Wenn Kerle blau machen... von Aijou ================================================================================ Kapitel 1: Wenn Gefühle verwirren... ------------------------------------ Hey ho! -^.^- Hier ist das Ai-Viech *g* Öhm ja, is mein erstes FF, was hochgeladen wird, auch wenn ich schon länger bissl was schreibe ^^° Ich würde mich über Kommentare freuen, weil ich ansonste wohl auch nicht lange weiter schreibe v.v Ich hab immer so das Problem mit dem Beenden meiner Geschichten <.< Aber ich würd mich freuen, wenn diese hier ´nen Ende kriegt. *smile* Ich hoffe sie gefällt euch! ^^° Der Übersicht wegen kündige ich in meinem Weblog an, sobald ich einen neuen Absatz hochgeladen habe und wenn er freigeschaltet ist. Reingucken lohnt sich also! Viel Spaß! "..." gesprochen //...// gedacht -------------------------------------------------------------------------------- "Endlich meine Ruhe...." mit einem entspannten Seufzer ließ Kaoru sich auf das weiche Bett sinken. Er zog eine Zigarette hervor, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug. Genüsslich blies er den Rauch in Richtung Decke, lächelte stumm vor sich hin. Vielleicht war das ja wirklich keine so dumme Idee von seinen Bandkollegen gewesen? Vielleicht tat ein Urlaub ihnen allen mal gut! Auf jeden Fall hatte Kaoru dann seine Ruhe und konnte ungestört arbeiten. Es klopfte sachte an der Tür. "Dachte ich gerade ungestört?" knurrte Kaoru und stand auf, um zu öffnen. "Toshiya?" fragend sah er den Bassisten an. "Jau!" meinte dieser nur und trat ohne zu fragen ein. "Klar...komm ruhig rein...." murrte Kaoru sarkastisch und schloss die Tür wieder. "Was ist?" fragte er dann und sah den schwarzhaarigen an. "Wollte dich nur besuchen! Gucken wie dein Zimmer aussieht." erklärte dieser und ließ sich aufs Bett fallen. "Ich glaube nicht, dass unsere Hotelzimmer sich so sehr unterscheiden werden." erwiderte Kaoru und zog die Augenbrauen hoch. "Man...hast du ´ne Laune! Hattest du letzte Nacht etwa Besuch?" fragte Toshiya und sah den Leader an. "Nein, zufällig hab ich gearbeitet!" kam die grimmige Antwort. "Ach so nennst du das?" mit einem Grinsen zog Toshiya die Augenbrauen hoch. Er erntete einen vernichtenden Blick, den er jedoch nur ignorierte. "Ach Kao!" meinte er und hing sich dem etwas kleineren um den Hals. "Eigentlich wollte ich dich nur um einen Rat bitten!" "So?" Kaoru schüttelte Toshiya ab, nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette und bot dem schwarzhaarigen auch eine an, die er nicht ablehnte. "Das Mädchen an der Rezeption..." sagte Toshiya, den Glimmstängel zwischen den Lippen. "Ich find sie hübsch! Wollte wissen, was du von ihr hältst!" Kaoru wandte den Blick ab. "Seit wann fragst du mich, wenn du eine Frau abschleppen willst?" meinte er und zog seine Gitarre hervor. "Ich weiß nicht." Toshiya zuckte mit den Schultern. "Eigentlich brauchte ich nur ´nen Grund um dich zu besuchen!" "Ich denke du wolltest dir das Hotelzimmer ansehen?" nun musste Kaoru grinsen. "Toshimasa, du solltest dir bessere Ausreden suchen!" Er lachte. Schmollend sah Toshiya ihn an und streckte ihm die Zunge raus, grinste dann jedoch ebenfalls. "Komm Kao, lass uns ein paar Weiber aufreißen und Spaß haben!" schlug er dann vor und legte einen Arm um die Schultern des anderen. Doch der schüttelte nur den Kopf. "Geh ruhig. Frag Die ob er mitkommen möchte. Ich will noch ein bisschen arbeiten." Und mit diesen Worten wurde Toshiya tatsächlich vor die Tür gesetzt. Kaoru schlug die Augen auf. War er eingeschlafen? //Ich hoffe doch nicht!// Ruckartig setzte er sich auf. Anscheind wohl doch. Er lag quer über dem weichem Doppelbett, neben ihm seine Gitarre und der Aschenbecher mit den Resten seiner letzten Zigarette. Rasch warf der Leader einen Blick auf seine Uhr und stellte fest, dass noch nicht viel Zeit vergangen war. Erleichtert setzt er sich auf. Es war gerade mal 18:30 Uhr. //Was die anderen wohl machen?// Kurz überlegte er, ob er nachgucken gehen wollte, entschloss sich dann jedoch dagegen. Toshiya und Die zogen bestimmt um die Häuser, Kyo schlief und Shinya beschäftigte sich mit seiner geliebten Miyu. "Also...los geht's." meinte Kaoru nun zu sich selbst und zog seine Tasche hervor. Er kramte Papier und Stift hervor und nahm die Gitarre zur Hand. Er hatte vor ein paar Tagen mit einem Song angefangen und wollte ihn noch unbedingt beenden, damit er ihn bald an Kyo weiterreichen konnte, damit das Ding auch einen Text bekam. Aber dafür musste er noch so einiges überarbeiten und den Song überhaupt erst mal fertig kriegen. Doch irgendwie war Kaoru nicht wirklich bei der Sache. Er fing ein paar Mal an zu spielen, krickelte auf seinem Blatt rum, strich alles wieder durch und fing von vorne an. Richtig weiter kommen tat er nicht. Nach einer Stunde gab er es auf. Es war heute wohl sinnlos. Seufzend legte er seinen Kram wieder weg. Urlaub... Wie waren die anderen eigentlich auf den Gedanken gekommen unbedingt Urlaub zu machen!? Klar, sie hatten seit Ewigkeiten keine Zeit für sich gehabt. Konzert folgte Konzert, Interviews, Fototermine, der Dreh zu ihrem neuen Video und so einiges anderes. Aber das war nun mal ihr Job! Sie waren nicht umsonst Musiker... Aber irgendwo konnte der Leader ja auch verstehen, dass seine Kollegen ein bisschen Freizeit haben wollten. Aber hatten sie dafür extra ausreißen müssen? Das Management der Band war nämlich ganz und gar nicht begeistert gewesen, als die fünf Jungs, oder eigentlich mehr die vier Jungs, denn Kaoru hatte nicht wirklich zugestimmt, ihren Vorschlag unterbreitet hatten. Und sie hatten eine klare Absage bekommen. Sie hätten wohl zu viele Termine, konnten die Fans doch nicht so enttäuschen und so weiter und so weiter. Kaoru seufzte. Wenn er nur daran dachte...Was hatten diese vier Rabauken also getan? Ihre Koffer gepackt, den nächsten Flug nach Europa gebucht und ab ging´s. Sogar Shinya hatte freiwillig mitgemacht! Nur ihren Leader-sama hatten sie mitschleifen müssen. Kaoru grinste. Seine Kollegen hatten geschimpft, was für ein Workaholic er doch wäre und er sollte auch endlich mal Urlaub haben. Schließlich hatten sie ihn mit dem Argument rumgekriegt, er könne doch dann endlich mal in Ruhe arbeiten. Kein Management, keine Fans, keine nervigen Termine. Einfach ein kleines Hotel irgendwo am Stadtrand und viel Ruhe. Und wenn der Gitarrist so darüber nachdachte, war er eigentlich ganz froh mitgekommen zu sein. Kaoru´s Gedankengänge wurden unterbrochen, als es wieder an der Tür klopfte. Etwas wiederwillig erhob er sich und öffnete. Und wieder war es Toshiya, der ihm da entgegen strahlte. "Was denn jetzt schon wieder?" fragte Kaoru, lächelte jedoch ebenfalls und ließ Toshiya eintreten. "Ich dachte, wir machen uns einen schönen Abend!" erwiderte dieser und stapfte schnurstracks zur Minibar. Kaoru lachte. "Was denn? Ist Die schon zu betrunken um mit dir weg zu gehen?" fragte er und setzte sich wieder aufs Bett. "Nein, das nicht. Sagen wir - beschäftigt!" Toshiya grinste versaut und Kaoru verpasste ihm einen sachten Stoß in die Rippen. "Wer ist es denn?" fragte Kaoru und nahm von seinem Kollegen ein Glas entgegen. "Ach, keine Ahnung. Irgendeine von den Angestellten hier." erwiderte dieser. "Ich hoffe nur es ist nicht das Mädchen von der Rezeption!" knurrte er und zog eine Flasche Tequila hervor. "Wo hast du die denn her?" Kaoru deutete auf die Flasche und zog die Augenbrauen hoch. "Tjaja...bin eben auf alles vorbereitet!" Toshiya grinste. Aus seiner Umhängetasche zog er noch bereits geschnittene Zitronen und ein Fässchen Salz. "Oje...ich hätte dich vor der Tür stehen lassen sollen!" meinte Kaoru nun. "Hast du aber nicht! Jetzt ist es zu spät!" Toshiya grinste. Kaoru fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Sein Blick war leicht glasig, seine Wangen zierten ein Hauch von Rot. Er wankte. "Wir sollten aufhören, Toto..." murmelte er und ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen, auf dem er bis eben gesessen hatte. "Aaaach was..." erwiderte Toshiya langgezogen. "In der Flasche isssst...doch noch was drinne!" er grinste schief, füllte Kaoru´s Glas. "Na gut..." ließ sich der Leader breit schlagen und grinste ebenfalls. Sie waren beide schon ordentlich betrunken. Kaoru leerte sein Glas in einem Zug, leckte das Salz und biss anschließend von einer Zitrone ab. Er grinste, ließ sich dann zurück fallen und blieb auf dem Rücken liegen. "Ich kann langsam nich mehr..." nuschelte er und legte den Arm über die Augen. "Ach komm..." Toshiya kam Kaoru näher, beugte sich leicht vor und stupste ihn in die Seite. "Noch ´n bisschen... Die Flasche kriegen wir leer..." raunte er und ehe sich Kaoru versah, hatte Toshiya ihm sein Shirt über den Kopf gezogen. Er befeuchtete eine Stelle an Kaoru´s Bauch, indem er mit der Zunge darüber leckte. "Was...machst du...?" fragte das Opfer leise, war aber zu betrunken um sich zu wehren. "Trinken...was sonst..." hauchte Toshiya und streute Salz auf die feuchte Stelle. Dann trank er einen langen Zug aus der Tequilaflasche, leckte langsam das Salz von Kaoru´s Bauch und biss dann in die Zitrone. Kaoru seufzte auf. "Mach das nicht..." flüsterte er und schloss die Augen. "Warum nicht?" entgegnete Toshiya und umfuhr mit der Zunge spielerisch den Bauchnabel des anderen. "Wir sind beide betrunken..." nuschelte Kaoru, versuchte vergeblich Toshiya abzuwehren. Doch dieser ließ nicht so leicht von seinem Opfer ab. Er schob sich ein Stück auf seinen Leader und biss ihm dann spielerisch in den Hals. Kaoru legte wie automatisch den Kopf zur Seite, um dem anderen so mehr Spielraum geben zu können. Toshiya grinste wieder. Es schien Kaoru ja doch zu gefallen. Also begann er langsam mit der Hand über seinen Oberkörper zu streicheln, immer weiter abwärts. Mit einem geschickten Handgriff öffnete er Kaoru´s Jeans, küsste dann seinen Bauch und strich mit den Lippen über seinen Oberkörper. Kaoru spürte, wie der Alkohol in seinem Kopf rauschte und sein Herz schlug heftig. Er versuchte noch einmal Toshiya von sich runter zu schieben, doch auch dieser Versuch scheiterte kläglich. "Das...hast du doch geplant..." brachte Kaoru etwas heiser hervor und spannte sich leicht an. "Was denkst du denn von mir...?" erwiderte Toshiya gespielt unschuldig und küsste ihn kurz unter den Bauchnabel, während er die Jeans nach unten zog. Gerade als er Kaoru auch von der Boxershorts entledigen wollte, öffnete sich die Tür und Shinya kam herein. "Du, Leader-sama, Kyo und ich hatten uns gedacht, dass...." er sprach den Satz nicht zu Ende, starrte nur auf Toshiya und Kaoru, wie sie da im Bett lagen, Toshiya mit dem Kopf fast zwischen den Beinen des Älteren, der wiederum die Augen geschlossen hatte, sich mit den Händen in der Bettdecke festkrallte. Shinya wurde rot, starrte die beiden an. "Gomen..." sagte er dann, wandte sich um und verließ das Hotelzimmer. "Verdammt....Shinya..." Nun energischer schob Kaoru Toshiya von sich runter und zog sich seine Hose wieder an. Er wankte zur Tür, Shinya nach. "Shinya!" rief er, stolperte und stützte sich an der Wand ab. Der Schlagzeuger blieb stehen, wartete, bis Kaoru ihn eingeholt hatte. Er war noch immer knallrot. "Ich...es...gomen..." nuschelte er nur wieder und fuhr sich völlig wuschig durchs Haar. Kaoru schüttelte den Kopf. "Mir...tut´s leid..." murmelte er, wankte wieder heftig und legte eine Hand auf Shinya´s Schulter. Dieser wandte den Blick ab, sah zu Boden. "Toshiya und ich haben getrunken....und dann..." Kaoru zuckte mit den Schultern, lehnte sich gegen die Wand. "Gomen..." hauchte er, zog Shinya an sich und nahm ihn kurz in den Arm. Der Schlagzeuger wurde noch röter und schob Kaoru von sich. "Trinken ist ungesund..." murmelte er nur und sah wieder zu Boden. "Ja..." Kaoru nickte. "Ich wollte eigentlich nur, dass du weißt..." Shinya winkte ab. "Schon gut. Es geht mich ja auch nicht wirklich was an, ob zwischen dir und Toshiya was läuft." meinte er leise und zuckte mit den Schultern. "Ehm...ich bring dich ins Bett." Mit diesen Worten schob er Kaoru in sein eigenes Zimmer, wo der Leader von der Hündin Miyu begrüßt wurde. Kaoru wollte sich bücken, um sie zu streicheln, kippte jedoch nach vorn über und stürzte. "Kaoru!" Shinya lief zu ihm, half ihm auf die Beine. "Kaoru! Alles okay?" besorgt betrachtete er den anderen, wie er mit glasigen Augen seinen Blick erwiderte und ein Nicken zu Stande brachte. Shinya atmete erleichtert auf, fuhr Miyu über den Kopf und zog Kaoru dann mit Mühe hoch, um ihn ins Bett zu legen. "Arigatou..." nuschelte Kaoru noch, dann war er auch schon eingeschlafen. Shinya seufzte, setzte sich neben den Leader ans Bett und betrachtete ihn. Er sah erschöpft aus, das er zu viel getrunken hatte war ihm nur deutlich anzusehen. Shinya fuhr sanft mit einem Finger über Kaoru´s Hand. "Baka...trinken ist ungesund...." flüsterte er noch leise und beobachtete ihn dann weiter beim Schlafen. Mühsam öffnete Kaoru die Augen. Sein Kopf tat ihm furchtbar weh und leichte Übelkeit machte sich in ihm breit. Er sah sich um und musste feststellen, dass er sich in Shinyas Hotelzimmer befand. Allerdings hatte er keine Ahnung, wie er dort hin gekommen war. "Shin?" Kaoru sah auf den Schlagzeuger nieder, der vor dem Bett auf dem Boden hockte. Die Arme hatte er aufs Bett gelegt, den Kopf darauf. Seine Augen waren geschlossen, er schien zu schlafen. Vorsichtig krabbelte Kaoru aus dem Bett, um ihn nicht zu wecken. Er hob ihn hoch, legte ihn ins Bett und deckte ihn zu. Shinya gab ein Murren von sich, wachte aber nicht auf, sondern drehte sich auf die Seite und schlief seelenruhig weiter. "Du bist schon wieder viel zu leicht..." Kaoru seufzte. Der Schlagzeuger wurde immer dünner. Ob es ihm gut ging? "Hm..." Kaoru zuckte mit den Schultern und tappte ins Badezimmer. Er sah sich um, fand ein Handtuch und legte es sich zurecht. Mit ein paar raschen Handgriffen entledigte er sich seiner Kleidung, schaltete die Dusche ein und stieg unter den angenehm warmen Strahl. Kaoru überlegte. Was hatte er gestern getan? Toshiya war zu ihm gekommen, sie hatten getrunken, ein bisschen rumgemacht. Oder war da mehr gewesen? Aber warum war er dann bei Shinya im Zimmer aufgewacht? Verwirrt schloss Kaoru die Augen. Er bereute es, so viel getrunken zu haben. Er hätte lieber arbeiten sollen... Seufzend drehte er sich um, wollte gerade aus der Dusche steigen, als sich die Badezimmertür öffnete und Shinya im Türrahmen stand. "Kao...ru...?" Shinya starrte seinen Leader an. Röte stieg ihm ins Gesicht, doch er stand nur stocksteif da und bewegte sich nicht. Kaoru fluchte innerlich. Und schon wieder hatte Shinya ihn bei etwas erwischt, was er nicht hätte sehen sollen. Rasch griff der Leader nach dem Handtuch und band es sich um die Hüften. Er sagte nichts, erwiderte Shinyas Blick. "Es...gomen...Gomen!" nuschelte Shinya, drehte sich um und knallte die Tür zu. Er lehnte sich neben der Tür an die Wand, atmete ein paar Mal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Sein Herz schlug wahnsinnig schnell und er spürte, dass er knallrot sein musste. Warum musste er auch ständig in irgendwelche Zimmer platzen!? Als er aufgewacht war und Kaoru weg gewesen war, hatte er gedacht, der Leader sei in sein eigenes Zimmer zurück gekehrt. Wer sollte auch ahnen, dass er unter der Dusche stand!? Die Tür war nur angelehnt gewesen. Shinya hatte nicht gehört, wie Kaoru geduscht hatte. "Shinya?" Der Leader kam eben aus dem Bad, sah seinen Bandkollegen an. Er hatte sich halbwegs abgetrocknet, Hose und T-Shirt angezogen. "Es tut mir wirklich leid..." nuschelte Shinya und sah betreten zu Boden. Kaoru zuckte mit den Schultern. "Kann man jetzt auch nicht mehr ändern." erwiderte er, jedoch nur halb so überzeugend, wie er es gewollt hatte. "...Gehen wir frühstücken?" fragte er deshalb rasch und fuhr sich durchs nasse Haar. Die Situation war irgendwie peinlich. Shinya sagte nichts, nickte nur und sah den anderen noch immer nicht an. "Gut, geh schon mal runter, ich zieh mir schnell was frisches an und komme nach." Mit diesen Worten verschwand Kaoru rasch aus dem Zimmer und tappte zu seinem eigenen. Irgendwie lief gerade alles anders, als er es sich vorgestellt hatte... Müde kam Toshiya zum Frühstück nach unten getapst. Er entdeckte Shinya und Kaoru bereits an einem Tisch, setzte sich dazu und griff nach dem Kaffee. "Kopfschmerzeeeen..." klagte der Bassist und sackte auf seinem Stuhl etwas zusammen. Kaoru nickte nur bestätigend. "Und wie..." meinte er und schob seinem verkatertem Kollegen eine Aspirin hin, die dieser dankend annahm und schluckte. Shinya betrachtete indessen keinen der beiden. Er dachte an die Situation gestern, wie er sie da praktisch in flagranti erwischt hatte. Ob Toshiya ihm das übel nahm? Seinem Blick, den er Shinya gerade zuwarf, jedenfalls schon. Der Bassist hatte schon lange Gefühle für Kaoru, die über Freundschaft hinaus gingen. Das wusste Shinya. Und irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er seinem Kollegen die Gelegenheit vermasselt hatte, Kaoru näher zu kommen. Stumm starrte Shinya auf seinen Teller, rührte das Brötchen darauf jedoch nicht an. "Was ist mit Die und Kyo?" fragte Kaoru gerade und nahm einen großen Schluck seines schwarzen Kaffee´s. "Die werden noch im Bett liegen. Die hat gestern ´ne Sauftour gemacht und Kyo schläft doch eh bis Nachmittag!" erwiderte Toshiya schulterzuckend, goss sich Sojamilch ein und reichte Kaoru dann das Brot. Dieser winkte jedoch ab. "Du weißt doch, dass ich nicht frühstücke." meinte der Leader nur und trank weiter seinen Kaffee. Es brannte ihm auf der Zunge, Toshiya danach zu fragen, wie weit sie am letzten Abend gegangen waren. Doch er blieb stumm. Er würde später mit dem Bassisten darüber reden. "Und was macht ihr heute so?" fragte dieser und sah seine Kollegen an. Shinya zuckte nur mit den Schultern, sah nicht auf. "Arbeiten." antwortete Kaoru auf die Frage. "Und was hast du so vor?" "Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir beide was unternehmen könnten..." meinte der jüngere und sah seinen Leader-sama an. Dieser erwiderte seinen Blick, wollte gerade etwas sagen, als Shinya ihn unterbrach. "Entschuldigung..." murmelte der Schlagzeuger kaum verständlich und verließ den Saal. "Was hat er denn?" fragte Kaoru überrascht und blickte Shinya nach. "Keine Ahnung. Aber der wird sich schon einkriegen!" Toshiya zuckte mit den Schultern. "Wenn du meinst..." Kaoru sah ihn an. Überlegte. Eigentlich hatte er zu große Kopfschmerzen um vernünftig arbeiten zu können. "Du, das hübsche Mädchen von der Rezeption hat mir verraten, dass es hier ganz in der Nähe so was wie ein Wellness-Center gibt." erzählte Toshiya. "Mit angrenzendem Schwimmbad, Sauna, Massage, Whirlpool und so weiter. Ich wollte da heute mal hin. Magst du nicht mitkommen?" fragend sah er den anderen an. "Aber nur, wenn du mich nicht wieder abfüllst und über mich herfällst!" erwiderte Kaoru etwas knurrig. "Versprochen!" Toshiya strahlte. "Woah...wie riesig!" Toshiya strahlte über beide Ohren und zog Kaoru in das Gebäude. Dieser ließ es über sich ergehen und tappte hinter dem Bassisten her. Nur wenig beeindruckt sah sich der Leader um. Alles war peinlich sauber. "Hab uns vorhin schon angemeldet." Toshiya grinste und blieb am Empfang stehen. Die Frau hinter dem Thresen lächelte, begrüßte sie und sagte irgendetwas auf Deutsch, dass weder Toshiya, noch Kaoru verstand. Fragend sahen die beiden sie an. "Do you speak english?" fragte die Frau also sofort, noch immer freundlich lächelnd. "Eh....just a little bit..." erwiderte Kaoru. "Do you speak japanese?" fast bittend sah er sie an. Die Frau zeigte ihnen, dass sie kurz warten sollten, verschwand in einem Nebenraum und kehrte wenig später mit einer anderen Angestellten zurück. Eindeutig Japanerin. Kaoru und Toshiya atmeten auf. "Was kann ich für Sie tun?" Die kleine Japanerin sah die beiden Gäste freundlich an und verneigte sich. "Wir sind angemeldet." erklärte ihr Toshiya. "Niikura und Hara." Die Frau nickte, schlug kurz in einem Buch nach und nickte wieder. "Folgen Sie mir doch bitte." sagte sie dann und ging voran. Kaoru und Toshiya folgten ihr, wobei letzter sich immer wieder neugierig umsah. Die Japanerin brachte die beiden in eine Umkleide. "Bitte sehr. Ziehen Sie sich in Ruhe um. Dann durch die Tür da, wo ich Sie in Empfang nehme." erklärte sie und durchquerte den Raum. Sie schloss hinter sich die Tür und Kaoru und Toshiya waren allein. "Mir gefällt´s jetzt schon." Toshiya grinste und knöpfte sein Hemd auf. "Na, wenigstens hast du deinen Spaß." erwiderte Kaoru etwas knurrig, seufzte und begann sich ebenfalls auszuziehen. Nun schwiegen beide sich an. Kaoru hatte Toshiya den Rücken zugewandt, entledigte sich gerade seiner Boxershorts. Er sah nicht die verstohlenen Blicke, die der Bassist ihm zuwarf. Fasziniert beobachtete Toshiya seinen Leader dabei, wie er sich auszog. Als er sich von seiner Shorts befreite, sog der Bassist kurz die Luft ein. Er starrte auf den schönen Körper des anderen, trat langsam näher. Er selbst hatte ebenfalls nichts mehr an, was ihn weniger störte. Er legte zögerlich eine Hand auf Kaoru´s Schulter, als dieser sich verwundert umdrehen wollte, verhinderte Toshiya dies, in dem er ihn leicht wieder weg drückte. "Nicht umdrehen..." hauchte der Bassist leise. Sanfte Röte stand ihm im Gesicht, während er seine Arme um Kaoru legte und sich von hinten an ihn schmiegte. "Was....soll das?" fragte der verwirrte Leader und war nicht wirklich in der Lage sich zu wehren. "Weiß nicht..." erwiderte Toshiya nur. Er würde dem anderen nicht die Wahrheit sagen. //Aishiteru Kaoru...// dachte er nur und schloss die Augen. Sein Kopf lehnte an Kaorus, er spürte seinen nackten Rücken an seiner Brust. Kurz verweilten die beiden so, doch dann drehte Kaoru sich um, schob Toshiya von sich. "Hör auf damit!" meinte der Leader bestimmt. Toshiya starrte ihn an. Kaoru war nackt. Und zwar völlig. Und jetzt hatte er auch noch den besten Blick auf...Der Bassist schluckte, drehte sich um. "Verdammt zieh dir was an!" meinte er und fuhr sich durchs Haar. Kaoru sah an sich hinunter, errötete. "Hör endlich auf über mich her zu fallen! Du hast gesagt du machst das nicht mehr!" erwiderte er, während er in einen bereitgelegten, schlicht weißen Bademantel schlüpfte. "Ich hab lediglich gesagt, dass ich dich nicht mehr betrunken mache und über dich herfalle!" meinte Toshiya und zog sich ebenfalls einen Bademantel an. "Ich habe nicht gesagt, dass ich ganz aufhöre über dich herzufallen!" Er tappte an Kaoru vorbei aus dem Raum. "Verdammt..." Kaoru sah ihm nach, verstaute dann seine und Toshiyas Sachen in einem Schließfach, schnappte sich noch zwei Handtücher und folgte dem anderen dann. "Es freut mich, Sie hier willkommen zu heißen." begrüßte die Japanerin die beiden noch einmal und verneigte sich abermals. "Was möchten Sie als erstes tun? Vielleicht eine entspannende Massage? Oder den Whirlpool? Wenn Sie es möchten können Sie auch in einen unserer normales Pools oder eine der Kuren ausprobieren." erklärte sie. Ein wenig ratlos sahen Kaoru und Toshiya sich an. Sie wusste nicht wirklich, was sie als erstes tun wollten. "Hier, sehen Sie sich das an und sagen Sie mir dann, wofür Sie sich entschieden haben." Die Japanerin lächelte und schob den beiden ein kleines Büchlein hin. Aufgeschlagen war die Seite mit den Auswahlmöglichkeiten. "Lass uns eine Massage machen!" meinte Toshiya und zupfte Kaoru am Ärmel. "Wenn du magst." dieser zuckte nur mit der Schulter. "Eine gute Wahl. Folgen Sie mir." Die Japanerin wandte sich um und ging voran. Sie führte die beiden etwas durch das Gebäude in einen abgelegenen Raum. "Machen Sie es sich schon mal bequem, ihre Masseure kommen gleich." erklärte sie und verließ den Raum. Kaoru sah sich um. Es gab zwei Liegen in dem Raum. Er setzte sich auf die eine und beobachtete Toshiya, wie er sich auf die zweite setzte. Wenig später betraten zwei hübsche Frauen den Raum. Deutsche. Sie lächelten nur, sagten irgendetwas. Die beiden Japaner verstanden schon, traten hinter eine hübsch verzierte Papierwand und zogen die Bademäntel aus. "Die eine ist hübsch." Toshiya grinste. "Hör mir bloß auf mit deinen Frauengeschichten!" Kaoru stupste ihn an, band sich rasch ein Handtuch um die Hüften und trat hinter der Wand hervor. Toshiya tat es ihm gleich. Die beiden legten sich jeweils auf eine der Liegen, drehten sich auf den Bauch. Kaoru verschränkte die Arme und legte den Kopf darauf. "Eigentlich wollte ich arbeiten..." der Leader seufzte. "Du kannst dich auch mal bisschen entspannen!" Toshiya hatte die Augen geschlossen. Er lag so, dass Kaoru ihn nicht sehen konnte. "Bei der Arbeit entspann ich mich doch!" erwiderte Kaoru nur und spürte, wie zwei schlanke, ölige Hände ihn zu massieren begann. Er schloss ebenfalls die Augen. Es tat etwas weh, was daran lag, dass er so furchtbar verspannt war. "Na ja...vielleicht hast du Recht." Murmelte der Leader. "Nicht nur vielleicht!" erwiderte Toshiya und genoss die Massage. Diese Deutsche wusste wirklich, was sie tat. Und hübsch war sie auch noch. Wenn Kaoru nicht gewesen wäre hätte der Bassist bestimmt... Er verscheuchte diesen Gedanken. "Shinya meinte auch, dass du dich mal entspannen solltest." erzählte der schwarzhaarige. "Ja ja, ist ja gut..." erwiderte Kaoru, schon wieder etwas knurrig. Würde er eben am Abend weiter arbeiten. Vielleicht tat ein Tag entspannen wirklich mal ganz genug. Jedenfalls fühlte sich sein Rücken an wie ein Brett. Die beiden Japaner schwiegen. Im Hintergrund war das sanfte Plätschern eines Zimmerbrunnens zu hören und leise lief entspannende Musik. Und irgendwie genoss Kaoru es wirklich. Er war halb weggedöst, spürte nur, wie die Masseuse kurz aufhörte, dann jedoch wieder anfing. Er machte sich nicht weiter darüber Gedanken, entspannte sich mehr und mehr. Diese Frau machte das ja immer besser... Wohlig seufzte er auf, lächelte sanft und genoss es aus vollen Zügen. Und auch Toshiya lächelte. Er hatte die beiden Frauen aus dem Raum geschickt, an ihrer Stelle Kaoru weiter massiert. Seine Hände glitten über den Rücken des Leaders, versuchten die verspannten Muskeln zu lockern. Sein Blick war träumerisch und er konnte sich nur schwer zurück nehmen. Es war auch zu verführerisch, wie Kaorus Rücken vom Öl glänzte... "Und jetzt?" Toshiya hatte nach einer Weile aufgehört, war rasch zu seiner Liege gehüpft und hatte sich drauf gesetzt, als wäre nichts gewesen. "Weiß nicht. Vielleicht ein paar Bahnen im Pool? Ich hätte Lust drauf." Kaoru setzte sich auf, achtete darauf, dass sein Handtuch nicht runter rutschte. "Nanu? Wo sind denn die beiden Frauen?" fragte er und sah sich um. Nur er und Toshiya waren im Raum. "Grad gegangen, nicht gehört?" erwiderte der Bassist gespielt unschuldig und ließ die langen Beine baumeln. "Nicht wirklich." Kaoru stand auf, zog sich seinen Bademantel wieder an und warf sich das Handtuch über die Schultern. "Also, was ist jetzt mit schwimmen?" fragte er dann. Toshiya nickte, stand auf und tappte zur Tür. "Machen wir!" Toshiya stand am Rand des Beckens, setzte sich schließlich hin und ließ die Beine ins Wasser baumeln. Nur wenige andere Leute waren am Pool, doch der Bassist ignorierte sie vollkommen. Sein Blick galt nur Kaoru. Der zog seine Bahnen. Kräftig glitten seine Arme durch das Wasser. Seine nassen Haare fielen ihm immer wieder verführerisch ins Gesicht. Der Leader war völlig konzentriert. Toshiya lächelte und beobachtete ihn stumm. Er hatte den Drang, zu seinem Leader-sama zu schwimmen, ihn zu küssen. Doch er unterdrückte dieses Verlangen. Kaoru würde ihn ja doch nur abweisen. Toshiya starrte auf die Wasseroberfläche, sank etwas in sich zusammen. "Toto?" Überrascht sah Toshiya wieder auf. Erst jetzt bemerkte er, dass Kaoru zu ihm geschwommen war und ihn anscheinend schon mehrmals angesprochen hatte. "Toshiya, alles okay?" fragte der Leader. Der Angesprochene nickte nur, setzte ein Lächeln auf. "Klar!" meinte er, stand auf und sprang ins Wasser. Er tauchte ins kühle Nass, schwamm etwas und tauchte wieder auf. "Wie schön warm!" er lachte fröhlich. Er wollte sich nicht den Tag verderben lassen. Denn wann hatte er schon die Gelegenheit ganz allein mit Kaoru ein Wellness-Center zu genießen!? Kaoru lächelte erleichtert. Eben hatte es ausgesehen, als wäre Toshiya deprimiert. Doch er lachte ja schon wieder, also schien es ja nicht so schlimm gewesen zu sein. Der Leader stützte sich am Rand ab, zog sich aus dem Wasser und stand auf. "Hast du schon keine Lust mehr?" fragend sah Toshiya aus dem Wasser zu ihm auf. "Nein. Gehen wir woanders hin?" Kaoru hielt dem anderen die Hand hin. "Na gut." Toshiya ergriff sie und ließ sich aus dem Wasser ziehen. "Wo willst du denn hin?" fragte er und machte das Bund an seiner Badeshorts etwas enger. "Sauna?" fragend legte Kaoru den Kopf schief. Toshiya starrte ihn an. Er und Kaoru allein in einer Sauna!? - Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Bassisten breit. "Klar!" sagte er nur, griff nach ihren Handtüchern und Bademäntel und zog Kaoru Richtung Sauna. "Das war wirklich eine gute Idee. Ich mein hier her zu kommen." sagte Kaoru und ging neben seinem Bandkollegen her. "Find ich auch! Sollten wir den anderen auch empfehlen!" meinte dieser lächelnd und tappte weiter. "Warum haben wir sie eigentlich nicht mit genommen?" fragte Kaoru nun. "Na ja, Kyo und Die haben noch geschlafen." Toshiya zuckte mit den Schultern. "Aber Shinya doch nicht. Ihn hätten wir ruhig fragen können." "Ach was! Der freut sich doch, wenn er mal seine Ruhe hat!" Toshiya zog ein etwas beleidigtes Gesicht. Da war er mal mit seinem Kaoru allein und der dachte nur an die anderen! So hatte sich der Bassist das wirklich nicht vorgestellt. "Wenn du meinst." Kaoru seufzte. Die beiden erreichten die Sauna. Es gab sogar mehrere. Gemischte, für Männer, für Frauen und kleinere, wenn man nur mit Freunden in eine wollte. Gerade wurde eine der kleineren frei. Toshiya und Kaoru befreiten sich rasch von ihren Badehosen, banden sich nur Handtücher um die Hüften. "Gehen wir?" lächelnd sah Toshiya seinen Leader-sama an, versuchte sich auf dessen Augen zu konzentrieren. "Hai." Kaoru nickte und öffnete dem Bassisten die Tür zur Sauna. Der schwarzhaarige nickte dankend und betrat den kleinen Raum. Das konnte ja noch was werden... Kaoru hatte sich auf die zweithöchste der hölzernen Bänken gesetzt. Toshiya lag etwas unterhalb von ihm und hatte die Augen entspannt geschlossen. Der Leader sah ihn an, ließ seinen Blick über jeden Teil seines Körpers wandern. Plötzlich schlug Toshiya die Augen auf, sah Kaoru an. "Alles okay? Du bist ganz rot." meinte der Bassist. Rasch wandte Kaoru den Blick ab. "Ach, schon gut. Ist eben warm hier drin." erwiderte er. "Ist ja auch ´ne Sauna!" Toshiya lachte etwas. Ob wirklich alles mit seinem Leader-sama in Ordnung war? Der fuhr sich gerade durchs Haar. Ihm war noch nie wirklich aufgefallen wie schön Toshiya war. Sicher, er hatte schon bemerkt das er wirklich hübsch war. Aber so schön... Das hatte er noch nie bemerkt. Kaoru schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Die Hitze stieg ihm anscheinend zu Kopf! "Kao?" Toshiya hatte sich aufgerichtet und sich neben den anderen gesetzt. "Wirklich alles okay? Du wirkst so...abwesend." besorgt sah er den Leader an. "Ja ja, alles okay!" Dieser winkte ab, sah Toshiya an. Ihre Gesichter waren sich so nahe, dass er den warmen Atem des anderen auf seiner Haut spüren konnte. Kaoru sah ihm in die Augen, hob eine Hand. Er konnte einfach nicht anders. Er musste diese zarten Züge berühren, sich vergewissern, das sie echt waren. Sanft legte er seine Hand auf Toshiyas Wange. Die Augen des Bassisten sahen ihn überrascht an, doch er zuckte nicht zurück, blieb ganz ruhig sitzen. Kaoru fuhr ihm ein paar Mal über die zarte Haut, dem schwarzhaarigen schien es zu gefallen. Er schloss die Augen, schmiegte seinen Kopf in Kaorus Handfläche. Ein Gefühlssturm brach über Toshiya zusammen. Er öffnete wieder die Augen, starrte auf Kaorus Lippen, die den seinen so nah waren. Er beobachtete, wie Kaoru sie mit seiner Zunge etwas befeuchtete. Leicht glänzend streckten sie sich nun Toshiya entgegen. Und er konnte nicht anders. Er gab dem Drang nach, überbrückte die wenigen Zentimeter die noch zwischen ihnen lagen und legte sanft seine Lippen auf Kaorus. Der Leader zuckte kurz zusammen, als Toshiya ihn so plötzlich küsste. Doch dann entspannte er sich sofort, erwiderte den Kuss zaghaft. Er wusste selbst nicht, warum er das tat. Er schloss seine Augen, strich vorsichtig mit seiner Zunge über Toshiyas Lippen und bat um Einlass. Dieser öffnete seine Lippen bereitwillig und ließ es zu, dass Kaoru den Kuss zu einem zärtlichen Zungenkuss werden ließ. Toshiya schloss die Augen, legte eine Hand auf die nackte Brust des anderen. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben. Nur sie beide waren noch wichtig. Er und Kaoru. Alles andere war ihm egal. Kaoru seufzte in den Kuss hinein, brach ihn schließlich sanft ab und sah Toshiya fragend an. "Gomen..." hauchte dieser, noch ganz berauscht von dem Kuss. Er lehnte sich etwas zurück, brachte Abstand zwischen sich und Kaoru. "Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist." murmelte er. Kaoru nickte, zuckte dann mit den Schultern. "War ja auch irgendwie voll die Stimmung dafür." Er lächelte sacht und winkte ab. Toshiya nickte, sah betreten zu Boden. Die Stimmung dafür... So sah Kaoru das also... "Du, gehen wir in den Whirlpool?" fragte der Leader gerade und stand auf. Er band sich sein Handtuch um den Hüften etwas fester und kletterte von den Bänken. Wartend blieb er an der Tür stehen. Und schon wieder sah der Bassist deprimiert aus. Besorgt sah Kaoru ihn an. "Kommst du?" fragte er und hielt dem schwarzhaarigen eine Hand hin. Dieser sah endlich auf. "Okay." meinte er leise, kletterte ebenfalls herunter und ergriff Kaorus Hand. Zusammen verließen sie die Sauna, um sich anschließend kalt abzuduschen. Entspannt lehnte Kaoru sich zurück. Er schloss die Augen, genoss für ein paar Minuten stumm den Whirlpool. Erst dann sah er Toshiya wieder an. Der jüngere saß neben ihm, schaute auf die Blubberblasen und bewegte sich nicht. "Toshiya?" Kaoru setzte sich wieder auf. "Was ist los mit dir?" fragte er und stupste den Bassisten an, damit dieser überhaupt bemerkte, dass Kaoru mit ihm sprach. Langsam sah Toshiya auf, blickte seinen Leader-sama an. "Nichts." nuschelte er nur, auf die Frage des anderen hin. "Nichts? Danach sieht´s mir aber nicht aus! Hey! Ich kann keinen deprimierten Bassisten in der Band gebrauchen!" scherzte Kaoru und lächelte. "Gomen..." murmelte Toshiya und sank in sich zusammen. "..." Kaoru legte eine Hand auf seine Schulter. "Das war Spaß." sagte er. So langsam machte er sich wirklich Sorgen um den anderen. "Was ist los? Magst du´s mir nicht erzählen?" Kaoru zog Toshiya an sich, legte die Arme um ihn. "Also?" "Ich...hab mich verliebt. In jemanden, den ich nicht haben kann..." murmelte Toshiya schließlich und schmiegte sich in die Arme des Leaders. Er fühlte sich dort so geborgen und sicher. Langsam schloss Toshiya die Augen. Kaoru überlegte. Toto hatte sich also verliebt. Aber in wen? Doch danach fragte er nicht. Wenn der Bassist es ihm hätte sagen wollen, hätte er es getan. "Ach Toto..." sanft strich Kaoru dem schwarzhaarigen über den Oberarm. "Das wird schon wieder! Komm, genieß weiter den Tag mit mir." Toshiya nickte, lächelte dann schon wieder etwas. "Du hast Recht." meinte er und sah Kaoru an. "Du, das mit dem Kuss tut mir leid. Ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht hab. Bin wohl bisschen liebesbedürftig in letzter Zeit." fügte er dann noch hinzu. Kaoru winkte ab. "Schon gut. Kann ich ja verstehen." erwiderte er lächelnd und piekte Toshiya in die Seite. "Hey!" gespielt vorwurfsvoll sah dieser seinen Leader an und piekte zurück. Kaoru grinste. Er zog Toshiya wieder an sich und hielt ihn im Arm. Der Bassist ließ sich das gerne gefallen und kuschelte sich an den älteren. "Und das war wirklich eine gute Idee." meinte Kaoru. "Wir sollten versuchen mal alle zusammen her zu kommen." Toshiya lachte etwas. "Na ob das klappt? Ich glaub weniger. Kyo reißt dir den Kopf ab, wenn du versuchst ihn zu so was zu bringen. Die ist in letzter Zeit sowieso dauernd betrunken. Wir könnten höchstens Shinya fragen." Kaoru nickte. "Du hast Recht. Also lass uns demnächst noch mal mit Shinya her kommen!" meinte er dann und bekam ein zustimmendes "Hai" vom anderen. "Was machen wir jetzt noch?" fragte Toshiya schließlich. "Ich weiß nicht. Eigentlich würde ich gern langsam nach Hause. Wird immer später und ich wollte wirklich noch ein bisschen was arbeiten." erklärte Kaoru. "Ist gut. Soll ich dir bei irgendwas helfen?" fragte Toshiya. "Du könntest dir Gedanken um die nächste Tour machen. Wir haben zwar gerade eine hinter uns, sollten die nächste aber bald planen." "Ist gut." wiederholte Toshiya. "Du denkst auch nur an die Arbeit." Er seufzte. "Schon mal dran gedacht wieder eine Freundin zu haben? Oder mal einen Freund? Von meiner auch ein Hobby, was nichts mit Musik oder Arbeit zu tun hat." "Ach was! Ich hatte doch letztens erst eine Freundin!" erwiderte Kaoru. "Meinst du etwa das junge Ding, was um ein Autogramm von dir gebettelt hat? Die hast du doch nur ein paar Mal flachgelegt. Herzensbrecher..." "Hey, ich hab sie wenigstens öfter als einmal getroffen!" protestierte der Leader. "Und das auch nur weil sie hübsch war und wenig gesprochen hat." "Ist doch gar nicht wahr." "Wohl wahr! Du bist nun mal ein Herzensbrecher!" "Hm... Meinst du?" Kaoru sah an die Decke. "Klar mein ich." erwiderte Toshiya. "Na ja...vielleicht hast du Recht." Kaoru seufzte. "Ich kann´s wohl nicht lassen." Er zuckte mit den Schultern. "Aber wenn die Mädels sich auch immer drauf ein lassen." "Wenn sie´s nicht tun würden, würdest du an Sexentzug zu Grunde gehen." Toshiya kicherte etwas. Kaoru musste grinsen. "Vielleicht." meinte er und schob Toshiya sanft von sich. "Jetzt lass uns gehen. Genug entspannt." Er kletterte aus dem Whirlpool und zog den Bassisten ebenfalls aus den Blubberblasen. "Na gut." Der schwarzhaarige zupfte an seiner Badeshorts, schnappte sich dann ein Handtuch und trocknete sich ab. "Komm." Kaoru legte lächelnd einen Arm um Toshiyas Hüften und zog ihn mit sich in Richtung Umkleide. Aufseufzend ließ Kaoru sich auf sein weiches Bett fallen. Erst seit ein paar Minuten waren er und Toshiya zurück im Hotel und irgendwie war der Leader noch voll und ganz auf Entspannung. Doch er musste etwas tun. Langsam und abermals seufzend rappelte er sich wieder auf, zog sich Jacke und Schuhe an und verließ sein Zimmer. Er ging den Flur entlang, zur letzten Tür, klopfte dort kurz an und wartete. "Shinya?" fragte er, klopfte ein weiteres Mal und lauschte dann. Er hörte ein Rumpeln, ein "Ich komm!", dann schwang die Tür auf und Shinya im Bademantel stand noch tropfnass im Türrahmen. "Leader-sama?" fragend sah er den Besucher an. "Hai. Darf ich reinkommen?" fragte dieser, wartete aber gar keine Antwort ab, sondern schob den Drummer zur Seite und betrat sein Hotelzimmer. Flüchtig begrüßte er Miyu, während ihr Herrchen gerade die Tür wieder schloss. "Hast du gerade Zeit?" fragend sah Kaoru den jüngeren an. Dieser nickte zögerlich, war wohl etwas verwirrt vom Besuch des Leaders. "Und hast du Lust auf einen Spaziergang?" fragte dieser weiter. Shinya überlegte, sah an sich hinunter. Er war eindeutig aus der Dusche gekrabbelt, um die Tür zu öffnen. Schließlich zuckte der Schlagzeuger mit den Schultern, nickte etwas. "Na dann trockne dich ab und zieh dir was an!" Kaoru lächelte. "Ich warte im Flur." Er ging an dem anderen vorbei, öffnete die Tür und trat auf den Flur hinaus. Shinya sah ihm noch immer irritiert nach, als die Tür jedoch bereits wieder ins Schloss fiel. Er hatte keine Ahnung, was Kaoru von ihm wollen könnte. Aber das würde er ja gleich sehen. Langsam trocknete er sich zu Ende ab und zog sich an. Wollte er wirklich mit dem Leader einen Spaziergang machen? Er war sich nicht wirklich sicher. Gerade als er gehen wollte, fiel ihm auf, dass er noch immer nasse Haare hatte. Doch Kaoru wartete ja bereits. Also zuckte er mit den Schultern, zog sich Schuhe und Jacke an und rief Miyu zu sich. "Wir gehen spazieren!" erklärte Shinya seinem Liebling lächelnd und nahm den mit dem Schwanz wedelnden Hund auf den Arm. Dann verließ er sein Zimmer. Kaoru wandte sich um. Lächelte. "Da bist du ja." sagte er und ging zu Shinya. "Hatte mir schon gedacht, dass du sie mitnimmst." grinsend strich der Leader Miyu über den Kopf. "Na dann." Er stapfte zu den Fahrstühlen, stumm ging Shinya neben ihm her. Ob Kaoru mit ihm über etwas Bestimmtes reden wollte? Er wusste es nicht. Und irgendwie machte diese Unwissenheit ihn unsicher. Ob er irgendetwas getan hatte? Aber Kaoru wirkte nicht wütend. Aber was war es dann? "Shinya?" fragend sah Kaoru den anderen an. Der Schlagzeuger sah auf, blinzelte einmal. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Kaoru ihn angesprochen zu haben schien. "Gomen." murmelte er deshalb nur. Sie hatten das Hotel gerade verlassen und ein kalter Wind schlug ihnen entgegen. Shinya zog die Jacke enger und setzte Miyu ab, die fröhlich ein Stück voraus lief. "Was ist los mit dir?" fragte Kaoru. Er ging neben Shinya her, sah ihn nicht an. Die Hände hatte er in die Taschen gesteckt, die Schultern etwas hochgezogen. Es war kalt. "Was meinst du?" erwiderte Shinya nach einer Weile, sah den Leader ebenfalls nicht an. "Na ja, du bist in letzter Zeit ziemlich still." dieser warf seinem Bandkollegen nur einen flüchtigen Blick zu, sah dann wieder geradeaus. "Aber ich bin doch immer still." Shinya zuckte mit den Schultern, sah auf seine Füße. "Schon. Aber nicht so. Anders eben. Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir." Kaoru wusste gar nicht, wie Recht er damit hatte. Ihm wurde ein zögerlicher Blick geschenkt, doch Shinya sah sofort wieder auf seine Füße. Ob der ältere sich Sorgen um ihn machte? "Weißt du, ich bin eben der Leader der Band. Ich muss dafür sorgen, dass alles läuft. Und ich muss für die anderen, für euch, für dich da sein. Verstehst du? Also magst du mir nicht erzählen, was dich bedrückt?" Kaoru sah Shinya nun doch an, konnte seine Augen jedoch nicht sehen, da diese von nassen Haaren verdeckt waren. Shinya seufzte leise. Das war es also. Kaoru fragte nur, weil er eben der Leader der Band war. "Mir geht's gut." antwortete der Schlagzeuger, sah auf, lächelte. "Wirklich?" fragte Kaoru noch einmal nach, sah besorgt in Shinyas Gesicht. "Hai." dieser nickte nur noch einmal bestätigend, sah dann wieder geradeaus, zu Miyu, die an der nächsten Ecke brav auf ihr Herrchen wartete. Stumm gingen die beiden Japaner eine ganze Weile nebeneinander her und hingen jeder ihren eigenen Gedanken nach. Schließlich zündete Kaoru sich eine Zigarette an, nahm einen Zug und blies den Rauch in den Himmel. Shinya verzog das Gesicht, verkniff sich nur schwer eine Beleidigung. "Ja, ich weiß. Rauchen ist ungesund." Kaoru lächelte etwas entschuldigend. "Aber ich brauch jetzt nun mal eine." "Da sieht man mal, wie abhängig du schon bist..." erwiderte Shinya und wandte den Blick ab. Kaoru ging nicht weiter auf das Thema ein. "Weißt du, was mit Toshiya los ist?" fragte er stattdessen und bekam einen überraschten Blick zugeworfen. "Vielleicht." antwortete Shinya leise. "Er ist verliebt. Hat er gesagt. Weißt du in wen?" fragte Kaoru weiter. Shinya war Toshiyas bester Freund. Wenn einer bescheid wusste, dann er. "Hai." kam die Antwort. "Und in wen?" "Hat er dir das denn nicht gesagt?" "Nein." "Dann will er auch nicht, dass du es weißt." Shinya sah den Leader an, dieser erwiderte den Blick, dachte nach. "Stimmt." Und natürlich stimmte es. Toshiya wollte offensichtlich nicht, dass Kaoru wusste, in wen er denn nun verliebt war. Sonst hätte er es ihm wirklich gesagt. Dennoch wollte der Leader es wissen. Er seufzte. "Kann man wohl nicht ändern." Die beiden standen wieder vor dem Hotel und jeder verschwand in seinem Zimmer. Kaoru sah auf die Uhr, stellte mit Überraschung fest, das es bereits nächster Morgen war. Er stand auf, zog die Vorhänge zurück und blinzelte. Es war tatsächlich schon hell draußen. Mit ein paar Handgriffen zog er auch alle anderen Vorhänge zurück, ließ das Tageslicht in sein Zimmer. Es blendete und er schloss kurz die Augen, um sich an die plötzliche Helligkeit zu gewöhnen. Dann ging er zurück zu dem Tisch in der Ecke, setzte sich auf den Stuhl davor. Seine Papiere waren auf der Tischplatte, auf dem zweiten Stuhl und auf dem Boden verteilt. Er hatte die ganze Nacht an neuen Songs gearbeitet. Aber er war zufrieden. Er würde drei Songs an Kyo weiter reichen können. Müde fuhr er sich über die Augen, dann stand er auf. Eine Dusche war jetzt genau das richtige. Also ging er ins Badezimmer, schaltete gerade die Dusche ein, zog sich sein Hemd aus, als das Telefon klingelte. Kaoru nahm verwundert ab. Wer konnte das so früh denn noch sein? "Leader-sama!" erklang eine Stimme aus dem Hörer. Shinyas Stimme. "Leader-sama, Toshiya hat sich betrunken! Er-" Kaoru hörte den Rest schon gar nicht mehr, denn er hatte aufgelegt. Eilig verließ er sein Zimmer und lief zu Toshiyas. Dort war er nicht, also klopfte er an Shinyas Tür, doch auch dieses Zimmer schien leer zu sein. Da hörte Kaoru den Krach aus der Lobby. Schnell lief er die Treppen hinab, immer zwei Stufen auf einmal hinter sich lassend. Er rannte in die Hotellobby, blieb kurz stehen, sah sich um. Da war Shinya, der verzweifelt versuchte Toshiya zur Ruhe zur bringen. Doch der Bassist schien gar nicht mehr ansprechbar. Er brüllte rum, riss eine Vase zu Boden. Seine rechte Gesichtshälfte war rot von Blut. "Toshiya!" Kaoru eilte Shinya zu Hilfe, packte Toshiya an den Armen. "Was soll das!? Hör auf!" Doch der Bassist hörte nicht. Er riss alles um, was er in die Finger bekam, Tränen mischten sich unter das Blut. "Lasssst mich....! Ihr haaaabt ja keine Ahnung...!" rief Toshiya aufgebracht. Er roch nach Alkohol und Rauch. Kaoru verzog das Gesicht. "Hör auf, sage ich!" wiederholte der Leader, mit warnendem Unterton. Doch wieder ignorierte Toshiya die Aufforderung. "Wasss glotzt ihr denn so, he!?" fauchte er zwei Angestellte an. Er wankte, verlor sein Gleichgewicht und fiel. Kaoru wurde mit ihm zu Boden gerissen, landete unter Toshiya in einem Scherbenhaufen. Rasch drehte er den Bassisten auf den Rücken, setzte sich auf ihn und nagelte ihn fest. "Es reicht!" rief Kaoru, holte aus und verpasste Toshiya eine Ohrfeige. Mit großen Augen sah der jüngere ihn an, blinzelte Tränen aus seinen Augen. Zitternd legte er eine Hand auf die geschlagene Wange. Er sah aus wie ein kleines Kind. Es tat Kaoru leid, dass er ihm eine Ohrfeige gegeben hatte, aber wenigstens war Toshiya jetzt wieder bei Vernunft, so wie es schien. Kaoru lockerte den Griff, der Toshiya am Boden hielt, dann stand er schließlich ganz auf und zog ihn auf die Beine. Toshiya sah den Leader an, schloss dann die Augen und verlor das Bewusstsein. Rasch fing Kaoru ihn auf, warf ihn über seine Schulter und trug ihn aus der Lobby. "Entschuldigung. Es tut uns sehr leid." Immer wieder verneigte und entschuldigte sich Shinya bei den Angestellten. "Wir werden den Schaden selbstverständlich bezahlen." Wieder verneigte er sich. Das Mädchen von der Rezeption nickte, lächelte und begann das Chaos zu beheben, welches Toshiya zu verdanken war. "Verdammt! Warum!?" fauchte Kaoru und ging wütend im Zimmer auf und ab. Toshiya lag im Bett, die Augen hatte er geschlossen, denn er war noch immer bewusstlos. "Leader-sama, reg dich nicht auf." versuchte Shinya den aufgebrachten Kaoru zu beruhigen; vergeblich. "Warum zum Teufel betrinkt er sich so!? Natürlich, er hat Liebeskummer und so weiter, aber das gibt ihm noch lange nicht das Recht sich so zu besaufen! Und was zum Teufel hat er gemacht, dass er blutet!?" Kaoru blieb stehen, sah Shinya nach einer Antwort fordernd an. "Ich weiß nicht. Der Schnitt sieht allerdings schlimmer aus als er ist. Es muss nicht genäht werden." erklärte der Schlagzeuger etwas eingeschüchtert. "Wäre ja noch schöner!" fauchte Kaoru, ging wieder auf und ab. Shinya hatte Toshiyas Kopfwunde versorgt, stand nun auf und stellte sich dem Leader in den Weg. "Du bist auch verletzt..." murmelte er leise. Kaoru schien es noch gar nicht bemerkt zu haben. "Darum kannst du dich auch später kümmern." knurrte dieser. "Sorg lieber dafür das unser lieber Toshiya wieder einen klaren Kopf bekommt!" wütend verließ er das Zimmer und knallte die Tür zu. Shinya seufzte, blieb bei Toshiya zurück. "Was machst du auch nur? Es ist doch noch nichts verloren! Gib dich nicht so auf..." murmelte der Schlagzeuger und setzte sich zu seinem Freund wieder ans Bett. Dieser schlug langsam die Augen auf, stöhnte vor Schmerz auf. Als er sich aufsetzen wollte drückte Shinya ihn mit sanfter Gewalt zurück. Toshiya wehrte sich nicht. Er schloss wieder die Augen und schlief ein. Stumm blieb Shinya neben ihm sitzen und strich Toshiya über die Stirn. Dann stand er auf und räumte alles weg, was er gebraucht hatte, um die Wunde des Freundes zu behandeln. Als auch das erledigt war setzte Shinya sich wieder auf die Bettkante. Miyu sprang neben ihn und legte ihren Kopf in Shinyas Schoß. Er lächelte, begann sie hinter den Ohren zu kraulen, während er über Toshiya wachte. "Uh..." langsam richtete Toshiya sich auf, sah sich um und legte eine Hand an den schmerzenden Kopf. "Shinya? Shinya, was ist passiert?" fragte er und stupste den Schlagzeuger an, der noch immer auf der Bettkante saß. "Du hast dich betrunken, was sonst." Shinya sah den anderen an, schüttelte den Kopf. "Kaoru ist wütend." Gerade wollte Toshiya etwas erwidern, als sich die Tür öffnete. "Na, deinen Rausch endlich ausgeschlafen!?" knurrte Kaoru und betrat das Zimmer. Toshiya schluckte. Man sah dem Leader nur zu deutlich an, wie wütend er war. "Du hast die halbe Lobby zertrümmert!" fauchte Kaoru gerade und der Bassist schrumpfte etwas in sich zusammen. Kaoru wollte gerade zu einer Standpauke ansetzen, als Shinya aufsprang und ihn mit großen Augen ansah. "Du hast dich noch immer nicht um deinen Rücken gekümmert! Kaoru, das entzündet sich bestimmt!" Mit einem überraschend starkem Griff drückte er Kaoru auf die Bettkante. Toshiya starrte auf den Rücken des Leaders. "Ich...was..." stammelte er. Shinya sah ihn an, schüttelte den Kopf, zum Zeichen das er lieber nicht fragen sollte. Und so verstummte Toshiya und sah zu, wie Shinya mit Hilfe einer Pinzette eine Scherbe nach der anderen aus Kaorus Rücken zog. Dieser saß ruhig da, kniff nur ab und zu schmerzerfüllt die Augen zusammen. Toshiya wandte den Blick ab. "Bin ich daran Schuld?" fragte er nun doch leise, Shinyas Warnung ignorierend. "Natürlich bist du dran Schuld! Kannst dich ja noch nicht mal daran erinnern!" fauchte Kaoru. "Ich hab versucht dich zu bändigen und als du hingeknallt bist hast du mich mitgenommen! Und so besorgt wie ich Dummkopf war fang ich auch noch deinen Aufprall ab, lande natürlich prompt unter dir! In einem Scherbenhaufen! Der übrigens auch deine Schuld war!" "Ruhig Kaoru...." warf Shinya sanft ein, während er die Wunden desinfizierte. "Wie soll ich da ruhig bleiben!? Er hat die Lobby verdammt noch mal zertrümmert!" "Es tut mir leid." "Ach von wegen! Du hättest dich nicht so betrinken sollen!" "Hör auf dich so zu bewegen, Kaoru." "Jetzt sag du mir nicht auch noch was ich tun soll!" "Es... tut mir wirklich leid..." "Verdammt noch mal jetzt heul nicht rum!" Schweigen. Shinya war fertig, räumte die Sachen weg und setzte sich neben Toshiya aufs Bett, nahm ihn in den Arm. Die Tränen liefen unaufhaltsam über die Wangen des Bassisten, sein Körper wurde von stummen Schluchzern geschüttelt, während er sich an Shinya klammerte. "Jetzt tröste ihn nicht auch noch." knurrte Kaoru und zog sich ein Hemd über, dass er mitgenommen hatte. "Aber es tut ihm doch so leid." erwiderte Shinya und strich Toshiya beruhigend über den Rücken. "Das hätte er sich vorher überlegen müssen." kalt sah Kaoru den Bassisten an. "Aber...ich..." Toshiya schluchzte. "Ich...war so deprimiert...und...ich..." er schüttelte den Kopf, brachte keine vernünftigen Sätze zustande. "Pah!" Kaoru stand auf, verließ ein zweites Mal an diesem Tag wütend das Zimmer. "Sssch....ruhig Toto..." flüsterte Shinya sanft, drückte Toshiya an sich. Dieser war nicht in der Lage etwas vernünftiges zu sagen. Das einzige, dass er immer wieder murmelte war "Gomen...". Zu mehr war er wirklich nicht im Stande. "Hör nicht auf Kaoru. Du kennst ihn doch. Er meint das nicht so." versuchte Shinya weiter zu beruhigen. "Und er weiß doch nicht, dass du in ihn verliebt bist." Mit großen Augen sah Toshiya ihn an. "Woher...?" brachte er hervor. Shinya lächelte sanft. "Na hör mal, ich bin immerhin dein Freund! Außerdem haben es alle gemerkt. Sogar Kyo denkt sich seinen Teil. Nur eben Kaoru, der begreift es nicht." seufzend strich Shinya dem anderen die Tränen von der Wange. "Aber gib doch nicht so schnell auf. Das wird schon!" sanft zog er Toshiya wieder an sich. Shinya schloss die Augen, damit sein Freund die verräterischen Tränen in seinen Augen nicht sah. Warum hatte Toshiya sich auch ausgerechnet so in Kaoru verlieben müssen.........??? Langsam schlug Shinya die Augen auf. War er eingeschlafen? Er richtete sich auf, sah sich um. Er saß noch immer in seinem Bett, Toshiya war allerdings weg. Shinya sah auf Miyu, die es sich neben ihm im Bett bequem gemacht hatte. Er lächelte, stand auf. Sein Blick viel auf den Nachttisch, auf dem ein Zettel lag. Shinya nahm ihn zur Hand, las ihn durch: >Ich wollte dich nicht wecken. Bin wieder in meinem Zimmer. Und wegen vorhin; es tut mir ganz ehrlich leid. Gomen........ Toshiya< Shinya seufzte, legte den Zettel zurück. Ob er noch einmal zu Toshiya gehen sollte, um mit ihm zu reden? Der Bassist sank gerade bestimmt immer tiefer in seine Depressionen. Shinya tappte zur Tür, zog sich Schuhe an und verließ sein Hotelzimmer. Er hatte wirklich zu Toshiya gewollt und so verwirrte es ihn sehr, dass er plötzlich vor Kaorus Tür stand. Er zögerte, klopfte schließlich an. Niemand öffnete. Also wandte Shinya sich um, wollte gerade wieder gehen, als eine Hand sich auf seine Schulter legte und ihn zurück hielt. "Shinya? Wolltest du zu mir?" Kaoru nahm seine Hand von der Schulter des zierlichen Schlagzeugers und sah ihn fragend an. Shinya wandte sich um, sah den Leader an. "Hai." antwortete er nur auf seine Frage und sah zu Boden. "Na dann komm rein." Kaoru zog seinen Schlüssel heraus, schloss auf und öffnete die Tür. Er ließ Shinya eintreten, folgte ihm dann. Schweigend zogen die beiden ihre Schuhe aus, setzten sich nebeneinander auf das Bett. Keiner von beiden sagte etwas und das für mindestens zehn Minuten. "Leader-sama, bist du noch sauer?" durchbrach Shinya schließlich das Schweigen und sah Kaoru an. Dieser schien zu überlegen, schüttelte dann den Kopf. "Iie." antwortete er und erwiderte Shinyas Blick, dieser wandte sich jedoch sofort ab. "Warum warst du vorhin so sauer?" fragte Shinya leise, starrte auf seine schlanken Hände. "Ich war nicht sauer. Na ja, ein bisschen. Aber eigentlich hab ich mir nur Sorgen gemacht." erklärte der Leader, wurde überrascht von Shinya angesehen. "Das versteh ich nicht." der Schlagzeuger schüttelte den Kopf, sah wieder auf seine Hände. "Ich hatte Angst, dass er einem anderen etwas antut. Ich hatte Angst, das wir auffliegen und ich hatte Angst, dass Toto was passiert..." erklärte Kaoru, sah ebenfalls auf seine Hände. Er seufzte. Sie waren viel zu klein.... Shinya griff mit seinen Händen nach Kaorus Rechten, sah ihm in die Augen. "Du magst ihn sehr, hai?" "Hai." Kaoru nickte. Ja, er mochte Toshiya. Mehr als nur freundschaftlich... "Wie sehr magst du ihn?" fragte Shinya weiter, sah Kaoru gespannt an. "Er ist mein Freund...mehr als das." kam die Antwort. In Shinya zog sich alles zusammen. Er schluckte. Warum? Warum nur? "Mehr?" überwand er sich zu fragen. Er musste einfach wissen, was zwischen Kaoru und Toshiya lief. "Hai. Er ist..." Kaoru überlegte, sah an die Decke, schaute Shinya dann wieder in die Augen. "Er ist wie ein Bruder für mich." sagte er dann. Shinya starrte ihn an, Erleichterung machte sich in ihm breit und er atmete auf. "Wie ein Bruder?" fragte er dann. "Und deshalb bist du immer so besorgt um ihn?" "Hai." Kaoru nickte bestätigend. "Deshalb bin ich immer so besorgt um ihn." Shinya legte lächelnd den Kopf schief. "Ich freu mich." Kaoru sah ihn an, nickte und lächelte ebenfalls. Warum Shinya sich so freute, konnte der Leader noch nicht ahnen... Schweigend saß Kaoru auf seinem Bett. In der einen Hand ein Bier, in der anderen eine halb aufgerauchte Zigarette. Irgendetwas war seltsam. Irgendetwas war wirklich seltsam. Er seufzte. Irgendwie benahmen Toshiya und Shinya sich seltsam. Und er selbst ebenfalls. Was war nur los? Was war mit ihnen? Okay, Toshiya war verliebt. Aber was war mit Shinya? //Und was ist mit mir?// Kaoru kippte den Rest seines Biers runter, verzog das Gesicht und stellte die leere Flasche auf dem Tisch ab, zu den anderen beiden. Er schüttelte den Kopf. Eigentlich hatte er nur eines trinken wollen und nun hatte er doch schon drei geleert. Kaoru seufzte, rauchte seine Zigarette zur Ende und drückte sie dann in dem gläsernen Aschenbecher aus. Irgendwie...fühlte er sich faul... Er schloss die Augen, lehnte sich gegen die Wand, beachtete die schmerzenden Schnitte in seinem Rücken nicht weiter. Er vermisste die Arbeit... Das mit dem Urlaub war doch eine blöde Idee gewesen. Und was für eine! Wären sie doch nie abgehauen! Kaoru zog sich etwas vernünftiges an, eine zu große Jeans und dazu einen schwarzen Kapuzenpullover, schlüpfte in seine Schuhe und verließ sein Zimmer. Er ging zu Shinya rüber, klopfte an. Während er wartete, dass ihm geöffnet wurde, sah er auf die Uhr: 3:55 Uhr. "Verdammt...Shinya schläft bestimmt..." Kaoru fuhr sich durchs Haar. Er hatte nicht wirklich bemerkt, wie spät es schon war. Er seufzte, wollte gerade wieder gehen, als die Tür geöffnet wurde. Shinya stand im Türrahmen, in einem zu großen T-Shirt und Boxershorts. Kaoru grinste. Selbst in so was sah der zierliche Schlagzeuger noch immer aus wie eine Frau. "Kaoru? Was ist los?" mit müdem, fragendem Blick sah Shinya den nächtlichen Besucher an. "Kann ich reinkommen?" Kaoru lächelte entschuldigend. Shinya nickte, trat zur Seite und ließ den Leader eintreten. Dann schloss er die Tür, folgte Kaoru ins Zimmer und setzte sich auf die Bettkante, während Kaoru vor ihm stehen blieb. "Ist etwas, Leader-sama?" fragte Shinya und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wie lange soll dieser Urlaub noch gehen?" fragte Kaoru und sah sein Gegenüber an. Shinya erwiderte seinen Blick, fuhr sich dann müde über die Augen. "Ich weiß nicht. Wieso? Willst du wieder nach Hause?" fragte er und unterdrückte nur mit Mühe ein Gähnen. "Hai." Kaoru nickte. "Ich will nicht mehr hier sein. Es ist langweilig. Ich hab nichts zu tun! Ich werde faul!" Er begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Shinya beobachtete ihn, wurde von dem Hin und Her schließlich ganz wuschig und zog den älteren zu sich aufs Bett, wo Kaoru hocken blieb. "Du wirst schon nicht faul." versuchte Shinya zu besänftigen. "Doch! Doch, werde ich!" Kaoru sah ihn an, fast so etwas wie Verzweiflung blitzte in seinen Augen auf. Shinya schüttelte den Kopf. "Iie." meinte er. "Von so einem bisschen Urlaub wird man nicht faul. Und du schon gar nicht. Du arbeitest doch die ganze Nacht! Ich seh doch, dass du kaum noch schläfst." Kaoru nickte, fuhr sich mit einer Hand über die mit müden Ringen unterstrichenen Augen. "Ich weiß ja. Ich sollte schlafen, aber ich kann nicht! Jedes Mal, wenn ich mich gerade hingelegt habe, fällt mir irgendetwas ein! Also steh ich auf, setz mich hin und schreib es auf. Dann hab ich plötzlich die Gitarre in der Hand, probier es aus, schreib noch mehr dazu und so geht das dann weiter." Der Leader seufzte. "Aber ich hab ja auch nichts anderes zu tun! Ich kann doch nur noch neue Songs schreiben. Ich kann das Management nicht anrufen um irgendwelche Auftritte abzuklären, ich kann mit keinem Konzertveranstalter reden, kann mich nicht um irgendwelche Fanevents kümmern...gar nichts kann ich!" Er ließ sich zu Seite kippen, ließ sich gegen Shinya fallen. Der legte einen Arm um die Schultern seines Leaders und seufzte. "Aber Kaoru-san...du könntest auch mal eine Pause vertragen!" murmelte der jüngere. Kaoru schwieg. "Kaoru?" fragte Shinya nach einer ganzen Weile nach, weil er schon fast sicher war, dass der Angesprochene eingeschlafen war. "Hai?" kam jedoch als Antwort. "Ich dachte du schläfst." Shinya lächelte, fuhr Kaoru durchs Haar. "Iie...Ich hab nachgedacht." Der setzte sich wieder richtig hin, löschte das Licht, so dass völlige Dunkelheit die beiden umgab. "Was machst du?" fragte Shinya, versuchte Kaoru auszumachen, sah jedoch nicht mehr als Umrisse. "Du...sei mir nicht böse, hai?" kam leise von Kaoru. Shinya bemerkte, wie nah sie sich waren. "Wieso sollte ich dir böse sein?" fragte der Schlagzeuger verwirrt. "Ich will nur etwas ausprobieren, hai?" Kaoru war nun so nahe, das Shinya spüren konnte, wie sein warmer Atem über seine Haut strich. Und es jagte dem Schlagzeuger einen Schauer über den Rücken. Gerade wollte Shinya etwas erwidern, als Kaoru seine Arme um ihn legte und er so wieder verstummte, den älteren einfach völlig irritiert ansah. Kaoru beugte sich vor, drückte Shinya zurück. Dieser war so überrascht, dass er sich nicht wehrte und auf den Rücken fallen ließ. Kaoru lag nun halb auf ihm. Shinya sog seinen Duft ein, wartete mit wie wild schlagendem Herzen, was als nächstes passieren würde. Und er musste nicht lange warten. Sanft legte Kaoru seine Lippen auf die des anderen. Shinya riss die Augen auf. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet! Viel zu überrumpelt, um irgendetwas zu tun, ließ er es zu. Der Kuss war so unglaublich zärtlich. Kaoru spürte Shinyas schöne Lippen an den seinen und er wünschte sich, dass dieser Moment nie enden würde. Doch irgendwann zwang er sich dazu, sich aufzurichten und von dem zierlichen Shinya abzulassen. Kaoru spürte regelrecht, wie der andere ihn völlig verwirrt ansah. "Es fühlt sich wirklich an, als würde ich eine Frau küssen..." murmelte der Leader, fuhr sich durchs Haar. "..." Shinya wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Er war nur heilfroh, dass Kaoru durch die Dunkelheit nicht sehen konnte, wie rot er geworden war. Schweigen. Keiner der beiden sagte mehr etwas. Irgendwann setzte Shinya sich wieder auf, faltete die Hände in seinem Schoß. "Kaoru-san, ist alles okay?" fragte er schließlich. Seine Stimme war leise und doch verständlich. "Ich weiß nicht." erwiderte Kaoru nur, zuckte mit den Schultern, was Shinya in der Dunkelheit sowieso nicht sehen konnte. "Warum hast du das gemacht?" fragte dieser weiter. "Ich weiß nicht." antwortete Kaoru abermals. "Ich wollte wohl wirklich nur ausprobieren, wie es ist dich zu küssen." "...geh." "Was?" "Geh raus und lass mich allein." "Aber..." "Bitte Kaoru...." Kaoru rührte sich nicht. Überrascht sah er Shinya an, schaltete schließlich das Licht wieder ein. Shinya hockte auf der Bettkante, hatte den Blick gesenkt. Haare verdeckten sein Gesicht, so dass Kaoru nichts erkennen konnte. "Es...es tut mir leid...." murmelte der Leader. Es sah aus, als würde Shinya weinen... "Warum machst du so was?" Shinya schüttelte den Kopf, sank etwas in sich zusammen. "Das sagte ich dir doch bereits..." erwiderte Kaoru, wollte eine Hand auf die Schulter des anderen legen, doch der drehte sich weg und entwand sich so dem Griff. "Man küsst niemanden, den man nicht liebt..." murmelte Shinya. "Weißt du, mein Herz gehört schon jemanden. Und ich will von niemanden geküsst werden, der mich nicht wirklich liebt......." Völlig überrascht starrte Kaoru ihn an. Wie meinte er das, ´sein Herz gehörte schon jemanden´? Langsam stand der Leader auf. "Verzeih mir." meinte er noch, dann war er aus dem Zimmer verschwunden. Shinya ließ sich zur Seite fallen, vergrub schluchzend sein Gesicht im Kissen. "Baka...Baka....!" murmelte er, ließ den Tränen freien Lauf. Warum hatte Kaoru das getan!? Warum nur!?!? "Idiot! Das war ja wieder eine Glanzleistung Kaoru! Aber du musstest ihn ja auch unbedingt küssen! Verdammt! Du bist so ein verdammter Idiot!" Kaoru ging in seinem Zimmer wütend auf und ab. Wütend auf sich selbst, darauf, was er getan hatte. Hatte Shinya wirklich geweint...? "Das macht mich noch wahnsinnig!" fauchte der Leader und trat gegen das Bett, was er jedoch gleich wieder bereute, da ein stechender Schmerz ihm bis zum Knie hoch schoss. "Verdammt noch mal ich bin doch auch ein Id-" Es klopfte. Kaoru eilte zur Tür. "Shinya!?" sagte er und öffnete im gleichen Moment. "Ich...kann auch wieder gehen..." nicht Shinya, sondern Toshiya stand da auf der Matte und sah zu Boden. "Nein. Komm rein! Es tut mir leid, ich hab mich grad mit Shinya...gestritten. Deshalb." Kaoru zog den jüngeren ins Zimmer und schloss die Tür. "Also? Was ist los?" fragte er dann und schob Toshiya weiter zum Bett. Dieser ließ sich darauf nieder, seufzte. "Ich mach uns erst mal einen Tee." Kaoru lächelte und tappte in die kleine Küchenecke, wo er anfing Tee zu kochen. Stumm beobachtete Toshiya ihn dabei. Wenig später nahm er die dampfende Tasse von Kaoru entgegen, nickte dankend und nahm einen vorsichtigen Schluck des heißen Tees. "So, was ist los?" fragte Kaoru, setzte sich neben Toshiya und trank ebenfalls vorsichtig seinen Tee. "Was...würdest du sagen, wenn ich in ein Mitglied der Band verliebt wäre...Leader-sama?" fragte Toshiya nun leise und starrte auf die Flüssigkeit in seiner Tasse. Kaoru sah ihn überrascht an. "In ein Mitglied der Band? Aber Toto, ich dachte immer du stehst nur auf Frauen?" fragte er. "Oder zumindest hauptsächlich." Toshiya nickte. "Ist ja auch so...aber ich kann doch auch nichts für meine Gefühle..." Er seufzte, schüttelte hoffnungslos den Kopf. Kaoru überlegte. "Das ist schwierig...Ist dir das klar?" fragte er ernst und sah den jüngeren an. Dieser sank etwas in sich zusammen, nickte. "Ich weiß ja...Aber ich liebe ihn!" Toshiya spürte, wie ihm die Tränen aufstiegen. Er senkte den Blick, damit Kaoru es nicht sah, kämpfte eisern dagegen an. Der Leader legte einen Arm um seinen Kollegen, drückte ihn beruhigend an sich. Er hatte es doch gesehen. "Ist ja gut. Das lässt sich bestimmt alles machen!" sagte er sanft. Toshiya nickte, klammerte sich an seinen Leader-sama und schluchzte hemmungslos. Kaoru hielt ihn weiter im Arm, nahm ihm schließlich die Tasse aus der Hand und stellte beide auf den Nachttisch. Dann zog er Toshiya wieder in seine Arme, hielt ihn fest und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. Der zierliche Körper des jüngeren wurde immer wieder von Schluchzern gerüttelt. Er vergrub das Gesicht in Kaorus Hemd, klammerte sich an ihm fest. Was sollte er nur tun...? "Willst du mir nicht doch sagen, in wen du verliebt bist?" fragte Kaoru vorsichtig nach, doch Toshiya schüttelte heftig den Kopf. Er konnte nicht. Er konnte es Kaoru nicht sagen...Es gab doch so gar keine Anzeichen dafür, dass dieser seine Gefühle erwiderte! Verzweiflung machte sich in dem jüngeren breit. Plötzlich sprang er auf und rannte hinaus. "Toshiya!" Kaoru eilte ihm sofort nach. Beide hatten weder Schuhe noch Jacke an. "Toto! Bleib stehen!" rief der Leader wieder. Doch Toshiya hörte nicht. Sie hatten das Hotel bereits verlassen, Regen prasselte auf sie nieder. Aber Toshiya spürte es gar nicht. Er hörte auch Kaorus Rufe nicht. Alles was er spürte war diese tiefe Verzweiflung in ihm drin. Und er wollte nicht mehr. Er konnte einfach nicht mehr. Unaufhaltsam lief er weiter, sah nichts mehr von seiner Umgebung. Er lief über Straßen, Autos quietschten und kamen gerade so zum Stehen, doch Toshiya bemerkte es nicht. Er lief immer weiter, bis er die nächste Brücke erreicht hatte. Dort verlangsamte er sein Tempo, blieb genau auf der Mitte schließlich stehen. Mit heftiger Atmung und klopfendem Herzen kletterte er langsam über das Geländer, sah hinab in die Tiefe. Und ein Lächeln zierte seine Lippen. Keuchend hatte auch Kaoru die Brücke erreicht. Er rang nach Luft, sah Toshiya dort stehen, sah, wie er über das Geländer kletterte... "To...shiya......." Kaoru konnte nicht glauben, was er da sah. Langsam ging er auf Toshiya zu. Wollte der jüngere das wirklich tun!? "Toto!" rief Kaoru, packte den anderen bei der Hand. Völlig überrascht wirbelte Toshiya herum, verlor das Gleichgewicht und rutschte ab. Toshiya hatte die Augen zusammen gepresst, öffnete sie jetzt langsam wieder. Seine Beine baumelten in der Luft, kein Boden mehr unter den Füßen. Er sah nach oben, erblickte Kaoru, der mit beiden Händen nach Toshiyas linkem Arm gegriffen hatte und ihn keuchend festhielt. Salzige Tränen liefen an den Wangen des Bassisten hinab. "Lass los..." murmelte er mit erstickter Stimme, als der Wind an ihm zerrte. Kaoru drohte mit ihm abzurutschen. "Niemals!" erwiderte der Leader, verstärkte seinen Griff, so dass es Toshiya bereits schmerzte. "Es hat keinen Sinn..." Er schüttelte den Kopf. "Lass mich los. Ich will es so!" "Nein! Nein! Niemals!" rief Kaoru, Verzweiflung machte sich in ihm breit, als er spürte, wie Toshiya ihm ein Stück entglitt. "Kaoru! Du stürzt mit mir ab!" Toshiya versuchte sich dem Griff des älteren zu entwinden, schaffte es jedoch nicht. Die Tränen ließen alles vor seinen Augen verschwimmen und er blinzelte sie hastig fort. "Das ist mir egal! Entweder ich lebe mit dir, oder ist sterbe mit dir!" rief Kaoru, kniff vor Anstrengung die Augen zusammen. "Es ist mir egal, dass du einen anderen liebst! Mein Herz gehört nur dir! Ohne dich kann ich nicht leben! Aishiteru! Aishiteru, Toshiya! Bleib bei mir!!!" Völlig entgeistert sah Toshiya seinen Leader-sama an. Hatte er richtig gehört? Aber das...konnte doch nicht sein! Kaoru liebte ihn!? "Kaoru! Du Dummkopf! Baka!" schluchzte Toshiya, versuchte mit seiner zweiten Hand nach dem Brückengeländer zu greifen. Er bekam es zu fassen, hielt sich daran fest. "Ich liebe doch nur dich! Dich allein!" rief er und versuchte sich hochzuziehen, doch er war zu schwach. Er schaffte es nicht. Kaoru hätte Toshiya beinahe losgelassen, als er seine Worte hörte. Mit großen Augen sah er auf ihn hinab, sammelte dann seine ganze Kraft und zog den zierlichen Bassisten hoch. Kaoru stolperte zurück, fiel hart zu Boden und spürte, wie Toshiya auf ihm landete. Einige Momente blieben die beiden so liegen. Kaoru spürte, wie sein Herz heftig raste. "Toshiya! Toshiya, alles in Ordnung!?" fragte er dann, rollte den jüngeren auf den Rücken, schob sich halb auf ihn und sah ihn an. "Geht's dir gut!? Sag was!" Toshiya hatte die Augen geschlossen, spürte das Gewicht von Kaoru auf sich. Der Leader liebte ihn...Er liebte ihn wirklich! "Küss mich..." hauchte Toshiya, ohne seine Augen zu öffnen, und schlang die Arme um Kaorus Hals. Dieser kam seiner Aufforderung sofort nach, legte seine Lippen auf die des jüngeren und gab ihm einen sinnlichen Kuss. Alles war egal. Ihm war alles völlig gleichgültig, wenn Toshiya nicht bei ihm war. Er liebte ihn! Er liebte ihn wirklich! Auch wenn es ihm gerade erst klar geworden war... Toshiya keuchte, drückte Kaoru sanft von sich und lächelte. "Du raubst mir noch den Atmen..." hauchte er. Tatsächlich atmete er schwer. "Gomen..." Kaoru rappelte sich langsam auf, zog Toshiya mit sich hoch. "Geht's dir wirklich gut?" fragte der Leader dann noch einmal, sah den anderen an, als könne er gleich zerbrechen. "Ja. Ist schon gut." Toshiya nickte, lächelte etwas und wurde von Kaoru in den Arm gezogen. Er schloss die Augen, schmiegte sich an den älteren und genoss es. "Warum wolltest du das tun? Warum...?" fragte Kaoru und drückte Toshiya an sich, als hätte er Angst ihn von einer Sekunde auf die nächste verlieren zu können. "Ich...für mich hatte doch nichts mehr einen Sinn." murmelte der Bassist kaum verständlich in Kaorus Kleidung. "Ich dachte, du liebst mich nicht...Warum hast du mir nicht vorher schon von deinen Gefühlen erzählt?" fragend sah er auf, dem Leader direkt in die Augen. "Ich war mir noch nicht sicher. Ich dachte, du wärst so etwas wie ein Bruder für mich." erklärte dieser. "Aber eben, als ich drauf und dran war dich zu verlieren, da hab ich es begriffen. Ich hab begriffen, das ich dich liebe." Er sah Toshiya an, beugte sich dann vor, um ihn zärtlich zu küssen. "Aishiteru..." hauchte er in den Kuss hinein. -------------------------------------------------------------------------------- Sooo....das ist das Ende des ersten Kapitels! ^.~ Ich hoffe ihr bleibt mir treu! Über weitere Kommis würde ich mich mehr als freuen! Arigatou! *verneig* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)