Der Chat ihres Lebens von Hotepneith ================================================================================ Kapitel 23: Am Berg Hakurei --------------------------- Miroku bremste sein Motorrad etwas zu abrupt. Sango hielt sich gerade noch an ihm fest und schimpfte etwas Unverständliches. So erklärte er: „Da stimmt was nicht!“ So fertig war er denn auch noch nicht, zumal die frische Luft der Fahrt das Gift wohl mit beseitigt hatte. Sie blickte an ihm vorbei. „Da brennt es!“ Im nächsten Moment war sie vom Motorrad gesprungen, Müdigkeit hin oder her. „Hast du ein Handy dabei? Wir müssen die Feuerwehr anrufen!“ Der junge Mönch stieg langsamer ab und stellte etwas mühsam sein Motorrad auf, während er sagte: „Kein Handy. Ja, das schätze ich an dir, immer hilfsbereit und tatendurstig. Aber, guck doch mal genauer hin.“ Sie tat es verwundert. „Was meinst du?“ „Naja, Sesshoumaru hat gesagt, wir sollen zu dem Kloster hier, oder? Also denkt er, es ist bewohnt. Und siehst du da oben irgendwo Mönche?“ „Nein, das stimmt. Vielleicht wurden sie im Schlaf überrascht – oh, das wäre schrecklich!“ „Wir haben Sonnenaufgang. Und selbst bei Nacht ist eigentlich immer jemand wach genug, um solch ein Flammenmeer zu bemerken. Überdies – spürst du den Zauber vor uns?“ „Äh, nein“ Aber die Dämonenjägerin konzentrierte sich. „Ja, doch. Was ist das?“ „Ich habe keine Ahnung. Es weist mich auch ab, aber nicht so arg. Ich denke, das ist gegen Dämonen.“ „Doch vom Kloster?“ „Nein, der Bann liegt ausgerechnet um den anderen Berggipfel.“ Miroku überlegte. „Sango, da stimmt wirklich was nicht. Ich meine, Sessy war in Eile und nahm sich trotzdem die Zeit uns zu retten, wir sollen hierher und genau das Kloster brennt, ein Bannkreis – der, mit Verlaub, nicht von schlechten Eltern ist ...“ „Dann fahren wir in die Hauptstadt zurück und informieren … hm, Myouga?“ Sango dachte erneut nach. „Ich denke nicht, dass er wusste, ich meine, der Erbprinz, dass das Kloster brennt.“ „Nein, eher nicht. Genau das ist es ja. Und der Zauber hier – ehrlich, wer sollte in einem Fürstentum, das von Dämonen beherrscht wird, einen Bann gegen genau die machen?“ Die junge Dämonenjägerin seufzte. „Wir denken vermutlich zu menschlich. Wir sollen zum Kloster, so lautete der Befehl des Erbprinzen. Ich meine, schon im Kendama ist niemand erpicht auf ein tadelndes Gespräch mit ihm. Und das ist, so sagt es mein Vater, das Spielzeug des Fürsten und seines Erben in den letzten Jahrzehnten. Aber sie haben vor fünfhundert Jahren Japan in Schutt und Asche gelegt, um das Fürstentum zu bekommen. Ich habe keine Lust zu erfahren, wie Sesshoumaru reagiert, wenn das in Gefahr gerät. Wir müssen herauskriegen, was mit diesem Bannkreis ist. Darum hat er uns hergeschickt, ich meine, er weiß, was wir können. Das ist sicher ein Plan.“ So ausgesprochen klang es unlogisch, aber ... „Ja, vermutlich. Ich habe mich sowieso schon gewundert, warum wir her sollen und nicht zurück in die Stadt. Und wir wissen beide, dass dämonische und menschliche Gedankengänge manchmal nicht nur um ein Haar aneinander vorbeigehen, jahrhundertelanges gemeinsames Leben hin oder her.“ Das merkte man nicht zuletzt an Inu Yasha. Miroku atmete tief durch. „Wir sollen uns bestimmt diesen Bannkreis genauer angucken.“ „Da oben, ist das nicht ein Haus?“ Sango versuchte in der Morgendämmerung etwas zu erkennen. „Gut in die Landschaft eingepasst.“ Der junge Mönch versuchte sich an seine Ausbildung zu erinnern. „Dann ist dieser zweite Hügel auch bewohnt? Aber der Bann kann keinem Dämon gehören, das ist uralte, mächtige Magie, die ganz sicher ein mayoke oder etwas Ähnliches als Mittelpunkt hat. Und das kann und will kein Dämon legen.“ „Aber ein Mensch, der das kann ...“ „Richtig.“ Die Dämonenjägerin seufzte. „Du magst ja Recht haben, aber ein Mordversuch an mir reicht mir für einen Tag, eigentlich.“ „Dann versuche mal herauszufinden, wie Sesshoumaru reagiert, wenn du seinen Befehl missachtet hast. Das bleibt dann nicht nur beim Versuch. Wenn da jemand Hochverrat begehen will, natürlich nur. Wenn da irgend ein alter Mönch Kräuter züchtet, wäre es ja in Ordnung. Aber der braucht keinen solchen Bann.“ „Da hast du wiederum Recht. Überdies – Sesshoumaru war in Eile. Irgendetwas läuft da. Oh, guck mal, da ist eine Höhle. Sehen wir die uns an? Da auch. Der ganze Berg scheint aus Höhlen zu bestehen. Vielleicht führt eine tiefer hinein, da, wo der Bannmittelpunkt liegt?“ Überdies sank die Chance bemerkt zu werden, wenn da wirklich ein Bösewicht hauste. Miroku war der gleichen Ansicht. „Das ist schon im Bann. Ja, gut. Schade, dass du deine Waffen nicht dabei hast.“ „Nur das Schwert, das passte ja auf dein Motorrad.“ „Oh, habe ich gar nicht bemerkt. Na schön, aber warte, verstecken wir das Motorrad etwas.“   Keine drei Minuten später bewegten sich Mönch und Dämonenjägerin, sich vorsichtig umschauend, in den Bann. „Ich bemerkte gar nichts,“ flüsterte sie. „Doch, ein gewisses Ziehen, aber das war gleich vorbei.“ „Für die allermeisten Dämonen ist das undurchdringlich. Das ist sehr helle, weiße Magie, läuternd noch dazu. Nun gut, die Oberliga käme durch. So, Vater und Sohn, um keine Namen zu nennen, aber sonst ..?“ Miroku hätte nie gestanden, dass ihn der Bann abwies. Allerdings zugegeben erst in dem Moment, in dem er begehrlich auf das Hinterteil seiner Partnerin geguckt hatte. Das war wohl ein von den keuschen Mönchen da drüben gelegter Bann. Nur, was sollte diese Magie verstecken? Und in Einem hatte Sango wohl sowieso Recht – der Mittelpunkt des Zaubers musste IM Berg liegen, nicht oben bei dem Haus, das konnte er jetzt spüren. „Da rein!“ Er packte sie am Arm und zog sie in eine kleine Höhle, die deutlich nicht tiefer führte. Sango war schon versucht ihm eine Ohrfeige zu verpassen, als sie auch das Knirschen von Steinchen hörte, die von oben kamen. Jemand stieg den Berg hinunter, nun, sprang ihn wohl eher. Kaum ein Dämon, hier in dem Bannkreis, aber sicher ein Wächter. Sie zwei hatten Glück gehabt, dass sich hier eine Grotte befand – und sie selbst im Speziellen, dass Miroku zwar ein Weiberheld, aber doch aufmerksam war. Ein großer Schatten ging vorbei, sie erhaschten eiserne Krallen an der Hand, ehe er wieder aus ihrem Blick verschwand. „Puh!“ hauchte Miroku. „Hier ist was los. Wir müssen irgendwie tiefer in den Berg. Die nächste Höhle, die reingeht, ist unsere.“ „Einverstanden. Das war doch kein normaler Mensch? Aber ein Dämon in solchem Zauber?“ „Kein Wunder, dass unser lieber Erbprinz das überprüft haben wollte. Und wir haben kein Telefon dabei!“ „Wir gehen rein, überprüfen das, fahren dann ins Kendama, da wird schon jemand sein, der den Fürsten anrufen kann.“   Bei dem nächsten, tiefer aussehenden, Gang huschten sie hinein, nur, um stehen zu bleiben. „Das wird dunkel“, murmelte Miroku. „Gut, dass ich meinen Anzug habe.“ Sango griff in eine der unscheinbaren Schulterklappen und nahm etwas heraus. „Es hält nicht allzu lange, aber doch. Das ist ein Leuchtpulver. Frag lieber nicht weiter.“ „Schon gut.“ Der junge Mönch sah etwas erstaunt wie ein grünliches Licht auf der Handfläche seiner Gefährtin entstand, offenbar kalt, denn sie streckte die Finger nur vor sich aus. „Dann mal weiter mit uns. Es ist da drin, im Berg, ich kann es jetzt deutlich spüren. Und, ehrlich, das ist wirklich Klasse gemacht. Das war kein Anfänger.“ „So wie du?“ murmelte die Jägerin unwillkürlich, um eilig zu ergänzen: „Entschuldige.“ Miroku zuckte die Schultern. „Ich bin nicht so ganz der Anfänger. Mein Ziehvater war Mönch und da hatte ich ab drei Jahren eine gute Ausbildung. Also, los, geh voran.“   Inu Yasha blieb stehen, den schwer verletzten, bewusstlosen, Kouga noch immer auf dem Rücken, Kagome neben sich. Das Mädchen sah zu ihm. „Was ist?“ „Da riecht es nach Miroku und Sango.“ Und er konnte ebenso die Witterung seines Halbbruders wahrnehmen, aber, klar, der hatte ja den Boten geschickt. War der Berg Hakurei seit Neuestem der angesagteste Treffpunkt im gesamten Fürstentum? Kein Wunder, dass Vater das überprüft haben wollte. „Komm da rüber.“ Verständnislos folgte ihm Kagome, noch immer müde, noch immer schockiert von der vergangenen Nacht, die mit dem Auffinden von zwei Toten und einem verletzten, bekannten, Wolfsdämon auch am Tag nicht besser wurde. Kurz darauf entdeckte sie freilich in einem Gebüsch die Ursache des seltsamen Verhaltens des Fürstensohnes. „Das ist doch das Motorrad ...“ „Von Miroku, ja.“ Inu Yasha ließ Kouga zu Boden. „Sango war auch hier. Was treiben die Zwei denn, statt hier zu warten? Und wohin sind sie jetzt?“ „Vielleicht zum Kloster, um den Mönchen zu helfen“, schlug Kagome vor, kniete aber nieder. „Kouga? Geht es?“ „Keh, der ist ein Dämon, das sagte ich dir doch schon.“ Aber Inu Yasha drehte sich um, da der junge Wolf leise antwortete: „Ja, ich werde überleben, danke, meine Liebe. Aber was treibt euch … ich meine, was treibt Sie, Inu Yasha-sama, denn hier her?“ Der erkundigte sich prompt: „Hast du irgendwo meine Leute gesehen? Miroku und Sango?“ „Nein.“ Das war etwas peinlich so versagt zu haben und so erklärte Kouga, wenngleich mühsam: „Ich wollte ...“ Halt. Das war zwar nur ein Halbhund, aber wenn der seinem Bruder oder Vater von diesem Gespräch berichtete, was der sicher musste, sollte es für ihn selbst nicht noch unangenehmer werden. „Sesshoumaru-sama befahl mir sie zu sichern und sie ins Schloss zu bringen. Ich kam an, da war dieser Bannkreis.“ „Möchtest du etwas trinken?“ fragte Kagome besorgt. „Inu Yasha! Jetzt lass ihn doch in Ruhe. Ich suche Wasser.“ Sie hätte ihre Worte am liebsten verschluckt. Sie redete hier mit dem Fürstensohn! Sie sollte sich wirklich zusammennehmen, Müdigkeit hin oder her. „Geht nicht.“ Wie stünde er denn gegenüber Vater da, dem er versprochen hatte alle heil ins Schloss zu bringen? Außerdem: „Der ist ein Dämon, Kagome, zum dritten Mal. - Also, Kouga, was ist dann passiert? Leben die Zwei noch?“ fuhr er in plötzlicher Besorgnis fort. Jetzt erst begriff das Menschenmädchen, dass es wohl nicht nur um den jungen Wolf ging. Sie holte erschrocken Luft und betrachtete das sorgfältig abgestellte Motorrad. Ja, wo waren die Zwei? Was war ihnen zugestoßen? Wieso sollte Kouga sie sichern? Und wieso befahl ihm das der COO, nein, hier draußen war Sesshoumaru ja wohl der Erbprinz. Du liebe Zeit. Wo hatte sie nur ihren Kopf gelassen? In der Müdigkeit und den Aufregungen der letzten Stunden wohl irgendwo an der Garderobe abgegeben. „Keine Ahnung“, musste Kouga gestehen und rieb sich den schmerzenden Kopf. „Soweit kam ich gar nicht. Wie gesagt, ich blieb an dem Bannkreis stehen, wollte mal ihn mir angucken. Aber er ist wahnsinnig stark, ich wäre da nie durchgekommen. Ich konnte ja nicht einmal dahinter sehen. Es war wie Nebel. Und plötzlich hörte ich etwas, wie aus dieser Nebelwand. Tja. Und dann schoss förmlich eine Feuerlohe auf mich zu.“ Er musste eine Pause machen. Aufstehen wäre noch immer ein Ding der Unmöglichkeit. Da er erfreut jedoch bemerkte, dass Kagome ihn musterte, lächelte er sie an. „Ich werde mich erholen, sicher, meine Liebe.“ Inu Yasha musste seinen Ärger niederkämpfen. „Wie wäre es mit einem ordentlichen Bericht!“ knurrte er. Wieso hatte dieser dämliche Wolf dauernd Augen für SEINE Freundin? Und er hoffte doch, dass sie sich trotz dieser turbulenten Nacht vielleicht wenigstens wieder im Chat treffen würden. Während ihn das Menschenmädchen etwas anstarrte – das war eindeutig wieder die dämonische Seite und nicht Reddemon, sie MUSSTE sich zusammennehmen - , verstand der im Großen Krieg ausgebildete Kouga den Hinweis. „Wie gesagt, ein Feuerstoß, dem ich gerade noch ausweichen konnte, dann kamen noch so einige. Ich bin schnell, aber es erwischte mich doch immer wieder. Vor allem, weil ich diese dämlichen Typen nicht sehen konnte. Endlich kamen sie aus dem Bannkreis, als ich mal länger liegenblieb, um sie anzulocken. Einer sah ja aus wie ein Menschen, naja, wie ein Mönch.“ Kagome erinnerte sich mit einem gewissen Schauder an den Mönch, der ihrer Mutter Narakus Erpresserbrief gegeben hatte, und sagte das auch. „Naraku?“ Inu Yasha hatte mit dem sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen. Und auch sein Vater würde das haben, zumal, wenn dessen Leute einfach seine Boten angriffen. „Ein Mönch, na toll. Und der Andere?“ „Ein feuerspuckender Mönch, um genau zu sein.“ Kouga stellte fest, dass er es hasste auf dem Boden zu liegen und zu diesem Halbhund aufblicken zu müssen. Immerhin guckte der ihn an und drehte ihm nicht, wie der Erbprinz immer den Rücken zu. Arrogante Hunde! „Der Andere, ja, der war echt komisch. Er sah fast aus, als ob er auf einer Holzplatte saß, aber die war mit ihm irgendwie verbunden und vor allem – der hatte etwas wie ein Kanonenrohr. Du weißt schon, ich meine, Sie wissen schon, diese Dinger, die verboten sind. Da kam auch Feuer raus. Man, ich hüpfte ganz schön hin und her, wurde auch immer wieder getroffen, bis mir endlich was einfiel. Irgendwie, frage jetzt nur nicht wie, schaffte ich es, das Rohr zu verstopfen. Ich wollte noch zurück, war aber schon ziemlich langsam geworden, wenig Energie und viele Verletzungen. So hat´s mich auch noch erwischt. Und die Zwei?“ „Die sind tot.“ Inu Yasha dachte nach. Er sollte die doch alle heil zurück zu Vater bringen, oder? Wenn er jetzt sein komplettes Vorzimmer suchen ging, wer wusste, was den Beiden hier dann wieder einfiel. Er hatte nie zuvor ein Kommando erhalten und vermutete gerade schwer, dass das nicht an seinem Unvermögen gelegen hatte, wie er immer geglaubt hatte, sondern weil Vater wusste, dass eine Gruppe schwerer zu hüten war als ein Sack Flohgeister. „Ihr Beide bleibt hier und bewegt euch nicht von der Stelle. Ich suche Sango und Miroku.“ Naja, Kouga konnte momentan kaum weglaufen, aber womöglich beschloss Kagome, dass sie heute Nacht genug von Dämonen hatte? Und wenn Naraku in der Gegend war, der hatte doch so einige Leute. Schön, sicher zwei weniger, da die wohl Kouga in jeder Hinsicht getroffen hatten, aber immer noch zu viel für Miroku und Sango. „Du solltest, ich meine, Sie sollten dann nicht in den Bannkreis gehen,“ warf Kagome ein. „Sie sind doch auch ein Dämon.“ „Keh!“ Und weg war er. „Er ist immerhin der Sohn des Taishou.“ Kouga legte sich bequemer hin. „Aber, sag mal, Mädchen, Kagome, was tust du hier mit dem Halbhund?“ „Befehl des Fürsten!“ Sie wich aus, das war klar, aber sie wollte weder ihre Blamage noch die Sache mit Naraku an die große Glocke hängen. „Jetzt erhole dich etwas, auch, wenn du ein Dämon bist.“ „Alles, was du sagst, Kagome.“ Aber der junge Wolfsdämon schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Regeneration.   Bankotsu gefiel die Sache immer weniger. Inzwischen waren drei seiner Leute noch immer nicht ansprechbar und er meinte in der Entfernung Kampfgeräusche gehört zu haben. Mukotsu, Renkotsu, Ginkotsu, keiner war mehr zu erreichen. Da es taktisch mehr als unklug gewesen wäre, seinen Auftraggeber davon in Kenntnis zu setzen, schickte er Suikotsu und Jakotsu auf Patrouille innerhalb des Bannkreises – zur Sicherung, und uneingestanden auch auf die Suche nach den Kameraden. Laut Naraku sollte hier bald ein ausgewachsener Drachenprinz in schlechter Laune aufkreuzen – da wäre es besser, wären sie gemeinsam und vorbereitet. Als Jakotsu nach einer halben Stunde zurückkehrte und meldete, er habe zwei ihrer Kameraden tot außerhalb des Bannkreises aufgefunden, offenbar nach schwerem Kampf, schrieb der Sicherheitsexperte auch Mukotsu ab. Wer tötete seine Leute? Er sollt Naraku davon informieren, das war klar, aber den gleichzeitig auch sichern. Was jetzt? „Wo ist Suikotsu?“ „Wie du gesagt hast, geht er nach Norden, den Weg da runter, und guckt sich die Gegend im Bannkreis und wohl auch außerhalb an. Wieso?“ „Dann sichere du den Westen. Dort gibt es Höhlen, die bis hier her hochführen. Wir haben einen Auftrag.“ Der so feminin erscheinende Mann rückte sein Schwert gerade: „Der Erbprinz ist mir entkommen, aber vielleicht kommt der Kleine mit den Öhrchen mich besuchen.Und, was machst du?“ Gewöhnlich hätte Bankotsu eine solche Frage nicht geduldet, aber er konnte es sich nicht leisten seine letzten Mitstreiter zu verärgern. Und Jakotsu war einer der Besten. „Der sollte in Papas Schloss sitzen. Ich informiere Naraku, dann werde ich mir den Süden vornehmen. Im Osten liegt ja der Steilabfall, da kommt nur ein Flugdämon hoch. Und der sollte am Bann scheitern.“ „Ja, sicher, Dämonen kommen nicht durch den Bann. Aber – wieso waren die Zwei dann tot und draußen?“ „Weil sie Narren waren und den Bannkreis verlassen haben. Womöglich liefen sie Sesshoumaru in die Klauen oder sonst wem.“ Dem Drachen gar? Aber nein, erstens konnte der noch nicht hier sein und zweitens hätte der nichts von ihnen übrig gelassen. Sie hatten das Kloster angezündet, sich an den Flammen erfreut und waren daraufhin leichtsinnig geworden. So weit, so schlecht. Hm. Suikotsu wollte sich auch außerhalb des Bannkreises umsehen? Von wo kam der Drachen? Von Norden? „Gut, dann geh jetzt, ich erstatte Bericht und mache mich dann auf den Weg. Wir erledigen unseren Auftrag immer!“ Er griff jedoch zuerst zu seinem Handy. „Suikotsu?“ Der hob prompt ab.“ Ja?“ „Wo bist du?“ „Am unteren Ende des Hanges, im Norden. Bislang ist mir nichts aufgefallen.“ Der Mann in der blauen, altmodischen Kleidung hielt das kleine Telefon in der Linken, denn an seiner Rechten befand sich ein Handschuh aus Stahl mit scharfen, mörderischen, Klingen. „Gut. Pass auf.“ Für einen Augenblick überlegte der Anführer, ob er ihn nicht warnen sollte. „Und vor allem, wenn etwas nach Drache aussieht, verschwinde sofort im Bannkreis und erstatte Bericht.“ „Ja, verstanden. Hier sieht es aber nicht nach Drache aus. Und es ist schön übersichtlich, da ist ja nur die Straße Richtung Hauptstadt und ein kleines Wäldchen.“ Suikotsu sah noch einmal hinüber. In den Sonnenstrahlen des frühen Vormittags schien es ihm, als habe da etwas aufgeblitzt. Metall? „Äh, ich überprüfe hier weiter.“ „Gut.“ Bankotsu legte auf und wählte erneut. „Ah, Herr Naraku. Meine Männer sind nun rund um den Berg postiert. Von wo kommt der Prinz genau?“ Der Unternehmer ließ sich seinen Ärger nicht anmerken. „Das weiß ich leider nicht.“ Schließlich musste der vorsichtig sein, um nicht erneut dem Heer in die Pfoten zu laufen. „Sobald ich das weiß, rufe ich dich an, damit ihr euch dort zusammenziehen könnt.“ Um als Gastgeschenk für Ryuukossusei zu dienen. „Irrte ich mich, oder fand ein Kampf statt?“ „Sie kennen doch meine zwei Feuerfreunde.“ Bankotsu wollte nicht direkt lügen. „Das Kloster brennt ja.“ Freudensalute dieser Narren, also. Naraku seufzte. Nun ja, wer an die Spitze kommen wollte, musste eben auch mit Narren auskommen. Die konnte man später entsorgen, wie es der Taishou offensichtlich getan hatte, da sich in seinem Umfeld keiner mehr befand. „Wir sichern auch die Höhlenzugänge nochmals.“ „Gut.“ Nun ja, zumindest Bankotsu war sein Geld wert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)