Okinawa von Yuuta (Eine erlebnisreiche Klassenfahrt) ================================================================================ Kapitel 1: Versehen auf der Hinfahrt ------------------------------------ Okinawa Eine erlebnisreiche Klassenfahrt Oder: Was wäre, wenn... Shinji, Asuka und Rei doch zur Klassenfahrt nach Okinawa mitgedürft hätten, diese allerdings erst nach Episode 15 gewesen wäre? Serie: Neon Genesis Evangelion Personen: Asuka, Hikari, Kensuke, Rei, Shinji, Toji Angesiedelt: Zwischen Episode 15 und 16 Genre: Romance Paaring: Shinji/Asuka, Toji/Hikari (ein wenig) Rechtliches: Die handelnden Figuren gehören nicht mir, sondern GAINAX und eventuellen anderen Firmen, die Rechte an Neon Genesis Evangelion besitzen. Ich leihe sie mir nur für meine Story aus und gebe sie hinterher, nachdem ich KEIN Geld mit ihnen gemacht habe, hoffentlich unbeschadet zurück. Vorwort: Der Grund, warum ich die Klassenfahrt genau um 6 Episoden nach hinten verlegt habe, ist der, dass ich der Meinung war, dass die Hauptcharaktere sich schon ein bisschen besser kennen sollten, die eigentliche Storyline von NGE aber noch nicht zu sehr ins Düstere abgerutscht sein sollte. Und da in Episode 15 der Kuss zwischen den beiden stattfand, hab ich es einfach dahintergeklemmt. Außerdem wäre wohl anzumerken, dass Shinji und Rei bereits wissen, dass Rei Yui's Gene in sich trägt. Und ab geht's... Kapitel 1 - Versehen auf der Hinfahrt "Ja, wir heben ab!", rief Kensuke laut und schwenkte seine Kamera immer wieder vom Flugzeuginneren hinaus auf die Fragflächen des gerade startenden Jumbo-Jets. "Okinawa, wir kommen! Oh, ich hoffe so sehr, dass noch Teile des früher dort existierenden US-Truppenstützpunktes vorhanden sind. Meint ihr, dass der Second Impact auch dort alles verwüstet hat?", plapperte er munter drauf los und schwenkte mit der Kamera auf Shinji, der den Sitz neben ihm besetzte. "Hmmm.... ", war alles was Shinji zum Thema zu sagen hatte und wartete sehnsüchtig auf den Moment, in dem die Anschnall-Lämpchen erloschen, so dass er sich wieder seinem Mp3-Player zuwenden konnte. Das Thema interessierte ihn so sehr wie die letzte Wasserstandsmeldung. Kensuke machte einen weiteren Versuch mit einem Schwenk zu einer großen Gesichtsaufnahme von Toji, der gleich neben dem in der Mitte sitzen Shinji saß. Toji hatte jedoch sichtliche Probleme damit, sich an den Start zu gewöhnen und machte ein von Schmerzen und Beherrschung gezeichnetes Gesicht. "Wenn du verdammter Militär-Otaku jetzt nicht sofort die Klappe hältst und das Ding wegnimmst, kommen wir gar nicht erst hin, weil du Flugzeug mit deiner Elektronik zum Abstürz bringst!" Er wollte sich noch weiter aufregen, doch ein kleines Luftloch gab ihm den Rest und er musste zur Kotztüte greifen, die ihm Shinji schon in Erwartung des Unvermeidbaren hingehalten hatte. Doch ein Ersatz, der die Belehrung Kensukes weiterführen konnte, fand sich sofort: Hikari. "Aida-kun! Würdest du das wohl bitte unterlassen? Im Gegensatz zu dir, möchte ich nicht zum Gespött aller Passagiere werden. Also schalt das Gerät ab, du wirst auf der Insel noch genug Zeit haben, Urlaubsvideos zu drehen. Und bewahrt doch bitte etwas mehr Ruhe!", schimpfte die Klassensprecherin, während sie die Reihen abging. "Was heißt hier Urlaubsvideos...!?", wollte Kensuke noch protestieren, doch Hikari war schon wieder auf ihren Platz, 5 Reihen weiter vorne verschwunden. "Was für eine Furie...", murmelte Toji in seine Kotztüte bevor sein Blick auf etwas vor ihm auf den Boden fiel. "Sind das deine, Shinji?", fragte er immer noch von Übelkeit geplagt. Dieser riskierte einen Blick auf die Tablettenschachtel, hob sie auf und stellte dann fest: "'Anti-Kopfschmerz Plus'", las er vor und reichte sich dann zu Toji rüber. "Nein, aber wem auch immer sie gehören - ich denke, er hat in Anbetracht deiner Lage nichts dagegen, wenn du dir eine genehmigst." 5 Reihen weiter vorne kehrte Hikari mit einem zufriedenen Lächeln zurück zu ihrem Platz zwischen Asuka und Rei. "Was ist denn passiert?", fragte Asuka, als sie Hikaris leicht errötete Wangen sah. "Ach... ach nichts..." sagte sie in sich hineinlächelnd. Asuka setzte einen leicht genervten Blick auf. "Lass mich raten - du hast unserem Jogginganzugidioten mal wieder einen deiner üblichen kleinen Gefälligkeiten getan, von denen er allerdings niemals checkt, dass sie von dir kommen?", fragte sie mit leicht gesenkter Stimme - musste ja schließlich nicht jeder mitkriegen, dass die arme Hikari sich in den größten Ignoranten von ganz Neo-Tokyo3 verliebt hatte. Hikaris Reaktion sprach Bände: Erst lief sie rot an und schaute dann ängstlich um sich, ob auch niemand etwas gehört hatte. Doch Rei neben ihr war weiterhin in ihr Buch vertieft und sie konnte sich auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass Rei dies irgendwem erzählen würde. Immerhin redete sich so gut wie mit niemandem und dann auch nicht unbedingt die neusten Gerüchte. "Jaaaa...", flüsterte Hikari zu Asuka, die daraufhin einmal tief seufzte. "Dann sag es ihm doch bitte einfach mal. Er wird dir nicht den Kopf abreißen und dann weißt du, woran du bist.", sagte sie, wie sie es Hikari schon mindestens hundert Mal gesagt hatte. "Das sagst du so leicht.", sagte Hikari, ebenfalls schon zum mindestens 100. Mal. "Aber ich hab ihn doch so lieb und ich will nicht, dass er mich dann hinterher immer so seltsam ansieht." "Besser als wenn er dich gar nicht anguckt, so wie im Moment!", gab Asuka zurück. "Aber das ist doch alles keine einfache Sache!", sagte Hikari noch einmal mit Nachdruck und nach einigem Überlegen fügte sie hinzu: "Hast du denn schon mal jemandem deine Liebe gestanden?" "Das brauch ich doch gar nicht, das machen die Männer von ganz allein.", sagte sie selbstsicher und versuchte, eine gewisse Röte im Gesicht zu unterdrücken. "Ja, es sei denn, sie sind so schüchtern wie Ikari-kun.", grinste Hikari, die froh war, dass nicht mehr Toji das Gesprächsthema war. "Wer redet denn von dem perversen Idioten Shinji?", rief Asuka laut, was Rei aus ihrer Lese-Starre weckte. "Rede nicht so von Ikari-kun.", sagte sie, ohne den Kopf zu heben. "Ahhhrggg, wenn du den Idioten so gerne magst, dann heirate ihn doch und werd glücklich mit ihm, First! Du kotzt mich an!", rief sie lauf, bevor sie wütend aufstand und in Richtung Toilette stampfte. Hikari versuchte sie noch zurückzuhalten, aber die Rothaarige schon an der Spitze des Flugzeugs rechts eingebogen und stand vor der Toilettentür. Shinji währenddessen wusch sich soeben in der Toilette die Hände. Er dachte darüber nach, warum Flugzeugtoiletten wohl die dumme Eigenschaft hatten, nach einer Weile von selbst die Tür zu öffnen. Er hatte eigentlich vor gehabt, sich eine Weile vor Tojis anhaltender Übelkeit und Kensuke krankhafter Begeisterung zu verkriechen, doch er musste wohl oder übel wieder zurück. Er machte sich bereit, dem Grauen wieder ins Gesicht zu blicken. Draußen vor der Tür wurde Asuka bereits ungeduldig. Wer sich auch immer hinter diesen in sterilem Weiß gehalten Türen verschlossen hatte, er hat es schon zulange! Sie trommelte mit den Fingern gegen die Tür, während sie darüber nachdachte, warum Rei sie jedes Mal so furchtbar in Rage versetzten musste. So eine dumme Kuh! Nur weil sie und Shinji in aller Augen das perfekte Paar in Punkto äußerliche Ähnlichkeit, Verhalten und Charakter waren, musste sie das doch nicht jedes Mal so raushängen lassen. Die Ähnlichkeit der beiden ging ihr verdammt auf die Nerven, warum genau, konnte sie auch nicht sagen. Als Asuka gerade noch einmal gegen die Tür hämmern wollte, kamen 2 unglückliche Zufälle auf einmal zusammen: Die nach 15 Minuten automatische Öffnung der Tür setzte ein und ein weiteres Luftloch ließ das Flugzeug ein wenig nach rechts taumeln. Asuka, die sich gerade im Anlauf befunden hatte, verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem lauten "Ahhhh" genau in den kleinen Raum hinein, in den sie eben noch so unbedingt hineingewollt hatte. Einen harten Sturz erwartend, war sie umso überraschter als sie plötzlich bemerkte, dass es Shinji war, der sie reflexartig gepackt hatte, als er selbst auf den geschlossenen Toilettensitz zurückgeschleudert wurde. Und da saßen sie nun: Shinji auf dem Klodeckel und Asuka seltsam auf ihn gefallen. Und während beide noch nicht ganz realisiert hatten, wie genau es jetzt dazu gekommen war, tauchte schon das nächste Unglück hinter ihnen auf: Kensuke mit Kamera. "Alles in Ordnung, Shinji? Ich hab eine Frau schreien gehört und du bist schon so verdammt lange hier drin und da...", begann er, um die Ecke kommend. Was er durch das Objektiv seiner Videokamera sah, ließ ihn den Rest des Satzes nur noch Bröckchenweise hervorbringen. "...wollte... ich... nur... mal... nachgucken." Erst jetzt bemerkten die beiden, was Kensuke zu sehen glaubte: Einen Quickie auf der Flugzeugtoilette! "Nein, nein, Kensuke, das verstehst du jetzt wirklich falsch! Asuka und ich haben nicht das getan, was jetzt garantiert so aussieht als hätten wir es getan!" kreischte der hochrot angelaufene Junge, während er noch schnell seinen Hosenschlitz zumachte, welchen der dummerweise vorher vergessen hatte und der jetzt einen äußerst seltsamen Eindruck erweckte. "Da gab es nur diesen Ruck und dann wurden wir auf einmal so herumgeschleudert und außerdem..." Er zappelte und wand sich hin und her, so dass ihm deutlich anzusehen war, wie unwohl er sich fühlte. Er versuchte Asuka von sich wegzudrücken und rang dabei mit den Händen, dass Kensuke doch bitte die Kamera ausmachen sollte. "Der kranke Idiot hier doch niemals seine heiß geliebte Idiotenbraut Rei betrügen, also geh gefälligst aus dem Weg du Idiot, ich muss zurück!" brüllte Asuka, während sie sich aufrappelte und mit ebenfalls errötetem Gesicht davonmarschierte. "Sag mal, hat sie gerade 3x das Wort Idiot verwendet?", fragte Kensuke als er seine Kamera beiseite nahm und Shinji groß anguckte. "Sie muss ziemlich verwirrt gewesen sein.", grinste er. "Ich weiß nicht.", sagte Shinji und schaute unglücklich in die Ecke. "Ich denke, wütend trifft's eher..." Ein kleine Zwischenfall auf der Flugzeugtoilette war bald zum Gesprächsthema Nr. 1 im von pubertierenden 14-jährigen überfüllten Flugzeug geworden. Jederman kicherte und tratschte über Asukas und Shinjis angebliches heimliches Techtelmechtel an jenem engen Ort. Nur Asuka schaute böse drein und Shinji tat so, als würde er aufgrund seiner Musik nicht mitkriegen, was geredet wurde. Auch nach der Landung und beim Eintreffen im Hotel, redeten beide kein Wort miteinander und gingen wutgeladen bzw. mit gesenktem Haupt sehr weit von einander getrennt. Die Zimmerverteilung brachte keine großen Überraschungen mit sich: Das "Idiotentrio" Shinji, Toji und Kensuke pachtete ein Zimmer für sich. Da Asuka und Hikari zusammen in ein Zimmer wollten, Rei aber wie üblich übrig blieb (sie versuchte gar nicht erst, mit jemandem in ein Zimmer zu kommen), kam Hikari ihrer Pflicht als Klassensprecherin nach und nahm die Blauhaarige mit in ihr Zimmer. Asuka war zwar nicht begeistert davon, aber da sich die anderen Mädchen schon aufgeteilt hatten, fügte sie sich in ihr Schicksal (nicht ohne noch einmal lauthals kundzutun, wie sehr sie es hasste). Kapitel 2: Verärgerung am Wochenanfang -------------------------------------- Kapitel 2 - Verärgerung am Wochenanfang Die ersten beiden Tage verliefen ruhig. Zu ruhig. Shinji und Asuka sprachen kein Wort miteinander: Nicht nur das Wetter war am Wochenanfang verdammt miserabel, die Stimmung war es auch. "Asuka, ich verstehe nicht, wieso du so sauer bist.", begann Hikari, während sich die zwei Mädchen im großen beiheizten Freiluftbad erholten. "Gut, das Ganze war sehr peinlich, aber es war doch nicht Shinjis Schuld. Und normalerweise bist du ihm nie so lange böse." "Hmpf, der Idiot hat es nicht anders verdient.", war das einzige, was Asuka halb-untergetaucht brubbelte. "Aber ich glaube wirklich nicht, dass er es böse gemeint hat. Sieh doch mal, er ist die ganzen Tage schon so niedergeschlagen. Es soll doch auch für ihn eine schöne Klassenfahrt werden, also vertrag dich doch bitte wieder mit ihm.", versuchte die Klassensprecherin zu vermitteln. Shinji tat ihr leid und auch Asuka war schon seit Anfang der Woche ständig gereizt und ungenießbar. "Sieh mal, die Jungs sind doch drüben im Herrenbad." Sie deutete hinter die Bambustrennwand, die das Wasser des Herrenbades vom Wasser des Damenbades trennte. "Du musst ja nicht gleich wieder Frieden mit ihm schließen, frag ihn doch einfach nach einem Stück Seife oder so. Zeig ihm deinen guten Willen, bitte." Grummelig, aber doch irgendwie einsichtig, bewegte sich Asuka doch tatsächlich langsam in Richtung Trennwand. Vielleicht hatte Hikari Recht, dachte die Rothaarige bei sich. Sie war sich gar nicht mal sicher, warum sie überhaupt so lange auf stur geschaltet hatte. "Mensch Shinji, willst du nicht noch mal mit deiner Geliebten reden? Das ist ja nicht zum aushalten, was du hier schon die ganze Zeit für ne Fresse ziehst!", meckerte Toji zum x-ten Mal und hieb seinen Ellenbogen in Shinjis Rippen. Kensuke hingegen schien das Ganze überhaupt nicht mehr zu interessieren: Er spielte wie ein kleiner Junge mit seiner im heißen Wasser platzierten Flugzeugträger- und U-Boot-Flotte. Shinji hingegen wollte nicht schon wieder über das Thema reden und nicht gerade jetzt, wo er sich so schön beim Baden entspannte und mal einen Augenblick nicht an den Ärger mit Asuka dachte. Das Ganze bedrückte ihn sehr, doch er wusste nicht, wie er sich entschuldigen sollte. Asuka machte permanent ein so griesgrämiges Gesicht, dass er nicht wagte, sie anzusprechen. "Asuka ist verdammt noch mal nicht meine Geliebte!!" sagte er laut und bestimmend um das Thema zu beenden. "Wer will denn auch schon deine Geliebte sein, Idiot!?", rief auf einmal eine den dreien wohlbekannte verärgerte Stimme von der anderen Seite der Trennwand. Mit Zornesröte im Gesicht lief Asuka an Hikari vorbei durchs Wasser zum Badausgang. Sie zog sich ihren Yukata über und stampfte mit einem lauten, an Hikari gerichteten "Wir sehn uns im Zimmer!" hinaus. Zurück blieben ein noch unglücklicherer Shinji und Hikari, die nicht ganz wusste, was denn diesmal wieder vorgefallen war. Kapitel 3: Versöhnung am Stand ------------------------------ Kapitel 3 - Versöhnung am Stand Am dritten Tag wurde das Wetter endlich besser und die Klasse konnte schließlich doch das tun, wofür Okinawa berühmt war und weshalb sie eigentlich hergekommen waren: Baden! Als beim Frühstück verkündet wurde, dass der ganze Tag nur fürs Baden reserviert war und keinerlei lästige Kulturausflüge geplant war, brach überall großes Gejubel aus. Man beeilte sich, schluckte hastig die letzten Brocken des Frühstücks und rannte aufs Zimmer. "Nyaaa, das kann ich doch niemals anziehen!!", kreischte Hikari als sie sich im Spiegel sah. Sie hatte einen hellblauen Bikini an, dessen Träger hinter ihrem Nacken zusammenführten und der ihre Kurven recht gut betonte. Die Klassensprecherin überkreuzte die Arme vor der Brust und lief rot an. "Asuka, das ist viel zu gewagt!", sagte sie noch einmal. "Na hör mal, wenn du das als gewagt bezeichnest, was glaubst du denn, was mein Bikini ist!?", sagte diese als sie aus dem Bad kam. Hikari fielen fast die Augen aus: Asuka's roter Bikini mit dem Reißverschluss und ihr sehr knappes Bikinihöschen ließen Männerträume wahr werden. "Und du wirst gefälligst auch nicht deinen Schulschwimmbadeanzug anziehen, sondern schön den anbehalten, den wir letzte Woche ausgesucht haben! Ich sage nicht, dass Männer nur nach dem Äußeren gehen, aber wenn du dein Äußeres gut betonst, hast du schon mal eine gute Ausgangsposition. Wenn du willst, dass dich der Idiot anguckt, dann behalt das gefälligst an. Du hast nichts, was du verstecken müsstest.", sagte sie in einem Tonfall, der keine Widerworte zuließ. Auch Rei machte sich inzwischen fertig und kam mit einem ebenfalls hellblauen Badeanzug aus der Toilette, der ungefähr dieselbe Farbe hatte, wie Hikaris Bikini. Bewaffnet mit Handtüchern (Hikari versuchte sich so gut wie möglich mit ihrem zu bedecken) und Sonnencreme machten sich die drei auf den Weg zum Strand. Dort angekommen mussten sie feststellen, dass der Stand übervölkert war mit Touristen und es verdammt schwer werden würde, noch ein vernünftiges Plätzchen zu finden. Der einzige Platz, der noch frei war, schien gleich neben Kensuke (und damit natürlich auch Toji und Shinji) zu sein. Offenbar wollte niemand in der Nähe eines Typen sitzen, der wie ganze Zeit wie wild mit seiner Videokamera alles filmte, was ihm über den weg lief. Eigentlich wollte Asuka Shinji zwar aus dem Weg gehen, doch in Anbetracht ihrer Freundschaft zu Hikari und dieser einmaligen Gelegenheit, entschied sie sich, die anderen beiden Mädchen doch in Richtung des Idiotentrios zu lotsen. Als Hikari merkte, wo Asuka sie hingeführt hatte, war es schon zu spät. "Ich hoffe ihr habt nichts dagegen, wenn wir uns hier hinsetzen, wir tun es nämlich jetzt.", sagte Asuka und breitete ihr Handtuch aus. Auch Rei tat dies und verschwand sofort in Richtung Meer. Nur Hikari zögerte noch, immerhin würde ihren Sichtschutz verlieren, wenn sie ihr Handtuch ausbreitete. Kensuke unterdessen machte sich auf um die Ruinen des US-Militärstützpunktes zu suchen, ihm war nicht sonderlich nach Baden zumute. Als Asuka bemerkte, dass Hikari nach 3 Minuten immer noch unschlüssig dastand und so tat, als würde sie das Meer beobachten, zog sie das Handtuch mit einem gezielten Griff weg und grinste Hikari an, als diese ein lautes "Ahh, aber Asuka...!" von sich gab, woraufhin Shinji und Toji die Köpfe neigte und sie nun der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit war. Asuka nutze den Moment, stand auf und rief im Weggehen: "Shinji, du kommst mit!", was der Junge dann auch tat. "Wir haben uns doch noch nicht einmal eingecremt..." rief Hikari noch schwach, was Asuka noch mit einem "Lass das doch Toji machen!" beantwortete, bevor sie aus Hikaris Blickfeld zwischen all den Sonnenschirmen verschwand. Was tat sie nicht alles dafür, dass Hikari endlich mal mit Toji allein sein konnte. Sie klopfte sich in Gedanken selbst auf die Schulter, während sie den Stand hinunterlief. Nach ein paar hundert Metern fiel ihr auf, dass Shinji ja immer noch treu-doof hinter ihr hermarschierte. Ohne sich umzudrehen, fing sie an zu reden: "Glaub ja nicht, dass ich dir schon verziehen habe. Ich wollte nur Hikari eine Chance geben, mal mit Toji allein zu sein. Ich hab zwar keine Ahnung, was sie an ihm findet, aber ohne ein bisschen Nachhilfe wird das ja nie was. Meinst du nicht auch?" "Ja", meinte Shinji, immer noch mit leicht gesenktem Kopf hinter ihr herlaufend, aber glücklich, dass sie endlich wieder mit ihm sprach. "Toji merkt so was sonst nicht." "Na da ist er nicht der Einzige...", sagte Asuka halb-laut zu sich selbst, blieb ohne Vorwarnung stehen und drehte sich um. Ihr war plötzlich eingefallen, dass sie ja vielleicht doch ein bisschen Sonnencreme gebrauchen könnte. Shinji, der nicht damit gerechnet hatte, dass sie stehen blieb, konnte nicht mehr so schnell stoppen und lief genau in sie hinein. "Ahh, Entschuldigung... das, das wollte ich nicht!", rief er laut und verbeugte sich schnell. "Ich... das war wirklich nur ein Versehen.", stammelte er weiter. Er hatte ein rotes Gesicht und es schien ihm wirklich verdammt peinlich zu sein, denn mit einem Mal machte er kehrt und rannte wie besessen ins kalte Wasser. Zuerst verstand Asuka überhaupt nicht, was da gerade passiert war. Wieso machte er so eine Panik? Auf einmal ging ihr ein Licht auf, sie grinste verschmitzt und rannte hinter dem Jungen her ins Wasser. "Shinjiiii...", flötete sie immer noch grinsend. "Warte doch mal und lass mich was nachsehen..." Sie hatte den dringenden Verdacht, dass ihr Wohnpartner da etwas in seiner Boxershorts verbergen wollte. Da niemand mehr auf diesem Abschnitt des Standes war, konnte sie ihn ja ruhig ein wenig ärgern. "Nein, Asuka, warte...", versuchte dieser sich noch zu wehren, aber Asuka war bereits verdammt nah hinter ihm. "Ahhh....", rief er und rannte durchs knietiefe Wasser, als wenn es um sein Leben ginge, Asuka immer dicht hinter ihm. Auf einmal hatte sie ihn von hinten an seiner Boxershorts gepackt und beide fielen hin. Shinji fuchtelte wie wild um flachen Wasser herum während Asuka versuchte ihn festzuhalten. Auf einmal war aller Ärger vergessen und beide planschten und bespritzten sich ausgelassen wie kleine Kinder. Als sie beide fix und fertig waren, legten sie sich auf die großen Steine am Strand und ließen sich von der Sonne trocknen. "Asuka... tut mir leid wegen der Flugzeug-Sache... und das sage ich nicht einfach nur so.", meinte Shinji als Asuka gerade kurz vorm Einnicken war und sah sie an. Sie öffnete die Augen ein wenig und nickte dann verschlafen: "Ok." Kapitel 4: Verzweiflung am Nachmittag ------------------------------------- Kapitel 4 - Verzweiflung am Nachmittag "Ich finde es so schön, dass ihr beiden euch wieder vertragen habt!", strahle Hikari am nächsten Morgen als sie zum Frühstückstisch gingen. "Ich dachte schon, das würde ewig so weitergehen." "Ja ja ja ja,", fiel ihr Asuka abwehrend schnell ins Wort. "hab ich alles nur gemacht, damit du mal ein bisschen Zeit mit deinem Geliebten verbringen kannst." "Es war ja auch wirklich, wirklich schön.", meinte die selig lächelnde Klassensprecherin. "Ich glaube du hattest Recht mit dem Bikini. Erst dachte ich ja, dass er mich dann nur auf mein Aussehen reduzieren würde, aber wir haben uns ganz furchtbar toll unterhalten und er war ja sooo lieb. Und er hat gesagt, dass er mich ja jetzt viel netter findet als vorher, weil wir uns ja vorher kaum kannten. Hach, es war so schön!! Und er hat mir sogar wirklich den Rücken eingeschmiert, ist das zu glauben!?" erzählte sie nun schon zum mindestens fünften Mal. Asuka hörte kaum noch wirklich hin, IHR Rücken tat nämlich verdammt weh. Dummerweise hatte sie gestern letztendlich doch noch vergessen, sich gegen die Sonne zu wappnen und hatte sich einen dicken Sonnenbrand eingeholt. Zwar hatte sie glücklicherweise keinen Sonnenstich bekommen, aber Kopfschmerzen hatte sie trotzdem. Als die Lehrerin davon Wind bekam, musste sich Asuka für den Rest des Tages im Zimmer hinlegen gehen. Wäre es ein ganz normaler Kulturausflug wie die letzten Tage auch gewesen, wäre sie nicht sonderlich traurig gewesen, aber gerade für den heutigen letzten Tag war Shopping in der Innenstadt von Naha angesagt. Sie versuchte es mit Betteln, Meckern und Überredungen aber es half alles nichts. Aufgrund ihrer Funktion als Klassensprecher konnte Hikari nicht bei ihr bleiben und aufpassen und so wurde Rei ausgewählt, von der man sich sowieso nicht vorstellen konnte, dass sie Spaß am Einkaufen hatte. Dass man Asuka damit den Tag komplett verderben würde, daran dachte niemand. Niemand außer Shinji, der sich freiwillig anbot, doch bei Asuka zu bleiben. Aber davon wollte die Lehrerin nichts wissen, schließlich war er ein Junge und wer weiß, was dort alles passieren könnte! So kam es denn, dass die beiden EVA-Pilotinnen allein im Hotel zurückblieben, während der Rest der Klasse sich aufmachte zu Shopping. Wie sonst auch, redeten die beiden nicht sonderlich viel miteinander. Rei las ein Buch und Asuka beschäftigte sich mit fernsehen oder schlafen. Doch während Asuka am frühen Abend gerade seichtes Talkshow-Gelabere über sich ergehen ließ, sagte Rei auf einmal: "Gut, das du dich wieder mit Ikari-kun verstanden hast. Es ist besser so." Asuka schaltete auf lautlos und sah die Blauhaarige herausfordernd an: "Sollte dich das nicht stören? Immerhin hast du so deinen geliebten Ikari-kun nicht mehr ganz für dich allein." Rei schaute sie ausdruckslos an. Dann sagte sie mit der üblichen Stimmlage: "Nein." "Ach und wieso nicht? Hast du keine Angst, dass ich ihn dir wegnehme? Immerhin ist Shinji so gut wie der einzige Mensch, bei dem du irgendwelche Gefühle hast!". Rei's Gleichgültigkeit machte sie wahnsinnig! Konnte diese verdammte Puppe denn nicht wenigstens ein bisschen eifersüchtig sein, nachdem sie die beiden gestern so ausgelassen und fröhlich vom anderen Ende des Strandes hatte wiederkehren sehen!? "Nein.", sagte Rei noch einmal und schaute wieder in ihr Buch, wie als würde . "Denn Ikari-kun und ich haben etwas, das uns verbindet. Etwas, das du niemals zerstören könntest und das du niemals mit ihm haben wirst." Das war zuviel für Asuka. Etwas, das sie niemals mit ihm haben würde? Hatten die beiden etwa unbemerkt eine Beziehung angefangen? Oder waren sogar schon weiter gegangen? Was lief denn da schon seit geraumer Zeit hinter ihrem Rücken? Und warum hatte Shinji nichts erzählt!? Ihr war zum Heulen zumute und sie hasste die ganze Welt. Und am allermeisten hasste sie das First Children dort drüben auf dem Stuhl. Wutentbrannt schmiss sie die Fernbedienung einen meter neben Rei gegen die Wand und rannte aus dem Zimmer. Erst rannte sie immer weiter geradeaus und als ihr schließlich der Atem ausging, verlangsamte sie ihren Schritt und lief im Schritttempo weiter. Sie wusste weder, wohin sie gelaufen war noch wie lange. Als sie stehen blieb, befand sie sich mitten auf einem verlassenden Areal mit ein paar zusammengefallenen Häusern und demolierten Fahrzeugen. "Wo bin ich hier?", fragte sie halb-laut in die Dunkelheit. Es musste mittlerweile schon weit nach Abendbrotzeit sein, denn ihr Magen knurrte und sie fühlte sich müde und erschöpft. Als sie sich auf eines der herumstehenden Fahrzeuge zuging um sich dort für kurze Zeit hinzusetzen und auszuruhen, merkte sie auf einmal, wie der Boden unter ihr nachgab. Ihr entwich ein lauter Aufschrei als sie den Halt verlor und sich nach einigen Metern Sturz auf einmal mitten in einem dunklen Loch befand. "Oh nein, was ist denn jetzt passiert?", rief sie, als sie sich mühsam aufzurappeln versuchte. "Hallo? Ist da jemand? Hallo?" Ihre Knie und Hände mit denen sie katzenartig versucht hatte, den Sturz abzufangen, schmerzten entsetzlich. Als sie sich mit den Händen über die beide fuhr, musste sie feststellen, dass sie aufgerissen und blutig waren. Zudem brannte ihr Rücken noch immer wie Feuer. Verzweiflung stieg in dem sonst so tapferen Mädchen auf. Sie war ganz allein in einem modrigen, kalten Loch, um sie herum nichts als die Finsternis. Sie wollte im Kampf gegen die Engel sterben, notfalls auch in einem kleinen Bett in einem Altersheim am Rande der Stadt, aber doch nicht so! Sie wollte so gern weinen, aber ihr Stolz verbot es ihr. Und so zog sie die Beine näher an ihren Körper und versuchte, sich zu beruhigen. "Fang nicht an zu weinen!", sagte sie zu sich selbst. "Du darfst nicht weinen, auch wenn niemand dich hier sehen kann! Sei stark, du überwindest auch das hier irgendwie!", versuchte sie sich selbst Mut zu machen, doch innerlich war sie völlig fertig. Kapitel 5: Verloren am letzten Abend ------------------------------------ Kapitel 5 - Verloren am letzten Abend "Sie ist weggelaufen?", fragte Shinji verwundert im Hotel nachdem Rei ihm berichtete hatte, was geschehen war. Er schaute kurz auf die Uhr und sah dann sorgenvoll nach draußen. Es war schon nach 22Uhr und Rei's Erzählung zufolge, war sie also schon über 4 Stunden weg. Er machte sich wirklich große Sorgen und beschloss, die Lehrerin um Rat zu fragen. Diese schien jedoch zuversichtlich, dass Asuka wiederkommen würde, wenn sie sich ausgetobt hatte, schließlich ging der Flug morgen früh und sie wollte ja wieder mit zurückkommen. Außerdem wüsste man ja sowieso nicht, wo man suchen sollte. Shinji reichte das nicht, er wollte sie auf eigene Faust suchen gehen. Doch das wollte die Lehrerin erst recht nicht hören - er reichte schon, einen Schüler kurzzeitig verloren zu haben, da fehlte es gerade noch, wenn jetzt noch jemand spätabends rausgehen würde. Sie würde ein wenig nach draußen gehen und sich umhören, versprach sie. "Sie ist immer noch nicht zurück!!", sagte Shinji und lief nervös im Zimmer auf und ab. "Wo kann sie denn nur sein?" "Jetzt mach dich nicht verrückt, Shinji.", versucht ihn Toji zu beruhigen. "Ich würd dir ja helfen, aber..." "Ich geh sie jetzt suchen.", unterbrach ihn der EVA-Pilot und lief kurzentschlossen zur Tür. "Shinji, jetzt wart doch mal...", rief Toji und lief ihm hinterher. Doch kaum war dieser um die Ecke des Ganges gebogen, kam Hikari die Treppe hinaus, die ihre Abschlussrunde drehte. "Ah, Suzuhara-kun.", sagte sie freundlich lächelnd als sie ihn sah. "Habt ihr drei schon eure Sachen gepackt? Lasst mich das doch bitte kurz kontrollieren." Toji wusste, dass sie fragen würde, wo Shinji hingegangen war, wenn sie ihn nicht im Zimmer antraf. Er musste sie irgendwie aufhalten. "Oh ja ja ja, alles gepackt. Seltsam, dass Asuka immer noch nich da ist, oder?", versucht er das Thema zu wechseln. "Ja, aber ich bin mir sicher, dass sie bald wieder da ist. Weißt du, sie macht Öfter solche Touren für sich allein. Und vermutlich hat sie es eben einfach nicht mit Rei ausgehalten. Sie kommt sicher jede Minute wieder. Bis dahin will ich dann auch die Zimmer kontrolliert haben, weißt du?", erklärte sie und versuchte sich an Toji vorbeizudrängeln, der sich im Türrahmen breitgemacht hatte. "Also lass mich doch schnell eures sehen, ja?" Toji wurde auf einmal sehr heiß. Irgendwas musste er unternehmen, und zwar schnell. "Weißt du, ich mag dich." Es war einfach so aus ihm herausgesprudelt, doch es war wirksam. Hikari hielt mitten in der Bewegung an. Fand sie ihn jetzt seltsam? Sie zwar ihm zwar früher kaum aufgefallen, aber seit gestern ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und heute hatten sie sich auf der Einkaufstour auch fast die ganze Zeit unterhalten. Sicher war es sehr überstürzt, so was merkwürdiges nach 2 Tagen zu sagen, er verstand sich ja selbst kaum. Er hatte es jedenfalls nicht nur gesagt um sie aufzuhalten, soviel stand fest. Aber dann geschah etwas, was er sich so nicht vorgestellt hatte: Er konnte zusehen, wie Hikari mehr und mehr schwankte und nach hinten umzukippen drohte. Er löste sich aus dem Türrahmen und umfasste sich um die Taille, damit sie nicht fiel. Dabei sah er ihr in die Augen und was er sah, was pure Glückseligkeit. "Ich... ich mag dich auch. Toji-kun.", lächelte sie ihn an und konnte kaum glauben, dass sie es wirklich gesagt hatte. Shinji währenddessen war weit von Glückseligkeit entfernt. Er hatte es geschafft, unbemerkt aus dem Hotel zu entkommen, doch er hatte keine Ahnung, wo er Asuka suchen sollte. Er war sich inzwischen fast völlig sicher, dass ihr irgendetwas zugestoßen sein musste, was Panik in ihm aufsteigen ließ. Was, wenn sie von irgendwelchen widerlichen Typen festgehalten wurde und sie ihr furchtbare Dinge antaten? "Asuka! ASUKA!!", brüllte er in die Nacht hinaus, doch er bekam keine Antwort. Er vermutete wage, dass sie am Strand entlanggegangen war, denn das tat man nun mal auf einer so schönen Insel wie Okinawa, doch er musste sich entscheiden in welche Richtung er laufen sollte. Es machte ihm Sorgen, was Rei ihm erzählt hatte. Sie hatte Asuka von der besonderen Bindung zwischen ihm und ihr erzählen wollen. Doch Asuka hatte es scheinbar missverstanden. Wie sollte sie auch von Shinji's toter Mutter und ihrer Ähnlichkeit mit Rei wissen? Asuka's Reaktion auf diese Geschichte gab ihm Rätsel auf. Er konnte es sich nicht anders erklären als mit Eifersucht. Aber warum sollte sie eifersüchtig sein? Könnte es sein, dass er doch hoffen konnte...!? In Gedanken versunken lief er in die Richtung des Standes in die sie beide schon am Vortag gegangen waren. Asuka zitterte am ganzen Körper. Sie hatte nichts als ihre Schuluniform an, ihr Rock war durch den Sturz zerrissen und ihre Bluse überall mit kaltem Schlamm beschmiert. Sie fühlte sich hundelend und hatte Angst. Ja, sie wollte es zwar nicht zugeben, aber sie hatte Angst. Angst, dass man sie bis morgen nicht gefunden hatte, Angst, dass man sie vielleicht nie finden würde. Sie wusste ja nicht mal, an was für einem Ort sie gewesen war, bevor sie in dieses Loch gefallen war. Ihre Versuche, die Oberfläche zu erreichen, waren allesamt an den bröckeligen, nassen Wänden gescheitert. Zudem hatte sie keine Kraft mehr und ihre Wunde am Knie bereitete ihr noch immer Schmerzen. "Sollte es wirklich so mit mir enden?", fragte sie sich selbst. "Shinji...", flüsterte sie und vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Knien. "Wo bist du...!?" "...ka! Asuka!" hörte sie auf einmal in der Ferne. Sie glaubte an eine Sinnestäuschung. Aber da war es wieder, laut und deutlich. "Asuka!! Asuka!!" Ihr Herz schlug Purzelbäume! Konnte das sein? War das wirklich Shinji, der dort rief? "HIER, HIER! Ich bin hier!", rief sie noch Leibeskräften und setzte sich mit einem Ruck auf um an einer der Wände auf und ab zu springen. "SHINJI!!", kreischte sie noch einmal, aus Angst, er könnte sie überhört haben. Für einen Augenblick befürchtete sie, es wäre tatsächlich so geschehen, doch dann erschein ein Gesicht oben an der Öffnung des Lochs, sein Gesicht. "Asuka! Asuka, du bist es wirklich! Bist du verletzt? Warte, ich hole etwas, womit ich dich rausziehen kann.", rief er und verschwand wieder. Kurze Zeit später kehrte er mit einem Drahtseil wieder, welches er hinunter ins Loch ließ. "Ich halte es fest, versuch dich hochzuziehen." Asuka packte das Seil und versuchte sich mit den Beinen an den Wänden abzustemmen. Das Drahtseil schnitt ihr in die Hände, doch sie war fest entschlossen, nicht wieder loszulassen und kletterte langsam, aber sicher in Richtung Lochöffnung. Shinji währenddessen zog mit von oben an dem Seil und auch ihm bereitete Asukas Gewicht höllische Schmerzen an dem einschneidenden Seil. Er biss die Zähne zusammen und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. "Ich lass dich nicht fallen Asuka, du schaffst es!", rief er als er Asuka verzweifelt schnaufen und stöhnen hörte. Wenn sie nicht bald an der Oberfläche war, würde sie ihr eigenes Gewicht nicht mehr halten können. Endlich konnte er ihre Hände am Rand des Lochs ausmachen, die sich an der Erde festklammerten. Sich am Seil entlang in ihre Richtung tastend, kam er immer näher an sie heran. Als er sie erreicht hatte, ließ er das Seil los und umklammerte stattdessen Asukas Arme. Diese hielt sich ebenfalls an ihm fest und versuchte sich an dem Jungen hochzuziehen. Mit Ach und Krach und Klettern und Ziehen schafften sie es schließlich, auch wenn Asuka zwischendurch alle Kraft aus den Armen wich und sie glaubte, wieder zurückfallen zu müssen. Beide fielen völlig erschöpft auf den Boden und Asuka glaubte, ihre Lunge würde zerbersten, so schwer hatte sie in den letzten Minuten geatmet. Kapitel 6: Verliebte auf dem Rückflug ------------------------------------- Kapitel 6 - Verliebte auf dem Rückflug "Asuka?", erkundigte Shinji und sah zu ihr herüber, als sich ihr Atem etwas später wieder beruhigt hatte. "Nein, sieh mich nicht an!", rief sie auf einmal und setzte sich abrupt auf, als ihr bewusst wurde, wie sie aussah - schmutzig, zerzaust, blutig. "Hör zu, du solltest unbedingt wieder zurück gehen, Rei macht sich sicherlich schon Sorgen.", sagte sie trotzig, als ihr der eigentlich Grund wieder einfiel, warum sie weggelaufen war. "Nein, Asuka, hör mir bitte zu.", sagte Shinji und setzte sich ebenfalls auf. "Das mit Rei ist nicht so wie du denkst! Absolut und überhaupt nicht.", versuchte er zu erklären. Und obwohl sich Rei und er geschworen hatten, es niemandem zu erzählen, konnte der Junge nicht anders und erklärte Asuka die traurige Gesichte vom Tod seiner Mutter und wieso Rei auf der Welt war. Asuka hörte mit großen Augen zu, auch wenn sie nicht recht glauben konnte, was sie dort hörte. Als Shinji geendet hatte, konnte sie nicht anders als zu den Kopf zu senken und zu sagen: "Oh Gott, Shinji, es tut mir leid. Und ich, ich dachte immer, du und sie, ihr hättet was miteinander. Ich hätte nie geglaubt, dass so etwas möglich ist." "Dir muss doch nichts leid tun, es ist doch alles in Ordnung.", beruhigte Shinji sie. "Natürlich! Ich war immer so furchtbar eifer...", begann sie, hielt dann aber plötzlich inne und schaute in eine andere Richtung. "Du warst eifersüchtig?", fragte Shinji hoffnungsvoll nach. "Ach, warum sollte ich denn!", gab Asuka zurück. Sie konnte einfach nicht anders, es war ihre normale Abwehrreaktion. Und wie Shinji nun einmal war, hakte er auch nicht noch einmal nach. "Doch, ich war eifersüchtig.", sagt sie nach einer kurzen Schweigepause. Sie hatte es sich überlegt. Wenn sie jetzt nicht klare Verhältnisse schaffte, dann würde sie es nie tun. Beide würden wieder in ihren gewohnten Trott zurückfallen. Shinji war erst mal völlig baff. Das hatte er nun garantiert nicht erwartet, aber es machte ihm Hoffnungen. Sie gab einfach so zu, dass sie eifersüchtig gewesen war. Vielleicht war es jetzt an ihm, sich zu überwinden und den nächsten Schritt zu tun. "Das, das brauchst du nicht zu sein, Asuka.", sagte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. "Ich... also es ist so... ich.. weißt du, in meinem Herzen, da bist du die Einzige!", sagte er, immer leiser werdend und die letzten Worte flüsterte er nur noch. Doch Asuka verstand jedes Wort und ihr wurde so warm ums Herz wie schon lange nicht mehr. Und plötzlich passierte es: Sie musste weinen, weinen vor Freude. Es war nicht das übliche Weinen, das sie versuchte zu unterdrücken, es waren Freudentränen. "Ah, nein, es tut leid!", rief Shinji als er sah, dass sie weinte, da er Angst hatte, dass er ihr wehgetan hatte. Doch Asuka rückte näher zu ihm heran und umarmte ihn. "Shinji, ich mag... nein, ich liebe dich auch!", rief sie noch immer weinend und drückte ihn ganz fest an sich. Nun überkam auch Shinji dieses unbeschreibliche Glücksgefühl und er schlang ebenfalls die Arme um das rothaarige Mädchen. Als sich beide nach langer Zeit aus der Umarmung lösten, schauten sie sich kurz an, lächelten und küssten sich dann überglücklich. Und diesmal ohne Nasezuhalten, Blauanlaufen und Mundausspülen. Am nächsten Morgen saß die ganze Klassen im Flugzeug und durfte 2 frischgebackene Pärchen bestauen. Während Shinji und Asuka sich gar nicht mehr voreinander lösen konnten, blieb es bei Toji und Hikari zunächst nur bei Händchenhalten und Anlächeln. Wie es zu diesen Pärchen gekommen war, konnte sie niemand so recht erklären, doch es musste wohl insgesamt etwas mit den Ereignissen der letzten Nacht zu tun haben. Aber es ist eben eine alte Schulweißheit, dass auf jeder Klassenfahrt mindestens Pärchen entsteht und zwar meistens eins, von dem man es nie vermutet hätte. Und während die Klasse noch rätselte, kuschelten sich Shinji und Asuka aneinander und genossen den Flug zu zweit. Kaum war die Beleutung für die Sicherheitsgurte erloschen, meldete sich Shinji's Blase zu Wort. "Ich geh mal schnell auf Toilette.", flüsterte er Asuka ins Ohr. Diese grinste ihn schelmisch an, löste ihren Gurt und zwinkerte ihm zu: "Warte, ich komm mit. Dann können wir die Gerüchte vom Hinflug wahr machen." ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)