Angels & Demons von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Into the Shadows ---------------------------- Was sind die Gedanken des Krieges? „SANGO! PASS AUF!“ Durch Mirokus Aufschrei, erblickte sie noch rechtzeitig das halbe Dutzend Shuriken, die auf sie zugeflogen kamen und konnte noch rechtzeitig mit einer Seitwärtsrolle ausweichen. Die Shuriken flogen über sie hinweg und durchbohrten stattdessen einen Isuaki, der sofort in sich zusammen sank. Sango war sofort wieder auf den Beinen und hielt ihren Hiraikotsu bereit, den Blick auf Chiyo gerichtet, dir ihr in ihrem kurzen Kampfdress gegenüberstand und laut lachte. „Hey, alles okay, Sango?“ Sie erblickte Miroku, der sich die linke Schulter hielt und sie besorgt musterte. Sango erwiderte seinen besorgten Blick, seine Kutte war mit Blut besudelt und er hatte zahlreiche Schnittwunden, doch sie befürchtete, dass sie nicht allzu viel besser aussah. Sie nickte knapp auf seine Frage hin, aber die Sorge in seinem Blick blieb. „Hättet ihr beide jetzt wohl die Güte, mich nicht mehr zu ignorieren?!“ Sofort hatte die Chiyo wieder die volle Aufmerksamkeit des Mönches und der Dämonenjägerin, die in Kampfposition gingen, entschlossen, es mit ihr aufzunehmen. „Wie niedlich“, belächelte Chiyo sie, dann zog sie Tatsorou aus ihrem Gürtel und rief: „GREIFT SIE AN!“ Miroku und Sango kämpften Rücken an Rücken, kämpften miteinander und verteidigten sich gegenseitig gegen die Byougan, so aussichtslos der Kampf auch war – doch um keinen Preis der Welt würden sie aufgeben … Warum kämpfst du? Auch Kagura hatte einen Gegner, der ihr mehr als ebenbürtig war und mit dem sie es beinah genoss, sich mit ihm zu messen. Der heftige Wind peitschte ihnen um die Ohren und starke Blitze zuckten um sie herum – Kagura und Raiu kämpften mit der Gewalt der Natur gegeneinander. Ein Blitz bohrte sich neben ihr in das Dach, auf dem sie stand; unweit von ihr lachte Raiu schallend. Sie knurrte wütend. „Bald wird dir das Lachen schon vergehen“, versprach Kagura ihm grollend und in einer erneuten Attacke schwang sie ihren mächtigen Fächer. Was ist es wert, zu kämpfen? Toukijin löschte an jenem Nachmittag unzählige Leben aus, denn nichts und niemand konnte Sesshoumaru aufhalten. Unermüdlich kämpfte er gegen die Scharen von Byougan, die versuchten ihn zu bezwingen, doch die meisten kamen noch nicht einmal in seine Nähe. Seine Augen hatten immer die erschreckende Farbe von Blutrot und auch Toukijin glänzte in der gleichen Farbe von dem vielen Blut der Youkai, das auf der Klinge klebte. Sesshoumaru kämpfte nicht für die Verlorenen, auch nicht für Inu Yasha, dessen Präsenz er deutlich spürte, aber nicht sehen konnte, er kämpfte noch nicht einmal für sich. Es gab nur einen Grund, warum er fast wie ein Berserker auf die Byougan und die Isuaki einhieb: Rin. Rin, das fröhliche, kleine Menschenmädchen, dass es liebte, Wildblumen zu pflücken und sie später als Kranz um ihren und Jakens Hals hängte … das Mädchen, dass immer an seiner Seite war und ihm vertraute … Rin, das Menschenmädchen, das ihm gezeigt hatte, dass er seinem Vater doch ähnlicher war, als er dachte … Dieses verfluchte Menschenmädchen, das es geschaffte hatte, dass er die Kontrolle über sich verlor – und es gab nichts, was er mehr hasste, als die Kontrolle über sich zu verlieren. Nur wegen ihr kämpfte er gerade wie ein wahrer Berserker. Nur wegen ihr … Wieso hat sie bloß das Lager verlassen?! Ich habe es ihr verboten und sie sollte mir gehorchen! Warum hat sie sich in Gefahr gebracht? Warum hat sie nur dieses Verlangen, zu kämpfen?! Überschäumend vor Wut auf Rin, hatte er Toukijin zurück in seinen Gürtel gesteckt und kämpfte jetzt mit bloßen Händen. Er rammte einem Youkai die Hand in seinen Brustkorb, der nächste bekam sein Dakasso zu spüren. Beide brachen zusammen und waren augenblicklich tot. Und so ging es weiter. Youkai für Youkai. Seine Hände – seine Klauen – waren rot vom Blut der Youkai. Blutrot. Verflucht seiest du, Rin, dass du mich dazu bringst, die Kontrolle über mich zu verlieren … Für wen kämpfst du? Kagome hatte bereits fast ihren ganzen Pfeilvorrat aufgebraucht, weswegen sie mit den Zähnen knirschte. Sie hasste es, so hilflos zu sein. Jiyu stand neben ihr und prügelte sich gerade mit zwei Isuaki, um sie von ihr fernzuhalten, außerdem konnte sie in einer Seitenstraße Kouga sehen, der mit dem Anführer der Isuaki kämpfte, sehen. Und da war noch eine Miko, mit der Pao gekommen war … Freya, hieße sie, hatte sie gesagt. Göttin der Liebe … Sie schien sehr mächtig, doch ihre Aura war von Trauer und Schmerz durchzogen, ebenso waren in ihren Augen der Ausdruck von Müdigkeit; ohne mit ihr gesprochen zu haben, wusste Kagome, dass sie des Lebens und des Kämpfens müde wurde … ihre Augen zeigten, dass sie schon alt sein musste, obwohl ihr Körper der einer jungen Frau war. Sie sah sich um. Die Häuser um sie herum brannten lichterloh und Pao konnte das Element nicht kontrollieren und zurückgehen lassen, weil es die Grenzen längst überschritten hatte, dass man sie noch kontrollieren konnte. Sie waren nicht nur von den Youkai eingekesselt, sondern auch vom Feuer. Wie sollten sie mit den restlichen überlebenden Menschen fliehen? Es war schier aussichtslos – Jiyu hatte sich einen Arm gebrochen und konnte deswegen nicht fliegen, ebenso lag Shippo noch ohnmächtig in ihrem Lager. Sie hatten Massen an schwer Verletzten, die eigentlich vor Ort versorgt werden mussten, und die Kirara alleine nicht alle aus der Stadt herausschaffen konnte. Wie sollten sie diese Stadt des Todes je wieder lebendig verlassen können? Why is it running - I'm crying alone, I'm abandoned. I'm walking over the fire and dead bodies, Where are all those humans, Who conjure up these dark rites, Where are they? Wirst du die geliebten Menschen rächen, die du verloren hast? Sie wusste, dass er hier war, sie konnte ihn spüren, doch sie konnte ihn nicht sehen. Noch nicht, sie wusste, dass Inu Yasha sich noch zeigen würde. Er war hier irgendwo, irgendwo in den Gassen zwischen den brennenden Häusern. Sie konnte nicht gerade sagen, dass sie keine Angst vor der nächsten Begegnung mit Inu Yasha hatte – denn es stimmte nicht, sie hatte mordsmäßige Angst. Schließlich würde er immer noch versuchen, sie zurück in die Schwarze Feste bringen, wo sie Jagan keine Schwierigkeit machen konnte; aber sie musste näher an ihn heran, um die alten, tief in ihm verschlossenen Erinnerungen wieder zu erwecken – auch wenn sie immer noch keinen Schimmer hatte, WAS genau sie dafür tun musste. Sie orientierte sich erneut. Wo war Jiyu hin? Er hatte doch gerade eben noch neben ihr gestanden? Neben ihr krachte ein glühender Balken zu Boden, sofort kroch das Feuer auf das Heu zu, das auf dem Boden lag, und entfachte es. Erschrocken stolperte sie einige Schritte zurück, als sie gegen etwas Hartes stieß. „Hallo, meine Kagome“, flüsterte eine Stimme hinter ihr. I'm looking for you I'm searching and asking you to show me The right way at the moment - There is only fire left everywhere, It's running my mind, it creates the Terrible state of oblivion. There will be no more sun, neither flowers, nor forests, Only fire, fire, fire. Wie weit wirst du gehen, um die zu retten, die du liebst? Eine Hand legte sich ihr auf den Mund, bevor sie auch nur einen Ton herausbringen konnte. Sie spürte seinen Körper direkt an ihren Rücken, die andere Hand lag auf ihren rechten Arm. Niemand bemerkte Inu Yasha, alle waren zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben, als dass jemand Jagan’s treue rechte Hand bemerkt hätte. Sie schluckte … „Na, Kagome … sag, hast du mich vermisst?“ Seine Stimme an ihrem Ohr, sein Atem auf ihrer Haut – wann war er ihr das letzte Mal so nahe gewesen? Wie sehr hatte sie sich in den letzten fünf Jahren nach ihm gesehnt? Sie konnte nicht antworten; langsam zog er sie rückwärts in eine Seitenstraße. Das Feuer schien ihr von allen Seiten entgegen zu kommen, der Rauch, den sie einatmen musste, wurde unerträglich, dass sie vergebens versuchte, hinter seiner Hand zu keuchen. „Menschen … ihr seid so erbärmlich und so schwach!“ Aus seiner Stimme sprach pure Verachtung. „Ihr habt es verdient, dass man euch auslöscht … ihr seid es nicht wert zu leben … am allerwenigsten du! Und weißt du auch, warum?“ Tränen standen in den Augen von Kagome, ohne dass sie hätte sagen können, ob das vom Rauch kam oder ob es wegen Inu Yasha war. Unerbittlich zog Inu Yasha sie weiter, sie stolperte hinter ihm her … das Herz der Schlacht hatten sie hinter sich gelassen … Sie schüttelte den Kopf, krächzte leise. „Du bist nur eine billige Kopie von jemand, die du verzweifelt versuchst zu sein. Aber du weißt doch …-“ Wieder streifte sein Atem ihre Haut. „Das Original ist besser als jede Kopie, und sei sie noch so gut …“ Er lachte schallend. „Du bist nichts wert, weniger als Dreck. Du bist eine Miko, eine Hexe … du bist es nicht wert zu leben! Töten sollte ich dich, jawohl, tot solltest du sein …!“ Inu Yasha war stehen geblieben, die Hand hatte er von ihrem Mund genommen, sie schluchzte laut auf, als er fast schon sanft über ihre Wange strich. „So eine zarte Haut … so schöne Lippen … für eine billige Menschenfrau!“ Die sanfte Berührung war plötzlich weg, stattdessen hatte sie im nächsten Augenblick das Gefühl, ihr Gesicht würde vor Schmerz explodieren, als seine Hand ihre Wange traf. Wehrlos taumelte sie gegen eine Wand und fiel hilflos auf die Knie, sie konnte kaum noch sehen, die Tränen verschleierten ihr die Sicht, der Rauch kratzte in ihrem Hals … „Du bist nichts wert“, hörte sie ihn sagen, abfällig sah er sie an. „Komm mit! Wird Zeit, dass wir hier wegkommen!“ Grob wurde sie wieder am Arm gepackt und irgendwie fand Inu Yasha einen Weg durch dieses Feuerlabyrinth. Das Feuer schien von allen Seiten zu kommen, so schien es ihr zumindest, als sie hinter Inu Yasha herstolperte. Sie fühlte sich so elend wie schon lange nicht mehr … ihr Körper und ihre Seele schmerzten und ihr Herz blutete … und wieder war da diese Kälte... … die sie durchdrang … … und alles in ihr gefror … Fire - which burnt my heart, Fire - which burnt my eyes, Fire - which killed my soul, Fire - the demon's power of darkness Which condemned us to living in dark ages. Wirst du auch gegen diejenigen kämpfen, die jetzt deine Feinde sind und die einst deine Freunde waren und die du geliebt hast? My bloody heart … My bloody soul … Tears of blood drop out of my eyes, I’m cold, I’m empty, I’m deaf, … I don’t feel anything … Es dämmerte bereits. „Wo werde ich hin gebracht?” Das dunkel gewordene Blätterdach rauschte über ihnen leise, denn noch immer war es stürmisch und es regnete. Sobald Inu Yasha und sie die brennende Stadt verlassen hatten, war er ohne zu zögern, in den dunklen Wald marschiert, während es über ihnen immer noch donnerte und blitzte. Kagome hatte sich nicht gewehrt, wie in Trance, mit einem Nebel vor ihren Augen, war sie ihm gefolgt, denn er erst jetzt begann sie wieder richtig ihre Umgebung wahrzunehmen. Zuvor war es so gewesen, als wäre sie blind und taub zugleich gewesen, kombiniert mit dieser dumpfen Leere … Inu Yashas Worte hatten geschmerzt, es war mit Worten nicht mehr zu beschreiben, wie sehr; es war als hätte er selbst mit seinen Krallen ihr Herz in Stücke gerissen. Hatte sie zu erst versucht seine Worte zu ignorieren, sich zu sagen, dass sei nicht Inu Yasha, doch dann war mit seinem brutalen Schlag ins Gesicht gleich alles doppelt zurück gekommen. Ab da war da nur noch diese Leere gewesen … erst jetzt, viel später, lichtete sich ein wenig der Schleier … doch noch immer schwebte er über ihr … Inu Yasha ging vor ihr, sie sah nur seinen Rücken und seine silberne Mähne. Er hatte ihr die Hände zusammen gebunden, sodass sie sich nicht wehren konnte, und führte sie jetzt an einem Strick hinter sich her. „Zu Jagan-sama. In die Schwarze Festung.“ War er eben fast noch richtig redselig gewesen, so war er jetzt umso schweigsamer. „Warum hilfst du ihm? Jagan, meine ich“, fragte sie. Ein Knurren kam von vorne. „Ich wüsste nicht, was dich das angehen würde.“ Durch einen Ruck am Seil, stolperte sie nach vorne und fiel hin. „Und halt lieber den Mund, wenn du einigermaßen heil in der Festung ankommen willst.“ Sie biss die Zähne zusammen und stand wieder auf. Schmerz pulsierte durch ihre Knie und ihre Hände, doch schweigend folgte sie ihm weiter durch den Wald. Als es wieder donnerte, zuckte sie erschrocken zusammen. Sie schluckte. „Warum gehen wir eigentlich zu Fuß? Gibt es keinen schnelleren Weg?“ „Redet ihr Menschen eigentlich immer so viel?! Das ist einfach nicht zum Aushalten, wisst ihr das?“ „Osuwari“, entkam es ihr. Sofort verfluchte sie sich dafür auch schon wieder, was würde er jetzt mit ihr tun, dass sie ihn so gedemütigt hatte? Und das zum zweiten Mal. Nervös blickte sie über den Rand des Loches im Boden – es war fast schon ein Reflex gewesen, dieses Wort zu sagen, sobald er sie in irgendeiner Art beleidigte; und bei Gott, er hatte sie früher hunderte von Malen beleidigt. Weitere zehn Sekunden vergingen … dann tauchte plötzlich ein wütendes Gesicht mit glühend roten Augen über dem Rand auf. Mit einem stoischen Gesicht erwiderte sie seinen zornigen Blick. I’m big, I’m proud, I’m invincible, With a heart, made of Ice, I’m frozen, yeah! Have fear! Inu Yasha war aus dem Loch gestiegen, das er in den Boden gerammt hatte, und versuchte die Schmerzen in seinem Rücken zu ignorieren, denn dieser pochte so stark, als wäre ein kompletter Baumstamm auf ihn gefallen. Wut durchkochte ihn; sie hatte ihn bereits einmal gedemütigt und jetzt hatte sie es wieder getan. Osuwari … Sitz … das ist mehr als nur erniedrigend! Seine Zähne knirschten aufeinander. Er sah zu Kagome. Entgegen seiner Erwartungen versuchte sie nicht zu fliehen, wie es sonst jeder normaler Mensch an ihrer Stelle getan hätte. Stattdessen stand sie nur mehrere Meter entfernt vor ihm. Ihr Gesicht zeigte ein Mischmasch aus Angst und Entschlossenheit. Der Strick lag unachtsam auf dem Boden. Wieso flieht sie nicht? Was hat sie vor? Er war schneller wieder auf den Beinen, als Kagome wahrscheinlich auch nur gucken konnte, und im nächsten Moment war er auch schon direkt vor ihr und drückte sie an den nächsten Baumstamm. Sie gab einen Schmerzenslaut von sich, kurz ließ sie einen Ausdruck von Panik in ihren haselnussbraunen Augen erkennen … es war die gleiche Farbe wie bei Kikyo … Plötzlich stürzte ein Meer aus Bildern auf ihn ein. Da waren überall Bilder … Bilder von Leuten, die er nicht kannte … Erinnerungen aus längst vergangenen Zeiten … die ihm irgendjemand vor langer Zeit genommen hatte … Bilder … Farben … ein Strudel voller Erinnerungen … Vor seinem geistigen Auge sah er sich selbst, zuerst wie er noch am Goshinboku hing und die Wurzeln ihn umschlungen hielten … ein Mädchen war da … Kagome … er erkannte sie … und sie zog den Pfeil aus seinem Körper … … ein Hundeskelett, so groß wie ein Berg … und darauf sah er sich selbst und Sesshoumaru als weißer Hund … und er hielt das wertlose Tessaiga in den Händen … dann war da nur noch dieses riesige, silbrige Schwert … und Sesshoumaru verlor seinen Arm … … eine Gruppe, zusammen gewürfelt aus verschienen Leuten … er und Kagome … ein kleiner Fuchsdämon saß auf einem rosigen, metallenen Ding … eine Youkai-Taijiya, auf dessen Schulter eine Katze mit zwei Schwänzen saß … ein Mönch ging neben ihr, ein Rosenkranz um seinen Arm geschlungen … Die Bilder gerieten wieder durcheinander und waren ohne Zusammenhang … Kagome erschien wieder vor ihm, zitternd vor Angst, ihr Schweiß geriet ihm deutlich in die Nase, die geweiteten Augen weit aufgerissen … Kikyo so ähnlich, aber sie war nicht wie sie … Kuso, was hatte das gerade nur zu bedeuten? Was war das?! So etwas in der Art hatte ich noch nie … und was waren das für Bilder …? Ist das wirklich geschehen? – NEIN, DAS KANN NICHT PASSIERT SEIN! Reiß dich zusammen, Inu Yasha! Du benimmst dich wie eine Memme! Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf Kagome zu richten und die Wut darüber, dass sie ihn den Boden küssen ließ, kehrte zurück. Sein Griff verstärkte sich um ihre zusammengebundenen Hände, die er an den Baumstamm gedrückt fest hielt. Memories, Memories, A storm of pictures, So many, Remember, remember, There’re so many dreams, Remember your past. Kagome hatte verwirrt beobachtet, wie Inu Yasha kurz für einige Zeit wie aus dem Leben entrückt zu sein schien. Er schien regelrecht durch sie hindurch zu sehen. Langsam wurde sie unruhig. Was war mit ihm los? Was passierte da? Dann plötzlich blinzelte er kurz und nichts in seinem Gesicht ließ auf etwas schließen, was zuvor geschehen war. Inu Yasha knurrte. „Nenn mir nur einen guten Grund, warum ich dich nicht töten sollte.“ Sie beschloss aufs Ganze zu gehen. Ein breites Grinsen legte sich auf ihr Gesicht. Das ist doch nicht zu fassen, dachte Inu Yasha, die besitzt doch tatsächlich die Frechheit mich anzugrinsen! „Jagan will mich haben. Lebend!“, flötete sie boshaft und blinzelte ein wenig mit ihren Wimpern, so als wollte sie versuchen, ihn zu bezirzen, aber das brachte ihn nur noch mehr auf (was sie wahrscheinlich genau erwartet und gewollt hatte). „Und er wäre bestimmt sauer“, sang sie weiter, „wenn ich tot wäre, nicht wahr?“ Kagome wusste zwar, dass ihre Logik – eigentlich – unbestreitbar war, denn würde Jagan sie nur töten wollen, wäre sie schon längst nicht mehr am Leben; vielleicht hoffte er, dass sie ihm eines Tages noch mal nützlich sein würde, aber dennoch hatte sie gewaltig Angst. Inu Yasha war in einem Zustand in dem er für sie unberechenbar war. Ein weiteres Mal knurrte Inu Yasha. Sie hatte Recht, und das Schlimme daran war, dass sie das ganz genau wusste und es ausnutzen konnte. „Stimmt, umbringen kann ich dich nicht“, grollte er. Einer seiner Fingerspitzen wanderten an ihrer Wange entlang, er kratzte sie ein bisschen, aber nicht so stark, dass es sie verletzte – noch nicht. „Das Töten ist meist immer so schnell vorbei, ein Schwertstreich und das war’s. Viel lieber quält man das Opfer, und das gaaaanz langsam, verstehst du?“ Er wackelte ein bisschen mit seinen Krallen vor ihren Augen herum. Sie schluckte. „Denk lieber daran, bevor du das das nächste Mal machst. Es gibt unzählige Arten eine hilflose Menschenfrau zu quälen, ohne dass sie gleich abkratzt. Also vergiss das ja nicht.“ Völlig unerwartet ließ Inu Yasha Kagome wieder los und ließ sie zitternd zurück. Erneut schluckte sie und wischte sie mit ihren Armen den Schweiß von ihrer Stirn ab. Inu Yashas Worte hingen wie das Damoklesschwert über ihr. Ein heftiger Ruck am Seil ließ sie nach vorne fallen. Sie rappelte sich eilig wieder auf und taumelte Inu Yasha in die Düsternis des Waldes nach. Tears of blood drop out of my eyes, And I can’t feel anything, There are no feelings, Only emptiness and coldness, I can see only blood, Red blood. I can’t feel anything. Rin sah Ah-Uhn schon von weitem. Der zweiköpfige Drache war über den Baumwipfeln aufgetaucht und kam direkt auf sie zu. Sie sprang vom Boden auf und gestikulierte stark mit ihren Händen. „AH-UHN! JAKEN! HIER BIN ICH!” Ah-Uhn hielt direkt auf sie zu und landete schließlich. Gemächlich trottete er auf sie zu und senkte seinen Kopf, damit sie ihn streich konnte. Sie strich freudig über seine schuppige Stirn; sie sah den Drachen immer seltener, weil er oft mit Sesshoumaru und Jaken ging, wenn diese das Lager der Verlorenen verließen. „Rin! Geht es dir gut?“ Jaken war von Ah-Uhns Rücken gesprungen und kam auf sie zu. Seine gelben Krötenaugen ließen einen leicht besorgten Ausdruck erkennen. „Hai, Jaken, mir geht es gut.“ Sie warf einen Blick auf die schwer atmende Mutter, ihr Baby hielt sie im Arm. „Aber ihr nicht, Jaken. Und in der Stadt sind bestimmt noch sehr viel mehr Menschen, die schwer verletzt sind und nicht aus der Stadt gelangen können. BITTE, Jaken! Wir müssen ihnen helfen!“ Jaken sah zuerst auf Rin, dann auf Mutter und Kind und dann wieder auf Rin. Die Menschen interessierten ihn eigentlich wenig, aber dafür umso mehr. „Und wie sollten wir ihnen helfen?“, fragte Jaken schließlich, doch er bereute die Frage jetzt schon. „Wir fliegen mit Ah-Uhn in die Stadt“, antwortete Rin entschlossen und sie hatte einen Ausdruck in den Augen, der deutlich sagte, dass sie sich von der Idee auch nicht wieder abbringen ließ. Jaken war dagegen nicht sonderlich begeistert. „Aber du bleibst hier, verstanden, Rin? Das ist viel zu gefährlich!“ „Oh nein! Ich komme mit.“ Rins Augen verließ die eiserne Härte und Entschlossenheit kurz, denn sie sagte leise: „Jaken, bitte! Ich will diesen Menschen helfen! Lass mich mitgehen … bitte …“ Sie klang dabei endlich wieder wie das kleine Mädchen, das sie war. Jaken schluckte. Er war zwar nicht hier, weil Sesshoumaru es befohlen hatte, sondern weil er es für selbstverständlich gehalten hatte, dass er seinem Meister folgte. Doch wenn er Rin jetzt in Gefahr brachte – oder schlimmer noch, wenn ihr etwas passierte – dann würde Sesshoumaru ihn umbringen, OHNE danach wieder Tensaiga zu benutzen. Er sah in Rins braune Augen – und nickte trotzdem. „Ohh, danke! Ich bin dir was schuldig, Jaken!“ Sie fiel ihm um den Hals, drückte ihm einen kleinen Schmatz auf die grüne Wange und kletterte dann eilig auf Ah-Uhns Rücken. Jaken folgte ihr. Sein Gesicht hatte sich verdüstert. Sesshoumaru-sama wird mir dafür den Kopf abreißen, dachte er, als Ah-Uhn in die Luft stieg und auf die brennende Stadt zuhielt. Fire - the demon's power of darkness Which condemned us to living in dark ages. * * * * * TO BE CONTINUED … An dem Kapitel habe ich verdammt lange gearbeitet, bis ich endlich damit zufrieden gewesen bin. Das war ne Plackerei … ^^““ Vor allem die Szenen mit Inu Yasha und Kagome, die waren echt schwierig. Und ich weiß, Inu Yasha benimmt sich echt scheiße, aber das muss wohl sein -.- Und jetzt hab ich erst mal keine Ahnung, wie’s weiter gehen wird -.-““ Ich hab zwar ne grobe Storyline, aber ich hab nicht jedes einzelne Kapitel durchgeplant. Kann also etwas dauern, versuch aber mich zu beeilen. Bai Bai Yena-chan PS.: Die Songtextstellen am Anfang (und das allerletzte) gehören zu dem Lied „Dark Ages“ von Adultery. Ich fand schon allein den Titel passend, die restlichen Textstellen sind von mir, allerdings nur deswegen, weil ich zu faul war, ein passendes Lied darauf zu suchen :-P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)