Verfluchte Liebe von KimRay ================================================================================ Kapitel 2: Rückkehr nach Hogwarts --------------------------------- Titel: Verfluchte Liebe (2/circa 35) Autor: KimRay e-mail: KimRay@gmx.de update-info: http://de.groups.yahoo.com/group/kimrays_2004/ Kategorie: ? Unterkategorie: Drama Inhalt: Voldemort ist besiegt, Lucius Malfoy ein Held und Harry zerbrochen, doch noch ist das Spiel nicht beendet und noch immer mischt Albus Dumbledore die Karten. DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir. Anmerkungen: merry, merry christmas für Euch alle...sorry, VL ist alles, was ich im Moment habe. Alles andere kommt später...*ins Bett fällt*. Außerdem: es wird jetzt ein wenig kompliziert, denn die flashbacks werden sich wohl hier bei mexx gar nicht mehr abheben. Also aufpassen, was Vergangenheit...und was heute ist. Beta: FiZi und Shirokko - big thanks Euch. ~ Kapitel 2 ~ Rückkehr nach Hogwarts "Lass uns gehen!" Sirius hörte, wie Harry tief Luft holte und sich dem Ausgang zuwandte, ohne ein Wort zu sagen. Etwas sagte ihm, dass die Kehle seines Patenkindes wie zugeschnürt war.Harry graute vor der Begegnung mit der Öffentlichkeit. Er hatte sie gemieden, seit der Nacht, in der Voldemort gefallen war, doch damit war es vorbei, wenn er nach Hogwarts zurückging. Er hasste seinen Heldenstatus. Er hatte ihn schon immer gehasst, doch seit er auch noch maßgeblich zur Vernichtung des dunklen Lords beigetragen hatte, wollte er am liebsten gar nichts mehr mit dieser Sache zu tun haben. Sie waren nach Voldemorts Untergang in Pembroke House mit Briefen bombardiert worden, Dankschreiben, Lobhymnen und ähnlichem. Hunderte Leute hatten ihn treffen wollen. Sirius hatte sie alle abgewimmelt, denn Harry hatte sich geweigert, mit irgendjemandem zu reden. Es war ihm vollkommen gleichgültig gewesen, was der Rest der Welt darüber dachte und wenn er ehrlich war, wäre es ihm lieber gewesen, Lucius hätte den ganzen Ruhm allein eingesteckt, doch das hatte dieser kategorisch abgelehnt. Harry wusste, was das bedeutete: Er würde für den Rest seines Lebens einen Helden spielen müssen - einen Helden, der er nicht war, denn die Gründe, die ihn Voldemort letztendlich hatten töten lassen waren ureigen und egoistisch - und das einzige, was ihn beherrscht hatte, war purer Hass gewesen, mal ganz davon abgesehen, dass er schon allein körperlich eigentlich gar nicht mehr dazu in der Lage war, diese Rolle zu spielen. Die Blicke hingen an ihnen, kaum, dass sie den Bahnsteig betraten. Sie waren schon von den Leuten gemustert worden, als sie in der Flohnetzstation gestanden hatten, doch da hatten es alle eilig gehabt. Jetzt warteten sie auf die Abfahrt des Zuges und hatten Zeit zu gaffen. Immerhin war das Harry Potters erster öffentlicher Auftritt seit seinem Sieg über den dunklen Lord. Harry senkte den Kopf noch ein wenig tiefer, als Sirius ihn durch die Menge dirigierte. Wenn es doch nur schon vorbei wäre. "Mister Potter... wie ist es, ob wir wohl jetzt endlich ein Statement von ihnen persönlich zu ihrem Sieg über den Unnennbaren bekommen?" Rita Kimmkorn war wie ein Gummiball aus der Menschenmenge gesprungen gekommen. Harrys Kopf schnappte nach oben. Er wusste, was die Schreckschraube seit Wochen in der Wizard-Sun über die Geschichte mutmaßte, doch er musste nichts entgegnen, denn Sirius ging ziemlich rabiat dazwischen und zu seiner Überraschung gab es auch noch ein paar andere, die die Schmierenhexe, wie sie inzwischen genannt wurde, abdrängten. "Ich wusste nicht, dass ich meinen Anwalt sogar mitnehmen muss, wenn ich meinen Patensohn zum Bahnhof bringe! Sie haben Ihr Statement, Rita, und wenn Sie den Jungen noch einmal belästigen, haben Sie auch gleich noch eine hübsche Anzeige!", der Zorn klang deutlich in Sirius' Stimme mit. Harry ahnte, dass er nur die Hälfte wusste, doch das reichte. Die Erfahrungen, die er im vierten Schuljahr mit Rita Kimmkorn gemacht hatte, reichten ihm. Seit sie die zwei Jahre Pause, die Hermione ihr damals aufgezwungen hatte, hinter sich hatte, schrieb sie für die Sun, das übelste Klatschblatt überhaupt. Eine Gasse bildete sich vor ihnen und Harry konnte Rita zetern hören, doch er wollte nur noch weg. Seine Schritte beschleunigten sich, Sirius ständig an seiner Seite. Noch immer konnte er die Blicke der Anwesenden spüren, doch keiner sprach ihn an, keiner trat ihm zu nahe und dafür war er dankbar. "Rein mit dir!" Harry stieg von Sirius gefolgt in den ersten Wagen hinter der Lok. Dort waren die für die Vertrauensschüler reservierten Abteile und Hermione kam ihnen entgegen, kaum, dass sie ihm Zug waren. "Sorry, ich hab sie nicht gesehen! Sonst hätte ich euch gewarnt! Die verflixte Ziege kann was erleben! Was glaubt die eigentlich, wer sie ist?" "Sie kann's nicht lassen, 'Mione! Das müsstest du doch wissen!", murmelte Harry, als er ihr folgte. "Das werden wir sehen!", entgegnete sie, während sie eine Tür aufschob. "Hier ist Platz, Harry, ich komm so schnell ich kann! Dann kannst du verschwinden, okay?" "Dank dir, 'Mione!" "Sirius! Mach's gut! Und grüß' Pat noch mal von mir!" Sirius drückte Hermiones Hand und schon war sie verschwunden. Harry schob die Abteiltür noch mal zu, ohne Sirius jedoch anzusehen. "Harry, schwöre mir, dass du dich meldest, wenn es nicht mehr geht!" "Was nützt mir das? Ich muss da jetzt durch!" "Du schaffst es, Harry!" Er nickte mit gesenktem Kopf und Sirius knuffte ihn ermutigend in die rechte Seite. "Pass auf dich auf mein, Junge! Es ist nur noch ein Jahr! Und Weihnachten kommst du nach Hause!" Wieder ein Nicken. Harry schob die Tür auf und hob den Kopf. "Bye, Sirius!" Er wandte sich ab und Sirius schob die Abteiltür zu, auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, Harry hier zu lassen. Drinnen im Abteil verstummten alle Gespräche, als Harry sich setzte. Es waren Schüler aus Ravenclaw und Hufflepuff, die hier saßen. Harry ahnte, dass Hermione das bewusst so gewählt hatte. Die Gryffindors würden sich nicht zurückhalten und danach stand ihm im Moment noch nicht der Sinn. Er sah niemanden an und wünschte sich schon jetzt, dass es doch endlich vorbei wäre. Harry wusste, dass diese ersten paar Tage ein Spießrutenlauf werden würden. Alle, einschließlich Dumbledore hatten ihn davor gewarnt, doch er hatte sich geweigert eher an die Öffentlichkeit zu gehen. Bis zum Schluss hatte er entgegen besserem Wissen gehofft, dass ihm Hogwarts erspart bleiben würde. Jetzt saß er hier und spürte schon das Brennen in seiner Schulter, weil seine Nerven blank lagen. Die Stille im Abteil war auch dann noch erdrückend, als der Zug längst losgefahren war. Harry war unendlich dankbar, als Terry Boot von den Ravenclaws endlich auftauchte und ihnen kurz die Änderungen für dieses Schuljahr erläuterte. Er war neben Hermione zum Schulsprecher bestimmt worden und Harry hätte nicht sagen können, wie froh er darüber war, doch leider ließ Terry selbst nicht die geringsten Zweifel daran, dass es ihm selbst äußerst peinlich war. Es gab wohl keinen, der nicht erwartet hatte, dass Harry Schulsprecher wurde. Harry fragte sich nur, ob Terry sich Draco Malfoy gegenüber genauso albern benahm. Kaum, dass der schulische Teil erledigt war, stand er auf und verließ das Abteil. Seine Linke zitterte inzwischen unkontrolliert und er hatte sie in den Falten seines Schulumhanges verborgen. Harry musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass sich das von dem Fluch betroffene Areal wieder vergrößert hatte. Er konnte es bei jeder noch so kleinen Bewegung spüren. Der Gang war leer und er lehnte die Stirn gegen das kalte Glas des Fensters. Draußen regnete es in Strömen und er war versucht das Fenster zu öffnen und sich den Regen ins Gesicht peitschen lassen. Vielleicht wachte er dann endlich aus diesem Alptraum auf. "Wow! Der Held von Hogwarts so allein und verlassen! Das schockiert mich jetzt aber! Wo ist dein Gefolge, Potter? Keine Leibgarde mehr?" Draco Malfoys Stimme tönte wie ein Peitschschlag über das Rattern des Zuges hinweg und Harrys Rücken versteifte sich, als er sich aufrichtete. Flashback //...ich wusste, dass er kam. Rons Blick sagte es mir. Mit Sicherheit hatte er seinen üblichen Auftritt. Ganz das arrogante Arschloch das er war. Wieso waren wir noch nicht im Zug? Ich hatte keinen Bock auf einen Auseinandersetzung mit ihm. "Pass auf, Harry!", fauchte Ron und automatisch richtete ich mich ein wenig mehr auf. Er kam direkt auf mich zu. Ich konnte seine Schritte hören. Sein Hass auf mich war grenzenlos. Das hatte er schon im letzten Jahr bewiesen. Die Tatsache, dass es ihm einfach nicht gelang mich in irgendetwas zu übertrumpfen trieb ihn wohl in den Wahnsinn Der Fakt, dass sie uns beide zu Vertrauensschülern gemacht hatten, machte das nur noch schlimmer. Und dann kam der Stoß in den Rücken. Ich fuhr herum und starrte ihn hasserfüllt an. Warum nur gab er einfach nicht auf? Warum ließ er mich nicht in Ruhe? Ich hatte es so satt und bewegte mich keinen Millimeter vom Fleck. Wenn er es so wollte, sollte er seinen Streit haben. Sein kalter Blick traf meinen und sein Grinsen war zynisch, wie eh und je, doch dann senkte er den Kopf und ich fühlte seine Worte mehr, als ich sie hörte: "Hallo, Harry!" Mir lief ein Schauer über den Rücken, als er zur Seite trat und an uns vorbei ging. ...// Flashback Ende Harry hatte damit gerechnet. Es war vorauszusehen gewesen und doch hätte er es lieber vermieden. Draco Malfoy war und blieb Schüler von Hogwarts. "Hallo, Malfoy! Wo hast du deine Bodyguards gelassen?" Malfoy stand ohne Crabbe und Goyle auf dem Gang. Harry ahnte, dass er ihn vorbeigehen sehen hatte. Draco erwiderte den ausdruckslosen Blick seines Langzeit-Widersachers inzwischen mit einem höhnischen Grinsen. "Was geht's dich an? Mich interessiert eher, warum du inzwischen einen Leibwächter brauchst. Du bist doch jetzt ein unschlagbarer Held!" Draco war nicht entgangen, wie Harry mit Black zum Zug gekommen war. "Helden wie du flüchten doch nicht vor Klatschreportern!" Bei Rita Kimmkorns Auftritt war es Draco schwer gefallen, sich das Lachen zu verkneifen. Potter mit seiner Stillhaltetaktik machte sich einfach lächerlich. "Na, was ist? ...Keine Antwort... Held?" Gott, wie er das hasste. , das war es, was Harry gerade durch den Kopf ging. Sirius hatte ihm geraten, genau das zu einem konditionierten Reflex zu machen und Harry beschloss in exakt diesem Moment, auf seinen Paten zu hören. Verbale Auseinandersetzungen waren nicht sein Ding. Darin war er Draco nicht gewachsen und er hatte auch kein Bedürfnis danach. Er wollte Draco Malfoy ganz einfach nur nicht mehr sehen und so wandte er ihm den Rücken zu und ließ ihn stehen. Es gab wohl nichts, was Draco mehr hätte überraschen können. Potter war niemals einer Konfrontation aus dem Weg gegangen. Ihr Leben war eine lange Aneinanderkettung von hässlichen Auseinandersetzungen und jetzt, wo Draco wenigstens ansatzweise das Gefühl hatte, mit Harry Potter auf demselben Niveau zu stehen, wandte ihm sein Gegner den Rücken zu und ging weg. Das war eine solche Ohrfeige, dass ihm glatt die Worte fehlten. Draco hatte darauf gewartet, dass er endlich auftauchte, erpicht darauf, sich mit ihm anzulegen. Sein Vater hatte ihn auf dem Weg zum Ministerium am Bahnhof abgesetzt und ihm mit auf dem Weg gegeben, sich ihrem Ruf entsprechend zu benehmen, doch was Potter anging interessierte ihn das nicht. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass ihm das im Moment überhaupt etwas schwer fiel. Er hatte nun eine andere gesellschaftliche Reputation zu vertreten. Früher war seine Familie respektiert worden, weil sein Vater mächtig war und jeder Angst vor ihm hatte, heute wurde sie verehrt, weil sein Vater dazu beigetragen hatte, den dunklen Lord vom Angesicht der Erde zu vertreiben - und er sollte das ebenso repräsentieren, wie sein Vater. Es war nicht ganz einfach, dem gerecht zu werden. Fies und gemein sollte man dann möglichst nicht sein, auch wenn Lucius ihm angetragen hatte, sein Verhalten Potter gegenüber beizubehalten, ohne jedoch ehrlos zu agieren. Es sah jedoch ganz so aus, als habe Potter die Absicht, den Kontakt mit ihm komplett zu vermeiden und das gab ihm ganz überraschend einen Stich. Hatte er sich anfangs nur gewundert, dass man von dem zweiten Helden der Nacht des 13. Juni nichts hörte und sah, fragte er sich jetzt, warum die grünen Augen hinter den Brillengläsern plötzlich kalt und ausdruckslos waren, warum der Junge, der nach Aussage seines eigenen Vaters ein wirklicher Held war, seinem erklärten Erzrivalen den Rücken zuwandte, so als wüsste er genau, dass Draco ihn nicht von hinten attackieren würde und warum ihn das mehr traf, als alles andere zuvor. Dracos Augen kniffen sich zu schmalen Schlitzen zusammen. Wenn Potter sich einbildete, er könne ihn einfach stehen lassen, würde er sich wundern, auch wenn er ihn erst Mal vollkommen damit aus dem Konzept gebracht hatte. Als Harry das Abteil, das Ron besetzt hatte, erreichte, war er vollkommen erledigt. Es war das letzte Abteil des ganzen Zuges und Ron war nicht allein darin. Seamus, Dean und Neville saßen bei ihm und dafür musste er sich erst sammeln.Hastig wich er noch einmal zurück und lehnte sich an das Fenster des vorherigen Abteils, dessen Vorhänge zum Glück zugezogen waren, in dem verzweifelten Versuch, sich zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht. Er brachte Draco einfach nicht aus seinem Kopf Harry wusste, dass es falsch war, vor Draco zurückzustecken, doch er hatte keine andere Wahl. Auseinandersetzungen zwischen ihm und Draco Malfoy waren grundsätzlich hart, doch Harry konnte keine harten Auseinandersetzungen mehr führen - und er wollte es auch nicht mehr. Das jedoch aus seinem Kopf zu bekommen, war nicht so einfach und so dauerte es eine ganze Weile, bis er sich wieder im Griff hatte und das Abteil betrat. Er musste sich mit seinen Hauskameraden auseinandersetzen. Das wusste er, auch wenn er gehofft hatte, noch ein wenig damit warten zu können. Alle vier schauten ihm entgegen, Seamus, Dean und Neville unsicher und Ron entschuldigend. Zweifellos hatte er nicht die Absicht gehabt, sich das Abteil mit seinen Hauskameraden zu teilen, wohl wissend, dass Harry seine Ruhe brauchen würde. Wortlos schloss Harry die Vorhänge des Abteils, setzte sich neben Ron auf die Bank und zog behutsam seinen Arm aus dem Ärmel seines Schulumhanges, bevor er den Zauber sprach, der die Fixierung an Ort und Stelle brachte. Niemand sagte etwas. Ron starrte aus dem Fenster, es überraschte ihn, dass Harry so kurzen Prozess machte, obwohl er wusste, dass er angesichts der Tatsache, dass er mit diesen Jungs in einem Schlafsaal schlafen würde, keine andere Wahl hatte. Etwas sagte ihm, dass er es schon jetzt nicht mehr aushielt und das machte ihm Sorgen. Seamus, Dean und Neville starrten ihn inzwischen fassungslos an. Vieles machte plötzlich einen Sinn. Man hatte weder von Harry gehört, noch ihn gesehen, nach diesem Kampf. All das hatte Lucius Malfoy übernommen und es sah ganz so aus, als sei das Absicht gewesen. Zu Harrys Part an der Geschichte hatte es nur eine Erklärung vom Anwalt der Blacks gegeben. Es war Seamus, der als erster seine Sprache wieder fand: "Aber... aber... es... war nie die Rede davon, dass... dass du verletzt wurdest, Harry!" "Ich wollte es nicht!" "Das hältst du nicht lange durch!", bemerkte nun zu aller Überraschung Neville und er drückte aus, was die anderen beiden dachten. Harry wusste, was er meinte. Er hatte es oft genug von Ron und Hermione gehört. "Ich will und ich muss! Es ist alles schon übel genug! Sirius wollte mich ein Jahr aussetzen lassen, doch Dumbledore hat es nicht zugelassen! Also muss ich da jetzt durch, mit so wenig Aufsehen wie möglich! Darum möchte ich auch nicht, dass es jemand mitkriegt." "Aber Harry, warum?" Seamus lehnte sich zurück und die Verständnislosigkeit war ihm anzuhören. Harry starrte nun genau wie Ron aus dem Fenster. "Weil ich verdammt noch mal kein Mitleid mehr ertragen kann!" <...nicht dafür... nein... dafür nicht! Niemals!>, sagte er hart, bevor er leiser weiter sprach. "Mir geht es bei all dem um eins, Jungs! Voldemort ist tot. Lucius Malfoy und ich haben ihn getötet. Es ist mir gleich, was die Welt von dieser seltsamen Verkettung von Zufällen denkt. Es zählt nur das Resultat! Was Lucius den Zeitungen gesagt hat, ist die Wahrheit! Es hat sich exakt so zugetragen! Von dem Fluch war nie die Rede, weil ich ganz einfach nicht noch mehr Aufsehen erregen will! Vor euch kann ich es jedoch nicht verstecken! Wir sind im selben Schlafsaal. Und darum bitte ich euch! Verhaltet euch völlig normal und sprecht mit niemandem darüber! Dieses Versprechen verlange ich von euch! Das ist alles!" "Versprochen!", kam es von Neville augenblicklich und weder Seamus noch Dean zögerten auch nur einen Augenblick, diesem Beispiel zu folgen. Es war Dean, der als erster die Hand ausstreckte: "Hand drauf!" Seamus und Neville folgten seinem Beispiel, während Harrys Hand zitterte, als er sie auf Nevilles legte und Ron ansah. Rons Finger umklammerten seine einen Moment, als auch er sich anschloss. "Zaubererehrenwort!", murmelte Neville als erster und als sie alle fünf dieses Versprechen gegeben hatten, flimmerte die Luft einen Augenblick lang. Harry wusste, dass er sich auf seine Kameraden verlassen konnte. Es war eine verdammte Erleichterung und als ihm wenig später vor Erschöpfung die Augen zufielen, wusste er, dass er die erste Hürde genommen hatte. Da war es ganz gleich, dass es wahrscheinlich die niedrigste gewesen war. "Hi, ihr!" Hermione ließ sich neben Harry auf den einzigen freien Platz im Abteil fallen, als sie erst kurz vor Ende der Zugfahrt auftauchte. "Alles geklärt?" "Alles geklärt!", antwortete Harry ihr abwesend. Ron hatte ihn erst vor ein paar Minuten geweckt und da hatte er sich gewundert, dass sie nicht da gewesen war. Hermione war immer irgendwann zu ihnen ins Abteil gekommen. Sie kam zwar mit allen sehr gut aus, doch wirklich befreundet war sie nur mit ihm und Ron. Der Umstand, dass sie nicht gekommen war bestätigte nur, was er nun schon seit einer Weile zu beobachten glaubte. Sie mied ihn und Ron. "Ich muss dich holen!", meinte Hermione inzwischen, während sie ihn besorgt beobachtete. Er war noch blasser, als am Morgen. Harry nahm die Fixierung ab und stand auf, während er Rons besorgten Blick erwiderte. Sein Freund entwickelte ohne Zweifel diesen befürchteten übersteigerten Beschützerinstinkt. Das würde er wohl klären müssen. Hermiones Blick, der zwischen ihm und Ron hin und her flackerte, bemerkte er nicht. Ihr Gesicht verschloss sich, als sie diesen Blickwechsel beobachtete. Harry und Ron schlossen sie aus. Das war ihr klar geworden, seit sie in Pembroke House angekommen war und sie fragte sich warum. "Okay! Dann komm mal!" "Wir sehen uns!", meinte Harry in Richtung seiner Freunde und folgte Hermione aus dem Abteil. Sie waren nicht weit gegangen, als Hermione stehen blieb und sich versicherte, dass niemand sie sah. "Dreh dich um!" "Was ist los, 'Mione?" Harry wunderte sich, tat jedoch, was sie sagte. "Ich hab mir über das, was wir abgesprochen haben noch mal Gedanken gemacht. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass Ron die ganze Zeit in deiner Nähe bleibt, das ist dir doch hoffentlich klar?" "Natürlich ist mir das klar!", das leichte Beben in Hermiones Stimme nahm Harry nicht wahr. Er fragte sich nur gerade genau wie Ron am Morgen, für wie blöd sie ihn eigentlich hielt. Er war nie davon ausgegangen, dass Ron ständig auf ihn aufpasste, auch wenn dieser das vielleicht so sah. Das würde ihm gerade noch fehlen. In Hogwarts musste er auch allein klarkommen, sonst war er verloren. Hermione sprach inzwischen weiter. "Heute Nacht hab ich noch ein wenig in Sirius' Bibliothek gestöbert und ein sehr interessantes Buch über Schilde gefunden! Dort habe ich endlich was gefunden, das dir helfen könnte. Ein partieller Schild, den wir über deine Schulter legen können. Natürlich ist er nicht so effizient, wie Ron, aber er dämpft wenigstens etwas, wenn Ron mal nicht da ist! Auch, wenn ich den Eindruck habe, dass das nicht oft der Fall sein wird!", setzte sie nach und diesmal bekam Harry mit, dass sie anders klang als sonst, doch leider konnte er sie nicht ansehen, denn sie hinderte ihn daran, sich zu ihr umzudrehen. "Halt still! Ich leg den Zauber jetzt über deine linke Seite! Halt dich aber trotzdem möglichst aus allem Gedränge raus. Man spürt den Schild, wenn man rein läuft! Ich mache ihn so klein, wie es geht, um dich vor Schaden zu bewahren. Lieber lassen wir sie den Schild spüren, als dass du auf die Krankenstation musst, oder?" Diesmal klang ein leises Lächeln in ihrer Stimme mit und das beruhigte ihn wieder ein wenig. Hermione war diejenige, die immer versuchte, ihn aufzumuntern, während Ron in kürzester Zeit ein verbissener Beschützer geworden war. Er hörte sie den Zauber murmeln und spürte ein Kribbeln im Rücken. "Okay!" "Danke, Hermione! Keine Ahnung, was ich ohne dich machen sollte!" Sie hatte sich schon wieder abgewandt und wollte weitergehen, doch Harry hielt sie an der Schulter fest und zwang sie, sich wieder zu ihm umzuwenden. "Hermione, was ist los mit dir? Warum habe ich das Gefühl, dass du Ron und mich meidest!" Flashback //... "Oh man, manchmal geht er mir so auf die Nerven!" Hermione ließ sich auf den Platz neben mir fallen, nachdem sie Ron mal wieder heftig in die Schranken gewiesen hatte. Ob sie wohl jemals begriff, dass er bis über beide Ohren in sie verknallt war? Wahrscheinlich nicht! Armer Ron. "Was war denn los?" "Was soll los gewesen sein? Das übliche! Er labert und labert, dabei dauert es maximal eine Stunde, bis wir eh zu ihm ins Abteil kommen!" "Ach so!", bemerkte ich möglichst unbeteiligt und fragte mich, ob es Hermione denn gar nicht berührte, dass sie sich acht Wochen lang nicht gesehen hatten. Ron wartete schon seit Tagen darauf, dass sie endlich wieder nach Hogwarts kamen und er sich wieder mit 'Mione zoffen konnte. Das war seine einzige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit, die er ihr schon seit Monaten widmete zu tarnen. Es sah jedoch leider ganz so aus, als sei dieses Bedürfnis nicht gegenseitig...// Flashback Ende Ron hatte aufgehört sich zu zoffen. Er stritt mit ihr, dass es nur so krachte und er laberte auch nicht mehr. Er hatte sich richtig gut gemacht im letzten Schuljahr, doch das hatte alles nur noch schlimmer gemacht, denn jetzt kamen sie gar nicht mehr miteinander klar. Plötzlich von Besorgnis übermannt starrte Harry auf Hermiones gesenkten Kopf. Er konnte nicht ahnen, dass sie ihn um keinen Preis die Tränen, die ihr in den Augen standen, sehen lassen wollte. "Weil ich das Gefühl habe, dass ihr mich nicht mehr bei euch haben wollt!", flüsterte sie hastig, wandte sie sich ab und lief davon. Harry hinderte sie nicht. Das Zittern in ihrer Stimme war trotz flüstern nicht zu überhören gewesen und er würde sie nicht noch mehr aus der Fassung bringen, auch wenn ihre Erwiderung mehr Fragen aufgeworfen hatte, als sie beantwortete. Zehn Minuten später hielt der Zug in der Bahnstation von Hogsmeade. Die Vertrauensschüler hatten damit zu tun, die Schüler auf die Kutschen zu verteilen und dafür zu sorgen, dass Hagrid auch wirklich alle Erstklässler mit zu den Booten nahm. Der Halbriese begrüßte Harry mit einem herzlichen, aber sehr vorsichtigen Handschlag. Wie alle Lehrer in Hogwarts wusste er, dass Harry durch seine Schulterverletzung schwer gehandicapt war. Gnadenlos übernahm Hagrid Rons Posten, obwohl auch dieser inzwischen bei ihnen aufgetaucht war und Harry nicht von der Seite ging. Als die Bahnstation schon völlig verlassen war, stieg Harry mit Hermione und Terry in die letzte Kutsche. Die beiden sprachen über die bevorstehende Feier zum Schuljahresbeginn, während Ron mit verschlossenem Gesicht schweigend dabei saß und Harry starrte aus dem Fenster der Kutsche. Er hatte wirklich keine Sehnsucht, nach dem Schloss, das nur wenige Minuten später in ihrem Sichtfeld auftauchte. Flashback //... "Hör endlich auf zu zappeln, Harry!" Hermione stieß mich in die Rippen. Sie hatte Recht, das wusste ich, doch es änderte nichts. Ich saß auf Kohlen, seit seinem komischen Auftritt. So hatte er sich noch nie benommen. Was sollte das?Wo waren die Drohungen, die Gemeinheiten und die Herausforderungen? Warum hielt er es für notwendig, mich vollkommen aus dem Konzept zu bringen? Zwischen uns waren die Fronten klar, seit ich zum ersten Mal in den Hogwarts-Express gestiegen war, doch heute hatte sich das geändert. Konnte er etwas...? Sollte er möglicherweise...? Nein. Das war unmöglich! Davon wusste nur ich allein, denn nur mich ging das etwas an und ich würde es bestimmt niemandem sagen! Nicht hier in Hogwarts! Dafür hatte ich später noch genug Zeit. Aber deswegen ließ mir sein Verhalten trotzdem keine Ruhe und auch die Tatsache, dass Hogwarts, das wundervolle, geheimnisvolle Hogwarts, endlich am Nachthimmel erschien, änderte daran nichts. Es war das erste Mal, das mich dieser wundervolle Anblick nicht von meinen rasenden Gedanken ablenken konnte. ... // Flashback Ende Heute wünschte sich Harry, nie mehr hier her zurückgekehrt zu sein. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)