Angels & Demons von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Intermezzo (1) - Zukunft ----------------------------------- "Du musst den Bogen ruhiger halten, Rin-chan, sonst schießt du meilenweit daneben." Rin versuchte Kagomes Anweisungen zu folgen, aber je mehr sie versuchte die versuchte, die Hand, in der sie den Bogen hielt, ruhiger zu halten , desto mehr zitterte ihre Hand. "Entspann dich, Rin ... du bist viel zu verkrampft", sagte Kagome wieder neben ihr. "Ich versuch es ja!", erwiderte sie patzig. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schüttelte Kagome den Kopf. "Iie, tust du nicht. In deinem Wahn sofort alles richtig zu machen, wirst du unkonzentriert", sagte sie. Sie betrachtete kurz den Rest des Apfels, an dem sie gekaut hatte, und warf ihn dann ins Gebüsch. Sie putzte sich die Hände an ihrem Mantel sauber und stellte sich dann hinter Rin. Rin fühlte auf einmal, wie sich Kagomes Hände auf ihre legten und sie sanft umschlossen. An ihrem Ohr hörte sie wieder Kagomes leise Stimme: "So und jetzt entspann dich, Rin-chan. Es gibt keinen Grund, verkrampft zu sein. Du hast alle Zeit der Welt, das zu lernen." Rin wollte widersprechen, aber Kagome ließ sie erst gar nicht zu Wort kommen. "Ich weiß, dass du Bogenschießen lernen willst, um nicht immer von anderen beschützt werden zu müssen. Ich kann das gut verstehen, aber wenn du das im Hauruck-Verfahren lernen willst, wird das sehr schwer für dich." Kagome korrigierte ein wenig Rins Haltung, bevor sie fort fuhr. "Mach die Augen zu, Rin-chan." "Was?" "Vertrau mir, Rin-chan. Du wirst schon sehen." Rin tat wie ihr geheißen und schloss tatsächlich die Augen. "Atme ruhig aus, Rin ... versuch dich fallen zu lassen ... es ist alles in Ordnung. Niemand ist hier; du hast alle Zeit der Welt, zu zielen ...und jetzt atme wieder ruhig aus ... denk an Sesshoumaru und wie stolz er auf dich sein wird, wenn du das schaffst, Rin-chan ... nein, nicht die Augen öffnen! Und jetzt versuch den Wind zu fühlen ... aus welcher Richtung er kommt ... und wenn du es für richtig hältst, dann lass den Pfeil los." Vor Rins Augen erschien der Inu Youkai, der große hoch gewachsene Dämon mit dem weißen Gewand und der kostbaren Rüstung. Sie dachte an sein langes wallendes Haar und wie gern sie es schon immer hatte berühren wollen und an seine honiggelbe Augen, die versuchten, jedes Gefühl zu verbergen ... Rin ließ die Sehne los und der Pfeil schoss schnurgerade davon. Sie hörte, wie er in dem Heuballen stecken blieb. Als Kagome sanft ihre Hände auf ihre Schultern legte, öffnete sie die Augen. Der Pfeil stecke tatsächlich in dem Heuballen. Er war zwar noch ziemlich am äußersten Rand, aber das war besser gewesen, wie alles bisher. Strahlend wandte sie sich zu Kagome um. "Oh, arigatou, Kagome-san!" Sie fiel Kagome mit einem warmen Lächeln und leuchtenden Augen in die Arme. "Bald werde ich richtig Bogenschießen können", freute sie sich. Auch Kagome lachte. "Na ja, ganz so schnell wahrscheinlich nicht. Aber das war schon einmal ein guter Anfang." Vor ihrem geistigen Auge meinte Rin noch einmal Sesshoumaru zu sehen und glaubte sogar, dass kurz, ungefähr so lang wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, ein wenig Stolz in seinen Augen aufgeblitzt war. * * * Nach einer weiteren halben Stunde Üben ließ Kagome Rin schließlich allein. Rin wollte scheinbar für heute noch nicht aufgeben und trainierte verbissen weiter - aber mit wesentlich besseren Ergebnissen als noch vor ein paar Tagen. Sie wollte zu Miroku und Sango, aber sie entdeckte sie nirgends. Stattdessen sah sie Kato vor einem Zelt sitzen. Vor sich hatte er mehrer Flaschen und Kübel mit verschiedenem Pulver stehen. Neugierig gewordenen trat sie ein bisschen näher zu Kato. "Na? Neugierig?", grinste er sie breit an. Ertappt sah sie zu Boden. "Ähm ..." Aber Kato lachte nur. "Komm setzt dich zu mir." Auffordernd klopfte er mit der Hand auf den Boden neben sich. Kagome kam der Aufforderung nach und setzte sich neben ihn. "Entschuldige, wenn ich dich gestört habe, Kato", sagte sie nervös. "Ach was, hast du nicht. Keine Sorge", sagte er. Er grinste sie wieder an. "Ich wette, du fragst dich, was das hier alles für ein Zeug ist, stimmst's?" Als sie nickte, fuhr er fort. "Das hier zum Beispiel ist eine Rauchbombe." Kato hielt eine kleine braune Kugel hoch. "So ziemlich klein und unbedeutend, aber wenn man sie fallen lässt ...- warte, ich zeig's dir." Er warf die kleine Kugel zwei Meter entfernt aufs Gras. Zwei Sekunden später waren sie von einer Rauchwolke umschlossen. Kagome fing an zu husten. "Oh Mann", keuchte sie, "wofür braucht ihr so was?" "Trug und Täuscherei können wertvolle Mittel sein", antwortete Kato. "Ninja benutzen so etwas öfters, um ihren Gegner zu verwirren. "Bist du auch ein ...?" Kagome sah ihn an. "Ein Ninja? Hai. Ich war einer. Jetzt bin ich genauso heimatlos wie viele andere hier auch." Seine Stimme klang unheimlich bitter. "Jetzt muss ich meine Familie rächen ..." Kagome biss sich auf die Lippe. Sie wünschte, sie hätte den Mund gehalten. "Ich hätte nicht fragen dürfen ...", stammelte sie leise. "Nein, ist schon o.k." Er blinzelte kurz, so als hätte er kurz etwas ins Auge bekommen, aber Kagome wusste es besser. "Was ist das?", fragte sie, um ihn von dem Tod seiner Familie abzulenken. Sie zeigte jetzt auf wesentlich größere Kugeln. Sie waren in etwa so groß wie eine zusammengeballte Faust. Sie waren in graues Papier gewickelt, sodass sie schlecht sagen konnte, wofür sie waren. "Das ist nur Sprengstoff. Kleine Bomben, ich hab sogar noch größere", erwiderte er. "Erinnerst du dich an die Explosion, als ich dich befreit habe? Das war so ein Paket." "Kato", sagte sie, "ich habe mich nie dafür bei dir bedankt." "Das brauchst du auch nicht", meinte Kato und lächelte leicht. "Ich hab es gern gemacht, wenn es unserem Ziel ein wenig näher bringt. Außerdem bist du ein nettes Mädchen." "Dir bedeutet deine Rache alles, nicht wahr?" Er biss die Zähne zusammen, sah auf den Boden. "Etwas anderes habe ich nicht mehr ..." Dann sah er sie plötzlich wieder an, sein trauriger Gesichtsausdruck war wie weggewischt. "Ich hab hier noch etwas anderes, das könnte interessant sein." Er verschwand kurz in dem Zelt hinter sich, tauchte aber sofort wieder auf. In der Hand hielt er einen Packen dunklen Stoff. Als er ihn ausbreitete, stellte er sich als Umhang heraus. "Das ist etwas ganz besonderes", sagte Kato ein wenig stolz. "Ich habe sie nicht ganz alleine gemacht, weil es unheimlich viel Arbeit ist und es schwer ist, diese Youkai in die Finger zu kriegen ... aber das Ergebnis kann sich sehen lassen." "Und was soll an diesem Unhang so besonders sein?" "Nun, er ist zum Beispiel feuerfest, er hält einen unglaublich warm und er ist sogar bis zu gewissen Mengen Wasser abweisend. So ein Umhang hat VIELE nützliche Eigenschaften. Und er ist gemacht aus ...-" Aber Kagome kam ihm zuvor. "Feuerrattenhaar." "Woher weißt du das?" Aber Kagome antwortete nicht. Vor ihrem geistigen Auge sah sie nur wieder Inu Yasha in seinem scharlachroten Suikan, wie er aus einem Feuer gesprungen kam ... wie er ein halbes Dutzend Pfeile mühelos abwehrte. Kagome antwortete Kato nicht, sie nahm ihn noch nicht einmal mehr richtig wahr. Vor sich sah sie nur wieder diese Augen ... diese orangen Augen ... in denen keinerlei Gefühl zu sehen waren ... so kalt ... kalt, kalt ... Kagome erwachte wie aus einem schlechten Traum. Sie war schweißgebadet und sie atmete wesentlich schneller als normal. Langsam drang wieder Katos Stimme in ihr Bewusstsein ein. "...es gibt sonst nur noch die so genannten Ufui-Affen und die Gamemba-Schafe, deren Fell man zu diesen Mäntel verarbeiten kann. Aber die Ufui-Affen gibt es in diesen Regionen nur noch vereinzelt, sie wohnen eigentlich weiter oben im Norden. Und die Gamemba-Schafe wurden früher oft von Menschen gehalten - mein Onkel hatte sogar eine eigene Herde -, doch als Jagan die Dörfer überfiel, wurden viele von ihnen abgeschlachtet-" Katos Redefluss schien inne zu halten, als sein Blick auf Kagome fiel. "Alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Ihre Stimme war nur noch ganz brüchig, ihre Kehle fühlte sich ganz heiser an. "Hai ... mach dir keine ...Sorgen, Kato", sagte sie stockend. Bevor Kato noch ein Wort sagen konnte, war Kagome bereits aufgesprungen und davon gerannt. Und verfolgt wurde sie von der Vision der zwei kalten orangen Augen ... * * * IN DER ZUKUNFT, JAHR 2004; JAPAN, TOKYO Jedem im Hause Higurashi war klar, dass etwas an der ganzen Sache faul sein musste. Vor ein paar Tagen hatten plötzlich der Inspektor Wachige Ichiro und die Kommissarin Erugata Sora vom Tokyoter Morddezernat vor ihrer Tür gestanden und hatten ihnen verkündet, dass Kagome Hauptverdächtige in einem Mordfall war. Sie wurde beschuldigt, Otegi Hojo mit einem Pfeil getötet zu haben. Danach soll sie die Wohnung verlassen haben und geflohen sein. Noch immer galt Kagome als verschwunden. Frau Higurashi und Souta war die ganze Sache nicht geheuer. Vor allem, da Kommissarin Erugata inoffiziell gesagt hatte, dass es Spuren eines Kampfes gegeben hätte. Außerdem sei es in dem Raum unnatürlich kalt gewesen, so kalt, dass man, wenn man länger in der Wohnung bleiben würde, erfrieren würde. Spätestens als Souta bemerkt hatte, dass jemand das Siegel vom Knochenfressenden Brunnen gerissen hatte, war allen drein klar, dass Kagome wieder in der Sengoku Jidai war. Und dass wahrscheinlich nicht Kagome, sondern jemand anders aus dem Mittelalter Hojo getötet haben musste. Aber von ihrer Vermutung erzählten sie weder Kommissarin Erugata noch Inspektor Wachige etwas. Frau Higurashi machte sich starke Sorgen um ihre Tochter. Zu dem Mordfall kam noch hinzu, dass Kagome wahrscheinlich sehr überstützt hatte aufbrechen müssen, wenn sie ihnen noch nicht einmal Bescheid sagen konnte. Es musste wieder etwas passiert sein, dass Kagome so eilig zurück in die Sengoku Jidai gereist war, trotz den Ereignissen vor fünf Jahren. Kagomes Mutter hoffte bloß, dass Kagome in der Sengoku Jidai blieb, wo die Polizei sie niemals finden würde. Sobald sie nämlich in die Zukunft zurückkehren würde, würde sie praktisch der Polizei in die Arme laufen. Denn der Higurashi-Schrein war seit Hojos Ermordung ständig voller Polizisten und entweder der Inspektor oder die Kommissarin waren anwesend, die ihnen nicht wirklich glaubten, dass sie nicht wussten, wo Kagome war. Blieb zu hoffen, dass Kagome wenigstens so lange in der Sengoku Jidai blieb, bis die Polizei aufgab, bei ihnen rumzuschnüffeln und es wieder sicherer für sie war. Aber noch ein anderes ungutes Gefühlt hatte Kagomes Mutter beschlichen. Sie hatte so eine Ahnung, dass diesmal Kagomes Reisen im Mittelalter sehr gefährlich werden würden. Verdammt gefährlich sogar. Vor fünf Jahren hatte sich Frau Higurashi damit beruhigen können, dass Inu Yasha niemals zulassen würde, dass Kagome etwas geschah - doch diesmal sagte ihr irgendetwas, dass der Fall etwas anders lag. Und das beunruhigte sie noch mehr als die Schnüffeleien der Polizisten und des Inspektors. TO BE CONTINUED ... * * * * * Ich weiß, bis zu diesem Kap hat es verdammt lange gedauert, aber eine Zeit lang fehlte mir einfach die nötige Motivation zu A & D -.-" Außerdem ist das Kap hier eher ein Lückenfüller, weswegen es auch so kurz ist. Spätestens im übernächsten Chapter wird unser Inulein wieder auftauchen, ich muss gucken, wie lang ich das nächste Kap mache und wie viel ich da reinpacke ^^ Außerdem will ich mich noch mal für die vielen Kommis bedanken. Ihr seid echt spitze! Ein gigantisches THANX an euch alle! Sayonara Yena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)