I'm the one you love to hate von Subaru ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Als Joey die Augen aufschlug war es bereits kurz nach elf dennoch schloss er sie im nächsten Moment auch schon wieder, um sich erneut in die weichen Kissen zu kuscheln und wohlig zu seufzen. Es war Wochenende! Wieso sollte er also aufstehen? Es war viel zu gemütlich hier in diesem weichen Bett. Moment! Der Blonde schlug eilig die Augen wieder auf und saß kurz darauf aufrecht im Bett, um sich umzublicken. Weiches Bett? Das war nicht wirklich wahr?! Er war tatsächlich über Nacht geblieben. Erschrocken blickte Joey neben sich, doch die andere Seite des Bettes war leer auch wenn sie Spuren eines früheren Benutzers aufwies. Der Blonde ließ seine Augen weiter schweifen. Die langen Vorhänge, welche die großen Fenster abdunkelten waren noch zugezogen und nur kleine Lichtstrahlen drangen durch die Ritzen in das Zimmer, welches so still hier lag. Ob Kaiba im Bad war? Joey begann zu horchen, doch seine Ohren vernahmen keinen Laut. Er blickte erneut auf die Uhr, bevor er die Bettdecke zurückschlug und sich eilig nach seiner Boxershort bückte, nur um zusammen zu zucken als er den Schmerz unterhalb der Gürtellinie spürte. Verfluchter Kaiba!! Er war sicher nur hier eingeschlafen, weil der Brünette seine Drohung wahr gemacht hatte! Zweimal hintereinander war noch nie vorgekommen und irgendwie vertrug sich das nicht so wirklich mit seinem Hintern. Kein Wunder, dass er völlig fertig gewesen war. Joey streckte sich vor dem Bett und blickte noch einmal auf die andere Seite. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass er neben dem Anderen geschlafen hatte. Hatte diesen das gar nicht gestört? Er war doch sonst jemand der so übervorsichtig schien. Nun gut, er hatte nicht wirklich was von Joey zu befürchten. Dennoch... Das war so... intim, irgendwie. Der Blonde schüttelte hastig den Kopf. Nicht nachdenken! Das machte alles nur noch schlimmer und verwirrender. Er tat es sowieso viel zu oft in letzter Zeit. Was war nur los? Nun, er sollte vielleicht erst einmal duschen. Denn wenn Kaiba ihn schon regelrecht zwang hier zu bleiben, dann konnte er es auch ausnutzen, beschloss Joey und trat ins Bad, nur um mit halb geöffnetem Mund stehen zu bleiben. So oft wie Kaiba aus diesem Raum herausgekommen war, so war Joey doch nie darin gewesen. Doch dass das angrenzende Bad so dermaßen riesig und komfortabel ausgestattet sein würde, hatte er nicht erwartet. "Nicht schlecht, Herr Kaiba." Ein Flüstern zu sich selbst als sich der blonde Junge genauer umsah. Die riesige Badewanne, die ein ganze Ecke für sich allein ausfüllte und mit allem möglichen Schnickschnack ausgestattet zu sein schien, fesselte ihn am Meisten. Dennoch beschloss Joey sie nicht zu verwenden, sondern widmete sich der Dusche, die nicht weniger beeindruckend schien. Sie füllte eine andere Ecke aus und man schien zu viert darin keine Probleme zu haben. Er betrat sie, nur um festzustellen, dass die Düsen von allen Seiten dafür sorgten, dass man auch ja nass blieb. Joey lachte auf, als er den Luxus genoss. Das war wirklich unglaublich. Das ganze in Gold gehaltene Bad mit den so rein weißen Fliesen schien wie ein Traum. Und die vielen Spiegel verstärkten das Ganze noch. Es wirkte alles so unwirklich und gerade das ließ Joeys Herz nur höher schlagen. Als der blonde Junge schließlich gut gelaunt aus der Dusche kam, fand er es beinah schade nur seine Schuluniform zum Anziehen zu haben. So ein paar richtig neue Klamotten wären doch perfekt gewesen für diese luxuriöse Umgebung. Dennoch ließ er sich seine gute Laune nicht verderben als er in seine Hose und sein weißes T-Shirt schlüpfte und einen Augenblick später die großen Vorhänge per Knopfdruck öffnete. Einige Sekunden lang musste er die Augen schließen und hob schützend seinen Arm, weil das Sonnenlicht, welches sofort hereinflutete eindeutig zu hell war. Dann jedoch genoss er die Wärme der strahlenden Sonne und betrat eilig den großen Balkon, der durch zwei Glastüren zu erreichen war. Die frische Luft war zwar etwas kühl, da es bereits Herbst wurde, aber dennoch herrlich erfrischend und Joeys frisch gewaschenes Haar leuchtete regelrecht im Sonnenlicht. Kaibas Schlafgemach schien eine der besten Positionen des riesigen Hauses zu haben. Was wohl nur zu erwarten gewesen war, denn von hier aus konnte man ungehindert den riesigen Garten an der hinteren Seite des Hauses überblicken. Gott, alles hier schien wirklich nur mit dem Wort "groß" oder "riesig" beschreibbar zu sein. Joey lachte erneut auf. Wie reich war der Geldsack eigentlich? Er kam nicht dazu den Gedanken weiter zu verfolgen, denn im nächsten Moment klopfte es an der großen Tür des Schlafzimmers und der Blonde fuhr erschrocken zusammen, als auch schon ein Diener das Zimmer betrat und sich vor ihm verbeugte, während Joey mit einem Satz wieder im Zimmer stand. Er war sich sicher, dass dieser Mann ihn gleich freundlichst hinausbefördern würde, so wie Kaiba es sicher angeordnet hatte. Wenn er ihn dem Hauspersonal gegenüber überhaupt erwähnt hatte. Doch zu Joeys Überraschung war genau das Gegenteil der Fall. "Herr Kaiba hat mich angewiesen nach ihnen zu sehen, wenn sie erwacht sind. Ich hoffe sie haben gut geschlafen und sind bereit für das Frühstück." Joey glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. So hatte erstens noch nie jemand mit ihm gesprochen und zweitens hatte er einen Rausschmiss erwartet und stattdessen sollte er zum Essen bleiben? Was war nur mit dem Geldsack los? War das Freundlichkeit was er von ihm bekam? Joey blickte den Diener an und nickte schließlich. "Danke... äh..." "Mein Name ist Nakanishi.", unterbrach ihn der Andere höflich und schenkt ihm ein Lächeln. Er hatte noch nie erlebt das Herr Kaiba einen so ungestümen Gast aufwies, was ihn sofort amüsierte als sich Joey auch noch weiter gehen ließ. "Äh ja, danke, Naka-san." Joey erwiderte das Lächeln und folgte dem Diener augenblicklich in den Flur und zum Speisesaal des edlen Hauses, während er sich immer wieder genauer umblickte. Normalerweise war es hier viel dunkler wenn er ankam, doch heute im hellen Sonnenlicht und mit allen Vorhängen weit geöffnet strahlte das Haus regelrecht. "Ist Kaiba schon lange weg?" Ohne darauf zu achten, wie er den Anderen eigentlich vor seinem Diener bezeichnete, folgte er diesem weiter, bis sie den Speisesaal schließlich erreicht hatten. "Natürlich, Sir. Herr Kaiba beginnt seine Arbeit täglich um acht Uhr Morgens. Was bedeutet, dass er bereits um sieben Uhr dreißig sein Frühstück erwartet. Und das selbst am Wochenende." Joey hatte aufmerksam zugehört. So etwas über Kaiba zu erfahren war irgendwie seltsam. Obwohl es nichts wirklich aufregendes war. Was sich der Geldsack wohl gedacht hatte als er heute morgen aufgestanden war, während er felsenfest geschlafen hatte? Dann jedoch fiel ihm auf, wie der Diener ihn angesprochen hatte und er wehrte hastig mit einer Handbewegung ab. "Aber nicht doch. Sie brauchen mich nicht "Sir" zu nennen. Ich bin schließlich nicht ihr Hausherr." Auch wenn das bei diesem Besitz sicher ein tolles Gefühl war. "Joey reicht vollkommen aus." Er lachte leicht verlegen. Irgendwie war es ihm peinlich, dass dieser ältere Mann so unterwürfig mit ihm umging, was ihm ein erneutes Lächeln des Dieners einbrachte, als dieser Joey einen Stuhl hinschob. "Wie sie wünschen, Herr Joey. Ich wünsche ihnen einen guten Appetit. Wenn sie etwas brauchen oder etwas nicht für angemessen halten, lassen sie es mich nur wissen." Er schob dem Blonden eine kleine Tischglocke hin und verbeugte sich, um den Raum zu verlassen, während Joey auf den riesigen Tisch blickte. Wie konnte man hier etwas für nicht angemessen halten? Er schüttelte den Kopf. Das alles war ein Traum, ganz sicher. Wieso sollte ihn Kaiba sonst so behandeln? Joey wollte also gerade mit dem Essen beginnen, um den Traum wenigstens auszunutzen, als er eine freudigen Aufschrei vernahm und augenblicklich zu der andere Tür des Raumes blickte, die gegenüber derer lag, durch die er das Zimmer betreten hatte. Nur um einen kleinen Jungen auf sich zustürmen zu sehen, der fröhlich lachend an seinem Stuhl anhielt. "Joey! Du bist hier? Wieso hat mir niemand etwas gesagt!" Er ließ sich eilig auf dem Stuhl neben dem Blonden nieder. "Ich kann dir Gesellschaft leisten." "Mokuba!" Der Blonde lachte den Kleineren freundlich an. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Natürlich er lebte ja mit Kaiba zusammen und da Wochenende war, war er natürlich zu Hause. Es war irgendwie schön ihn zu sehen. Wenigstens etwas Vertrautes hier in diesem riesigen fremden Haus. "Was tust du hier?" Mokubas Frage riss Joey aus seinen erfreuten Gedanken und er spürte, wie sein Körper erstarrte. Natürlich! Der Junge wusste nichts von ihrer rein körperlichen Beziehung. Er schlief Abends für gewöhnlich schon, wenn er bei Kaiba vorbeisah und da er normalerweise auch immer Nachts wieder ging, trafen sie sich nie. "Ähm... weißt du... also ich..." Wie sollte er so eine Frage beantworten ohne sie zu verraten? Und wer wusste schon ob Kaiba damit einverstanden war, dass Mokuba es erfuhr. Doch lange über all das nachdenken brauchte Joey nicht wirklich, denn der Junge kam ihm eindeutig zuvor. "Schon gut. Ich glaube, ich versteh schon." Er grinste breit als er fortfuhr. "Ich bin nicht so naiv, wie ihr glaubt. Es ist nur etwas ganz Neues, dass du hier über Nacht geblieben bist. Das ist noch nie vorgekommen, stimmts? Ich frage mich wirklich was sich Seto dieses Mal gedacht hat. Du musst wissen, er tut nie etwas ohne es vorher zu planen und zu durch denken. Liegt es daran, dass du erst so spät gekommen bist? Dann war er vielleicht zu müde, um dich gleich wieder hinauszuwerfen." Mokuba lachte auf und Joey spürte, wie er bei den Worten des Jungen leicht rot wurde. Er wusste eindeutig Bescheid. Ob Kaiba ihm das erzählt hatte? Sicher nicht! Wieso sollte er mit seinem kleinen Bruder über seine Bettgeschichten plaudern. Mal abgesehen davon, dass er sich den Geldsack nicht wirklich beim Plaudern mit seinem Bruder vorstellen konnte. "Wie auch immer. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass es so gekommen ist. Ich bin sicher Seto ist vor heute Abend wieder mal nicht zurück und ich langweile mich oft ganz furchtbar. Aber wenn du schon mal hier bist, können wir den Tag ja gemeinsam verbringen! Iss schnell zu Ende! Ich zeig dir mein Zimmer." So erwachsen wie Mokuba in den ersten Sekunden mit seinem Grinsen herübergekommen war, so unschuldig kindlich wirkte er im nächsten Moment als seine Augen vor Freude über seinen neuen Spielkameraden zu leuchten begannen. Wie hätte er da absagen können? Allerdings fragte sich Joey dennoch im Hinterkopf, was Kaiba wohl dazu sagen würde, wenn er hier noch länger als bis zum Frühstück blieb? Nun gut, er musste ja einfach nur gegen Abend gehen. Dann würde der Geldsack es vermutlich gar nicht mitbekommen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)