Spiegelbild von Moku ================================================================================ Kapitel 7: Memory ----------------- Autor: Moku E-Mail: Mokuren@gmx.de Fandom: Weiß Kreuz Disclaimer: Nothing's mine, nicht mal China ~.~ Kommentar: Es geht weiter, später als ich dachte, aber immer hin. Bitte schreibt Kommis, ich brauche sie, damit ich die letzen Kapitel noch mal überarbeiten kann, sonst kommt da irgendein Unsinn raus ^^° Grüße: Yune: Dein Kommentar ist wie immer, genial XD Aber vorab: Ähm... sorry? ^^° Irland, ich will unbedingt mal nach Irland oder Schottland. *sniff* Das mit Omi und Nagi musste sein, ich habe es selbst bedauert, aber es war ziemlich unlogisch, dass, kaum ein paar Tage nach der Vergewaltigung, die beiden wieder intim auf diese Weise werden. Aber ich verspreche dir, ich werde sie wieder einbauen. ^^ Ähm, ja, das mit den Verrätern bezog sich noch auf Ken, der sich von den beiden verraten fühlte, weil sie ihn zur Hauptzeit allein lassen XD Mein Fehler, werde es gleich korrigieren. ^^° Ich hatte ehrlich gesagt große Probleme diese letzte Szene zu schreiben, weil ich mir nicht sicher war, ob es sich widerspricht, aber dann kam ich zum Ergebnis, dass das vollkommen egal ist, so ist Liebe nun mal. Chibi_in_the_house: Aber immer doch ^^° Mirror Image - Kapitel Sieben Verzweifelt hielt er sich die Seite um die Blutung zu stoppen, aber er spürte, dass es nichts half, wenn er sich weiter bewegte. Er sah sich in dem großen, schlecht beleuchteten Raum um, suchte einen Platz zum Verstecken, doch alles was er in dem fahlen Licht ausmachen konnte, waren nebeneinander aufgereihte Maschinen, Tonnen und Stahlbehälter. Beunruhigt ließ er sich hinter ein paar Tonnen nieder, zog seine Jacke aus und drückte sie auf die blutende Wunde. Zum Glück war sie nicht besonders tief, aber trotzdem behinderte sie ihn in seiner Bewegungsfreiheit und das war in seiner momentanen Situation lebensgefährlich. Leise fluchte er, schalte sich selbst für seine Unvorsichtigkeit und dass er seinen Partnern nicht gesagt hatte, wo er hinging. Langsam beruhigte sich sein Atem, blonde Strähnen klebten durch Schweiß in seinem Gesicht. Wenn er nicht bald weiterlief, würde er wahrscheinlich in dem Gebäudekomplex sterben. Plötzlich hörte er hastige Schritte und er drängte sich weiter in die Ecke, wollte sich so unsichtbar wie möglich machen. Stimmen drangen an sein Ohr, schrill und aufgebracht. Dann ein Schrei. Er kannte diesen markanten Schrei, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Jemand starb. Dann sah er ihn. Sein braunes Haar hing in verirrten Strähnen in seinem Gesicht, verdeckte für kurze Zeit sein Gesicht. Mit einer schnellen Bewegung strich er sie hinters Ohr, richtete dann seine Hand wieder auf eine andere Person. Seine Lippen bewegten sich, aber Omi konnte kein Wort verstehen. Dann legte sich seine andere Hand auf die ausgestreckte und im nächsten Moment wurde der unbekannte Junge gegen die Wand geschleudert. Omi hielt die Luft an, wusste nur allzu gut, wie stark der Druck war, mit dem Prodigy seine Feinde gegen die Wand schleuderte. Der brünette Junge legte eine Hand auf seine Stirn, drehte sich dann um. "Bist du fertig, Berserker?" Hastig wandte Omi seinen Blick in die andere Richtung, rückte weiter hervor, damit er besser sehen konnte und erkannte den weißhaarigen Irren von Schwarz. Der Mund des Mannes war rot, ebenso seine Kleidung und die Messer, die er in der Hand hielt. Omi dachte, ihm würde schlecht werden. Dann kam Prodigy auf sein Teammitglied zu, holte zum Schlag aus und Berserker wurde zu Boden geschleudert. "Das ist widerlich," hörte Omi den Brünetten sagen. "Hat Mastermind dir deine Medikamente nicht gegeben? Und dann auch noch vor seinen Augen." Die Hand des Jungen richtete sich auf die am Boden liegende Person, die er vorher gegen die Wand geschleudert hatte. "Wenn ich sage, du sollst ihn töten, meine ich töten, nicht abschlachten und essen. Du bist doch kein Kannibale!" Der Blonde fragte sich, ob es positiv war, dass Prodigy so auf die Tat seines Kameraden reagierte und an die Gefühle von Feinden dachte. Wenn sie gegen Weiß kämpften, war er meistens desinteressiert und wahrscheinlich mit den Gedanken woanders. "Los, verschwinde. Such Mastermind und Orakel. Sie müssten noch außerhalb des Labors sein." Der Weißhaarige stand auf und ging los, wurde aber noch einmal festgehalten. "Und keine weiteren Morde, verstanden?" Berserker nickte, dann waren sie allein. Erst starrte er nur auf die verstümmelte Leiche, ging dann ein paar Schritte vor. Plötzlich ließ Prodigy sich auf die Knie fallen, stützte sich mit den Händen vom Boden ab. Omi dachte, er wäre vor Erschöpfung zusammengebrochen, aber plötzlich begann der Raum zu beben, das fahle Licht flackerte und die Tonnen wackelten bedrohlich. Die Arme des Brünetten kreuzten sich hinter seinem Kopf und die Stirn berührte den Boden. Das Beben wurde stärker und er hörte vereinzelte Worte über den dadurch entstehenden Lärm. Blitzartig wurde alles still, das Beben legte sich, Prodigy richtete sich auf, starrte an die Decke. Dann stand er auf, ging auf den am Boden liegenden Jungen zu. "Wir mussten ihn töten." Omi konnte den Sinn der Worte kaum ausmachen, aber er bemerkte die Geste des Brünetten, sah wie der Jüngere den Körper aufhob und in die Arme nahm. Überrascht beugte er sich vor, stieß dabei die Tonne um und - in einem Dominoeffekt - fielen auch die anderen Behälter zur Seite. Der dadurch entstandene Lärm ließ ihn zusammenfahren und hallte an den Wänden wieder. Schneller als er denken konnte, wurde er auch schon mit anderen Gegenständen gegen die hinter ihm befindliche Wand gepresst, bewegungsunfähig. Dann stand Prodigy - sein Feind - vor ihm und sah mit einem abschätzenden Blick auf ihn herab. "Bist du allein?", fragte er ruhig, wie jemand, der wusste, dass er die Oberhand hatte. Und Prodigy hatte sie wirklich. Während er noch abwog, welche Antwort am passendsten wäre, kniete der Brünette schon nieder, entriss ihm die Jacke, die noch immer auf seine Wunde gepresst war. Der andere runzelte die Stirn, stand dann auf und plötzlich konnte Omi sich wieder bewegen. "Kannst du gehen?" Er nickte langsam, richtete sich auf. Währenddessen ging Prodigy zum anderen Ende des Raumes, richtete seine Hand auf eine Stelle an der Wand und plötzlich zerbarst sie mit einem lauten Knall. Durch das entstandene Loch konnte er ein Labor ausmachen. Sein Feind sah sich kurz um, streckte dann die Hand aus und ein kleiner Behälter erhob sich, schwebte langsam durch das Loch auf ihn zu und setzte sich dann in den Armen des Jüngeren ab. Prodigy öffnete ihn, holte dann eine Salbe und ein Verbandspflaster heraus. Damit drehte er sich wieder um und kam auf ihn zu. Barsch drückte der Brünette ihn zu Boden, tastete dann den Körper ab um sicher zugehen, dass er unbewaffnet war. Erst danach trug er etwas von der bräunlichen Salbe auf das Pflaster und drückte es unsanft auf die Wunde. Omi sog zischend die Luft ein, biss sich dann auf die Unterlippe um keinen Laut von sich zu geben. "Damit entzündet sie sich vorerst nicht," erklärte Prodigy, drückte das Pflaster erneut mit der flachen Hand gegen die Hüfte um sicher zugehen, dass es klebte. Omi schrie fast vor Schmerz. "Das tut weh," presste er heraus. Der andere sah ihn nur desinteressiert an, zuckte dann mit der Schulter. "Pech. Komm mit." Prodigy stand auf, hob dann erneut den Körper des schwarzhaarigen Jungen hoch. "Wir müssen hier raus, bevor es in die Luft geht." Mit diesen Worten ging er los, ohne darauf zu achten, ob Omi ihm folgte oder nicht. Wahrscheinlich war es ihm egal. Verdrießlich folgte er dem Schwarzmitglied, biss sich immer wieder auf die Lippen, um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken. Er würde vor seinem Feind keine Schwäche zeigen, das hatte er schon getan, als er dem anderen erlaubte, ihn zu ... verarzten. Nach ein paar Minuten erreichten sie endlich den Ausgang und Omi atmete erleichtert aus. Bis er die anderen drei Schwarzmitglieder außerhalb des Lagerhauses sah und bemerkte, dass Prodigy sie direkt ansteuerte. In einem sicheren Abstand legte der Brünette seine Last ab, ging dann ohne sie weiter auf seine Partner zu. Omi blieb bei dem bewusstlosen Jungen stehen, wusste nicht, was mit ihm passieren sollte. Seiner Logik zufolge war er der Gefangene von Prodigy, aber dieser tat so, als würde er nicht existieren oder als wäre er nur ein unwichtiger Schatten. Sicherheitshalber näherte er sich der Gruppe seiner Feinde, fing dabei ein paar Gesprächsfetzen auf. "Schwer verletzt, wird wahrscheinlich nicht mehr lange machen," murmelte Prodigy und Orakle sah auf. "Weiß," zischte der Amerikaner, sobald er ihn erkannte und Omi hielt in seinen Schritten inne. "Sieh an, ein Kätzchen," schmunzelte Mastermind. Berserker ließ den Kopf leicht schräg nach hinten rollen, zog ein Messer hervor und fuhr damit seinen Arm entlang, kicherte dann leise. Er wich ein paar Schritte zurück. "Kannst ihn mitnehmen," brummte Orakel dann, drehte sich um und Omi fasste es als Bestätigung seiner Gefangenschaft auf. Mit gesenktem Kopf folgte er der Gruppe. Plötzlich hörte er einen lauten Knall, stolperte, drehte sich dann hastig um. Seine Augen weiteten sich als er das gewaltige Flammeninferno sah. Ohne Prodigy würde er wahrscheinlich immer noch in diesem Gebäude sein. "Komm," wurde er leise, aber bestimmt aufgefordert. Mit einem letzten Blick auf das Feuer wandte er sich wieder zum Gehen um. "Sind alle herausgekommen?", fragte plötzlich Prodigy von seiner Seite. "Abzüglich der drei aus der Intelligenz, dem Pyrokineten und dem Hellseher? Ja." Orakel warf einen kurzen Blick auf den Brünetten, warf dann dem Rothaarigen einen vielsagenden Blick zu. Der Deutsche seufzte, ließ sich dann zurückfallen um mit Prodigy auf einer Höhe zu sein. Omi wich ein paar Schritte zur Seite. "Was er damit sagen will, du kannst stolz auf dich sein, dass dein Plan funktioniert hat. Uhm... außer das mit..." Mastermind warf einen Blick auf Omi, sprach dann weiter. "...das mit Berserker." Der Brünette neigte seinen Kopf und Omis Haare im Nacken stellten sich auf. Er hatte ein ungutes Gefühl. "Prodigy," kam es warnend von dem Amerikaner. "Es war deine Aufgabe, Berserker ruhig zu stellen. Du weißt wie er wird, wenn er Blut riecht." Der Deutsche antwortete nichts auf die Anschuldigung des Jüngeren, schloss nur zu Berserker auf und legte einen Arm um die Schulter des Weißhaarigen. Der Blonde musterte sie stillschweigend, beobachtete dann Prodigy aus den Augenwinkeln. Nach einiger Zeit erreichten sie ein Auto und Omi wurde in die Mitte zwischen Mastermind und Prodigy gezwängt, während Berserker auf der Beifahrerseite Platz nahm. Da er mit Mastermind schlimmere Erinnerungen verband als mit Prodigy, rückte er unbewusst näher an den Jüngeren bis ein für ihn angemessener Abstand zu dem Rothaarigen geschaffen war. Der schien ihn aber weitestgehend zu ignorieren und starrte einfach nur gelangweilt aus dem Fenster. Orakel warf ihm ab und zu einen prüfenden Blick durch den Rückspiegel zu, während Berserker seine Wunden im Auto versorgte. Plötzlich sah der Weißhaarige aber auf, drehte sich um und streckte seine Hand aus. Verängstigt drückte sich Omi tiefer in den Sitz, beobachtete wie Prodigy die Hand nahm und den losen Verband mit geübten Bewegungen um das Handgelenk wickelte. Der Irre verzog trotz des wahrscheinlich sehr schmerzhaften Griffs keine Miene dabei und Omi beschlich der Gedanke, dass der Brünette das öfter machen musste und deswegen nicht darauf achtete wie er jemanden anfasste ohne ihm Schmerzen zuzufügen. Berserker spürte schließlich nichts. Das gelbe Auge des Objekts seiner Gedanken richtete sich plötzlich auf ihn, musterten ihn mit einem durchdringenden Blick. Dann wandte sich sein Kopf zu Orakel, doch der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf und Berserker zuckte mit der Schulter, drehte sich wieder nach vorn und widmete sich seinen anderen Wunden. "Wie läuft euer Blumenladen zur Zeit?" Omi wandte überrascht seinen Blick auf den rothaarigen Mann neben sich, rückte dann näher an den Jüngeren um den Abstand zu vergrößern. Mastermind sah plötzlich nach vorn, lächelte dann hinterhältig. "Sag es mir später, wir sind gleich da." Dunkelheit überfiel seine Augen und er dachte, Prodigy hätte ihm eine Augenbinde aufgelegt aber als er überrascht nach seinem Gesicht griff, konnte er nichts fühlen. //Keine Panik, ich habe deine Sinne ausgeschaltet. Wir können doch nicht riskieren, dass du herausfindest, wo du bist, oder?// Sein Kopf drehte sich zu allen Seiten, aber er konnte die Richtung, aus der die Stimme kam nicht lokalisieren, obwohl er wusste, dass Mastermind neben ihm saß. //Ich soll dir von Prodigy ausrichten, dass du nicht um dich treten sollst... Er würde dir ungern die Beine brechen.// Daraufhin erklang ein gehässiges Lachen in seinem Kopf. Stunden, wie es Omi schien, später, kehrten seine Sinne langsam zu ihm zurück. Sobald er wieder sehen konnte, versuchte er seine Umgebung mit den Augen zu erforschen, richtete sich dann überrascht auf. Er lag auf einer bequemen Couch, in einem Hotelzimmer, wie es aussah, ohne gefesselt oder anderweitig überwacht zu werden, während aus einem angrenzenden Zimmer leise Stimmen zu ihm drangen. Plötzlich hörte er ein schwaches Klopfen. Sein Kopf drehte sich zu der Tür, und aus dem angrenzenden Zimmer vernahm er langsame Schritte. Prodigy betrat den Raum, warf ihm nur einen flüchtigen Blick zu, schritt dann auf die Tür zu und öffnete sie. "Wenn das so weiter geht, bekommt ihr Rabatt," hörte er eine heisere Stimme sagen, dann drängte sich ein älterer, grauhaariger Mann an den anderen Jungen vorbei und sah sich suchend im Raum um. Seine Augen fielen sich auf Omi, der verwirrt auf der Couch saß. "Dieser Junge da geriet mit Berserker in ein Streitgespräch," murmelte der Brünette, verließ dann das Zimmer. Er sah ihm nach, wandte seine Aufmerksamkeit dann auf den nähertretenden Mann. "Du bist neu, oder? Zumindest habe ich dich vorher noch nie hier gesehen. Nur immer die anderen vier. Wie heißt du?" Sein Mund öffnete sich zu einer Antwort, aber kein Laut entrang seinen Lippen. "An deiner Stelle würde ich das nicht machen, Kätzchen. Der Mann bringt dich um, wenn er deinen Namen kennt." Omi wich auf der Couch zurück bis es nicht mehr weiter ging um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, sah dann auf den Rothaarigen, der lässig an der Wand lehnte. "Aber er ist ein fähiger Arzt." "Mastermind. Du machst ihm Angst," lächelte der grauhaarige Mann, ließ aber nie den Blick von Omi. "Wo ist er verletzt?" "Rechte seitliche Bauchregion." Ohne viele Umschweife schob der angebliche Arzt das T-Shirt hoch, entdeckte das Pflaster und riss es ohne Bedenken ab. Omi biss sich gequält in die Wange, krallte seine Hand in die Couch. "Nee du, das sieht nicht gut aus," brummte der ältere Mann, drückte mit einem Finger dicht neben die Wunde. "Ich brauche heißes Wasser, ein Handtuch und..." Ein sadistisches Lächeln lief über seine Lippen als er seinen Blick auf Mastermind richtete. "...jemanden, der ihn festhält. Die Wunde muss genäht werden und Anästhetika sind hier teuer." Just in diesem Moment kam Prodigy ins Zimmer, stellte eine Schüssel mit heißem Wasser neben der Couch ab, legte das Handtuch darüber und griff dann nach der Tasche des Arztes, holte eine kleine weiße Flasche und eine Spritze heraus, die er dem Mann in die Hand drückte. "Ich zahle." Mit diesen Worten verließ er wieder den Raum, doch Omi hatte seine Aufmerksamkeit auf die kleine Flasche gerichtete, betrachtete dann wage die Spritze. "Dreh dich auf die Seite," befahl ihm der Arzt, schien aber keine Anstalten zumachen, das ihm gegebene Betäubungsmittel zu benutzen. Trotzdem kam Omi der Aufforderung mit einem mulmigen Gefühl im Magen nach. Langsam schloss er seine Augen, holte tief Luft. Was passierte, passierte. Er würde es nicht mehr ändern können. "Hey, Prodigy sagte, er würde bezahlen, also benutz das Betäubungsmittel." Er öffnete überrascht seine Augen, sah dann den Deutschen dicht neben dem Arzt stehen, Skalpell an dessen Hals. "Du bist zwar ein guter Arzt, aber kein sehr intelligenter Mensch, also näh' die Wunde und dann verschwinde bevor der Kleine von deinem Versuch erfährt. Und du Kätzchen," er zuckte zusammen, richtete dann seinen Blick auf, "reiß dich mal ein bisschen zusammen. Das ist ja lächerlich, was du hier machst." Eine bissige und nicht besonders nette Antwort lag ihm auf der Zunge, jedoch traute er sich nicht, sie auszusprechen, aber anscheinend hatte der Telepath seine Gedanken gelesen, denn ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. "Schon besser." Es dauerte nicht lange, bis die Wunde mit nur sechs Stichen genäht wurde und der anscheinend doch sehr fähige Arzt das Weite suchte, nachdem er ihm mitgeteilt hatte, dass das Betäubungsmittel noch ungefähr zwei Stunden wirken würde. Kaum dass der alte Mann das Hotelzimmer verließ, verschwand Mastermind wieder im anderen Zimmer und Omi blieb verwundert allein zurück. Wahrscheinlich dachte Schwarz, dass er in seinem Zustand keine Gefahr darstellte oder sie hatten irgendwo Kameras versteckt um ihn zu beobachten, er wusste es nicht und es machte ihn nervös. "Hey," rief er ungefähr eine Stunde später. Aus dem Zimmer waren erneut Schritte zu vernehmen und dann stand Prodigy im Raum, sah ihn emotionslos an. "Äh...ich..." "Die Toilette ist da hinten," sein Finger zeigte auf eine Tür hinter der Couch, "und wenn du Hunger hast, die Küche befindet sich hier." Die Hand zeigte in die Richtung, aus der Prodigy gekommen war. Der Brünette hatte wahrscheinlich den verwirrten Gesichtsausdruck bemerkt, denn er seufzte leise. "Du kannst gehen, wann immer du willst. Niemand wird dich aufhalten." Mit diesen Worten drehte er sich wieder um. Überrascht von dieser Nachricht, blieb er auf der Couch sitzen und dachte darüber nach, ob das nur eine Falle war und er, sobald er auch nur einen Schritt durch die Tür gesetzt hatte, von amoklaufenden Berserkern verfolgt werden würde. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber plötzlich kam Berserker herein, sah ihn an, drehte sich dann um. "Prodigy, Bombay ist immer noch da." Ein Stuhl scharrte auf dem Boden und wenige Sekunden später stand der angesprochene Junge neben seinem Partner. Ohne ein Wort zusagen, kam er auf den Blonden zu, kniete sich dann vor ihn hin und schob das T-Shirt hoch, löste den Verband und inspizierte die Wunde. "Hol was zu essen, Berserker," forderte er den Weißhaarigen auf, der daraufhin das Zimmer verließ. "Ich sagte doch, dass dich niemand aufhalten wird. Du bist kein Gefangener." "Warum?" Der Brünette sah auf, legte dann den Verband erneut an. "Schwarz macht keine Gefangenen," kam die simple Antwort. "Und warum hast du mich nicht getötet?" Diese Frage schien den Jüngeren zu überraschen, den zum ersten Mal konnte Omi so etwas wie Verwunderung in den Augen des anderen lesen. Doch selbst dieses Gefühl verschwand kurz darauf wieder. "Mein Prinzip ist es, keine Unschuldigen zu töten." "Ich bin ein Weiß! Dein Feind!" "Ich habe keine Feinde, zumindest nicht von meiner Seite. Unsere Aufträge haben sich vielleicht ein paar Mal überschnitten, sodass sich unsere Wege feindlich kreuzten," Prodigy zog einmal am Verband, Omi verzog sein Gesicht vor Schmerz "aber wir sind keine Feinde." Berserker betrat den Raum mit einem Tablett in der Hand, stellte es dann auf den Schoß des Blonden ab, warf danach einen kurzen Blick auf den Brünetten, der vor der Couch kniete. Omi beobachtete sie verwirrt, versuchte diese beiden zu entschlüsseln, schüttelte dann aber den Kopf. Für kurze Zeit schoss es ihm durch den Kopf, dass das Essen vergiftet sein könnte, bis ihm auffiel, dass Schwarz ihn nicht vergiften musste um ihn loszuwerden. Außerdem hatten sie genug andere Gelegenheiten gehabt. Zögernd nahm er den Löffel in die Hand, rührte die Suppe um und starrte sie an. Der Ire hatte schon wieder das Zimmer verlassen, während Prodigy aufgestanden war und jetzt auf den Blonden herab sah, als würde er auf etwas warten. Omi wusste was es war, fasste seinen ganzen Mut zusammen und führte den Löffel zu seinem Mund, schloss die Augen. Dann öffnete er sie wieder, überrascht, sah auf die Suppe die, entgegen seiner Erwartung gut schmeckte. Aus seinem Augenwinkel bemerkte er, wie der Brünette sich abwandte und zum Durchgang ging, sich dann umdrehte und ihn mit einem hinterhältigen Lächeln musterte. "Berserker hat gekocht," sagte er, bevor er das Zimmer verließ. Omi verschluckte sich an seinem Essen und sah dem Jüngeren überrascht nach. Die Augen des Älteren wandten sich ab, blickten auf seine Hände. In diesem Moment fasste er einen Entschluss: Wenn Prodigy das nächste Mal das Zimmer betreten sollte, würde er ihn nicht mehr vorfinden. Während Omi dann im Fahrstuhl stand und sich erschöpft gegen die Wand lehnte, kam ihm die Frage in den Sinn, warum Schwarz ihm die Augen zugebunden hatte, wenn er eh gehen konnte, wann und anscheinend auch wohin er wollte. Es war eine irrationale Handlung für den Blonden. Außerhalb des Hotels - 5 Sterne, für Schwarz nur das Beste - blickte er an der Fassade hoch, obwohl er keine Ahnung hatte, wo genau die Suite von Schwarz lokalisiert war. Kopfschüttelnd wandte er sich um, versuchte herauszufinden, wo er war. Plötzlich hörte er laute bekannte Stimmen aus der Menschenmenge, die ihn umzingelte. Suchend wandte er sich um und drehte sich einige Male im Kreis bis jemand seine Schulter packte und dann umarmte. Er spannte seinen Körper an. "Omi!", rief die Person und der Jüngere seufzte glücklich. "Hey, Ken." "Dass du das auch nicht noch einmal machst," brummte Yohji, der hinter dem Dunkelhaarigen auftauchte und ihn amüsiert anlächelte. "Diese alte Glucke hier wäre beinah in Ohnmacht gefallen, als der Anruf kam." Der Ex-Fußballer protestierte heftig, ließ den Blonden los und wandte sich Yohji zu, der einfach nur schützend die Hände vor sich hielt. Omi runzelte die Stirn, wandte sich dann Aya zu, der ihn mit seinem Blick fixierte, die Augenbrauen fragend hob. "Welcher Anruf," fragte er leicht verwirrt. Der Rothaarige wandte seinen Blick auf eines der Fenster im Hotel, blickte dann wieder zu Omi. "Der Junge, der dich aufgelesen hatte, rief uns an und informierte uns darüber, wo wir dich abholen sollten." "Aber... Uhm..." "Warst du das mit der Explosion?" Er sah ihn irritiert an, dann ging ihm ein Licht auf und er schüttelte den Kopf. "Ich bin auch nur durch Glück herausgekommen, bevor alles in die Luft ging." "Warum bist du eigentlich allein losgegangen?" Omi wandte sich dem dunkelhaarigen Jungen zu, seufzte leise. "Ich hatte nur ein paar Hinweise, denen ich nachgehen wollte. Ich wusste nicht, dass alles darin endet, dass ich ein verstecktes Labor entdecke." "Versteckes Labor? Halt, warte, stopp!", rief Yohji aus, blickte dann nachdenklich zur Seite. "Was hat das mit unserem Auftrag zu tun?" Er setzte gerade zu einer Antwort an, als Ken sich Omi zuwandte und eine Hand auf die Schulter legte. "Lass uns das später besprechen. Gehen wir erst einmal in unser Hotel zurück. Du musst dich ausruhen, Omittchi." Er nickte und folgte unter den wachsamen Augen des Schwertkämpfers seinen Freunden. Im Hotel angekommen wurde er unter die Dusche geschickt und dann sofort ins Bett - alles auf Kens Befehl hin. Omi fühlte sich wie ein kleines umhätscheltes Kind und erinnerte sich an Schwarz, die ihn alles andere als umhätschelt hatten. Aber trotz dem ihre Behandlung recht rau gewesen war, schien sie nicht unfreundlich. Prodigy hatte ihm geholfen aus dem Gebäude zu kommen, ließ einen sehr verrückten aber dennoch fähigen Arzt kommen, um seine Verletzung zu behandeln und hatte die Anästhetika bezahlte. Mastermind hatte dafür gesorgt, dass der Verrückte sie auch benutzte und Berserker brachte ihn nicht um, sondern kochte ihm etwas zu essen. Warum hatten sie es getan? Hegten sie keine hasserfüllten Gedanken gegen Weiß wie er es gegen Schwarz tat? All das, was sie ihm und seinen Freunden angetan hatten, war das wirklich nur, weil ihre Aufträge sich überschnitten? Hätte Omi für Prodigy das Gleiche getan? Omi schüttelte den Kopf, vergrub dann sein Gesicht in seinem Kopfkissen. Er wollte nicht nachdenken, sondern einfach nur schlafen. Doch dann richtete er sich schockiert auf. Was war, wenn Schwarz sie bis zum Hotel verfolgt hatte und nur darauf warteten, sie anzugreifen? War das alles eine Falle? Aber sie wussten, dass Weiß in einem Blumenladen arbeitete. Hieß das, sie hatten schon immer die Möglichkeit gehabt, Weiß anzugreifen? Es schien, als würde er langsam aber allmählich Kopfschmerzen bekommen und das war das Letzte, das er jetzt brauchte. Er wollte schlafen, egal wie irrational der Wunsch in dieser Situation war, aber er sollte wenigstens die anderen vorwarnen. Schwerfällig hob er sich aus dem Bett, tapste in das angrenzende Wohnzimmer und beobachtete die drei von Weiß, die um den kleinen Couchtisch saßen und einen Stadtplan studierten. Plötzlich hob der inoffizielle Anführer von Weiß den Kopf und sah ihn an. "Aya," setzte er an, doch der wandte seinen Kopf um und betrachtete wieder den Plan. "Ich weiß. Leg dich schlafen," murmelte er, während Ken und Yohji sich fragende Blicke zuwarfen. "Wir werden morgen in ein anderes Hotel einchecken." Omi nickte, verschwand dann wieder im Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Etwas beruhigter, schloss er müde die Augen. Langsam wachte er auf, drehte sich auf die andere Seite und konnte noch knapp einer Landung auf dem Fußboden entgehen, indem er reflexartig seinen linken Arm nach unten streckte. Schläfrig und verwirrt, öffnete er seine Augen, stieß sich dann vom Boden ab und rollte sich zurück, stieß dabei mit einem warmen Körper zusammen. Überrascht betrachtete er den brünetten Jungen, der neben ihm lag. Dann suchte er den Wecker, der erneut nicht auf seinem rechtmäßigen Platz stand. In einer kleinen Ecke entdeckte er ein rotes Flackern und schloss daraus, dass er den Wecker gefunden hatte. Ohne den anderen zu wecken, richtete er sich auf, verließ das Bett, suchte sich einen Weg durch das Chaos und hob den Digitalwecker hoch. "Zu früh," murmelte er leise, warf das elektronische Gerät wieder auf den Boden und wandte sich um. Sobald er hochblickte, entdeckte er einen zersplitterten Spiegel. Omi wusste, dass sein Freund immer den Spiegel zuerst zerstörte, wenn er wütend war. Er konnte sich nicht erklären, warum, aber immer wieder sah er Schuldig kopfschüttelnd einen neuen anbringen. Jetzt betrachtete er sich im Spiegel, bemerkte dabei, dass er in seiner Kleidung eingeschlafen war. Langsam zog er sich bis auf die Unterhose aus, wollte sich dann abwenden, aber etwas ließ ihn in seiner Bewegung inne halten. Sein Blick war noch immer auf sein Spiegelbild gerichtet, aber auf eine kleine Narbe an seiner Hüfte. Leicht strich er mit den Fingerkuppen darüber, blickte dann auf den schlafenden Jungen im Bett. Immer wieder fragte er sich, wie er von früher hierher gekommen war - wie sie sich von Feinden zu Freunden und dann zu Liebhabern entwickelt hatten. Es hatte zwar ein Jahr gedauert, aber dennoch war es ein langer Weg, den sie in dieser Zeit zurück gelegt hatten. Omi lächelte leicht, stolperte zum Bett zurück und ließ sich hinter den Jüngeren fallen, schloss seine Arme um dessen Bauch und drückte den anderen an sich. Trotz ihrer Differenzen hatten sie es geschafft, und er war glücklich. Niemals würde er dieses Glück hergeben. Für keinen Preis der Welt. Er schloss seine Augen, bemerkte nicht das Lächeln, das sich auf die Lippen des schlafenden Braunhaarigen schlich. * * * Schläfrig öffnete er seine Augen, fuhr dann erschrocken hoch, als er eine Person vor der Couch stehen sah. Sie drehte sich gelassen um, kam dann ein paar Schritte auf ihn zu. "Äh...", begann er intelligenter Weise, beobachtete die Gestalt in seinem Zimmer. Diese beugte sich leicht runter und schaltet das Licht der Nachttischlampe an. "Saru?", fragte er, nahm die Beine von der Couch und sah sie überrascht an. Das brünette Mädchen ließ sich neben ihn fallen, lehnte sich dann an seine Schulter. "Wer?" "Was meinst du?" Sie schüttelte leicht den Kopf, legte einen Arm um seine Hüften und drückte ihn an sich. "Wer war es, Alex?" Er schwieg, betrachtete sie nachdenklich, fuhr ihr dann mit einer Hand durch das Haar. Seit er das Mädchen kannte, scheute sie den körperlichen Kontakt und suchte ihn gleichzeitig. Es gab nicht viele Menschen, die sie berühren konnten, ohne ihre eigenen Gefühle auf sie zu projizieren. Als sie Alex gefunden hatte - sie war gerade erst drei - kletterte sie immer auf seinen Schoß, klammerte sich an sein Bein oder umarmte ihn spontan und wenn er es am wenigsten erwartete. Ein paar andere Laborratten, wie Alex sich und die anderen immer bezeichnete, fanden es amüsant, wenn ihm das kahle Mädchen auf den Rücken sprang, doch ihn regte es auf. Meist hatte er Saru von sich gestoßen und war davon gestampft, aber sie war ihm nur lachend hinter her gelaufen. Wenn er das Mädchen von damals mit dem von heute verglich, war der einzige Unterschied, dass sie nicht mehr auf seinen Rücken sprang. Er spürte, wie sie die Nähe einer anderen Person suchte, sich aber immer distanzieren musste, bis sie ihre Gefühle absterben ließ. Das hieß, ihre Gefühle für die Menschen, die ,draußen' aufwuchsen. "Wer?" Alex schüttelte seinen Kopf, legte einen Arm um ihre Schulter und umarmte sie. "Toyu hat dir doch gesagt, du sollst die Vergangenheit ruhen lassen." Sie antwortete nicht, löste sich dann von ihm und stand auf. "Warum wiederholst du Worte, an die du selbst nicht glaubst? Warum machst du nicht das, was Toyu sagt? Warum lässt du die Vergangenheit nicht ruhen?", fragte sie tonlos, starrte die gegenüberliegende Wand an, während er ihren Rücken anstarrte. "Schwarz," flüsterte er. Sie drehte sich ruckartig um, sah ihn aus überraschten Augen an. "Was?" Alex wandte seinen Blick ab, betrachtete stattdessen das Muster der Couch. Es herrschte eine Totenstille im Raum. Saru hob ihre Hand, fuhr sich damit durch die Haare, lachte dann einmal kurz auf und Alex dachte, sie wäre kurz davor durchzudrehen. "Du kennst sie also?", fragte er zaghaft, pulte nichtvorhandene Fussel von seiner Schlafdecke. Anstatt zu antworten, ließ sich das Mädchen im Schneidersitz auf dem Fußboden nieder, legte ihren Kopf in eine Hand und hämmerte mit der anderen auf den Teppich. Ihr braunes Haar fiel ihr über die leicht zitternden Schultern. Alex war sich nicht sicher, ob sie weinte oder lachte, oder was in ihr vorging. Plötzlich hörte sie auf sich zu bewegen, saß ganz still und ruhig dar. Dann stand sie auf. "Ich geh wieder ins Bett. Ich muss morgen zur Schule," war alles, was sie sagte, bevor sie den Raum verließ. Alex war sich nicht sicher, ob es eine weise Entscheidung gewesen war, ihr zu verraten, wer das Labor angegriffen hatte. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen legte er sich wieder ins Bett. Bevor er aber einschlafen konnte, kehrte das Mädchen ins Zimmer zurück. "Willst du dich für das rächen, was sie 21 angetan haben?", fragte sie. Er drehte sich nur auf die Seite und schloss seine Augen. Kurz darauf hörte er, wie sie das Licht ausschaltete und in ihr Zimmer ging. Sie kannte ihn. Sie kannte seine Antwort. Aber er nicht ihre. ---ENDE KAPITEL SIEBEN--- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)