Schwarzer Drache: Manticor von abranka (Schwarzer Drache II) ================================================================================ Kapitel 34: 34. Sumpfechsen --------------------------- Schlammige, echsenhafte Kreaturen schossen aus dem Wasser und stürzten sich auf die Reisenden. Sie waren etwas größer als ein ausgewachsener Mann und mit harten Schuppen bedeckt. Ihre langen Schwänze wirbelten das Wasser auf. Sie liefen aufrecht auf zwei Beinen und in jeder ihrer vier Hände befand sich ein Schwert. Ein lautes Zischen und Gurgeln begleitete ihren Angriff. "Sumpfechsen," brummte Alexander, als er den ersten Angreifer von oben ansprang. Gemeinsam gingen sie im schlammigen Wasser unter. Alexander kam als Erster wieder nach oben, dicht gefolgt von dem Echsenwesen, das mit allen vier Schwertern gleichzeitig auf ihn eindrosch. Langsam aber sicher wich der schwarzhaarige Junge zurück und konzentrierte sich nur noch auf seine Verteidigung. Die Sumpfechsen begannen schnell auf Scheherazades Beine einzuschlagen. Allen sprang mit dem Guymelef zur Seite und schaffte es mehrere zu zerquetschen. Dennoch war das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Lavender und Castillo kämpften mit ähnlichen Problemen. "Merle!" schrie Louvain, während er mehrere Angreifer mit einem harten Schwertstreich zur Seite fegte. Das Katzenmädchen hatte beinahe den Halt verloren und konnte sich nur noch mit Mühe an dem Guymelef festhalten. Bei dem nächsten Satz von Castillo rutschte sie weiter ab und hing schließlich nur noch an einer Hand. Ihre Beine baumelten in der Luft. Erschrocken starrte sie nach unten und sah die wimmelnden Echsen, die mit ihren Schwertern unnachgiebig auf Castillos Beine eindroschen. Ihr wurde schlecht vor Angst. Allen fegte mit Scheherazade wie ein Wirbelwind durch die Sumpfechsen. Sein Schwert mähte Reihe um Reihe um, die in das schlammige Wasser zurückpurzelten, nur um dann wieder mit grünem Blut überströmt und voll von Schlamm aufzuspringen und erneut anzugreifen. Sie kannten keinen Schmerz und selbst wenn er ihnen zwei Arme abgeschlagen hatte, kämpften sie immer noch weiter. Shid auf seiner Schulter krallte sich entsetzt fest und kämpfte mühsam darum, den Halt nicht zu verlieren. Dann tat Scheherazade einen unbeherrschten Satz nach vorne und der Herzog von Freyd stürzte ab. Escaflowne jagte näher. "Oh Gott!" Entsetzt schlug Hitomi die Hände vors Gesicht. Mit wildem Kriegsschrei stürzte sich Van ins Kampfgeschehen. Mit Escaflownes Krallen riss er mehrere Echsenwesen aus dem Getümmel und trug sie hoch in die Luft. Dann ließ er sie gnadenlos auf die nahen Felsen prallen. Während Hitomi noch schockiert den Blick abwandte, riss er Escaflowne herum und jagte der Schlacht wieder entgegen. Schließlich sah er, dass sich Merle nicht mehr halten konnte. Das Katzenmädchen verlor seinen letzten Halt und stürzte ab. Mit einem lauten Wutschrei jagte Van Escaflowne noch schneller vorwärts. Mit einer Klaue erwischte er das Katzenmädchen noch, bevor sie in der Menge der Angreifer verschwinden konnte. Langsam zog er den mechanischen Drachen wieder hoch und erspähte schließlich eine steinerne Säule, die nicht so aussah, als wenn die Echsen sie erklettern konnten. "Ich setze euch da ab!" schrie er den beiden Mädchen zu und hetzte der Säule entgegen. Kaum hatten die beiden Mädchen festen Boden unter den Füßen, da wirbelte Van auch schon mit Escaflowne herum und schoss erneut auf das Kampfgetümmel zu. Hitomi rappelte sich gerade auf und starrte zu den Kämpfenden hinüber, als Van Escaflowne auch schon in einen Guymelef verwandelte und sich entschlossen in den Kampf stürzte. Neben ihr richtete sich Merle auf und drückte sich ängstlich an Hitomi. Als das Mädchen vom Mond der Illusionen über die Sumpflandschaft blickte, kam es ihr so vor, als wenn das grollende Lachen des Manticors über dem Schlachtfeld hängen würde. Escaflowne kam als Retter in der Not zu Castillo. Louvains Guymelef mit dem grünen Mantel war ins Taumeln gekommen und drohte umzukippen. Die Sumpfechsen hatten hartnäckig damit begonnen, sich immer wieder gegen ein Bein zu werfen und langsam aber sicher hatte Louvain das Gleichgewicht verloren. Nun kam Escaflowne herbei, stieß die Echsen rücksichtslos bei Seite und fing Castillo mit seiner Schulter auf. "Machen wir sie fertig!" rief Van zu dem Löwenjungen herüber und schlug mit dem Schwert heftig um sich. Alexander hatte inzwischen endlich die Stelle erreicht, an der Shid abgestürzt war. Hart schlug er einer Echse zurück und tastete mit dem Fuß nach einer menschlichen Gestalt. Da! Er machte einen blitzschnellen Rundumschlag, der die Sumpfechsen, die ihn umgaben zurücktaumeln ließ und packte mit der linken Hand zu. Er zog Shid hart am Kragen hoch. "Atmen!" befahl Folkens Sohn und presste den jungen Herzog an sich. Die Echsen stürmten wieder vor. Shid schnappte nach Luft und spuckte schlammiges Wasser aus. Trotz allem hielt er sein Schwert immer noch fest umklammert. Mühsam kämpfte er um sein Gleichgewicht, begann aber schon damit Alexander zu unterstützen. Gemeinsam hieben sie auf die Echsenwesen ein. Langsam aber sicher schlugen die Freunde die Sumpfechsen zurück. Die Guymelefs schlugen um sich und gaben sich gegenseitig Deckung. Alexander und Shid schafften es sogar sich bis zu Lavender zurückzuziehen und verteidigten nun die Beine des Guymelefs. "Pass bloß auf, wo du hintrittst!" schrie Alexander nach oben. Lothian verstand und beschränkte sich nun allein auf das Herumwirbeln seines Schwertes. Bis zur Hüfte in Schlamm und Wasser stehend, schlugen Shid und Alexander Echsenwesen um Echsenwesen zurück. Irgendwann ebbte die Menge der Angreifer ab und als keine mehr kamen, begriffen sie endlich, dass sie gewonnen hatten. "Sie haben's geschafft!" Merle hüpfte begeistert auf und ab und stieß Hitomi übermütig in die Seite. Dabei übersah sie, dass sie sich beide sehr weit an die Kante vorgewagt hatten. Hitomi kam ins Taumeln. Für den Moment schien es noch so, als wenn sie ihr Gleichgewicht wahren könnte, doch dann stürzte das Mädchen vom Mond der Illusionen mit einem lauten Schreckensschrei ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)