Kurzgeschichten feat. MiKu von MSK (Archiv für Ficlets/Drabbles/Shortstorys) ================================================================================ Flammende Kunst --------------- Diese Kurzgeschichte war für eine Challenge. EIn Wort wird vorgegeben und du musst eine Story draus basteln. Tja. Das Wort war "Fetisch" und der Name ist Program... *gg* ------------------------------------------------------------------------------- "Felse..." "Farin! ... Jan... bitte..." Ein wenig zu grob schob Bela den Blonden von sich, der so eben damit begonnen hatte, mit seinen Zähnen das weiße Satinhemd zu öffnen. Nun sah er ihn fragend an, wusste nicht, was seinem Schlagzeuger an dieser Situation unrecht war. Er war mit seinem Racing Team in Hamburg, er hatte einen Off-Tag, erst morgen wieder einen Gig zu absolvieren, was ferner bedeutete, dass Band und Crew anderweitig beschäftigt waren und sich bis zum nächsten Nachmittag nicht darum scheren würden, was ihr vertraglich fest gelegter Chef auf seinem Zimmer machte. Immerhin war es letztendlich auch Belas eigene Idee gewesen, ihn überraschend zu besuchen. "Ich hab dich vermisst...", sagte er nun sehr leise, wollte er doch trotz seines Unverständnisses nicht anklagend klingen. "Ich weiß." Belas Gesichtszüge entspannten sich. Wenn Jan ihn nun genauer betrachtete, fand er, dass der kleinere doch ziemlich fertig, fast ein wenig übermüdet wirkte. "Hast viel gearbeitet, hm?" Nach kurzem Zögern nickte sein Gegenüber und sah etwas verlegen zu ihm auf. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, seinen Liebhaber gebührend zu empfangen, nicht ihn wegzustoßen. Doch der erwiderte mit einem beschwingten Lächeln. "Dann entspann dich...", Bela sah nun fragend auf, wurde aber von einem paar großer schmaler Hände sanft nach hinten gedrückt. "Lass dich fallen, genieß das hier einfach ein bisschen." Der Ton, in dem der Blonde nun sprach, halb Flüstern, halb Säuseln, löste eine Art beruhigende aber gleichzeitig in ihm alle Reize erregende Wärme in ihm aus, die sofort seinen gesamten Körper durchströmte. Sie ging von seiner Magengegend aus und floss in jeden Muskel, bis in seine Haarspitzen. Bela erzitterte leicht, erwiderte nun aber, bereits flach auf dem Bett liegend, Jans Lächeln. Sanft kraulte er durch dessen noch leicht nasse Haare. Er war gerade dann überraschend in sein Zimmer geplatzt, als der schwer beschäftigte Solokarrierist aus der Dusche gestiegen war. Eben jener wurde auf das nun langsam pervers anmutende Grinsen des Schlagzeugers nicht aufmerksam. Es sei denn er ging sofort zur Rache über. Sekunden später bestätigte sich eben dieser Gedankengang. Er fühlte Jans Zungenspitze sein Schlüsselbein streicheln, nach dem sein Satinhemd bereits achtlos neben das Bett geworfen worden war. Fast ein wenig schadenfroh grinste der Gitarrist zwischen seinen flüchtigen, langsam aber intensiver werdenden Liebkosungen. Er wusste genau, wie er den kleinen Dämon unter ihm aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Und das kostete er liebend gern aus. Noch einige Augenblicke verweilte er an Hals und Schultern seines Schlagzeugers, bewegte sich dann aber langsam Belas sinken Oberarm hinab, sehr langsam. Jedes Tattoo, das in Reichweite seiner Zunge war berücksichtigte er, umfuhr es und zeichnete es liebevoll nach. Dies war ein weiterer Teil von Bela, den er spannend, aufregend und geheimnisvoll fand. Dort, wo die Tinte den Schlagzeuger berührt hatte, reagierte er anders als sonst. Bei jedem Tattoo genoss er die Berührung auf eine individuelle Weise, als wären sie fester Bestandteil seiner Seele. Mal mehr, mal weniger verletzlich. Letzterer Gedanke kam dem Blonden in den Sinn als er, längst über die Schultern zur anderen Seite gewandert, die Brandnarben Belas betrachtete. Umsichtig, jedoch neugierig auf seine Reaktion fuhr er die Narbe mit der Zunge nach und spürte eine Art begeistertes Kribbeln unter seiner Haut, als Belas Kehle ein leises Keuchen entrann. Der Schlagzeuger lehnte sich instinktiv weiter in die Kissen zurück, bog seinen Rücken genüsslich durch. Als Jans Zunge seine Narben berührte schien es ihm, als entbrannte erneut ein Feuer dort. Doch es waren nicht die stechenden Benzinflammen, welche ihn einst auf so grausame Weise gezeichnet hatten. Die Hitze, die über seine Haut, durch seinen Körper züngelte, schien ihn einzuhüllen, schürte seine Erregung, aber verletzte ihn nicht. Im Gegenteil: die Zunge seines Gitarristen schien beinahe eine heilende Wirkung auf ihn zu haben. Langsam tastete Jan sich nun weiter, noch etwas benebelt von dieser magischen, entzündenden Wirkung auf Bela. Doch als jener begann, sich zurück zu halten, war er erpicht darauf, den festen, muskulösen Teil seiner Haut zu verlassen und drehte seinen Kopf zur Unterseite des pulsierenden Armes. Dort war Belas Haut weich, sanft, ungeschützt. Vielleicht hatte er - wenn auch nur im Unterbewusstsein - versucht, sich mit weiteren Tätowierungen auch dort zu wappnen, eine harte Schale zu entwickeln. Doch es hatte, zu Jans großem Wohlwollen, nicht funktioniert und so küsste er einen faszinierenden Wirbel aus farbiger Tinte, der so unwirklich schien, aber so unvergleichlich nach Bela schmeckte. Nur wenig später berührten die schlanken, schmeichelnden Finger Jans Belas Glied, hielten ihn vorsichtig und der Blonde betrachtete, vor Aufregung ob der neuen Entdeckung flach atmend, wie die blauen und roten Sterne auf den Lenden und der schmalen Hüfte flackerten und glühten. Nun war er sicher, das die Zeichnungen ein Teil von dem Mann waren, den er gerade als so unglaublich erotisch empfand. "Jan... bitte..." Er hörte die tiefe, raunende Stimme, als wäre sie direkt neben seinem Ohr. Kurz sah er Lächelnd zu ihm auf, wandte dann seine volle Aufmerksamkeit wieder Belas Erregung zu, liebkoste und umschmeichelte ihn so innig und hingebungsvoll wie nur möglich, als wollte er sich für Belas lange Wartezeit entschuldigen. Diese Absicht schien seine Wirkung zu erzielen, denn er brauchte nicht lang um Vergebung zu bitten, bis das tiefe, wollüstige Aufstöhnen durch den Raum drang und Bela Erlösung fand. Besonders brav alles hinunter schluckend, kroch der Blonde zu ihm hoch, noch immer Shorts und T-Shirt tragend und schloss den erschöpften Kleineren in die Arme, strich sanft durch das hellbraune Haar und lächelte mit sich zufrieden. Er liebte Bela. Vollkommen. Nicht nur teilweise. "Eins hast du vergessen..." durchdrang die etwas heisere Stimme des Schlagzeugers den Raum. Farin sah ihn fragend an und er drehte seinen Kopf leicht, lehnte sich mehr gegen ihn. In seinem noch immer von der Pulsader pulsierenden Nacken zierte eine neue Zeichnung die weiche Haut. Sein Liebhaber lächelte ein wenig verrucht und weihte sie mit einem lustverschleierten Zungenkuss. Aber es gab nun mal Seiten an Bela, die liebte er ganz besonders. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)