Der Chat ihres Lebens von Hotepneith ================================================================================ Kapitel 20: Murphys Gesetz -------------------------- Der Taishou ließ sich mit dem Wagen zum Schloss fahren, um nicht Gerede durch die Tatsache entstehen zu lassen, dass sowohl sein Ältester als auch er in ihrer wahren Gestalt durch die Lande oder eher in seinem Fall, die Stadt, galoppierten. Es war nicht erforderlich, dass die Drachen darauf aufmerksam wurden, dass er Bescheid wusste. Von den anderen beiden, dämonischen, Fürsten ganz zu schweigen. Er wusste nur zu gut, dass jede Schwäche beobachtet wurde. Und, ohne Übergang einen ausgewachsenen Dreifronten-Krieg zu haben, war nicht in seinem Sinn. Immerhin sollte Inu Yasha im Schloss selbst in der Begleitung der kleinen Hexe sicher sein, da waren genügend Krieger, um eine Auslieferung an die Drachen zu verhindern. Das, gab der Fürst zu, war durchaus auch eine Sorge. Nun, in nur einer Stunde war er selbst vor Ort und konnte sich ein Bild machen. Auf jeden Fall musste er die Higurashi zwingen seinem Jüngsten die Bannkette wieder abzunehmen. Vielleicht sogar mit einem Versprechen auf einen schnellen Tod. Momentan lag sie bei dreifachem Hochverrat, soweit er das überblicken konnte, womöglich eher mehr.   Bankotsu nahm sein Handy zum wiederholten Mal zur Hand. Suikotsu hatte sich von unterwegs gemeldet, er würde in drei Stunden hier sein, aber Mukotsu war nicht zu erreichen. War der seit Neuestem so gesetzestreu, dass er während der Autofahrt nicht an sein Handy ging? Er musste doch wissen, dass sein Vorgesetzter ihn anrief? Sie verteilten die Handynummern schließlich nicht auf dem Markt. Und wieso meldeten sich Renkotsu und Ginkotsu nicht? Das Kloster brannte, der Auftrag war erledigt. Saßen die Zwei etwa noch am Rand und erfreuten sich an den Flammen? Pyromanen, eben. Vermutlich hatten sie auch das Telefon ausgeschaltet, um ja in Ruhe das Schauspiel genießen zu können. Er musste, wenn alle da waren, mal ein ernstes Wort mit den Männern reden. So ging das nicht. Was sollte er denn ihrem Auftraggeber sagen, wenn der nachfragte, ob alle Leute, die er bezahlte, auch zu seiner Verfügung ständen? Immerhin wäre in sechs Stunden ein ausgewachsener Drachenprinz dessen Gast. Schön, davon wussten seine Kameraden noch nichts, aber dennoch. Schon aus Prinzip musste die Kommunikation klappen. Er ahnte es nicht, aber Naraku war diesbezüglich ganz seiner Meinung.   Der Unternehmer saß an seinem Schreibtisch und bewegte langsam seine Finger wie tastend darüber. Es missfiel ihm, dass Mukotsu nicht aufgetaucht war – sonst hätte ihm Bankotsu schon das gemeldet. Oder nicht? Das Kloster drüben brannte, wie er es verlangt hatte, aber war es denkbar, dass die Sieben Krieger, oder besser jetzt sechs, ihr eigenes Süppchen kochten? Da war die seltsame Tatsache, dass der Taishou ein Heer in den Norden schickte, genau zu dem Zeitpunkt des ersten Besuchs des Drachenprinzen. Davon hatte zwar nur Bankotsu gewusst, aber dennoch. Waren seine Sicherheitsleute im Moment schon auf ihre eigene Sicherheit bedacht und versuchten, ohne den Vertrag mit ihm zu brechen, sich bei dem Fürsten lieb Kind zu machen? Er hatte schon lange gelernt, dass man niemandem trauen durfte. Und Bankotsus Gerede von Ehre war nichts wert. Immerhin handelte es sich bei jedem der Männer um Mehrfachmörder mit ziemlich unmoralischen Neigungen. Sollte er sie loswerden? Ja. Aber erst, wenn Ryuukossusei hier gewesen war, da benötigte er womöglich unerwarteten Beistand, auch, wenn der Drache durch den Bannkreis doch erheblich beeinträchtigt sein sollte. Danach, hm. Nun gut, Kagome sollte ihm morgen Bericht erstatten können. Wenn nicht, war sie auch fällig. Er musste ordentlich bleiben und systematisch Zeugen beseitigen. Konnte sie ihm das Versteck des Juwels der vier Seelen sagen, war sie auch überflüssig. So oder so würde die Kleine den Donnerstag nicht mehr erleben. Ein Spielzeug für Mukotsu, genau. Das würde auch die anderen Söldner davon ablenken, dass sie entbehrlich waren. Für Jakotsu … der wollte den fürstlichen Bastard? Schwierig. Außer, wenn er selbst das Juwel hatte, den damit beeinflussen oder gar gefangen nehmen konnte. Jedenfalls sollte bis dahin Ryuukossusei mit einem Heer das fürstliche im Norden samt Erbprinzen erledigt haben. Beide Söhne tot … Nun, der Taishou wäre nicht der erste Vater, der daran zerbrach. Mit dem Juwel, da war sich Naraku sicher, würde er auch das legendäre Höllenschwert des Fürsten beherrschen und einsetzen können. Wie passend, käme der durch die eigene Waffe um. Er selbst liebte Schwertkämpfe nicht sonderlich, aber man musste eben auch einmal eine Ausnahme machen, um ein derart hochgestecktes Ziel zu erreichen. Waren alle drei Hunde tot, wäre er der unangefochtene Herr des Westens. Die anderen Fürsten würden ihn anerkennen. Und mit dem Höllenschwert und dem Juwel brauchte er auch einen kleinen Rachefeldzug der Drachen nicht zu fürchten, wenn Ryuukossusei dämmerte, dass er nur benutzt worden war.   Sesshoumaru erreichte die Kerntruppe des Heeres mit über fünfhundert kampferprobten Dämonen beiderlei Geschlechts in dem Bewusstsein, unverzüglich einen Boten an den Herrn der westlichen Länder abschicken zu müssen. Als er sich daher in seine Menschenform verwandelt hatte, winkte er sofort einen Falkendämon zu sich. „Schnellstens zu dem Fürsten ins Schloss. Am Berge Hakurei befindet sich ein überaus massiver Bannkreis, der noch heute morgen nicht dort war, das Kloster brennt. Auf dem Weg aus der Residenzstadt zum Berg Hakurei wurden die beiden Vorzimmermenschen Inu Yashas überfallen, ich konnte sie retten und schickte sie zum Kloster. Ab. - Kouga. Geh zum Berg Hakurei und sammele die zwei Menschen ein. Das Kloster brennt, aber sie müssen zum Fürsten gebracht werden, womöglich haben sie eine Erklärung dafür. Ab.“ Erst jetzt sah sich der Erbprinz um. Es hatte offenbar ein Gefecht gegeben. Mit gewissem inneren Seufzen erkannte er, dass in nicht allzu ferner Zukunft wohl der nächste Bote an seinen Vater fällig wäre. Wie beschämend. Der würde ja denken, er bekäme nichts allein auf die Reihe. „Was ist hier passiert?“ fragte er daher etwas schärfer als beabsichtigt. „Wir trafen auf die Spur von fünf Drachen, Sesshoumaru-sama“ erklärte der ranghöchste Offizier folglich etwas unbehaglich. Die Strafen nicht nur des Taishou, sondern auch von dessen Erben, kamen prompt und hart, wenngleich nie unberechtigt. Aber, wenn er einen Fehler begangen hatte, würde er es unverzüglich zu spüren bekommen. „Sie stellten sich uns zum Gefecht, aber wir konnten sie vertreiben.“ Der Erbprinz stutzte. Nur fünf? Gegen immerhin eine doch erhebliche Überzahl von Dämonen? Hatten sie gewusst, dass er selbst nicht hier wäre? Was sollte das? „Verluste?“ Das würde Vater als erstes interessieren. Ah, er kam doch nach seinem Vater. Sorge um die Untergebenen war vorrangig. „Nur Verletzte, Sesshoumaru-sama.“ Immerhin. Nur, was sollte das? Drachen im Westen, die geradezu herumspielten? Keine Toten, geschweige denn Gefressene? Hatte Vater wie gewohnt Recht und es war ein Austesten, eine Ablenkung, ehe der wahre Angriff auf den Westen erfolgen sollte? Aber er konnte ihn unmöglich um Rat fragen, was er jetzt tun sollte. Das würde ihn selbst das Gesicht vor dem Heer verlieren lassen, seinen Ruf bei Dämonen ruinieren – und ihm als künftigen Fürsten ein Armutszeugnis ausstellen. Er musste sich unverzüglich entscheiden. „Haben Kundschafter diese Drachen verfolgt? Nein? Dann tut es jetzt. Es muss sich um ein Ablenkungsmanöver gehandelt haben. - Und überprüft noch einmal in weitem Umkreis die Spuren Richtung Berg Hakurei.“ Hoffentlich war wenigstens dort etwas Wichtiges geschehen. Vater würde doch sonst denken, er sei unfähig. Denn irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, er habe etwas übersehen. Aber Drachen, hier – er musste sie auftreiben und verjagen, wenn nicht vernichten. Und das Ganze, ohne einen neuen Großen Krieg vom Zaun zu brechen. Und ohne Rückversicherung.   Kagome schluckte doch unwillkürlich, als sie die Dämonen vor dem äußeren Tor des Fürstenschlosses sah, bemerkte dann erstaunt, dass sie einfach beiseite gingen und das Tor aufschwang. Erst dann entdeckte sie das kleine Kästchen in der Hand des Fahrers. Natürlich, das hier war ein Auto des Taishou und der Fahrer konnte das Portal öffnen. Damit kamen auch alle Insassen einfach so durch die Kontrollen. Reddemon hatte gewusst, was er tat, und so richtete sie sich etwas von ihm auf. „Ich bin so froh,“ flüsterte sie. „Nur morgen noch, oder?“ „Bis morgen Mittag musst du diesen Mistkerl von Naraku ruhig halten, ja. Dann habe ich sicher alles V ... dem Fürsten sagen können. Keine Angst, alles wird gut, Juwel.“ Inu Yasha war wirklich bemüht. Sie hatte tatsächlich auf der guten Stunde Fahrt hier heraus ein wenig entspannen können, ja, er glaubte trotz seiner Menschenform, dass sie eine gute Viertelstunde in seinem Arm, an seiner Schulter, hatte schlafen können. Er wollte ihr doch helfen. Sie war so nett zu ihm, in beiderlei Varianten, und war so traurig, so verstört, gewesen. „Hör zu, sobald wir aussteigen können, nehme ich deinen Arm und wir gehen ins Schloss. Je nachdem, wie da die Wachen sind, gehen wir gleich oder etwas später in den Keller. Ich denke, da unten ist das Juwel. Tue einfach so, als ob du alles für ganz normal hältst. Und reg dich nicht auf. Da sind viele Hundedämonen, die können das mitbekommen.“ „Das sagst du so! Ich war doch noch nie im Schloss.“ „Klar, aber … aber denk dir einfach, das ist mein Zuhause. Ich wohne doch da. Es ist wohl etwas größer als euer Haus, aber im Endeffekt auch nichts anderes.“ Da hatte er wohl Recht und so lächelte Kagome zögernd. „Ich werde mir Mühe geben. - Bekommst du auch wirklich keinen Ärger?“ „Nein, sicher nicht, wenn ich dem Fürsten alles erklärt habe, ganz bestimmt.“ Naja, Vater würde es kaum gern hören, dass er Kagome in den Hochsicherheitstrakt mitgenommen hatte, aber dann doch bestimmt erkennen, dass es sich quasi um Hilfe in der Not gehandelt hatte. Und da war Vater immer schon großzügig gewesen.   Als die beiden Jugendlichen aus dem Auto stiegen, bemerkte Kagome ein wenig verwundert die Dämonen, die deutlich vom Eingang abrückten. Verlegen die Arme um sich schlingend, wartete sie, bis Reddemon neben ihr war und ihren Arm fasste, sie behutsam mitzog. Inu Yasha war etwas verwundert, dass die Krieger offenbar Kagome nicht kontrollieren wollten, schob es dann jedoch nicht auf eine Anweisung seines Vaters, sondern auf die Tatsache, dass sie wohl dachten, er habe etwas mit dem Mädchen und ihn nicht belästigen wollten. So nahm er demonstrativ die Kagomes Hand, als er sie in das deutlich mittelalterliche Schloss zog.   Das Mädchen musterte erstaunt die große Halle. Alles hier war aus Holz, Lack, sah vornehm und sehr altmodisch aus. Da Reddemon sie aber weiterzog, sollte sie sich weniger umsehen als beeilen. Er riskierte doch Ärger, dachte sie, und eilte förmlich mit ihm einen Gang entlang, zu einer weiteren Halle, von der aus viele Türen abgingen. Auch hier befand sich niemand. Das gesamte Schloss wirkte leer. Sie sah, wie ihr Begleiter stehen blieb und spürte, wie er sie losließ. „Moment“, flüsterte Inu Yasha unwillkürlich. Hier war alles wie ausgestorben. Wo steckten die Krieger, die Dienstboten? Nutzten sie etwa alle aus, dass Vater und Sesshoumaru weg waren? Er schob eine Tür zur Seite, aus dunklem Holzgitter, mit Papier bespannt. Dahinter zeigte sich eine Metalltür, eindeutig modern, und das blinkende Kästchen an der Seite zeugte von einer der modernsten Alarmanlagen. Der Halbdämon in Menschenform hätte fast gegrinst, als er die Finger hob und die Kombination eingab. Seit es solche Anlagen gab, hatte sein Vater genau zwei Passwörter verwendet – die Namen seiner Söhne. Tatsächlich stimmte sein eigener und die Tür schwang auf. Erleichtert flüsterte er: „Komm schon, Juwel.“   Die beiden Jugendlichen huschten die Treppe hinunter, ohne zu ahnen, dass oben ein Katzendämon ihnen nachblickte, ehe er ein Handy zog. „Myouga, Chef? Sagen Sie doch dem Herrn, dass Inu Yasha mit der Hexe in den gesicherten Keller ging. Wir brauchen neue Anweisungen.“ „Ach du je,“ erwiderte der Flohgeist, der hörbar die Neuigkeit weitergab, kurz wartete, um dann zu ergänzen. „Nichts tun! Der Fürst ist in dreißig Minuten bei euch.“ Er erwähnte nicht, dass die Energie des Herrn nahe daran gewesen war die Fenster des Autos zu sprengen. Zum Glück waren die Wagen diesbezüglich abgesichert. Nur der winzige Berater hatte wieder einmal mindestens drei seiner wenigen Haare verloren.   Inu Yasha war nicht erstaunt auf eine zweite schwere Metalltür zu treffen, eher darüber, das hier weder Wachen standen noch er sonst etwas von magischen Sicherungen wahrnehmen konnte. Dann jedoch erkannte er, dass Letzteres wohl auf seinen menschlichen Zustand zurückzuführen war, und gab als zweites Passwort den Namen seines Halbbruders mit Erfolg ein.   Dahinter öffnete sich ein langer, dunkler, Gang, in dem es eigen roch, selbst für die menschlichen Nasen der beiden Jugendlichen. Inu Yasha tastete nach dem Lichtschalter und fand ihn nach einigen Mühen. „Gut, komm“, flüsterte er und fasste einfach wieder Kagomes Hand, die sich das freilich nur zu gern gefallen ließ. Sie war schrecklich aufgeregt und das war doch ein bisschen Halt in dieser Lage. Aber, das gab sie gern zu, Reddemon wusste, was er da tat, und kannte sich hier wohl aus. Und er war unwahrscheinlich nett zu ihr, denn sie vermutete doch, dass er einiges für seine ihm doch unbekannte Chat-Partnerin riskierte, auch, wenn er immer wieder beteuerte, das würde schon gut gehen.   Der Gang und die darauffolgende Tür beinhalteten die besten magischen Bannsprüche, die die mächtigsten menschlichen Priester und Schreinjungfrauen, dazu die fähigsten Dämonen, vor fünfzig Jahren gemeinsam hatten hervorbringen können. Sie waren allerdings auf ebensolche Eindringlinge ausgelegt. Kagome besaß nur magische Kräfte, wenn sie emotional sehr beteiligt war, um nicht zu sagen, wütend wurde, und Inu Yasha war in dieser Nacht kein Halbdämon, sondern ein schlichter Mensch ohne jede dämonische Aura. So gelangten die Beiden ohne jeden Zwischenfall zu der letzten Tür, die der Junge einfach durch Beiseiteschieben öffnen konnte, und nach einem Lichtschalter suchte. „Oh, sieh nur, Reddemon!“ Kagome hauchte es nur, vor Aufregung und Begeisterung für das Lichtspiel. Er wandte den Kopf. In der, an sich dunklen, Kammer leuchtete eine kleine Kugel, fast wie ein Schmuckstück. Erst auf den zweiten Blick war in deren matten Licht zu erkennen, dass sich das Juwel an einer Kette aus weiteren Kugeln befand und an zwei metallenen Bändern an zwei Haken an der Decke, des, zugegeben niedrigen Raumes, aufgehängt war. Die Kette des Juwels bildete dergestalt ein gleichschenkliges Dreieck, unter dem die kleine Kugel hing. „Das ist das Juwel der vier Seelen?“ Kagome flüsterte unwillkürlich, trat jedoch näher, als würde das Schmuckstück sie rufen. Es gefiel ihr ausnehmend gut. Aber so mächtig sollte das sein? Das konnte sie nicht glauben. Inu Yasha folgte ihr. „Ja.“ Er blieb ebenfalls sehr leise. Irgendwo mussten doch Vaters Wachen sein? „Denke schon. Ich war hier noch nie.“ Natürlich, dachte sie. Das war bestimmt streng verboten. „Es sieht hübsch aus.“ Sie machte den Schritt rechts neben das Juwel, das plötzlich auf irgendeine Weise heller aussah. „Nett, aber irgendwie nicht gefährlich. Ich meine, als ich die Kette nahm, die ich dann Inu Yasha, ich meine, dem Prinzen, geschenkt habe, hat die aufgeleuchtet, aber das Juwel macht das nicht. Es ist wohl nichts für mich.“ „Du bist eine Higurashi,“ entfuhr es ihm. Inu Yasha wurde klar, dass er sich damit verraten hatte, und ergänzte hastig: „Wenn nicht, kann das Juwel natürlich nichts zeigen. Das steht angeblich nur auf diese Familie aus Priestern.“ Kagome war bei seinem ersten Satz schuldbewusst zusammengezuckt, entspannte sich jetzt. Das hatte er sicher nicht so gemeint. Es war nur ihr schlechtes Gewissen, das sie hören ließ, was nicht einmal gesagt worden war. Und das hatte sie. Reddemon war so nett zu ihr – und sie log ihn doch immer noch irgendwie an. „Ehrlich gesagt, das sieht so … harmlos aus.“ Sie suchte abzulenken. „Pass auf.“ Sie trat rechts neben das hängende Juwel und stieß es vorsichtig mit ihrem Zeigefinger an. Der leuchtende Stein flog etwas seitwärts, kehrte dann jedoch zu seinem Ausgangspunkt zurück. „Er leuchtet nicht, siehst du!“ Kagome kicherte. „Ich stupse, er kommt zurück.“ Es war reiner Spieltrieb, der Inu Yasha auf die linke Seite des Juwels gehen ließ. Als es auf ihn zu schwang, berührte er es behutsam und es kehrte zu Kagome zurück. Er musste selbst lachen. „Nein, das ist nur ein Ball, oder? Stups.“ „Stups.“ Kagome und er begannen zu lachen. Stups – stups.   Der Inu no Taishou hätte sich nicht vorhersagen trauen, welches Szenario er vorfinden würde, wenn er die gesicherte Kammer betrat, in dem er die Tür weit aufstieß. Aber ganz sicher waren es keine zwei kichernden Jugendlichen gewesen, die mit den Zeigefingern das kostbarste und mächtigste Schmuckstück des Landes sich zustießen. Immerhin hing es noch, aber … Er musste sie trennen! Er wandte den Kopf. „Verhaftet diese Beiden wegen Hochverrates. Ihn in mein Büro, sie in den Verhörraum!“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)