Lonely heart von KeiraX (SF-Reihe mit ~KaRe~ und leichtem ~YuRe~) ================================================================================ Lonely heart ------------ Hier bin ich wieder mit einer kleinen Reihe. Allerdings dieses Mal nicht über Lemon oder Ähnliches wie bei "A very hot night", sondern eine kleine Reihe von Songfics, die total unabhängig voneinander sind! Das bitte nicht vergessen ^__~ Warum ich sie dann nicht einzeln hochlade? Liegt einfach daran, dass es immer die gleichen Interpreten sind und ich die einzelnen Fics immer aus verschiedenen PoVs geschrieben habe ^^ Außerdem empfand ich die Idee einfach als recht gut *lach* Insgesamt sind es drei Fics, die Povs wären Kai, Rei und Yuriy, die Pairings allerdings immer mehr oder weniger gleich ^_____~ Somit kann ich sagen - KaRe-Fans, ihr seid hier richtig, YuRe werden zwar auch etwas finden, aber nicht gerade so sehr erfolgreich, was das Ende betrifft ^.^" Alle drei SFs sind AU! Die Lieder sind allesamt von Ten Sharp, aus deren Album "Under the water-line" von 1991. Ich habe die CD eigentlich eher sehr zufällig bei meiner Ma entdeckt, wusste gar nicht, dass Ten Sharp die Sänger eines meiner Lieblingslieder sind XD" Disclaimer: Somit gehören weder die Charas von Beyblade noch die Liedtexte von "You", "Lonely heart" und "Ain't my beating heart" mir - Eigentümer sind Takao Aoki bzw. Ten Sharp. Ich habe weder vor Rechte zu verletzten, noch Geld damit zu verdienen. Alleine die Ideen dieser Kurzgeschichten gehören mir, dank meiner "heißgeliebten" Spontanideen ^^" Kommentare sind natürlich wie immer herzlichst willkommen ^___________^ Ich wünsche viel Spaß, hoffentlich habt ihr ihn auch XD~ R&R ^______~ Ich garantiere euch eigentlich, dass ihr wenigstens eines der Lied hier kennen werdet ^.~ Jedenfalls müsste man es schon einmal gehört haben XD~ Ach ja, jede der Songfics ist jemandem gewidmet ^_______^ +*~KeiraX~*+ *OoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoO* Series: Beyblade Author: KeiraX Warning/Genre: Songfic, Sad, Shonen-Ai, AU Pairing: YuriyXRei => KaiXRei PoV: Yuriy Dedication: Lucernight *dat liebste lu-chan knuffz* (weil du dich so sehr auf das wenige YuRe gefreut hast T______T) (Kann mir mal wer sagen, waurm ich während des Schreibens dieser Fic nen Werwolffilm gesehen habe O____ó? Das passt ja nun ganz und gar nicht x.X" >>@Mali: War "American Werewolf in Paris" ^^<< Außerdem ist mir das Teil aus dem Ruder geraten XD Viel zu lang für meine kurze Idee Oo") *OoO* # Lonely heart # Schon wieder war es passiert - ohne ein Wort war er in unser Bett gegangen, ohne einen Gute-Nacht-Gruß hatte er sich schlafen gelegt, hatte mich keinen Augenblick beachtet. So schien es mir jedenfalls. Bis vor kurzem hatten wir noch gemeinsam auf unserer Couch im Wohnzimmer gesessen, hatten uns einen Film angesehen. Doch war auch das anders als gewöhnlich - kein Kuscheln, keine liebevollen Worte zueinander, noch nicht einmal leichte Berührungen zwischendurch, als wäre ich für ihn nicht anwesend gewesen... Ich fühlte mich allein, einsam. Ein Gefühl, welches ich schon lange nicht mehr hatte, welches ich nach unserem Zusammenkommen schon fast gänzlich vergessen hatte. Und nun, nun kam es mit einem Mal wieder in mir auf - das Gefühl, mich immer weiter von ihm zu entfernen, zerbrach mir fast das Herz. Was war geschehen? Hatte ich etwas falsch gemacht? Wo waren unsere glücklichen Momente nur hin, von denen ich dachte, sie würden für ewig andauern, von denen ich dachte, sie würden sich niemals ändern...? # Baby I ask myself is there some time for a lonely heart Baby I ask myself is there some love for a lonely heart # Es ging schon eine ganze Weile so. Angefangen hatte alles damit, dass er abends immer wieder alleine, ohne mich, weggegangen war, mich zu Hause allein gelassen hatte. Das eine Mal war es ein Treffen mit Arbeitskollegen, wo ich mich angeblich nur unwohl gefühlt hätte. Ein anderes Mal war es das Wiedersehen mit alten Freunden, die ich sowieso nicht kannte und die von seiner sexuellen Neigung nichts wussten. Nur ein Blinder hätte nach diesen wiederholenden Ausflüchten nicht gesehen, dass es ein anderer Grund als die angegebenen hinter seinen abendlichen Tätigkeiten war. Doch wollte ich damals noch an den kleinen Hoffnungsschimmern festhalten, dass mir meine Gedanken nur etwas vorspielen wollten; ich hielt die ganze Zeit an dem Glauben fest, dass ich mir alles nur einbilden würde, dass es noch genauso wie am Anfang war. Jeden Abend wartete ich auf ihn, wie spät es auch geworden war. "Hey... Schön, dass du wieder da bist..." Mit einem Hauch eines Lächelns war ich ihm auch dieses Mal entgegen gekommen, als er in unsere Wohnung trat. Sein schwarzes langes Haar war wie immer nur zu einem leichten Zopf geflochten, die goldenen Opale strahlten nur noch Müdigkeit aus. Augenblicklich hatte er mit vorgehaltener Hand gegähnt, während ich ihm schweigend seine Jacke abgenommen hatte. Ich hatte ihm deutlich ansehen können, dass er ausgelaugt war. ,Wo warst du nur, Rei?' "Hast du Hunger? Ich habe noch etwas vom Abendessen aufgehoben", hatte ich leise gefragt, woraufhin ich nur ein kurzes Nicken und ein kaum sichtbares Lächeln erhalten hatte - keinen Gruß, keinen Kuss, nichts. So hatte ich die Initiative ergreifen wollen und mich ihm ein wenig genähert. Langsam war ich seinem Gesicht immer näher gekommen, hatte jede Veränderung seiner Mimik genaustens beobachtet. Und einen Moment bevor ich seine Lippen mit den meinigen verbunden hatte, hatte ich es sehen können - seine Augen hatten kurz eine Traurigkeit ausgestrahlt, die mir mitten ins Herz gegangen war. Dann hatte ich mit einem Seufzen meine Augen geschlossen, hatte die Zärtlichkeit genießen wollen. Jedoch war mir das nicht recht gelungen. Rei hatte diesen Kuss zwar erwidert, doch hatte ich keinerlei Andeutungen von Gefühlen spüren können, wie mechanisch hatte er seinen Mund gegen den meinigen bewegt. Zudem hatte ich einen unbekannten, mir fremden Geschmack wahrgenommen, einen Geschmack, der nicht zu dem Schwarzhaarigen gehörte, noch nie gehört hatte... Mit einem innerlichen Seufzen hatte ich mich von meinem Freund wieder gelöst und diesen angelächelt. "Dann sollten wir nun essen", hatte ich leise gemeint und war schon einmal vor zur Küche gegangen um alles für das späte Mahl vorzubereiten. Dies war eine Stunde her. Nach dem Essen waren wir in unser Wohnzimmer gegangen und hatten uns noch einen Film ansehen wollen. Doch war Rei nach einigen Minuten einfach so gegangen. Einfach so... # So you met another guy and danced in the night away That look was in your eyes and there was nothing I could say So you met another guy and danced in the night away Ooh # Ich tat dies nicht gerne, doch fand ich in diesem Moment keinen anderen Ausweg. Nur alleine deswegen war ich an diesem Tag früher von der Arbeit gekommen, war zuvor noch in einem Spezialladen gewesen. Eine versteckte ich in der Küche, eine weitere im Wohnzimmer und die letzte in unserem gemeinsamen Schlafzimmer, dessen Bett wir in letzter Zeit nur wie zwei Freunde teilten, da sie keine andere Möglichkeit hatten. Auch wenn dies alles gegen meine Prinzipien, auch wenn ich schon immer gegen das Nachspionieren anderer Leute war - ich wollte lieber hundertprozentig sicher sein, endlich Gewissheit haben, bevor ich weiter handeln würde. Zwar wusste ich nicht, ob ich mit dieser Methode Erfolg haben würde, aber einen Versuch war es immerhin wert. Gerade als ich fertig geworden war, wurde die Tür aufgeschlossen. "Yuriy, bist du schon da", erklang die Stimme Reis verwirrt, kam ich sonst immer erst ein, zwei Stunden nach dem Schwarzhaarigen nach Hause. "Ja", rief ich sofort. "Ich bin schon früher gekommen um noch ein bisschen was einzupacken, was ich vergessen hatte." Nach einem letzten Blick auf die Vorrichtung im Schlafzimmer kam ich Rei entgegen und lächelte ihn an, was jedoch keineswegs so erwidert wurde, wie ich es gewohnt war. Auch der kurze Kuss auf die Stirn des anderen erlangte keine Erwiderung. "Ach so." Das war das Einzige, was der Schwarzhaarige von sich gab, ehe er in die Küche spazierte und sich etwas zum Essen aus dem Kühlschrank holte. Noch immer mit dem Lächeln auf den Lippen ging ich wieder zurück in unser Schlafzimmer und holte meinen Koffer. Ich würde für ein paar Tage außer Haus sein, musste geschäftlich in eine andere Stadt; ich würde Rei alleine lassen. Die Stunden bis zu meiner Abfahrt vergingen wie im Fluge, auch wenn wir eher weniger als mehr miteinander zu tun hatten. Rei ging seiner eigenen Arbeit nach und bereitete sich teilweise wohl schon auf sein abendliches Weggehen vor, während ich die meiste Zeit auf unserer Couch saß und vor mich hinstarrte. Als der Uhrzeiger acht Uhr zeigte, stand ich seufzend auf und bahnte mir einen Weg zum Arbeitszimmer des Schwarzhaarigen, welcher mein Eintreten jedoch nicht zu bemerken schien. "Rei, ich gehe nun", sprach ich leise, während ich mich hinter ihn stellte und meinen Kopf auf seine Schulter legte. Augenblicklich drehte er sein Haupt zu mir und sah mich leicht erschrocken an. "Wie? Ach ja, ist gut", antwortete er leise, ein schiefes Lächeln zierte seine Lippen. Kurz hauchte ich noch einen Kuss auf seinen Mund, welchen der Schwarzhaarige jedoch wieder nicht erwiderte, bevor ich mich von ihm abwandte und mit gesenktem Kopf das Zimmer verließ. "Ich melde mich, wenn ich angekommen bin." Mit diesen Worten nahm ich meinen Koffer und ließ unsere gemeinsame Wohnung hinter mir. Mir wurde das Herz schwer, als ich keinerlei Abschied bekam, kein "Bis bald", kein "Ich werde dich vermissen", kein "Ich liebe dich". ,Was nur war geschehen, dass du dich so von mir entfernst? Warum war dies geschehen?' Ich wusste es nicht, wusste jedoch, dass dies bald sein Ende haben würde. Ein Seufzen drang aus meiner Kehle, als ich eine einzelne Träne von meiner Wange wischte und kläglich zu lächeln versuchte. Im Inneren wusste ich schon, dass das Spiel verloren war, dass ich es schon lange nicht mehr gewinnen könnte... # There was lots of music lots of loving dancing all around It didn't feel right and somehow I knew why There was lots of music lots of loving dancing all around It couldn't be yes from the start I couldn't hold on to your heart # Geschafft kam ich in meinem Hotelzimmer an und ließ mich erst einmal auf mein derzeitiges Bett fallen. Die Augen schließend versuchte ich mich für den Moment ein wenig zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen. Die Arbeit war anstrengend gewesen, so anstrengend, wie sie schon lange nicht mehr gewesen war. Doch hatte dies auch etwas Gutes zur Folge - so kam ich wenigstens in dieser Zeit auf andere Gedanken, so konnte ich mich wenigstens dann von meinen Problemen mit meinem Freund ablenken. Doch sobald ich auf meinem Bett lag, glitten meine Gedankengänge wohl oder übel wieder zu dem Schwarzhaarigen. Nach meiner Ankunft am vorherigen Tag hatte ich versucht bei uns zu Hause anzurufen, jedoch war keiner ans Telefon gegangen. Wahrscheinlich war Rei wieder nicht zu Hause gewesen, hatte sich wieder einmal irgendwo amüsiert, so wie er es in letzter Zeit immer wieder getan hatte. Mein Blick glitt wie automatisch zu dem Fernsprecher dieses Zimmers. ,Soll ich es noch einmal versuchen?' Nach einem Seufzen sah ich zu meinem Koffer. ,Oder soll ich gleich in unserer Wohnung nachschauen?' Ich wusste es zuerst nicht recht, doch nach einigem Hin und Her meiner Gedanken entschied ich mich dann doch für meinen Koffer. Langsam stieg ich aus meinem Bett und ging auf die große Tasche zu, holte diverse Gegenstände heraus. Ich brauchte eine Weile, bis ich alles am hoteleigenen Fernseher angeschlossen und die Antenne richtig ausgerichtet hatte. Doch kurz darauf hatte ich ein zwar leicht wackliges, aber dennoch gut erkennbares Bild von den drei Zimmern unserer Wohnung, welche ich sozusagen verwanzte hatte. Und was ich da sah, ließ mir im ersten Moment dem Atem stocken. Rei war in diesem Moment zu Hause, jedoch war er nicht alleine, wie ich in diesem Fall erwartet hatte. Und seinen Besuch erkannte ich sehr wohl. Es war ein Arbeitskollege, welcher mit Rei zusammen in der Küche stand, wobei der Schwarzhaarige gerade etwas zum Essen zubereitete - allein diese Tatsache gab mir einen Stich in meinem Herzen. Rei hatte schon sehr lange nichts mehr für uns beide gekocht, immer war entweder ich es, welcher etwas zum Essen gemacht hatte, oder wir hatten uns etwas beim Pizzadienst oder Chinesen bestellt. Und nun kochte er für einen Kollegen - Kai, wie ich mich erinnerte. Das graublaue Haar des Fremden erkannte ich sofort, war es früher oftmals der Fall gewesen, dass besagter Kollege Rei entweder zur Arbeit oder zu Treffen abgeholt beziehungsweise ab und an bei uns gegessen hatte. Schon damals waren mir die Blicke Kais aufgefallen, die er meinem Freund zugeworfen hatte, doch hatte ich mir zu dieser Zeit keinerlei Sorgen darüber gemacht. Doch nun schien alles anders. Während Rei am Herd stand, schien er zu lachen, glücklich zu sein - eine Geste, die ich schon seit langem nicht mehr bei ihm gesehen hatte. Bei diesem Gedanken durchfuhr mich ein eiskalter Schauer, ein trauriges Schluchzen entwich meiner Kehle. In diesem Moment trat Kai hinter den Schwarzhaarigen, umarmte ihn und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Diese Geste schien so vertraut zu sein, zu vertraut für meinen Geschmack. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Rei drehte sich um und sagte etwas mit einem Lächeln, woraufhin der Graublauhaarige nur nickte und sich unserem Küchengeschirr zuwandte. Im nächsten Moment hatte er zwei große Teller und Besteck in seinen Händen, was er ins Wohnzimmer trug und dort aufdeckte. Auf dem Rückweg in die Küche hielt er an einer kleinen Kommode der Stube an; kurz betrachtete er darauf etwas, bevor er einen kleinen Bilderrahmen umkippte, mit der Vorderseite auf die Holzverkleidung. Ich wusste genau, welches Bild dies war - Rei und ich hatten es zu unserem Jahrestag vor drei Jahren aufnehmen lassen. Im Augenblick des Auslösers hatte der Schwarzhaarige seine Arme um mich geschlungen und mich verträumt und mit einem seligen Lächeln auf den Lippen angesehen. Wir waren glücklich gewesen. Ich wusste noch, ich hatte in diesem Moment fest daran geglaubt, unsere Liebe würde für ewig halten. Wie man sich doch irren kann... Kai trat wieder in die Küche, als sich der Schwarzhaarige gerade vom Herd abwandte und zu einer anderen Arbeitsplatte ging, welche frei von irgendwelchen Utensilien war. Abermals schlangen sich die Arme des anderen um seinen Körper, abermals senkte Kai seinen Kopf auf seine Schulter. Doch diesmal schien der Graublauhaarige auch noch seine Lippen auf den Hals Reis zu legen, dieser verflocht seine Finger mit denen des Kollegen, als er diesem mehr Spielraum für seine Zärtlichkeiten gab. Ich musste die Hand vor den Mund halten um ein lautes Schluchzen unterdrücken zu können; ich spürte, wie die Tränen immer gieriger ihren Weg an die Freiheit zu bahnen versuchten. - Rei hatte sich mit einem Mal umgedreht und seine Lippen auf die des Graublauhaarigen gepresst. Auch von weiter Ferne konnte ich deutlich sehen, wie leidenschaftlich dieser Kuss wurde, wie leidenschaftlich und stürmisch zugleich. "Rei..." Auch wenn ich die Wahrheit innerlich schon lange wusste, dies nun zu sehen, tat dennoch unendlich weh. Kurz presste ich meine Augen fest zusammen, während meine Wangen immer feuchter wurden. Rei vergrub seine Hände in dem dichten Haar des anderen, ließ sich in diesem Kuss scheinbar gänzlich fallen - etwas, was mir redlich gefehlt hatte; etwas, was ich bei unseren "Küssen" schon lange nicht mehr gespürt hatte. Mit einem Mal hob Kai den Schwarzhaarigen hoch, setzte ihn auf der Arbeitsplatte der Küche ab und drängte sich noch näher an ihn. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, auch nicht, als Rei seine Beine um die Hüfte des anderen schlang und mit einer Hand über dessen Rücken strich. Allein dieses Bild versetzte mir abermals einen Stich in meinem Herzen, konnte ich mich nur zu gut daran erinnern, dass auch ich einmal mit dem Schwarzhaarigen in dieser Position gewesen war, an der gleichen Stelle, mit gleicher Leidenschaft. Ein schiefes Lächeln glitt über meine Lippen, als ich sah, wie Rei die Hand des graublauhaarigen Mannes, welche sich in diesem Moment unter das Oberteil des anderen schleichen wollte, von ihrer Bewegung abhielt. Mit einem Mal wusste ich, dass diese Affäre über solch kleinen Zärtlichkeiten noch nicht hinausgegangen war. Rei war nicht der Typ, der mit anderen schlafen würde, während er noch in einer anderen Beziehung steckte - auch wenn wir selbst uns seit Monaten nicht mehr so nahe gekommen waren... Kurz sagte Rei etwas zu dem Graublauhaarigen, bevor dieser nickte und lächelnd seine Lippen wieder auf die des anderen presste; ein weiterer leidenschaftlicher Kuss entbrannte. So waren auch einmal unsere eigenen gewesen - ungestüm und voller Feuer. Weitere Tränen rannen über meine Wangen, als ich den Blick abwandte und den Bildschirm abschaltete. Ich wollte nichts weiter sehen, konnte ich an den Tatsachen, an dem, was derzeit in unserer Wohnung passierte, sowieso nichts ändern, rein gar nichts. # Baby I ask mayself is there some time for a lonely heart So you met another guy and danced in the night away That look was in your eyes and there was nothing I could say So you met another guy and danced in the night away # "Ich weiß noch nicht, wann ich nach Hause komme." "Ist okay, Yuriy." "Wenn ich am Flughafen angekommen bin, kann ich dich ja anrufen." "Okay." "Ich muss nun auch aufhören, die Arbeit ruft." "Ja." "Rei?" "..." "Wir müssen reden, wenn ich wieder da bin." "Ja..." "Ich liebe dich." "..." "Bis dann." Damit legte ich mit einem lauten Seufzen auf. So eintönig wie dieses war bisher keines unserer Telefonate gewesen. Es stimmte nicht ganz, was ich gesagt hatte. Ich wusste sehr gut, wann ich nach Hause kommen würde, wann ich meine Arbeit für eine Zeit lang hinter mir lassen konnte. Doch wollte ich ihm das nicht direkt sagen, hatte ich stattdessen etwas ganz anderes vor. Nun hatte ich dank meiner Vorrichtung in unserer Wohnung zwar eine Bestätigung meiner Vermutung über unsere "Beziehung", doch musste ich noch einen Schritt weiter gehen. Ich wusste nicht, wie lange Rei mir unsere mit Sicherheit folgende Trennung noch vorenthalten würde, so wollte ich in diesem Sinne den ersten Schritt tun. Und ich wusste auch schon wie... Wie teils gehofft, teils erwartet war niemand zu Hause, als ich die Wohnungstür aufschloss. Nach einem kurzen Blick in Reis Arbeitszimmer wusste ich, dass dieser wieder einmal ausgegangen war - seine Aktentasche stand neben dem Schreibtisch und sein Anzug war achtlos über die Stuhllehne geworfen worden. Ohne einen weiteren Umweg ging ich in unser Schlafzimmer und zog mir frische Kleidung an, auch ich hatte vor an diesem Abend noch einmal die Wohnung zu verlassen. Auf meiner Heimfahrt hatte ich nicht lange überlegen müssen um zu wissen, wohin ich gehen musste, damit ich auf Rei traf, sollte er nicht zu Hause sein. Früher hatte der Schwarzhaarige mir immer gesagt, wohin er mit seinen Arbeitskollegen oder Freunden ging - eine kleine Bar in der Nähe unserer Wohnung, in der man auch tanzen konnte. Ab und an waren wir auch zu zweit dorthin gegangen, hatten uns amüsiert und miteinander getanzt. Doch war dies schon Monate her... Mit einem gewissen Vorgefühl betrat ich die kleine Kneipe und sah mich mit wachen Augen um. Zu dieser Uhrzeit war sie schon ziemlich voll, was es mir nicht minder schwierig machte, einen Überblick zu bekommen. Ein paar bekannte Gesichter fielen mir sofort auf, jedoch wurde ich von diesen meist nicht gesehen - die wenigsten nickten mir zu, teils erfreut mich zu sehen, teils überrascht, da ich schon sehr lange nicht mehr hier gewesen war. Und wahrscheinlich wussten diese auch, dass Rei immer wieder mit jemand anderem hierher kam... Da ich nicht die ganze Bar nach dem Schwarzhaarigen und dessen Kollegen absuchen wollte, setzte ich mich kurzentschlossen an den Tresen und bestellte mir eine Kleinigkeit. Mit einem Schwung drehte ich mich auf meinen Sitz, so dass ich ohne Probleme die Tanzfläche und deren Umgebung beobachten konnte. So gut es ging, wollte ich alles in meinem Blickfeld haben. Und es dauerte auch nicht lange, da sah ich sie. Die Anlage spielte gerade das Lied, welches wir, Rei und ich, am Anfang unserer Beziehung als das unsrige auserkoren hatten, als sich der Schwarzhaarige einen Weg zur Tanzfläche bahnte - freudestrahlend, Kai hinter sich herziehend. Ich konnte es nicht verhindern, dass sich wie so oft in den letzten Tagen mein Herz schmerzhaft zusammenzog, als ich dies sah. Es war unser Lied gewesen... Auch der Graublauhaarige hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als er den anderen fest an sich zog und sie beide sich, sich im Takt wiegend, bewegten. Reis Arme waren um den Nacken seines Kollegen geschlungen, während dieser mit seinen Händen über den Rücken des Schwarzhaarigen strich. Tief sahen sie sich in die Augen, bis Rei seinen Kopf auf die Schulter des anderen legte und entspannt die Lider senkte. Derweil wanderte eine Hand Kais zum Gesäß seines Tanzpartners, drückte ihre beiden Unterleiber sichtbar noch weiter aneinander. Ein breites Grinsen schlich sich auf die Lippen Reis. Zeitgleich hob er seinen Kopf und sah Kai mit schiefgelegtem Haupt entgegen. Ich sah augenblicklich weg, als sich die Gesichter beider näherten und sie einen Moment darauf wohl in einen innigen Kuss versanken. Aber konnte ich kurz darauf nicht verhindern, dass ich doch wieder die Szene auf der Tanzfläche beobachtete. Die beiden hatten sich noch immer nicht voneinander gelöst, eher schien es mir, als würde der Kuss immer leidenschaftlicher werden, so wie sich Reis Hände in die graublauen Haare des anderen gekrallt, so wie sich die Arme dessen fest um seinen Körper geschlungen hatten. Erst nach Minuten konnten sie sich voneinander trennen, sichtlich außer Atem, aber dennoch überglücklich. Dann geschah das, was ich zwar innerlich gehofft hatte, worauf ich in diesem Moment jedoch dennoch nicht wirklich vorbereitet war. Kai hatte den Schwarzhaarigen mit einem Schwung in einen weiteren Tanz gezogen, ihn kein Stück losgelassen. Während dieser seinen Kopf wieder auf die Schulter des anderen gelegt hatte, schaute sich der Graublauhaarige ein wenig um - sicherlich ohne irgendeinen Hintergedanken. Doch streifte sein Blick somit unter anderem auch den meinigen. Mit einem Mal hielt Kai in seiner Tanzbewegung inne, die Augen vor Erstaunen und Überraschung geweitet. # There was lots of music lots of loving dancing all around It didn't feel right and somehow I knew why There was lots of music lots of loving dancing all around It couldn't be yes from the start I couldn't hold on to your heart # Ohne seine Augen von mir zu wenden, flüsterte Kai dem Schwarzhaarigen etwas zu, woraufhin sich dieser deutlich verspannte. Wie in Zeitlupe drehte sich Rei um, blickte mir mit fast schon angsterfülltem Blick entgegen. Ich konnte sehen, wie sich seine Lippen zu einem einzigen Wort bewegten. "Yuriy..." Ich lächelte schief, wandte mich dem Barkeeper zu und bezahlte mein Getränk. Noch einmal ließ ich meinen Blick zur Tanzfläche schweifen, sah, wie sich Rei nun gänzlich zu mir umgedreht hatte und mit dem Rücken an den Graublauhaarigen angelehnt dastand, mich einfach nur anschaute. Sein Gesichtsausdruck strahlte nun Besorgnis, aber auch tiefe Trauer aus, ich konnte das "Es tut mir Leid" in seinen Augen nur zu gut lesen. Kais Griff festigte sich, als ein lautloses Schluchzen über die Lippen des Schwarzhaarigen glitt und er auf seine Unterlippe biss. Meine Mundwinkel verzogen sich kaum sichtbar nach außen, als mir klar wurde, dass dies nun das Ende war; schon allein da Rei keinen Schritt auf mich zukam, in den Armen seines Freundes blieb, gab mir dies zu verstehen. Kurz schloss ich meine Augen, als ich schwerfällig aufstand und noch einen kleinen Augenblick in dieser Position verharrte. Dann drehte ich mich um und ging, einsame Tränen rannen über meine Wangen und doch lächelte ich. Wie durch Zauberhand konnte ich über den Ohren betäubenden Lärm hinweg ihre Worte verstehen. "Willst du ihm nicht nach?" Geflüstert und kraftlos, fast einem Hauch gleich, kam die Antwort. "Nein, es ist besser so..." Was ich zwar nicht sehen konnte, aber dennoch wusste: Auch Rei perlte eine Träne vom Kinn, während ein trauriges Lächeln auf seinen Lippen lag und er sich weiter an seinen Geliebten lehnte. Ja, es war definitiv besser so... *Fin* 26/08 - 27/08/05 Ain’t my beating heart ---------------------- Series: Beyblade Author: KeiraX Warning/Genre: Songfic, Shounen-Ai, Sad, drama, open ending (in my opinion) Pairing: KaiXRei (irgendwie...) PoV: Rei Author’s note I: Ich mag das Teil nicht x_____x“ Überhaupt nicht... Author’s note II: Ich weiß, dass das Lied irgendwie nicht viel mit der Geschichte zu tun hat (jedenfalls bezüglich der Interpretation –meiner Meinung nach). Aber ich mag das Lied und es hat mich auf die Idee der Geschichte gebracht o___O – Meine eigene irre Logik x“D Author’s note III: Danke an fin fürs Probelesen ;_; *nuffz* R & R XD Über Kommentare würde ich mich wirklich freuen ^___^ Keira~ *OoO* ~ Ain’t my beating heart ~ Widmung: Syusuke Ich wusste es. Ich wusste es schon lange. Schon so lange. Es hatte keinen Sinn mehr – nicht für mich, nicht für dich, nicht für uns beide. - Wozu auch? – Das Einzige, was wir taten, war uns selbst zu verletzen. - Immer wieder – Und das wirklich jeden Tag. - Zu oft – Keiner von uns hatte es so gewollt. Doch es war immer näher gekommen. - Unaufhaltsam – Viele hatten dieses Ende prophezeit. Aber wir hatten es nie glauben wollen. - Warum auch? – Wir hatten gedacht, unsere Gefühle füreinander würden alles überstehen. - Wirklich alles – Wie falsch wir doch gelegen haben. - So falsch – Was für Illusionen wir uns doch gemacht haben. - Wie dumm – Dabei hast du auch jetzt noch Hoffnungen... - Sinnlos – Einzig du siehst noch eine Chance für uns. - Doch nicht ich – Dabei hatte alles so schön angefangen, so wunderbar. - Atemraubend – Warum hatte es also dieses Ende nehmen müssen? - Warum nur? – Ein Klopfen brachte mich aus meinen depressiven Gedanken. Seufzend schüttelte ich den Kopf und vertrieb somit aufkommende und schwermütige Gefühle, welche langsam, aber sicher wieder an die Oberfläche drangen, meine Stimmung wie in den letzten Tagen jetzt schon etwas drückte. Nach einem leisen „Ja?“ wurde die Tür zu meinem Arbeitszimmer langsam geöffnet. Da stand er, mit einer gepackten Tasche in der Hand. Und ich wusste, im Flur unserer gemeinsamen, nun mehr meiner eigenen Wohnung standen noch etliche mehr. ~ Go, there’s no place for you in my heart I don’t need you Leave just a picture of you in my wall It’s not a memory ~ „Ich bin nun fertig“, meinte er mit einem schiefen, mehr als gequälten Lächeln auf den Lippen. „Ich denke, ich habe alles, aber wenn du noch etwas finden solltest...” Leise war seine Stimme, leise und schwach, ausgebrannt. Die tiefen Augenringe unter seinen Rubinen taten ihr Übriges um zu zeigen, wie es ihm innerlich ging, auch wenn er es nicht nach außen dringen lassen wollte – mit mehr oder weniger Erfolg. „Auf der Kommode liegt die Adresse des Motels, wo ich für die nächste Zeit sein werde, bis ich eine Wohnung finde.“ Lange hatten wir darüber gesprochen, hatten uns viele Nächte um die Ohren geschlagen und hatten noch einen anderen, für uns beide... besseren und schmerzfreieren Ausweg gesucht – doch keinen gefunden. Es ging einfach nicht anders. Wir kamen nicht mehr miteinander aus. Eigentlich kleine Streits wurden jedes Mal zu großen und nervenaufreibenden. Selbst nach nur kurzer Zeit traten wir uns gegenseitig auf die Füße. Egal was wir taten, wie wir uns absichtlich aus dem Weg gingen. Wir fanden einfach keinen gemeinsamen Nenner mehr, würden wohl nie wieder einen finden. ... Jedenfalls nach meinem Gefühl... ~ You say that I Can’t do without you But you’re wrong this time ~ Mit einem Nicken antwortete ich ihm, wich jedoch die ganze Zeit über seinem Blick aus. Schweigend standen wir uns eine Zeit lang gegenüber. Schweigend und weit voneinander entfernt. Ich konnte sein lautes Ausatmen hören, bevor er noch einmal zum Sprechen ansetzte. „Rei...“ Noch immer war seine Stimme sehr schwach, zudem nun auch noch heiser, als würde er sich nicht recht sicher sein, ob er das Kommende sagen wollte oder sogar sollte. Mit Anspannung erwartete ich die nächsten Worte, bereit ihn jeden Moment zu stoppen, sollte ich sie nicht hören wollen. „Vielleicht sollten wir-“ „Nein!“ Heftig schüttelte ich den Kopf, biss mir nach dieser stürmischen und auch lauten Unterbrechung auf die Unterlippe. Augenblicklich schmeckte ich Blut. „Nein, Kai“, meinte ich daraufhin nach einem tiefen Einatmen leiser und sanfter. „Das wird nichts, das wird nie wieder etwas. Es... es geht einfach nicht mehr...“ Mit jedem Wort wisperte ich undeutlicher, ich krallte die Finger in mein Oberteil, zeigte so deutlich auch meine eigene Anspannung. „Aber...“ Wieder ein Versuch von ihm. Abermals nur ein Kopfschütteln meinerseits. ~ Give me your number to call on the phone Just in case But don’t you think that I want you back in my house Oh no ~ Kai seufzte. Er erkannte wohl, dass es sinnlos war, mich doch noch umstimmen zu wollen, unser beider Plan über den Haufen werfen und es noch einmal versuchen zu wollen. Am vorherigen Abend war es für uns beide endgültig gewesen, irgendwie... Wenngleich es eigentlich nicht das war, was wir wollten – doch es war das Einzige, was wir konnten. Und dennoch hatte Kai nach unserer... meiner Entscheidung immer wieder versucht mich zu überzeugen, mir weiszumachen, wir könnten ohne einander nicht leben, dass wir uns gegenseitig brauchten, dass ich ihn brauchen würde. Er mochte Recht haben, es mochte auch stimmen, dass meine Gefühle ihm gegenüber noch immer da waren, aber... Es ging nicht. Ich wollte es so, ich konnte auch ohne ihn. Bestimmt. Plötzlich stellte Kai seine Tasche ab und kam auf mich zu. Instinktiv wollte ich zurückweichen, doch verhinderte dies der hinter mir stehende Tisch gekonnt. Ich wusste nicht, was er vorhatte, doch sein Blick gefiel mir nicht wirklich, löste er in mir ein Herzrasen aus, welches ich schon lange nicht mehr gespürt hatte – doch war es keines, welches ich in dem Moment haben wollte... Kurz vor mir blieb er stehen, sah mich eindringlich an, ehe er abermals seufzte und kurz die Augen schloss. Im nächsten Moment fand ich mich in einer festen, aber dennoch lockeren Umarmung wieder. Mein Herz schlug mir nun noch stärker, fast schon schmerzhaft gegen die Brust. ~ It ain’t my beating heart that beats for you I guess it’s just your fantasy It ain’t my beating heart that bleeds for you It’s not for you No, not for you ~ Im ersten Moment schloss ich die Augen, genoss das Gefühl der aufkommenden Wärme und der Nähe Kais. Doch dann realisierte ich wieder, in welcher Situation dies hier geschah – es war einfach der falsche Augenblick. Mit einem Seufzen schob ich das aufkommende angenehme Gefühl in meinem Inneren von mir und stemmte meine Hände gegen die Schultern des anderen. „Kai...“, begann ich, wurde jedoch auch sogleich unterbrochen, indem Angesprochener nun ebenfalls laut aufseufzte und sich von mir entfernte. Mit gesenktem Kopf brachte er wieder ein wenig Abstand zwischen uns, sah mich erst nach einiger Zeit des Schweigens direkt an. Seine Augen strahlten einen Schmerz aus, welcher mich kurz zusammenzucken und etwas in mir zweifeln ließ. Doch konnten wir von dieser Entscheidung überhaupt noch zurückkehren? Konnten wir die letzten Tage einfach so vergessen und weiterleben wie bisher? ... Nein, sicherlich nicht, das wusste ich. Es ging nicht anders, auch wenn ich in diesem kurzen Moment wohl alles dafür gegeben hätte, dass es anders gelaufen wäre, dass wir einen... besseren Ausweg gefunden hätten. Jedoch sagte auch ein kleiner Teil in mir, dass es das Richtige war, was wir hier taten – das einzig Richtige –, und erstickte somit meine flüchtig aufkommenden Zweifel. ~ It ain’t my beating heart that beats for you It’s not for you No, not for you ~ Mit einem traurigen Lächeln wandte Kai sich von mir ab, ging zu seiner Tasche, welche er kurz zuvor achtlos fallen gelassen hatte, und verließ mein Arbeitszimmer, wissend, ich würde nachkommen. Wie in Trance sah ich die Koffer nahe der Wohnungstür stehen, erhaschte nebenbei einen Blick in ehemals unser Schlafzimmer – es fehlten einige Dinge: Fotos, Kleinigkeiten, Sachen, welche Kai allein gehörten. Im Gegenzug dazu hatte er wohl die gemeinsamen Dinge einfach stehen gelassen... Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf meinen... Freund gelenkt, als dieser mich leise ansprach. „Das Taxi wartet unten. Ich werde wohl nun... gehen“, meinte er leise und langsam, stockend. Die Stimme Kais war so dünn, wie ich es gar nicht von ihm kannte – es versetzte mir einen Stich im Herzen. Und dennoch nickte ich nur, versuchte einem direkten Blickkontakt jedoch auszuweichen. Ich erwiderte nichts, wusste nicht, was ich hätte sagen sollen. So stand ich einfach nur da, abwartend. „Du weißt, wo du mich erreichen kannst“, kam es noch einmal leise von Kai, ehe er sich seine Tasche über die Schulter hing und seine Koffer nahm. „Rei?“ – Ich hob meinen Kopf, um ihn wenigstens in diesem Moment anzusehen. – „Vielleicht bis bald.“ – Ein Kopfschütteln meinerseits. Der letzte Blick, den er mir zuwarf, bevor die Tür sich hinter ihm endgültig schloss, sprach Bände. Und erst jetzt wurde ich mir der Tränen bewusst, welche schon längst meine Wangen benetzt hatten und einfach nicht versiegen wollten. ~ You think you see the tracks of tears on my face My baby I guess your heart must be the loneliest place In the word ~ Mit seinem letzten Blick hatte Kai nur zu deutlich gezeigt, wie er sich fühlte, wie schlecht es ihm ging. Schmerz. Trauer. Enttäuschung. Aber auch Verständnis. Dies alles war in dem Moment von Kai zu spüren und zu sehen gewesen. Ich kannte ihn, wusste von seinem schweren Gang in seiner Kindheit, der Schwierigkeit zu anderen Leuten Vertrauen zu fassen. Und nun war es gerade der Mensch, dem er wohl am meisten vertraut hatte, welcher ihm solche Schmerzen zufügte, ihn zurückstieß – ich. Und dennoch konnte ich nichts daran ändern. Ich war mir sicher, das wusste innerlich auch er, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte. Trotzdem... Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken die Haustür wieder zu öffnen und hatte meine Hand dafür schon ausgestreckt, doch ich zögerte. Was hätte ich sagen sollen? Wäre es das Richtige? ... Nein, sicherlich nicht. Mit einem Schluchzen lehnte ich mich gegen die Tür, glitt an dieser hinunter, bis ich mit angewinkelten Beinen auf dem Boden saß und das Gesicht in den Händen vergrub. Ich konnte die Tränen, welche sich nun nahezu gewaltsam einen Weg nach draußen suchten, nicht mehr unterdrücken. Ein weiteres lautes Aufschluchzen, mein ganzer Körper bebte, so sehr ich es auch zu verhindern versuchte. All die Gefühle, welche ich die ganze Zeit unterdrückt gehalten hatte, kamen mit einem Stoß an die Oberfläche. Auf einmal wusste ich nicht mehr so recht, ob es wirklich das Richtige war, was wir getan hatten, was ich herbeigeführt hatte. Ich fühlte mich alleine, ausgelaugt, einfach... leer. Ich hatte alles verloren, das wusste ich. Dies waren Gefühle, mit denen ich mich noch nie in meinem Leben hatte auseinandersetzen müssen, welche ich einfach nicht kannte – daher war der Schmerz noch unerträglicher. Ich weinte, laut und ohne Hemmungen, ich schrie, schrie meinen Schmerz hinaus. Das Gesicht nun in die Knie vergrabend legte ich meine Hände über die Ohren, als wollte ich nichts hören. In dieser Position saß ich lange da, ehe ich mich wenigstens halbwegs beruhigt hatte. Abermals kam mir der Gedanke Kai zurückzuholen, alles rückgängig zu machen und wieder wie früher zu leben. Abermals griff ich nun von unten her nach dem Türknauf, doch durch meine tränenverschleierten Augen konnte ich kaum etwas erkennen, so dass ich mehrmals ins Leere fasste. Dies brachte mich jedoch auch wieder zu meinen Sinnen. ~ You say that I Can’t do without you But you’re wrong this time ~ Ich konnte Kai nicht einfach nachlaufen – es würde alles nur noch komplizierter machen, das wusste ich. Zudem hatte ich mir immer und immer wieder eingeredet, ich würde dies auch alleine schaffen, ich würde das Richtige tun. Langsam atmete ich tief ein und aus, versuchte mich so zu beruhigen. Mit dem Ärmel meines Oberteils wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, während ich einfach vor mich herstarrte und meine Gedanken zu ordnen versuchte. Nach einer Weile stand ich mit wackligen Beinen auf, musste mich zuerst ein wenig an der Tür abstützen, bevor ich mich auf den Weg in unser, nun mehr mein eigenes Schlafzimmer machen konnte. Ich war müde, so unendlich müde, dass mir das Offenhalten meiner Augen mehr als schwer fiel, zudem mir diese auch durch das heftige Weinen schmerzten. Mit schweren Schritten betrat ich... mein Schlafgemach, welches ich schon seit einigen Tagen nicht mehr mit jemandem geteilt hatte – Kai hatte die letzte Zeit auf der Couch im Wohnzimmer verbracht. Doch damals war er wenigstens noch in meiner Nähe gewesen, nun nicht mehr... Erschöpft und mit einem lauten Seufzen ließ ich mich auf das Laken fallen, senkte sogleich meine Lider. Bilder aus glücklichen Zeiten schossen meinem inneren Auge entlang, ließen mich abermals aufschluchzen und das Gesicht in dem Kopfkissen vergraben. Ich hätte niemals gedacht, dass die endgültige Trennung für mich so schwer werden würde. Niemals. Sah es vorher doch viel... einfacher aus. ~ It’ aint my beating heart that beats for you I guess it’s just your fantasy It ain’t my beating heart that bleeds for you It’s not for you No, not for you ~ Mein Blick glitt zu einem der Fotos, welche noch auf der kleinen Kommode des Zimmers standen. Wir waren so glücklich gewesen, hätten niemals gedacht, dass es gerade so enden würde, dass es jemals enden würde. Wie brutal die Realität doch war. Sie riss einen immer wieder aus den eigenen Träumen. Trotz allem, ich vermisste Kai, ich vermisste seine Nähe, die kleinen oder auch größeren Streite mit ihm, seine Stimme, seinen Geruch – ich vermisste einfach ihn. Und dennoch konnte und wollte ich nichts dagegen tun... Noch lange starrte ich das Bild an, welches uns beide zeigte, wie wir aneinander gelehnt auf einer Bank saßen. Ich hatte die Augen geschlossen und Kai sah genau in die Kamera, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Doch mit einem Mal stand ich auf, verließ das Schlafzimmer mit schnellen Schritten. Ich ertrug das einfach nicht mehr. Rastlos ging ich in meiner Wohnung umher. Sie wirkte so leer und... kalt, ganz anders, als ich es gewöhnt war. Ich war müde, konnte jedoch nicht schlafen, wusste nichts mit mir anzufangen. Plötzlich fiel mir etwas ins Auge – ein kleiner weißer Zettel lag auf der Kommode, welchen ich bisher nicht bemerkt hatte. Doch dann kamen mir Kais Worte wieder in den Sinn. „Auf der Kommode liegt die Adresse des Motels, wo ich für die nächsten Tage sein werde...“ Ich betrachtete das Stück Papier genauer. Tatsächlich, es war eine Adresse mit einer Zimmernummer. Ohne es wirklich zu realisieren begab ich mich in die Küche und ging geradewegs auf den Mülleimer zu, öffnete ihn. Ich wollte den Zettel schon in den Abfallkorb wandern lassen, als ich zögerte. Sollte ich oder sollte ich nicht? Ich könnte ihn wenigstens aufheben, falls es etwas zu klären, zu bereden gäbe... Ich könnte ihn für Notfälle behalten... Lange wog ich meine Möglichkeiten ab, wusste nicht recht, was ich tun sollte. Doch dann stahl sich ein schiefes, leichtes Lächeln auf meine Lippen. Ich steckte das Papier in meine Hosentasche und begab mich wieder in mein Schlafzimmer, fiel dieses Mal zwar sofort in einen Schlaf, doch war er unruhig und von Alpträumen geplagt. Voller Kummer... Schmerz... Einsamkeit... Und doch war ich gleichzeitig auch... befreit. ~27/o8/2oo6~ *OoO* Danke für die lieben Kommentare beim ersten SF-Teil ^___^ *Chichi* Es tut mir Leid, dass ich Rei in „Lonely heart“ so böse dargestellt habe ;___; Es tut mir wirklich Leid T___T Aber danke für das Lob X3 *Cat in the web* Ein weiteres Kapitel, welches an „Lonely heart“ anknüpft, ist wirklich nicht geplant und ich denke auch, dass es keines geben wird ^^ Es liegt wohl in der Fantasie des Lesers, wie Yuriys (Liebes)Leben danach aussieht. Danke auch an: Lucernight, Natsuko-chan, kurotatsu, Bara-chan, araglas16, Katanori_Tanaka, Devil, Rei-chan89, TaKaFreak, Acey_Angel, Takara_Angel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)