It seems to be justice... von abgemeldet (... that they don't trust me... ~*Kapitel 5 online*~) ================================================================================ Prolog: Craig Johnson --------------------- Hey^^ Bevor es hier los geht, einige Worte vorweg: Wieso Craig FF? Nun ja, ist eine Art Insider, den ich euch nicht vorenthalten will. Als ich dies FF angefangen habe (die erste Planung war vor einem halben Jahr^^°) , hatte sie noch keinen Namen... Um mich trotzdem mit meiner Mao_Anna darüber unterhalten zu können, wurde das hier die Craig FF^^ Daher der Untertitel ;) Prolog Craig Johnson "Hi Leute! Mein Name ist Craig Johnson, ich bin 18 Jahre alt und vor vier Wochen von LA nach Tokio gezogen. Meine Hobbys sind schwimmen, segeln, surfen und alles, was sonst noch so Spaß macht." Craig Johnson war ein muskulöser, braungebrannter junger Mann mit blonden kurzen Haaren. Die Spitzen seiner Haare hatte er sauerstoffblond gefärbt und mit etwas Gel zu einer wilden Frisur geformt. Er trug ein hellblaues, kurzärmliges Hemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet waren, sodass man auf seiner Brust eine Lederkette mit einem Anhänger, der stark an einen Haizahn erinnerte, erkennen konnte. Seine gesamte Erscheinung war die eines typischen kalifornischen Sunnyboys. Craig wirkte keineswegs unsympathisch, doch für Kai war eines von Anfang an klar: Er mochte diesen Craig Johnson nicht. Wie der schon dastand, mit einem immerwährenden Lächeln auf den Lippen, dass selbst Max nicht hätte Toppen können und einem umwerfendem Charme, der dem weiblichen Anteil der Klasse die Sprache raubte. Von einer Sekunde auf die andere war Craig Mittelpunkt und Wortführer der Klasse. Das der neue in den fünf Minuten, die sie ihn bereits kannten, eine solch hohe Position errungen hatte, schien niemanden zu stören. Niemanden, bis auf Kai. Der Teamleader beobachtete die Begeisterung seines Teams und der restlichen Klasse genau und konnte sich jedoch trotzdem nicht erklären, was diese an dem Neuen so anziehend fanden. Als Craig schließlich versuchte, die Klasse am nächsten Samstag zu einer Grillparty einzuladen und somit alles Trainingspläne zu stören drohte, entschied Kai, dass es nun doch Zeit sein, einzuschreiten. "Ok, dann haben wir's also! Samstag um 18.00 Uhr bei mir!", erklärte Craig freundlich. Ray wollte gerade mit "Ja" antworte, als Kai ihn unterbrach. "Nein!" "Was?!" Die Bladebreakers sahen Kai entsetzt an, doch Craig fing sich schneller. "Sag wer?", fragte er großmütig. "Sage ich!", antwortete Kai mit forschem Tonfall und seine rubinroten Augen bohrten sich in Craigs. Dieser war, zur allgemeinen Verwunderung, allerdings nicht im geringsten eingeschüchtert. "Und, du bist...?" "Kai Hiwatari" "Ahhhhhja..." Craig schien dieser Name herzlich wenig zu sagen und vielleicht war dies auch der Grund seiner außergewöhnlichen Kühnheit. "Und du hast das Recht, den fünf da drüben etwas zu verbieten?", spottete Craig amüsiert. Kai ließ ein verächtliches Schnauben hören. "Natürlich!", antwortete er ungerührt, als wäre dies das Normalste der Welt. Sein Gegenüber verdrehte die Augen. "Natürlich...", spottete er weiter. "Craig, Kai ist unser Teamleader und streng genommen müssten wir am Samstag wirklich..." "Quatsch! ,Streng genommen'... Was soll DAS denn? Ihr lebt doch nur einmal! Have fun everyone!", unterbrach Craig Kenny, der Versucht hatte, Kai zu helfen, und verfiel vor Aufregung in seine Muttersprache. "Vielleicht hast du recht, Craig, aber wir sind nun einmal Profisportler und..." Keiner konnte später sagen, wieso, aber dieser offensichtliche Widerspruch schien Craig in seine Schranken zu weisen. Auf solch einen Widerstand war er nicht gefasst gewesen und erst recht nicht darauf, dass er von Max kam, den er bis jetzt immer sehr sympathisch gefunden hatte. Doch Craig durfte jetzt nichts überstürzen. Immerhin war er nicht zum Spaß hier. "Ja, klar. Das verstehe ich!", warf Craig daher schnell ein. "ein anderes Mal?" Die Bladebreaker waren so verblüfft, dass sie nur nicken konnten. Noch bevor sie sich wieder gefangen hatten, war Craig mit einem lässigen Gruß aus der Klasse gerauscht. Blicke voller Unverständnis folgten ihm. Kai ließ sich auf seinem Platz nieder. Dieses Mal hatte er noch gewonnen, doch er wusste, dass von nun an jedes Treffen zwischen ihm und dem Neuen in einem Konflikt ausarten würde. Es war schon verrückt, aber seit dieser Craig da war hatte Kai das Gefühl, um seinen Platz und den Respekt in seinem Team kämpfen zu müssen. So, das war's auch schon ;) Es würde mich freuen, wenn ihr einen Kommi da lasst!!! Dann weiß ich, ob ich weiter schreibe, denn das Thema ist doch etwas anders als die anderen FFs ;) Ciaoi Kapitel 1: The problems of a leader ----------------------------------- Hey^^ Es geht weiter ;) Ich hab es endlich geschafft, das nächste Chapter fertig zu stellen! 1. Kapitel The problems of a leader Ob Kais Sorgen berechtigt waren, sollte noch längere Zeit ungeklärt bleiben, denn zunächst blieb alles einigermaßen beim Alten. Sicher, Craig stellte die Klassenordung komplett auf den Kopf, brachte die Mädchen aus der Fassung und sorgte dafür, dass der Strand täglich von Jugendlichen übervölkert war, aber all dies traf die Blader nur indirekt. Im großen und ganzen verstanden sich alle. Im großen und ganzen. Kai war mit der neuen Situation gar nicht einverstanden und würdigte Craig nicht eines Blickes. Craig lief am Strand entlang. Die kühle Gischt spritze ihm ins Gesicht und ihre Frische machte mit aller Macht deutlich, wie viel Zeit er schon verschenkt hatte. Es war Spätsommer und schon Anfang Herbst musste er bereit sein. Ein halbes Jahr. Das hatte der Professor gesagt. Ein halbes Jahr würde es dauern und schon jetzt rannte ihm die Zeit davon! Er hatte nun das Vertrauen der Klasse und auch das Team der Bladebreakers zu ködern würde nicht weiter schwierig sein, vergötterten ihn diese doch nahezu. Seinem außergewöhnlichen Talent, einen Menschen sofort einschätzen zu können wenn er ihn sah, verdankte er diese Fortschritte. Doch Kai machte ihm nun Schwierigkeiten. Nicht nur, dass Craig sein Verhalten nicht verstand, nein, Kai versuchte auch noch, die Bladebreakers von ihm fern zu halten. Kai Hiwatari... Ein schnippisches Geräusch entfuhr seiner Kehle. Der ,große' Anführer der ,berühmten' Bladebreakers war ihm ein Dorn im Auge. Am Ende würde er ihm noch seinen Plan verderben! Dem verächtlichen Grummeln folgte ein bösartiges Knurren. "Craig? Was hast du denn?" Zu Tode erschreckt fuhr Craig herum. Vor ihm standen die Bladebreakers und lächelten ihn an. Nur Kai fehlte. "Ach ihr seid's! Hi!" "Hi Craig!", kam es fünfstimmig und gut gelaunt zurück. "Wo habt ihr denn Kai gelassen?", wollte der Angesprochene gespielt neugierig wissen. In Wahrheit jedoch interessierte es ihn nicht im geringsten. "Er wollte trainieren gehen...", antwortete Hilary prompt. "Er kann es einfach nicht lassen, oder? Irgendwann fällt er einfach um!" Auch sein besorgtes Seufzen war geheuchelt, doch nur einer durchschaute dies. "Du magst Kai nicht... Oder Craig?", wollte Max wissen. Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. "Was heißt ,nicht mögen'? ER mag MICH nicht..." Max schüttelte energisch den Kopf und Ray übernahm es, Craig über Kais Mentalität aufzuklären. "Weißt du, Craig...", setzte er an, "Kai ist zu jedem unfreundlich. Das hat nichts mit dir zu tun!" "Zu euch ist er anders!", entgegnete Craig skeptisch und erreichte so dass, was er erreichen wollte. Nun stand er da, wie der liebe junge Mann von Nebenan, der sich vor einem bösen unfreundlichen Mitschüler fürchtete. "Das ist etwas ganz anderes! Er ist so, weil..." Doch weiter kam Tyson nicht. "Ich finde es reicht jetzt Tyson!", schnitt Kai, der so eben hinter den Bladern aufgetaucht war, ihm das Wort ab. "Du musst nicht jedem dahergelaufenen meinen Lebenslauf erklären!" Mit diesen Worten schritt er an Craig vorbei in Richtung Aussichtspunkt und obwohl er äußerlich völlig gelassen wirkte, kochte er förmlich for Wut. "Kommt jetzt! Training!", wand er sich erneut an sein Team, ohne sich jedoch noch einmal umzudrehen. Die Bladebreakers ließen ihre Blicke zwischen Craig und Kai schwenken. Etwas unschlüssig und verloren standen sie da. "Besser ihr geht jetzt", murmelte Craig leise. "Er scheint keine gute Laune zu haben und wir wollen ihn ja nicht verärgern!" Die Freunde nickten bestätigend, denn Kais Launen waren ihnen mehr als bekannt und für das nachfolgende Training wäre es alles andere als ratsam, ihn schlecht zu stimmen, also folgten sie Kai auf seinem Weg zum Hochplateau. Obgleich Kai sie in seinem Rücken spüren konnte und obgleich sie seinen Anweisungen ohne zu murren gefolgt waren, hatte er das Gefühl, dieses Kräftemessen mit Craig verloren zu haben. Ihre Folgsamkeit war nicht sein Verdienst. Übellaunig betrachtete Kai den Trainingskampf zwischen Max und Ray, doch seine Gedanken waren ganz woanders. Wie er diesen Craig Johnson doch hasste! Vielleicht war er anfangs eifersüchtig auf ihn gewesen. Craig war nun einmal all das, was Kai nie sein würde. Offen, freundlich, lebensfroh, immer gut drauf, liebenswürdig, charmant, hilfsbereit. Ihm fielen so viele Worte dafür ein. Doch nun war da noch etwas anderes. Ein ungutes Gefühl, das Kai immer dann beschlich, wenn Craig in der Nähe war. Die Jahre in der Abtei hatte nicht nur seinen Körper gestählert und seine Sinne geschärft, nein, er hatte auch eine andere Art der Wahrnehmung gelernt. Gefahr konnte er regelrecht spüren. Wie eine dunkle Schwingung in der Luft. Und Craig Johnson war mit Sicherheit eine Person, von der diese ohne Zweifel ausging. Als Kai am nächsten Morgen im Dojo erwachte, hatte sich seine Laune nicht im geringsten gebessert. Im Gegenteil war er angespannt und nervös, obwohl er nicht wusste, warum. Dies änderte sich natürlich auch nicht, als er die Klasse betrat, in der Craig bereits saß und mit den Mädchen flirtete. Nicht das Kai das gestört hätte! Viele Jungs in der Klasse flirteten für ihr Leben gerne und er konnte manche von ihnen, für seine Verhältnisse, recht gut leiden. Auch gab es in der Klasse kein Mädchen, für das er mehr empfand als Sympathie. Mit den meisten hatte er in Wirklichkeit noch kaum ein Wort gewechselt. Es war mehr die Art, wie Craig jeden Menschen mit einigen, gut gewählten, schmeichelnden Worten für sich gewinnen konnte. Aus einem für Kai unerklärlichen Grund verstand Craig sich meisterhaft darauf, anderen Menschen genau das zu sagen, was sie von ihm hören wollten. Nur einmal war sein Temperament mit ihm durchgegangen. Nämlich bei dem kleinen Streit mit Kai an seinem ersten Tag auf der neuen Schule, der nun fast schon einen Monat zurück lag. Seitdem hatte Craig sich perfekt unter Kontrolle. Zu Kais Glück verstrich der Unterricht rasch und ehe er sich versah war die letzte Pause angebrochen. Doch hatte Kai sich bemüht, Craig bis dahin aus dem Weg zu gehen, erschien dies nun unmöglich. Seine Freunde hatten den jungen Mann in ihre Mitte geschlossen und redeten freudig auf ihn ein. Sie erzählten ihm von ihren letzten Weltmeisterschaften und dem Bladen an sich, von welchem dieser nicht die geringste Ahnung zu haben schien. Natürlich hätte Kai sich genauso gut von der Gruppe distanzieren können, doch damit hätte er Craig nachgegeben und nichts war ihm in diesem Augenblick ferner. "Sag mal Craig, wieso bladest du eigentlich nicht? Jeder Junge, den ich kenne, BESITZT zumindest einen Beyblade!" Tyson war es unverständlich, wie man seinen heißgeliebten Sport nicht mögen konnte. Enttäuscht betrachtete er sein Gegenüber. "Weißt du Tyson, ich surfe, ich segle, ich schwimme... Da bleibt mir kaum noch Zeit für andere Dinge und außerdem denke ich, das ist einfach nicht mein Sport...", beantwortete Craig freundlich Tysons Frage und lächelte dabei fröhlich. Für die anderen war das Thema damit beendet, aber Kai störte etwas an Craigs Antwort. Etwas offensichtliches, was ihm zunächst jedoch entging. Kai betrachtete Craig eingehend und auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Craigs Körperbau war eindeutig der eines Bladers, nicht der eines Surfers! Es war einfach unmöglich, dass der junge Mann vor ihm nicht bladen sollte... Wie hatte er nur so blind sein können?! Die Antwort was denkbar einfach. Kai kannte so viele Menschen, die sich Profiblader nennen konnten, dass ihm dieses Detail als natürlich erschien. Trotzdem war dies für Kai keine Entschuldigung. Seine Gesichtszüge verdunkelten sich schlagartig und er funkelte Craig zornig an. "Kai? Was hast du denn?" Wie aus weiter Ferne hörte Kai Rays Stimme zu sich durchdringen. Sein gesamtes Denken war auf den jungen Amerikaner vor ihm gerichtet und nur langsam konnte er sich von diesem abwenden. "Hm...?", knurrte Kai böse, sodass Ray überrascht zurückzuckte. Noch bevor er zu einer Antwort ansetzten konnte, mischte sich Craig ein. "Kann ich mal mit dir reden, Kai? Unter vier Augen?" Überrascht drehten sich die Blader in Richtung Craig. Was hatte er vor? Irgendwie hatte sie das Gefühl, etwas nicht mitbekommen zu haben, so plötzlich und unerwartet wie ein Ereignis dem anderen folgte. Kai nickte nur knapp und folgte dem jungen Mann einige Meter weiter ins Gedränge. "Kai, ich habe ständig das Gefühl, dass du mich nicht magst!" Von der Sicherheit in Craigs Stimme war nichts mehr übrig. Nun klang er schon fast wie am vorherigen Tag, fragen, bittend - ängstlich auf eine Antwort wartend. Diese bekam er jedoch nicht. Kai hatte diese Stimmungsschwankung bei Craig schon öfter beobachtet und wusste, wie falsch sie war. Mit eiskalten Augen blickte er seinen Gegenüber starr an. Wissend, dass er bei Kai auf diesem Wege nichts erreichen würde, legte Craig nun mehr Nachdruck in seine Stimme, als er zu reden begann. "Wenn du nicht mit mir redest, dann können wir unsere Probleme nicht ändern!" Wieder sah Kai Craig nur ruhig an und als er schließlich doch zu sprechen begann, ignorierte er dessen Frage ganz einfach. "Was willst du verbergen?", fragte er gerade hinaus. "Verbergen?" Dem Amerikaner konnte nur mit Mühe so gelassen klingen, was er vor Kais scharfen Sinnen natürlich unmöglich lange verstecken konnte. "Wie meinst du das?" "Das weißt du selber am besten... Aber das du nicht bladen kannst, glaub ich dir nicht. Pass auf was du tust Craig Johnson. Ich behalte dich im Auge!", zischte Kai leise und bedrohlich. Wenn es etwas gab, was er nicht zulassen würde, dann dass man seinem Team schadete. Ein Schatten huschte über Craigs Gesicht und als Kai ihm nun beim Gehen den Rücken zuwand, nutze er dies geschickt aus. Mit einer schnellen Bewegung stellte er eines seiner Beine zwischen Kais und zog es dann mit einem schnellen Ruck zurück. Das Erst, was Kai merkte, war, wie er plötzlich den Stand verlor und bereits wenige Augenblicke später befand er sich auf dem harten, kalten Fußboden der Aula wieder. Völlig verwirrt blieb er eine Sekunde lang sitzen, dann durchzuckte ihn die Erkenntnis und jeder Muskel seines Körpers verkrampfte sich in einer gewaltigen Anstrengung, ruhig zu bleiben. Am liebsten wäre er herumgefahren und hatte Craig hier und jetzt, vor aller Augen, zu Boden befördert, doch er wusste, dass dies ihm selber mehr schaden würde, als dass es ihm half. Die Bladebreakers waren bei Kais Sturz synchron zusammengezuckt und nun drauf und dran, ihrem Teamleader, der ihrer Meinung nach völlig grundlos zusammengesackt war und noch immer, von Menschenmassen verborgen, auf dem Boden hockte, zur Hilfe zu eilen. Doch bevor sie sich auch nur einen Zentimeter bewegen konnten, hatte Craig gehandelt. Mit einem übertrieben freundlichem Lächeln auf dem Gesicht steckte er Kai dreist die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Ein Knurren entrann Kais Kehle und mit einer wütenden Bewegung schlug er Craigs helfende Hand beiseite. "Fass mich nicht an!", zischte er voller Abscheu und erhob sich aus eigener Kraft. Ohne Craig aus den Augen zu lassen ließ Kai den jungen Amerikaner stehen und wand sich erst ab, als er bei seinen Freunden angekommen war, die ihm wider erwarten zornig, nicht besorgt entgegenblickten. "Was war denn DAS Kai? Craig wollte dir doch nur helfen!", wetterte Tyson, kaum das Kai in hörweite war, welche bei dem Lärm der Schüler sehr begrenzt war und Kai wurde bewusst, was der wirkliche Zweck Craigs Angriffes war. So, das war's auch schon wieder. Nächstes Mal wird es dann richtig spannend. Ein frohes neues Jahr euch allen und vielen Dank für eure Kommis! Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr wieder welche schreiben würdet! Das wäre echt lieb ;) Kapitel 2: Upside down ---------------------- Hey^^ Sorry das es so lange gedauert hat! Ich war einfach zu unkreativ, aber heute hat's mich dann teilweise doch gepackt ;) Ich hoffe, euch wird das neue Chapter gefallen. Danke für eure tollen Kommis zum letzten! 3. Kapitel Upside down Kai ließ ein verächtliches Schnauben hören und sah seine Freunde zornig an. Als der Blick ebenso stur und unbarmherzig erwidert wurde, machte er auf dem Absatz kehrt und bemühte sich ruhig und gelassen in Richtung Klasse zurückzukehren. Innerlich war er aufgewühlt und wütend, den Trick nicht bereits früher durchschaut zu haben, denn nun wurden er und seine Freunde immer mehr zum Spielball für Craig Johnson. //Weißt du eigentlich mit Bestimmtheit, dass er euch etwas böses will?//, fragte sich ein Teil in ihm, während der andere ihn deutlich an sein Gefühl zurückerinnerte. //Er hat dir absichtlich ein Bein gestellt, du hast ein schlechtes Gefühl bei ihm und er... Er verträgt sich gut mit deinen Freunden// Allmählich wusste Kai nicht mehr, was er glauben sollte. Wusste er denn wirklich, das sein Fall vorhin Absicht gewesen war? Mittlerweile war Kai in dem leeren Klassenraum angelangt und setzte sich ruhig und in Gedanken versunken auf seinen Platz. Energisch schüttelte er den Kopf. So konnte das nicht weiter gehen, er musste sich endlich über seine Überzeugungen klar werden. Leise seufzend erhob er sich wieder, packte seine Schulsachen in seinen Ranzen und verließ schnell und unauffällig das Schulgebäude. Er wusste, dass er, wäre er in der Schule geblieben, mit Sicherheit einige Dinge getan oder gesagt hätte, die ihm später leid tun würden und die letzte Stunde zu schwänzen war das Beste, was er tun konnte, aber trotzdem fühlte er sich, als würde er fliehen. Und dieser Gedanke behagte ihm gar nicht. "Könnt ihr das verstehen?", fragte Max seine Freunde nun schon zum wiederholten Male und blickte noch immer in die Richtung, in die Kai verschwunden war. "Es ist doch nicht normal, dass...-" "- dass Kai so unglaublich eifersüchtig auf Craig ist? Nein, das ist NICHT normal!", unterbrach Tyson Max' Redeschwall abrupt und Zorn stand in seinen Augen geschrieben. "Craig hat ihm doch gar nichts getan!", empörte sich nun auch Ray über seinen Teamleader und Max schien es, auf eine unsichtbare Mauer aus Unverständnis zu treffen, welche nun, von Craig übertragen, von seinen Freunden ausging. Auch er war sauer auf Kai, hatte dieser Craig doch wirklich alles andere als freundlich behandelt, doch irgendwie wusste Max, dass sein Captain niemals grundlos handelte. Wollte man Ray glauben schenken, dann hatten selbst die Strafaufgabe, welche sie von dem jungen Russen erhielten, den einzigen Zweck ihre Leistungen zu steigern. Welchen Grund also sollte Kai haben Craig Johnson so zu hassen, wie er es den Entwicklungen der vorrangegangen Wochen gemäß zu tun schien? Wie immer blieb Kai ihm ein Rätsel und Max konnte nichts weiter tun als seinen Freunden nach dem Klingeln in die Klasse zurück zu folgen um dort Kais Platz verlassen vorzufinden. Gereizt lief Kai am Strand entlang. Er hatte noch immer keine Antworten auf seine Fragen gefunden und auch der Gedanke bald zu seinen Freunden zurück zu müssen verbesserte seine Stimmung nicht. Nach dem was heute passiert war, wusste Kai noch nicht einmal, ob sie ihn überhaupt zurück wollten. Ob ER zurück wollte... Gedankenverloren beobachtete er die Seemöwen, wie sie sich laut zeternd um ein Stück altes Brot stritten. Ein großer, schwarzer Kormoran landete mitten unter ihnen und schien sich an ihrem Spektakel nicht zu stören. Doch dann, plötzlich, stieß er seinen kräftigen, langen Schnabel nach vorne, erwischte das Brotstück und erhob sich in die Lüfte, wobei er mit seinen langen Schwingen scheinbar unbeabsichtigt nach den Möwen schlug. Diese gingen taumelnd zu Boden und schwangen sich nur schwerlich wieder dem Himmel empor. Und plötzlich wusste Kai die Antwort. Craig war wie dieser Kormoran. Er tauchte in Tokio auf und brachte die Ordnung, so wie Kai sie kannte, völlig durcheinander., obwohl es niemand zu merken schien. Doch Craig hatte ein Ziel, nach dem er strebte und so wie der junge Russe ihn heute kennen gelernt hatte schreckte dieser auch nicht vor Gewalt zurück. Sicherlich, ihm war nichts passiert, doch Kai fürchtete unbewusst den Tag, an dem sich nicht er, sondern einer seiner Freunde dem Amerikaner entgegenstellte. Egal ob es Absicht sein würde oder ob es aus Versehen geschah, Kai würde es nicht dulden, dass Craig den Bladebreakers ein Haar krümmte. Er konnte jetzt nicht aufgeben. "Kai ist immer noch nicht wieder da!", stellte Max besorgt fest, als er einen kurzen Blick in den Garten des Dojos geworfen hatte. Der letzte Platz im ganzen Haus, den er nicht durchsucht hatte. Die Bladebreakers hoben die Köpfe und für einen kurzen Moment konnte Max auch in ihren Augen Besorgnis erkennen. Doch diese wurde sogleich wieder verdrängt. "Ich hoffe er nutzt seine Zeit sinnvoll und denk darüber nach, was für einen Scheiß er vorhin gebaut hat!", empörte sich Hilary und wand sich wütend wieder ihrem Essen zu, während Tysons zustimmend nickte. "Wie auch immer...", seufzte Max leise. "Ich geh ihn suchen!" Ohne auf die Proteste seiner Freunde zu achten schlug Max den Weg in Richtung Strand ein. Dieser war mit Sicherheit immer der erste Ort, an dem er Kai suchen würde. Seinen Teamleader schienen die Wogen des salzigen Wassers wie magisch anzuziehen und ihm Trost zu spenden. Auch wenn Kai es ihnen nicht zeigte, auch er war manchmal verletzt, traurig oder suchte Schutz. Und da er niemals einen von ihnen gefragt hatte, war es das Meer, welches die Dunkelheit und Verwirrung auf Kais Herz vertrieb. Langsam machte Kai sich auf dem Weg nach Hause. Er hatte verstanden, dass er um das Vertrauen seines Teams nicht zu kämpfen brauchte, solange er ehrlich zu ihnen war. Kai hatte ihnen nie wirklich erklärt, wieso er Craig misstraute oder offen mit ihnen über seine Bedenken gesprochen. Diese Art von offenem Miteinander war etwas, dass er noch nicht wirklich gelernt hatte. Tief in seinem Inneren hoffte er wie schon so oft bei seinen Freunden auf Verständnis zu treffen. "Kai!" Freudig kam Max ihm entgegen gelaufen und blieb kurz vor seinem Teamleader stehen. Dieser blickte dem Amerikaner direkt in die Augen, als versuchte er herauszufinden, was dieser in diesem Moment denken möge. "Ich hab dich gesucht, das Essen steht auf dem Tisch!", redete der Junge weiter, nur, um die erdrückende Stille nicht übermächtig werden zu lassen. "Ach ja?", war Kais einziger, überraschter Kommentar und Max seufzte leise. "Kai?", versuchte der junge Amerikaner es vorsichtig erneut, während sich der Angesprochene auf den Weg zu Dojo zu machen schien. "Hm?" "Wieso hast du... Wieso hast du Craigs Hand zurückgeschlagen?", wollte er leise wissen und zog in Erwartung des kommenden den Kopf ein Stück ein. Von Kai war nur ein wütendes Schnauben zu hören, bevor er sich zu Max umwand. "Weil er schuld war, dass ich überhaupt da lag?", formulierte Kai seine gereizte Gegenfrage und wand sich dann erneut von Max ab, bevor er weiterlief. "Was, aber wieso...?-", wollte dieser überrascht wissen und lief Kai hinterher, doch Kai schnitt ihm das Wort ab, indem er seine Hand forsch auf Max Mund presste. "Schhht!", zischte er leise und zog dem Amerikaner dann mit sich ins Gebüsch. Irgendetwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. "...Ja, natürlich Professor! ... Wie sie wünschen! ... Nein, noch nicht..." Dort im Gebüsch, keine zehn Meter von ihnen entfernt, stand Craig und diskutierte scheinbar nervös mit einer unbekannten Person am anderen Ende der Leitung. Max betrachtete den Jungen Russen, der angespannt an seiner Seite hockte, jedoch viel genauer, als er es mit Craig tat. Was hatte Kai vor? Erst zog er ihn mit der Anweisung, ruhig zu sein, in ein Gebüsch und dann belauschten sich zusammen Craig Johnson. Max konnte sich keinen Reim darauf machen, was gerade geschah. Dafür ging es einfach alles zu schnell und unerwartet. "...Ich verspreche ihnen Doktor Miller, spätestens in zwei Wochen hab ich sie soweit! ... Die Bladebreakers fressen mir aus der Hand!" Überrascht und wütend zugleich zog Max scharf die Luft ein, während sich auf seinem Gesicht ein saurer Ausdruck breit machte und er sich von Kai, dessen Verhalten er bis eben studiert hatte, abwand.. Craig schien wirklich mehr zu sein, als ein liebenswürdiger Wohltäter oder netter Freund. So wie er dort stand kam er Max mehr und mehr so vor, wie Kai ihn zu sehen schien. Wie ein hinterhältiger Mensch voller Geheimnisse und, wollte er Kais angerissener Erklärung von vorhin glauben schenken, ohne Skrupel. Max wand seinen Blick zurück zu Kai, dessen Augenmerk auf den Kalifornier vor ihnen gerichtet war. Auf seinem Gesicht lag ein angewiderter Ausdruck und alleine die Aura der Wut, die von Kai ausging, war beängstigend. "... Ja, natürlich... ... Ich verstehe! ... Auf Wiedersehen!" "So ein Idiot!", zischte Max leise und erneut legte Kai ihm die Hand auf den Mund. "Schhht!" Mit einer Geste gab der Russe seinem Teamkameraden zu verstehen, er solle das Gebüsch verlassen und folgte Max, welcher der Anweisung gehorchte, aus seinem Versteck. Nun galt es, ungesehen zu entkommen, bevor Craig gewarnt war und sie den geringen Vorteil, den sie durch ihr begrenztes Wissen errungen hatten, schneller wieder verloren, als ihnen lieb war. Außerdem wäre Craig sicherlich nicht erfreut über den Spionageakt und Kai hoffte, Max in Sicherheit bringen zu können, bevor die Situation ausartete. Doch alles kam anders als erhofft. Mit einem Fuß stieß Max gegen einen Ast und ein Rascheln und das Knacken brechenden Holzes ertönte. Die Freunde hielten den Atem an, während der salzige Wind, der vom Meer hinüberwehte, sanft mit dem Blattwerk über ihnen zu spielen begann. "Wer ist da?!" Craigs Stimme war hart und wütend, sodass Max ängstlich zusammenzuckte. Erneut machte Kai eine schnelle Bewegung in Richtung Strandpromenade und zitternd schlich Max weiter aus dem Gebüsch hinaus. Craig schien ihnen nicht zu folgen. Erleichtert atmete Kai auf, als Max die Gefahrenzone verließ und hinter einer Kurve entschwand. Sein Teamkamerad war in Sicherheit. Leise und geschmeidig setzte Kai sich selber in Bewegung, doch ein plötzlicher, starker Schmerz an seinem Hals stoppte die Flucht... Hm, was da wohl passiert ist? Wir Max Kai helfen können? Oder passiert etwas völlig unerwartetes? Tja, wartet es ab^^ Über eure Kommis würde ich mich sehr freuen! Kapitel 3: This I promise you! ------------------------------ So, es geht weiter! Ich hoffe, ihr habt mich noch nicht vergessen... -.-° Danke für eure tollen Kommis und ja, Craig ist schon manchmal... Reden wir nicht darüber, nach diesem Chapter wollt ihr ihn sicher eh töten XD 3. Kapitel This I promise you! Rückblick: >>Erleichtert atmete Kai auf, als Max die Gefahrenzone verließ und hinter einer Kurve entschwand. Sein Teamkamerad war in Sicherheit. Leise und geschmeidig setzte Kai sich selber in Bewegung, doch ein plötzlicher, starker Schmerz an seinem Hals stoppte die Flucht...<< Erschrocken keuchte Kai auf, als sich die Enge um seine Kehle immer mehr zusammen schloss. Für einen Moment durchschoss ein Hauch von Panik seine Gedanken und vernebelte seine Wahrnehmung. Craig war stark. Viel zu stark, selbst für Kai. "Lass mich... los!", presste der junge Russe stockend und nach Luft schnappend hervor und stemmte sich mit all seiner Kraft gegen den eisernen Griff seines Peinigers. "Das glaubst du doch selber nicht, oder Hiwatari?", flötete Craig amüsiert und in der nächsten Sekunde spürte Kai, wie sein Körper hart gegen den nächsten Baum geschlagen wurde. Sein Kopf schleuderte ungebremst gegen das harte Holz und verursachte ihm zusätzliche Schmerzen. "Oh, hab ich dir wehgetan?" Die Stimme des Amerikaners klang voller Spott, bösartig und grausam. Doch in seinen Augen schimmerte für einem Moment noch etwas anderes mit, das Kai nicht zu identifizieren vermochte. Reue? Die Welt begann vor den Augen des jungen Russen zu verschwimmen und in einer letzten Anstrengung griff Kai nach Craigs Hand, versuchte, seinen Griff zu lockern. Langsam ließ der Druck nach, doch es war nicht Kais Verdienst. Eine Zeit lang funkelten sich die Beiden an, bevor Craig den Bladebreaker aus seinem Griff entließ. "Hab ich dich etwa verstimmt?", witzelte der Blonde gespielt entsetzt, während er von Kai mit eisigen Blicken durchbohrt wurde. Der Teamleader der Bladebreakers hatte nicht die geringste Chance, sich gegen sein Gegenüber zu behaupten. Kai wusste es und Craig tat es auch. Der 18-jährige war einfach zu groß und zu stark, als dass ihm das Wüten des Jüngeren Angst gemacht hätte und so besah er sich seinen ,Gefangenen' mit belustigtem Gesichtsausdruck. "Oh, ich vergas! Ich bringe deine Freunde in Gefahr und breche deine Regeln... Ja, das ist etwas, was du hasst... Nicht wahr, Kai?" Überrascht zog der Junge eine Augenbraue in die Höhe, während die sanfte Briese des Meeres mit seinen silbrigen Haaren zu spielen begann. "Was hast du vor!", wollte er wütend wissen und schaffte es, seine Stimme eisig kalt klingen zu lassen, obwohl es ihm viel abverlangte, nicht in die Knie zu gehen. Nur der Baum in seinem Rücken hielt ihn noch aufrecht. "Geschockt? Ich habe eine Menge über euch herausgefunden seit ich hier bin! Glaub mir, das war erst der Anfang..." "Ich werde dich sicher nicht tun lassen, was du willst!" Kai hatte seine Kräfte wieder gefunden und stieß sich vom Baum ab, bevor er mit festen Schritten auf Craig zulief, doch sein Gegner ließ ihm keine Chance. Seine Worte brannten sich in Kais Gedanken ein wie Feuer in trockenem Holz. "Was willst du machen? Alleine bist du nichts! Du weißt was es heißt, einsam zu sein. Deine Erinnerungen machen dich schwach. Und genau das wirst du wieder sein! Einsam! Oder glaubst du etwa, die Bladebreakers würden dir glauben? Ich bin für sie der liebe, freundliche Craig und du..." Während Craig sprach wurden Kais Schritte langsamer und unsicherer, bevor er schließlich entsetzt stehen blieb. Woher wusste Craig soviel über ihn? War er wirklich so durchschaubar? "... Du warst immer eiskalt zu ihnen und du hasst mich, daran gibt es für sie kein Zweifel..." Erkenntnis durchzuckte Kais Körper als er verstand, worauf Craig hinaus wollte und schmerzhaft zogen sich seine Eingeweide zusammen. Wieso hatte er es nicht früher verstanden? Wieso war Craig ihm nur immer einen Schritt voraus? "... Wieso sollten sie für dich da sein? Warst du es je für sie?... Sie wird es nicht interessieren, Kai! Das ist ein Versprechen von mir an dich...!" Erneut schritt Craig bedrohlich nahe an Kai heran und drückte ihn, die rechte Hand in den dünnen Stoff des Schales am Hals des jungen Russen verkrallt, zurück an die raue Rinde der alten, knorrigen Eiche. Mutlos wand Kai den Blick ab. Er war alleine und niemand würde dies jetzt noch ändern. Einmal mehr hatte er alles falsch gemacht. Einfach alles! "Lass ihn los Craig!" Eine laute, wütende Stimme zerriss die Stille, die sich kurzzeitig über die beiden Konkurrenten gelegt hatte und ihre Köpfe zuckten nach oben. Auf Kais Gesicht hatte sich zusätzlich ein verblüffter Ausdruck gelegt, denn in einem solch befehlenden Tonfall hatte er seinen Teamkameraden, der dort, vor Wut bebend, vor ihnen stand, noch nie sprechen gehört. "Lass ihn los!", wiederholte Max noch einmal eindringlicher und betonte jede Silbe einzeln und mit Nachdruck. "Und was wenn nicht?", witzelte Craig gespielt geschockt. "Willst du mich angreifen, wo doch selbst dein ach so starker Teamleader keine Chancen hat zu gewinnen?" "Ich bin nicht alleine Craig! Auch wenn sie nicht hier sind, meine Freund stehen hinter mir und ihre Gunst zu verlieren scheinst du dir im Moment nicht leisten zu können!", fauchte Max und in Kai keimte die Frage auf, ob er Max vielleicht wirklich unterschätzte. Craigs Züge hatten sich derweil verhärtet und wütend starrte er seien Landsmann an, der Anstalten machte auf die Beiden zuzugehen um Kai zu helfen. "Bleib wo du bist oder es ergeht ihm schlecht!" Die Stimme des Älteren war eisig kalt und schneidend. Sie duldete keinen Widerspruch. "Dich mag ich nicht anrühren können, aber bei ihm..." Langsam zog Craig seinen Arm weiter nach oben und zwang Kai, der mittlerweile in die Knie gesunken war, mit ihm aufzustehen um nicht wie ein ertrinkender nach Luft schnappen zu müssen. Immer hoher wurde Kai gezogen, sodass er schon bald erneut hilflos der Gewalt des Amerikaners ausgeliefert war. Sich zu wehren hatte er schon lange aufgegeben. Viel zu schwer fielen ihm die leichtesten Bewegungen, als Craig ihm erneut die Luft abschnitt. "...ist das etwas ganz anderes!", beendete der Achtzehnjährige seine Ansprache und mit einer schnellen Bewegung ließ er sein Knie nach oben fahren, um es dann mit aller ihm zu Verfügung stehender Kraft in Kais Magen zu rammen. Gequält keuchte der junge Russe auf und unterdrückte einen schmerzerfüllten Schrei, um Max, der im Moment des Aufpralls eine hektische Bewegung in seine Richtung vollführte, nicht zusätzlich zu ängstigen. Um den Silberhaarigen herum wurde die Welt schwarz und die Geräusche drangen nur noch wie durch eine dichte Lage Watte gedämpft zu ihm hindurch. "Kai!!!", konnte er den sonst so fröhlichen Teamkameraden mit Panik in der Stimme schreien hören, doch er war nicht in der Lage, ihn mit einigen wohl gewählten Worten zu beruhigen, so wie er es sonst tat. Jede seiner Regungen war durchdacht, machte Sinn und wer in ihnen zu lesen wusste, kam hinter Kais wahren Charakter. "KAI!" Max war außer sich vor Wut und Sorge. Er hatte Craig immer vertraut, ihn vor Kai verteidigt und mit den Anderen zusammen gerätselt, was seinen Teamleader an Craig stören mochte, doch nun mit einem mal wünscht er, er hätte nie damit angefangen Kai zu misstrauen. Der Ältere stieß Kai rüde von sich, sodass der Russe hart mit dem Rücken an die alte Eiche prallte und dann in einem Dämmerzustand zwischen Bewusstlosigkeit und dem Hier und Jetzt auf dem Boden liegen blieb. Ein erneutes, schmerzvolles Stöhnen drang über Kais Lippen und in Max Augen begann eine nie gekannte, hilflose Wut zu glimmen. Sie hatten Kai einmal versprochen, immer für ihn da zu sein, ihn mit einer solchen Situation nie alleine zu lassen und nun stand er direkt vor seinem Teamleader und seinem Peiniger und konnte nichts tun, um ihm zu helfen... "Lass ihn in Ruhe Craig! Verschwinde!", presste Max mühevoll hervor während er versuchte, ruhig zu bleiben. "Ja", lächelte Craig von oben auf Max herab. "Vielleicht sollte ich wirklich gehen, unser kleiner Russe hat wirklich genug für heute..." Seine Stimme klang falsch und gespieltes Mitleid war aus jedem seiner Worte herauszuhören. Spöttisch lächelnd wand Craig sich zum Gehen und hatte schon beinahe die Strandpromenade erreicht, als er sich ein letztes Mal umdrehte. "Ach Maxi...", säuselte er in einem hohen, abwertendem Ton, "Das hier bleibt aber unser kleines Geheimnis, nicht wahr? Wir wollen doch nicht, dass sich so etwas hier..." Ungerührt deutete der Amerikaner auf Kai, als wäre er ein wertloser Gegenstand und bedachte ihn dabei mit einem erniedrigenden Blick. "... unter Umständen..." Das Blattwerk schlug hinter Craig zusammen, als er die Strandpromenade betrat und der Wind Max seine letzten Worte zutrug. "... Wiederholt..." Kaum hatte er das Dickicht hinter sich gelassen, fiel die Anspannung von Craigs Körper ab und der eisige Ausdruck auf seinem Gesicht wich einem traurigen, reuevollem Blick, der gedankenverloren hinaus aufs Meer gerichtet wurde. Ein leises Seufzen ausstoßend folgte der Amerikaner der Strandpromenade und ließ sich von ihr bis zu einer größeren Straße geleiten, die ihn ins Zentrum Tokios bringen sollte. Sofort fand die Maske des fröhlichen Sunnyboys ihren Platz auf den eben noch so nachdenklichen Zügen und schien von nichts mehr vertrieben werden zu können. Einige Sekunde lang stand Max wie erstarrt auf seinem Platz und konnte seinen Blick nicht von der Stelle abwenden, an der Craig das Gestrüpp verlassen hatte. Erst ein leises, schmerzerfülltes Keuchen Kais ließ ihn aufschrecken und innerhalb von wenigen Augenblicken hatte der Blonde seinen Platz an der Seite des Russen gefunden. "Kai?", rief er flehentlich nach seinem Teamleader und begann ihn vorsichtig an den Schultern zu rütteln. Zunächst zeigten Max Bemühungen kaum Erfolge, doch nach und nach kam wieder Leben in Kai. Langsam öffnete der junge Russe seine rubinroten Augen und riss sich somit aus seinem apathischen Zustand. "Kai..." Unendlich erleichtert seufzte Max auf und half dann seinem Teamcaptain, welcher sich abmühte sich aufzurichten. "Bleib erst mal sitzen", riet der Blonde besorgt und Kai bedachte seine Sorge mit einem mürrischen Knurren. Im Moment blieb ihm aber wohl nichts anderes übrig, als auf Max zu hören. Trotzdem widerstrebte es dem stolzen Russen gezwungen zu sein, seine Schwäche offen zu zeigen. Für einen Augenblick war er hin und her gerissen, was ihm lieber gewesen wäre; Max Hilfe anzunehmen oder sich alleine durchzubeißen? Doch bevor er darüber nachdenken konnte, riss ihn erneut Max aus seinen Gedanken. "Es tut mir so leid!", schluchzte der Amerikaner trocken auf und sah zunächst nur betroffen zu Boden, ließ seinen Blick dann allerdings recht schnell zu Kai aufzucken. "Das hätte alles nicht passieren dürfen!" Überrascht musterte Kai Max und schüttelte dann ungläubig den Kopf als ihm bewusst wurde, was gerade geschah. Es war weder Max Schuld gewesen, dass er Craig in den Weg kam noch die eines anderen Menschen. Kai hatte seinen Weg gewählt als er beschloss, seine Freunde zu beschützen. "Hör auf zu heulen, es ist nicht passiert!", brummte der Russe bestimmt, während er sich schwankend aufrichtete und mit einer Hand an der Eiche halt fand. "Nichts passiert?", keuchte Max empört auf, als Kai erneut zu schwanken begann. Schnell sprang er auf, um seinem Teamleader im Notfall halt geben zu können. "Kai du kannst ja noch nicht einmal richtig stehen!" "Aber ich tue es doch, oder?", erwiderte der Silberhaarige ungerührt und entließ, eine Hand auf seinen noch immer schmerzenden Magen gepresst, die spröde Rinde seinem Griff. "Na bitte", murmelte er auf Max schweigen hin und schnitt diesem das Wort ab, als er widersprechen wollte. "Gehen wir!", bestimmte Kai mit fester Stimme, bevor er das Dickicht auf dem selben Wege verließ wie Craig nur wenige Sekunden zuvor. Von dem sauerstoffblonden Amerikaner jedoch war weit und breit nichts mehr zu entdecken. So, das war's (<- Standartspruch) Für alle, die gleich mal wieder die selben Ideen hatten, wie ich sie bekommen würde: Nein, es wird KEIN Pairing KaiXMax geben ;) Nur freundschaftliche Beziehungen! Über Kommis mit Lob und/oder Morddrohungen jeder Art würde ich mich sehr freuen! Bye, Caerdin Kapitel 4: Hold the line... --------------------------- Hey! Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal ein Chapter zu „It seems to be justice...“ geschrieben habe... Irgendwie ist immer etwas dazwischen gekommen... Ich werde die FF aber nicht abbrechen! Schon alleine deshalb nicht, weil Mao_Anna mich dann wohl umbringen würde ;) Der Grund, wieso ich keine Zeit mehr zum Schreiben finde ist ebenso banal wie überzeugend und nennt sich Schule. Na ja, ich hoffe ihr hab Verständnis dafür und lest diese FF trotzdem weiter ;) 4. Kapitel Hold the line… Leise seufzend, die Hände zu Fäusten geballt, ließ sich Craig auf sein Bett sinken. Der Amerikaner, welcher seine Beine an seinen Körper herangezogen hatte, seufzte ein zweites Mal auf, bevor er seine Stirn auf seinen Knien bettete. Seine Aufgaben begannen ihm aus den Händen zu rinnen und mit jedem Tag der verstrich kam Kai ihm mehr und mehr auf die Schliche. Doch viel schlimmer war es für Craig, dass er begann sich selbst zu verleugnen. Niemals zuvor hatte er einen Menschen so brutal behandelt, wie er es mit dem jungen Russen getan hatte. Unruhig griff Craig nach seinem Kissen, um es dann mit einem lauten Schrei gegen die gegenüberliegende Wand zu schleudern. Seinen Frust konnte er auf diese Weise abbauen, die Schuldgefühle aber blieben bestehen. Max war währenddessen Kai gefolgt und betrachtete seinen Teamleader nervös aus den Augenwinkeln heraus. Dem jungen Russen schien es noch immer Schwierigkeiten zu bereiten, aufrecht zu gehen und von Zeit zu Zeit presste er eine Hand mit leicht verzerrtem Gesicht auf seine Rippen. Der Blonde machte sich Sorgen um seinen älteren Teamkameraden. Zwar war es für Kai nichts seltenes, verletzt nach Hause zu kommen, denn häufig schien es ihn gar nicht zu interessieren, wie er mit seiner Gesundheit umging, doch dies übertraf alles, was Max von dem Silberhaarigen kannte. „Hör auf damit!“, riss eine kalte Stimme den Amerikaner aus seinen besorgten Gedanken. Nicht nur Max hatte seinen Captain beobachtet, auch Kais geschultem Blick war keine Regung des Anderen entgangen. „Aber Kai!“, versuchte sich Max zu verteidigen. „Du kannst doch nicht erwarten, dass ich so einfach ignoriere, was passiert ist!“ „Kann ich nicht?“ „Nein!“, empörte er sich erneut und versuchte dann mit schnellen Schritten zu Kai aufzuholen. Diesem schien es egal zu sein, dass Max auf ihn einzureden versuchte, denn er war nicht einmal stehen geblieben um ihm zuzuhören. „Bitte!“, konnte er den Kleineren neben sich quengeln hören. Für einen Moment fragte sich Kai, ob der flehende Junge neben ihm wirklich der selbe Max war, der ihn vor gar nicht all zu langer Zeit vor Craigs Angriff hatte beschützenden wollen. Einem Gegner, dem nicht einmal er selbst gewachsen war. Würde Max es wagen, Craig ein weiteres Mal entgegen zu treten? Ja, Kai wusste, dass er es tun würde. Freundschaft war etwas, dass man Max’ Meinung nach nicht hoch genug einschätzen konnte und mit dieser Sichtweise stand er im Team der Bladebreakers keineswegs alleine da. Nichts würde ihn also davon abhalten, Kai noch einmal zu verteidigen, wenn es nötig werden würde. Ein Risiko, dass der junge Russ nicht eingehen würde. „Also gut“, seufzte Kai geschlagen auf und drehte sich zu Max um. Demonstrativ ließ er sich auf eine Bank sinken, welche direkt neben dem kleinen Weg auf der Strandpromenade stand. „Reden wir...“ Ray überflog den Wohnzimmertisch auf dem noch immer für zwei Personen gedeckt war, mit wütendem Blick. Max war nun schon vor mehr als einer Stunde aufgebrochen um Kai zu suchen und noch immer war keiner der beiden zurückgekehrt. Das Essen, ein asiatisches Wokgericht, war längst kalt geworden und Ray streckte die Hand nach der Pfanne aus, um sie in die Küche zu tragen. Die kleine Kerze, die in einem Stövchen unter der Pfanne gebrannt hatte, war längst verloschen. Doch auch sie hätte nicht die Kraft gehabt, das Mittagessen heiß zu halten. „Tyson!“, wetterte der Schwarzhaarige ungehalten, als er seinen Teamkollegen die Treppe herunter gerannt kommen sah. „Wo ist Max?“ „Keine Ahnung... Wollte er nicht Kai suchen?“, antwortete Tyson überrascht und klaute sich ein Stück Fleisch aus dem Wok, den Ray noch immer in der Hand hielt. „Womit sich die Frage aufwerfen würde, wo Kai ist!“, mischte sich nun eine dritte Stimme in das Gespräch ein und Hilary, welche die Mittagsstunden zu Hause verbracht hatte, betrat die kleine Küche. Sie hatte ihre braunen Haare mit einem dünnen Zopfgummi an ihrem Hinterkopf zusammengebunden, sodass ihr nur die kurzen Ponyfransen frech ins Gesicht fielen und trug ein in japanischen Stil geschnittenes hellbraunes T-Shirt, dass sich von ihrem flatterigen, petrolfarbenen Rock vorteilhaft abhob. „Willst du noch weg?“, wollte Tyson interessiert wissen und Hilarys vorherige Frage geriet in Vergessenheit, als sein Blick an ihrer weißen Handtasche hängen blieb. „Ja, ich treff mich Kimiko am Strand...“ Hilary beugte sich ein wenig vor und streckte nun ihrerseits die Hand aus, um sich ein wenig Gemüse zu stibitzen. „Hey!“, empörte sich Ray aufgebracht und stellte den Wok dann hinter sich auf der Arbeitsplatte ab, um ihn außer Reichweite zu bringen. „Das ist Max’ und Kais Abendbrot!“ Geschäftig wühlte der junge Chinese in den Schränken, bis er eine durchsichtige Plastikdose hervorzog und die Reste des Essens umfüllte. „Und, was wollt ihr machen“, fragte er währenddessen Hilary, die mittlerweile auf dem Küchentisch Platz genommen hatte. Kimiko war Hilarys beste Freundin und die beiden verbrachten viel Zeit zusammen. „Weiß nicht... Vielleicht gehen wir was essen, oder einfach nur zur Promenade ein wenig spazieren gehen“ Lächelnd ließ sich die Braunhaarige vom Esstisch gleiten und winkte ihren Freunden zu, bevor sie den Raum verließ. „Ich bin dann weg!“, informierte sie Kenny, der auf dem Sofa sitzend eifrig Daten in den Laptop eingab und sie lediglich mit einem kurzen Nicken bedachte. Als Hilary das Dojo verließ, seufzte sie unzufrieden auf. Eigentlich hatte sie gehofft mit Kai reden zu können, bevor sie sich auf den Weg zu Kimiko machte. Sie hatte sich entschuldigen wollen für die harschen Worte, die sie längst bereute. In der Schule hatte ihre Worte Sinn für sie ergeben und als sie sie aussprach erschienen sie gerechtfertigt zu sein, doch je länger Hilary darüber nachdachte desto unsicherer wurde sie sich. Plötzlich schienen Max Einwände gar nicht mehr so abwegig zu sein. Kai war nicht bösartig, das war er nie gewesen und es passte nicht zu ihm, wie er sich benahm. Anstatt jedoch den Fehler bei ihrem Teamleader zu suchen, richtete Hilary ihr Augenmerk nun auf Craig. Kais Blick schweifte nicht für einen Moment von der schier unendlichen Weite des Meeres ab, welches sich hinter dem Horizont verlor, doch Max wusste, dass der Silberhaarige alles andere als abwesend war. „Was ist das Problem?“, fragte der junge Russe schließlich wie zum Beweiß, dass Max richtig lag und wand seinen Kopf dann zum ersten Mal seit Minuten dem Blonden zu. „Jetzt wo wir wissen, wozu Craig fähig ist, wir es alles einfacher werden...“ „Wie kommst du dazu, so etwas zu denken?“, fragte Max neugierig, doch auch ein Hauch von Ärger lag in seiner Stimme. So wie Kai von den Geschehnissen der letzten Stunde sprach, könnte man meinen er wäre es nicht selbst gewesen, der brutal zusammengeschlagen worden war. „Die Bladebreakers glauben mir nicht...“, setzte Kai zu einer Antwort an und seine rubinroten Augen glommen kurzzeitig in einem Licht auf, das Max nicht zu beschreiben wusste. Wut lag in ihnen Tiefen verborgen. Und Schmerz. Es war Max, als würden Kai ihn in seinem intensiven Blick gefangen nehmen. Als wolle er ihm ein Versprechen abnehmen von dem er nicht wusste, ob der andere es ihm geben würde. „...Aber dir schon“, vollendete Kai seinen Satz und schlagartig verstand Max worauf sein Captain hinauswollte. Plötzlich war ihm klar, wieso sichergehen wollte, dass er sich nicht verweigerte. Kai musste genau gehört haben, was Craig von sich gegeben hatte, selbst wenn er zu dieser Zeit noch immer halb bewusstlos gewesen war. „Nein!“, wehrte er seine Bitte ab, schloss die Augen und schüttelte energisch den Kopf, sodass ihr Blickkontakt unterbrochen wurde. „Nie im Leben werde ich das tun!“, erwiderte er gehetzt. „Hast du gehört, was Craig gesagt hat?“ Kai nickte stumm und das Gesicht seines Gegenübers verdunkelte sich, während sich Unverständnis in ihm breit machte. Eine unglaubliche Müdigkeit überkam Max, als er nun seinerseits auf das Meer hinausblickte. Er wusste, dass Kai schon seit seiner Kindheit mit schrecklichen Dingen in Berührung gekommen war und dass sein Leben nie leicht gewesen war, doch sich Dinge vorzustellen war sehr viel einfacher als sie selbst zu erleben. Die unglaubliche Ruhe, die von Kai besitz ergriffen zu haben schien war ebenso unglaublich für ihn wie sie beunruhigend war. „Entwerder bist du sehr mutig oder einfach nur lebensmüde...“, murmelte Max erschüttert. „Ein bisschen von beidem würde ich sagen...“, war Kais einfache Antwort und ein eisiger Schauer durchlief den jungen Amerikaner, als er sich der Ernsthaftigkeit von Kais Worten bewusst wurde. Das Klingeln des Telefons ließ Craig aus seinen Gedanken aufschrecken. Eigentlich hätte er sich längst an das lästige Geräusch gewöhnen müssen, denn es war zur Routine geworden, dass Matthew jeden Abend aufs neue den Hörer in die Hand nahm und seinen kleinen Bruder in Japan anrief. Matthew Johnson war ein junger Mann von 22 Jahren, der schon vor einiger Zeit aus seinem Elternhaus in Kalifornien geflüchtet war. Craig hatte ihn lange nicht mehr zu Gesicht bekommen, bis sie das Schicksal erneut zusammengetrieben hatte. „Hi Matt...“, meldete sich Craig übellaunig und ließ sich mit seinem Schnurlosen Telefon in der Hand wieder auf seinem Bett nieder. Die niedrig stehende Sonne schien durch das kleine Fenster hinein und beleuchtete den Raum mit einem diffusen Licht, welches genau zu Craigs zerrissener Stimmung passte. »Nicht gleich so begeistert, Bruderherz!«, dröhnte es vom anderen Ende der Leitung her und der Jüngere konnte sich bildlich vorstelle, wie sein Bruder in sich hineinlächelte. »Sonst könnte ich mir noch einbilden, du freust dich meine Stimme zu hören« „Tu ich doch“, grummelte Craig gereizt und seine Finger vergruben sich angespannt in dem dünnen Stoff seines Bettlakens. »Hört sich aber nicht so an... Was ist passiert?« Plötzlich klang Matthews Stimme ernst und besorgt. Er wusste, dass es Craig nicht leicht hatte in einem Land, welches er nicht einmal richtig kannte. Der Junge hatte nie darum gebeten nach Japan zu ziehen und dennoch war es seine freie Entscheidung gewesen. „Nichts! Alles im grünen Bereich...“, versuchte Craig der Frage gelassen auszuweichen, doch sein Bruder war schneller. »Was ist passiert?«, wiederholte dieser mit einer Engelsgeduld, die den Amerikaner beinahe in den Wahnsinn trieb. »Ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir redest!« „Du brauchst mir nicht helfen!“, fauchte Craig und bemerkte seinen Fehler bereits im nächsten Moment. Er hatte sich selber verraten. »Wenn alles in Ordnung ist, dann musst du doch nicht so schreien. Ich hab zwei Ohren die einwandfrei funktionieren!«, reagierte Matthew ruhig wie erwartet und ein spöttischer Unterton klang in seiner Stimme mit. Craig war ein sturer Mensch, doch Matthew hatte das Alter und die Erfahrung auf seiner Seite. In einem Wortduell wie diesem stand der Sieger von vorn herein fest. „Dann dürftest du doch gehört haben, dass alles glatt läuft!“, versuchte sich Craig ein letztes Mal zu retten, doch sein Bruder ließ sich nicht länger abwimmeln. »All right...«, seufzte Matt ernst auf, wohl wissend, dass sein Sprachwechsel Craig bewusst machen würde, wie wichtig ihm die Angelegenheit zu sein schien. »Wenn das die Art und Weise ist, wie wir nun mit einander reden, dann kann ich auch anders!« „Ich hab keine Angst vor dir, Matthew!“ Es war schon lange her, seit sich die Geschwister gestritten hatte. Sie waren häufig unterschiedlicher Meinung, doch beide waren alt genug, um auf sich selbst aufzupassen. Die Zeiten als Matt wie ein Schatten über Craig gewachte hatte waren schon lange vorbei. Das letzte Mal, dass ihre Meinungsverschiedenheiten in einen Streit ausgeartet waren, war vor vier Monaten gewesen. Damals hatten Craig sich entscheiden, nach Japan zu ziehen, obwohl Matthew ihn mit allen Mitteln versucht hatte davon abzuhalten. »Du hast einfach zu wenig Angst, Craig! Das wird irgendwann dein Verhängnis werden!«, konterte er mit einer Ernsthaftigkeit, die seinem Anliegen eindrucksvoll Ausdruck verlieh. »Glaubst du nur weil Doktor Miller klug daher redet kann er Mum und Dad retten? Du begibst dich unnötig in Gefahr! Sie werden streben, Craig, nicht einmal du kannst das verhindern!« Am anderen Ende der Leitung ließ Craig Johnson ein verärgertes Schnauben hören. „Was weißt denn du schon von meinen Plänen?“, wollte er wütend wissen. »Nicht viel... Vielleicht willst du sie mir endlich erklären?«, versuchte Matthew seinen kleinen Bruder zu beruhigen. Er vertraute diesem Doktor Miller nicht. Wie sollten Beyblades ihren Eltern helfen, gesund zu werden? Kein Bitbeast, ob mystisch oder nicht, hatte die macht über Leben und Tod zu entscheiden. „Nein Matt! Es ist besser wenn du nichts davon weißt“, entscheid Craig nach einigen, schweigsamen Minuten mit fester Stimme. Er würde nicht riskieren, dass Matthew seine Pläne durchkreuzte und solange der Ältere nicht wusste, was er vorhatte, gestaltete sich dies als äußerst schwierig. »Ganz deine Entscheidung... Ich muss jetzt Schluss machen, ich blockiere die Leitung und Alyssa wird schon ungeduldig. Sie wartet auf einen Anruf von einer Freundin...«, seufzte Matt geschlagen auf. Egal wie oft er es versuchte, er konnte Craig einfach nicht überreden, ihm mehr über Doktor Miller und seinen ominösen Professorenfreund zu erzählen. „Noch ein Grund, wieso ich nicht heiraten werde... Bye Matt“, antwortete dieser frech und legte dann ohne Vorwarnung auf. Auf Matthews Abschiedsgruß antwortete nur noch das langgezogene, dröhnende Tuten des Freizeichens. Abwehrend schüttelte Max den Kopf und sah seinem Teamleader entschlossen in die Augen, während sich vor ihnen die Sonne immer mehr dem entfernten Horizont näherte. „Das kannst du nicht von mir verlangen!“, bestimmte er trotzig. „Es muss einen anderen Weg geben!“ „Ich wüsste nicht welchen“, erwiderte Kai. Leise erhob er sich von der kleinen Bank und sah auf Max herunter, welcher seinen Blick unsicher erwiderte. „Wie auch immer...“, seufzte der Silberhaarige schließlich auf und nickte bedeutsam. „Ich akzeptiere deine Entscheidung“ „Danke, Kai!“, grinste Max beruhigt, doch sein Gegenüber hob abwehrend die Hände. Der Blonde würde einen Preis für Kais Einlenken bezahlen müssen. „Nur unter einer Bedingung! Du wirst dich von Craig fernhalten...“, bestimmte dieser und spielte dabei seinen letzten Trumpf aus. Die Autorität, die er gegenüber den Bladebreakers besaß. „Aber-“, wollte Max kontern, kam aber nicht dazu, auszusprechen. „...und du wirst dich nie wieder in meine Angelegenheiten einmischen, haben wir uns verstanden?“ Mit diesen Worten machte Kai auf dem Absatz kehrt und verließ einen innerlich zerrissenen Max, der nicht wusste, ob er sich freuen oder sorgen machen sollte. „Kai! Wir wissen doch gar nicht, wie es jetzt weiter geht! Craig wird dich noch ernsthaft verletzen!“, schrie er dem Freund aufgebracht hinterher und sprang von der Bank auf. Doch auch wenn er sich sicher war, dass Kai ihn genau verstanden hatte, erhielt Max keine Antwort von seinem stoischen Teamleader. Wütend trat er nach einer leeren Coladose, welche irgendein Strandspaziergänger liegengelassen hatte und beförderte sie unsanft einige Meter weiter den Weg entlang. Immer mehr wurde er sich bewusst, was Kai getan hatte. Max war in einen Kompromiss verwickelt worden, der keine Gewinner und nur Verlierer zurückließ. Einige Meter von Max entfernt betrachteten Hilary mit weit aufgerissenen Augen, wie nun auch Max sich auf den Weg zum Dojo machte. Bis vor wenigen Augenblicken hatte sie noch mit Kimiko in einer nahegelegenen Strandbar zu Abend gegessen und sich über den Begin des Wochenendes gefreut, doch nun klangen einzig und allein die letzten, geschrieenen Worte des blonden Amerikaners in ihren Ohren wieder. „It seems to be justice...“ liegt mir persönlich sehr am Herzen, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die FF einen besonderen Hintergrunde hat und in Planung war, als Mao das erste Mal bei mir in Wedel (bei Hamburg) war. Deshalb wird die Story nach dem Abschluss von „Du bist nie allein!!!“ den Platz der Haupt-FF einnehmen und mit Sicherheit bald mehr Chapter bekommen ;) This I promise you! Caerdin Kapitel 5: My Intuition ----------------------- 9 Monate... Ein ¾ Jahr... Hm, ich geb’s zu, ich bin ein wenig in Verzug XD Und, mal ganz in Ernst, ich find’s selber ätzend! Aber was soll’s, die selben Gründe wie immer. Schule. Ich hoffe trotzdem, dass sich ein paar von euch noch an diese FF erinnern und sich wenigstens ein bisschen darüber freuen, dass ich endlich Zeit gefunden habe, um „It seems to be justice“ weiter zu schreiben ;) 5. Kapitel My Intuition Für einen Moment war Hilary wie versteinert. Sie hatte gewusst, dass irgendetwas zwischen Kai, Craig und dem Rest des Teams schrecklich schief gelaufen war, doch was Max so konkret damit zu tun hatte, konnte sie nur erahnen. Ihre Entscheidung war schnell getroffen, doch es dauerte seine Zeit, bis das junge Mädchen es schaffte, seine Füße davon zu überzeugen, es vorwärts zu tragen. „Tut mir leid, Kimi...“, murmelte Hilary, als sie ihre beste Freundin in eine schnelle Umarmung zog und Max mit schnellem Schritt die Straße hinunter folgte. „Wir sehen uns morgen, Ok?“, rief sie über ihre Schulter zurück und war bereits kurze Zeit später aus Kimikos Sicht verschwunden. Das schwarzhaarige Mädchen lächelte ein wenig enttäuscht, aber wissend. Wenn es um ihr Team ging, war Hilary nun einmal einfach nicht zu halten, daran hatte sie sich bald gewöhnen müssen. Langsam, und mehr als nur körperlich erschöpft, betrat Kai eine gute halbe Stunde später das Dojo der Grangers. Er war nach seinem Gespräch mit Max noch einige Zeit ziellos durch die Straßen des Viertels gezogen und hatte versucht, seine Gedanken zu ordnen. Das Craig ihn offen angegriffen hatte, bereitete dem Silberhaarigen dabei allerdings recht wenig Kopfzerbrechen. Egal wie lange er darüber nachdachte, er würde es trotzdem nicht ändern können. Die Frage, die er sich gestellt hatte, war vielmehr: Wie sollte er die Bladebreakers vor Craig Johnson schützen, wenn er sie nicht in die Geschehnisse der letzten Stunden einweihen konnte? Kai hatte auch auf diese Frage keine Antwort finden können, sodass ihm lediglich eine Option offen blieb. Von nun an würde er aufmerksamer sein müssen. Er würde an der Seite seines Teams sein wie ein Schatten, immer präsent und für Craig mehr als nur eine Drohung, ihnen fern zu bleiben. Fürs erste war es alles, was er tun konnte, auch wenn sich Kai sicher war, auf verlorenem Posten zu Kämpfen. Leise Schritte hinter ihm ließen Kai aufhorchen. Langsam drehte er sich um und goldene Augen fixierten ihn fragend. Ruhig sahen sie einander an, als warteten sie drauf, dass der andere zu sprechen anfangen würde. „Wo bist du gewesen?!“, begann Ray schließlich und durchbrach so die unangenehme Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte. „Weg...“, erwiderte Kai kurz angebunden. Die Richtung, in welche dieses Gespräch sich entwickeln würde, gefiel ihm nicht, auch wenn sie bis jetzt kaum ein Wort gewechselt hatten. Noch immer musterte ihn sein Gegenüber mit stechenden, goldenen Katzenaugen. Dann jedoch seufzte Ray resignierend auf, schüttelte ratlos den Kopf und sein Blick wurde ruhiger, bittender. „Und wo ist Max?“, setzte er nach, erntete von seinem Captain aber lediglich ein beiläufiges Schulterzucken. „Kai! Er hat nach dir gesucht!“ Langsam setzte der junge Russe seinen Weg in sein Zimmer fort und drehte dem anderen so den Rücken zu. „Und? Bin ich sein Babysitter?“ Mit diesen Worten war für ihn das unangenehme Gespräch beendet und Ray wusste es nur zu genau, obwohl ihm noch so vieles auf der Zuge brannte. „Du machst es einem wirklich nicht leicht!“, schleuderte er Kai deshalb hinterher. Doch dieser drehte sich nicht einmal um, als er antwortete: „Hm?“ „Dir zu glauben...“, erklärte Ray ruhig. „Wenn du dich so benimmst wie jetzt, werd ich nicht schlau aus dir!“ Leise seufzte der Schwarzhaarige auf und zuckte dann hilflos mit den Schultern. „Bei Craig weiß man immerhin, woran man ist... Was er wirklich denkt und nicht nur sagt...!“ Für einen Moment glaubte Kai zu fühlen, wie sein Herz einen Schlag lang aussetzte, doch dann spürte er, wie das Leben dumpf durch seine Adern pulsierte. Dennoch blieb ein bitterer Nachgeschmack zurück, der ihn innerlich erschaudern ließ. Die Worte des Chinesen, den er als seinen besten Freund betrachtete, waren für ihn wie ein erneuter Schlag ins Gesicht. Wenn selbst Ray nicht in der Lage war, durch seine Fassade hindurch zu sehen, wer war es dann? „Schein und Wirklichkeit...“, presste Kai schließlich hervor, als er den anderen einfach stehen ließ und in seinem Zimmer verschwand. Leise fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Seine Augen schweiften rastlos durch das Zimmer, welches im Licht der Dämmerung noch kahler und trostloser wirkte als sonst. „Was ist das für eine verworrenes Spiel, Craig Johnson...?“, warf Kai die Frage in den leeren Raum, die ihn seit einigen Stunden nicht mehr losließ. Lange glaubte er, den Nachhall seiner Worte vernehmen zu können, doch keine Antwort folgte und so ließ sich der Silberhaarige ruhig auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Während sich die Dunkelheit der Nacht langsam in seinem Zimmer ausbreitete, saß er dort, wie versteinert, und suchte nun auf sich alleine gestellt nach der Lösung seiner Probleme. Unten in der Küche war Ray gerade damit beschäftigt, den pfeifenden Kessel vom Herd zu ziehen und das heiße Wasser über dem Beutel mit dem Kräutertee zu gießen, als die Haustür erneut aufgeschlagen wurde. Überrascht lauschte er den Stimmen, die zu ihm herüber drangen. „Weich mir nicht aus!“, fauchte Hilary aufgebracht. Schuhe polterten zu Boden und schnelle, leise Schritte rauschten an der Küchentür vorbei. Ray drehte seinen Kopf gerade schnell genug, um Max’ blonden Haarschopf zu erkennen. „Max Tate!“, wetterte Hilary währenddessen und folgte dem Jungen an der Küche vorbei hinauf zu dem Zimmer, welches er sich mit Tyson teilte. „Bleib stehen!“ Dann wurden ihre Worte undeutlich, lediglich ein vages Dröhnen hinter verschlossenen Türen. Leise seufzte Ray auf und griff nach den beiden Bechern, aus denen die beruhigenden Dämpfe eines Pfefferminztees aufstiegen. //Heute ist bei uns echt der Wurm drin...//, überlegte er, als er sich im Wohnzimmer neben Kenny niederließ und versuchte, den Abend trotz allem friedlich ausklingen zu lassen. Zunächst war Max erleichtert gewesen, als er feststellte, dass Tyson nicht wie sonst um diese Zeit in ihrem Zimmer vorm Fernseher saß. Ansonsten hätte er ohne Zweifel einiges mitbekommen, dass nicht für seine Ohren bestimmt war. Doch diese Erleichterung musste bald der Erkenntnis weichen, dass er Hilary, welche ihn eindringlich musterte, nun völlig alleine gegenüber stand. Und das braunhaarige Mädchen war in ihrem Team mehr als nur bekannt dafür, kaum ein Wortduell zu verlieren. Höchstens gegen Kai, doch der war nun nicht da, um Max zur Hilfe zu kommen. //Eigentlich...//, kam er Max in den Sinn, //...mach ich das ganze ja, um ihn zu beschützen, nicht umgekehrt!// Von dem Gedanken angespornt suchte der Blonde nun Hilarys Augen und blickte ihr entschlossen entgegen. „Also?“, fragte diese und fuhr sich dabei beiläufig mit der rechten Hand durch die Haare. „Was ‚also’?“, wollte Max wissen und kämpfte darum, möglichst unbeteiligt zu wirken. „Das weißt du ganz genau!“ „Hm?“ Ein wütendes Fauchen entsprang der Kehle des Mädchens. „Jetzt benimmst du dich wie Kai!“, zeterte sie und versuchte angestrengt sich im Zaum zu halten. Sie erinnerte Max an die Hilary, die er vor zwei Jahren kennengelernt hatte. An den braunhaarigen Wirbelwind, der sich so oft nicht unter Kontrolle hatte und lautstark seinen Standpunkt vertrat. Seit dieser Zeit hatte sich Hilary sehr verändert, war erwachsener geworden und hatte gelernt sich zu beherrschen, doch in diesem Moment schien sie wie ausgewechselt. „Ich mach mir Sorgen, Max!“, fuhr Hilary vorwurfsvoll fort, als sich der junge Amerikaner umdrehte und in seinen Schulsachen zu wühlen begann. Ihrem Blick konnte er nicht länger standhalten. Langsam zog Max einige Bücher hervor, ließ sie in seinen Ranzen gleiten und packte dann einen schwarzen, dicken Ordner aus, um ihnen Platz zu machen. „Ich mach mir auch Sorgen, Hil...“, gestand er schließlich leise und fuhr dann mit seiner Arbeit fort. „Aber ich kann es dir nun mal nicht sagen!“ Ungeduldig stieß Hilary die Luft aus, die sie völlig unterbewusst angehalten hatte. „Wieso nicht! Was hat Craig getan? Und wieso-“ Doch bevor sie ihren Satz beenden konnte, fuhr ihr Max ins Wort. „Nichts, Hilary!“ „Aber-“, setzte sie erneut an, und wieder war ihr Gegenüber schneller. „Nichts ‚aber’! Vergiss was du gehört hast! Wenn du Kai helfen willst, vergiss es einfach!“ Schwer atmend blickte sich der Blonde in Zimmer um. Er wirkte gehetzt, fand was er suchte und griff dann nach seinem Matheheft. Er musste sich abregen, die Ruhe bewahren. „Wieso...? Ich versteh das nicht!“, stammelte Hilary währenddessen, doch Max hob nur abwährend die Hände. „Ich hab doch gesagt, Hilary, vergiss es einfach!“ Die silbrige Strahlen des Mondes waren die einzige Lichtquelle, die das Zimmer erhellten. Noch immer saß er in seinem Zimmer ohne sich zu rühren. Über sich konnte er hören, wie sich Max und Hilary ein unerbittliches Wortduell lieferten und Kai hatte das ungute Gefühl, Auslöser des ganzen Tumultes zu sein. Ohne lange zu überlegen langte er nach dem Kabel seiner Schreibtischlampe und folgte dem dünnen Plastikschlauch mit der Hand, bis er in der Dunkelheit schließlich den kleinen Schalter fand. Das leise Klicken wirkten in der Stille des Raumes ungewöhnlich laut, aber nur Sekunden später flackerte das Licht auf. Geblendet verengte Kai die Augen zu kleinen Schlitzen. Erneut war alles still. Hilary und Max schienen ihren Streit beendet zu haben. Beinahe war Kai versucht zu überprüfen, ob Max Hilary standgehalten hatte, doch dann entschied er sich dagegen. Stattdessen zog er ein Buch mit schwarzem Einband aus dem Regal neben seinem Schreibtisch hervor, schlug es auf und begann die erste Seite zu lesen. Er kannte die Geschichte bereits auswendig, doch trotzdem schaffte es das Buch, ihn immer wieder zu fesseln. Völlig unbewusst lenkte er seine Gedanken so von Craig ab. Langsam begann er sich zu entspannen und die Anstrengungen des Tages wichen in weite Ferne. Nur der dumpfe Schmerz in seiner Magengegend blieb allgegenwärtig. Tief atmete Hilary ein und stemmte ihre Hände auf ihren Hüften ab. „Nein!“ „Was?“, fragte Max überrascht und blickte ihr, die er längst als überzeugt betrachtet hatte, direkt in die Augen. „Nein, ich werde es nicht vergessen!“, antwortete diese und ging dann resoluten Schrittes auf die Tür zu. „Bitte...!“, versuchte Max es erneut, doch dieses Mal hatte er keine Chance. „Wenn du meinst, es mir nicht erzählen zu können, dann ist das Ok...“, begann Hilary überlegen lächelnd und wand sich dann zu Max um. „Aber das heißt nicht, dass ich damit aufhöre nach der Wahrheit zu suchen!“ Ihre Hand ruhte noch immer auf der Türklinke, doch Hilary machte keinerlei Anstalten, sie hinunter zu drücken. „Weißt du, Kai ist genauso mein Freund, wie er deiner ist. Und irgendwas stimmt da nicht mit Craig Johnson!“ „Was macht dich da so sicher?“, wollte Max wissen, doch die Brauhaarige lächelte nur verschmitzt. „Weibliche Intuition, Maxi!“, antwortete sie erneut mit diesem überlegenen Lächeln auf den Lippen und bereits Sekunden später war sie aus dem Zimmer verschwunden. Die Tür zog sie vorsichtig hinter sich zu, als hätte ihr Streit gar nicht existiert. Noch einige Zeit lang betrachtete Max wie hypnotisiert die Tür, aus der Hilary soeben verschwunden war. Dann griff er erneut nach seinen Schulsachen, ordnete einige Zettel, die wild durcheinander flogen. Er war sich nicht sicher, ob er diesen Streit nun als Sieger oder als Verlierer verlassen hatte. Trotzdem konnte er nicht aufhören darauf zu hoffen, dass Hilary verstanden hatte, worum es ging und dass sie vernünftig genug war, um Craig nicht direkt in die Falle zu gehen. Als Max kurze Zeit später das Licht in seinem Zimmer löschte, war er jedoch nicht der einzige, der in dieser Nach keinen Schlaf finden sollte. Immerhin ein Stückchen weiter ;) Ich weiß, es war nicht all zu lang... *sfz* Naja, ich versuch mich jetzt erst mal wieder mit meinem Praktikum auseinander zu setzten und dann guck ich mal, wie viel Zeit mir das Abi lässt und wann ich wieder zum Schreiben komme. Bye, Caerdin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)