtensprecherin bei Tokio FG angestellt und hatte sich von "Wetterfee" zur Nachrichtensprecherin hochgearbeitet. Als Conan jetzt um die Straßenecke bog, konnte er ihr Haus auch schon sehen. Fein säuberlich stand in Handschrift der Name "Kobayashi" auf dem Klingelknopf. Wie Conan erfahren hatte, hieß Amys Schwester so mit Nachnamen, nachdem sie geheiratet hatte. Vorsichtig sah Conan sich nach allen Seiten um. Ihm war wohl bewusst, dass es sich hierbei entweder um eine Falle oder einen Test handelte und er hatte keine Lust, dass die Männer in Schwarz ihn hier entdeckten. Er ging zur Rückseite des Grundstücks und hielt Ausschau, ob jemand im Haus war. Und prompt sah er das Licht im unteren Stockwerk. Tief Luft holend klingelte er. "Wer ist denn da?", fragte die freundliche Frauenstimme. "Mein Name ist Conan und ich habe mich irgendwie verlaufen. Können Sie meine Eltern anrufen?" "Tut mir Leid, aber ich habe überhaupt keine Zeit!", sagte die Person leicht genervt. "Buähhhh. Ich will nach Hause zu meiner Mammmmmiiii!", schrie Conan da los. Die Stimme wurde nervös. Anscheinend wollte die Person nicht die Aufmerksamkeit der gesamten Nachbarschaft auf sich ziehen. "Ist ja gut. Ich mach das Tor auf. Dann rufen wir deine Eltern an und die holen dich dann ab." Conan gratulierte sich und schritt dann wie ein Kleinkind in das Haus. Die Frau, die ihm geöffnet hatte, war an die 30 Jahre alt und sah der vermissten Meika ziemlich ähnlich. , mutmaßte Conan und ließ sich einen Tee kochen. "Woher kommst du denn?", fragte die Frau. "Aus Beika!" Der Frau fiel fast der Kiefer aus der Kinnlade. "Aus Beika!?", schrie sie verdutzt. "Jepp! Ich sag doch, ich hab mich verlaufen!" "Dann bist du bestimmt schon lange unterwegs." Sie gab ihm den Tee und hängte seine nasse Jacke über die Heizung. "Tante,..." "Mein Name ist Rey!" "Tante Rey,...", begann Conan von neu. "Nur Rey bitte! Das andere hört sich so alt an!" "Kannst du meine Mammi anrufen?" Rey stand seufzend auf und ging zum Telefon. "Welche Nummer ist das denn? Kannst du die schon auswendig?" <Überhaupt nicht! Ich kann ja noch nicht mal bis 100 zählen, du dumme Gans. Ich bin erst 6!> Doch das sagte er ihr nicht. Conan nannte ihr die Nummer und stellte sich dann neben das Telefon. Bis Ran oder Eri hier sein würden, hatte er noch genug Zeit, um herauszufinden, was hier los war. "Hmh.. Es erfolgt eine Umleitung auf ihr Autotelefon!", sagte Rey und Conan sah sie fragend an. Eigentlich sollte Eri doch heute bis spät arbeiten? Währenddessen war Kogoro bei der Wohnung von Miss Meika angekommen. Er hatte die seltsame Kratzspur entdeckt, die ihm Herr Kajashi beschrieben hatte. "Eindeutig eine Blutspur!", meinte Kogoro und sah sie sich etwas genauer an. Plötzlich hörte er Schritte. Doch als er sich zur Seite drehen wollte, traf ihn ein dumpfer Gegenstand am Kopf und er sackte zu Boden. Das letzte, was er sah, waren rote Stöckelschuhe. , dachte Ai, als sie in den Bus einstieg. Sie hatte den Professor angerufen und die gleichen Informationen wie Kudo erhalten. Und nun wollte sie mit dem Bus zu Conan fahren und ihm helfen. Der Regen prasselte unermüdlich gegen die Fensterscheiben und der Verkehr ging nur schleppend voran. Sie fasste sich an die Stirn. "Na, wieso läufst du denn ohne Jacke rum, Kleine?", fragte plötzlich ein Mann hinter ihr. Ai drehte sich um. Hinter ihr saß ein alter Mann, der einen kleinen Dackel neben sich auf dem Boden sitzen hatte. "Ich habe sie beim Spielen verloren!", erklärte Ai kindlich lächelnd. "Och! Das ist aber ein süßer Hund!" Sie beugte sich nach unten und strich dem Hund über die Schnauze. "Er heißt Shokusa!" Ai freute sich den Hund zu sehen. Wie lange schon hatte sie keinen Hund mehr gestreichelt? Es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein. "Ich hatte auch mal einen Hund! Einen Collie!", berichtete sie dem alten Mann mit glasigen Augen. "Er war mir immer treu und hat mich beschützt!" "Ich versteh schon......." Ai sah aus dem Fenster, um ihre Tränen zu verbergen. Vielleicht würde sie sich irgendwann ja wieder einen Hund zulegen? Sie sah sich die Autos an, die neben dem Bus standen und erschrak. Neben den Bus stand ein Porsche 365 A- Gins Wagen! Ai sah alarmiert zu dem Auto runter, als Gins kalte Augen zu ihr hoch sahen. Ohne zu zögern zog er seine Waffe aus seinem Mantel, fuhr die Scheibe runter und zielte mitten auf Ai. Eigentlich hätte er sie durch die mit Regentropfen übersäten Scheibe gar nicht ausmachen dürfen! Der Schuss ging durch die Scheibe und traf auch die Scheibe der anderen Busseite. Der Fahrer bremste scharf und Ai, die sich zu Boden geworfen hatte, rutschte den Gang entlang. Der Mann, der hinter ihr gesessen hatte, wurde herumgeschleudert und fiel unsanft zu Boden. Shokusa fing an zu jaulen. "Ah! Können Sie nicht aufpassen!" Doch bevor sie sich aus dem Staub machte, sah sie noch mal vorsichtig nach dem Porsche. Er war jetzt viel weiter vorne und es bestand auch vorerst keine Möglichkeit zu wenden. Ai lief zum Fahrer und sprang von dort aus der offen stehenden Tür. "Auf wieder sehen!", rief sie dem alten Mann zu und winkte auch seinem Hund zu. "Hey, wo willst du hin?", rief der Fahrer. Aber Ai hörte gar nicht auf ihn. Sie musste schleunigst zu Conan und ihm davon erzählen. "Sag mal bist du verrückt geworden? Du kannst doch nicht einfach auf einen Bus zielen!", rief Vodka mit seiner monotonen Stimme Gin zu. "Ich dachte sie wäre in dem Bus!" "Du meinst Sherry? Aber die ist doch sicherlich nicht mehr in Tokio. Längst über alle Berge! Und außerdem haben wir doch den Befehl, sie am Leben zu lassen!" "Ja, aber ich könnte schwören ihr Gesicht gesehen zu haben!" "In einem Bus? Das kann jede x-beliebige Person sein.. Du leidest wohl an Schlafmangel! Wieso sollte sie sich der Öffentlichkeit zeigen, nur um von einem unserer Agenten entdeckt zu werden? Vermouth hält dich wohl die ganze Nacht auf Trapp, was?" "Klappe Vodka!", schrie Gin. Er fuhr auf den Randstreifen und bog dann in die nächste Seitenstraße ab. Mit einem wütendem Blick, der Vodka schweigen ließ, trat er aufs Gaspedal und bretterte davon. Tbc. Kapitel 2: ----------- Erstmal danke für die beiden Kommis. Hab mich echt darüber gefreut!^^ Danke! @Ranmausi: Hast Recht mit Gin. Hoppla. Hab ich doch glatt übersehen. Hehe Das mit Conan und Eri wollte ich nicht unbedingt weiter ausbauen. Vielleicht mache ich dazu mal noch eine FF. So, hier geht es denn auch weiter. Würde mich wieder über Kommis freuen und auch, was euch wieder daran stört, oder was unlogisch etc ist. Ich seh das schon gar nicht mehr. Das Telefon klingelte. Eri nahm wütend ab. Sie wollte beim Autofahren nicht gestört werden. Aber sicherlich hatte ihre dumme Assistentin wieder einen Klienten zu ihr durchgestellt, dem sie selbst nicht helfen konnte. Sie setzte ihr Head-Phone auf und sagte mürrisch: "Ja?" "Schönen Guten Tag. Tut mir Leid, wenn ich sie störe, aber ihr Sohn ist bei mir und er würde gerne abgeholt werden!" "Welcher Sohn?", fragte Eri aufgebracht. Ran sah sie verwundert an. "Was ist denn los?" "Na, ihr Sohn Conan!", sagte die Stimme am Telefon und Eri wäre beinahe auf die Bremse getreten. "Conan ist bei ihnen?" "Conan, wo ist er?", fragte Ran besorgt. "Ja, er hat sich verlaufen und möchte gerne abgeholte werden. Ich sag ihnen die Adresse durch:...." Eri legte auf und legte dann eine rasante Wendung hin, die Ran gegen die Autotür drückte. "Conan ist sicher bei einer Frau Kobayashi. Wir brauchen uns also keine Sorgen um ihn zu machen!" , fragte sich Ran, die sich große Sorgen um Shinichi machte. Er war die ganze Zeit in ihrer Nähe gewesen, aber wollte es ihr nicht sagen. "Und sind Paps und Ai auch dort?", fragte sie, um die Gedanken an Conan abzuschütteln. "Nein, aber du kannst ja versuchen Kogoro auf seinem Handy anzurufen!" "Ja, gut!" Ran wählte die Nummer von Kogoros Handy. "The person you called is temporary not available!" Ran legte wieder auf. "Sein Handy ist aus!" Sie hupte. "Schneller! Was ist denn hier los?", schrie sie durch das geöffnete Fenster. Akai setzte sich entspannte zurück und holte eine Zigarette aus seinem Handschuhfach. Er war 2 Wägen hinter Eri Kisaki und ihrer Tochter geblieben. Missgelaunt, dass er sich in einem Stau befand, rief er seine Partnerin nach neuen Informationen an. "Akai? Ist was passiert?", fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung. "Nichts. Ich stehe nur im Stau. Ich verfolge sie, aber es geht hier keinen Schritt weiter. Hast du was herausgefunden?" "Nun, ich habe die Telefongespräche der Moris überprüfen lassen!" "Und?" Akai zog an seiner Zigarette. "Cool Kid hat einen gewissen Hiroshi Agasa angerufen. Er wohnt direkt neben ihm. Laut Liste ist er ein Erfinder. Sollte Informationen über Amy Meika herausfinden. Und er hat auch eine gewisse Ai erwähnt, die sich auf den Weg dorthin machen sollte. Cool Kid wollte sie vor Vodka schützen." "Dann steht also die Vermutung im Haus, dass dieses Mädchen Shiho Miyano ist?", meinte Akai nachdenklich und drückte seine Zigarette wieder aus. Ihm kam der Gedanke, dass er nur rauchte, um sich die lange Weile zu vertreiben. "Hey, Shuichi! Ich rede noch mit dir!" " Sorry....Ich leg jetzt auf. Ruf mich an, wenn du diesen Volltrottel von Detektiv ausfindig gemacht hast. Ich werde seine Frau weiter verfolgen." "Gut, aber ich bin eigentlich auf dem Weg zu dieser Amy Meika. Vielleicht sehen wir uns dort! Der Boss hat sich ja immer noch nicht gemeldet." Akai warf sein Handy auf den Beifahrersitz. Er schaltete sein Radio ein und suchte sich einen Sender. Aber statt Musik vernahm er nur die langweilige Stimme eines Mannes. "Sonderbericht! Auf der Straße Beika - Tokio gab es vor 5 Minuten einen Anschlag auf einen Bus. Verletzt wurde niemand. Der Busfahrer steht unter Schock." Akai drehte das Radio lauter. "Der Schuss wurde aus einem (Beschreibung von Gins Auto und der Waffe) abgefeuert. Die Polizei hat die Strecke gesperrt und bittet Sie, die A 520 zu nehmen. Für weitere Hinweise melden Sie sich bitte unter der Nummer..." Akai umfasste die Kupplung und drückte sie. Er schlug gegen auf das Lenkrad und sah noch mal nach dem Auto von Eri. Sie stand weiterhin fast vor ihm. Sie schien auch schlechte Laune zuhaben, denn sie hupte wie verrückt. "Ich kann's ja verstehen!", meinte Akai und warf einen Blick auf die braune Akte auf dem Beifahrersitz. In ihr waren wichtige Informationen über die neusten Tätigkeiten der SO aufgelistet. Und unter ihnen befand sich auch der Eintrag: Chris Vineyard 23.08.2005: Ankunft am Flughafen in Kyoto.; untergetaucht. Vermouth war, nachdem sie von Jodie als Tomoaki Araide enttarnt wurde, verschwunden, doch sie war wieder zurückgekehrt. Und das FBI war sich sicher, dass sie früher oder später bei Ran Mori oder Shinichi Kudo aufkreuzen würde. Deshalb wurden beide ständig überwacht. Als Kogoro wieder zu sich kam, befand er sich in einem dunklen Zimmer. Es gab keine Fenster und nur eine Tür. Benommen setzte er sich auf und hielt sich den Kopf. Die Wunde hatte stark geblutet und sein Hinterkopf war mit seinem Blut verklebt. Angewidert zog er seine Hand zurück. Sein Kopf pochte unbeschreiblich und Kogoro robbte sich zur Tür. Wie erwartet war sie abgeschlossen und Kogoro starrte auf den kleinen grellen Lichtschein, der unter der Tür hervorkam und das einzige Licht in diesem Raum darstellte. , dachte er halb belustigt. Er lächelte sich selbst zu. Er schloss für einen Moment seine Augen und musste an die Zeit von früher denken. Wie gerne würde er die Zeit zurück drehen. Diesen einen Schuss nicht abfeuern. Ein leises Geräusch vor der Tür ließ ihn hochfahren. "Hallo? Ist da wer?", schrie er in die Dunkelheit, doch niemand antwortete ihm. Dann vernahm er eine leises maunzen. "Ach, nur eine Katze!" Kogoro lachte still und verlor dann erneut die Besinnung. Als Ai bei der Adresse ankam, die Professor Agasa ihr gesagt hatte, war sie wirklich nass. Der Regen hörte und hörte einfach nicht auf. Ai ging zum Tor und wollte gerade klingeln, als ein Autoscheinwerfer sie erfasste. Ängstlich sprang sie hinter den nächst besten Baum. Genau zur rechten Zeit, denn es war Gins Porsche. Gin stieg aus und Ai konnte seinen dünnen Körper unter seinem Mantel sehr wohl erkennen. Wie immer trug er passend zu seinen anderen Sachen einen schwarzen Hut, der sein Gesicht etwas verdeckte. Seine langen blonden Haare bildeten einen merkwürdigen Kontrast, aber mit seinen kalten grünen Augen wirkte er unberechenbar. "Sherry!", drang plötzlich seine kalte Stimme zu ihr ans Ohr. Ai erschauderte. "Hast du was gesagt, Ainiki?", fragte Vodka, bequemte sich aber nicht, auszusteigen. "Nein, alles klar!" "Siehst du! Sie ist nicht hier! Du verbringst zu viel Zeit mit Vermouth, die macht dich ganz verrückt!" Gin stieg wieder in das Auto und sie fuhren wieder ab. Erleichtert atmete Ai tief durch, sah sich dann noch 3-mal um, bevor sie klingelte. "Ja?" "Mein Name ist Ai! Ich suche Conan Edogawa! Ist er bei Ihnen?" "Moment bitte!" Ai stellte sich mit dem Rücken zur Wand und sah erneut umher. Irgendwie konnte sie das Gefühl nicht loswerden, dass sie beobachtet wurde. "Bitte komm rein! Es ist zu kalt draußen!" Das Tor wurde aufgemacht und Ai rannte so schnell sie konnte zum Eingang. Dort wartete Conan schon auf sie. "Das hat aber lange gedauert!", meinte er schlicht. "Ihr Schlingel! Ihr wollt mir sicher einen Streich spielen! Seid froh, dass ich heute gute Laune habe!", sagte die Frau und deutete ihnen, mit ins Wohnzimmer zu kommen. "Ist das Amy Meika?", fragte Ai und stellte sich neben Conan an die Couch. "Amy? Nein, mein Name ist Rey Kobayashi! Amy ist zurzeit im Urlaub. Die hat's gut. In Spanien sollen es ja 35 Grad im Schatten sein! Setz dich doch!" "Nein, meine Sachen sind ganz nass! Ich würde nur die Couch ruinieren!", meinte Ai. Rey sah sie entgeistert an. "Was ist?" "Ich wundere mich nur, dass ihr beide so gut erzogen seid!... Anderen Kindern wäre das egal gewesen und Amys neuer Adoptivtochter sicherlich auch!" Ai nieste Conan an. "Danke für die Keime!", meinte er nur gelassen und schnappte sich eines der Reisbällchen, die Rey auf den Couchtisch gestellt hatte. "Du solltest dir deine nasse Kleidung ausziehen! Ich kann dir ein paar Sachen von Mimiko holen. Sie ist ungefähr gleich groß!" Rey lief nach oben und Ai sah Conan fragend an. "Amy Meika hat sich vor 2 Wochen ein Adoptivkind aus Nordjapan geholt. Die Presse hat darüber nichts berichtet, weil die kleine Mimiko ein hochintelligentes Kind ist und Amy und ihre Verwandten sie vor der Presse schützen. Angeblich ist die mit Amy im Spanienurlaub, aber ich habe da eine ganz andere Vermutung. Mimiko ist ziemlich schlau. Sie kann jegliche Codes knacken. Ich habe in ihrem Zimmer in einem Versteck in der Wand unterschiedliche Codes gefunden. Stell dir vor, die Kleine hat den FBI-Code geknackt!" "Was? Aber das ist doch unmöglich! Dazu muss man doch erst einen Computer des FBIs besitzen. Und Amy hat sicher so etwas nicht!", warf Ai ein. "Tja, ich weiß auch nicht, wie sie daran gekommen ist, aber nun ist anscheinend die BO hinter ihr her und Amy hat sich deswegen mit ihr aus dem Staub gemacht." "Aber wie haben sie davon erfahren?" "Ich denke mal, dass Amy ihre Hilfe angenommen hat, um schneller bei Tokio FG aufzusteigen. Sie könnte sogar ein Mitglied sein! Und die BO hat irgendwie von den Codes Wind bekommen. Aber wie ist mir leider noch völlig unklar!" "Und die Bo will sie haben, um den Code zu knacken und dem FBI ein Schnippchen zu schlagen!" "Genau, aber was mir noch völlig unklar ist, ist warum sie unbedingt Kogoro gefragt haben. Und des Weiteren verwundert es mich, dass Kogoro nicht zu erreichen ist! Und wie Amy mit den Männern in Schwarz in Kontakt gekommen ist, muss auch noch geklärt werden!" Er verwuschelte sich die Haare. "Arggg! Das ist einfach zu verwirrend. Wieso fügen sich die Teile des Puzzles nicht eindeutig nebeneinander?" "Könnte es nicht sein, dass Chris Vineyard sie an die BO weitergeleitet hat?", fragte Ai. "Du meinst, Vermouth hat sich als eine Freundin von ihr ausgegeben? Ja, das wäre gut möglich! Sie kann immerhin alle imitieren!" "Und Kogoro...." Ai schüttelte den Kopf und zuckte dann mit den Schultern. "Tja, aber wir müssen uns vorsehen! Gin und Vodka sind noch ganz in der Nähe...." Und so erzählte Ai Conan schnell die Zusammenfassung der Ereignisse, bis Rey wieder die Treppe runter kam. Sie hielt ein rotes Kleid vor sich und schwang es rum. "Das wird dir sicher ausgezeichnet stehen! Kommt mit, ich helfe dir beim Anziehen!" Rey nahm sie an die Hand und zog sie mit ins Bad. "Rot ist bestimmt deine Lieblingsfarbe, oder? Das passt gut zu deinen schönen Augen!" Rey zog ihr ihre nassen Sachen aus und half ihr in das Kleid. Und obwohl Ai Kleider nicht ausstehen konnte, gefiel ihr dieses. "Bist du mit Conan zusammen?" "Äh, nein!" "Hat er eine andere, die er toll findet? Aber du wärst sicher eine bessere Partei für ihn!" Rey zwinkerte ihr zu. Sie nahm Ai in den Arm. "Ich hätte gerne eine Tochter, wie du!", sagte Rey und ging dann mit ihr wieder ins Wohnzimmer. "Nanu? Wo ist denn Conan schon wieder hin?" "Ich bin an der Tür! Ein Wagen hat gerade gehalten!", rief Conan. "Sicherlich seine Mutter!", erklärte Rey Ai und ging mit ihr an der Hand zur Tür. Schon von weitem sah sie Ran und ihre Mutter einen besorgten Blick aufsetzen. "Conan, Ai!" "Conan! Du kannst doch nicht so einfach weglaufen!" Ran umarmte ihren kleinen Fratz fürsorglich und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Ich will dich nicht verlieren!" "Vielen Dank, Frau Kobayashi, dass sie die beiden kleinen Frechdachse aufgenommen haben! Wir waren schon auf der Suche nach ihnen!", erklärte Eri sachlich. "Ach was, das war doch kein Umstand! Die Kleinen sind ja ganz lieb und gut erzogen! Sie haben ihre Sache da richtig gut gemacht." Rey bat sie noch auf einen Abendsnack ein. Ran setzte sich neben Conan auf die Couch, als ein grausiges Bild in ihrem Kopf erschien. Ran wurde von einem Mann mit einer Waffe bedroht. Doch als er abschoss, warf sich Conan vor sie. Er fiel hart zu Boden. Verzweifelt sah sie Conan an. Plötzlich nahm Conan ihre Hand in seine. "Häh?" Conan ließ seine Hand da, wo sie war. "Ach Conan ist gar nicht ihr Sohn?" "Nein, er ist von einem Freund der Neffe. Seine Eltern sind zurzeit im Ausland. Deshalb ist er so lange bei uns untergekommen.", erläuterte Eri und nahm einen Schluck ihre Kaffees. Ran sah verblüfft hoch. Sie sah ihre Mutter an, die rot wurde und sich dann räusperte. "Sag mal Conan, was machst du überhaupt hier?", fragte Eri Conan leise, als Rey Wasser aufsetzen ging. "Amy Meika wohnt hier!" "Und wieso ist Kogoro dann nicht auch hier?" "Er ist zu ihr in die Wohnung gefahren. Hat Ran dir denn schon von dem Fall erzählt?" "Ja, ein bisschen. Die Straße wurde wegen einem Schuss auf einen Bus gesperrt. Es kommt die ganze Zeit in den Nachrichten!" Conan sah Ai an. Plötzlich hörten alle einen lauten Knall. Rey kam mit dem Wasserkocher in der Hand ins Wohnzimmer gelaufen. Ein dunkle Stimme rief vom Flur her: "Sherry! Ich bin hier! Wo versteckst du dich?" Während Rey erschrocken den Wasserkocher zu Boden fallen ließ, betrat Gin das Wohnzimmer. Sein Blick war kalt. Sein Mantel vom Regen durchweicht, und er sah Ai direkt an. Eri sah Conan mit großen Augen an. Ai fand sich endlich mit ihrem Schicksal ab. Conan sprang auf, bevor Ai sich auch nur rühren konnte. "Nein!", sagte er und stellte sich schützend vor sie. "Geh aus dem Weg Kleiner!" Gin zog seine Waffe unter seinem Mantel hervor und richtete sie auf Ran. "Sonst ist die Kleine tot!" Conan sah Ran an. Angst stand ihr in die Augen geschrieben. Conan, hin und her gerissen zwischen Ai und Ran wurde plötzlich von einem unerwartetem Schuss im Bauch getroffen. "Nein! Conan!", schrie Ran. Conan sackte zu Boden und Eri konnte Ai ins Gesicht sehen. Sie erschrak. "Hast du nicht gehört, was er gesagt hat? Geh aus dem Weg!", sagte Vodka, der hinter Gin auftauchte. "Lasst sie in Ruhe!", schrie Rey unerwartet. Alle Augenpaare richteten sich auf sie, als sie sich in die Haare fuhr und eine Perücke von ihrem Kopf zog. Sie holte eine Waffe aus ihrer Schürze und hielt sie auf Vodka gerichtet. Doch Gin war schneller. 3 Schüsse trafen Rey an der Brust und sie stürzte zu Boden, jedoch nicht bevor sie auch Schüsse auf Vodka abgeben konnte. "AH!", schrie Vodka und hielt sich sein Bein. Rey hatte ihm gezielt in das rechte Bein und die rechte Hand geschossen. Seine Waffe war zu Boden gefallen. Aber er lebte noch. "Verdammt!", brüllte Gin und schnappte sich Ai, die einige Schritte auf ihn zugegangen war. "Wenn sich jemand von euch bewegt ist sie tot!" Er richtete seine Waffe an ihren Kopf und lächelte hinterlistig. Er strich Ai mit der Waffe an der Wange entlang. "Du konntest es wohl gar nicht erwarten, zur Organisation zurückzukehren. Gehst mir treu entgegen!", flüsterte er ihr ins Ohr. Ai zuckte gelassen mit den Achseln, sah noch mal kurz zu Conan, der sich auf dem Boden krümmte und den beigen Teppich mit rotem Blut besudelte. "Hallo Gin! Freut mich dich wieder zu sehen!", sagte sie so freundlich wie möglich. Ihre Stimme war ebenfalls kalt. "Ai!", krächzte Conan mit heiserer Stimme. "Halt die Klappe du Gör!", schrie Ai ihm zu. Gin nahm sie unter den Arm und verließ das Haus. Rey begann zu röcheln und blieb dann regungslos liegen. Ran drückte ihre Hände auf die blutende Wunde von Conan und versuchte die Blutung so gut es ging zu stoppen, aber sie schaffte es einfach nicht. Eri hatte währenddessen Vodka niedergestreckt und sie lief zum Telefon, um einen Krankenwagen zu rufen. Dann sah sie nach Rey, schüttelte jedoch nur den Kopf. "Ist sie tot?", fragte Conan heiser und Eri nickte betrübt. Conan ließ sich zurückfallen und vernahm gerade noch so, wie Rans Tränen auf sein Gesicht tropften. Mit letzter Kraft nahm er ihre Hand, lächelte sie an. "Hey, mir geht es doch gut!" Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Gin war mit Ai in seinen Porsche gestiegen. "Wo zum Teufel kommt diese Frau her!", rief er wutentbrannt und lauschte, ob Vodka oder eine der anderen Personen ihnen folgte. "Sie ist vom FBI!", sagte Ai zuckersüß, der Waffe an ihrer Schläfe wohl bewusst. Gin startete den Motor und fuhr los. Doch schon nach kurzer Zeit bemerkte er, dass ein silberner Wagen ihm folgte. "Noch so ein FBI-Futzie!" Er trat fester auf das Gaspedal, doch der Wagen klebte weiterhin an ihm wie eine Klette. "Du mochtest das FBI noch nie! Und jetzt wird es dich kriegen!" Ai schaltete das Radio ein und suchte nach einem passenden Sender. "Lass das! Wie soll man sich denn bei diesem Gejaule konzentrieren!" "Das ist mir doch egal! Dann sterben wir halt! Und das ist auch kein Gejaule, sondern Musik!", sagte Ai trotzig und begann mitzusingen. "You light up another cigarette and I pour the wine. It's four a clock in the morning and it's starting to get light. Now I'm right where I want to be. Losing track of time. But I wish that it was still last night. You look like you're in another world...." Gin trat urplötzlich auf die Bremse und Ai wurde nach vorne geschleudert. "Du fährst wie ein Irrer!", meckert sie und sang dann weiter. "And I will be thinking of you- every night and day just ....... Promise me you'll wait for me......" "Halt endlich deine Klappe Shiho!" Er stellte das Radio ab und lächelte dann zufrieden. "Der Sack hat sich abhängen lassen!" "And I'll be home- I'll be home soon....", beendete Ai das Lied. Dafür bekam sie einen wütenden Seitenblick von Gin zugeworfen, doch Ai störte sich nicht daran. "Woher weißt du, dass ich Sherry bin?", fragte sie und blickte aus dem Fenster, da sie diese Antwort eigentlich gar nicht hören wollte. "Das war Zufall! Ich habe dich draußen vor dem Haus hinter dem Baum gesehen. Und so, wie du verängstigt ausgesehen hast...... Außerdem siehst du auf alten Kinderfotos, die Elena mir mal gezeigt hatte, genauso aus!" "Was wollt ihr eigentlich von mir?", fragte sie interessiert und sah zu Gin hoch. "Also ich persönlich würde dich ja töten, aber ich habe einen Sonderauftrag. Du kommst zum Boss." "Zum Boss persönlich! Will er denn was Bestimmtes von mir?" "Das werden wir ja sehen! Vielleicht ist er ja an deinem Gift interessiert!.... Ach und übrigens sind schon mehrere Agenten auf dem Weg, um deine Freunde zu töten. Wir wollen doch nicht, dass sie etwas verraten!" "Ihr Schweine! Lasst sie au dem Spiel. Die haben doch von alledem keine Ahnung...." "Mach dir keine Sorgen. Du, Kudo und seine Freunde werden ihnen bald folgen." Er lachte kalt und Ai erschauderte. Als Kogoro kurz wieder aus seinem Schlaf aufwachte, fühlte er sich noch schlechter als vorher. Seine Wunde hatte wieder zu bluten begonnen und das dickflüssige Blut rann ihm den Rücken herunter. "Tse, das Hemd kann ich wohl vergessen...", witzelte er und schloss wieder die Augen. Kogoro fiel wieder in einen tiefen Schlaf. Conan wurde auf eine Trage gelegt. Sein Atem ging flach und man hatte ihn an einen Tropf gehängt. Die Blutung hatte gestoppt werden können, aber die Kugel war immer noch in seinem Körper. Die Ärzte vor Ort konnten dies aber nicht tun, und so wurde ein Helikopter gerufen der ihn in ein Krankenhaus, spezialisiert für komplizierte Schusswunden, fliegen sollte. Doch solange musste er im Krankenwagen liegen bleiben. Auf seinen Wunsch hin durfte Ran für ein paar Minuten bei ihm sein. Die 2 Sanitäter gaben Conan ein Schmerzmittel und bereiteten ihn schon soweit auf den Flug vor. Fürsorglich strich sie ihm über die Stirn. Er hatte starke Schmerzen und das Schmerzmittel wirkte noch nicht. "Ran.... Falls ich ....." Seine Worte kamen stockend und er benötigte seine ganze Kraft, um sie laut aus zusprechen. "Nein, sag nichts. Das ist zu anstrengend. Das hat der Arzt auch gesagt!" , fügte Ran in Gedanken hinzu, versuchte aber zu lächeln. "Falls ich nicht... mehr..." Er stockte und hustete Blut. Erschrocken drängten die Sanitäter Ran zur Seite und gaben Conan ein Schlafmittel. Die eine Sanitäter, ein etwas älterer Mann schob Ran sanft aus dem Krankenwagen. "Bitte warten Sie hier draußen!", wies er sie höflich an. Verzweifelt sah sie durch das Fenster zu Conan. Sein Blick streifte ihren und für einen kurzen Moment bewegte er seine Lippen. Ran konnte es nicht erkennen und sie sackte zu Boden. Der Helikopter kam im gleichen Augenblick an und Conan wurde weggeflogen. "Ich will dich nicht verlieren! Shinichi hörst du? Du kannst nicht sterben. Du darfst mich nicht alleine lassen!..... Wer soll denn dann mit mir zum Ball gehen?" Es regnete immer noch und Ran wurde nass, aber es störte sie nicht. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Sie drehte sich um. Es war Jodie Saintemillion. "Miss Saintemillion? Was machen sie denn hier?" "Der wird schon wieder. Ist schließlich hart im nehmen, oder?" Sie lächelte zuversichtlich. "Ich war gerade hier ganz in der Nähe und da habe ich deine Mutter angetroffen. Sie sucht jemanden und ich soll solange auch dich aufpassen!" Ran versuchte zu lächeln, doch stattdessen liefen ihr Tränen über die Wangen. "Schnief... Die kleine Ai, sie wurde von einem Mann entführt! Sie haben sie mitgenommen.." "Die Polizei versucht schon ihnen zu folgen!", versuchte Jodie sie zu beruhigen. "Aber sie ist doch erst 6! Ein Kind kann so etwas nicht verkraften! Wir müssen den anderen Mann befragen und sie dann so schnell wie möglich suchen!" "Lass das lieber die Polizei machen! Das ist viel zu gefährlich!" , dachte Jodie. Sie nahm Ran in den Arm und drückte sie liebevoll. Dann holte sie ein Taschentuch aus ihrer Jackentasche und hielt es Ran vor das Gesicht. Benebelt fiel diese in einen tiefen Schlaf. "So ist es gut! Ruh dich aus!" Sie trug Ran zum Krankenwagen und ließ sie ins Krankenhaus fahren. Eine Weile sah Jodie dem Krankenwagen noch nach, doch dann holte sie ihr Handy raus. "Ja?", ertönte eine genervte Stimme. "Akai! Hast du das Mädchen?" "Nein, sie sind mir entkommen... Wir müssen uns mit dem Boss in Verbindung setzen. Ich werde noch ein bisschen umher fahren und versuchen, sie ausfindig zu machen. Dann melde ich mich in der Zentrale!" "Gut! Ich werde inzwischen Vodka verhören und in die Zentrale einweisen lassen!" Sie klappte ihr Handy zu. Eine Verabschiedung erwartete sie gar nicht von Akai. Mit einem hasserfülltem Blick ging sie zur Polizei, die schon das Haus abgesperrt hatte und zeigte ihre Marke vor. "Ab jetzt ist dies Sache des FBIs!", erklärte sie und ließ sich zu dem angeschossenen Vodka bringen. Akai hatte ihre Spur eindeutig verloren und er stieg aus, um sich eine Zigarettenpackung am Kiosk zu kaufen. Der Verkäufer sah ihn missmutig an und beeilte sich, das Wechselgeld herauszugeben. Er setzte sich in seinen silbernen Mercedes zurück. Er hatte seinen Boss schon angerufen, der ihm wortlos zugehört hatte. "Akai, Sie werden weiter dran bleiben! Die Bekannten werden wir sofort in unser Zeugenschutzprogramm aufnehmen! Wenn Sie Unterstützung brauchen, müssen sie sich melden. Das ganze FBI ist in Aufruhr. Sie haben endlich den ersten, wenn auch waghalsigen Schritt unternommen!" Er zündete eine der neuen Zigaretten an, als ihm das Gesicht von Gin erschien, wie er auf eine Menschenmasse schoss. Wütend warf er die Zigarette aus dem Fenster. Ai hatte sich tiefer in den Sitz geschoben und lauschte den Geräuschen des Motors. Ab und zu sah sie sich um, wo sie lang fuhren, aber sie hatte schon längst die Orientierung verloren. Anscheinend fuhren sie im Kreis, damit sie nicht wusste, wo sie langfuhren. Sie seufzte leise und fühlte sich auf einmal ganz müde. Sie schloss ihre Augen und das Bild von dem angeschossenen Conan erschien vor ihrem Auge. Doch ein schriller Ton ließ sie aufschrecken. Gin holte aus seiner Hosentasche ein kleines schwarzes Handy. "Ja?" Einen kurzen Augenblick sprach jemand zu ihm. "Was? Alle? Wer hat sie gewarnt... Das FBI? War ja klar... Was soll ich jetzt machen...Gut.....Bis gleich!" "Ist etwas passiert?", fragte Ai unschuldig und lächelte ihn süßlich an. Seine schlechte Laune war ihm eindeutig anzusehen. "Irgendjemand hat eure kleinen Freunde gewarnt. Das FBI hat sie versteckt.... Aber keine Sorge, wir werden sie schon finden. Alles nur eine Frage der Zeit!" Ai sah aus dem Fenster, sodass Gin ihr glückliches Gesicht nicht sehen konnte. "Gut, wir sind gleich da! Der Boss wird sich freuen, dich zu sehen!" Ai zuckte zusammen. Gin fuhr an ein verfallenes Hochhaus ran. Niemand war in der Nähe zu sehen. Gin stieg aus und bedeutet Ai mit der Waffe, ihm zu folgen. Eine kalte Welle umspülte ihre Beine. Ran stand am Strand. Wieso sie hier war, wusste sie nicht. Tränen liefen ihr über die Wange und sie ließ sich in den weichen Sand fallen. Ihr Herz schmerzte unbeschreiblich und am liebsten wäre sie gestorben. "Wieso tust du mir das an?", schrie sie, doch aus ihrem Mund kam kein einziges Wort. Schniefend grub sie ihre Hand in den Sand. Sie wollte diesen Schmerz nicht spüren, wollte ihn vergessen. Was waren schon Wunden gegen diese Gefühle, die ihr fast den Atem raubten? Ein dicker Klos setzte sich in ihrem Hals fest. Ran begann mit den Fäusten auf den Boden zu schlagen. Immer und immer wieder. Ihre Hände begannen zu schmerzen. Aber es war ihr egal, sie wollte alles tun, damit Shinichi zu ihr zurückkam. Sie blickte hoch und sah am Horizont Shinichi. Er schwebte über dem Wasser. Verzweifelt versuchte sie ihn zu rufen, aber aus ihrem Mund drang immer noch kein Laut. Shinichi entfernte sich zusehends von ihr. Sie sprang auf und hastete in die Wellen. Nur noch ein einziges Mal wollte sie ihn sehen. Ihm ihre Gefühle offenbaren, ihn nur einmal im Arm halten dürfen. Shinichi war stehen geblieben. Er drehte sich zu ihr um. Lächelnd schüttelte er den Kopf. "Bleib da!", formten seine Lippen. "Wieso?", ihre Stimme klang zittrig und sie hatte Angst, dass er sie nicht hören konnte. "Ich werde gehen! Warte nicht auf mich!" Er löste sich langsam auf, doch sein Lächeln blieb in der Luft hängen. Ran starrte wie versteinert in den Himmel. "Du gehst?", fragte sie stumm, unfähig sich zu bewegen. Das Wasser stand ihr bis zum Kinn und die Wellen, die unaufhörlich über sie schwappten, ließen sie gemächlich sinken. Sie war so müde- sehnte sich nach einer Schulter zum Anlehnen..... wollte nie mehr alleine sein. Aber sie wusste, dass sie das nicht erreichen konnte. Die Liebe ihres Lebens würde gehen. Und mit ihm ihr ganzes Leben, ihre Freude, ihr Glück, ihr Lachen. Alles ausgelöscht durch eine einzige Sekunde. "Conan,........ Shinichi!!!!!" Nun war sie allein- alleine für immer. Kein Conan, kein Shinichi..... Ran wurde wach, als jemand in ihr Zimmer kam. Verdutzt sah sie sich um. "Hallo Ran!", sagte eine vertraute Stimme und Ran setzte sich benommen auf. Sie war total verschwitzt und ihr Herz schlug so schnell, dass sie dachte, es würde zerspringen. Dieser Schmerz- er war nicht mit dem Traum gegangen. Er war immer noch da! In ihrem Herzen fest verankert... wollte nicht gehen. Sie schluckte schwer und setzte dann ein freundliches Lächeln auf. "Herr Araide!", rief sie verwundert aus. "Wie geht es dir? Ich habe von meinem Vater gehört, dass du hier eingeliefert wurdest. Was ist denn passiert?" Er nahm sich einen der Stühle und setzte sich an Rans Bett. Ran sah traurig zu Boden. "Herr Araide! Es ist ja so schrecklich! Mein Vater wurde entführt! Und der kleine Conan ist angeschossen worden und ist in ein Krankenhaus eingeliefert worden! Und die kleine Ai wurde von einem Mann in schwarz mitgenommen! Und diese Frau, sie wurde erschossen! Sie begann zu weinen, doch wischte ihre Tränen gleich wieder weg. "Tse! Mit weinen helfe ich ihnen auch nicht!" "Das ist ja furchtbar! Wer hat Conan denn angeschossen? Und wie geht es ihm?" "Der eine Mann hat ihn angeschossen! ..... Und ich weiß gar nicht, wie es ihm geht, aber ich denke, dass...." Sie beendete ihren Satz nicht, aber Araide wusste, was sie sagen wollte. "Und von deinem Vater.. hast du schon etwas gehört?" Ran schniefte. "Nein, aber meine Mutter sucht ihn. Ich will ihn nicht auch noch verlieren. Conan und Ai reichen doch! Was haben wir diesen Menschen getan, dass sie solche Dinge tun?" "Ja,...." Die Tür wurde aufgerissen und eine Krankenschwester trat ein. "Bitte gehen Sie! Die Patientin braucht unbedingt Ruhe!" Araide stand auf und verabschiedete sich von Ran. Auf der Straße war immer noch Stau und Eri kam nur schleppend voran. Eri starrte noch mal wütend auf die lange Schlange von sich aufreihenden Autos und fuhr dann kurzerhand auf den Rasenstreifen neben der Spur. Einige verärgerte Autofahrer hupten ihr nach. Auf diese Weise kam sie ein gutes Stück vorwärts, als ihr Autotelefon klingelte. , sagte sie sich vor, als sie den Hörer abnahm. "Kisaki!" "Hier spricht Shinichi Kudo!" "Was? Shi..Shinichi?" "Kogoro ist in einer Fabrik im Stadtteil Chiba! Ich gebe ihnen die Adresse schnell durch!" "Danke, aber wo bist du?" Doch das Telefonat wurde unterbrochen. "Egal, darüber mache ich mir nachher Gedanken! So kann ich es vielleicht noch schaffen!" Sie ordnete sich in die richtige Spur ein und trat aufs Gaspedal. Hier waren nur 70 km/h erlaubt, doch Eri bretterte mit 130 über die unbefahrene Landstraße. Sie rief die 110 an und bestellte einen Krankenwagen an die genannte Adresse. Als sie bei der Fabrik ankam, war der Krankenwagen noch nicht in Sicht und Eri brach in das Gebäude ein. Schon nach kurzer Zeit fand sie einen verschlossenen Raum und hoffte inständig, dass ihr Mann hier liegen möge. Sie trat die schon etwas morsche Tür ein und sah eine Gestalt an der Wand lehnen. Unverkennbar- Kogoro Mori- ihr geliebter Mann. "Kogoro!", schrie sie in die Dunkelheit und rannte dann zu ihm und fühlte seinen Puls. Er war langsam, doch er schlug noch. Eri schleppte ihn aus der Fabrik und wartete auf den Krankenwagen. Sie hatte seinen blutigen Kopf, von dem ihr fast übel wurde auf ihren Schoß gelegt und fuhr ihm über seine Bartstoppeln. Sie lächelte. Wie oft hatte sie ihm gesagt, dass er sich gefälligst rasieren solle, da sie seine Stoppeln nicht leiden konnte. "Eri?" Kogoro bewegte nur ganz leicht seine Lippen, aber Eri verstand die Worte. "Ja, was dachtest du denn? Ich musste dich schließlich hier rausholen! Du schuldest mir noch einen Gefallen!", schimpfte sie. Er lächelte. "Was ist passiert?" "Och, nicht sehr viel. Du solltest warten, bis man dich untersucht hat! Du hast viel Blut verloren! Ich höre den Krankenwagen schon! Ich erzähle dir im Krankenhaus, was alles passiert ist!" Kogoro wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus von Beika eingeliefert, in dem auch Ran war. Als sie mit ihrem Auto dort ankam, sah sie Jodie Saintemillion vor Rans Zimmer Wache halten. Kapitel 3: ----------- "Schön zusehen, dass es der Familie Mori gut geht. Ich hoffe, Ihr Mann erholt sich schnell", sagte Jodie freundlich. "Ja! Den kriegt man nicht unter! Ran wird sicherlich erleichtert sein! Wie geht es ihr?" "Sie schläft noch, aber es geht ihr gut. Welch ein Glück, dass sie ihren Mann gefunden haben!" "Ja, aber das hätte ich nicht, wenn ich nicht diesen seltsamen Anruf bekommen hätte!" "Seltsamen Anruf?" "Ja, Shinichi Kudo hat mir gesagt, wo er zu finden ist." "Aber ich dachte Conan ist im Krankenhaus?", warf Jodie verwirrt ein. Eri sah sie erschrocken an. "Sie wissen von Conan?" "Ja, mein Name ist Jodie Starling und ich bin in Wirklichkeit nicht Englischlehrerin, sondern FBI-Agentin! Wir sind schon eine ganze Weile auf der Suche nach einer Spur zu der BO. Und als wir Conan sahen, wussten wir sofort Bescheid!"! "Ach so! Und wieso halten sie dann hier Wache und verfolgen Ai nicht?" "Mein Partner hat sie verloren, aber das FBI hat überall Wachen aufgestellt. Wir werden sie schon finden. Wir müssen nur erstmal alle Personen, die mit dem Fall in Berührung gekommen sind überwachen.... Ich passe hier auf Ran auf!" Eri musterte Jodie. "Kudo kann mich nicht angerufen haben! Aber wer sollte es dann gewesen sein?" "Und Miyano?" "Sie meinen Ai? Das könnte sein, aber wieso sollte man sie telefonieren lassen?" "Sie wissen also auch, dass Ai Shiho Miyano ist! Das habe ich mich schon gedacht. Dann wissen sie über alles Bescheid?" "Ja, Kudo hat es mir erzählt. Ich bin aber nur durch einen Zufall drauf gekommen. Er hat sich ziemlich angestrengt alles zu verheimlichen!" "Könnt ihr mich auch aufklären?" fragte Ran, die aus ihrem Zimmer gekommen war. Sie war an einen Tropf angeschlossen und sah total erschöpft aus. "Ran! Leg dich wieder hin!", meckerte Eri und schob sie in ihr Zimmer zurück. Jodie folgte ihr. "Bitte! Ich weiß, dass Conan Shinichi ist!" "Kindchen! So ein Blödsinn! Warum sollte Conan.." "Ich weiß es! Versuch nicht ihn zu schützen, dass ist sinnlos! Erzähl mir lieber, wie es dazu kam! Nur so kann ich ......ihm verzeihen, dass", flüsterte Ran sich selbst zu. Jodie nickte zustimmend und Ran legte sich wieder ins Bett. Mit wässrigen Augen lauschte sie Jodies Erzählung, wer Ai wirklich war und was mit Shinichi passiert war. Jodie las in Rans Gesicht ab, was sie dachte. "Er wollte dich da nicht mit hineinziehen. Es war für ihn schon gefährlich genug! Und du hättest sicher das gleiche getan." "Wie geht es ihm eigentlich. Ich weiß noch gar nicht, was passiert ist. Er wurde doch angeschossen!", fragte Eri, um ihre Tochter aufzumuntern. Doch das war nicht das, was Ran aufmunterte. Im Gegensatz. Es stimme sie noch trauriger. Jodie stand auf und zog die Vorhänge auf. Es war der nächste Tag angebrochen und der Regen hatte endlich aufgehört. Sie waren alle die ganze Nacht aufgewesen. Und Jodie war todmüde. "Conan wurde in ein Spezialkrankenhaus eingeliefert, aber er ist bestimmt vorher....." Ran lächelte Eri tapfer an. Ihr Telefon klingelte und Ran sah Jodie an, die dann abnahm. Nach einem kurzem Gespräch gab sie den Hörer an Ran weiter. "Ja?" "Miss Mori Ran? Mein Name ist Schwester Zusaki. Ich wurde von einem meiner Patienten, dem kleinem Conan Edogawa angewiesen, sie nach der Operation sofort anzurufen. Und nachdem ich sie endlich gefunden habe, soll ich ihnen die jetzige Lage ausrichten. Wollen Sie sie hören?" Ran sah einen kurzen Moment ihre Mutter an. Diese blickte sie ernst an. "Ja! Ich will es wissen!", sagte sie dann mit zittriger Stimme. "Gut!... Die OP ist erfolgreich verlaufen und die Kugel konnte aus seinem Körper entfernt werden." Ran seufzte und atmete tief aus. Sie hatte während die Schwester sprach die Luft angehalten, um kein Wort zu verpassen. "Jedoch hat er sehr viel Blut verloren und ist sehr schwach. Und dann gibt es da noch ein Problem. Er selber hat es mir mühsam erzählt, damit ich es Ihnen sagen kann. Er sagte: Das Schmerzmittel und das Aptoxin vertragen sich nicht. Wenn er das Gegenmittel nicht bekommt, wird sein Körper anscheinend eine weitere Knochenschmelzung vornehmen und dann...." Die Schwester brach ab. "Stirbt er...", vollendete Ran den Satz. "Ja,.... Es tut mir Leid. Wir versuchen, was wir können. Aber so etwas hat es noch nie gegeben!" "Sie können nichts tun?" "Nein, wir.......... Wie bitte?", brüllte plötzlich die Schwester erschrocken. "Der Patient ist verschwunden, aber wie? Männer? Wer hatte Dienst? ...Tot? Das kann doch nicht......" Die Verbindung wurde getrennt und Ran merkte, wie ihr schwarz vor Augen wurde. Sie ließ den Hörer aus der Hand gleiten und fiel dann in ihr Bett zurück. "Ran!", hörte sie ihre Mutter noch entfernt rufen, dann nahm sie nichts mehr wahr. Akai war müde und sehnte sich nach einer Mütze Schlaf. Es war schon 9 Uhr morgens und er hatte immer noch keine Spur von Gin und Shiho Miyano. Was sollte er denn tun? In ganz Tokio hatte man Agenten verteilt, die nach den Beiden Ausschau halten sollten, aber niemand sah sie. Wütend öffnete Akai sein Handschuhfach. Seine Zigarettenmarke war fast verraucht, aber er hatte da noch eine zweite Schachtel. Die, die Jodie ihm einmal zum Geburtstag geschenkt hatte. Eine fehlte auch schon in der Schachtel mit der gelben Schleife, denn Akai hatte sie ihr zu liebe ausprobiert. Es war eine teure Marke und sie besaß nur einen geringen Anteil an Tabak. , hörte er sie sagen. Akai nahm eine aus der Schachtel und drehte sie in seinen Händen. Er schaltete sein Radio ein und hörte dem Lied zu, das gerade im Radio kam. Er kannte es gut. Er war auf sich selber wütend. Der Regen hatte aufgehört, aber der Himmel war noch immer wolkenverhangen. Akai warf die Zigarette aus dem Fenster und machte sich wieder auf die Suche. , dachte er grimmig. Gin hatte Ai in das alte Gebäude geführt, wo sie durch eine geheime Tür in den Keller des Gebäudes gelangten. Hier und dort sah Ai einige Agenten, die sie schon von früher kannte. Vor einem alten Schreibtisch stoppten sie und Gin rief über sein Handy jemanden an. "Sie steht jetzt genau am Zielpunkt. Ich werde mich nach dem FBI umsehen gehen!" Gin drehte sich um und wollte gehen, als ein alter Mann ihm entgegenkam. Er hatte einen Krückstock in der Hand und hinkte mit seinem rechten Bein. "Gin, willst du unsere Sherry schon alleine lassen? Wo ihr euch doch gerade erst wieder gesehen habt?", fragte er mit einem gehässigem Grinsen. Gin biss die Zähne zusammen. "Terpentin!!!!" "Wer?", fragte Ai verwundert, die diesen Mann zum ersten Mal sah. Sie hatte schon von ihm gehört. Er war einer der obersten Befehlshaber, jedoch nicht der Boss. "Sherry! Ich freue mich, dich endlich mal kennen zu lernen! Deine Eltern haben soviel auf dich gehalten. Und du hast sie nicht enttäuscht!" "Was wollen Sie von mir?", schrie Ai den alten Mann an. Gin sah erschrocken zu ihr hinüber. Den Hass in ihrer Stimme konnte diesmal sogar er vernehmen. "Aber, aber! Ich bin ein alter Mann!" Er setzte sich bedeutend langsam auf den Stuhl neben dem Schreibtisch und deutete Ai und Gin, sich zu setzten. "Vielleicht sollten ich mich richtig vorstellen. Mein Name ist Terpentin. Ich bin Atsushis Vater, dein Großvater!" Ai starrte den Mann mit offenem Mund an. Auch Gin sah verdutzt aus. "Wie... was?", begann sie verwirrt. "Du hast sicher tausende Fragen, und ich will sie dir auch gerne beantworten. Aber zuerst solltest du das Gift neu herstellen! Es ist ja ein wahres Wundermittel!" "Ich werde das zweifellos nicht tun!", entgegnete Ai ruhig, aber bestimmt. "Das denke ich schon! Ich habe dich vor dem Tod befreit, dem du ausgeliefert wärst. Gin würde dich sicher hinter unserem Rücken abmurksen, aber ich werde aufpassen." Er stand lächelnd auf. "Ich habe da etwas, was du unbedingt wiederhaben willst! Er schnipste mit dem Finger und zwei Männer trugen eine zusammen gekrümmte Gestalt zu ihm. Ai hielt sich die Hand vor den Mund. "Conan!", rief sie fast lautlos aus. Conans Wunde, die gerade erst frisch genäht worden war, war aufgegangen und hatte erneut abgefangen zu bluten. Er sah kraftlos aus und konnte nicht von selbst stehen. Die Männer warfen ihn Terpentin vor die Füße. "Das ist doch dein kleiner Freund, oder? Willst du ihn gar nicht begrüßen?", fragte Terpentin und ließ Ai zu Conan laufen. "Conan! Wie haben sie dich...?" Conan konnte sich nicht rühren, sein ganzer Körper war reglos. Er schrumpfte. "Du solltest für ihn ein Mittel herstellen! Wir geben dir die nötigen Mittel. Dann werdet ihr beide uns helfen!", sagte der Mann und humpelte davon. Gin sah noch mal zurück und folgte dem Mann dann schweigend. "Steh auf!", sagte einer der Männer, der Conan hergebracht hatte und schleifte Ai mit sich. "Ran, wach auf!" "Ich bin müde, Shinichi! Lass mich schlafen!" Ran schubste Shinichis Hand von ihrer Schulter und kuschelte sich weiter in die Decke ein. "Wir wollten doch heute ins Tropical-Land! Oder habe ich mich da vertan?" Ran riss ihre Augen auf. Sie war in ihrem Zimmer, in ihrem Bett und Shinichi saß auf dem Stuhl neben ihrem Bett und grinste sie an. "Shinichi! Was machst du denn hier? Und wieso bin ich zu Hause? War das alles nur ein Traum?" "Nein! Das hier ist ein Traum. Und wenn ich anmerken darf ein sehr schöner!" Ran folgte seinem Blick, der auf ihre Bettdecke gerichtet war. Erschrocken sah sie, dass sie unbekleidet im Bett war. Sie zog die Decke höher. "Du Spanner! Das war bestimmt Absicht!" "Wieso? Das ist doch dein Traum!" Er stand auf und zog ihr die Bettdecke weg. "Eh!" Doch zu ihrem Überraschen hatte sie jetzt einen Rock und ihre Sommerjacke an. "Was?..", fragte sie verdutzt. "Lass uns gehen! Wir sind schon spät dran!" Shinichi schnappte sich ihre Hand und plötzlich waren sie in der Achterbahn des Tropical-Landes. Die Fahrt ging gerade los und Shinichi ließ seine Hand beruhigend auf ihrer...... "Kazuha! Mach nicht so einen Krach! Sonst wacht Ran noch auf!" Alarmiert schoss Ran hoch. Kazuha und Heiji sahen sie verdutzt an. "Kazuha? Heiji?" "Siehst du, du hast sie mit deinem Blumengeraschel aufgeweckt!", meckerte Heiji. "Nein! Wer hat denn gerade so laut rumgebrüllt. Das war jawohl nicht ich!", konterte Kazuha und stellte bissig die Blumen in die Vase. "Und überhaupt! Was ziehst du einen schwarzen Anzug an! Im Krankenhaus muss dich jeder für den Totenmann halten! Du bist echt unmöglich!" "Wenn die liebe Kazuha nun einmal die ganzen Sachen in den falschen Flieger einchecken lässt und man nur mit diesen Sachen von einem Bankett kommt..." "He, bitte seid nicht so laut! Mein Schädel brummt!", warf Ran ein und die beiden Streithähne sahen sie an. "Entschuldige Ran!", sagte Kazuha und setzte sich auf einen der Stuhle. Mit einem warnenden Seitenblick von ihr setzte sich auch Heiji auf einen der Stühle. Kazuha schlug kokett die Beine übereinander und ihr Minirock rutschte etwas hoch. Doch außer Heiji, der nun die ganze Zeit dahin starren musste, fiel das niemandem auf. , sagte sich Heiji in Gedanken und versuchte nicht daran zu denken, doch irgendwie gelang es ihm nicht so recht. Er stellte sich vor, wie Kazuha damit durch die Stadt ging. "Findest du das nicht auch schrecklich?", fragte plötzlich Kazuha und unterbrach ihn in seinen Gedanken. "Heiji! Hör wenigstens mal zu!.... Conan wurde angeschossen! Und nun wurde er entführt!" Heiji schreckte auf und sein Blick löste sich von Kazuhas Rock. "Nein!" "Doch. Er war im Krankenhaus und dann sind....." "Er wird sterben!", warf Ran plötzlich ein und lächelte ironischer Weise dabei. "Quatsch! Ihr wollt mich veräppeln. Der Kleine ist viel zu gewitzt! Der würde auch einen Fall vom Hochhaus ohne Kratzer überleben!", witzelte Heiji. "Und auch eine Vergiftung...." "Eine Vergiftung?", fragte Kazuha und bemerkte endlich, dass ihr Rock hochgerutscht war. "Ja, Kudo wurde vergiftet.....", sagte Ran. "Wieso Kudo? Ich dachte wir reden von Conan?", erkundigte sich Kazuha. "Ach Kazuha! Das tun wir doch! Kudo hat eine Lebensmittelvergiftung hinter sich, das meinst du, Ran, oder?" "Ja, du hast Recht. Kazuha, würdest du mir ein Sandwich holen? Ich habe Hunger!" "Na klar. Was willst du denn für eins?" Kazuha stand auf und ging zur Tür. "Ein Käsesandwich!" "Bis gleich... Und Heiji verkneif dir deine Witze!", ermahnte sie Heiji. "Das ist alles nicht lustig!" "....Du weißt also bescheid?", fragte er. "Ja, jetzt. Ich will nicht, dass Kazuha da auch noch mit reingezogen wird. Das FBI schützt euch schon. Die Männer in Schwarz sind hinter allen her, die im Kontakt mit Shinichi waren...." "Und wie geht es ihm?" "Er wurde entführt- von den Männern in Schwarz. Also wird er wohl bald sterben! Das Gift wirkt wieder und seine Zellen verkleinern sich wieder!", sagte Ran trocken. Ihre Augen waren gerötet und sie sah schrecklich aus. "Aber tu mir den Gefallen und mach nicht den Fehler es Kazuha erst im letzten Augenblick zu sagen....." "Was meinst du?" "Geh zu ihr und sag es ihr. Ich werde solange schlafen!" "Ist das dein Ernst?" Ran nickte und Heiji stand auf. "Dann gute Nacht. Ich werde es mir zu Herzen nehmen.." Nachdem Heiji aus der Tür verschwunden war, pellte Ran sich aus dem Bett und zog sich an. Sie würde das Krankenhaus sofort verlassen. Heiji wusste genau, was Ran vorhatte, aber er konnte sie nicht daran hindern. Es war schließlich ihre eigene Entscheidung. Er schlenderte den Flur entlang und sah Kazuha auf ihn zukommen. In der Hand hielt sie das Sandwich. "Heiji? Wieso bist du nicht mehr bei Ran?" "Sie ist eingeschlafen..... Lass uns doch in den Park solange gehen. Das Wetter ist ja jetzt wieder schön. "Na gut... Willst du dann das Sandwich essen?" "Nein danke. Nimm du es!" "Blödmann! Ich mache gerade eine Diät!" "Du willst abnehmen? Wo denn?" "Naja überall so!" Sie waren im Krankenhauscafe angekommen. Gemeinsam setzten sie sich an einen Tisch. "So, was hat Ran denn noch erzählt. Ist ja einfach grausam, was passiert ist. Meinst du wirklich, wir können sie alleine lassen? Vielleicht braucht sie eine Schulter zum Anlehnen.." "Wir gehen ja auch gleich zurück! Ich muss nur kurz mit dir reden!" "Mit mir? Habe ich irgendwas getan?.... Gut, dass mit dem Koffer tut mir Lied!" "Nein, darum geht es nicht!" "Worum denn? Dass ich dich Totenmann genannt habe?" "Nein, lass mich mal aussprechen....... Ich, naja, ich meine, du und..." "Sag schon!", drängte Kazuha und Heiji stammelte rot weiter. "Ich wollte sagen, dass wir, du und ich...." "Hey! Das da ist doch Ran!", rief Kazuha aus und sprang auf. Heiji tat es ihr gleich. , raunte er sich Gedanken zu. Er wollte Kazuha aufhalten, doch die war schon längst losgehechtet. "Ran! Wo willst du hin?", brüllte sie durch das Krankenhaus. Aber Ran hörte sie nicht. Eine Schwester sah sich wütend nach ihnen um und Heiji verbeugte sich entschuldigend. Sato stellte ihr Auto auf dem Parkplatz ab und sah auf ihre Uhr. Es war schon 11 Uhr und sie hatte ihren Zahnarzttermin endlich hinter sich. Sie grinste. "Frau Sato? Was freuen Sie sich denn so? Ist heute so ein schöner Tag?", fragte plötzlich jemand hinter ihr. Es war Takagi, ihr Partner. "Ja, wie man's nimmt.... Das Wetter ist so schön! Sie kommen auch erst spät? Wo waren Sie denn?" "Ich? Im Krankenhaus!" "Wieso? Fühlen Sie sich nicht gut? Sie sehen doch kerngesund aus." Miwako musterte ihn, konnte aber nichts feststellen. "Ach, haben Sie es noch gar nicht gehört?" "Nein, was denn?" "Kogoro Mori, seine Tochter Ran und der kleine Conan sind im Krankenhaus. Und Conans Freundin Ai Haibara wurde entführt. Das FBI hat sich eingemischt und leider alle Informationen zu uns gestoppt!" Sato sah Takagi entgeistert an. "Echt?" "Ja, Megure ist stinksauer. Er versucht irgendwie an Informationen zu kommen, aber Fehlanzeige..." "Gut. Takagi! Komm mit! Wir werden Informationen suchen." "Was, aber nein! Ich habe noch total viel Bürokram zu erledigen und außerdem war ich doch schon auf Anweisung des Inspektors in jedem Krankenhaus!" Doch Miwako zog ihn erbarmungslos am Ärmel. "Komm schon! Ich will mir die neue Sommerkollektion von Prada kaufen! Ich brauche eine Gehaltserhöhung." "Na gut. Aber dafür bist du mir was schuldig!", gab Takagi auf und seufzte. Miwako lächelte. "Gut. Wir gehen dann zusammen zum Obsession Konzert am nächsten Wochenende! Und diesmal keine berufliche Einmischung! Versprochen." Sie schloss ihren Wagen wieder auf und sie und Takagi stiegen ein. "Heute ist mein Glückstag und deshalb werde ich auch Informationen bekommen!", meinte sie stur. Und kaum waren sie losgefahren, bretterte ein Taxi an ihnen vorbei und schnitt ihnen den Weg ab. "Hey! Das ist hier keine Rennstrecke!" Sie schaltete die Sirene ein und folgte dem Wagen. Doch der dachte gar nicht daran, anzuhalten. Bis Miwako ihn soweit eingeholt hatte, dass sie mit dem Taxi auf gleicher Höhe fuhr. "Miwako! Mach nicht so schnell! Mir ist schon schlecht!", meckerte der blass gewordene Takagi. Und nach ein paar Sekunden wurde Miwako auch blass. "Mein Gott... heute ist wirklich mein Glückstag." Sie ging vom Gas und das Tempo verringerte sich. "Weil du heute noch nicht sterben willst?", fragte Takagi und rutschte ihm Sitz umher. "Nein! Weil in dem Taxi Ran Mori sitzt!" Miwako schaltete das Blaulicht tonlos aus. "Bitte was? Aber die ist doch im Krankenhaus und wird vom FBI überwacht." "Überwacht wird sie auch noch! Hinter uns ist ein roter Mercedes, der ihr anscheinend schon die ganze Zeit folgt." Sie sah in den Rückspiegel, legte ihre Hand um die Kupplung und schielte kurz zu Takagi rüber. "Verständige die Zentrale und sag ihnen, dass niemand diese 2 Wagen oder unseren stoppen darf!" Takagi nickte und schnappte sich das Mikrofon. , sprach die Stimme der Vernunft aus Miwako. Sie ordnete sich hinter den Mercedes und verringerte noch mal die Geschwindigkeit. Kogoro wurde durch das monoton Piepen der Geräte in seinem Raum wach. Fast wie in Zeitlupe öffnete er seine Augen und brauchte eine zeitlang, bis er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Als er endlich richtig sehen konnte, bemerkte er, dass Eri an seinem Bettende schlief. "Eri?", fragte er leise und versuchte sich aufzusetzen, doch sein Kopf schmerzte und er ließ sich zurückfallen. Seine Frau war jedoch aufgewacht und reckte sich. "Ach so? Dann ist das hier also das Ausruhzimmer? Und ich dachte schon die Welt geht unter und du besuchst mich!" "Jetzt hör aber auf! Ich hab dich immer hin gerettet!", sagte Eri und reichte ihm ein Glas Wasser. "Wieso gerettet? Ich bin doch nur kurz weggenickt!" Er stellte das Glas Wasser auf den Nachttisch ab. "Du bist gut, mein Lieber! Weggenickt. Und ich habe dich dann auch noch geweckt, oder was?" "Genau! Wieso tut mir der Kopf so verdammt weh?" Vorsichtig fuhr Kogoro sich über den Schädel, doch ein Verband hinderte ihn daran. "Du wurdest doch von hinten niedergeschlagen! ....Willst du was Bestimmtes haben? Ich bringe es dir gerne!" "Nein danke! Wo ist Ran? Will sie ihren Vater gar nicht besuchen?" "Na ja, sicherlich schon. Aber sie liegt auch im Krankenhaus und ich habe ihr nicht erlaubt herzukommen, bis sie sich ausgeruht hat." "Ach so? Was ist denn noch so Schönes passiert, was ich verpasst habe?", fragte er und rutschte hoch, sodass er Eri besser sehen konnte. Fürsorglich fuhr Eri das Kopfteil hoch. "So ist gut, danke!" "Vieles, aber der Arzt hat gesagt, wir sollen dich vorerst schonen!" "Erzähl schon! Die im Krankenhaus spinnen doch alle!" "Gut!" Eri erzählte ihm, was geschehen war, ließ auch den Teil mit Conan, der die Fälle löste nicht aus, und fühlte sich schlecht, weil sie es ihm erzählen musste. "Das war mir schon klar! Es gibt keinen Menschen, der sich von heute auf Morgen so ändert. Ich wusste nicht wie, aber ich wusste, dass ich es nicht wahr.", erklärte er leise. "Und was sollen wir nun unternehmen?", fragte Eri. "Ran wird zwar überwacht, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie ruhig im Bett liegen bleibt!" "Gut, dann geh zu ihr und sag, dass sie gefälligst hier bleiben soll!" "Wenn sie gehen will, musst du sie einfach anbinden!" Eri nickte ernst und ging dann zu Rans Zimmer. Jodie war verschwunden und Eri wurde es ums Herz schwer. Ihre Tochter war also wirklich gegangen. Sie betrat das Zimmer und fand Rans Bett leer auf. Auf ihrem Nachttisch entdeckte sie einen Zettel. Ich werde Conan suchen. Ich weiß noch nicht, wohin ich muss, aber ich werde mich bei euch melden! Mach dir keine Sorgen. Mir geht es sehr gut. Kümmer dich um Paps und streitet euch bitte nicht. Ich habe euch beide lieb. Ran PS: Ich werde überwacht, mach dir keine Sorgen. Wenn Shinichi stirbt, ist das meine Schuld! Eri fasste sich an die Stirn. Sie sah sich nach Rans Sachen um und fand sie alle im Schrank. "Jetzt hat sie sich noch nicht einmal richtig angezogen! Dann werde ich mal was mitnehmen!" Hastig packte Eri ein paar Sachen in den Rucksack, mit dem Kazuha und Heiji Wechselsachen für Ran von zu Hause mitgebracht hatten. Zum Glück hatte sie daran gedacht, dass Ran erzählt hatte, dass sie zu Besuch kommen würden. Sie wählte die Nummer, die sie von Jodie bekommen hatte. Jodie hatte bemerkt, wie Ran sich aus dem Fenster geschlichen hatte und war ihr unauffällig gefolgt. Sie hatte auch dafür gesorgt, dass ein FBI Mitglied sich als Taxifahrer ausgab und sie gefahrenlos durch die Gegend fuhr. Ihr Handy klingelte und sie nahm freundlich ab. Vielleicht war es Akai. "Jodie? Hier ist Eri!" "Ja! Hier ist Jodie!" "Verfolgen Sie meine Tochter noch? Ich will sie zur Vernunft bringen!" "Ja, wenn sie uns folgen wollen, nehmen sie die......... Dann müssten Sie uns schnell einholen!" Sie beendeten das Gespräch und Jodie rief ihren Boss an und fragte nach weiteren Befehlen. Doch sie sollte Ran auch künftig beobachten und beschützen. Sie musste an Akai denken und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sein Blick war so endlos leer und traurig. Mit der linken Hand schnappte sie sich ihr Handy und wählte die Nummer von Akais Handy. Doch er ging entweder einfach nicht ran, weil er es nicht wollte, oder er konnte nicht. "Akai, ruf mich bitte sofort zurück!", sprach sie ihm auf die Mailbox und legte dann enttäuscht auf. Die Straße war wenig befahren und außer den Berufsfahrern war kaum jemand unterwegs. Akais Magen knurrte und er sah sich nach einem Schnellimbiss um. Seine Laune war mies, denn er hatte schon seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen oder gegessen. Sein Handy hatte er in sicherer Entfernung liegen. Das Jodie ihn unbedingt erreichen wollte, machte ihn zwar etwas stutzig, jedoch wollte er nicht mit ihr sprechen. Endlich entdeckte er ein fahrendes Nudelrestaurant und stellte seinen Wagen im Halteverbot ab. Was kratzt ihn ein Strafzettel, wenn das FBI dies für ihn regeln würde? Lustlos bestellte er sich eine Chinapfanne und nahm sie mit in seinen Wagen. Als er aufgegessen hatte setzte er sich wieder in sein Auto und döste nach einer kurzen Weile ein. Doch schon nach weinigen Minuten wurde er wieder geweckt. Kapitel 4: ----------- Hier geht die Story weiter Erst einmal Danke für die Commis. Hab mich darüber gefreut. ^^ Und mal eine kleine Erklärung im Vorraus: Yuki: Eine alte Freundin von Akai, die er im Ausbildungslager des FBIs kennen gelernt hat. Sie ist 21 Jahre alt, sieht aber aus wie 17 und bekommt daher Aufträge, bei denen ein junges Mädchen gebraucht wird. Eine Oberschülerin war an sein Scheibenfenster getreten und hatte angeklopft. "Akai-sama?", fragte sie fröhlich und Akai schreckte so erschrocken hoch, dass er sich den Kopf am Autodach stieß. Das Mädchen lachte und hielt sich dann aber die Hand vor den Mund. Shuichi kurbelte das Fenster runter. "Yuki? Bist du das?" Er musterte das Mädchen genauer. Sie hatte schulterlange, gefärbte grüne Haare und ein fröhliches Lächeln. "Ja! Wie geht es dir?" "Setz dich auf den Beifahrersitz. Ich muss ein bisschen rumfahren. Vielleicht kann ich dich "Ja, du warst schon immer eine Draufgängerin! Der Leiter mochte dich deshalb auch am irgendwo mit hinnehmen?", bot er an. "Sehr gerne!" Sie umrundete das Auto und stieg dann ein. "Das ist ja schon eine Ewigkeit her, dass ich dich gesehen habe! Du siehst gut aus!", meinte Akai und zwang sich zu einem Lächeln. "Ja und du siehst schlimm aus." Sie strich ihm durch das verwuschelte Haar und ordnete seine Haare. "Und du hast dir die Haare kürzen lassen! Sieht gut aus!" "Bist du fertig mit der Ausbildung?" Er schüttelte ihre Hand leicht ab. "Ja, ich bin bald. Aber das Training ist immer noch hart. Ich habe einen Fall an einer Oberschule bekommen- wie man sicherlich gut erkennen kann!" Sie lachte "Was machst du denn in Tokio? Ich dachte du bist in den USA?" "Ja, war ich auch, aber ich habe hier einiges zu erledigen!" "Verstehe top secret. Naja... Schon lustig, wenn man an die Ausbildungszeit zurückdenkt. Ich vermisse die alte Zeit manchmal. Die Schule ist so eintönig!" "Ja, du warst schon immer eine Draufgängerin! Der Leiter mochte dich deshalb auch am liebsten!", meinte Akai achselzuckend "Hätte man sich denken können... Und du wurdest weiter nach oben versetzt?" "Ja und ich habe auch eine Partnerin." "Oh, dann nicht, dass sie denkt, dass wir was miteinander haben!" Yuki sah sich suchend um. "Nein, keine Freundin. Eine Partnerin!" "Ach na denn. Wo ist sie denn?" "Sie ist unterwegs.. top.." "..secret. Verstehe schon. Aber du solltest dir mal Urlaub nehmen. Es scheint, dass du deine Partnerin magst. Du bist doch Einzelgänger, aber sie ist immer noch mit dir im Team. Da ist doch nicht etwas im Busch?", schäkerte sie. Akai schüttelte den Kopf. "Nein, bestimmt nicht. Sie will einfach nicht gehen! Egal was ich auch versuche!" "Und was hast du schon alles versucht?" "Nun ja, ich habe.." "Du hast dich in sie verliebt. Nein, wie süß!" "Yuki, spinn nicht rum. Wir sind beide erwachsen." "Und als Erwachsener darf man nicht lieben? So ein Schwachsinn.....Aber lass uns das Thema wechseln. Ich muss zum Minazuki- Krankenhaus. Eine Freundin von mir liegt dort. Magst du mich dahin bringen?" "Klar!" Akai startete den Motor und parkte aus. "Du bist echt unmöglich. Parkst einfach im Halteverbot." "Solange das FBI dafür aufkommt...." Yuki lachte. , dachte Akai grinsend und trat aufs Gaspedal. Plötzlich klingelte sein Handy. "Soll ich rangehen?", fragte Yuki und hatte schon längst danach gegriffen. "Ja, mach, was du willst!", meinte Akai genervt. "Hallo?.... Ja, ich gebe Ihnen Akai!" Sie reichte das Handy an Akai weiter. "Ja?" "Akai? Ich versuche schon seit Stunden sie anzurufen!", brüllte Jodies Stimme durch das Telefon. "Weshalb denn?" "Er wurde befreit!" Erschrocken ließ Akai beinahe das Handy fallen. "Nein!" Das Licht flackerte für einen kurzen Moment und ging dann aus. Ai starrte auf die kalte Betonwand vor ihrem Arbeitsschreibtisch und wartete darauf, dass das Licht wieder anging. Dann gab sie, wie auch schon die anderen Stunden zuvor Daten in den Computer, den man ihr gegeben hatte, ein. Conan war in ein anderes Zimmer gebracht worden und Ai machte sich Sorgen um ihn. Da sie nicht mit ihm hatte reden können, wusste sie nicht, was überhaupt los war und wieso. Sie erinnerte sich nur daran, dass Conan angeschossen wurde. Hinter ihr wurde die Tür aufgeschlossen und Terpentin kam, gefolgt von 3 Bodyguards, in das Zimmer. "Wie geht es voran?", fragte er beinahe belustigt, da er wusste, dass sie noch nicht fertig sein konnte. "Oh, sehr gut! Sicherlich bin ich bald bereit, die ersten Pillen anzufertigen.", meinte Ai gelassen. "Aber während ich hier so fleißig bin, solltet ihr die Inneneinrichtung dieses Raumes mal verändern. Dieses Betongrau beißt sich mit dem Birkentisch!" "Ach, unseren Humor haben wir noch?" "...Und außerdem ist es euch vielleicht noch nicht aufgefallen, aber hier gibt es keine Fenster! Wie soll denn da das Chi fließen?" , fügte Ai in Gedanken hinzu. Sie stand auf und suchte sich die Mixturen, die sie benötigen würde, zusammen. "Willst du denn gar nicht wissen, wie es deinem Freund geht?" Ai zuckte zusammen. "Ich habe zu tun!" "Dann erzähle ich dir nicht, dass dein Freund aussieht wie ein Baby!" Terpentin drehte sich auf dem Absatz um und Ai hörte sein kaltes Lachen. Die Tür fiel zu und Ai blieb für einen Augenblick geschockt stehen. Gelangweilt ließ sich Heiji auf den Sessel fallen. Nachdem Kazuha Ran verfolgt hatte und in das Auto einsteigen sehen hatte, wussten sie nicht mehr, was sie machen sollten. Sie hatten jeglichen Kontakt zu Ran verloren und wussten auch nichts mit sich anzufangen. Kazuha, die es sich neben ihm bequem gemacht hatte, stöhnte. "Wenn du nicht unbedingt mit mir hättest reden wollen, wären wir dabei gewesen, als Ran abhaute. Aber nein.... Jetzt müssen wir hier warten!", warf sie Heiji vor. Heiji sah sie stumm an. "Was wolltest du mir überhaupt sagen? Jetzt haben wir ja genug Zeit!" "Nichts.... Es ist ganz belanglos!", meinte er seufzend und lehnte sich an die Rückenlehne. Ihm war im Moment überhaupt nicht nach Liebesgesäusel. Viel wichtiger war im Augenblick, was Ran genaues vorhatte und wie er Kudo helfen könnte. "Ach, belanglos?" Wütend drehte sie sich von ihm weg. "Aber es war so wichtig, dass du deswegen extra mit mir...." Kazuha wurde durch ihr Handy unterbrochen. Hastig nahm sie ab. "Ran?", rief sie fragend in das Telefon und Heiji sprang auf. "Ist das Ran? Wo ist sie?" "Was? Warte mal.. Heiji, sei bitte einmal still... Du bist bei Professor Agasa? ... Wo das ist? Nein..." "Sie ist bei Professor Agasa? Ich weiß, wo er wohnt!", rief Heiji eilig dazwischen und riss Kazuha das Handy aus der Hand. "Hey!", schrie sie empört aus. "Ran? Ich bin` s Heiji! Du bist bei Professor Agasa?... Gut, ich komme sofort dahin. Bleib da!" Er legte auf und sah Kazuha an. Schmollend erwiderte sie seinen Blick. "Ich werde schnell zu Ran fahren! Vielleicht kann ich ihr helfen!" "Du? Und was ist mit mir?" "Du wirst hier bleiben und..." "Nein!", warf Kazuha dazwischen ein. "Ich werde hier sicherlich nicht versauern! Ich will Ran auch helfen!" "Kazuha, bitte! Das ist zu gefährlich für dich!" "Aber für dich nicht, oder was?", sagte sie bissig. "Nein, aber..." "Siehst du! Dann kann ich doch auch mitkommen!" Heiji sah errötet zu Boden. "Ich will nicht, dass dir etwas passiert! Dafür bedeutest du mir viel zu viel!" Jetzt sah er ihr direkt in die Augen. "Versprich mir, dass du hier bleibst und nichts tust, was dich gefährden könnte!" Kazuha war auch rot geworden. "Heiji...." Er machte sich ans Gehen, drückte ihr aber vorher noch ihr Handy in die Hand. "Heiji, warte!", rief sie ihm nach und er sah noch mal zurück. "Wenn du zurückkommst, sagst du mir dann das, was du sagen wolltest?" Er lächelte mit roten Bäckchen. "Vielleicht......?!" Dann rannte er zum Ausgang und wenige Sekunden später konnte Kazuha ihn nicht mehr sehen. Als Ran aus dem Taxi ausstieg und dem Fahrer das Geld reichte, blendete sie die Sonne, die nun endlich hinter den dunklen Wolken zum Vorschein kam. Ran sah in den Himmel und wünschte sich, dass die Sonnenstrahlen ihre traurigen Gedanken vertreiben würden. Doch dem war nicht so. Sie stand im Sonnenlicht, starrte auf das Haus, indem Shinichi eigentlich wohnte. Auch das Haus war vom Licht der Sonne erfüllt und sah genauso aus, wie auch alle anderen Häuser dieser Straße. Mit nur einem Unterschied. Der Bewohner war seit über einem Jahr nicht mehr hier gewesen und vielleicht würde er nie wieder kehren. Ran wendete ihren Blick von dem Gebäude und schritt zum Hauseingang von Professor Agasas Haus. Sie wollte mit seiner Hilfe versuchen, Informationen über diese mysteriöse Organisation herauszufinden. Das war zumindest das Einzige, was sie tun konnte. Entschlossen drückte sie auf den Klingelknopf. Doch als nach ein paar Minuten immer noch kein Lebenszeichen von drinnen zu hören war, versuchte sie es erneut und dann noch einmal. Doch Fehlanzeige. Der Professor war nicht da. "Der Professor wurde in unser Zeugenschutzprogramm aufgenommen!", sagte leise eine Stimme hinter Ran. Es war Jodie. "Miss Jodie?", fragte Ran mit zittriger Stimme und drehte sich zu ihr um. "Ja, ich bin dir natürlich gefolgt." "Wieso Zeugenschutzprogramm?" "Der Professor und auch alle anderen, die Conan und Ai kennen, sind in großer Gefahr. Die Organisation will natürlich, dass es keine Zeugen gibt, die Informationen über sie haben. Deshalb versuchen sie alle Mitwissenden umzubringen." Jodie legte eine Hand auf Rans Schulter und zog sie von de Eingang weg. "Aber was soll ich denn sonst tun?", rief Ran plötzlich aus. "Wie soll ich Shinichi helfen, wenn ich noch nicht einmal in der Lage bin, Informationen zu sammeln...." Sie war wieder den Tränen nahe und schluckte heftig. "Scht! Ist doch gut!" Sanft streichelte Jodie sie. "Das ist gar nicht so einfach! Selbst das FBI kann nichts über sie herausfinden! Alles, was sie tun, geschieht verdeckt und geheim!" "Aber irgendetwas muss es doch geben!" Jodie sah aus den Augenwinkeln, wie ein blau- weißer Wagen neben ihrem parkte und beobachtete, wie ein Mann und eine Frau ausstiegen. Sie nahm ihren Arm von Rans Schulter und schob sie zu ihrem Wagen. Dabei entdeckte Ran die Beiden. "Herr Takagi? Herr Sato?", fragte sie verwirrt, als noch ein weiterer Wagen hielt. Diesmal war es Eri, die auch sofort zu ihrer Tochter lief. "Ran, was machst du denn nur für Sachen?" "Aber ich wollte doch unbedingt..." "Wenn du Informationen willst, kannst du auch mit in die Zentrale kommen. Da bist du am Sichersten und dort kannst du auch auf die Anderen treffen, die dort erst einmal untergebracht worden sind." "Sie meinen die FBI- Hauptzentrale?" "Nein, nicht die Hauptzentrale! Die ist in den USA. Nein, in Japan haben wir mehrere Zweigstellen einrichten lassen." "Und da kann ich etwas herausfinden?", hakte Ran nach. "Das weiß ich nicht, aber der Professor ist dort untergebracht und zu dem wolltest du ja!" "Gut, dann fahren wir dort hin!", sagte Ran entschlossen. "Wollen Sie auch mitkommen?", fragte Jodie Eri, während Ran schon in den Wagen stieg. Doch Eri schüttelte den Kopf "Ich werde ins Krankenhaus zurück fahren. Wenn Ran dort am Sichersten ist, soll sie in die Zentrale des FBIs fahren." , dachte Jodie. Jodie nickte als Zeichen der Zustimmung und stieg dann ebenfalls ins Auto. Nach einem kurzen Wink von Ran zum Abschied, brauste der Wagen auch schon los. , sagte sich Eri in Gedanken und fuhr auch weg. Nur Takagi und Miwako blieben verdutzt zurück. Akai hatte angehalten und telefonierte mit seinem Chef. Dieser bestätigte ihm, dass Vodka befreit worden war. "Die Organisation hat sich sehr schnell von ihrem kleinen Fehltritt erholt und viele Spuren verwischen lassen. Desto eher wir sie stoppen, desto besser.", erläuterte James Black. "Wir haben jeden freien Agenten auf diesen Fall angesetzt. Mehr können wir vorerst nicht tun. Wir brauchen einen Hinweis, einen Zugang zur Organisation!" "Dann soll Yuki auch an dem Fall teilhaben?", fragte Akai, während er Yuki, die im Wagen geblieben war, beobachtete. "Yuki.... Nein. Sie ist dafür zu unerfahren. Ich will nicht, dass ihr etwas zustößt. Es sind schon genug Agenten gestorben." "Was soll ich nun tun?", fragte Akai. "Sie bleiben dran. Falls sich etwas ergibt, meldet man sich bei ihnen... Und Akai,.." "Ja?" "Setzen Sie Yuki vor ihrer Wohnung ab. Hören Sie? Ich will nicht, dass sie da mit hineingezogen wird!", wiederholte Black eindringlich. "Habe verstanden!" Akai legte auf und stieg dann ins Auto zurück. "Und?", fragte Yuki neugierig. "Hat sich erledigt!... Ich fahre dich nach Hause!" "Was? Aber ich wollte doch zum Krankenhaus!", meinte Yuki, doch als sie Akais finsteren Gesichtsausdruck sah, hielt sie sich zurück. "James hat Angst um mich?", fragte sie leise. Akai seufzte und schnallte sich an. "Ich bringe dich nach Hause!" Langsam fielen Ai die Augen zu und ihr Kopf sackte mit einem Rums auf die Holztischplatte. Sofort wurde sie wieder wach und konnte gerade noch die Salizylsäure in dem Glasbehälter auffangen, bevor es umkippte. Ein Kribbeln juckte sie in der Nase und sie nieste. Benommen fasste sie sich an die Stirn. Sie nieste erneut, schüttelte sich dann und gab zwei der Säuren in ein Reagenzglas. Sie war dem Ziel schon ganz nahe. Es konnte nicht mehr lange dauern. Ihr Herz schlug schneller, wie jedes Mal, wenn sie bald fertig war. Sie sah in ihre Unterlagen und entdeckte die Lauge, die sie noch benötigen würde. Wenn alles richtig war, wäre das das Ende ihres Daseins als Kind. Innerlich jubelte Ai. Doch als sie sich besann, aus welchem Grund sie so schnell auf die Lösung gekommen war, wurde ihr schlecht. Ihr eigener Großvater hatte sie dazu gezwungen. Vorsichtig fügte sie die Lauge der Mixtur hinzu und ein grelles Leuchten erhellte den Raum. Es war so stark, dass Ai sich die Hand vor Augen halten musste, aber auch das half nicht wirklich. Als die Intensität des Lichtes nachließ, war sie für eine Zeit lang noch erblindet. Erst mit der Zeit gewöhnten sich ihre Augen wieder an die Helligkeit des Raumes und sie sah auf ihr Endprodukt. Ein pulvriges, schwarzes Etwas. "Ich bin fertig!", rief Ai in die Stille des Raumes und einige Minuten später wurde die Tür zu ihrem "Verließ" geöffnet. Terpentin tat herein, wieder gefolgt von seinen Bodyguards. "Das freut mich aber! Ist es auch bereit zur Probe?" Er begutachtete das Pulver in dem Reagenzglas und schaute misstrauisch. "Nicht, dass es nachher gar nicht wirkt!" "Ja, es ist fertig!", wiederholte Ai trocken. "Gut, dann wollen wir es auch gleich ausprobieren.... Lasst den Kleinen herholen!", teilte er seinem Bodyguard rechts hinter ihm zu. "Sehr wohl!" , fragte sich Ai und ihre Vermutung wurde schon nach kurzer Zeit bestätigt. Der Bodyguard trug einen höchstens ein Jahr alten Jungen in das Zimmer. "Conan!", entfuhr es Ai schockiert. Terpentin ließ sich das Pulver bringen und beugte sich über Conan. "Und nun mach schön Ah!" Er kippte ihm das Mittel in den Mund und Conan begann zu husten. "Wir werden ja jetzt sehen, ob das Mittel wirkt!", meinte Terpentin gelassen und ließ Conan auf den Boden absetzten. , fuhr es Ai durch den Kopf. Conan begann sich zu wenden. Ein lauter Kinderschrei fuhr durch den Raum, dann herrschte Totenstille. Tbc. Wenn ihr Kritik habt, könnt ihr gerne ehrlich sein. Zum Beispiel, wenn die Handlung, die Charakter oder das Geschriebene allgemein nicht so toll war. Würde mich darüber freuen!^^ Und auch Wünsche äußern Kapitel 5: ----------- Heiji stieg aus dem Taxi aus und schloss die Tür mit einem leisen Geräusch. Er wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen, was für ihn schon fast zu einer Angewohnheit geworden war. Denn auf diese Weise hatte er schon etliche Hinweise über Fälle aufgeschnappt. Die Sonne blendete seinen Blick auf das Haus und er versuchte sie durch seine Hand zu blockieren. Nun erkannte er, dass er nicht alleine war. Eine Frau und ein Mann standen neben dem Eingang zu Professor Agasas Zufahrt. Nach näherem Betrachten, identifizierte er den Mann als Takagi. Takagi kannte er schon. Nur die Frau neben ihm war ihm gänzlich unbekannt. Er ging auf sie zu. "Hallo!", sagte er höflich und lächelte Takagi an. "Was?", fragte dieser verwundert und musterte Heiji. "Ach, du bist doch Hattori! Der Sohn des...." "Ja, genau der!", bestätigte Heiji hastig. "Und sie sind Herr Takagi! Ich habe sie sofort erkannt! Ist das ihre Partnerin?" Heiji deutete mit dem Kopf auf Miwako. "Ja! Mein Name ist Sato Miwako! Freut mich, Heiji Hattori. Ich habe schon viel von dir gehört!" Miwako reichte Heiji die Hand. "Was machst du denn in Tokio? Hast du hier einen Fall angenommen?", fragte Takagi interessiert. Heiji schwieg. "Ich bin hier mit Mori Ran verabredet, der Tochter von Kogoro.", erklärte Heiji statt zu Antworten. "Das tut uns Leid, aber die ist mit einer Frau weggefahren. Frau Kisaki war auch noch hier, aber sie wollte dann zurück ins Krankenhaus. Wir wissen leider auch nicht, wohin sie gefahren ist. Deshalb warten wir auch hier, dass etwas passiert.", erklärte Miwako ein wenig enttäuscht. "Und die Frau, hatte die blonde Haare?" "Ja, und sie trug auch eine Brille!", meinte Miwako nach kurzem Überlegen. "Hey, Miwako! Wir sollten aufs Revier zurückfahren. Megure ist sicherlich schon wütend. Ich habe auch noch einiges zu tun..." Miwako seufzte. "Ja, du hast Recht!" "Können Sie mich zum Revier mitnehmen? Ich muss da noch Etwas erledigen!" "Natürlich! Steig ein. Wenn du willst, können wir dich auch woanders hinbringen." "Nein danke! Das Revier reicht!" Heiji setzte sich auf die Rückbank und Miwako fuhr sie zum Revier. Die Ampel schaltete auf rot und Akai trat auf die Bremse. Seit ihrer Abfahrt hatten Akai und Yuki kein Wort mehr miteinander gewechselt. Stumm sah sie aus dem Fenster. "Du musst hinter dem Kiosk rechts abbiegen. Man kann es leicht übersehen. Du musst genau hinschauen!", wies sie Akai an, sah ihn dabei jedoch nicht an. Sie fuhr sich deprimiert durch ihr grünes Haar und steckte sich eine Strähne, die ihr im Gesicht hing, hinters Ohr. Akai nickte. Er hatte Yuki eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, doch er wusste ganz genau, was sie in diesem Moment fühlen musste. Immer wurde sie von Black zurückgehalten. Für ihn war Yuki wie eine Tochter und er bangte immer um sie. Aus diesem Grund hatte sie auch noch nie eine gefährliche Aufgabe zugeteilt bekommen. Ihr Bereich war nur das Observieren. Und sobald Gefahr drohte, war Yuki auch schon aus der Gefahrenzone. Und dabei war es ihr Ziel, wie ihr Vater eine gute Agentin des FBIs zu werden. Nachdem ihr Vater bei einem Einsatz ums Leben gekommen war, hatte Yuki sich bei dem FBI beworben und wurde nur deshalb genommen, weil ihr Vater ein alter Freund von Black gewesen war. Und nun wollte Black, anstelle von Yukis totem Vater, den Beschützer spielen. "Akai, sag mal hat Black jemals gesagt, ob er mich überhaupt einmal zu einem Einsatz schicken will?" "Aber du warst doch schon bei Einsätzen!", erwiderte Akai, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. "Du weißt, was ich meine. Ein richtiger gefährlicher Einsatz!" "Yuki... Vielleicht bekommst du bald den Fall, den du dir wünschst und dann.. Dann willst du es nicht mehr!" "Was ist denn mit dir los? Du bist heute so komisch... Ist irgendetwas passiert? So kennt man dich ja gar nicht!" "Weißt du, lass uns einfach über was anderes reden!", beendete Akai das Gespräch und Yuki schwieg wieder. Eri schob leise die Tür zu Kogoros Krankenzimmer auf und lächelte, als sie ihren Mann schlafend vorfand. Sie tapste zu dem Stuhl, der nach wie vor neben dem Bett stand und setzte sich geräuschlos darauf. Kogoro bewegte sich unruhig im Bett und wachte schließlich auf. Benommen erkannte er Eri neben sich. "Hallo!", flüsterte er und schloss dabei seine Augen wieder. "Hey! Freust du dich so sehr, mich zu sehen, dass du deine Augen vor mir verschließen musst?", fragte Eri belustigt. "Ja, so sieht es aus!" Er lächelte sie an und Eri wurde rot. Sie grinste in sich hinein. "Darf ich fragen, was du so grinst?" Kogoro hatte seine Augen wieder geöffnet und musterte Eri fragend. "Ach nichts..." "Und wieso grinst du dann?" "Ähmm.. Was hat der Arzt gesagt, wann du nach Hause.. ich meine entlassen werden kannst?", fragte Eri, um schleunigst das Thema zu wechseln. "Weiß ich nicht. Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Bis jetzt hat nur die Schwester mit mir gesprochen." "Gut, dann werde ich das mal herausfinden!", sagte Eri und stand wieder auf. "Und bring mir etwas zu essen mit. Ich kriege langsam Hunger!" Eri traf den behandelnden Arzt von Kogoro durch Zufall im Flur und wendete ihre geübte Verhörmethode an, um an Informationen zu gelangen. Der Arzt verließ nach dem Gespräch sofort eingeschüchtert das Krankenhaus und nahm sich eine Kaffeepause. Eri dachte nicht weiter an ihn, denn sie war schon vollauf beschäftigt damit, etwas zu planen. , überlegte sie angestrengt und kam wieder in Kogoros Zimmer zurück. Und ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf! In Kogoros war gerade eine Schwester, die mit ihm flirtete. Und Kogoro dachte auch gar nicht daran, die Schwester daran zu hindern. Er entdeckte sie im Türrahmen und machte ein bedripstes Gesicht. "Äh, Eri!" "Kein Sorge! Ich lasse dich schon mit ihr alleine! Ich habe ja noch genug andere Männer, um die ich mich zu kümmern habe!", meinte Eri abfällig und schalte sich in Gedanken für ihre eigene Dummheit. "Ich hab es mit nicht anders gedacht. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder!" Wütend verließ sie das Zimmer und marschierte den Flur entlang, als die Schwester ihr hinterher lief. "Miss Mori!" "Mein Name lautet nicht Mori!", sagte Eri und stoppte nicht. Sie beschleunigte stattdessen ihr Tempo. "Aber warten Sie doch bitte! Es ist jetzt wirklich nicht, was sie denken!" Eri blieb abrupt stehen und die Schwester wäre fast in sie gelaufen. "Jetzt hören Sie mir mal zu: Es ist mir völlig egal, was mein Mann, nein, mein Ex-Mann mit ihnen macht!", wetterte sie. "Nun ja, ich wollte ihnen nur sagen, dass ich ein großer Fan von.." "Von Kogoro sind, dem berühmtem Privatdetektiv!", beendete sie den schüchternen Satz. "Nein, ich bin ein Fan von Ihnen!", sagte die Schwester kleinlaut. "Und da hat Ihr Mann mir liebenswürdigerweise ein Autogramm von Ihnen versprochen, wenn ich Ihm, nun ja, wenn ich mit ihm flirte!", stotterte sie. Eri musterte sie kurz und eilte dann zurück zu Kogoro. Aufgebracht schmiss sie die Tür hinter sich zu und sah den grinsenden Kogoro scharf an. "Was sollte das?", fuhr sie ihn an, musste sich jedoch zusammen reißen, um nicht zu lachen. Auch Kogoro musste sich beherrschen. "Ich flirte halt gerne mit Schwestern!", erklärte er unschuldig. Liebevoll nahm sie das Glas Wasser vom Beitisch und goss es über Kogoros Kopf aus. "Eine Dusche wird dir gut tun, mein Lieber!...... Deine Tochter ist ihrem Schatz nachgelaufen." "Dann kommt sie ganz nach dir!" "Wieso kann ich dir nicht böse sein, dass du mich reingelegt hast?" "Weil du jetzt eindeutig einen Fan weniger hast?", sagte er trocken. Eri küsste ihn auf die nasse Stirn. "Machs gut! Ich komme dich vielleicht mal besuchen!" "Eh! Du willst mich hier doch nicht etwa versauern lassen?" Eri grinste. "Keine Sorge, ich werde dir nur etwas zu Essen holen! Einen Apfel vielleicht?" "Wenn du ihn mir abschälst!", entgegnete Kogoro und lehnte sich entspannt zurück. Kazuha hatte sich in die Cafeteria gesetzt und rührte gelangweilt in ihrem Cappuccino herum. Das rege Treiben der anderen Gäste nahm sie nur teilweise wahr und sie wünschte sich, dass Heiji sie mitgenommen hätte. Seufzend kramte sie in ihrer Jackentasche nach ihrem Handy und wählte gedankenverloren seine Nummer. Sie ließ es mehrmals klingeln, doch er nahm nicht ab. , schalte sich Kazuha selbst und seufzte dann erneut. Ihre Armbanduhr zeigte ihr 15 Uhr und Kazuha seufzte noch ein Weiteres mal. Kazuha bezahlte ihr Getränk und ging dann zum Ausgang des Krankenhauses, wo gerade ein Rettungswagen eintraf, dem sie hastig Platz machte. Sie konnte keine näheren Aussagen über den Verunfallten machen und beschloss, die Straße ein Stückchen herunter zu gehen. Die Sonne schien immer noch und sie kam an einem kleinen Kinderspielplatz vorbei. Sie entdeckte eine Schaukel und ging darauf zu. Der Spielplatz bestand nur aus einem Sandkasten, zwei Schaukeln und einem kleinem Klettergerüst mit einer Rutsche. Als sie daran dachte, wie Heiji und sie früher immer auf so einem Spielplatz gespielt hatten, musste sie unweigerlich lächeln. Heiji hatte sie beim Versteck spielen immer sofort gefunden und auch im Fangen war er ihr weit überlegen, aber in Streichen spielen hatte sie ihn noch immer haushoch geschlagen. Eine sanfte Brise strich durch die Baumkronen, die rings um den Platz eingepflanzt worden waren und das Rascheln ließ sie beruhigen. Es war fast so wie in alten Zeiten. Gleich würde Heiji hinter einem Busch aufspringen und auf sie zulaufen und rufen: "Hilf mir!" Abrupt schockte Kazuha hoch und sie in die Richtung, aus der der leise Hilfeschrei gekommen war. Sie schrie auf. "Bitte, hilf mir!", sagte die Stimme erneut. Kazuha blieb regungslos stehen und starrte wie gebannt auf die Frau, die unter der Rutsche versteckt lag. Ihr blondes Haar hing wirr und verklebt an ihrem Kopf. Kazuha riss sich zusammen und ging langsam auf die Frau zu. "Was.. Was ist mit Ihnen passiert?" "Hilf mir!", kam als einzige Antwort und Kazuha entdeckte, dass die Frau leicht an der Schulter blutete. "Wer sind sie? Und wie kann ich Ihnen helfen?... Soll ich einen Arzt holen? Hier gleich in der Nähe ist ein Krankenhaus!" Kazuha wollte sich schon auf den Weg zum Krankenhaus machen, doch die Frau hielt sie zurück. "Nein... Keine Ärzte!... Mein Name ist Meika Amy!" Kazuha blieb erschrocken stumm. Ihre Gedanken überschlugen sich. , ertönte Rans traurige Stimme in ihrem Kopf. "Hören Sie, was soll ich tun, wenn sie keinen Arzt wollen..." "Hilf mir! Bitte!" Kazuha stöhnte. "Wissen Sie was, ich rufe jetzt einfach meinen Freund an! Der ist ein Detektiv. Der wird Ihnen schon irgendwie helfen können!" Sie rief Heiji an. Und diesmal ging er sogar nach ein paar Sekunden schon ran. "Was ist denn Kazuha?", fragte er besorgt. "Du bist doch nicht etwa in Gefahr?" Kazuha schielte missmutig auf Amy Meika. "Naja, vielleicht könnte man das so nennen!" "Kudo! Hey, Kudo, wach auf!" Ai rüttelte Shinichi an der Schulter. "Ja doch.. Nur noch ein paar Minuten!", erwiderte Shinichi auf Ais Aufweckungsversuch. "Aufwachen! Aber dalli!", versuchte Ai es erneut, doch auch ohne Erfolg. "Dann müssen wir es anders machen:... Ran ist in Gefahr!", schrie sie ihm ins Ohr. Wie auf Knopfdruck schoss Shinichi in die Wagerechte. "Was? Ran? Was ist passiert?" Da sein Körper noch geschwächt war, fiel er wieder zurück. , dachte Ai traurig. "Nichts ist mit Ran! Ich musste dich nur wecken!" Erleichtert seufzte Shinichi und schloss wieder die Augen. "Warum denn?" "Du bist wieder du- der Oberschüler Shinichi Kudo! Unter anderem deshalb!" Shinichi sah Ai entgeistert an, blickte dann aber auf seine Hand und dann auf seinen Körper. "Du... du.. hast Recht! Ich bin wieder..!", rief er aus. "ai, wie hast du das geschafft?" Ai sah zu Boden. Ihr Blick war deprimiert und verletzt. "Ich habe von der Organisation die nötigen Mittel zur Herstellung des Gegenmittels bekommen!" "Wie bitte?" "Sie haben mich gefangen genommen, als du angeschossen wurdest und mich zu meinem Großvater gebracht- der auch ein Mitglied der Organisation ist. Und dann musste ich das Gegenmittel herstellen..." "Du wurdest gefangen genommen? Wie bist du entkommen?" Shinichi sah sich nun um. "Und wo sind wir hier? Hat der Professor ein neues Labor?" "Wir sind in der Gewalt der Organisation. Sie wissen über alles bescheid." , schoss es Shinichi durch den Kopf. "Wie ist das passiert? Ich dachte, sie hätten nur dich gefangen genommen? Ich weiß nichts mehr. Nur, dass ich im Krankenwagen lag. Ran war bei mir und dann wurde mir irgendwann schwarz vor Augen." "Du wurdest anscheinend operiert, um die Kugel aus deinem Körper zu holen. Dann haben sie dich aus dem Krankenhaus entführt. Du warst ein kleines Kind!" "Ach ja! Jetzt fällt es mir wieder ein." Shinichi fasste sich an die Stirn. "Das Schmerzmittel hatte im Zusammenhang mit dem Aptoxin eine weitere Verjüngung des Körpers hervorgerufen. Ich hatte Ran bescheid gesagt und....Weiter weiß ich nicht... Dann bin ich hier aufgewacht." "Aufgewacht in den Armen des Feindes!", ergänzte Ai bitter. "Wenigstens konnte unsere Freunde durch das FBI geschützt werden. Sicherlich sind sie schon auf der Suche nach uns und vielleicht gelingt es ihnen bald...." "Ran auch?" "Ja, ich denke schon." Sie half shinichi sich aufzusetzen. "Und wo sind unsere Feinde?" "Sie kommen in 18 Stunden wieder, um zu schauen, ob du noch lebst." "Ach so... Ai.." "Ja, was ist denn?" "Danke!" "Wofür?" "Das du mein Leben gerettet hast!" Ai lief rot an. "Hm.. Das hättest du doch auch für mich gemacht!" "Ja, aber ich stehe tief in deiner Schuld. Wenn wir hier raus sind, werde ich es wieder gut machen!" "Akai, kannst du mal kurz rechts ranfahren?", fragte Yuki und legte ihre linke Hand auf seinen Arm. Verwundert fuhr Akai in die nächste Parklücke und Yuki zog den Autoschlüssel aus dem Schloss. "Was ist denn?", fragte Akai, wobei er ziemlich genervt klang. "Ich weiß, dass du nicht unbedingt kleine Kinder wie mich.." "Du bist kein kleines Kind!", berichtigte Akai sie. "Bitte, lass, lass mich aussprechen!... Du bist ein Mann, der immer abweisend und kalt ist. Das weiß ich selbst aus bester Erfahrung. Und es ist auch klar, dass du das, was ich fühle niemals verstehen wirst, aber es ist so!" Als Yuki nicht weitersprach, sah Akai sie fragend an. "Was ist so?" Yuki schnallte sich ab und rutschte zu ihm rüber. Sie senkte ihre Stimme etwas und Akai musste sich anstrengen, um ihre heiseren Worte verstehen zu können. "Seit ich dich damals im Ausbildungslager kennen gelernt habe, muss ich an dich denken. Ich weiß nicht warum und ich kann es bis jetzt auch nicht wirklich verstehen, aber wenn ich dich in meiner Nähe habe, fühle ich mich sicher und geborgen. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und ich bekomme so ein Kribbeln im Bauch... Ich denke, dass ich dich liebe!" Wie versteinert sah Akai sie an. Zögerlich, langsam beugte Yuki sich zu ihm hinüber, umfasste mit ihren zarten Fingern seinen Hals und zog ihn zu sich heran. Sie drückte sanft ihre Lippen auf Akais Mund, doch Akai erwiderte den Kuss nicht. Mit Tränen in den Augen löste Yuki sich wieder von ihm. "Hehe! War ein dummer Fehler von mir! Was kann ich dir schon geben... Tut mir Leid, vergiss einfach, was ich gesagt habe!" Sie setzte sich wieder ordentlich in ihren Sitz und wischte sich eine Träne von ihrem Auge. "Yuki,...", begann Akai, wurde jedoch durch sein Handy, dass klingelte unterbrochen. "Ja?" Er nahm ab. "Akai? Hier ist Black! Wir haben Amy Meika gefunden." "Was? Die Nachrichtensprecherin?" "Genau die! Sie ist in der Nähe vom Krankenhaus, wo Jodie einige Zeit auf Mori Ran aufgepasst hat. Bitte begeben Sie sich umgehend dorthin, bevor die Polizei sie verhören kann und bringen Sie sie in die Zentrale. Jodie wartet da schon." "Verstanden!" Akai legte auf und startete den Motor wieder, nachdem Yuki ihm schweigend den Schlüssel ausgehändigt hatte. "Was passiert jetzt?", fragte sie, aber ihre Stimme klang zittrig. "Ich fahr dich nach Hause und dann muss ich zu dem Fall..." "Aber dann verlierst du zu viel Zeit. Nimm mich einfach mit und setzt mich dort ab. Ich wollte doch sowieso noch ins Minazuki- Krankenhaus. Die Richtung ist ja fast gleich.." Akai überlegte eine Weile und musste ihr dann zustimmen. So würde er schneller sein und das war sicherlich auch im Sinne von James. "Gut, dann schnall dich wieder an!" Heiji sprang aus dem Wagen. Er wusste nicht, was genau passiert war, doch er machte sich Sorgen um Kazuha. Ihr Anruf hatte ihn erschreckt. Suchend sah er sich um. Währenddessen waren Miwako und Takagi auch ausgestiegen. "Wo soll deine Freundin denn sein?", fragte Miwako, wobei sie ihren Blick in Richtung Krankenhaus schweifen lies. "Ich weiß es nicht genau, aber sie soll auf einem Kinderspielplatz.. Hey, da ist sie!" Heiji rannte zum Spielplatz und fand Kazuha auf einer Bank sitzen. Neben ihr saß eine Frau, die an der Schulter verletzt war. Als Kazuha Schritte hörte, sprang sie auf. "Heiji! Da bist du ja!" Sie lächelte ihn an und wartete schon darauf, dass er sie anschreien würde, doch das blieb ihr erspart. "Kazuha, ich hab mir Sorgen gemacht!", sagte Heiji bloß und sah sie für eine zeitlang traurig an. "Wenn dir etwas passiert wäre..." "Aber ist es ja nicht!" "Ja,... Wer ist die Frau?", fragte er und das Thema war für Beide damit beendet. "Bitte helft mir!", sagte die Frau auf der Bank erneut und sah Heiji flehend an. Heiji stellte sich vor sie. "Wer sind Sie?" "Meika Amy! Ihr müsst mir helfen!" "Was können wir denn für sie tun? Kann die Polizei.." "Nein! Keine Polizei, sie haben Kontakt zu Ihnen!" "Kontakt, wer?", fragte nun Miwako, die auch mit Takagi zu Amy gekommen war. "Sie haben mich benutz! Sie werden mich töten! Sie müssen mir helfen! Ich bin hier nicht sicher!" Ängstlich kauerte Amy sich zusammen. Kazuha stupste Heiji an. "Hey, Heiji. Das ist doch die Frau, die Rans Vater suchen sollte, oder?", flüsterte sie ihm ins Ohr. Mit großen Augen sah er Kazuha an. "was, aber das hieße ja dann, dass.. Miss Meika, sagt ihnen der Name Gin oder Vodka etwas?" "Ihr seid auch von ihnen!", schrie Amy auf diese Frage hin los und sprang auf. "Nein, beruhigen Sie sich!", versuchte Heiji sie zu beschwichtigen. "Aber... ihr wisst ihre Namen!" "Ja, und das aus einem bestimmten Grund: Wir sind auf der Suche nach ihnen!" Das Gebäude sah von außen gar nicht so bedeutend aus und Ran war erstaunt, als sie das Foyer betraten. Links und rechts von ihr standen Männer in Anzügen, die Wache hielten. Ein mulmiges Gefühl erfasste Ran und sie ging ein Stück dichter an Miss Jodie heran, die auf einen der Männer zuging. "Hallo! Ich melde mich zurück!" Sie lächelte den Mann an und händigte ihm ihren Ausweis aus. Nach einigen Sekunden des Überprüfens gab der Mann ihr den Ausweis lächelnd zurück. "Hier ist heute ganz schön was los. Andauernd kommen neue ZSP- Leute vorbei. Da draußen muss ja die Hölle los sein. Black rennt alle zehn Minuten hier vorbei und überprüft, ob alles in Ordnung ist." Er musterte Ran. "Das geht schon klar. Sie gehört zu mir. Eigentlich auch zum ZSP.", erläuterte Miss Jodie und ging an der Wache vorbei. Nach einem scheuem Blick auf den Mann, folgte Ran ihr. "Gut, Ran. Das ist hier die Zentrale des FBIs. Natürlich nur die von Japan. Die in den Staaten ist wesentlich größer.." "Es ist groß hier!", widersprach Ran und sah nach links, wo eine große Wendeltreppe zur nächsten Etage führte. "Und was heißt ZSP?" "ZSP? Das ist die Abkürzung für das Zeugenschutzprogramm. Und da wollen wir ja auch hin. Immerhin wolltest du doch zu Professor Agasa, um Informationen zu bekommen! Oder nicht?" "Genau! Wo müssen wir lang?" "Wir müssen unter die Erde. Dafür nehmen wir besser den Fahrstuhl. 20 Stockwerke sind doch ein bisschen viel zum Laufen, findest du nicht?", scherzte Jodie. "20 Stockwerke unter der Erde!", rief Ran aus. "So sieht es aus!" Sie ging auf einen der sieben Fahrstühle an der Wand zu und drückte den Knopf. Schon nach wenigen Sekunden erschien der Fahrstuhl und Ran und Jodie fuhren nach unten. Der Flur war nicht sehr breit, jedoch endlos lang und es waren so viele Türen, dass Ran sie gar nicht zählen konnte. "Ich werde dich jetzt bei Professor Agasa und den anderen abliefern. Sie sind erst einmal alle in einem Raum untergebracht." "Und was ist mit Ihnen?" "Ich habe noch etwas zu erledigen, aber ich verspreche dir, sobald ich etwas weiß, sage ich dir bescheid. In Ordnung?" "Wirklich?", hakte Ran zweifelnd nach. "Ja, wirklich!" Jodie legte ihr die Hand auf die Schulter. "Das wird schon alles gut gehen. Du wirst sehen." "Ich glaube..", flüsterte Ran leise, was Jodie jedoch nicht hörte. "Gut, das hier ist das Zimmer!" Sie klopfte an eine weiße Tür. , las Ran. "Wer ist da?", fragte eine weibliche Stimme und Jodie antwortete ihr. "Ich bin's Jodie!" "Jodie?" Die Tür wurde aufgeschlossen und Jodie und Ran traten ein. Eine junge Frau begrüßte sie herzlich und Ran erschrak, als sie sah, wie viele Personen sich hier eingefunden hatten. Neben Professor Agasa und den Detektiv Boys waren auch Sonoko, einige Klassenkameraden aus Conans Klasse und die Bedienung aus dem Café unter der Detektei anwesend. Es waren noch mehr Leute anwesend, aber Ran konnte sie niemandem zuordnen. "Hey, Ran!", rief plötzlich Sonoko erstaunt aus und alle Blicke richteten sich auf sie. Ran eilte zu ihrer Freundin, die sie umarmte. Nun konnte Ran nicht mehr und sie begann zu weinen. All diese Menschen waren hier wegen ihrem Shinichi "gefangen", während er schon längst tot sein konnte. Sonoko strich ihr tröstend über den Rücken. "Hey, hier wird nicht geweint! Und schon gar nicht du! Unser Karatemeister wird alle Bösen doch einfach zur Seite kicken!" Ran musste lachen und sie wischte sich die Tränen ab. "Ja, genauso wollen wir dich sehen!" Sonoko zog Ran auf die Couch, von der es in diesem Raum mehrere gab. "Aber weißt du, wenn dieser Krimiheini wiederkommt, dann wirst du ihm gehörig die Meinung geigen. Wegen ihm musste ich eine Shoppingtour ausfallen lassen!" "Ist gut!" Ran blickte zu Professor Agasa. Er saß neben Conans Freunden und zeigte ihnen eine von seinen neusten Erfindungen. Ran stand auf und ging zu ihnen. "Professor Agasa? Kann ich kurz mit Ihnen reden?" "Oh, Ran. Natürlich!" Schwerfällig setzte er sich auf und zusammen gingen sie ein Stück weiter von den anderen weg. Aus den Augenwinkeln sah Ran, dass Jodie wieder ging. "Was können Sie mir für Informationen geben? Über diese Organisation meine ich. Wissen Sie nicht irgendwas, was uns weiterhelfen könnte?" "Tut mir Leid, Ran. Aber alles was ich weiß, habe ich dem FBI verraten." "Können Sie mir dann wenigstens erzählen, wie Shinichi zu Conan geworden ist. Vielleicht hat er Ihnen ja noch etwas erzählt, wovon ich nichts weiß." Die Tür wurde aufgerissen und Vodka stürmte herein. An seinem rechten Bein hatte er einen Verband, der ein bisschen blutverschmiert war. Gin sah ihn ausdruckslos an. "Gin!" "Du bist also wieder frei?", fragte Gin lässig und ging an ihm vorbei aus dem Zimmer. Humpelnd folgte Vodka ihm. "He Aniki! Warte! Wir haben einen Auftrag!" Gin sah nicht zurück. "Hey! Wir sollen uns um Amy kümmern!" "Du meinst die, die abgehauen ist? Sie ist eine Verräterin!" "Ja, das ist wahr und deshalb sollen wir sie auch beseitigen!" Gin blieb stehen. Freudig wartete er auf Vodka. "Wir dürfen sie beseitigen?" Mordlust flackerte in seinen Augen und einen kurzen Augenblick hatte Vodka ein schlechtes Gefühl. Das war jedes Mal so, wenn sie den Auftrag bekamen jemanden umzubringen. Besonders, wenn es sich um Verräter der Organisation handelte. "J-ja!", stammelte Vodka ein wenig, riss sich dann aber zusammen. "Wo ist sie?" Eri hatte das Krankenhaus verlassen. Langsam wurde es dunkel und die Sonne verschwand allmählich am Horizont. Sie wählte die Nummer von Yukiko Kudo. "Kudo?", meldete eine freundliche Frauenstimme. "Yukiko? Ich bin' s Eri." "Eri? Das ist ja eine Überraschung. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesprochen. Wie geht es dir?" "Es ist leider gerade nicht die Zeit für einen Plausch. Ihr müsst sofort nach Tokio kommen!" "Wieso ist etwas passiert?", fragte Yukiko überrascht. In ihrer Stimme lag eine gewisse Vorahnung. "Es ist wegen Conan..." "Conan?" Yukiko flüsterte nun. Ihre Stimme war zittrig. "Er wurde angeschossen." "Oh mein Gott!", hauchte Shinichis Mutter. "Wie geht es ihm jetzt?" "... Das wissen wir leider nicht. Er wurde entführt." "Und die Polizei? Die muss doch irgendetwas tun. Er ist doch noch ein kleiner Junge. Wollen die Entführer Lösegeld? Wir zahlen alles...wirklich!" "Das weiß ich, aber das sind keine normalen Entführer. Es ist diese mysteriöse Organisation, die Shinichi geschrumpft hat.", erklärte Eri, wobei sie sich hundelend fühlte. Sie musste daran denken, was sie fühlen würde, wenn das mit ihrer Tochter passieren würde. Yukiko erwiderte darauf nichts und Eri wartete geduldig. "Wir kommen sofort. Lass dein Handy bitte an, damit wir wissen, wo ihr euch aufhaltet und um neue Informationen zu bekommen." Ihre Stimme klang wieder ein wenig gefasster, wenn sie das in so einem Moment sein konnte. "Gut. Bis dann!" Eri legte auf und atmete erst einmal tief aus. Die Fälle, die sie in der Kanzlei bearbeiten musste, gingen ihr nie so tief ans Herz. Ungerechtigkeit war bei ihr an der Tagesordnung und sie hatte bis jetzt eigentlich immer die Gerechtigkeit gesiegt. Nie war ihr dabei in den Sinn gekommen, was diese Ungerechtigkeit für Gefühle auslösen konnte. Natürlich war sie nicht kalt, sie hatte auch schon Mitleid und Trauer für Personen empfunden. Jedoch war diese Sache mit nichts von alledem zu vergleichen. Als sie sich wieder etwas gefasst hatte, rief sie die Auskunft an, um sich die Nummer von Kazuhas und Heijis Eltern geben zu lassen. Immerhin mussten auch ihre Familien erfahren, dass ihre Kinder in Gefahr waren. Eventuell wollten sie sie auch noch Hause holen, oder ins Zeugenschutzprogramm schicken. Die Telefonate liefen ähnlich ab. Ihre Eltern waren erschüttert über die Geschehnisse und wollten sie in Sicherheit wissen. Und auch sie machten sich auf den Weg, um ihre Kinder zu sehen und um am Ort des Geschehens gegebenenfalls zu helfen. Tbc. Kapitel 6: ----------- Heho!^^ Erstmal danke für die lieben Kommis, die ich schon erhalten habe. U.U" Und dann muss ich mich auch für Fehler entschuldigen. Ich hab leider keinen Beta-Reader für diese FF und deshalb können da noch etliche Fehler drin sein. Dieses Teil der Geschichte gefällt mir persönlich überhaupt nicht, aber irgendwie musste ich das ja schreiben.... Naja.. ich hab auch schon ein Ende für die FF gefunden, das ich aber bestimmt noch nicht verrate! lol Das kann noch dauern, bis es zum Ende kommt... (Aber doch, etwas kann ich schon sagen: lol Das FBI und die SO arbeiten zusammen. Frei nach dem Motto: Aufstehen, aufeinander zugehen, voneinander lernen..... *sich einen ablach*) Muss immerhin noch einiges passieren, bis es wirklich zum Ende von Allem kommt. Aber laber ich euch mal hier nicht so voll: weiter geht es mit der Story!^^ PS: Immer schön Kommi hinterlassen XXD "Gut, du kannst mich dann hier rauslassen. Da vorne ist das Krankenhaus!", meinte Yuki und Akai hielt. "Kommst du allein nach Hause? Oder soll ich dir jemanden rufen?" "Bitte! Ich bin doch nicht mehr 9 Jahre alt. Und zudem sind doch alle unterwegs. Black lässt hier sicherlich noch mehr Agenten antanzen." "Dann frag einfach einen, ob er dich mitnimmt!" "Akai!", sagte Yuki schon fast wütend. Sie machte die Tür auf. "Auf wieder sehen Akai!", meinte sie mit gespieltem Nachdruck. "Yuki!... Pass auf dich auf!" "Jaja! Pass auf dich auf!", äffte sie ihn nach. "Was soll denn jetzt bitte passieren?" Sie stieg genervt aus und knallte die Tür zu. Akai stöhnte und stieg dann ebenfalls aus. , überlegte er und sah sich um. Er ging die Straße hinunter und folgte dabei Yuki, die den gleichen Weg eingeschlagen hatte. Ihr grünes Haar wippte leicht hin und her und Akai musste bei diesem Anblick unweigerlich grinsen. Abgelenkt durch dieses Schauspiel, bemerkte er den schwarzen Wagen nicht, der plötzlich neben ihm auftauchte. Zwei Männer in Schwarz stiegen aus. Beide hatten ihre Hände unter ihren Mänteln versteckt und gingen schnurstracks auf den Spielplatz zu. Der eine von ihnen humpelte leicht und musste sich beeilen, um dem großen Blonden zu folgen. Yuki nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass sich etwas verändert hatte und drehte sich um. Als sie Gins Gesicht erkannte, wurde sie aschfahl. Nun sah auch Akai die Beiden und ihm stockte der Atem. Gin und Vodka! Yuki erkannte die Gefahr der Situation und begann mit schnellen Schritten zum Spielplatz zu gehen. Sie konnte mehrere Personen dort erkennen und vermutete, dass es sich dabei unter anderem um die gesuchte Amy Meika handeln musste. Soviel hatte sie von den Telefonaten mithören können. "Hey!", schrie sie zu ihnen herüber und die Anwesenden sahen überrascht zu ihr. Yuki winkte ihnen, noch immer mit schnellen Schritten näher kommend. Amy, die Gin entdeckte, sprang ins nächst beste Gebüsch. Akai zog seine Waffe und zielte auf Gin. Doch es war zu spät. * Mehrere Schüsse trafen Yuki in der Brust und ihr Körper zuckte bei jedem Treffer merklich zusammen. Nun feuerte endlich auch Akai Schüsse ab. Heiji erkannte nun auch die Gefahr. "Los! Alle runter!", brüllte er den anderen zu und schnappte sich Kazuha, die bleich auf Yuki sah. Sie stand immer noch, aber es sah nicht so aus, als wenn das noch lange so sein würde. Mit Kazuha an der Hand, hastete er in eine etwas sichere Ecke. Kazuha zitterte am ganzen Körper und sah immer wieder zum Schusswechsel herüber. Außer den Dreien waren jetzt noch weitere Agenten angekommen. Sowohl vom FBI als auch von der Organisation in Schwarz. Heiji nahm sie in seine Arme und drehte sie damit von dem grausamen Schauspiel weg. Kazuha krallte sich an Heijis Hemd und begann zu weinen. Er zog Kazuha noch ein Stückchen weiter vom Spielplatz weg. , dachte Heiji und da entdeckte er auch schon Takagi und Miwako, die mit ihrem Auto scharf vor ihnen bremste. "Steigt ein!", raunte sie ihnen zu. Heiji schob Kazuha in den Wagen und stieg dann selbst ein. "Wir müssen Miss Meika noch holen!", warf Heiji dann ein und sprang wieder aus dem Auto. "Hattori!", schrie Miwako ihm nach, doch er drehte sich noch nicht einmal um. Vorsichtig schlich er, unbemerkt von den Agenten, zu dem Gebüsch, wo Amy hineingesprungen war. Doch sie war nicht mehr da. "Das war doch klar!", murmelte Heiji sich selbst zu. Er achtete auf die Schüsse, die nun merklich abnahmen. Für einen kurzen Augenblick schielte Heiji zu ihnen herüber. Anscheinend waren noch mehr Agenten angekommen. So wie er das einschätzen konnte, war das FBI noch im Vorteil, aber er wusste auch nicht, ob die Organisation noch irgendwo versteckt Agenten lungern hatte. Er entdeckte Akai versteckt hinter einem Müllcontainer. Akais Blick war kalt und er zielte wie verrückt auf ein parkendes Auto. Plötzlich traf ein Schuss den Baum neben ihm und Heiji warf sich zu Boden. Er schlich sich zum Ort zurück, wo Miwako und die anderen zu seinem Glück noch im Auto warteten. "Schnell steig ein!", brüllte ihm Miwako zu, was Heiji auch gleich befolgte. Mit quietschenden Rädern fuhren sie los. Kazuha warf sich, immer noch weinend in Heijis Arme. "Heiji!" "Hey... psst! Wird doch alles wieder gut!" Er glaubte zwar selber nicht daran, aber es war das einzige, was er überhaupt sagen konnte. Der Schock saß auch ihm tief in den Knochen. "Wir wollten schon längst fahren, aber deine Freundin wollte nicht ohne dich fahren!", erklärte Takagi, der noch ein bisschen weiß um die Nasenspitze aussah. Heiji nickte stumm und sah dann zu Kazuha in seinen Armen herab. Sie hatte noch nicht aufgehört zu weinen. "Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich nicht in Gefahr begeben!" Mit verheultem Blick sah Kazuha zu ihm auf. "Aber ich...", stammelte sie. Heiji lächelte sie beruhigend an. "Ist schon gut.. Ist jetzt eh nicht mehr zu ändern!" Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wenn du das nächste Mal nicht das tust, was ich.." Doch Heijis Satz ging in einem erschrockenen Schrei von Takagi unter. "Halt an!" Miwako tat dies auch sogleich und legte eine Vollbremsung hin. Kazuha wurde dabei auf Heijis Schoß geschleudert und Heiji selber stieß sich den Kopf an der Kopfstütze des vorderen Beifahrersitzes. , dachte er brummig und rieb sich den Kopf. Kazuha war inzwischen wieder in der Senkrechten und deutete aus dem Fenster. Verwirrt folgte Heiji ihrem Finger. "Amy Meika!", rief er eher erfreut als verwundert aus. Kazuha kurbelte eilig das Fenster runter. "Miss Meika! Steigen Sie ein!" Amy, die bis jetzt nur stur gerade aus gelaufen war, entdeckte sie. Nach einem angstvollem Blick zurück und einigen Sekunden des Überlegens, stieg sie ein. "Wo fahren Sie hin?", war ihre erste Frage nach dem Einsteigen. "Takagi, wo fahren wir hin?", leitete Miwako die Frage an ihren Kollegen weiter, da sie selber nicht genau wusste, wohin sie eigentlich fuhren. "Woher soll ich das wissen? Du sitzt doch am Steuer!", warf Takagi abwehrend ein. , dachte Heiji belustigt. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie Amy ihre Hände auf dem Schoss zu Fäusten ballte. Ihr Blick ging schräg aus dem Fenster, wo gerade ein dunkelblauer Jaguar an ihnen vorbei fuhr. Soweit Heiji das beurteilen konnte, musste es sich um einen Agenten des FBIs handeln, dann er trug eine schusssichere Weste unter seiner braunen Jacke. , grübelte Heiji, als ein Rauschen zu hören war. "Können Sie mich hören?" Heiji und Kazuha blickten zeitgleich mit Amy nach vorne. Kam das aus der Funksprechanlage des Polizeiwagens? Verdattert sahen Takagi und Miwako sich an. Nach einem zögerndem Nicken von Miwako, nahm Takagi das Funkgerät in die Hand. "Ja, wer sind Sie?" "Ich bin vom FBI. Sie haben eine gewisse Amy Meika in ihrem Wagen und wir möchten Sie um Kooperation bitten.", kam die Antwort. Takagi drehte sich zu Amy um. "Was meinen Sie dazu?" "Fragen Sie ihn, was das FBI mit mir vorhat!", wies sie ihn an. "Gut..... Was werden Sie unternehmen? Ich meine, was haben Sie mit ihr vor?" "Erst einmal müssen wir sie in Sicherheit bringen. Dann wäre es hilfreich, wenn sie uns Informationen geben kann... Wenn Miss Meika das Angebot annehmen will, folgen Sie einfach dem Wagen! Over and out!" Alle Augenpaare sahen zu Amy, die langsam nickte. "Folgen Sie dem Wagen!", sagte sie. Der dunkelblaue Jaguar von vorhin zog an ihnen vorbei und Miwako folgte ihm. "Wo fahren wir hin, Heiji?", flüsterte Kazuha ängstlich zu Heiji herüber und er drückte zuversichtlich ihre Hand. "Keine Sorge. An einen sicheren Ort! Wahrscheinlich die FBI-Zentrale!" * Die Fahrt dauerte eine geschlagene halbe Stunde und die Sonne war schon längst untergegangen. Kazuha, die total ermüdet gewesen war, war an Heijis Schulter eingeschlafen. Die übrigen Insassen starrten stumm auf die Straße. Alle waren müde, aber die Situation ließ einfach nicht zu, dass sie sich alle schlafen legten. , fuhr es Heiji durch den Kopf. Doch er wagte nicht daran zu denken. Als Miwako die Geschwindigkeit drosselte und sie über einen holprigen Weg fuhren, wachte Kazuha gähnend auf und streckte sich ein wenig. "Sind wir schon da?", fragte sie in die Runde. "Wenn wir dieses Gebäude da hinten ansteuern, ja!", meinte Miwako und alle sahen auf das riesige Gebäude am Ende der unebenen Straße. In einigen Fenstern brannten noch Lichter. Schon von weitem konnte man erkennen, dass der Putz von der Wand bröckelte. "Sieht ja nicht sehr modern aus!", sagte Kazuha ein wenig enttäuscht. Sie hatte sich eine hochmoderne Anlage vorgestellt, durch die kein Verbrecher je kommen würde. Aber dieses Haus sah aus, als wenn es allein durch einen Windstoß zusammenfallen würde, wie ein Kartenhaus. "Das ist nur Schein!", erklärte ihr Heiji lächelnd, der sich durch das äußere Erscheinen nicht abschrecken ließ. "Bist du sicher?" "Ja, ganz sicher!" Der dunkelblaue Jaguar parkte direkt neben dem Eingang des Gebäudes und der Agent, die sie die ganze Zeit angeführt hatte, stieg aus. Sie taten es ihm gleich. Es war schon mächtig dunkel geworden und ein eisiger Wind blies ihnen entgegen. Kazuha bibberte und schlang die Arme um ihren Körper. "Ist das kalt! Brrrr!" "Kommen Sie mit!", bedeutete der Agent ihnen und gemeinsam betraten sie das Gebäude. Genauso, wie auch vorher Ran, waren alle Anwesenden überrascht, als sie sich im Foyer umsahen. Nur Heiji betrachtete cool und gelassen sein Umfeld und musterte lieber Kazuha, die mit offenem Mund durch die Gegend starrte. Der Agent, der sie hergebracht hatte, verbeugte sich vor einem alten Mann, der ihm freundlich zunickte. "Miss Meika?", fragte er Amy, die ihn ein wenig ängstlich ansah. "Ja!" "Gut, es freut mich, Sie kennen zu lernen. Mein Name ist James Black!" Er reichte allen Neuankömmlingen die Hand. "Zunächst einmal werden wir sie alle in Sicherheit bringen! Miss Meika, Sie folgen mir bitte. Die anderen folgen bitte Herrn Chassey!" Black zeigte auf den Agenten von vorhin. Tbc. Kapitel 7: ----------- Ai musterte Shinichi, der schon vor einer geraumen Zeit eingeschlafen war. Er änderte ab und zu seine Liegeposition und Ai musste dabei immer in sich hineinlächeln. Sie hatte ihn noch nicht oft als den Oberschüler Shinichi Kudo gesehen und war überrascht, dass er eine solche Anziehungskraft auf sie auswirkte. Schon als Conan hatte sie ihn immer beobachten müssen. Verträumt stützte sie sich, auch liegend, vom Fußboden ab, um ihn noch besser zu beobachten können. Der Boden bestand aus kalten Marmorplatten, was sie daran hinderte, selbst ins Land der Träume zu gelangen. Dabei war sie hundemüde. Sie hatte das Gefühl schon seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen zu haben. Doch da sie nicht wusste, wie spät es war, konnte sie nicht sagen, wie lange sie schon ohne Schlaf war. Sie seufzte leise. Von draußen waren Schritte zu hören. Alarmiert setzte Ai sich auf. Ein Schlüssel würde ins Schloss gesteckt. Ai sog ängstlich die Luft ein. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie rutschte zu Shinichi herüber. "Kudo! Wach auf!" Shinichi rührte sich nicht und Ai sah zur Tür, die nun geöffnet wurde. "Komm mit!", sagte die samtige Stimme von Vermouth. "Der Boss will dich sehen!" Ai bewegte sich keinen Millimeter. In der Dunkelheit des Zimmers erkannte Ai, dass Vermouth keine Waffe bei sich trug. , fuhr es Ai durch den Kopf. "Nun mach schon!", knurrte Vermouth sie an und kam ihr ein Stück entgegen. "Für mich gilt das Gleiche, wie auch für Gin. Der Boss will dich lebend haben!" Ai stand auf und stolperte auf Vermouth zu. "Geht doch! Siehst du meine Süße? Ich tu dir doch gar nichts!" Doch leise hauchend fügte sie hinzu: "Noch nicht! Dein Todesurteil hast du ja schon längst unterschrieben!... Und nun beeil dich etwas!" Schroff packte sie sie am Arm und zog sie mit. "Und wehe du zickst rum!" Ein leises Klacken ließ Shinichi aufwachen. , fragte er sich benommen und sah sich nach Indizien um. Mit einem Mal kam die Erinnerung an die letzten 2 Tage wieder in sein Gedächtnis und die Geschehnisse stimmten ihn traurig. Er fühlte sich verdammt schlecht. Das alles war nur passiert, weil er diese Männer bei ihren Machenschaften beobachten musste. "Ai, geht es dir gut?" Er sah zu dem Platz, an dem Ai sich schlafen gelegt hatte, doch in der Dunkelheit konnte er so gut wie nichts erkennen. Langsam robbte er zu ihrem Schlafplatz. "Haibara?" "Haibara, hey! Wo bist du!" Er erhielt keine Antwort und überprüfte, ob die Stelle, wo sie gelegen hatte, noch warm war. Er richtete sich auf und schritt an der Wand entlang, um den Raum genauer zu begutachten. Doch schon nach kurzer Zeit musste er aufgeben. Es waren weder Fenster, noch Hohlräume oder Luftschächte vorhanden. Betrübt hatte Ran sich von den anderen Anwesenden des Raumes abgekapselt, um das ganze Geschehene zu verdauen. Immer noch schwirrten ihr tausend Fragen durch den Kopf. Fragen, die nur Shinichi selbst beantworten könnte. Die Detektiv Boys und einige der anderen Personen hatten sich schlafen gelegt. Ran zog ihr Handy aus ihrer Tasche. Es war schon 22 Uhr. Und immer noch keine Spur von Shinichi. Sie hatte die Tür zum Raum sehr gut in ihrem Blickfeld, sodass sie sofort mitbekommen würde, wenn jemand hereinkommen würde. , dachte Ran, als an der Tür geklopft wurde. Ran sprang sofort auf und war noch vor der Agentin, die sie betreute an der Tür. "Shinichi?!" Sie wartete ungeduldig, bis die Tür aufgeschlossen wurde. Die Türklinke wurde heruntergedrückt und Ran riss die Tür auf. "Shinichi!" Doch zu ihrer Enttäuschung standen nur Kazuha, Heiji, Miwako Sato und Herr Takagi vor der Tür. "Ach, ihr seid's!", meinte sie ernüchtert. "Na das nenne ich doch mal eine nette Begrüßung!", sagte Heiji ein wenig schmollend. "Heiji!" Vorwurfsvoll sah Kazuha ihn an. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas!" "Jaja, schon gut... 'Tschuldige Ran!" "Schon gut, ich dachte bloß..." "Noch keine Spur von Conan?", fragte Kazuha mitfühlend. Ran schüttelte betrübt den Kopf. "Na, aber vielleicht finden sie jetzt heraus, wo er sein könnte! Sie haben jetzt immerhin Amy Meika!", überlegte Heiji laut. "Was? Sie haben Amy Meika? Die Nachrichtensprecherin, die mein Vater suchen sollte?" "Ja, genau die. Und wenn wir Glück haben, weiß sie, wo er sein könnte." Heiji erzählte Ran, was alles in ihrer Abwesenheit geschehen war. Ran konnte jetzt ein kleines bisschen aufatmen. Es gab immerhin eine neue Hoffnung. Mit aller Macht klammerte sich Ran an diesen Lichtblick und sah Shinichi schon frei sein. Akai hatte seine Waffe weiterhin auf das parkende Auto auf der anderen Straßenseite gerichtet. Bei der kleinsten Bewegung würde er zielen. Schließlich waren Gin und Vodka hinter diesem Wagen in Deckung gegangen. Voll konzentriert auf diesen einen Punkt, bemerkte gar nicht, was um ihn herum geschah. "...ai! Hey! Akai!!!!", rief unerwartet eine Stimme hinter ihm. Aus den Augenwinkeln heraus sah er einen der anderen Agenten, der die ganze Zeit über neben ihm gewesen war. "Was ist?", rief er zurück. "Du kannst aufhören. Es ist niemand mehr da!" Verdutzt sah Akai, wie der Agent vor ihm auf die Straße trat. Nichts geschah. Nun richtete auch Akai sich aus seiner Position auf. Vorsichtig ging er auf das Auto zu. Mit einer raschen Bewegung richtete er seine Waffe auf den Ort, wo die Beiden eigentlich sein sollten. Aber niemand war zu sehen. , fuhr es Akai durch den Kopf. Wütend trat er gegen die Radkappe des Wagens. "Yuki!" Mit einem Mal erinnerte er sich daran, dass sie ja von Gin angeschossen worden war. Ein ungutes Gefühl erfasste ihn. Sie hatte mehrere Kugeln abbekommen. War sie tot? Er rannte die Straße ein wenig entlang, zu dem Ort, an dem er sie das letzte Mal gesehen hatte. Kurz nach den ersten Schüssen. Und da fand er sie auch. Sie war vorne übergefallen und eine große Blutlache hatte sich unter ihrem Körper ausgebreitet. Im Licht der Straßenlaternen schimmerte ihr Blut. Akai stockte der Atem. "Yuki!" Er fasste an ihre Hand, um ihren Puls zu fühlen. Nichts. Er versuchte es erneut. Kein Puls. Verstört drehte er sie auf den Rücken. Mit großen, aufgerissenen Augen starrte sie in die Leere. "Yuki? Hey! Das ist nicht lustig!.... Yuki!!!!!" Akais Schrei hallte durch die Dunkelheit der Nacht. Schmerzlich wurde ihm bewusst, was geschehen war. Sie war tot. Tot. Nicht mehr wiederzuholen. Vor seinem geistigen Auge erschien das immer lächelnde Mädchen, das er schon seit einer Ewigkeit kannte. "Hey! Akai... Du musst mir helfen. Ich habe Mist gebaut. Black wird sicherlich wütend auf mich sein.... Ich bin froh, dass du da bist..... Ich denke, dass ich dich liebe!" Ihre sanfte Stimme erklang in seinem Kopf. Was war bloß geschehen? Tbc. ----------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen. Wenn nicht, müsst ihr mir das sagen. Nur dann kann ich das ja schließlich für den weiteren Verlauf der FF verändern. Gut, ich versuche auch schnell weiter zu machen. Wenn die Schule das zulässt -.- Für den letzten Teil hört man sich am Besten traurige Musik an. Das wirkt dann besser. *Schnief* Die zweite Person ist ja jetzt schon nicht mehr da. (1. Rey Kobayashi; 2. Yuki) Wer wird die/ der nächste sein. *Liste anguck...* Hmmm... XDDDD Die Story heißt eigentlich das Ende von Allem. Da müsste dann ja auch alles enden. Nene, keine Sorge, dass mach ich dann doch nicht.. *überleg* Dann passt der Name zwar net so ganz, aber egal. Bis demnächst.  hoffentlich!! ^^ Eure Eri_Kisaki Kapitel 8: ----------- Amy hatte die Hände auf ihren Schoss gelegt und war bereit, die Fragen zu beantworten, die man ihr gleich stellen würde. Aber ganz glücklich sah sie dabei nicht aus. Eher eingeschüchtert und ängstlich. Immerhin waren wegen ihr schon zahlreiche Menschen gestorben. Das Bild von dem Mädchen mit den grünen Haaren erschien vor ihrem Auge. Amy zuckte zusammen. Sie hatte ihr das Leben gerettet, hatte sie gewarnt und musste deshalb sterben. Sie biss sich auf die Unterlippe. Die Tür würde geöffnet und der Mann, der sich als Black vorgestellt hatte, betrat, gefolgt von einer blonden Frau mit Brille und drei weiteren Männern den Raum. Der alte Mann setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und die blonde Frau daneben. Die Männer blieben an der Wand des Raumes, wo ebenfalls ein Tisch aufgestellt worden war. Der eine Mann hatte einen Laptop bei sich. Durch einen kurzen Blick, erkannte Amy, dass er den Verlauf des Gespräches aufzeichnen würde. "Miss Meika.. Bitte haben sie keine Angst. Sie sind hier in Sicherheit. Meine Agenten suchen Sie schon seit einiger Zeit. Aber leider konnten wir Sie nicht ausfindig machen. Es war Glück, dass einer meiner Agenten Sie in dem Wagen erkannt hat..." "Sie haben mich gesucht?", fragte Amy überrascht. "Ja, natürlich. Sie wissen es vielleicht selbst noch nicht, aber sie sind viel tiefer bei der Organisation mit drin, als sie vermuten." "Und... und was heißt das genau?" "Das können wir Ihnen lieber später erklären. Wir brauchen erst einmal alle Informationen, die sie uns über die Organisation geben können. Am Besten fangen Sie damit an, wie sie Mitglied geworden sind." "Ja..." Während Amy eine Weile überlegte, wie sie anfangen sollte, war es still im Raum. Nur das leise Tastengeklapper des Protokollführers war zu vernehmen. Amy räusperte sich und sah dann die blonde Frau an. Sie war sehr hübsch und lächelte Amy auch freundlich zu, doch beim näheren Betrachten fiel auch der Hass auf. Er war nicht gegen Amy gerichtet, aber dennoch fror sie bei diesem Blick. Er war so kalt und hasserfüllt. Was hatte man ihr nur angetan? "Vor zwei Jahren habe ich mein Studium als Verlagskauffrau abgeschlossen. Doch die Firma, bei der ich mich beworben hatte, meldete Konkurs an und ich musste mich nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen. Ein guter Freund meiner Mutter riet mir, ich solle mich bei Tokio FG als Wetterfee anmelden." Amy sah eine zeitlang beschämt zu Boden. "Können Sie uns den Namen des Freundes verraten?", fragte die Frau mir den blonden Haaren und nickte einem der Männer zu. "J-ja. Sein Name lautet Megarai Yoshikiko. Er ist vom Beruf Cutter.", erläuterte Amy und sah ein wenig nervös mit an, wie der Mann sich dies notierte und dann den Raum verlies. Beruhigend winkte Black ab. "Keine Sorge, er wird nur überprüfen, ob der Mann auch Kontakt zu irgendwelchen Machenschaften pflegt. Kümmern Sie sich nicht darum.. Bitte, fahren Sie doch fort." "Ich war natürlich fest der Annahme, dass man mich gar nicht nehmen würde, doch zu meiner Überraschung stellte man mich sofort ein. Man sagte mir, ich hätte ein solches Talent..., aber dahinter steckte bestimmt auch bloß diese Organisation.... Nach ein paar Monaten der Eingewöhnung bekam ich dann eine mysteriöse Botschaft auf mein Handy. Ich sollte entweder sofort in den nahe gelegenen Park kommen, oder man würde meine Schwester töten.... Und so ging ich dann auch besorgt in den Park. Dort traf ich auf einen der Männer in Schwarz. Er sagte mir, er heiße Bloody Mary.." Ein weiterer Mann entfernte sich aus dem Raum und Amy sah ihm nach. "Ich fragte ihn nach meiner Schwester und da machte er mir das Angebot. Wenn meine Schwester weiterleben solle, muss ich in die Organisation einsteigen. Zunächst war ich empört, aber ich wollte auch nicht für den Tod meiner Schwester verantwortlich sein.. Schließlich willigte ich ein. Ich wurde ins Hauptquartier der Organisation gebracht. Dort.." Die blonde Frau schreckte hoch. "Sagten Sie Hauptquartier?" Unsicher nickte Amy. "Ja, ihr Hauptquartier." "Können Sie uns sagen, wo es sich befindet? Denken Sie scharf nach!", sagte nun auch Black, nicht mehr so gelassen, wie am Anfang. "Ja, bestimmt. Ich war mehrere Male dort." "Zeigen Sie uns, wo..." Ai war Vermouth in einen schwach beleuchteten Raum gefolgt. "Wir sind da!", erklärte Vermouth knapp. Hätte dies eine andere Person, als Vermouth gesagt, hätte Ai sicherlich einen Kommentar dazu abgelassen, aber bei dieser Frau hielt sie sich zurück. Sie hatte dazu viel zu viel Angst vor ihr. Das letzte Mal, als sie sich gesehen hatten, wollte sie sie immerhin töten. Und auch jetzt war der Hass Ai gegenüber fast zum Greifen nahe. Ein kalter Windhauch erfasste Ai und wirbelte ihre Haare umher. "Was?..." Ein Licht blendete sie und jemand zog sie an der Hand und eine Hand legte sich um ihren Mund. , waren Ais letzte Gedanken, bevor sie ins Reich der Träume sank. Er hatte Yuki in seine Arme genommen und trug ihren leblosen Körper die Treppe hoch, zum Eingang der FBI- Zentrale. Ein Agent erkannte ihn sofort und ließ ihn mit weit aufgerissenen Augen durch. "Ist das..?", fragte er schockiert. Akai nickte stumm und ging zum Fahrstuhl. Black war, wie er über sein Telefon erfahren hatte, bei der Verhörung von Meika Amy. Die ganze Zeit über hatte der alte Mann stur darauf bestanden, dass niemand etwas unternahm. Die Devise hieß warten. Tage, Monate, Jahre. Doch jetzt konnte sicherlich selbst er nicht mehr einfach nur abwarten. Die Fahrstuhltür öffnete sich mit einem "Bling" und Akai marschierte vorbei an den Büros mit telefonierenden Agenten. Seine Schritte hallten durch den Flur. Sein Gesicht war ausdruckslos, sein Blick kalt. Eine junge Frau rauschte an ihm vorbei. Er kannte sie vom Sehen her. Clever, wie sie war, wich sie seinem Blick aus. Doch ihr Blick blieb an Yukis Körper kleben. Jegliche Farbe war aus ihrem Körper entwichen und ihr sonst fröhliches Lächeln war einer trostlosen Mine gewichen. Akai vernahm ein würgendes Geräusch, doch er kümmerte sich nicht darum. Mit einem gezielten Fußtritt trat er die Tür zu Blacks Büro auf. Zwei erschrockene Augenpaare starrten ihn entsetzt an. "Akai?", fragte Jodie fassungslos und starrte auf Yuki. "Yuki, was ist mit ihr?", erkundigte Black sich und kam Akai entgegen. Vorsichtig legte Akai sie auf den Boden. "Sie ist tot!" Black suchte fluchend nach ihrem Puls und als er dann ihre Wunden sah, wurde er blass. "Wer, was....?", hauchte er. Seine Gefühle für Yuki waren nicht zu verkennen. Sie war wie eine Tochter für ihn gewesen. Und es schmerzte ihn, als wenn sie zu seiner Familie gehören würde. "Gin hat auf sie geschossen. Sie hat diese Nachrichtensprecherin gerettet.." Jodie blieb stumm auf ihrem Stuhl. , dachte sie, aber nicht im Mindesten überrascht. Black fasste sich und erhob sich. "Gut, wir werden jetzt zuschlagen!" Wie zur Bestätigung schlug die Uhr an der Wand 23 Uhr. Sie untermauerte den Entschluss von Black und schlug damit auf die neue Ära an. Akai nickte zustimmend. "Sagen Sie mir, wohin wir müssen!" Heiji und Kazuha waren in einen Nebenraum gebracht worden, damit man ihre Personalien erfassen konnten. Auch sie wurden in das Zeugenschutzprogramm des FBIs aufgenommen. Ran hatte eine Weile versucht, zu schlafen, doch sie war einfach zu aufgedreht. Es bestand die Möglichkeit, dass ihr Shinichi zu ihr zurückkommen könnte. Nervös trommelte sie mit ihren Fingern auf ihrem Bein. "Ran.. kannst du bitte damit aufhören?" Sonoko, die sich in Rans Nähe hingelegt hatte, flüsterte zu ihr hinüber. Da das Licht im Raum zum Schlafen ausgeschalten worden war, konnte Ran sie nur schwer erkennen. "Entschuldige bitte!", flüsterte Ran. Unruhig drehte sie sich auf die Seite. Eine kleine Träne lief über Rans Wange, doch sie wischte sie rasch weg. Sie musste stark sein. Mit Shinichis Gesicht vor Augen, fiel sie langsam in einen unruhigen Schlaf. "Psst! Miss Mori!" Eine Hand rüttelte Ran sanft an der Schulter. Hellwach schreckte Ran hoch. "Was?" "Kommen Sie mit! Wir haben Neuigkeiten für Sie." Noch bevor die Person, die anscheinend auch eine FBI-Agentin war, zu Ende gesprochen hatte, war Ran aufgesprungen. Gemeinsam verließen sie so leise wie Möglich das Zimmer, darauf bedacht, die anderen Anwesenden nicht aufzuwecken. Das Licht auf dem Flur blendete Ran und für einen kurzen Augenblick schwankte sie. Doch schnell fasste sie sich und folgte der Agentin in ein anderes Stockwerk. Jodie wartete dort auf sie. Ihre Mine war ausdruckslos und Ran sah schon jegliche Hoffnung weichen. "Wir haben eine Vermutung, wo Kudo sich aufhalten könnte!", erklärte Jodie knapp. Sie sah schrecklich übermüdet aus. Die Worte hallten eine Weile in Rans Kopf, bis sie das ganze Ausmaß der Worte verstand. Ihre Augen weit aufgerissen, warf sie sich in Jodies Arme und schluchzte los. Jodie strich ihr über den Kopf. "Unsere besten Agenten sind gerade auf dem Weg. Wenn er sich wirklich an diesem Ort befindet, werden sie ihn holen." "Wie, was..?", fragte Ran mit erstickter Stimme. Würde sie jetzt endlich, nach dieser unendlich langen Zeit ihren Shinichi, auch wenn nur als Conan, wieder in die Arme schließen können? , fuhr es Ran plötzlich durch den Kopf. Die Erinnerung an das Telefonat mit der Schwester kam ihr wieder in den Sinn. "Jedoch hat er sehr viel Blut verloren und ist sehr schwach. Und dann gibt es da noch ein Problem. Er selber hat es mir mühsam erzählt, damit ich es Ihnen sagen kann. Er sagte: Das Schmerzmittel und das Aptoxin vertragen sich nicht. Wenn er das Gegenmittel nicht bekommt, wird sein Körper anscheinend eine weitere Knochenschmelzung vornehmen und dann.." Rans Herz setzte einen Schlag aus. "Wann.. wann kommen sie zurück?" "Das steht noch nicht fest, aber wir halten Funkkontakt mit ihnen." "Ran, ich werde jetzt gehen. Sobald ich etwas weiß, schicke ich dir jemanden. Bitte leg dich solange schlafen. Es könnte die ganze Nacht dauern.. und du willst doch nicht, dass Shinichi dich total übermüdet wieder sieht? Was macht denn für einen Eindruck?" Jodie drückte Ran von sich, strich ihr die Tränen aus dem Gesicht und zwinkerte ihr zu. Sie wusste selber, was für ein dummer Überredungsversuch das war, doch sie war einfach zu erschöpft, um sich etwas Vernünftigeres auszudenken. Ran nickte widerwillig und schlurfte dann der Agentin, die sie geweckt hatte, hinterher. Bevor die Tür des Aufzuges, mit dem sie fahren wollte, sich schloss, sprang Ran heraus. "Hey!" So schnell sie konnte, rannte sie durch den wenig beleuchteten Flur. Um sich vorerst zu verstecken, hüpfte sie in den nächst besten Raum. Nachdem sie sich ungesehen hatte, versteckte sie sich in einem der Schränke. Als die Tür aufgerissen wurde und die Agentin sich nach ihr umsah, hielt Ran merklich die Luft an. Die Luft war wieder rein und Ran kletterte aus dem Schrank. Seufzend sah sie sich erneut in den Raum um. Er war eher spärlich ausgestattet: ein Tisch, ein Stuhl, ein Schrank und ein seltsames Gerät. Es hatte Ähnlichkeit mit einemMikrofon. Neugierig schaltete Ran das Gerät durch den "ON"- Knopf an. "...Lassen Sie uns wissen, sobald sie angekommen sind." "Jawohl! Over and out!" Verdutz starrte Ran auf das Gerät. Tbc. ------------------------------- Jetzt kommt es zum Höhepunkt. Die Geschichte wird sich aber noch eine Weile hinziehen. Hehe. Hab einfach zu viel Spaß daran. Und es sind ja noch so viele Dinge ungeklärt. Ihr könnt mir ja einfach mal sagen, was euch noch unklar ist. (Ist ja gerade eine Phase der Aufklärung. Vielleicht kann ich euch dann etwas erklären, was ihr noch net so genau verstanden habt, oder was ihr unbedingt wissen wollt. Aber alles verrate ich noch nicht...^^) Muss ja noch viel geschehen. Dieses Kapitel hat mir auch nicht gefallen, aber egal... War wahrscheinlich einfach unter zu viel Druck. "Schöne Schule" -.- Und ihr könnt euch freuen. In den nächsten Kapis kommt Shini öfter vor. ^^ @Kiana: Keine Ahnung, wie ich das mit der (??) Spannung (??) mache. Kommt einfach halt. (Ist da echt Spannung aufgekommen? *freu*)^^ PS: Und seit nicht traurig, dass ich manchmal nicht so viel schreibe. Die Schule lässt das einfach nicht mehr zu... Tja, hätten wir Ferien... PPS: Und vielen Dank für die lieben Kommis, die ihr mir immer schreibt. Freu mich echt darüber ^^ Kapitel 9: ----------- Die Müdigkeit hatte sie übermannt und Eri war im Stuhl, neben dem Bett von Kogoro eingeschlafen. Es war inzwischen kurz nach Mitternacht und auf der Krankenstation war es still. Es war die Zeit der Nachruhe. Plötzlich vibrierte etwas in ihrer Jackentasche. Müde und erschöpft kramte sie ihr Handy heraus, wobei sie ihre Augen noch geschlossen hielt. "Ja?", fragte sie ein wenig mürrisch. "Eri? Tut mir Leid, wenn.." "Yukiko!" Sofort war Eri wach. Sie sah zu ihrem Mann. Er schnarchte noch friedlich vor sich hin. Eri schlich sich leise raus. "Wo seit ihr?" "Wir sind inzwischen in Kioto zwischengelandet. Es gab leider keinen anderen freien Flug von den USA. Es könnte noch ein paar Stunden dauern, bis wir da sind... Ist denn schon irgendetwas Neues bekannt?" "Soweit ich weiß, nicht, aber ich sitze auch nicht an der Informationsquelle. Am Besten wenden sie sich an das FBI.." "Dazu besteht leider im Moment keine Möglichkeit. Der Flieger geht gleich... Bist du immer noch im Krankenhaus?" "Ja, meldet euch, wenn ihr in Tokio seid. Ich werde solange wach bleiben!" Eri legte auf. Jetzt war sie wirklich nicht mehr müde. Schweigend kehrte sie in Kogoros Zimmer zurück. Er schlief weiterhin und sägte fleißig Bäume. Der Mond schien durch das geschlossene Fenster und erzeugte eine mysteriöse Stimmung. Sie musterte ihren Mann und strich ihm gedankenverloren übers Haar. Leise seufzte er. "Eri.." Er murmelte sich weiter in seine Decke ein. , überlegte Eri grinsend. "Heiji, ich bin total müde!" Matt lehnte sie sich an Heijis Schulter. "Ja, ich bin auch fertig. Sicherlich können wir auch gleich gehen. Wir brauchen ja nur noch ein Bescheid! Dann kannst du auch schlafen!" "Aha...", murmelte Kazuha schon im Halbschlaf. Heiji lächelte in sich hinein. "Ihr könnt euch jetzt Beide auch hinlegen. Wir haben alles, was wir brauchen..", sagte die Agentin freundlich zu Heiji. "Gut, Kazuha, komm!" Er stupste Kazuha von seiner Schulter, doch sie war schon eingeschlafen. "Kazuha!" Behutsam nahm er sie in seine Arme. "Gute Nacht!", sagte er noch rasch zu der Agentin und trug Kazuha dann in den Nebenraum, wo die anderen schon schliefen. Liebevoll legte er sie auf die ausgelegten Tatami-Matten und deckte sie mit einer der bereit liegenden Decken zu. Sie aus den Augenwinkeln in der Dunkelheit beobachtend, dachte er über die Geschehnisse nach. Er seufzte leise und legte sich dann ebenfalls schlafen. Was brachte es ihm, darüber nachzudenken? Das monotone Rütteln des Transporters über die holprigen Straßen half auch nicht gerade, die Müdigkeit zu Bekämpfen. Ausgelaucht beobachtete er die anderen Männer. Akai kannte sie von einigen anderen Aktionen schon, aber sich mit ihnen Unterhalten hatte er noch nie. Alle zusammen waren sie die besten Agenten, die das FBI besaß. Mit den aus den anderen Wagen zusammen waren es an die 60. , fragte sich Akai stumm. Dieser Fall war mit all den anderen überhaupt nicht zu vergleichen. Hier ging es jetzt ums Ganze. Bei Glück konnten sie das Hauptquartier vernichten, alle Mitglieder ausmachen und natürlich auch den Schülerdetektiv Shinichi Kudo retten. Der ja noch im Körper eines Kleinkindes stecken musste. "Und bringen sie mir den Boss- lebend!" Black hatte darauf bestanden, dass der Boss der Schwarzen Organisation noch lebte, wenn man ihn zu ihm brachte. Er wollte wahrscheinlich Rache an ihm üben. Akai zwang sich, nicht an Yuki zu denken. Er brauchte einen klaren, freien Verstand. Andernfalls könnte er schon der erste Tote sein. Diesen Satz fest vor Augen, erreichten sie das Hauptquartier. Akai überprüfte das letzte Mal seine Ausrüstung. Waffen geladen, Nachfüllpatronen breit. Über sein Funkgerät, das unter seiner schwarzen Mütze am Ohr befestigt worden war, nahm er Kontakt mit Black auf. "Wir sind da. Warten auf weitere Befehle." Gemeinsam steigen sie aus und hielten sich an verschiedenen Orten versteckt. Der Trupp von Akai, insgesamt bestehend aus 12 Personen, hatte sich dreihundert Meter vom Hochhaus entfernt hinter einer Mauer versteckt. Das Hochhaus sollte also das Hauptquartier sein. "Akai, machen Sie sich bereit... An alle: Achten Sie darauf, dass keine Unschuldigen und Geiseln getötet werden! Der Junge muss heil nach Hause kommen. Und ebenso unsere Hauptperson!", knurrte Black. "Ja..Wir halten Sie auf dem Laufenden!" Akai gab den anderen ein Zeichen. Langsam schlichen sie vor. Der Überraschungsmoment würde auf ihrer Seite sein, ein entscheidender Vorteil. Er sah, wie der erste Trupp das Hochhaus durch den Haupteingang stürmte. Schon kurz darauf waren die ersten Schüsse und Schreie zu hören. Angsterfüllte Schreie. Akai versuchte nicht darauf zu achten und betrat mit seiner Einheit auch das Gebäude. Das Licht war ausgestellt. Dafür hatte man gesorgt und Akai setzte seine Infrarot- Nachtsichtbrille auf. Auf dem Boden lagen die ersten Leichname und sie umgingen sie vorsichtig. Akai hatte sich den Lageplan, den Amy erstellt hatte, ins Gedächtnis eingeprägt und versuchte sich zu orientieren. Aber selbst, als er wusste, wo er war, wusste er noch nicht, wohin er musste. Er konnte nur auf gut Glück jedes einzelne Stockwerk überprüfen. Akai deutete dreien seiner Männer, ihm zu folgen. Die Anderen sollten woanders suchen. Vorsichtig bahnten sie sich ihren Weg zur Treppe. Eine Kugel schoss haarscharf an seinem Gesicht vorbei und blieb in der Wand stecken. "Vorsicht!", brüllte er den anderen zu und drückte sich an die Wand, von wo aus er nicht getroffen werden konnte. Weitere Schüsse wurden abgefeuert. Seine Waffe schon schussbereit, schoss er aus seinem Schutz hervor. Geleitet von seinem Gefühl zielte er auf die sich bewegenden Wärmeflecke. Mehrere Schmerzenschreie waren zu vernehmen und Akai zog sich wieder an die Wand zurück. Schnell hatte er seine Waffe wieder nachgeladen. Nun feuerten auch die anderen Männer aus seinem Trupp. Akai nickte ihnen zu, nachdem er nach den Personen gesehen hatte. Keine Reaktion war mehr von ihnen zu vernehmen. Konzentriert schoben sie sich erst an der Wand weiter und dann, als sie die Treppe erreicht hatten, liefen sie sie herunter. Shinichi hatte mitbekommen, dass irgendetwas draußen los war. Er hörte leise die Schüsse. Hatte man die Organisation angegriffen? Angestrengt dachte Shinichi darüber nach. Irgendetwas sagte ihm, dass er wusste, wer es war, aber er erinnerte sich nicht daran. "Uh!" Benommen fasste er sich an die Stirn. Plötzlich hörte er ganz leises Fußgetrappel. "Ist da wer?", fragte Shinichi laut. Er schleppte sich zur Tür, drückte sein Ohr dagegen und lauschte. Der Türdrücker wurde runtergedrückt. Shinichi vernahm ein Klacken, wie er es kannte, wenn eine Waffe geladen wurde. Erschrocken schob er sich von der Tür weg. Im gleichen Moment wurde ein Schuss abgefeuert. Geschickt trat Akai die Tür ein. Verwundert sah er auf den Jugendlichen, der auf allen Vieren zu ihm aufsah. Die Waffe auf den Jungen gerichtet, fragte er: "Bist du der Oberschüler Kudo?" Zögernd nickte der Junge. "Ja, mein Name ist Kudo Shinichi!" "Gut, wir sollen dich hier rausholen! Steh auf!" Akai beobachtete, wie Shinichi sich langsam aufrichtete. Er stand etwas wackelig auf den Beinen, doch er stand. Akai gab den Männern hinter ihm ein Zeichen und sie machten sich zusammen auf den Rückweg. "Black, wir haben den Jungen!" "Und wie sieht es mit dem Boss aus?", hakte Black nach. "Den haben wir nicht gesehen, aber wir werden erst einmal den Jungen hier wegbringen." Plötzlich fasste der Junge ihn am Arm. "Haibara.. Sie ist hier auch noch irgendwo!" Verwundert sah Akai ihn an. "Haibara?" Ran beugte sich näher an das Gerät heran, um es zu untersuchen. Auf einmal hörte sie erneut Stimmen. "Black, wir haben den Jungen!" "Und wie sieht es mit dem Boss aus?" "Den haben wir nicht gesehen, aber wir werden erst einmal den Jungen hier wegbringen." "Haibara.. Sie ist hier auch noch irgendwo!" Für einen Moment blieb Rans Herz stehen. Diese Stimme. Sie würde sie unter tausenden wieder erkennen! "Shinichi!", hauchte sie. Am Liebsten hätte sie laut losgeschrieen. Doch da sie nicht entdeckt werden wollte, hielt sie sich die Hand vor den Mund. Ihr Herz begann wie wild zu schlagen und sie sank auf den Boden, um sich zu beruhigen. Tief atmete sie ein und aus. Die Freude raubte ihr fast den Atem. Eine vereinzelte Träne bahnte sich ihren Weg über die gerötete Wange. Vor Erwartung zitternd, hielt sie ihr Ohr gegen das Gerät. "Haben auch die Zielperson noch nicht gefunden!", meldete sich eine neue Stimme zu Wort. "Suchen Sie weiter!", fuhr Blacks Stimme sie an. Verwirrt sah der Agent ihn an. "Haibara?" "Ja genau! Auch sie wurde von der Organisation gefangen genommen. Aber sie ist jetzt leider woanders hingebracht worden. Sie müssen sie hier auch rausholen! Sie hat auch wichtige Informationen über die Männer in Schwarz. Und sie ist auch die Erfinderin des Aptoxins!", erklärte Shinichi eilig. "Und du weißt nicht, wo sie ist?" Shinichi schüttelte den Kopf. Sein Mund fühlte sich so trocken an und sein Hals schmerzte. Fast wäre er umgekippt, doch er hielt sich am Türrahmen fest. "Wir werden dich erst hier rausbringen und sie dann suchen!", stellte Akai fest. Er winkte einen der Agenten ran, der Shinichi stützte. So machten sie sich auf den Weg nach draußen. Shinichi bekam von alledem nicht viel mit. Alles kreiste um ihm herum. Ohne große Mühe schafften sie es aus dem Haus. Eilig schleppten sie Shinichi in einen der bereitstehenden Wagen. Dort legten sie Shinichi auf dem Boden ab. Akai befahl einem Mann, der ihm am Fähigsten aussah, bei dem Jungen zu bleiben und ihn gegebenenfalls zu beschützen. Er selbst sagte seinem Trupp bescheid, dass sie den Jungen gefunden hatten. Stattdessen suchten sie nun nach dem Mädchen. , überlegte Akai, als ihn ein ungutes Gefühl erfasste. Schon seit einer geraumen Zeit war ihm kein Feind begegnet. , schoss es ihm durch den Kopf. "Black!", schrie er in sein Funkgerät. "Das kann nur eine Falle sein. Der Boss ist nicht hier! Ich wiederhole: Das kann nur eine Falle sein!" "Schwachsinn! Woher sollten sie denn wissen, dass wir sie angreifen würden?", gab Black zurück. "Sie werden weitersuchen!" , fuhr es Akai durch den Kopf. Ohne auf den Befehl von seinem Boss zu hören, wendete er sich an alle Agenten. "Verlassen Sie auf der Stelle das Einsatzgelände! Es handelt sich um eine Falle. Begeben Sie sich zum Ausgangspunkt zurück!", rief Akai durch sein Funkgerät. "Habe verstanden!", meldete sich eine tiefe männliche Stimme zurück, die Akai nur als einen anderen Truppführer identifizieren konnte. Akai sah sich noch einmal nach dem Mädchen um, rannte dann aber ebenfalls aus dem Gebäude. Fast alle der Agenten hatten es geschafft, aus dem Gebäude zu gelangen, als es einen lauten Knall gab. Teile von der Hauswand wurden durch die Luft gewirbelt. Es hatte eine Explosion stattgefunden. Das Hauptquartier der Organisation war in die Luft gegangen. Die Wucht der Erschütterung schleuderte Akai einige Meter durch die Luft und setzte ihn unsanft auf den harten Boden ab. "Was ist passiert?", gellte Blacks Stimme. "Das Quartier ist explodiert!", erklärte Akai. Seine Hand schmerzte nach dem Aufprall fürchterlich. In seiner Nähe lagen weitere Personen. Auch sie waren verletzt, wenn auch nur leicht. Akai rappelte sich auf. "Oh mein Gott!", kam Blacks zittrige Antwort. Ohne auf seinem Boss zu achten, ging Akai zu einem der anderen Truppenführer. Zusammen erstellten sie einen Lagebericht. 23 von ihren Männern waren nirgendwo aufzufinden. Entweder waren sie vom Feind getötet worden, oder durch die Explosion gestorben. Noch immer fassungslos verließ Akais Trupp als erste den Ort. Von seiner Mannschaft hatten sich alle retten können. Einige hatten Schrammen und leichte Verletzungen, die sie sich durch die Explosion zugezogen hatten. Shinichi lag auf einer Decke auf dem Boden. Ihm waren die Sinne geschwunden. Sein Atem ging flach und sie beeilten sich, um zur Zentrale zurückzukommen. Dort würde man ihn rasch behandeln können. "Aufstehen!", herrschte sie eine Stimme an. Als sie sich nicht regte, wurde sie unsanft an der Schulter gepackt. Langsam öffnete Ai ihre Augen. Zunächst fielen sie ihr gleich wieder zu, doch beim zweiten Versuch schaffte sie es, sie offen zu halten. Ihr Körper fühlte sich seltsam betäubt an. "Wo bin ich?" Unscharf erkannte sie das Gesicht von Vodka und war sofort hellwach. Sie befand sich in einem weißen, kalten Raum, auch diesmal ohne Fenster. "Der Boss will dich sehen!", erklärte Vodka knapp und reichte ihr eine Tüte mit Pulver. "Was ist das?", fragte Ai interessiert. "Das Gegengift, das du hergestellt hast! Nimm es ein und zieh dann die Sachen an, die auf dem Stuhl dort liegen. Der Boss erwartete dich schon!" Mit diesen Worten verließ Vodka humpelnd das Zimmer und Ai sah ihm zweifelnd nach. Schulterzuckend schüttete sie sich den Inhalt des Tütchens in den Mund. Schon wenige Sekunden darauf, begann es auch schon zu wirken. Die Fahrt bis zur Zentrale dauerte nicht länger als eine halbe Stunde. Die Stimmung im Auto war gedrückt und niemand sprach ein Wort. Die Explosion hatte sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch in Mitleidenschaft gezogen. Einige ihrer Kameraden waren gestorben. Manche von ihnen kannten sich schon seit der Ausbildungszeit und es war leicht zu verstehen, wie sie sich jetzt fühlen mussten. Akai betrachtete die gesamte Zeit über nur den Oberschüler. Er war zwar nicht Schuld an dem Desaster, doch irgendetwas in Akai zwang ihn, diesen Jungen dafür verantwortlich zu machen. Ja, diesen Oberschüler und auch diese Nachrichtensprecherin. Aber vor allem: diese beschissene Organisation, die einfach so, ohne mit der Wimper zu zucken ihre eigene Organisation auslöschte. Selbst, dass nur eine handvoll Agenten der Organisation sich dort aufgehalten hatte, ging Akai nicht in den Kopf. Stirnrunzelnd versuchte er es sich zu erklären, doch er kam nicht darauf. Er blickte auf seine linke Hand, die langsam angeschwollen war und auch zu schmerzen begann. Der Wagen hielt und dir Tür wurde aufgerissen. "Wir sind da!", erklärte der Fahrer unsinnigerweise. Akai und ein weiterer Agent trugen den Oberschüler in die Krankenhausabteilung des FBIs. Dort wurde zunächst der Junge untersucht. Während zwei Schwestern die geringfügigen Wunden von Akai und seinem Trupp desinfizierten, kam Black mit Jodie zu ihnen. Black sah ausgelaucht aus. Sein Hemd war zerknittert und sein Haar zerzaust. "Akai, ich..." Akai würdigte ihn keines Blickes. Seinetwegen wären beinahe 60 Agenten gestorben. Und das nur, weil er zu stur war. Black hatte einen Fehler begangen, aber es war nicht Akais Angewohnheit, darüber hinweg zu sehen. Zumindest jetzt noch nicht. Auch wenn er ihn gut verstehen konnte. Jodie legte besänftigend ihre Hand auf Akais Schulter. "Ich bin froh, dass du heil zurückgekommen bist!", hauchte sie ihm zu. Auch sie ignorierte Akai vollends. "Wir haben den Jungen hergebracht. Ich werde mich jetzt hinlegen. Natürlich nur, wenn sie es mir und meinem Trupp erlauben!", fügte Akai fast abfällig hinzu. Black sah ihn einen Augenblick mit zornigem Blick an. "Natürlich!", meinte er dann aber schließlich ein wenig bissig. Statt sich weiter um Akai zu kümmern, ging er zu einer der Schwestern, um sich nach Shinichi zu erkundigen. "Oh, der Junge ist bloß erschöpft. Wenn sie wollen, können sie mit ihm reden, aber er braucht noch ein wenig Ruhe. Seinen Aussagen zufolge hat er viel Blut verloren gehabt." Jetzt schaltete sich auch Jodie ein. "Dürfen ihn auch Freunde oder seine Familie besuchen? Seine Eltern haben mich vor ein etwa 15 Minuten angerufen. Ich habe ihnen erzählt, dass man ihren Sohn inzwischen befreit hat und eine Agentin losgeschickt, um sie abzuholen!" "Naja.. Wie gesagt, der Patient braucht Ruhe. Aber seine Eltern werden wohl noch mit ihm kurz sprechen können. Wenn sie mir dann zum Zimmer folgen würden..." tbc... Jaja, ich hör jetzt hier auf. XXP Danke für die leiben Kommis!^^ Am Liebsten würde ich Tag und Nacht an der FF arbeiten, bis sie fertig ist. Aber das geht ja leider nicht! v.v Na, jetzt kommt Ai bald zum Oberboss. Mal sehen, was da so noch alles Schönes kommt. XD Ach und vielleicht sollte ich mal sagen, dass diese FF nur grob mit der Story von Gosho übereinstimmt. Da Gosho nur Andeutungen macht, weiß man ja nicht, was er genau vorhat. Die Charas sind bei mir etwas verändert.. Ich wollte euch schon mal Bescheid sagen, dass ich vom 07.10.2005. bis 15.10.2005 im Urlaub bin. Da hab ich dann auch leider keine Möglichkeit, die FF fortzusetzen. *evilgrins* Wer weiß, ob ich danach überhaupt noch weitermache?  Scherz, aber danach hab ich wirklich weniger Zeit. Da fängt die Klausurzeit an. Vielleicht schaffe ich es ja noch, sie bis da hin zu beenden, aber ich glaube eher nicht. Hab da noch einiges geplant.... Dann müsste ich schon im Akkord arbeiten. ^^ Bye Eri_Kisaki Kapitel 10: ------------ Black öffnete die Tür zu dem Zimmer, wo der Junge liegen sollte. Der Raum war abgedunkelt und durch die Vorhänge drang nur ein matter Lichtschein der Außenbeleuchtung. Die so genannte Krankenstation befand sich im Erdgeschoss, damit man dort zügig hingelangen konnte. Die Schwester schnappte sich einer der bereitliegenden Spritzen und füllte sie mit einer durchsichtigen, aber gelblich schimmernden Flüssigkeit. Vorsichtig setzte sie die Spritze an den Arm des Jungen. Gerade, als sie sie in die Vene stechen wollte, fasste eine Hand nach ihr, sodass die Spritze zu Boden fiel und unter das Bett rollte. Erschrocken sah die Schwester den Jungen an. Auch James Black und Jodie waren ein wenig erschaudert. Shinichi hatte ruhig geschlafen und doch mitbekommen, dass man ihm eine Spritze verpassen wollte. Und Spritzen, die konnte er nun wirklich nicht leiden. Besser gesagt: Er hasste sie! Seine trüben Augen starrten die Schwester an. Ein wenig verängstigt schüttelte sie sanft seinen Arm ab. "Keine Spritze!", hauchte er mit bebender Stimme. "Aber Sie brauchen eine!", protestierte die Schwester und sah sich fragend nach Black um. Der zuckte mit den Achseln. "Wenn er schon einmal wach ist, können wir uns auch kurz mit ihm unterhalten. Die Spritze kann sicherlich noch warten!" "Wie Sie meinen!" Die Schwester verbeugte sich hastig und verließ dann mit der Krankenakte unterm Arm das Zimmer. "So.. Du bist also der Oberschüler Kudo Shinichi? Herzlich Willkommen in der FBI- Zentrale! Mein Name ist James Black.. Und das ist Mrs. Starling! Ihr kennt euch ja bereits!" "Oh! Cool kid! Was haben sie nur mit dir gemacht?", erwiderte Jodie mit ihrem typischem amerikanischem Akzent. Ein heiseres Flüstern bedeutete den Beiden, dass Kudo ihnen etwas mitteilen wollte und sie rückten näher an sein Bett heran. Shinichi richtete sich ein wenig auf. "Wo ist Ran?" Black sah Jodie an. "Oh, mach dir keine Sorgen. Sie ist bei uns und in guten Händen. Wenn sie will, kann sich dich bald besuchen!" Sie lächelte ihm zu. Erschöpft fiel Shinichi wieder in sein Kissen zurück. "Gut, nun da das geklärt ist, könntest du uns bestimmt ein bisschen behilflich sein.." Shinichi zog fragend die Augenbrauen hoch und nickte schließlich zaghaft. "Du warst in der Zentrale der Organisation gefangen.. Was ist dort passiert? Hast du den Boss gesehen? Mit wem habt ihr gesprochen? Das ist sehr wichtig für uns." Eine Hand fuhr zu seinen Schläfen. Das wach sein strengte ihn an. "Haibara.." "Wie bitte?" "Haibara... Haibara kann Ihnen das alles erklären. Ich war ohnmächtig! Ich weiß so gut wie nichts!" Ein wenig enttäuscht nickte Black. "Ruh dich ein wenig aus. Wir werden die Unterhaltung auf später verschieben, wenn es dir besser geht... Jodie.. kommen Sie, wir werden uns noch einmal mit Meika unterhalten!" Bei dem Wort Meika erwachte Shinichi aus seinem, schon fast, Halbschlaf. Plötzlich dämmerte es ihm. Shinichi hatte gar nicht mehr mitbekommen, wie die Schwester wieder ins Zimmer gekommen war. "Zeit für die Spritze!" Sie hielt ihm die Spritze wie eine Mordwaffe unters Gesicht. Ran war über dem seltsamen Gerät eingeschlafen, als er erneut zu rauschen begann. "Bericht: 23 Verluste und 15 leicht Verletzte. Keine Informationen mehr aufzufinden. Das Quartier wurde vollständig eliminiert." "Habe verstanden. Bitte begeben Sie sich zurück zur Einsatzzentrale. Man wird sie dort erwarten!" "Jawohl!" "Over and out!" Das ganze Geschehen verwirrte Ran, aber im Moment war es ihr auch vollkommen egal. Shinichi lebte! Und er wurde hier herkommen, wenn er nicht schon eingetroffen war. Müde richtete sie sich auf. Dann kam ihr ein guter, wirklich guter Gedanke und sie musste grinsen. Wachsam stolperte sie aus dem Raum. Ihre Beine waren eingeschlafen, da sie im Schneidersitz eingenickt war. Der Flur war leer und es herrschte Totenstille. Mit kleinen, lautlosen Schritte schlich sie zur Treppe. Den Fahrstuhl konnte sie immerhin schlecht benutzen. Das Treppenhaus war überschaubar erbaut worden. Ran schielte behutsam über das Geländer. Mehrere Treppen würde sie heruntersteigen müssen, um in die erste Etage zu gelangen, wo sie eine Tafel entdeckt hatte, auf der stand, was sich in welchem Stockwerk befand. Nur so würde sie den Weg zu der Krankenstation finden. Geräuschlos machte sie sich an den Abstieg, aber immer darauf bedacht, sich dicht an der Wand zu halten, um nicht gesehen zu werden. Als sie schon ein ganzes Stückchen weit gekommen war, vernahm sie ein leises Quietschen. Mit heftig pochendem Herz drückte sie sich noch weiter an die Wand. Wenn sie jetzt wieder nach oben gehen würde, würde diese Person das unweigerlich mitbekommen. "Wir sind Ihnen wirklich dankbar, dass sie uns herholen lassen haben!", sagte Yukiko Kudo dankbar. "Das war doch selbstverständlich! Sie können zu ihrem Sohn gehen. Ich werde sie gleich hinführen!" Sie bedeutete dem Ehepaar Kudo schon einmal zum Fahrstuhl zu gehen und wendete sich dann an Eri. "Sie sind auch mitgekommen? Ihre Tochter schläft sicherlich gerade!" Eri nickte zustimmend. "Das hoffe ich auch! Ich bin bloß hier, weil ich ihnen von Kazuha und Heijis Eltern etwas ausrichten soll." Überrascht sah Jodie sie an. "Die Eltern?" "Ja, ich habe mir erlaubt, sie über alles zu informieren... Natürlich nicht über den Fall, aber über die Situation.", erklärte Eri hastig, als sie sah, wie Jodie große Augen bekam. "Ach so, natürlich. Und was kann ich ihnen ausrichten?" Eri musste lächeln, als sie daran dachte, wie die Eltern ihr das am Telefon gesagt hatten. "Tja, sie sollen ihnen eine Standpauke erteilen, die sich gewaschen hat! Und wenn sie nach Hause kommen, können sie sich auf etwas gefasst machen!" Jodie prustete los. Auch Eri konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Gut... das werde ich wohl machen können!" "Ja, Dankeschön. Wenn sie sich mit ihren Eltern unterhalten wollen, müssen sie einfach nur bei der hiesigen Polizei anrufen. Sie haben dort ihre Hilfe angeboten, falls irgendetwas der Polizei überlassen wird." "Gut.. Wenn Sie dann noch ihre Tochter kurz besuchen wollen. Wenden Sie sich einfach an einen der Wachen! Ich werde schnell die Kudos zu ihrem Sohn bringen!" "Und hier liegt ihr Sohn. Er schläft gewiss noch. Er ist sehr erschöpft. Sie können kurz reinschauen, und sich auch hinsetzen, aber seien sie bitte leise!" Jodie öffnete so leise wie möglich die Tür. "Er schläft!", flüsterte Jodie und ließ Shinichis Eltern eintreten. Yusaku drückte die Hand seiner Frau und lächelte ihr zu. Doch plötzlich wurde sie weiß. "Aber was..?" Vermouth drückte eine Hand gegen die Fensterscheibe und starrte nach draußen. Unten sah sie Gin und Vodka mit Gins Wagen ankommen und sie entfernte sich rasch vom Fenster. Sie hatte die Kleine, die ihr so verhasst war, geholt. Um eine Haaresbreite hätte sie diesen Auftrag nicht ausfüllen können. Aber dann wäre alles für sie zu spät gewesen. Die Zeit für ihre Rache war noch nicht gekommen. Noch nicht jedenfalls. Und ihre Rache würde niemanden verschonen. Wütend, wie sie war, schnappte sie sich die Vase auf dem kleinen Tisch neben dem Fenster und warf sie gegen die Wand. Wie sie all das hasste! "Na na! Das ist eine teure Vase gewesen!", warf ihr eine kalte Stimme vor. Vermouth erschrak. Hastig verbarg sie ihren Schrecken hinter einem aufgesetzten Lächeln. "Hallo!" "Du willst doch nicht schon am Anfang aussteigen? Es kann doch für dich nur Vorteile bringen, oder?" Ohne auf ein Wort von Vermouth zu warten, verließ er das Zimmer, genauso lautlos, wie er es auch betreten hatte. Vermouth ballte wütend die Faust. Desto weiter sie sich an die Wand drückte, desto näher kamen die Schritte. Sie waren leise. Ran schluckte schwer. Noch 3 Etagen und die Person würde bei ihr sein. Angst breitete sich in ihr aus. Noch 2 Etagen. Ran schloss ihre Augen. Sie wollte nicht sehen, was jetzt kam. Am Liebsten wäre sie unsichtbar gewesen. Die Schritte waren ihr jetzt ganz nah. Sie hallten in ihrem Kopf wieder. Noch eine Etage... Eri lief nervös vor dem Fahrstuhl entlang. Ihre Tochter war nicht im dem Raum gewesen, zu dem man sie geführt hatte und auch nicht in einem der anderen. Sorge breitete sich in Eri aus. War ihrer Tochter etwas zugestoßen? Der Fahrstuhl kam immer noch nicht und Eri beschloss, die Treppe zu nehmen. Dann würde sie auch wenigstens den Kopf frei bekommen. Sie hielt den Atem an und betete innerlich dafür, dass man sie einfach übersehen würde. Spürend, dass die Person vor ihr stand und sie auch musterte, wagte sie es, ihre Augen einen winzigen Spalt zu öffnen. "Ran?" Diese Stimme. Perplex riss sie ihre Augen auf. Ihre Augen weiteten sich und sie war wie festgewachsen. Sie konnte sich nicht bewegen und starrte einfach nur Shinichi an. Er trug ein dunkelgrünes T-Shirt und eine schwarze Hose. Seine Augen musterten sie, sahen ihr fest in die Augen. Ran glaubte zu hören, wie ihr Herz laut schlug. Minutenlang starrten sie sich einfach an. Vorsichtig streckte sie die Hand nach ihm aus. Als ihr Finger seinen Brustkorb berührte, zuckte sie zurück. Er war es wirklich. Keine Einbildung, kein Traum. "Wie geht es dir?", brach Shinichi die Stille zwischen ihnen. Sein Gesicht war ein wenig gerötet, aber sie konnte nicht sagen, ob es vom Treppensteigen kam, oder von etwas anderem. Bei ihr war es ganz klar. Sie war rot- wegen Shinichi. Ran spürte das dringliche Bedürfnis, Shinichi zu umarmen und einfach nur zu heulen. Doch sie riss sich zusammen. Immerhin waren sie nicht zusammen und er würde vielleicht eine heulende Tussi nicht vertragen. Sein Blick war matt und er sah ein wenig erschöpft aus. "M-mir geht es gut!", hauchte sie leise. "Und dir?" Shinichi sah zu Boden. "...Ran, ich muss dir etwas sagen.." Ran beobachtete Shinichi, wie er von einem Fuß auf den anderen trat. , dachte Shinichi. "Was denn?" "Ran, ich....... Ich muss, nein ich will dir etwas sagen. Es ist sehr wichtig und ich will, dass du alles weißt." "Gut, ich werde dir zuhören!" "Ich.......ich bin..... Conan." Stille. "Gut, ich werde dir zuhören!" Eri erschrak, als sie die Stimme ihrer Tochter hörte. Sie beugte sich über das Geländer und versuchte einen Blick auf Ran zu erhaschen, doch sie war einfach zu viele Etagen von ihr entfernt. Sie lehnte sich zurück. "Ich .......ich bin....... Conan." Wie von der Tarantel gestochen schrecke Eri hoch. Ihr war kalt und sie zog die Decke enger um sich. Sie legte sich auf den Rücken und starrte in die Dunkelheit. "Kannst du auch nicht schlafen?", flüsterte Takagi ihr zu. Miwako sah kurz zur Seite. Takagi hatte sich auf die Seite gerollt und musterte sie durch die Dunkelheit hindurch. "Nein, nicht wirklich." Sie schüttelte sich, weil eine Kältewelle sie erfasste. "Hey! Du frierst ja!" Takagi deckte sie mit seiner Decke zu. Er selbst blieb ohne liegen und fror. "Bitte!" Miwako wurde rot. Aber zum Glück konnte ihr Partner das nicht sehen. "Danke, aber jetzt ist dir kalt!" Takagi stieß ein nervöses Lachen hervor. "Ach quatsch..." Miwako schloss für eine Weile ihre Augen und dachte an den einen Fall. Es war schon eine Weile her, aber sie musste ständig daran denken. Es war der Tag gewesen, an dem sie die Nachricht von Matsuda gelöscht hatte. Damals waren sie und Takagi sich wirklich nahe gekommen. Wenn der Kommissar nicht gestört hätte, wäre es sicherlich auch zum Kuss gekommen. Miwako seufzte. Eigentlich war es nicht der richtige Ort, um sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Doch als sie Takagi bibbern hörte, nahm sie all ihren Mut zusammen und robbte sich zu ihm herüber. "Sato, was..?", fragte er verdutzt. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und lächelte ihn mit roten Bäckchen an. "So ist uns Beiden nicht kalt!", erklärte sie flüsternd. "Aber.. Miss Sato...!" "Nenn mich einfach Miwako! Das klingt nicht so förmlich!" "Äh, ja- jawohl!", stotterte Takagi. Er war knallrot geworden. "Meinst du der Inspektor ist sehr wütend auf uns?" "Naja.. ähm... vielleicht.." Takagi war immer noch total durcheinander und brachte keinen vernünftigen Satz heraus. "Weißt du was.. Wenn wir hier rauskommen... Dann werde ich mir erst einmal einen Tag frei nehmen." "Ja, dass, das.... werde ich auch machen!" "Und weißt du noch etwas?" Miwako sah ihm ins Gesicht. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. "Dann werde ich mit dir irgendwohin gehen, wo wir mal ungestört sind." Miwako bemerkte, wie Takagis Herz schneller zu schlagen begann. Sie konnte fühlen, wie er tiefer Luft holte und stütze sich von ihm ab. "Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!", fügte sie hinzu. Takagi berührte ihre Hand. "Ich mich auch, Miwako!" Beide lächelten sich ein wenig scheu an, bis eine peinliche Stille entstand. Takagi räusperte sich. "Wir sollten vielleicht versuchen zu schlafen. Wer weiß, was schon alles passiert ist. Und wir sollten morgen früh darum beten, dass wir den Inspektor über unsere Situation informieren dürfen!" "Ja." Miwako ließ sich neben Takagi wieder auf die Tatami-Matten fallen. Mit einem Sicherheitsabstand von 10 Zentimetern, lagen sie schweigend nebeneinander und bekamen vor Aufregung kein Auge zu. Schweigend starrten sie Beide an die Decke. , sagte Miwako flehend in Gedanken zu ihrem Partner und ließ ihre Hand ein wenig näher an seine rücken. , schalt sich Takagi währenddessen in Gedanken, traute sich aber nicht. Als Miwako dann doch vor Müdigkeit fast eingeschlafen war, nahm er ihre Hand in seine und drückte sie. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie drückte zurück. Sie rutschte ein wenig näher an ihn heran und kuschelte sich an seine Seite. Schon bald darauf waren beide eingeschlafen. Sprachlos blickte Ran Shinichi an. Hatte er die Worte eben wirklich gesagt? Ja, das hatte er. Und nun wartete er auf eine Reaktion von ihr. Aber WIE sollte sie denn reagieren? Ihn umarmen, ihn lächelnd ansehen? , überlegte Ran. Seine blauen Augen musterten sie. , tadelte er sich selbst. Und das obwohl er wusste, dass er es ihr sonst nie gesagt hätte. Er hätte nicht den Mut dazu aufgebracht, wenn er sie erst einmal hätte weinen gesehen. Ihre meerblauen Augen waren jetzt schon so unendlich bekümmert. Es war nicht auszuhalten. Wenn er sie doch nur in den Arm nehmen könnte, sie davon befreien. Plötzlich fasste sich Ran und sie näherte sich Shinichi ein Stück. Dann holte sie aus. Ihre Hand traf hart auf seine Wange und hinterließ einen roten Abdruck. Und damit traf sie auch den empfindsamsten Teil seines Herzens. Shinichi wäre am Liebsten auf der Stelle gestorben. Tbc... ............................................................................................................................................ Gut, dass ich hier aufhöre, ist nicht ganz fair. XP Ich weiß. Danke für die lieben, lieben Kommis, die ich von euch immer erhalte. Ich freu mich echt immer total darüber. Habt ihr echt keine Fragen? O.O. Ich hab an mich selber noch so einige Fragen. Wie zum Beispiel, was das mit Mimiko, dem Mädchen (ganz am Anfang) zu tun hat und was Amy Meika noch mit der BO zu tun hat. Was spielt sie für die für eine Rolle? Und warum wollten sie sie auch noch umbringen? Warum hat Vermouth Ai nicht umgebracht? Aber auch wenn ihr diese Fragen nicht gestellt habt, werde ich sie demnächst beantworten. Guddddiiii Tschaui! Bis zum nächsten Teil. Eri_Kisaki ................................................................................................................................. Kapitel 11: ------------ Eri hörte das klatschende Geräusch und wusste sofort, was das bedeutete. Erschaudert versuchte sie noch einmal einen Blick auf die Beiden zu erhaschen, doch sie schaffte es einfach nicht. , predigte sie sich in Gedanken und schlich sich dann aus dem Treppenhaus. Die Tür war ja gleich in ihrer Nähe und bei Glück würden die Beiden gar nicht mitbekommen, dass sie anwesend gewesen war. Hätte das Gespräch einen anderen Verlauf gehabt, wäre sie sicherlich geblieben, aber einen Streit wollte sie jetzt auf keinen Fall hören. Das würde sie nicht überstehen. Sie war einfach nur todmüde. Sie sah sich auf dem Flur um. Niemand zu sehen. Was sollte sie jetzt machen? Schulterzuckend beschloss sie, zu den Kudos zu gehen. Vielleicht suchten die ihren Sohn ja gerade. Ran spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Eigentlich hatte sie ihn gar nicht schlagen wollen. Sie wusste selber nicht, was in sie gefahren war. Shinichi fuhr wie in Zeitlupe mit der Hand an seine Wange. An die Wange, die Ran eben getroffen hatte. Sie war heiß und sicherlich auch rot. "Es tut... mir Leid..", stotterte er schwach. Shinichi wand sich von Ran ab. "Es ist wohl besser, wenn wir uns für eine Weile..." "Du bleibst hier! Ich bin noch nicht fertig!", unterbrach Ran ihn erbost. Betreten drehte er sich zu ihr zurück. Ihre Augen funkelten vor Wut. Shinichi konnte das gar nicht mit ansehen und schloss seine Augen. , zweifelte Ran. "Mach deine Augen auf! Sie mich an.. bitte!", forderte sie, nun mit ruhigerer Stimme. Zaghaft blickte Shinichi sie an. Sie kam ihm so undeutlich vor. Taumelnd stütze er sich an der Wand ab. "Shinichi, was ist mit dir?" Seine Augen schlossen sich zum Halbmond und es drehte sich alles in seinem Kopf. Ran verschwamm vor seinen Augen und wurden zu einem undefinierbarem Gebilde aus Farben. Er glitt zu Boden. "SHINICHI!" Ran ging auf die Knie und rüttelte Shinichi. "Was hast du? Geht es dir schlecht? Soll ich jemanden holen?" Sie fasste nach seiner Hand. Sie war eiskalt. Erschrocken versuchte sie, seine Hände aufzuwärmen, als Shinichi schrie. Ran war bis aufs Mark erschrocken und starrte wie festgewachsen auf ihren Freund aus Kindheitstagen. "Du darfst nicht sterben!" Shinichi öffnete seine Augen und sah Ran matt an. Seine Hand fuhr an ihre Wange und strich ihre Tränen weg. "Mir geht es gut. Mir war nur kurz schwindelig!" Er richtete sich in die Senkrechte auf. "Was machst du denn für einen Unsinn! Was rennst du hier so rum, wenn es dir schlecht geht?", schalt sie ihn. Ihre Wut war verblasst und war nun der Sorge gewichen. "Ich .. ich wollte dich doch unbedingt sehen.. Mit dir sprechen. Ich musste es dir sagen!" "Du Spinner! Und deswegen läufst du halb tot durch die Gegend?" "Na und! Ich bin auch nicht besser als du, meine Schöne!" Ran wurde rot. "Was?" "..Weißt du noch, als wir damals in dem Restaurant des Baker- Centers waren?" "Ja, natürlich. Du bist damals einfach abgehauen!" Ran schmollte ein wenig. "Und erinnerst du dich auch noch daran, was Conan zu dir sagte?" "....Hm.." "Und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tue, ich werde eines Tages zu dir zurückkommen!", sagte Shinichi mit samtiger Stimme. "Und so meine ich das auch!" Ran wurde noch röter und versuchte ihren Blick nicht gen Boden zu richten. Das was er jetzt sagte, wollte sie auch in seinem Gesicht lesen können. Als eindeutigen Beweis. "Keine Lügen. Keine Geheimnisse mehr. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Das einzige, was meinem Leben einen Sinn gibt. Ohne dich ist meine Welt stumm und einsam. Ein Leben ohne dich ist einfach nicht möglich!... Ich würde mein Leben für Deines geben.... " Er stockte für einen Moment. "Ran.... Ich liebe dich!" Er war selbst überrascht, dass er es endlich ausgesprochen hatte. Die Worte, die er schon so lange hatte sagen wollen, aber sich nie getraut hatte. Jetzt waren sie raus. Nun lag alles in der Hand von Ran. Er war sich ganz sicher, dass auch er rot geworden war, versuchte aber nicht daran zu denken. Ran lächelte ihn liebevoll an. "Ich liebe dich auch, Shinichi!" Erleichtert fiel alle Last von Shinichi ab. Unendlich befreit blickte er ihr fest in die Augen. Er sah die Wärme und Zuneigung und, ja und auch Liebe darin und konnte der Widerstehung nicht mehr trotzen. Er musste sie jetzt einfach umarmen. Zeigen, dass er für sie da war. Zeigen, was sie für ihn bedeutete. Er schlang seine Arme um ihren Körper. Atmete beruhigend ihren Duft ein und vergas ganz einfach, wo sie sich befanden. Der Augenblick gehörte nur ihnen Beiden und niemand sonst sollte jetzt teilhaben. Ran schmiegte sich an seine Schulter. Sie war einfach nur glücklich. "Ich will dich nie wieder loslassen!", hauchte er in ihren Nacken und Ran schüttelte sich. "Hey, das kitzelt!" Shinichi dachte an seine Wange und den roten Handabdruck darauf. "Bist du mir böse?" Ran drückte sich ein wenig von ihm ab, um in sein Gesicht sehen zu können. Seine blauen Augen waren voller Reue. "Nein, ich bin eigentlich nur.. ach ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Vielleicht war ich böse, ja.. Weil du mich die ganze Zeit belogen hast, aber... Du hast dafür auch deine gerechte Strafe bekommen!" Sie deutete auf seine Wange. "Aber diese Strafe ist gar nicht mit deinen verletzten Gefühlen zu vergleichen! Ich weiß nicht, wie du das alles überstanden hast.... Ich kann dir nur geloben, dass ich dich niemals unglücklich machen will. Mein Herz gehört ganz allein dir. Auf Immer und Ewig!" Ran lächelte und Shinichi legte sanft einen Finger unter ihr Kinn. "Das verspreche ich dir Hoch und Heilig!", murmelte er, während er ihr Kinn allmählich zu sich heranzog. Ran schloss ihre Augen. Den Kopf ein wenig schief gelegt, trafen sich ihre Lippen. Nein, nie mehr würde er sie allein lassen! Amy saß immer noch in dem Verhörzimmer. Sie hatte ein schlechtes Gewissen und sah heimlich den Mann, der vor einigen Minuten hereingekommen war, an. War sie an all diesen ganzen Dingen, die geschahen, Schuld? Der Mann bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck und Amy hatte das Gefühl, als wenn er schlief. Amy wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als Black und Jodie wieder ins Zimmer kamen. Wortlos nickte die blonde Frau dem Mann zu, der sich daraufhin an den anderen Tisch setzte und den Laptop aufklappte. Black und Jodie setzten sich wieder an ihren Tisch. Black wieder ihr gegenüber und die Frau daneben. "Tut uns Leid, dass wir unser Gespräch unterbrechen mussten. Aber durch ihre Hilfe konnten wir einen Erfolg erzielen." Er lächelte ihr zu, doch sein Gesicht war von Hass gekennzeichnet. Amy bekam ein wenig Angst. "Dem ungeachtet würde ich Sie bitten, fortzufahren... Sie waren gerade das erste Mal im Hauptquartier der Organisation angekommen. Was geschah danach?" "Man hat mich in einen Raum gebracht, von dem aus ich meine Schwester durch eine Glasscheibe sehen durfte. Sie war total bleich und sah nicht gesund aus. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Wissen Sie, meine Schwester und ich hatten schon immer ein besonderes Verhältnis. Von Kind auf an, teilten wir alles miteinander. Es gab keine Geheimnisse zwischen uns. Ich bin die jüngere Tochter und unsere Eltern haben sich nie sehr bemüht, uns zu erziehen. Also hat Rey das übernommen. Sie hat mir vieles beigebracht und mich auf den richtigen Weg gebracht. Nur durch ihre Hilfe bin ich zu dem Menschen geworden, der ich heute bin. Das sie nun da so auf dem Stuhl gefesselt saß, brach mir fast das Herz. Sie war immer die Stärkere von uns gewesen.. Wir verstehen uns so gut, dass ich sogar nach ihrer Hochzeit bei ihr wohnen durfte. Sie machte sich Sorgen, dass die Reporter mir keine Privatsphäre lassen würden... Dieser Bloody Mary fragte mich, ob ich alles tun würde, was die Organisation mir befahl. Da ich nicht wusste, was man alles von mir verlangen würde, sagte ich klipp und klar nein!" Amy bekam wässrige Augen und schniefte. Verlegen wischte sie ihre Tränen mit dem Ärmel weg. Jodie tauschte einen Blick mit Black aus, der Amy aber nur weiterhin anschaute. "Daraufhin haben sie Rey dann geschlagen. Ein weiterer Mann hatte die ganze Zeit in ihrer Nähe gewartet um sie zu schlagen. Ihre Schmerzensschreie waren selbst durch die Glasscheibe noch zu vernehmen. Ich versprach ihnen, alles zu tun, was sie wollten, wenn sie nur meine Schwester in Ruhe lassen würden. Dieser Bloody Mary nickte und man ließ Rey in Ruhe. Sie war ohnmächtig geworden und hatte anscheinend mehrere Verletzungen und blutet auch stark. Als ich um einen Arzt bat, verspottete Bloody Mary mich nur und ließ mich einen Text aufsagen, mit dem ich bezeugte, dass ich zur Organisation gehörte und alles tun würde, um sie zu erhalten. An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich stand wahrscheinlich unter Schock. Bloody Mary versetzte mir dann einen Schlag auf den Hinterkopf. Ich wurde bewusstlos. Als ich wieder aufwachte, lag ich zu Hause in meiner Wohnung. Zuerst dachte ich, es sei nur ein Traum gewesen. Doch schon kurz darauf wurde ich eines Besseren belehrt. Auf meinem Schreibtisch fand ich ein Tonband. Es war nicht beschriftet und ich wusste auch nicht, woher es kam. Ein wenig neugierig legte ich es in meinen Kassettenrekorder und drückte auf "Play". Geschockt hörte ich erst meine eigene Stimme, die das Loyalitätsübereinkommen nachsprach. Anschließend folgte meine erste Aufgabe. Ich sollte eine Dokumentation vernichten, die aufgenommen war. Dazu musste ich auch alle Kopien liquidieren und die Daten vom Computer löschen. Das Band zerstörte sich von selbst und ich war es schließlich, nachdem ich versucht hatte, es wieder in Takt zu setzten, weg. Wie ich im Sender unentdeckt bei der Bewältigung blieb, ist mir ein Rätsel. Alle Fehler, die man nur machen konnte, tat ich. Ich wurde von der Videoüberwachung gefilmt, hinterließ Fingerabdrücke und löschte die Daten, während ich mit meinem Namen eingelockt war. Ich hatte schließlich überhaupt keine Ahnung, wie man so etwas machte. Ich war ein wenig erleichtert, dass ich es überstanden hatte und dachte, so naiv, wie ich bin, dass alles nur vorbei wäre. Aber ich als ich nach Hause kam, wartete bereits ein weiteres Tonband auf mich. Und so ging das immer weiter. Irgendwann hab ich aufgehört, zu zählen, wie viele es waren, aber es waren eine ganze Menge." "War ihre Schwester denn immer noch gefangen?", fragte die blonde Frau. "Ja, sie galt offiziell als vermisst. Ihr Mann bat mich, mir zu sagen, wo sie sein könnte. Ich wusste es, aber ich durfte es ihm nicht sagen. Es war ein schrecklicher Anblick, wie er sich Sorgen um seine Frau machte. Er dachte, sie hätte ihn verlassen. Und das, obwohl beide immer so glücklich zusammen gewesen waren... Aber die Organisation benutze sie weiterhin, um mich zu erpressen. Ihr Mann bat mich, weiterhin bei ihm zu leben und ich tat ihm den Gefallen, auch wenn ich ständig durch Gewissensbisse geplagt wurde..." "Und wann hat man ihre Schwester freigelassen?" "Das muss so ungefähr vor 2 Wochen gewesen sein. Dort habe ich von der Organisation meinen letzten Auftrag bekommen. Ich war inzwischen Nachrichtensprecherin geworden und konnte so auch im Auftrag der Organisation viel weiter in das Datensystem eindringen. Ganze Programme konnte ich auslöschen. Mein Chef war natürlich sehr erbost über diese ganzen Dinge. Er hatte den Verdacht, dass einer der Cutter daran schuld war. Mich beschuldigte er nie. Mein letzter Auftrag bestand darin, ein Kind aus Nordjapan zu adoptieren. Ihr Name ist Mimiko und sie ist wirklich sehr intelligent. Ich habe das Gefühl, dass sie kein normales Mädchen ist. Das ist einfach unmöglich! Sie kennt Dinge und Wörter, von denen ich noch nie gehört habe! Während ich das Mädchen in meine, inzwischen teurere, Wohnung brachte, meldete Bloody Mary sich bei mir und lobte mich. Er sagte mir, dass man meine Schwester freigelassen habe und ich jetzt ein ganz normales Leben führe solle. Mit der Kleinen als Tochter. Natürlich war ich gänzlich verwirrt, aber auch froh, dass es endlich vorbei war. Ich freute mich. Leider hatte ich noch nicht die Möglichkeit, meine Schwester zu besuchen. Ich habe nur einmal kurz mit ihr telefonieren können. Ich hatte von der Organisation einen Urlaub nach Spanien bekommen. " "Dann können Sie das ja bald mal nachholen.", sagte Black freundlich. "Wie meinen Sie das?" "Ihre Schwester ist mit ihrem Mann in den USA. Sie hat sich kurz nach ihrer Rückkehr an das FBI gewand und sie und ihr Mann wurden in unser Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Wenn Sie wollen, können Sie auch zu ihr in die Staaten." Dankbar sah Amy Black an. "Ihre Schwester wurde durch eine unserer besten Agentinnen ersetzt. Denn falls die Organisation sie gesucht hätte, wäre alles aufgeflogen und sie hätten versucht, eine Verbindung zu suchen." "Danke! Ich stehe tief in ihrer Schuld!" "Nein, Sie brauchen sich nicht zu bedanken. Sie können dafür ja nichts. Sie sind bloß ein unfreiwilliges Zahnrad. Auch wenn ein großes!", meinte Jodie abwehrend. "Was meinen Sie damit? Sie haben so etwas schon mal gesagt." Black sah Jodie ein wenig strafend an. "Tut uns Leid, aber das können wir Ihnen nicht sagen. Zumindest noch nicht..." Black erhob sich. "Bitte ruhen Sie sich erst einmal etwas aus. Sie sind sicherlich müde. Wir werden uns in der Zwischenzeit um wichtige Angelegenheiten kümmern." Er verließ den Raum und Jodie folgte ihm eilig. Zornig blickte er ihr entgegen. "Wieso haben Sie ihr davon erzählt? Wollen Sie, dass diese Frau noch mehr Gewissensbisse bekommt?" Betreten schüttelte Jodie den Kopf. "Nein, natürlich nicht!" "Und wieso wollten Sie ihr dann auf die Nase binden, dass Mimiko nur durch sie an die Codes gekommen ist?" "Es tut mir Leid, ich bin einfach zu müde, um richtig klar denken zu können!", erklärte sie reuig. "Ja, dann legen Sie sich hin. Ich werde inzwischen Kontakt mit den Staaten aufnehmen und fragen, ob diese verdammte Organisation schon etwas Neues unternommen hat." Ai war wieder in ihren alten Körper zurückgekehrt. Sie war wieder Shiho Miyano, in der Organisation auch bekannt als Sherry. Sie hatte sich die Kleidung angezogen, die man für sie bereitgelegt hatte und wartete darauf, dass etwas geschah. Ihr Kopf brummte noch ein wenig und sie fühlte sich nicht gerade wie frisch erholt. , grinste Shiho, um ihre Angst zu unterspielen. Die Tür wurde knarrend geöffnet und schwere Schritten kamen über den Holzdielenboden auf sie zu. Verschwommen erkannte sie die Umrisse von Terpentin. Sein Stock hielt er in der rechten Hand, stütze sich aber nicht auf ihn. "Bist du soweit, Sherry?" Ein zittern unterdrückend nickte Shiho fest. "Ja, natürlich!" "Dann komm mit. Der Boss freut sich schon auf dich!" Mit durchgestecktem Kreuz und erhobenem Haupt folgte sie Terpentin aus dem Zimmer. Sie waren jetzt in einem großen Saal, von dem aus drei Türen abgingen. "Du nimmst die rechte Tür, dort!" Terpentin zeigte mit seinem Stock auf eine weiße Tür und Shiho machte sich auf den Weg. Jedoch nicht, bevor sie sich alles bis ins kleinste Detail einprägte. Shiho machte die Tür auf und trat in den Raum ein. "Shiho! Schön, dass du endlich wach bist. Ich habe auch dich gewartet!" Schockiert starrte Shiho auf den Mann, der der Boss sein sollte. Der Mund blieb ihr offen stehen. Tbc. ............................................................................................................................ Joah! Hier ist erst einmal Ende der Fahnenstange. Wer ist wohl der Boss? Und was hat die BO nun wirklich vor? Ich hoffe, dass Gespräch mit Amy ist nicht total unlogisch. Kann mich im Moment net so konzentrieren. Hab ne Erkältung. -.- Aber danke für eure lieben Kommis! ^^ Kapitel 12: ------------ Als Heiji wach wurde, war der Platz neben ihm schon leer. Stöhnend fuhr er mit der Hand an die Stelle, wo Kazuha sich schlafen gelegt hatte. , schloss er und richtete sich betont langsam auf. Erst einmal streckte er sich genüsslich und gähnte. Er sah sich um. Kazuha war nicht die Einzige, die schon wach war. Mehrere Decken lagen ordentlich auf einem Stapel zusammengelegt. Einige schliefen noch und Heiji versuchte so leise wie möglich auch seine Decke zusammenzulegen. Dass seine Freundin schon wach war, wunderte ihn ein wenig. Sie hätte ihn doch sicherlich geweckt, wenn sie weggegangen wäre, oder? Heiji fuhr sich durch sein vom Schlaf zerzaustes Haar. Wie er fühlte, stand es in alle Richtungen ab. Er machte sich auf den Weg zum Bad. Wobei er immer darauf bedacht war, nicht über die noch schlafenden Körper zu treten. Und gerade, als er die Tür fast erreicht hatte, fasste eine Hand nach seinem Fuß. Ein schlafendes Mädchen hatte ihn im Schlaf am Fuß festgehalten. Heiji stolperte und fiel dann unsanft zu Boden. "Aua!" Er vernahm ein glucksendes Lachen und blickte zur Tür auf. Da stand Kazuha und kugelte sich fast vor Lachen. Tränen schossen ihr in die Augen und sie konnte sich nur schwer zusammenreißen, um nicht gellend loszuschreien. Heiji rappelte sich auf und beeilte sich mit verlegendem und beleidigtem Gesicht das Zimmer zu verlassen. Kaum hatte er die Tür hinter sich ins Schloss fallen lassen, schrie Kazuha los. Sie fand das Ganze einfach nur urkomisch. "Ach, dass findest du also witzig?", erkundigte er sich. Kazuha lief vor lauter Lachen rot an und bekam fast keine Luft mehr. Wütend kniff er Kazuha in die Wange. "Ist das auch witzig?" Kazuha nickte, immer noch lachend, holte dann aber tief Luft und riss sich zusammen. "'Tschuldige, aber das war einfach zu komisch... Und wie siehst du überhaupt aus! Deine Haare!" Kazuha musste schon wieder lachen. "Jaja, mach dich nur lustig! Aber behaupte nicht, dass du nach dem Aufstehen besser ausgesehen hast!" "Das habe ich auch nie gesagt!", verteidigte sie sich. "... Lass gut sein! Wo warst du überhaupt? Bist ja schon `ne Weile wach!" "Ich hab' Ran gesucht. Als ich aufwachte, war sie weg. Ich habe die komische Agentin geragt, die auf uns aufpasst. Und die sagte nur, dass sie geholt wurde. Aber mehr weiß sie auch nicht..." "Hast du denn schon überall nachgeschaut?" "Ja, in allen 3 Räumen. Im Schlafraum war sie ja nicht, im Bad hab ich sie auch nicht gefunden und in dem Raum mit den Couchen auch nicht... Ich weiß, ich sollte mir eigentlich keine Sorgen machen, aber es ist unvermeidlich. Sie macht sich auch immer um alle Sorgen.. Ich hoffe nur, dass es ihr gut geht." Deprimiert und besorgt sah sie zur Tür. Mit einem liebevollem Blick musterte er sie und lächelte. "Was gibt es denn da zu lächeln?", fragte Kazuha aufgebracht und verengte die Augen zu bösartigen Schlitzen. "Äh, hehe, gar nichts!" "Gut, dann unterlass das bitte. Man könnte meinen, du hast überhaupt gar kein Mitgefühl!", tadelte sie ich und schritt dann ein wenig beleidigt los. Er folgte ihr eilig und gemeinsam warteten sie, dass Ran wiederkommen würde. Inzwischen waren die meisten wach und man hatte sich eingefunden, um das vorbereitete Frühstück zu essen. Kazuha hatte keinen Hunger und sie schickte Heiji los, damit er alleine etwas aß. Aber er wollte sie auch nicht alleine sitzen lassen, sodass beide schließlich auf der Couch saßen und zur Tür stierten. Gelangweilt trommelte Heiji mit seiner Hand auf der Armlehne. Zunächst versuchte Kazuha es zu ignorieren, doch mit der Zeit regte sie das Getrommel immer mehr auf, bis ihr es endgültig reichte. "Nun hör endlich auf! Das ist ja nicht auszuhalten! Wenn dir langweilig ist, dann geh ein bisschen herum, oder les ein Buch! Aber nerv nicht!", fuhr sie ihn entnervt an. "Ach ja? Wer nervt denn hier? Du willst doch unbedingt hier warten.", konterte Heiji. "Ich? Hat dich einer gezwungen, hier mit mir zu warten? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern!", gab sie zurück. Die Beiden waren so in ihren Streit vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, wie zwei Personen an der Tür klopften und durch die Agentin hereingelassen worden. "Ihr Streithammel seit echt unverbesserlich!", meinte eine männliche Stimme schmunzelnd. "Halt dich daraus!", schrieen Heiji und Kazuha gleichzeitig. Doch als sie sahen, wer das gesagt hatte, waren sie Beide baff. "Kudo?" Heiji blickte von Ran zu Shinichi und dann wieder zu ran. "Ran!" Kazuha sprang auf und rannte zu ihrer Freundin. "Da bist du ja!" "Kudo? Bist du das wirklich? Wie kommt's, dass DU hier bist?", fragte Heiji überrascht. Da fehlte ihm jetzt jeglicher Zusammenhang. Shinichi lächelte. Ran schmunzelte. Dieses affektierte Lächeln kannte sie nur zu gut. Wie sehr er ihr doch gefehlt hatte. Sie beobachtete Shinichi, wie er Heiji erklärte, was geschehen war. "Hallo? Ran? Erde an Raaaannn!" Kazuha wank mit der Hand vor Rans Gesicht. "Was? Oh. Entschuldige. Ich war gerade in Gedanken!" Kazuha stupste sie mit den Ellenbogen an. "Diesen Gesichtsausdruck.. Was ist zwischen dir und Kudo vorgefallen?" Ran wurde rot. "Ich weiß nicht, was du meinst!" "Oh! Dann habt ihr euch also nur ganz zufällig mal so getroffen und kommt dann gemeinsam mit fröhlichen Gesichtern her?" "Wie ich schon sagte, ich weiß nicht was du meinst. Wir haben uns ganz zufällig im Treppenhaus getroffen! Und dann sind wir natürlich auch gemeinsam hierher. Das ist keineswegs unlogisch, oder sollten wir vielleicht extra getrennt gehen?", fragte Ran. Kazuha hob eine Augenbraue hoch und seufzte dann. "Du brauchst mir nichts vorzumachen. Ich seh' es auch so! Deine Lippen sind ganz rot!" "Was?" Kazuha deutete auf Rans Lippen. "Tja, kaum ist der Prinz zurück, fallt ich euch in die Arme!" "Kazuha!", flüsterte Ran mahnend, sah dann aber zu Shinichi hin, der in dem Moment gerade zu ihr hinsah und sie dann anlächelte. Ran tat es ihm gleich. "So, und das habe ich mir wohl dann gerade nur eingebildet, oder was?" Ran wurde rot und zog Kazuha ein Stück von Heiji und Shinichi weg. "Menno, du bist aber wirklich hartnäckig! Ja, du hast recht!" Triumphierend jubelte Kazuha auf. "Sag ich doch! Dann seit ihr also zusammen?" Sie wartete nicht auf Rans Antwort und fuhr fort. "Ist ja auch kein Wunder. Ihr wart ja beide ineinander verknallt. Und wenn er es nicht irgendwann zugegeben hätte, wäre ich zu ihm gegangen und hätte es ihm eingebläut! Ihr habt es euch aber auch umständlich gemacht. Wie ihr das so lange ausgehalten habt..." "Ach, dann bist du also auch mit Heiji zusammen?" Kazuha fiel die Kinnlade runter. "Was hast du gesagt?", fragte Heiji, der seinen Namen gehört hatte. Erschrocken legte Kazuha einen Finger auf den Mund. "Ach was, sie hat nicht Heiji gesagt, sondern: Hey, wir sollten mal wieder shoppen gehen. Nicht wahr Ran?" Ran nickte eifrig. Heiji gab sich damit zufrieden und wendete sich wieder Shinichi zu. "Puh, dass war knapp!" Ran tauschte mit Shinichi einen vielsagenden Blick und beide lachten. "Das kannst du doch nicht so laut sagen. Wenn er dich hört!" Kazuha sah noch einmal nach, ob Heiji sich noch damit beschäftigte, doch er unterhielt sich weiter mit Kudo. "Ach, Kazuha.." "Und du und Kazuha?", fragte Shinichi seinen Kumpel. Heiji seufzte. "Die bringt mich noch auf die Palme. Ich habe ihr ausdrücklich gesagt, sie soll sich nicht in Gefahr begeben. Und, was ist das Erste, was sie tut? Der ist nicht mehr zu helfen!" "Ich gebe dir einen Tipp: Warte nicht so lange, bis es zu spät ist. Sei ehrlich!" Heiji sah zu seiner Sandkastenfreundin rüber. "Das ist nicht so einfach, wie du denkst!" "Hey, wir haben Hunger! Kommt ihr zum Essen?", fragte Kazuha die beiden Jungs. "Ja, wir kommen!", sagte Heiji. "Solange du das Essen nicht gemacht hast, schmeckt es bestimmt gut!" "Was soll denn das jetzt schon wieder heißen? Hm?" Ran griente und machte sich auf den Weg, den Beiden zu folgen. Shinichi fasste nach ihrer Hand und sie sah ihn an. "Was ist?" "Nichts... Die Beiden sind bloß drollig, oder?" "Ach, und wir nicht?" Shinichi lachte und drückte ihre Hand. Gemeinsam folgten sie den Beiden streitenden Hand in Hand. "Geht es dir denn schon wieder besser? Nicht, dass du noch einmal umkippst!" "Keine Sorge. Mir geht es schon viel besser. Und sobald ich meinen nächsten Fall gelöst habe bestimmt noch viel besser!" "Aber du lässt mich nicht einfach irgendwo stehen und kommst nicht zurück, oder?" Shinichi küsste sie auf den Scheitel. "Nein, ganz bestimmt nicht!" Ein wenig Arroganz spielte in seinen Augen. "Der Fall ist mir wichtig, aber du bedeutest mir viel mehr!", versicherte er ihr. "Das gibt es doch nicht!" Yukiko Kudo lief im Kreis und machte damit alle Beteiligten nervös- ihren Mann, die zwei Schwestern, den Arzt und drei der Patienten, die im Flur auf ihre Behandlung warteten. Nachdem Jodie gegangen war, hatte sie mit Yukiko mit ihrem Mann zusammen das ganze erste Stockwerk abgesucht, aber Fehlanzeige. Shinichi war nicht aufzufinden. "Da haut der doch einfach ab! Ist das denn die Möglichkeit?" "Schatz, beruhige dich doch!", versuchte Yusaku seine Frau zu besänftigen. "Ich soll mich beruhigen?" Ihre Stimme wurde immer lauter und heller. "Was gibt es denn da zu beruhigen! Mein Sohn ist verschwunden, ist angeschossen worden und niemand weiß, wo er sein könnte. Wenn ihn nun wieder jemand entführt hat!", rief sie besorgt aus. Genau in diesem Moment kam Eri dazu. "Keine Sorge, Shinichi geht es gut!" Yukiko rannte zu ihr und fasste sie an den Händen. "Wo ist er?" "Bis vor einiger Zeit war er im Treppenhaus- mit Ran!" "Mit Ran?" "Ja, die Beiden haben sich da anscheinend getroffen. Sie haben sich unterhalten." "Dann geht es unserem Sohn gut?" "Das denke ich schon.." "Wieso denke? Ist denn was passiert?" Sofort war Yukiko aufgebracht. Ging es ihrem Sohn schlecht? "Entweder hat Ran ihm eine oder er Ran eine verpasst! Ich konnte es leider nicht genau erkennen, aber ich würde auf das Erste tippen. Shinichi ist immerhin ein Gentlemen und würde keine Frau schlagen, oder?" "Oh Gott! Oh Gott! Eine Prügelei?" "Nein!" Eri musste jetzt lachen. Yukiko war so verwirrt, dass sie überhaupt gar nichts mitbekam. Yusaku legte eine Hand auf die Schulter seiner Frau. "Mach dir keine Sorgen. Die Beiden hatten sicherlich nur eine kleine Auseinadersetzung. Nichts Ernsthaftes. Du kennst doch die Beiden!" Yukiko beruhigte sich. "Shinichi und Ran.", wiederholte sie. "Genau!", bestätigte Eri. "Da bin ich aber beruhigt! Dann ist ja alles in Ordnung. Die würden nie im Traum daran denken, sich gegenseitig zu verletzten!" Erleichtert seufzte sie aus. Dann strahlte ihr Gesicht plötzlich vor Freude. "Eri, sag mal.. Die Beiden...Worüber haben die gesprochen?.. Nein warte. Ich kann es mir schon denken. .." Yukiko und Eri grinsten sich an. Takagi reckte sich und stieß dabei mit seiner Schulter an Miwakos Arm. Verdutzt schlug er seine Augen auf, die er bis dahin noch geschlossen gehalten hatte. Ein wenig verwirrt sah er Miwako an, die ihren Kopf an seine Seite gelegt hatte. Seine Hand hielt immer noch ihre und mit einem Mal kam die Erinnerung zurück. Er schluckte und versuchte nicht rot zu werden, was ihm natürlich nicht gelang. Verlegen sah er sich um, ob jemand sie beobachtete, doch im Zimmer war überhaupt niemand mehr. Takagi richtete sich ein wenig auf. Miwako lächelte im Schlaf ein bisschen. <Äh... Wir müssen den Inspektor anrufen!>, überlegte er, um sich von den Gedanken an Miwako zu lösen. So ganz genau wusste er noch nicht, was er von alledem halten sollte. Wieso hatte sie sich an ihn gekuschelt? Er wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Doch so sehr er auch nachdachte, er kam nicht darauf. "Hey! Was runzelst du denn so die Stirn?", erkundigte sich plötzlich Miwako. Erschrocken fuhr Takagi hoch und ließ dabei ihre Hand los. "Was ist? Hab ich dich erschrocken?" Sie schlug die Decke beiseite und streckte sich. "Oahhh! Hab ich gut geschlafen..." Sie fixierte Takagi. "Ist etwas nicht in Ordnung?" "Doch doch! Ich habe bloß nachgedacht!" "Und worüber?" "Na.. Ich habe darüber nachgedacht, wie... wie.. wie wir uns beim Inspektor melden können!", stammelte Takagi. Sie verengte ihre Augen zu Halbmonden und stand dann auf. "Du hast Recht! Das sollten wir sofort machen!" Ihre Stimme klang ein wenig kalt und Takagi war verwundert. Er folgte seiner Partnerin seufzend. Im Nebenraum hatte man sich versammelt. Es hatte sich eine Traube gebildet und Takagi hörte aufgeregte Stimmen. "Und dann hat man dich befreit?" "Wahnsinn!" "Er ist ja so cool!" Der Polizist blieb stehen und versuchte durch die Menschen die Person zu erkennen, die da von allen angehimmelt wurde. Als er ihn erkannte, blieb ihm der Mund offen stehen. "Kudo? Kudo Shinichi- der Oberschülerdetektiv?", rief er aus. Miwako, die schon ein paar Meter weitergegangen war, drehte sich zu ihrem Kollegen um. Mehrere Augenpaare richteten sich auf ihn. "Herr Takagi!", erkannte Shinichi ihn und grinste ihn an. "Was? Was machst du denn hier?" Shinichi löste sich aus der Traube von Menschen und kam auf ihn zu. Doch gerade, als sie anfangen wollten, sich zu unterhalten, kamen vier Agenten in das Zimmer. Verwundert sahen alle sie an. "Es tut uns Leid, dass wir sie hier die ganze Zeit festhalten mussten. Wir möchten uns dafür entschuldigen." Die Agenten neigten den Kopf. Der Redner fuhr fort: "Wir haben sie hierher gebracht, weil eine mysteriöse Organisation auf der Suche nach ihnen ist, um sie aus dem Weg zu räumen." Ein entsetztes Gemurmel ging durch das Zimmer. Ran kam zu Shinichi herüber, der ein wenig abwesend alle beteiligten beobachtete. Es war immerhin seine Schuld, dass sie alle hier versammelt worden waren. Er hatte sich mit ihnen unterhalten und Kontakt zu ihnen gepflegt. "Wie wir uns denken können, machen sie sich sicher Sorgen und wollen ihre Familienagehörigen bescheid sagen, warum sie verschwunden sind. Sie haben deshalb die Möglichkeit, sie jetzt anzurufen." Freudig jubelte man. "Doch sie dürfen mit keinem Wort erwähnen, wo sie sich aufhalten. Nur so ist ihr Schutz garantiert." "Wir möchten Sie bitten, zu entscheiden, in welcher Reihenfolge angerufen werden darf. Wenn Sie dies entschieden haben, melden Sie sich bitte bei uns." Shinichi sah betreten zu Boden. Vielleicht wurden durch ihn ganze Familien auseinander gerissen. Solange die Organisation nicht zerschlagen worden war, könnten sie nicht frei leben- zumindest nicht hier. Er musste an die Detektiv Boys denken und Schamgefühl überkam ihn. Sie waren noch so klein, wie würden sie ein Leben ohne ihre Eltern aushalten? Ein Kontakt zur Außenwelt war ja nicht möglich. "Was bist du denn so überrascht, meine Kleine?", fragte der Boss und kam auf sie zu. Shiho wich ein Stück zurück und stand so mit dem Rücken zur Tür. "Nein.. Das ist ein Scherz, oder? Das ist doch überhaupt gar nicht möglich!", wimmerte sie. Shiho machte ihre Augen wieder auf. Doch nichts hatte sich geändert. Das konnte doch einfach nicht sein. Angstschweiß lief ihr den Nacken entlang. Sie glaubte eigentlich nicht an Gespenster, aber was sollte das dann sonst sein? Vor ihr stand immerhin ein Toter! "Hach, dass muss man einfach filmen. Dein Blick!" Der Boss lachte. Es war ein kaltes Lächeln. Shiho wurde nur noch blasser. Diese Stimme, dieser Körper. Nein, dass war alles nicht wahr! Unmöglich. Ihr rannen jetzt Tränen über die Wangen. "Nein!" Shiho riss die Tür auf. Sie wollte einfach nur weg. Doch vor der Tür stand Terpentin und versperrte ihr damit den Weg. "Was denn? Freust du dich gar nicht, deinen Vater wieder zu sehen?", fragte er ironisch. Alles drehte sich um sie herum und sie musste sich an Terpentins Hemd festhalten, um nicht umzufallen. "Nein, nicht wahr!" Mit diesen Worten fiel sie um. Mit bebenden Fingern nahm Takagi den Hörer in die Hand. Miwako drückte ihm noch kurz die Daumen und verschwand dann. Wie im Traum wählte er die Nummer und vernahm dann das wohlbekannte Tuten. "Kriminalinspektor Megure.", meldete sich sein Chef und Takagi schluckte. "Äh ja hallo. Hier ist Takagi." "Takagi?", fuhr in sein Boss an. "Verdammt noch mal, wo stecken Sie? Hier ist die Hölle los!" "Es tut mir Leid, aber wir dürfen Ihnen nicht sagen, wo wir uns befinden.", erklärte Takagi kleinlaut. "Wir?" "Ja, Frau Sato und ich. Wir.." "Sato ist auch bei Ihnen?", kam es aufgebracht zurück. "Genau.. wir.. äh.." "Ich hoffe, dass Ihnen ihr Job noch am Herzen liegt. Kommen Sie so schnell wie möglich her!" "Das ist leider nicht so ganz möglich!", begann Takagi verzweifelt. Er hatte doch gewusst, wie Megure reagieren würde. Er war immerhin schon gestern total aufgebracht gewesen. "Das ist mir egal!", kam es zurück. Takagi begann mit der Telefonschnur zu spielen. Nervös wickelte er sie sich um den Finger. "Ähm, ja, aber... wir haben eine Spur!" "Eine Spur?" Megures Stimme klang ein wenig besänftigt. "Ja genau. Eine Spur zu der Nachrichtensprecherin.. und ähm.. der Oberschüler ist auch hier!" "Welcher Oberschüler?" "Na, Sie wissen schon. Kudo Shinichi." "Kudo ist auch dort?" Takagi nickte und wurde sich dann bewusst, dass man dies ja durch das Telefon gar nicht sehen konnte. "Ja!" "Dann bleiben Sie da am Ball und informieren Sie uns, wenn es etwas Neues gibt." "Jawohl!" "Ach und Takagi.." "Ja, Chef?" Takagi schluckte. Sein Hals fühlte sich merkwürdig trocken an. "Wenn Sie zurück sind, melden Sie sich! Wir dachten schon, Sie wären in Yokohama gewesen und melden sich deshalb nicht mehr!" "In Yokohama? Was sollte ich denn in Yokohama?", fragte Wataru überrascht nach. "Hören Sie denn keine Nachrichten?" "Nein, wieso? Ist denn etwas passiert?" "Der Iseyama-Schrein würde zerstört!" "Was?" Ein Klopfen ließ sie hochfahren. Mit der rechten Hand fasste sie nach ihrer Brille und stand auf. Noch ein bisschen ermattet schloss sie dir Tür zu ihrem Büro auf uns steckte den Kopf aus der Tür. "Ja?", fragte Jodie gedehnt und versuchte ihre Augen von dem grellen Licht der Neonlampen im Flur nicht blenden zu lassen. Als sie Akai erkannte, wurde sie sofort hellwach. "Was ist passiert?" "Komm mit!", knurrte er ihr zu. "Einen Moment bitte!" Sie warf die Tür wieder zu und holte sich rasch ihre Jacke, die sie zum Schlafen ausgezogen hatte. Bevor sie ihr Büro verließ, sah sich noch schnell in den Spiegel, den sie an der Wand hatte angebracht und fuhr sich durch das Haar. Akai wartete noch vor der Tür. Er sah nicht gerade erholt aus und hatte Ringe unter den Augen. Ein Zeichen für Überarbeitung und zu wenig Schlaf. , ergänzte sie. "Bist du fertig?", fuhr er sie an. Ungerechnet einer Antwort von ihr, stiefelte er los. Blacks Büro war ein Stockwerk unter ihrem und dem von Akai und sie nahmen die Treppe. Jodie war ein bisschen schummerig und am Liebsten hätte sie sich gleich wieder ins Bett geworfen. Sie gähnte und fing einen nicht sehr freundlichen Blick von ihrem Kollegen auf. Black stand am Fenster und sah hinaus. Die Sonne ging langsam auf und der Himmel war eingetaucht in ein leuchtendes Rot. Nur wenige Wolken waren am Himmel auszumachen und es sah nach einen friedfertigen Tag aus, wie jeder andere auch. "Wir sind da!", erklärte Akai unsinnigerweise, doch nur so wurde Black auf sie aufmerksam. Er schien in den letzten paar Stunden um Jahre gealtert zu sein und Jodie bekam einen kleinen Schrecken. "Setzt euch!", forderte er seine Angestellten auf. Akai und Jodie wechselten einen Blick. Was war denn los? Nachdem sie Platz genommen hatten, schaltete Black wortlos den Fernseher ein, der auf seinem Beitisch stand. Gebannt schauten Akai und Jodie, wie eine Filmsequenz von einem Gebäude in Frankreich gezeigt wurde. Rauchschwaden stiegen auf. Das Bauwerk, bei dem es sich um den Palais du Luxembourg handelte, das den Senat der französischen Republik herbergte, war vollständig zerstört worden. Jodie gefror das Blut in den Adern. Der Palais war dem Erdboden gleich gemacht worden. Eine blonde Reporterin erschien auf dem Bildschirm. "Ich befinde mich hier direkt live vor Ort in Paris, wo sich vor wenigen Stunden eine Explosion ereignet hat. Inzwischen wurden 34 Tote geborgen, über Hunderte wurden verletzt, manche werden noch immer vermisst. Ich spreche jetzt mit dem Senator Charée. Monsieur Charée, können Sie uns sagen, wie es zu dieser Explosion kam? War es ein Attentat?" "Zu diesem Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handelt. Ausschließen können wir es zwar auch nicht, aber..." Black schaltete den Fernseher aus. "So wie in Frankreich ist es in vielen Städten der Welt passiert. Die Organisation hat das erreicht, was sie wollte." Jodie war sprachlos und wusste nicht, was sie denken sollte. "Was meinen Sie damit?", harkte Akai nach. "Sie hat einen finalen Angriff gewagt. Insgesamt wurden 13 Städte angegriffen. Es waren meist Regierungsgebäude oder kulturelle Einrichtungen. Und während des Angriffs wurden die Gebäude in die Luft gejagt. Mitsamt allen Agenten und auch Unschuldigen." "Sie haben ihre eigenen Leute umgebracht?" Akai war total aufgebracht. Black nickte. "Ja, sie haben ihre eigene Organisation ausgelöscht." "Wie-wieso?", fragte Jodie mit zittriger Stimme. Wie sollte sie Rache üben, wenn SIE schon tot war? Und warum brachte man alle um? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn. "Deshalb war das Quartier leer!", murmelte Akai. "Ja, man hatte alle Agenten ausrücken lassen. Jegliche Spur zu der Organisation ist abgebrochen. Wir haben die Anzahl ihrer Mitglieder auf etwa Zweihunderttausend geschätzt gehabt. Zieht man jetzt die Toten ab, kommt man gerade so auf eine handvoll Agenten. Ein bisschen mehr als 100 vielleicht. Die Schwarze Organisation gibt es als diese nicht mehr." "Aber wieso?", fragte Jodie, noch immer fassunglos. "Sie brauchten sie nicht mehr. Desto mehr Agenten noch lebten, umso größer war ist Gefahr, dass man sie irgendwann aufspürt. Und jetzt brauchen sie ihre Handlanger nicht mehr. Sie haben ja das, was sie brauchen!" Akai und Jodie sahen Black gebannt an. "Sie haben die Codes!" "Die Codes?" "Ja, die FBI-Codes. Sie haben somit freien Zugang zu unserem Datensystem." "Schwachsinn! Das geht doch nicht von jedem Computer aus!", warf Akai ein. "Aber wenn man den richtigem Computer geklaut hat.. dann schon!" Akai und Jodie fiel die Kinnlade runter. Gin zündete sich in aller Seelenruhe eine Zigarette an und zog bedächtig daran. Vodka sah seinen ,Aniki' verwundert an. Die beiden Agenten waren gerade erst angekommen und Gin tat so, als würde ihn das alles gar nicht sonderlich beeindrucken. "Du wusstest davon?", vermutete er und traf damit voll ins Schwarze. "Dachtest du, die ganzen Feiglinge würden der Organisation loyal gegenüber sein? Die waren doch alle nur an ihren eigenen Vorteilen interessiert. Haben die schon mal etwas für die Organisation getan, was nicht purer Eigennutz war?" Vodka bekam eine Gänsehaut. Wie so oft in letzter Zeit verstand er seinen Partner einfach nicht. Wie konnte man nur einfach seine eigenen Leute umbringen? "Die mussten einfach beseitigt werden." Er warf seine Zigarette, die er noch nicht zu Ende geraucht hatte zu Boden und trat sie aus. "Lass uns Terpentin suchen gehen." "Wi-willst du einen Auftrag bekommen?" "Auftrag? Wohl eher nicht. Wir haben doch alles, was wir brauchen. Aber vielleicht will der Boss ja bald anfangen!" "Anfangen? Womit?" "Hast wohl überhaupt keine Ahnung, was? Wir haben ihren Computer!" "Ihren?" "Ja, den vom FBI!" "Vom FBI!", rief Vodka keuchend aus. Na das war doch mal eine Auskunft! Hatte man ihn denn in überhaupt gar nichts eingeweiht? Er war bis jetzt einfach immer nur seinem Partner überall hin gefolgt. Aber langsam fragte er sich, ob das auch wirklich die richtige Entscheidung gewesen war. Obwohl es immer noch besser war, als einfach kaltblütig von der Organisation gekillt zu werden. "Ja und nun können wir sie erpressen, ihr Datensystem anzapfen, einfach alles, wozu wir Lust haben. Und sogar unser Ziel verwirklichen!" "Unser Ziel?", krächzte Vodka. "Ja, unser Ziel! Und dafür sind diese Opfer doch wohl angebracht, oder nicht?" tbc. ............................................................................................................................... Tja, hier ist erst einmal Schluss. Noch Fragen? Nee, bestimmt nicht. *lol* @Kiana: Du bist ja ne Schlaue! *gg* *Pokal reich* Da kann man mal sehen, was einem so für Gedanken kommen, wenn man krank ist. Gott. Ich hab zu viele FBI-Filme gesehen. Damit hör ich schleunigst auf. Mensch, könnt ihr da überhaupt noch folgen? Gut, ich fahr dann mal in Urlaub! Bye! Eri_Kisaki ................................................................... Kapitel 13: ------------ Sie hatte sich wieder beruhigt und warf sich auf die Couch, die in dem Zimmer hingestellt worden war. Gin hatte sich noch nicht bei ihr blicken lassen und Vermouth war auch ganz froh darüber. Sie brauchte Ruhe. Das ganze Geschehen nahm sie doch ein wenig mit. Auch wenn sie das nach außen hin nie zeigen würde. Wie sehr sie diese Organisation hasste! In ihren Gedanken hörte sie schmerzerfüllte Schreie, sah tote Menschen und musste sich zusammenreißen. Ihr Magen krampfte sich zusammen und sie schluckte heftig, um den Brechreiz runterzuschlucken. Seit sie von den ganzen Explosionen gehört hatte, war ihr schon flau im Magen. Als man ihr eröffnet hatte, dass die Organisation nicht mehr existierten würde, hätte sie am Liebsten angefangen zu heulen. Ihre ganzen Bemühungen waren umsonst gewesen. Wie sollte sie nun weiter vorgehen? Ewig konnte sie ja nicht ihre Hoffnungen in ihren Silver Bullet legen. Aber der Oberschüler war nun mal ihre einzige Hoffnung. Nur ihm würde es gelingen, diese verdammte Organisation auszuschalten. Das FBI hatte es bis jetzt ja noch nicht geschafft und nun war die Organisation auch noch im Vorteil. Sie hatten alles, was sie brauchten. Bald würde der Tag gekommen sein, der alles ändern würde. Es war doch nur noch eine Frage der Zeit. Sie versuchte sich einen neuen Plan zurechtzulegen, doch wurde durch den aufdringlichen Duft der Blumen davon abgehalten. Die Vase lag zerbrochen auf dem Fußboden und darum herum hatte sich ein nasser Fleck auf dem Teppich gebildet. , dachte Vermouth fies grinsend. Ihr war es doch egal, wie es hier aussah. War doch nicht ihr Zimmer. Sie war doch nur von Terpentin hierher geschickt worden, nachdem sie die kleine Tochter des Bosses hergebracht hatte. Terpentin hatte ihr erklärt, dass "sie" kommen würde, um mit ihr zu reden. Wer SIE war, wusste sie noch nicht genau. Vermouth nahm die Fernbedienung vom Tisch neben der Couch und schaltete den Bildschirm ein. Das Programm war, wie immer nicht berauschend und sie zappte sich durch die Kanäle. Das Gebäude an sich war ihr gruselig. Sie hatte noch nie tote Menschen gemocht, aber sie musste sich eingestehen, dass es schon clever war. Ein Quartier in einem Bestattungsinstitut einzurichten. Da störte es doch keine Menschenseele, wenn ein Leichenwagen angefahren kam, oder die Angestellten nur Schwarz trugen. Gelangweilt schlenderte sie zum Fenster und sah hinaus. Es war noch früher Morgen und die Sonne stand direkt über dem Haus gegenüber. Wie lange musste sie denn noch warten? Sie hasste die Warterei. Sie hatte besseres zu tun! Ihre Gedanken schweiften zu dem Oberschüler zurück. Ihr Plan hatte so ausgesehen, dass sie sich als Polizist verkleiden wollte, um ihm Informationen zukommen zu lassen. Dann hätte er, in Zusammenarbeit mit dem FBI, die Organisation platt gemacht. Dass sie dabei vielleicht nicht heil rausgekommen wäre, war ihr egal gewesen. Sie hätte nur rechtzeitig untertauchen müssen und dann wäre sie frei gewesen. Die nervige Agentin und ihr durchgeknallter Ex-Freund hätten sie zwar weiterhin verfolgt, aber denen wäre sie leicht entkommen. Aber da die Organisation sich selber ausgelöscht hatte und sie keine Informationen mehr in der Hand hatte, war es nicht mehr möglich. Sie musste seufzen, wobei es ein verzweifelter Ton war. Die Tür wurde plötzlich geöffnet und ein kleines Mädchen kam hereinspaziert. "Was willst du?", fragte Vermouth bissig, da sie nicht wusste, wer das Mädchen war. Das Mädchen war nicht älter als acht Jahre und hatte einen leichten britischen Touch. Es grinste Vermouth selbstsicher an. "Tut mir Leid, aber du wirst noch eine Weile warten müssen. Ich hab noch etwas Wichtiges zu erledigen!" Sie sah zu der zerbrochnen Vase und der Wasserpfütze. "Du hast dich schon eingelebt?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue, verließ doch dann lachend das Zimmer wieder. Fieberhaft versuchte sie sich zu erinnern. Vermouth stockte der Atem. , verbesserte sie sich. Sie hatte sich früher immer gerne daran erinnert. Es war mit die einzige Erinnerung, die Shiho noch an ihre Eltern hatte. Es war ein warmer Juninachmittag gewesen, die Sonne schien unentwegt und die drückende Hitze war fast nicht auszuhalten. Sie musste damals vier oder noch jünger gewesen sein. Es war kurz vor dem Unfall, bei dem ihre Eltern tödlich verunglückten und auch bevor sie in die Staaten gebracht wurde. Shiho wollte nicht gerade jetzt daran denken müssen. Immerhin war es nun alles unwirklich und wirkte wie eine Lüge. Ihr Vater war nicht gestorben... Was auch immer geschehen war, er lebte noch. Er lebte, war der Boss und hatte es nicht für nötig gehalten, sie davon in Kenntnis zu setzen. Innerlich wünschte sie sich, dass er durch den Unfall sein Gedächtnis verloren hatte und sie deshalb nicht benachrichtigt hatte, doch es war nur ein Wunschdenken. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass es ihr Vater hatte sein müssen, der befohlen hatte, Akemi zu töten. Seine eigene Tochter! Was war das für ein Vater? War es überhaupt noch ihr Vater? Nein, für sie war er gestorben. Sie hatte um ihn getrauert, sein Grab besucht. Was hatte er für ein kaltes Herz? Dagegen war selbst Gin ein warmherziger Mensch. "Papa! Sieh doch mal! Die Wiese! Alles ist voller Blumen!" Die Erinnerung an den Junitag übermannte sie. Mit Tränen in den Augen ließ sie den Tag Revue passieren. Gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Akemi war sie den Hügel hochgerannt, hatte sich dann in das weiche Blumenbett fallen lassen. Aufgeregt hatten sie eine Biene beobachtet, wie sie auf einer Blüte landete und den süßen Nektar saugte. Mit Pollen am Körper flog sie weiter. Ihr glockenhelles Lachen war zu ihren Eltern gedrungen, die sich zu ihnen gesellten. Elena hatte ihr über den Kopf gestrichen. Alle hatten gelächelt. Shiho versuchte die Tränen zurückzuhalten. War das alles nicht passiert? Ein leichter Windhauch holte Shiho in die Realität zurück und sie öffnete ihre Augen. Sie war immer noch in dem Zimmer, in dem sie auf ihren Vater getroffen hatte, aber an Stelle ihres Vaters stand jetzt ein kleines Mädchen. Als sie ihr Gesicht studierte, musste sie unweigerlich laut auflachen. Es war zwar kein bisschen zum Lachen, aber nur so konnte sie den Schock überstehen. Doch schon nach wenigen Sekunden wurde ihr Lachen durch ein Wimmern und Zittern abgelenkt. Schließlich schluchzte sie einfach los. Das Mädchen lächelte sie freundlich an. Nein, dass war kein liebevolles Lächeln, dass eine Mutter ihrer Tochter schenkte. Es war kalt, gespielt und kein bisschen von Wärme erfüllt. "Du erkennst mich also noch wieder? Warst ja noch sehr klein, als wir uns das letzte Mal gesehen haben!" "Elena!", krächzte Shiho versuchsweise. Es sollte kalt klingen, doch ihre Stimme war gebrochen und Elena bemerkte wohl den tieftraurigen Ton. "Och, Elena? Früher hast du mich immer Mutti oder Mami genannt!" Sie kam dichter auf sie zu. Der geringe Abstand ließ Shihos Herz schneller schlagen. Die Stimme des Mädchens klang fremd. Sie war hell und Shiho hatte sie dunkler in Erinnerung. "Soll Mami dich ein wenig trösten?" Elena lachte boshaft. Sie legte ihre Hand auf Shihos Arm. Ihre Hand war kleiner als ihre eigene und sie wirkte so unnatürlich. Wütend schlug sie sie beiseite. "Lass das!", fauchte sie und sprang auf. Sie wollte nur noch hier weg. "Nicht so schnell!" Zwei Männer in Schwarz kamen wie aus dem Nichts und hielten sie an den Oberarmen fest. Verzweifelt versuchte Shiho sich zu befreien, aber sie hatte zu wenig Kraft und schaffte es einfach nicht. Sie ließ sich zurückfallen. Das Mädchen kam näher zu ihr. "So ist es gut... Ich wusste doch, dass du Manieren hast!" "Was wollt ihr von mir?" "Gleich solche Hintergedanken? Wollen wir nicht erst einmal anstoßen, dass wir uns alle wiederhaben? Eine Familie!" Wut stieg in Shiho hoch. "Wiederhaben? Familie? Ihr seid nicht meine Eltern! Die sind vor Jahren gestorben! Meine Eltern würden nie ihre eigene Tochter umbringen lassen!", schrie sie. Elena war jetzt nicht mehr ganz so gelassen. "Bringt sie nach unten! Sie soll sich beruhigen! Und wenn sie soweit ist, bringt ihr sie sofort ins Labor!", wies sie die zwei Männer an und drehte sich dann von ihrer Tochter weg. Doch Shiho wollte nicht gehen, bevor man ihr eine Frage beantwortet hatte: "Was habt ihr mit mir vor?" Elena sah noch einmal zu ihr. "Das wirst du noch früh genug sehen!" "Du bist Mimiko, nicht wahr? Du hast das Aptoxin eingenommen und Meika Amy hat dich adoptiert! Elena antwortete nicht und man trug Shiho, die sich heftig wehrte weg. "Antworte mir!", brüllte sie, aber die Tür fiel ins Schloss und Shiho konnte sie nicht mehr sehen. Die Agentin hatte einen Fernseher in das Zimmer gebracht und alle Anwesenden schauten gebannt und schockiert die neusten Nachrichten. Die Bilder brachten einige der kleinen Kinder zum Weinen und sie wurden in einen anderen Raum gebracht, wo man sich um sie kümmerte. Die Erwachsenen, die das Geschehen ein wenig gefasster aufnahmen, waren ein wenig blass und man beeilte sich, um die Verwandten zu informieren. Shinichi hatte immer noch Gewissensbisse und er machte sich auch Sorgen um seine Leidensgenossin Ai. "Shinichi, du musst dir keine Vorwürfe machen! Das ist doch nicht deine Schuld, dass diese Organisation diese Explosionen vorgenommen hat!", versuchte Ran ihren Freund zu beruhigen und setze sich neben ihn auf die Couch. Den Blick noch halb am Bildschirm sah er sie an. Ran legte ihre Hand in seine und drückte sie. Ran konnte fühlen, woran er dachte und meinte: "Du hättest auch nichts ausrichten können! Dafür fehlten einfach Informationen. Und es wäre auch viel zu gefährlich gewesen." Sie hatte Recht, aber er wollte sich nicht einfach damit abfinden. Ihm war zum heulen zu Mute und er zog sie zu sich ran, um ihr und sich selbst Trost zu spenden. Er schloss die Augen und schaltete einfach ab. Ihr Geruch beruhigte ihn ungemein. Sie legte ihre Arme um seinen Körper und schmiegte sich an ihn. Er konnte ihr Herz leise pochen hören und wünschte sich, dass sie ihn nie wieder loslassen würde. Kazuha hatte schon vor einer Weile aufgehört, die Bilder im Fernsehen zu verfolgen und musterte lieber Ran und Shinichi, die nicht weit von ihr entfernt saßen. Sie wünschte sich auch, dass Heiji sie so umarmen würde und sah sehnsuchtsvoll zu ihm herüber. Er klebte regelrecht am Fernseher und bemerkte alles andere um ihn herum gar nicht. Seine Mine war steif und auch ein wenig erschüttert. Plötzlich, als wenn er gemerkt hätte, dass er beobachtet wurde, drehte er sich zu Kazuha. Ertappt wurde sie rot und drehte den Kopf zur Seite. Sie bemerkte, wie Heiji aufstand und tat so, als würde sie einen imaginären Fleck an ihrem Rock ausreiben. Heiji stellte sich neben sie und eine zeitlang sahen sie schweigend aneinander vorbei. Kazuhas Blick streifte seinen und sofort sahen beide nervös beiseite. Er räusperte sich und versuchte, ihren Blick auf sich zu ziehen. "Ähm.. Kazuha." "Ja?" Unschuldig sah sie ihm in die Augen, woraufhin er postwendend an ihr vorbeischaute. "Kommst du kurz mal mit? Ich muss dir etwas sagen!" Ein wenig verwundert setzte sie sich auf und folgte ihrem Sandkastenfreund in den Schlafraum. Das Zimmer war ein wenig abgedunkelt und es leuchtete nur ein mattes Lampenlicht. Nun standen sie beide alleine, Stille war um sie herum eingetreten. Verzweifelt versuchte Heiji zu beginnen. "Ich...äh..also.." Sein Herz begann laut zu schlagen und er hatte Angst, dass sie es hören konnte. Versuchend, standhaft zu bleiben und nicht zu Boden zu blicken, musterte sie Heiji, der sich nervös ins Haar fasste. "Was willst du mir sagen?" "Tja, ich... ich meine du... ähm.." Er räusperte sich erneut. Seine Wangen waren ein wenig rötlich gefärbt, aber Kazuha konnte es durch das matte Licht nicht erkennen. Kazuha senkte den Kopf. "Es tut mir Leid! Ich wollte das nicht!" Verdattert runzelte er die Stirn. "Ich weiß auch nicht, aber weißt du... Ran und Shinichi haben da so gesessen und ich habe mir gewünscht, dass du und...", erklärte sie verlegen weiter. "Was meinst du damit? Wofür willst du dich denn entschuldigen?", fragte Heiji nach. Erschrocken sah sie das erste Mal auf. "Na, weil... ich habe dich doch...." Sie schluckte und versuchte zu lachen, doch es klang unehrlich und gespielt. "Na, ist ja auch egal... Ich wollte dir ja etwas sagen... Wie soll ich sagen... Nun ja, es ist nicht gerade der beste Augenblick dafür. Immerhin wurden gerade Tausende von Menschen getötet und Gebäude wurden zerstört.... Aber gerade deswegen will ich es auch nicht weiter aufschieben." Er nahm ihre Hand, woraufhin beide knallrot wurden. Kazuha wurde heiß und Wangen begannen zu glühen. Seine Hand war warm und beruhigend und sie fühlte sich seltsam erleichtert. "Ich habe mir echt Sorgen um dich gemacht, als du angerufen hattest.", fuhr er mit ruhiger Stimme fort, noch immer ihre Hand haltend. "Ich hatte dir extra gesagt, dass du dich nicht in Gefahr begeben sollst." "Ja, und es tut mir auch wirklich Leid!", beteuerte sie. "Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du mir viel bedeutest!", erklärte er leise. Kazuha lächelte, was Heiji verwirrte. "Wir kennen uns ja auch schon eine Ewigkeit!" "Nein, ich meine das nicht so!" "Wie denn?", fragte sie überrascht nach. Erst jetzt dämmerte ihr, was er ihr mitteilen wollte und sie starrte ihn mit großen Augen an. "Ich hätte es dir schon längst sagen sollen, aber ich habe einfach nicht den Mut aufgebracht. Wahrscheinlich war es mein Stolz, der Angst vor einer Abfuhr hatte. Aber jetzt... Ich weiß nicht, was du für Gefühle hast, doch ich möchte dich nicht missen müssen. Nicht nur als Kumpel, sondern auch als die Person, die ich in mein Herz geschlossen habe." Aufrichtig sah er ihr in die Augen und wartete auf ihre Reaktion. Ein scheues, verlegenenes Lächeln huschte über ihre Lippen. "Mir geht es wie dir! Und das schon so lange!" Heiji zog sie zu sich ran und umarmte sie. Den Kopf auf seine Schulter gelehnt, schloss Kazuha ihre Augen. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Unerwartet wurde die Tür aufgerissen und jemand hustete. Widerwillig sahen Kazuha und Heiji auf. , dachte Heiji ein wenig frustriert. "Würden Sie bitte wieder zu den Anderen kommen? Mister Black will Ihnen etwas mitteilen!" ............................................................................................................................. Hier ist wieder Schluss. Hab noch nicht so viel Zeit. Muss noch schön für meine Klausuren lernen. -.- Ich freu mich immer über eure Kommis ^^ Dann mache ich auch immer fix weiter. Eri_Kisaki ............................................................................................................................ Kapitel 14: ------------ Takagi sah unsicher zu seiner Partnerin rüber. Sie stand nicht weit von ihm entfernt und sah erschöpft und deprimiert aus. Er bekam ein schlechtes Gewissen. Er seufzte und wartete dann weiter gebannt, bis der Boss des FBIs ihnen etwas mitteilte. Sein Blick schweifte noch mehrere Male zu Sato hinüber, aber die hatte sich plötzlich neben die kleine Freundin, Ayumi, von Conan gestellt und unterhielt sich mit ihr. "Sie sind ein Dummkopf!", kam es auf einmal von der Seite. Verdutzt sah Takagi sich um. Mitsuhiko und Genta standen vor seiner Nase, den Blick auf seine Partnerin geheftet. "W-was meinst du damit?" "Frau Sato und Sie!", erklärte Mitsuhiko. "Sato?" Verwundert sah er zu Miwako rüber. "Mann.. Das sieht doch ein Blinder mit `nem Krückstock! Frau Sato mag sie und sie Frau Sato. Das kann doch nicht so schwer sein!", fuhr der kleine Junge fort. Der Polizist lief rot an. "Sie sollten mit ihr Aal auf Reis essen gehen und es ihr dann sagen!", meinte Genta, der sich bei seinen eigenen Worten nach seinem Lieblingsgericht sehnte. Mitsuhiko nickte ernst. "Nein, nein. Ihr müsst euch täuschen. Frau Sato ist gerade nicht sehr gut auf mich zu sprechen.." "Dann haben Sie sicher etwas Falsches gesagt oder getan!" "Ich weiß aber doch nicht was!", entgegnete Wataru. "Dann fragen Sie Frau Sato doch!", kam es nun auch von Ayumi, die zu ihnen herübergekommen war. Widerstrebend ließ der Polizist sich von dem Mädchen zu seiner Partnerin schleifen. Miwako hatte sich gedankenverloren auf eine der Couchen gesetzt und starrte in die Luft, die Hände auf die Armlehnen gestützt. Wataru gab ein nervöses Husten von sich, sodass Miwako aufsah. "Oh, Takagi!", meinte sie ein wenig trocken. "Los!", flüsterten die Detektive Boys ihm hinter seinem Rücken zu. Er holte tief Luft. "Es tut mir Leid, was immer ich auch getan habe. Aufrichtig!" Noch immer verstimmt blickte sie ihm fest in die Augen. "Du entschuldigst dich, obwohl du nicht weißt, wofür?" "Ja!" Er senkte den Kopf. "Ich habe anscheinend deine Gefühle verletzt. Oder das mit gestern war nicht richtig..." "Hm.. Was denkst du denn darüber?" "Ich?" Er deutete auch sich selbst und sah sie erstaunt an. "Was ich darüber denke?" , versuchte sie ihm mit ihrem Blick zu sagen. "Äh.. nun ja.. Was soll ich sagen?" Seine Gedanken wanderten zu dem Tag, an dem sie ihre Hände an seine Wangen gelegt, die Augen geschlossen hatte und ihn zu sich ranzog. Tränen hatten ihr in den Augen gestanden und fast, aber auch nur fast hatten sich ihre Lippen getroffen. Dies und auch die gestrige Nacht konnten nicht einfach so ohne Gefühle gewesen sein, oder? Für ihn auf jeden Fall nicht. Das stand schon mal fest. Er liebte Miwako und das schon seit langem. Sie besaß einen scharfen Verstand, mochte Kinder und war zu allen nett. Und dazu war sie noch so hübsch. Takagi wagte nicht zu glauben, dass Miwako auch Gefühle für ihn hegte. Miwako bemerkte, wie sein Blick traurig wurde und ahnte, was in ihm vorging. Die ganze Zeit über hatte sie immer an Matsuda gehangen und keinen Mann an sich heran gelassen. Sie wollte das einfach nicht. Aber bei Wataru, da war das anders. Sie mochte seine trottelige Art. Und so sehr sie auch die ganze Zeit hatte versucht, die Gefühle zu unterdrücken- es ging nicht. Jetzt, wo sie sich endlich eingestanden hatte, dass sie ihn liebte, war es so dumm und bemerkte es nicht. Musste sie es ihm doch noch einmal sagen? Sie hatte ihm doch schon gesagt, dass sie sich gerne alleine mit ihm treffen würde! Und sie hatte sich an ihn gekuschelt. Verstand er denn diesen riesigen Wink mit dem Zaunpfahl nicht? Wahrscheinlich nicht. Sonst hätte er am Morgen nicht so reagiert. Aber wieso hatte er dann ihre Hand genommen? Miwako seufzte. "Weißt du.. Ich finde Shiratori ist ein Angeber!" , wunderte sich Takagi. "Du hingegen bist anders... Vielleicht ein bisschen zerstreut, aber du hast Herz und das macht dich liebenswert.." "Äh.. danke!" "Einige meiner Kolleginnen haben schon ein Auge auf dich geworfen, weißt du das?" "Und ich gehöre auch dazu...." "Ja, ich versteh schon!" Er winkte ab. Doch dann wurde er starr. "D-du gehörst dazu?", rief er verdutzt aus. Hoffnung keimte in ihm auf. Stimmte das wirklich, was sie da gerade sagte? "Ja, ich gehöre dazu." Sie hoffte inständig, dass sie nicht noch direkter werden musste. Sie hatte immerhin auch noch ihren Stolz. Auch wenn sie sich ganz sicher war, dass er sie liebte. Sie ließ es ihn lieber zuerst sagen. Sie war genug verletzt worden. Wenn er ihre Gefühle nicht erwidern würde.. Sie mochte gar nicht daran denken. "Dann..." er räusperte sich. "Naja, dann... Dann muss ich dir auch etwas sagen! Ich.......... liebe dich!" Er sah zur Seite. "Dummkopf!", meinte sie fröhlich. "Was?" Miwako legte ihre Hand auf seine Schulter. "Ich liebe dich auch, mein kleiner, schwer-von-Begriff-seiender Polizist!" Takagi wollte protestieren, aber aus den Augenwinkeln sah er die Detektive Boys grinsen. Aber nicht nur sie sahen zu den beiden Polizisten herüber. Auch alle anderen Anwesenden starrten sie an. Ein Lächeln war auf ihren Gesichtern zu sehen. "Na dann, Herzlichen Glückwunsch!", sagte Sonoko laut, woraufhin Takagi und Miwako rot anliefen. Sato tat so, als würde sie angestrengt nachdenken und Takagi lachte nervös. "Herr Takagi ist aber wirklich sehr schwer von Begriff!", meinte Genta laut, woraufhin alle lachten- alle außer Takagi selbst. Plötzlich wurde die Tür aufgemacht und James Black hereinkam. Sofort wurde es still im Raum. "Wir haben Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen!", erklärte Black mit lauter Stimme. Vermouth stellte sich ans Fenster und sah nach draußen. Ihr war unendlich langweilig und sie wünschte sich schon fasst, dass Gin herkommen würde, aber auch nur fast. Wie lange musste sie nun schon auf Elena warten. Nachdem der erste Schock verfolgen war, hatte sie sich schnell an diese Neuigkeit gewöhnt. Es war immerhin nichts Neues, das jemand durch das Aptoxin schrumpfte. Besonders für sie nicht. Aber, dass Elena und Atsushi noch lebten, verwunderte sie schon sehr. Sie war auch immer fest davon ausgegangen, dass beide umgebracht worden waren. Doch sie lebten noch. Sie ging vom Fenster weg. Der Ausblick war auch nicht atemraubend. Stattdessen setzte sie sich auf die Couch und schaltete endlich den Fernseher aus. Das Programm war einfach nur schlecht. Eine Schnulze hier, ein TV-Shop da. Nicht zum Aushalten war das. Sie sah auf die schwarze Uhr mit den grauen Zeigern. Erst 10 Uhr morgens. Nicht unbedingt die Zeit für einen Schluck Alkohol. Trotzdem stand Vermouth wieder auf und ging zur Minibar herüber. Doch das einzige, was sie fand, war eine Flasche Sherry. Die wollte sie jetzt wirklich nicht trinken. "Ach, bedienst du dich schon an der Bar?", kam eine Stimme von der Seite. Ohne aufzusehen, erkannte Vermouth schon an der Kinderstimme, dass es Elena war. "Leider nichts für mich dabei!", erklärte die blonde Frau achselzuckend. Elena lachte. "Dabei hatte er die Flasche extra für dich holen lassen!" Sie setzte sich auf die Couch und bedeutete Vermouth, es ihr gleichzutun. "Ich habe einen wundervollen Auftrag für dich!", plauderte das Mädchen. "Es wird dir bestimmt Spaß machen!" "Das weißt du jetzt schon? Kennst mich so gut?", witzelte Vermouth. "Bestimmt. Immerhin weiß ich ja, dass du Sherry nicht besonders leiden kannst, warum auch immer.." "Du musst einfach nur eine Person herholen, die Sherry besonders am Herzen liegt und mit der man sie erpressen kann!", fuhr Elena fort. "Und ich hab auch schon eine passende gefunden!" "Du kennst doch die Tochter von dem Detektiv, der seine Fälle im Schlaf löst... Mori Kogoro." "Tja, Shiho hat sich in ihren Freund, den Oberschüler verliebt. Ich als Mutter hab das natürlich erkannt.... Und sie will sicherlich, dass er glücklich ist. Und das geht nur, wenn es seiner Freundin Ran gut geht, oder?" "Ich erwarte, dass du sie bis heute Abend gebracht hast. Wie ist ganz egal! Hauptsache lebendig!" "Und wenn ich es nicht schaffe?", fragte Vermouth bitter. "Das wollen wir doch nicht hoffen! Wenn du einen Befehl nicht ausführst.. dann bist du doch ein Verräter. Und Gin liebt es doch, Verräter zu beseitigen!" Vermouth biss sich auf die Lippe. Sie hatte keine Angst vor Gin oder dem Tod, aber sie musste weiterleben. Einmal, um ihre Rache zu erhalten und zum andern, um Angel und Cool Guy zu helfen. Sie stand immerhin in ihrer Schuld. Elena erhob sich von der Couch und streckte sich. "Uahhh! Und ich werde jetzt erst einmal das Gegenmittel einnehmen. Dieser Kinderkörper ist echt eine Zumutung! Willst du auch?" Vermouth verkniff sich eine Antwort. "Ich gehe dann mal.." Mit voller Wucht schlug er mit der Faust gegen die Wand. Akais Hand begann zu bluten, aber das war im Moment nebensächlich. Er war unfähig gewesen, hatte es nicht rechtzeitig geschafft. Und zum "Dank" musste er jetzt auch noch in die Staaten und dort in der Zentrale hocken. Als wenn man ihn da brauchen würde! Er war hier wichtig! Jemand musste doch diese Organisation ausfindig machen. Und wie sollte er sonst seine Ex dafür büßen lassen, was sie getan hatte? Wütend erinnerte er sich an Blacks Worte: "Sie werden in die Staaten zurückfliegen!" "Aber.. Was ist mit meinem Auftrag, Vermouth zu..." "Das kann warten!", hatte Black ihn unterbrochen. "Wir müssen jegliche zur Verfügung stehenden Agenten einsetzten, um ihren Plan zu vereiteln! Hören Sie, Akai, nachdem sie jetzt den Computer und die Codes haben, werden sie nicht länger Zeit verschwenden. Sie werden ihren Plan so schnell wie möglich in die Tat umsetzten wollen..... Und in der Zentrale befindet sich das, was sie unbedingt dafür brauchen. Wenn sie es bekommen, dann ist alles zu spät. Dann können wir uns gleich geschlagen geben." "Was meinen Sie mit "es"?" "Sie werden mit dem Hubschrauber zum Flughafen gebracht. Dann werden sie mit den anderen in die Staaten fliegen!" Das war alles, was man ihm anvertraut hatte. Er musste zurück, um irgendetwas zu beschützen. Dieses mysteriöse "es". Akai konnte sich darunter partout nichts vorstellen, nahm aber an, dass es sehr bedeutend war. Jodie saß, noch immer schockiert, auf ihrem Bett. Nachdem sie sich die Nachrichten angesehen hatte, war sie sprachlos und erschüttert. Diese Organisation war einfach nur durchgeknallt und verrückt! Bisher hatte sie immer geglaubt, dass sie eines Tages Vermouth und auch die Organisation unschädlich machen könnte, aber irgendwie erschien ihr das jetzt paradox und unmöglich. Wie sollte man eine Organisation zerstören, von der man überhaupt gar nichts wusste? Sie hatten so lange daran gearbeitet, Informationen gesammelt.. und das alles für nichts und wieder nichts. Sie waren kein Stück vorwärts gekommen. Aber das schlimmste war, dass Black und Akai etwas wussten, was sie nicht erfahren durfte. Anscheinend wussten sie schon, was für ein Ziel die Organisation wirklich hatte. Der Türdrücker zu ihrem Büro wurde heruntergedrückt. Doch da sie abgeschlossen hatte, öffnete sie sich nicht. "Wer ist da?", fragte sie ein wenig aufgebracht. "Hier ist Akai! Jodie? Lass mich rein. Ich muss dir etwas zeigen!" Glücklich kam sie sofort zur Tür. Er wollte ihr etwas zeigen? Und dann nannte er sie noch bei ihrem Vornamen? Rasch hatte sie aufgeschlossen. "Was ist es denn?" Die Tür ging auf. Akai lächelte sie an. Weiße Zähne blitzten auf. Er trat ein und hielt ihr ein Taschentuch hin. "Trichlormethan!", war die Antwort des Mannes, doch seltsamerweise war seine Stimme nicht wie sonst dunkel. Jodies Atem stockte. "Du bist nicht Akai!" Eine Hand umfasste ihr Genick und mit der anderen wurde ihr das Tuch aufs Gesicht gedrückt. Verzweifelt versuchte Jodie, sich zu wehren und stieß mit ihrem Knie in die Magenkuhle des "Doppelgängers". Doch sie war schon zu schwach und es war nur ein leichter Tritt. Benebelt und ohnmächtig fiel sie erschlafft zu Boden. Akai trug sie zu ihrem Stuhl und schloss die Tür wieder ab. Mit einem gehässigen Grinsen, begann die Person Jodie zu knebeln und festzubinden. Die würde jetzt vorerst nicht stören! .................................................................................................................................. Schwups.. Endääääää! Aber es geht auch schon bald weiter mit DEVA. Ich hoffe, ich bin bis Weihnachten damit fertig... *drops* Ist ja noch ne Weile hin. Bye bye! *mit Taschentuch wink* Apropos! Ich hab in diesem Kapitel mal für Taschentuch ein Synonym gesucht. Aber was stand da? Bazillenschleuder und Popelfahne. *lol* Sehr passend für ein Tuch, dass mit Chloroform getränkt ist, oder?^^ Mhhmm! Lecker! ................................................................................................................................. Kapitel 15: ------------ Jetzt war sie schon wieder eingesperrt. Langsam wurde das zu ihrem Motto. Verschleppt werden und Neuigkeiten erfahren, die sie lieber nicht gewusst hätte... Shiho hatte die Knie angezogen und sie mit den Armen umschlossen. Dunkelheit umhüllte sie und sie war auch recht dankbar dafür. So konnte man immerhin nicht gleich erkennen, dass sie geheult hatte. Es war einfach alles zu viel gewesen. Sie hatte es erst nicht glauben wollen, die Wahrheit erschien ihr zu brutal. Aber es war so. Ihre Eltern waren nicht tot. Doch, irgendwie waren sie schon tot. Sie besaßen überhaupt kein Herz. Das waren nicht die Menschen, die sie gekannt hatte, von denen Akemi ihr immer erzählt hatte. Beharrlich rannen ihr Tränen über die Wangen und ein Schluchzen kam aus ihrem Mund. Shiho fühlte sich innerlich total zerrissen. Sie wollte stark sein, höchstens Wut fühlen, aber was sie empfand war nur Enttäuschung gemischt mit unendlichem Schmerz und Trauer. Wenn sie zu lange daran denken würde, würde sie irgendwann zugrunde gehen. Sie wischte sich die Tränen weg und versuchte sich zu beruhigen. Langsam richtete sie sich ein wenig auf. Es war doch ganz einfach sich selbst umzubringen! Sie lauschte in die Dunkelheit und vernahm das schwere Atmen eines Mannes. Sie räusperte sich und rief dann dem Mann zu, dass sie bereit für eine Kooperation sein. Sie stellte sich hinter die Tür und wartete, bis er die Tür aufschloss. Ihren Schuh als Waffe in der Hand, ließ sie den Mann eintreten. Er war nicht gerade sehr schlau, was man schon daran erkennen konnte, dass er in die Zelle kam. Er musste doch mindestens mit einem Angriff rechnen! Shiho holte kräftig aus und traf den Mann am Kopf. Und auch wenn es nur Schuhe mit einer weichen Gummisohle waren, verfehlten sie ihre Wirkung nicht. Für einen kurzen Augenblick war der Mann verwirrt und Shiho schaffte es, ihm die Waffe, die er in der Hand hielt, zu entwenden. Sie richtete die Waffe auf ihren Aufpasser und erkannte, dass es Vodka war. Mit großen Augen sahen sie sich beide an. "Vodka!" "Bitte! Erschieß mich nicht!", flehte er. Von diesem Worten total überrascht, überlegte Shiho, was sie nun tun sollte. Vodka hatte Conan angeschossen. Warum sollte sie ihn also nicht kalt machen? Nein, sie war nicht kaltherzig. Sie konnte nicht so einfach jemanden umbringen! Dann war sie auch nicht besser als Atsushi und Elena. "Geh!", rief sie ihm deshalb zu. Er zitterte, während er die folgenden Worte sprach. "D-du kannst hier nicht entkommen! Sie haben mehrere Wachen aufgestellt. An denen wirst du nicht vorbei kommen!" Betrübt senkte Shiho den Kopf. Sie wusste, dass er die Wahrheit sprach. Elena würde sie nicht gehen lassen. "Ich verstehe... Geh trotzdem! Schließ die Tür..." Vodka sah, dass sie es ernst meinte und stolperte hinaus. Wir in Zeitlupe richtete sie die Waffe auf sich selbst. Zitternd legte sie den Finger auf den Abzug. Ihre einzige Möglichkeit hier rauszukommen war also der Freitod. Gleich würde sie wieder mit Akemi vereint sein. Gleich wäre alles vorbei. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Die Pistole an ihre rechte Schläfe gedrückt, spannte sie ihre Hand an. "Lauf bitte nicht weg! Hast du verstanden? Du darfst nicht weglaufen! Nicht vor deinem eigenen Schicksal!" Sie ließ von der Waffe los, legte sie sich dann aber wieder an die Schläfe. Laut losheulend ließ sie die Waffe wieder sinken. Es ging nicht! Sie konnte sich nicht einfach aus dem Leben verabschieden... Shinichis Worte hielten sie davon ab. Worte, die eigentlich belanglos sein sollten. Die Sätze eines Oberschülers, der Morde aufdeckte. Wieso hielten sie seine Worte davon ab? "Wieso?", schrie sie. "Wieso kann ich es nicht?" Sie spürte keinerlei Verlangen weiter auf der Erde zu verweilen und für ihre "Eltern" zu arbeiten, aber sie wollte auch nicht sterben. Eine Zukunft, in der sie glücklich war- das wollte sie, in der alle um sie herum mit ihr glücklich waren. "Shinichi! Hilf mir!", schluchzte sie in die Dunkelheit. Shinichi hatte ein ganz schlechtes Gefühl in der Magengegend. , vermutete er und wartete dann, dass Black begann weiter zusprechen. "Wir werden Sie aus Sicherheitsgründen in die Staaten bringen!" Ran, die neben ihm saß, hielt den Atem an. Black senkte den Kopf, als er fortfuhr. Er hätte nie im Leben geglaubt, dass es soweit kommen könnte. "Diese Organisation hat den Zugangscomputer gestohlen und es ist ihnen nun möglich unser Datensystem anzuzapfen. Da sie jedoch unseren Zugangscomputer aus Japan geklaut haben, erhalten sie keine Auskünfte über die Hauptzentrale in den USA. Folglich sind sie dort am Sichersten!" "Wenn es der Zugangscomputer ist, wieso haben Sie ihn dann nicht ordentlich geschützt?", fragte Sonoko erbost. "Es gibt doch Sicherheitssysteme!" "Er war gut geschützt. Sogar mit einem unknackbarem Code." "Fast unknackbar!", meinte Sonoko herabwürdigend. "Vielleicht... Aber diese Organisation hat daran seit ihrer Gründung im Jahr 1924 gearbeitet." "So lange?", hauchte Ran leise Shinichi zu. "Aber das ist nicht von belang. Sie werden in einer Stunde von unseren Helikoptern zum Flughafen gebracht und von dort aus fliegen Sie mit unserem vorbereitetem Flugzeug nach Washington, D.C.." "Sie können uns doch nicht einfach aus Japan verschleppen!", protestierte nun auch die Bedienung, die unter Kogoros Büro arbeitete. "Es ist zu ihrer eigenen Sicherheit! Ich habe dem Justizminister der Vereinigten Staaten die jetzige Lage berichtet. Dieser hat sich an den Präsidenten der Vereinigten Staaten gewand und dieser Widerrum hat sich mit Japan in Verbindung gesetzt." "Dann sehen wir unsere Eltern und Freunde also nie wieder?", fragte Ayumi erschrocken. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sato nahm sie tröstend in den Arm. "Doch, natürlich werden sie ihre Verwandten und Freunde wieder sehen! Es ist nur eine Übergangslösung, bis ihr Heimatland sich genügend auf diese Situation eingestellt hat. Japan ist durch die Anschläge auch schwer getroffen worden. Sie werden einen sicheren Ort für Sie suchen und nachdem sich alles beruhigt hat, werden Sie auch wieder zu Ihren Familien kommen!" Ein wenig beruhigt ließen die Anwesenden sich den Ablauf des Tages erklären. Shinichi jedoch konnte sich nicht beruhigen. Er wusste, dass Black nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. Die nächste Stunde verging schnell. Man überzeugte sich gegenseitig, dass alles in Ordnung kommen würde. Shinichi, Ran, Kazuha und Heiji hatten sich zusammengesetzt und warteten nur noch auf den Abflug. Sie schwiegen sich an. Selbst Kazuha und Heiji, die sonst immer zu Scherzen aufgelegt waren, blieben still. Heiji konnte sich, genauso wie sein Freund denken, dass Black nicht ganz die Wahrheit gesprochen hatte. Als sie dann schließlich von mehreren bewaffneten Agenten abgeholt wurden, waren auch alle anderen still. Rans Mutter und Shinichis Eltern hatte man laut Black auch schon auf den Helikopterlandeplatz gebracht. Auch sie sollten in die Staaten fliegen. Der Weg zum Oberdeck erschien allen endlos lang. "Ran!", rief plötzlich eine Stimme über den Flur. Ran blieb stehen. "Miss Jodie?" Jodie rannte aufgeregt zu ihr. "Gut, dass du noch hier bist!" "Was ist denn los?", fragte Ran überrascht. Shinichi, der nun bemerkt hatte, dass Ran nicht mehr neben ihm ging, kam zu ihr zurück. "Oh, Kudo! Du bist ja auch da! Das ist gut! Es ist etwas Schlimmes passiert!" "Was denn? Wir müssen gleich zum Hubschrauber!" Wie zur Bestätigung von Shinichis Antwort, kam ein Agent auf sie zu. "Kommen Sie beide bitte auch weiter?" "Nein, das geht schon in Ordnung! Die Beiden sollen hier bleiben! Black hat das angeordnet!" Der Agent nickte verständnisvoll. "Gut, soll ich Sie begleiten, Miss Starling?" "Nein, nein. Ich schaff das schon alleine!" Der Agent ging weiter. "Was ist denn passiert? Und was will Black?", fragte Shinichi. "Vermouth ist hier!" "Vermouth?", fragend sah Ran ihren Freund an, der ein wenig blass geworden war. "Ja, sie hat mich überwältigt und gefesselt, aber man konnte mich befreien! Und nun soll ich Kudo zu Black schicken. Du musst sofort los!" Jodie beschrieb Shinichi den Weg zu Blacks Büro und er machte sich sofort auf den Weg. "Passen Sie gut auf Ran auf! Ich will nicht, dass ihr etwas passiert!" Ran umarmte ihn traurig. Jetzt wurden sie schon wieder getrennt. Als Shinichi weg war, folgte Ran Jodie schweigend zum Fahrstuhl. "Was will diese Vermouth denn eigentlich hier?", erkundigte sie sich. Gemeinsam stiegen sie in den Aufzug. Jodie stand mit dem Rücken zu Ran, sodass sie ihr Gesicht nicht sehen konnte. "Sie will sicherlich einen von euch!", erklärte die Agentin leise. "Aber wären wir dann nicht in den Staaten sicherer gewesen? Wenn sie uns hier findet, dann.." "Da hast du Recht!", unterbrach Jodie sie. "Warum sind wir dann noch hier? Und was soll Shinichi bei Black?" "Es tut mir Leid, Angel!" Jodie zog eine Pistole aus ihrem Mantel und richtete sie auf Ran. "Was?.. Miss Saintemillion?" Erschrocken starrte Ran auf die Agentin. "Es tut mir so Leid!...." "Sie sind nicht... Jodie! Sie sind diese Vermouth, oder?" Die als Jodie verkleidete Vermouth drückte auf den "Stop"- Knopf und der Fahrstuhl blieb stehen. "Ich werde dir nichts antun, aber du musst kooperieren!" "Wie bitte? Niemals!", schrie Ran empört und versuchte an den Notschalter zu gelangen, um jemanden zu kontaktieren. Doch Vermouth war schneller und verpasste ihr einen leichten Schlag in die Magenkuhle. Ran sackte in die Knie. "Du musst kooperieren, andernfalls wird dich eine andere Person holen. Und die wird es nicht so leicht haben... Cool Kid würde dich beschützen, aber es würde ihnen nur zu gut passen, wenn er tot ist!" "Nein!", fauchte Ran. "Sie wüssten überhaupt gar nicht, wo wir sind!" "In den Staaten seit ihr keineswegs sicher! Das Ziel der Organisation ist die Hauptzentrale in den Staaten! Sie werden früher oder später alle töten, die Kontakt mit der Organisation hatten! Und in den Staaten wärt ihr eine sehr schöne Zielscheibe!.. Ich bin auf eurer Seite! Du musst mit mir zusammenarbeiten! Sonst sehe ich kein gutes Ende!" "Nein!", beharrte Ran weiter. "Lieber sterbe ich, als mit einem Mitglied der Organisation zu kooperieren!" "Du denkst also, dass ich die Böse bin?" "Natürlich!" "Dann erinnerst du dich sicherlich noch an deinen Krankenhausaufenthalt vor ein paar Tagen! Du warst todtraurig und Doktor Araide war bei dir!" "Woher wissen Sie das?" "Ich selber habe mich als Doktor Araide verkleidet! Ich musste wissen, wie es dir geht!" Ran wusste nicht, was sie sagen sollte. War diese Vermouth wirklich als Tomoaki bei ihr aufgetaucht? Wieso hatte sie sie da nicht schon getötet? "Und als ich gesehen habe, wie schlecht es dir geht, habe ich deine Mutter angerufen und ihr einen entscheidenden Hinweis gegeben, um deinen Vater zu finden!" Ran erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter. Sie hatte ihr erzählt, dass Shinichi sie angerufen und ihr gesagt hatte, wo Kogoro sich befand. "Und woher wussten Sie, wo er ist?" Ran konnte sich nicht vorstellen, dass Vermouth sich gegen die Organisation gestellt hatte. Dann würde sie sie jetzt immerhin nicht mit einer Waffe bedrohen. Vermouth blickte zu Boden, behielt ihren "Angel" jedoch im Auge. "Ich selber habe ihn entführt.", gab sie zu. "Und trotzdem soll ich Ihnen einen Gefallen tun?", fragte Ran zynisch. "Ich habe euch damit geholfen! Mein Auftrag lautete, ihn zu töten! Aber ich hab ihn versteckt.. Ich wollte ihn niemals töten!" Ein unsicheres befiel Ran. War diese Person wirklich auf ihrer Seite? "Du musst nur mitkommen. Ich werde dir nichts antun. Und die Organisation braucht dich vorerst als Druckmittel.." "Und wenn sie das haben, was sie wollen, bringen sie mich um!", erkannte Ran. "Das ist möglich! Aber bis dahin wird Cool Kid es geschafft haben, die Organisation zu zerstören!" "Cool Kid? Sie meinen Shinichi? Aber wieso? Ich verstehe das alles nicht. Und erst recht nicht ihre Beweggründe!" "Nein? Dann werde ich es dir sagen! Ich will Rache! Diese Organisation soll zerstört werden bevor sie das erreicht, was sie vorhat. Und ich vertraue deinem Freund. Er ist der einzige, der genügend Verstand besitzt, um sie auszuschalten. Mit dem FBI zusammen!" "Shinichi soll sie zerstören können?", hakte Ran misstrauisch nach. "Aber natürlich! Du vertraust ihm doch schließlich! Und wenn du in Gefahr bist, wird er sich noch mehr anstrengen, dich zu retten und diese verdammte Organisation zu besiegen!" "Aber Shinichi ist..." Ran wurde durch das Klingeln von Vermouths Handy unterbrochen. , dachte Vermouth genervt. "Ja, wer ist da?.... Ich hab sie, ja... Nein! Ich brauch keine Hilfe!...Ja, ich bin unterwegs!" Verstimmt legte sie auf. "Was ist nun? Wofür entscheidest du dich? Willst du freiwillig mit mir kommen, oder warten, bis man jemand anderes schickt? Doch dann würde Cool Kid auf dich aufpassen. Und er wäre somit der Erste, der stirbt." Auch wenn sie ihre Entscheidung fast selbst nicht verstehen konnte, sagte sie es. "Ich werde mitkommen!" "Gut, dann verhalte dich ganz normal! Wir werden mit dem Fahrstuhl nach unten fahren und dann hier rausmarschieren." Shinichi kam schnaufend in dem beschriebenem Stockwerk an und stützte sich, um Luft zu holen, auf seinen Oberschenkeln ab. Den ganzen Weg war er gelaufen und ihm fehlte einfach die Kondition, um weiter so schnell zu laufen. Er war anscheinend doch noch ein wenig durch die Schusswunde geschwächt. Er sah die Tür von Blacks Büro schon vor seinen Augen und wollte gerade darauf zusteuern, als Shuichi Akai aus dem Büro von Black kam. Verdutzt sah er Shinichi an. "Was machst du denn noch hier?", fragte er anteilslos. "Na, Jodie hat mich hergeschickt, weil Black unbedingt mit mir reden wollte.", sagte Shinichi, noch immer außer Atmen. "Und was sollte er von dir wollen?" "Ich weiß es nicht, aber vielleicht wegen Vermouth.." Bei dem Wort Vermouth verfinsterte sich Akais Gesicht und er wirkte aufgebracht. Er kam näher zu Shinichi. "Was ist mit Vermouth? Weißt du etwas?" "N-nein!" Wieso wirkte dieser Mann immer so einschüchternd? Seine Augen waren kalt und irgendwie herzlos. Ihnen fehlte das Warme, Leuchtende. Black, der durch die Unterhaltung von den beiden Männern herausgelockt wurde, erschien neben Akai. "Was ist denn los? Akai, wieso sind Sie noch hier? Der Hubschrauber startet gleich!" "Der Junge behauptet, dass Sie mit ihm reden wollen!", meinte Akai. "Gut, dann werde ich das jetzt mit diesem jungen Herrn bereden, aber Sie gehen jetzt. Wir dürfen keine Zeit verschwenden!" Nur widerwillig verließ Akai die Beiden alleine. Er wollte unbedingt wissen, was es Neues über Vermouth zu wissen gab. "Ich wollte also mit Ihnen reden?" "Ja, Miss Jodie hat mich herbestellt. Sie hat Ran und mich abgefangen und gesagt, dass Vermouth sie gefesselt hatte, aber das man sie befreit hatte.." "Wie bitte? Vermouth? Davon weiß ich nichts!" Verdattert sahen Beide sich an. "Und wo ist Miss Starling jetzt?" "S-sie hat Ran mitgenommen. Ich weiß nicht, wo sie hin sind.." "Ich habe da eine ganz üble Vorahnung!" Gemeinsam rannten sie einen Stock tiefer, zu Jodies Büro. Die Tür zu ihrem Arbeitszimmer war, wie erwartet abgeschlossen, aber Black hatte einen passenden Generalschlüssel und öffnete eilig die Tür. Was Beide sahen, ließ ihre schlimme Befürchtung bestätigen. Jodie saß gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl, die Augen geschlossen. Black löste ihre Fesseln und sagte umgehend seinen Agenten bescheid, Jodie zu suchen und aufzuhalten. Doch schon nach wenigen Minuten kam die niederschmetternde Antwort. Jodie hatte das FBI-Gebäude verlassen und war, zusammen mit einem Mädchen gegangen. Shinichi hatte Lust, auf die Wand einzuschlagen. Nur mit großer Kraft konnte er sich zusammenreißen. Miss Jodie war inzwischen erwacht und sie erzählte, wie Akai zu ihr gekommen war. "Ich hoffe, es ist nichts passiert....Oder doch?" Gerade, als Black anfangen wollte, ihr zu erklären, was mit Ran war, piepte Shinichis Handy. Noch bevor das erste Piepen beendet war, hatte er abgenommen. Dieser Klingelton war immerhin allein für Ran bestimmt. Es musste also sie sein. "Ran?", brüllte er in das Telefon. "Wo bist du? Geht es dir gut?" "Shinichi!" Rans Stimme hörte sich weinerlich an. "Wo bist du?", wiederholte er hastig. "Vermouth hat mich mitgenommen. Wir fahren in ihr Hauptquartier...." Shinichi blieb starr vor Schreck. "Bist du noch dran?...", fragte Ran. "Ja.... Kannst du nicht fliehen? Moment mal.. du telefonierst doch... Ich denke, du wurdest entführt!" "Ja, wurde ich auch. Vermouth sitzt neben mir!" Jetzt war Shinichi wirklich platt. Seit wann gab es denn so etwas? Der Entführte durfte telefonieren? "Und sie will dich auch sprechen.. Bitte!......" "Hallo?" Vermouth samtige Stimme drang in sein Ohr und auch Jodie und Black, die vorher nur bedrückt zugeschaut hatten, erwachten zu neuem Leben. Jodie wurde stinkwütend und Black blass. "Hier ist Vermouth. Wir kennen uns ja bereits.." Es klang, als wären sie zwei Bekannte und Shinichi wurde wütend über diese herablassenden Worte. "Stimmt. Nur zu gut! Wissen Sie überhaupt, dass sie gerade einen großen Fehler begangen haben? Ran zu entführen ist das dümmste, was man nur machen kann." "Als wenn ich das tun wollte... Aber darum geht es jetzt nicht. Ich werde Angel in die Zentrale bringen. Elena will sie als Druckmittel für Shiho." "Elena?", fragte Shinichi verwirrt nach. Der Name kam ihm vertraut vor, aber er konnte sich nicht so schnell erinnern. "Ja, Elena Miyano! Wir müssen jetzt leider Schluss machen. Ich rufe wieder an, wenn ich Informationen für dich habe. Und keine Sorge, ich werde nicht zulassen, dass Angel etwas passiert! Das schulde ich euch beiden immerhin." Ohne auf eine Antwort zu warten, legte Vermouth auf. Heiji sah noch einmal aus dem Fenster. Immer noch keine Spur von Ran oder Shinichi. So langsam aber sicher machte er sich Sorgen. "Kazuha, hast du die Beiden schon gesehen?" "Nein.." Die Tür des Helikopters flog auf und Akai sprang rein. Er nickte dem Piloten zu, der den Hubschrauber startete. "Moment!", schrie Heiji durch den Lärm hindurch. Der Pilot drehte sich kurz zu ihm um, zeigte dann auf die Kopfhörer, von denen sich Heiji einen schnappte und aufsetzte. An den Kopfhörern war auch ein Mikrofon angebracht, durch das Heiji jetzt sprechen konnte. "Es fehlen noch zwei Personen! Und das ist der letzte von den Helikoptern, die zum Flughafen fliegen.", sagte er. "Nein, die Beiden bleiben hier. Black kümmert sich darum!", erklärte der Pilot. Akai nickte zur Bestätigung. Heiji ließ sich in seinen Platz sinken. Der Helikopter hob ab und Kazuha sah sehnsuchtsvoll nach unten. Würden sie beide ihre Freunde nie wieder sehen? .......................................................................................... Ich weiß nicht, aber der Anfang dieses Kapitel hat mich ein bisschen traurig gemacht. Ich hoffe, es ist verständlich, warum Shiho sich doch nicht umbringen kann. (oder überhaupt alles verständlich *lol*) Sonst nachfragen, dann kann ich es noch mal ein bissel mehr beschreiben. Und es ist nicht so, dass ich Shiho nicht mag. Ich mag sie sogar sehr gerne. Ihr Zynismus und Sarkasmus ist einfach genial. *drops* Ich find die erstaunlich! Kapitel 16: ------------ Er hechtete die Treppe hoch, bis er zum Foyer kam. Dort stand Gin lässig an die Wand gelehnt und rauchte eine Zigarette. Lethargisch hielt er seinen Zigarettenstummel in der Hand. "Ist sie dir zu langweilig?", fragte Gin mit einem gehässigen Grinsen und trat seine Zigarette auf dem Holzboden aus. Vodka, der immer noch ein wenig blasswangig war, schüttelte ernst den Kopf. "Nein, Sherry hat mich mit einer Waffe bedroht und weggeschickt!" Gin zündete sich genüsslich eine neue Zigarette an und zog bedächtig an ihr. "Mit einer Waffe?", fragte er schließlich nach einer ganzen Weile. Vodka nickte überschwänglich. "Ja, sie hat sich meine Pistole geschna..." "Weiß der Boss davon?" "Noch nicht. Ich bin gleich nachdem das passiert ist hierher!" "Dann geh ihm mal Bescheid sagen!" Der blonde Mann beachtete seinen Partner nicht weiter und sah aufmerksam zur Tür. Er hatte Vermouth schon lange nicht mehr gesehen, geschweige denn sich mit ihr getroffen. Gin war ein wenig beunruhigt. In letzter Zeit benahm sie sich immer seltsamer. Sie hatten sich noch nie gegenseitig erzählt, was sie am Tag taten. Es war ihnen egal. Aber Vermouth versteckte etwas. Wann immer sie sich getroffen hatten, konnte er nicht sagen, wo sie davor gewesen war. Und auch verlangte sie mehr Abhörgeräte und Wanzen als sonst. Sie hatte irgendetwas vor. War es vielleicht ihr Ziel, Miyanos Tochter zu töten? Zuzumuten wäre es ihr. Sie hasste immerhin Sherry. Aber das durfte sie nicht. Sherry war jetzt wieder ein Mitglied der Organisation. Und keine Verräterin, auch wenn Gin sie weiterhin noch als eine solche betrachtete. Der einzige Grund, wieso er sie am Leben lassen wollte, war, dass er wissen musste, wer ihr Freund war. Er hatte zwar schon einen Verdacht- diesen Oberschülerdetektiv vom Freizeitpark, der ebenfalls geschrumpft worden war, aber er wollte es bestätigt haben. Vodka druckste immer noch vor ihm rum und Gin drehte sich zu ihm. "Geh zum Boss!", wies er seinen Partner erneut an. Der kleine Mann mit der Sonnenbrille begann, sich die Treppen zum Büro vom Boss hochzuschleppen. Oben angekommen, klopfte er nervös an die Tür. "Ja?", antwortete eine weibliche genervte Stimme. Er trat ein. Ein Pistolenschaft wurde an seine Stirn gedrückt. Elena lächelte ihn eindringlich an. "H-hell Angel?", stotterte er. Er war baff. Da hielt eine Frau eine Waffe auf ihn gerichtet, die seit Jahren tot war. Aber nicht nur sie lebte noch. Auch Atsushi, ihr Mann, in der Organisation auch bekannt als Mad Psyentist, war noch quicklebendig. Er stand am Fenster und sah zu den beiden anteilslos herüber. "Da bist du überrascht, oder?", fragte sie düster und lud die Pistole. Angstschweiß lief Vodka den Rücken runter. Würde sie abdrücken? "Elena... Lass ihn. Der hat doch so schon schiss!" Atsushi kam auf die Beiden zu und legte eine Hand ihre Schulter. "Schade eigentlich.." Sie nahm die Hand runter und entlud die Waffe wieder. Vodka drückte sich schnaufend mit dem Rücken an die Tür. "Wie geht es deinem Fuß?", erkundigte Elena sich gespielt freundlich, während sie die Pistole einsteckte. "Äh.... Ich bin eigentlich wegen was anderes gekommen.. Ich muss zum Boss und ihm etwas sagen!" Elena schaute ihren Mann fragend an. Der zuckte mit den Schultern. "Sag das doch gleich!... Was gibt es denn?" Erst in diesem Moment begriff Vodka, was Atsushi hier zu tun hatte. Es war sein Büro! Folglich musste er der Boss sein. Er räusperte sich und vertrieb so seine Gedanken. "Sherry hat sich meine Waffe genommen und mich dann weggeschickt...", erzählte er leise. "Hat sie versucht auszubrechen? Ich hoffe für euch alle, dass sie noch lebt!", sagte Atsushi in einem ruhigem Ton, der aber eisig war, sodass Vodka unwillkürlich Gänsehaut bekam. "Ja, ich denke schon, aber sie ist eben im Besitz meiner Pistole.." "Wir werden uns darum kümmern. Gin und du, ihr werdet unten auf unsere neuen Anweisungen warten!" Der kleine, stämmige Mann nickte und ging. Elena kam zu ihrem Mann und schmiegte sich an ihn. "Der ist ja so etwas von unfähig! Ich hätte ihn doch anschießen sollen!" "Nein!", widersprach Atsushi. "Wir werden ihn noch für so manche Aufträge gebrauchen können. Aber wir sollten uns lieber um die Kleine Gedanken machen. Wenn sie eine Waffe hat... sie könnte versuchen, sich umzubringen!" "Nein!" Jetzt war es Elena, die abwehrte. "Ich kenne sie. Dazu hat sie dann doch keinen Mumm! Glaub mir, ich weiß das!" Elena lachte. "Dafür habe ich sie doch die ganze Zeit nach unserem "Unfall" beschatten lassen..." "Das hoffe ich auch sehr stark. Wir brauchen sie ja noch.... Wie gefällt es dir eigentlich, deinen alten Körper wiederzuhaben? Die stärkere Dosis hat also keine Nachfolgen?", fragte er und nahm ein Reagenzglas von dem Reagenzglasständer auf dem Schreibtisch. "Gefällt? Mehr als das! Endlich nicht mehr diese hohe Piepsstimme. Und niemand, der einen wie ein Kind behandelt. Da sieht man mal, dass du schon immer ein sehr guter Wissenschaftler warst! Mit mir ist alles in bester Ordnung!" Sie fasste nach der Lösung und schüttelte sie leicht umher, sodass sie aufschäumte. "Ja, aber Sherry ist auch nicht so ganz ohne. Wofür ich Jahre gebraucht habe, benötigte sie nur ein paar Stunden. Sie ist ja auch meine Tochter. Mit ihrer Hilfe werden wir schon in einigen Wochen an unserem Ziel sein." "Sie wird trotzdem niemals so intelligent werden wie du! Dafür fehlt ihr der Mut. Verbohrt würde sie auf der Seite der Guten arbeiten." "Das hat sie dann aber teilweise von dir!", meinte Atsushi fast lächelnd. "Aber nur das Uneinsichtige! Denn nur mit meiner Entscheidung, als.." Sie verstellte ihre Stimme, sodass sie sich wie die eines Kleinkindes anhörte. "...Mimiko aufzutreten, haben wie uns entscheidende Vorteile eingebracht. Wie wären wir sonst an den Computer gekommen?" Ran war still und musterte Vermouth so unauffällig, wie möglich von der Seite. Doch die blonde Frau bekam es trotzdem mit. Ihr ängstlicher Blick klebte an ihr und bei jeder Bewegung folgte er ihr. Dabei tat sie nichts anderes, als Auto zu fahren. Vermouth konnte Angels Angst aber durchaus verstehen. Wie oft wurde eine Geisel schon entführt und durfte dann frei telefonieren? Aber Angel war anscheinend gar nicht willig, mit ihrem Freund zu reden. Erst hatte sie das Handy an sie weitergegeben und dann auch noch ein Zeichen zum Auflegen erteilt. "Wieso wolltest du denn nicht mit ihm reden?", fragte Vermouth interessiert nach. Ran starrte aus dem Fenster und seufzte. "Ich wollte nicht, dass er mich sofort verfolgt. Wenn das alles wahr ist, was Sie sagen, dann brauchen wir genug Informationen. So gerne ich auch wieder zurück würde... es geht nicht. Es kann nur einen Countdown geben und der wird sein, wenn sie alle- das FBI und Shinichi- die Organisation zerstören. Und nicht etwa, wenn es Shinichi nur darum geht, mich zu retten. Damit würde er nichts daran ändern, dass die Organisation noch besteht. Aber wenn wir genügend Informationen haben- was immer wir auch noch für welche brauchen... Dann ist das schon möglich. Ich will ihm so viele Hinweise wie möglich zuspielen!" "Aber du wirst in Gefangenschaft sein. Ich würde dich schon anrufen lassen, aber ob ich denke nicht, dass Elena das auch tut." "Dann werden Sie dass alleine tun! Sie sind doch, wie sie sagten, auf seiner Seite. Und die Stimme können Sie ja bestens verstellen!" Sie legte ihr Handy auf das Armaturenbrett des Autos. Vermouth musste über Rans, wenn auch etwas naiven, Plan lächeln. Sie hatte sich Gedanken um alles gemacht, wie sonst auch. Genau so kannte sie sie. Und genauso wollte sie sie auch haben! "Wir werden gleich da sein, deshalb musst du dich gleich schlafen stellen.", wies Vermouth die Oberschülerin an. "Können Sie mir vorher noch sagen, was sie alles wissen? Vielleicht würde es mir helfen, wenn ich genau alle Hintergründe verstehe." "Wenn ich dir dieses Wissen gebe, bist du auch bestimmt nicht mehr so gehemmt vor mir, oder?.. Aber lass mich erzählen..... Alles hat 1922 angefangen. Ein Mann- er nannte sich selber nach seinem liebsten alkoholischem Getränk Whisky- versuchte schon seit geraumer Zeit das FBI, das damals noch namenlos war, zu zerstören. Dieses verfolgte ihn nämlich, da er mehrere Morde begangen hatte, auch welche in den Reihen des FBIs. Doch natürlich schaffte er das nicht alleine und so suchte er sich mit der Zeit eine Gruppe, von der er der Boss wurde und dessen Mitglieder alkoholische Decknamen besaßen. Zusammen gelang es ihnen, das FBI, das zu dieser Zeit ja noch nicht so umfassend und hilfreich für die Staaten war, anzugreifen. Sie verloren nur ganz knapp. Aber sie dachten gar nicht daran, aufzugeben. Sie waren fest entschlossen, das FBI niederzumachen. Die Jahre vergingen, in denen sich das FBI und die Gruppe unter Whisky immer wieder bekämpften. Doch das FBI wurde immer mächtiger und bald hatten sie mehr Agenten, als die anderen. Es war im Jahre 1932, kurz nachdem das FBI zur Untersuchung von Beweismitteln ihr Labor errichtet hat, als Whisky einen erneuten großen Anschlag auf das FBI versuchte. Doch auch diesmal verloren sie. Dafür hatte Whisky aber ein neues Ziel. Welches, dass kann ich leider nicht sagen, aber es muss sehr bedeutend für ihn gewesen sein. Bis zu seinem Tod versuchte er Geld zu erlangen, durch Erpressungen und spezielle Aufträge und auch holte er sich mehrere Programmierer und Wissenschaftler in die Organisation. Einer von diesen Forschern war Atsushi, der Sohn von Whiskys treuestem Handlanger Terpentin. Kurz vor seinem Tod, übergab Whisky Terpentin, man hätte ihn Vizeminister nennen können, die Leitung der Organisation und der führte diese in seinem Namen weiter. Die Fehde zwischen dem FBI und ihnen wurde ein wenig dünner und unter Terpentins Führung gelang es ihnen, mehr und mehr verdeckt zu arbeiten. Das FBI versuchte zwar immer noch, sie zu verhaften und unschädlich zu machen, aber sie hatten keine Anhaltspunkte mehr, wo die Organisation sich aufhalten könnte. Terpentin war sehr geschickt. In den nächsten Jahren arbeiteten die Organisationsmitglieder, die sich angewöhnt hatten, nur Schwarz zu tragen, weiter heimlich. Eines Tages gelang es Atsushi, ein Mittel herzustellen, dass den Prozess der Alterung beeinträchtigt und gleichzeitig die Zellen schrumpfen lässt. Wie genau das abläuft, kann ich dir nicht sagen. Ich bin ja schließlich keine Wissenschaftlerin... Das einzige, was ich noch darüber weiß, ist, dass Atsushi viele Jahre für die Herstellung gebraucht hat. Doch das Mittel hatte die Nachwirkung, dass die Person, die das eingenommen hatte, sterben musste, da die Zellschrumpfung bis zum Tod durchgeführt wurde. Bei einigen Versuchsobjekten klappte es aber auch. Eine ganze Weile kam er nicht weiter mit seinem Projekt. Aber er sah, dass seine Tochter sehr klug war. Schon mit vier Jahren begann sie sich mit verschiedenen Giften zu beschäftigen- und das ohne, dass sie es selbst wusste. Also fassten Atsushi, seine Frau Elena und Terpentin den Beschluss, dass sie das Mittel noch weiter entwickeln sollte. Jedoch müssten sie solange von der Bildfläche verschwinden, bis sie es geschafft hätte. Und so wurde Sherry damit beauftragt, das Aptoxin herzustellen... Leider konnte ich nicht mehr herausbekommen. Aber so in etwa muss es verlaufen sein." Ran nickte stumm und Vermouth sah sie von der Seite an. Ihr Angel war ein wenig eingeschüchtert. So würde sie die Gefangenschaft der Organisation nie überstehen. "Hier!" Vermouth hielt den Wagen an und reichte Ran ihr Handy. "Was soll ich damit?", fragte Ran überrascht nach. "Wenn du versprichst, nicht wegzulaufen, dann darfst du deinen Freund anrufen." "Nein, ich will nicht.." "Überleg es dir! Ich geh solange eine rauchen. Du kannst also frei sprechen. Aber vielleicht solltest du ihm nicht unbedingt auf die Nase binden, dass ich ihn immer anrufen werde. Es gibt nämlich einige im FBI, die es gerne sehen würden, wenn ich nicht frei umherlaufe!" Ohne auf eine Antwort von Ran zu warten, stieg Vermouth aus und schloss elegant die Tür. Sie wusste genau, dass Ran Shinichi anrufen würde. So hatten sie wenigstens die Chance, ungestört zu reden. Ran saß jetzt alleine auf dem Beifahrersitz und hielt ihr Telefon in der Hand. Sie war sich nicht sicher, was sie jetzt tun sollte. Es wäre sicherlich schön, Shinichi noch einmal sprechen zu können und es würde ihr Kraft geben, aber sie hatte auch Angst, dass es vielleicht ihr letztes Gespräch sein könnte. Es tutete. Ran schluckte leise.Hastig legte sie wieder auf. Nachdem sie in Washington, D.C. gelandet waren, war das Wetter wieder umgeschlagen. Es regnete wie aus Eimern. Akais Laune war mehr als schlecht. Den ganzen Flug über hatte er versucht, sich aufs Ohr zu hauen, aber die Agentin, die neben ihm gesessen hatte, war übel gewesen und er musste sich die ganze Zeit über ihr Gejammer anhören. Und auch, als sie endlich mit dem Hubschrauber in der Zentrale gelandet waren, hatte er noch keine Ruhe. Erst musste er bei der Einweisung der Personen des Zeugenschutzprogramms dabei sein und dann wurde ihm auch noch die Aufgabe erteilt, sich um die kleinen Kinder zu kümmern. Akai fühlte sich ein wenig von Black veräppelt und war stinksauer auf ihn. Demnächst würde er wohl noch Babysitter spielen müssen. Die drei Grundschulkinder standen mit geweiteten Augen vor ihm und starrten ihn an. "Was glotz ihr so?", fuhr er sie an. "Haben Sie schlechte Laune! Sie sollen uns doch in das betreute Wohnen, oder so ähnlich begleiten!", sagte der Junge Genta schnaubend. Akai holte tief Luft und setzte dann ein Lächeln auf. Desto eher er diese Kinder loswerden würde, desto besser. "Kommt mit!", forderte er die Kleinen auf. Ohne auf eine Reaktion zu warten, marschierte er davon. Erst, als er nach einigen Metern bemerkte, dass ihm niemand folgte, blickte er zurück. Und dort, wo bis eben noch die Detektiv Boys gestanden hatten, war jetzt Leere. Entnervt schaute er sich im Foyer um. Niemand war zu sehen. "Kinder?", rief er durch den Raum. Keine Antwort. Wütend stiefelte er durch die Gegend. Er drehte um, als er plötzlich Schritte hinter sich hörte. Doch Akai täuschte sich. Es waren nicht die Detektiv Boys, die ihm da begegneten. "Akai? Das ist ja eine Freude, Sie mal wieder zu sehen! Wie geht es Ihnen?" Eine ältere Frau lächelte ihm entgegen. Bei ihrem Anblick wurde Akai schlecht. Die Erinnerung kam in ihm hoch und er wünschte sich, nicht mit ihr sprechen zu müssen. Diese Frau war Yukis Mutter. Yuki und sie hatten große Ähnlichkeit. Akai schnürte sich der Hals zu. Yukis Mutter, Frau Modji, war nach dem Tod ihres Mannes als Agentin aufgenommen worden und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sich um die Personen des Zeugenschutzprogramms zu kümmern. Aber nicht nur, dass diese Frau Yuki in einer älteren Version war, diese Frau wusste anscheinend noch gar nicht, dass ihre Tochter nicht mehr lebte. Sie strotze nur so vor Freude. Und nun würde er derjenige sein, der ihr alles erklären musste. Heute war wirklich nicht sein Tag. "Schönen Guten Tag auch, Frau Modji! Es freut mich auch, Sie endlich mal wieder zu sehen! Sind Sie auch gerade bei der Arbeit? Ich dachte, Sie wären in Japan?", fragte Akai, um Zeit zu schinden. Er wollte diese Frau, die Yuki so verdammt ähnlich war, nicht weinen sehen. Nicht sie! "Ja, aber Yuki meinte, es wäre gut, wenn ich mal wieder ein bisschen im Ausland bin und mein Englisch aufpoliere." Frau Modji lächelte und fuhr sich durch ihre langen schwarzen Haare. Akai zuckte im Stillen zusammen. Genauso hatte es Yuki auch immer getan, wenn sie fröhlich war. Diese Bewegung erschien ihm zu vertraut. Er wand sich ab. "Akai- san? Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt?" Frau Modji versuchte, Akai ins Gesicht zu blicken, doch er sah schnell weg. Nein, er würde jetzt nicht die Kontrolle verlieren. Aber der Schmerz ging so verdammt tief. "Es tut mir Leid, Ihnen das mitteilen zu müssen, aber..." Akai blickte sie direkt an. Es schien ihm, als wenn Yuki vor ihm stehen würde und mit hochgezogenen Augenbrauen auf die Fortsetzung des Satzes wartete. "... Yuki ist bei einem Einsatz ums Leben gekommen.", beendete er seinen Satz ruhig. Hatte er nur das Gefühl, oder zitterte seine Stimme wirklich ein bisschen? Frau Modjis geweitete Augen starrten für einen Moment bewegungslos geradeaus. Doch dann schien sie unerwarteter Weise gefasst und lächelte tapfer. "Es musste ja so kommen, oder?" Sie lachte bitter und Tränen rannen ihr lautlos über die Wangen. Und genau in diesem Moment war sie Yuki ähnlicher, als jemals zuvor. Diese unendlich traurigen, bekümmerten Augen. Von Schmerz gequält, unfähig, alles zu verkraften. Es war noch gar nicht so lange her, dass Akai diesen Blick gesehen hatte. Es war in seinem Wagen gewesen. "Ich denke, dass ich dich liebe!" Erschrocken sah Akai auf. Hatte da gerade Yuki gesprochen? Ihre Stimme hatte so real, so nah geklungen. Aber er hatte sich wieder einmal getäuscht. "Wieso? Wieso hast du sie nicht beschützen können?", schniefte Frau Modji. Er hatte sich also nur eingebildet, Yukis Stimme zu hören. Aber Frau Modji duzte ihn. Bestimmt war er deshalb zu dem Trugschluss gekommen. Und dann kam auch noch hinzu, dass sie lange mit dem Flugzeug geflogen waren. Die ältere Frau warf sich in Akais Arme und krallte sich an sein Hemd. Und zum ersten Mal war es Akai egal, was andere jetzt sagen würden. Er schloss seine Arme um die weinende Frau, war versucht sie zu trösten und ihren Schmerz zu nehmen. Das war das mindeste, was er noch für seine Freundin tun konnte. "Es tut mir so unendlich Leid.." Mit glasigen Augen blickte er in die Ferne des Raumes. Jodie stellte sich an das Fenster und hörte mit halbem Ohr zu, was Black mit den Staaten besprach. Es ging um irgendetwas, was sie unbedingt verstecken mussten. Normalerweise wäre Jodie sofort interessiert gewesen, aber sie war mit ihren Gedanken ganz woanders. Ihr Blick fiel auf das Fenster, indem sich der Junge, der auf dem Stuhl neben Blacks Schreibtisch saß, befand. Cool Kid hingegen sah nur auf sein Telefon. Vermouth lebte also noch. Das war soweit schon einmal klar. Aber es wollte Jodie einfach nicht in den Kopf, wieso sie Ran telefonieren ließ. War sie vielleicht doch nicht so böse, wie sie gedacht hatte? Wenn doch nur Akai da wäre. Der hatte ihr bis jetzt immer geholfen, wenn sie Fragen zu Vermouth hatte. Sie könnte ihn anrufen, aber sie wollte nicht aufdringlich wirken. Besonders nicht, da er erst seit ein paar Stunden weg war. Jodie war klar, wie Vermouth es geschafft haben musste, in die Zentrale zu gelangen. Es erforderte auch nicht unbedingt großer Hilfsmittel- zumindest nicht, wenn man Vermouth hieß. Nachdem die Organisation die Codes erhalten hatte, wusste sie über alle Mitglieder bescheit und konnte sie ganz leicht nachahmen. Nach den Wächtern aus dem Eingangsbereich war Vermouth als Akai verkleidet in die Organisation eingedrungen. Jodie fragte sich, wieso sie gerade Shuichi ausgewählt hatte. Eine andere unauffälligere Person hätte es immerhin auch getan. Aber Vermouth und Akai hatten ein seltsames Verhältnis zueinander und vielleicht wollte sie ihn damit gezielt ärgern. Sie musste jedoch zugeben, dass der Punkt diesmal an ihre Feindin ging. Schließlich war das FBI selbst Schuld, wenn sie jede Person einfach reinließen, ohne sie ordentlich zu überprüfen. Black beendete sein Gespräch und legte schweigend den Hörer aufs Telefon. Er stütze seine Arme auf dem Schreibtisch ab und sah Shinichi nachdenkend an. Shinichis Blick hing immer noch aufs seinem Handy. Er fühlte sich so nutzlos. Ran war entführt worden und er konnte sie nicht zurückholen. Er machte sich selbst für alles verantwortlich. "Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um ihre Freundin zu Ihnen zurückzubringen. Aber wir wissen nicht, wo wir sie suchen sollen. Bitte haben Sie geduld.", forderte Black Shinichi eindringlich an. "Ich werde jetzt nicht untätig herumsitzen! Man kann immerhin mit der neusten Technik schon die Standorte des Telefons zurückverfolgen! Wenn Sie mir nicht helfen, gehe ich zur Polizei." "Bitte, verstehen Sie doch! Sie können nicht einfach dort hinmarschieren und Ihre Freundin befreien. Zunächst brauchen wir einen guten Plan!" "Dann überlegen Sie sich gefälligst einen!", schrie Shinichi fast. Die ganze Zeit über hatte er schon immer gewartet, bis die Organisation sich blicken ließ. Und jetzt, da sie Ran hatten, wollte er nicht länger warten. Er wollte sie nicht verlieren. Jodie legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. "Wir tun, was wir können." "Dann sagen Sie mir bescheid, wenn sie etwas haben! Ich werde hier nicht sitzen bleiben und Däumchen drehen!" Shinichi sprang erbost auf. Mit schnellen Schritten war er bei der Tür. "Wenn ich was weiß, werde ich sie informieren.", fügte er dann noch ein wenig ruhiger zu und ging. "Er rennt in sein Verderben.", meinte Black leise. "Sie werden ihm folgen! Wir brauchen jeden Hinweis, den wir bekommen können. Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass er mehr herausfinden kann, als wir." Jodie nickte stumm. "Werden Sie auch die Nummer des Telefons verfolgen?" "Das haben wir schon längst getan. Und bis zu einem bestimmten Ort konnten wir sie auch verfolgen, aber das Signal wird jetzt blockiert. Die Organisation ist nicht so dumm, dass sie sich finden lassen." Shinichi hatte das FBI- Gebäude verlassen und stand nun in der Einsamkeit. Außer dem Bauwerk war nichts anderes als Wald vorzufinden und so machte sich Shinichi auf den Weg, die holprige Straße entlangzugehen. Er musste erst einen klaren Kopf bekommen, bevor er anfing, nachzudenken. Doch Rans Entführung war wie eine Blockade in seinem Kopf. Mit einem Kieselstein kickend, zog er sein Handy aus seiner Jackentasche und wählte Rans Handynummer. Er hatte nicht viel Hoffnung, dass es klappen würde, aber er ließ es auf einen Versuch ankommen. "Shinichi?", heulte Ran zur Begrüßung ins Telefon. Dem Oberschüler stockte der Atem und er wusste nicht, was er sagen wollte. "Scht! Nicht weinen!", versuchte er es mit brüchiger Stimme. Sein Herz krampfte sich unweigerlich bei ihrem Weinen zusammen. Niemals hatte er gewollt, dass sie unglücklich war. Nicht, als er sie verlassen musste, weil er Conan war und auch jetzt nicht. Sie sollte strahlen, sich des Lebens erfreuen! Doch anscheinend war das in seiner Gegenwart überhaupt nicht möglich. "Es tut mir Leid!", schniefte sie. "Was denn? Mir hat es Leid zu tun! Ich konnte dich nicht beschützen!" "Du kannst nichts dafür. Ich... hätte vorhin mit dir reden können, aber ich konnte nicht! Du darfst mir nicht sofort folgen!" "Aber ich kann dich doch nicht so einfach in den Händen dieser Organisation alleine lassen!", protestierte er. "Ja, ich verstehe das schon. Mir würde es genauso gehen..... Aber.. aber, wenn du jetzt mich holen kommst, dann werden die Männer in Schwarz dich sofort töten!." "Das wollen sie jetzt auch schon!" "Du wirst die Organisation zerstören und alles hat ein Ende." Ran ignorierte seinen Einwand. "Ich vertraue dir. Mein Leben ist in deinen Händen sicher. Du wirst sie besiegen. Und dann sind wir endlich zusammen." "Ran..." "Weißt du, es klingt vielleicht kindisch, aber ich habe seit deinem Verschwinden geträumt, dass du mich irgendwann im Regen in deinen Armen hältst....Haha, aber das sind kindische Fantasien!" "Ich liebe dich!", beteuerte er ihr. "Ich weiß. Ich liebe dich auch! Und wenn du schon einmal mit mir sprichst, dann kann ich dir gleich auch noch ein paar Dinge sagen, die ich gerade von Vermouth erfahren habe." "Ran, du darfst dieser Vermouth auf keinen Fall vertrauen. Wir wissen nichts über sie. Sie könnte dich ebenso in eine Falle locken!" "Du irrst dich! Sie hat ein gutes Herz. Vielleicht kann sie es nicht so zeigen, wie andere Menschen, aber sie ist gut und sie will uns helfen, die Organisation zu zerstören. Also, hör zu, was sie gesagt hat:...." Kazuha warf sich auf ihr neues Bett. Sie musste zugeben, dass es bequem war und sie lächelte. Auf dem Rücken liegend, starrte sie an die Decke und stellte sich ihre Eltern vor. Sie machte sich ein kleines bisschen Sorgen um alle, aber im Augenblick ging es ja allen gut. Ran und Shinichi waren in Japan geblieben, aber es ging ihnen da sicherlich auch sehr gut. Wieso auch nicht? Ihr Zimmer war nicht so groß, wie ihre in Osaka und es war auch nicht so stilvoll eingerichtet, aber sie hatte ihren eigenen Bereich und konnte hier leben. Und ihr Zimmer besaß sogar einen Schlüssel, mit dem sie die Tür abschließen konnte. Also hatte sie hier Privatsphäre. Die Zimmer waren alle in der Umgebung der FBI-Zentrale und Kazuha fühlte sich, so weit es ging, wohl. Heiji war nur wenige Meter von ihr untergebracht worden. Dass sie nicht gehen durften, wohin sie wollten, war verständlich. Das einzige, große Problem, dass Kazuha nun hatte, war, dass die meisten Agenten hier nur Englisch sprachen. Es gab zwar auch einige japanische, aber die waren in der Minderheit. Es klopfte an ihrer Zimmertür und Kazuha rappelte sich von ihrem Bett auf. "Ja?" Vorsichtig machte sie die Tür einen Spalt auf. Vor ihr stand eine brünette Frau, die eine Liste in der Hand hielt. Sie war wesentlich größer als Kazuha und sah auf sie herab. "I have to apologize for disturbing you, but I have to examine if everything is all right!" "Bitte was?" Kazuha sah die Frau mit großen Augen an. Sie hatte keinen Schimmer, was die Frau ihr sagen wollte. "Sor-ry, but I...I can't understand..", stammelte Kazuha auf Englisch. "Everything is all right!", unterbrach eine männliche Stimme Kazuhas Satz. Kazuha machte die Tür einen Spalt weiter auf und blickte um die Ecke. Da stand doch glatt Heiji! "Nice! I hope you enjoy your stay! " Die Frau neigte den Kopf leicht und ging dann zum nächsten Zimmer weiter. "Was hat die Frau gesagt?", fragte Kazuha ihren Freund, ließ ihn in ihr Zimmer eintreten und schloss die Tür. "Sie hat sich entschuldigt, dass sie dich stören muss. Sie wollte bloß wissen, ob alles in Ordnung ist." "Das mit "all right" habe ich ja auch noch verstanden, aber den Rest... Du bist wirklich mein Retter in der Not!" Sie lächelte ihn liebevoll an. "Und das ist also dein Zimmer?" "Ja, ich finde es hat was von einem Hotelzimmer. Nicht sehr persönlich, aber es reicht ja!" Heiji nickte zustimmend und beide sahen sich unschlüssig an. Kazuha wurde verlegen. Da standen sie jetzt ganz alleine in ihrem Zimmer und wussten nicht, wie sie reagieren sollten. "Du solltest mir nicht von der Seite weichen, ansonsten passiert noch etwas. Ich hab doch keine Ahnung, was die ganzen Leute hier von mir wollen. Englisch lag mir noch nie besonders!", unterbrach Kazuha die Stille und setzte sich auf die Kante ihres Bettes. Heiji tat es ihr gleich. "Wir können in zwei Stunden etwas Essen gehen. Sie haben extra für uns einen Imbiss zusammengestellt, da wir uns ja noch nicht an die Zeitverschiebung gewöhnt haben." "Also, ich habe eigentlich keinerlei Probleme. Einen Jetlag habe ich jedenfalls nicht." "Ich auch nicht. Aber so ein bisschen Müdigkeit überkommt mich schon. Der Flug war ja auch ganz schön lang." "Mich nicht! Dafür bin ich einfach viel zu aufgeregt. Es ist ja so viel passiert und ich finde, es wird langsam Zeit, dass man mich aufklärt." Heiji ließ sich rücklings auf das Bett fallen und schloss die Augen. "Aber nicht heute!" Kazuha ließ sich auch fallen und drehte ihren Kopf so, dass sie Heiji ansehen konnte. "Meinst du wir werden wieder nach Japan gehen können?", fragte sie flüsternd. "Ich kann es dir nicht genau beantworten, aber solange diese Organisation noch existiert nicht, nein." "Dann werden wir hier also eine ganz neue Zukunft aufbauen? Ohne unsere Freunde und Familien?" "So sieht es wohl aus." "Das ist hart... aber ich habe ja noch dich!" Sie stupste ihren Freund aus Kindertagen in die Seite. "Und ich werde dich nicht alleine lassen!", meinte Heiji entschlossen und lächelte sie an. Es entstand wieder eine Stille. Doch diesmal erschien sie beiden nicht unangenehm. Heiji beugte sich ganz langsam zu ihr herüber. Kazuha schloss ihre Augen und kam Heiji auch ein wenig entgegen. Sie wusste genau, was Heiji vorhatte. Zart striffen ihre Lippen übereinander und Kazuha fühlte, wie ihr Herz raste. Unwillkürlich legte Heiji seine Hand in ihren Nacken und schlang den anderen Arm um ihre Taille. Der Kuss wurde intensiver und erst nach einer ganzen Weile ließen beide rot voneinander ab. Sie sahen sich an und atmeten schneller. "War das eine Art Versprechensbeweis?", fragte Kazuha neckisch nach. Heiji räusperte sich. "Ich werde mich dann ein wenig schlafen legen!" Kazuha sah ihm nach, wie er aufstand und sein Shirt glatt zog. Kurz bevor er bei der Tür angekommen war, sprang sie auf. "Warte!" Auf Zehenspitzen stehend drückte sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Lächelnd erwiderte er den Kuss und zog sie in seine Arme. Als sie sich lösten, grinste Kazuha schnaufend. "Jetzt kannst du gehen!" .......................................................................................................................................... Gut, Schluss! ^^ Ich hab ein bisschen Recherche betrieben, damit ich ein wenig Ahnung über das FBI hab. Ist eigentlich ganz interessant. Ach und dieser Stelle wollte ich mich auch mal ganz doll bei meinen lieben Kommischreibern: Kiana; DetektivinRan99; Black_Taipan; Chiisai-chan und Mips bedanken! DANKE!!!!^^ Immer schön Kommis hinterlassen. Dann könnt ihr jetzt auch gehen! ........................................................................... Kapitel 17: ------------ Vermouth hatte sich mit dem Rücken zum Wagen hingestellt und starrte auf die Fabrik ganz in der Nähe. Schwarzer Rauch stieg aus dem großen Schornstein auf und der Himmel verfärbte sich dunkel. Sie hielt eine unangezündete Zigarette in der Hand und ließ sich die Haare von einer leichten Windbrise verwuscheln. Die Sonne hatte sich hinter dicken Wolken verzogen und die Luftfeuchtigkeit war angestiegen. Es würde bald wieder ein Gewitter geben. Es tat ihr mal wieder ganz gut an der frischen Luft zu sein. Bald würde sie in die Organisation zurückkehren müssen. Da war es doch eine angenehme Ablenkung, die Ruhe zu genießen. Hinter ihr fuhr ein hupender Lastwagen lang. Sie hatte extra an einer abgelegnen Landstraße halt gemacht, an der nicht viele Autos vorbeikamen und dann fuhr auch noch ein LKW vorbei! "Kann ich euch helfen? Hattet ihr eine Panne?", fragte eine Stimme. Vermouth sah sich um. Ein schmieriger Mann mit fettigen Haaren stierte zu ihr aus seinem LKW herunter. , kam es Vermouth bei seinem Anblick in den Sinn. "Verpiss dich!", rief sie zu ihm herüber. "Na, na! Von einer Lady wie Ihnen hätte ich solche Worte aber nicht erwartet!" "Hast du nicht gehört? Du sollst dich vom Acker machen!", schrie sie wütend zurück. "So eine hübsche Frau... Oh und dann ist da auch noch ein entzückendes Mädchen im Auto. Wie wär's, wenn wir uns ein bisschen unterhalten? Ihr seht so alleine aus." Der Trucker stieg aus seinem Lastwagen aus und knallte die Tür hinter sich zu. Vermouth sah, wie der Mann auf ihren Wagen zuging. Mit seinen speckigen Händen grabschte er den Türgriff an. Doch Vermouth war schon zur Stelle und hielt seinen Arm fest. Mit einem eiskalten Blick sah sie ihn an. "Verschwinde, wenn dir dein Leben lieb ist!", fauchte sie ihm zu. "Hab dich nicht so, Engelchen!" Verächtlich verpasste sie dem Mann einen festen Kinnhieb und der Mann sackte zu Boden. Niemand nannte sie ungestraft Engelchen! Es gab nur einen Engel für sie und dieser saß in ihrem Auto. Sie spähte in den Wagen und überprüfte, ob Ran etwas von diesem Vorfall mitbekommen hatte. Doch sie hatte sich zur anderen Seite gedreht und die Hände vors Gesicht geschlungen. Sie verpasste dem Mann noch schnell einen Tritt in die Magenkuhle, bei dem er aufstöhnte und stieg dann ein. Wortlos setzte sich auf den Fahrersitz und startete den Motor. Ein leises Schniefen kam von Ran und Vermouth fasste in die Mittelkonsole. Dort fand sie eine Taschentücherpackung, die sie Ran herüberreichte. Als Ran diese entdeckte, nahm sie sie dankbar. "Alles in Ordnung?", fragte Vermouth ihren Angel fürsorglich. Ran nickte zögernd und sah sie dann ernst an. "Ich habe ihm gesagt, dass Sie anrufen werden. Er war nicht sehr angetan, aber er hat versprochen, dass er noch warten wird und die Informationen entgegennimmt." "Schön!", freute sie sich. Der perverse Mann von eben war vergessen. "Leg dich hinten auf die Rückbank und tu so, als wenn ich dich betäubt hätte. Wäre ja ein bisschen komisch, wenn du freiwillig mitkommst, oder?" Vermouth lächelte Ran an. "Ja, stimmt!" Ran erwiderte das Lächeln. Geschickt kletterte sie auf die Rückbank und legte sich dort hin. Vom vielen Weinen fror sie leicht und zitterte. Vermouth sah das in ihrem Rückspiegel und schaltete die Heizung ihres Wagens ein. Als Ran erstaunt zu ihr nach vorne sah, reichte ihr Vermouth auch noch ihre Jacke. "D-Danke!" "Schon gut. Wir wollen ja nicht, dass du dich erkältest!" Sie richtete den Blick auf die Straße und Ran zog sich die Jacke über und schloss die Augen. Unauffällig beobachtete Vermouth sie und fühlte sich hundeelend, weil sie ihrem Angel so etwas antun musste. Im Schlaf sah sie so zerbrechlich aus. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und sie sah glücklich aus. Wenn sie es doch nur nicht tun müsste... Vodka hatte sich auf die Treppenstufen am Eingang gesetzt und wartete, dass man ihm Befehle gab. Gin hatte ihn einfach ignoriert und er hatte die angespannte Atmosphäre nicht ausgehalten, sodass er raus gegangen war. Der Himmel zog sich langsam zusammen und es roch schon nach Regen. Er fragte sich, was die Organisation wohl vorhatte. Er war noch nie in irgendwelche geheimen Pläne eingeweiht worden und es hatte ihn so manches Mal enttäuscht, dass man ihm nicht so sehr vertraute wie seinem Partner Gin. Er schien sowieso ein besonderes Verhältnis zu dem Boss zu haben. Das war ihm schon öfters aufgefallen. Aber auch Vermouth lag dem Boss am Herzen. War sie doch sein Liebling. Was genau zwischen dem Boss und Vermouth war, wusste er nicht. Er seufzte und stieß mit seinem Fuß einen Stein an. Er kullerte einige Meter und blieb dann liegen. Die Häuser auf der anderen Straßenseite hatten alle geöffnet, aber heute waren sie nicht sehr gut besucht. Vielleicht jagte es den Leuten ja auch angst ein, direkt gegenüber von einem Bestattungsinstitut einzukaufen. Ihm würde es jedenfalls etwas ausmachen. Aus der Ferne hörte er ein Motorgeräusch... Und schon nach kurzer Zeit sah er den Wagen auch auf der anderen Straßenseite entlang fahren. Der Wagen bog in die Tiefgarage des Gebäudes ein. Die Frau, die am Steuer saß, erkannte Vodka als Vermouth und er machte sich eilig auf den Weg zu Gin, um ihm davon zu berichten. Gemeinsam gingen sie dann zur Tiefgarage, wobei Gin sehr langsam lief, als würde er sich wüschen, Vermouth nicht zu sehen. Vodka wusste nicht, wie die Beziehung von den Beiden aussah, aber allem Anschein nach nicht sehr gut. Vielleicht hatte er erkannt, dass sie nur mit ihm spielte? Eine Frau ihres Kalibers konnte jeden Mann haben, den sie wollte. Aber er hatte seinen Aniki ja noch nie verstanden, also warum sollte er jetzt glauben, dass er das tat? Sie öffnete gerade die Hintertür und beugte sich in den Wagen. "Du bist wieder da?", fragte Gin, ohne sie genau anzusprechen. Vermouth hatte sich gerade daran gemacht, Ran aus dem Wagen zu hieven, als sie Gins Satz hörte. Doch sie hielt es nicht einmal für wichtig, ihn auch nur anzusehen, geschweige denn mit ihm zu reden. Der konnte ihr doch gestohlen bleiben.... Aber vielleicht konnte sie ihn noch brauchen? "Ja, endlich!", begrüßte sie ihn also lächelnd. Sie hoffte inständig, dass er sie in Ruhe lassen würde, bis sie Ran weggebracht hatte. Schließlich sollte Angel keinen falschen Eindruck von ihr bekommen. Ihr Vertrauen war wichtig für den Plan- und auch bedeutend für sie selbst. "Was hast du denn vor?", fragte Gin, als sie sich wieder von den Beiden abwandte und Ran behutsam anfasste. "Ich.." Sie ächzte ein wenig unter Rans Gewicht und nahm war, wie Ran sich anspannte. "Ich muss das Mädchen zu Elena bringen!", erklärte sie schnaufend. Gin kam zu ihr herüber und streckte seine Hand aus. "Soll ich dir helfen? Ich könnte sie..." "Nein!", blockte sie schnell ab. "Oder willst du damit sagen, dass ich schwach bin?" Sie grinste dem blonden Mann zu. Er durfte nicht wissen, dass sie nur mit ihm spielte. Sollte er doch schön weiter glauben, dass ihr etwas an ihm lag. Sie hob sich Ran auf ihren Rücken und marschierte so los. Das ganze Unterfangen wäre ein deutliches Stückchen leichter gewesen, wenn Ran wirklich bewusstlos gewesen wäre. Denn so verkrampfte sie sich und es war schwer, sie zu tragen. Gin lachte und ging neben ihr her. "Das bestimmt nicht! Aber es wäre doch einfacher, wenn..." "Ich sagte nein!", meinte die blonde Frau noch freundlich, aber dennoch bestimmt. Sie schenkte ihm ein Lächeln. "Wir können uns nachher unterhalten, ja? Ich werde das nur schnell erledigen." Sie zog an ihm vorbei und Gin blieb stehen. "Diese Frau ist mir ein Rätsel!", meinte Vodka und trat neben seinen Partner. "Das ist mir schon klar!", erwiderte Gin lässig. "Sie sieht glücklich aus.", äußerte Vodka und sah mit schräg gelegtem Kopf der Frau nach. Darauf erwiderte Gin nichts, aber er machte sich auch auf den Weg, die Tiefgarage zu verlassen. Kopfschüttelnd eilte er seinem Partner hinterher. Elena sah ihrem Mann desinteressiert zu, wie er in den Computer Daten eingab und abfragte. Von Außen sah der Computer wie jeder x-beliebige aus. Jedoch man sollte sich ja bekanntlicherweise nicht vom Äußern beeinflussen lassen. So ein "normaler" Rechner konnte schon schnell mal der Computer des FBIs sein. Auf einmal wurde die Tür aufgestoßen und Vermouth stand mit leicht gerötetem Gesicht in der Tür. Sie legte ein Mädchen auf den Boden ab und schaute Elena dann herausfordernd an. "Ich habe sie hergebracht, also?" "Vermouth! Das ist ja eine Freude!" Atsushi stand von seinem Stuhl auf und schaltete rasch den Bildschirm aus. Die blonde Frau ignorierte ihn übertrieben gespielt und fixierte nur Elena. "Was soll ich jetzt machen?" "Gönn dir doch einfach eine kleine Pause. Wir geben dir später bescheid, was du zu tun hast. Der Auftrag wird dir auch gefallen. Dabei kannst du dein Hobby anwenden. Du darfst dich verkleiden!" Vermouth sah so aus, als würde sie Elena gleich an die Gurgel springen, aber sie riss sich zusammen. "Gut." Ohne zu Atsushi zu sehen, verließ sie den Raum. Sie ließ Ran nur sehr ungern bei den Beiden zurück. Die waren so hirnverbrannt, schlimmer ging es fast nicht. ......................................................... *AusKomplimenthaufenrauskriech* *Räusper* Ich werde versuchen, mehr auf die Fehler zu achten! Und ja, Ran hat vorher aufgelegt. Ganz vergessen, dass noch zu schreiben. Hopla! Hehe.. *nervöslach* Hab ich fix geändert! Es tutete. Ran schluckte leise. Hastig legte sie wieder auf. @Kiana: Wenn du es immer verpasst, kann ich dir auch ne ENS schicken. Dann weißt du, wenn es weiter geht. (Gilt auch für alle, die gerne eine ENS hätten) Zu diesem Teil kann ich nur sagen: Vermi *hops*^^ PS: Sorry, dass dieser Teil so kurz ist. Der nächste Teil kann auch ein bissel dauern. Zu viel für Schule zu tun. -.- ............................................................... Kapitel 18: ------------ Schweigend löste er sich von Frau Modji und sah mit bekümmerten Augen an ihr vorbei. Ein leises Schniefen verriet ihm, dass sie noch immer weinte. Es schnürte ihr den Hals zu und er schluckte. "Soll ich Sie in Ihr Zimmer bringen? Das würde mir wirklich nichts ausmachen!" "Nein, nein.." Sie schüttelte heftig den Kopf. Mit der einen Hand wischte sie sich die Tränen ab. "Ich habe noch sehr viel zu tun. Keine Zeit für eine Pause." Sie lächelte ihn tapfer an und Akai befiel das Gefühl, sie gleich wieder in den Arm zu nehmen. Es schmerzte ihn so sehr. Noch nie hatte er solche Gefühle für jemanden verspürt, wie in diesem Moment über Yukis Tod. Wieso hatte er nicht früher erkannt, wie viel ihm an ihr gelegen hatte? Musste es so kommen? Frau Modji verbeugte sich und machte sich ans Gehen. "Ich werde Sie besuchen kommen...", rief er ihr nach, aber sie verschwand ohne eine Reaktion in einen der angrenzenden Flure. Ein Räuspern verriet ihm, dass er nicht alleine war. Drei Augenpaare starrten ihn mitleidsvoll an. "Es tut uns Leid, dass...", begann Ayumi niedergeschlagen. Aber Akai ignorierte sie einfach. "Kommt mit. Ich werde euch eure Unterkunft zeigen." Wieder ging er voran, jedoch folgten ihm die drei Detektiv Boys diesmal. "Du musst sie nicht immer reizen, Elena! Wir brauchen sie noch!", tadelte Atsushi seine Frau sanft. Ran lag weiterhin auf dem Boden und rührte sich nicht. Vermouth hatte ihr eingebläut, dass sie sich auf keinen Fall bewegen durfte und sie hatte nicht vor, dies nicht einzuhalten. Diese Frau machte ihr angst. Sie behandelte Vermouth so herablassen. Dabei hatte sie das überhaupt gar nicht verdient. Sie tat der Frau immerhin einen Gefallen nach dem Andern. "Was willst du eigentlich mit dem Mädchen? Hast du etwas Bestimmtes vor?" "Oh ja! Das wird eine ganz große Überraschung für Shiho. Sie hat doch eine kleine Schwäche für diesen Oberschüler. Und da dachte ich, dass ich, als liebe Mutter, ihr einen Gefallen tue." Die Frau lachte gehässig. "Du bist eine zu gütige Mutter!", meinte der Mann und setzte sich wieder an seinen Computer. Ran hörte das Klacken der Tastatur. "Ja, nicht wahr? Und jetzt werde ich die Kleine zu Shiho bringen. Sie soll schließlich sobald wie möglich anfangen!" "Denkst du nicht, dass sie ihr egal sein wird? Es käme ihr doch ganz recht, wenn das Mädchen einfach sterben würde. Dann hätte sie ihren Oberschüler für sich ganz alleine!" "Atsushi.. Du vergisst, dass sie nicht so ist wie wir. Sie und das Mädchen haben sogar Freundschaft geschlossen! Shiho wird wollen, dass sie überlebt und zu ihrem Freund zurück kann. Ihre Charakterstärken sind schließlich unter anderem, dass sie niemals selbstsüchtig ist. Sie kann sich ja noch nicht einmal selbst umbringen! Wie dann einen anderen Menschen?" Von dem Mann kam kein Kommentar. "Lässt du sie dann ins Labor bringen? Ich werde Shiho holen lassen.", fragte die Frau. "Ja. Vodka hat gerade nichts zu tun. Und Gin ebenfalls. Die Beiden können das schnell erledigen." Elena kicherte. "Gin zu Shiho?" Atsushi stimmte in ihr Lachen ein. "Wieso nicht? Das wird ein erfreuliches Aufeinandertreffen, oder?" Jodie stellte sich hinter Shinichi, der sich in dem Waldstück auf einen umgestürzten Baumstamm gesetzt hatte. "Wieso haben sie nicht mich genommen?", fragte Shinichi, da er wusste, wer hinter ihm stand. Jodie setzte sich neben ihn. "Ich weiß leider auch nicht, was sie vorhaben. Aber es geht ihnen anscheinend nicht mehr darum, dass sie alle Spuren zu ihrer Organisation verwischen.. Sie besteht ja jetzt auch gar nicht mehr. Aber diese verdammte Organisation kann ich sowieso nicht verstehen." "Denken Sie, dass Ran da wieder heil rauskommt?" "Wenn niemand etwas frühzeitig und unüberlegt tut, bestimmt. Man sollte jetzt aber auch nicht negativ denken oder den Kopf in den Sand stecken. Es gibt immer eine Lösung für ein Problem." "Ja, dass weiß ich... Ich habe bloß so eine schlimme Vorahnung! Dieses Gefühl lässt mich einfach nicht los. Sie wird sterben und ich bin so verdammt machtlos!" "Du bist nicht machtlos. Manchmal muss man ein bisschen warten, bis man zur Lösung eines Problems kommt. Es ist nicht unbedingt ein geradliniges Nachdenken, dass verlangt wird. Wenn wir uns zusammensetzten und genau überlegen, werden wir die beste Möglichkeit herausfinden, wie wir Ran und auch Ai retten können. Du musst einfach ein wenig mehr Vertrauen in das FBI setzen. Ran setzt schließlich auch Vertrauen in dich!" "Ja, Sie haben recht.... Was hat die Organisation eigentlich für ein Ziel?" "Weißt du, da fragst du am Besten Black. Kommst du mit zurück?" Shinichi nickte seufzend. "Es ist das Beste..." Sie hatte die Pistole in die Ecke geworfen. Ihr Anblick ließ sie immer wieder von neuem weinen. Ein leises Rascheln kam aus derselben Gegend und Shiho konnte sich lebhaft vorstellen, wie dort eine Ratte rumlief, aber die war ihr im Augenblick egal. Sie lehnte sich an die feuchte Wand und schloss die Augen. Sie hatte sich so sehr die Erleichterung des Todes gewünscht, aber es sollte wohl einfach nicht sein. Zitternd strich sie sich immer wieder die Tränen, die unaufhörlich über ihre Wangen herabliefen, weg. Ihr Leben hatte doch andauernd neue Überraschungen für sie. War es überhaupt ein Leben? Sie war eine ganze Weile lang eine Grundschülerin gewesen und davor war sie nur in der Gewalt der Organisation gewesen. Und nun war sie wieder am Anfang. Als Ai hatte sie sich immer gewünscht, mit ihren Eltern zusammen sein zu dürfen und ihren alten Körper zurückzubekommen. Doch jetzt, wo sie dies mehr oder weniger besaß, wollte sie ihr Leben als Ai wieder zurückhaben. Freunde besitzen, unbeschwert Spaß haben, lachen.... "Ich hätte schlauer sein sollen! Das Schicksal meint es nie gut mit mir. Es hätte niemals besser kommen können. Tja, die Erfahrung hatte ich doch schon gemacht, warum also noch einmal?" "Die Erfahrung läuft dem Mensch nach, aber vergebens, er ist schneller. Gibt es da nicht so einen Spruch?", fragte auf einmal eine männliche Stimme in die Dunkelheit. Shiho schreckte auf. Wie in Zeitlupe sah sie zur Tür, wo Gin lässig an den Türrahmen gelehnt stand und zu ihr herabsah. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn eine ganze Weile an, bis sie sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Sie wand sich von ihm ab und verbarg somit ihr verheultes Gesicht in der Dunkelheit. Er kam jetzt in die Zelle hinein und stellte sich vor sie. "Was hast du vor?", fragte sie vorsichtig und versuchte, gleichgültig zu klingen, was ihr aber nicht so ganz gelang. Gin streckte seine Hand nach ihr aus und sich wich reflexartig zurück. Jedoch saß sie schon dicht an der Wand und es brachte ihr nichts. Seine rechte Hand fasste unter ihr Kinn und zog ihren Kopf zu sich. Unweigerlich musste sie ihn direkt ansehen. Seine Augen musterten ihre und Shiho fühlte sich unwohl. Es war, als könne er ihre Gedanken lesen und das machte ihr angst. "Du siehst nicht gut aus! Auch, wenn es schön ist, dass du deinen alten Körper wiederhast.", meinte er, ohne sie loszulassen, geschweige denn aufzuhören, sie zu mustern. "Vielen Dank auch für das Kompliment!", versuchte sie ihm bissig zu antworten, aber ihre Stimme war immer noch zittrig und die gewünschte Wirkung blieb aus. "Du kannst dich vor mir nicht verstellen! Ich kenne dich dafür zu gut. Ich weiß genau, wann du jemanden veräppeln willst. Vielleicht war es das einzig Gute an unserer Beziehung damals." "Beziehung? So nennst höchstens du das! Das war ein Fehler, den ich nie wieder machen würde! Du bist so was von herzlos! Für dich war ich doch nur ein kleines Mädchen, das von nichts eine Ahnung hatte! Dir lag immer nur das Wohl der Organisation am Herzen!", schrie sie ihn an. "Aber weißt du was? Ich wusste genau, dass du mich ignorieren würdest, nachdem ich nicht mehr so kooperativ war. Und meine Vermutung erwies sich als verdammt richtig! Nachdem man mich mit Handschellen am Rohr festgemacht hatte, wartete ich, ob du kommen würdest. Aber, wie konnte es auch anders sein, kamst du nicht. Du wärst lieber bei einer Schießerei gestorben, als mich zu retten. Oder mir auch nur beizustehen." "Verräter bestraft man eben.", entgegnete Gin trocken und zuckte mit den Achseln. "Ich habe keine Lust, mit dir über mein infames Leben zu sprechen... Also, was will Elena von mir? Deswegen bist du doch gekommen, oder?" Gin ließ ihr Kinn los und Shiho schüttelte sich, als wenn sie sich ekeln würde. Der Mann war ihr einfach zuwider. Seine Gegenwart alleine machte sie ganz krank. "Da hast du Recht.. Du hast einen Auftrag. Und ich hoffe, dass du ihn ernst nimmst. Mit deiner Hilfe können wir erreichen, was wir schon immer wollten. Wenn du es vermasselst, absichtlich, dann werde ich liebend gerne der Erste sein, der seine Pistole auf dich richtet... Und jetzt steh auf!", wies er sie an. Seufzend richtete Shiho sich in die Senkrechte auf. Ihr Blick fiel auf die Pistole in der Ecke. Konnte sie sie mitnehmen? Gin wusste anscheinend nicht von ihr. Sie wäre eine Möglichkeit für eine spätere Flucht. , überlegte Shiho fieberhaft. "Mach schon!", knurrte Gin verstimmt. "Ja doch!" Ein erneutes Rascheln und Tapsen ließ sie einen Einfall bekommen. "Darf Klein-Tommy mitnehmen?", erkundigte sie sich unschuldig und zog fragend eine Augenbraue hoch. "Bitte wen?" "Na eine Ratte! Sie hat mir hier Gesellschaft geleistet und ich könnte sie gut für Experimente gebrauchen. Die meisten meiner Laborratten sterben schon immer im Voraus, weil sie die giftigen Dämpfe nicht überstehen. Aber diese sieht fit aus!" "Mach doch, was du willst!" Shiho ging schnell in die Hocke und zog leise die Pistole zu sich heran. Sie packte die Pistole vorsichtig in ihren Hosenbund. Zum Glück hatte sie die Waffe noch entsichert, bevor sie sie weggekickt hatte. Einen Schüttelkrampf unterdrückend fasste sie in Richtung raschelndes Geräusch. Es war wirklich eine Ratte und eine ziemlich große noch dazu. Sie quiekte empört auf, als Shiho sie hochnahm. Scheu war sie ja nicht, dass war ein entscheidender Vorteil, sonst wäre sie vorher geflüchtet. Aber das hatte wiederum auch Nachteile. Die Ratte wand sich in ihrer Hand und versuchte, sie zu beißen. Beinahe hätte Shiho sie fallen lassen, riss sich dann aber doch zusammen. "Sind wir dann soweit?", fragte Gin entnervt. Einen Aufschrei unterdrückend, weil sie jetzt die Macht hatte, blickte sie ihn zuckersüß an. "Ja!" Er drehte sich von ihr weg um machte sich ans Gehen. Die zappelnde Ratte fest am Schwanz gepackt, kam sie ihm hinterher. In ihrer alten Größe war es ganz anders, auf ihn zu treffen, als als kleines Kind. Sie war ja so naiv und dumm damals gewesen. Nachdem er die Kinder weggebracht und sichergestellt hatte, dass ihnen auch nichts fehlte, machte er sich auf den Weg zum Büro des befehlshabenden Leiters. Der Befehlshaber war ein Untergeordneter von Black. Akai selbst hatte ihn noch nicht sehr oft getroffen, aber er wusste, wie er aussah. Er hatte einen typischen amerikanischen Gesichtszug und seine Haare waren dunkelblond. Auch wenn er noch nicht sehr alt war, besaß er schon jede Menge Erfahrungen und war schon bei so manchen Auseinandersetzungen der perfekte Schlichter gewesen. Er schien immer zu wissen, was die besten Lösungsmöglichkeiten waren. Akai mochte ihn nicht besonders. Seine überhebliche und arrogante Art brachte ihn auf die Palme. Er war es schließlich auch gewesen, der ihm den kleinen Auftrag mit den Detektiv Boys erteilt hatte. Trotzdem riss er sich zusammen und klopfte an die Tür. "Ja?" Der Agent trat ein und stand somit sogleich vor dem Schreibtisch des Leiters. Der Mann telefonierte und nickte Akai nur zu, dass er sich schon einmal hinsetzen solle. Sein Namensschild mit schwarzen verschnörkelten Buchstaben fiel ihm dabei ins Blickfeld. Shuichi rollte mit den Augen. Lowell legte auf und lächelte Akai übertrieben an. "Shuichi, was für eine Freude! Wie war der Flug?" Akai antwortete erst gar nicht auf diese Frage, sondern sah Lowell nur stumm an. "Ach ja, du bist ja nicht so gesprächig. Ich vergaß!" Warren stand von seinem ledernen Rollstuhl auf und ging an einen der Aktenschränke an der Fensterseite. "James meinte, du bist sein fähigster Agent, deshalb wirst du mit dem Wichtigsten beauftragt." "Und das wäre?" "Du wirst erst einmal ein Team zusammenstellen Ich gebe dir einen Einblick in unsere Agentenakten und suchst dir die Leute zusammen, die du für gut hältst. Und am Besten so schnell wie möglich. Wir haben schon zwölf weitere Agentengruppen zusammengestellt." Lowell reichte ihm eine dünne Akte. Verwirrt nahm Akai sie entgegen und schlug sie auf. Eine Diskette fiel ihm in den Schoß und er sah sie sich an. Anscheinend enthielt sie eine Liste der Akten aller Agenten. "Wofür soll ich denn einen Trupp aufstellen? Ich muss ja wissen, worauf ich achten muss." "Es ist da etwas in dem Besitz des FBIs, was um jeden Fall geschützt werden muss. Etwas sehr kostbares. Würde es in die falschen Hände geraten...." "Und wo ist dieses etwas?" "Das brauchst du vorerst nicht zu wissen. Stelle einen Trupp zusammen und melde dich dann noch einmal bei mir!" Lowell griff wieder zum Telefon und wählte eine Nummer. Aufgebracht stand Akai auf und verließ ein wenig zu laut das Büro. Hatte ihn James wirklich für so eine unwichtige Aufgabe hergeschickt? Einen Trupp zusammenzustellen, oder steckte da mehr dahinter. Akai hoffte, das dem nicht so war, denn er hasste es, wenn man ihn in etwas nicht einweihte oder ihn unterschätzte. Akai lächelte sich selbst verbittert zu und seufzte. Dann würde er wohl machen, was Lowell von ihm verlangte. Wenn er danach nicht mit dem wahren Auftrag herausrückte, dann würde er einfach Black anrufen. Ran wurde von Vodka, der schwer ächzte, in ein Labor in einer der unteren Etagen getragen. Nachdem er sie vorsichtig auf dem Boden abgelegt hatte, kratzte er sich verlegen am Kopf und sah sich das Mädchen ein wenig genauer an. Er kannte sie irgendwoher. Bloß woher wollte ihm einfach nicht einfallen. Er zuckte mit den Schultern und verließ dann das Labor, dass er abschloss. Ran wartete noch einen kurzen Augenblick, ob sich etwas regte, bevor sie sich aufrichtete. Es herrschte absolute Stille und sie sah sich misstrauisch um. Es gab mehrere Tische mit diversen Reagenzgläsern und Lösungen. Jedes einzelne Gefäß war sorgfältig beschriftet und Ran sah sich die einzelnen Mittel interessiert an. Von Mitosegift über Formaldehyd, Acetate, Ammoniak, Phenol und Nitroglycerin war alles vorhanden. "Wenn du die Möglichkeit hast, versuche herauszufinden, was die Organisation vorhat! Aber sei verdammt vorsichtig! Und wenn du etwas weißt, dann gebe mir ein geheimes Zeichen, sodass ich mit dir reden kann. Ich werde mich einfach als ein Mann verkleiden.", hörte sie Vermouths Stimme. Und so versuchte sie irgendetwas zu finden. Auf dem einen Tisch stand ein Computer und Ran schaltete ihn so leise wie möglich ein. Sie gab ein paar Ziffern ein und versuchte damit das Passwort zu erraten, aber es klappte natürlich nicht. Auf einmal hörte sie dumpfe Schritte. Erschrocken legte sie sich wieder an die gleiche Stelle, an der man sie abgelegt hatte und tat, als wenn sie schlafen würde. "Dann wünsche ich dir noch einen angenehmen Aufenthalt hier- mit deiner Ratte!", sagte eine dunkle Stimme höhnisch. Die Tür wurde aufgeschlossen und der Türdrücker heruntergedrückt. "Ach, noch eine Frage.", sagte die männliche Stimme. "Was denn?" "Wer hat dich damals auf dem Dach gerettet?", fragte die dunkle Stimme eindringlich. Ran kannte sie. Das war dieselbe, die sie auch gehört hatte, als sie mit Vermouth angekommen war. "Das geht dich nichts an!", fuhr eine weibliche Stimme die dunkle an. "Und ob mich das etwas angeht! Ich will ihn schließlich kalt machen!" "Dann tu es doch! Aber solange du nicht weißt, wer es war, bringt es dir herzlich wenig, oder?" Die Tür wurde aufgedrückt und eine Frau mit rotblonden Haaren betrat das Labor. "Oh, ist das meins? Dabei werde ich doch gar nicht arbeiten!", sagte sie und tat so, als sei sie darüber glücklich. Die Frau sah sich in dem Labor um, als sie Ran entdeckte und erschrocken wie festgewurzelt stehen blieb. Sofort lief sie zu ihr herüber und überprüfte, ob sie noch lebte. Doch zum Glück atmete sie noch. Wutentbrannt sah sie zu dem Mann. "Was habt ihr miesen..?", begann sie. "Willst du mir nicht vorher sagen, wer dich gerettet hat?", fragte er diabolisch grinsend. Shiho lief zu ihm und drückte ihm die Hände an den Hals, doch noch bevor sie überhaupt zudrücken konnte, zitterten ihre Hände auch schon und sie ließ sie gerade sinken, als Gin ihre Arme festhielt. "Also? Was wolltest du mir sagen? Wenn du keine Lust hast, können wir unsere Unterhaltung auch fortführen, wenn die Kleine tot ist. Ich habe damit kein Problem." "Das weiß ich!", zischte Shiho ihm zu. "Ihr wollt mich also erpressen?" "So würde ich das nicht unbedingt nennen. Du hast ja die Wahl. Entweder, du tust, was wir sagen und das Mädchen lebt, oder du tust, was du willst und sie stirbt. Schwere Entscheidung, oder?" "Ja, für dich wäre es einfach!", fauchte Shiho. "Du würdest sie sterben lassen!" Der Mann lachte. "Ich lasse dir ein bisschen Zeit, bevor du mir antworten musst. Elena wird dich bestimmt auch noch einmal besuchen kommen. Sie muss dir ja noch deinen Auftrag erklären!" Gin verließ das Labor und schloss die Tür wieder ab. Wie im Reflex lief Shiho zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Aber vergebens. "Ai?", kam es vorsichtig von Ran, die sich aufgerichtet hatte. Erstaunt sah Shiho zu ihr herüber. "Ran? Was...?" "Bist du wirklich Ai?", fragte Ran verwundert und musterte die Frau vor sich. Sie hatte große Ähnlichkeit mit dem kleinen Mädchen, mit dem sie Freundschaft geschlossen hatte, aber es war so unvorstellbar, dass sie nicht mehr sechs Jahre alt war, sondern ungefähr so alt wie sie selber. Shiho hockte sich zu Ran. "Wie kommst du hierher?" .......................................... Büüüüütttteeeeschööööööönnnnnn! Hier ist ein neuer Teil (Hatte noch Zeit gefunden^^) Gin ist in meiner FF ganz böse. *drops* Dabei habe ich eigentlich immer das Gefühl, dass er auch ein gaaannzzz Netter sein kann. Und die liebe Shiho hat eine Waffe (und 'ne Ratte)? *doppelhops* XDD Ich weiß nicht, wie lange ich für den nächsten Teil brauchen werde. Mal sehen. v.v Eri_Kisaki Kapitel 19: ------------ Shinichi war mit Jodie in die Zentrale zurückgegangen und sie saßen beide in Jodies Büro. Jodie telefonierte mit irgendwelchen Spezialisten, um herauszufinden, ob ein Signal von Rans Handy empfangen werden konnte. Aber es war, wie erwartet ein Hereinfall. Das Signal wurde erfolgreich blockiert. Demotiviert legte Jodie auf und überlegte, was sie nun tun könnten. "Und der gestohlene Computer? Der hat doch bestimmt auch ein verstecktes Signal!", meinte Shinichi. "Ja, dass haben wir auch schon überprüft. Aber auch Fehlanzeige.... Ich weiß nicht, was wir jetzt noch tun können." Sie stöhnte und streckte sich. Ihr Blick schweifte in ihrem Büro umher. Nach einer ganzen Weile blieb ihr Blick an einem Bilderrahmen kleben. Das Foto darin war schon sehr alt und an einigen Stellen war es schon ganz schön vergilbt. Doch das konnte den Charme des Bildes nicht verhindern. Es stellte ihre Eltern dar, die sie als kleines Kind auf dem Arm hielten. Jodie sah sich die Fotografie gerne an, denn es gab ihr Hoffnungen und war zugleich ein ungemeiner Trost. Sie war niemals alleine, egal was kommen würde. Ihre Eltern würden für immer in ihrem Herzen sein. "Elena Miyano.. Sie lebt noch!" Jodie schreckte aus ihren Gedanken auf. "Was? Elena?" "Ja, genau. Elena Miyano, die Mutter von Ai. Sie und auch ihr Vater Atsushi leben noch. Sie sind nur für eine Weile von der Bildfläche verschwunden. Ran hat mir vorhin davon erzählt." "Das musst du mir jetzt aber genauer erklären. Elena und Atsushi Miyano sind doch gestorben!", sagte Jodie erschrocken. Der Schülerdetektiv war gerade ins Land der Träume versunken, als es an der Tür klopfte. Griesgrämig wühlte er sich aus seinem Bett und öffnete verschlafen die Tür. Vor seiner Tür stand Kazuha mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht und lächelte ihn an. "Ausgeschlafen?", fragte sie galant. "Ich bin doch erst vor einer Stunde gegangen! Was ist denn los?", maulte er. "Mir ist langweilig! Und da das jawohl deine Schuld ist, musst du auch etwas dagegen unternehmen!" Heiji sah sie einen Augenblick lang sprachlos an und knallte ihr dann, ohne ein Wort zu sagen, die Tür vor der Nase zu. "Hey!", rief sie empört. Heiji schlurfte zum Bett zurück und ließ murmelte sich wieder unter die Bettdecke. "Heiji Hattori! Komm sofort wieder her! Was ist denn das für ein Benehmen?" Kazuha rüttelte am Türgriff. "Lass mich in Ruhe! Ich will schlafen!", schrie er wütend zurück. Dieses Mädchen brachte ihn nur auf die Palme. Was war denn so schwer daran zu verstehen, dass er müde war? Er hörte, wie seine Freundin sich vor die Tür setzte und vernahm kurz darauf ein leises Schluchzen. Nun fühlte er sich doch schuldig und ging wieder zur Tür. "Achtung, ich mach dir Tür auf!", sagte er leicht genervt. Er hörte ein Rascheln und schob die Tür langsam auf. Kazuha liefen Tränen über die Wangen. "Alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig. Diese Stimmungsschwankung war ihm nicht ganz geheuer. "Du kannst ruhig weiterschlafen! Bei mir ist alles in bester Ordnung. Ich...", schniefte sie. "Komm rein!" Er öffnete die Tür weiter und bedeutete ihr mit seinem rechten Arm, dass sie eintreten dürfe. "Nein!", wies Kazuha ab. "Komm rein!", beharrte Heiji und zog sie entnervt in sein Zimmer. Und da standen sie dann auch. Kazuha sah sich verheult und immer noch schniefend um, während Heiji die Tür abschloss. "Was ist denn los?", fragte er besorgt und sah in ihre verweinten Augen. "Ich.. Buhu.." Sie fiel ihm in die Arme. Verdattert drückte er seine Freundin. "Hast du Heimweh?" "Ran.. Sie ist immer noch in Japan und ich habe Angst, dass es ihr nicht gut gehen könnte... Wieso ist sie nicht mitgekommen? Hier ist es doch viel sicherer!" "Ach, daher weht der Wind...", seufzte Heiji. "Du machst dich über mich lustig!" Kazuha drückte sich beleidigt von ihm ab und schnappte sich ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche. Sie schnäuzte sich lautstark und Heiji verkniff sich ein Lachen um sie nicht noch mehr zu verstimmen. "Nein, dass tue ich bestimmt nicht! Aber du solltest dir nicht so viel Gedanken machen. Wir werden nachher einfach jemanden fragen, ob sie nicht herausfinden können, wie es Ran und Kudo geht." "Ja?", fragte sie misstrauisch nach. "Ja!", bestätigte er. "Und weißt du was. Da du mich ja sowieso schon geweckt hast, können wir das auch sofort erledigen." "Danke!" Sie strahlte Heiji an. Keine Spur mehr von Traurigkeit. "Dann komm!", wies die braunhaarige ihren Freund an. Sie sah Gin schweigend an und zündete sich eine Zigarette an. Gemächlich zog sie an ihr. "Ist irgendetwas passiert, als ich nicht hier war?", fragte die blonde Frau und schlug elegant die Beine übereinander. Gin beobachtete jede ihrer Bewegungen. , erkannte Vermouth. Und sie hatte nicht vor auch nur das geringste dagegen zu unternehmen. "Eigentlich nicht... Unser Boss hat es fast geschafft, den Computer umzucodieren." Vermouth war für einen Augenblick verwirrt. "Ich dachte, dass wäre schon längst erledigt." "Ja, ist es auch. Sonst hättest du ja nicht in die Zentrale des FBIs gelangen können, um das Mädchen zu holen. Nur mit dem Code, der auf dem Computer war, konntest du ohne Probleme das Sicherheitssystem ausschalten. Und schon warst du drin." "Und was will der Boss dann umcodieren?", fragte Vermouth und zog verführerisch eine Augenbraue hoch. Gin kam zu ihr zur Couch. "Das FBI weiß noch nichts davon, aber wir haben uns nicht nur einen Computer aus Japan gekrallt." Die blonde Frau versuchte sich nichts anmerken zu lassen und drückte ihre Zigarette aufreizend in dem Aschenbecher aus, der auf dem Tisch stand. "Ach?", hauchte sie und zog ihn zu sich ran. "Ja, ist gibt da jemanden, der Mist gebaut hat. Und das war ein entscheidender Vorteil für uns. So konnten wir ihn erpressen. Er sagte uns bereitwillig, wo die beiden Computer sind. Und so hat sich gestern ein Trupp auf den Weg gemacht und ihn "abgeholt"." "Aber der zweite Computer hat eine andere Codierung?", hakte Vermouth nach. "Genau, aber lass uns nicht die Zeit mit reden verschwenden! Bald müssen wir einen neuen Auftrag erfüllen! Da sollte man die Zeit davor doch sinnvoll nutzen!" "Und dann bist du also hierher getragen worden...", beendete Shiho Rans Erzählung. "Ja, genau." "Du kannst beruhigt sein, ich werde kooperieren.", meinte Shiho auf Rans überlegenden Blick. "Wie meinst du das?" "Naja, Elena will, dass ich für sie etwas erledige. Aber das würde ich niemals freiwillig tun. Deshalb zwingt sie mich eben." Ran musterte Shiho. "Es ist seltsam, du bist die ganze Zeit ein kleines Mädchen gewesen und ich habe gedacht, dass wir Freunde sein können, weil ich mich dir nahe fühlte. Aber jetzt, jetzt erscheint es mir, als wärst du viel klüger als ich. Ich werde dir nie das Wasser reichen können. Eine Freundschaft mit mir ist für dich doch bestimmt kindisch." Shiho lächelte. "Ich habe dich doch gefragt, ob wir Freunde sein wollen, oder? Auch wenn ich da klein war, war ich doch ich. Die Freundschaft besteht also nicht zwischen dir und dem kleinen Mädchen Ai, sondern zwischen uns." "Ja, da hast du recht. Danke!" Ran erwiderte Shihos Lächeln. "Und was musst du jetzt hier machen?" "Tja, dass weiß ich noch nicht so genau, aber sicherlich wird Elena gleich kommen." "Elena ist deine Mutter?", fragte Ran zweifelnd nach. Shiho begutachtete ihre alte Sammlung von Mixturen und ging zum Käfig, indem ihre Ratten auf ihr Todessschicksal warteten. Sie hatte Klein-Tommy zu den anderen gegeben. Es schien, als fühle er sich wohl und geborgen. "Ja, Elena ist meine Mutter- gewesen. Die Person, die ich Mutter nennen würde, ist gestorben." "Was meinst du, was das für ein Auftrag sein wird?" "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, aber bestimmt geht es wieder um ein Gift..." Shiho dachte an die Pistole, die sie noch immer bei sich trug. Zuerst hatte sie sie irgendwo verstecken wollen, aber sie hatte Angst, dass Elena oder die anderen sie entdecken würden. Also behielt sie sie am Körper. Und Ran hatte sie davon auch noch nichts erzählt, da sie nicht wollte, dass sie sich unnötige Sorgen machte. "Was genau war denn eigentlich das neue Ziel der Organisation damals gewesen. Es war ja kurz nach einem Angriff auf das FBI. Also muss da doch irgendetwas geschehen sein.", meinte Shinichi und sah Jodie ernst an. "Tut mir leid, aber da bin ich echt überfragt. Man sagt mir auch nicht alles. Vielleicht sagt Black es uns ja heute? Einen Versuch ist es doch wert, oder?" Shinichi stimmte ihr zu und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu Black. James telefonierte schon wieder, beendete aber sein Gespräch, als die Beiden hereinkamen. "Sie sind also wieder hier?", fragte Black. "Ja, ist er... Und wir würden gerne wissen, was im Jahre 1932 passiert ist.", äußerte sich die blonde Frau. Black verschränkte seine Arme unter seinem Kinn und sah die Beiden ernst an. "1932? Ja, da gibt es viele Aufzeichnungen zu diesem Jahr...", begann Black. "Wir möchten gerne alles darüber erfahren.", sagte Shinichi höflich und er und Jodie setzten sich auf einen der Stühle. "Das FBI hat in diesem Jahr eine besondere Entdeckung gemacht. Sie würde alles Bisherige in den Schatten stellen, wenn man sie richtig nutzen würde.... .................................................................................................................... Soääähhh! Ein neues (kurzes) Kapi ist on. Also ich weiß echt nicht, was ihr gegen die BO habt. Das ist doch voll der nette Familienclan. Jeder hat jeden lieb. *lol* Das sieht man sehr schön an Vermi und Gin. Die hat den doch lieb! ^^ *BO in Schutz vor Bratpfanne nehm* Wenn ihr die vorher schon alle platt macht, wie soll ich die FF dann weiterschreiben? *lol* Ich gründe hier gleich Ein Herz für Organisationsmitglieder! *Gin über Kopf patt* "Haben sie dir wehgetan? Böse, böse Tanten!" XD *psychopatischen Anfall hat* Gin ist doch ein gaaanz lieber. Das hat der nicht verdient! Ich glaub, ich hab zu viel gelernt. *drops* Bin schon ganz meschugge! Und ob Gin mit Shiho zusammenkommt?.. xP Ich weiß es schon! *ätsch* Ich weiß, ich bin ein bissel gemein. Kapitel 20: ------------ Black stand von seinem Schreibtischstuhl auf und ging zum Fenster. Wie immer, wenn er sich an etwas erinnerte, sah er hinaus und schwelgte dabei in Gedanken. Jodie warf Shinichi einen verwirrten Blick zu, den er achselzuckend erwiderte. "Es fing alles damit an, dass das FBI in den dreißiger Jahren die Planung eines Labors in Auftrag gab. Das Labor sollte zur Analyse von Beweismaterialien dienen. Zu diesem Zwecke wurden die besten Laboranten aus der ganzen Welt gesucht. Einer unserer ausgewählten Laboranten stammte aus der Nähe des Ägäischen Meeres. Im Anfangsstadium half er dem FBI sehr bei der Entwicklung bestimmter Forschungen und er wurde zu einem der Leiter des Labors. Der Mann züchtete in seiner Freizeit eine vorm aussterben bedrohte Krabbenart. Eines Tages kam er dann ganz aufgeregt zu seinem Vorgesetzten gerannt. Er hatte herausgefunden, dass diese Spezies der Brachyura, die er züchtete eine chitinhaltige Schale besaß, die ein seltsames Elixier absonderte. Dieser Extrakt sorgte dafür, dass die Krabben mehrere hundert Jahre alt werden konnten, da ihre Zellen durch dieses Elixier ständig erneuert werden. Gewöhnliche Krabbenarten erreichen gerade einmal das Alter von zwölf Jahren und sie besitzen auch kein Elixier, das sie alle vier Jahre während der Paarungszeit absondern." "Wollen Sie damit sagen, dass diese Krabben ein Sekret absondern, das so ähnlich ist wie Aptoxine?", fragte Jodie total verdutzt nach. Black drehte sich zu den Beiden um und sah ihnen ins verstörte Gesicht. "Nicht ganz! Das Aptoxin verjüngt den Körper nur. Aber diese Substanz in der Schale der Krabben hat eine ganz andere Wirkung. Sie sorgt dafür, dass diese Krabben eine fast unendliche Lebensdauer haben und ihre Verletzungen viel schneller verheilen..... Doch um zur eigentlichen Geschichte zurückzukommen... Dieser Mann brachte also einer seiner gezüchteten Krabben zu uns ins Labor und mit mehreren Biologen und Chemikern versuchte man, das Elixier zu untersuchen. Man versuchte auch noch weitere Krabben dieser Art aufzufinden, denn die gezüchteten Arten starben sehr schnell, wieso wissen wir bis heute nicht. Man vermutet aber, dass es an der hohen Luftverschmutzung lag. Doch auf der ganzen Welt gab es diese Krabbenart nicht mehr. Sie war ausgestorben. Die Biologen gaben sich die größte Mühe, vor dem Tod der Krabben, das Elixier aus den Schalen zu erhalten und man sie lagerten es in Kühlern ein. In den nächsten Jahren versuchte man diese Absonderungen so zu verändern, dass sie nicht mehr so instabil waren. Denn sobald sie länger als fünf Stunden außerhalb der Chitinschale der Krabben waren, zerfielen diese Sekrete an der normalen Lufttemperatur." "Aber dann würde es doch einfach reichen, wenn man die Lufttemperatur ändern würde!", überlegte Jodie laut. Black nickte ihr zustimmend zu. "Ja, dass wäre möglich und man hat es auch versucht, aber es gab einen Haken an der Sache. Nachdem die Lufttemperatur verändert wurde, erstarrten die Moleküle in ihrer Bewegung und sie wurden zu einer ganz gewöhnlichen Absonderung. Unsere Experten haben alles versucht, um dieses Elixier erhalten zu können, denn es würde eine bedeutende Rolle in der Heilmittelerforschung spielen. Krankheiten, wie Krebs, Lepra, Malaria, Tuberkulose, HIV und jegliche andere Krankheiten könnten geheilt werden." "Also wurde bis heute noch keine Möglichkeit gefunden?", fragte Shinichi enttäuscht. "Nein, wir hatten vor einigen Jahren einen großen Erfolg, dass die Absonderung für einen kurzen Augenblick beständig wurde. Es war uns sogar möglich, sie mit einem Mittel gegen Krebs zu verbinden, aber auch diese Verbindung zerfiel, bevor man sie einsetzen konnte." "Und die Organisation will natürlich auch dieses Elixier besitzen. Und was wollen sie damit? Sicherlich nicht darauf hinarbeiten, etwas Gutes zu tun. ", dachte Jodie nach. "Ja, sie wollen die Unsterblichkeit erlangen.", erklärte Black knapp. "Die Unsterblichkeit?", stieß Jodie erschrocken aus. "Genau- die Unsterblichkeit. Denn wenn sie es geschafft haben, dass Aptoxin mit dem Elixier zu verbinden, und sei es nur für einen kurzen Zeitraum, wird das entstandene Mittel dies bewirken- die Unsterblichkeit. Da sind sich alle Forscher einig." "Dann hat die BO also damals erfahren, dass es diese Brachyura gibt und wollte nur noch an dieses Elixier kommen?", meinte Shinichi. "Genau. Bei einem Angriff auf das FBI hatten sie Aufzeichnungen zu unseren Laborexperimenten mitgenommen- wahrscheinlich unwissend, worum es sich dabei handelte- und haben so von dem Elixier erfahren. Und seit diesem Jahr versuchen sie, unsere Forschungsergebnisse und auch den Rest von unserem Elixier zu stehlen... Nebenbei verrichten sie natürlich ihre ganz normalen kriminellen Machenschaften -und anscheinend wissen auch nur wenige Mitglieder überhaupt von der ganzen Sache-, aber sobald sie das Lebenselixier hergestellt haben, sind wir alle machtlos. Denn dieses Elixier kann nicht nur Zellen regenerieren lassen. Wenn man das Sekret in eine hypertonische Lösung bringt, wird die Zellstruktur so verändert, dass es als Toxin wirkt. Hierbei spielt es auch keine Rolle, ob die Substanz zerfällt oder schon zerfallen ist. Denn der Rest der Elementarverbindung der Teilchen reagiert trotzdem mit dem Aptoxin. Und wenn man anschließend die entstandene Lösung ins Trinkwasser geben würde, würde Tausende und Millionen daran sterben." "Dann will die BO damit also auch alle möglichen Personen erpressen? Sie würde so an die ultimative Macht gelangen!", rief Jodie aus. "So sieht es aus. Deshalb müssen wir alles in unserer Macht stehende tun, um zu verhindern, dass das Sekret in falsche Hände gerät." "Könnte man das Sekret nicht einfach zerstören?", fragte Shinichi nach. "Das ist leider auch nicht möglich. Denn wie schon gesagt: Selbst wenn es zerfallen ist, kann immer noch ein Toxin daraus entstehen. Und diese zerfallene Substanz können und dürfen wir nicht so ohne weiteres verbrennen oder vergraben, denn wir wissen nicht, welche Folgen dies haben könnte. Nur wenn diese Unterordnung der Brachyura noch existieren würde, gäbe es eine Möglichkeit. Denn indem es in ihrer chitinhaltigen Schale war, wurde es durch die Zellorganelle abgebaut. Wir können nur versuchen, die Absonderung gut zu "beschützen". Aber wir haben vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, der natürlich über unsere Forschungen bescheid weiß, zudem den Auftrag erhalten, das Sekret nicht zu zerstören, sondern immer weiter nach Heilmethoden mit dieser Absonderung zu suchen. Er hat Hoffnungen in unser Projekt gesteckt." "Dann ist er nicht unbedingt sehr clever..", murrte Shinichi leise. Akai sah sich den Steckbrief des Mannes gelangweilt an und klickte dann zur nächsten Person weiter. Entnervt ging er zur nächsten Person über. Es handelte sich hierbei um einen jungen Mann, der gerade vor ein paar Wochen 23 geworden war. Die Gesichtszüge des Mannes waren noch nicht ausgereift und Akai hatte das Gefühl, sich das Bild eines Oberschülers anzusehen. Im Schnelltempo durchsuchte er die ganze Diskette, die Lowell ihm gegeben hatte. Er sah sich die nächste Seite an. Als sein Blick auf den Namen der Agentin fiel, stockte er. "Modji, Yuki; Alter: 21 Jahre, zurzeit stationiert in: Japan.", las er laut vor, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sein Blick blieb auf ihrem Foto hängen. Yuki lächelte wie immer fröhlich, wie er es auch sonst nur von ihr kannte. Das lebensfrohe Mädchen, das für jeden Spaß zu haben war. Mit einigen schnellen Klicken hatte Akai das Foto vergrößert und starrte es gebannt an. Ihm wurde plötzlich unheimlich schwindelig und der drückte sich mit der rechten Hand an der Tischplatte ab. Benommen fasste er sich an die Stirn und schüttelte sich dann kurz, um wieder zu sich zu kommen. Wie gerne würde er einfach die Zeit zurückdrehen und ihr im Auto das sagen, was er eigentlich vorgehabt hatte. Warum nur hatte er den Kuss nicht erwidert? War er einfach zu feige gewesen? Nein, er wollte sie nicht verletzen. Sie hatte jemand besseres als ihn verdient. Sie hatte den besten von allen verdient. Wieder schaute er sich das Foto an. Auf einmal sah er, wie die Lippen von Yuki sich bewegten und er hörte ihre Stimme: ".... Ich bin froh, dass du da bist... Du wirst das schon alles in Ordnung bringen.. Ich weiß, dass du es schaffst!" Akai blinzelte erschrocken mehrmals. Hatte Yukis Foto da gerade zu ihm gesprochen? Nein, unmöglich. Er war wohl einfach viel zu erschöpft, um sich zu konzentrieren. Es wäre wohl besser, wenn er sich beeilen würde. Nachdem er, ohne, dass er wirklich wahrnahm, Yukis Steckbrief ausgedruckt und in seine Jackentasche gesteckt hatte, machte er schnell weiter. Mit voller Aufmerksamkeit konzentrierte er sich auf seine neue Aufgabe und vergaß dabei ganz, dass er Yukis Steckbrief eingesteckt hatte. Sie schob vorsichtig seinen Arm, den er um sie geschlungen hatte, von sich und schlich sich langsam zu ihren Sachen hin. Gin die ganze Zeit in den Augen behaltend, knöpfte Vermouth sich rasch ihre Bluse zu und zog dann wieder ihre geliebten roten Schnürstiefel an. Mit einem fast angewiderten Blick auf den Mann, der tief und fest schlief, verließ sie leise das Zimmer. Zunächst ging sie auf die Dachterrasse, auf der sich zu dieser Zeit wie immer niemand befand, und zündete sich in der zunehmenden Dunkelheit der Nacht eine Zigarette an, deren Rauch sie begierig einsaugte. Ihre Hände zitterten leicht, doch sie redete sich ein, dass dies nur durch die Kälte kommen würde. Nachdem sie sich mehrere Zigarettenstummel auf dem Boden vor ihr angesammelt hatten, holte sie tief Luft und begann sich zu entspannen. Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende entgegen und Vermouth wäre am liebsten einfach irgendwohin gefahren. Egal wohin, nur weit genug entfernt von dieser Organisation und vor allem auch von diesem bescheuertem Unnutz, Gin. Aber sie konnte ihren Angel ja nicht hier alleine in den Fängen dieser brutalen Organisation zurücklassen. In diesem Moment sehnte sie sich so sehr nach einer Bleibe, die ihr Geborgenheit geben würde. Ein Ort, an dem sie nicht jedermanns Feind oder Spielpuppe war. Konnte man denn noch unglücklicher sein als sie es jetzt war? Sie seufzte und trat die letzte Zigarette aus. Die Lichter der Stadt in der Ferne strahlten eine beruhigende Erleichterung aus und Vermouth lehnte sich über das Geländer. Ein leises Knarren ließ sie aufschrecken. Eine große, schlanke Silhouette erschien in der Tür zur Dachterrasse. Vermouth kniff die Augen zusammen, um auszumachen, wer da gerade gekommen war, doch noch bevor sie die Person erkannte, sagte diese: "Ich wusste, dass du hier sein würdest!" Der kalte Klang der Stimme ließ Vermouth eine Gänsehaut bekommen und sie verkrampfte sich unweigerlich. "Ach wirklich?", erwiderte sie nur knapp und drehte sich von der Person weg. Ein deutliches Zeichen nicht näher zu kommen. Doch die Person hatte nicht vor, jetzt wieder zu gehen. Schwere Schritte halten über den Boden und Vermouth ballte die Hände zur Faust, um sich zusammenzureißen. "Elena sagte mir, dass dir der Sherry nicht zugesagt hat... Das ist wirklich schade! Dabei wollte ich doch unbedingt, dass er dir schmeckt..." Der Mann stand nun genau hinter ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter, bei der Vermouth am liebsten losgebrüllt hätte. "Diese wohlige Gefühl, wenn er die Kehle hinabgleitet und jegliche Sinne intensiver werden lässt. Dass ist doch ein schönes Gefühl, oder? Vielleicht willst du ihn jetzt kosten? Mit der richtigen Gesellschaft wird er noch um einiges köstlicher sein!", meinte der Mann amüsiert und drehte die blonde Frau zu sich herum. Mit versteiftem Gesichtsausdruck sah sie den Mann an. "Du scheinst schlecht gelaunt zu sein. Liegt es an Gin?", fragte der Mann mit mitfühlender Stimme nach. Vermouth versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sauer sie war und schluckte es einfach hinunter. Doch ihre Augen funkelten den Mann aggressiv an. "Na na! Was sind wir denn heute nur so böse? Du solltest mir dankbar sein. Man muss dich ja aber auch immer zu deinem Glück zwingen!" "Glück?", rief sie empört aus. Sie hasste diesen Mann so sehr. Sein Anblick allein reichte schon aus, dass sie ihn am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Er, Atsushi Miyano, war an allem schuld. Shiho rollte die Futonmatten auf dem Boden aus. Immerhin war man so nett gewesen und hatte daran gedacht, dass Ran und sie auch irgendwann einmal schlafen müssten. "Willst du an der Wand schlafen?", fragte sie Ran, die ziemlich müde vor sich hersah. Den ganzen Tag über waren sie jetzt schon in diesem Zimmer eingesperrt und hatten sich mehr oder weniger über belanglose Dinge unterhalten. Ran hatte sie nicht ein einziges Mal nach irgendetwas aus ihrer Vergangenheit oder ihrem Leben ausgefragt, was Shiho ein wenig verwunderte. Die Oberschülerin nickte nur kurz und trabte dann zu ihrem Schlafplatz und ließ sich dort nieder. Shiho war zu müde, um einen klaren Kopf fassen zu können und legte sich auch hin. Schon nach wenigen Minuten war sie eingeschlafen. So bekam sie nicht mit, dass Ran leise vor sich hin schluchzte. Ran strich sich mit ihrem Ärmel die Tränen weg und sah dann zu Shiho hinüber. Plötzlich erinnerte sie sich an Vermouth Worte, das sie nach Informationen suchen sollte. Lautlose schlug sie ihre Decke beiseite und tapste sich sanft über den kalten Boden zum Computer vor. , dachte Ran verzweifelt. Sie könnte natürlich einfach Shiho nach dem Passwort fragen, aber sie wollte nicht, dass sie von Vermouth erfuhr, weil die blonde Frau sie ja eindringlich darum gebeten hatte. Und Ran hatte auch nicht unbedingt vor, ihr von ihr zu erzählen. Schon allein, als sie Vermouth Namen kurz erwähnt hatte, war Shiho ganz verkrampft geworden. Sie versuchte es damit, wie Shiho vor ein paar Stunden getan hatte und drückte einfach auf die Enter-Taste. So gelangte sie zwar in eine Liste von bestimmten Mixturen und Lösungen, aber das verriet ihr nicht, was die Organisation vorhatte und vor allen Dingen nicht, wann. , überlegte Ran. Sie sah zu Shiho herüber. , überlegte Ran und versuchte sich dann wieder an dem Passwort. Kazuha hatte sich nervös an Heijis Arm geklammert und er hatte große Mühe zu gehen. Doch im Angesicht der Tatsache, dass sie solch seltsame Stimmungsschwankungen hatte, wollte er sie lieber nicht daraufhin ansprechen. Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, als Heiji sich eingestehen musste, dass er gar nicht wusste, wohin sie gehen mussten. Am besten würden sie einfach die nächst beste Person ansprechen. Jedoch war weit und breit keine in Sicht. , dachte sich Heiji und sah zu Kazuha herunter. Wie immer hatte sie ihr Haar mit einer roten Schleife zusammengebunden, aber heute saß sie ausnahmsweise mal ein wenig schief. Ihr Zopf war auch verwuschelt. So kannte Heiji seine Sandkastenfreundin gar nicht. "Kazuha...", begann er, als eine ältere Frau um die Ecke bog und Heiji seinen Satz nicht beendete. Er zog Kazuha hinter sich her. "Entschuldigen Sie?", sagte er zu der Frau. Verwundert drehte sich die Frau zu ihnen um. "Yes?" "Excuse me, but we would like to get some information about...> Während Heiji der Frau in Englisch erklärte, dass sie wissen wollten, was aus ihren zwei Freunden geworden war, sah Kazuha nur verzweifelt zu. Sie hatte schon nach wenigen Sätzen aufgegeben, zuzuhören. Sie verstand ja sowieso nur vereinzelte Wörter. Die Frau verabschiedete sich von den Beiden und Kazuha rief ihr noch schnell ein Goodbye nach. "Und was ist nun?", fragte sie, als Heiji eine ganze Weile nichts gesagt hatte. "Ähm.. Sie meinte, wir sollen einfach erst einmal hier warten. Sie will nachfragen gehen.." "Das ist aber nett!", staunte Kazuha. Misstrauisch sah sie ihren Jugendfreund an. "War das alles? Ich habe da noch ein Wort aufgeschnappt, dass sich nach Problem angehört hat." "Naja... Hier ist im Moment der Teufel los. Alle haben etwas Wichtiges zu tun, aber das kann uns ja erst einmal egal sein." ....................................................................................................... Ich mache hier mal Schluss. *verlegen am Kopf kratz* Ist vielleicht ein bissel kompliziert. Der erste Teil zumindest. Ich hoffe, ich komme so langsam mal zum Ende. Mir schwirren da schon ganz viele Szenen im Kopf herum, die ich unbedingt am Ende einbauen will. *riesig darauf freu* Die Organisation ist wohl die geheimste der ganzen Welt. Die Mitglieder wissen ja nicht mal voneinander, wer alles dabei ist. Die Mitglieder haben ja sowieso keine Ahnung, was die Organisation überhaupt macht. Aber immer schön Aufträge erfüllen. Danke für die lieben Kommentare. Ich freue mich wirklich immer ganz doll darüber. ^^ *euch alle ganz fest drück* Eure Eri_Kisaki Kapitel 21: ------------ "Ich finde schon, dass es Glück ist. Du hättest auch sterben können, wenn es dir lieber gewesen wäre." Vermouth antwortete nicht auf diese Aussage und schüttelte Atsushis Hand ab. "Was hast du vor?", fragte er und musterte die blonde Frau eindringlich. Ihre Augen blitzten ihn wütend an. "Du solltest nicht immer so verdrießlich reinschauen. Davon gibt es Falten! Und wir wollen doch nicht, dass unsere süße Vermouth alt aussieht! Dann müssten wir dir gleich wieder ein neues APTX verabreichen." Vermouth schloss die Augen und biss sich auf die Lippe, um nicht auszuticken. Sie hatte es so satt. Diese Organisation und vor allem Atsushi, Elena und Gin waren die letzten Personen, die sie gerne um sich hatte. Atsushi hatte ihr vor Jahren damit gedroht, dass er sie umbringen würde, wenn sie nicht ihr "Versuchskaninchen" spielen würde. Wäre sie doch damals nur nicht darauf eingegangen. Aber sie hatte sich nun einmal für das Leben entschieden. Sie wusste, dass, wenn es klappen würde, sie niemals aufhören würde, die Killerin für die Organisation zu spielen, aber was hätte sie denn tun sollen? Die ersten Jahre, die sie nach der Verabreichung des Probe- APTXs und der Verjüngung verbrachte, waren nicht schmerzfrei an ihr vorbeigezogen. Immer wieder hatte ihr Körper Antikörper gegen das Gift entwickelt. Doch das schlimmste waren die Jahre danach, in denen sie nur noch vom Boss benutzt wurde. Früher hatte sie immer gedacht, dass Terpentin die Aufträge erteilt hatte, aber jetzt, nachdem Gin ihr eröffnet hatte, dass Atsushi der Boss war, glaubte sie, dass er in den letzten Jahren den Drahtzieher gespielt hatte. "Ich hoffe, du baust keinen unnötigen Unsinn!" Er kam noch näher zu ihr ran und hauchte ihr ins Ohr: "Denn ansonsten gibt es da jemanden, der darunter ganz arg leiden würde. Anfangen würden wir mit deinem kleinen "Engelchen" und auch dein süßer Cool Guy wird daran glauben müssen." Vermouth kochte vor Wut. Jetzt erpresste er sie schon wieder! Würde das denn niemals aufhören? Und woher wusste er davon, dass sie die Beiden Angel und Cool Guy nannte? Er fasste mit seiner Hand an ihren Rock. Zuerst dachte sie, er wolle sich an ihr vergreifen, doch seine Hand hatte etwas ganz anderes vor. "Ich werde, natürlich nur zur Sicherheit, dieses Ding für dich aufbewahren!" Er zeigte Rans Handy hoch und wedelte damit vor ihrer Nase rum. "Das ist nur zur Vorbeugung! Ich denke mir, dass du nur das tust, was uns nützt. Nicht wahr?" Vermouth versuchte, an das Handy zu kommen. Se brauchte es noch, unbedingt! Wie sollte sie sonst Cool Guy anrufen? Ihm Informationen zuteilen? Woher wusste Atsushi überhaupt von dem Handy? Wusste er, was sie in Wahrheit vorhatte? Wieso lebte sie dann noch? Atsushi hielt das Handy fest in seiner Hand, doch als er sah, dass die blonde Frau es wiederhaben wollte, warf er es zu Boden. Erschrocken starrte Vermouth auf das Telefon zu ihren Füßen. Langsam, aber denn och mit unglaublicher Wucht, trat Atsushi mit seinem Schuh drauf. Ein knirschendes Geräusch erklang. Als er seinen Fuß wieder hochnahm, sah Vermouth, dass das Display zerstört war. Atsushi lächelte sie süffisant an. Anschließend hob er das Telefon hoch und öffnete es. Er nahm die SIM-Karte heraus und zerbrach sie. "Tut mir ja leid, aber was immer du auch damit vorhattest.. Es wird nicht mehr gehen! Und stattdessen kannst du dich jetzt voll und ganz auf deinen nächsten Auftrag konzentrieren!" Vermouth war für einen Moment sprachlos. Er wusste anscheinend nicht, was sie vorhatte, denn ansonsten wäre sie jetzt sicherlich schon tot. Aber er vertraute ihr auch nicht mehr. Das war auch klar. Am liebsten würde sie ihn einfach kalt machen. Hier auf dem Dach. Aber wenn sie ihn jetzt wütend anspringen würde, weil er immer all ihre Hoffnungen zunichte machte, würde er noch misstrauischer werden und sein Tod würde ihrem Angel in keiner Weise weiterhelfen. Denn dann wäre Vermouth die nächste, die ihr Leben lassen müsste. Am besten war es, wenn sie ganz cool blieb. "Ich fand das Handy eigentlich ganz schick- vielleicht ein älteres Modell, aber es funktionierte sehr gut... Schade, dass er dir nicht gefallen hat! Jetzt brauche ich ein Neues!" "Lass dir von Elena erklären, was du zu tun hast!" Er achtete nicht auf ihre Worte, aber er war doch ein wenig überrascht, dass sie nicht wütend war. Er hatte damit gerechnet, dass sie ihm an die Gurgel springen würde. Denn anscheinend bedeutete ihr das Handy etwas. Woher es wohl kam? Sie sah, wie er dir Tür zur Dachterrasse hinter sich zumachte und zündete sich postwendend eine neue Zigarette an. Mit voller Wucht trat sie mit ihren Stiefeln gegen die Wand, um ihre Aggression abzubauen. Vielleicht sollte sie einfach wieder zu Gin gehen und ihm ein paar scheuern. Es würde sie sicherlich beruhigen, aber sie wusste nicht so ganz, ob es nur dabei bleiben würde. Wenn sie einmal damit anfing, konnte sie bestimmt nicht mehr aufhören. Sie musste ihre Wut diesmal noch herunterschlucken, und sie konnte es auch. Schließlich war sie Schauspielerin- und eine verdammt gute dazu! Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Dann stellte sie sich einfach vor, wie sie Angel erst vor kurzen getragen hatte. Ihre Aura allein hatte dafür gesorgt, dass sie sich ganz ruhig gefühlt hatte. Sie trug den Namen Angel zu Recht. Die Frau lächelte sich selbst zu. Sie ging ebenfalls zur Tür um machte sich auf den Weg zu Elena. Was sie nicht wusste, war, dass sie die ganze Zeit über beobachtet wurde. Vodka kam hinter dem Boiler, hinter denen er sich die ganze Zeit versteckt hatte, hervor und sah verwirrt zur Tür. Was hatte der Boss gesagt? APT-sowieso? Und wieso hatte er Vermouth Handy zerstört. War sie etwa nicht immer loyal? Was steckte dahinter? Nachdem sie die ganze Geschichte gehört hatten, waren alle drei Anwesenden in Gedanken versunken. Draußen hatte es angefangen zu regnen und nur ein leises Prasseln der Tropfen gegen die Fensterscheiben, war zu hören. Das einzige Geräusch in der Stille. , sagte sich Jodie immer wieder in ihren Gedanken vor. Sie sah sich den Oberschüler an, der erschöpft, aber dennoch wütend aussah. Ihn nahm die ganze Sache bestimmt viel mehr mit, als sie annahmen, und als er je zugeben würde. Sie hatte ihn schon öfter bei seinen Fällen beobachtet, aber niemals hatte er so deprimiert ausgesehen. Bis jetzt hatte er doch jeden Fall gelöst. Er musste sich einfach beruhigen und den Gedanken an seine Freundin nicht mehr im Vordergrund stehen lassen. So könnte er bestimmt nicht klar denken. Black sah auch nicht viel entspannter aus. Er war in den letzten paar Tagen um Jahre gealtert und seine sonst strahlenden Augen hatten an Glanz verloren. Sie waren trüb- genauso wie die Augen von Akai. Die Erinnerung an ihren Partner, der weit weg von ihr war, stimmte Jodie traurig. Bis jetzt hatte er ihr immer in brenzligen Situationen geholfen, wenn auch nicht für sie, sondern für die Arbeit. Jodie wusste genau, dass er keine Gefühle für sie besaß. Vielleicht konnte er sie sogar überhaupt gar nicht ausstehen? Ja, bestimmt war es so. Das erklärte auch seine Launen am Telefon, oder wenn sie zusammen arbeiteten. Und auch als das Mädchen gestorben war. Er hatte so verletzt gewirkt. Ihm lag mehr an ihr, als an Jodie. Sie nickte sich zu. Es war besser, wenn sie sich damit abfand. Akai war ein Kapitel, und zwar eines, das nie wirklich zu ihrem Leben gehören würde. Langsam wurde ihr Arm taub, aber sie versuchte es fieberhaft weiter. Sie durfte nicht aufgeben, bevor sie es geschafft hatte. Egal, wie lange es dauern würde. Es war ihre Chance, Shinichi zu helfen und somit sich und Shiho zu retten. Später konnte sie immer noch schlafen oder n der Gegend rumdösen. Aber das matte Licht des Monitors machte sie schläfrig und zum wiederholten Male fielen ihr die Augen zu. Sofort schreckte sie wieder hoch. Ängstlich sah sie sich um, ob Shiho noch schlief, aber aus ihrer Richtung war kein Mucks zu hören. Verzweifelt tippte Ran irgendwelche Tasten. Für jede der gedrückten Tasten, erschien auf dem Bildschirm ein Sternchen. Die Oberschülerin drückte auf die Enter-Taste. PLEASE ENTER PASSWORD Sie drückte zum wiederholten Male irgendwelche Tasten. Wieder nichts. PLEASE ENTER PASSWORD Der Kursor blinkte stetig und machte Ran ganz nervös. Dennoch blieb ihr Blick daran haften. Innerlich betend versuchte Ran, die Umschalt-Taste mit der ?-Taste zu kombinieren. Und sie hatte Recht gehabt. Langsam erschienen nacheinander Buchstaben. LADY IN RED Shiho drehte sich im Schlaf auf die andere Seite, mit dem Gesicht jetzt zu Ran. Lautlos schaltete sie den PC aus und schlich sich zu ihrem Futon. Zunächst lag sie einige Minuten unruhig unter der Decke und dachte angestrengt nach, doch schon nach einer kurzen Weile fiel sie in einen tiefen, festen Schlaf. Gin zog sich seinen schwarzen Mantel an und setzte sich seinen Hut auf. Dass Vermouth nicht mehr da war, als er geweckt wurde, war ihm nicht neu. Es hätte ihn auch eher verwundert, wenn sie noch da gewesen wäre. Mürrisch ging er die Treppe hoch zu dem Büro des Bosses, wo auch schon Vodka und Vermouth warteten. Vodka sah verwirrt aus, was Gin nicht deuten konnte, aber Vodkas Aufmerksamkeit galt auch nicht ihm, sondern Vermouth. Die blonde Frau hatte sich genervt auf einen der Stühle gesetzt und betörend das rechte Bein über das andere geschlagen. Als sie Gin entdeckte, wickelte sie geschickt eine ihrer blonden Haarsträhnen um den Finger und lächelte. Gin schluckte. Er wollte gerade den Mund aufmachen, um mit ihr zu sprechen, als die Tür hinter ihm geöffnet wurde und Elena eintrat. "Schön, dass ihr schon anwesend seid! Wir haben einen Auftrag für euch!", erklärte sie knapp und ging zum großen Lederstuhl, der dem Boss vorbestimmt war. Sie tat es Vermouth nach und schlug die Beine übereinander. Die blonde Frau fing einen nicht sehr freundlichen Blick auf, woraufhin Vermouth sich gerade hinsetzte. Dennoch hielten beide Blickkontakt "Und was sollen wir tun?", fragte Vodka um die Spannung zwischen den Beiden zu unterbrechen. Elena warf dem korpulenten Mann einen herabwürdigen Blick zu und antwortete dann, ohne den Blick von Vermouth zu nehmen: "Es würde sicherlich zu viel Zeit erfordern, euch alles haarklein zu erläutern, was geschehen ist... Eure Aufgabe ist es in die Staaten zu fliegen. Dort wirst du!", sie zeigte auf Vermouth und lächelte übertrieben. "Du wirst dich als eine Agentin des FBIs verkleiden und etwas aus dem Labor entwenden. Dabei handelt es sich um Proben, die in einem speziell gekühlten Gefäß abtransportiert werden müssen. Und du musst dabei zwei Mal deine Identität wechseln!", wies sie die blonde Frau an. "Nachdem du im Besitz der Probe bist, wirst du dich neu verkleiden, denn man wird sich sofort auf die Suche nach dem Dieb machen. Und ihr beiden", sie nickte den beiden Männern zu, "Werdet sie mit einem von uns ausgewähltem Team begleiten. Eure Aufgabe wird es sein, das FBI abzulenken, sodass Vermouth ungehindert vordringen kann. Gibt es noch Fragen?" Elena sah die Anwesenden fragend an. Vodka schüttelte ernst den Kopf. Er hatte nicht vor, sich länger als nötig mit Elena in einem Raum aufzuhalten. Das letzte Aufeinandertreffen hatte so ausgesehen, dass er einen Pistolenschaft an seinen Kopf gedrückt bekommen hatte. Aber auch Gin und Vermouth enthielten sich ihrer Stimme. "Sehr schön! Dann kann es auch gleich losgehen. Jede Minute ist kostbar und man darf sie nicht verschwenden. Euer Team hat alle nötigen Hinweise erhalten und der Helikopter bringt euch in 20 Minuten zum Flugzeug. Ich wünsche einen angenehmen Flug!" ............................................................................................. Jaja, hier muss ich wieder mal aufhören. Bald sind ja (endlich) Ferien. Es geht schon sehr bald zu Ende... Nja, ich arbeite ja jetzt auch schon ein halbes Jahr daran. Wird vielleicht auch mal Zeit für was Neues. Auch, wenn es bestimmt seltsam sein wird, aufzuhören. Mal sehen, ob einer von euch auf die Lösung des Passworts kommt. Aber wohl eher nicht. *lol* Dazu fehlen dann bestimmt noch ein paar Hinweise! Bis zum nächsten Teil!^^ Eri_Kisaki Kapitel 22: ------------ "Ich bin schon in voller Vorfreude auf die Rückkehr unserer drei Kleinen!", murmelte Elena und massierte ihrem Mann Atsushi den Nacken. Allmählich wurde es Morgen und der Himmel hellte sich langsam auf. "Wenn sie denn alle heil nach Hause kommen!", fügte sie dann noch hinzu und stieß ein leises, fieses Lachen aus. "Willst du unserer Tochter nicht auch gemächlich ihre Aufgaben verraten? Sie muss sich doch zu Tode langweilen.", meinte Mad Psyentist und lehnte sich in seinem Stuhl noch ein wenig weiter zurück, sodass Elena ihre Hände von seiner Schulter nehmen musste. "Soll sie doch... Du warst vorhin weg? Wo warst du?", fragte Elena und ein wenig Eifersucht war aus ihrer Stimme herauszuhören. "Mach dir nicht so viele Gedanken um so unwichtige Dinge! Ich habe mich nur ganz nett mit unserer Schauspielerin unterhalten. Mir kam es nämlich so vor, als würde sie etwas im Schilde führen, aber anscheinend habe ich mich getäuscht... Kein Argwohn bitte!" Elena seufzte und setzte sich auf die Couch. "Ja, es ist bloß schwer gegen so jemanden anzukommen..." "Gegen eine alte Frau, die nur ein umwerfendes Äußeres hat, aber einen unglaublich verkorksten Charakter?" "Ich sollte vielleicht auch einfach noch mal ein bisschen von dem APTX einnehmen..." "Du hast erst gerade das Gegenmittel eingenommen. Deine Dosis war stärker als bei allen anderen. Es könnten Komplikationen auftreten!", warnte er seine Frau. "Ich weiß... Wie lange wird es dauern, bis sie zurückkehren?" "Das kann noch eine Weile dauern.. Sei nicht so ungeduldig. Wir haben alle Zeit der Welt. Schließlich haben wir Shiho, die schafft das schon. Sie schafft es sicherlich schneller, als wir beide zusammen. Die Kleine besitzt Potenzial. Wir sollten sie nie gehen lassen." Die Frau nickte zustimmend und streckte sich dann gähnend. "Ich werde sie einfach einmal besuchen. Wir brauchen schließlich noch ein wenig Gegengift. Vielleicht freut sie sich ja über meinen Besuch!" Sie lächelte ihren Mann boshaft an und ging dann zur Tür heraus. Atsushi blieb allein zurück und schaltete den Computer an, den sie erst vor kurzer Zeit bekommen hatten. Er loggte sich in die Datenbank des Servers ein und suchte die zuletzt benutzte Seite auf. Sie beinhaltete den Lageplan, in dem das Labor und der Tresor mit den Proben gekennzeichnet waren. Das FBI hatte es ihnen so einfach gemacht. Sie brauchten bloß hingehen, die Passwörter eingeben und schon besaßen sie alles, was sie wollten. Er klickte auf die nächste Seite und grinste den Bildschirm an. Da würden sich einige Personen aber sehr drüber freuen. Mit ein paar Klicken hatte er die Datei auf den Server der Organisation gezogen und speicherte sie ab. Später würde er sie seiner Frau zeigen, damit sie sich auch ein wenig die Langeweile vertreiben konnte. Sie würde auch ihren Spaß daran haben. Sie stieß die Tür unnormal leise auf und lugte vorsichtig um die Ecke. Elena schloss die Tür behutsam. Plötzlich hörte sie ein Rascheln. Verwirrt drehte sie sich zu den Futons um. Und zu ihrer Überraschung war Shiho vom Bett aufgestanden. "Was willst du?", flüsterte sie ihrer Mutter bissig zu. Sie wollte unter keinen Umständen, dass Ran wach wurde und mitbekam, was sich zwischen ihr und ihrer "Mutter" abspielte. Sie wollte Ran so gut es ging aus der Sache heraushalten. Nur so konnte sie zumindest versuchen, Ran zu beschützen. Auch wenn es eigentlich unmöglich war. "Wieso so unhöflich?" "Tja, daran seit ihr doch selber Schuld. Ihr wart ja nicht da, um mich zu erziehen. Und so etwas kommt dann dabei heraus. Die Tochter hat keinen Respekt vor ihren Eltern!", fauchte Shiho. "Du solltest dir unbedingt einen anderen Ton mir gegenüber angewöhnen, dass würde deiner Freundin sonst nicht sehr gut bekommen!" "Sie ist doch sowieso nur dafür da, damit ihr mich erpressen könnt. Wozu solltet ihr sie jetzt schon töten? Dann spiele ich bei eurem Spiel ja nicht mehr mit. Also: Tötet sie nur!" Shiho hoffte inständig, dass Elena sie nicht beim Wort nehmen würde. Ran musste am Leben bleiben. "Dann holen wir uns die nächste Person. In deinem Umfeld gab es viele kleine Kinder, nicht wahr?" Shiho schwieg. Ihre Mutter hatte sie in der Hand. Sie musste das tun, was sie sagte. "Ach, eigentlich wollte ich mich nur ganz nett mit dir unterhalten..." "Worüber?", harkte Shiho nach. Ihre Stimme war kalt. "Über deinen neuen Auftrag, den du schon sehr bald ausführen wirst. Atsushi und ich, als deine geliebten Eltern, überlassen dir bei dieser Aufgabe den verantwortungsvollsten Teil. Es wird dir bestimmt wieder Spaß machen, mit kleinen Toxinen herumzuspielen. Oder?" "Oh ja! Das wird eine große Freude werden!", erwiderte Shiho ironisch. "Siehst du! Der Meinung bin ich ja auch. Du musst zugeben, ich bin eine gute Mutter!" Elena kam näher auf Shiho zu, die sich nicht vom Fleck bewegte und ihre Mutter mir einem misstrauischen Blick ansah. "Dein Blick ist voller Hass, Abscheu, Ablehnung und Verachtung.", meinte Elena vorwurfsvoll. "Es wundert mich gar nicht, dass du nicht das Herz dieses Jungen gewinnen konntest. Und Gin hat dich auch verlassen." Shihos Augen funkelten bedrohlich, aber innerlich setzten diese Worte ihr einen Stich ins Herz. Es war nicht das schlimmste, dass Gin oder Shinichi sie nicht liebten, es war das Gefühl, dass ihre Mutter sie zu sehr kannte. Sie wusste anscheinend genau, was Shiho fühlte. War sie denn ein offenes Buch? Bis jetzt hatte sonst niemand in ihrer Umgebung erkannt, was sie fühlte. Sie hatte Shinichis Herz nicht gewinnen können. Aber sie hatte auch nie versucht, es ihm ernsthaft zu sagen. Gegen Ran hatte sie noch nie eine Chance gehabt. Ihr Blick schweifte zu Ran herüber, die friedlich schlummern schlief. Plötzlich flüsterte Elena ihn ihr Ohr: "Du hasst sie, nicht wahr? Tief in deinem Innern.. Da willst du, dass sie stirbt! Denn dann wäre er für dich ganz alleine da!" "Nein!", zischte sie zur Antwort. "Sie ist meine Freundin und nicht meine Konkurrentin. Und außerdem ist mir diese eine Person, auf die du die ganze Zeit zu sprechen kommst, egal! Soll sie ihr Leben führen- ohne mich!" "Du willst, dass er glücklich ist? Nein, wie niedlich!" Elena setzte einen mitfühlenden Blick auf und lachte dann höhnisch. "Was hältst du davon, wenn ich dir- nur bis du etwas anderes zu tun hast- den Auftrag erteile, noch mehr von dem Gegenmittel für das Aptoxin herzustellen? Wir haben nämlich alles aufgebraucht.. Aber wenn du es nicht machen willst..." Elena zog eine Waffe aus ihrer Jacke. Sie schwenkte mit der Pistole hin und her, bis sie sie auf Ran gerichtet, halten ließ. "Ich würde es mit Freuden machen!", entgegnete Shiho rasch. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die schlafende Ran. "Na das freut mich aber! Dann kann ich mir die Kugel ja sparen.. Da du dich ja so lieb bereit erklärt hast, wirst du mir sicherlich genauso lieb in das Zweitlabor folgen, in dem du solange arbeiten wirst, nicht wahr?" Sie zog fragend eine Augenbraue hoch. "Aber natürlich!", antwortete Shiho und tat so, als würde sie dies nur zu gerne tun. Das die Realität ganz anders aussah, war Elena ja egal. "Dann komm mit!" Es kam ihm so vor, als wäre er schon Monate damit beschäftigt, sich die Akten der Agenten durchzulesen, als er endlich beim Letzten angelangt war. Er stand von seinem Drehstuhl auf und streckte sich. Vom ganzen Sitzen war er ganz verkrampft geworden und sein Nacken war verspannt. Nachdem er seine Liste ausgedruckt hatte, schaltete er den Computer aus und machte sich auf den Weg zu Lowell. Den Weg kannte er zum Glück schon, sodass er sich in den endlosen Fluren mit den unzähligen Türen nicht verlief. Er räusperte sich, bevor er an die Bürotür klopfte und wartete dann auf ein "Herein". Doch nichts geschah. Er klopfte erneut. Immer noch keine Reaktion. Wütend, dass Lowell nicht reagierte, stieß er die Tür auf. "Lowell, ich....!", begann er ungestüm, noch während er die Tür öffnete. Doch zu seinem Erstaunen war das Büro leer. Das Licht war ausgeschaltet worden und der Stuhl stand einsam und verlassen am Schreibtisch. "Lowell?" Er betrat das Zimmer und sah sich um. Doch Warren war nirgends zu finden. Verwirrt ging er auf den Flur zurück. Er ging ins nächst gelegene Zimmer und befragte den dort arbeitenden Mann, ob er seinen Chef gesehen habe. Doch Fehlanzeige. Er fragte auch bei anderen noch nach, aber keiner hatte auch nur die geringste Ahnung, wo Lowell sich aufhalten könnte. Auch an sein Handy ging er nicht ran. Das machte Shuichi stutzig. Wieso war er nicht da? Alles war in purer Aufregung und Lowell hatte die Aufgabe, immer erreichbar zu sein. Mindestens einer seiner Mitarbeiter musste doch wissen, wo er sich aufhielt. Akai ging zurück zu Lowells Büro und setzte sich an den Schreibtisch. Er nahm den Hörer vom Telefon ab und suchte sich im elektronischen Telefonbuch des Apparates die Nummer von James Black heraus. Und schon nach wenigen Tuten wurde abgenommen. "James Black?", meldete sich der alte Mann freundlich, wenngleich seiner Stimme zu entnehmen war, dass er nicht gerade entspannt war. "Hier ist Akai Shuichi.", antwortete der junge Mann ruhig. "Akai? Sie sind gut in den Staaten gelandet?", fragte Black sofort. "Ja, bin ich. Und ich habe von Lowell auch meine Aufgabe zugeteilt bekommen, aber nun ist er nicht mehr da. Haben Sie eine Ahnung, wohin er gegangen sein könnte?" "Er ist nicht da? Da ist aber seltsam.... Vielleicht legt er gerade eine Pause ein- schlafen muss jeder Mensch." "Er ist weg.", entgegnete Akai. "Er ist weg?", wiederholte Black. "Und wieso sind Sie eigentlich nicht im Labor? Sie rufen doch von Lowells Telefon aus an, oder? Ich kann die Nummer von seinem Anschluss lesen." "Ja, ich bin bei ihm im Büro. Wieso sollte ich denn im Labor sein?" "Hat Ihnen Lowell denn nichts gesagt? Ich hatte Sie doch genau aus diesem Grund in die Staaten geschickt. Sie sollten sofort mit all den anderen Agenten das Labor überwachen!" "Nein, Lowell hat mir nur gesagt, dass ich einen Trupp zusammenstellen soll, aber auch nicht, wofür.." "Dann sollte ich es Ihnen mal erklären!.." Heiji lehnte sich gähnend an die Wand und sah nachdenkend auf Kazuha herab, die sich mit dem Rücken zur Wand hingesetzt hatte. Sie warteten nun schon eine ganze Weile darauf, dass jemand zu ihnen kam und bis jetzt hatte sich noch rein gar nichts getan. "Vielleicht sollten wir noch einmal jemanden ansprechen. Bei dem ganzen Drunter und Drüber das hier sein soll, hat sie uns wahrscheinlich einfach vergessen.", murmelte Kazuha seufzend. "Wenn die Agentin keine Zeit hat, oder uns vergessen hat, wird es bei den anderen auch nicht anders aussehen. Warten wir noch ein bisschen. Wir haben doch sonst nichts zu tun. Ob wir nun hier warten, oder auf unseren Zimmern.." "Aber da wären wir..." Kazuha stoppte und senkte den Kopf gen Boden, sodass Heiji nicht sehen konnte, dass sie rot geworden war. "Da wäre wir was?", hakte Heiji mit hochgezogener Augenbraue nach. "Äh.. Da könnten wir schlafen gehen. So allmählich wird' ich nämlich auch müde. Wenn nicht bald mal was passiert, schlaf' ich hier noch ein." Heiji setze sich auch auf den Boden nieder. "Meinst du, es geht den Beiden gut?", fragte Kazuha leise und sah ihren Sandkastenfreund von der Seite aus an. "Ja, denen geht es bestimmt super gut und die lachen sich nachher ins Fäustchen, wenn sie hören, wie viele Gedanken du dir um sie gemacht hast." "Ich finde das nicht lustig!", entgegnete Kazuha ernst. "Ich auch nicht, aber mehr als eine miese Stimmung bringt dir das Nachdenken und die Angst haben auch nicht. Wir werden sie schon bald wieder sehen- früher, als es uns lieb ist. Du wirst sehen." Kazuha nickte stumm und legte dann ihren Kopf auf Heijis Schulter. Nun war es an Heiji, verlegen zu werden. Es war ihm immer noch irgendwie fremd, dass jetzt alles anders war. Früher hätte Kazuha dies nie gewagt und auf seine Antworten hätte er sicherlich sogleich die Todesstrafe erhalten. Aber jetzt war es nicht mehr so. Und es gefiel ihm auch eigentlich ganz gut. Vielleicht würde er sie ab und zu noch piesacken. Denn das machte ihm einfach zu viel Spaß. Wenn Kazuha sich aufregte und ihn anschrie, hatte sie immer diesen niedlichen Gesichtsausdruck. Und den wollte er nicht missen müssen. Aber im Augenblick wollte er für Kazuha einfach nur die anlehnende Schulter spielen. Sie hatte in den letzten Tagen so viel miterleben und auch mit ansehen müssen, dass sie sich sicherlich nur noch nach Ruhe sehnte. Für ihn war das alles nicht mehr so schlimm. Er war es gewöhnt, dass er Tote sah, oder von Entführungen hörte. Kazuha war in ihrem Gemüt ganz anders. Heiji legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte seine Freundin an sich. "Vielleicht sehen wir sie schon morgen wieder?", flüsterte er leise und lauschte ihren Atemzügen. Sie war eingeschlafen. ............................................................................................................................ Nachdem mein PC jetzt endlich wieder in Ordnung ist, kann ich ja auch weitermachen. *freu* Ich wünsche euch frohe Weihnachten und ein schönes neue Jahr! ^^ Feiert schön (aber nicht zu dolle! xD) Vielen Dank für eure lieben Kommis. Ich hab euch alle ganz doll lieb! *knuddel* Eri_Kisaki Kapitel 23: ------------ Sie hatte nun schon eine Weile mit geschlossenen Augen einfach nur dagelegen, als sie entschloss, aufzustehen. Das Gespräch von Shiho und Elena hatte sie mit angehört und wusste deshalb auch, dass Shiho nicht mehr hier war. Ran war nun ganz alleine in dem Zimmer. Langsam richtete sie sich auf und schlug die Decke zur Seite. Es war mucksmäuschenstill. Sollte sie jetzt wirklich weiter versuchen, dass Passwort zu knacken? Was war, wenn sie im geheimen überwacht wurde? Dann hätte das schlimme Konsequenzen für sie. Sie sah sich ein bisschen in dem Zimmer, in dem sie gefangen gehalten wurde um, in der Hoffnung, irgendeinen weiteren Hinweis zu erhalten. Sie grübelte und grübelte, doch sie kam einfach nicht darauf, an was es sie erinnerte. Nachdem sie aufgestanden war, ging sie unruhig im Zimmer auf und ab. Schließlich setzet sie sich auf den Schreibtischstuhl und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. Seufzend lehnte sie sich zurück und atmete tief ein und aus. Wenn Shinichi an ihrer Stelle gewesen wäre, würde er sich sicherlich viel schneller als sie erinnern. Für ihn war das wahrscheinlich ein Klacks. "Lady in Red..", murmelte Ran immer wieder vor sich her. "Lady in Red.." Ran sprang auf und stieß sich dabei das Knie an der Tischplatte, doch der Schmerz war gerade das, was sie am wenigsten interessierte. Sie war darauf gekommen, woran sie "Lady in Red" erinnerte. Vermouth schielte zu Vodka herüber. Irgendwie benahm er sich seltsam. Schon seit sie in das Flugzeug gestiegen waren, hatte er sie die ganze Zeit über aus beobachtet. Aber er beherrschte das unauffällige Herübersehen noch nicht so wirklich. Vermouth fiel es auf jeden Fall auf und es machte sie zugleich unsicher und zornig. Wenn er ein Problem hatte, dann sollte er es sagen. Es gehörte sich einfach nicht, eine Frau anzustarren. Gin, der neben ihr saß, war schon vor einer Ewigkeit weggeratzt. "Entschuldigung.. Kann ich Ihnen vielleicht noch etwas zu trinken bringen, bevor wir demnächst mit dem Landeanflug beginnen?", fragte plötzlich eine brünette Stewardess. Sie sah die blonde Frau so gespielt freundlich an, dass Vermouth ihr am liebsten einen gehässigen Kommentar an den Kopf geworfen hätte, aber sie wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zudem sah Vodka just in diesem Moment schon wieder zu ihr herüber. Sein Platz war direkt neben ihrem, wurde aber durch den Gang getrennt. Sie hatte den Platz in der Mitte dem Fensterplatz vorgezogen, da sie sich so die anderen Mitglieder der Organisation, die sie begleiteten, besser beobachten konnte. Sie machte sich gerne ein Bild über die, mit denen sie zusammenarbeiten musste. "Ich nehme einen Cognac!", meinte Vermouth herablassend zur Stewardess. "Das tut mir sehr Leid, aber wir haben keinen Cognac mehr. Wir könnten Ihnen dafür einen Martini anbieten." Vermouth sah sie mit einem eiskalten Blick an, sodass die Flugbegleiterin aschfahl wurde. "Sehe ich so aus, als wenn ich einen Martini haben will?", fragte sie ganz ruhig, aber ihre Stimme klang so, als wenn sie gleich ausrasten würde. "Nein, verzeihen Sie... Vielleicht wollen Sie etwas anderes bestellen?" Die braunhaarige Frau schluckte. "Haben Sie irgendwas Hochprozentiges?" "Wir hätten da einen Arrak oder auch Rum, den ich Ihnen gerne bringen würde..." "Dann holen Sie den Arrak!", fuhr Vermouth sie entnervt an "Ja, sofort!" Die Stewardess beeilte sich, das Getränk zu holen und Vermouth sah wieder zu Vodka herüber. Natürlich hatte dieser sie gerade in diesem Moment beobachtet und tat so, als würde er die Sicherheitsanweisungen für das Flugzeug auf der Karte in seiner Sitztasche lesen. Er stellte sich nur dabei so selten dämlich an, dass jeder mitbekommen hätte, dass er nicht wirklich las. Die Karte war falsch herum. Allmählich war sie wirklich genervt von der ganzen Situation. Elena und Atsushi nutzen sie wieder einmal schamlos aus, Vodka starrte sie unentwegt an, sie hatte keinen Cognac bekommen können und Gin schlief zur guter Letzt neben ihr, anstatt, dass sie eventuell weiter Informationen aus ihm herausholen konnte. Und es gefiel ihr auch ganz und gar nicht, dass sie Ran alleine hatte zurücklassen müssen. Auch dass Rans Handy kaputt war, bereitete ihr weitere Kopfschmerzen. Wie sollte sie ihrem Silverbullet so helfen? Gestresst seufzte sie und drückte sich von ihrem Sitz hoch. Der Gang zur Toilette würde sie vielleicht ein wenig beruhigen. Immerhin musste sie dann nicht Vodkas Blick im Nacken spüren. Und Bewegung würde sie so auch bekommen. Das Eingesperrt sein in so einer Maschine war auch nicht das, was sie sich als Entspannung wünschte. Gin war durch ihr Aufstehen aufgewacht und sah sie verwundert an. Sie beugte sich langsam zu ihm herunter. "Ich bin nur kurz für kleine Mädchen!", flüsterte sie ihm so leise wie möglich zu und bemerkte, wie Vodka hinter ihr die Ohren weit aufsperrte. Die blonde Frau grinste in sich hinein. Tja, jetzt hatte er was nicht mitbekommen. Aber sie hatte deswegen noch lange nicht das Bedürfnis, ihn aufzuklären. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drängelte sie sich durch den schmalen Gang. Sie musste sich überlegen, wie sie Kontakt mit Kudo aufnehmen konnte. Wäre es möglich, dass sie etwas in der FBI-Hauptzentrale hinterließ? Nein, sicherlich nicht. Sie würde ja "beschattet" sein. Die Kameras wurden ja durch den Computer überwacht und der Boss konnte so von Japan aus verfolgen, was sie tat. Aber was konnte sie dann tun? Sie sah zu ihrem Platz zurück. Vodka konnte sie hier nicht sehen, da er zu weit entfernt war und sie von mehreren Personen verdeckt wurde. Sie sah, wie die Stewardess ihr Getränk brachte. Sie hoffte, dass alles bald ein Ende finden würde. Die Organisation musste doch nur ausgelöscht werden. War denn das so schwer? Wenn es nicht blad vorbei wäre mit "schauspielern", würde sie zugrunde gehen. Sie war zwar sehr gut darin, aber sie hatte ja niemanden. Keinem konnte sie vertrauen. Und für Yukiko lebte sie nicht mehr. Es gab nur noch Angel und Cool Kid, für die sie lebte. Dafür musste sie sich tagein, tagaus anstrengen und das war auch die ganze Mühe wert. Jodie war ganz aufgeregt, als sie erfahren hatte, dass es Akai gut ging. Es beruhigte sie ungemein, auch wenn sie traurig darüber war, dass sie ihm nicht helfen konnte. Es gab Probleme in den Staaten. Sie hätte ihm gerne geholfen, ihn unterstützt. Aber sie war hier. Shinichi ging auf und ab. Es machte Jodie fast verrückt, aber sie wollte ihn jetzt nicht anfahren. Nicht nachdem sie immer noch keinen Anruf von Vermouth erhalten hatten. Jodie hatte sich schon gedacht, dass das Miststück nicht anrufen würde. Es hätte sie eher überrascht. Sie war durchtrieben und tat niemandem einen Gefallen. Ran zu benutzen war das mieseste, was sie tun konnte, aber sie hieß ja Vermouth, da musste man so etwas annehmen. Sie vertraute dieser Frau nicht im Mindesten. Menschen zu hintergehen, war ihr Hobby. Ihr Hass auf diese Frau war fast gar nicht in Worte zu fassen und da sie dem Oberschüler nicht die Hoffnung nehmen wollte, behielt sie ihren Standpunkt für sich. Plötzlich kam Black aus seinem Büro gestürmt. Jodie und Shinichi, die sich schon vor einiger Zeit im Vorraum aufhielten, sahen ihn erstaunt an. "Ist etwas mit Ran? Haben Sie eine Spur?", war das erste, was Shinichi fragte. Black schüttelte den Kopf. "Nein, aber in den Staaten geht etwas sehr Merkwürdiges vor. Es scheint so, als hat die Organisation vor, anzugreifen!" "Aber wie? Sie sind doch ganz klar in der Minderheit!", entgegnete Jodie. "Ich habe keine Ahnung, aber irgendetwas ist da im Busch!" Unsanft schob Elena Shiho in das Labor. Es sah fast genauso aus, wie das, in dem sie eben noch gewesen war, aber es gab einen Unterschied. Hier war schon ein feiner Geruch des Aptoxins erkennbar. Für jede "normale" Person, wäre dieser Geruch nicht wahrnehmbar gewesen, aber Shiho kannte ihn nur zu gut. Er raubte ihr manches Mal den Atem. Nur wenn das Aptoxin in Pillen eingefüllt war, nahm sie den Geruch nicht mehr wahr. "Vom Aptoxin haben wir noch genügend. Und du brauchst dir nicht die Mühe machen, wieder etwas davon zu nehmen. Dein Körper ist durch das Gegenmittel resistent! Sterben wirst du also nicht, selbst, wenn du ganz unabsichtlich etwas davon verschluckst!" "Dann brauche ich mir ja überhaupt keine Sorgen zu machen, was?", zwitscherte die junge Frau. Elena lächelte sie an. "Nein, da hast du Recht! Ich wüsche dir auf jeden Fall ganz viel Spaß! Um deine Freundin werden wir uns auch ab und zu kümmern.. Wenn du noch etwas brauchst, musst du nur bescheid sagen!" "Das ist ja alles so liebenswürdig von euch!", sagte Shiho voller Inbrunst. Ihre Mutter antwortete ihr nicht mehr, sondern machte sich von dannen. Shiho war darüber nicht traurig. Sie sah sich genauer in dem Zimmer um und stellte sich dann vor den Schreibtisch. Anscheinend arbeitete hier sonst ein anderer Wissenschaftler, denn es lagen einige Papiere mit einer unleserlichen Schrift wild verteilt herum. Bevor sie also anfangen konnte zu arbeiten, musste sie erst einmal Ordnung schaffen. Zwischendurch versuchte sie immer wieder, die Schrift zu entziffern, aber es stellte sich heraus, dass nur die Person, die es aufgeschrieben hatte diese "Hieroglyphen" lesen konnte. Shiho gab es auf. Wichtig sah das Geschmiere auch nicht unbedingt aus und sie hatte viel zu tun. Sie nahm das erste Reagenzglas mit dem Aptoxin in die Hand und begutachtete es. Es sah genauso aus, wie immer. Sie roch ein wenig dran. Eindeutig, es war das Gift, dass sie hergestellt hatte. Jetzt musste sie also nur wieder alle "Zutaten" zusammen suchen. Was sie alles dafür benötigte, hatte sich in ihr Gehirn festgebrannt. Sie vergaß nie so schnell, welche Mittel sie genommen hatte. Nur beim APTX 4869 hatte sie sich nicht mehr daran erinnern können. Vielleicht hatte sie einfach zu lange daran gesessen. Oder es war eine Nebenwirkung des Giftes, das die Verringerung des Hirnvolumens mit sich zog? Jetzt war es jedenfalls nicht mehr so. Er hatte wirklich miese Laune. Seine schweren Schritte hallten laut über den grauen Steinboden. Mit ihm konnte man nicht einfach so spielen! Entweder war Lowell dumm, oder er wurde gekidnappt. Obwohl im letzteres weniger zusagte. Denn das würde bedeuten, dass die Organisation im Anmarsch war. Und das, was er von Black über das Elixier erfahren hatte, bereitete ihm auch Kopfschmerzen. Wenn es seine Aufgabe war, dieses "Ding" zu beschützen, wieso hatte Lowell dann gewartet. Hatte er gezögert? Aber warum? Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und ging schneller. Zeitgleich bemühte er sich auch darum, leiser zu sein. Irgendetwas sagte ihm, dass etwas nicht in Ordnung war. Jodie hatte seine Intuition immer bewundert. Und sie hatte ihn bis jetzt noch nie im Stich gelassen. Sobald sich ihm jemand von hinten näherte, spürte er es. Selbst in einem dunklen Raum konnte er eine Zielperson auf große Entfernung genau treffen, da ihm sein Gefühl sagte, wo der Zielpunkt war. Schon hatte er das Ende des Flures erreicht. Hier war der Fahrstuhl, der ihn in den unteren Teil des Gebäudes bringen würde. Dort würde er dann zum Labor gelangen und erst einmal einen Lagebericht zu Black schicken, oder besser noch, ihn sofort anrufen, damit er als Ersatz für Lowell alles leitete. Er drückte auf die Taste, um den Fahrstuhl zu rufen. Die Taste leuchtet rot auf und Akai hörte, wie sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte. Auf einmal begann das Licht zu flackern. Die Deckenbeleuchtung über seinem Kopf fiel aus und dann auch alle anderen Lichter. Und da dämmerte es ihm auch schon. Sie waren hier. Und sie hatten sogar Zugang zu einigen Räumen, zu denen wahrscheinlich nur Lowell und Black den Code kannten. Akai schlug gegen die Tür zum Fahrstuhl. "Verdammt!" Doch er nahm sich nicht die Zeit, in aller Ruhe seine Wut herauszulassen. Er stieß die Tür zum Treppenhaus auf und sah herab. Es lagen sehr viele Stockwerke vor ihm... Während des Laufens holte er sein Handy aus seiner Tasche und rief die Netzwerkzentrale an. Zum Glück hatte er sich die Nummer von dem einen Angestellten dort aufschwatzen lassen. "Moment!", bekam Akai zur Begrüßung zu hören. "Hier ist gerade der Strom weg.." "Deshalb rufe ich ja auch an!", murrte Akai, schon leicht vom Laufen schnaufend. Die Hand am Geländer lassend, raste er Stufe um Stufe herab. Bis er unten wäre, waren gut zehn Minuten um. Sie durften keine Zeit verlieren! "Habt ihr auf den Überwachungskameras etwas feststellen können?" "Bitte was?.. Hier ist nichts gewesen. Alles ganz normal. Sicherlich ist der Generator nur wieder ausgefallen!", versuchte der Mann Akai zu beruhigen. "Idiot! Die Organisation.." Er holte kurz tief Luft. Sein Atem kam inzwischen nur noch stoßweise und sein Herz raste, aber er dachte gar nicht daran, dass Tempo zu drosseln. Er legte sogar noch einen Zahn zu. "..Sie sind schon längst hier!", fauchte er, aber es klang fast heiser. "So ein Blödsinn!", widersprach der Mann. "Wir sind Tag und Nacht wach, um alles zu überwachen. Da wird es uns doch wohl auffallen, wenn.." "Es ist euch aber nicht aufgefallen!", brüllte Akai entrüstet. "Sie würden nicht mit viel Tamm Tamm hier einbrechen! Die wissen, wie man professionell vorgeht! Und nun tu einfach, was ich dir sage!... Du wirst versuchen, jeden einzelnen Agenten zu Gruppen zusammen zu stellen, die sich alle bereit machen, jeden zu überprüfen. Einige von ihnen sind in der Lage, sich sehr gut zu verkleiden!... Dann wirst du James Black informieren.... Hast du verstanden? .....Hallo?" Im Hintergrund hatte er leise Geräusche gehört. Er kannte diese Klänge. Eine Pistole mit Schalldämpfer hörte sich so an. "Selber Hallo!", antwortete eine unbekannte Stimme lachend. Vor Schreck wäre Akai fast gestolpert. So hörte sich nur ein Mitglied der Organisation an. Sie waren tatsächlich da. Sie waren verloren! Akai legte hastig auf und wählte dann keuchend Blacks Nummer. "Sie sind hier!", schrie er ins Telefon. Das Flackern der Lichter hatte ihn aufgeweckt und er streckte sich ein wenig, wobei Kazuha an seiner Schulter auch aufwachte. Sie hatten also beide geschlafen. "Na?", fragte sie lächelnd als, sie bemerkte, dass sie geschlafen hatte und das an seiner Seite. Heiji erwiderte das Lächelnd, stand auf und half Kazuha dann auch, aufzustehen. "Ist das Licht aus?", fragte Kazuha verwirrt und beide sahen sich um. Es war merkwürdig dunkel und kein einziges Licht brannte. Gemeinsam gingen sie beide den Flur entlang, als sie einen offen Raum entdeckten, in dem ein Mann sich auf englisch mit einem anderen unterhielt. "Worüber reden die denn?", fragte Kazuha leise. "Ihrer Meinung nach handelt es sich gerade um einen Stromausfall." Kazuha rollte mit den Augen. "Oh, wie interessant. Darauf wäre ich nie gekommen!" "Psst!", fuhr Heiji sie zischend an. Er wollte unbedingt wissen, was die Beiden sonst noch zu sagen hatten. "Anscheinend ist das nicht ungewöhnlich für sie... Letzte Woche soll es auch schon passiert sein. Probleme mit dem Generator, oder so!" Heiji zuckte mit den Schultern. "Und was machen wir nun?", fragte sie. "Wir warten weiter darauf, dass jemand kommt." Heiji machte sich schon ans Gehen, als ihn ein Grummeln davon abhielt. Überrascht sah er Kazuha an. Sie wurde rot. "Hast du Hunger?.." Er bekam keine Antwort und seufzte. "Wir können auch vorher noch etwas essen gehen. Ich habe auch so allmählich Hunger." ................................................................................................................................... Da ist die Organisation also angekommen. Was wohl jetzt passiert. (*gg* Ich weiß es ja schon) Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!! Feiert schön, aber nicht zu dolle. Kapitel 24: ------------ "Den Code!", flüsterte die blonde Frau unauffällig in das kleine Mikrofon, das an ihrem Kragen, nicht sichtbar, angebracht war. Hinter ihr standen drei Wissenschaftler, denen sie gerade erläutert hatte, dass sie die Proben in Lowells Auftrag an einen anderen, sicheren Ort bringen müssten. Gin hatte sich hierbei eines Stimmentransposers bemächtigt und den Wissenschaftler als Warren Lowell sein Einverständnis gegeben. Es war ja so einfach, das FBI hereinzulegen. Sie hatten den Server mit einer Störung für einige Zeit außer Gefecht gesetzt und somit war der Strom für alle Überwachungskameras und Lichter, sowie auch für alle elektrischen Geräte ausgefallen. Lange würde es nicht dauern, bis der Generator wieder lief, aber bis dahin würden sie schon längst im Besitz des Elixiers sein. "9-7-8-3-4-4-2-5-6-2-3-9", erhielt sie von einem Mitglied ihrer Gruppe als Antwort. Sie fühlte sich ein wenig unsicher, denn sie hatte das Gefühl, als wenn es nicht so laufen würde, wie sie es sich alle vorgestellt hatten. Aber zum Glück war sie nicht alleine hier. Einer der Wissenschaftler hinter ihr, war auch ein Mitglied der Organisation, das sich verkleidet hatte. Die Wissenschaftler anlächelnd, tippte sie die Nummernreihe ein. Das FBI musste anscheinend sehr an diesem Elixier liegen. Es war laut Plan durch vier unzerstörbare Sicherheitstüren geschützt und hatte auch noch einen eigenen Stromantrieb im Innern, sodass der Strom nur von innerhalb ausgestellt werden konnte. Die Tür ging langsam auf und Vermouth ging weiter voran, zur letzten Tür. Nachdem sie den Code erhalten und eingetippt hatte, ging auch diese Tür langsam auf. "Irgendwie ist das doch nervig, oder?", fragte Vermouth lächelnd, da sie mitbekommen hatte, dass die beiden echten Wissenschaftler entnervt waren. Sie war vielleicht jetzt nur eine Wissenschaftlerin, aber ihrem Charme konnte keine Verkleidung etwas anhaben. Und sie hatte sofort bemerkt, dass die Männer sich zu ihr angezogen fühlten. Da konnte sie sich einen netten Plausch erlauben. "Der Augenscan und nur eine Sicherheitstür hätten es auch getan!", stimmte der eine ihr zu. Vermouth blieb erschrocken stehen. Davon hatte ihr keiner etwas gesagt. Alarmiert sah sie ihren Partner in dieser Sache an, der bleich geworden war. Die letzte Tür war jetzt ganz auf und Vermouth sichtete den Scan schon. Sie hasste es, so etwas zu tun, aber sie hatte keine andere Wahl. Entweder sie, oder die beiden! Mit einer raschen Bewegung zog sie ihre Waffe hervor und richtete sie auf den am dichtesten stehenden der Wissenschaftler. Rasch tat es ihr Partner ihr nach. "W-was?", stotterte der Mann, auf den sie ihre Waffe gerichtet hatte. Vermouth schnappte sich den Mann und drückte ihn vor den Laserscanner. Sofort begannen dünne Infrarotstrahlen das Auge abzutasten. Ein "Pling" ertönte und somit war auch das letzte Hindernis geschafft. "Was haben Sie vor?", fragte der Mann, nachdem Vermouth von ihm abließ und ihn gegen die Wand schleuderte. "Erledige das!", wies sie ihren Partner an und machte sich daran, in das Labor zu gehen. Sie vernahm zwei leise Schüsse, bei denen sie für eine Weile die Augen schloss. Das Labor war verlassen und nur ein mattes Neonlicht beleuchtete die Räume. Es war groß und technisch auf dem neusten Stand. Langsam schritt sie durch die Räume. Sie wusste nicht genau, wo sich die Proben befinden sollten, deshalb musste sie sich schnell umsehen. Sie hatte bloß auf einem Foto gesehen, wie die Proben aussahen. Was jedoch besser war, als gar nichts. Sie war ja immerhin keine Wissenschaftlerin und hatte keine Ahnung, welche Farbe oder Konsistenz das Mittel hatte. Sie öffnete den ersten "Gefrierschrank" und spähte hinein. Nichts, nur einige leere Reagenzgläser. Sie ging weiter zum nächsten und überprüfte auch den. Doch hier fand sie auch nicht das, was sie suchte. Nur milchig aussehende Flüssigkeiten, die mit ihr unbekannten Formeln beschriftet waren. Und so gelange sie auch schon zum letzten Schrank. Viel Hoffnung hatte sie dabei nicht und ihr Gefühl trübte sie auch nicht. Es war wieder kein Elixier. Schritte erklangen hinter ihr. "Brauchst du noch lange? Wir haben nicht viel Zeit!" Ihr Partner war ihr jetzt ins Labor gefolgt. "Klappe! Anstatt blöde Kommentare abzugeben, kannst du lieber anfangen mit zu suchen!", fuhr sie ihn bissig an. Manche Menschen waren aber auch zu dämlich und kamen nicht auf die einfachsten Dinge. Sie hasste es zwar, wenn sie jemanden um Hilfe bitten musste, aber sie wollte auch nicht hier unten draufgehen, weil sie das blöde Elixier nicht fand. Sie hatten nicht den ganzen Tag Zeit. Bald würde der Strom wieder angehen und dann würde man sie schnell entdecken. Wenn sie noch irgendeinen Auftrag für diese Organisation erledigen musste, würde sie darauf bestehen, es alleine machen zu können. Vermouth sah sch ein wenig genauer um. Wo könnte es sein? Da fiel ihr Blick auf eine weiße Kiste auf einem der vielen Schreibtische. Neugierig ging sie darauf zu und öffnete sie. Dampf stieg auf. Die Proben waren gekühlt eingelagert. Das mussten die Proben sein. Sie sahen genauso aus, wie auf dem Bild. "Ich hab sie!", rief sie ihrem Partner zu. Sofort war er neben ihr und gemeinsam schleppten sie die Kiste nach draußen. Sie war ziemlich schwer und Vermouth fragte sich, wie sie diese "unauffällige" Kiste hier herausbringen sollten. "Wir müssen uns beeilen.. Aber vorher solltest du noch deine Identität wechseln, genauso wie ich! Wissenschaftler werden die Ersten sein, die sie suchen." Vermouth nickte und zog sich ihren weißen Kittel aus. Darunter hatte sie die andere Kleindung schon an, sodass sie sich nur noch die Maske aufs Gesicht drücken musste. Es war schon alles vorbereitet. "Komm!", wies sie den Mann an und gemein trugen sie die Kiste weiter. Vorbei an den beiden Wissenschaftler, die am Boden lagen. Vermouth versuchte nicht auf sie zu achten und auch nicht auf die Blutlachen und trat vorsichtig vorbei. Plötzlich hörte sie, wie eine Pistole geladen wurde und duckte sich instinktiv. Eine Kugel schlug knapp neben ihr in der Wand ein. Sie wusste, wer da eben geschossen hatte. Es gab nur eine Person, die schoss, auch wenn das Zielobjekt noch nicht ganz vor seiner Linse auftrat. Er war wahrscheinlich hinter der Ecke, die nur noch wenige Meter von ihnen entfernt war. "Shuichi Akai!", raunte sie ihrem Partner zu. "Nicht schießen!", rief sie mit gespielter zittriger Stimme. Obwohl es gar nicht so gespielt war, denn sie hatte wirklich ein ganz kleines bisschen Angst. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie eine Stimme imitieren musste, die ihr zu kindlich war. Zum Glück hatte Vermouth sich die Stimme der Person, die sie "schauspielerte" eingeprägt. Ran schluckte einmal heftig und schaltete dann den Computer an. Nichts geschah. Niemand kam. Erleichtert atmete sie aus. Anscheinend überwachte man sie wirklich nicht. Sie starte noch kurz auf die leeren Zeilen, bevor sie dann tief Luft einsog und den ersten Buchstaben des Lösungswortes eintippte. Das erste Sternchen erschien. Ran tippte weiter. Ran schloss die Augen. Wenn das Passwort jetzt geknackt war, hatte sie Möglichkeit Informationen zu erhalten. Und dann wäre es vorbei. Danach wäre es ein Klacks, Vermouth diese Dinge zu verraten und sie so an Shinichi weiterzugeben. Sie versuchte sich an das Gespräch ihres Vaters zu erinnern. "Dillinger?", fragte das kleine Mädchen und sah ihren Vater mit großen Augen an. "Ja genau. John Dillinger war ein amerikanischer Verbrecher. Er war durch seine Verbrechen im ganzen Land wohlbekannt. 1933 wurde er von J. Edgar Hoover, dem Chef des FBIs als Staatsfeind Nummer eins bezeichnet. Seine wohl aufsehen erregendste Tat war die Flucht aus dem schwer bewachten Gefängnis in Crown Point. Ein Jahr nach seiner Flucht ging Dillinger nach Chicago und ließ sich von einem Gesichtschirurgen Gesicht und Fingerabdrücke verändern. Es wurde eine Belohnung von 50 000 Dollar auf seinen Kopf aufgesetzt und das war auch der Grund, weswegen eine Bekannte ihn verriet. Sie gab den Agenten des FBI den Tipp, dass sie mit Dillinger zusammen ins Kino gehen und dabei ein rotes Kleid tragen würde. Am 22. Juli wurde Dillinger beim Verlassen des Kinos erschossen und seine Begleiterin ging als "Lady in Red" in die Geschichte ein." Kogoro seufzte, als er plötzlich einen Schlag mit einem Kochlöffel verpasst bekam. "Kogoro! Lass das! Ran ist noch zu jung für solche Erzählungen!", wies Eri ihren Mann zurecht. Ran öffnete die Augen wieder und sah dann auf den Monitor. Der Kursor blinkte immer noch und Ran nahm all ihren Mut zusammen und drückte die Enter-Taste. Der Bildschirm flackerte kurz auf und wurde dann schwarz. Doch schon kurz darauf, erschien ein Bild. Der Desktop war mit mehreren Ordnern übersehen und Ran sah sich den ersten an. Es war ein Foto. Verwundert sah Ran es sich an. Jemand lächelte sie an. Hatten da wirklich gerade jemand nicht schießen gerufen? Akai rückte noch ein Stück näher an die Wand heran und hielt seine Waffe bereit. "Wir haben den Auftrag erhalten, etwas aus dem Labor zu bringen!", erklärte eine ihm sehr wohl bekannte Stimme. Mit der Waffe in der rechten Hand, ging er langsam um die Ecke. Für einen Augenblick war er sprachlos. Das war doch gar nicht möglich! Vor ihm standen zwei Personen, ein Mann und eine junge Frau. Das Haar der Frau schimmerte leicht im Licht der Deckenbeleuchtung und Akai starrte sie erschrocken an. Schließlich ging er auf sie zu, den Mann nicht beachtend. Seine Waffe ließ er sinken. "Yuki?" "Ich wollte dir noch etwas zeigen, was dich sicherlich freuen wird! Komm her.", meinte Atsushi, als seine Frau wieder bei ihm angekommen war. "Ach? Und was?" Sie beugte sich über die Schulter ihres Mannes und sah auf den Bildschirm des Computers. "Ich habe hier ein Foto der Person, als die Vermouth sich verkleidet." Elena musterte das Bild. "Wer ist das?", fragte sie schließlich, da sie sich daran erinnern konnte, die Person jemals gesehen zu haben. "Ihr Name ist Modji Yuki. Sie ist noch sehr jung und arbeitet für das FBI.", erklärte Atsushi und grinste dabei hämisch. "Und?", fragte Elena nach. "Als Gin und Vodka den Auftrag hatten, Meika zu beseitigen, sind sie auf unerwarteten Widerstand des FBIs gestoßen. Akai war natürlich der erste, der zur Stelle war und..." Atushi legte eine kleine Pause an und rief ihren Steckbrief auf. ".. dieses Mädchen war mit ihm unterwegs. Nur leider..." Atsushi fügte unter ihrem Geburtstag eine weitere Zeile ein, in die ihren Todestag eintrug. "..hat sie das nicht überlebt. Und Akai hat ihren Leichnam weggetragen." Er verkleinerte das Fenster und rief über den FBI-Computer die Überwachungskameras auf. Elena rückte näher an den Bildschirm, da das Bild nicht besonders scharf war. "Vermouth ist gerade in ihrer Verkleidung als Miss Modji! Und Akai ist die Person, die dort unten sehen kannst." Er deutete auf eine Person im rechten Bildabschnitt. "Dann spielt unser "Liebling" also eine Tote? Also ich finde das passt sehr gut. Da hast du die richtige Wahl getroffen!", gratulierte Elena ihrem Mann und gab ihm einen Kuss. "Und ist es nicht schön, Akai auch einmal fassungslos zu sehen? Er, der fähig wäre, unseren Plan zunichte zu machen? Ich wusste, dass er zur Stelle sein würde, um unser Vorhaben niederzuschlagen- wie immer. Aber jetzt, mal sehen, was er dazu sagt!" Beide sahen sich grinsend an und Atsushi griff zu seinem Telefon. "Gin?... Hol die Kiste!... Es gibt immer Opfer. Unser Plan muss zuerst durchgeführt werden." "Ja!" Gin legte auf und sah zu seinem Aniki herüber. "Wir holen die Proben!", war das einzige, was er Vodka zu sagen hatte. Dabei hatte Vodka jedes einzelne Wort mitgehört. Dem Boss lag nichts an Vermouth. Sie ,durfte' hier sterben. Gin machte sich auf den Weg. Eilig folgte Vodka ihm, doch seine Wunde am Bein war noch lange nicht ganz verheilt, sodass er länger brauchte. Keuchend humpelte er Gin hinterher. "Willst du sie wirklich hier zurücklassen, wenn du musst?", fragte er schnaubend. "Wir müssen das tun, was der Organisation zu Wohle kommt! Und nicht das, was anderen Menschen hilft! Wenn du so denkst, bist du in der falschen Organisation!", fuhr Gin ihn kalt an. Seine Augen waren angsterfüllend. Kazuha stöhnte entnervt auf. "Gib's zu! Wir haben es uns verlaufen!" "Ach was! Wir sind bestimmt gleich da! Hier muss doch irgendwo..." Heiji ging ein Stückchen voraus und Kazuha blieb stur stehen. Schon seit einer geraumen Zeit wanderten sie durch die dunklen Flure des Gebäudes. "Heiji, wir sind hier falsch! Sonst würde uns schon längst jemand begegnen. Ich habe Hunger und es ist kalt hier! Lass uns einfach zurückgehen und jemanden nach dem Weg fragen!" Heiji achtete gar nicht auf sie und verschwand hinter der nächsten Ecke. Das war wie in einem Labyrinth. Anstatt, dass sie endlich irgendwo angelangten, hatte der Weg kein Ende und es schien Kazuha so, als würden sie im Kreis laufen. Plötzlich kam Heiji zu ihr zurückgelaufen. "Hier ist ein Fahrstuhl!" Kazuha sah ihn misstrauisch an. "Bist du sicher, dass es nicht nur eine Attrappe ist? Es ist immerhin dunkel." "Du tust ja gerade so, als wäre ich blöd!", murrte Heiji und zog seine Freundin hinter sich her. "Ach, bist du das nicht?", scherzte das Mädchen mit dem Pferdeschwanz. Darauf gab ihr Sandkastenfreund keinen Kommentar. Sie waren auch inzwischen bei dem Fahrstuhl angekommen. Es war tatsächlich einer. "So, Mister Oberschlau! Und was machen wir jetzt? Der Strom ist immerhin aus!" "Naja, der Strom ist bestimmt gleich wieder da!" "Na klar!", raunte Kazuha. Und zu ihrer beider Überraschung ging plötzlich das Licht wieder im Flur an. "Sieht du!", meinte Heiji triumphierend. Kazuha rollte mit den Augen. "Purer Zufall!" Sie warteten bis der Fahrstuhl angekommen war und stiegen dann ein. "Und in welche Etage wollen wir fahren? Wir wissen ja noch nicht einmal, wo wir sind.", meinte Kazuha. "Bestimmt landen wir dann auch wieder irgendwo!" "Wir werden sicherlich gleich in der Kantine sein und etwas essen können." Heiji drückte alle Knöpfe, sodass sie in jeder Etage halt machen würden. Mit einem Ruck fuhr der Fahrstuhl los. Kazuha musste sich an der Wand abstützen, um nicht umzufallen. "Der ist ja gefährlich! Bestimmt war hier schon seit Jahren niemand mehr!", meckerte Kazuha. Heiji schloss für einen Augenblick die Augen und atmete tief ein. Kazuhas Gemeckere brachte ihn auf die Palme. Wenn sie nicht bald den Mund halten würde, würde er sie noch anschreien. "Es war ja so klar, dass wir uns hier verlaufen. Du stolzierst einfach los und hast keine Ahnung, wo du eigentlich lang musst. Typisch Mann!" Der Fahrstuhl hielt und öffnete die Tür. Wortlos stieg Heiji aus. "Es ist doch immer das gleiche mit dir! Wenn du.. Hey!" Heiji ging weiter. "Hattori! Wo willst du hin?" Eilig folgte sie ihm. Es war wieder ein Flur und er sah genauso aus wie der, in dem sie gerade erst noch gewesen waren. "Ich gehe! Du kannst gerne alleine weiter den Weg suchen! Dann muss ich mir dein Gefasel nicht anhören! Du findest den Weg ja sowieso viel schneller!", brummte Heiji und ließ Kazuha alleine stehen. "Na super! Mach doch, was du willst! Ich komme auch alleine klar! Und wenn ich den Ausgang gefunden habe, sage ich jemandem, dass er dich suchen soll, aber ich kann ja kein Englisch, also..." Heiji achte nicht auf das, was sie sagte und stiefelte alleine den Flur entlang. Sein detektivisches Können sagte ihm, dass gleich etwas geschehen würde. Er hatte da so eine Vorahnung. Gleich würde er bestimmt auf den richtigen Weg stoßen und Kazuha würde sich eingestehen müssen, dass er Recht gehabt hatte. Würde ihr gut tun, im Unrecht zu liegen und sich bei ihm entschuldigen zu müssen. Er sah sich noch einmal kurz um und sah, wie sie wieder in den Fahrstuhl stieg. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich haben und wieder nach "Hause" fliegen können. Vermouth war ihm doch egal. Gin hatte einen Verdacht, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Für ihn war die Organisation sein ein und alles. Alles, was der Boss ihm sagen würde, würde er auch tun. Wenn sie dabei draufgehen konnte, dann sollte es auch so sein. "Beeil dich!", knurrte er kalt seinem unfähigem Partner zu. Das man ihn extra aus den Klauen des FBIs geholt hatte, war ihm unverständlich. Der Kurze konnte rein gar nichts und war meistens nur im Weg oder baute Mist. Aber da er jetzt mit dabei war, bedeutete, dass er trotzdem immer auf der Seite von Atsushi war. Ansonsten hätte Gin ihn als Verräter schon kalt machen dürfen. Beide waren schon seit Urzeiten bei der Organisation dabei. Deshalb waren sie auch Partner geworden, weil sie genug Erfahrungen hatten, um schwierige Aufträge zu erfüllen. Und bei denen brauchte man meistens einen Partner. Oft passte Vodka einfach nur auf, dass die Bullen oder das FBI sie nicht sichteten. Das Verhandeln übernahm immer er. Gin wurde immer schneller. Das sie diesen Umweg nehmen mussten, um nicht aufzufallen, gefiel ihm gar nicht. Er war lieber der direkte. Alles, was vor seine Nase kam wurde, wenn es störte dem Erdboden gleich gemacht. Aber Atsushi hatte darauf bestanden, dass alles heimlich ablief. Plötzlich vernahm Gin eine Stimme. "....Kazuha, es tut mir ja so Leid, du hattest Recht! Genau so wird es kommen! Ist doch auch klar, dass er Ausgang nicht in den oberen Geschossen zu finden ist, sondern hier unten, im Erdgeschoss.... ", sagte eine verärgerte weibliche Stimme, die immer dichter kam. "Ob das wohl überhaupt das Erdgeschoss ist? Stand ja nichts dran.." "Da kommt jemand um die Ecke!", raunte Vodka schnaufend Gin zu. Doch Gin hatte dies schon längst mitbekommen. Und er war auch schon darauf vorbereitet. Er zog seine Waffe. Niemand durfte sie jetzt aufhalten. Kazuhas Schritte kamen näher. Das Mädchen hatte ja keine Ahnung, was hinter dieser Ecke auf sie lauern würde. Heiji holte tief Luft und stieß die Tür auf. Er hatte den Weg nach draußen gefunden. Sein Blick schweifte über die große Rasenfläche zu einem anderen großen Gebäude, dass er als ihren Bereich zum "Leben" erkannte. Sein Zimmer war also ziemlich weit weg. Hatte er es sich doch richtig gemerkt, dass dieses Gebäude teilweise an einen Hügel angebaut war. Beim Vordereingang landete man im Erdgeschoss, aber wenn man den Hinterausgang nahm, musste man in der zweiten Etage nach dem Ausgang suchen. Und das es so leer war, war damit zu beantworten, dass dieses Gebäude nicht mehr so oft benutzt würde, da es schon ein kleines bisschen baufällig war und man vorhatte, es zu renovieren. Er schloss die Tür wieder und ging den Weg zurück, den er genommen hatte. Jetzt musste er nur noch Kazuha finden. Vergnügt grinste er sich selbst zu, denn er hatte Recht, als er einen Schuss hörte, der von einem schmerzerfüllten Schrei begleitet wurde, der in bis ins Mark erschütterte. Er kannte diese Stimme. Es war Kazuhas Stimme. Sein Gesicht wurde aschfahl und er rannte los. Rannte, so schnell er konnte. So schnell war er noch nie in seinem Leben gelaufen, aber es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Sekunden wurden zu Minuten und Minuten zu Stunden. Sein Kopf war wie leer geblasen. Da war kein Gedanke mehr daran, dass sie ihn gerade so aufgeregt hatte, oder dass er sich über sie lustig machen konnte, weil er den Weg gefunden hatte. Es gab nur einen Gedanken. "KAZUHA!", schrie er so laut wie möglich. Er musste sie beschützen, retten, helfen.. egal was, aber er musste sie erst einmal finden, sie, seine Kazuha. ............................................................................................................. *wortlos ist* PS: John Dillinger gab es wirklich. Er lebte von 1902 (oder 1903, man weiß es nicht genau) bis 1934. Aufgewachsen ist er in Indianapolis. Eri_Kisaki Kapitel 25: ------------ Vodka war sprachlos, als er bemerkte, dass Gin sich nicht eine Sekunde nach dem Mädchen umgesehen hatte. Sie war doch unschuldig und konnte nichts dafür, dass sie diesem Mann begegnen musste. Inständig betete er dafür, dass man sie finden würde, oder sie zumindest nach ihr suchen. Wenn er sich vorstellte, dass er ganz alleine, ohne Familie an einem abgelegenen Ort sterben musste, nur weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war, überkam ihm eine Gänsehaut. So etwas wünschte er sogar Gin nicht. Das war einfach herzlos! Er bemerkte, wie Gin sein Tempo verringerte und seine Schritte mit mehr Sorgfalt wählte. Sie waren also schon ganz nahe an Vermouth. Akai starrte sie immer noch wie hypnotisiert an. Sein Blick war jedoch nicht wie immer kalt, sondern eher verzweifelt, verwirrt und.. auch ein wenig traurig. Er bewegte sich keinen Millimeter. So kannte sie ihn gar nicht. Der Abzug seiner Waffe war das einzige, was sie normalerweise von ihm sah. Wieso brachte er sie nicht um? War es ihr diesmal wirklich gelungen, sich so gut zu verkleiden, dass es ihm nicht auffiel, wer sie wirklich war? Was war denn nur los mit ihm. Es war doch so eindeutig. Sie hatten die Kiste mit den Proben. Es war doch klar, dass sie nicht die Guten sein konnten! War er denn total verblödet, dass es ihm nicht auffiel? Ihr Partner neben ihr schluckte leise. Ihm war die Situation auch nicht ganz Geheuer. Solange sie sich nicht bewegten, würde Akai nichts unternehmen. Aber sie hatten keine Zeit hier zu verweilen! Bald würde es nur so von FBI-Leuten wimmeln. Sie mussten die Proben schnell hier wegschaffen und dann endlich fliehen! , grübelte sie. Das konnte einfach nicht sein. Da spielte jemand einen ganz üblen Scherz mit ihm. Und so etwas konnte er auf den Tod nicht leiden. Er sah sich das Gesicht des Mädchens genauer an. Seine Gefühle hinter einen aufgesetzten starren Blick versteckend, spürte er, wie sich etwas ganz langsam um sein Herz schnürte. Es band ihm die Luft zum Atmen ab. Sie war tot. Sie konnte nicht hier vor ihm stehen. Er selbst hatte sie doch in seinen Armen getragen. Sie lebte nicht mehr! Wut kam in ihm auf. Wie konnte man sein Andenken an sie so leichtfertig in den Schmutz ziehen? Sie so einfach als Spielpuppe für Machenschaften benutzen, die sie nie begangen hätte. Nie im Traum hätte sie je daran auch nur gedacht. Er wusste, wer sich wirklich hinter diesem unschuldigem Gesicht verstecken musste. Es gab nur sie und sie war wahrlich nicht unschuldig. Und sie würde dafür büßen, was sie tat. Er würde Rache üben- bittere Rache! Er verharrte noch eine kleine Weile in seiner Starre und dann, sodass sie nicht damit rechnen konnte, richtete er so schnell er konnte, seine Waffe auf das Mädchen, oder vielmehr auf das Mitglied der Organisation- Vermouth. Ein Schuss nach dem anderen hallte in seinen Ohren wieder. Ob er überhaupt traf, wusste er nicht. Akai betätigte den Abzug immer noch, als keine Kugel mehr den Schaft verließ. Und als er endlich wahrgenommen hatte, dass das Magazin alle war, spürte er auch, dass sich etwas komisch anfühlte. Benommen fasste er sich an den Brustkorb und sah sich seine Hand an. Klebriges, rotes Blut rann seine Hand herab. Er war getroffen worden. Mit letzter Kraft drehte er sich zur Seite und erkannte einen schwarz gekleideten Mann, der seine Waffe auf ihn gerichtet hielt. Ihm schwanden die Sinne und er sackte zu Boden. Verzweifelt hastete er den Flur entlang. Sie musste hier irgendwo sein. Er spürte ihre Anwesenheit förmlich. Und nicht nur das. Auch ihren Schmerz. Sie musste getroffen worden sein. Das sagte ihm sein Gefühl, das er nur zu gerne nicht gespürt hätte. Heiji biss sich auf die Unterlippe und suchte weiter. Was würde er tun, wenn es zu spät war? Er wollte es sich erst gar nicht ausmalen. Konnte er noch ohne Kazuha leben? Sie kannten sich nun schon so unendlich lange und sie war viel mehr als nur eine Bekannte, Freundin oder Kumpeline. Sie war sein Ein und Alles- das Wichtigste, was es in seinem Leben neben den Fällen, die er zu löschen liebte, um jeden Preis bewahren wollte. Man konnte ihm dies nicht einfach wegnehmen! Niemand hatte das Recht dazu. , redete Heiji sich ein, da sich sonst nur selbst wahnsinnig machte. Doch es half nichts. Das ungute Gefühl, das sich in ihm breit gemacht hatte, ließ ihn nicht los und fraß sich ganz langsam seine Seele entlang. Er konnte langsam nicht mehr und er stütze sich nach Luft japsend auf seine Oberschenkel. Noch einmal tief Luft holend, rannte er weiter. Er ignorierte die Seitenstiche und das er nur noch wenig Luft bekam und lief weiter. Als er um die nächste Ecke bog, wurde ihm kurz schwarz vor den Augen, doch als er dann endlich wieder klar sehen konnte, erkannte er sie. Sie hatte sich gegen die Wand gelehnt, hielt eine Hand an ihrer Schulter und hatte die Augen geschlossen. Ihr Gesicht war schmerzverzehrt. Für einen Moment glaubte Heiji wirklich, dass er vorbei war, dass sie tot war. Aber dann sah er, dass sich ihr Brustkorb noch immer hob und senkte. Unglaublich erleichtert stürzte er zu ihr und ließ sich vor ihr auf die Knie fallen, sodass er sie besser ansehen konnte. "Kazuha!", versuchte er leise, aber dennoch eindringlich, sie dazu zu bringen, ihre Augen zu öffnen. Und es klappte auch. Ganz langsam machte Kazuha ihre Augen auf. Ihr Blick war trüb und matt. "Was ist passiert? Bist du verletzt? Hast du Schmerzen? Wer war das? Wo ist er hin? Soll ich einen..." Heiji unterbrach sich selbst, als Kazuha ihre linke Hand von ihrer rechten Schulter nahm und er eine Schusswunde entdeckte. "Es ist nicht schlimm!", beteuerte Kazuha schwach. Er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. Dabei kannte er so etwas doch schon. Schusswunden hatte er schon viele gesehen und selbst hatte er auch schon eine gehabt, aber das war Kazuha, die angeschossen worden war. Und bei ihr sah jeder kleiner Kratzer für ihn schon schlimm aus. Das starke Gefühl, sie in den Arm nehmen zu wollen, ihr den Schmerz zu nehmen und sie an sich zu drücken, nahm von ihm Besitz. Doch er kam dagegen an. Es würde ihr nicht helfen, wenn er das tat. Sie musste zu einem Arzt. "Kannst du gehen? Soll ich dich stützen, oder tragen?", fragte er besorgt. "Ich wurde doch nur an der Schulter getroffen!", warf Kazuha ein, stütze sich an der Wand ab, um aufzustehen und verzog stöhnte schmerzvoll auf. Ihr tat alles weh und ihr Körper fühlte sich unglaublich schwach an. "Du hast Blut verloren. Zum Glück nicht viel, aber dein Körper ist dadurch entkräftet... Ich werde schnell nach jemandem suchen, der einen Arzt holen kann! Kommst du solange alleine hier klar?" "Nein!", kam es sofort als Antwort. "Hm?" Flehend sah Kazuha ihren Sandkastenfreund an. "Gut, dann versuche ich alleine, dich hier wegzutragen... Wenn du nicht alleine bleiben willst." Kazuha nickte. Dabei war es ihr gar nicht so wichtig, dass jemand um sie war. Sie wollte nur verhindern, dass Heiji auch auf diese beiden Männer traf. Der Anblick der kalten Augen hatte sich in ihrem Gehirn festgebrannt und sie schauderte. Wer waren diese Beiden? Und was wollten sie hier? Sie sah, wie Akai zu Boden ging. Dem Kugelhagel war sie fast gänzlich entkommen. Akais Kugeln hatten sie nur einmal am Oberarm gestriffen. Sie war also nicht lädiert. Was war nur heute mit ihm los? Er hatte schlecht getroffen, Gin und Vodka nicht gespürt und auch sie nicht sofort getötet. Irgendwie hatte sie Mitleid. Die blonde Frau sah zu den beiden Männern, die ihnen zu Hilfe gekommen waren. Gins Blick war wie immer ausdruckslos und monoton, aber sein Blick hing an Akai hängen. Und sein Blick hatte eine Spur von Spott. Doch sie durfte jetzt nicht darauf achten. Sie mussten endlich von hier wegkommen und die Proben in Sicherheit und weg von dem FBI bringen. Das war doch ihre Aufgabe. "Schnell! Wir müssen weiter!", fuhr sie ihren Partner an und sie machten sich auf den Weg. Hinter sich hörte sie auch Vodka nachkommen. Von Gin hörte sie nichts, sodass sie sich nach ihm umsah. Er ging auf den bewusstlosen Akai zu. Und sie wusste, was er jetzt tun würde. Gin hasste ihn, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Er würde ihn für immer kalt machen. Sie blieb abrupt stehen. "Was...?", fragte ihre Partner sie und sah sie verdutzt an. "Vodka, bring die Kiste weg! Ich werde Gin helfen!", rief sie dem stämmigen Mann zu und ließ den Griff los. Eilig ging sie zurück. In Gedanken verurteilte sie sich schon jetzt dafür, was sie tat. Es würde ihren Tod bedeuten. Aber es war schon zu spät. Sie hatte sich entschieden. Tief in ihrem Unterbewusstsein konnte sie diesen Mann jetzt nicht hier sterben lassen. Sie sah, wie Gin Akai einen Tritt in die Magenkuhle verpasste und seine Waffe auf ihn richtete. "Du hast ausgelebt, du Ratte!" Vermouth richtete ihre Waffe auf Gin, doch noch bevor sie abdrücken konnte, ertönte ein Schuss. ......................................................................................................................................... Tja, ihr seht also, dass Kazuha noch am Leben ist. Kann aber noch viel passieren, so kurz vor dem Ende... Lasst euch überraschen! ^-^ Kapitel 26: ------------ Sie war schockiert über das, was sie sich ansah. Auch wenn sie die meisten Dinge nicht verstand, weil zum einen in anderen Sprachen verfasst, zum andern, weil sie nicht das nötige Hintergrundwissen besaß, wurde ihr dennoch klar, dass es sich um kriminelle Machenschaften handelte. Ab und zu waren Adressen und Namen berühmter Persönlichkeiten zu lesen, die mit der Organisation verhandelt hatten. Es ging hierbei nicht nur Drogenschmuggel oder Waffenhandel, sondern auch um Auftragskiller. Es handelte sich um die Datenbank der Organisation. Nach einer Weile gelangte sie auch auf die Seite der wissenschaftlichen Experimente. Ran fand das Experiment APTX 4869. Das Gift, dass Shinichi geschrumpft hatte. Es erschreckte sie, hinter seinem Namen "tot" stehen zu lesen. Wie lange war Shinichi Conan gewesen und hatte seine wahre Identität leugnen müssen? Zu lange... Sie konnte sich nicht vorstellen, was für ein Gefühl es sein musste, als "tot" zu gelten und dennoch zu leben. Alle Personen, die einem wichtig waren, belügen und hintergehen zu müssen. Er war stark, dass er das durchgehalten hatte. Sie hätte es nicht geschafft. Sie beschloss, es gut sein zu lassen weiter herum zu schnüffeln. Solange Vermouth sie nicht besuchte, würde sie keine Möglichkeit haben, die Informationen weiterzugeben und damit alle zu retten. Nachdem sie einen Weg gefunden hatte, wie sie sich abmelden konnte, schaltete sie den Computer aus und blieb unschlüssig auf dem Stuhl sitzen. Jetzt konnte sie nur noch hoffen und abwarten. Alles war in völliger Aufregung. Black teilte allen Leuten, die ihm über den Weg liefen, Aufgaben zu und war selbst die ganze Zeit am Telefon. Doch er erreichte niemanden. Die Telefonverbindung zur Hauptzentrale in den Staaten war noch immer nicht wieder hergestellt. Und alle Mobiltelefone wurden gestört, sodass niemand in den USA erreicht werden konnte. Shinichi hatte sich mit mehreren Spezialisten, die die Verbindung zum Satelliten wieder herzustellen versuchten, angeschlossen und gemeinsam versuchten sie das Problem zu beheben. Um sie herum liefen immer wieder Agenten, die unablässig fluchten, und Black versuchte sie zum wiederholten Male dazu zu bringen, sich zu beruhigen. Es brachte ihnen nichts, wenn sie jetzt alle wie aufgeschreckte Hühner im Kreis liefen. Damit machten sie die Experten nur nervös. Shinichi war froh, dass er eine Aufgabe gefunden hatte, mit der er sich beschäftigen konnte und die ihn auch voll in Anspruch nahm. So musste er nicht die ganze Zeit mit seinen Gedanken an Ran heften. Und auch wenn man ihn am Anfang eher als Störenfried betrachtet hatte, war man schnell zu dem Schluss gekommen, dass er Ahnung hatte. Jodie, die wie viele andere auch die Aufgabe erhalten hatte, jemanden in der Zentrale zu erreichen, sah ab und zu zu dem Oberschüler herüber und musterte ihn. Es stand ihm viel besser, wenn er nicht untätig herumsaß. Sie versuchte noch einmal, Akai zu erreichen. Aber keine Chance. Sie kam nicht durch. Inständig hoffte sie, dass er sich nicht in Gefahr begeben würde und heil aus der ganzen Sache heraus kam. Wie es aussah, war er bis jetzt der Einzige, der wirklich realisiert hatte, dass die Organisation da war. Er allein würde es nicht schaffen. Besonders, da sie alle nicht wussten, wie viele Informationen ihre Feinde besaßen. Wie waren sie so einfach dort hineingelangt? Sie besaßen doch nur einen Computer.. und der enthielt nur Auskünfte über Japan. Es war zum Verzweifeln. Da hatten sie alle Personen, die unter Zeugenschutz standen in die Staaten gebracht, weil sie dachten, dass sie dort sicherer waren und dann war die Organisation da. Sie hatten einen Fehler begangen und Jodie hoffte, dass sie dafür nicht bezahlen mussten. Die Proben war eine Sache, aber wenn noch unschuldige Personen wegen ihren Fehlentscheidungen starben, war es vorbei für das FBI. So ein Skandal würde dem Ruf schaden und das Vertrauen aller Bürger und Bewohner der Erde wäre verloren. Wer vertraute schon Personen, die Fehlentscheidungen trafen? Aber war denn nicht der Präsident im Besonderen dafür verantwortlich? Er hatte befohlen, dass man die Proben nicht zerstörte. Das wohlbekannte Tuten des Telefons ließ sie von ihren Gedanken ablassen. Innerlich seufzend drückte sie die Wahlwiederholungstaste. Das erste Gegenmittel hatte sie schon hergestellt. Jetzt, nachdem sie alle Mittel, die sie brauchte zusammengefunden hatte, würde es auch nicht sehr lange dauern, bis sie noch mehr davon fabriziert hatte. Es war nun nur noch eine eintönige und langweilende Aufgabe, sodass Shiho sich nicht voll darauf konzentrieren musste und sie sich die Unterlagen, die sie auf dem Schreibtisch angefunden hatten, wieder ansehen konnte. Die Schrift des Verfassers war unmöglich und Shiho meinte sich daran erinnern zu können, dass es die Handschrift ihres Vaters war. Folglich war es auch sein Labor, in dem er arbeitete. Sie wollte gerade wieder davon ablassen zu versuchen es zu lesen, als ihr ein Wort ins Auge stach, das doppelt umkreist worden war. "Unsterblichkeit.", murmelte sie leise vor sich hin. Ihr Vater musste paranoid geworden sein. Es gab so etwas nicht. Und das wusste jeder. Dennoch bemühte sie sich noch mehr, um die Schrift zu entziffern. Verschiedene Formeln stachen ihr ins Auge. Sie war so in die Aufzeichnungen vertieft, dass sie nicht mitbekam, wie die Tür zu ihrem Labor aufgestoßen wurde. "Schön bei der Arbeit?", fragte eine ältere männliche Stimme. Erschrocken sah Shiho auf und ließ dabei fast das Reagenzglas fallen, das sie in der Hand hielt. "Terpentin!" "Warum so überrascht? Wie heißt es noch? Wer sich erschreckt, verbirgt etwas?" "Das würde dann höchstens auf euch alle zutreffen! Denn ich habe keine Geheimnisse. Woher denn auch? Wenn ihr mich alle Jahre meines Lebens immer nur überwacht habt!", erwiderte sie bissig. Wütend sah sie ihren Großvater an. Doch er lächelte nur. "Du warst schon immer so! Freunde finden ist da wirklich schwer, oder?" Shiho verspürte große Lust, auf Terpentin loszugehen. Wieso durfte sie jeder niedermachen? Und sie sich nicht wehren. "Es ist ganz egal, wie nett du zu der Kleinen bist. Sie wird es dir nicht danken. Sie wird Angst vor dir haben. Du wirst ihr egal sein!" Was Terpentin da von Ran behauptete, machte sie noch wütender. Wie konnte er es wagen, sie als schlechten Menschen darzustellen? Sie war nicht so, oder? Zweifel befiel Shiho. Bis jetzt war sie immer enttäuscht worden, warum sollte es jetzt anders sein? Und Ayumi? Konnte man sie als Freundin bezeichnen? Sie war bloß ein kleines Schulkind, dass es toll fand, dass Ai sich älter benommen hatte. Vielleicht hatte sie auch bloß nett zu ihr gewesen, weil sie Conan ja liebte und er Kontakt zu Ai pflegte. So konnte sie das Mädchen besser im Auge behalten und gegebenenfalls eingreifen, wenn etwas zwischen Ai und Conan war. War es so? "Ich bin aber eigentlich nur hier, um dir etwas zu essen zu bringen." Terpentin stellte ein Tablett auf dem Boden ab. "Guten Appetit!" Er verließ ihr Labor wieder und Shiho biss sich auf die Lippe. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Ließen sie alle im Stich? War sie nichts wert? Etwas fiel krachen zu Boden. Verwirrt sahen Gin und Vermouth zeitgleich in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Fassungslos mussten beide mit ansehen, wie Vodka seine Waffe senkte. Vermouth sah von ihm zu dem Ding, das zu Boden gefallen war. Es handelte sich hierbei um die Überwachungskamera. "Was zum Teufel sollte das, Vodka? Jetzt..", fuhr Gin seinen Partner an. Doch Vodka achtete gar nicht auf ihn, sondern drehte sich zu dem Mann um, der für diesen Auftrag Vermouths Partner war. Er schoss auf ihn. Genau drei Schüsse trafen den Mann in der Brust und einer musste ihn nahe dem Herzen getroffen haben. Er ging zu Boden. Vermouth blieb starr stehen. "Wir werden jetzt nicht mehr vom Boss überwacht.. und niemand wird je erfahren, was sich wirklich hier abgespielt hat!", meinte Vodka gelassen. "Bist du vollkommen übergeschnappt?", fragte Gin. Er war mehr als nur verwirrt über das, was sein Partner da tat. Vodka lehnte sich gegen die Organisation auf und wurde zu einem Verräter. Und das nach all den ganzen Jahren, die sie zusammen gearbeitet hatten. "Nein, bin ich nicht! Du bist es! Bist du überhaupt ein Mensch? ....Wenn hier jemand sterben muss, dann jawohl du!" Entgeistert sahen Vermouth und Gin Vodka an. Es machte der blonden Frau angst, was er da sprach. Er rannte, sich dessen sehr wohl bewusst, in seinen Tod. "Leg die Waffe nieder! Du gefährdest unseren Auftrag! Das wird deinen Tod bedeuten!", knirschte Gin. Doch Vodka richtete ungeachtet dieser Worte seine Waffe auf den Partner, den er seit Jahren an seiner Seite hatte. Sein Blick war ernsthaft und sein Körper zitterte nicht. Vermouth erinnerte sich daran, dass er sonst nie so entschlossen ausgesehen hatte. Er meinte es wirklich ernst. .................................................... Ja, es war also Vodka, der geschossen hat. Wie heißt es doch so schon: Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. xD (PS: Und eure Kommis haben mich schon indirekt dazu gezwungen, weiter zu machen. Ich wollte euch ja nicht unwissend lassen, bis ich irgendwann (-.-) mal wieder Zeit habe! Auch wenn es nicht sehr viel ist.. ^^" Ich versuche aber, in den nächsten Tagen und am Wochenende noch was zu schreiben.) *alle knuddelz* Eri_Kisaki Kapitel 27: ------------ "Nimm die Waffe runter!", mahnte Gin noch einmal. Vodka reagierte nicht, sondern sah ihn weiterhin ruhig an. Im Hintergrund vernahm Vermouth schon Schritte und sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern könnte, bis die ersten Agenten hier eintrafen. Sie mussten endlich von hier weg. Um dem ganzen ein Ende zu bereiten, holte die blonde Frau auch ihre Waffe heraus. Sie war sich jedoch nicht sicher, auf wen sie sie richten sollte. Auf Gin und ihn damit für immer aus ihrem Leben zu streichen, oder doch Vodka, von dem sie im Augenblick nicht wusste, was sie von ihm halten sollte. Doch ihre Unschlüssigkeit wurde jäh beendet, als Gin sich von Vodka wegdrehte und nun wieder in Richtung Akai stand. Ohne noch länger zu warten, lud sie ihre Waffe und drückte ab. Zeitgleich wurde auch noch ein weiterer Schuss abgeschossen. Wie in Zeitlupe erkannte sah sie in den Augenwinkeln, dass Vodka nicht geschossen hatte. Für einen Moment schloss sie ihre Augen und hoffte inständig, dass der andere Schuss Akai nicht getroffen hatte. Denn wenn Vodka nicht geschossen hatte, blieb eigentlich nur Gin übrig. Sie hörte Gin in die Knie gehen. Mühsam schluckte sie den Kloß herunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Wieso ging ihr dieser verdammte Mistkerl namens Akai nur so ans Herz? Es gab da nichts mehr, das sie an ihm mochte. Er liebte es sie zu quälen und zu verletzten. Und sie hasste ihn dafür- abgrundtief und uneingeschränkt. Sie wünschte ihm den Tod. Oder zumindest dachte sie das immer. Aber jetzt, jetzt wollte sie nicht, dass er Schmerzen hatte. Sie wollte nicht, dass er starb, nur weil Gin ein absolut kalter Mörder war. Eigentlich wären sie schon längst von hier weg gewesen- in Sicherheit, wenn Gin ihn nicht hätte töten wollen. Er war doch total wehrlos. Sie hielt ihre Augen immer noch geschlossen. Sie liebte ihn nicht mehr, das stand auf jeden Fall fest. Aber Hass war es auch nicht. Würden sie nicht Feinde durch ihre Vorgesetzten sein, vielleicht würden sie sich dann ja in Ruhe lassen? "W-wieso?", hörte sie plötzlich Gins Stimme röcheln und sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Gin war unglaublich zäh. Die Kugel, die sie abgeschossen hatte, hätte ihn sofort töten müssen. "Du wolltest ihn töten! Auf unfaire Weise!", meinte sie nur gelassen, auch wenn ihr speiübel war. Ganz langsam sah sie zu Akai herüber. Und zu ihrem erstaunen stand Akai taumelnd aufrecht. In seiner rechten Hand hielt er seine Waffe. Doch schon kurz darauf, ging er wieder zu Boden. Jedoch nur, weil er nicht mehr genug Kraft hatte, um sich auf den Beinen zu halten. Ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung überkam Vermouth. Akai war noch nicht tot. Und er musste es auch gewesen sein, der den zweiten Schuss- auf Gin- abgefeuert hatte. Sie musste lächeln. Geräusche ließen sie jedoch alarmiert aufschrecken. Bald waren sie hier unten nicht mehr alleine. "Vodka! Du musst die Kiste schnell hier wegbringen! Ich werde dir den Rücken freihalten!" Verwirrt sah der stämmige Mann sie an. "Aber wir sind jetzt frei.. Lassen wir die Proben hier!" Ein wenig traurig drehte sie sich zu ihm um. "Da hast du leider nicht Recht- noch nicht. Aber bald werden wir es sein! Vertrau mir! Erst wenn sie untergegangen ist, werden wir frei sein!" Flehend sah sie ich an. Dass sie eine ganze Menge von ihm verlangte, wusste sie selbst. "..Gut!", meinte Vodka, ohne länger nachzudenken. Und schon machte er sich auf den Weg. Auch sie wollte schnell weg von hier, aber sie hatte auf einmal Angst. Gin atmete noch. Das wusste sie. Und sobald sie hier weg sein würde, würde Gin Akai töten. Egal, wie schwach er auch schon war. Entschlossen lud sie ihre Waffe, dessen Magazin inzwischen leer geworden war und richtete sie auf den blonden Mann. Sie sah zur Seite, während sie das Magazin abfeuerte. Schmerzvoll schrie er auf. Sie biss sich auf die Unterlippe, um alle Gefühle, von Trauer, Angst bis Wut, zu verdrängen. Sie musste jetzt klar denken und schnell handeln- und fliehen! Ein letztes Mal sah sie zu Akai herüber. Warren das Tränen in seinen Augen? "Das.. das nächste mal, wenn wir uns treffen, werde ich meine Chance nutzen!", rief sie ihm erhaben herüber, als sie schon vernahm, wie die Tür des Treppenhauses geöffnet wurde. Die ersten Schüsse erhallten im Raum. Jetzt wurde es knapp! Sie musste dafür sorgen, dass Vodka und sie hier heil herauskamen. Sie rannte los. Sobald sie an einem anderen Ort war, konnte sie sich wieder als ihre "Verkleidung" ausgeben und das FBI in die falsche Richtung lenken. Ein Mann beugte sich über ihn und sah sich seine Wunde an. "Wir brauchen einen Arzt!", hörte mit schwindenden Sinnen. Er fühlte sich so müde. Auch wenn er es nicht geschafft hatte, die Organisation zu stoppen, glaubte er jetzt fest daran, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Erschöpft bewegte er seine Lippen. Der Mann kam näher heran, um ihn zu verstehen. "Ich... muss nach Japan.." "Erst einmal werden wir sie verarzten!" "Sofort!" Verwundert wurde er angesehen. Aber das war ihm im Augenblick egal. Vermouth hatte darauf bestanden, dass die Proben nach Japan mussten. Wieso? Die Organisation war doch allem Anschein nach nicht ihr "Freund". "Erst wenn sie untergegangen ist.." Bedeutete das, dass sie plante, die Organisation selbst zu zerstören? Er musste es herausfinden! Konnten sie vielleicht sogar in Gemeinschaftsarbeit...? .. Nein, unwahrscheinlich. "Ein Bild?", fragte der Mann, der immer noch bei ihm war und zog das Bild von Yuki aus seiner Tasche. Das Bild ließ ihn daran erinnern, dass sie tot war. In Japan. Noch ein Grund mehr, endlich dorthin zurück zu fliegen. Und dann war da noch etwas, was er erledigen musste. Elena saß alleine vor dem Bildschirm. Atsushi hatte sich mit Warren Lowell verabredet und es war ganz klar, was nun passieren würde. Er würde das Zeitliche segnen. Lowell war zwar ein hohes Tier beim FBI, doch hinter seiner anständigen Fassade steckte ein durchtriebener und gieriger Mann. Er hatte sich mehrmals bestechen lassen. Nicht nur von der schwarzen Organisation, sondern auch von anderen kriminellen Verbrechern. Und Atsushi und sie hatten das schamlos ausgenutzt, um ihn zu erpressen. Lowell war einfältig. Sofort hatte er alles getan, was sie verlangten. Denn er wollte auf keinen Fall seine Stellung beim FBI verlieren. So hatte er ihnen den Standort des ersten Computers verraten. Es war für sie anschließend ein leichtes gewesen, ihn einfach zu holen. Auch den zweiten Computer hatte er ihnen besorgt. Er ließ sich immer wieder aufs Neue erpressen und Elena und ihr Mann hatten regelrecht Spaß daran gefunden. Sie hatten ihn auch darum "gebeten", dass er einen Stromausfall inszenierte. Er sollte dann einfach erklären, dass es Probleme mit dem Generator gab und schon würden alle beim nächsten Stromausfall wieder auf dieses Problem schließen. Und nun war es Zeit für ihn, Lebewohl zu sagen. Er hatte genug für alle getan. Deshalb erhielt er auch die Ehre, vom Boss persönlich umgebracht zu werden. Alles lief nach Plan. Das einzige, was jetzt verwunderlich war, war die Tatsache, dass die Überwachungskamera zerstört worden war. Und Minuten später, als sie Vodka mit der Kiste entdeckte, folgte ihm nur Vermouth. Es musste zu einem Schusswechsel gekommen sein. Und Gin.. Er war nicht mehr auszumachen. Es machte ihr nicht im Geringsten etwas aus, dass er tot war. Jedoch war er das loyalste und beste Mitglied von allen gewesen. Atsushi hatte ihn irgendwie immer gemocht. Elena setzte sich entspannt zurück und nahm dann Kontakt mit einem der anderen Mitglieder auf, die Vermouth begleitet hatten. "Sie werden gleich hier eintreffen und dann machen wir uns auf den Weg zurück." "Wisst ihr denn schon, was passiert ist?", fragte Elena. "Lieder noch nicht!" "Gut, dann.. ich melde mich.." "Jawohl!" Sie beendete die Verbindung und ging dann gelangweilt zum Fenster. Bald hatten sie ihr Ziel erreicht. Es war nun nur noch eine Frage der Zeit. Und Zeit hatten sie nun wirklich genug. "Probieren Sie es jetzt noch einmal!", meinte Shinichi stirnrunzelnd. Alle sahen gebannt auf den Monitor. "Verbindung hergestellt!", lasen alle triumphierend und fielen sich jubelnd und glückwünschend um den Hals. Sie hatten es geschafft! Die Verbindung zum Satelliten war wieder intakt. Shinichi sah zu Jodie herüber und grinste sie an. Sie erwiderte das Lächeln ein wenig und versuchte dann wieder einmal Akai zu erreichen. "Ja?", meldete sich jemand. "Akai? Hier ist Jodie!" "Entschuldigen Sie, aber..." "Oh Gott! Ist er tot?" "Nein! Er wurde angeschossen, aber er ist noch am Leben. Und nicht in Lebensgefahr. Wir werden ihn so gut es geht behandeln.." Die Person erzählte ihr noch, wie sie Akai aufgefunden hatten und was für Verletzungen er besaß, doch im gleichen Augenblick trat James Black vor. Jodie war erleichtert, dass Akai noch lebte. Das reichte ihr auch vorerst als Beruhigung. Später konnte sie immer noch fragen, was er hatte. Sie bedankte sich und legte dann auf. Black sah deprimiert und niedergeschlagen aus. Schweigend sahen sich alle an. "Sie sind mit den Proben entkommen.", erklärte er knapp. Ein entsetztes Murmeln ging durch den Raum. "Können wir sie denn nicht auf dem Radar aufspüren und..", versuchte einer der Agenten einen Plan zu erstellen. "Wie sind sie überhaupt da so einfach herein gekommen? Sie hatten doch nur einen Computer. Und das ist einer aus Japan", warf Jodie ein. "Nein. Es ist ihnen auch gelungen, einen zweiten PC zu holen. Und zwar einen aus den Staaten.", erläuterte Black. "Aber das ist doch unmöglich! Nur ein ranghohes Mitglied weiß, wo sich die Computer befinden!", warf einer der Spezialisten ein, mit denen Shinichi zusammen gearbeitet hatte. "Genau so sieht es aus. Und für diesen speziellen Computer kommen sogar nur fünf Leute in Frage." "Bedeutet das etwa, dass wir einen Überläufer haben?" "Ich kann zu dieser Stunde noch gar nichts dazu sagen. Es gibt keine Beweise... Wir können jetzt nur versuchen, das "Nest" der Organisation aufzuspüren. Wir werden jeden Flughafen und Landeplatz überwachen lassen.... Wir werden sie finden!" Shinichi sah zu, wie sich alle an ihre neue Arbeit machten. Er hatte das Gefühl, dass es nichts bringen würde, aber wussten die Anwesenden sicherlich selbst. Die Organisation war zu clever dafür. Und wenn es wirklich einen Verräter gab, dann würde er ihnen auch helfen, alle Gefahren zu umgehen. Seine einzige Hoffnung war jetzt Ran. Oder eher gesagt Vermouth. Diese wollte ihm schließlich Informationen zukommen lassen. Auch wenn sie sich bis jetzt nicht mehr gemeldet hatte. ........................................................................................................ Nja.. Akai ist also nicht tot, aber die Organisation hat es bis jetzt geschafft, zu entkommen. Aber das nur, weil Warren Lowell ein Verräter ist. Sonst hätten die das doch nie und nimmer hinbekommen. Und Gin ist nicht mehr da! *feier* xD Kapitel 28: ------------ Sie klopfte an die nächste Tür. Nichts geschah und Miwako seufzte resignierend. Daran hätte sie vorher denken müssen. Aber nun war es zu spät und sie konnte die Zeit auch nicht mehr zurückdrehen. Erschöpft ging sie zu ihrem Zimmer zurück und setze sich auf ihr Bett. Nachdem sie und Takagi mit dem Flugzeug in den Staaten gelandet waren, hatten sie sich nicht mehr gesehen. Wataru, der Tollpatsch, hatte seine Jacke im Flieger liegen lassen und war noch einmal zurück gelaufen. In der Zwischenzeit hatte das FBI sie abgeholt und sofort hierher gebracht. Nach mehreren Anfragen, was aus Takagi werden würde, hatte sie die Antwort erhalten, dass man ihn schon nicht vergessen würde. Aber sie hatte das Gefühl, dass er nicht abgeholt worden war. Denn egal wo sie auch nach ihm fragte oder ihn suchte, fand sie ihn nicht. Es war zum Verzweifeln und so allmählich machte sich Sato Sorgen um ihren Freund. Sie begann im Zimmer wirr auf und ab zu gehen. Entweder blieb sie jetzt hier die ganze Zeit sitzen und machte sich weiter Sorgen, oder sie fragte noch einmal jemanden. Lange brauchte sie nicht zu überlegen, denn die Sorge gewann Oberhand. Miwako verließ ihr Zimmer wieder und ging schnell an den ganzen anderen Zimmern vorbei. Irgendwo hier in der Nähe sollte auch der Essenraum sein. Den Weg dorthin hatte man ihr zwar beschrieben und bestimmt auch sehr ausführlich, aber sie war mit ihren Gedanken ganz wo anders gewesen. Der Weg vor ihr war verlassen und sie hörte kein Geräusch. Schon fast gruselig, aber darauf achtete sie nicht. Das einzige, was ihr gerade in den Sinn kam und das nichts mit Takagi zu tun hatte, war, dass ihr Magen zu knurren anfing. Miwako musste lächeln. Sie vertraute diesem trotteligen Polizisten. Er würde sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Vielleicht suchte er sie ja selbst auch schon? Bestimmt wurde er abgeholt. Es erfüllte sie mit einem angenehmen Gefühl, sich vorzustellen, dass alles in Ordnung war. Vor sich sah sie einen Pfeil, auf dem "canteen" stand. Also war sie auf dem richtigen Weg zum Essenraum. Und schon stand sie auch schon in dem Bereich für das Essen. Der Raum war sehr geräumig und besaß mehrere Sitzmöglichkeiten und Tische. Jedoch war das Licht abgestellt und nur ein mattes Strahlen der Lampen über dem Büffet erhellte den Raum. Sie streifte an den angerichteten Speisen vorbei. Dass es hier so leer war, lag wahrscheinlich daran, dass alle schliefen. Immerhin war es gerade Nacht. Nur Sato war wach, weil sie die ganze andere Zeit über geschlafen hatte und nun Wataru suchte. "Können wir.. eine kurze Pause einlegen?", keuchte Kazuha. Schmerzvoll kniff sie die Augen zusammen. "Geht es nicht noch ein Stück? Wir sind doch gleich da!", sagte Heiji und sah sich den Weg vor sich an. Soweit er es einschätzen konnte, hatten sie erst die Hälfte des Weges zurückgelegt. Inständig sah sie ihn an. "Na gut, aber nicht lange!" Erschöpft setze Kazuha sich zu Boden. Ihre Wunde hatte immer noch nicht aufgehört zu bluten und seine Sandkastenfreundin wurde zusehends schwächer. Wenn er sie doch nur tragen könnte! Aber das hatten sie schon ausprobiert. Es tat ihr einfach zu sehr weh, als das sie es ertragen könnte. Heiji hockte sich neben sie und ließ sie langsam ihre Hand von der Schulter nehmen. Das Stück Stoff, den er ihr von seiner Sweatjacke abgerissen hatte, wa schon blutgetränkt und seine Angst, dass sie sterben würde, bevor sie beim Arzt ankommen würden, machte ihn fast wahnsinnig. Sie würde noch vor seinen Augen sterben. Und dabei war es nur eine Schusswunde im Schulterblatt. Doch man sollte dies nicht unterschätzen. Es konnte trotzdem gefährlich werden. "Weiter?", fragte er sorgenvoll. "Noch nicht.." Sie lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. Eine unglaubliche Schwere befiel sie. Alles wurde schwarz vor ihren Augen. Einfach schlafen.. nur ganz kurz.. "Kazuha!", rief Heijis Stimme. Sie schien weit entfernt. "Mach die Augen auf!" , antwortete sie ihm in Gedanken. Sie nahm gar nicht wahr, wie Heiji sie huckepack nahm und mit ihr den Flur entlang lief. Es hatte ihm einen Schrecken eingejagt, dass sie eingeschlafen war. Sie war zu schwach, als das sie noch warten konnten. Ihren Kopf an seinen Nacken gelehnt, bemerkte er, dass sie hohes Fieber hatte. Ihr Körper glühte regelrecht. Wieso hatte er das nicht mitbekommen? Sie hatte blass ausgesehen, aber Fieber? In ihren Gedanken sah sie sich in der Schule sitzen. Der Lehrer an der Tafel schrieb irgendwelche Schriftzeichen an. Sie konnte sie nicht lesen. Fragend und nach Hilfe suchend, sah sie sich nach dem Jungen um, der ihr immer geholfen hatte. Aber er war nicht da. Sie konnte ihn nicht sehen. Wo war er? Die Tafel verschwamm vor ihrem Gesicht. Sie war so müde.. Heiji spürte, dass sie immer schlapper wurde. Er biss sich, Tränen herunterschluckend auf die Zunge und lief weiter. "Kazuha,.... bitte,.... du musst dich zusammenreißen!", keuchte er. Bald konnte er nicht mehr. Aber er musste weiter. Sein Herz schlug so laut und schnell, dass er im ersten Augenblick nicht die Stimmen hörte. Erst als er sie schon sehen konnte, vernahm er sie- Kazuhas Rettung. "Hilfe!", rief er ihnen auf Japanisch zu. Mehrere Augenpaare starrten ihn verwundert an. "Help!", hört er sich selbst mit letzter Kraft sagen. "She is injured!" Jetzt entdeckten die Männer, Heiji zählte sieben, was los war und kamen zu ihm gerannt. Binnen weniger Sekunden hatte man ihm Kazuha abgenommen und weggebracht. Es passierte alles so schnell, dass er nicht alles realisierte. Erst, als man ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte, erwachte er aus seiner "Abwesenheit". Erschrocken sah er sich nach der Hand um. "Where is she?" "Keep cool! We will care about her!" Heiji nickte zustimmend. Obwohl es ihm lieber gewesen wäre, wenn er an ihrer Seite hätte bleiben können. "Would you be so kind and tell me where you brought her?" "Of course! Follow us!" Vermouth zog sich die Maske vom Kopf und starrte trübsinnig vor sich her. Ihre Flucht war wirklich knapp gewesen, aber sie hatte es geschafft, zu entkommen. Sie hatten die Proben und waren auf dem Weg nach "Hause". Die blonde Frau saß auf ihrem Platz im Gang. Vodka hatte sich neben sie gesetzt, doch beide schwiegen sich an. So recht wusste keiner von ihnen, was er zu dem Geschehenem sagen sollte. "Wir sollten uns mal unterhalten, wenn wir gelandet sind!", meinte Vodka plötzlich. Ihr war klar, dass ein Gespräch früher oder später stattfinden würde. Nachdem sie ihm aufgetragen hatte, die Proben trotz allem mitzunehmen, musste es einfach so kommen. "Ja, aber jetzt lass uns nicht daran denken.." Sie beugte sich ein wenig zu ihm herüber und flüsterte so leise wie möglich, sodass jegliche Abhörgeräte sie nicht hören konnten: "Ich werde dir alles erklären. Dafür musst du mir versprechen, nichts zu tun, was du nicht vorher mir abgesprochen hast. Du bist jetzt mit in meinem Plan. Nur wenn wir zusammenhalten, können wir aus der Organisation rauskommen!" Vodka nickte und Vermouth lächelte ihn verführerisch an. Mit einem aufgesetzten Lächeln, zog sie sich Schlafmaske über die Augen. Ihm wurde in diesem Augenblick in mehr als in allen anderen klar, dass sie immer nur allen etwas vorspielte. Das Gespräch von Atsushi und ihr auf dem Dach hatte er vorher nicht richtig deuten können, aber nach dem heutigen Tag sah er sowieso alles, und besonders in einem anderen Licht. Sie war nicht loyal der Organisation gegenüber. Stattdessen versuchte sie sogar sie zu zerstören. Und das hinter einer Wand, die ihre wahren Absichten verdeckte. Oh ja! Sie war eine sehr gute Schauspielerin. In den ganzen Jahren war es ihm nie aufgefallen. Und auch Gin hatte sich von ihr hinters Licht führen lassen. Gin war ab heute nicht mehr sein Partner. Es erfüllte ihn jedoch nicht mit Trauer oder Kummer. Er hatte nun eine neue Partnerin: Vermouth. Auch wenn er noch nicht viel über ihren wirklichen Charakter oder ihre wahren Gefühle wusste- er war sich sicher, dass sie auf seiner Seite, gegen die Organisation war. Und das reichte ihm. .............................................................................. *schniefz* Die arme Kazuha... Sieht ganz schön übel aus für sie.. Kapitel 29: ------------ Diesmal melde ich mich mal zuerst zu Wort. Zunächst möchte ich mich ganz dolle für eure lieben Kommis bedanken. *alle umknuddel* Ihr seid echt eine supertolle Motivation zum Weiterschreiben. ^-^ Ich hätte nie gedacht, dass wirklich welche diese (endlose?) FF verfolgen. Als ich letztes Jahr vor den Sommerferien damit angefangen habe, sah es ja nur so aus, als wenn es ein One-Shot von ca. 12 Seiten wird, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Es wurde ein bisschen mehr (aber auch nur ein bisschen xD). Bin mal gespannt, wie es wohl enden wird. Ideen habe ich bis jetzt schon mehrere. Von einer Person steht das Ende schon fest. Aber mal sehen, ob ich das nicht doch noch umwerfe.. Aber ich quassele euch mal nicht so voll.. Viel Spaß! *sich schnell verzieh* Eri_Kisaki ...................................................................................................................... Sie stellte das letzte Reagenzglas mit dem Gegenmittel in den Ständer und rieb sich die Augen. Die Arbeit mit den giftigen Lösungen, ließ ihre Augen ein wenig austrocknen, sodass sie anfingen zu brennen und jucken und es schwer wurde, sich zu konzentrieren. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass sie geweint hatte. Das, was ihr alle antaten, war doch zu viel gewesen. Sie hatte schon so einiges ohne mit der Wimper zu zucken weggesteckt, aber irgendwo hatte auch sie eine Schmerzgrenze. Eigentlich hatte sie gerade hier bei ihren Eltern nicht mehr weinen wollen. Ihnen nicht auch noch direkt zeigen, dass ihr das doch so sehr zusetzte. Sie hatte Angst vor dem Spott und dem Hohn. Die Unterlagen ihres Vaters hatte sie schon längst wieder vergessen. Nach Terpentins Besuch hatte sie daran keinen Gedanken mehr verschwendet. Viel zu sehr hingen ihre Gedanken an ihrem Leben, wenn man es denn als ein solches bezeichnen konnte. Es gab jetzt keine Träume und Hoffnungen mehr für sie- nur noch die Realität. Und in der, so wusste sie, würden ihre Träume nie in Erfüllung gehen. Sie war alleine. Gelangweilt goss Miwako sich einen Kaffee ein. Nach einer geraumen Zeit hatte sie endlich den richtigen Lichtschalter für den Raum gefunden und nun saß sie nicht länger im Dunkeln. Es war auch so viel einfacher, sich zurechtzufinden. Gähnend stellte sie die Kanne auf dem Tisch ab. Gemächlich fuhr sie mit der linken Hand die Tischkante entlang, während sie mit der rechten die Kaffeetasse zum Mund führte. Angeekelt verzog sie das Gesicht und stellte die Tasse umgehend wieder ab. Der war viel zu dünnflüssig! Gar nicht ihr Geschmack. Sie seufzte, stand auf und ließ die Tasse dabei einfach stehen. Irgendwie wurde ihr die Luft zu stickig und sie sehnte sich nach einer frischen Brise. Und so machte sie sich auf den Weg nach draußen. Dunkelheit umgab sie und nur ein leises Rascheln der Baumwipfel störte die Ruhe der Nacht. Kein Störenfried weit und breit. Auch hier hatte man sämtliche Lichter ausgeschaltet. In der Ferne waren nur vereinzelt schwache Lichtscheine auszumachen. Es war ungemein entspannend nach all den ereignisreichen Tagen. Es war so viel passiert und die Zeit das alles zu verarbeiten, hatte sie noch nicht gehabt. Ein Fall war dem nächsten gefolgt. Die Luftfeuchtigkeit war relativ hoch und Miwako begann zu zittern. Doch erst einmal störte es sie nicht besonders. Dafür war es hier viel zu schön. "Du holst dir noch eine Erkältung!", meinte eine Stimme hinter ihr und etwas Warmes wurde ihr über die Schultern gelegt. "Wieso läufst du überhaupt mitten in der Nacht hier herum?" Ein Lächeln breitete sich auf Satos Gesicht aus und sie drehte sich erfreulich zu der Person um. "Takagi!" Und schon konnte sie sein Antlitz ausmachen, dass zum Teil von Schatten verdeckt war. Er erwiderte ihr Lächeln. Doch dann stütze er. Denn ihr Lächeln war einer wutverzogenen Grimasse gewichen. "Was glaubst du eigentlich wie viele Sorgen ich mir deinetwegen gemacht habe? Seit wann bist du hier?", fauchte sie ihn an. Wataru kratzte sich verlegen am Kopf. "Naja, ein paar Stunden sind es schon.." "Und da hast du es nicht für nötig gehalten, mich zu suchen? Um mir zu sagen, dass alles in Ordnung ist?" Aufgebracht warf sie ihm seine Jacke zu und stolzierte anschließend an ihm vorbei, zurück zu ihrem Zimmer. Und umgehend hörte sie ihn folgen. "Sato, warte!" "Was denn?" Erbost drehte sie sich zu ihm um. Vor lauter Schrecken starrte er sie einfach wortlos an. "Wenn du mir nichts zu sagen hast, dann kann ich ja weiter, oder?" "Nein! Äh... Ich hab ja versucht dich zu finden. Ich war bei deinem Zimmer, habe überall angeklopft und nun ja... du warst äh.. einfach nirgends aufzufinden.", stammelte er zur Entschuldigung. Die junge Frau ließ ihren Blick zum Fenster schweifen. Sie wusste, dass er Recht hatte, aber er würde ihr nicht so einfach davonkommen. Dafür hatte sie zu viel Zeit damit verbracht, sich zu sorgen. Obwohl sie ja selbst schuld war, dass sie nicht einfach in ihrem Zimmer auf ihn gewartet hatte. Wahrscheinlich waren sie die ganze Zeit über immer aneinander vorbei gerannt. Aber sie war trotzdem sauer. "ICH war nirgends aufzufinden? I-C-H?!" Miwako kam auf Takagi zu. "Äh.. ja?", versuchte Wataru ihre Frage ernst zu beantworten. "Nein, nicht ICH! DU!" Sie tippte mit ihrem Zeigefinger auf seine Brust. "Ich war es nicht, die ihre Jacke vergessen hatte! Nein! Und ich war es auch nicht, die nicht mit den anderen vom Flughafen abgeholt wurde! Nein! Das warst nur du! Nicht ich! Und deshalb musstest DU dir auch keine Sorgen machen, dass es mir nicht gut gehen würde. Und auch nicht die ganze Anlage ablaufen!", fuhr sie ihn lautstark an. "Du hast dir Sorgen um mich gemacht?", fragte Takagi erstaunt und seine Stimme klang trotz der Standpauke fröhlich. Resignierend ließ Sato den Kopf hängen. "Es ist dir egal, wie ich mich gefühlt habe, oder?" "Was? Nein, natürlich nicht!" Abwehrend schüttelte Wataru eifrig den Kopf. Er versuchte ihr ins Gesicht zu sehen. In ihren sonst so wunderschönen Augen, die jeden anstrahlten, glitzerten Tränen. Das machte ihn traurig. Er wollte sie nicht bekümmert sehen. "Ich freue mich bloß, dich wieder zu sehen!", erklärte er und nahm ihre Hand in seine. "Wirklich?", harkte sie nach und sah ihm direkt in die Augen. "Ja, wirklich!" "Schön!" Ihr Gesicht hellte sich wieder auf. "Dann lass uns etwas trinken gehen. Der Kaffee, den ich vorhin probiert habe, war grässlich und ich werde den Geschmack irgendwie nicht mehr los!" Sie lachte und zog ihn hinter sich her. So schnell konnte sich ihre Laune also ändern. Vielleicht sollte er sich endlich einmal daran gewönnen. Doch jetzt konnte er einfach nicht anders, er musste in sich hinein grinsen. Sie erwachte, weil die alte Narbe an ihrem Bein juckte. Die Anwältin setzte sich auf und schaltete die Nachttischlampe an. Gedankenverloren strich sie mit der Hand über das Mal. Sie ließ sich wieder rücklings ins Bett fallen und zog die Zudecke bis zum Kinn hoch. Den Blick gen Decke gerichtet, ließ sie einfach ihre Gedanken schweifen, bis sie wieder einmal bei einer Person angelangt war: Kogoro. Das letzte Mal, dass Eri ihn gesehen hatte, war im Krankenhaus gewesen. Und vor einigen Tagen. Dabei hatte sie doch alles für ihren Umzug vorbereiten wollen. Ran würde sich sicherlich tierisch darüber freuen, dass sie wieder bei ihnen einzog. Ihre Versuche, die Beiden zu versöhnen waren ja alle fehlgeschlagen. Und nun kam es doch zu einer Versöhnung. Eri war fest davon überzeugt, dass es Ran gut gehen würde. Solange sie bei diesem Jugenddetektiv war, würde er zu verhindern versuchen, dass ihr etwas geschah. So hatte er es bis jetzt ja auch immer getan. Bloß damals noch als Conan Edogawa. Sie hatte ja schon immer geahnt, dass er kein gewöhnlicher Grundschüler sein konnte. Allein die erste Begegnung hatte bei ihr ein vertrautes Gefühl ausgelöst. Auch wenn es nicht in allem positiv war. Und auch schon bald hatte sich ihr Verdacht immer weiter bestätigt. Letztendlich konnte er gar nicht anders. Er musste ihr die Wahrheit sagen, dass er nicht Conan Edogawa sondern Shinichi Kudo war. Zunächst hatte sie darüber lachen müssen. Denn das Kogoro jemanden bei sich wohnen hatte, den er auf-Teufel-komm-raus nicht leiden konnte, war einfach zu paradox. Doch als Ran dann wieder mal so unglücklich war, weil ihr Freund nicht bei ihr war, da war ihr nicht zum Lachen zu mute. Conans Augen waren damals genauso wie Rans von einem grauen Schleier verhängt worden. Und sie kannte die Beiden schon länger. Es war früher selten der Fall gewesen, dass sie so aussahen. Nur, wenn sie beide etwas ausgeheckt hatten. Selbst da war immer noch eine Spur von Freude zu erkennen gewesen. Jetzt war es nur noch unendliche Trauer und Einsamkeit, die aus den tiefsten Gefühlen ihrer Herzen sich einen Weg durch die Maskeraden bahnten. Und das nur wegen dem Mittel, dass man Shinichi verabreicht hatte. Der Fahrstuhl konnte gar nicht schnell genug fahren und Heiji hatte das Gefühl, dass sie nur im Schneckentempo vorankamen. Ungeduldig wippte er mich dem Fuß, als die Tür aufging. Zwei Männer stiegen ein. Einer schob einen kleinen Wagen vor sich her. , dachte Heiji, als die Beiden, die sich seiner Meinung nach endlos viel Zeit ließen, den Fahrstuhl bestiegen. Und zu seinem Ärgernis blieb der eine Mann auch noch mit einem Rad des Wagens an der Tür hängen, sodass die Tür sich nicht schließen konnte. Er half dem Mann schnell, das Problem zu lösen. Schon konnten sie weiterfahren. Doch schon nach drei Etagen hielt der Fahrstuhl erneut und die beiden Männer stiegen samt Wagen wieder aus. Und auch wieder gemächlich langsam. Heiji ballte die Hände zur Faust und atmete tief durch. Er durfte jetzt nicht wahnsinnig werden. Der Mann, der ihn begleitete, strahlte eine unbeschreibliche Ruhe aus, die es dem Jungen nicht sehr viel einfacher machte, sich zu entspannen. Kazuha konnte vielleicht gerade sterben, während er hier in einem Fahrstuhl stand. Sie kannte hier niemanden. Keiner war ihr vertraut. Es wäre ein grausamer Tod. In einem Raum voller Ärzte- und noch schlimmer: Ohne ihn! "We're there!", riss ihn der Mann plötzlich aus seinen Gedanken und gemeinsam stiegen sie aus. Ein vertrauter Geruch von Krankenhaus stieg ihm in die Nase. Er hörte Stimmen aufreget durcheinander reden, aber doch in einer gewissen Weise geordnet. Trotz großer Hektik verlief alles harmonisch und organisiert. Gelassen ging der Mann voran und Heiji folgte ihm rasch. Er erkundigte sich bei einer herumlaufenden Schwester, wohin man Kazuha gebracht hatte. An ihnen wurde eine Bahre vorbeigetragen, auf dem ein jüngerer Mann lag, dessen Gesicht blutverschmiert war. Er jammerte wegen seiner Schmerzen und Heiji wand den Blick schnell von ihm. Dann hatten diejenigen, die Kazuha angeschossen hatten, auch noch weitere Opfer hinterlassen. Der Junge aus Osaka war froh, als die Schwester ihnen endlich den Weg beschrieben hatte. Eilig machte er sich auf den Weg und ließ dabei den Mann, der ihn begleitet hatte, hinter sich. Er wollte jetzt nicht noch mehr Zeit vergeuden. Vorbei an zwei Aufpassern, die versuchten ihn aufzuhalten, gelangte er zu dem beschriebenen Operationssaal. "Keep off!", schrie eine männliche Stimme. Heiji blieb starr stehen. Es waren genau zwei Geräusche zu hören. Und die konnte er zu gut einordnen. Das eine war das monotone Geräusch eines Gerätes, das deutlich werden ließ, dass das Herzen nicht mehr schlug und das andere des eines elektrischen Defibrillators. Das Herz sollte durch diese Elektroschocks wieder in seine normale Schlagfrequenz versetzt werden. Heiji spürte, wie ihn zwei Hände von hinten packten und mit sich zogen. Doch er hatte gar nicht mehr die Kraft, sich dagegen zu wehren, denn die Worte, die er aufgeschnappt hatte, ließen ihn alles mit sich machen. Ihm war schlecht. Vor seinem Auge schwamm plötzlich alles. "Time of death: 02.37; am." Kapitel 30: ------------ Black setzte sich entnervt in seinem Stuhl zurück. Sie würden es nicht schaffen, die Organisation zu finden und zu stoppen. Das sagte ihm eine ungute Vorahnung. Doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, denn auch wenn er die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, sollte sich das nicht auch noch auf sein Team übertragen. Die Organisation hatte es also geschafft, sie alle zu hinterlisten. Stolz war er darauf nicht. Zu einem gewissen Grad war es ja auch durch seine Verantwortung so weit gekommen. Aber das sie einen Verräter unter ihren Reihen hatten, verunsicherte ihn zutiefst. Es gab da aber nur fünf Personen, die in Frage kamen. Und für alle hätte er schwören können, die Hand ins Feuer zu legen. Doch je länger er überlegte, desto mehr überkam ihn das Gefühl, dass es Warren Lowell war. Denn er machte sie am verdächtigsten. Er war immer in der Hauptzentrale gewesen, hatte die Pläne und Unterlagen für den Grundbau und die Passwörter. Auch wusste er von allen Standorten der PCs und nun war er auch noch zur Zeit des Angriffs wie vom Erdboden verschluckt. "Habt ihr sie schon aufgespürt?", fragte einer aus Blacks Team in den Raum hinein. Eine Stille entstand. Keine Antwort kam und alle arbeiteten sofort eifrig weiter. Shinichi versuchte über den Satelliten, den sie umprogrammiert hatten, alle Flieger und Flugzeuge zu orten. Jodie hingegen hatte sich einer Gruppe angeschlossen, die alle Flughäfen und Landeplätze überprüften. Doch bis jetzt hatten sie noch keine Spur. Es schien, als wäre kein Flugzeug unterwegs, dass Vermouth oder ein anderes Mitglied der Organisation als Fluggast hatte. Alle Identitäten wurden mehrmals überprüft auf bitte des FBIs hin, aber es brachte nichts. "Unauffindbar..", murmelte einer der Computerspezialisten neben Shinichi. Der Schülerdetektiv warf ihm einen Blick von der Seite zu. Er wusste, dass diese Aussage gerechtfertigt war und wahrscheinlich stimmte. Es war nun schon allmählich Morgen geworden und Eri machte sich auf den Weg zum Essensaal, um etwas zu sich zu nehmen. Als sie endlich dort ankam, war sie einen Augenblick lang fast erschrocken, dass mit ihr auch schon viele andere sich hier eingefunden hatten. Unter den vielen Personen entdeckte sie schließlich Yukiko und Yusaku Kudo. "Guten Morgen!", begrüßte sie die Beiden herzlich. Yusaku, der sich hinter einer Zeitung verschanzt hatte, lugte kurz über den Rand und erwiderte eine Begrüßung. Doch danach begann er sofort weiter zu lesen. Seine Frau warf ihm einen boshaften Blick zu und begrüßte dann ihre alte Freundin, wenn auch sehr viel freundlicher. "Hast du etwas von Shinichi oder Ran gehört?", war die erste Frage, die blonde Frau stellte. Eri verneinte bedrückt. "Ihr wohl auch nicht, hm?" "Nein.. Magst du dich nicht zu uns setzen? Yusaku ist mal wieder sehr gesprächig heute Morgen!" Yukiko schmollte ein wenig und als ihr Mann sie kurz ansah, wand sie ihren Kopf beleidigt zur Seite. Eri lachte leise. Wortlos legte Yusaku seine Zeitung beiseite und stand auf. "Wo willst du hin?", fragte seine Frau postwendend. "Ich werde mir ja wohl noch die Beine vertreten dürfen, oder?" Als ihr Mann außer Sichtweite war, seufzte Yukiko. "Ich glaube, wir sollten auch eine Beziehungspause einlegen.. Wenn ich mir so ansehe, wie es zwischen dir und dem Meisterdetektiv gerade läuft.." "Ach, du denkst also zwischen uns wäre wieder alles in Ordnung?", fragte Eri mit hochgezogener Augenraue nach und ließ sich einen Kaffee eingießen, an dem sie auch gleich nippte, um ihre leichte Röte zu verstecken. "Na klar! Du hast mir doch selbst gesagt, dass du bei Kogoro im Krankenhaus gewesen warst!" "Aber trotzdem ist noch nicht alles wieder im Reinen.. Eine Aussprache fehlt noch..", meinte die Staranwältin und sah verträumt an Yukiko vorbei. "Und die werdet ihr ja bald hinter euch haben.. Kogoro hat wenigstens durch die Trennung erkannt, was er an dir hatte. Von Yusaku will ich hier mal gar nicht sprechen.. Dem wäre es doch egal, wenn ich nicht mehr da bin. Bestimmt hat er hinter meinem Rücken längst eine Andere!" "Yukiko! Jetzt übertreibst du aber wirklich!" "Dann erkläre mir doch, warum wir so selten Zeit miteinander verbringen!" Darauf wusste Eri nichts zu erwidern, deshalb schwieg sie. "Aber lassen wir das Thema lieber. Das bringt mich nur in Rage! Viel lieber würde ich über unsere lieben Kleinen reden." "So klein sind sie doch gar nicht mehr!", entgegnete Eri verschmitz und war dankbar über den Themenwechsel. "Stimmt.. das sieht man ja schon allein daran, dass Ran und Shinichi immer rot werden!" Yukiko lachte wie ein unschuldiges Schulmädchen und Eri schüttelte den Kopf über die Ausgelassenheit ihrer alten Freundin. Sie war sich sicher, dass sie mit ihrem mädchenhaften Getue noch so einigen Männern den Kopf verdrehen konnte. "Ach, das wird schon mit der Zeit..", winkte Eri ab. "Nee! Das ändert sich nicht. Ran kommt ganz nach ihrer Mutter!" "Und was soll das bitte heißen?" "Na.. bei dir und Kogoro hat sich das ja auch nicht unbedingt geändert!" "Yukiko!", sagte Eri empört und wurde rot. "Ist es nicht so?", hakte Yukiko schelmisch grinsend nach. "Nein! Und außerdem..." Eri wusste nicht, was sie weiter sagen sollte. Resignierend ließ sie das Ende des Satzes offen. Yukiko verstand. "Hast du eigentlich mitbekommen, dass gestern Abend hier ein Stromausfall war?" "Stromausfall? Nein.. Da muss ich wohl geschlafen haben.. Vielleicht ist etwas passiert?" "Ja, vielleicht.. aber auf jeden Fall verstärkt es meine Sorge um Shinichi und Ran. Sie sind ja nicht hier bei uns." Mitleidsvoll legte Eri ihre Hand auf die der Schauspielerin. "Ich mache mir auch Sorgen.." Er setzte sich auf. "Sie dürfen sich wirklich noch nicht so belasten! Ich muss doch auf ihre Gesundheit achten! ", meinte die Schwester besorgt. Sie war nicht die erste, die Akai daran hindern wollte, nach Japan zu fliegen. Aber es war ihm egal, was man sagte. Solange er aufrecht stehen, gehen und schießen konnte, wollte er nicht untätig im Bett umherliegen. Dafür war er nicht geboren worden. "Sie könnten meine Gesundheit sehr verbessern, wenn sie mir einen Flug nach Japan verschaffen würden!", erwiderte Akai gelassen. So eine kleine Wunde konnte ihn doch nicht aufhalten. Sein Brustkorb war zwar angeschossen worden, doch er lebte noch. Nur beim Atmen tat es noch ein wenig weh, aber er konnte Schmerzen ertragen. "Aber.." "Nichts aber! Entweder Sie besorgen mir einen Flug, oder ich mache es selbst!", erwiderte Akai kalt. Seine Augen waren ausdruckslos. "...Ähm.. dann... Ich werde sehen, was sich machen lässt.." "Please! Wake up!" Eine Hand legte sich auf seine Stirn. Langsam öffnete er seine Augen und sah in das Gesicht einer älteren Frau in weißem Kittel. Sie saß neben seinem Bett. Wahrscheinlich hatte sie sich um ihn gekümmert. Einen Augenblick lang wusste Heiji nicht mehr, warum er hier war. Doch dann fiel es ihm wieder ein. Und es versetzte ihm einen Stich ins Herz. KAZUHA. Das war der Grund. Wieder stieg dieses Gefühl der Übelkeit in ihm hoch und er fühlte sich so einsam. Tot- nicht mehr da- weg. Das waren die einzigen Worte, die ihm in den Sinn kamen. "Is he....ähmm... awake?", fragte eine weibliche Stimme. Heiji fasste sich benommen an den Kopf. Jetzt hörte er schon ihre Stimme! Er schloss seine Augen und versuchte nicht an sie zu denken. Denn allein der Gedanke an ihren Namen ließ ihren Geruch vor ihm entlang schweben. Ihr Gesicht erschien vor seinem Auge und er konnte in ihre blauen Augen sehen- ganz deutlich.. Würde er sie je vergessen können? Er spürte, wie die Person, die neben seinem Bett gesessen hatte, aufstand und das Zimmer verließ. "Heiji?" Da war sie wieder. Ihre Stimme, so klar, hell und.. liebenswürdig. Er wurde verrückt! "Heiji! Ich weiß genau, dass du nicht schläfst! Deine Augen zucken noch hin und her! Das kann ich von hier sehen!", fuhr Kazuhas Stimme ihn an. Widerstrebend riss Heiji die Augen auf. Die Stimme klang einfach zu echt. Das konnte er sich doch nicht einfach so genau vorstellen, oder? Sein Blick lief vom weißen Lakes seines Bettes über den hellgrauen Fliesenboden. Hin zu dem zweiten Bett in diesem Zimmer. Und in diesem lag jemand. Heiji kniff die Augen zusammen, um genauer zu erkennen, um wen es sich hierbei handelte. Fast wäre er aus dem Bett gefallen. Hatte Kazuha etwa eine Zwillingsschwester von der sie ihm nie etwas erzählt hatte? Entweder das, oder er war wirklich reif für die Nervenanstalt. Denn in dem Bett lag ein Mädchen, dass Kazuha aufs Haar genau glich. Wirr starrte er sie an. "Was ist denn mit dir los? Ist etwas mit mir?" "Äh.. du bist.. Ich habe gehört, wie sie dein... äh.." "Ja, ich habe schon davon gehört!.. Komm mal her!" Kazuha klopfte auf die Kante ihres Bettes. Langsam schob Heiji das Zudeck von sich und ging vorsichtig zu ihr herüber. Nicht zu schnell, denn er hatte angst, dass sie sich gleich vor seinen Augen in Lauft auflösen könnte. "Keine Sorge! Ich bin quicklebendig!" Sie lächelte ihn an. Heiji setzte sich auf ihre Bettkante. Behutsam legte sie ihre Hand auf seine. "Siehst du!" "Aber...." "Die Schwester, die ihr nach dem Weg gefragt habt, hat euch den falschen Weg beschrieben." "Dann warst das gar nicht du?", fragte Heiji nach. Das Mädchen nickte eifrig. Ihre Haare wirbelten umher, denn sie trug nicht wie immer einen Pferdeschwanz. Erleichtert atmete Heiji aus. "Und du hast dir Sorgen um mich gemacht? So doll?" Heiji lief rot an. "Äh.. wie geht es deiner Verletzung? Du warst ja auf einmal ohnmächtig.." "Oh.. ich bin noch ein bisschen müde.. aber sonst.. ganz gut.... Danke, dass du mich getragen hast.", flüsterte sie leise. "Ach.. das hätte doch jeder gemacht!", wehrte Heiji ab. Auf Kazuhas schwärmenden Blick hin, fügte er aber noch hinzu: "Du warst aber verdammt schwer! Hast du irgendwie zugenommen?" "Pah!" Eingeschnappt drehte Kazuha sich von ihm weg. "Muss ich mir das bieten lassen?" "Ja!", lachte Heiji. "Ich glaub', ich darf das!" Er gab Kazuha einen schüchternen Blick auf die Stirn und ließ Kazuha dann mit gerötetem Gesicht zurück. Ja, er durfte das. War ja auch schon fast normal, dass er solche Kommentare von sich gab. Und trotzdem hatte er sich solche Gedanken um sie gemacht. War verrückt geworden, als er dachte, dass sie tot wäre. Zufrieden entspannte sie sich. Sie war müde. Und nun konnte sie auch beruhigt wieder schlafen. Denn der Traum, den sie gehabt hatte, als sie ohnmächtig geworden war, hatte ein gutes Ende gefunden. Das Klassenzimmer war überfüllt mit Schülern gewesen, die sie nicht kannte. Und die Worte an der Tafel hatte sie zuerst nicht lesen können. Heiji war nicht bei ihr gewesen. Sie hatte sich auch nicht mehr an sein Aussehen erinnern können. Doch kurz bevor man sie operiert hatte, war sie kurz aufgewacht und hatte danach die Worte lesen können. Oder eher gesagt wurden sie ihr vorgelesen. "Du darfst mich nicht verlassen!" Und sie konnte sich genau erinnern, dass es Heijis Stimme gewesen war. Die Wunde tat auf Grund der Schmerzmittel noch nicht weh. Und solange Heiji an ihrer Seite bleiben würde, wären es bestimmt keine großen Schmerzen. Er konnte ihr Leid durch einen einzelnen Blick lindern. Schon immer war es so gewesen, wenn sie Kummer gehabt hatte. Er baute sie immer auf. .................................................................................................... Also: Ausatmen und abregen. Ich bin doch ganz lieb xD Ihr habt ja so ein Glück, dass ich das selbst nicht durchziehen könnte! xD (Zumindest nicht jetzt, an diesem Ort und nicht Kazuha!) Oder habt ihr geglaubt, ich könnte das? Tja.. Vermouth und Co. dürften dann bald in Japan ankommen.. Wenn sie nicht vorher gestoppt werden. Eri_Kisaki Kapitel 31: ------------ Black spielte ungeduldig mit dem Stift in seiner Hand, den er eigentlich überhaupt gar nicht benutze. Er war bloß gut, um ihn ein bisschen abzulenken. Alles um ihn herum wuselte und ab und zu wurde gefragt, ob jemand schon etwas erreicht hatte. Doch Fehlanzeige- zumindest bis jetzt. Shinichi beugte sich noch ein wenig mehr über den Rücken des Mannes, der am Computer saß, um besser lesen zu können. Auf ihrem Bildschirm konnten sie alle Flugzeuge, die gerade unterwegs waren, sehen. Sobald eine Maschine überprüft worden war, markierte man sie mit einer grünen Farbe. Aber bis jetzt waren nur grüne und schwarze Punkte auf dem Bildschirm zu erkennen. "Flug B 2749 ist auch gecheckt!", rief ihnen eine Stimme zu und nun war auch der letzte Punkt grün. "Dann wären jetzt keine Flieger mehr, die wir überprüfen könnten..", murmelte der Mann vor Shinichi und lehnte sich zurück, sodass Shinichi noch besser sehen konnte. Ein letztes Mal kontrollierte er alle Flugzeuge. Alle waren überprüft worden. Dabei konnte das doch gar nicht sein! Die Organisation konnte doch schlecht mit einem Schiff nach Japan zurückfahren. Das würde viel zu lange dauern. Sie musste hier sein. Aber wahrscheinlich unterflogen sie den Radar, auf das dieses System sich stützte. Shinichi ließ die Schultern hängen. Doch plötzlich erschien ein weiterer Punkt auf dem Bildschirm. Sofort machte er seine Kollegen darauf aufmerksam. "Das müssen sie sein!", rief jemand aufgeregt hinter ihm und es wurde still im Raum. Jeder versuchte einen Blick auf den Computer zu erhaschen. Auch Black war von seinem Sitz aufgesprungen und stand hinter ihnen. "Nehmen Sie Kontakt mit der Maschine auf!", forderte er. Es dauerte eine Weile, bis man den Kanal für ein Gespräch gefunden hatte. Man versuchte das Cockpit zu kontaktieren, doch keine Antwort kam zurück. "Finden Sie heraus, wo die Maschine landen wird. Und dann schicken sie dort so viele Truppen hin, wie sie auftreiben können!", wies Black seine Mitarbeiter an. "Jawohl!" Atsuhsi warf seine Pistole ins Wasser und zog dann auch seine Handschuhe aus. Lowell würde niemandem sagen können, was er für die Organisation getan hatte. Er sollte ihm dankbar sein. Ihm wurde eine Menge Leid, Hass und Verachtung erspart. Tod war doch die einfachste Lösung. Er musste höhnisch grinsen, als er daran dachte, wie erschrocken der Mann gewesen war, als er ihm die Pistole an die Schläfen gesetzt hatte. Der Mann war vielleicht naiv. Wer traf sich denn in einem abgelegenen Ort mit jemandem und hatte dann nur eine Waffe bei sich? Atsushi hatte sofort gewusst, dass sich seine Waffe an seinem rechten Fuß befinden musste. Denn er war schon sehr auffallend, dass er mit diesem Fuß nur vorsichtig auftrat. Als hätte er angst, dass man die Umrisse erkennen könnte. Zum Glück war er nicht so unprofessionell. Es hätte zwar gereicht, wenn er einen Killer geschickt hätte, aber er wollte nicht, dass der Mann sofort Verdacht schöpfte. Er wollte ihn vorher noch ein bisschen veräppeln, da es zu selten dazu kam. Zudem hatte er auch noch mit ihm über etwas Wichtiges reden müssen. Denn Lowell hatte ihn belogen und hintergangen. Ob er es unabsichtlich oder absichtlich tat, wollte er zwar gar nicht wissen, es war schließlich schon zu spät, aber dafür musste er von ihm persönlich bestraft werden. Lowell hatte ihm die Pläne für die Sicherheitsvorkehrungen gegeben, und doch war der Augenscan nicht erwähnt worden. Nun hatte er dafür gebüßt. Ein langer, qualvoller Tod. Das würden alle bekommen, wenn sie ihn betrogen. Sein Handy tutete. "Elena?... Ja... alles in Ordnung. Ich komme wieder zurück. Alles soweit glatt gelaufen?.... Was?.. Nein, ist gut.. ich komme!" "Das Flugzeug ist am Naritaflughafen vorbeigedreht... Wahrscheinlich werden sie in Haneda landen." Shinichi setzte sich ein wenig zurück und sah den ganzen Agenten nach, die sich auf dem Weg zu diesem Flughafen machten. Es erschien ihm unsinnig, dass die Organisation sich so einfach fangen ließ. Vielleicht war es eine Falle und man lauerte sei dort auf. Black sah dem Jungen an, dass er angestrengt nachdachte. Und auch wenn er nicht wusste, worüber er sich Sorgen machte, wusste er, dass es berechtigt war. Nachdem er auch Jodie mitgeschickt hatte, waren jetzt nur noch acht Leute im Büro. Der Rest war mit ausgeflogen. Die Anschnallzeichen leuchteten vor ihr auf, sodass sie ihren Tisch hochklappte. Nun waren sie schon eine ganze Weile unterwegs und es wurde auch Zeit, dass sie endlich zum Landeflug ansetzen würden. Zum Glück hatte sie einigermaßen schlafen können. Sie tippte Vodka wortlos an. Wäre er nicht mit in ihrem Plan miteinbezogen gewesen, wäre er ihr, wie immer, total egal gewesen. Aber nun brauchte sie seine Hilfe- und Verschwiegenheit. Das war ganz wichtig, denn sie durften nicht auffliegen. Nicht so kurz vor dem Ziel. Der dickliche Mann erwachte aus seinem Schlaf, bei dem er ab und zu auch ein wenig geschnarcht hatte, und sah die blonde Frau fast erschrocken an. Als er ob er nicht mehr wüsste, wo er war. Doch dann schien er sich zu erinnern. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich. "Sind wir bald da?", fragte er, noch ein wenig zerknautscht. Vermouth musste unweigerlich lachen, wenn auch sehr leise, damit keiner etwas mitbekam. Er erschien ihr doch wirklich wie ein kleines Kind. Aber dafür benahm er sich in manchen Augenblicken doch viel zu erwachsen. Sich einfach gegen die Organisation zu stellen, und mal eben jemanden kaltmachen, war schließlich nicht einfaches Kindergespiele. Es steckte eine ungeheure Portion Mut dahinter. "Ja.. Und es sieht so aus, als wenn es in Tokio regnet..", klärte sie ihn auf. Vodka verzog das Gesicht. "Das ist wohl auch noch ein schlechtes Omen, oder?" "Ganz wie man es sieht.. Bis jetzt sind wir dem FBI ja gut entkommen. Den Radar haben wir unterflogen, auch wenn es länger gedauert hat.. Sollten wir froh sein, dass man sich solche Mühe gibt, dass die Proben heil ankommen.", meinte sie ironisch. Vodka wollte darauf gerade etwas erwidern, als der Mann vor ihnen sich zu ihnen umdrehte. "Es ist soweit. Sind Sie bereit?" "Für dich immer, Süßer!", erwiderte die blonde Schönheit mit einem bezaubernden Lächeln, das den Mann rot werden ließ. Sie erhob sich und streckte sich erst einmal genüsslich. "Wie viele werden es eigentlich sein?", fragte sie den Mann, der sie einfach nur anstarrte. Der war ja noch weniger professionell als alle anderen. Andere Männer hätten sich ein bisschen zusammengerissen. "Ähm...vier, aber eigentlich sollten fünf springen..", antwortete er, nachdem er mitbekommen hatte, dass sie wirklich ihn angesprochen hatte. "Gut.. dann wollen wir mal." Vermouth nahm den Rucksack von einem weiteren Mann entgegen. Hastig setzte ihn auf. Schnell hatte sie das Gurtzeug, dass über die Schulter, um den Körper und zwischen den Beinen hindurchging, befestigt und setzte sich die Schutzbrille über. Vodka war währenddessen auch schon fertig. Ein Lachen unterdrückend, nickte sie ihm zu. Er sah damit wirklich bescheuert aus. Bei ihr war das ganz anders. Selbst in einem Müllbeutel würde sie wahrscheinlich noch verführerisch aussehen. "Los geht's!", hörte sie jemanden sagen und schon spürte sie den starken Windzug. Ihre Haare wirbelten ihr ins Gesicht. Innerlich war sie voller Vorfreude auf das, was gleich kommen würde. Vodka, der mit ihr langsam dem Windzug entgegen ging. Sie konnte schon die Luke sehen, die den dunkelblauen Himmel offenbarte. Es regnete bis jetzt nur leicht und da es noch nicht blitzte und donnerte, konnten sie es auch noch wagen. Es war zwar trotzdem riskant, aber das war ein Leben in und mit der Organisation ja schließlich immer. Nun stand sie schon fast vor dem Ausgang. Ein Mann überprüfte noch einmal ihre Ausrüstung, wobei er ihr ein wenig zu Nahe kam, aber das beachtete sie einfach nicht. Ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust und sie zwang sich, dass man ihr nicht ansah, wie sehr sie sich doch davor fürchtete. Sie schluckte noch einmal und sah dann zu, wie zwei Männer vor ihr aus dem Flieger springen. Einer von ihnen hatte die Kiste mit den Proben an seine Brust geschnallt. Es erschien Vermouth, als seien beide ausgebildete Fallschirmspringer. Also hatte Atsuhsi extra für diesen Sprung mit den Proben mitfliegen lassen. Und das würde wiederum bedeuten, dass er wusste, dass man sie finden würde. Schließlich hatte man ihr erst beim Abflug von dem Sprung erzählt. Man sagte ihr, dass Atsushi Angst hatte, dass man die Proben am Flughafen entdecken würde. Aber sie unterflogen doch den Radar! Keine würde wissen, wo sie landeten. Erst, wenn er zu spät war. Das ergab doch keinen Sinn. Sie sah sich den Mann an, der sie überprüft hatte. Er gab ihr ein Zeichen, dass sie auch springen dürfte. Eine Welle der Übelkeit überkam sie. Sie schickte Vodka vor und schrie dann dem Mann zu: "Hast du ein Handy mit? Es ist wirklich wichtig! Ich muss es mir leihen- im Auftrag vom Boss!" Der Mann sah sie erst verdattert an. Dann grinste. "Ich hab schon eins.. Aber wieso sollte ich es dir geben, Kleine?" Jetzt machte der Typ sie auch noch an. Das passte nun wirklich gar nicht in dieser Situation! Innerlich angewidert beugte sie sich zu ihm herüber und drückte ihre Lippen auf seine. Eine Hand legte sich in ihren Nacken und zog ihren Kopf noch dichter an sich heran, bis sie seine Zunge an ihren Lippen spürte. Auch wenn sie das überhaupt nicht wollte und es sie nur anekelte- sie tat es. Wenn auch nur für ihre beiden Kleinen. Vermouth löste sich von ihm, ließ sich aber noch von ihm festhalten. "Also? Wenn wir uns unten treffen, bekommst du es auch wieder.." "Weil du es bist!" Er zog sein Telefon aus seiner Jackentasche. Lächelnd nahm sie es entgegen. "Es ist zwar noch aus, aber der Pin lautet 4537. Guten Flug!" Nun ließ er sie endlich los und sie stellte sich vor den Ausgang. Der Wind zog sie schon fast aus dem Flugzeug raus. Vodka war schon eine ganze Weile vor ihr gesprungen und sie musste sich beeilen. Sie sprang kräftig ab. Sofort wurde sie vom Luftsog nach rechts gezogen. Ihre Sachen zogen sich mit Regen voll und sie konnte fast nichts erkennen, da ihre Schutzbrille sofort voller Regentropfen war. Da flog sie nun durch die Luft, im freien Fall in Richtung Boden- Tokio. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich, doch sie hoffte so schnell wie möglich auf sicherem Boden anzukommen. Sie musste unbedingt etwas unternehmen. Und dafür musste sie einen Anruf tätigen. In der Luft konnte sie sich erstens nicht konzentrieren und zweitens würde man sie bei diesem Wetter und Wind gar nicht verstehen. Er fühlte sich gleich viel besser, nachdem er sich frische Sachen angezogen hatte. Geduscht hatte er auch sofort, denn es war ihm zuwider weiter so umherzulaufen. Er war verschwitzt und sein Shirt war blutverschmiert gewesen, nachdem er Kazuha getragen hatte. Doch nun war es vorbei und er fühlte sich beruhigt. Seiner Freundin ging es jetzt gut. Das hatte ihm auch der Arzt bestätigen können. Sie sollte zwar noch eine Weile unter Beobachtung stehen, aber sie war nicht mehr in Lebensgefahr. Ihre Wunde hatte genäht werden müssen und sie braucht Ruhe und Schlaf. Leise schob er die Tür zu ihrem Zimmer auf und ging rein. Wie er es sich gedacht hatte, war sie eingeschlafen. Auf ihren Lippen lag ein Hauch von einem Lächeln. Sie schien friedlich zu schlafen. Heiji holte sich leise einen Stuhl neben ihr Bett. Einen Augenblick lang sah er sie nur verträumt an, bis er schließlich eine Hand nach ihr ausstreckte und ihre Wange zart streichelte. Sie hatte so viel sehen und mitmachen müssen in den letzten Tagen. Es hatte damit begonnen, dass sie nach Tokio geflogen waren, wo als erstes sein Koffer abhanden gekommen war. Das hatte natürlich einen kleinen Streit zwischen den Beiden zur Folge gehabt. Aber so war es ja immer zwischen ihnen- spannungsgeladen und zumeist auch nervenraubend. Der Besuch im Krankenhaus war auch nicht erfreulich gewesen. Ran war geflohen und Heiji war ihr darauf alleine gefolgt und hatte Kazuha zurückgelassen. Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn damit fing die ganze Misere ja erst an. Das Mädchen konnte es nicht lassen und war außerhalb des Krankenhauses umhergelaufen, wo sie auf Amy Meika traf, die sie um Hilfe bat. Danach war alles irgendwie verquer geworden. Zunächst gab es eine Schießerei, dann wurden sie ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, wo man ihnen aber noch keine neuen Identitäten zuteilte, sondern erst einmal nur beschützte. Sie wurden in die Staaten geflogen, getrennt von Kudo und Ran und dort war es dann zu dem Schuss auf Kazuha gekommen. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie das Mädchen aus Osaka ihn ansah. Seine Hand lag noch immer an ihrer Wange und nun spürte er ihre auf seiner. Fast erschrocken sah er sie an. "Na..", brachte sie matt heraus und beobachtete ihn nur weiter. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, was Kazuha dazu brachte, sich auf das folgende zu wappnen. "Hast du mich vermisst?", fragte er schelmisch. "Oder hast du bloß Langeweile?" Ihre Augen verzogen sich kurz zu Halbmonden. "Das könnte ich dich auch fragen, du Spinner! Immerhin hast du deine Hand zuerst auf meine Wange gelegt. Wusste gar nicht, dass du so aufdringlich werden kannst. Vielleicht sollte ich mir ja einen Wachdienst besorgen. Der würde dich dann ganz schnell von mir wegschaffen!", konterte sie, wobei ihre Augen ihm verrieten, was sie wirklich dachte. "Dann wär' das wohl ein Grund für eine Anzeige wegen Belästigung?" Heiji lächelte und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr einen sanften Kuss zu geben. "Du hast wirklich Glück, dass ich nicht weiß, was Belästigung auf Englisch heißt!" Er grinste nur. ......................................................................................................................................................... Fallschirmspringen hab ich noch nie gemacht, deshalb weiß ich auch nicht, was man dabei fühlt, oder was man beachten muss. (Einfach nicht drauf achten xP) Gurtzeug *drops* Was 'n das für ein Name? Fragt sich nur noch, wozu Vermouth ein Telefon braucht und wen anrufen will. Vielleicht errät es ja von euch einer? Hab euch alle lieb *knuddel* Eri_Kisaki Kapitel 32: ------------ Sie war schon wieder eingeschlafen. Wahrscheinlich wegen des vielen Weinens. Vielleicht aber auch einfach nur, weil es sich so leichter ertragen ließ. Als sie ihren Kopf von der Tischplatte hob, schweifte ihr Blick über die Unterlagen ihres Vaters herüber. Das Wort, dass sie hatte lesen können, Unsterblichkeit, fiel ihr wieder ein, sodass sie sich erneut daran machte, die Schrift zu entziffern. Sie konnte nach großer Anstrengung ein paar Formeln ausmachen, die ihr jedoch nicht sagten, sodass sie wieder aufgab. Solange man ihr nicht erklären würde, worum es genau ging, würde sie auch nicht dahinter steigen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass man es ihr demnächst erläutern würde. Schließlich war sie hier nicht nur wegen dem APTX hier. Man hatte ihr gesagt, dass sie etwas anderes herstellen sollte. Das, was sie gerade getan hatte, war nur ein Zeitvertreib für sie gewesen. Vielleicht sollte sie ja ein viel stärkeres Gift herstellen? Aber das hätten sie doch auch alleine hinbekommen. Immerhin wusste ihr Vater von der Zusammenstellung des Giftes. Allein eine höhere Konzentration hätte gereicht. Nein, es musste etwas mit diesen Plänen zu tun haben. Unsterblichkeit.. "Ich bin ja mal gespannt, was Megure sagen wird, wenn wir wiederkommen.", überlegte Miwako laut, während sie sich noch ein Glas Orangensaft gönnte. Das letzte für heute, denn sie hatte den ganzen Tag über nichts anderes mehr getrunken. Und das nur aus Graus vor dem Kaffee, den sogar Takagi ausgespuckt hatte. Und dabei war sie sich sicher, dass er nicht sehr wählerisch beim Geschmack war. Wataru sah seine Partnerin einen Augenblick extrem nervös an, bis er schließlich schluckte und den Kopf hängen ließ. "Was ist?", fragte Miwako verwirrt. "Ich bin meinen Job los!" "Wieso?" "Nachdem, wie lange wir gefehlt haben... Ich hätte mich auch schon längst gefeuert. In einen Polizeibeamten soll man doch Vertrauen haben. Und das hat Megure nach alledem bestimmt nicht mehr. Shiratori ist ja noch da, und bald wird dann ein besserer Ersatz vorhanden sein." "Das ist Unsinn! Du setzt überhaupt kein Vertrauen in dich! Natürlich bist du ein guter Polizist und auch ein weitaus besserer als Shiratori es je sein wird. Du hast Herz und Verstand. Das zeichnet dich aus. Deine innere Stimme sagt dir, was zu tun ist. Du hast doch auch erkannt, dass in dem kleinen Conan mehr steckt und, dass er hilfreich bei Fallaufklärungen ist. Megure weiß das... Es gab schon mehrere Momente, in denen er dich hätte feuern können, aber er tat es nicht. Er mag dich. Zusammen seid ihr doch ein Spitzenteam. Es gab bis jetzt noch keinen Fall, den du nicht gelöst hast. Sei ein weniger stolzer!" Schweigend sah er sie nur an. Er wusste nicht, was er darauf erwidern könnte. Aber ihm leuchtete schon ein, dass sie Recht hatte. Eine junge Japanerin ging an ihrem Tisch vorbei und wünschte ihnen eine "Gute Nacht!" Miwako erwiderte ihren Gruß. Mit dieser Frau hatten sie die letzten Stunden des Tages zusammen gesessen und so allmählich, freundeten sich alle Japaner an, die man in die Staaten gebracht hatte. Immerhin hatten alle das gleiche Schicksal. Sie befanden sich in einem fremden Land, auf einen anderen Kontinent, weit entfernt von der Familie und wussten nichts so wirklich mit ihrer Zeit anzufangen. Der Regen wurde zusehends schlimmer und peitschte ihr ins Gesicht. Sie hatte große Schwierigkeiten zu erkennen, wie dicht sie schon dem Boden gekommen war, da es zu dunkel war. Durch den Wind wurde sie immer wieder umhergewirbelt, sodass sie Angst hatte, den Fallschirm zu öffnen, doch sie hatte keine andere Chance. Entweder, sie landete, ohne abzubremsen, auf irgendeiner Straße und hatte ihr Leben verwirkt, oder sie riss an der Reißleine und versuchte mit allen Mitteln, zu überleben. Sie war zwar gerade erst vor einem kurzen Augenblick abgesprungen, aber wenn das Flugzeug wirklich die ganze Zeit den Radar unterflogen hatte, war sie nur etwa 700 oder 800 Meter über dem Boden. Und in dieser Höhe endete für gewöhnlich der freie Fall und man musste den Fallschirm benutzen. Vermouth entschied sich für die zweite Variante und versuchte ihre rechte Hand gegen den Wind zur Reißleine zu bewegen. Eigentlich hätte sie mit ihrem Körper den Fall steuern können, doch der starke Wind hier oben machte es nahezu unmöglich. Beim fünften Versuch erreichte sie die metallene Verschlussleine und zog an ihr. Sofort wurde sie mit einem gewaltigem Ruck nach hinten gezogen. Für einen kurzen Augenblick merkte sie, wie sie in einem langsamen Flug gen Boden sank. Sie konnte nun schon die Lichter unter ihr erkennen. Das musste Tokio sein. Es sei denn, sie wäre weit abgedriftet. Die Luft war eiskalt und die Feuchtigkeit, die in ihre Kleidung gedrungen war, trug nicht unbedingt dazu bei, dass ihr warm wurde. Sie fühlte sich seltsam schlapp und ihre Hände waren eiskalt. Immer noch wurde sie hin und her gewirbelt. Es schien, als würde es immer schlimmer werden. Doch glücklicherweise war es nicht mehr weit bis zum Boden. Sie konnte die Lichter immer deutlicher ausmachen. Es war beruhigend, da sie wusste, dass es bald vorbei sein würde. Und wenn sie wieder sicheren Boden unter den Füßen hätte, würde sie es Atsushi heimzahlen. Er war so ein verdammter Bastard! Der Abstand zum Erdboden wurde immer geringer und allmählich sah Vermouth, was genau sich unter ihr befand. Der dunkle Vorhang lichtete sich. Anstatt, wie man ihr gesagt hatte, auf einer ebenen Fläche zu landen, steuerte sie genau auf die Innenstadt zu. Und dort würde sich ihr Fallschirm dann irgendwann an einem Hochhaus verfangen. Sie konnte jetzt schon die ersten Einzelheiten der Gebäude ausmachen. Bald würde sie irgendwo gegenfliegen. Ein plötzlicher Windstoß wirbelte sie stark nach rechts. Die Leinen, die angebracht waren, verhedderten sich und ihr Sinkflug wurde schneller. Vermouths Flug wurde jetzt nicht mehr so stark gebremst. Ihr Herz begann wie wild zu schlagen und sie hielt den Atmen an. Das würde ihr Ende sein. Sie schloss ihre Augen und ließ einfach zu, was passieren würde. Egal was jetzt auch passieren würde, sie würde es nicht ändern können. Der Regen traf sie immer wieder im Gesicht und am Körper, doch es waren nur weiche Tropfen. Sie hatte das Gefühl, Ewigkeiten zu fallen. Ihre Gedanken überschlugen sich und sie ließ alles, was sie getan, gesehen und erlebt hatte, Revue passieren. Besonders an Cool Guy und Angel musste sie denken. Damals war ihr wegen den beiden doch auch einen Engel erschienen. Wieso dann nicht auch jetzt? Plötzlich spürte sie einen Rück durch ihren Körper und wurde damit jäh aus ihren Gedanken gerissen. Erschrocken schlug sie die Augen auf. Sie befand sich auf dem Dach eines Hochhauses. Ihr Schirm hatte sich an einem Schornstein verfangen. Mit den Füßen in der Luft baumelnd, versuchte sie sich von den Gurten zu befreien. Aber irgendetwas klemmte. Anscheinend lag es daran, dass sich alles verheddert hatte. Ein erneuter Windstoß ließ ihren Fallschirm in die Luft ziehen und Vermouth wurde wieder hoch geschleudert. Als der Wind nachließ, fiel sie hart auf den Boden zurück. Sie spürte einen schmerzvollen Stich in ihrem rechten Bein und biss die Zähne aufeinander. Wenn sie den Fallschirm nicht bald von sich löste, wurde das Spiel sich noch ganz oft wiederholen. Für Notfälle und auch ihre eigene Sicherheit hatte sie immer ein Messer dabei. Schon so einige Male hatte ihr dieses das Leben gerettet. Hastig holte sie es heraus und wollte gerade anfangen, die Gurte durchzuschneiden, als wieder Wind aufkam. Abermals spürte sie, wie sie in die Luft geschleudert wurde. Als die Böe nachließ, flog sie wieder auf den Boden zurück und landete diesmal nicht auf den Beinen, sondern auf der Seite. Und damit auch genau auf die Hand, in der sie das Messer hielt. Die scharfe Klinge schnitt sich in ihre Handinnenfläche. Hastig drehte Vermouth sich auf den Rücken. Den Schmerz in ihrer Hand nicht beachtend, schnitt sie den ersten Gurt durch. Blut tropfte an ihrem Handgelenk herunter. Wieder kam eine Windböe auf, jedoch nur leicht und Vermouth wurde einige Meter auf dem Rücken entlang gezogen, bis sie mit dem Kopf gegen eine Wand prallte. Für einen Augenblick lang wurde ihr schwarz vor den Augen und sie schien in Ohnmacht zu fallen. Doch sie riss sich zusammen und schaffte es auch die anderen Gurte durchzuschneiden, sodass sie frei von dem Fallschirm war. Bei dem nächsten Windzug sah sie ihn in Luft umherwirbeln. Der Regen wurde wieder stärker und Vermouth beeilte sich, um einen Unterschlupf zu finden. Die Dachterrasse war durch eine abgeschlossene Tür gesichert. Mit letzter Kraft trat sie die Tür ein und ließ sich dann auf den Boden fallen. Sie war total fertig. Ihr Atmen ging nur stoßweise und die Schmerzen schienen sie zu übermannen. Die letzten Minuten waren mit die schlimmsten ihres Lebens. Jetzt wäre sie für jeden ein leichtes Ziel. Sie war zu schwach, um sich zu wehren. So schnell würde sie keiner mehr dazu bringen, aus einem Flugzeug zu springen. Erschöpft angelte sie sich das Handy des Mannes heraus. Es war zum Glück nicht kaputt gegangen. Vermouth hielt es mit der rechten, verletzten, Hand und Blut, sowie auch Wassertropfen von ihrem nassen Haar tropften auf das Display. Rasch wischte sie es beiseite und zog sich die Schutzbrille vom Kopf. Sie drückte auf die "on"- Taste und prompt nach dem Pin gefragt. Die blonde Frau gab ihn ein und schon bald hatte sie Empfang. Danach wählte sie die Nummer, die sie sich eingeprägt hatte. Wenn auch nur für den Notfall. Sie war sich dabei nämlich sicher gewesen, dass sie dort niemals anrufen würde. Es war einfach zu paradox. Immerhin war sie Mitglied der Organisation. Aber es handelte sich um einen Notfall. Sie atmete tief durch und drückte auf "Wählen". Das Tuten des Telefons ließ ihn aufschrecken. Mehrere Augenpaare spähten zu ihm herüber. Er sah auf das Display. Doch es erschien nur "Unbekannter Teilnehmer" und er nahm verwundert ab. Eigentlich hatte er gerade selbst mit jemandem sprechen wollen. "Ja?", fragte er verwirrt. Es gab nur wenige Leute, die von dieser Nummer wussten. "Hier ist Vermouth..", kam es matt zurück. Ihre Stimme sagte ihm, dass es ihr nicht gut ging. Aber was wollte sie von ihm? Seine Hilfe? Er gab einem seiner Männer ein Zeichen, dass sie das Handy orten lassen sollten. "Sie brauchen nicht versuchen, mich ausfindig zu machen. ich rufe von einem Handy der Organisation an, Black...", erklärte sie ihm. Black runzelte die Stirn. Shinichi, der ihn ansah, spürte, dass es sich um jemand besonderes gehen musste. Er spitzte die Ohren. "Ich weiß, dass ihr unser Flugzeug habt orten können. Aber die Proben sind schon längst in Sicherheit. Wie ihr sicherlich herausgefunden habt, werden wir bei Haneda landen. Doch das ist eine Falle!" "Und dieser Anruf also nicht?", fragte Black nach, denn er traute der Frau nicht im Geringsten. Sie gehörte zur Organisation. "Entweder Sie vertrauen mir, schützen damit das Leben vieler FBI-Futzies oder Sie tun es nicht. Dann wird es am Flughafen zu einer schönen Explosion kommen!" Vermouths Stimme war jetzt um einiges bissiger und auch verletzter. Immerhin hätte sie dem FBI nicht helfen müssen. Sie hatte das nur getan, weil sie glaubte, dass man ihr vertrauen würde. "Wieso?" Diese Frage verwirrte Vermouth. "Wieso es zur Explosion kommt? Ganz einfach. Wir haben den Radar die ganze Zeit unterfolgen. Doch bevor das Flugzeug den Flughafen erreicht hat, sind vier von uns mit den Proben gesprungen. Atsushi will das Flugzeug in die Luft jagen. Es sind nur lästige Zeugen noch drin.." "Nein. Wieso hilfst du uns, Vermouth?", unterbrach er sie. Shinichi schreckte bei ihrem Namen hoch. "Tun Sie es einfach." Ohne ein weiteres Wort wurde aufgelegt. Schweigend sah Black in die Runde. Dann nahm er sein Telefon und nahm Verbindung mit seiner Mannschaft auf. Er teilte ihnen mit, dass es sich um eine Falle handle und sie in sicherer Entfernung vom Flugzeug sich stationiert halten sollten. Falls Vermouths Worte eine Lüge gewesen sein sollten, würde man die Organisationsmitglieder immer noch fassen können. .................................................................................................................................................. Tja, da habt ihr eure Antwort, wen Vermouth anrufen wollte. ^-^ An dieser Stelle wollte ich mich auch mal ganz, ganz, ganz dolle bei meinen lieben Kommischreibern (sortiert nach Alphabet): Black_Taipan; foxgirl; hiatari; Hikari12; Kiana; kirrilau und Mips bedanken! DANKESCHÖN!!! Ohne eure Kommis würde die FF wahrscheinlich noch beim 17. Kapitel festsitzen. Ihr seid mein Ansporn, weiter zu schreiben. Ich hab euch alle soo lieb! ^^ Kapitel 33: ------------ Wütend legte sie auf. Es passte ihr gar nicht, dass der Einsatz so einfach niedergelegt worden sollte. Sie griffen nicht an, weil eine Killerin ihnen einen Tipp gegeben hatte? Einer, der vielleicht gar nicht stimmte? Jodie traute dem blonden Organisationsmitglied nicht die Spur. Wie sollte sie das auch tun, nachdem was sie getan hatte. Was erwartete Black von ihr? Dass sie einfach alles stillschweigend über sich ergehen ließ? Das würde an ihrer Stelle wahrscheinlich keiner machen. Am liebsten wäre sie selbst losgerannt und hätte jeden Passagier dieses Fliegers, den sie schon am Himmel ausmachen konnte, persönlich niedergestreckt. Sie wollte sogar schon losgelaufen, als sie hinter sich eine bekannte Stimme hörte. Verwundert drehte sie sich um und entdeckte dort die Person, mit der sie wirklich nun noch wirklich nicht gerechnet hatte. Shuichi Akai- ihr Partner. Einen Augenblick lang sah sie ihn einfach nur an und wusste nicht, was sie sagen, oder wie sie reagieren sollte. Der Wind der Klimaanlage, unter der er stand, fuhr seicht durch sein Haar und Jodie bemerkte, wie ihr Tränen in den Augen standen. Sie begann unweigerlich zu frieren und es war ihr, als wäre alles still um sie herum. Regentropfen prasselten gegen die Glastür und die Fassade. Akai sah ziemlich ermattet aus. Wahrscheinlich ging es ihm noch nicht so gut, dass er einfach so herum laufen konnte. Aber er hatte ja seinen eigenen Kopf und tat, was er wollte. Ein anderer Mann ging nun auf Akai zu und begann mit ihm zu reden, sodass Jodie sich enttäuscht von ihm wegdrehte, um die Landung des Flugzeuges noch mitzuerleben. Wieder einmal hatte er sie einfach ignoriert. Es tat verdammt weh, wie er sich ihr gegenüber benahm. Bemerkte er denn nicht, dass er sie damit verletzte? Jodie biss sich auf die Lippe und schluckte die Tränen hinunter. Das Flugzeug war gerade dabei zu landen, als Akai an ihr vorbeiging, ohne sie anzusehen. Sie sahen, wie die Tür zum Flieger aufging. , dachte Jodie und lief wütend aus dem Terminal, in dem sie warteten. Mehrere Stimmen riefen ihr nach, doch sie blendete sie einfach aus. Sie wollte diese Organisation nur noch ausschalten, Vermouth für alles büßen lassen. Gerade, als es nur noch wenige hundert Meter bis zum Flugzeug waren, wurde sie jäh an der Schulter zurückgerissen und zu Boden gedrückt. Wenige Zehntelsekunden später war ein ohrenbetäubender Knall zu hören. Mit geweiteten Augen sah sie, wie kleinere Trümmer auf die Person, die sich schützend auf sie geworfen hatte, niederregneten. Es war kein Scherz von Vermouth gewesen. Jodie ließ sich erschöpft ganz auf den Boden fallen und fing an loszuschluchzen. Wieder war die Chance die Organisation auszulöschen, gescheitert. Fast wäre sie selbst dabei mit drauf gegangen. "Alles in Ordnung, Miss Starling?", fragte ihr Retter sie, der sich schon längst wieder aufgerichtet hatte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie das ganze Team jetzt auf das Flugzeug loslief, um das Feuer, das bei der Explosion entstanden war, zu löschen. Immerhin bestand noch die Möglichkeit, dass es Überlebende gab. Jodie ließ sich von ihrem Beschützer aufhelfen. Der Regen prasselte nur so auf sie herab. Ihr Haar hing nur noch in Strähnen herab. Ein Tropfen lief an ihrer Wange herab. "Ja.. alles klar. Tut mir Leid, ich..", versuchte sie ihr Verhalten zu erklären, brach aber unvermittelt ab. Ihr Blick schweifte in Richtung Terminal ab, wo sie Akai entdeckte, der zu ihr herübersah. Als er sah, dass sie in seine Richtung blickte, drehte er sich weg und ging. Tränen vermischten sich mit den Regentropfen und sie wand sich von ihrem Retter ab. Er sollte nicht sehen, dass sie weinte. Sie war schließlich kein kleines Kind. Akai hatte sie nicht gerettet. Wahrscheinlich war es ihm sogar total egal, was mit ihr passierte. Yukiko war alleine zu dem Zimmer zurückgegangen, dass sie sich mit ihrem Mann teilte. Eri wollte sich noch ein bisschen Professor Agasa über alte Zeiten und seine Erfindungen, sowie auch über Shinichi und Ran, unterhalten. Yukiko war zu müde, um weiter zu zuhören. Sie steckte den Schlüssel in Schloss und drehte ihn um. Die Tür ging leise knarrend auf und nachdem sie das Licht eingeschaltet hatte, warf sie die Tür umgehend zu. Yusaku war, wie erwartet, nicht da. Aber das kannte sie schon und deshalb regte sie sich auch nicht mehr auf. Jedenfalls nicht laut, denn in ihrem Herzen schrie sie ihn immer noch jedes Mal an. Ausgelaugt legte sie ihr Armbanduhr auf dem Nachttisch ab und zog sich nur noch die Schuhe aus. Sie war zu müde, um noch irgendwelche energiebedürftigen Tätigkeiten durchzuführen. Obwohl sie eigentlich sofort einschlafen wollte, starrte sie nur an die Decke und dachte nach. Vielleicht wäre es ja besser, wenn sie sich endgültig von Yusaku trennen würde? Würde er überhaupt bemerken, dass sie nicht mehr da war? Sie zog sich die Decke fester um den Körper und drehte sich auf die Seite, sodass sie Yusaku, wenn er auch schlafen gehen würde, nicht sehen musste. Es klopfte an der Tür und Elena machte auf. Wie erwartet war Atsushi zurück. Ohne eine Begrüßung setzte Atsushi sich vor seinen Computer und ließ sich die Lage erklären. "Gin ist also nicht mit zurückgekommen? Das ist bedauerlich..", meinte Atushi und seine Stimme klang wirklich ein wenig gerührt, soweit das bei ihm möglich war. "Ja, aber sonst ist alles so verlaufen, wie wir es uns gedacht haben. Die Proben und Vermouth und Vodka sind abgesprungen. Sie werden gerade abgeholt." "Und das Flugzeug?", fragte Atsushi nach. "Das ist am Ende hoch genug geflogen, um auf dem Radar zu erscheinen. Nachdem der Kapitän mit sagte, dass sie heil angekommen sind, hab ich die Explosion per Fernzündung entfacht." "Gut, dann wird das FBI viel Spaß daran gehabt haben! Dann können wir jetzt gleich richtig anfangen. Der Kleinen muss noch einmal bewusst gemacht werden, dass sie tun muss, was WIR sagen und sobald die Proben hier angekommen sind, können wir anfangen..." Dass sie überhaupt gar nichts zu tun hatte, machte sie fast wahnsinnig. Sie wusste überhaupt nicht, welche Tageszeit sie hatten, konnte mit niemandem reden und Vermouth hatte sich auch nicht bei ihr gemeldet. Dabei hatte sie solche guten Informationen herausgefunden. Ran begann zu zweifeln, dass Vermouth ehrlich zu ihr gewesen war. Wieso verdammt kam sie nicht zu ihr? War ihr etwas zugestoßen? Sie musste unbedingt wissen, wie es Shinichi ging. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sie konnte sich genau vorstellen, wie darum kämpfte, sie wieder zu sehen, was sie ein wenig beruhigte. Selbst wenn sie im Augenblick nur untätig herumsitzen musste, er würde etwas erreichen. Plötzlich wurde die Tür aufgemacht. Ran wollte schon freudig aufspringen, da sie dachte, es sei Vermouth, als Shiho in das Zimmer geschubst wurde. "Shiho!", rief Ran erschrocken aus. Sie hatte sich endlich damit abgefunden, dass diese Frau nicht mehr die kleine Ai war und nannte sie folglich auch bei ihrem richtigen Namen. Fürsorglich kniete sie sich vor sie, als sie wieder hochgerissen wurde. Zwei starke Arme schlangen sich um ihren Hals und Ran begann zu röcheln. Der Mann drückte ihr die Luft ab! "Lass sie los!", befahl Shiho, doch ihre Stimme war nicht ernst, sondern sie bebte. Ran versuchte sich aus den Klauen des Mannes zu befreien und begann zu strampeln. Doch die Hände legten sich nur fester um ihren Hals. Wenn der Mann sie nicht bald loslassen würde, würde sie noch ersticken! "Soll sie sterben?" Shiho sah, wie Ran immer blasser und kraftloser wurde. "Ich mache alles, was ihr wollt. Lass sie los...." "So ist es brav.. Ganz, wie es sich für eine Tochter gehört. Wir wussten doch, dass du gerne mit uns zusammenarbeitest." Ran wurde losgelassen und sackte hustend und keuchend zu Boden. Die rotblonde Frau sah erniedrigt zu Boden. Wieder einmal erpressten ihr Vater und ihre Mutter sie. Nur damit sie das tat, was sie wollten. Dabei waren ihr im Augenblick alle egal. Da machte auch Ran keine Ausnahme. Sie war von allen verletzt worden. Jetzt war nur noch die Zeit der Rache. Sie würde die Proben, die es wie man ihr erklärt hatte, nur einmal gab, zerstören. Das war ihr Plan. Und den würde sie umsetzten. Danach würde sie zwar sterben, aber alleine würde sie dahin auf jeden Fall nicht gehen. .................................................................................................................. Ich weiß, es ist nur kurz geworden. Sorry ^^ Das nächste wird ein bissel länger.. Und dann kommt Vermouth auch wieder vor. (Das wiederum heißt, dass es in der Handlung weitergeht). Ich hab euch alle lieb ^^ Eri_Kisaki Kapitel 34: ------------ Sie hatte sich kaum hingesetzt, da war sie auch schon vor Erschöpfung eingeschlafen. Es war zwar nicht der beste Augenblick, um ein Nickerchen zu halten, aber sie war so fix und alle, dass den Prozess des Einschlafens nicht verhindern konnte. Der Sprung hatte ganz schön an ihren Kräften gezehrt. Sie wusste noch nicht genau, wie man sie ausfindig gemacht hatte, aber sie hoffte, dass man nicht mitbekommen hatte, wie sie Black angerufen hatte. Denn kurz nachdem sie aufgelegt hatte, waren zwei schwarz gekleidete Männer vor ihr im Treppenhaus erschienen und hatten sie zum Auto gebracht. Dabei hatte die blonde Frau aber sehr darauf geachtet, dass sie nicht einfach zusammenbrach. Schließlich wollte sie nicht, dass sie einer von den Beiden anfasste. Und schon gar nicht wollte sie sich von jemandem aus der Organisation helfen lassen. Das hatte sie nun wirklich nicht nötig. So tief würde sie nicht sinken. Durch ein geflüstertes Gespräch der beiden Männer, die die beiden Vordersitze belegten, wachte sie auf. Zunächst tat sie jedoch noch so, als würde sie weiterschlafen und hielt die Augen geschlossen. Vielleicht konnte sie so nebenbei ein paar Informationen sammeln. "... ich habe gehört, dass das Flugzeug am Flughafen in die Luft gegangen worden soll." "Ja, das habe ich auch vorhin von jemandem aufgeschnappt. Der Boss macht kurzen Prozess mit allen, die nicht zu ihm halten. Erinnere dich nur an die ganzen anderen Explosionen vor ein paar Tagen... Ist auch besser so. Wer weiß, wer uns sonst alles verpfeifen würde." Vermouth hätte beinahe über die Naivität der Beiden gelacht. Denn dem Boss war es doch ganz egal, ob die Mitglieder auf seiner Seite standen oder nicht. Er brachte schlichtweg alle um. Und diese beiden Exemplare würden die nächsten sein. Der Rest des Gesprächs war höchst uninteressant für die blonde Frau, denn es drehte sich um irgendeine neue Autokollektion. Sie schweifte in ihren Gedanken ab. Also hatte es wirklich eine Detonation des Flugzuges gegeben. Hatte sie also richtig gedacht und auch gehandelt. Schließlich hatte sie dem FBI einen Gefallen getan und ihnen auch gezeigt, dass man ihr vielleicht sogar vertrauen konnte. Jetzt musste sie sich nur noch überlegen, wie sie an ein Telefon kam, dass nicht von der Organisation überwacht wurde. Das Handy von dem Mann im Flugzeug hatte sie, als die beiden Männer kamen, leider hastig weggeworfen, sodass es niemand bei ihr finden konnte. Sicherlich war es nicht überwacht worden, da man sich ja sicher war, dass der Mann sterben würde.. Shinichis Nummer war nur ein kleines Problem, dass sie mit Rans Hilfe schon schnell lösen konnte. Denn die würde bestimmt die Nummer ihres Freundes auswendig können. Oder sie nahm wieder mit Black Kontakt auf. Das war eine weitere Möglichkeit, auch wenn sie es vorzog mit Shinichi zu sprechen, da er ihr mehr vertrauen zu schien. Immerhin lag Rans Leben in ihren Händen. Sie bemerkte, wie sich das Gespräch der beiden Männer ein wenig versteifte und schloss daraus, dass sie bald am Ziel angekommen wären. Leise setzte sich auf. Sofort spürte sie die Blicke der deinen Männer auf sich, was sie ein Lächeln aufsetzen ließ. So langsam fühlte sie sich nicht mehr ermattet. Es erstaunte sie manchmal selbst, wie schell es ihr besser ging, aber wahrscheinlich war es nur so, dass ihr Köper sich mit den Jahren darauf eingestellt hatte, dass sie sich schnell erholen musste -zu ihrem Schutz. Dass es, wie Atsushi ihr weismachen wollte, an dem Aptoxin lag, wollte sie nicht glauben. Der Wagen hielt. "Wir sind da!", erklärte der Fahrer überflüssigerweise. Vermouth warf ihm einen Blick zu, den er wahrscheinlich nicht interpretieren konnte, weil er Verachtung, Lächeln, Trauer und Hass zugleich ausdrückte, und machte dann die Autotür auf. Da Mann hatte genau vor dem Haupteingang gehalten, was der Frau gar nicht passte. Sie hätte viel lieber den Weg durch die Tiefgarage genommen, aber das konnte sie nun nicht ändern. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig gelichtete, aber trotz allem war keine Sonne zu sehen. Sie spürte ein seltsames Gefühl in der Magengegend, was ihr sagte, dass demnächst etwas passieren würde. Fragte sich nur, ob es ein positives oder negatives war. Geschickt umging sie die vereinzelten Pfützen und betrat das Beerdigungsinstitut. Eine junge Frau verbeugte sich unterwürfig vor ihr und heißte sie willkommen. Als sie Vermouth als Organisationsmitglied erkannte, verbeugte sie sich erneut. Die blonde Frau ließ das junge Ding einfach stehen und machte sich erst einmal auf, um sich ihre nassen Klamotten auszuziehen. Denn es missfiel ihr, dass sich ihre Kleidung so sehr an ihren Körper schmiegte. Und auch ihr wirres Haar war nicht so, wie sie Atsushi oder den anderen unter die Augen treten wollte. Ein bisschen Würde konnte sie sich ja schließlich noch aufrechterhalten. Shinichi hörte gebannt mit an, wie man Black Berichterstattung über den Einsatz gab. Ihm war schon klar gewesen, dass es sich nur um eine Falle handeln konnte. Das passte einfach viel besser ins Konzept des Bosses. Black stand von seinem Stuhl auf und folgte jemandem, um irgendwelche Absprachen zu halten, die nicht unbedingt für alle Ohren bestimmt waren, sodass Shinichi alleine mit ein paar anderen im Raum blieb, die aber im Gegensatz zu ihm etwas zu tun hatten. Ungeduldig holte er sein Handy heraus und wartete, dass Ran sich endlich bei ihm melden würde. Das Warten machte ihn ganz nervös, weshalb er ohne weiter nachzudenken einfach ihre Nummer wählte. Doch zu seinem Erstaunen war das Handy anscheinend nicht nur ausgeschaltet, sondern die Nummer existierte gar nicht mehr. Das beunruhigte ihn zutiefst. War mit ihr etwas geschehen? Ihr? Seinem Engel? Das wollte er sich erst gar nicht vorstellen, weshalb er aus dem Zimmer ging, um sich anderweitig irgendwie zu beschäftigen. Denn sobald er zu viel Zeit hatte, um an Ran zu denken, würde er sich nur selbst fertig machen. Und das war in so einer Situation nicht das Beste für ihn und sie. Er hörte sich selbst zu, wie seine Schritte über den kalten Steinboden hallten. Es war dunkel in dem Raum, doch er machte sich nicht die Mühe das Licht einzuschalten. Neben ihm stand ein Stuhl, trotzdem setzte er sich nicht, sondern lehnte sich nur gegen die Wand. Seine Wunde war noch lange nicht ausgeheilt und es ging ihm noch nicht so gut, dass er ohne Probleme herumlaufen konnte. Auch wenn er das nie zugeben würde. Sein Atmen ging schnell nachdem er eine Weile gegangen war. Jedoch war es sehr gut gewesen, dass er gekommen war. Denn irgendwie hatte keiner der Anwesenden dem Zurückhaltungsbefehl Ernst geschenkt. Allein Akai hatte sie überredet. Schließlich wussten sie von ihm, dass er mit Vermouth "Krieg" führte. Er wäre mit der letzte, der der Killerin vertrauen würde. Doch er tat es und so folgten sie seinem Beispiel. Wäre er nicht da gewesen, wäre die gesamte Mannschaft in den Tod gerannt. Denn als sich die Tür des Fliegers öffnete, sah es nicht so aus, als wäre es eine Falle. Wie Jodie wären alle umgehend dorthin gelaufen. Es beruhigte ihn, dass ihr nichts passiert war und er den Mann dazu hatte bringen können, sie zu beschützen. Er selbst war noch nicht in der Lage, solche Aktionen durchzuführen. Akai angelte sich sein Handy heraus und wählte Blacks Nummer. "Akai? Ich habe schon gehört, dass Sie es geschafft haben!", begrüßte ihn der alte Mann sofort. "Ja, es war doch ganz gut, dass ich gleich vor Ort war. Überlebende gab es keine, aber da war ja auch zu erwarten..", meinte der FBI-Agent. "Und wieder haben wir keine Spur.. Das Flugzeug war in Lowells Namen gekauft worden. Also kein Hinweis über den Aufenthalt der Organisation.." "Damit wäre dann also der Beweis geliefert, dass ER der Verräter in den Reihen des FBIs ist?" "Sieht so aus.. Ich werde gleich eine Konferenz darüber halten.. Es scheint, als wäre er untergetaucht." Akai dachte eine Weile über diese Worte nach. "Nein, ich glaube nicht, dass der Boss so einen Fehler begehen würde.." "W-was? Wie meinen Sie das?" "Er wird schon längst tot in irgendeiner Ecke liegen. Lowell war im Kontakt mit der Organisation. Er hat ihnen geholfen und unter anderem hat er auch das Flugzeug besorgt, dass wie ich zugeben muss, aus dem Besitz der Regierung gekauft wurde, nicht wahr?" "Ja, dass stimmt. Deshalb musste Lowell es auch besorgen. Es war ihm ein leichtes, einfach zu sagen, dass es für das FBI gebraucht werden würde. Und so ein Flugzeug gibt es nur von der Regierung zu kaufen..", überlegte Black. "Und Atsushi weiß, schlussfolgernd, auch, dass das FBI sofort nach dem "Eigentümer" suchen würde. Selbst wenn uns bis dahin nicht aufgefallen wäre, dass Warren Lowell ein Verräter ist, hätten wir es unweigerlich jetzt bemerkt. Und das FBI würde sofort mit einer Großraumsuche beginnen, bis wir ihn fänden. Denn Lowell ist immerhin vielen bekannt. Sobald wir ihn hätten, würden wir ihn aushorchen. Und ich bin mir sicher, dass der Boss weiß, dass er dann auspacken würde." "Dann haben sie ihn also schon umgebracht?" "Höchstwahrscheinlich! Aber ich werde mir ein paar Leute nehmen, um das zu überprüfen. Wird anscheinend nicht lange dauern.. Ich habe da schon so eine Vermutung, an welchen Stellen er tot liegen könnte." "Gut. Machen Sie das." Black wollte schon auflegen, aber Akai war noch nicht fertig. "Sobald Vermouth sich noch einmal meldet, geben Sie mir bitte bescheid." "In Ordnung, wie Sie wollen.." Das Gespräch war beendet und Akai machte sich auf den Weg zurück zu den anderen, die gerade das Flugzeug untersuchten. Er nahm einige von ihnen mit und erklärte ihnen ihre neue Aufgabe. Während sie sich aufmachten, suchte er nach seiner Partnerin, die er aber nirgends ausmachen konnte. Sato lachte über den Witz der Frau und begann kurz darauf zu gähnen. Es war schon spät und allmählich machten sich immer mehr auf den Weg ins gemütliche Bett. Takagi saß auch nur noch halbzuhörend auf seinem Platz und er schien, als wenn er schon schlief. Also verabschiedete sie sich freundlich von der Frau, die sich auch gleich auf den Weg zu ihrem Zimmer machte. Takagi hatte nicht mitbekommen, dass Sato und er nun alleine waren. Grinsend stupste ihn Miwako in die Seite. "Aufwachen!" "Wie? Was ist los?", fragte er alarmiert und schreckte von seinem Stuhl auf, sodass er mit seinem Knie fast den Tisch umstieß. Miwako lachte laut auf und Takagi schaute zu ihr hoch. Er erkannte, dass sie sich nur einen Spaß erlaubt hatte und schmollte leicht. Wenn er sich so ganz und gar nicht wie ein erwachsener Mann benahm, brachte sie das immer zum lachen. Er schmollte wie ein kleiner Junge, was sie dazu veranlasste, ihm übers Haar zu fahren, was ihn wohl verwirrte. Deshalb umarmte sie ihn einfach mal von hinten und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Das verwirrte ihn zwar auch, aber es war viel angenehmer, sodass sich nur ein rötlicher Schimmer auf seine Wangen zauberte und er diesmal nicht schmollte. "Ich will mich hinlegen und schlafen.. Begeleitest du mich, oder ziehst du es vor, deine Nacht hier zu verbringen?", fragte sie schelmisch. "Bestimmt nicht! Diese Stühle sind ganz schön unbequem zum Schlafen, wenn du mich fragst." Takagi stand auf, nachdem Sato sich von ihm gelöst hatte. Miwako nickte. "Und aus diesem Grund wollte ich ja auch im Bett schlafen! Es sei denn, du ziehst den kalten Boden vor.. Aber da würde ich auch keine Kompromisse eingehen!", scherzte sie. Takagi lief rot an. Für ihn klang das alles sehr seltsam nach etwas bestimmten. Und das ließ ihn panisch werden. "Äh..", wollte er gerade beginnen, als er bemerkte, dass seine Partnerin schon vorgegangen war und ihm zuwinkte. "Kommst du?" Mit eisernen Schritten kam er auf sie zu. Sie musste über sein Benehmen wieder einmal lachen. Nachdem er bei ihr angekommen war, harkte sie sich bei ihm unter und schmiegte sich ein wenig an seine Seite. Das half Takagi jedoch auch nicht so recht, sich zu entspannen. Schweigend gingen sie den Weg zu ihren Unterkünften entlang. Es war recht dunkel und man konnte kaum etwas erkennen. Miwako war eigentlich recht zufrieden mit der Situation, in der sie sich befand. Sie konnte sich zwar ein weit besseres Umfeld vorstellen, aber so ging es auch. Es kam ihr ein bisschen wie Urlaub vor, wenn sie einfach die Umstände vergaß. So wirklich wollte sie nämlich nicht wahrhaben, in welcher Gefahr sie sich befanden. Schließlich war sie hier nicht alleine. Es grenzte schon an ein wahres Wunder, dass Takagi und sie jetzt - mehr oder weniger- zusammen waren. Ohne diese Faktoren hätte es vielleicht noch Jahre gedauert, bis Takagi sie angesprochen hätte, um ihr seine Gefühle zu äußern. Und wer wusste schon, ob sie ihm überhaupt eine Antwort darauf gegeben hätte. Da sie sich dicht an Takagi gelehnt hatte, konnte sie seinen Puls spüren, der irgendwie viel zu schnell schlug, sodass sie ihn von der Seite musterte. Er sah verkrampft aus. "Alles in Ordnung bei dir?" "Äh.. ja!", stammelte er leise. "Wirklich?" Sie ließ ihn los und stellte sich vor ihn. "Du bist total angespannt." "D-da-das ist nur wegen.. na.. weil.. ich bin müde!", erklärte er. "Mehr nicht? Ehrlich?" Sie legte den Kopf ein wenig schief und sah ihn noch direkter an. Ihr Nachharken ließ ihn noch nervöser werden. Sato seufzte und zuckte mit den Schultern. Sie waren inzwischen bei ihrem Zimmer angekommen. Lust, ihn weiter auszuhorchen hatte sie im Augenblick nicht, weil sie müde war. Sie konnte es ja morgen auch noch nachholen. "Gut, wenn nichts ist, gehe ich jetzt schlafen! Gute Nacht, Takagi." Gähnend kramte sie den Schlüssel aus ihrer Hosentasche und schloss die Tür auf. Takagi sah sie vollkommen perplex an. "Was ist denn nun noch?", fragte sie ein wenig verstimmt. Da druckste der Mann einfach so vor ihr herum. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und plötzlich wirkte er gar nicht mehr so angespannt. Da er jedoch nichts sagte, drehte sie sich zu ihrer Tür um. Plötzlich wurde ihre Hand gepackt und sie herumgedreht. So schnell, wie es ging, konnte sie gar nicht denken. Und ehe sie sich versah, spürte sie warme Lippen auf den ihren. Verwundert riss sie die Augen auf, stieß Takagi aber nicht von sich, sondern legte ihre Arme und seinen Nacken und schloss einfach die Augen. Sie spürte seine eine Hand seicht ihre Wange entlangfahren. Das was, sie da gerade taten, ließ sie einfach nur glücklich sein, weshalb sie sich wünschte, dass es niemals aufhören würde. Dass Takagi diesen Schritt ging, überraschte sie mehr, als sie zugeben konnte, aber es war eine sehr positive Überraschung, gegen die sie ganz und gar nichts einzuwenden hatte. Langsam bekam sie keine Luft mehr, weshalb sie doch gezwungen war, den Kuss zu beenden. Sie spürte Takagis warmen Atmen auf ihrer Haut und öffnete langsam die Augen. Takagi sah gerade kein wenig trottelig oder kindisch aus. Erwachsen, aber dennoch irgendwie.. süß. Miwako lächelte leicht und Wataru räusperte sich verlegen. "Nichts..", antworte er auf ihre Frage von vorhin. "Gute Nacht!" Er drehte sich von ihr weg und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Jetzt musste Miwako erst recht lachen. Das hätte sie von ihm nun wirklich nicht gedacht. Dass er sie erst so "anfallen" und danach einfach stehen lassen würde. Sie sah ihm nach, bis er um die nächste Ecke gebogen war und schloss dann die Tür hinter sich. Mit einem Grinsen, das sie einfach nicht einstellen konnte, fuhr sie sich mit der Hand über die Lippen. Das hatte sie nun wirklich nicht gedacht. .............................................................................. Schluss für heute! ^^ Ist ja wirklich mal wieder etwas länger geworden als sonst... Hat einfach zu viel Spaß gemacht (zumindest beim Schreiben, nicht beim noch mal durchlesen..) Bin mal gespannt, wie es euch so gefallen hat xD Diesmal mussten ja nicht alle leiden. Kapitel 35: ------------ Elena setzte sich entspannt auf die Couch. Sie würden schon so bald an ihrem Ziel sein. Es war schon fast greifbar. Die letzte Hürde war ein Klacks, wenn man bedachte, was sie schon alles getan hatten. All die Jahre, die sie für dieses Projekt gebraucht hatten. Es würde sich lohnen. Atsushi und sie hatten Shiho gerade erst über ihre vollständigen Pläne aufgeklärt und nun kam es zum entscheidenden Punkt. Sie hatten Shiho in der Hand. Die Anwältin trommelte mit den Fingern ungeduldig auf ihrem Schoß. Im Gegensatz zu allen anderen war sie kein Stück müde, sodass sie auch nicht ins Bett gegangen war. Viel eher war sie aufgeregt und freute sich wie ein kleines Kind. Ihre Bäckchen waren ein wenig gerötet, aber nicht weil ihr warm war, sondern weil sie so sehr darauf freute, endlich wieder mit Kogoro zu sprechen. Eine junge Frau, die einen dunkelblauen Blazer trug, kam lächelnd auf sie zu und bedeutete ihr, ihr zu folgen. Das ließ Eri sich nicht zwei Mal sagen und sprang sogleich von ihrem Stuhl auf. Sie ging der Frau hinterher, wobei sie ein Büro durchquerten, in dem mehrere Leute saßen. Die meisten von ihnen schienen zu telefonieren, oder am Computer zu arbeiten. Ab und zu konnte Eri einige Gesprächsfetzen auffangen, die ihr aber nicht wirklich etwas sagten. "No! That' s impossible.. We've to find out!" "I tell you... It's fact! It must be him!" "Hurry up!" Plötzlich standen mehrere Personen von ihrem Arbeitsplatz auf und verließen das Büro, dass Eri nun hinter sich lassen musste. Sie gingen in einen Nebenraum, zu dem die Frau ihr die Tür öffnete und sie eintreten ließ. "You are allowed to use this phone. It's a saved line and you don't have to care about the things you're talking about." "Many thanks!", erwiderte Eri rasch. "And this is the phone number you asked for.." Die Frau im Blazer reichte der Anwältin einen kleinen Zettel, auf dem eine Telefonnummer vermerkt worden war. Nach einem weiterem Lächeln und "Danke" von Eris Seite, verließ die Frau das Zimmer, sodass Eri nun alleine war. Nervös setzte sie sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand und griff von dort aus nach dem Telefon, um es zu sich heranzuziehen. Innerlich war sie so aufgewühlt und aufgeregt, dass sie sich erst einmal beruhigen musste, bevor sie den Hörer in die Hand nahm. Sie war immer noch rot und strich sich nervös die Haare hinters Ohr. Auch wenn es totaler Blödsinn war, sie wollte nicht übermüdet oder verwuschelt aussehen, wenn sie ihn anrief. Kogoro konnte sie zwar über das Telefon nicht sehen, doch es war ein Zwang, den sie nicht überwinden konnte. In dieser Hinsicht war sie noch längst nicht so erwachsen, wie sie es sonst war. Sie holte noch einmal tief Luft, atmete dann lange aus und nahm dann das Telefon in die Hand und wählte die Nummer, die auf dem Zettel stand. "Ich habe schon auf deinen Anruf gewartet.., Eri.", kam die Antwort, nachdem es zwei mal getutet hatte. Die Anwältin war nicht überrascht über diese Begrüßung. Schließlich hatte man ihr gesagt, dass man Kogoro schon vorher angerufen hat, um zu überprüfen, ob er in der Lage war mit ihr zu reden. "Wie geht es dir?", fragte er gleich danach. "Mir geht es gut.. Und dir?" "Och.. Ich habe hier meinen Spaß.. Sind ja genügend Fans in der Nähe!", witzelte Kogoro. Doch Eri lachte nicht, und sagte auch nichts. "Hast du etwas von Ran gehört?" "Ran? Nein.. Wieso? Ist etwas passiert? Ich werde hier nämlich nicht rausgelassen... Dabei geht es mir schon viel besser." "Es ist zu deinem besten...", murmelte Eri leise. "Wie? Was ist denn nun mit Ran? Geht es ihr nicht gut?" "Nein, nein. Alles in Ordnung." "Ich habe doch wohl das Recht zu wissen, wie es meiner Tochter geht, oder? Frau Anwältin?" Kogoros Stimme klang immer noch ein wenig witzig, doch nun schwang auch ein wenig Angst mit. Eri wollte ihm jedoch nicht erzählen, was wirklich passiert war. Sobald er hören würde, dass Ran entführt worden war, würde er bestimmt nicht einfach ruhig im Bett liegen bleiben. Er würde, was sie auch tun würde, Ran sofort suchen. Aber Kogoro musste unter Beobachtung des FBIs bleiben. Denn das war er ja gerade. Deshalb entließ man ihn nicht aus dem Krankenhaus. "Ran geht es wirklich gut... Sie schläft.. Immerhin ist es bei uns spät abends." Kogoro musste wissen, dass sie log. Schließlich hatte sie ihn gefragt, ob er von seiner Tochter gehört hatte. Da stimmte irgendetwas nicht. Er konnte eins und eins zusammenzählen. Am Leben war sie anscheinend ja noch, zumindest soweit Eri wusste. Denn ansonsten hätte Ran, wenn sie es getan hätte, gar nicht anrufen können. Es gab nur die Möglichkeit, dass Eri nicht wusste, wo ihre Tochter gerade steckte. Und am nahesten war da die Vermutung, dass sie entführt worden war. "Ihr wird schon nichts passiert sein. Immerhin ist ihre Mutter Eri Kisaki!", meinte Kogoro nach einer Zeit des Schweigens. Eri ließ den Kopf sinken. Also hatte Kogoro es auch herausgefunden. Dabei hatte sie ihm doch gar nichts davon erzählen wollen. "Aber sie ist doch..", erwiderte die Anwältin mit brüchiger Stimme. Sie konnte sich zwar verdammt gut zusammen nehmen, doch auch ihre Fassade bröckelte irgendwann. "Hey..", versuchte er sie aufzumuntern. Sie schloss ihre Augen und spürte, wie ihr Tränen über die Wange liefen. Vor Yukiko hatte sie nicht weinen wollen, aber bei Kogoro war das etwas anderes. Er würde ihre Gefühle besser verstehen können als Yukiko, die ihren Sohn in den letzten Jahren nur noch sehr selten gesehen hatte. Sie war zwar nicht der Meinung, dass die Kudos schlechte Eltern waren, aber ihre Beziehung zu Shinichi war anders als ihre zu Ran. Yukiko würde sie deshalb nicht so gut verstehen können, wie Kogoro. "Wir werden sei schon bald heil und munter wieder sehen..", antwortete er auf ihr Weinen hin. Sie sprachen noch lange bis Eri sich beruhigt hatte. Die Frau hätte sie zwar gewünscht, dass Kogoro sie in den Arm genommen hätte, aber das ging ja nun einmal nicht. So war es auch schon schön. Das Verhältnis zwischen ihnen hatte sich sehr durch diese ganze Sache verändert. Sie waren wieder näher zusammengerückt. Eri strich sich die Tränen zur Seite und lächelte dann. "Sobald ihr beide wieder in Japan seid, unternehmen wir etwas gemeinsam- als Familie. Und du wirst sehen: Ganz schnell werden wir dir auf den Wecker gehen, sodass du dir wünschst, uns nicht zu kennen!" "Das werden wir ja noch sehen!", gab Eri keck zurück. "Wer wohl von wem die Nase voll haben wird!" "..Pass auf dich auf!" "Ja.. Du auch." Kazuha schlief schon wieder. Heiji hatte es sich neben ihrem Bett auf einem Stuhl bequem gemacht. Sie sah immer noch ganz schön abgekämpft aus. Ihre Haut war bleicher als sonst. Wie sie da so schlief, musste er sich an früher erinnern, als sie beide sich mit den Handschellen aneinander gekettet hatten. Damals hätte er es sich noch nicht einmal selbst zugestanden, aber es hatte ihm gefallen. Kazuha war immer das Mädchen gewesen, mit dem er sich nur gestritten hatte. Und wahrscheinlich würde sich das in nahe liegender Zeit nicht ändern, aber es war auch gut so. Er würde sonst etwas vermissen. Jetzt waren sie zusammen. Was wohl ihre Eltern und Klassenkameraden dazu sagen würden? Die meisten hatten sie ja so oder so schon immer als Paar gesehen, was sie aber beharrlich dementiert hatten. Heiji fragte sich, was sie er die ganze Zeit über machen sollte, während sie sich ausruhte. Er war kein Typ, der einfach mal so herumsaß und Däumchen drehte. Aber solange Kazuha genau vor seiner Nase lag und er sie "überwachte", konnte ihr auch nichts passieren, was auch wieder einen Vorteil mit sich brachte. Atsushi brachte sie zu ihrem neuen Labor. Dieses kannte sie noch nicht. Es war weitaus mit neuerer Technologie ausgestattet und die Größe des Raumes war fast überwältigend. Grob schob ihr Vater sie herein und schloss die Tür hinter sich. "Hier wirst du jetzt arbeiten!", meinte er trocken, wobei der Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht lag. Doch wie Shiho sich gut vorstellen konnte, war das kein Lächeln, das er ihr gab, sondern dem Ziel, von dem er glaubte es bald erreicht zu haben. Am liebsten hätte sie ihn angefaucht, ihn geschlagen, sich einfach nur gegen diesen Mann gewehrt. Aber sie konnte es nicht tun. Nicht nachdem man sie über alles aufgeklärt hatte. Atsushi wusste genau, dass sie nicht aufmucken würde, bevor sie die Proben gesehen hatte. Denn er und Elena hatten ihr klar gemacht, dass, selbst wenn sie sich umbringen würde, das Mittel früher oder später hergestellt werden würde. Und Shiho war schuld, dass sie dies tun könnten. Denn sie hatte den Grundbaustein für dieses Unterfangen geliefert: das Aptoxin. Sie würde für immer Schuld sein, dass ein Mittel entstand, mit dem man tausende von Menschen töten konnte. Und das in Blitzesschnelle. Und Elena und Atsushi kannten ihre Tochter. Egal wie sehr sie es auch bestreiten würde, niemals könnte sie es sich verzeihen, Schuld an den Toden von Unschuldigen zu sein. Shiho würde nach ihrem Willen das Mittel herstellen. Auf die Idee, dass ihre Tochter versuchen würde die Proben zu zerstören, waren die Beiden auch gekommen und sie wussten genau, wie sie dem vorbeugen konnten. "Setzt dich auf den Stuhl dort!", wies er seine Tochter an, die seiner Anweisung auch folgte. Mit einem Blick, der, wenn er könnte, Atsushi in Stücke reißen könnte, starrte Shiho ihren Feind an. "Ich werde dir jetzt die Proben bringen.. Aber wir wollen ja nicht, dass du damit etwas anstellst, was wir nicht wollen." Erschrocken riss Shiho die Augen auf. Atsushis Worte ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie hatten irgendetwas gemacht! "W-was? Was habt ihr getan?" "Das will ich dir lieber zeigen.. Das hinterlässt ja meistens mehr Nachdruck!" Der Mann wand ihr kurz den Rücken zu und als sie an ihm vorbei sah, entdeckte sie einen Flachbildschirm. Atsushi tat irgendwas, wahrscheinlich schaltete er den Bildschirm ein und nach einem kurzen Aufflackern erschien auch ein Bild, was Shiho einen erschrockenen Laut ausstießen ließ. "Wie ich sehe, wirst du voll und ganz kooperieren?" Sie hüllte sich in ein großes Handtuch und trocknete sich hastig die Haare ein wenig ab ab. Gerade, als sie sich wieder anziehen wollte, klopfte es an der Tür. "Moment!", rief sie als Antwort und zog sich das Handtuch noch fester um. Zur Sicherheit schnappte sie sich auch noch ihr Messer- nur für alle Fälle, denn man wusste ja nicht, wer so alles an der Tür klopfte. Vermouth riss die Tür mit einem mal auf und die Person, die vor der Tür stand, zuckte zusammen. "Oh.. Vodka.. Du bist es!" Der dickliche Mann nickte ernst und ging an ihr vorbei, ohne dass sie ihn hinein gebeten hatte. "Ja, natürlich. Komm doch rein!", murmelte Vermouth ironisch, sodass Vodka es jedoch nicht hören konnte. "Wir müssen uns unterhalten!", begann er und die blonde Frau musste kurz schmunzeln. Ein Außenstehender konnte das jetzt auch missverstehen. "Natürlich.." Sie warf die Tür ins Schloss. Dabei kam sie jedoch an ihre Wunde an der Hand und stöhnte leise auf. "Uh? Deine Hand... Bist du verletzt?" "Ach was.. Ist nicht schlimm. Nur ein kleiner Kratzer.." Sie sah den Mann fragend an. "Also. Worüber wolltest du reden?" Mit den Augen zeigte sie ihm, dass er ihr folgen sollte und so ging sie ins Bad, aus dem sie gerade erst gekommen war. Ein leichter Dunst hing immer noch im Raum und der Spiegel über dem Waschbecken war beschlagen. Sie hatte noch nicht herausgefunden, wie viele und vor allem wo sich Richtmikrofone befanden, deshalb wollte sie auf Nummer sicher gehen. Da war die altbewährte Methode mit dem Wasserhahn ja gar nicht so schlecht. Vermouth stellte den Duschkopf niedriger und auf den stärksten Strahl und stellte sich daneben. Vodka verstand, was sie vorhatte. Es schien ihr so, als würde er erst in diesem Augenblick wirklich kapieren, was es hieß sich heimlich gegen die Organisation zu stellen. "Du willst also eine Erklärung haben, nicht?", flüsterte sie. Vodka nickte nur zur Bestätigung. "Und ich werde sie dir natürlich auch geben. Doch ich brauche jetzt erst einmal Zeit. Ich habe noch keine Ahnung, was in der Zwischenzeit, als wir unterwegs waren, passiert ist.." "Ich bin schon etwas länger hier.. Aber erfahren habe ich noch nichts. Von den Männern, die mich abgeholt haben, habe ich die Aufgabe übertragen bekommen, erst einmal zu warten. Und deshalb sitze ich hier nur herum.. Gerade erst habe ich gehört, dass du angekommen bist.." Vermouth seufzte leicht. Sie hatte es sich schon gedacht, dass man gerade Vodka nicht viel erzählen würde. Wahrscheinlich sollte sie genau wie er auch eine "Pause" einlegen. "Kannst du mir mal ein Handtuch reichen?", fragte sie plötzlich und der dickliche Mann sah sie schockiert an. Doch dann verstand er, dass sie das einfach nur so sagte. "Ja klar!", antwortete er übertrieben. "Bitte!" "Ich werde mich jetzt hier ein wenig umsehen. Du bleibst solange irgendwo, wo Atsushi und Elena dich sofort auffinden können. Du musst mir Rückendeckung geben. Es wird nicht lange dauern. Und danach ist vielleicht schon alles geklärt!" Vermouth zwinkerte ihm zu. Vodka nickte nur stumm und sah sie dann noch weiter an, als wenn er auf etwas warten würde. "Ist noch was?", flüsterte sie. "Sonst würde ich mich jetzt anziehen.." "Äh.. ja, natürlich.. Ich gehe dann.." Er drehte sich von ihr weg und verließ ihr Zimmer. Nachdem sie die Tür zufallen gehört hatte, wischte sie zunächst mit der Hand über den Spiegel, um sich selbst ansehen zu können. Sie sah immer noch ein wenig fertig aus. Aber sie wollte jetzt erst einmal nach ihrem "Engel" sehen. Sie hoffte innerlich inständig, dass es ihr gut ging. ............................................................................. So... und schon wieder ist ein Kapi zu Ende. Ich kann Atsushi auch kein Stück leiden. Er und Elena haben ihr Lebensziel gefunden: Shiho verletzten.. u.u Jetzt wurde sie schon wieder erpresst. (Nur für euch) mach ich schnell weiter. ^^ PS: Thx für eure lieben Kommis *alle dolle knuddel* Eri_Kisaki Kapitel 36: ------------ Er warf die Autotür mit einem lautem "Bumm" zu und sah sich um. Der Weg war vom Regen aufgeweicht und so stand er bis zu den Knöcheln im Matsch, was ihn aber im Moment nicht stören sollte. Schließlich war er nicht an diesen Ort gekommen, um sauber zu bleiben. Im Gegenteil. Denn alles, was mit der Organisation zu tun hatte, war "dreckige Arbeit". Er holte einen Lageplan aus seiner Tasche und bereitete ihn auf der Kühlerhaube des Wagens aus. Mit dem Finger umkreiste er mehrere Gebiete. "Sie werden hier suchen.. Der Rest wird hier alles überprüfen und ich werde zwei von ihnen mit zum Hafen nehmen." "Gut.." Die ersten Männer machten sich auf den Weg, bis nur noch Akai selbst und zwei weitere Männer übrig blieben. "Haben Sie Miss Starling nicht gefunden, oder wieso ist sie nicht bei diesem Einsatz dabei?", fragte der eine von den beiden, der sich seine Haare wasserstoffblond gefärbt hatte. Akai fand, dass die Farbe und auch der kurze Schnitt ihm nicht unbedingt standen, sondern ihn eher wie ein Weichei aussehen ließen. Sein Blick schweifte kurz durch die Gegend, bevor er den beiden Männern ins Gesicht sah und mit einer fast kalten Stimme antwortete: "Nein. Sie hatte am Flughafen noch etwas Dringendes zu unternehmen." "Achso.." Das entsprach jetzt nicht ganz der Wahrheit, aber Akai wollte nicht, dass die anderen mitbekamen, dass Jodie geweint hatte. Denn das hatte er sehen können. Selbst der Regen konnte ihre Tränen nicht verstecken, auch wenn sie das gedacht hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich irgendwo verzogen und würde erst dann wieder auf der Bildfläche erscheinen, wenn sie sich gefasst hatte. Ein Wassertropfen fiel auf den Lageplan, sodass Akai aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er bemerkte, dass er von der Seite angesehen wurde. "Sind Sie dann soweit?", fragte er mit einem scharfen Unterton und die beiden standen sofort stramm. "Jawohl!" "Dann fahren wir am besten sofort zum Hafen.. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir diesen Verräter dort finden werden." Ein leises Rascheln ließ sich aufwachen. Noch fast im Halbschlaf drehte sie sich zu dem Geräusch um. In der Dunkelheit des Zimmers konnte sie nur schemenhaft eine Person ausmachen. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, wer dieser Jemand war und ihr Herz begann wie wild zu klopfen. Doch dann erinnerte sie sich, wo sie war. Yukiko befand sich unter Obhut des FBIs. Ein Einbrecher würde hier ganz sicherlich nicht herkommen. Die Person schlug vorsichtig die Decke auf uns schlüpfte nahezu geräuschlos hinunter. Yukiko war wütend. Ihr Mann war soeben schlafen gegangen. Und das Stunden später, als sie selbst sich hingelegt hatte. Was hatte er die ganze Zeit über getrieben? Sie versuchte zu erkennen, nach was für einem Duft er roch, doch es gelang ihr nicht. Eingeschnappt drehte sie sich wieder auf die Seite zurück. Yusaku bemerkte, dass seine Frau sich bewegt hatte. "Du bist wach? Das wusste ich nicht. Ich.." "Spar dir deine Antwort. Ich schlafe! Gute Nacht!", sagte sie gespielt liebenswürdig und legte einen harten Nachdruck in ihre Worte. Sie zog sich die Decke über die Schulter, weil sie heruntergerutscht war und versuchte nicht auf den gleichmäßigen Atem ihres Mannes zu achten, der anscheinend schon im Land der Träume war. Er war also müde? Die ganze Zeit weg? Und manchmal roch er nach Frauenparfüm? Wie sollte sie da anders denken, als das er eine andere hatte? Traurig biss sie sich auf die Lippe, um nicht anfangen zu weinen. Die FBI-Agentin schnäuzte ein letztes Mal in das Taschentuch und warf es dann in den nahe stehenden Papierkorb. Sie hatte sich die ganze Zeit über in der Frauentoilette verkrochen und darauf gewartet, dass sie nicht mehr weinen musste. Sie konnte selbst nicht so recht verstehen, warum sie so sentimental war. Vielleicht verkraftete sie es einfach nicht, dass Vermouth ihnen geholfen hatte, oder es lag an Akai, der sich so abweisend benahm. Jedenfalls war Akai jetzt mit einigen anderen Männern unterwegs. Sie hatte ihn wegfahren sehen. Prüfend sah sie in den Spiegel über den Waschbecken und wischte sich die letzten Spuren des Weinens von ihrem Gesicht ab. Ihr Kajal war leicht verwischt, aber nachdem sie ein paar Mal an den Stellen gerieben hatte, erkannte man gar nicht mehr, dass sie geweint hatte. Nur ihr Auge war ein wenig rötlich gefärbt, aber das ließ bei ihr bekanntlich schnell nach. Ran hustete ein weiteres Mal und ließ sich dann erschöpft an die Wand sinken. Der Mann hatte wirklich extrem kräftig zugedrückt. Zum Glück hatte sie das ganze überlebt. Fast wäre sie erstickt. Und noch jetzt konnte sie seine Finger an ihrem Hals spüren. Es war ein Schock für sie gewesen. Zwar war es jetzt schon eine Weile her, aber ihr Herz schlug immer noch rasend schnell und wollte sich gar nicht beruhigen. Dem Tod ins Auge sehen. Sie rückte noch näher an die Wand heran. Das Gesicht des Mannes erschien wieder vor ihrem Auge. Ein Schauer erfasste sie und sie schüttelte sich, um den Gedanken loszuwerden. Er hatte Shiho Tochter genannt. Aber das war für sie völlig unverständlich. Welcher Vater war so gemein zu seiner eigenen Tochter? Sie konnte das nicht nachvollziehen und sie wollte es auch gar nicht. Aber in der Welt gab es ja lauter Verrückte. Das wurde ihr immer wieder bewusst, wenn sie sich die Täter, die ihr Vater entlarvte. Obwohl all die Mordaufklärungen wohl doch eher Shinichi in die Schuhe geschoben werden mussten. Sie schlich sich leise durch den Flur. Keiner war zu sehen. Atsushi war nach Angaben des einen Mitgliedes gerade mit seiner Tochter beschäftigt und auch Elena war "ausgeflogen". Es war jetzt genau der passende Augenblick. So eine einmalige Chance würde sich ihr so schnell nicht mehr auftun. Vermouth lächelte sich selbst zu. Es lief gerade alles glatt und wenn sie Glück hatte, konnte sie Ran schon am nächsten Tag hier rausgeholt haben. Dafür brauchte sie zwar eine Menge Glück, aber warum sollte sie die nach allem, was gerade passiert war, nicht haben? Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und hoffte, dass niemand auf einmal hinter der nächsten Ecke hervorspringen würde, um sie aufzuhalten. Doch es geschah nichts der gleichen und so gelangte sie, ziemlich langsam, zu dem Zimmer, in das man Ran am Anfang gebracht hatte. Sie hoffte, dass sie auch noch da sein würde, denn ansonsten würde es schwer werden, sie zu finden. Wo sollte sie auch suchen? Sie stellte sich an die Tür und vernahm von drinnen ein Husten. Niedergeschlagen nickte Shiho. "Ja, ich werde tun, was ihr sagt. Aber dafür dürft ihr ihnen nichts antun." "Wir werden nichts tun, solange du das machst, was wir wollen. Es liegt allein bei dir, ob sie ihr Leben frühzeitig beenden müssen, oder noch ein bisschen weiterleben. Aber dir macht es bestimmt genauso viel Spaß, wie uns, Schicksal zu spielen.", scherzte Atsushi sah seine Tochter herausfordernd an. Dann drehte er sich von ihr weg, sodass sie ihn nicht ansehen musste. Da hatten ihre Eltern ihrem Ruf wieder mal alle Ehre gemacht. Da zeigten sie ihr über den Bildschirm über 500 Menschen, die alle geknebelt und gefesselt vor einer großen Menge Dynamit saßen. Ihr Ziel war ganz einfach. Spielte Shiho nicht mit, würden sie alle Anwesenden ohne mit der Wimper zu zucken einfach in die Luft sprengen. Sie appellierten an Shihos Empfindungen. Denn sie würde nicht zulassen, dass man die Menschen umbrachte. Es waren Unschuldige! .......................................................................................... Wahnsinn, dass ich es auch noch geschafft habe wieder zu schreiben. Also erst einmal eine große Entschuldigung. War aber gaaaaanz unschuldig, war krank. Ist auch ein bissel kurz das Kapi, aber egal. Das nächste wird wieder länger. Und bei Ran ist ja alles in "Ordnung". Kapitel 37: ------------ Sie setzte ein Lächeln auf, um sich selbst Mut zu machen und klopfte an, wartete jedoch nicht, dass man sie hereinbat. Ihr Blick schweifte durch den Raum. Keiner zu sehen, aber sie hatte doch jemanden gehört. Ein Rascheln ließ Vermouth Richtung Boden sehen und dort entdeckte sie, was sie suchte. Die Augen des Mädchens weiteten sich und es rappelte sich auf, bis es vor der blonden Frau stand. Ihr Blick strahlte, aber Vermouth erkannte den Schatten, der sich dort hin verkrochen hatte. Sofort erfasste sie eine Welle des Selbsthasses. Schließlich wollte sie nicht, dass ihr Engel auch nur eine Sekunde unglücklich war. "Ich bin wieder da!", sagte sie mit sanfter Stimme. Es klang, als wolle sie dem Mädchen jeglichen Kummer von der Seele nehmen. Ran lächelte nur und legte den Kopf schief, wobei Vermouth den roten Abdruck auf ihrem Hals deutlich bemerkte. "Was ist passiert?", fragte sie erschrocken und kam auf Ran zu, um sich die Stelle genauer anzusehen. Das Mädchen versuchte sie abzuschütteln, aber das war gar nicht so einfach. Schon bald hatte Vermouth ihren Hals so freigelegt, dass sie sich das Ganze näher ansehen konnte. "Das ist nicht weiter schlimm!", wehrte Ran ab und ging ein paar Schritte zurück. Vermouth sah sie misstrauisch an. Das Sprechen strengte sie ganz schön an und tat auch weh, weswegen sie husten musste. "Das Beste ist, wenn du erst einmal nicht so viel redest. Schone dich.." Ran schüttelte den Kopf. "Ich habe da vielleicht etwas gefunden, was Sie Shinichi sagen können!" Vermouth senkte den Kopf. Sie wollte ihrem Engel nicht jetzt sagen, was mit dem Handy passiert war. Das konnte sie nachher auch noch tun, wenn sich herausstellte, dass das, was Ran ihr zeigen wollte, wirklich wichtig war. "Na gut.. dann zeig es mir.." Die Oberschülerin sah sich im Zimmer um. Vermouth bemerkte ihren Blick und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Keine Sorge. Dieses Zimmer wird nicht überwacht.. Wieso auch immer.. Ich habe das schon überprüft." Ran nickte erleichtert und ging dann zum Computer, den sie auch sofort einschaltete. Die blonde Frau folgte ihr und sah ihr überrascht über die Schulter, als sie das Passwort eingab. Denn das wusste sie selbst nicht. Gin hatte es zwar von Atsushi erfahren, aber aus ihm hatte sie es nie herausbekommen. Die Organisation ging ihm immer vor. Da machte er auch keine Ausnahme, nur weil sie es war. "Kann ich?", fragte sie, nachdem auf dem Bildschirm mehrere Ordner erschienen waren. Ran zögerte. , überlegte sie. Vermouth bemerkte das Zögern des Mädchens und verfluchte sich innerlich. Es war ihr schon klar, dass man ihr nicht so einfach vertrauen würde. Sie tat es ja selbst auch bei keinem. Aber gerade jetzt war es wichtig. In den Augen von Ran sah sie Angst, Verzweiflung und Skepsis. Es hatte ja so kommen müssen. Vielleicht hätte sie es ahnen müssen. Ihr konnte keiner vertrauen. Sollte sie Ran jetzt einfach niederstrecken? Sie brauchte jede Information, die sie kriegen konnte. Und eventuell war es mit dem, was Ran ihr zeigen wollte soweit, dass alles ein Ende hatte. Ran zögerte immer noch und ließ die Maus zum "log-out" gleiten. Sie wusste, dass Vermouth das Passwort nicht gesehen hatte. Der Wind blies ihm eisig entgegen, aber es störte ihn nicht. Sein Blick war wie immer monoton und er starrte nur auf den Weg vor sich. Akai hörte schon das leise Rauschen der Wellen und in seine Nase drang auch schon der typische Geruch. Er benetzte sich mit der Zunge die Lippen und schmeckte den salzigen Geschmack. Der Weg bog um die Ecke einer Lagerhalle und er stand vor dem Wasser. Seine Intuition leitete ihn immer in die richtige Richtung und auch diesmal hatte sie ihn nicht im Stich gelassen. Aus den Augenwinkeln sah er etwas Unnatürliches. Etwas, dass an diesen Ort nicht hingehörte. Ohne die Mine zu verziehen, zog er sein Handy aus der Jackentasche und wählte Blacks Nummer. "Ich hab ihn gefunden.", sagte er zur Begrüßung und ging dann dichter auf die Leiche von Warren Lowell zu. Der Anblick der Leiche nahm ihn nicht mit. Es war ihm sogar total egal. "Wo haben Sie sie gefunden?", fragte Black nach einer Weile des Schweigens nach. "Da, wo ich sie vermutet habe.. Am Hafen. Hier kommt selten jemand vorbei, weil gegenwärtig viele krumme Dinger am Laufen sind. Die Tokioer Polizei traut sich selten hier her." "Also der perfekte Ort, damit man ihn nicht gleich findet.", murmelte Black. Seine Stimme klang angeschlagen und Akai spürte sofort, dass da noch etwas war. "Was ist passiert?", hakte er nach. "Die Polizei hat gerade in den Nachrichten eine lange Reihe von Vermissten bekannt gegeben." "Und wieder mal war unsere Lieblingsorganisation am Werk?", vermutete Akai und traf damit ins Schwarze. "Ja." "War ja zu erwarten, dass sie keine Pause einlegen.", knurrte er. "Gibt es einen Auftrag?" "Vorerst werden Sie sich nur um Mister Lowell kümmern. Ich habe Miss Starling schon mit einem Trupp darauf angesetzt." "Oh.." Akai wurde bei ihrem Namen sofort an das letzte Mal erinnert, als sie sich gesehen hatten. "Alles in Ordnung bei ihr?" "Ja.. Wieso? Stimmt denn etwas nicht?" "Doch doch.. Ich werde mich jetzt um unseren Mann hier kümmern!" Keine Antwort abwartend, legte er auf und sah eine Weile aufs Wasser heraus. Seine Gedanken kreisten um seine Partnerin, bis er Schritte hörte. "Akai?", fragte einer der Männer, die mit ihm gekommen waren. "Ich hab ihn. Sie können den anderen bescheid sagen!", wimmelte er den Mann sofort ab. Verunsichert druckste dieser vor ihm herum. "Ist noch was?", geiferte er und sah den Mann herausfordernd mit hochgezogener Augenbraue an. "N-nein." Akai wurde noch einmal mit einem verwirrten Blick angesehen, doch dann ließ der Mann ihn in Ruhe und ging los. Akai beugte sich über den Leichnam des Mannes, um ihn genauer inspizieren zu können. Er wollte sich gerade mit der rechten Hand auf seinen Oberschenkeln abstützen, als er bemerkte, dass sich etwas in seiner Jackentasche befand. Verwundert steckte er die Hand in die Tasche und zog den Gegenstand heraus. Sein Blick schweifte über ihn und seine Augen weiteten sich. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, dass sie zu einem unendlich traurigen Bild verzog. In seinem Herz spürte er einen schmerzhaften Stich, der ihm das Atmen schwer werden ließ. Warum nur nahm ihn dieser Gegenstand- ein Foto mit einem Mädchen drauf nur so mit? Seit er die Vereinigten Staaten verlassen hatte, hatte er den Gedanken an das Mädchen, Yuki, erfolgreich verdrängt. Vor ihm drehte sich plötzlich alles und er musste sich an der Wand der Lagerhalle abdrücken, um nicht umzufallen. Ihre Stimme erschien wieder in seinem Kopf und machte es ihm unmöglich an irgendetwas anderes zu denken. Seine Gedanken rasten. Er bemerkte nicht einmal, wie er zur Seite kippte und auf den Boden aufschlug. Seine Wunde, die er sich in den Staaten zugezogen hatte, begann wieder zu bluten, aber auch das bekam er nicht mit. Seine Sinne schwanden vollends und eine angenehme, dunkle Macht zog ihn von allem weg. Dem Verräter Lowell, den ganzen Problemen, vor denen das FBI stand, Jodie und auch dem Bild mit dem Mädchen, das nun neben ihm auf dem Boden lag. Sie richtete aus langer Weile die Waffe auf eine junge Frau, die schon die ganze Zeit über so eingeschüchtert aussah und hielt sie ihr auf die Brust. "Hast du Lust zu sterben?", fragte sie hinterlistig grinsend. Die Frau begann panisch zu zittern und man konnte ihr Ansehen, dass sie große Angst hatte. Ihre braunen Augen spiegelten die pure Furcht wider. Elena lachte höhnisch und drückte ab. Jedoch schoss sie nicht auf die Geisel, sondern nur auf die Wand hinter ihr. Hätte man die Geiseln nicht gefesselt und ihnen den Mund zugeklebt, hätte sie bestimmt geschrieen und um ihr Leben gebettelt, aber so konnte man nur ein hohes, summendes Geräusch vernehmen, als die Frau versuchte zu schreien. Die Frau von der Organisation strich ihr mit der Waffe, aus der noch ein wenig Rauch aufstieg, über die Wange. "Ganz ruhig.. Noch brauche ich dich, Süße!" Spöttisch ließ sie von der Frau ab und ging zur nächsten Person, einem alten Mann. Ein Lächeln entwich Elenas Lippen. Die Geiseln sagten ihr alle zu, da gab es keine Ausnahme. Alles war vorhanden. Vom kleinen Vorschulkind über Studenten bis hin zu alten Opas. Da hatte Atsushi ihr bei der Auswahl der Opfer ja einen großen Gefallen getan. Dafür musste sie sich noch ganz herzlich bei ihm bedanken. Und sie hatte da auch schon eine Idee. Aber solange würde sie jetzt ganz brav auf die Geiseln aufpassen. Schließlich sollte ihr Mann keinen Grund haben, sich aufzuregen. Vermouth und Ran sahen sich, ohne sich zu rühren, an. Zwei Augenpaare starrten sich, wie es schien, unermüdlich an, bis eine der beiden das ganze unterbrach. "Es könnte vielleicht mein Ende bedeuten, was heißen würde, dass ich Shinichi nie wieder sehen kann, aber ich lasse es auf einen Versuch ankommen. Ich werde Ihnen vertrauen. Alles, was ich Ihnen jetzt zeige, könnte die Organisation zu Fall bringen. Sie könnten mich nachdem ich Ihnen dies gezeigt habe auch umbringen.. ich weiß es nicht. Aber falls sie mit diesem Gedanken spielen, kann ich Ihnen nur davon abraten. Denn Shinichi wird, sobald er erfahren hat, was Sie getan haben, Sie solange jagen, bis er Sie lebenslänglich hinter Gitter weiß!", sagte Ran mit ruhiger Stimme, wenngleich es ein wenig drohend herüberkam. Wenn sie dieses Mädchen nicht über alles gemocht hätte, hätte sie ihr dafür sicherlich schon eine Abreibung gegeben, aber das was sie sagte, ließ ihr die Augen leicht brennen. Ihr Angel vertraute ihr. Und das machte sie glücklich. Der erste Mensch, bei dem sie sich das so unendlich gewünscht hatte. , dachte die blonde Frau und nickte zustimmend. Ein letzter drohender Blick war von Ran zu vernehmen, dann ließ sie Vermouth an den Computer heran und sah zu, wie sie sich die Daten ansah. "Und?", fragte Ran aufgeregt. Diesmal wieder um einiges leiser, weil ihr Hals immer noch wehtat. Die Frau schwieg und zeigte auch keine Reaktion, die Ran etwas hätte verraten können. Nach einer langen Zeit des Wartens, die Ran fast verrückt machte, drehte die Frau sich zu ihr herum. "Du weißt das Passwort?", fragte sie nur. Verwirrt nickte das Mädchen. Zu ihrer weiteren Verwunderung wurde sie von Vermouth in die Arme genommen und an sie gedrückt. Ran wurde durch diese Nähe rot und verhielt sich steif in ihren Armen. Doch mit der Zeit spürte sie, wie die Frau schniefte und versuchte überrascht ein Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen. "W-was?", fragte Ran. Vermouth drückte sich wieder von ihr ab. In ihren Augen standen Tränen, aber dennoch lag ein überglückliches und erleichtertes Lächeln auf ihren Lippen. "Dann.. Du kannst dich freuen. Bald wirst du deinen Detektiven wieder sehen.. Das einzige, was du nur noch tun musst, ist mir das Passwort zu sagen. Den Rest werde ich übernehmen. Dann heißt es nur noch hoffen, dass alles klappt." Jodie stand umringt von ihrem Trupp und gemeinsam beriet man, wo man die Vermissten suchen sollte. Es würde nicht einfach werden, das war schon einmal sicher. Sie hatte gar nicht die nötige Motivation dafür, diese Mission durchzuführen. Am liebsten hätte sie sich an einen einsamen Ort verzogen und geschlafen. Plötzlich löste sich die Traube von Menschen auf. Verwundert schrak Jodie aus ihrer "Trance" auf. "Hey, was ist denn los mit dir?", fragte eine weibliche Stimme, die sie als eine FBI-Agentin erkannte, mit der sie schon öfters zusammen gearbeitet hatte. "Nichts.. ich habe bloß nachgedacht, wo wir zuerst suchen sollten.", murmelte sie und setzte ein falsches Grinsen auf. "Eigentlich wollte ich mir heute den neuen Film ansehen, der im Kino kommt, aber das kann ich mir wohl getrost abschminken. Zu viel zu tun.." "Na du bist mir ja eine! Da haben wir so einen Stress wegen den Entführten und du denkst an deine Freizeit... Wenigstens eine, die nicht nur an die Arbeit denkt.. Das macht mir alles total zu schaffen. Aber du steckst das alles gut weg. Wie machst du das bloß?" Jodie zuckte mit den Schultern und legte der Frau eine Hand auf die Schulter. "Weiß auch nicht, wie ich das schaffe. Vielleicht bin ich zu optimistisch?" Jodie spielte der Frau nur etwas vor, was sie gar nicht zu bemerken schien. Sie steckte das nicht so leicht weg, wie sie es zeigte. Aber sie musste jetzt stark sein. ..................................................................................................................................... Ja ja. Hier ist mal wieder Ende- Gelände. Vielen Dank für eure Kommis. Ich würd' mich auch über konstruktive Kritik bzw. negatives sehr freuen ^^ Eri_Kisaki Kapitel 38: ------------ Seine Freundin nur zu beobachten, ließ ihn nervös werden. Heiji hatte da so ein Kribbeln im Magen, ein Gefühl, dass er nicht beschreiben konnte. Wieso musste sie ihn im Schlaf auch anlächeln? Das konnte ihn ja nur irrewerden lassen. Sie lag da so unschuldig und unglaublich süß vor seinen Augen und wusste anscheinend auch gar nicht, welche Wirkung das auf ihn haben könnte. Er grinste sie an und war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass sie aufgewacht war und ihre grünen Augen ihn musterten. "Was grinst du denn so hämisch, wenn man fragen darf?", wollte sie spitzbübisch von ihm wissen. Durch ihre Stimme aufgeschreckt, starrte er ihr verlegen gen Boden. "Nur so.. Ich habe nur gerade nachgedacht." "Und an was hast du gedacht?", bohrte sie weiter. "Ich wüsste nicht, dass ich für meine Gedanken Rechenschaft ablegen muss!", erwiderte der Oberschüler und sah ihr fest in die Augen. Kazuha seufzte auf und richtete sich ein wenig im Bett auf. "Musst du nicht, da hast du recht.", sagte sie ein wenig deprimiert und Heiji sah sie verwundert an. Was war denn jetzt los? "Hast du irgendwas?", fragte er besorgt nach. "Nein, alles in bester Ordnung." "Komm schon! Ich kenne dich ja nun eine ganze Weile und merke doch, wenn etwas nicht stimmt!", versuchte der Junge aus Osaka seine Freundin zum Reden zu bringen. Kazuha schwieg beharrlich. "Hat es was mit Ran oder Shinichi oder dem FBI zu tun?" Das Mädchen schüttelte den Kopf und ein leicht rötlicher Ton schlich sich in ihr Gesicht. "Es ist nicht so wichtig!", winkte sie ab, konnte ihm dabei noch nicht einmal in die Augen sehen. "Du magst vielleicht denken, dass ich das so empfinden mag, aber für dich ist es schon bedeutend, oder?" Sie wurde noch roter und legte sich wieder zurück und zog die Decke bis zum Hals hoch, als wenn sie sich darunter verstecken wollte. "Alles, was dich beschäftigt, kannst du mir sagen.... Egal was es ist.", fügte er noch hinzu. "Aber es ist wirklich total unpassend und egoistisch von mir!", meinte sie leise. "Na und? Man kann nicht nur an andere denken. Irgendwann sollte man auch sein eigenes Leben so leben, wie man will. Sonst wird man nie wirklich glücklich." Kazuha schüttelte den Kopf. "Komm schon! Sag es mir einfach, oder ich gehe und dann kannst du hier alleine Däumchen drehen!", drohte er ihr scherzhaft. Als sie immer noch nichts erwiderte, stand er auf und tat so, als würde er seine Drohung wahr machen. "Na gut, aber du darfst nicht lachen, okay?" Heiji nickte und setzte sich wieder hin. Kazuha sah zur Decke und räusperte sich dann nervös. "Wenn wir wieder in Osaka zurück sind, erzählst du dann denen aus der Klasse, das wir zusammen sind- und unseren Eltern?", fragte sie. Heiji dachte, sich verhört zu haben. Er wurde rot, genauso wie auch Kazuha. An was dachte das Mädchen denn bitte, wenn sie zu viel Zeit hatte zum Nachdenken? Das hatte doch nun wirklich Zeit, bis alles wieder normal ablief. Er jedenfalls hatte sich über so etwas noch keine Gedanken gemacht. Wieso auch? Wenn die Situation kam, konnte er schon darauf reagieren. Warum machten die Frauen es sich nur so kompliziert und dachten über jeden Mist nach? Kazuha sah zu ihm, weil er nicht antwortete und dann schmollte sie. Schließlich erkannte sie sehr wohl, dass Heiji gegen ein Lachen ankämpfte. "Wusste ich es doch! Mit dir kann man über so etwas nicht reden. Ich hätte meinen Mund halten sollen." Sie drehte sich von ihm weg, auf die Seite. Da legte er seine Hand auf ihre Schulter und übte einen leichten Druck auf diese auf, sodass Kazuha sich wieder zu ihm drehte. Er hatte sie nur sachte berührt, da sie ja verletzt war und er wollte ihr nicht noch mehr Schmerzen zufügen. "Erstens denken alle doch sowieso schon, dass wir ein Paar sind und zweitens werden die bestimmt an unserem veränderten Benehmen erkennen, was los ist. Die sind ja nicht auf den Kopf gefallen." "Hat sich denn etwas verändert? Wir streiten uns doch trotzdem so wie vorher. Ich seh' da keinen Unterschied." Heiji grinste. "Ich schon." "Und woran?", fragte Kazuha nach. "Ich würde sagen: Vor allem daran!" Er beugte sich zu ihr herunter und Kazuha spürte seine weichen, warmen Lippen auf den ihren. Wieder stieg eine gewisse Röte in ihrem Gesicht auf. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl, dass Heiji durch seinen Kuss bei ihr auslöste, bis ein Husten beide aufschrecken ließ. Schockiert sahen beide zu Tür und entdeckten einen Mann in weißem Kittel, den Arzt. "Äh...", stotterte Kazuha verlegen. Es war ihr peinlich, dass man sie dabei beobachtet hatte, wie Heiji sie küsste. "The hospital visting hours are only from 10.00 a.m. to 8.00 p.m.", meinte der Arzt belehrend und Kazuha sah Heiji an, weil sie wieder einmal nichts verstanden hatte. Der Doktor sprach viel zu schnell. Heiji verbeugte sich entschuldigend. Eine Schwester erschien in der Tür. Sie hatte mehrere Akten in der Hand und sah sich im Zimmer um. "Oh, that's okay. We got the order to let them be together.", erklärte sie und Heiji lächelte erleichert. "Well.. good..." Der Arzt ging zu Kazuha und sagte ihr auf Englisch, dass er sich ihre Wunde ansehen wolle, was sie erst durch Heijis Übersetzung verstand. "Does your body hurts?", fragte er und sah sich die Wunde genau an, bevor er einen neuen Verband von der Schwester anlegen ließ. Kazuha schüttelte den Kopf. Diesmal hatte sie ihn verstanden. "How is she, doctor?", fragte der Oberschüler besorgt. "Her condition is stable and she'll be back to full health soon. She is on the way to recovery. I see no problems!" Er lächelte und sah sich die Akte durch. Erleichtert atmete Heiji aus. Also würde ihre Schusswunde problemlos verheilen. "When you have pain, please ring fort he nurse. You'll get than medication.", erklärte der Arzt. Shinichi sah aus dem Fenster auf dem Flur. Black war in irgendeiner wichtigen Besprechung und er hatte nichts zu tun. Mehrmals hatte er jetzt versucht, Ran auf ihrem Handy zu erreichen, aber jedes Mal war es das gleiche. Das Handy existierte nicht. Er fuhr sich sichtlich nervös durch die Haare. Einer der übrig gebliebenen Männer kam aus dem Raum, in dem er auch zuvor noch gewesen war und reichte ihm einen Kaffee, den er dankbar annahm. Er musste sich beruhigen und einen klaren Kopf bekommen, um einen Weg zu suchen, wie er Ran erreichen konnte. Was, wenn er jetzt einfach aus dem FBI- Gebäude gehen würde und sie auf eigene Faust suchte? Nicht gut, denn er wusste ja gar nicht, wo er anfangen sollte zu suchen. Sie konnte überall sein. Wenn nicht sogar schon tot in einer Ecke. Ihm stellten sich die Nackenhaare auf und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Daran sollte er wohl lieber erst gar nicht denken. Aber warum, verdammt noch mal, meldete sich dann keiner, um ihn von dem Gegenteil zu überzeugen? Warum dauert das alles so lange? Ran wollte sich doch melden. Ran hatte ihr das Passwort verraten und Vermouth wollte gerade losgehen, als ihr die Sache mit dem Handy wieder einfiel. Sie blieb abrupt in der Tür stehen und überlegte, wie sie beginnen sollte. "Hm?", sah Ran sie fragend an. "Es gibt da noch etwas, was ich von dir brauche.." "Und das wäre?" "Kudos Telefonnummer. Die weißt du doch bestimmt auswendig, oder?", fragte Vermouth lächelnd. "Ja, aber wieso brauchen Sie die? Ist doch im Handy eingespeichert." "Es gab da leider ein kleines Problem. Deshalb hab ich die Nummer nicht mehr.", erklärte sie dem Mädchen. Ran fokussierte sie, wieder ein wenig misstrauisch, aber die blonde Frau sah nicht so aus, als wenn sie mit ihr spielte. "Ich werde Sie Ihnen sagen. Haben Sie einen Zettel?" "Den brauche ich nicht. Sag mir die Nummer einfach. Ich kann sie mir auch so merken." Sie zwinkerte dem Mädchen verführerisch zu. , überlegte Ran. Nachdem sie der Frau die Handynummer genannt hatte, machte sich Vermouth auf den Weg. Ran hatte keine Ahnung, was genau sie jetzt tun wollte, aber sie hoffte, dass dabei nichts schief ging. Sie schloss die Tür hinter sich und atmete erst einmal tief durch. Dann ging sie ganz entspannt den Flur zu ihrem Zimmer entlang und tat so, als würde nichts sein. Dabei war sehr wohl etwas los. Aber das konnte sie ja schlecht allen zeigen. Der Flur war nur schwach beleuchtet und so konnte der Mann, der ihr begegnete nicht das Strahlen in ihren Augen sehen, sondern nur ihren eiskalten Blick, mit dem sie jedem aus der Organisation ansah. Die waren in ihren Augen doch alle nur krank oder dumm, dass sie dem Wort des Bosses folgten. Aber irgendwie hatte Atsushi alle, die nicht aus Überzeugung auf seiner Seite standen, erpresst. Es blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als sich unterzuordnen und zu schweigen. Sie war froh, dass sie Elena oder Atsushi seit ihrer Ankunft noch nicht hatte sehen müssen. Wer weiß, was die Beiden ihr wieder erzählt hätten beziehungsweise, welchen Auftrag sie dann bekommen würde. Vielleicht hatten sie ja den Verdacht, dass sie Gin umgebracht hatte? Am besten war sie in Bezug auf die Organisation jetzt noch vorsichtiger als sonst. Man konnte ja nie wissen, was die alles planten... In ihrem Zimmer holte sie sich ihren großen Koffer, den sie immer als Schminkauf-bewahrungsort bezeichnete und öffnete ihn. Es war eine Spezialanfertigung, die sie von irgendeinem Wissenschaftler bekommen hatte- natürlich nicht ohne Gegenleistung. Er hatte einen sehr stabilen Mantel, der sogar Explosionen stand hielt und, das war das Beste, ein Schloss, das nur sie öffnen konnte. Denn der Verschluss ließ sich nur dann entfernen, wenn sie ihren linken Zeigefinger auf das kleine, fast nicht sichtbare Feld drückte. Es erfolgte ein Scan des Fingerabdruckes und der Koffer ging auf. Gin hatte sie immer mit dem Koffer zu den verschiedenen Aufträgen gehen sehen, aber gefragt hatte er sich nie, warum sie das tat. Wahrscheinlich hatte er es ihr abgekauft, dass sie darin ihre Schminkutensilien aufbewahrte. Und so falsch war das ja auch gar nicht. Denn dort bewahrte sie die verschiedenen Dinge auf, die sie benötigte, wenn sie sich verkleiden musste. Von der Organisation bekam sie zwar für ihre Aufträge diese Sachen gestellt, aber ab und zu brauchte sie auch Verkleidungen, ohne das sie bescheid wussten. Sonst konnte sie immerhin schlecht gegen die Organisation arbeiten. Sie nahm sich die Maske heraus, die sie sich schon vor einer langen Zeit angefertigt hatte und ging damit ins Bad. Dort band sie sich die Haare zum Dutt und zog sich die Maske über den Kopf. Anschließend noch schnell die Perücke aufgesetzt und sich umgezogen. Fertig sah sie ihr Spiegelbild an und verzog das Gesicht zu einer fiesen Grimasse. Niemand würde sie erkennen, so wie sonst auch. Sie sah der Person, die sie nun imitieren wollte dafür zu ähnlich. Eher gesagt war sie nun diese Person. Wenn man etwas oder eine Person spielte, musste man schließlich darauf achten, dass man sich so verhielt, wie das Original es tun würde. Am einfachsten war es da, wenn man dann so dachte wie die Person. Ihr Vater sah ihr unentwegt zu und ließ keine ihrer Bewegungen außer Beobachtung. Sie spürte seinen monotonen Blick und wurde fast rasend deswegen. Aber aufmucken wollte sie nicht, aus Angst, dass man den Gefangenen etwas antun könnte. Die Proben mit dem Krabbenelexier lagen direkt vor ihrer Nase und sie hätte sie zu gerne zu Boden geschmissen und wäre darauf herumgesprungen. Sie ging zu dem Computer und gab eine Formel ein. Nachdenklich runzelte sie die Stirn. Verwirrt schnappte sie sich Gummihandschuhe und zog sie sich an. Dann ging sie auf den Behälter mit den Proben zu. Sofort sprang Atsushi zu ihr und hielt sie an der Hand fest. Wütend riss sie sich los. "Was hast du vor?", fragte er knurrend. "Ich warne dich!" "Keine Sorge. Ich wollte nur nachsehen, ob nicht noch andere Bestandteile in dem Elexier enthalten sind, als ich dachte. Denn ich denke, da dürfte noch mehr sein.. Es ist vielleicht viel komplexer, als es scheint..", keifte sie. Wortlos ließ ihr Vater sie los, jedoch war er dabei nicht sehr gefühlsvoll. Ihr Arm schmerzte von seinem festen Handdruck. Atsushi war ganz schön brutal und auch nicht zu unterschätzen. Er mochte vielleicht nicht stark aussehen, aber, dass er Ran so einfach anheben konnte, bewies ihr, dass er stark war. Shiho war in ihrer Tätigkeit, die Proben zu nehmen, stehen geblieben und sah einfach nur starr geradeaus. "Wartest du darauf, dass ich dich in den Arm nehme und drücke, oder was stehst du so blöd herum?" Shiho antwortete nicht und nahm ihre Beschäftigung wieder auf. .......................................................................................................................................... Eigentlich wollte ich ja Akai auch noch mit in das Kapi nehmen, aber ich hab keine Zeit mehr gefunden, ihn einzubauen. Tja und in den nächsten Tagen komm ich eh nicht zum Schreiben, deshalb stell ich es so aus. Mich würde mal interessieren, welche Szene euch am besten gefallen hat. (Von Handlung, Ausdruck etc). Daran könnte man sich dann orientieren.. ^^ Ich wünsche euch FROHE OSTERN und findet schön viele Ostereier xDD *alle drück* Eri_Kisaki PS: Das mit konstruktiver Kritik steht immer noch zur Debatte!! XP Kapitel 39: ------------ „…ai. Hey.. Wach auf! Akai!“ Ihm wurde leicht gegen die Wange geschlagen. Nicht gerade die feine Art, um jemanden zu wecken, der in Ohnmacht gefallen war. Erschöpft versuchte Akai seine Augen zu öffnen, doch er schloss sie sofort wieder. Denn irgendein Depp leuchtet ihn mit einer Taschenlampe oder einen anderem Gegenstand, er konnte es nicht erkennen, direkt ins Gesicht. Knurrend schob er den Arm, den er unter seinem Kopf spürte, beiseite und setzte sich auf. Er spürte das Licht immer noch auf seinem Gesicht ruhen und nahm den Arm vor das Gesicht um sich davor zu schützen. Jetzt konnte er auch die Augen öffnen. „Licht aus!“, fuhr er die Person an, was sie auch sofort tat. , dachte Akai murrend und ordnete seine Gedanken. Denn irgendwie wusste er nicht mehr so recht, was passiert war. Und wer war überhaupt diese Person? Und wo war er hier? Er lag auf dem Boden? Wie kam es denn dazu? „Alles in Ordnung?“, fragte die Person gehemmt und sehr vorsichtig. Als hätte sie Angst, dass er gleich schreien würde. „..ja..“, meinte Akai nach einiger Zeit des Überlegens. Schmerzen hatte er keine und auch sein Blick klärte sich. Allmählich erkannte er, wer die Person war. Einer der Männer, die mit ihm zum Hafen gefahren waren. Dann war er also noch hier? Wo er Lowells Leiche gefunden hatte? Die Erinnerung holte ihn auf einmal ein. Er schreckte hoch. Der Mann sprang, ebenso erschrocken wie Akai, zur Seite und sah eingeschüchtert zu ihm hoch. Akai hatte sich aufgerichtet. Vielleicht ein bisschen zu schnell, denn alles drehte sich. Aber schon bald hatte er sich gefasst. Wenn er jetzt so stand, roch etwas Süßliches. Sein Verstand erkannte es sofort als Blut und er sah sich um. War hier irgendwo ein Verletzter? Während er sich drehte, bemerkte er einen leichten Stich in seiner Magengegend. Kurz verzog er vor Schmerz das Gesicht und sah dann an sich herab. Sein Hemd war voller Blut. Die Wunde, die Gin ihm verpasst hatte, musste wieder aufgegangen sein. „Bluten Sie?“, fragte der Mann schockiert. Akai sah ihn kalt an. „Vielleicht sollten Sie lieber ins Krankenhaus..“ Der Mann entschied sich klugerweise dafür, nicht weiter zu sprechen und starrte Akai deshalb nur schweigend an. Dieser nahm sein Handy heraus und sah auf die Uhr. Dann überprüfte er die Uhrzeit des letzten Telefonates, das er mit Black geführt hatte und knurrte. Er war fast eine halbe Stunde ohne Bewusstsein gewesen. Was war bloß mit ihm los? So eine läppische Verletzung nahm ihn doch sonst auch nicht so mit. Meist war er schon nach ein paar Stunden wieder fast hergestellt und konnte Bäume ausreißen. Er setzte sich auf den Boden und überprüfte seine Wunde. Die Blutung war gestoppt. Dank dieses Mannes würde er anscheinend eine Narbe behalten, aber das juckte ihn nicht. Gin war tot. „W-was machen wir jetzt?“, fragte der Mann, den Akai schon ganz vergessen hatte, plötzlich. Er ging Akai jetzt schon unendlich auf die Ketten. Das Beste war, wenn er wieder ging. „Holen Sie die anderen hierher- und auch Spezialisten der Spurensuche. Damit sind Sie ja nicht überfordert, oder?“ „Nein!“, erwiderte der Mann schnell und machte sich auch sofort auf den Weg. Akai seufzte erleichtert. Er konnte nur hoffen, dass der Typ die Leiche von Lowell noch nicht aus eigener Hand untersucht hatte. Denn jede Spur war wichtig. Andernfalls war es am Ende noch möglich, dass man der Organisation nichts nachweisen könnte. Denn die Mitglieder waren alle gerissen und Morde vertuschen war anscheinend ihr Hobby. Sein Blick blieb auf dem Foto hängen, das auf dem Boden lag. Akai hoffte, das der Typ, der ihn gefunden hatte, es nicht gesehen hatte. Er sollte ihn nicht für einen Schwächling halten, der ein Bild von einer Frau mit sich herumschleppte. Langsam rappelte Akai sich auf und ging zu dem Bild hin. Es lag umgedreht auf dem Boden. Er bückte sich unter leichten Schmerzen und lehnte sich dann mit dem Rücken an der Lagerhallenwand an. Da es nur ein ausgedrucktes Bild war, waren die Farben verlaufen und man konnte nicht mehr erkennen, was sich auf dem Bild befunden hatte. Nur ein groteskes Gemisch aus Farben war zu erkennen. Schweigend strich er über das aufgeweichte Stück Papier. Yuki war tot. Doch es beruhigte ihn, dass der Schuldige wenigstens auch für das hatte büßen müssen. Es war ein kleiner Trost für ihn. Als sie den Flur betrat, fühlte sie sich gar nicht mehr wie Vermouth. Sie war jetzt voll und ganz diese andere Person. Es war, als wenn sie nie jemand anderes gewesen wäre. Selbstbewusst schritt sie den Weg entlang. Dabei hatte sie keine Sekunde Angst, dass es nicht klappen könnte. Und auch alle, die ihr über den Weg liefen, bemerkten anscheinend nicht, dass sie verkleidet war. Sie war eben doch die beste, wenn es ums Verkleiden und Schauspielern ging. Sie kam bei der Tür an und legte ihre Hand auf den Türdrücker. Natürlich war der Raum abgeschlossen. Hätte sie auch sehr gewundert, wenn Atsushi einfach so alle herein ließ. Ein selbstgefälliges Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Sie hatte natürlich damit gerechnet und ließ sich so schnell nicht aus dem Konzept bringen. Aus ihrer rechten Hosentasche zog sie eine Haarklammer, mit der sie kurzerhand das Schloss öffnete. War ganz einfach. Sie hatte das ja auch schon öfters gemacht. Rasch betrat sie das Arbeitszimmer des Bosses und schloss die Tür leiser hinter sich. Keine Menschenseele zu sehen. Und das war auch gut so. Atsushi war zwar hier irgendwo im Gebäude, aber Elena war ganz weg. Sie sah sich erst einmal kurz um. Es sah wie ein stink normales Langweilerbüro aus. Da standen der Computer und daneben die Aktenordner. Neugierig ging sie auf eben diese zu und nahm sie in die Hand. Sie musste grinsen. Das waren nur Attrappen. Konnte man sich ja denken. Ihr Blick schweifte durch den Raum, suchte nach etwas bestimmten. Und das hatte Atsushi sicherlich gut versteckte. Sie blieb ruhig im Zimmer stehen. Ihr kam ein Gedanke und sie ging zu seinem Bürotisch. Gespannt setzte sie sich auf seinen Lederstuhl und tastete den Tisch ab. Hastig riss sie danach die Schubladen des Tisches auf und fuhr auch dort mit der Hand alles ab. Jede noch so kleinste Unebenheit könnte sie zum Ziel führen. Und da entdeckte sie es auch schon. Den kleinen, süßen Schalter. Gut versteckt neben der Halterungschraube der Schublade. Sie hielt die Luft an, als sie den Schalter drückte. Stille erfüllte das Zimmer, bis sie von einem leisen Surren unterbrochen wurde. Neben dem Computer, der auf dem Schreibtisch stand, wurde ein zweiter Computer auf einem kleinen Sockel hochgefahren. Erstaunt sah Vermouth sich das genauer an. Sie hatte zwar gewusst, dass er den zweiten Computer, den vom FBI irgendwo im Zimmer versteckt hatte, aber sie hatte dann doch eher mit einem Hohlraum hinter einem Regal gerechnet. Schlau war, musste sie sich eingestehen. Auf den ersten Blick erkannte man nicht, dass der Tisch so eine Funktion hatte. Da musste man schon wissen, dass dort etwas sein sollte. Jetzt war der Rest doch ein Klacks. Jedenfalls hoffte sie das. Denn nun gab es nur noch ein Hindernis. Das Passwort für den FBI-Computer. Die Zeit, die sie Atsushi nun kannte, wusste sie, dass er es nicht so mit Passwörtern hatte. Deswegen pochte sie darauf, dass er das gleiche Passwort benutzen würde. Sie wünschte sich, dass er so einfältig war. Denn das Passwort kannten ihrem Wissen nach nur eine handvoll Leute. Gin hatte es zum Beispiel gewusst. Aber er Mistkerl war der Organisation ja so loyal gegenüber, dass er sogar ihr es nicht gesagt hatte. Diese verdammte Ratte! Sie hatte, wie alle anderen Mitglieder auch auf den lokalen Speicher zugreifen können, aber die wichtigen Informationen waren alle durch das Passwort abgesichert. Und ein Versuch, diese zu umgehen, klappte nicht. Atsushi hatte dafür gesorgt, dass man mehrere Firewalls einrichtete. Sie schaltete beide Computer an. Aufgeregt biss sie sich leicht auf die Lippe. Wenn es nicht klappen würde, konnte sie Ran nicht mehr unter die Augen treten. Das würde ihr das Herz brechen und auch ihr Stolz wurde das nicht verkraften können. Sie hatte es dem Mädchen versprochen. Und sie würde es auch einhalten. Punkt, Aus, Ende. Man durfte das ganze nicht so pessimistisch sehen. In den Computer der Organisation gab sie das Lösungswort von Ran ein und spielte die gesamten Daten auf ein Zweitlaufwerk, dass sie mitgenommen hatte. Die Übertragung dauerte eine ganze Weile. Das machte sie fast verrückt. Ihre Muskeln waren bis zum Zerreißen gespannt und ihr Instinkt achtete auf jedes noch so kleine Geräusch. Als, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, alle Daten überspielt waren, schaltete sie den PC wieder ab. Sie brauchte ihn ja nicht mehr. Schließlich wandte sie sich an den FBI-Computer und gab das Passwort ein. , murmelte sie in Gedanken mit, um sich nicht zu vertippen. Sie bestätigte mit der ’Enter’-Taste und wartete kurz, bis sie dann fluchend auf die Unterlage schlug. Der Computer hatte das Passwort nicht anerkannt. Und somit war ihr Ziel wieder ein verdammtes Stück unerreichbarer geworden. Sie runzelte die Stirn. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. Die Gefahr, dass jemand aus der Organisation, so wie sie es gerade tun wollte, ihn verraten würde, war ihm wohl zu groß gewesen. Und nun? Ihre Gedanken rasten. Tausende Wörter kamen ihr in den Sinn. Sie starrte auf den Bildschirm und versuchte dann das erste Wort, dass ihr in den Sinn gekommen war. Es war ihre einzige Chance. Wenn es nicht stimmte, konnte sie getrost wieder gehen. Denn sie würde sonst nie an die Lösung kommen. „Wollen wir mal sehen, wie gut ich dich inzwischen kenne!“, grinste sie, um sich selbst Mut zu machen und drückte zur Bestätigung auf die ’Enter’-Taste. Ein schwarzer Balken erschien auf dem Bildschirm, der von links nach rechts lief. Fast wäre sie aufgesprungen. Dann stimmte es also wirklich, dass er einfach Passwörter wählte. Der Mann war dumm. Vermouth musste leise lachen. Da sie Atsushi schon ganz schön lange beschattete, war ihr auch öfters aufgefallen, dass der Mann den Organisationsnamen seiner Frau irgendwie mochte. Sie persönlich fand das krank. Sobald ein Engel zur Hölle gehörte, durfte man nicht mehr von Engel reden. Da passte ,devil’ viel besser. Aber für Atsushi war Elena wohl so etwas wie ein Engel, bloß keiner mit einer unschuldigen Seele, sondern einer total befleckten. Für Vermouth stand fest, dass es nur einen ,Angel’ gab und das war Ran. Inzwischen war der Computer vollständig hochgefahren. Sie schloss hastig das Zweitlaufwerk mit den Daten an. Der Rest ging sehr schnell. Sie brauchte nur wenige Augenblicke, bis sie das System des PC begriffen hatte und somit die nötigen Einstellungen fand. Als erstes suchte sie sich den Zugang zum Satelliten heraus. Ein Glück hatte sie Ahnung von Computer und Gins Informationen hatten ihr auch sehr geholfen. Wenn er auch nichts anderes zu tun hatte, als ihr zu erklären, dass der Boss ja so schlau war und sofort daran gedacht hatte, dass man das Signal des PCs ausschalten muss. Denn der FBI-Computer war mit dem Satelliten verbunden. Es fand alle paar Minuten einer Übertragung statt, sodass das FBI immer wusste, wo der Computer war. Als Absicherung gegen Diebe, sozusagen. Auch wenn sie ja nicht viel gebracht hatte, weil jemand sie verraten hatte. Sie ließ die Übertragung wieder aufbauen. Eine Anzeige erschien. Wütend wollte sie am Liebsten auf den Computer einschlagen, aber sie tat es nicht, weil sie ja nicht wissen konnte, ob er ihrer Kraft standhalten würde. Murrend ließ sie also in der Wartezeit die Daten vom Zweitlaufwerk überspielen. Sobald die Übertragung aufgebaut wäre, würde man wieder alle Daten in der FBI-Zentrale empfangen können. Das FBI würde somit wissen, wo er sich befand und auch alle Informationen über die Organisation bekommen, die auf dem PC waren. Erleichtert setzte sie sich zurück und zog das Telefon, das auf dem Schreibtisch stand, zu sich heran. Sie würde jetzt eine Person mit ihrem Anruf glücklich machen. Lächelnd tippte sie die Nummer ein, die sie ja auswendig konnte. „Ja?“, kam sofort, wie aus der Pistole geschossen, die Begrüßung. Man hatte sie anscheinend schon erwartet, oder zumindest ihren Anruf. „Hallo, Kudo. Ich habe da eine Überraschung für dich. Frag doch mal Black, ob er den FBI-Computer..“ Weiter kam sie nicht, denn sie bekam einen Schlag auf den Hinterkopf. Gerade so konnte sie sich noch abfangen und wurde somit nicht gleich ohnmächtig. Der Telefonhörer war zu Boden gefallen. „Hallo?.... Vermouth!?“, hörte sie Shinichis Stimme, doch im Augenblick hatte sie ganz andere Sorgen. Sie drehte sich um und sah in das Gesicht einer ihr fremden Frau. „You are a traitor, my honey!“, sagte die Frau süffisant mit einem gefährlichen Lächeln und zog eine Waffe hervor. „And because of that, my dear, I have to eliminate you!” …………………………………………………………………………… Ja ja, ich weiß.. ^^° Kaum ein normaler Boss würde so blöd sein und so einfach Passwörter wählen. Aber Atsushi ist ja auch nicht normal xD Vielen vielen Dank für eure Kommentare *verbeug* Ich hab euch alle lieb ^-^ Eri_Kisaki Kapitel 40: ------------ 40. Kapitel Jetzt habe ich schon das 40. Kapitel erreicht. >.< Ich komm nicht zum Ende… Aber egal, ich schaff das schon. Ich wollte mich noch einmal ganz lieb für eure Kommis bedanken. Dank geht an: Black_Taipan; foxgirl; hiatari; Hikari12; Mips; Olana; Tanja891 und terurin *alle ganz fest drück* Anmerk: I’ll knock you for six - Ich werde dich umlegen You are not able to zap me- Du kannst mich nicht erschießen/ bist nicht in der Lage Cut the cackle! - Halt die Klappe! But you’re not able to hold my candle- Aber du bist nicht in der Lage, mir das Wasser zur reichen You fit the bill of- Du entsprichst (zwar) den Anforderungen von ………………………………………………………………………………………………………………………. „Hallo?....Vermouth?“ Was war denn nun los? Wieso sprach sie nicht mehr mit ihm? Verdammt… Dabei hatte sie gerade erst angerufen! War etwas mit Ran? Warum um alles in der Welt, sagte sie nichts mehr? , ermahnte Shinichi sich in Gedanken und atmete tief ein. Vermouth hatte ihn angerufen. Wenn Ran etwas passiert wäre, würde sie ihm das ja wohl kaum am Telefon erzählen. Nein, es ging ihr um etwas anderes. Sie wollte dem FBI ja helfen, die Organisation zu zerschlagen. Und anscheinend hatte sie jetzt eine Möglichkeit gefunden. Nur welche? Er versuchte sich an ihre Worte zu erinnern, aber irgendwie hatte er nur an Ran gedacht… Irgendetwas mit dem FBI-Computer? Er musste es herausfinden! Was meinte sie damit? Dass der Computer von der Organisation geklaut worden war, wusste er ja.. Am besten wäre es wohl, wenn er Black fragen würde. Und so stand er nicht weiter unschlüssig herum, sondern rannte den Flur entlang, in die Richtung, in die er Black vor einiger Zeit hatte weggehen sehen. Irgendwo würde er ihn schon finden! In den ersten Büros herrschte absolute Leere. Kein Geräusch, außer seinem beschleunigten Atem war zu hören. War denn gar keiner mehr hier? Er sah schon das Ende des Flures vor sich. Wenn sie nicht in dieser Etage waren, würde es wirklich schwer werden, Black zu finden. Dann konnte er ja überall im ganzen Gebäude sein. Er riss die nächste Tür zu einem Büro auf und stockte kurz. Eigentlich hatte er mit niemandem gerechnet, aber in diesem Büro saß jemand! „..Die Grundlage basiert immer noch auf der These!“, hörte Shinichi den Mann erzählen. „Nein.. Das wissen wir noch nicht.. Ja..“ Shinichi begann dem Mann zu winken, bis er zu ihm sah, jedoch abwinkte. „Hey!“, rief Shinichi empört aus. Es war immerhin wichtig. Ein wütendes Augenpaar starrte ihn an. „Entschuldige kurz.. hier ist so ein Junge.. Würden Sie bitte warten?“, fuhr man den Oberschüler an. Äußerst gereizt ging Shinichi auf den Mann zu, der an seinem Schreibtisch saß und legte kurzerhand seine Hand auf die Telefonbasis. Er unterbrach die Verbindung, was der Mann erschrocken mitbekam. „Was um alles in der….“, fragte er. „Wo ist James Black?“, wollte Shinichi wissen und beachtete die Worte des Mannes nicht. „Sind bei dir nicht mehr alle Tassen im Schrank?“, wollte der Mann wissen. Er schien ziemlich aufgebracht. Aber der junge Detektiv war es ebenfalls. „Wo ist Black- es ist wirklich sehr sehr dringend!“, wiederholte Shinichi. „Vielleicht solltest du dich erst einmal entschuldigen? Du hast einfach mein Telefonat unterbrochen!“, fuhr man ihn an. „WO IST BLACK?“, schrie Shinichi jetzt, mehr verzweifelt als wütend. Er vernahm Schritte hinter sich. „Ich bin hier.. Was ist denn los? Wieso wird hier geschrieen?“ Shinichi drehte sich rasch um und sah in das Gesicht von James Black. Der Mann, den Shinichi gestört hatte, wollte gerade anfange zu sprechen, doch man kam ihm zuvor. „Vermouth hat angerufen!“ Schockiert sah man ihn an. Ein Stück weiter entfernt, vernahm eine Frau das Klingeln ihres Telefons. Der Anrufer war ihr bekannt, aber sie wunderte sich, was er denn wollte. „Hallo!“ „Elena? Wir haben ein Problem.“ Für einen Augenblick war die Frau verwirrt. Was war denn los? War etwas mit Atsushi? Hatte Sherry sich doch gegen sie gestellt? „Worum geht es?“, fragte Elena Terpentin interessiert. „Du sitzt gerade im Büro von meinem Sohn!“ „Häh? Schwachsinn! Du solltest mal wieder zum Augenarzt gehen. Ich bin nicht..“ Plötzlich dämmerte es ihr. „SIE?“, spie sie aus. „Genau. Vermouth…“ „Was macht sie da?“, kreischte die Frau fast. Vermouth trieb sie noch einmal in den Wahnsinn. Sie traute ihr sowieso nie, aber Atsushi hielt ja viel von ihren Fähigkeiten und auch als Versuchsobjekt war sie gerade gut genug. Er konnte so jeden Tag sein Experiment überwachen. Jetzt würde er wohl enttäuscht sein.. „Ich weiß es nicht, aber ich habe Barbera zu ihr geschickt. Sie wird das schon regeln!“ Ein gehässiges Lächeln kam auf Elenas Lippen. Sie kannte Barbera noch nicht sehr gut, aber eines wusste sie: sie war ganz wie der Wein; kernig und lebhaft. Bis jetzt war sie nur in den Staaten unterwegs gewesen, aber ihr Ruf gelangte bis nach Japan. Sie war verdammt gut. Vermouth würde nichts zu lachen haben. Und wenn sie dann nicht mehr unter den Lebenden weilte, hatte sie endlich ihre Ruhe vor dem Miststück. „Dann ist doch alles in Ordnung. Warum rufst du mich dann an?“ „Ich wollte nur deine Zustimmung!“, meinte Terpentin gelassen. „Soll ich Atsushi auch Bescheid geben?“ „Nein, lass es lieber. Er regt sich nur auf…. Aber behalte die Situation im Auge.. Es gibt ja immer Fälle, in denen man Pech hat, nicht wahr?“ Es war bloß zur Absicherung. Denn Vermouth würde sie nicht verraten können. Vorher würde Barbera sie platt machen. War noch recht jung das Mädchen, aber verteufelt talentiert. „Was will Vermouth bloß im Büro?“, überlegte Elena laut, aber es war mehr an sich selbst gerichtet. Ihr Blick schweifte über die Geiseln. Der Lauf der Waffe war auf ihre Stirn gerichtet. , überlegte Vermouth. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Angst breitete sich in ihr aus und das Atmen fiel ihr schwer. Es schnürte ihr die Kehle zu. Wieso hatte sie Angst? Sie musterte die Frau, oder eher gesagt, das junge Mädchen genauer. Dem Aussahen nach konnte sie noch nicht sehr alt sein. Vermouth schätze sie auf höchstens 17 Jahre. Aber eine blutjunge Anfängerin schien sie dennoch nicht zu sein. Ihre Hand zitterte nicht und sie wirkte entspannt. War sie etwa in dem Alter schon so abgestumpft? Oder hatte sie auch das APTX eingenommen? „I heard from you- Vermouth!“ Sie spie ihren Namen regelrecht aus. Hatte sie dem Mädchen etwas angetan? Die blonde Frau konnte sich nicht erinnern. Dabei hätte sie das. Immerhin hatte das Mädchen hellrote Haare, die sie nicht gefärbt hatte und ihr Gesicht besaß einige markante Züge, die man so leicht nicht vergessen würde. Das Mädchen sah ihr monoton in die Augen, hielt ihrem Blick stand, was nicht viele schafften und entsicherte dann ihre Waffe. Vermouth brachte ein überlegendes Lächeln zustande. „Oh, well.. Surely, it’s ’cause I’ m not unknow, sweetness!“ Ein widerspenstiges Flackern erschien in den Augen des Mädchens. Anscheinend war sie doch nicht ganz so gut… Denn eine professionelle Killerin hätte sich einen Dreck um die Worte des Opfers gekümmert. Jetzt fühlte sie sich durch „Sweetness“ auch noch in ihrer Ehre beleidigt. Außerdem, was redete das Mädchen überhaupt mit ihr? Sie hätte das Mädchen schon längst um die Ecke gebracht. Sie hatte vielleicht versucht, die Oberhand zu besitzen, aber bei Vermouth würde sie sich die Zähne ausbeißen. Ein Murren war zu vernehmen, dass aber mehr nach einem Knurren klang. „What will happen now?“, fragte Vermouth, als nichts passierte und lächelte. Das Mädchen sah jetzt irgendwie richtig wütend aus. Oder eher süß, wie Vermouth fand. „What? Don’t you know? I’ll knock you for six!“, sie schrie die Worte jetzt. Ihr Finger legte sich fester um den Ablauf der Waffe, den Vermouth die ganze Zeit über im Auge hatte. Dann drückte sie ab. Wie in Zeitlupe wich sie der Kugel aus, indem sie sich zur Seite warf und holte dann mit ihrem rechten Fuß aus, sodass sie die rechte Hand, in der das Mädchen die Waffe hielt, traf. Die Waffe fiel zu Boden und rutschte ein Ende ab. Der Knall des Schusses verhallte im Raum. Erschrocken starrten sie zwei Augen an. Vermouth richtete sich auf. Sie seufzte. Das Mädchen schien erst einmal schockiert. Sie bewegte sich nicht. „How did you find out, that I’m not Elena?“, fragte sie und zog ihre eigene Waffe. Aber sie schoss nicht, was das Mädchen misstrauisch beäugte. Ein beharrtes Schweigen kam als Antwort. Hätte sie auch gewundert, wenn man es ihr gesagt hätte. Musste sie eben selbst nach der Antwort suchen. Sie warf einen vorsichtigen Blick auf den Computer. Die Übertragung lief immer noch. Und anscheinend hatte der Computer erst jetzt festgestellt, dass er länger für die Annahme brauchen würde. Denn die Wartezeit lag jetzt bei zwölf Minuten. Vermouth fluchte innerlich und bekam so nicht mit, wie die Rothaarige sie in die Magenkuhle boxte. Durch die Wucht des Schlages wurde sie nach hinten geworfen und stieß mit dem Kopf gegen die Wand. Diese verdammte Göre! Bei der musste man ja aufpassen, wie sonst was. Nun gut, dann würde sie das auch tun. Alles andere konnte warten. „You’ re not able to zap me, right?“, lachte das Mädchen. “Right! I can’t harm cute girlies!” “Cut the cackle! I’m not cute or anything like that! Killers aren’t cute!” “But your are not able to hold my candle, sweet! Therefore I can call you this way.. ”, meinte Vermouth zuckersüß und rappelte sich wieder auf. Ihre rechte Hand schmerzte irgendwie, aber das sollte sie jetzt nicht stören. Sie musste überlegen, wie sie das Mädchen von hier wegschaffen konnte. Töten konnte sie sie nicht. Sie war erst im Alter von Ran! Was suchte sie überhaupt in einer Organisation wie dieser? Dem Mädchen war es in der Zwischenzeit gelangen, sich in Richtung ihrer Waffe zu bewegen, doch Vermouth konnte sie daran hindern. Sie verpasste ihr kurzerhand einen Schuss in den rechten Oberarm. Kein Mucks war zu hören. Hatte sie kein Schmerzempfinden, oder riss sie sich einfach zusammen? Während sie anscheinend gegen den Schmerz ankämpfte, schnappte Vermouth sich die Waffe, die nicht weit entfernt von ihr lag und entsicherte sie. Dann hielt sie ihre eigene Pistole auf das Mädchen. „What’s your name, sweetheart? I can’t remember seeing you time before..” “Barbera!”, wurde ihr bissig entgegen geschrieen. „Hey, calm down! We don’t want some persons to hear you, right?... You fit the bill of Atsushi.. But I have to say.. I’ll be your master..“ Vermouth lachte. Barbera erwiderte nichts, sondern grinste sie nur höhnisch an. „You will get killed!“ Mit diesen Worten sprang sie auf Vermouth zu und stürzte sie zu Boden. Hart landete die blonde Frau auf dem Boden und merket, wie ihr die Waffe aus der Hand gerissen wurde. Schon wieder war sie nicht schnell genug gewesen. Ihre Aussage stimmte also nicht. Barbera war in etwa so gut wie sie, wenn nicht sogar besser. Sie konnte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau einschätzen. Wenn ihr niemand helfen würde, musste sie wahrscheinlich wirklich drauf gehen. Und Ran würde dann gleich nach ihr Folgen… Das konnte sie nicht zulassen. Sie musste die Daten an das FBI senden. Mit aller Kraft versuchte Vermouth Barbera von sich zu stoßen, aber die hatte sich auf ihren Bauch gesetzt und drückte sie auf den Boden. Vermouth war wehrlos. „I think, you should have a long, painful death, honey!” Drei Schüsse erfüllten den Raum und ein leichtes Keuchen kam über die Lippen der blonden Frau. Sie spürte sofort den Schmerz, riss sich aber zusammen. Der erste Schuss hatte ihrem linken Oberarm gegolten, der zweite war genau in ihr Schulterblatt gegangen und den dritten bekam sie in der Magengegend ab. Barbera war von Vermouth aufgestanden und beugte sich zu ihr herab. „I’m soooo sorry, but I have to expose you.” Sie fasste an ihren Hals und zog Vermouth die Maske, mit der sie sich als Elena verkleidet hatte, ab. „I don’t want the boss to see his wife dead, you understand?” Vermouth musste husten, wobei sie sich ein wenig aufrichtete und etwas auf den Boden spuckte- Blut. Vor ihren Augen begann langsam alles zu verschwimmen.. Sie fiel wieder zurück. Barbera lächelte und ging dann auf den Computer zu. „Delete File Transfer..“, murmelte sie, was Vermouth nur noch leise mitbekam. Immer noch knallrot, starrte der junge Mann auf die Uhr neben dem Bett. Er hatte sich wahrhaftig getraut. , dachte der Polizist und schluckte. Was hatte er sich nur dabei gedacht, Miwako einfach so zu küssen? Wenn sie sich jetzt überrumpelt fühlte? Er hätte mehr auf ihre Gefühle achten sollen, anstatt einfach das zu tun, was er wollte. Aber irgendwie hatte er es ja nicht aufhalten könnten. Ihre Nähe machte ihn nun einmal verrückt, da konnte er auch nichts gegen unternehmen. Und sie hatte sich ja auch nicht gewehrt und den Kuss sogar erwidert. Sollte er vielleicht zu ihr hingehen und sich entschuldigen? Ja, das wäre am besten.. Er warf die Bettdecke beiseite und schwang die Beine über den Rand des Bettes. Er zitterte leicht, weil er nervös war und Angst hatte. Bis jetzt war alles so gut gelaufen. Und jetzt hatte er es kaputt gemacht? Niedergeschlagen richtete er sich auf und zog sich etwas über. Dann schlurfte er zur Tür. Er stoppte. Was, wenn sie jetzt schlief und er sie weckte? Das würde die ganze Situation auch nicht unbedingt verbessern. Und wenn sie darauf wartete, dass er sich entschuldigte? Takagi kratzte sich am Kopf. Was sollte er tun? Er konnte sich einfach nicht entscheiden. Doch seine Überlegung wurde jäh unterbrochen, als er ein leises Klopfen hörte. „Wataru?“, fragte eine weibliche Stimme, die Takagi sofort als Miwakos erkannte. Verdattert machte er die Tür auf. Und da stand Miwako dann auch. Ihr Gesicht war durch einen Schatten bedeckt, sodass er nicht sehen konnte, wie sie schaute. Ihm wurde schlecht. Das Gefühl der Angst hatte sich noch mehr gesteigert. Wie vor einer großen Prüfung. Da bekam er auch immer Bammel. Sie stand wie eine der Prüferinnen vor seiner Tür. Er holte tief Luft, schloss die Augen und begann, ohne weiter nachzudenken, zu quasseln. Dabei holte er noch nicht einmal Luft zwischen den Wörtern. „Miwako, es tut mir furchtbar leid, wirklich! Ich hätte einfach nicht..“ „Psst! Doch nicht so laut!“, unterbrach sie ihn jedoch nur und schob ihn in sein Zimmer. „Du weckst alle auf!“ „Entschuldige..“, meinte er kleinlaut. Sie legte einen Finger auf seine Lippen und brachte ihn zum Schweigen. Jetzt endlich konnte er ihr ins Gesicht sehen. Sie lächelte? „Dummkopf!“, sagte sie schmunzelnd, was ihn wieder einmal verwirrte. „Wieso?“, fragte er irritiert nach. „Wieso? Du willst dich doch nicht ernsthaft für den Kuss entschuldigen, oder?“ „Doch! Ich meine das Ernst. Ich… mein Verstand hat einfach..“ „Ausgesetzt?“, beendete sie seinen Satz. „Ja..“ Miwako seufzte. „Wenn du dich noch einmal für so einen Blödsinn entschuldigen willst, werde ich wirklich sauer!“ Takagi wollte etwas einwenden, aber sie schüttelte den Kopf. „Und das meine ICH ernst, Wataru.“ „Aber, ich..“, versuchte er es trotzdem. „Verlangst du von mir, dass ich mich dafür entschuldige, dass ich dich liebe?“, fragte sie. „Nein, natürlich nicht! Das wäre ja Blödsinn!“ „Eben! Dann kannst du den Schwachsinn ja auch sein lassen. Ich fand es nämlich süß..“ Eine leichte Röte schlich sich auf ihre Wangen, was wiederum Takagi süß fand, sodass er lächelte. „Wirklich?“, fragte er nach, auch rot. Miwako sah ihm direkt in die Augen und strahlte ihn freudig an. „Ja.“ , überlegte Takagi. Anscheinend erriet sie seine Gedanken, denn sie zog ihn hinter sich her, zu seinem Bett, auf das sie sich setzte. „Irgendwie seltsam, aber in den letzten Tagen waren wir die ganze Zeit zusammen… Ich hab mich wohl einfach dran gewöhnt… Und nun warst du nicht da… Da konnte ich einfach nicht schlafen.“ Sie zuckte mit den Schultern. Takagi wurde knallrot und schluckte. „Bist du müde?“, fragte sie nach und sah ihn an. Sie sah seinen schockierten Blick. „Sonst könnten wir nach draußen gehen und auf den Sonnenaufgang warten. Was hältst du davon?“ „Ganz tolle Idee, wirklich!“ Takagi war schon fast an der Tür, sodass Miwako in sich hineingrinste. War ja irgendwie süß, dass er so schüchtern war. Aber man konnte sich ja auch ein wenig Zeit lassen.. Miwako stand auch auf und gemeinsam gingen sie dann raus. Sie sah schräg an dem Mann, gegenüber von ihr, vorbei. Beim Einsteigen hatte er ihr einen freundlichen Blick zugeworfen, den Jodie aber nicht erwidert hatte. Sie wollte von niemandem angelächelt werden- außer von Akai. Und der beachtete sie nie. Es war zum Verzweifeln. Als sie mal einer Freundin erzählt hatte, dass sie Akai mochte, hatte man sie nur erschrocken angesehen. Alle sahen in ihm einen kaltherzigen Menschen. Doch sie spürte irgendwie, dass sich hinter seiner Fassade noch etwas ganz anderes abspielte. Er wollte bloß nicht zeigen, dass er Gefühl hatte. Harte Schale, weicher Kern. Sie wüsste nur zu gerne, was ihn zu so einem Menschen gemacht hatte. Es musste da ein Ereignis in der Vergangenheit geben, dass ihn verändert hatte. Vielleicht lag es ja an Vermouth? Das konnte sich Jodie am besten vorstellen. Diese Frau war einfach durchtrieben und kümmerte sich einen Dreck um die Gefühle anderer Menschen. Deswegen hasste sie sie ja auch. Das, was sie mit ihren Eltern getan hatte, würde sie ihr niemals verzeihen können. Und Akai hasste sie ja auch. Also musste etwas Wahres an der Theorie sein. Sie würde diese Frau jagen, bis sie sie fand- und für ihre Taten büßen ließ. Sie sollte im Gefängnis schmoren. „Welches Area haben wir eigentlich bekommen?“, flüsterte eine Stimme zu ihr, sodass Jodie die Frau neben ihr ansah. „Ich weiß es nicht genau. Die tokioter Polizei wollte uns ja ursprünglich gar nicht an den Fall heranlassen, aber Black hat es geschafft, sie zu überzeugen, dass unsere Hilfe ganz hilfreich sein könnte. Aber sicherlich wird es irgendein Randgebiet sein, wo sie niemanden vermuten..“, meinte Jodie. „Die überschätzen sich wieder mal. Mit der Organisation kommen wir doch viel besser klar. Die kennen die Organisation doch gar nicht!“, kam es aufgebracht zurück. Jodie nickte nur. Die Agentin neben ihr sagte nichts Weiteres und widmete sich wohl ihren eigenen Gedanken, was Jodie nicht störte. Sie wollte ja selbst noch ein bisschen in Gedanken schwelgen- an ihren Partner, wo immer der auch stecken sollte. Sie lachte laut. Doch dann bekam sie einen kräftigen Schlag in den Nacken, was sie aufschreien ließ. Doch der Schlag war bei weitem nicht so kraftvoll, wie es sonst der Fall war. Aber daran konnte man nichts ändern. Erschrocken drehte die Frau sich um. „What?“, rief sie alarmiert auf. „If I were you, I would come off the computer!“ Vermouth hatte ihre Waffe auf Barbera gerichtet. „You are still alive?“ „Yes, you see..“ Sie lächelte und scheuchte Barbera, die ihre Waffe nicht mehr in der Hand hatte, in die andere Ecke des Raumes. Ihre Wunden bluteten stark, aber das war im Augenblick ihre geringste Sorge. Sie musste erst dem FBI bescheid geben und auch dieses Miststück hier von sich fernhalten. Sie war schon immer hart im Nehmen gewesen und sich selbst an der Ohnmächtigkeit zu hindern, war nach einer gewissen Übungszeit auch gar nicht so schwer. Besonders, wenn man für andere Personen so sehr am Leben hing, wie sie. Nun musste sie bloß alles schnell machen. Sonst würde der Blutverlust zu hoch sein und sie sterben, was passiert wäre, wenn sie wirklich ohnmächtig geworden wäre. Aber umbringen wollte sie das Mädchen immer noch nicht. Chloroform hatte sie leider auch nicht mit, weshalb sie ihr nicht einfach so das Beruhigungsmittel unter die Nase halten konnte. Also? Was nun? Ihr Blick wurde wieder leicht unklar, und sie hielt sich am Tisch fest, Barbera fest im Auge und auf jede ihrer Bewegungen achtend. ………………………………………………………………………………………………………. Tja, da haben wir jetzt also ein weiteres Mitglied der Organisation. Name: Barbera Alter: 17 Jahre Auftrag in der Organisation: zunächst in den Staaten, nun auch in Japan: (Profi-)Killerin, Beseitigung von Verrätern Rang: aufgrund ihrer Fähigkeiten ist sie Vermouth ungefähr gleichgestellt, d.h. ziemlich hoch Barbera: Piemontwein; kernige und lebhaft Barbera ist eine rote Rebsorte. Sie ist eine der wichtigsten und häufigsten italienischen Rebsorten. Eri_Kisaki Kapitel 41: ------------ Anmerk: Polish off someone- eine lästige Person beseitigen Be living on borrowed time- jeden Augenblick sterben Clench one’s teeth- Zähne zusammenbeißen Bloody hooker- Verdammte Hure! ……………………………………….. Die Waffe weiter auf das Mädchen gerichtet, ging sie auf sie zu. Was sollte sie nur tun? Umbringen war gegen ihre Devise. Da wäre sie mindestens so schlimm wie Gin. Und es würde ihr danach so vorkommen, als hätte sie Angel getötet. „And now? What do you want to do? Polish me off? But honey.. Your are living on borrowed time! Look at your wounds!”, meinte Barbera gehässig. Anscheinend wusste sie ganz genau, dass sie vor Vermouth keine wirkliche Angst haben musste. „I don’t think so.“, erwiderte Vermouth nur gelassen und gab ein ruhiges Lächeln von sich, was Barbera verunsicherte. Man hatte ihr zwar gesagt, dass die Frau gerissen war, aber die Frau war ja zudem auch noch unglaublich zäh! Vermouth wusste jetzt endlich, was sie mit dem Mädchen anstellen könnte und kam ganz nah auf sie zu. „I’m not very pleased with doing this, but there is no other possibility.” Vermouth hielt ihre Waffe auf das rechte Bein von Barbera gerichtet und sah dem Mädchen fest in die Augen. „It may hurts much… Clench your teeth.”, wies Vermouth das Mädchen an, das erschrocken die Augen aufriss. Was hatte die Frau mit ihr vor? Doch töten? Aber man hatte ihr doch gesagt, dass sie dies auf keinen Fall tun würde, weil sie keine Kinder tötete. War das etwa eine Lüge gewesen? Barbera bekam einen Riesenschreck. Sie war zwar eine erfahrene Killerin, aber ihre Opfer waren bis jetzt doch nur kleine Couchpotatos gewesen. Die meisten konnten gerade mal einen Baum auf acht Meter Entfernung treffen. Und bei dieser Frau? Da war das bestimmt nicht so. Barbera schluckte, was Vermouth sehr wohl mitbekam. Sie lächelte traurig und drückte dann ab. Wegen ihres Schallschutzdämpfers war der Schuss nicht sehr laut und so war das alles nicht ganz so schlimm, auch wenn ihr jetzt schon übel war. Ein Keuchen war von Barbera zu hören. “Bloody hooker! Are you silly, Bimbo?” Und wieder hatte Vermouth zu lange nachgedacht, sodass sie eine Faust in ihrer Magenkuhle fühlte. Ein würgendes Gefühl überkam sie und sie sackte auf die Knie. Doch bevor ein weiterer Schlag sie erfassen konnte, hatte sie blitzschnell reagiert und auf den linken Arm ihrer Gegnerin gezielt. Diesmal schrie das Mädchen auf. „Give it up!“, riet Vermouth ihr bitter. Weitere Schüsse wollte sie wirklich nicht abfeuern müssen, ihr war jetzt schlecht. Das Gefühl jemanden in Rans Alter anzuschießen, war wirklich nicht prickelnd. Aber Barbera wollte nicht hören und versuchte erneut die blonde Frau anzugreifen. Deshalb musste sie wohl oder übel noch einen Schuss feuern. Jetzt auf den rechten Arm. Barbera stöhnte nach dem Schuss laut auf und schwankte. Die Schmerzen waren nun anscheinend zu viel für Barbera und sie verlor so allmählich das Bewusstsein. Bevor sie zu Boden fiel, fing Vermouth sie auf und legte sie dann sanft auf dem Boden ab. „You won’t die, sweetheart..I’ll care for you..“ Vermouth strich Barbera traurig blickend eine ihrer hellroten Strähnen beiseite. Das Mädchen würde nicht verbluten. Dafür hatte Vermouth mit ihren gezielten Schüssen gesorgt. Schmerzen würde sie wahrscheinlich sehr starke haben, aber sobald man sie ärztlich versorgt hatte, würde sie sich schnell erholen. Schäden dürfte Barbera nicht davon tragen, und das war auch Vermouths Absicht gewesen. Die Blutung ihrer eigenen Wunden war noch nicht abgeklungen, was zum einen daran lag, dass die Kugeln sich noch in ihrem Körper befanden und zum anderen bewegte sie sich zu viel. Die Strapazen der letzten Tage kamen auch noch hinzu und Vermouth fühlte sich total ausgelaugt. , rief sie sich selbst zu. Mit zittrigen Beinen ging sie zum Computer. Sie hatte Glück. Barbera war noch nicht weit gekommen und hatte nur die Satellitenverbindung kappen können. Die Daten der Zweitfestplatte waren nun Übertragen und Vermouth stellte die Verbindung wieder her. Sie wollte gerade wieder zum Telefon greifen, als sie Schritte auf dem Flur hörte. „Nicht das auch noch..“, murmelte sie wütend. Anscheinend wurde das Büro mit einer Kamera überwacht. Deshalb hatte man sie hier gesehen und Barbera zu ihr geschickt. Und nun kam Verstärkung. Das würde sie bestimmt nicht überleben.. Aber sie brauchte doch nur noch wenig Zeit! Vermouth musste nicht lange überlegen, bis sie entschied, einfach die Tür zu versperren. Für den Augenblick durfte das reichen. Hastig hatte sie zunächst, unter großer Anstrengung, den großen Aktenschrank vor die Tür geschoben und tat es auch so mit allen anderen Dingen, die sie bewegen konnte. Auf dem Boden konnte man nach verfolgen, wo sie lang gegangen war, da sie immer noch Blut verlor. Vor ihrem Auge drehte sich alles, weshalb sie sich auf den Bürostuhl setzte. Kurz atmete sie tief durch und griff dann nach dem Telefonhörer. Von draußen hörte sie nun Geräusche. Man versuchte die Tür aufzubekommen. Und sie würden es sicherlich auch schaffen, wenn Vermouth zu lange wartete. Schließlich hatte die Organisation so ihre ganz eigentümliche Art, das zu bekommen, was sie wollte. Und wenn dabei mal eben die Tür in die Luft gesprengt wurde.. Das monotone Tuten des Telefons war zu vernehmen. Derweil saßen Black, Shinichi und noch einige andere FBI-Agenten um den großen Rechner. Der Bildschirm blinkte stetig auf und man teilte ihnen mit, dass eine Verbindung aufgebaut wurde. Das Problem war nur, dass das Ewig zu dauern schien. Nachdem Shinichi Black von Vermouths Anruf erzählt hatte, war man sofort zum Hauptrechner des FBIs gerannt. Und nun wartete man dort. Shinichi war so auf den Bildschirm fixiert, dass er das Klingeln seines Telefons gar nicht mitbekam. Doch dann sah der Agent, der neben ihm stand, sich verwundert um, um herauszubekommen, woher der nervtötende Ton kam. Shinichi bemerkte seinen suchenden Blick und realisierte nun endlich, dass sein Telefon piepte. Hastig nahm er den Anruf entgegen. Aber es war zu spät. Man hatte wieder aufgelegt. Eilig checkte er die Anrufernummer. Es war dieselbe, mit der er erst vorhin angerufen worden war. Shinichi wollte gerade James berichten, das er einen erneuten Anruf bekommen hatte, aber das Interesse des FBI-Agenten lag wo ganz anders. Denn im selben Augenblick war die Satellitenverbindung aufgebaut und die von Vermouth gesendeten Informationen überfluteten den Rechner. Umgehend brach die große Hektik aus. Die Daten wurden an alle weiteren Server des FBIs weitergeleitet. Man überflog die ersten Informationen und ließ auch sofort das Signal des Computers orten. Black erteilte einen Befehl nach dem anderen und Shinichi konnte gar nicht so schnell schauen, wie das passierte. Er war auch viel zu sehr darüber verwundert, dass Vermouth, die ihn anscheinend nun zum zweiten Mal angerufen hatte, sich nicht lange genug gemeldet hatte. War sie in Schwierigkeiten? Und was war mit Ran? Jodie und ihre Truppe waren einer der ersten, die einen Anruf von Black bekamen. Den über die Informationen hatten sie auch herausgefunden, wo man die Geiseln versteckt hielt. Und auf dem Weg dorthin waren sie jetzt. Die Stimmung im Wagen war angespannt und alles schwieg, bereiteten sich mental auf die Befreiung der Geiseln vor. So wirklich wussten sie nicht, wie viele Mitglieder der Organisation sie dort antreffen würden. Aber sie hoffte alle, dass es nicht zu einer Misere kommen würde. Unschuldige Tote hatte es bis jetzt ausreichend gegeben. Auf weitere würde mal gerne verzichten. Um ihn hatten sich nun die Spezialisten der Spurensicherung eingefunden und knipsten die ersten Bilder vom Tatort. Shuichi hatte sich ein wenig abseits von ihnen hingestellt und beobachtete die Leute bei der Arbeit, eine Zigarette in der Hand. Viele von ihnen waren wesentlich älter als er und somit auch schön länger beim FBI angestellt, aber irgendwie schien es ihm, als wenn sie für so einen Fall zu unerfahren waren. Aber das konnte er ja nicht beurteilen, da er selbst noch nie dafür zuständig gewesen war. Seine Zigarette war fast zu ende geraucht, sodass er sie zu Boden warf und mit dem rechten Fuß austrat. Gerade wollte er nach seiner Packung greifen, um eine neue herauszuholen, als sein Handy vibrierte. Ohne eine Reaktion von sich zu geben, nahm er ab. „Akai Shuichi?“, fragte eine weibliche Stimme. Akai schätze sie um die Vierzig ein. „Ja.“, meinte er gelassen und nahm eine neue Zigarette heraus, die er mit seinem Feuerzeug anzündete, die Zigarette im Mund, das Feuerzeug in der linken Hand und das Handy in der rechten. „Ich rufe im Auftrag von James Black an!“, erklärte sie und ihre Stimme klang aufgeregt. Shuichi steckte sein Feuerzeug ein und zog bedächtig an seiner Zigarette. „Man hat dem FBI Informationen zukommen lassen, über die Organisation!“, fügte sie noch bei, fast geheimnisvoll. Damit hatte sie nun doch Akais Interesse geweckt. „Und?“, fragte er kalt, wobei er sich im Innern wirklich fragte, was los war. „Wir haben ihren Standort.“ „Wo?“ Die Frau beschrieb ihm den Ort. „Aber Black will, dass Sie erst..“ Akai beendete das Gespräch, bevor die Frau weiter reden konnte. Die Information reichte ihm vollkommen. Was Black noch wollte, konnte ihm erst einmal gestohlen bleiben. Das konnte man ihm nachher auch noch sagen. Wenn man die Organisation dem Erdboden gleich gemacht hatte. Ein Klopfen an der Tür ließ Vater und Tochter erschrocken aufblicken. „Ganz ruhig..!“, sagte Atsushi und Shiho beugte sich wieder über ihre Arbeit. Ihr Vater ging zur Tür. „Wer ist da?“, fragte er misstrauisch. „Terpentin! Es ist wichtig! Sehr wichtig.“ Shiho schielte zu ihrem Vater herüber. , schoss es ihr durch den Kopf. Mit den Proben kam sie kein Stück voran, was sie ihrem Vater bis jetzt nicht gezeigt hatte. Atsushi schloss die Tür auf und Terpentin stürmte herein. „Das blonde Miststück hat uns verraten!“, war das erste, was er von sich gab. Atsuhsis Augen weiteten sich. „WAS?“ Shiho ließ fast ihr Reagenzglas fallen, das sie in der Hand hielt. „Sie hat alle Daten an das FBI geschickt. In ein paar Minuten dürfte es hier von FBI nur so wimmeln! Wir müssen schnell von hier weg!“ Shihos Vater reagierte sofort auf das Gesagte und drehte sich zu seiner Tochter um. „Pack die Proben zusammen!“, wies er sie lautstark an, sodass Shiho zusammenzuckte. Shiho nickte schweigend und machte sich daran, die Proben sorgfältig in der Box zu verstauen. Ein Licht der Hoffnung keimte in ihr auf. Würde man sie jetzt befreien kommen? „Und was ist mit dem Computer?“, fragte Atsushi Terpentin. „Vermouth hat das Zimmer versperrt, aber wir sind gerade dabei, ihn zu holen.. Und sie büßen zu lassen.“ „Habt ihr Barbera geschickt? Sie sollte doch im Notfall gegen sie antreten. Deswegen haben wir sie doch hergeholt.“ Terpentin nickte niedergeschlagen. „Ja, aber sie hat gegen sie verloren! Und nun hat das FBI alle Daten über uns.“ Shiho blickte auf. Der Gedanke biss sich in ihrem Kopf fest. Zunächst versuchte sie die folgenden Gefühle weiter zu unterdrücken, die sie die ganze Zeit in sich getragen hatte, doch sie verlor den Kampf. Ihre Hand griff nach der Waffe, die seit dem Vorfall mit Vodka bei sich getragen hatte und richtete sie auf ihren Vater und Terpentin. „Verdammt! Was machst du da! Woher hast du die Waffe?“, fragte Terpentin erschrocken. „Scheint so, als wäre das der Untergang der Organisation, was?“ Ein fieses Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Vodka stand genau inmitten der Mitglieder, die versuchten in das Büro des Bosses zu gelangen. Man war inzwischen soweit, dass man die Tür mit einer Axt einschlug. Vodka zuckte bei jedem Einschlag zusammen, riss sich aber zusammen. Von drinnen war leise ein Schuss zu hören, den aber niemand bemerkte. In den Augen des Mannes neben ihm flackerte Mordlust und Lust auf Gewalt auf. Er und auch die anderen drängten immer weiter nach vorne. Vermouth war jetzt ein Feind der Organisation und durfte bestraft werden- wie war ganz egal. Nur am Ende musste sie ihr Leben lassen. Endlich hatten sie es geschafft, die Tür vollständig einzuschlagen und die ersten Möbel wurden beiseite geschoben. Vodka wandte sich ab. Ein leichter Windhauch war auf dem Flur zu spüren. Es war also so, wie sie gesagt hatte… ……………………………………………………………………………………………………………………. Ich mach mal an der Stelle Schluss ^^ *sich verbeug* Vielen lieben Dank für eure Kommentare. Eri_Kisaki Kapitel 42: ------------ Die Tür wurde mit einem lauten „Rumms“ zugeworfen und kurze Zeit darauf wurde der Motor angelassen. Shinichi schaffte es gerade noch mit letzter Mühe, sich hinzusetzen, bevor der Wagen losfuhr und er fast von seinem Sitz geschleudert wurde. Aber aufregen würde er sich über die übereilte Losfahrt wohl nicht. Schließlich hatte man ihm erlaubt, mit zufahren und das war besser, als in der Zentrale herumzuhocken. So konnte er wenigstens dabei sein, wenn man Ran befreite- wenn sie denn noch lebte. Black hatte seine Sorge um Ran gut verstehen können und obwohl er eigentlich dagegen gewesen war, hatte Shinichi ihm eine Erlaubnis abgerungen, weil er versprach, unbeteiligt zu bleiben. Weiterhin gelobte er auch, dem Quartier der Organisation nicht zu Nahe zu kommen. Doch diese Versprechen waren gar nichts im Gegensatz dazu, dass er wohlmöglich seine Freundin schon bald wieder sehen könnte- und auch in die Arme schließen. Die Stimmung im Wagen war freudig, aber auch ein wenig angespannt. Zwar waren sie der letzte der vielen Einheiten, die losgeschickt wurden, aber trotzdem konnten auch sie einer gewissen Gefahr ausgesetzt sein. Shinichi lehnte sich zurück und dachte an den Augenblick, wo Ran und er sich das letzte Mal gesehen hatten. Das war im Flur der FBI-Zentrale gewesen, als Vermouth sie getrennt hatte. Es schien ihm schon eine Ewigkeit her zu sein, aber Rans Gesicht und ihre Aura hatte sich in seinem Gedächtnis festgesetzt, sodass er beim Augenschließen immer sie vor Augen hatte. Und bald würde er sie vielleicht wieder sehen können, ohne dabei die Augen schließen zu müssen. Lebendig würde sie dann vor ihm stehen- zum Anfassen. Aber wenn sie tot sein sollte.. Shinichi wusste nicht, was er dann tun sollte. Er wollte es sich nicht ausmalen. Denn allein der Gedanke, dass nicht mehr sein könnte, schmerzte ihn schon so sehr, dass es ihm die Luft zum Atmen abschnürte. Wie sollte es da erst sein, wenn sie wirklich nie zu ihm wieder kommen würde? Wenn sie, in seiner Abwesenheit, gestorben war und er nichts hatte dagegen unternehmen können? Hatte sein Leben dann noch einen Sinn? Akai war auch auf dem Weg zu der Organisation. Er bretterte über die Straßen und überschritt stetig die Höchstgeschwindigkeitsgrenze. Auch die ganzen Autofahrer, den er die Vorfahrt nahm und die sich beschwerten, waren ihm egal. Er achtete gar nicht auf sie. War so auf sein Ziel fixiert. Sein Handy hatte er auf lautlos gestellt, da ihn die pausenlosen Anrufe des FBIs nervten. Hätte Black sich ja auch denken können, dass er nicht erst zu einer Besprechung zurück in die Zentrale kam, sondern sich selbstständig auf den Weg machte. Was wollte er überhaupt von ihm? Wenn doch gerade die Organisation zerschlagen wurde? Neben ihm tauchte ein dunkelgrauer Wagen auf. In ihm saß eine Frau, die Akai als Agentin vom Sehen kannte. Als sie ihn entdeckte, nickte sie ihm ernst zu. Akai gab keine Reaktion von sich und trat nur noch mehr auf das Gaspedal. Schnell hatte er den Wagen hinter sich gelassen. Der Weg war nicht mehr weit und er sammelte sich während des Fahrens schon einmal seine Ausrüstung zusammen. Man hatte das Gebäude umstellt und Jodie nickte den Anderen zu. Die Waffe fest in der Hand, sah sie zu, wie man die große Tür auframmte und sogleich die ersten Agenten ins Gebäude stürmten. Jodie folgte ihnen, hielt sich aber zurück. Sie wollte nicht genau in die Schusslinie geraten, da sie sich nicht so ganz auf diesen Auftrag konzentrieren konnte. Es war schlimm, aber andernfalls wäre sie schon das erste Todesopfer. Schüsse hallten an ihr Ohr und der typische Geruch von Schüssen stieg ihr in die Nase. Es waren ganz schön viele Agenten der Organisation hier, wie Jodie erkennen konnte. Sie schlich sich um die Ecke. Und hatte somit einen guten Überblick über die Situation. Das FBI hatte keine andere Möglichkeit, als alle Entführer, die sich im Übrigen bestens zu wehren wussten, zu erschießen. Eine Welle der Übelkeit überkam sie, als sie daran dachte, wie viele gerade umgebracht wurden. Durch ihr Headset hörte sie eine Stimme mit sich reden: „Wir haben Elena gefunden!“ Jodie riss die Augen auf. Aber nicht wegen dem, was man ihr gerade gesagt hatte, sondern wegen etwas anderem. Wenige Meter vor ihr lag ein kleines Kind auf dem Boden, das unentwegt vor sich her schrie. Jodie schluckte, als die Erinnerung in ihr hochkam. Wie war das noch gewesen, als ihre Eltern starben? Wie konnte man nur so ein unschuldiges kleines Kind, von etwa 3 Jahren, nur so brutal gefangen nehmen? Und dann auch noch dabei zusehen lassen, wie Menschen umgebracht wurden? Waren sie denn auch nicht besser als die Organisation, wenn sie Menschen töteten? Gut, es ging nun einmal nicht wirklich anders.. Aber trotzdem. Es war doch nicht richtig! Sie fasste den Entschluss, das Mädchen nicht weiter zusehen zu lassen und schnappte sie sich. Ihre Waffe hatte sie noch immer in der Hand. Die Schießerei war immer noch nicht vorbei und sie sah sich sorgfältig um, um nicht einfach niedergeschossen zu werden. Der Rauch der Schüsse brannte in ihren Augen, zumindest bildete sie es sich ein, denn in Wirklichkeit waren es Tränen, die über ihre Wange liefen. Es war einfach alles zu viel. Sie brauchte Abstand von allem. Sie nahm das kleine Kind ganz fest in den Arm. Es zitterte stark und heulte. „Shhhht! Es ist doch alles in Ordnung.. Du brauchst nicht weinen.“ Jodie ging mit dem Mädchen auf dem Arm so weit es ging von der Schießerei. Die Schüsse wurden leiser und so konnte man das Schluchzen lauter vernehmen. Der Wind fuhr ihr durch die Haare, während sie versuchte, dass Kind zu beruhigen. Plötzlich sahen zwei große Kinderaugen sie an. Erst jetzt bemerkte Jodie, dass es gar nicht mehr das Kind war, das so fürchterlich schluchzte und zitterte, sondern, dass sie es war. Eine kleine Kinderhand wurde an ihre Wange gelegt und strich die Tränen beiseite. Sie wusste nicht, wie lange sie so das Kind im Arm hielt. Man vernahm nun keinen einzigen Schuss mehr und bald darauf hörte Jodie auch schon, wie man sagte, dass sie es geschafft hätten. „Miss Starling?“, fragte man erschrocken. Jodie schluchzte noch einmal und riss sich dann zusammen. „Bei mir ist alles in Ordnung… Ich habe mich um ein kleines Kind gekümmert.. Wie geht es den Geiseln?“ Die Stimme klang niedergeschlagen, als man ihr antwortete. „Es gab einige Verletzte.. Und auch Tote… Auch in unseren Reihen.. Aber wir konnten alle Geiselnehmer unschädlich machen.“ „Und Elena?“ „Wir haben sie- lebend.“ „Sehr gut.. Benachrichtigen Sie Black..“ Jodie wartete nicht ab, ob man noch etwas darauf erwiderte und warf ihr Headset auf den Boden. Und kurz darauf landete auch ihre entsicherte Waffe neben ihr. Sie hielt das Kind weiter im Arm und wiegte es leicht. Es war beruhigend für sie. Vielleicht hatte sie den Tod ihrer Eltern doch nicht so gut überwunden, wie sie gedacht hatte? Oder war sie im Augenblick einfach nervlich am Ende und für alles anfällig? Die Sache mit Akai war auch nicht so einfach für die zu verarbeiten und nun kam die Erinnerung an damals wieder hoch. Durfte sie nicht glücklich und zufrieden sein? „Woher hast du die Waffe?“, wiederholte Terpentin und kam ein Stück auf sie zu, wenn auch sehr langsam. Shiho legte den Finger fester um den Abzug. „Stopp! Wenn sich einer bewegt, drück ich ab!“ Sie wusste nicht, wie lange sie hier stehen musste und auf ihre „Familie“ zielen sollte, aber sie hoffte, dass das FBI wirklich kam und ihr zur Hilfe eilen würde. „Sie wird nicht abdrücken, Terpentin!“, meinte Atsushi gelassen und fasste den alten Mann an der Schulter. Shiho ließ die Beiden nicht aus den Augen. Hatte ihr Vater etwas vor, oder was sollte diese Aussage? Und er hielt Terpentin zurück, indem er seine Schulter festhielt. Als Shinichi endlich am Zielort ankam, sah er schon die ganzen Einsätze vor dem Gebäude. Alle waren bewaffnet und auch bereit zum Schießen. Er stieg nicht aus dem Wagen aus, da man es ihm untersagt hatte. Und so starrte er nur heraus und hoffte innerlich, dass Ran doch einfach so jetzt vor dem Gebäude erschiene. Aber natürlich war das nur eine Wunschvorstellung.. Er entdeckte einen schwarzen Pick up, der angerast kam. Shinichi kannte diesen Wagen und wusste auch sofort, wer der Fahrer sein musste. Jemand tippte ihm auf die Schulter, sodass er den Blick von dem Wagen nahm. „Du wirst hier warten!“, erinnerte man ihn noch einmal und schickte ihm einen ernsten Blick zu. Shinichi nickte resignierend. Im Hintergrund hörte er ein Funkgerät. Wo kam es her? Er verstand die Worte nur schwer, aber es hörte sich so an, als wolle man angreifen. Der tokioter Oberschüler schluckte kurz. Bald würde es vorbei sein. Und Ran würde da nur tot oder lebendig herauskommen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Kapitel 43: ------------ „Das ist wirklich wunderschön, nicht?“ Miwako beugte sich etwas über die Brüstung und schaute sich den Horizont an. Die Sonne ging gerade Stück für Stück hinter den Häusern auf. Tausende von Farben schimmerten am Himmel. „Hm...“, stimmte Takagi Miwako müde zu und begann dann auch noch zu gähnen. Dafür fing er einen vernichtenden Blick auf. „Männer haben wirklich kein Verständnis für die Schönheit der Natur!“ Takagi lächelte kurz. „Vielleicht, aber es gibt eben auch noch schönere Dinge als einen Sonnenaufgang..“ „Ach und was bitte?“, fragte Sato und zog die Augen zu Schlitzen zusammen. Da war sie jetzt aber wirklich einmal gespannt. „Ich finde es viel schöner, wenn..“ Takagi stockte und Miwako sah ihn verwundert an. Doch er hatte sich leicht von ihr abgewandt, damit sie sein Gesicht nicht sehen konnte. „Ja?“, wollte sie weiter wissen. Der Polizist schwieg, sodass Miwako sich von ihm wegdrehte, um weiter den Sonnenaufgang bewundern zu können. Wenn er nicht antworten wollte, sie würde ihn jetzt nicht dazu zwingen… Dafür gab stimmte sie dieser wundervolle Anblick einfach zu glücklich. Plötzlich fassten zwei Arme nach ihr und Miwako wurde nach hinten gezogen. Fast erschrocken sah sie hinter sich. Takagi hatte sie von hinten umarmt und sie ließ es sich gefallen. Leicht spürte sie seinen warmen Atem an ihrem Hals, als er sich ein wenig vorbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte: „Ich finde es viel schöner, wenn ich einfach nur bei dir sein darf..“ Miwako lief ein wenig rot an, drehte sich dann aber zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Da muss ich dir wohl zustimmen.“ Sie lächelte ihn an und freute sich, dass glückliche Strahlen in seinen Augen glänzen zu sehen. „Aber der Sonnenaufgang ist auch nicht zu verachten!“, gab Takagi zu bedenken, woraufhin Miwako nur nickte. So wirklich hörte sie ihm gar nicht zu, sondern sah ihn viel lieber an. Wenn er so lieb lächelte, verstand sie immer wieder auf ein Neues, warum sie ihren kleinen Trottel so sehr liebte. Takagi hüstelte verlegen und wies in Richtung Horizont. Sie lehnte ihren Kopf an Takagis Schulter und sah sich so den Sonnenaufgang an. Irgendwie erschien ihr die ganze Welt so harmonisch und friedlich. Als wenn es nirgendwo Miseren und Unglücke geben würde. Alle sollten glücklich sein, so wie sie es auch war. Akai ging mit schnellen, festen Schritten durch die Tür, durch die auch schon andere Agenten kurz vor ihm gestürmt waren. Er kam nur sehr langsam überhaupt die ersten Meter voran, weil schon hier die ersten Schützen standen und auf die Eindringlinge schossen. Zunächst versteckte er sich hinter einer Ecke und wartete auf den richtigen Augenblick um anzugreifen. Er hörte das leise Nachladen einer Waffe und schoss kurzerhand aus seinem Versteck hervor und zielte in die Richtung, die ihm sein Instinkt sagte. Ein Stöhnen war zu vernehmen. Er hatte also getroffen. Neben ihm tauchten jetzt noch weitere Agenten auf und schon bald hatten sie die ersten Feinde unschädlich gemacht. Sie würden schon sehr bald in der Mehrzahl sein und es wäre ein leichter Sieg. Als sie ein Stück vorrücken wollten, bemerkte Akai einen toten FBI-Agenten vor sich. Er beugte sich zu ihm hinab und nahm ihm seine Schusswaffe, sowie das Headset ab. Das konnte in machen Fällen doch schon ganz nützlich sein, wenn man wusste, was los war. „Hintereingang: 3 Verletzte..“ Akai reagierte auf die Aussage nicht und ging den anderen hinterher, um ihnen behilflich zu sein. Da er gerade an einem Fenster vorbeikam, das man eingeschlagen hatte, vermutlich um von dort auf die FBI-Agenten draußen zu schießen, hörte er das Geräusch von ankommenden Helikoptern. Es mussten mehrere sein, aber wie viele konnte Akai nicht ausmachen. Und gerade in diesem Moment wurde auch ein Schuss auf ihn abgefeuert. Nur mit Glück konnte er entweichen. Mit einem monotonen Gesichtsausdruck lud er seine Waffe nach und zielte umgehend in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Wenig später hörte man jemanden zu Boden gehen. Die anderen würden wohl auch ohne ihn gut klar kommen. Akai ging den Weg wieder zurück und machte sich den Weg, die Treppe hinauf. Ihm begegneten noch einmal ungefähr ein Dutzend Organisationsmitglieder, aber für die musste er sich noch nicht einmal groß anstrengen, geschweige denn, mehr als nur einen Schuss vergeuden. Trotzdem war sein Magazin leer und er lud nach, was er jedoch nicht hektisch tat, sondern ganz in aller Ruhe, als wenn niemand mehr in der Nähe wäre. Das war natürlich nicht so, was er auch gleich durch einen Streifschuss am Oberarm zu spüren bekam. , überlegte Akai und hatte auch schon den nächsten Mann um die Ecke gebracht. Die erste Etage schien jetzt verlassen zu sein, aber es gab ja auch noch genügend andere Stockwerke. Die Organisation hatte wohl wirklich nicht damit gerechnet, dass man sie ausmachen würde. So gut war dieses Versteck nicht bewacht. Plötzlich hörte er durch sein Headset Blacks Stimme. „Haben Sie schon das Mädchen oder den Boss ausfindig gemacht?“ „Den Boss noch nicht.. Des Mädchens wegen können wir noch keine Aussage treffen. Hier sind mehrere tote junge Mädchen.. Und es ist zu verraucht, um das Gesicht ausmachen zu können. Ganz zu schweigen von den unerkennbaren Leichen!“, fügte man noch hinzu. Akai horchte auf. Sie suchten also auch nach einem Mädchen? Bei Gelegenheit konnte er ja auch sehen, ob er so jemanden fand. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen und er stütze sich an der Wand ab. Vor ihm tauchte jetzt auch ein weiteres Organisationsmitglied auf, sodass Akai erst einmal Schutz im nächst besten Raum suchte. Beim Betreten stolperte er fast über einen umgestürzten Stuhl. Seine Konzentration ließ langsam nach.. Er wollte die Tür hinter sich schließen, um sich so kurzweilig zu schützen, musste aber feststellen, dass die Tür gar nicht mehr „Tür“ genannt werden konnte. Sie bestand nur noch aus einigen Holzsplittern. Deshalb versteckte er sich erst einmal hinter dem umgestürzten Tisch und lieferte sich mit dem Mann eine kleine Schießerei, die damit endete, dass er gewann. Wenn auch nur knapp und mit einer blutenden Wunde am Schulterblatt. Ihm war wieder schwindelig und alles begann sich zu drehen. Kam der Boden immer näher, oder war das nur Einbildung? Sein Kopf pochte unheimlich, doch er spürte einen leichten Luftzug und sah zur Seite. Das Fenster stand speerangelweit offen. Sein Blick glitt weiter im Raum herum. Viele umgestürzte Aktenordner, die alle keinen Inhalt hatten. Und ein Computer. Akai robbte dort hin. Ob man dem FBI auf Informationen über den Lageplan des Hauses hatte geben können? Wenn ja, wo könnte sich der Boss der Organisation dann aufhalten? Wo könnte er mit den Proben hingehen können? Der FBI-Agent hatte da schon so eine Vermutung. „Wo befindet sich das Labor?“, fragte er einfach durch sein Headset. „Akai?“, kam es sofort von Black zurück. Vodka saß in seinem Wagen und schaute nur kurz in den Rückspiegel, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Aber anscheinend war es das. Ein erleichtertes Grinsen huschte über sein Gesicht. Es war ja doch möglich, der Organisation zu entkommen. Jetzt musste er nur noch untertauchen, einen neuen Namen und somit eine andere Identität annehmen und schön würde er in Ruhe leben können. Nie wieder ein Opfer der Organisation. Das war doch eine freudige Aussicht. Da hatte sich das Hören auf Vermouth ja wirklich gelohnt. Und dieser letzte kleine Auftrag war ja auch nur noch ein Klacks. Seine „Beute“ würde er einfach irgendwo absetzten. Die Straße vor ihren Augen verdoppelte sich zum wiederholten Male. Der Fahrbahnmarkierungsstreifen wirkte irgendwie hypnotisierend. Aber sie durfte jetzt hier nicht so einfach schlapp machen. Sie war doch schon fast da und dann war es vorbei. Für immer. Vermouth umklammerte das Lenkrad fester, krallte sich regelrecht fest, um damit ihr Einschlafen zu verhindern. Was jedoch immer schwerer wurde. Unter der Maske bekam sie immer weniger Luft, aber sie konnte ja schlecht als Vermouth irgendwo langgehen. Das würde auffallen. Bestimmt suchte man sie schon. Barbera lag hinten auf ihrer Rückbank und schlief, nicht unbedingt selig, aber sie lebte noch. Und Vermouth auch. Das hatte sie jedoch vor allem dem APTX zu verdanken. Wie auch Shinichi nach seinem Bauchschuss, erholte sie sich schnell. Das lag darin begründet, dass das Gift die Zellen schneller regenerierte. Somit auch die Blutbildung. Und solange ihre Wunde nicht mehr so stark blutete, ging es noch. Aber nähen würde man die Wunde wohl trotzdem müssen, sowie auch die Kugeln aus ihrem Körper entfernen. Für einen Augenblick lang überlegte sie, was Barbera wohl dazu sagen würde, dass Vermouth sie einfach mitgenommen hatte. Kurz bevor man die Tür hatte aufschlagen können, hatte sie Vodka bescheid gegeben und hatte anschließend die Überwachungskamera gefunden, die sie sogleich mit ihrer Waffe unfähig gemacht hatte. Das war nur zum Schutz. Das FBI sollte ihretwegen gerne denken, dass sie in dem Zimmer gestorben war. Würde sie nicht sonderlich stören. Sie würden einfach die Überwachungsbänder ansehen. Und schon würde ihr Tod feststehen.. Vermouth hatte sich Barbera über die Schulter geworfen und war mit letzter Kraft durch das Fenster entkommen. Von weitem hatte sie schon das FBI antanzen sehen und gegrinst. An der Regenrinne hatte sie sich und das Mädchen nach unten bugsiert und hatte das nächste beste Auto aufgeknackt, mit dem sie jetzt auf den Weg ins Krankenhaus war. Die Kleine hinten im Auto sollte ja überleben. Das war ihr wichtig. Sie war einfach noch zu jung zum Sterben. Sie trat ein wenig fester auf das Gaspedal, damit sie schneller vorankam. Schließlich fuhr sie gerade auf einer Autobahn. Der Wagen wurde immer schneller und somit musste sie sich mehr konzentrieren, um nicht die Kontrolle über den Wagen zu verlieren. Ab und zu erwischte sie sich schon dabei, wie sie fast am Augenschließen war. Immer wieder warf sie prüfende Blicke in den Rückspiegel um zu sehen, ob Barbera auch ja noch lebte. Es war irgendwie stickig im Auto, sodass sie das Beifahrerfenster herunterfuhr. Eisiger Fahrtwind drang durch das geöffnete Fenster in den Wagen, aber das war auch gut so. So blieb sie länger wach. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie Vodka noch etwas hatte sagen wollen. Aber ein Telefon oder Handy hatte sie gerade nicht bei sich. Das war natürlich Pech, aber war nicht zu ändern. Vielleicht konnte sie ja noch vom Krankenhaus anrufen. Black schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Das konnte doch nicht wahr sein, dass Akai sich einfach seinen Anordnungen widersetzte und doch zum Versteck der Organisation gefahren war. Dabei hatte er doch etwas mit ihm besprechen sollen. Es ging ihm ziemlich gegen den Strich, dass er jetzt dort war. Zumal er auch davon wusste, dass er eine Verletzung hatte, die ihn behinderte. „Verdammt noch einmal! Was suchen Sie denn da?“ Er bekam, wie eigentlich auch erwartet, keine Antwort und stand von seinem Bürosessel auf. Mit der Hand auf seinen Schreibtisch gestützt, suchte er sich den Lageplan des Gebäudes auf dem Computer vor ihm und suchte nach der Bezeichnung für ein Labor. Selbst wenn er Akai jetzt nicht sagen würde, wo sich die Labore befanden, würde er dort anwesend bleiben. Black konnte es ihm nicht verbieten, sodass er es befolgte.. Der junge Mann hatte seinen eigenen Willen. Und der stand im Augenblick gegen den von seinem Vorgesetzten. „Wo genau befinden Sie sich denn?“, fragte er nach, ein wenig knurrend. „Hm.. im ersten Obergeschoss… Es sieht ganz nach einem Büro aus. Wenn nicht sogar das vom Boss.“, erklärte Akai. Seine Stimme klang ein wenig leiser als sonst, was Black natürlich sofort heraushörte. „Die Labore sind in der untersten Etage eingezeichnet.“ Back klickte den Lageplan für die unteren Stockwerke an und sah sich das Ganze ein wenig genauer an. „Es sind mehrere..“ Black beschrieb Akai den Weg dorthin. „Okay..“, murmelte dieser nur zur Antwort und war schon drauf und dran, aufzulegen. „Akai, ich werde Ihnen noch weitere Männer nachschicken. Und wenn Sie dann in der Zentrale zurück sind, wenn Sie dann noch leben, habe ich etwas Ernstes mit Ihnen zu besprechen!“, mahnte er. Und wieder erhielt er darauf keine Antwort. „Mister Black?“ Der alte Mann schreckte auf, als er seinen Namen hörte. Ein weiterer Agent wollte ihm etwas mitteilen. „Wir haben hier die Leiche eines Mädchens gefunden, dass auf die Beschreibung zutrifft.“ Er schluckte. Dann kamen sie also zu spät? Sich auf die Lippe beißend, schloss er die Augen. Und wieder war also ein unschuldiger Mensch gestorben. Shinichi hörte immer noch den Funk des FBIs mit und nachdem er die Worte von dem Mann gehört hatte, saß er einfach nur schockiert auf dem Sitz. Er war unfähig, sich zu bewegen. Sein Verstand wie leergefegt. Das konnte einfach nicht sein. Seine Ran konnte gar nicht tot sein. Das ging einfach nicht. Ein brennendes Gefühl der Übelkeit regte sich in seinem Magen, dass er versuchte zu unterdrücken. Ihm war so schlecht.. Er musste aus diesem Wagen heraus. Shinichi stieß die Tür des Wagens auf und stieg aus. Mit wankenden Schritten ging er in Richtung Hauptquartier. Sein Atmen ging nur stoßweise und er konnte sich nicht wirklich auf den Beinen halten und stolperte mehrmals. Auf den Knien voranrobbend, kam er Stück für Stück vorwärts. Er wusste gar nicht, was er tat. Der alleinige Gedanke in seinem Kopf war Ran und das Bild vor seinem Auge, wie sie blass, starr und kalt vor ihm lag. Er hatte schon so viele Leichen gesehen, dass er sich diesen Anblick nur zu gut ausmalen konnte. Die Wolken hatten sich schon vor langer Zeit zugezogen und jetzt fing der leichte Nieselregen an. Der kühle, sanfte Regen tropfte auf seine Kleidung, seinen Körper und ließ ihn zittern. Bevor er es wirklich mitbekam, hatte er sich aufgerafft und war auf den Weg in das Gebäude. „Sie ist tot!“, flüsterte ihr Shinichis Stimme leise zu und sie schreckte laut auf, wobei sie die Bettdecke neben sich warf. Sie war ganz verschwitzt und ihr Nachthemd klebte an ihrem Körper. , versuchte sich Eri zu beruhigen und atmete tief aus. Dann fasste sie nach ihrer Decke und holte sie zu sich ins Bett zurück. Was würde sie dafür geben, dass Kogoro jetzt bei ihr war und sie beruhigen würde. Das würde er von allen Menschen wohl am besten können. Besonders, da er bestimmt wusste, wie sie sich fühlte. Sie setzte sich auf und reckte sich ein wenig, um sich zu beruhigen. Als ihr Herzschlag sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, stand sie auf und duschte erst einmal. Es war zwar noch früh am Morgen, aber aufstehen konnte sie ja schon. Durch den Stress in der Anwaltskanzlei war sie es sowieso gewöhnt, immer nur wenig Schlaf zu erhalten. Und nach so einem Traum wollte sie lieber erst einmal nicht die Augen schließen. Shihos Waffe war immer noch fest auf die beiden Männer gerichtet. Atsushis Hand lag noch auf Terpentins Schulter. Seine Augen starrten seine Tochter unentwegt grinsend an. „Du wirst nicht abdrücken, habe ich Recht?“, fragte er spöttisch. Seine Tochter zuckte mit keiner Wimper und hielt den Mann fest im Blickfeld. „Doch, das werde ich wirklich tun!“, schrie sie zurück. Ihr standen Tränen in den Augen. Sie würde es tun können, da war sie sich sicher. Aber sie wollte nicht. Nur, wenn es nicht mehr anders ging, würde sie abfeuern müssen. Shiho hoffte einfach, dass das FBI bald bei ihr sein würde, um sie hier herauszuholen. „Deinen eigenen Vater umbringen? Das macht doch keine vernünftige Tochter!“, sagte Atsushi boshaft grinsend. Wollte er sie dazu bringen, abzudrücken? War es sein Ziel, durch die Hand seiner Tochter zu sterben, anstatt hinter Gitter zu landen? „Du erinnerst dich doch bestimmt noch gerne an deine Schwester, nicht wahr?“ Shiho riss erschrocken die Augen auf. „Sie war uns damals im Weg.. Wollte einfach nicht das tun, was wir vorhatten. Kurz gesagt: Sie musste von der Bildfläche verschwinden. Du solltest uns dankbar dafür sein. Sie stand deinem Glück im Weg. Mit ihr an deiner Seite wärst du nie zu dem Menschen geworden, der du jetzt bist. Immer hat sie versucht, dich von deiner Lebensaufgabe abzubringen.“ „Sei still!“, weinte Shiho. Tränen rannen ihr nun unentwegt über die Wange und tropften auf den kalten Betonboden. „Die Welt ist ohne sie besser dran..“, meinte Atsushi, als gerade die Tür aufgestoßen wurde. Alarmiert sahen alle drei Personen im Raum zum Eingang. Dort standen mehrere FBI-Agenten, die Waffen auf Terpentin und Atsushi gerichtet. Für einen kurzen Augenblick waren alle Anwesenden verwirrt und Atsushi nutze die Gunst der Stunde, um auf seine Tochter zuzulaufen. Shiho schloss reflexartig ihre Augen, um nichts sehen zu müssen und hielt schützend die Hände vor sich. Atsushi drückte sie an sich, aber sie hielt die Augen weiterhin geschlossen. „Wenn sich jemand bewegt, ist sie tot!“, rief er den FBI-Agenten zu. Shinichi stürzte fast die Treppen herunter, konnte sich jedoch noch gerade so am Geländer festhalten. Er wusste gar nicht, wo er lang ging, aber er nahm den Weg, den Black Akai beschrieben hatte. Das alles lief nur in seinem Unterbewusstsein ab. Würde man ihn jetzt aufhalten, würde er nicht wissen, wie er hierher gekommen war. An ihm hechtete plötzlich ein Mann mit schwarzem Mantel vorbei. Shinichi kannte ihn, aber da sein Verstand ausgeschaltet war, bemerkte er noch nicht einmal, dass da jemand gewesen war. Er stand nun am Ende der Treppen und ging den Gang entlang. Es war dunkel und die Lampen waren ausgeschaltet. Stimmen waren zu hören, aber er nahm sie nicht für voll. Auf dem Boden lagen leblose Menschenkörper, über die er steigen musste. Lag Ran vielleicht unter den ganzen Personen hier unten? Shiho wollte sich gegen ihren Vater wehren, ihn von sich schubsen. Doch es gelang ihr nicht. Wenn sie jetzt nicht abdrücken würde, wo sie doch die Waffe geladen in der Hand hielt, würde ihr Vater vielleicht am Ende noch entkommen! Also biss sie fest die Lippen zusammen und drückte den Schaft der Pistole auf die Brust ihres Vaters. Dann drückte sie ab. Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch den Raum und Shiho wurde zu Boden geworfen. Die FBI-Agenten, die nur starr herumstanden, wurden beiseite gedrückt und Akai tauchte zwischen ihnen hervor. Er erkannte sofort, was passiert war. Aber er war machtlos, um das kommende noch zu verhindern. Dafür war es zu spät- wieder einmal. Terpentin hatte eine Waffe in der Hand, mit der er auf Shiho zielte, die sich gerade aufrappelte und nur ihren Vater im Auge hielt. Er drückte ab, sein Schuss war präzise gerichtet, tödlich. Der Oberschüler hörte den lauten Knall und wurde aus seiner Trance gerissen. Sofort lief er in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war und sah dann den Haufen an FBI-Agenten stehen. Ohne dass er etwas erkennen konnte, wurden nun noch weitere Schüsse abgefeuert. Shinichi konnte das stockende Keuchen eines Mannes hören und ging entsetzt ein paar Schritte zurück. Etwas fiel zu Boden. Nun herrschte Stille, es war fast beängstigend. Was war geschehen? Er musste es unbedingt wissen! Gefasst sah er an den Agenten vorbei, um einen Blick zu erhaschen. Doch auf das, was er gleich sehen würde, war er keineswegs gefasst. Die Mitglieder des FBIs standen schweigend, ohne sich zu bewegen. Das Zimmer war anscheinend ein Labor. Es war beleuchtet und das grelle Licht ließ die ganze Szene noch grässlicher wirken. Ein Mann, der schon älter sein musste, lag unbewegt auf dem Boden. Unter ihm breitete sich eine kleine Blutlache aus. Weiter hinten im Raum lag ein anderer Mann, der anscheinend aber nur bewusstlos war, denn sein Brustkorb hebte und senkte sich noch. Das nächste, was Shinichi sah, ließ ihn einen spitzen Schrei ausstoßen. Da hockte ein Mann, den er eindeutig als Shuichi Akai erkannte, neben etwas. Und beim näheren hinsehen hatte dieses Etwas eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner Leidensgenossin Ai, nur, dass sie anscheinend auch ihren richtigen Körper zurückhatte. „Ai!?“ Er stürzte auf die Beiden zu. Akai drehte sich erschrocken zu ihm um. Sein Gesicht war aschfahl. „AI!“ Shinichi beugte sich zu der jungen Frau herunter. „Shi-shinichi..“, hauchte Shiho leise, als sie seine Stimme hörte. Sie atmete so schwer, dass Shinichi eine Gänsehaut über den Rücken lief. Ihre Augen sahen ihn kurz an, bevor sie die Augen schließen musste, weil sie keine Kraft mehr hatte. Ein Würgereiz erfasste ihren Körper und sie spuckte Blut. Shinichi fasste nach ihrer Hand und drückte sie fest. „Ai!“ Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Ihr Kopf fiel zurück und ihr nächster Atemzug blieb aus. Ihre Hand hing nur noch leblos in seiner und er schrie erschrocken auf. „Ai?! Wach auf… Hey, Ai! AI!!“ …………………………………………… Ihr dürft mich gerne dafür hassen. ;____; *selbst heul* Eri_Kisaki Kapitel 44: ------------ Er drosselte die Geschwindigkeit, als er das große Schild des Motels sah und fuhr auf den Parkplatz der Anlage. Der Ort erschien ihm vertrauenswürdig und das Motel familiär geführt. Genau der richtige Ort, um seine „Beute“ dazulassen. Vodka parkte den Wagen auf einen der vorgesehenen Abstellplätze und stellte den Motor aus. Dann drehte er sich zu dem Mädchen auf der Rückbank um, das tief und fest schlief. Es war auch nicht sonderlich verwunderlich. Denn er hatte ihr Chloroform unter die Nase gehalten. Das alles war Vermouths Anordnung gewesen. Kurz bevor man die Tür zum Büro des Bosses aufgebrochen hatte, in dem sie sich befand, hatte sie Vodka angerufen und ihm flugs berichtet, was gerade ablief. Sie hatte ihm den Befehl gegeben, dass er sofort verschwinden, untertauchen solle, aber dabei auch das Mädchen mitnehmen müsse. Also hatte er sich auf den Weg in das Zimmer gemacht, wo das Mädchen war und hatte sie betäubt. Anschließend war hatte er sie zu seinem Auto getragen und war dann los. „Hey, du!“, rief er der Oberschülerin zu und versuchte so sie zu wecken. Was natürlich nicht so klappte. Deshalb stieg er aus und ging zur der hinteren Wagen, die er öffnete und stupste sie am Arm an. Wie von der Tarantel gestochen, schreckte das Mädchen hoch und sah nur den Mann vor sich. Schreiend verpasste sie ihm einen Kinnhaken, der sich sehen lassen konnte und sprang aus dem Auto. Vodka ging zu Boden und war für den ersten Augenblick zu erschrocken, um sich wieder aufzurappeln. Ran nutzte die Chance und rannte in das Motel hinein, wahrscheinlich um Hilfe zu holen vor ihrem potenziellen Entführer. Da er keine Lust auf irgendeinen Ärger hatte, machte er sich flugs auf den Weg zurück in seinen Wagen und fuhr mit quietschenden Rädern vom Parkplatz. So war er schon weg, bevor Ran mit einer Angestellten nach draußen gestürmt kam. „Finger weg von der Spritze!“, fauchte sie den Mann in dem weißen Kittel an. Er war noch recht jung und sah nicht unbedingt schlecht aus, wie sie fand. Aber trotzdem fuhr sie ihn an. „Sie brauchen wirklich keine Angst vor der Spritze haben.. Sie ist nur zur örtlichen Betäu-“, versuchte der Arzt die blonde Frau zu beruhigen. „Das können Sie mir auch noch viermal erzählen! Ich will keine Betäubung und damit Basta!“ „Nun hören Sie mal.. Sie haben schlimme Verletzungen. Das Nähen kann ziemlich schmerzhaft sein und da wäre es nun wirklich besser, wenn-“ „Ich sagte NEIN!“, kreischte Vermouth beinahe. „Denken Sie etwa ich würde diese paar Schmerzen nicht aushalten?“ „Paar Schmerzen? Wir müssen aus ihrem Körper die Kugeln-“ Vermouth fasste ihn am Kragen. „Nun hören Sie mir mal schön zu! Sie werden jetzt ganz einfach meine Wunden behandeln, ohne irgendeine Betäubung. Dafür werden Sie doch bezahlt, oder nicht?“ Der Arzt sah sie entgeistert an. Was sie aber nicht verwunderte. Wenn sie nicht ihren Willen bekam, konnte sie ganz schön aufmucken. Und es passte ihr nun einmal gar nicht, wenn man sie Betäuben wollten. In einem schwachen Augenblick könnte man so hinter ihre Verkleidung kommen. Sie musste achtsam sein. Es war schon schlimm genug, dass sie Barbera nicht im Auge behalten konnte. Denn diese war in irgendeinen Operationssaal gebracht worden. Sie nachher zu finden, würde sicherlich schwer werden. Vermouth spürte schon, wie der Arzt auf stur stellte, weshalb sie ein liebes Lächeln aufsetzte. „Bitte.. Sie dürfen mir keine Spritze verpassen.. Es ist nämlich so, dass meine Mutter seit einer örtlichen Betäubung eine Halbseitenlähmung hat.“ Verwirrt sah man sie an. Was quasselte sie da eigentlich für einen Müll? Doch trotzdem tat sie so, als wenn das stimmen würde. Eine gute Schauspielerin war sie ja. Sie konnte den Menschen doch jeden Mist unterjubeln und man glaubte ihr. Es folgte ein weiterer deprimierter Augenaufschlag und schon war das Herz des Arztes erweicht. „..Na gut.. Aber nur, weil es ja nicht anders geht.. Legen Sie sich auf den Untersuchungstisch. Ich werde nur noch schnell eine Schwester holen und dann..“ „Nein!“ Sie fasste den Mann am Arm. Desto weniger Personen von einer Lady wussten, die angeschossen worden war, desto besser. „Ich will, dass Sie das alleine machen..“ „Aber irgendwer muss mir doch die Instrumente halten..“, gab der Arzt zu bedenken. Sie gab ein erneutes Lächeln von sich. „Das werde ich gerne machen!“ Erstaunt sah der Arzt sie an. Noch tief in die Bettdecke gekuschelt, öffnete sie langsam ihre Augen. Das Zimmer war immer noch durch die zugezogenen Vorhänge abgedunkelt. Eigentlich könnte sie ja noch in Ruhe weiterschlafen. Yukiko drehte sich auf die andere Seite und konnte somit auf Yusakus Schlafplatz sehen. Wütend warf sie die Decke beiseite. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Jetzt war er schon wieder weg. Einfach aufgestanden ohne sie zu wecken! Und wie sie das soweit überblicken konnte, hatte er auch wieder einmal keinen Zettel oder sonstiges hinterlassen. Das war ja so typisch. Murrend ließ sie sich wieder zurückfallen. Sobald sie wieder zu Hause waren, würde sie als erstes ihre Sachen packen und ausziehen. Vielleicht nur für eine Weile, aber wenn es Yusaku nicht interessierte, auch für immer. Das war einfach nicht zum Aushalten, wie er mit ihr umging. , dachte Yukiko ironisch. Ein deprimiertes Lächeln zierte ihr Gesicht. Ihre Augen begannen zu brennen. , sagte sie sich selbst. Sie hielt es für das beste, sich irgendeine Gesellschaft zu suchen, um sich abzulenken und zog sich an. Mit einem aufgesetztem Lächeln ging sie zum Essensaal und holte sich dort einen Orangensaft. Mit dem Kaffee hatte sie, wie alle anderen auch, schlechte Erfahrungen gemacht, sodass sie sich erst gar nicht traute, ihn zu probieren. „Auch schon so früh wach?“, fragte eine bekannte Stimme freundlich, sodass Yukiko von dem Saftautomaten, wo sie sich gerade ein Getränk eingießen wollte, aufblickte. Eri stand lächelnd hinter ihr. „Ja.. ich konnte nicht mehr schlafen!“, gab Yukiko zu. „Nimmst du auch etwas zu trinken?“ Die Anwältin nickte. „Ja, gerne.“ Beide setzten sich gemeinsam an einen der vielen Tische und sahen sich schweigend an. In Gedanken versunken drehte Eri das leere Glas in ihren Händen und Yukiko sah ihr dabei zu. „Yusaku, hm?“, brach Eri plötzlich die Stille. Ertappt nickte ihre Freundin. „Gestern Abend ist er spät zu Bett gegangen.. Und als ich dann vorhin aufgewacht bin, war er weg.. Ich versteh es einfach nicht… Hat er wirklich eine Andere?!“ „Das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht mag eure Ehe gerade nicht so gut laufen, aber ihr streitet euch ja nicht.“ überlegte Eri. „Toll.. Nicht streiten und überhaupt nicht miteinander reden. Ich glaube es liegt daran, dass er einfach keine Gefühle mehr für mich hat.. Eri.. Machst du mir den Scheidungsanwalt?“ „Wie bitte? Soweit wird es ja wohl nicht kommen! Sprecht doch einmal über eure Probleme. Ihr geht euch beide nur aus dem Weg.. Da kann doch gar nichts bei herauskommen!“ Yukiko seufzte. „Aber es ist nun einmal so, wenn der Mann ein berühmter Schriftsteller ist. Andauernd sind wir auf Reisen..“ „Dann sucht euch doch ein schönes Haus, in dem ihr bleibt.“ „Haben wir doch schon.. Aber wie lange sind wir immer da? Nicht sehr lange. Fast nie, um genau zu sein.“ Aufmunternd legte Eri die Hand auf die ihrer Freundin. „Das wird schon werden.. „ „..Was ist eigentlich bei dir los? Wieso bist du schon so früh auf? Jetzt, wo du gezwungenermaßen Urlaub hast, kannst dich doch einmal richtig entspannen!“ „Ich mache mir andauernd Gedanken um Ran..“, erklärte Eri leise, woraufhin Yukiko zustimmend nickte. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen..“ „Ich würde mich freuen, wenn ich endlich wieder nach Japan zurück könnte..“ Der Mann war total verschwitzt, was Vermouth dazu brachte zu Lächeln. So eine anstrengende Patientin wie sie hatte er wohl noch nicht angetroffen. In dem Metallbehälter lagen die drei Kugeln, mit der Barbera sie angeschossen hatte. „Fertig.. Jetzt müssen Sie mir aber auch noch erzählen, wie es dazu kam, dass Sie angeschossen wurden!“, meinte der Arzt und vereinzelte Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Vermouth zog sich ihre Jacke wieder an, die sie ausgezogen hatte, damit man die Wunden behandeln konnte. „Es war ein verrückter Irrer.. Er hat auf mich und meine Tochter geschossen. Sie wissen schon.. Das Mädchen, das mit mir hergekommen ist.“ Verständnisvoll nickte der junge Arzt. „Und da ich mir das Gesicht des Mannes merken konnte, werde ich jetzt auch bei der Polizei anrufen.“ „Machen Sie das! Aber bleiben Sie hier im Bett liegen und ruhen Sie sich aus. Wir wollen ja nicht, dass Ihre Wunden sofort wieder ausgehen.. Sie sind schon ziemlich spät gekommen..“ „Aber sicher..“, erwiderte Vermouth. „Gut, ich werde Sie dann jetzt alleine lassen. Klingeln Sie einfach, wenn Sie etwas brauchen.. Ich werde den Chefarzt noch einmal zu Ihnen schicken.“ Der Arzt verließ endlich den Raum, sodass die blonde Frau aufstand und den grünen Vorhang von ihrem Bett zuzog. Noch war sie alleine in dem Zimmer, aber schon bald würden die ersten Verletzten eintreffen. Und vor dieser Zeit wollte sie schon weg sein. Aber falls jemand kam, würde man sie erste einmal nicht finden. Hastig tippte sie die Nummer von Shinichis Handy in das Telefon auf dem Nachttisch ein. Während sie auf das Abnehmen wartete, lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Sie war so müde… ………………………………… Ich weiß.. ^^° Ist ein bisschen kurz geworden. Bei der Hitze habe ich irgendwie zu nichts Lust. *sich selbst hau* Das nächste wird wieder länger. Vielen Dank für eure Kommis *alle feste drück* Eri_Kisaki Kapitel 45: ------------ Alle Augen waren auf die zwei Personen gerichtet, die sich neben die junge Frau knieten. Shinichi war immer noch total schockiert von dem, was er gerade miterlebt hatte und versuchte Shiho wachzurütteln. Für ihn war das ganze noch nur ein Traum, aus dem er so schnell wie möglich aufwachen wollte. „Ai?! Hey, Ai, komm schon!.. Das ist nicht lustig… Mach die Augen auf und halte mich für einen Dummkopf, weil ich dachte, dass du nicht überleben würdest. Ai!! Bitte!“ Sie reagierte auf gar nichts, sodass er brutal in die Realität versetzt wurde. Ai war tot. Fassungslos rückte er ein Stückchen von ihr ab. Er wollte es nicht glauben müssen.. Nicht Ai, nicht sie. Er hatte sie doch unter allen Umständen beschützen wollen. „Wieso?“, fragte er erschüttert und schlug mit der Faust auf den Boden. „Verdammt!“ Die auch im Raum stehenden Agenten, sowie auch Akai, sahen betreten zu Boden. Nun war nicht nur Ran nicht mehr bei ihm, sondern auch Ai. Das würde er nicht überstehen. In den Augenwinkeln sah er, wie sich etwas bewegte. Erschrocken musste er feststellen, dass es sich um den einen Mann handelte, der bis eben noch bewusstlos auf dem Boden gelegen hatte. Dieser hatte sich nun aufgerichtet und zog etwas aus seiner Hosentasche, was Shinichi ganz eindeutig als Handgranate erkannte. Der Typ hatte vor, sie alle umzubringen. Auch Akai hatte mitbekommen, dass Atsushi sich bewegt hatte, aber wegen seinen Verletzungen war er zu abgekämpft, um etwas dagegen zu unternehmen. Sein Körper gehorchte nicht mehr seinen Befehlen und er war auch schon fast dabei, in einen tiefen, angenehmen Schlaf zu fallen. Die einzige Person, die wirklich reagierte, war Shinichi, der in aller Geistesgegenwärtigkeit aufsprang und den nächst besten Gegenstand in Richtung Atsushi schoss. Bei dem Gegenstand handelte es sich eine Waffe, die auf dem Boden gelegen hatte. Sie traf Atsushi zielgenau am Kopf, sodass er zurückfiel. Gleichzeitig erwachten auch die Agenten aus ihrem „Wachkoma“ und machten den Mann endlich dingfest. Erleichtert atmete Shinichi aus. Er beugte sich noch einmal zu Shiho und drückte mit einem traurigen Lächeln ein letztes Mal ihre Hand. Ihm war so schlecht, dass er glaubte, sich übergeben zu müssen, weshalb er aus dem Raum rannte. Jodie hielt das kleine Kind immer noch in den Armen, aber so allmählich wurde es der Kleinen anscheinend unheimlich, denn sie versuchte sich aus der Befreiung zu befreien, was die Agentin widerwillig zuließ. Zwei große, schwarze Kulleraugen sahen sie ängstlich an. Die blonde Frau strich sich die Tränen weg und setzte ein Lächeln auf. Der Wind spielte sanft mit ihrem Haar und sie atmete tief durch. Sie schnappte sich ihr Headset und setzte es sich wieder auf. „Hier ist Jodie Starling. Ich habe ein kleines Mädchen bei mir, dass auch als Geisel genommen worden war.. Haben Sie vielleicht die Eltern der Kleinen..?“, fragte Jodie und schloss ihre Augen, da sie Angst vor dem hatte, was nun kommen könnte. Das Mädchen durfte ihre Eltern einfach nicht verlieren. Konnte man ihr das nicht ersparen? „Miss Starling? Wir versuchen schon die ganze Zeit Sie zu erreichen.. Und in der Tat. Ein kleines Mädchen wurde von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Während eines Einkaufs im Supermarkt war sie plötzlich verschwunden. Zunächst wusste man nicht, ob sie auch von der Organisation entführt wurde.. Aber anscheinend.. Ihre Eltern warten in der Polizeistation von Beika.“ Ein überglückliches Lächeln breitete sich auf Jodies Gesicht aus und sie schickte ein kurzes Stoßgebet gen Himmel. Sie reichte dem Mädchen die Hand. „Magst du mit mir kommen? Deine Eltern wollen dich unbedingt wieder sehen. Ich bringe dich zu ihnen.“, bot Jodie der Kleinen an. Zunächst blickte sie ein wenig skeptisch drein, aber dann stimmte sie zu. Kleine Kinder erkannten meist genauso gut, wer böse war und wer nicht. Das Mädchen legte ihre kleine Kinderhand in die von Jodie. „Du wirst sehen.. Wir sind ganz schnell bei ihnen.“ Irgendwie wurde es zur Angewohnheit, dass sie sich nicht erreichen konnten. Fluchend legte sie wieder auf. Wieso ging Shinichi nie an sein Handy? Wozu besaß er es denn dann? Aber gut, dann würde sie zuerst Vodka anrufen. Und der nahm auch sofort ab. „Vermouth?“, kam es sofort. „Nenn mich nicht so!“, zischte die blonde Frau wütend. Vodka war wieder einmal einer der Hellsten. Wenn nun jemand die Telefonate überwachte, würde er stutzig werden, wenn er den Namen Vermouth hörte. Dabei war sie ja als eine ganz andere Person hier. „Tut mir Leid..“. kam es reuig zurück. „..Ich habe getan, worum du mich gebeten hast, aber es war so..“ Vodka erzählte ihr, wie er Ran versucht hatte zu wecken und sie ihm dann eine verpasst hatte. Vermouth schmunzelte. Geschah dem Mann schon ganz recht. Aber das war nicht der Grund, weshalb sie sich plötzlich glücklich fühlte. Ihrem Angel ging es gut und bald würde sie zu ihrem Shinichi zurückkehren. „Du hast gute Arbeit geleistet!“, lobte sie ihn, wenn auch leicht ironisch. Sie behandelte ihn wie ein kleines Kind, was er aber bestimmt nicht checken würde. „Und was machst du jetzt?.. Wirst du ins Ausland gehen?“ Vermouth verdrehte die Augen. Er hatte das mit dem Abhören immer noch nicht so recht geschnallt. „Mal sehen..“, gab sie als vage Antwort. „Vielleicht sieht man sich ja irgendwann noch einmal. Aber eigentlich glaube ich nicht daran… Am besten löscht du alle Nummern und Gesprächsaufzeichungen auf deinem Handy.. Sicher ist sicher.. Oder besser noch.. Vernichte es.“ „Ja.. Werde ich tun.. Schönes Leben noch.“ Sie beendete das Gespräch und legte sich kurz erschöpft zurück. Ein paar Minuten ausruhen würde ihr ja wohl gegönnt sein. Dann würde sie alles Restliche machen und von hier abhauen. Und wenn es Angel gut ging, konnte sie ihren Shinichi ja selbst kontaktieren, wenn er denn mal an sein Handy ranging. Völlig apathisch sah er an die Wand gelehnt. Er wollte an gar nichts denken. Den üblen Nachgeschmack im Mund nahm er gar nicht wahr, aber dafür den unendlichen Schmerz in seinem Herzen. Er konnte das Gefühl gar nicht beschreiben, dass in ihm herrschte. Aber allen voran fühlte er sich verlassen und nutzlos. Er hatte versagt, konnte sie beide nicht retten. Das war doch einfach nicht fair. Shinichi schloss die Augen. Akai ließ sich wortlos von einem Sanitär versorgen. Er recht still und zuckte auch nicht zusammen, als seine Wunden desinfiziert wurden. Es war, als wenn nur eine leblose Puppe dasitzen würde. Sein Handy piepte und er ging ran, nachdem er den Sanitäter mit einer Handbewegung weggeschickt hatte. Ihm war schon klar, wer jetzt Kontakt mit ihm aufnehmen würde. „Akai! Wie geht es Ihnen?“, kam es umgehend zur Begrüßung. Ein mattes Lächeln erschien auf sein Gesicht. Es beruhigte ihn, dass seine Partnerin am Leben war. „Gut.“, gab er nur als Antwort und eine Stille entstand. „..Wir konnten Elena gefangen nehmen…“, erklärte Jodie aufgeregt. „Sie ist jetzt in Gewahrsam. Wir haben sie in die Zentrale gebracht. Black wird sie wahrscheinlich selbst verhören wollen, aber sie stellt auf stur und beantwortet keiner unserer Fragen.. Vielleicht glaubt sie ja noch daran, dass man sie befreien wird.. Ich kann es mir nicht erklären. Und stell dir vor: Sie hat Tränen in den Augen gehabt… Hörst du mir überhaupt zu!?“ Nein, das tat er nicht. Er dachte an etwas anderes. Akai wusste nicht, wie er Jodie die neusten Neuigkeiten schonend beibringen sollte. Das war nicht gerade seine Stärke und im Augenblick war ihm auch nicht danach sich auf die Schnelle eine gute Lösung auszudenken „Die Kleine, die du im Zeugenschutzprogramm haben wolltest, ist tot.“, erläuterte er ihr ganz direkt. Damit hatte die blonde Frau am anderen Ende der Leitung wohl nicht gerechnet. Akai hörte einen schockierten Laut. „W-wie bitte?“, hakte sie nach. Sie wollte es wohl nicht glauben. Er konnte sich denken, wie sie sich jetzt fühlen musste. Für ihn war es auch nicht gerade ein fröhliches Ereignis gewesen. Er war wieder einmal nicht in der Lage gewesen, einen Menschen zu retten. Wieso kam er in solchen Augenblicken zu spät? Bei Yuki war es genauso abgelaufen. Er hatte mit ansehen müssen, wie man sie erschossen hatte. Die Tür besaß eine Klingel, die bei jedem Besucher, der hereinkam, bimmelte und Ran fühlte sich davon langsam wirklich genervt. Die Angestellten des Motels waren sehr nett zu ihr und hatten die Polizei gerufen, aber irgendwie brauchten die total lange. Ran seufzte und lehnte dankend den Obstkorb ab, der ihr angeboten wurde. Eigentlich wollte sie nur eins: Wissen, ob es ihrer Familie und Freunden gut ging- und auch, ob Shinichi noch lebte. Zu gerne hätte sie Shinichi von der Telefonzelle auf dem Parkplatz angerufen, aber sie hatte weder Kleingeld, noch eine Telefonkarte bei sich. Und ihr Handy hatte sie ja schon längst weggegeben. Sie trommelte mit den Fingern auf ihrem Schoß. Plötzlich hatte sie eine Idee und sprang auf. Ran ging zur Rezeption und wandte sich an die Dame, die dort arbeitete. „Entschuldigen Sie, aber dürfte ich vielleicht kurz jemanden anrufen?“ Ihr wurde ein warmherziges Lächeln geschenkt, wie schon die ganze Zeit über seit sie erzählt hatte, was ihr widerfahren war. Dabei hatte sie zwar ein paar Details über die Organisation und das FBI weggelassen, aber sie war sich auch nicht sicher gewesen, wie viel sie erzählen durfte. „Aber natürlich!“ Das Telefon wurde zu ihr herüber geschoben. „Vielen Dank.“ Hastig tippte sie Shinichis Handynummer ein und holte dann tief Luft. Beim ersten Klingeln fühlte sie sich schon einmal sehr erleichtert. Jetzt war nur noch die Frage, ob er auch rangehen konnte. Ihre Finger legten sich fester um den Telefonhörer, je länger sie warten musste. Und dann, nach einer ihr unendlich erscheinenden Zeit, nahm jemand ab. „Shinichi?!“, schrie sie sofort los und wurde von einem überraschten Gesicht der Angestellten angesehen. Keine Antwort kam, weshalb sie verwundert nachsah, ob das Gespräch schon beendet worden war. „Shinichi?“, fragte sie noch einmal nach. Diesmal ängstlicher. „Hier ist Ran..“, fügte sie noch leise hinzu. „Hallo?“ „R-ran?“, kam es schließlich endlich zurück. Ran seufzte erleichtert. Ihr fiel ein Stein vom Herzen und sie entspannte sich ein wenig. Plötzlich waren in ihren Augen Tränen. „Shinichi!“, schluchzte sie ins Telefon. „Wie? Was?“ Anscheinend war der Oberschüler komplett verwirrt, aber das war Ran erst einmal egal. „Du lebst!“, schniefte sie weiter. „Ran!“ Nun hatte Shinichi endlich mitbekommen, was eigentlich los war. Seine Ran lebte noch. Wie auch immer das sein konnte, aber sie lebte noch. „Wo bist du? Geht es dir gut? Hast du Schmerzen? Bist du in Gefahr?“, überhäufte er sie sofort mit Fragen. „Ich bin in einem Motel unweit von Tokio.. Und ja, mir geht es gut..“ „Wie heißt das Motel?“, fragte Shinichi sofort weiter. „Ähm..“ Shinichi war immer noch verwirrt, dass Ran nun doch noch am Leben war, aber wer denn nun das tote Mädchen war, würde er noch früh genug herausfinden. Hektisch rannte er zwischen den einzelnen Autos umher und suchte jemanden, der ihn zu Ran bringen würde. Aber entweder wollte man ihn nicht fahren, weil die Transporter gebraucht wurden, oder niemand war da, der ihn fahren konnte. Sein Herz schlug unglaublich schnell und vom vielen Laufen ging sein Atem nur noch hektisch. „Verdammt.. Wieso ist denn hier keiner?“ Shinichi lief weiter und sah dort einen blau-grauen Wagen stehen. Und so fasste er einen Entschluss. Die Tür wurde aufgerissen und eine der Schwestern kam hereingestürmt. „Herr Mori! Hören Sie sich die Nachrichten an!“, wies man ihn aufgeregt an, sodass Kogoro aufschreckte. Bis eben hatte er noch genüsslich geträumt und sich vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn seine Frau bei ihm wäre, da wurde er geweckt. Aber er beschwerte sich jetzt nicht. Schließlich hatte er die Schwester persönlich angewiesen, ihm bescheid zu geben, falls irgendetwas geschah. Die ganze Zeit über tat er ja eh nichts anderes als Schlafen. Er durfte hier nicht weg und wurde auch noch auf Schritt und Tritt überwacht. Die Schwester schaltete den Fernseher ein und setzte sich gespannt an Kogoros Fußende. „… wie die Polizei auf einer Pressekonferenz vor wenigen Minuten bekannt gab, konnte eine kriminelle Organisation zerschlagen werden. Mehrere hundert Mitglieder wurden verhaftet und die Polizei ist, in Gemeinschaftsarbeit mit dem FBI, momentan dabei, noch weitere Verdächtige zu überprüfen…“ Kogoro saß erschrocken da und musste das erst einmal verdauen. Der Mann war sehr froh endlich einmal eine gute Nachricht hören zu können. In der letzten Zeit war einfach alles drunter und drüber gegangen. Bis vor ein paar Minuten war er noch auf der Pressekonferenz gewesen, um den Nachrichtensendern ihr „Fressen“ zu geben. Das war es schließlich auch. Begierig hatten sich alle auf seine Worte gestürzt. Nur, um schnellstmöglich alles zu verbreiten. Zeit war schließlich Geld. Man musste immer schneller sein als alle anderen. Wer das nicht schaffte, hatte von vornherein verloren und musste untergehen. Das Auto bog gerade in die Auffahrt des Motels ein. Nachdem man auf dem Parkplatz geparkt hatte, wurde der Motor abgestellt. Fragend musterte man ihn. „Kommissar Megure? Wollen Sie nicht aussteigen?“, fragte Shiratori, woraufhin Megure nickte. „Ich habe kurz nachgedacht.“, erklärte der ältere Mann und stieg aus. Der Himmel hatte sich wieder zugezogen. Es sah nach Regen aus. Ein leichter Wind wehte ihm entgegen, sodass er seinen Hut festhalten musste. Gemeinsam mit Shiratori gingen sie zum Eingang des Motels. Eine Klingeln über der Tür kündigte sie an und Ran kam sofort auf die Beiden zu. Sie sah ein wenig enttäuscht aus. „Kommissar Megure!“, rief sie aus und lies sich begrüßen. Man fragte sich schnell einige Dinge und beschloss dann, sie ins Hauptquartier der tokioter Polizei zu bringen. Sie sollte eine Aussage abliefern. Die Oberschülerin war anscheinend nicht so ganz damit einverstanden, aber sie sagte nichts, sodass Megure sie nach draußen führte. Es hatte nun wirklich angefangen zu regnen und man spannte einen Regenschirm für Ran und den Kommissar auf, damit sie beide trocken im Auto ankamen. „Wie geht es meinem Vater?“, fragte sie und in ihrer Stimme klang ein wenig Kummer. Sie waren nun bei dem Streifenwagen angekommen und stiegen ein. Ran nahm auf der Rückbank platz. „Du wirst ihn bald besuchen können. Er ist noch im Krankenhaus, aber es geht ihm gut.“, meinte Megure freundlich. Am liebsten hätte er das arme Mädchen sich erst ausruhen lassen. Aber solange sie keinen Einwand hatte, konnte er sie ja befragen. Sie musste ja selbst wissen, was sie sich zumuten konnte. „Kommissar Megure? Können Sie vielleicht noch ein paar Minuten warten? Es wäre wirklich sehr nett von Ihnen…“ Er musste stark bremsen, als er um die Ecke fuhr. So gut konnte er den Wagen noch nicht einschätzen, aber er fand, dass es doch recht gut lief. Dafür, dass er keinen Führerschein besaß, machte er sich ganz gut. Zwar hatte er am Anfang das Auto oft abgewürgt, aber allmählich wurde es. So wirklich konnte er nicht verstehen, warum man durch die Fahrprüfung durchfallen könnte. Shinichi sah das schon einmal als seine erste Fahrstunde an. Er war ja auch schnell darin, neue Dinge zu erlernen. Man musste sich nur konzentrieren und auf Schilder, die Straße und andere Autos achten. Eigentlich war es ein Wunder, dass er so ganz bei der Sache war. Seine Gedanken schweiften nicht um Ran, denn sonst wäre er wirklich gegen einen Baum gefahren. Und er konnte von Glück reden, dass der Wagen ein Bordcomputer besaß. Andernfalls hätte er den Weg nie gefunden. Die computerhafte Stimme sagte ihm, dass es nur noch wenige Kilometer bis zum Ankunftsort wäre und zum ersten Mal musste Shinichi wieder an Ran denken. Was er auch lieber nicht getan hätte, denn schon war er einen Riesenschlenker zu weit zur Fahrbahnmarkierung gefahren. Hinter ihm hupte jemand ärgerlich. Der Oberschüler nahm es locker hin und bemerkte die ersten Regentropfen auf der Frontscheibe. „Klasse..“ Bei Regen würde es schwerer werden, die Straße richtig erkennen zu können. Sie war doch tatsächlich eingeschlafen. Vermouth rügte sich in Gedanken selbst, bevor sie rasch aufstand und sich umsah, ob sie auch nichts vergessen hatte. Dann ging sie so normal wie möglich durch den Flur. Wo sollte sie zuerst suchen? Am besten versuchte sie es erst einmal am Empfang. Dass dort eine Zicke Dienst hatte, erkannte sie auf hundert Metern Entfernung. Das würde nicht leicht werden. „Schönen Guten Tag!“, sagte sie so gespielt freundlich wie möglich. Die ersten paar Sekunden des Gespräches waren meist schon entscheidend, da musste sie sich ins Zeug legen. „Was kann ich für Sie tun?“, wurde sofort genervt gefragt. „Ich würde gerne erfahren, wo meine Tochter hingebracht worden ist.“, erklärte Vermouth mit einem Lächeln. „Keine Ahnung!“, kam es als patzige Antwort zurück. Innerlich kochte die blonde Frau und hätte am liebsten der Frau ihre Waffe an die Schläfen gedrückt. Aber da sie hier zu viele Beobachter hatte, ließ sie es bleiben. Zudem bekam sie von einer Toten auch keine Antwort. „Wären Sie dann vielleicht so freundlich und würden nachsehen?“, hakte Vermouth nach und legte einen bestimmenden Ton in ihre Stimme, sodass die „Zicke“ aufsah und das zum ersten Mal. Klare blaue Augen funkelten sie an. „Äh.. natürlich. Einen Augenblick bitte… Ach, hier steht es ja.“ Ein nervöses Lachen folgte. „Aber Ihre Tochter braucht noch Ruhe. Bitte bleiben Sie nicht allzu lange. Der Arzt wird noch mit Ihnen sprechen.“ Ohne sich zu bedanken, ging Vermouth los. Sie spürte mehrere Blicke, die ihr nachgeworfen wurden. Normalerweise hätte sie das auf ihr Aussehen geschoben, aber in dieser Verkleidung würde wohl eher nicht. Es lag sicherlich an ihrer Präsenz, vor der die Schwester Angst gehabt hatte. Die konnte sie nicht so leicht verstecken. Sie hasste Krankenhäuser und wäre das Mädchen nicht gewesen, wäre sie da auch nicht hingefahren. Sich irgendwo abseilen und sich selbst um die Schusswunden kümmern, dass hätte ihr heute wirklich besser gepasst. Wie sie mitbekommen hatte, waren schon die ersten Verletzten eingeliefert worden. Höchste Zeit abzuhauen. Auch, wenn ihr Plan nicht gerade sehr gut war: Sie wollte Barbera einfach mitnehmen. Nicht irgendwie noch einen Aufwand, von wegen sich verkleiden und das Mädchen rausschmuggeln. Inzwischen war sie auch bei dem Zimmer angekommen, wo sie liegen sollte und riss die Tür auf. Ein ganz schlichter Plan, wenn man es überhaupt so nennen konnte. Es lagen noch weitere Patienten hier, aber alle schienen zu schlafen. Nur eine Person lag wach und sah die hereinbekomme Frau wütend an. „Missed me?“, fragte Vermouth grinsend. Der Regen prasselte auf das Autodach und war somit das einzige Geräusch, das zu vernehmen war. Shiratori und Megure schwiegen beharrlich und Ran sah nur unentwegt zur Straße. Sie hoffte, dass Shinichi jeden Augenblick um die Kurve kommen möge. Ihr Herz schlug mindestens dreimal so schnell wie sonst und sie war total angespannt und aufgeregt. „Wir sollten dann vielleicht doch schon losfahren..“, brach Shiratori die Stille und Ran sah erschrocken auf. „Einen Augenblick bitte noch!“, bat sie. „Man wartet sicherlich schon auf uns. Wir haben noch viel zu tun.“, erklärte der Inspektor eindringlich. Doch Ran hatte in diesem Augenblick gar nicht zugehört. Denn sie sah gerade einen Wagen ankommen. Und als Fahrer erkannte sie ihren Shinichi. Ohne ein Wort der Erklärung riss sie die Autotür auf und lief in den Regen. Shiratori und Megure sahen ihr erschrocken nach. Der Wagen stoppte und Ran rannte sofort hin. Sie hielt den Atem an, als die Fahrertür geöffnet wurde und die Person, die das Auto gelenkt hatte, ausstieg. Es war der Oberschüler, wie Ran es richtig erkannt hatte. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Shinichi!“ Sie lief auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. Den Regen, der auf sie herabprasselte, nahm sie gar nicht wahr. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Jungen und er sah unglaublich erleichtert aus, als er Ran umarmte. Kapitel 46: Epilog ------------------ Epilog Es wurde Mittag in Tokio. Die Sonne strahlte unerbittlich auf die Dächer der einzelnen Häuser des Bezirkes. Wegen der senkenden Hitze waren einige Fenster geöffnet und die einzelnen Gespräche waren bis auf die Straße zu verstehen. „Wenn du auch nur noch eine einzige Bierflasche anrührst.. dann gehe ich!“, jammerte eine Frauenstimme. Der Mann nahm eine weitere Bierdose in die Hand und nahm provokant einen Schluck davon. „Und?“, fragte er herausfordernd. Die Frau schüttelte betrübt den Kopf. „Es ist vorbei, hörst du? Du kannst dein Leben von heute an alleine verbringen! Und wegen..“ Das Gespräch wurde unterbrochen, als das Telefon klingelte. Kogoro stellte den Fernseher mit der schlecht gespielten Reality Show aus und nahm den Anruf entgegen. „Hallo? Privatdetektei Mori. Was kann ich für Sie tun?“ „Paps? Ich bin’s Ran.“ Kogoros Gesicht begann zu strahlen. „Mausebein!“ Eri, die währenddessen in der Küche gewesen war, kam zum Büro. Fragend hob sie eine Augenbraue. Sie hatte sich eine weiße Schürze umgebunden. Ihr Mann hielt kurz den Hörer weg und flüsterte ihr den Namen des Anrufers zu. Die Anwältin setzte sich neben Kogoro auf die Couch und versuchte angespannt das Gespräch mitzuhören. „Ich wollte euch nur kurz bescheid sagen, dass es heute ein bisschen später werden könnte.“ Ein Grummeln war von Rans Vater zu hören. „Es ist doch nicht etwa wegen diesem Möchtegerndetektiv, oder?“ Und prompt fing er einen bösen Blick von seiner Frau auf. Eri hatte es akzeptiert, dass Shinichi und Ran nun zusammen waren. Sie freute sich sogar für die Beiden. Schließlich hatten sie genug durchmachen müssen. Kogoro hingegen war immer noch wütend auf den Oberschüler. Die ganze Zeit hatte er sich bei ihm eingenistet und seine Fälle gelöst. Das würde ihn noch eine lange Weile Groll schieben lassen. Die einzige, die ihn unentwegt daran hinderte, seine Wut ganz herauszulassen, war seine Frau. Eri war es wichtig, dass ihre Tochter glücklich war. Und das war sie mit Shinichi, was Kogoro akzeptieren musste- wohl oder übel. Denn er hatte nicht vor sich mit seiner Frau deswegen richtig in die Haare zu kriegen. Dafür gefiel ihm die jetzige Situation viel zu gut. Nachdem Eri aus den Staaten zurückgekommen war, hatte sie ihre Sachen geholt und war wieder bei ihm eingezogen. Sie gab sich mit dem Essen kochen sichtlich Mühe und er versuchte es zu genießen. Ihre Arbeit in der Kanzlei war ihr immer noch wichtig, aber sie hatte eingewilligt sich auch ab und zu mal ein bisschen Entspannung zu gönnen. Es war fast wie am Anfang ihrer Beziehung. „Nein, es gibt heute in der Schule noch Vorträge über die verschiedenen Berufszweige.“ Ran hörte sich ein wenig verstimmt an. „Ach so.. Ist gut. Wir warten dann nicht mit dem Essen auf dich… Aber komm nicht zu spät. Draußen laufen immer wieder Verrückte herum!“ „Ja, Paps!“, versprach die Oberschülerin seufzend. „Tschüss.“ Kogoro legte auf und atmete tief aus. Dann sah er zu seiner Frau herüber, die ihn fortwährend entrüstet ansah. „Musste das sein?“ Er seufzte. Lust, das jetzt schon wieder durchzukauen, hatte er nicht wirklich, weshalb er schnell Thema wechselte. „Es riecht wirklich lecker.. Hast du was gekocht?“ Ein leichtes Lächeln erschien auf Eris Gesicht. Dass er das Thema wechselte, kannte sie inzwischen schon. „Ja- nur für dich. Komm mit nach oben und du kannst es probieren.“ Sie grinste ein wenig hinterlistig. Schließlich wusste sie genau, dass er viel lieber hier sitzen bleiben würde, als aufzustehen und sich zu bewegen. Nicht, dass er faul war, aber die drückende Hitze war ihm einfach zu viel. Oben war es wärmer als unten, weil die Klimaanlage die ganze Zeit lief. Kogoro bemerkte ihren Blick natürlich. „Ach, weißt du was.. Hier unten ist es eigentlich ganz schön. Und solange du hier sitzen bleibst, ist es doch gemüt..“ Er beendete seinen Satz nicht mehr, denn Eri war aufgestanden. „So. Nun sitze ich aber nicht mehr hier. Und ich werde jetzt auch nach oben gehen und den Kuchen essen. Du willst ja anscheinend nicht.“ Sie drehte sich zur Tür und war bereit zum Gehen, als sie auch schon bemerkte, wie ihr Mann hinter ihr aufstand. Hatte sie doch gewusst, dass er ihr folgen würde. Und so trottete er ihr brav hinterher, bis sie in der Küche waren. Es waren erst ein paar Wochen seit der Zerschlagung der Organisation vergangen, aber ihr Leben hatte sich schnell wieder in die gewohnten Bahnen eingerenkt. Das Ereignis war für alle fast nur noch eine Erinnerung, die alle schnell vergessen wollten. Jodie sah Black schon von weitem. Er trug, wie alle anderen Anwesenden, einen schwarzen Anzug. Beim Näher kommen sah Jodie, dass er traurig aussah und er schien um Jahre gealtert. „Guten Tag!“, begrüßte sie ihn mitfühlend. Sie konnte sich sehr gut denken, wie er sich fühlen musste. „Miss Starling!“, erwiderte er ihren Gruß freundlich. Gemeinsam gingen sie ein Stückchen nebeneinander her. „Sie haben sicherlich auch schon von dem Verhör gehört, nicht wahr?“, begann Black und sah Jodie von der Seite an, die jedoch nur den Kopf schüttelte. „Nein, nicht wirklich. Ich war zu sehr mit den Entführten beschäftigt.. Was hat man herausbekommen?“ Eigentlich hatte Jodie nicht genau vor der Beerdigung von Yuki Modji mit Black über geschäftliche Dinge sprechen wollen. Aber da er es von selbst angeschnitten hatte, dachte sie, dass es vielleicht besser so wäre und ihn kurzzeitig ablenken würde. Genug war ja noch. „Wie wir erwartet hatten, weigerte Atsushi sich beharrlich etwas zu sagen. Von ihm haben wir keine einzige Aussage erhalten, mit der wir etwas anfangen können.“ So etwas in der Art hatte Jodie sich schon gedacht und sie sah betrübt gen Boden. „Dafür war es umso überraschender, dass seine Frau ausgesagt hat, sogar gegen ihn. Sie hat alles gestanden.“ Überrascht sah Jodie Black an. „Weiterhin hat sie alle Namen der Mitglieder bestätigt, sowie alle Informationen, die wir über die Organisation erhalten konnten.“ , dachte die Agentin wütend. An ihnen gingen mehrere Personen vorbei, weshalb das Gespräch kurz unterbrochen wurde. Sie stellten sich ein wenig abseits der bereits eingefundenen Leute und sprachen leise weiter. Da es so heiß draußen war, hatten sie sich in den Schatten eines Kirschbaumes gestellt. Nur vereinzelt drangen die Strahlen der Sonne durch das Blattwerk. „Was für eine Strafe werden sie erhalten?“, fragte Jodie fast beiläufig und sah sich den Stamm des Baumes genauer an. „Man wird sie nach dem amerikanischen Strafrecht verurteilen. Vielleicht bekommt Elena Miyano noch eine Minderung, weil sie uns geholfen hat..“, überlegte Black laut. Ein abwertender Laut war von Jodie zu vernehmen, sodass Black sie direkt ansah. „Elena Miyano hat sich während der Befragung auch nach ihrer Tochter Shiho erkundigt. Als sie hörte, dass sie erschossen wurde, hat sie niedergeschlagen ausgesehen. Ich denke mir mal, dass sie auch geweint hat, als sie alleine war.“ Jodie schüttelte ungläubig den Kopf. „Das denke ich nicht. Die Frau war eiskalt, berechnend. Ihr waren doch alle egal. Hauptsache, es ging ihr selbst gut!“, meinte sie aufgebracht. „Die einzige Trauer, die sie hat, ist, dass es vorbei ist. Und ihr Plan nicht aufgegangen ist!“ „Ja, im Anbetracht, dass sie ihre eigene Tochter benutzt hat.. Aber unser Psychologe hat ein Gutachten erstellt. Demnach hat sie nur so gehandelt, weil sie es ihrem Mann recht machen wollte.“ Blacks Leichtgläubigkeit ließ Jodie wütend werden. „Diese Frau spielt das doch alles nur! Die ist gar nicht imstande auch nur einmal nett zu sein! Sie tötet Menschen. Egal, was sie vorgaukelt! Sie ist böse!“, fauchte Jodie. Black nahm es Stillschweigend zur Kenntnis, wollte ihr jetzt nicht widersprechen. „Was ist mit Vermouth?“, fragte die blonde Frau nach einer Weile, da sie sich wieder beruhigt hatte. „Hat man sie ausfindig machen können?“ „Nein, leider nicht. Sie ist wahrscheinlich untergetaucht.“ „Und die Chance, dass wir sie finden, ist verschwindend gering nicht wahr?“ Wieder schwieg Black. „Wird man überhaupt nach ihr suchen?“, fragte Jodie scharf. „Oder wird man sie einfach ’vergessen’, weil sie dem FBI einen Gefallen getan hat?“ „Natürlich wird man sie nicht vergessen! Sie hat Menschen umgebracht und wird dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden müssen! Jedoch wird man ihre Hilfe wohl mit bedenken..“ „Sie kommt also wieder einmal davon!“ „Dafür haben wir sehr viel erreicht! Und dieser entscheidende Gewinn war auch bitter nötig. Der Ruf des FBIs ist wieder hergestellt. Eine weitere schlechte Publicity hätte uns wahrscheinlich für immer gehemmt… Der Präsident hat zudem Glück, dass die Reporter rein gar nichts über die Proben des Krabbenelexiers herausfinden konnten.“ „Ja.. Wurden sie jetzt vernichtet?“ „Nein, es ist den Wissenschaftler immer noch nicht möglich. Aber man sucht fieberhaft nach einer Lösung. Der Präsident hat jetzt eingesehen, dass es zu gefährlich wäre, weiterhin darauf zu pochen, dass man sie irgendwann einsetzen will. Aber durch die Hilfe von Shiho Miyano haben die Wissenschaftler neue Erkenntnisse erlangt. Sie hat einen bestimmten Code entdeckt, dem man versucht zu entschlüsseln.“ „Sie hätte damals ins Zeugenschutzprogramm gehen sollen..“, meinte Jodie deprimiert. Auch, wenn sie es nachvollziehen konnte, es wäre besser gewesen. Black entdeckte Frau Modji, Yukis Mutter, die soeben angekommen war, sodass er sich von Jodie verabschiedete und zu ihr ging. Die FBI-Agentin lehnte sich indessen gegen den Baum und sah sich suchend um. Denn sie wusste genau, dass Akai hier auch irgendwann eintreffen würde. Bis jetzt hatte sie ihn noch nicht gesehen, aber vielleicht war er schon da. In den letzten Wochen hatte sie alle Hände voll zu tun gehabt und sich gar nicht mit ihm aussprechen können. Und nun kam auch noch diese Beerdigung, die man die ganze Zeit schon aufgeschoben hatte. Es passte eigentlich gar nicht, dass die Sonne so unerbittlich schien. Die Traurige Stimmung der Gäste bildete einen seltsamen Kontrast. Plötzlich sah sie ihren „Partner“ an einer Menschentraube vorbeigehen. Eilig ging sie auf ihn zu. „Akai!“, rief sie ihm freundlich zu. „Wataru? Bist du fertig mit den Akten?“ Miwako lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und streckte sich. Sie fand es unfair, dass Megure sie den ganzen Aktenkram machen ließ, aber was sollte sie tun? Es war immerhin ihre Idee gewesen, Ran Mori zu folgen. Und somit hatte ja alles angefangen. Zur Strafe hatte sie jetzt diese lästige Arbeit am Hals. Auch wenn sie fühlte, dass Megure dem nicht mehr lange standhalten und sie erlösen würde. So richtig wütend war er ja auch gar nicht auf seine Beiden Polizisten gewesen. Er mochte Takagi und sie eben. „Ja, schon. Aber es liegt immer noch genügend Arbeit vor uns.“ „Ich weiß!“ Mit einem Lächeln stand Miwako auf und stellte sich hinter ihren Freund. „Aber eine Pause wird ja wohl erlaubt sein, oder? Was hältst du davon, wenn wir irgendwo essen gehen?“ Gegen diesen Vorschlag hatte Takagi nun wirklich nichts einzuwenden. Er und Miwako hatten sich in den letzten Wochen entschieden, dass sie zusammenziehen würden. Zunächst hatte Wataru deswegen noch Panik gehabt, aber mit der Zeit hatte er dann festgestellt, dass er wirklich gar keine Bedenken haben musste. Er liebte Miwako schließlich. Alle Kollegen konnten Miwakos Entschluss, Takagi zu nehmen, nicht nachvollziehen und waren geschockt gewesen. Doch inzwischen hatten sich die meisten beruhigt. Besonders, da man eine neue Verkehrspolizistin eingestellt hatte, für die alle Feuer und Flamme waren. Einzig und allein Shiratori kam über die Tatsache, dass Miwako ihn nicht wollte, hinweg. Yumi heiterte ihn so oft es ging auf, aber sie stichelte doch öfters, als sie nett zu ihm war. Takagi legte seine Akten beiseite und sah zu Miwako auf, die neben ihm stand. „Meinetwegen können wir los!“, sagte er lächelnd, was von Miwako erwidert wurde. „Meinetwegen schon lange!“ Er stand auf und Miwako schnappte sich seine Hand und zog ich hinter sich her. „Hey, nicht so schnell!“, protestierte er lachend, jedoch wurde sein Einwand nicht wirklich beachtet. Aber er ließ sich ja auch gerne von ihr „herumkommandieren“. Und außerdem war sie immer noch seine Vorgesetzte, auch wenn sie selbst meinte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er befördert wurde. Megure schätze die meisten Menschen richtig ein, sodass er das bekommen würde, was er verdiente. Sie schlug elegant die Beine übereinander und richtete den Strohhut zurecht. Da es ganz schön warm war, hatte sie sich halb in den Schatten gesetzt, aber es war trotzdem zu heiß. Eine Gruppe junger Männer ging an ihrer Liege vorbei und sie wurde sehr auffällig angestarrt. Jemand pfiff. Aber das kannte sie ja schon. Das einzige, was neu für die blonde Frau war, war, dass man sich wunderte, nachdem man dicht neben ihrer Liege auch noch eine weitere fand. Und auf der entspannte sich nämlich Barbera, die sich ziemlich schnell erholt hatte. Niemand wusste, was die Beiden miteinander verband, da der Untergang der Organisation hier nur kurz in den Nachrichten erschienen war. Da vermutete doch niemand in zwei unschuldigen Frauen Killer. Die meisten hielten die Beiden einfach für zwei Freundinnen, die Urlaub machten. Und so Unrecht hatten sie damit auch gar nicht. Erst einmal wollte Vermouth sich ein wenig nach den ganzen Strapazen erholen und dann einen geeigneten Ort finden, an dem sie sich häuslich einrichten könnte. Genug Geld hatte sie ja noch. Das hatte sie ihrem Beruf als Schauspielerin zu verdanken. Was für einen Job sie jetzt annehmen würde, wusste sie noch nicht. Aber das mit der Schauspielerin war kein schlechter Gedanke. Verstellen und Verkleiden konnte sie sich ja bestens. Dann legte sie sich einfach einen neuen Namen zu und fertig. Mit Barbera hatte sie auch etwas vor. Sie sollte studieren gehen. Da konnte sie keifen, wie sie wollte. Kein Weg würde daran vorbeiführen. Aus ihr sollte etwas werden. Nachdem sie vor ein paar Wochen im ihren Krankenzimmer angekommen war, hatte sie ihr die Wahl gelassen: Entweder, Barbera würde mit ihr kommen, dann aber auch tun, was SIE wollte, oder Vermouth würde dem Personal sagen, wer das Mädchen in Wirklichkeit war und was sie getan hatte. Sie hatte das Mädchen richtig eingeschätzt. Barbera wollte nicht, dass es einfach vorbei war mit ihrem schönen Leben. Ihre Mutter hatte sie alleine erzogen, weil ihr Vater sich noch vor der Geburt aus dem Staub gemacht hatte. Sie hatten nie viel Geld besessen und als ihre Mutter dann von einem Drogenjunkie erschossen wurde, schlug sie sich alleine durch das harte Leben. Immer wieder prügelte sie sich mit Mitgliedern von irgendwelchen Gangstergruppen, stahl Essen und versuchte irgendwie über die Runden zu kommen. So etwas wie ein Heim war für sie nie in Frage gekommen. Alles, was sie Vermouth erzählte, sollte ihr sagen, wie brutal und bösartig sie doch war, aber die blonde Frau erkannte sehr wohl die wahren Gefühle des Mädchens, die sie hinter ihrer Fassade aufbaute. Sie selbst konnte so etwas schließlich auch vorspielen, da spürte man so etwas eben. Das Mädchen sehnte sich nach Zuneigung. Sie war immer einsam gewesen, hatte niemanden. Und der Einstieg in die Organisation war nur ein Akt der Verzweiflung gewesen, weil sie niemanden hatte. Jetzt hatte sie so etwas wie Schutz. Vermouth hatte das sofort erkannt, was wohl ein weiterer Grund für sie gewesen war, sie nicht zu töten. An Ran und Shinichi dachte sie noch oft, genauso an ihre Freundin. Aber es war das Beste, wenn diese einfach ihren Weg gehen lassen würde. Sie hatte noch ein letztes Mal ein Gespräch von Yukiko abgehört, um zu wissen, wie es ihr denn ging. Da hatte sie dann auch erfahren, dass Shiho ums Leben gekommen war, was sie nicht sonderlich mitnahm. Dafür war der Hass noch immer zu groß. Die blonde Frau hatte sich in ihre Modezeitschrift vertieft und bemerkte so gar nicht, wie sich jemand ihr näherte. Erst, als sie kühlen Schatten auf ihren Beinen spürte, blickte sie genervt hoch. Vor ihr stand einer dieser jungen Typen, die gerade erst an ihr vorbeigegangen waren. Ein Grinsen zierte sein Gesicht. „Hey Süße! Hast du nicht Lust, mit uns Schwimmen zu gehen? Ist doch so heiß heute!“ Ihr Strohhut warf einen Schatten auf ihr Gesicht, sodass der Junge zu seinem Pech nicht wusste, wie sie ihn ansah. Und auch ihre schwarze Sonnenbrille trug dazu bei. Verärgert warf Vermouth ihre Zeitschrift in den Sand und der Junge dachte schon, dass sie mit ihm kommen würde, was jedoch keineswegs so war. Auf solch einen Kindergarten hatte sie nun wirklich keine Lust. Sie spürte Barberas Blick in ihrem Nacken. Die Erinnerung an den heutigen Morgen kam zurück, als das Mädchen ihr beim Frühstück ihren Sitzplatz, den sie sich ausgesucht hatte, wegnahm. Deshalb musste Vermouth mit dem Rücken zum Eingang sitzen, was ihr nicht gefiel. Sie hatte lieber die Tür im Auge. In den ersten paar Wochen nach ihrem Untertauchen in diesem Hotel war sie lieber noch vorsichtig. „Weißt du was? Ich habe keine Lust.. Aber sie da ..“, sie zeigte auf Barbera. „..hat bestimmt Lust auf so etwas. Sie ist bloß schüchtern.“ Vermouth zwinkerte ihm zu. „Oh, danke… Okay..“ Der Typ ging zu ihr herüber und begann mit ihr zu reden, was Barbera natürlich nicht verstehen könnte. Sie sprach immer noch fast gar kein Japanisch. Der Junge versuchte gerade, sie am Arm von der Liege hochzuziehen. Er meinte, sie solle sich nicht so haben. Da hörte man auch schon das klatschende Geräusch und die blonde Frau konnte nicht anders und musste einfach lachen. Sie benahm sich wie ein kleines Kind, aber eigentlich war ihr das gerade so ziemlich egal. Es war befreiend. Der Junge verzog sich sofort und Sekunden später hörte Vermouth Barbera fluchend zu ihr kommen. „What’s up, my dear?“, fragte sie suffisant. Das Mädchen glich einer reifen Tomate, was die ganze Sache für Vermouth nicht gerade unlustiger machte. Ein weiterer Redeschwall von Flüchen kam über die Lippen des jungen Mädchens, aber irgendwann musste sie dann auch anfangen zu lachen und ließ sich in den Sand fallen. Irgendwie mochte Barbera sie, auch wenn sie sich andauernd ankeiften. „Kazuha? Biste hier irgendwo? Hallo?“ Heiji schob vorsichtig die Tür zu Kazuhas Zimmer auf. Sie waren verabredet gewesen und sie hatte ihn abholen wollen. Aber sie hatte schon vierzig Minuten Verspätung, weshalb Heiji zu ihr gegangen war. Ihr Vater hatte ihr die Tür geöffnet und ihn hereingelassen, aber er wusste nicht, wo seine Tochter war und da er zur Arbeit musste, konnte er den Oberschüler auch nicht beim Suchen unterstützen. „Kazuha?“, wiederholte Heiji besorgt, als er Kazuhas Stimme hörte. Sie kam von draußen. Verwundert sah er aus dem Fenster und sah sie unten stehen. Sie gestikulierte wild mit dem Arm. Total verwirrt ging er die Treppe wieder runter und ging zur Terrasse. Kazuha stand immer noch da und brabbelte vor sich hin. Und erst, als er auf sie zuging, erkannte er, dass sie ein Handy in der Hand hielt. So wichtig war ihr also ihr Treffen. Wütend baute er sich vor ihr auf. „Na?“, fragte er. Kazuha drehte sich in seine Richtung, weil sie vorher mit dem Rücken zu ihm gestanden hatte und stieß einen schrillen Schrei aus, bei dem Heiji erschocken zurückwich. „Was erschreckste mich denn so, Hattori?“, fuhr sie ihn an und versuchte sich zu beruhigen. „Ich weiß ja nich’, aber irgendwie waren wir verabredet. Vielleicht erinnerst dich ja!“ Das Mädchen sah ihn an, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf. Dann sagte sie der Person an anderen Ende der Leitung bescheid, dass sie später noch einmal anrufen würde. „Doch! Daran erinnere ich mich noch ganz genau!“ „Und wieso warste dann nich’ bei mir? Hm?“ „Die Frage müsste anders lauten!“, konterte Kazuha und schenkte ihrem Freund einen vernichtenden Blick, während sie an ihm vorbei zurück ins Haus ging. „Ach und wie?“, fragte Heiji wütend. „Wieso der Herr HATTORI nich’ kam! Wir waren vor ZWEI Stunden HIER verabredet! Du wollest mich abholen! Kommt die Erinnerung zurück? Hmmm?“, äffte sie ihn nach. Überlegend kratzte Heiji sich am Kopf. Hatte seine Freundin Recht? Ja, da fiel es ihm wieder ein. Sie hatte vorgeschlagen, dass sie zu ihm kommen würde, aber er hatte darauf bestanden, dass er zu IHR kommen würde. Heiji antwortete nicht auf ihre Frage, aber sie wusste auch so, dass er sich vertan hatte. Und das alles nur, weil er immer seine blöden Fälle im Kopf hatte. „Du hast ein Gedächtnis wie ein Sieb!“ Seufzend ließ sie sich auf die Couch fallen und der Osakaer tat es ihr gleich. Es war doch immer das gleiche mit ihm. „Und was machen wir jetz’?“, fragte sie. Grinsend sah er sie an. „Wir könnten einfach hier bleiben!“, schlug er vor. „Und was würden wir dann machen?“ „Da gäbe es so einige Dinge..“ Kazuha musterte ihren Freund. „Na gut..“ Dann sprang sie zu Heijis Verwunderung auf. „Was..?“ Es war schon fast ein Wunder, dass es ihr wieder so richtig gut ging. Wenn er da an die Zeit in den Staaten dachte, bekam er immer ein ganz mulmiges Gefühl. Er wollte nicht, dass sie je wieder verletzt wurde. Und alleine lassen würde er sie so schnell auch nicht mehr. Als sie wiederkam, hatte sie mehrere Bücher in der Hand. „Da kannst mir da ’was erklären. Ich hab’ das in der Schule nich’ gerafft!“ Stöhnend lehnte Hejiji sich zurück. An etwas in der Art hatte er nun nicht gedacht. „Hey, ein bissel mehr Begeisterung, wenn ich bitten darf! Wärst du rechtzeitig gekommen, säßen wir jetz’ im Kino! Selbst Schuld!“ Sie schlug das erste Buch auf und las einen Abschnitt mit irgendwas von Differenzialrechnung vor. Heiji hörte gar nicht hin und sah seine Freundin viel lieber beim Sprechen zu. Ihre Lippen sahen irgendwie verführerisch aus. „Heiji? Hallo?“ „Was? Äh.. ja?“ „Was hab’ ich eben gesagt?“ „Irgendwas mit Differenzialrechnung?“, fragte er vorsichtig. „Nö! Die Beiden Themen haben nun wirklich nichts gemein. Du hast noch einen Versuch.“ Ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. „Dann hat es bestimmt ’was mit mir zu tun?“ „Kann sein..“ Hätte er mal lieber zugehört. Da half nur ablenken: „Weißte was, Kazuha? Können wir nich’ einfach das tun, was Spaß macht?“ „Das hab’ ich doch vorgeschlagen, aber der Herr Hattori hat mir ja nich’ zugehört!“, schmollte das Mädchen. „Echt?“ Kazuha beugte sich zu ihm herüber und er spürte ihren warmen Atem an seiner Wange, als sie ihm ins Ohr flüsterte. „Wir gehen shoppen!“ Fröhlich sah sie ihn an uns sprang wieder auf. „Shoppen? Nee, lass ma’!“ „Aber das macht Spaß! Und ist besser als lernen!“ „Bitte nich’. Das wird der Horror!“ „Das hätteste dir vielleicht früher überlegen sollen. Wir machen jetz’ das! Basta!“ Sie lief einmal quer durch das ganze Haus. Aber er war nirgends zu finden. Seufzend wandte sie sich schließlich an die Köchin, die gerade in der Küche damit beschäftigt war, Tee zu kochen. „Ich habe ihren Mann leider heute auch noch nicht gesehen. Vielleicht hat er sich ja in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen?“, mutmaßte die alte Frau, die Yukiko schon vor Ewigkeiten eingestellt hatte, und die sie auch in ihr Herz geschlossen hatte. „Ja, gut möglich.. Ich werde oben noch ein paar Dinge erledigen.. Dafür hatte ich gerne Ruhe.“ Sie lächelte die alte Dame an, die ihr zunickte. Dann ging Yukiko in ihr Schlafzimmer und holte sich ihre Koffer heraus, die sie schon seit ihrer Rückkehr immer mehr packte. Ihr Entschluss war gefasst, sie würde ausziehen. Was besaß sie eigentlich so viele Klamotten? War ihr früher nie aufgefallen, dass er so viele waren. Da konnte man ja mal ausmisten, aber nicht jetzt. Erst, wenn sie sich die richtige Wohnung gesucht hatte und platz für ihren Lover machen müsste. Vorher wäre das unnötig. Dass sie nicht lange alleine bleiben würde, damit rechnete Shinichis Mutter. Denn sie war noch hübsch und begehrenswert. Sie konnte doch jeden Mann um den Finger wickeln – außer Yusaku. Verärgert warf sie ihre letzte Hose in den Koffer und schloss ihn. Es war ihm noch nicht einmal aufgefallen, dass sie immer weniger Klamotten im Schrank hatte. Und auch ihre neue, noch kürzere Frisur war ihm nicht aufgefallen. Er schlief zwar noch im gleichen Bett mit ihr, aber ging nach ihr sich hinlegen und stand auf, noch bevor sie wach wurde. Das war doch keine Ehe mehr! Entschlossen versuchte sie ihre Koffer anzuheben, aber sie waren einfach zu schwer. Murrend musste sie daran denken, dass das ja sonst immer Yusaku gemacht hatte. Also würde er es jetzt auch tun! Ein bisschen konnte er sich ja noch nützlich machen. Dann war er sie schließlich los! Sie ging zu seinem Arbeitszimmer herunter und klopfte an die Tür. „Yusaku? Ich bin’s. Ich brauche mal kurz deine Hilfe!“ Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür auch schon aufgemacht und ein völlig bleich aussehender Yusaku stand ihr gegenüber. Erschrocken sah sie ihn an. Aber nicht nur sein Aussehen war Grund dafür. Er war sofort gekommen, als sie ihn gerufen hatte. Hatte Eri vielleicht recht gehabt und sie hätten nur miteinander reden sollen? Aber nun war es zu spät. Ihr Entschluss war gefasst. Wenn sie ihm so egal war.. „Was ist denn?“, fragte er ganz liebevoll. Doch sie ließ sich nicht beirren. „Du musst mir Koffer tragen helfen. Die sind zu schwer.“, erklärte sie nur knapp. „Koffer? Verreisen wir?“ „Nein, tun wir nicht!“ „Und was willst du denn mit denen? Hast du aussortiert?“ „Ich zieh aus.“, sagte Yukiko nur und war gerade dabei sich von ihm wegzudrehen, als sie merkte, dass da jemand in seinem Arbeitszimmer war. Mit einem kalten Gesichtsausdruck schob sie Yusaku beiseite und wollte das Zimmer betreten. „Nicht!“, hielt er sie am Arm fest. „Das ist immer noch UNSER Haus! Ich werde ja wohl in dieses Zimmer eintreten dürfen!“ Wütend sah sie ihrem Mann fest in die Augen, bis er sie losließ. „Dann bist du aber auch selbst schuld!“, gab Yusaku auf. „Ja, sicher! Ich. Niemals du!“ Sie schob sich an ihm vorbei und blieb dann erschrocken stehen. „Sie..?“, fragte Yukiko erschrocken. „Yukiko! Schön, Sie zu sehen.“ „Sie sehen hervorragend aus.“, begrüßte man sie freundlich. Yusaku trat hinter sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Verdutz sah Yukiko ihrem Mann ins Gesicht. Er lächelte. „Wie,… was….?“ „Ich freue mich wirklich, dass gerade Sie die Rolle spielen werden. Das wird für viele Schlagzeilen sorgen!“ „Rolle? Schlagzeilen? Wovon reden Sie bitte?“ Yukiko wusste gar nichts mehr. Yusaku führte sie zu seinem Sessel, auf den sie sich fallen ließ. Dann stellte er sich vor sie. „Es sollte eigentlich eine Überraschung werden, aber du hast ja deinen ganz eigenen Dickkopf. Man kann dich von nichts abhalten..“ „Was beredet MEIN Manager mit DEINEM Verleger und dir zusammen? Worüber redet ihr?“ Nach der Trauerfeier trafen Akai und Black aufeinander. „Haben Sie Jodie gesehen? Sie sah nicht sehr gut aus.. Hat sie das alles auch so sehr zu Herzen genommen?“, fragte Black besorgt, doch Akai schwieg. Zwar wusste er, was mit ihr war, aber er wollte jetzt nicht darüber reden. Sie hatte endlich mit ihm reden können, ihm sagen können, was sie fühlte. Aber seine Antwort darauf war nicht das, was sie gerne hören wollte. „Jodie..“ Er hatte sie beim Vornamen genannt. „.du bist eine tolle Frau, aber ich habe keine Gefühle für dich. Such dir jemanden, der dich glücklich macht, dich auf Händen trägt. Ich könnte dir nie das geben, was du haben willst.“ Tränen waren ihr in die Augen gestiegen. „Aber..“ Doch er hatte sich von ihr abgewandt und hatte sie stehen lassen… „Sie wollten mir noch etwas sagen, nicht wahr?“, fragte Akai nach. Er wusste genau, dass Black ihm hunderte von Nachrichten auf seiner Mailbox hinterlassen hatte, dass er doch mit ihm reden müsse, aber er war noch nicht in der Lage gewesen, dieses Gespräch zu führen. Er hatte da so eine Vorahnung. „Es geht um das Mädchen, dass wir tot gefunden haben..“, begann Black mit traurigem Ton. Akai nickte zur Bestätigung, dass er fortfahren solle. „Da sie in dem gleichen Alter war, hielt man sie für Ran Mori. Aber nachdem man festgestellt hatte, dass sie ja noch lebte, haben wir Nachforschungen angestellt. Und wie Sie sich jetzt vielleicht schon denken können, handelt es sich bei ihr um Natsuo.“, fuhr Black fort. Der FBI-Agent setzte sich auf einen der Stühle. „Sie hat also wirklich noch gelebt.“ „Ja, hat sie.“, bestätigte Black leise, bevor er Akai alleine ließ. „Natsuo..“, murmelte der schwarzhaarige Mann leise. „Imōto..“ Es war schon länger her, dass Akai an sie gedacht hatte. Für ihn war es besser gewesen, wenn er sie vergaß und einfach weiterlebte. Damals waren er und Chris Vineyard zusammen gewesen. Die Beziehung war nicht das hundertprozentig Wahre, aber es war trotzdem eine schöne Zeit. Auch, wenn Chris sich immer wieder seltsam verhielt. Er konnte jedoch darüber hinweg sehen. Akai wusste bis heute nicht, wie genau das alles passiert war und vor allem: warum. Das einzige, was er wusste, war, dass seine jüngere Schwester entführt worden war. Und, was er noch wusste, dass es die Organisation gewesen war. Keine Spur war aufzufinden. Auch wurde kein Lösegeld verlangt. Um die Entführer zu finden, wurde er Mitglied beim FBI. Kurz darauf trennte Chris sich von ihm. Die Trennung und auch die Entführung seiner Schwester nahmen ihn sehr mit. Als er dann herausfand, dass Chris Vineyard Sharon war und auch seine damalige Freundin, entwickelte er einen Hass gegen sie. Er reimte sich da einige Sachen zusammen. Und nun war sie noch die ganze Zeit über am Leben gewesen.. Deprimiert hing er seinen Gedanken nach. „Was ist denn nun mit deiner Mutter und deinem Vater?“, fragte Ran, als es zum Stundenende klingelte. Gemeinsam gingen sie auf den Schulhof. „Hey, Kudo! Spiel doch ’ne Runde Fußball mit uns!“, rief man ihnen sogleich zu. Ein überhebliches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Es war alles genauso, wie es vor seiner Schrumpfung gewesen war. „Heute nicht. Ein andermal. Ihr seid auch ohne mich super!“, rief er ihnen als Antwort und drehte sich wieder zu Ran. „Ich habe wirklich kein Problem damit, wenn du spielst!“, meinte Ran lächelnd. „Mag sein, aber es ist doch unhöflich, wenn ich dir nicht auf deine Frage antworte, oder?“ Wieder grinste er überheblich. „Meine Mutter will ausziehen. Sie packt immer heimlich ihre Sachen und denkt, dass er das nicht bemerken würde.“ Ran bekam große Augen. „Wie schrecklich!“ Sie selbst hatte das schon durch und war froh, dass ihre Eltern sich jetzt wieder versöhnt hatten. „Ach, mach dir keine Gedanken. Die Beiden werden sich nicht trennen. Sobald Mum erfährt, WAS mein Vater in seiner Freizeit macht, wird sie ihn wieder über alles lieben.“ Shinichi rollte mit den Augen und ging langsam vorwärts, wartete aber noch auf seine Freundin. „Und was ist das?“ „Er hat ein neues Buch geschrieben, dass verfilmt werden soll. Eine passende Rolle für sie und deshalb wird sie diese auch übernehmen. Endlich mal wieder ein Film für sie.“ „Das ist aber wirklich nett..“, meinte Ran. „Ja, bei dir wäre das wohl aber nicht so einfach, was?“, grinste er. „Was soll das denn bitte heißen?“ Sie boxte ihren Freund leicht in den Arm und tat so, als ob sie schmollte. Shinichi gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn, wobei Ran rot wurde. Hastig sah sie sich um. Aber keiner hatte davon Notiz genommen. „Hauptsache sie sind glücklich.. Wie meine Eltern auch.“ „Ja, du kannst ja glücklich sein. Du hast erreicht, was du wolltest.“ „Ach was.. Das wollten die Beiden doch auch!“, gab Ran zurück. „Immer alleine sein ist doch traurig… Wie geht es dem Professor?“ Shinichi verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Er hat seinen Traumjob, würde ich sagen.“ Ran lachte. „Ja, das ist es wohl! Ob er sich das jemals vorgestellt hätte, dass er beim FBI arbeitet? Als Erfinder?“ „Ich denke mal nicht. Aber es wird ihm viele neue Möglichkeiten eröffnen. Vielleicht erfindet er jetzt brauchbaren Plunder!“ „Hat er denn die Sache mit Ai schon ganz verkraftet? Jetzt ist er ja wieder ganz alleine..“ „Ja, ich denke schon. Er wird sich abzulenken wissen. Und vielleicht hat er, ehe wir uns versehen auch dann schon eine eigene Familie?“ „Ich wünsche es ihm..“ „Und was wünscht du dir?“ Er sah sie an. „Hm.. Einfach nur glücklich sein- mit dir zusammen. Das reicht schon völlig.“ Shinichi drückte ihre Hand und lächelte. Gemeinsam sahen sie den Fußballspielern zu. ………………………………………………………………………….. Ja, jetzt ist es ganz vorbei. ;__; Ich bedanke mich ganz dolle bei allen, die mir je einen Kommentar hinterlassen haben. Ihr habt mir sehr geholfen und ich hab euch alle richtig lieb gewonnen. Besonderer Dank (für die Treue) gilt natürlich: (sortiert nach Alphabet): Black_Taipan; Dracula-Chan; foxgirl; hiatari; Hikari12; Honeymausi; jelous; Kiana; Mips; Nancy-chan, Olana und SunniNiko *alle ganz feste drück* Eri_Kisaki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)