APD - Teil 1 von CptJH ================================================================================ Kapitel 28: File 28 ------------------- File 28 Ich landete mal wieder unsanft auf dem Boden und kassierte einen schmerzhaften Tritt zwischen die Rippen, welcher mich ächzen ließ. „Könnte dir so passen, womöglich zu verraten, wo wir sind...“, knurrte mich der an, der die Autopanne vorgetäuscht hatte. Eigentlich hatte ich das gar nicht vorgehabt – ich wusste es ja nicht mal. Viel hatte ich nicht auch sehen können, seit ich hier war. Außer der Tiefgarage – die überall sein konnte – wusste ich nur noch von einem Treppenhaus, das auch aussah wie jedes andere und dem Raum, in dem ich mich jetzt befand, außerdem ein Kellerraum, der außer ein paar schief dastehende, verstaubte leere Regale nichts weiter beinhaltete. In Letzteren hatten sie mich vor einigen Tagen, wie viele genau es inzwischen waren, wusste ich nicht genau, verfrachtet und mit einer Hand an ein Heizungsrohr gefesselt. Danach waren sie gegangen, die schwere Kellertür hinter sich zufallen lassen – ich hatte auch nicht erwartet, dass sie mir Gesellschaft leisten würden... Ich hatte immer noch wahnsinnige Kopfschmerzen gehabt, weshalb ich eine Gehirnerschütterung vermutet hatte, was kein Wunder war. Nachdem ich zumindest eine Hand frei gehabt hatte, hatte ich vorsichtig meinen Hinterkopf betastet. Ich hatte eine große Beule und anscheinend hatte es sogar geblutet... und es tat weh, sodass ich die Hand auch schnell wieder sinken ließ. Dann hatte ich den Versuch gestartet, mich zu befreien. Leider war ich gescheitert. Es hätte wohl ohnehin nichts gebracht, denn hier wäre ich sicher nicht herausgekommen. Den Rest des Tages hatte ich also mit dem Rücken an der Wand lehnend und dem vergeblichen Versuch, die Kopfschmerzen zu ignorieren, verbracht. Außerdem hatte ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was sie eigentlich von mir wollten. Doch spätestens, wenn ich weder zuhause noch bei der Arbeit aufkreuzte, würden sie sich fragen, wo ich blieb. Fye würde sich sicher riesige Sorgen machen, war mir eingefallen und ich hatte gehofft, dass er dann nichts Dummes anstellen würde. Am nächsten Tag – ich hatte nicht geschlafen, doch ich vermutete dass es irgendwann am Vormittag gewesen sein musste – kam jemand vorbei, derjenige, der mich auch zusammen mit dem Typ mit der angeblichen Panne hergebracht hatte, und stellte ein Tablett vor mich auf den Boden, bevor er wortlos wieder verschwand. Viel war es nicht – aber besser als nichts. Vor allem die Thermoskanne kam mir sehr gelegen, auch wenn sie, wie ich festgestellt hatte, Kaffee enthielt, doch der war immerhin sogar warm. In der Nacht war es sich empfindlich abgekühlt und da ich mich wohl schlecht beschweren konnte, hatte ich damit vorlieb nehmen müssen. Der Kaffee schmeckte zwar nicht unbedingt, aber mir war zumindest wärmer geworden. Außerdem war ich ein wenig wacher. In den nächsten Stunden war nichts passiert, außer dass ich hin und wieder Stimmen und Geräusche gehört hatte, die dumpf durch die Decke über mir gedrungen waren. Ich hatte versucht, sie zu identifizieren, aber sie waren viel zu verzerrt gewesen. Die Decke war wohl zu dick. Dann war ich wohl doch eingenickt, weil ich später durch das Klappen der Tür geweckt worden war. Aber wieder war es nur der Eine, der jetzt das Tablett wieder mitnahm. Eine ganze Weile später war noch einmal jemand mit einem Tablett vorbeigekommen, diesmal aber ohne Kaffee. Dann hatte sich auch wirklich einen längeren Zeitraum über niemand blicken lassen, sodass ich schon dachte, sie hätten mich vergessen. Doch dann hatte ich Schritte vor der Tür gehört, es mussten fast zwei weitere Tage vergangen sein – inzwischen hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Diesmal waren es die Beiden von gestern gewesen, die vor mir gestanden hatten. „Los, aufstehen!“, hatte der Eine ungeduldig geblafft, aber auch nicht gewartet, bis ich Anstalten gemacht hatte mich zu erheben. Die Beiden hatten mich gepackt und auf die Beine gezerrt – wobei ich jeden Knochen gespürt hatte, da ich die ganze Zeit über mehr oder weniger in einer Position verharrt hatte und der Boden doch sehr hart gewesen war. Dann hatten sie mich unter der Drohung, bloß nichts Dummes anzustellen, losgemacht – allerdings hatte ich einen Fluchtversuch auch gleich wieder verworfen, als ich gesehen hatte, dass sie bewaffnet waren. Und erst recht, als ich den Lauf einer Waffe dann auch im Rücken gehabt hatte – denn auf eine Kugel konnte ich getrost verzichten, mir ging es schon mies genug. „Vorwärts!“, hatten sie mich angeherrscht und ihrer Aufforderung Nachdruck verliehen, indem sie mir einen Stoß in den Rücken verpasst hatten. Meinen Protest über diese Behandlung hatten sie ignoriert und auch die Frage, was dass denn hier sollte, hatten sie mit einem „das werden Sie schon noch früh genug erfahren“ abgetan. Sie hatten mich durch den Gang geführt, den ich ja schon von meiner Ankunft kannte, allerdings hatten wir das Treppenhaus eine Etage höher verlassen und uns auf einem Flur wiedergefunden. Was mir aufgefallen war – hier war es auf jeden Fall erheblich wärmer. Doch war keine Zeit mehr geblieben, weiter darüber nachzudenken, denn sie hatten mich grob in Richtung einer Tür weiter gestoßen. Dahinter lag ein Büro. Und wer dort auf mich gewartet hatte, hatte ich schon geahnt – natürlich der Anstifter des Ganzen hier, der Typ mit der Baseballkappe. Diesmal allerdings in einem geschäftsmäßig aussehenden Anzug. Er war gerade am telefonieren – und ich erriet auch sofort mit wem. Fye! „Ah... willst du ihn sprechen?“, hatte er gerade belustigt in den Hörer gesagt. „Keine Sorge, noch lebt er...“ Daraufhin hatte er mir den Hörer hingehalten und mir ein leises drohendes „nur ein falsches Wort“ zugezischt. Womit wir dann wieder bei meiner derzeitigen Situation wären. „... du weißt ja was dann passiert“, sagte er gerade und legte auf. Dann richtete er seinen Blick auf mich und meinte: „Ich habe Sie ja gewarnt!“ Ich richtete mich halb auf und funkelte ihn an. „Lassen Sie Fye gefälligst da raus!“, knurrte ich. Natürlich wusste ich, dass ich genau zu diesem Zweck, dass Fye nicht aussagte, hier war. Trotzdem – am Telefon hatte er verdammt verstört geklungen. Ich hatte mir schon gedacht, dass er schon durchdrehte vor Sorge. Dennoch war ich froh, dass er anscheinend zuhause war. So war er also zum Glück nicht doch auf dumme Gedanken gekommen... Mittlerweile hatte ich mich wieder ganz aufgerappelt und hielt mir einen Arm gegen meine schmerzenden Rippen gepresst. Mein Blick hatte wohl inzwischen tödliche Ausmaße angenommen, doch das schien mein Gegenüber eher weniger zu beeindrucken. Das lag wohl aber eher daran, dass er nicht alleine war. „Na, wer wird denn hier gleich so aggressiv? Wir tun ihm ja nichts – noch nicht!“ Er lachte hämisch. „Das wird sich natürlich ändern, sobald Ashura wieder frei ist. Was meinen Sie, wird er lieber Ihnen beim Sterben zusehen oder sich das ersparen wollen und uns bitten, ihn als Erstes umzubringen, hm?“ Das war wirklich zu viel und ich ging auf ihn los. Zumindest hatte ich das vor – weit kam ich allerdings nicht, da ich an beiden Armen gepackt und zurückgerissen wurde. Ich wand mich heftig, um aus diesem Griff loszukommen, doch leider waren die Zwei ziemlich kräftig – auch wenn sie eine Menge Kraft aufbringen mussten, sich dagegenzustemmen und mich festzuhalten. Er grinste überheblich, in dem Wissen, dass er es geschafft hatte mich zu provozieren. Ich wusste, dass ich eigentlich nicht so reagieren sollte, aber gerade konnte ich einfach nicht anders. Schließlich bedrohte er gerade nicht nur mich, sondern auch Fye. Und da verstand ich mittlerweile überhaupt keinen Spaß mehr. „Ich warne Sie, wenn Sie ihm auch nur zu nahe kommen, werde ich dafür sorgen dass Sie für eine richtig lange Zeit in den Knast wandern und auch nicht wieder rauskommen“, zischte ich wütend. „Oh, schon die zweite Drohung innerhalb zehn Minuten“, stellte er gelassen fest. „Dabei sind Sie ja nicht gerade in der Position irgendetwas ausrichten zu können.“ Mittlerweile hatten die Beiden es geschafft, mich so in den Griff zu kriegen, dass ich mich kaum bewegen konnte – zumindest nicht, ohne mir irgendwas auszurenken. „Außerdem“, fuhr er gemächlich fort, „riskieren Sie es, so wie ihr Wagen zu enden: auf dem Grund des Abaton River. Es wäre doch wirklich bedauerlich, Fye noch einmal anrufen zu müssen, um ihm zu sagen, dass wir Sie leider erschießen mussten.“ Und um seine Worte glaubhaft zu machen, griff er in eine Schreibtischschublade, um eine Waffe hervorzuziehen, die er anschließend gelassen auf mich richtete. Ich starrte ihn mittlerweile sprachlos vor Wut an. Doch anstatt abzudrücken, trat er einen Schritt auf mich zu und schlug mir heftig in den Magen, sodass ich aufkeuchte und zusammensackte. „Ich an Ihrer Stelle würde also aufpassen, das ist die letzte Warnung!“, sagte er kalt, während ich nach Atem rang. „Bringt ihn zurück“, sagte er dann an die Beiden gewandt, die mich immer noch festhielten, und die sich daraufhin auch wieder in Bewegung setzten, mich mehr oder weniger einfach mitziehend. Ich sträubte mich nicht dagegen. Doch als wir dann im Treppenhaus ankamen, sah ich zumindest eine kleine Chance zur Flucht. Kaum waren wir an der letzten Treppe angekommen warf ich mich zur Seite und rammte den, der rechts von mir war gegen die Wand. Dadurch zog ich den anderen mit, der stolpernd versuchte, wieder ins Gleichgewicht zu kommen doch mittlerweile hatte ich mich losgerissen und stieß ihn die Treppe hinunter – keine sehr feine Methode, dafür aber wirksam. Er kollerte die Treppe herunter und blieb mit einem dumpfen Scherzlaut benommen liegen. Der Andere folgte keine Sekunde später. Allerdings wäre ich auch fast mitheruntergefallen, da er mich am Ärmel erwischte. Glücklicherweise konnte ich mich rechtzeitig am Geländer abstützen und befreite mich schnell aus seinem Griff. Er taumelte einige Schritte rückwärts die Treppe herunter, allerdings fiel er nicht. Ich wirbelte herum und hoffte, dass die Tür der Tiefgarage nicht abgeschlossen war, während ich darauf zuhielt. „Halt!“, hörte ich es hinter mir und eilige Schritte auf der Treppe. Als ich einen Blick über die Schulter warf, sah ich alle Beide auf mich zustürmen, der Eine ein wenig langsamer, doch hatte ich eigentlich gehofft, er wäre länger außer Gefecht. Ich erreichte die Tür und drückte die Klinke herunter. Sie schwang nach außen auf, nach links gegen eine Wand – da schlug neben mir eine Kugel in die Wand ein. Der Schuss hallte noch in der Garage und im Treppenhaus nach. „Dageblieben!“, bellte der, der eben die Treppe heruntergefallen war. „Das nächste Mal treffe ich nämlich.“ Rechts von mir und gerade aus lag eine völlig freie Fläche, wenn man von ein paar Säulen oder Fahrzeugen absah – ich würde es nicht schaffen, in Deckung zu gehen. Vorher hätte er eine Menge Zeit, um auf mich zu schießen. Verdammt! Und bevor ich mich doch noch dazu entschließen konnte, loszurennen, erreichte mich derjenige, der nicht gefallen war und stieß mich mit voller Wucht gegen die Wand im Treppenhaus neben der Tür. Er packte mich vorne am Kragen und schnürte mir fast die Luft ab, während er mich wütend anzischte. „Eigentlich sollten wir Sie dafür erschießen!“ „Was ist hier los?“, kam es verärgert vom Treppenabsatz. Allerdings hatte Chef der Beiden die Lage sofort überblickt – was nicht sehr schwer war, da die Tür neben mir gerade mit einem lauten Klacken ins Schloss zurückfiel und ich mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt dastand, während der Andere mit der Waffe auf mich zielte. Ich zog es vor, keinen Widerstand mehr zu leisten, damit aufzuhören, dem, der mich festhielt das Handgelenk zu zerquetschen, um wieder vernünftig Luft zu bekommen, sondern sie nur zornig anzustarren. Der Baseballkappentyp kam langsam die Treppe herunter und schüttelte seufzend den Kopf, als wäre er wirklich enttäuscht. „Sie hatten doch nicht wirklich gerade versucht, zu entkommen, oder?“, fragte er, in einem Ton, als hätte ich es in Betracht gezogen, vom Dach eines Hochhauses zu springen. „Nein, eigentlich wollte ich mich nur mal genauer umsehen – ich hatte noch keine Zeit dazu“, gab ich mit unüberhörbarem Zynismus zurück. Er sah mich gespielt vorwurfsvoll an, wie ein Kind, das gerade versehentlich eine Scheibe zerschossen hatte. „Wenn Sie das noch mal machen, werde Sie überhaupt nichts mehr sehen“, sagte er ruhig. „Eigentlich hatte ich Sie für vernünftig gehalten...“, fügte er hinzu, er klang fast enttäuscht. „Sollen wir ihn umlegen?“, erkundigte sich der Eine, anscheinend mit einer gewissen Vorfreude – kein Wunder, ich hatte ihn die Treppe heruntergeschubst – und hob seine Waffe noch ein wenig höher. „Nein. Wir brauchen ihn noch – allerdings, wenn er es noch mal versucht, dann legt ihn um, sofort. Dann ist es auch egal“, antwortete der Gefragte. „Und ihr passt auf, dass es nicht noch mal passiert, haben wir uns verstanden?!“ Die Zwei nickten hastig. „Los, Bewegung!“, knurrte der Eine schroff und stieß mich ruppig zurück in Richtung Treppe. Der Baseballkappentyp verschwand wieder nach oben, nicht ohne einen mahnenden Blick an die Beiden zu verlieren. Diesmal behielten sie mich genau im Auge – nicht dass ich einen weiteren Fluchtversuch geplant hatte, denn ich zweifelte nicht daran, dass sie schießen würde, sobald ich eine falsche Bewegung machte. Außerdem tat mir alles weh, da wollte ich ihnen nicht noch einen Anreiz geben, mir eine noch gröbere Behandlung als jetzt zuteil werden zu lassen. Sie waren ohnehin schon massiv genug. Sie stießen mich derb in den Kellerraum zurück und der, den ich die Treppe herunter gestoßen hatte, ließ unwirsch die Handschelle um mein Handgelenk schnappen – offensichtlich mit Absicht viel zu fest, sodass sie schon fast einschnitt. Ich verbiss mir jeglichen Kommentar, sondern warf ihm bloß einen missgefälligen Blick zu. Wenn ich sie zu sehr provozierte, gingen sie wohl doch noch auf mich los und dann hätte ich keine Chance. Doch zu meinem Glück verzichteten sie darauf und verließen ohne weitere Worte den Raum, die Tür hinter sich zuschlagend. Kaum waren sie aus der Tür ließ ich mich entkräftet an der Wand herunterrutschen und schloss die Augen. Ich hatte eigentlich gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer werden. Doch leider hatte ich mich da ja gewaltig geirrt. Mir tat wirklich alles weh, jetzt musste ich mir auch noch Sorgen um Fye machen und Fye stand wahrscheinlich gerade kurz vor einem Nervenzusammenbruch... Ich hoffte, dass ich ihn nicht durch mein Verhalten in Schwierigkeiten gebracht hatte. Das einzig Positive im Moment war, dass ich noch lebte. So bestand zumindest eine Chance, dass sie mich fanden, bevor ich eine Kugel im Kopf hatte... Allerdings fragte ich mich, wozu sie mich noch brauchten. Diese Frage wurde mir ungefähr ein Tag später beantwortet. Es müsste der, vor dem Gerichtstermin sein... Ich hatte wieder nicht unbedingt gut geschlafen, mein Handgelenk war inzwischen aufgescheuert und anscheinend hatte ich eine gebrochene Rippe, weshalb das Atmen ein wenig beschwerlich war. Ganz zu schweigen von meinen mittlerweile dauerhaften Kopfschmerzen. Außerdem hatte ich Durst. Diesmal kamen alle Drei, allerdings schienen sie mich nicht abholen zu wollen. Ich versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen, doch ganz schien ich meinen angeschlagenen Zustand nicht verbergen zu können, als ich zu ihnen aufsah. „Sie werden Fye jetzt sagen, dass er nicht aussagen soll“, sagte der Baseballkappentyp. Er klang angespannt. Anscheinend lief nicht alles so wie geplant. Das veranlasste mich dann doch zu einem abfälligen Lächeln. „Und wenn ich’s nicht tue?“ Fye war anscheinend doch bereit, auszusagen, obwohl ich mich in der Gewalt der Mafia befand. Shinsai hatte ihm wahrscheinlich gut zugeredet. „Werden wir ihn eben anders zum Schweigen bringen“, erwiderte er eisig. „Das glaube ich nicht. Er steht längst unter Polizeischutz.“ Da war ich mir nicht sicher, doch wahrscheinlich war es so. Und dann kamen sie nicht an ihn ran. „Es gibt viele Methoden. Wir müssen nicht mal nach draußen.“ Der Ton in seiner Stimme ließ bei mir die Alarmglocken angehen. Was hatten sie vor? Er hatte ein Telefon dabei – anscheinend waren wir doch nicht so tief, wie ich dachte, denn sonst würde es nicht funktionieren – und wählte eine Nummer. „Sagen Sie ihm einfach, er soll nicht aussagen. Wenn sie es nicht tun – dann ist es auch egal. Allerdings werden Sie dann nicht mehr leben.“ Er sah mich durchdringend an. „Und Sie wollen doch sicherlich nicht, dass er Sie am Telefon sterben hört?“ Mein Blick verfinsterte sich schlagartig. Natürlich wollte ich das nicht. Das würde Fye nicht verkraften. Er reichte mir das Telefon. Allerdings konnte ich doch auch nicht zulassen, dass Ashura freigesprochen wurde – dann würde er sich sicher auch an Fye rächen wollen. Mich würden sie so oder so nicht am Leben lassen... Am anderen Ende hob Fye ab. „Ja...?“ Er klang wirklich müde. Sie richteten eine Waffe auf mich. „Na los. Sagen Sie’s ihm!“ „Fye... hör mir gut zu“, sagte ich langsam. Ich hörte ihn am anderen Ende nach Luft schnappen. Mein Entschluss stand fest. „Kurogane...“, flüsterte er leise. „Wo bist du? Wie...“ Ich unterbrach ihn. „Hör zu. Es ist wichtig.“ Ich warf einen Blick zu den Drei, die ungeduldig warteten. „Du musst unbedingt aussagen, hörst du?“ Der Baseballkappentyp riss erschreckt die Augen auf. „Verstanden?“, fragte ich hastig. „J...ja...“, stammelte Fye. „Aber was ist –...“ Mehr konnte ich nicht verstehen, denn das Telefon wurde mir aus der Hand gerissen. „Falsche Antwort!“, zischte der Baseballkappentyp. Und er war wütend. „Versuchs noch mal! Vielleicht überzeugt dich das ja!“ Dann schoss er auf mich. Ich schrie auf, als sich die Kugel in meinen Körper bohrte. File 28 – Closed Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)