Scream ´cause you´re mine von Yidas (Seth x Jono, vorerst abgebrochen~) ================================================================================ Kapitel 11: Seth ---------------- Kapitel 12 Als die Sonne aufging, erwachte Jonouchi aus seinem Schlaf und erhob sich. Er wollte nicht mehr warten, bis ihm jemand die Erlösung schenkte, er wollte sie sich selbst holen. So verließ er einfach sein Gemach und ging erneut hinunter zum Fluß, wo er sich niederließ und eine Hand voll Wasser schöpfte, um sein Gesicht damit zu benetzen. "Ich schwöre..., dass ich nie wieder... weinen werde... nie, nie wieder." Er merkte nicht, dass er von 2 violetten Augen beobachtet wurde, sie wandten sich ab und Athemu ging ebenfalls hinunter zum Fluß. Jono hörte, wie jemand durch den Sand lief und drehte sich aber erst herum, als der Pharao neben ihm zum stehen kam. Sofort ließ er seinen Blick wieder sinken. "Was ist passiert?" interessiert musterte der Pharao den Blonden, er wusste, dass etwas geschehen sein musste, man merkte es dem Blonden sofort an. "Ich weiß nicht. Als ich gestern zurück in mein Gemach bin, war Seth auf einmal da...., aber es war nicht wirklich er... er war seltsam. Er hat von mir verlangt, Anubis zu sprechen. Ich wusste nicht was er wollte und... und habe seine Hand verbrannt während er mir den Hals eingefroren hat..." Jonouchi stockte kurz in seiner Rede und sah Athemu eine Weile nachdenklich an, ehe er wieder den Blick zum Wasser schwenkte. "Und dann kann ich mich nur noch daran erinnern, wie... Seth mich gerettet hat..." Er zog dabei die Augenbrauen zusammen. Wie konnte dieser Mistkerl es nur wagen, ihn zu retten?! "Ich verstehe... weißt du... du hattest nicht den~ Seth vor dir, Jonouchi. Du hattest die Gottheit selbst vor Augen. Es ist selten, dass sie sich zeigen, deswegen wollte Anubis wahrscheinlich auch nicht gleich mit ihm sprechen. Du musst wissen, dass Anubis und Seth abhängig voneinander sind. Sie sind wie... Brüder, zumindest ihre Macht; und dennoch verhasst. Die Götter spielen mit uns, schon Jahrhunderte lang. Selbst Ra tut es. Wir können nicht aus ihnen schlau werden, weil wir ihr tun nicht verstehen können. Ich denke Seth heilte dich, weil ihm doch mehr an dir liegt, als er es selbst weiß." Athemu ging kurz in sich, betrachtete das Wasser und richtete sich wieder an den Blonden. "Deine Ausbildung wird heute beginnen." "Ich hab nicht danach gebeten, eine Gottheit zu treffen, oder eine in mir zu tragen! Mein ganzes Leben lang habe ich gelitten. Ich habe mich benutzen lassen, verkaufen, verschandeln... nur niemals konnte man meinen Geist besitzen, meine Seele... sie war das einzige, was ich hatte. Das einzige was mich am Leben erhielt und plötzlich muß ich feststellen, dass diese... nicht einmal mir allein gehört?!" Jono war es vollkommen egal, was die Götter wollten... Er war... er und... "Ich bin noch nicht bereit, um mit der Ausbildung zu beginnen. Ich werde wohl nie dafür bereit sein!" Mit diesen Worten erhob er sich und klopfte den Sand von seiner Gewandung, sah Athemu direkt in die Augen, sein Blick war ausdruckslos. Der Blonde hatte wahrlich das Lächeln verlernt, nicht einmal ein andeutendes Zucken ging durch seine Gesichtsmuskeln, er hatte es schlicht und einfach verlernt. "Dann geh, nur komme mit deinem Gott ins Reine! Sonst wird Anubis Seth noch bitten, dich zu töten und dazu braucht es nur einen einzigen Atemzug!" Athemu blieb noch eine Weile am Nil, er ließ Jono ziehen, denn jetzt wusste er auch nicht mehr weiter. Er hatte alles gesagt, was zu sagen war. Jetzt lag alles an Jonouchi endlich zu begreifen und sein Schicksal zu akzeptieren. Seth hatte die beiden schon die ganze Zeit beobachtet, von seinem Balkon aus hatte er perfekten Blick auf das heilige Nass. Aber er wendete sich ab und ging zum großen Spiegel, der in seinem Gemach hing. Jeder einzelne Narbe auf seiner Haut fuhr er nach. Wie sehr hatte er gelitten... wollte diese Gottheit aus sich vertreiben, doch er konnte nicht sterben... Seth~ seine Gottheit erlaubte es ihm nicht. Er kniff die Augen zusammen, zog sich sein Obergewand über und wanderte durch die Gänge des Palastes. Jonouchi hingegen war wieder im Palast und irrte ziellos umher. Er suchte einfach nur Ruhe und Einsamkeit. Doch mit einem Mal stand er Seth gegenüber. Mit ausdruckslosem Gesicht sah er zu ihm rauf und kapitulierte. Jono spürte weder Hass noch Zuneigung oder irgendetwas anderes. Er war wie leergefegt und das nur, weil dieser Priester ihm das verdammte Leben gerettet hatte. Seth hingegen betrachtete den Blonden mit leeren Augen, keiner der Beiden sprach auch nur ein einziges Wort, bis auf einmal Seth seine Hand hob und sie sacht auf der Brust des Blonden ablegte, direkt auf das Brandmal, was dessen Brust zierte. "Hab... keine Angst." Es war mehr ein kaum hörbares Flüstern... bei dem sich Seths Arm bläulich färbte und diese Macht in seiner Hand auffing. Er strich noch einmal über dessen Brust um Jono dieses Mal zu nehmen. Nun waren sie beide gleichgestellt, abhängig... Seth senkte seinen Blick und ging weiter... zu den Göttern. Komischer weise hatte Jono keine Angst empfunden, als Seth ihn berührte und als das Leuchten aufglühte, wusste er, dass die Schlange auf seiner Brust verschwunden war. Verwirrt sah er dem Priester nach, ehe er loslief und Seth am Handgelenk packte und zurückhielt. "Wieso? Wieso habt ihr... das getan?" Seth rührte sich nicht, noch immer waren seine blauen Augen ausdruckslos, nur wenig drehte er sich zu dem anderen um. "Frage deinen Gott danach." Er riss sich einfach von ihm los und setzte seinen Weg fort. In der heiligen Halle angekommen, kniete er sich vor Seth~ sprach ein Gebet und schaute letztendlich zu ihm hinauf. Sein Ausdruck war von Verzweiflung geprägt. "Warum lässt du mich nicht gehen?!" Seth verfluchte seiner selbst, noch nie hatte er sich so elendig gefühlt, wie in diesem Augenblick. Er wusste um die Grausamkeiten die er tat, um das Leid, dass er verbreitete... doch dies... es war seine Bürde, seine Last die er mit diesem Gott zu tragen hatte. Seine Augen schweiften zu der Statue des Anubis. "Warum müssen wir eure Spielchen mitspielen? WARUM?" Seth war es leid ständig nur ein Spielzeug der Götter zu sein, doch was sollte er tun? Selbst Ra hegte sein Vergnügen daran die Priester des Landes als Marionetten zu nutzen. Jono der Seth gefolgt war, stand in einer Nische und lauschte den Worten die der andere sprach. Ein bitteres Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er vortrat und auf den anderen hinabsah. "Diese Frage könnte ich euch ein wenig anders zurückgeben, Seth... Wieso habt ihr eure dreckigen Spielchen mit mir gespielt? Wenn ihr doch die eures Gottes satt habt! Ihr seid nicht anders, als euer Namensgeber... kein bisschen!" Jonouchi sah Seth regungslos an, obwohl er am liebsten geweint hätte, hielt er sich zurück. Er hatte sich geschworen, es nie wieder zu tun... nie wieder. Seth hingegen erhob sich aus seiner knienden Position und starrte den jungen Anubispriester kalt an, ehe er das Wort erhob. "Soll ich dir zeigen, warum ich mir den Tod mehr wünsche, als es andere tun? Ich kann dir nicht sagen, warum~ er das alles tat... Sie her!" mit einem Mal riss Seth sich sein Obergewand auf, all seine Narben lagen nun frei, jede einzelne zeugte von Pein du Schmerz, dem Wunsch des Todes. Er griff nach Jonos Dolch, den der Blonde an seinem Gürtel trug, drückt ihn diesen in die Hand, umfasste sie und rammte sich die glitzernde Schneide selbst in die Brust. Das Blut sickerte unaufhörlich, auch aus Seths Mundwinkeln. Es tat höllisch weh, er liebte diesen Schmerz und gab sich ihm, wie schon so oft, hin und dennoch... er konnte nicht sterben. Noch einige Male schnitt er sich mittels Jonos Hand selbst in die klaffende Wunde. "Verstehst.. du e... es jetzt endlich...? Du kannst es nicht~..." "I-ich..." der Blonde keuchte vor Entsetzen auf. Das Schauspiel, was sich ihm da gerade bot, war einfach krank. Das... wollte er doch gar nicht. "Ich... ich wollte euch nicht... nicht töten..." wie gebannt starrte Jono auf das Blut, dass aus dem Körper des anderen floss, schockiert entzog er seine Hände und wich einige Schritte zurück. "Ich hatte nicht vor gehabt... euch hier... zu töten... nicht n-nach letzter Nacht..." Jonouchi schlug sich eine Hand vor den Mund, weil das Bild wirklich zu grauenerregend war. Wie oft hatte Seth schon versucht sich umzubringen? Diese unzähligen Narben, die seinen Körper verschandelten... es waren so viele... Der Blonde viel auf die Knie und stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab, während seine andere immer noch auf seinem Mund lag. Heiße Tränen plitschten auf den Boden auf, nur... diesmal weinte er nicht für sich... er weinte für jemand anderen, für Seth. Als auch Seth den Dolch nun endlich losließ, fiel dieser mit einem lauten Klirren auf den Steinboden. Sein Blut klebte daran. Er merkte wie seine Kräfte schwanden und er sackte auf die Knie, kniete in seiner eigenen Lache aus Blut. "Ver...gieße keine Tränen. Der Tod... er ist... eine Erlösung. Mir... ist sie vergönnt. Ich kann... mich nicht bei... dir entschuldigen." Immer wieder spuckte der Priester Blut, sein Blick war auf den Boden gerichtet, er spürte die kälte seine Gottes in sich, der begann seinen Körper zu heilen. Eine eisig blaue Aura umgab ihn, so wie sein Gott es immer tat, immer und immer wieder, wenn sein Wirt dem Tode nahe war. Die Blutung hörte auf und Seth stand auf, als ob nie etwas geschehen war. Kalten Blickes sah er gen Jono, die Gottheit hatte wieder die Kontrolle über Seth. "Er tötete und quälte, weil ich es ihm befahl... weil ich den Tod beherrsche und weil er es nicht ertragen kann nicht zu sterben, solange ich darüber bestimme! Jeder Tote ist von mir auserwählt. Ja..., Seth mag krank und abartig sein, doch genau diese Grausamkeit macht ihn zu einen guten und gefürchteten Priester!" Die Stimme Seths war kratzig, der Körper den der Gott beherrschte vollkommen verheilt. Jonouchi erstarrte, als Seth sich erneut veränderte, bei den Worten schüttelte er jedoch den Kopf, weil er diesen keinen Glauben schenken konnte. "Das stimmt nicht... ihr habt ihn krank und abartig gemacht!" da war er sich sicher. Langsam richtete der Blonde sich auf und ging auf Seth zu, den er schließlich fest umarmte und sich an ihn drückte. "Ihr habt ihn so gemacht! Verschwindet und lasst ihn in Ruhe! Wenn er schon nicht sterben kann... lasst ihn in Frieden leben. Ihr habt kein Recht, so mit ihm zu spielen. Ob Gott oder nicht Gott.... auch ihr habt den Menschen zu respektieren, denn ohne sie währt ihr nichts! Ihr währt nichts ohne die Menschen, die fälschlicherweise an euch glauben... ihr seid schlimmer als der Tod... lasst ihn endlich in Ruhe!" Jono klammerte sich regelrecht an Seth und drückte sein Gesicht an dessen Brust, während er die Augen zusammenkniff und wieder auf diese Kälte wartete, die ihm das Leben rauben könnte. Seth lachte irre auf. Jono umarmte ihn zwar, doch so konnte er ihm das Leben besser entziehen denn je, seine Aura glühte und würde Anubis jetzt nicht dazwischenfunken, hätte er diesen Jungen getötet, wahllos. "Bist du dir da so sicher? Bist du dir auch sicher, dass dein Gott nicht auch nur mit dir spielt?" "Ja, da bin ich mir sicher!" Seth beugte sich zu dem kleineren hinunter und legte ihm seine kalten, aus eis bestehenden Lippen auf. Flöste ihm den Atem des Todes ein. Anubis wusste warum er Jonouchi ausgesucht hatte. Er hatte ein gutes Herz und er war es leid, ständig im Krieg zu leben. Glaubte Seth wirklich, es würde ihm Spaß machen jedes Mal die Toten zu balsamieren? Wie oft waren schon seine Familien darunter? Er wollte einfach nur Frieden. Jonouchi erstarrte bei der Kälte , die sie umgab und dennoch hielt er Seth immer noch fest und als sich ihre Lippen trafen, zögerte er erst kurz, ehe er diesen frostigen Kuss mit seinem inneren Feuer erwiderte und sogar die Augen schloss. Durch dieses Feuer schaffte es das Bewusstsein des Priesters, sich für einen kurzen Moment an de Oberfläche zu drücken. Das Feuer holte ihn, wenn auch nur kurz, zurück. Er stieß, als er erkannte was geschah, den Blonden von sich und entfernte sich mit weit aufgerissenen Augen von ihm. "Geh! Lauf weg!" Seth spürte schon wieder, wie sein Gott sich in ihn einschlich, immer wenn er einen neuen zum sterben auserwählt hatte. Nun wusste Seth was der Pharao meinte, als dieser sagte, er würde durch Jonos Hand sterben. Er war stark genug dies zu bewerkstelligen. Dieser starrte Seth geschockt an und stolperte über seine eigenen Füße, als er ihn zurückstieß. Der Blonde fiel zu Boden und zitterte vor Kälte, die sich in seine Knochen eingenistet hatte. Selbst wenn er wollte, hätte er nicht laufen können. Athemu war auf den Weg in die heilige Halle, er wollte zu Ra beten, doch als er dieses Bild sah, was sich ihm bot, weiteten sich geschockt seine Augen und er schnellte auf Seth zu. "Seth! Wie lange noch... wie lange..." Mit der Kraft des Ra bezwang er den Gott Seth, schloss ihn zurück in das Innerste seines Wirtes. Seth klappte daraufhin in den Armen seines Cousins zusammen. Jono sah mit an, wie Athemu den Gott in Seth bannte. Nur langsam krabbelte er auf die beiden zu, als Athemu mit Seth in seinen Armen auf den Boden sank. "Jonouchi... mein Cousin ist... fast wie ein auf ewig Erden Weilender. Wird ein Wirt zu schwach für diesen Gott, wählt er einen Neuen. Doch Seths Magie ist so mächtig, dass diese Gottheit ihn icht gehen lassen will. Bis jetzt ist jeder, der unter Gott Seth stand, krank geworden. In jeder Generation..." Die Worte des Pharaos hörte der Blonde wie durch dicke Watte, denn seine Konzentration galt Seth, den er nun in die Arme zog um ihn zu wärmen... er war immer noch eiskalt. "Ihr seid nicht krank und abartig, Seth... er... hat euch so gemacht... ihr seid es nicht." Jonouchi wisperte immer wieder diese Worte und klammerte sich erneut an den anderen an, er würde nicht zu lassen, dass man ihm noch einmal weh tat. "Jonouchi..." Es traf Athemu wie ein Stich ins Herz, als er sah, wie der Blonde Seth in seine Arme zog... Ra liebte ihn schon immer, er liebte Anubis... "Er ist wie er ist, Jonouchi. Hilf mir ihn in sein Gemach zu bringen..." "Nein, das glaube ich nicht... eure... Götter haben ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist! Sonst würde er nicht schon tausendmal versucht haben sich zu töten!" Vorsichtig erhob sich Jono und zog Seth einfach mit sich. Trug ihn zurück in dessen Gemach, wo er ihn auf das Bett ablegte. Eine Weile betrachtete er das Gesicht des anderen, ehe er sich einfach auf einen der Sessel niederließ, weil er dabei sein wollte, wenn Seth erwachte. Nach einer Weile schlief der Blonde ein, was er nicht ahnte war, dass Seth mit der ankommenden Nacht wieder zu Kräften kam, die Kälte stärkte ihn und er erwachte. Seths Kopf dröhnte, er sah sich um. Ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und stoppte bei seinem ehemaligen Sklaven. "Jonouchi..." Seine Stimme war schwach und er fragte sich allen ernstens, warum Jonouchi hier war. Nach alledem, was er ihm antat und vielleicht noch antun würde. Warum? Jono hob müde die Augenlieder an, als er die Stimme Seths ausmachen konnte "Seid ihr wach?" Er erhob sich und sah zu Seth rüber, der endlich erwacht war. "Wie... wie geht es euch?" "Wie würdest du dich fühlen, wenn du nicht sterben kannst?" Seth schloss die Augen, genießerisch nahm er die Kälte der Nacht war, die in sein Gemach strömte. Jono ging auf Seth zu, der immer noch im Bett lag und öffnete eine der Schnallen, die an seinen beiden Handgelenken stets waren und zeigte Seth einige Narben. Sie zeigten, dass er auch schon einige Male versucht hatte sich umzubringen. "Meine Herren haben mich immer wieder zurückgeholt. Sie sagten, ich sei zu kostbar und dass nur sie mich töten dürften. Ich weiß, wie ihr euch fühlt... zumindest ansatzweise..." er zog sich die Schnalle wieder über und rieb sich leicht über das Handgelenk. "Es... ich..." Jono schüttelte schüttelte den Kopf und strubbelte sich verzweifelt durchs Haar. "Ihr seid nicht... krank und abartig..." "Ach. Woher dieser Sinneswandel? Ich trank das Blut deiner Schwester, nahm mir deinen körper, zerstörte deine Seele, rammte dir Pfeile in den Leib und da sagst du mir, ich wäre nicht grausam und krank? Nimm den Schlüssel auf der Kommode und verschwinde! Er löst deinen Reif vom Hals!" Somit erhob sich der Priester und trat auf seinen Balkon, der Wind umspielte seinen Körper und das fahle Mondlich brach sich in seinen Augen, er wirkte unwirklich. Wie einer dieser von ihm verhassten Götter. "Dann lasst es mich anders ausdrücken, ihr..." Jono hob eine Hand an und fuhr über den feinen Reifen, der um seinen Hals gespannt war, den hatte er ganz vergessen... er steckte den Schlüssel ein und legte den Reif ab. Ging danach hinaus auf den Balkon, weil er noch nicht das gesagt hatte, was er sagen wollte. "Ihr wart nicht immer so... dieser Gott... hat euch zu dem gemacht, was ihr jetzt seid. Ich weiß, was ihr mir alles angetan habt, nur zu gut! Und das werde ich euch auch niemals verzeihen, aber... ich kann nicht glauben, dass... ihr das alles genießt. Schaut mich an und sagt mir, dass ihr es genossen habt, die ganzen Menschen unter euch zu quälen... sagt es mir!" "Du verstehst es nicht! Ich bin im Gegensatz zu dir mit diesem Gott in meinem Körper geboren worden!" Seth blickte den Jungen an, sein Körper verspannte sich, kniff die Augen zusammen und presste die Zähne aufeinander. "Ich..." Seth ging noch einmal kurz in sich ehe er auf den anderen zuging, ihn packte und ihn fest gegen die Brüstung des Balkons presste. Jono sollte glauben, dass er es genoss, es war so besser für ihn und besser für sich selbst, wenn er das tat. "Ja, ich genieße es! Die angserfüllten Blicke, das Wimmern, das Flehen, die Unterwürfigkeit, den Hass! Ich-genieße-es!" Geschockt starrte Jonouchi den Priester an, als er ihn gegen die Brüstung presste. Jedoch sah er Seth in die Augen, als er sprach, sah ihn einfach nur an. "Ich glaube euch nicht!" Er hob eine freie Hand an und strich mit spitzen Fingern sanft über die zahlreichen Wunden und Narben, die des anderen Körper zierten. "Wieso belügt ihr mich?" "Ich belüge dich nicht, du sollst mich hassen! Es ist so bestimmt!" Seth ließ den anderen los, als er die Berührungen auf seiner Brust spürte, wich einige Schritte zurück, als hätte er Angst diese Zartheit zu spüren, die der andere ihm gerade schenkte. "Ich kann euch nicht mehr hassen... und ich glaube nicht daran, dass es bestimmt ist! Jeder ist für seine eigene Zukunft verantwortlich!" Jonouchi schüttelte wild den Kopf und blieb stur stehen, er wollte ihn nicht so verlassen. Sie hatten sich gegenseitig schon zuviel angetan, als dass er erneut voller Hass von ihm gehen wollte. "Wieso hört ihr nicht einmal auf euer Herz?! Nicht auf das eures Gottes sondern auf euers! Ihr habt ein eigenes und... es sitzt hier drin..." er trat wieder auf Seth zu und legte ihm eine Hand auf die Brust, wo Seths Herz darunter lag. "Was erwartest du von mir? Ich besitze kein Herz, man nahm es mir." Diesmal wich Seth nicht zurück, er hatte zwar Angst vor dieser Berührung, aber trotzdem blieb er und verharrte. "Ich erwarte gar nichts, und hättet ihr kein Herz, hättet ihr mich schon längst getötet... und ihr hättet nicht versucht, den Mörder eurer Sklaven zu finden." Der Blonde sah zu dem Größeren auf und ließ seine Hand noch eine Weile auf Seths Brust ruhen, ehe er sie wieder wegnahm und an seine Brust presste. "Und ihr hättet mir nicht euer Zeichen genommen, den Schlüssel gegeben... ihr habt wohl ein Herz." "Was lässt dich in dem Glauben, das ich es vielleicht nicht doch tun werde... dich töten?" "Gar nichts... vielleicht werdet ihr es tun... vielleicht kommt euch aber auch jemand dazwischen." "Lass mich nun allein." Joo nickte kurz und verbeugte sich schließlich respektzollend und drehte sich um, um das Gemach zu verlassen. Seine Beine trugen ihn zu den Götterstatuen, wo zuvor noch Seth auf dem Boden kniete und in seinem eigenen Blut badete. Er faltete seine Hände auf den Schoß, als er nun saß und betete und dankte Anubis, dass er ihm Kraft gab und ihm zeigte, dass nicht alle Götter schlecht waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)