Wenn du lachst von Gwelanja (Bill x Tom) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Tom lief den Waldweg immer weiter entlang. Entweder er würde bald auf Bill stossen, oder aber er hatte sich doch im Weg vertan. Während er darüber nachgrübelte, was er seinem Bruder sagen wollen würde, stieß er plötzlich mit etwas zusammen. "AUA! Pass doch auf du Trottel!" zischte sein Gegenüber. Tom starrte das Hindernis an. "BILL!" Selbiger starrte zurück. Eigentlich wollte er seinen Bruder wieder wegschicken. Ihm sagen, das er bloss abhauen solle. Aber irgend etwas hinderte ihn daran. "Mensch was war denn bloss los vorhin?" fragte Tom direkt, ohne noch weiter nachzudenken. Bill schüttelte den Kopf. "Ist egal. Können wir das vergessen und nach Hause gehen?" Der Wunsch nach einem warmen Bett und etwas warmem zu trinken keimte in ihm auf. Hier draussen war es wirklich verflixt bitterkalt. Aber Tom schüttelte den Kopf und nahm ihm jegliche Hoffnung, heute Nacht nach Hause zu kommen. "Du ich weiß nichtmal mehr, wie ich hierhergefunden habe. Also vom Weg seh ich garnichts mehr..." sagte er. Und log. Er hatte sich den Weg genau gemerkt, wusste, wie er laufen musste. Und das, obwohl er angetrunken war. Aber er wollte Bill jetzt nicht so einfach davonkommen lassen. Sie mussten darüber reden. Er musste darüber reden. Wollte darüber reden. Hatte darüber reden wollen. Mit jeder stillen Minute die verging, wurde Tom immer unsicherer, das sah man ihm an. "Was ist los?" fragte Bill ihn und riss ihn aus seinen Gedanken. "Wollen wir nicht doch versuchen hier rauszukommen?" "Zwecklos. Der Weg hierhin ist total verzweigt und so. Also ich seh da keine Chance, heute Nacht irgendwie hier wegzukommen." Bill seufzte und liess sich wieder auf dem Waldboden nieder. "Toll. Und ich frier mir hier den Arsch ab." Tom grinste. Sein Bruder hatte wenigstens noch eine Jacke an, er dagegen stand nur im T-Shirt da. Und genau darauf machte er seinen Zwilling aufmerksam. "Du bist doch auch irre. Was läufst du mir überhaupt nach?" Bill verstand sich selbst nicht mehr. Irgendwie war die ganze Wut, der ganze Hass auf seinen Bruder verraucht. Von eine auf die andere Sekunde. "Ich bin dir nachgelaufen weil ich wissen wollte, warum du überhaupt abgehauen bist." Autsch! Getroffen! Wunderbar. Jetzt musste er sich schnell etwas einfallen lassen, womit Tom sich zufrieden geben und nicht weiter nachbohren würde. "Mir war nicht gut!" "DIR WAR NICHT GUT?" Tom hockte sich vor seinen Bruder auf die Erde, fühlte ihm an die Stirn und fragte: "Willst du mich verkohlen?" "Dir war nicht gut... ja klar... wenn einem nicht gut ist rennt er aber nicht wie von einer Tarantel gestochen hinaus und schreit, das er jemanden hasst..." Es tat weh. Musste Tom jetzt so darin rumbohren? Aber anstatt eine Antwort zu geben, sollte er vielleicht einfach schweigen. Vielleicht erledigte sich das Thema ja von selbst. Doch ein paar Minuten später, mochten es zehn oder zwanzig sein, hockte Tom immer noch vor ihm und sah ihn fragend an. "Mensch, hör auf damit, das nervt." pflaumte Bill ihn an. Tom erhob sich und setzte sich neben ihn. "Dann erzähl mir doch einfach was los ist." Es war sicherlich einfacher, wenn Bill anfing zu reden über das, was ihn bedrückte. "Nichts ist los. Und wenn was los wäre wärst du die allerletzte Person mit der ich darüber reden würde." Tom sah zu Boden. "Bin ich also so ein Scheiß-Bruder? Das du mir nichts mehr anvertrauen kannst?" Bill sah zu den Sternen. "Nein... aber... ich kann halt einfach nicht mit dir drüber reden. Es geht einfach nicht. Es ist ... zu früh..." Tom sah auf den Punkt den sein Bruder fixierte. "Zu früh? Wofür?" "Ist egal. Es ist einfach zu früh, darüber zu reden." "Okay... reden wir über was anderes...warst du schon mal in nen Kerl verknallt?" Gut das es dunkel war, sonst hätte man gesehen, wie Bill das Gesicht förmlich auseinanderfiel. Warum schnitt er denn ausgerechnet jetzt ausgerechnet DIESES Thema an? Hatte er etwa doch eine Ahnung? Erst zögerte er, aber dann gab er es leise flüsternd zu: "Ja... ich... ich war... war schon mal in einen ... Jungen... verliebt..." Tom's Augen wuchsen mit dem erstaunen. "Wie?" "Ja..." "Wie?" "Ja herrgott es ist nun mal so..." "Wieso hab ich davon nie was mitbekommen?" »Weil ich in dich verliebt bin du Idiot!« hätte er jetzt am liebsten gesagt. Doch so einfach ging das nicht. "Denk jetzt bitte nicht das ich das schlimm oder abnormal oder sowas finde..." setzte Tom an. "Tust du's denn?" fragte Bill etwas unsicher. "Nein... deswegen sag ich ja du sollst es nicht denken. Ich..." Jetzt war er sich sicher. Jetzt oder nie. Entweder Bill würde ihn danach verdreschen, oder er hatte recht gehabt... Tom beugte sich zu seinem Bruder rüber und küsste ihn auf den Mund. Bill war so erschrocken, dass er seine Lippen fest aufeinander presste, aber Tom neckte und spielte ein wenig an ihnen herum, sodass Bill sich irgendwann doch lockerte und in den Kuss versank. Als sie wieder voneinander abliessen, zitterte Bill am ganzen Körper. »Was um Himmels willen war das?« fragte er sich. Diesmal war er sich hundertprozentig sicher, das es von seinem Zwillingsbruder ausgegangen war, nicht von ihm. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, was da gerade abgegangen war, rückte Tom noch ein Stückchen näher an Bill und kuschelte sich an ihn. Bill hingegen verstand die Welt nicht mehr. "Tom...?" "Ja?" "Was war das gerade?" Tom sah seinem Bruder in die Augen. "Ich denke, das du schon das richtige denkst..." "Aber... das geht nicht..." Tom legte den Kopf schief. "Wieso sollte es nicht gehen?" Er kuschelte sich so eng es ging an Bill und als dieser ihn in den Arm genommen hatte, schlief er ein. Was war das nur für eine bescheuerte Nacht? Erst diese Aktion mit den Stripperinnen, wo Tom sogar noch mit einer rumgemacht hatte, dann war plötzlich sein ganzer Hass auf seinen Bruder verflogen und jetzt saßen sie hier, sein "großer" Bruder pennte in seinen Armen und sie hatten sich geküsst. Vielleicht sollte er sich jetzt auch hinlegen. Und wenn er morgen aufwachen würde, wäre er wahrhscheinlich in seinem warmen Bettchen und alles wär im Lot. Oder zumindest fast alles... Am nächsten morgen fror er bitterlich. Er suchte mit geschlossenen Augen nach seiner Bettdecke, aber stattdessen merkte er, das er irgendetwas anderes in seinen Armen hatte. Er schlug die Augen auf und erschreckte sich. Tom! Nach ein paar sekunden fiel ihm aber wieder ein, wo er war. Schlafen hatte also nichts gebracht. Na super. War ja auch klar irgendwo, mit Schlaf kann man zwar viel verdrängen, aber nicht die Welt ändern. Irgendwie war er noch zu verwirrt, von dem, was gestern passiert war. War es nicht eigentlich das, was er sich gewünscht hatte? Er betrachtete seinen schlafenden Bruder. Die Cap war fast von seinem Kopf gerutscht und gab den Blick frei auf den verwuselten Ansatz, an den er erst vor kurzen gewerkelt hatte. Tom's Gesichtszüge waren entspannt. Bill wollte es lieber nicht riskieren, ihn zu wecken, auch wenn er eigentlich lieber schnell nach Hause laufen würde. Denn mittlerweile war es wieder hell und der Weg gut erkennbar. Nach ein paar Minuten wachte Tom von selbst auf. Er erhob sich und streckte seine Gliedmassen. Bill rückte etwas von ihm ab, da er nicht sicher war, ob der Kuss gestern ernst gemeint, oder nur aufgrund des Alkohols passiert war. Tom hingegen grinste fröhlich, sprang zu seinem Bruder und gab ihm einen Kuss auf den Mund. "Guten Morgen, kleiner." lachte er. Bill schaute ihn verdutzt an. "Was denn? Hast du schlecht geschlafen?" Er schüttelte den Kopf. "Nein... das nicht..." "Aber?" "Du..." "Was ist mir mir?" fragte Tom und legte den Kopf schief. Na toll. Was sollte er denn jetzt bitte sagen? Und überhaupt, was war das nur für ein seltsames Spiel das sein Bruder da gerade trieb? "Bill... jetzt sag schon..." Kopfschütteln. "Schon gut. Ich will einfach nur noch nach Hause." gab er zu Protokoll. Tom nickte und zog seinen Bruder hoch. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Als sie am Haus ankamen, in dem die Party stattgefunden hatte, blieben sie stehen und lauschten. Alles ruhig. Nach einem Blick auf sein Handy bemerkte Tom, das es bereits 12 Uhr Mittags war. Es musste also zwangsläufig ruhig sein. "Dann sollten wir uns jetzt so langsam mal beeilen..." meinte Tom, nahm seinen Bruder an die Hand und zog ihn in Richtung nach Hause... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)