Okinawa von Yuuta (Eine erlebnisreiche Klassenfahrt) ================================================================================ Kapitel 5: Verloren am letzten Abend ------------------------------------ Kapitel 5 - Verloren am letzten Abend "Sie ist weggelaufen?", fragte Shinji verwundert im Hotel nachdem Rei ihm berichtete hatte, was geschehen war. Er schaute kurz auf die Uhr und sah dann sorgenvoll nach draußen. Es war schon nach 22Uhr und Rei's Erzählung zufolge, war sie also schon über 4 Stunden weg. Er machte sich wirklich große Sorgen und beschloss, die Lehrerin um Rat zu fragen. Diese schien jedoch zuversichtlich, dass Asuka wiederkommen würde, wenn sie sich ausgetobt hatte, schließlich ging der Flug morgen früh und sie wollte ja wieder mit zurückkommen. Außerdem wüsste man ja sowieso nicht, wo man suchen sollte. Shinji reichte das nicht, er wollte sie auf eigene Faust suchen gehen. Doch das wollte die Lehrerin erst recht nicht hören - er reichte schon, einen Schüler kurzzeitig verloren zu haben, da fehlte es gerade noch, wenn jetzt noch jemand spätabends rausgehen würde. Sie würde ein wenig nach draußen gehen und sich umhören, versprach sie. "Sie ist immer noch nicht zurück!!", sagte Shinji und lief nervös im Zimmer auf und ab. "Wo kann sie denn nur sein?" "Jetzt mach dich nicht verrückt, Shinji.", versucht ihn Toji zu beruhigen. "Ich würd dir ja helfen, aber..." "Ich geh sie jetzt suchen.", unterbrach ihn der EVA-Pilot und lief kurzentschlossen zur Tür. "Shinji, jetzt wart doch mal...", rief Toji und lief ihm hinterher. Doch kaum war dieser um die Ecke des Ganges gebogen, kam Hikari die Treppe hinaus, die ihre Abschlussrunde drehte. "Ah, Suzuhara-kun.", sagte sie freundlich lächelnd als sie ihn sah. "Habt ihr drei schon eure Sachen gepackt? Lasst mich das doch bitte kurz kontrollieren." Toji wusste, dass sie fragen würde, wo Shinji hingegangen war, wenn sie ihn nicht im Zimmer antraf. Er musste sie irgendwie aufhalten. "Oh ja ja ja, alles gepackt. Seltsam, dass Asuka immer noch nich da ist, oder?", versucht er das Thema zu wechseln. "Ja, aber ich bin mir sicher, dass sie bald wieder da ist. Weißt du, sie macht Öfter solche Touren für sich allein. Und vermutlich hat sie es eben einfach nicht mit Rei ausgehalten. Sie kommt sicher jede Minute wieder. Bis dahin will ich dann auch die Zimmer kontrolliert haben, weißt du?", erklärte sie und versuchte sich an Toji vorbeizudrängeln, der sich im Türrahmen breitgemacht hatte. "Also lass mich doch schnell eures sehen, ja?" Toji wurde auf einmal sehr heiß. Irgendwas musste er unternehmen, und zwar schnell. "Weißt du, ich mag dich." Es war einfach so aus ihm herausgesprudelt, doch es war wirksam. Hikari hielt mitten in der Bewegung an. Fand sie ihn jetzt seltsam? Sie zwar ihm zwar früher kaum aufgefallen, aber seit gestern ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und heute hatten sie sich auf der Einkaufstour auch fast die ganze Zeit unterhalten. Sicher war es sehr überstürzt, so was merkwürdiges nach 2 Tagen zu sagen, er verstand sich ja selbst kaum. Er hatte es jedenfalls nicht nur gesagt um sie aufzuhalten, soviel stand fest. Aber dann geschah etwas, was er sich so nicht vorgestellt hatte: Er konnte zusehen, wie Hikari mehr und mehr schwankte und nach hinten umzukippen drohte. Er löste sich aus dem Türrahmen und umfasste sich um die Taille, damit sie nicht fiel. Dabei sah er ihr in die Augen und was er sah, was pure Glückseligkeit. "Ich... ich mag dich auch. Toji-kun.", lächelte sie ihn an und konnte kaum glauben, dass sie es wirklich gesagt hatte. Shinji währenddessen war weit von Glückseligkeit entfernt. Er hatte es geschafft, unbemerkt aus dem Hotel zu entkommen, doch er hatte keine Ahnung, wo er Asuka suchen sollte. Er war sich inzwischen fast völlig sicher, dass ihr irgendetwas zugestoßen sein musste, was Panik in ihm aufsteigen ließ. Was, wenn sie von irgendwelchen widerlichen Typen festgehalten wurde und sie ihr furchtbare Dinge antaten? "Asuka! ASUKA!!", brüllte er in die Nacht hinaus, doch er bekam keine Antwort. Er vermutete wage, dass sie am Strand entlanggegangen war, denn das tat man nun mal auf einer so schönen Insel wie Okinawa, doch er musste sich entscheiden in welche Richtung er laufen sollte. Es machte ihm Sorgen, was Rei ihm erzählt hatte. Sie hatte Asuka von der besonderen Bindung zwischen ihm und ihr erzählen wollen. Doch Asuka hatte es scheinbar missverstanden. Wie sollte sie auch von Shinji's toter Mutter und ihrer Ähnlichkeit mit Rei wissen? Asuka's Reaktion auf diese Geschichte gab ihm Rätsel auf. Er konnte es sich nicht anders erklären als mit Eifersucht. Aber warum sollte sie eifersüchtig sein? Könnte es sein, dass er doch hoffen konnte...!? In Gedanken versunken lief er in die Richtung des Standes in die sie beide schon am Vortag gegangen waren. Asuka zitterte am ganzen Körper. Sie hatte nichts als ihre Schuluniform an, ihr Rock war durch den Sturz zerrissen und ihre Bluse überall mit kaltem Schlamm beschmiert. Sie fühlte sich hundelend und hatte Angst. Ja, sie wollte es zwar nicht zugeben, aber sie hatte Angst. Angst, dass man sie bis morgen nicht gefunden hatte, Angst, dass man sie vielleicht nie finden würde. Sie wusste ja nicht mal, an was für einem Ort sie gewesen war, bevor sie in dieses Loch gefallen war. Ihre Versuche, die Oberfläche zu erreichen, waren allesamt an den bröckeligen, nassen Wänden gescheitert. Zudem hatte sie keine Kraft mehr und ihre Wunde am Knie bereitete ihr noch immer Schmerzen. "Sollte es wirklich so mit mir enden?", fragte sie sich selbst. "Shinji...", flüsterte sie und vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Knien. "Wo bist du...!?" "...ka! Asuka!" hörte sie auf einmal in der Ferne. Sie glaubte an eine Sinnestäuschung. Aber da war es wieder, laut und deutlich. "Asuka!! Asuka!!" Ihr Herz schlug Purzelbäume! Konnte das sein? War das wirklich Shinji, der dort rief? "HIER, HIER! Ich bin hier!", rief sie noch Leibeskräften und setzte sich mit einem Ruck auf um an einer der Wände auf und ab zu springen. "SHINJI!!", kreischte sie noch einmal, aus Angst, er könnte sie überhört haben. Für einen Augenblick befürchtete sie, es wäre tatsächlich so geschehen, doch dann erschein ein Gesicht oben an der Öffnung des Lochs, sein Gesicht. "Asuka! Asuka, du bist es wirklich! Bist du verletzt? Warte, ich hole etwas, womit ich dich rausziehen kann.", rief er und verschwand wieder. Kurze Zeit später kehrte er mit einem Drahtseil wieder, welches er hinunter ins Loch ließ. "Ich halte es fest, versuch dich hochzuziehen." Asuka packte das Seil und versuchte sich mit den Beinen an den Wänden abzustemmen. Das Drahtseil schnitt ihr in die Hände, doch sie war fest entschlossen, nicht wieder loszulassen und kletterte langsam, aber sicher in Richtung Lochöffnung. Shinji währenddessen zog mit von oben an dem Seil und auch ihm bereitete Asukas Gewicht höllische Schmerzen an dem einschneidenden Seil. Er biss die Zähne zusammen und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. "Ich lass dich nicht fallen Asuka, du schaffst es!", rief er als er Asuka verzweifelt schnaufen und stöhnen hörte. Wenn sie nicht bald an der Oberfläche war, würde sie ihr eigenes Gewicht nicht mehr halten können. Endlich konnte er ihre Hände am Rand des Lochs ausmachen, die sich an der Erde festklammerten. Sich am Seil entlang in ihre Richtung tastend, kam er immer näher an sie heran. Als er sie erreicht hatte, ließ er das Seil los und umklammerte stattdessen Asukas Arme. Diese hielt sich ebenfalls an ihm fest und versuchte sich an dem Jungen hochzuziehen. Mit Ach und Krach und Klettern und Ziehen schafften sie es schließlich, auch wenn Asuka zwischendurch alle Kraft aus den Armen wich und sie glaubte, wieder zurückfallen zu müssen. Beide fielen völlig erschöpft auf den Boden und Asuka glaubte, ihre Lunge würde zerbersten, so schwer hatte sie in den letzten Minuten geatmet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)