Silent Night von nanamin (||アリス九號.||) ================================================================================ Anmerkung: Da ja einige noch mal eine alice nine. Fic von mir lesen wollten... Update 2007: Nicht eine meiner besten… POV ist nichts für mich. here you are… und dann noch passend zu Weihnachten. Ich finde es sehr schön wenn meine FF auf Favoritenlisten aufgenommen wird, aber noch viel schöner finde ich es, wenn diejenigen mir auch einen kurzen Kommentar hinterlassen. Ansonsten, viel Spaß beim Lesen. :3 ***** Erschöpft ließ ich mich zurück in die weichen Kissen fallen. Sein warmer, feuchter Atem auf meiner Haut wurde langsam wieder regelmäßiger, streifte meinen Hals und wurde dort immer wieder kalt, bevor der nächste Atemzug die Stelle wieder erwärmte. Enttäuscht schlüpfte ich unter seinem Arm durch und ging ersteinmal ins Bad, nachdem ich gemerkt hatte, wie seine Hand, die mir langsam über den Bauch streichelte plötzlich zum Stillstand kam. Jedes Mal war es dasselbe… er würde danach sofort einschlafen und nie mit mir darüber reden. Am nächsten Tag würde er dann wieder so peinlich berührt sein, dass es mir sowieso nicht möglich war an ihn dran zukommen… Dabei wollte ich so gerne mit ihm darüber reden, ihm sagen, was mir gefallen hatte und was nicht so toll gewesen war. Langsam fing ich an mich zu fragen, ob es überhaupt das war, was ich wollte. Immer nur der Sex.. und danach? Nichts mehr.. und nie die drei Worte die ich doch endlich hören wollte.. Für diese Nacht beschloss ich wieder heim in meine eigene Wohnung zu gehen. Ich würde es nicht ertragen, wenn er am nächsten Morgen doch wieder so kühl und abweisend war, aber vielleicht konnte er es mir auch einfach nicht zeigen, wie er mich liebte… Nachdem ich mich halbwegs frisch gemacht hatte ging ich noch einmal zurück zu seinem Bett und beugte mich über ihn, um ihm wenigstens einen Abschiedskuss zu geben. Meine Lippen trafen seine und es rief wieder das schrecklich eisige Gefühl in mir hervor, weil er nicht erwiderte… wie auch… sein Schlaf war das absolute Heiligtum nach dem Sex. "Bis morgen Saga…" Ich gab mir erst gar nicht die Mühe die Tür leise hinter mir zu zumachen. Sollte er ruhig merken, dass ich nicht bei ihm blieb… Sollte er ruhig merken, dass es mir nicht gefiel, was er jedes Mal abzog. ~ Die bunten Glitzerlichter und Lichterketten schafften es auch nicht gerade mich aufzumuntern, als ich meinen Weg zurück zu meiner Wohnung machte. Ja ja.. sollte Weihnachten nicht eigentlich eine Zeit der Liebe sein? Dabei war es nur mehr Schufterei, als zu einer anderen Jahreszeit. Klar auch, wenn man in einem Shop mitten in Shibuya arbeitete. Und zu allem Elend mussten wir uns auch noch solche doofen Weihnachtsmannmützen aufsetzten. Eigentlich mochte ich meinen Job, doch zur Weihnachtszeit hätte ich mir am Liebsten Urlaub genommen und wäre nach Hokkaido gefahren. Schnee… wann gab es hier mitten in der Großstadt schon mal Schnee, der auch liegen blieb? Und nicht gleich zu Matsch wurde von den vielen Fußgängern und den Autos. Vielleicht konnte ich ja mit Saga eine Woche wegfahren nach Weihnachten. Aber was würde das dann geben? Würden wir uns nur die ganze Zeit aus dem Weg gehen und uns nur abends im Bett näher kommen? Ich musste mir eingestehen, dass es zwischen uns echt keinen halbwegs sinnvollen Wortwechsel gegeben hatte seitdem wir dieses Sex-Ich kenn dich nicht-Sex-Spiel betrieben. Vorher kannten wir uns auch kaum… Er arbeitete im Shop neben dran und kam als mit zum Rauchen aufs Dach. Dann hatte ich ihn irgendwann auf einer Party gesehen… heiß gefunden hatte ich ihn schon immer. Und nach vier fünf Drinks bin ich mit ihm nach Hause gefahren, dann hatten wir einfach nur puren Sex miteinander… und dann? Es ging immer so weiter… auch wenn ich mittlerweile viel mehr von ihm will und brauche als nur den Sex. Wollte ich denn am Anfang mehr? Ich glaube nicht… Aber dann habe ich gemerkt, dass ich ihn brauche… nur um jetzt feststellen zu müssen, dass er mich nur für den Sex brauchte. Ein echt toller Tag war das… Die Leere in meiner Wohnung machte mich echt fertig als ich nun endlich in meinem Bett lag und die Musik aufdrehte, damit die Stille nicht noch erdrückender wurde als sie eh schon war. ~ "Morgen Hiroto!" Shou schlüpfte mit einer großen Kiste grüner Plastiksterne an mir vorüber, er hatte die tolle Mütze schon auf dem Kopf. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass den wirklich gar nichts runterziehen konnte. Wenigstens konnte man so während der Arbeit ein wenig Spaß haben. Vergrämt ging ich in die kleine Kammer, die uns hinter dem Verkaufsraum zur Verfügung gestellt wurde. Wenn ich nicht hier arbeiten würde, dann würde ich auch sicher niemals freiwillig in den Laden rein gehen. Wir verkauften eigentlich das ganze Jahr über Kitsch, aber zur Weihnachtszeit war es noch viel schlimmer als sonst. Es war fast schon ein wunder, dass man nicht erblindete von dem ganzen Glitzer und dem strahlenden Leuchten der Lichterketten, das von überallher widergespiegelt wurde. Man sollte uns erlauben Sonnenbrillen aufziehen zu dürfen… Eine halbe Stunde später stand ich hinter dem Verkaufstisch, während Shou kurz weg war um uns einen Kaffee zu besorgen. Es war noch früh am Tag und morgens war hier sowieso fast nichts los. Also verbrachte ich die Zeit damit aus der Glasfront zu starren. Eine vertraute Person lief vorbei, ohne auch nur einen Blick in den Laden hineinzuwerfen. Arschloch… Er könnte doch wenigstens einen Blick wagen.. oder war es ihm sogar zu peinlich in meine Augen zu sehen? War es ihm peinlich, dass ich wusste wie er sich anhört, wenn er nicht genug bekommen konnte? Das ich wusste, wo es ihm am meisten gefiel berührt zu werden? Und wer würde heute Abend mit Sicherheit wieder an meiner Tür klingeln, um sich seine Portion Sex abzuholen? Vielleicht sollte ich einfach mal nicht aufmachen? Ich starrte immer noch finster auf die Ecke hinter der Saga verschwunden war, als Shou mit dem Kaffee zurückkam. "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", besorgt schaute er mich aus seinen großen Augen an, stellte den Kaffe vor mir auf die Verkaufsfläche. "Ach... keine.. ich glaube ich habe heute Nacht einfach nur schlecht geschlafen. Danke für den Kaffee…" "Kein Problem…", er setzte sich auf den Stuhl hinter dem Tisch und trank gedankenverloren an seinem Becher. "Hm... du Hiro-pon… sag mal… was machst du eigentlich an Weihnachten? Hast du schon was vor?" Perplex drehte ich mich um und schaute ihn an. Sein Gesicht war von einer feinen Röte überzogen. Moment! Shou, den ich jetzt schon seit einer halben Ewigkeit kenne hatte mich jetzt nicht gerade gefragt was ich… und nach dem Rot in seinem Gesicht zu urteilen wollte er nicht nur als Kumpels irgendwo hin gehen. Ein Date… Und ehe ich überhaupt wusste, was ich eigentlich gerade tat, verwarf ich meine Pläne nach Hokkaido zu fahren, verwarf den Plan den Weihnachtsabend mit Saga zu verbringen. "Uhm... also ich weiß bisher noch nicht was ich machen soll…" "Also würdest du mit mir...?" "Klar warum nicht?" Sein Gesicht strahlte auf und ich musste ihm einfach zulächeln. Gab es also doch noch jemand, der sich wirklich freute.. ~ Natürlich kam es nicht unerwartet, als gegen halb zehn die Klingel meiner Wohnung läutete. zuerst wollte ich meinen bequemen Platz vor dem Fernseher gar nicht verlassen.. hätte ihn am Liebsten einfach vor der Tür stehen gelassen. Doch dann beschloss ich einfach mal selbst die Regeln für heute Abend festzusetzen. Wirkliche Hoffnung hatte ich nicht, dass er sich jemals ändern würde, aber auf einen Versuch kam es mir eben an. Kaum hatte ich die Tür überhaupt aufgeschlossen, hing er mir schon um den Hals und streichelte mir den Rücken entlang. Normalerweise wäre ich jetzt sofort darauf eingegangen, wir hätten uns die Kleider vom Leib gerissen und wären noch hier im Gang übereinander hergefallen. Doch diesmal stoppte ich ihn. "Willst du eigentlich ewig so weiter machen?", ich schob ihn ein Stück weit von mir weg, versuchte ihm in die Augen zu sehen. "Weißt du ich habe auch noch andere Bedürfnisse, als nur Sex… Reden zum Beispiel… oder ist das ein Fremdwort für dich?" "Bisher hast du dich doch auch nicht beklagt." "Weil ich dachte, irgendwann wird es sich mal ändern." "Wenn du dir irgendwelche Hoffnungen gemacht hast, wegen einer Beziehung oder so… davon war doch nie die Rede oder habe ich da was verpasst?" "Nein eigentlich nicht.. " "Siehst du? Wo ist dann das Problem?" Und schon hatte er seine Hände wieder an mir und scheiße… ja natürlich brachte er mich wieder rum… Ich konnte mich eben auch einfach gar nicht durchsetzen und um ehrlich zu sein, gefiel mir das, was er mit mir tat in diesem Augenblick einfach zu gut um ihn zu unterbrechen. Dass in mir mehr und mehr etwas zerbrach bemerkte ich gar nicht. Spätestens als er am nächsten Morgen nicht mehr neben mir im Bett lag und ich auf der Uhr sehen konnte, dass er früh genug aufgestanden war um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen, mich aber einfach weiterschlafen gelassen hatte, wusste ich, dass ich ihm sicher nie mehr nachgeben würde. Weder ihm, noch meinen Gefühlen, die mich ihm immer und immer wieder zum unterwürfigen Sklaven machten. Ich wusste, dass es für mich eigentlich wirklich nur um den puren Sex ging… dass ich mir nur eingebildet hatte, er wäre es, der mich glücklich machen könnte… Ich ersehnte mir zwar eine Beziehung, aber sicher nicht mit ihm… ~ Natürlich kam ich an diesem Tag zu spät zur Arbeit. Die Fragen von Shou, die ich ihm nicht beantworten konnte machten mich fertig. Aber ich glaube in diesem Moment war es für mich einfach nur von riesig großer Bedeutung, dass ich wusste er würde mit mir den morgigen Tag verbringen… So würde ich wenigstens an Weihnachten keine Enttäuschung erfahren. Saga bekam ich an diesem Tag gar nicht zu Gesicht. Was gewissermaßen erleichternd war. Heute Abend würde ich die Tür nicht aufmachen. Das hatte ich mir geschworen. Nachdem ich ihn am Tag zuvor schon fast darum angefleht hatte mir endlich eine Beziehung zu bieten und er mich so kalt abgewiesen hatte, wollte ich wirklich gar nichts mehr von ihm wissen. Wie oft hatte ich das nun in den vergangen Stunden gedacht? Wahrscheinlich wollte ich meine Gedanken einfach festigen, um ihm nicht schon wieder zu verfallen. "Was machst du eigentlich an Weihnachten?", dass er plötzlich vor mir stand, realisierte ich erst, als ich seine Stimme hörte. "Ich habe schon was vor..", mein Gott.. ich war heilfroh, dass Shou gerade nicht da war. "Ich gehe mit Shou weg." Abweisend kramte ich in einer Kiste herum, um ihm zu signalisieren, dass unser Gespräch hiermit beendet war. Als ich mich wieder umdrehte war er weg. Okay.. das war wohl auch nicht die nette Art gewesen… aber hatte er denn etwas anderes verdient? Shou kam mit seinem gewohnten strahlenden Lächeln zurück, das es schaffte mein Inneres wieder ein wenig zu erwärmen. Es tat so gut mit ihm ganz belanglos über irgendwelche Dinge sprechen zu können. An Saga dachte ich den ganzen Tag über nicht mehr weiter. An diesem Tag waren wir beide heilfroh, als es endlich halb sieben war und wir den Laden schließen konnten. Es war so viel los gewesen am Nachmittag, dass wir manchmal gar nicht mehr wussten wo uns der Kopf stand. Jetzt standen überall leere Kisten, die wir noch wegräumen mussten. Die erste Kiste musste runter zum Lager und einer alleine konnte sie nicht packen, weil sie groß, aus massiven Holz war und somit sehr schwer. Unsere Hände berührten sich kurz, als wir sie anhoben. Eine alltägliche Berührung, doch unsere Blicke flogen hoch, trafen sich. Ich schwöre, in diesem Moment hätte ich fast die Kiste fallengelassen. Blieb nur noch zu hoffen, dass ich nicht so rot anlief wie Shou es gerade tat. Er nahm seine Hand nicht weg und so trugen wir die Blöde Kiste runter ins Lager. Als wir die Rolltreppen wieder nach oben nahmen, fühlte ich mich wie ein verliebter Schuljunge, ich traute meinem langjährigen Freund nicht mehr ins Gesicht sehen. Blöde Sache.. besonders, wenn man nicht versteht wieso so plötzlich. Und auf einmal, war da ein Kribbeln in meinem Bauch, wenn ich an den nächsten Tag dachte... Weihnachten… Date… Schweigsam trugen wir die anderen Kisten nach unten. Das Skurrile war, dass ich ja keine Angst haben musste abgewiesen zu werden.. schließlich hatte *er* das Date vorgeschlagen. Später verabschiedete ich mich kurz, rannte den Weg nach Hause, um vor Saga dort zu sein, der manchmal sogar schon vor meiner Haustür auf mich gewartet hatte. ***** tbc Kaum hatte ich mir es vor dem Fernseher bequem gemacht klingelte es wie erwartet an der Tür. Das war nun echt knapp gewesen… Ich kuschelte mich tiefer in die Decke ein und versuchte den schrillen Ton einfach zu ignorieren. Es folgte sogar noch ein ungeduldiges Klopfen an der Tür, doch dann war endlich Stille. Ich atmete erleichtert auf. Das wäre geschafft… Endlich hatte ich mich mal gegen ihn durchgesetzt. Ob er sich jetzt jemand anderen suchen würde? Unerklärlicherweise schlichen sich plötzlich Tränen in meine Augen, verärgert strich ich sie weg. Ich hätte ihn wirklich lieben können… Doch nun hatte ich ihn für immer verloren… Plötzlich hatte ich keine Lust mehr auf den blöden Romantikfilm. Die Fernbedienung landete in der Couchecke und ich ging gleich darauf ins Bett. Morgen würde ich also mit Shou ein Date haben… Ich freute mich wirklich darauf. Umso mehr ärgerte ich mich darüber, dass ich Saga anscheinend doch noch nachtrauerte. Er war so ein Arschloch... hatte die ganze Zeit nur mit mir gespielt und ich war natürlich darauf reingefallen. ~ Am nächsten Morgen versuchte ich wirklich gezielt meine Gedanken von Saga abzuhalten und räumte zur Abwechslung mal mein Appartement auf. Wer weiß… vielleicht würden Shou und ich heute Abend nach dem Date… Ich schlug mich in Gedanken. War Sex eigentlich immer das Einzige woran ich denken konnte??? Dennoch wechselte ich vorsorglich die Bettwäsche. Meine alte Abhängigkeit spielte mir dort schon wieder einen Streich. Ich musste mich dabei ertappen, wie ich an der Bettwäsche roch und Sagas Geruch inhalierte als ich sie abgezogen hatte. Wütend warf ich sie in die Wäschetrommel… würde das denn nie aufhören? ~ Leicht fröstelnd verschränkte ich die Arme vor der Brust und zog meinen Wintermantel enger um mich. Wir hatten ausgemacht uns hier vor unserem andauernden Lieblings-Club zu treffen. Doch heute war das Gefühl anders als sonst. Es würde ein Date sein und kein normales Treffen unter Kumpels. Ständig liefen glücklich grinsende Paare an mir vorbei. Urgh… wie mir dieses Glücks-Selig-Sein doch manchmal auf den Geist ging… Vor Schreck hüpfte ich leicht in die Luft, als sich zwei kalte Hände von hinten über meine Augen legten. "Shou?" Für einen Moment hatte ich Angst es würde Saga sein, der hinter mir stand. Doch als ich Shous leises Kichern hörte konnte ich wieder befreit ausatmen. Ich legte meine Hände über seine, um sie von meinen Augen zu nehmen und drehte mich lächelnd zu ihm um. "Schön dass du endlich da bist." Er hielt meine Hände für einen Moment länger fest, als es nötig gewesen wäre und mir stieg ein angenehm warmes Gefühl den Rücken hoch dabei. "Tut mir leid, ich wollte früher da sein… aber ich… musste noch etwas erledigen." Etwas misstrauisch sah ich ihn an, doch er grinste sogleich wieder. "Shou.. sollten wir vielleicht lieber in ein Restaurant gehen?" "Wäre ein wenig passender, hm?" "Deswegen..." ~ Schließlich waren wir in ein italienisches Restaurant gegangen und Shou hatte sich nicht davon abhalten lassen für uns beide zu bezahlen. Keiner von uns beiden sprach die ganze Zeit über das Wort "Date" aus. Aber es lag eine seltsame Spannung zwischen uns, die wir nicht überwinden konnten. Es war nicht mehr so wie früher.. etwas Grundlegendes hatte sich geändert. Ob ich in diesem Moment traurig darüber war? Darauf kann ich keine Antwort geben… Shou war bisher immer nur mein bester Freund gewesen. Und mir war bewusst, dass sich das ganz schnell ändern konnte… je nachdem wie der Abend verlaufen würde. Ob es sich nun ins Positive oder ins Negative ändern würde… Ich hatte einfach nur Angst ihn zu verlieren. Der Kellner brachte unsere Mäntel und gemeinsam verließen wir das Restaurant wieder. Eine Weile lang gingen wir nur nebeneinander her ohne ein Wort zu sagen, zusammen mit den ganzen anderen Paaren… natürlich hauptsächlich Männer mit Frauen.. aber was war schon anderes zu erwarten? Wieder fiel ich ganz in meine Gedanken.. ein grundlegender Fehler meinerseits… wie leicht konnte man so alles um sich herum vergessen… Eine leichte Berührung an meiner Hand ließ meinen Blick zu ihm hinaufschnellen, aber er schaute geradeaus, verschränkte dann seine Hand mit meiner. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und drückte die warme Hand in meiner sanft. In diesem Moment spürte ich nun seinen Blick auf mir ruhen. Doch ich traute mich nicht zu ihm hinaufzublicken. Wahrscheinlich war es ihm eben ganz ähnlich gegangen. Seit diesem Zeitpunkt nahm ich die ganzen Paare um uns herum nicht mehr wahr. Was mich interessierte war seine Hand, die meine immer noch fest umschlossen hielt. Ich bekam es ehrlich gesagt noch nicht einmal mehr mit, dass der Weg den wir gerade liefen zu Shous Appartement führte. Erst als wir direkt davor standen und Shou meine Hand losließ um den Schlüssel in seiner Jackentasche zu suchen wusste ich wo wir waren. Ich war noch so gut wie gar nicht in seiner Wohnung gewesen. Wie gesagt… ich wusste nicht, wieso wir nicht gleich zusammengezogen waren nachdem wir endlich von daheim weggedurft hatten. Doch nun würde ich wohl sicher öfter zu ihm kommen, als bisher. Und diese Erkenntnis breitete sich nun als warmes Gefühl in mir aus. Irgendwo tief in meinem Inneren wusste ich, dass Shou mich nicht nur für ein kurzes Stelldichein am Weihnachtsabend haben wollte. Schweigend liefen wir die Treppen zu seiner Wohnung hinauf. Über was hätten wie normal geredet? Sicher über das was die Woche über im Geschäft so alles passiert war… ganz belanglose Sachen, die man schnell wieder vergaß ohne länger darüber nachdenken zu müssen. Doch in diesem Moment überschlugen sich die Gedanken in meinem Kopf. ~ "Hiro-pon..." Mir fiel vor Schreck fast das Glas aus der Hand, das er mir vor einer viertel Stunde in die Hand gedrückt hatte. Seitdem hatten wir beide wieder kein Wort gewechselt. Wenn er noch weiter geschwiegen hätte, wäre ich von der Stille irgendwann noch erdrückt worden. Nicht dass ich nichts sagen gekonnt hätte… aber schließlich war er derjenige, der sich nun eigentlich erklären gemusst hätte. Ich stellte das Glas vorsichtig ab und musterte ihn fragend. "Tut mir leid… eigentlich wollte ich dich nicht die ganze Zeit anschweigen. Ich…" Er stand auf und kniete sich neben mich auf die Couch. "Weißt du… mittlerweile habe ich schon fast das Gefühl, als ob das alles hier eine blöde Idee von mir gewesen war." Ein kleiner Schatten flog über seine großen Augen und er senkte seinen Blick wieder. "Sag das nicht.. es ist nur irgendwie komisch für uns beide, oder? Nicht miteinander zu reden und all so was..." Er nickte. "Wenn wir schon nicht reden können, dann sollten wir eben etwas anderes machen..." Ja… super gemacht Hiroto… super Satz… doch echt…! Doch schon fühlte ich seine Hand an meiner Wange und seine Lippen auf meinen. Sanft und unglaublich weich lagen sie da... Spätestens da hatte ich keine Zweifel mehr… ich wollte nur noch eines… ihn küssen! Und genau das tat ich auch. Meine ganzen Gefühle wurden auf ein Mal losgelassen und alles Aufgestaute ließ ich nun in dem Kuss wieder aufleben. Ich glaube Shou war unglaublich erleichtert, als er merkte dass ich erwiderte. Sein leises Aufstöhnen war da zu deutlich gewesen. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren während sich seine auf dem Rücken in meinem Hemd festkrallten und er mich vorsichtig mit sich nach unten auf die Couch fallen ließ. "Shou…" Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass mein Atem schon durch einen Kuss mit ihm ungewöhnlich heiß war. Er schloss auf seine Art beruhigend die Augen und schloss seine Arme um mich, um mich wieder in den Kuss zu ziehen. Ich spielte kurz mit seinem Lippenpiercing, bevor unsere Zungen sich wieder trafen. Doch wieder machte uns das verlangen nach Luft einen Strich durch die Rechnung. Ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken und fing an kichernd an seinem Hals zu knabbern. Das Eis war gebrochen. Shou kitzelte neckend über meinen Rücken und dann unter meinem Hemd weiter, während ich weiter an seinem Hals entlang küsste. Ich mochte sein leises Stöhnen, dass er immer wieder in meine Ohr hauchte. Natürlich wusste ich, dass es im Endeffekt nur auf das Eine hinauslaufen würde.. und oh nein… ich hatte absolut nichts dagegen. Aber ich wollte nicht gleich so aufdringlich erscheinen, doch Shou nahm mir alle Entscheidungen ab und übernahm den führenden Part. "Sollten wir vielleicht den Ort wechseln?" Er strich mir auffordernd mit einer Hand über den mittlerweile ganz entblößten Rücken, unsere Oberteile hatten den Weg über die Couch auf den Boden gefunden. Ich konnte nur noch nicken. ~ Am nächsten Morgen dachte ich zuerst ich läge in meinem Bett und Saga wäre mal wieder abgehauen, weil niemand sonst im Bett zu sehen war. Doch dann erinnerte ich mich daran was am vorigen Abend passiert war und wälzte mich verträumt mit der Decke auf die andere Seite des Bettes und vergrub meine Nase in Shous Kissen. Schon jetzt hatte ich an seinem Geruch Gefallen gefunden. Von irgendwoher konnte ich ein leises Klappern hören und kurz darauf strich mir Shous warme Hand über den Hinterkopf. "Frühstück, Pon..!!" Ich drehte mich um und Shou stand wirklich mit einem gefüllten Tablett vor dem Bett.. "Träume werden wahr…" Ich murmelte es kaum hörbar, aber ich sah, dass Shou es gehört haben musste, denn er grinste still vor sich hin. *****終わり***** Danke fürs Lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)