Skysword von Jadzia (It's hard to love. It's hard to live.) ================================================================================ Kapitel 7: Leise Klage - Stummer Schrei --------------------------------------- 7...........................................................Lady Kaioh Michiru.................................................................. Motoki war seit dem überstürzten Aufbruch sehr schweigsam. Kaioh Michiru wusste nicht, was sie sagen sollte. Etwas wie ,Kopf hoch!' war nicht sehr passend, immerhin waren sie durch ihn vertrieben worden. Motoki müssen große Schuldgefühle quälen, überlegte die Lady. Sie seufzte und zuckte mit den Schultern, sie war nicht in der Stimmung zu reden. Nach ein paar Minuten stand sie schließlich auf und ging zum Kutscher. Er neigte kurz den Kopf, eine Verbeugung konnte er gerade nicht machen, er hatte den Wagen zu lenken. Michiru strich ihm über den Kopf und setzte sich neben ihn. Sie seufzte kurz, als sie bereits die Wachtürme des Kaioh-Clans in der Ferne sah. "Was soll ich meinem Vater sagen?", fragte sie leise. "Ich habe ihn enttäuscht." Der Kutscher schwieg zunächst, dann lenkte er die Nettuks - an Land und Wasser lebende, sanfte Wesen - nach rechts. Nettuks sahen so ähnlich aus wie Pferde, doch sie hatten kein Fell, ihre Haut war sehr weich und anfällig, deswegen hatte der Kutscher ihnen Decken und derartiges um die Körper geschlungen. Michiru betrachtete sie, während der Kutscher eine Weile überlegte. "Sie sollten dem Lord die Wahrheit sagen, Lady. Aber..." Der Kutscher brach ab. Dann griff er mit einer Hand nach hinten und zog eine Zeitung hervor. "Sie ist vor zwei Tagen angekommen, Lady." Michiru las entsetzt die fettgedruckten Schlagzeilen: Lord und Lady Kaioh tot aufgefunden!! Der Lord und die Lady Kaioh wurden gestern morgen tot in ihrem Gemach gefunden, in einem Meer aus Blut. Die Leichen jedoch seien durch Gift gestorben - Attentäter oder Selbstmord? Michiru stieß einen klagenden Schrei aus, der weit über die Landschaft und das Meer hinaushallte, weit weit bis in den unendlich blauen Horizont und darüber hinaus. Dann verstummte sie urplötzlich und blickte starr vor sich hin. Sie sprach mit niemandem mehr, bis sie die Grenze überquert hatten und die Leichen ihrer Eltern in den Särgen sah. Kalt und weiß sahen sie aus, kein Hauch von Leben war mehr in ihnen. Mit glasigen, starren Augen sahen der Lord und die Lady Kaioh an die Decke und darüber hinaus. Doch sie sahen nichts mehr.... Michiru starrte sie ungläubig an. Dann brach sie in ein haltloses Schluchzen aus und wurde ohnmächtig in ihr Gemach getragen. Michiru spürte den ganzen Tag alles sehr empfindlich. Ihre Ohren hörten besser, ihre Augen sahen weiter und ihr Gefühl für den Kampf und die Magie wurden deutlich besser. Michiru spürte, wie ihre geliebten langen Haare sie zu nerven begannen. Sie waren lästig und schwer, in einem Kampf hinderlich. Die Lady stand auf und holte das Schwert, welches sie von ihrem Vater geerbt hatten, Stradivari, das Schwert des Meeres. Sie zog es mit einem leisen Geräusch aus der Scheide und betrachtete den glatten Schliff. Ihr Gesicht spiegelte sich zweimal darin wieder, Michiru hasste dieses Gesicht auf einmal, sie hasste sich selbst. Sie zog das Schwert hinter ihren Kopf und griff mit der anderen Hand alles Haar zusammen. Dann trennte sie es sauber ab, bis es gerade noch über die Ohren ging. Dann setzte sie sich schweigend an das Fenster und sah den Kirschbaum traurig an. Er trug grüne Früchte. (((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((Zwischenakt))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))) "Ah, ja das tut weh nicht wahr? Ahahahahahah, leide, leide, leide du mieses Drecksstück, ich hasse dich. Ja, leide, leide, leide, leide, leide so wie ich." Die dunkle Gestalt lachte leise und sprach wie in einem Singsang. "Töte dich, triff sie nie, töte dich, töte dich, töte dich, na los, greif zum Schwert und spring in die Klinge. Stirb wie deine Eltern, Dreck, stirb!! AHAHAHAHAHAHAHAHAHAHHAHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!!" Die Gestalt schrie voll von Schmerzen und übergab sich. Ein Haufen schwarzer Käfer glitt aus ihrem Mund. (((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((Ende)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))) Michiru spürte, wie die Tränen unaufhörlich in ihr aufkamen. Sie konnte nicht mehr sprechen, sie wollte nicht mehr sprechen. Darum tat sie es nicht. Sie wurde als verrückt abgestempelt und in den Wassergarten der Mondlilien gesetzt. Der Wassergarten war sehr groß und das Gras wuchs dort saftig grün, schnell und gesund. Es war kniehoch und raschelte leise, wenn man dort durch ging. teilweise waren die Mondlilien schon sehr, sehr alt und bis zu zwei Meter hoch. Ihre Blüten schwankten leise im Wind hin und her. Der Wassergarten der Mondlilien war eins der größten Heiligtümer des Kaioh-Clans. Nur die Erbfamilie durfte ihn betreten. Michiru nahm es kaum war. Sie saß dort wie eine Puppe, reglos stumm und immer weiter vor sich her starrend, an einen ganz weit entfernten Punkt, durch die Lilien und Wasserfälle hindurch. Immer weiter vor sich her starrend, immer weiter und weiter weg. Weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter... Irgendwann wurde ihr schwarz vor Augen und sie versenkte sich in diese willkommene Dunkelheit. Von da an war sie vollkommen bewusstlos. Kein Arzt konnte sie heilen, kein Arzt wusste, was ihr fehlte. So blieb sie nun etwa zwei Jahre in dem Garten, starrte stumm durch den Wasserfall vor ihrem von Mondlilien umgebenen Thron. Mondlilien sind wunderschöne, winzig kleine Pflanzen, welche nur bei Vollmond und ganz nah am Wasser blühten. Ihre scharf gezackten Blätter umhüllten den meeresblauen Thron, ihre silber-blauen Blüten schmiegten sich im Wind an die Beine der bewusstlosen und nicht ansprechbaren Frau, die mit unendlich traurigen in den unendlichen Horizont starrte, als würde sie auf etwas warten Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)