My Lord of the Hearth von sayomi (KaRe) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Die schönsten Menschen auf der Welt haben ein katzenähnliches Auftreten. Sie gehen geschmeidig und aufreizend, sie schnurren; Krallen umhüllt von seidigem Fell. Genauso wie wir sie fürchten, so begehren wir sie auch. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Frau, sie war schön, einzigartig, einmalig. Ich begehrte sie sehr, doch dann, dann verließ sie mich, für einen Mann, der ihrer Meinung nach mehr zu bieten hatte. Bloß, weil ich mit meinem Vermögen nicht um mich warf wie ein Tölpel, verachtete und verließ sie mich. Doch ich weine ihr nicht nach, denn wirklich geliebt hatte ich sie nie. Es war bloß eine Zweckheirat aus diplomatischen Gründen gewesen, die mein Vater angeordnet und arrangiert hatte. Körperlich haben wir uns oft geliebt, doch unsere Seelen waren nie vereint gewesen. Nach ihr folgten viele andere Mädchen und Frauen, doch keine konnte mich mit Glück erfüllen, konnte mich aus meiner Einsamkeit herausholen. Ich fand mich damit ab, suchte nicht mehr nach dem einen Menschen, der mich ins Leben zurückholte. Doch bald war ich nicht mehr alleine, denn ich fand einen guten Freund in meinen Kater. Er beschwerte sich nie, liebte mich treu und ehrlich und wich mir nie von der Seite, sofern ich mich in meinem Anwesen befand. Nicht nur ich war seiner Anmut und seinem Charme verfallen, auch meine Dienerschaft umsorgte ihn herzlich. Es war wieder einer dieser Tage, an dem ich mich in mein Atelier begeben wollte um zu malen. Ich tat dies oft, meist mit Öl, und größtenteils wurden es Landschaftsgemälde. Doch and diesem Tag, wollte ich etwas anderes tun. Ich verließ mein Schlafgemach früh am Morgen, die Sonne war noch nah am Horizont. Mein Kater, Rei, war gleich an meiner Seite. Anmutig schritt er neben mir her, lief ein Stück voraus und sah sich dann um, ob ich ihm auch noch folgte. Er wusste genau wo ich hinwollte, denn er ging geradewegs zu meinem Atelier. Dort sprang er auf sein Kissen in der ihm angestammten Zimmerecke und rollte sich eng zusammen. Die Augen hatte er bloß noch leicht geöffnet, dennoch beobachtete er jeden meiner Handgriffe mit Argusaugen. Ich spannte eine Leinwand auf einen Holzrahmen, befestigte sie gut daran und suchte dann nach meiner Zeichenkohle. Sie war schnell gefunden, doch dann kam das Problem des Motivs. Lange überlegte ich, was an diesem Tag wohl das Weiß des Untergrundes bedecken sollte, und dann wanderte mein Blick zu Rei. Er hatte sich inzwischen wieder aufgesetzt, den Kopf schief gelegt und betrachtete mich eingehend. Es schien, als könne er meine Gedanken lesen und versuche nun, mir zu helfen. Ich lächelte, was ich so selten tat, und betrachtete ihn mit einem warmherzigen Blick. Wie schade, dass er ein Tier war und nicht ein Mensch. Ich wandte mich wieder der Leinwand zu, setzte die Kohle an und begann einfach darauf los zu zeichnen. Die Vorzeichnung entstand wie von selbst, meine Finger flogen nur so über die Leinwand. Ehe ich mich versah, war ich schon dabei dem ganzen mittels Farben Leben einzuhauchen. Als ich fertig war, betrachtete ich mein Werk kritisch und zugleich glücklich. Das Bild eines hübschen jungen Mannes mit wunderschönen gelben Augen war mir nun gegenüber. Wahre Seelenspiegel hatte ich erschaffen, in Form und Farbe so einzigartig, und doch denen Rei's so ähnlich. Langes schwarzes seidiges Haar, locker geflochten, fiel über seine Schulter. Die Brust war unbedeckt, der Unterkörper von einer leichten ultramarinblauen Hose umhüllt, so wie sie in unserem Land üblich war. Die Haut die freiliegend war, zierte ein schwarzes Tigermuster; ich hatte es von Rei's Fell übernommen. Alles in allem war es der schönste Mensch, den ich je gesehen hatte, und das nur, weil ich Rei's Schönheit übertragen hatte. Ich war äußerst zufrieden, ließ das Bild zum trocknen auf der Staffelei stehen und ging mit meinem Kater in die Gärten. Wir spazierten die Kieswege entlang, zwischen den Rosenbeten hindurch, bis wir am Fischteich ankamen. Neugierig wie immer ging Rei ganz nah ans Wasser, beobachtete die Karpfen, wie sie knapp unter der Wasseroberfläche dahin schwammen, und ließ seine Pranke immer wieder ins kühle Nass hinabsausen. Ich wusste, er würde ihnen nichts tun, er spielte bloß. Es schien, als ob auch die Fische das wussten, als ob sie auf sein Spiel eingingen, denn sie sprangen immer wieder in die Luft, ließen sich geräuschvoll fallen und bespritzen Rei mit Wasser. Ich schmunzelte, als er erneut zurückzuckte und sich, wie schon die paar Male zuvor, mit der Pfote die Wassertropfen aus dem Gesicht wischte. Naiv wie ein Kind, und doch unheimlich schlau und wunderschön. Eine Mischung, wie man sie unter den Menschen kaum finden konnte. Ich seufzte tief, ließ mich auf einer hölzernen Bank nieder und lehnte mich zurück. Wie sehr ich mir doch wünschte, dass Rei so sein konnte wie ich, ein Mensch sein konnte. Lange noch beobachtete ich ihn bei seinen Spielen, bis ich schließlich einnickte. "Kai, mein Herr, wacht auf", hörte ich jemanden sagen und wurde leicht gerüttelt. Ich schlug langsam die Augen auf und sah in ein paar azurblaue. Tala, mein persönlicher Diener, stand neben mir uns sah mich freundlich an. "Ihr seid wohl von der Malerei sehr erschöpft gewesen, mein Herr. Ich wollte euch bloß bescheid geben, dass das Essen bereit steht." Ich nickte und erhob mich. Eigentlich konnte ich diese Förmlichkeit kaum ertragen, aber ändern konnte ich daran ebenso nichts. Ich ging also, gefolgt von Tala und Rei, zurück ins Haus und begab mich dort geradewegs in den Speiseraum. Auch Rei sollte sein Mittagessen bekommen, und dies nahm er, wie immer, im selben Raum wie ich ein. Anders wollte er es nicht, denn er bestand darauf, stet in meiner Nähe zu sein. Nachmittags musste ich aus geschäftlichen Gründen das Haus verlassen, man brauchte mich in einem der Läden, die ich leitete. Lange ärgerte ich mich mit unfähigen Angestellten und trotzigen Frauen herum, die darauf bestanden ihr Geld zurück zu bekommen. So etwas hatte ich mein Lebtag noch nicht gesehen, dass jemand mir vorwarf, meine Ware sei fehlerhaft und untragbar. Lange diskutierten wir, versuchten auf einen grünen Zweig zu kommen, doch alles schien um sonst zu seinen. Die Frauen waren stur, noch sturer als ich, und so gab ich schließlich, nach vielen Stunden, nach. Recht gegeben hatte ich ihnen nicht, aber dennoch bekamen sie ihr Geld zurück. Das Porzellan, das sie reklamiert hatten, gab ich zurück in die Brennerei. Die Arbeiter würden es auf Fehler untersuchen, und sollten sie etwas finden, so würden Köpfe rollen; das wussten sie genau. Erschöpft kam ich abends nach Hause und begab mich ohne große Umschweife in meine privaten Gemächer. Ich zog mir das Hemd und die Hosen aus, warf beides über die Lehne eines Stuhles und zog mir dann meine Schlafkleidung über. Rei saß auf dem Fensterbrett und beobachtete mich, wie so oft. Ich wünschte in diesem Moment, ich könnte seine Gedanken lesen, doch dem war leider nicht so. Nachdem ich mich gewaschen hatte, begab ich mich zu meinem großen Himmelbett und ließ mich darauf nieder. Eine Zeit lang überlegte ich, doch dann beschloss ich, zu dem Allmächtigen zu sprechen. Ich kniete mich auf die weiche Matratze, faltete die Hände, so wie es nun einmal üblich war, und schloss die Augen. "Herr, ich bitte Euch, hört mich an. Ich habe Euch nie um etwas gebeten, sondern habe mir alles erarbeitet, was ich besitze. Doch nun kann ich selbst mir nicht mehr helfen, denn Liebe kann ich nicht erschaffen. Ich bitte Euch, schickt mir einen Menschen, der mich so ehrlich und aufrichtig liebt, wie Rei es tut." Ich deutete mit meiner rechten Hand in der Luft ein Kreuz an. "Gepriesen seid Ihr, allmächtiger Herr." Ohne meine Augen noch einmal zu öffnen, legte ich mich nieder, zog die dünne Decke über meinen Körper und fiel auch bald in einen tiefen Schlaf. Ein klirrendes Geräusch weckte mich. Ich öffnete die Augen, doch dennoch blieb alles Finster; es war noch Nacht. Mein Blick wanderte zu der gläsernen Türe, die in den Garten führte und ich sah einen Schatten vorbeihuschen, der so groß war, dass er zu einem Menschen gehören musste. Ich erschrak, sprang jedoch sofort auf und lief ins Freie."Wer ist da?", fragte ich in die Dunkelheit hinein, erhielt jedoch keine Antwort. Stattdessen erkannte ich, nachdem ich einige Schritte gegangen war, schwach erleuchtet durch das Mondlicht die Gestalt eines Mannes, der regungslos vor mir stand und mich anstarrte. Er war jedoch so weit vom Schatten bedeckt, dass ich nichts Genaueres ausmachen konnte. "Wer bist du? Los, antworte!", sprach ich erneut, und wiederum bekam ich keine Antwort. Ich wurde langsam wütend, da der Junge sich einfach weigerte mir seinen Namen zu nennen, so machte ich noch einen weiteren Schritt auf ihn zu. Er zuckte zurück, trat aus dem Schatten und gab mir so freie Sicht auf sein äußeres. Mir stockte der Atem, bei dem was ich zu sehen bekam. Er war vollkommen nackt, was ihn aber überhaupt nicht zu stören schien, und er hatte die wundervollsten Augen die ich je erblicken durfte. Ich wollte eben etwas sagen, als er sich umdrehte und davon schritt. Anmutig und grazil federten seine Schritte auf dem Gras ab, wodurch er sich beinahe lautlos bewegte, und in diesem Moment durchzuckte es mich wie ein Blitz. "Rei?", fragte ich vorsichtig und der junge Mann blieb stehen. Er drehte sich zu mir herum, sah mich fragend an und schien abzuwarten, was ich von ihm wollte. Der Allmächtige Herr hatte mir meinen Herzenswunsch erfüllt. "Bist du es wirklich?", fragte ich vorsichtshalber nach, und bekam ein Nicken als Antwort. Erneut bewegte ich mich auf ihn zu, doch dieses Mal schreckte er nicht zurück. Ich ging zu ihm und schloss ihn in meine Arme, eine Geste, die er nicht kannte. Als ich mich wieder von ihm gelöst hatte, blickte er mich mit großen Augen an, doch ich lächelte bloß, und das schien ihn zu besänftigen. "Hör zu, Rei, wir müssen ins Haus zurück. Es wäre nicht gut, wenn dich einer der Diener so sehen würde, verstehst du mich?" Erst sah er mich ausdruckslos an, doch dann nickte er und ließ sich von mir zurück in mein Gemach führen. Ich deutete ihm zu warten und suchte in meinem Schrank nach passender Kleidung. Als ich mich umdrehte, hatte er mir seine Rückseite zugewandt und erst jetzt fielen mir seine langen schwarzen Haare auf. So wie auf meinem Gemälde waren sie geflochten, und außerdem sehr lang. Ich hielt in meiner Bewegung inne und betrachtete den wunderschönen Körper vor mir. Es erregte mich, ihn nackt zu sehen und ich wollte mehr von ihm. Unachtsam ließ ich die Gewänder, die ich in meinen Händen gehalten hatte, zu Boden fallen und ging auf ihn zu. Durch das raschelnde Geräusch des Stoffes alarmiert, drehte er sich zu mir herum und sah mich ein wenig erschrocken an. Die Welt so zu sehen wie er es nun tat musste äußerst ungewohnt für ihn sein. Ich schlang meine Arme um seine Taille und zog ihn eng an mich. Er war nicht viel kleiner als ich, und so war es ein leichtes für ihn, seine Wange an die meinige zu schmiegen. Ich ließ meine Hände über seinen Körper wandern, streichelte seinen Rücken auf und ab und dies entlockte ihm ein Schnurren. Offensichtlich gefiel es ihm. Ich war berauscht von seiner Hingabe, wie er sich immer enger an mich drückte, seine Fingernägel immer wieder genüsslich in meine Schultern grub und den Griff dann wieder lockerte. "Rei, ich begehre dich, du weißt gar nicht wie sehr", begann ich schließlich und drückte ihn so weit von mir weg, das ich ihm in die Augen sehen konnte. Er erwiderte den Blick, lächelte mich an und löste sich dann vollends aus meinem Griff. Er drehte sich um, begab sich mit leichtfüßigen Schritten zu meinem Bett, hüpfte darauf und ließ sich in die Kissen sinken. Er rollte sich ein, so wie er es als Katze auch immer getan hatte, und blickte mich auffordernd an. Ich merkte, wie sich die Leidenschaft und die Gier in mir breit machten und ich wollte ihn spüren. Ich ging ihm nach, stieg vorsichtig aufs Bett und setzte mich neben ihn. Er blickte mich von unten an, die Augen voller Liebe und Zuneigung, und nickte erneut auffordernd mit dem Kopf. Ich streckte eine Hand aus und streichelte ihm sanft über die Wange; gierig drängte er sich der Berührung entgegen. In dieser Nacht zeigte ich ihm die Kunst der körperlichen Liebe, wie er sie noch nie erlebt hatte, und er genoss sie, genauso sehr wie ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)