Mit Feuer und Flamme von A-mein-C-tut-W (Das erste Jahr) ================================================================================ Prolog: -------- Leichter Seegang, kein einziges Lüftchen wehte. Die Sonne stand hoch über dem Meer vor der von Seto Kaiba gebauten Duellakademie. Das Wasser brach sich an den Klippen und kräuselte sich am Sandstrand auf der anderen Seite der Insel, die einsam ums allein das Bild eines endlosen Ozeans zunichtemachte. Auch im Hafen dieser Insel ging nichts Ungewöhnliches vor sich, bis auf das Schiff, welches darauf zusteuerte. „Und du bist dir wirklich sicher, dass dein Auge jetzt wieder in Ordnung ist?“ „Ja, Dad.“ antwortete Marvin leicht gereizt nachdem sein Vater ihm zum wahrscheinlich fünften Mal dieselbe Frage gestellt hatte. „Du kennst mich doch. Ich habe schon so viele dieser verfluchten Bindehautentzündungen ertragen müssen, da kommt´s auf diese eine auch nicht mehr an, denke ich.“, sprach der angehende Duellakademie-Student weiter in den Hörer seines Mobiltelefons. „Wer weiß? Vielleicht hat gerade diese eine, die mich an der rechtzeitigen Ankunft auf der Insel gehindert hat, endlich die Immunität meines Körpers ausgelöst, die ich so herbeisehne.“ Der Jugendliche, dessen Haarfarbe ein dunkles Grün aufwies, erinnerte sich nur ungern daran, dass er zwar die Aufnahmeprüfung für die Akademie bestanden hatte, allerdings aufgrund einer besagten Bindehautentzündung die Überfahrt zur Insel nicht hatte antreten können. Deswegen trat er sie genau jetzt, eine Woche später, an. Ra sei Dank kannte seine Mutter durch ihren Job den Fährmann, der das Boot gerade in den Hafen einlaufen ließ, denn Kanzler Sheppard, so hieß der Direktor, hatte ihm per Mail mitgeteilt, dass er Marvin gerne auch eine Woche später noch als Schüler aufnehmen könnte, allerdings müsste er selbst nach einer Transportmöglichkeit suchen. „Wir legen in zwei Minuten an, mach´s bitte kurz, Elhort.“ Ertönte die Stimme von Fährmann Jenkins (Spongebob-Referenz!) aus dem Hintergrund. „Tja, du hast´s gehört, Meister. Ich muss Schluss machen.“ sagte Marvin, woraufhin sein Vater antwortete: „Ja, sieht ganz so aus. Also, kleiner Meister: ich hoffe, dass du eine Menge Spaß hast, neue Freunde findest und den Unterricht nicht auf die leicht Schulter nimmst. Du musst viel lernen, wenn du ein echter Duellant werden willst, aber das weißt du wahrscheinlich besser als ich. Und vergiss bitte nie: du bist unser Sohn; was auch immer passiert, wir halten immer zu dir und drücken dir immer die Daumen, sollte dir jemand einen Stein in den Weg legen.“ Er machte eine kurze Pause und füge dann noch hinzu: „Ach ja, und wenn du eine Freundin findest, bin ich der Erste, dem du Bescheid gibst, ok?“ Marvin lachte auf. „Was auch immer du meinst, Dad. Hey, ich lass´ bald von mir hören. Sag´ Mom Grüße von mir.“ „Werde ich machen. Also, bis dann! Wir lieben dich.“ Marvin sagte auch noch kurz Tschüss und legte dann auf. Direkt danach legte das Boot an der Duellakademie an. Marvin drehte sich um und sah zu Mr. Jenkins, der für ihn den Landungssteg ausklappte. „So, wir sind da! Ich muss gleich wieder weiter, also viel Glück, Junge!“ sagte der etwas ältere Mann mit einem Lächeln und gab Marvin einen leichten Klaps auf die Schulter, als dieser an ihm vorbeilief. Marvin bedankte sich für seine Hilfe und drückte ihm etwas Trinkgeld in die Hand, bevor er von Bord ging. Er winkte noch eine kurze Zeit dem Boot nach, als dieses gleich wieder wegfuhr. Danach drehte er sich um und nahm die Umgebung in Augenschein. Es war tatsächlich kein Traum! Das große Hafenbecken, der Leuchtturm ganz am Rand und in der Ferne konnte man schon das hauptsächlich orangefarbene Gebäude der Akademie sehen. Endlich… Endlich sollten Marvins Träume, ein großartiger Duelant zu werden, in Erfüllung gehen. Er holte tief Luft und rannte los direkt auf das Gebäude zu. Marvin Elhort, der Nachzügler und selbsternannte zukünftige König der Spiele, war endlich auf der Duellakademie eingetroffen. Auf seinem Weg über den doch recht großen Campus sah er auch schon allerhand Studenten die sich unterhielten, Duel Monsters ohne Disk an einem Tisch spielten oder andere Sachen unternahmen. Einmal erblickte Marvin sogar ein leibhaftiges Duell mit Hologrammen zwischen einem Ra und einem Slifer, welches er sich zu gerne angesehen hätte, aber leider keine Zeit hatte. Von ein paar Seiten erhielt er fragende Blicke als er geradewegs auf das Haupttor der Duellakademie zu sprintete, aber er schüttelte sie ab und kam vor dem massiven Gebäude zu einem Stopp. *Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich jetzt wahrhaftig hier stehe, obwohl mir das Schicksal wieder einen Keil zwischen die Beine geschmissen hat. Naja, besser später als nie, was?* dachte der türkishaarige Junge und griff rasch in die Deckbox, die an seinem Gürtel hing um sein Deck noch einmal kurz zu betrachten. Marvin ließ seinen Blick über jede einzelne Karte schweifen, bevor er zustimmend nickte und mit klopfendem Herzen die Duellakademie betrat. Es war gigantisch. Schon ein Blick auf das Innere der Akademie reichte um ihm zu sagen, dass er sich hier mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verlaufen würde. Aber sinnloses Trödeln nutzte nichts, der Direktor erwartete ihn! „Na dann mal los.“ seufzte Marvin und machte sich auf die Suche. Um es kurz zu machen: seine Befürchtungen hatten sich mehr als bewahrheitet. Er war am Kartenshop rausgekommen, am Duellfeld, einmal sogar wieder am Eingangsbereich, aber das Büro von Kanzler Sheppard blieb verschwunden. Fertig mit den Nerven schlurfte der Junge den Gang entlang bis er ein paar Gesprächsfetzen aus einer Ecke mitbekam: „…ich kann es schon noch kurz in sein Büro bringen, überhaupt kein Problem…“ Im nächsten Moment öffnete sich schräg rechts vor ihm eine Tür und ein schlanker, bebrillter Mann mit einem schwarzen Zopf trat heraus. Er hielt eine schmale, schwarze Mappe mit einem wichtig aussehen Motiv auf der ersten Seite in der Hand, wobei er auch noch eine Katze im Arm hielt. Könnte das…? „Hallo, entschuldigen sie bitte!“ Professor Banner wandte den Kopf in die Richtung, aus der diese Stimme gekommen war. Vor ihm stand ein ihm unbekannter Junge mit dunklen, grünen Haaren und stechenden, Augen mit derselben Farbe. Ein imposanter Zahn eines Hais prangte auf seiner Brust, den er an einer Lederkette um den Hals trug. Das weiße T-Shirt, das der Unbekannte unter einer dunkelblauen Weste trug, ließ diesen nur noch mehr hervorstechen. Dafür waren sowohl seine dunkelgrauen Jeans als auch seine schwarzen Schuhe eher gewöhnlich und nicht näher erwähnenswert. „Kann ich dir helfen?“ frage Banner mit einem freundlichen Lächeln. „Kommt drauf an, ob sie wissen wo das Büro von Kanzler Sheppard ist.“ Lautete die Antwort des Jungen, woraufhin dem Professor ein Licht aufging. „Sieh an, dann musst du wohl unser verspäteter Neuzugang sein.“, sagte er zu dem Grünhaarigen, welcher nickte. „Freut mich, dass du es zu uns geschafft hast. Mein Name ist Lyman Banner, Professor an der Akademie und außerdem Hauslehrer der Unterkunft Slifer Red. Vielleicht ja auch bald deiner?“, stellte Banner sich vor. „Und das hier (er hielt den Kater in seinen Armen kurz hoch) ist Pharao.“ „Ich bin Marvin Elhort, freut mich und ja, vielleicht?“ Marvin wollte es Prof. Banner nicht sagen, aber eigentlich wollte er sein Akademiedasein nicht gerade in der Slifer Red – Unterkunft anfangen. Er dachte aber, dass sein Gegenüber das vielleicht in den falschen Hals kriegen könnte und hielt lieber den Mund. Das war auch gut so, denn wie es der Zufall wollte hatte sich der Professor gerade auf den Weg zum Büro des Kanzlers machen wollen. Der Weg war tatsächlich einer gewesen, den Marvin noch nicht ausprobiert hatte und doch ein bisschen versteckt war, also tat er sich etwas Gutes und merkte sich den Weg zum Büro genau, falls er mal wieder dorthin sollte. Der Weg führte über einen Fahrstuhl und ein paar weitere Gänge, bis sie schließlich vor zwei Türen standen, die sich beim Näherkommen automatisch öffneten. Dahinter sah Marvin endlich die Person nach der er gesucht hatte: den Kanzler. Jener erhob sich nach dem Anblick des Jungen auch sofort, um ihn standesgemäß willkommen zu heißen. „Ah, du bist wohl Marvin. Ich freue mich, das du es trotz Schwierigkeiten zu uns geschafft hast.“ sprach er in einem ruhigen, höflichen Ton und schüttelte Marvins Hand. „Ich bin Kanzler Sheppard. Willkommen auf der Duellakademie!“ Er war ein doch recht großgewachsener, bärtiger Mann in einem weinroten Mantel, dessen Glatze die Sonne reflektierte, die durchs Fenster schien. „Ich freu´ mich auch, Kanzler Sheppard! Ich danke ihnen vielmals!“ antwortete Marvin und machte sich keine Mühe, seine Freude zu verbergen, was Sheppard und Banner nicht entging und ihnen ein Lächeln ins Gesicht brachte. „Nun mal nicht so voreilig! Unser Neuankömmling hat davor noch etwas zu tun!“ ertönte da plötzlich eine schrille Stimme die Ähnlichkeiten mit der eines bestimmten sprechenden Schwammes hatte der bei Marvin häufig in der Glotze gelaufen war. Als der türkishaarige Junge zu der Quelle der Stimme sah, musste er sich erstmal anstrengen, nicht sofort laut loszulachen. Die Person trug ihr hellgelbes Haar in einem Pferdeschwanz, hatte fingerdick violetten Lippenstift aufgetragen und der dunkelblaue Duellblazer, indem sie steckte, hatte rosa Rüschen an den Öffnungen für die Arme. Rosa! „Entschuldigen sie bitte, gnädige Frau, aber was genau muss ich denn noch machen?“ fragte Marvin vorsichtig, woraufhin sich das Gesicht der jetzt zornigen Person verzerrte. „Ich muss doch sehr bitten, du unverschämter Lümmel! Ich bin der Fakultätsdekan an dieser Akademie, Dr. Vellian Crowler!“ keifte der wütende Mann (?) und zeigte auf Marvin. „Und wenn du es wissen willst: wir haben hier strikte Regeln, was das Versäumen des Unterrichts angeht, aus welchem Grund es auch immer geschehen sein soll! Wegen deiner Verspätung wirst du dich mit einem Schüler hier duellieren müssen und wenn du mit Pauken und Trompeten versagst, wovon ich stark ausgehe, kannst du gleich wieder deine Sachen packen und nach Hause fahren!“ „Aber, aber! Beruhigen sie sich, Crowler! Das ist doch nicht das erste Mal, dass sie jemand eine Frau nennt oder ihren Titel weglässt.“, beschwichtigte Kanzler Sheppard den furiosen Doktor, bevor er sich wieder Marvin zuwandte. „Aber er hat nicht unrecht. Bevor du deine jeweilige Unterkunft beziehen kannst, würden wir deine Fähigkeiten gerne noch einmal kontrollieren. Keine Sorge, es wird ein Schüler auf deinem Niveau sein.“ Dann wurde er kurz ernst. „Aber sollte es wirklich so verlaufen, dass du in diesem Duell wirklich gar nichts hinbekommst, wirst du uns tatsächlich gleich wieder verlassen müssen, wie Dr. Crowler bereits sagte.“ Aber sin gutes Gemüt zeigte sich auch gleich wieder. Er legte eine Hand auf Marvins Schulter. „Aber nicht nervös werden! Du musst noch nicht einmal unbedingt gewinnen, zeig uns einfach, was du kannst. Sieh es als Präsentation deines Talents!“ Marvin nickte und grinste herausfordernd. „In Sachen Duelle will ich immer unbedingt den Sieg nach Hause holen, ich bin also immer bereit für sowas! Wir können gleich anfangen!“ „Das höre ich gerne.“ antwortete Kanzler Sheppard. „Jetzt müssen wir nur noch einen geeigneten Gegner für dich finden…“ „Wenn sie erlauben, Kanzler Sheppard…“, mischte sich Crowler plötzlich ein. „Das habe ich bereits erledigt.“ Das beunruhigte Marvin und verwirrte die anderen beiden etwas. Im nächsten Moment waren auch schon sich nähernde Schritte zu hören. Die Türen zum Büro öffneten sich und herein trat ein Junge in Marvins Alter. Er trug einen blauen Mantel, gehörte also offensichtlich zu Obelisk Blue. Seine abstehenden, schwarzen Haare bildeten einen ziemlichen Kontrast zu seinem bleichen Gesicht. „Sie wollten mich sehen, Dr. Crowler?“ fragte er. Als er Marvin erblickte, wandelte sich sein Gesichtsausdruck zu einem herablassenden Grinsen. „Sieh an, ist das der Kerl mit dem ich mich duellieren soll? So stark sieht der gar nicht aus!“ Kanzler Sheppard sah nicht wirklich glücklich aus. „Augenblick Mal, Crowler, wollen sie damit sagen das Chazz Marvins Gegner sein soll? Was denken sie sich dabei?! Er soll einen ebenbürtigen Gegner haben, nicht einen der Besten der Neuzugänge!“ Kapitel 1: Zeit, sich zu beweisen! (Teil 1) ------------------------------------------- Schon vom ersten Zeitpunkt an war Chazz der Neue unsympathisch. Er kam mir nichts, dir nichts eine Woche später und natürlich hatte Crowler, der Zuspätkommer hasste, ihn dazu anstiften müssen den Kerl vollkommen fertig zu machen. Er mochte Zuspätkommer ja auch nicht sonderlich aber dieser hier stahl ihm seine kostbare Zeit! Und dann auch noch diese dämliche Halskette! Naja, er würde ihm schon zeigen, dass er nicht einfach kommen kann, wann er will und dann in ein Haus hohen Ranges eingeteilt wird. Apropos Neuer, der machte gerade schon wieder den Mund auf. „Chazz? Dein Name ist Chazz?“, fragte der Grünhaarige mit großen Augen. „Der Chazz von Obelisk Blue? Den die Anderen `Truesdales Nachfolger´ nennen?“ Das stimmte Chazz schon erheblich besser. Ihm hatte es schon immer gefallen, Lobpreisungen zu erhalten. „Sieh an, du hast auf dem Weg hierher also schon von mir gehört.“, meinte Chazz selbstgefällig. „Aber keine Sorge, ich werde mich in unserem Duell so gut es geht zurückhalten.“ *Wer´s glaubt! Ich freu´ mich schon auf seine bitteren Tränen, wenn ich ihn in hohem Bogen wieder rausschmeiße!*, dachte er sich nur, während er das sagte. Crowler stellte sich hinter ihn und legte einen Arm auf seine rechte Schulter, was Chazz anwiderte. „Ja, ja. Du warst sowohl in der theoretischen als auch in der praktischen Prüfung relativ überragend, und zwar so, dass du jetzt zwischen Ra Yellow und Obelisk Blue stehst. Dieses Duell ist unter anderem auch dazu da, diese Sache zu klären. Chazz ist sozusagen unser Aushängeschild der neuen Obelisk Blue -Schüler, wer könnte da dann besser in Frage kommen als er?“ fragte der Doktor und blickte breit grinsend in die Gesichter von Sheppard, Banner und dem Neuen, dessen Namen Chazz noch nicht kannte, ihn aber auch nicht sonderlich interessierte. „Nein, nein. So geht das doch nicht!“, widersprach Prof. Banner. „So viel können wir dem Jungen doch noch nicht zumuten! Er ist gerade erst angekommen!“ Kanzler Sheppard pflichtete ihm bei: „Ja, und außerdem habe ich das Gefühl dass sie Chazz nur ausgewählt haben, um Marvin nur wegen zu spät kommen möglichst hart ranzunehmen. Geben sie´s schon zu: wenn´s nach ihnen gehen würde, müsste der Junge gleich wieder nach Hause.“ „Was? Aber nein, wie kommen sie denn darauf?“, versuchte sich Crowler zu verteidigen; Sheppard hatte genau ins Schwarze getroffen. Chazz sah während der Diskussion die ganze Zeit mit hochgezogenen Augenbrauen zu dem Neuen, der offenbar Marvin hieß. Der hielt seinem Blick stand und seine Gesichtszüge verzogen sich, so als ob sie „Ich akzeptiere!“ sagen wollten. Marvin räusperte sich, und alle waren still. „Nur keine Sorge, wir suchen einen anderen Duellanten…“ sprach Sheppard mit einem beruhigendem Ton, doch der Junge sagte: „Das wird nicht nötig sein – wenn es sein muss, werde ich gerne gegen Chazz antreten.“ *Ausgezeichnet!* dachte sich Chazz und seinem Grinsen nach zu urteilen dachte Crowler genau dasselbe. „Was? Bist du dir sicher?“ fragte der Direktor entgeistert. „Du musst das wirklich nicht!“ wieder holte Prof. Banner doch Marvin beharrte auf seiner Entscheidung. „Wenn wir in diesem Fall gleich anfangen können, ist es mir recht. Ich hasse nämlich Wartezeiten, müssen sie wissen. Außerdem kann ich mir so gleich ein Bild vom Talent eines solchen Könners machen.“ Das wiederum brachte Chazz zum Schmunzeln. Der Junge war zwar neu, hatte aber dafür für jede Situation eine gute Wortwahl. Er war jetzt schon beeindruckt von Chazz, obwohl er ihm noch nie zugesehen hatte, schien aber gleichzeitig kein Schoßhündchen wie diese beiden Versager Taiyou und Raizou zu sein. Er könnte ihm ja eine Chance geben… ja klar, guter Witz! „Sehr schön! Dann ist ja alles beschlossen!“, freute sich Crowler. „Dann sollten wir uns gleich auf den Weg zur Arena machen, was? Vorausgesetzt natürlich, du hast dein Deck bei dir.“ „Nur keine Sorge, das habe ich immer!“ „Sehr gut, dann lasst uns endlich gehen!“ sagte Chazz ungeduldig. Crowler und Marvin stimmten dem zu und verließen sogleich das Büro des Rektors. Banner und Sheppard hofften nur, das der Neue sich nicht zu viel vornahm bevor sie ihnen folgten. „Ach ja, kann ich die anderen Studenten sagen, dass sie dir und Chazz zuschauen können oder willst du, das wir fünf unter uns sind?“ fragte Crowler im Laufen und Marvin antwortete grinsend: „Die anderen Studenten können ruhig auch kommen, ich hab nichts zu verbergen. Wer weiß, vielleicht werden ein paar ja meine Fans?“ *Ja klar, träum weiter du Niete!* dachte der Doktor säuerlich und schickte eine Sprachnachricht an alle Schüler. „Wie sollen sie denn deine Fans werden, wenn du nach zwei Zügen schon erledigt bist?“ provozierte Chazz den Grünhaarigen. „Sie werden vielmehr deine Buh!-Rufer und ich glaube nicht, dass du das willst.“ Marvin biss nur die Zähne zusammen. Er hatte vermutlich schon damit gerechnet, dass Chazz so ein Typ Mensch war… Jaden, Syrus und Chumley aßen gerade zu Mittag als sie eine Nachricht auf ihren PDAs empfingen: „Liebe Schüler! Ein paar von euch wissen es vielleicht schon, aber wir haben heute einen Nachzügler empfangen, der sich in fünf Minuten in der Hauptarena duelliert! Wer Lust hat, kann gerne kommen und zusehen.“ Das machte Jaden hellhörig. „Ein Neuer und er duelliert sich? Spitze! Da muss ich hin!“ rief er und wandte sich an seine Zimmerkameraden. „Kommt ihr mit?“ „Eigentlich habe ich keine Lust, aber ihr zwei könnt ruhig gehen. Ich passe dann solange auf euer Mittagessen auf.“ sagte Chumley hoffnungsvoll doch seine Zimmergenossen kannten seine Masche mittlerweile. „Das kannst du vergessen, wir nehmen unser Essen mit.“ , antwortete Jaden lachend und Syrus nickte. „Aber du kannst trotzdem mit uns kommen, wenn du willst. Vielleicht lernst du ja was!“ Chumley seufzte. „Ach, na gut…“ Und so machten sich die drei auf den Weg zur Akademie. Vor dem Haupttor trafen sie aber überaschenderweise auf Bastion. „Du hier?“ fragte Jaden positiv überrascht. „Wieso denn nicht? Ich bin immer auf der Suche nach neuen Strategien und vielleicht hat der Neue ja was in petto, was ich verwenden könnte.“, antwortete Bastion. Zusammen betraten sie die Arena, oder zumindest wollten sie das, denn eine weibliche Stimme bat sie, noch kurz zu warten. Die Stimme gehörte Alexis, der Königin von Obelisk Blue. „Ach, hallo! Ähm…“, begann Jaden und musste kurz nachgrübeln. Wie hieß dieses Mädchen noch gleich? Allerdings kam Bastion ihm zuvor. „Du bist Alexis Rhodes, die Königin von Obelisk Blue, richtig? Schön dich kennenzulernen.“, begrüßte der Einserschüler die Blonde, die den Gruß erwiderte. „Und du bist Bastion Misawa von Ra Yellow, den alle als Genie bezeichnen. Freut mich auch.“ Die beiden schüttelten kurz die Hände, bevor das anstehende Duell wieder an die Tagesordnung gesetzt wurde. „Wir sind wegen dem Duell von dem Nachzügler hier und du?“ fragte Syrus und Alexis nickte. „Als stolzer Student an der Duellakademie sollte man sich kein Duell entgehen lassen!“ Der Rest nickte und zusammen traten sie ein. „Das schein der Rest aber nicht so zu sehen.“, bemerkte Chumley zu Recht, denn außer ihnen herrschte gähnende Leere in der Arena, nur die Prüfer waren da. „Ist doch gut, dann können wir uns mal hinsetzen, wo wir wollen!“, meinte Jaden gewohnt fröhlich und suchte nach einem guten Platz. Als die Fünf die Zuschauerränge betraten saßen Kanzler Sheppard, Dr. Crowler und Prof. Banner schon auf ihren Plätzen. *Na toll, die Sliferniete…* dachte sich Crowler nur als er Jaden hörte der offenbar „gespannt wie ein Flitzebogen“ war. Kurz darauf kamen auch die beiden Duellanten in die Arena, die sich scheinbar unterhielten. „Das ist also unser Neuzugang, was? Eine coole Kette hat er da!“, sagte Jaden bevor er seinen großen Gegenspieler sah. „Warte mal… Chazz?“ „Er soll gleich gegen Chazz antreten? Das ist Wahnsinn!“ fügte Syrus hinzu, dem das Ganze gar nicht gefiel. „Er hat sich dafür ganz bestimmt freiwillig gemeldet. Dem wird´ ich nachher aber was erzählen, verlasst euch drauf!“ meinte Alexis in einem furiosen Ton. „Aber aber, meine Schüler! Ihr könnt unseren guten Chazz dafür nicht verantwortlich machen! Er hat sich freiwillig gemeldet, das stimmt, aber Kanzler Sheppard hätte auch jemand anderen für den Job gesucht – Marvin war mit Chazz als Gegner aber einverstanden.“ klärte Crowler die Truppe mit einem breiten Grinsen auf. *Das war ein Fehler, und zwar der letzte, den unser guter Zuspätkommer auf dieser Insel machen wird!* waren seine Hintergedanken. „Was? Ist das wahr, Kanzler Sheppard?“ Die Truppe konnte das nicht glauben. „Allerdings. Ich konnte es auch nicht glauben. Ich hoffe nur, der Junge weiß was er tut.“ Jaden und die Anderen nickten und wandten sich wieder zum Duellfeld, auf dem Chazz und Marvin schon Stellung bezogen hatten. „Hey, Neuer! Viel Glück! Gib´ dein Bestes!“ Marvin war schon überrascht dass nicht nur ein paar Schüler zu seinem Duell gekommen waren, sondern ihn auch noch anfeuerten. „Sieh´ mal an! Es sind tatsächlich ein paar Leute gekommen, die sich dein Versagen nicht entgehen lassen wollen!“, höhnte Chazz von gegenüber. „Bringen wir´s hinter uns! Bist du bereit, du Niete?“ Marvin nahm sich noch Zeit, Jaden „Daumen hoch“ zu zeigen bevor er ihm antwortete. „Wir können anfangen!“ Chazz grinste und aktiviere seine Duel Disk, ebenso wie Marvin. „Duell!“ Chazz: 4000 LP Marvin: 4000 LP Chazz machte den ersten Zug. „Ich fang´ an!“, sprach er laut als er die sechste Karte von seinem Deck zog. „Und schon geht´s los! Ich rufe meinen Chthonian Soldaten im Angriffsmodus!“ Vor dem Obelisk Blue – Schüler materialisierte sich ein muskulöser Krieger in schwarzer Rüstung, der ein beeindruckendes Krummschwert in der Hand hielt (ATK: 1200). „Dann lege ich noch eine Karte verdeckt ab. Das war´s fürs Erste.“ „Ich bin am Zug!“, kam es von Marvin. „Ich denke ich beginne mit meiner Ufo-Schildkröte!“ Sein Monster war eine Schildkröte, die ein kleines Raumschiff mit sich trug (ATK: 1400). „Dann legen wir mal los, meine Schildkröte! Greif´ Chthonian Soldat an!“ Marvins Monster zog sich in seinen Ufo-Panzer zurück, der einen Feuerstrahl von seiner Unterseite abfeuerte und den Soldaten vollständig einäscherte. Chazz: 4000 → 3800 LP „Das bringt dir gar nichts! Ich aktiviere die besondere Fähigkeit meines Soldaten!“, unterbrach Chazz. „Wenn er durch Kampf zerstört wird erhältst du denselben Schaden, den du mir zugefügt hast!“ Marvin zuckte kurz zusammen als auch seine Lebenspunkte um 200 abnahmen. Marvin: 4000 → 3800 LP „Anschließend lege ich noch zwei Karten verdeckt ab. Das war´s fürs Erste.“ „Gar nicht schlecht, aber noch lange kein Überflieger!“, meinte Chazz und zog seine Karte. „Hier ist mein Wiedergeborener Zombie – im Verteidigungsmodus!“ Sein neues Monster war ein in Lumpen gehüllter Untoter mit langen, silbrigen Haaren (DEF: 1600). „Außerdem aktiviere ich die Zauberkarte Verbergende Schwerter!“ Dutzende schwarze Schwerter kamen aus dem Himmel gefallen und blieben rund um Marvins Monsterkartenzone stecken. „Jetzt können deine Monster für zwei Züge ihre Kampfposition nicht ändern. Du bist dran.“ „Ich danke dir. Ich rufe meinen Kobold der tosenden Flammen!“ verkündete Marvin und neben der Telepathen erschien ein kleines Männlein mit einer Art Feuerstab in der Hand (ATK: 100). „Los, Kobold! Greif´ ihn direkt an!“ „Wie, direkt?“ fragte Syrus verwirrt als der Kobold einen Feuerball in Richtung Chazz feuerte und wandte sich an Bastion. „Der Kobold, den Marvin da auf dem Feld hat, kann die Monster auf gegnerischen Feldseite ignorieren und direkt angreifen. Immer.“, erklärte der Ra Yellow-Student. „Und nicht nur das. Er erhält auch noch 1000 zusätzliche Angriffspunkte, sollte der Angriff erfolgreich über die Bühne gehen.“ „Was ehrlich? Jedes Mal? Oh, Mann…“ antwortete Syrus, der von dieser Fähigkeit doch etwas Respekt bekam. Mittlerweile hatte Marvins Monster sein Ziel getroffen. Chazz: 3800 → 3700 LP Die Angriffspunkte des Kobolds stiegen auf 1100 und Marvin machte weiter. „Des Weiteren aktiviere ich meine verdeckte Karte, eine Falle bekannt als Gegenfeuer! Und so funktioniert sie: Wann immer eines meiner FEUER-Monster zerstört wird, werden dir 500 Lebenspunkte abgezogen. Das beendet meinen Zug auch schon wieder.“ „Das war alles? Na, mir soll´s recht sein!“, meinte Chazz und zog seine Karte. „Reif für ein paar Züge der Extraklasse, du Niete? Das solltest du zumindest, denn ich opfere meinen Zombie um Helpoemer aufs Feld zu rufen! Komm und zeig´ dich!“ Das als Tributbeschwörung gerufene Monster sah nicht arg anders aus als der Zombie; der einzige Unterschied war das sein dunkelblauer, dürrer Körper an ein gruselig aussehendes Instrument gekettet war. Und, das er auf der Brust noch drei weitere Münder hatte (ATK: 2000). „Na dann mal los! Greif´ Kobold der reißenden Flammen an! Abgesang der Unterwelt!“ Der Höllenbarde tat wie ihm geheißen und öffnete seine vier Münder, die eine grausig klingende Ode sangen deren Melodie den Kobold explodieren ließ. Marvin: 3800 → 2900 LP Dadurch aktivierte sich sofort das Gegenfeuer. Chazz: 3700 → 3200 LP „Dann lege ich noch eine Karte verdeckt und das war es dann auch schon.“ Sagte Chazz mit einem hämischen Grinsen. *Hahaha, jetzt hab´ ich dich! Na los, ruf´ ein Monster auf, das Helpoemer zerstören kann! Denn wenn nicht, werde ich ihn die ganze Zeit auf dem Feld lassen… Du bist in der Zwickmühle!* „Helpoemer… Eine wirklich hinterhältige Karte, das muss ich dir lassen, Chazz.“, äußerte Marvin als er seinen Zug begann. „Zunächst einmal spiele ich Topf der Gier! Er erlaubt mir, zwei weitere Karten zu ziehe.“ Der Grünhaarige sah sich seine neuen Karten an und hatte sogleich eine rettende Idee. „Ich aktiviere die Zauberkarte Seelentausch! Dadurch kann ich eines deiner Monster opfern, um ein hochstufiges Monster zu rufen! Und ich opfere Helpoemer um König Pyron zu rufen!“ Zum ersten Mal konnte Marvin beobachten, das Chazz´ hochmütige Fassade einen Riss bekam. „Brilliant! Besser hätte man es nicht machen können.“, lobte Bastion indessen Marvins Schachzug. „Der Helpoemer wartet nämlich immer nur darauf, im Kampf vernichtet zu werden, da er dann erst seine besondere Fähigkeit benutzen kann. Wenn Marvin ihn im Kampf zerstört hätte, wäre der Helpoemer auf seinen Friedhof gekommen und hätte jeden Zug eine Karte aus seiner Hand abgeworfen.“ Syrus war froh, dass es dem Ra Yellow-Studenten klar gewesen war, dass er diese Frage hatte. „Ich verstehe! Und da er jetzt geopfert wird, tritt dieser Fall nicht ein! Echt genial!“, sagte er. Auch die anderen waren von Marvins Spielweise mittlerweile beeindruckt. Chazz hingegen biss frustriert die Zähne zusammen, als das neue Monster, ein Mensch aus Flammen mit einem Feuerumhang, auf Marvins Feld erschien und Helpoemer verschwand (ATK: 1500). „Da ich durch Seelentausch nicht angreifen kann ist dass das Ende meines Zuges.“ „Das wirst du bereuen! Ich spiele meine verdeckte Karte, den Schrei der Untoten (Ruf der Gejagten)!“, verkündete Chazz als er seinen Zug begann. „Damit kann ich ein Monster von meinem Friedhof wieder auf mein Feld rufen!“ Zur Überraschung aller wählte Chazz aber nicht den Helpoemer, womit alle gerechnet hatten, sondern seinen Chthonian Soldaten. Marvin ahnte schon, das sein Gegner etwas plante. Und damit hatte er mehr als Recht. „Und weiter geht´s mit meiner zweiten verdeckten Karte, Infernomissachtende Beschwörung! Wenn ich ein Monster mit 1500 oder weniger Angriffspunkten speziell aufs Feld rufe, können wir beide so viele Monster mit demselben Namen aufrufen, also sag´ hallo zu zwei weiteren Chthonian Soldaten!“ Nun hatte Chazz drei Monster auf dem Feld (ATK: 1200). „Also gut, dann rufe ich zwei weitere Ufo-Schildkröten!“, kam es von Marvin als die Anzahl seiner Monster auf vier erhöht wurde. „Das spielt auch keine Rolle mehr, du Niete! Hier kommt die Ausrüstungszauberkarte Chthonian Allianz! Für jedes Monster mit demselben Namen erhält das Ziel satte 800 zusätzliche Angriffspunkte! Na los, zähl´ sie mal nach!“, meinte Chazz hämisch als einer der Soldaten einen massiven Boost bekam. Das Publikum sah mit weit aufgerissenen Augen auf die jetzt 3600 Angriffspunkte von Chazz´ Soldaten. „Ich habe außerdem noch keine Normalbeschwörung in diesem Zug durchgeführt, also mache ich das jetzt! Hier kommt mein Schädelsuchender Ritter!“ Zu den drei Soldaten gesellte sich ein berittener Knochenritter mit massivem Langschwert (1900 ATK). „Mach´ dich frisch, denn jetzt kannst du was erleben! Chthonian Soldat, zerlege eine seiner Schildkröten! Attacke!“, deklarierte Chazz als das Krummschwert seines Monsters eine der drei Ufo-Schildkröten in zwei Teile schnitt. Marvin: 2900 → 700 LP „Schädelsuchender Ritter, erledige noch eine!“ Und noch eine Ufo-Schildkröte schied dahin. Marvin: 700 → 200 LP Aber auch Chazz blieb nicht unbeschadet, denn Gegenfeuer war schließlich noch aktiv. Chazz: 3200 → 2200 LP Marvin schrie kurz auf, denn dieser rasante Verlust von 2700 Lebenspunkten schmerzte doch ziemlich. Auf der Zuschauertribüne war die Stimmung ziemlich im Keller. „Autsch, das hat gesessen.“, war das Einzige, was Jaden im Moment herausbekam. „Das sieht echt nicht gut aus!“, sagte Syrus mit besorgtem Ton. „Wenn das so weitergeht, wird Marvin verlieren, Leute!“ „Was erwartest du? Die Paarung war schon von Anfang an unfair. Er hat keine Chance mehr.“, zischte Alexis wütend und beäugte den Obelisken mit einem Blick, der ihn in ein Häufchen Asche verwandelt hätte, hätten Blicke töten können. Bastion trug zu der Konversation nichts bei, er schien schwer in Gedanken zu sein. *Gar nicht schlecht so weit, das muss ich zugeben.*, dachte sich Crowler argwöhnisch als er das Spielfeld betrachtete. *Aber das wird es jetzt ja wohl gewesen sein. Ich denke, für einen Einzug bei den Slifers könnte das grade noch reichen.* „Hahahaha! Was ist denn los, Neuling? Kalte Füße?“, höhnte Chazz. „Du brauchst dich dafür wirklich nicht schämen, würde mir wahrscheinlich genauso gehen, wirklich!“ Der Schwarzhaarige sah zu, wie Marvin langsam wieder auf die Beine kam. „Du siehst schon ziemlich fertig aus! Willst du nicht lieber aufgeben?“ Der Angesprochene sagte für einen Moment nichts, dann aber richtete er seinen stahlharten Blick auf seinen Gegner. „Das kannst du vergessen, Chazz! Wenn ich ein Duell schon verliere, dann mache ich das wenigstens mit Würde!“, rief Marvin mit felsenfester Stimme und griff zu seinem Deck, denn Chazz hatte einen Effekt ausgelöst. *Jetzt kommt´s drauf an. Mal sehen, ob ich mein erstes Duell hier auf der Insel gewinnen darf …was ich doch stark hoffe.*, dachte der Grünhaarige und atmete tief durch. Fortsetzung folgt… Kapitel 2: Zeit, sich zu beweisen! (Teil 2) ------------------------------------------- Chazz: 2300 LP Marvin: 200 LP Marvin atmete schwer während Chazz´ Monster (ATK: 3600, ATK: 1200, ATK: 1200) ihn niederstarrten. Die einzigen Karten auf seinem Feld waren König Pyron, eine Ufo-Schildkröte und Gegenfeuer; mit denen konnte er mal so gar nichts ausrichten, denn der Effekt eines Chthonian Soldaten würde ihm denselben Schaden zufügen und dann würde er verlieren. „Was ist denn los, Neuling? Kalte Füße?“, fragte sein überheblicher Gegenüber. „Aber das ist doch kein Problem. Würde mir bestimmt genauso gehen!“ Die Stimmung auf der Zuschauertribüne hielt sich ebenfalls in Grenzen, wenn man von Crowler absah natürlich. „Oh oh, das sieht ja gar nicht gut aus für unseren Neuling! Vielleicht ist diese Schule doch nicht der richtige Platz für ihn!“ meinte Crowler freudig, woraufhin er vom Rest der Anwesenden verachtende Blicke erhielt. „So würde ich das nicht sehen, Herr Kollege. Der Junge hat Chazz doch ganz schön überrascht als er seinen Helpoemer beseitigt hat.“, widersprach Prof. Banner. „Ich hab schon deutlich schlechtere Bewerber gesehen, wenn sie mich fragen.“ „Genau! Es ist nicht vorbei bevor die letzte Karte gespielt ist!“, pflichtete Jaden seinem Hauslehrer bei. „Ich bin mir sicher, Marvin kann das noch rumdrehen!“ „Und wieso denkst du das, Jaden? Du kennst ihn doch gar nicht.“, warf Syrus ein, doch der Angesprochene antwortete nur grinsend: „Ich hab da so´n Gefühl. Wart´s ab.“ Alle warteten nun gespannt Marvins nächsten Zug ab.„Ich aktiviere die Spezialeffekte meiner zerstörten Schildkröten! Jetzt kann ich jeweils ein FEUER-Monster mit 1500 oder weniger Angriffspunkten aus meinem Deck rufen!“, deklarierte Marvin und durchsuchte sein Deck, wobei er zwei Karten aufnahm. „Und die Monster meiner Wahl sind zwei kleine Schimären!“ Auf Marvins Feld erschienen zwei katzenähnliche Kreaturen mit Flügeln (ATK: 600). „Nur 600 Angriffspunkte? Mein Können hat dich wohl schon traumatisiert!“ höhnte Chazz, was Marvin gekonnt mit der Aussage: „Traumatisierend sind nur die Angriffspunkte meiner Feuermonster, die für jede Schimäre um 500 raufgehen!“ abschmetterte (König Pyron: 1500 → 2500 ATK, Ufo-Schildkröte: 1400 → 2400 ATK, Kleine Schimäre (x2): 600 → 1600 ATK). Chazz knurrte und beendete seinen Zug. “Ich bin dran!“, rief Marvin und zog seine Karte. „Jetzt geht´s rund, Chazz! Ich opfere meine verbleibende Schildkröte und rufe Thestalos, den Feuersturmmonarchen!“ Ein großgewachsener Ritter in blutroter Rüstung materialisierte sich vor Marvin (ATK: 2400→3400). „Und wenn du das noch nicht für ein überragenden Zug hältst, warte erst einmal seine besondere Fähigkeit ab! Wenn er aufgerufen wird, musst du eine zufällige Karte aus deiner Hand weglegen!“ Chazz sagte nichts, zeigte nur seine verbleibenden Karten. Seine Gesichtszüge zeigten Freude als eine ganz bestimmte Karte auf den Friedhof gelegt wurde und er begann zu lachen. „Was ist denn so lustig?“ fragte Marvin misstrauisch. „Ich freue mich nur, Marvin! Die Karte, die gerade abgeworfen wurde, war Verzweiflung aus der Finsternis! Und weißt du, was? Wenn sie durch einen Karteneffekt meines Gegners abgeworfen wird, kann ich sie aufs Feld rufen! Los!“ Plötzlich tat sich vor Chazz der Boden auf und eine riesige, schattenhafte Monstrosität mit breitem, boshaftem Grinsen erhob sich aus dem Abgrund (DEF: 3000). Jeder Zuschauer sah das gar nicht gern. „Selbst wenn! Thestalos´ zweite Spezialfähigkeit fügt dir, falls ein Monster abgeworfen wurde, 100 Lebenspunkte mal der Höhe der Stufe des Monsters Schaden zu!“ „Was- AH!“ stieß Chazz aus als er plötzlich 800 Lebenspunkte verlor. Chazz: 2300→ 1500 LP „Und weiter geht´s! Ich nehme eine meiner vernichteten Schildkröten aus dem Spiel und rufe den Geist der Flammen!“ Vor ihm erschien noch eine Kreatur, ein muskulöser roter Flammenriese(ATK: 1700→2700). „Dann aktiviere ich den Mystischen Wok! Indem ich eins meiner Monster opfere, kann ich meine Lebenspunkte um dessen Angriffs- oder Verteidigungspunkte erhöhen!“ König Pyron wurde in einen riesigen Kessel gesteckt, gut durchgekocht und zum Schluss als weißer Sternenstaub über Marvin ausgekippt, dessen Lebenspunkte eine großzügige Spende bekamen. Marvin: 200→ 2700 LP „Seht ihr? Und schon hat Marvin das Blatt wieder gewendet!“ rief Jaden erfreut und die Anderen (außer Crowler) stimmten ihm zu. Selbst Bastion und Alexis sahen den Grünhaarigen sowohl als möglichen Gewinner dieses Duells als auch als zukünftigen Mitschüler und auch Kanzler Sheppard hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Crowler schäumte vor Wut. „Und schon kann ich es mir leisen, deine Soldaten zu zerstören!“, sagte der Grünhaarige triumphierend und blies zum Angriff. Thestalos, greif´ Verzweiflung aus der Finsternis an!“ Der Ritter feuerte eine Flammenkugel aus seiner Handfläche, die Chazz´ Monster vollständig einäscherte, aber das war ja im Verteidigungsmodus gewesen. „In der Battle Phase erhält der Geist der Flammen 300 zusätzliche Angriffspunkte! Demonstrier´ sie, indem du seinen Schädelsuchenden Ritter zerstörst!“ Der Geist tat wie ihm geheißen, allerdings hatte der Reiter da auch noch ein Wörtchen mitzureden, denn sein Effekt zerstörte sowohl ihn selbst als auch den Angreifer als dieser seinen Effekt aktivierte. „Und zuletzt noch meine Schimären! Nehmt die beiden schwachen Soldaten auseinander!“ Im Nu waren auch zwei Chthonian Soldaten Vergangenheit, woraufhin die Angriffspunkte des verbleibenden Monsters, dem ausgerüsteten, auf 2000 absanken. Chazz: 1500→ 700 LP Marvin: 2700→ 1900 LP „Hiermit beende ich meinen Zug.“ „Das wirst du mir büßen, Marvin!“ kam es von einem ziemlich angefressenen Chazz als er eine Karte zog. Er hätte es nie zugegeben, aber durch den letzten Zug seines Gegners war er arg in die Bredouille gekommen. Der Obelisk hoffte inständig, dass sein Deck ihm irgendetwas gab, das er benutzen konnte. „Zuerst aktiviere ich meinen Topf der Gier!“ Als Chazz die zwei neuen Karten sah, wandelte sich sein Unbehagen in Freude um. „Jetzt bist du dran! Ich opfere meinen Soldaten und alle Karten in meiner Hand! Ich rufe Infernaler Entflammer!“ Ein plötzlicher Feuerstoß zog über das ganze Duellfeld; er verschlang den Soldaten vollkommen und bildete eine enorm große Kreatur, die wie eine Art Krokodil mit einem zusätzlichen menschlichen Oberkörper auf dem Kopf aussah. „Was? Infernaler Entflammer?“ rief Bastion ungläubig als Chazz eine seiner mächtigsten Kreaturen beschwor (ATK: 2800). „Mach´ dich frisch! Für jedes deiner Monster erhält mein Entflammer 200 zusätzliche Angriffspunkte!“ Chazz´ Monster besaß nun stattliche 3400 Angriffspunkte, genauso viel wie Thestalos. „Wie jetzt? 3400 Angriffspunkte?“ rief Syrus überrascht. „Und das ist noch nicht alles! Der Effekt deiner Schimären gilt auch für meine Feuermonster!“, rief Chazz hämisch als der Entflammer nun weitere 1000 Angriffspunkte erhielt. „So sieht´s aus, du Niete! Seit deiner Ufo-Schildkröte habe ich gewusst, dass du ein Feuer-Deck benutzt und nur darauf gewartet, dass du Karten spielst, die die Angriffspunkte dieser Monster steigern! Es hat zwar etwas länger gedauert, da die Karte auf sich warten lassen hat, aber jetzt ist Ende Gelände!“ „Er hat gut gespielt, aber letztendlich hat Chazz dann doch noch gewonnen.“ sagte Bastion mit ernstem Gesichtsausdruck und Alexis fügte hinzu: „Seine Lebenspunkte werden einen Angriff auf eine Schimäre nicht aushalten. Ein Jammer, wirklich.“ Crowler hingegen lachte sich ins Fäustchen als Chazz zum Angriff blies: „Beende endlich dieses Spiel! Greif´ seine Schimäre mit Stürmischem Flammenodem an!“ Marvin schloss die Augen. Er hatte nun also verloren, er konnte nichts mehr tun. Das große Monster tat wie ihm geheißen und spuckte einen gewaltigen Feuerstrom aus seinem großen Maul, welche Marvins Kreatur vollständig auslöschte. Marvin: 1900→ 0 LP Gewinner: Chazz Princeton „Schön, dann hätten wir das ja geklärt.“, meinte Chazz abfällig und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab, hielt aber kurz inne. Hatte er da eben eine stählerne Gestalt mit Armkanone hinter Marvin gesehen? Vollkommen unmöglich, das Duell war schließlich vorbei! Nachdem er sich kurz die Augen gerieben hatte, war von dem mechanischen Wesen nichts mehr zu sehen. Der Obelisk zuckte mit den Schultern und verschwand. Marvin sah ihm hinterher. Warum hatte er kurz gestoppt? Hatte er etwa…? „Toll, toll, toll.“, riss ihn plötzlich eine Stimme aus seiner Trance, es war niemand anderes als Crowler. „Das war ein wirklich spektakuläres Duell. Zu schade, dass Chazz dich geschlagen hat, aber nimm´s nicht so schwer! Die Akademie läuft ja nicht weg, du kannst ja nächstes Jahr wiederkom-„ „Crowler.“ Sein sarkastisches Getue wurde von niemand anderem als Kanzler Sheppard unterbrochen, der hinter ihm auftauchte. „Wenn sie erlauben, das ist immer noch meine Aufgabe.“, sagte er streng und sofort stolperte Crowler aus dem Weg. Als Sheppard vor Marvin stand, legte er dem Grünhaarigen erstmal die Hand auf die Schulter. „Mein Junge! Das war absolut brilliant!“ „Finden sie? Ehrlich?“ fragte Marvin ungläubig, doch da mischten sich die Studenten ein, die er auf der Tribüne gesehen hatte. „Ein echt starkes Duell, wirklich!“, meinte ein braunhaariger Slifer und zeigte ihm `Daumen hoch´. „Du hättest Chazz um ein Haar geschlagen! Absolut spitzenklasse!“, pflichtete ihm ein kleinerer Junge mit hellblauen Haaren bei, auch ein Slifer. „Es hätte so oder so laufen können. Dein Können ist bereits dem eines Obelisken würdig, wenn ich das mal so sagen darf.“, meinte eine hübsche Blondine und lächelte ihm zu. „Du nimmst mir das Wort aus dem Mund, Alexis.“, ergriff Sheppard nun wieder das Wort. „Dieses Duell hat mich von deinem Talent mehr als überzeugt. Es würde mich freuen, dich bei Obelisk Blue willkommen zu heißen.“ Da musste Marvin erstmal schlucken. Er war gerade erst angekommen und sollte gleich ins beste Haus? Das gefiel ihm nicht. „Es tut mir Leid, aber ich würde Ra Yellow bevorzugen.“ Crowler, der gegen Sheppard schon protestieren wollte, wurde stutzig. Ausnahmsweise war er nicht der Einzige dabei. „Du willst nicht Obelisk werden?“, fragte Banner irritiert. „Hast du dir das auch gut überlegt? Du wärst Teil der Elite und hättest in meinen Augen ein Luxuszimmer, und das willst du ablehnen?“ Marvin nickte. „Ich habe Angst dass ich, wenn ich von Anfang an zu den Besten gehöre, nicht bei der Sache bin und mir etwas auf mich einbilde. Ich hätte gerne eine Art Motivation, solange ich auf der Akademie bin und ich denke mit dem Ziel, Chazz irgendwann zu besiegen und dann in den höchsten Rang aufzusteigen, hätte ich das. Ich will lieber um die Luxusgüter und guten Hauslehrer kämpfen, bevor ich mir alles in den Schoß legen lasse.“ Da waren die anderen Personen im Raum erstmal sprachlos. Eine so ehrliche und genügsame Haut traf man selten. Die Stille wurde dann von Crowler unterbrochen. „Verständlich, dass du um den guten Hauslehrer der Obelisken kämpfen willst. Du musst wissen, das bin nämlich ich!“ „Tatsächlich? Dann muss ich sagen dass sie, nach dem zu beurteilen was ich auf dem Weg hierher gesehen habe, einen ziemlich guten Job gemacht haben.“, sagte Marvin, wobei er innerlich würgen musste. Den Anderen (außer Jaden) fiel nach diesem Satz die Kinnlade herunter, das würde niemand sagen, der bei klarem Verstand ist! Aber dann schienen sie zu bemerken, dass der Grünhaarige lediglich damit beschäftigt war, Crowler Honig ums Maul zu schmieren und kriegten sich wieder ein. Marvins Aktion hatte Erfolg, er hatte dem Lehrer genau das gesagt, was dieser hören wollte. „Junger Mann, Schleimerei bringt ihnen keine Vorteile ein, aber reden sie ruhig weiter!“ meinte Crowler grinsend bevor Kanzler Sheppard wieder das Wort ergriff: „Marvin Elhort: Herzlich Willkommen an der Duellakademie!“ Marvin seufzte erleichtert als er endlich auf sein Zimmer gehen durfte. Er hätte die freundlichen Studenten von eben gerne noch kennengelernt, aber Crowler hatte ihn auf der Stelle zu Ra Yellow geschleift und dem örtlichen Hauslehrer übergeben, einem kleineren Professor namens Sartyr, der oft von Curry redete. Dann bekam er seine Uniform und den Zimmerschlüssel ausgehändigt, nachdem er sich noch eine Predigt über die etlichen Hausregeln anhören musste. Gerade öffnete er die Tür und warf einen ersten Blick auf den Raum. Das, was er sah, war schon mal besser, als er erwartet hatte. Ein klassisches Zimmer, wie man es aus einer Herberge kannte. Ein Hochbett mit zwei Betten, ein etwas größerer Kleiderschrank, ein Schreibtisch mit zwei Stühlen, eine kleine Couch, sogar ein kleiner Fernseher stand da und nahe am Eingang war das Badezimmer. Vor allem für letzteres war der Grünhaarige unendlich dankbar, denn auf die Gemeinschaftsduschen von Slifer Red hätte er mal so gar keinen Bock gehabt. „Ok, dann räumen wir mal aus.“, sagte Marvin zu sich selbst und öffnete seinen Koffer. Da er keinen Zimmergenossen hatte, durfte er sich das `Stockwerk´ des Betts aussuchen, selbstverständlich oben. Er bezog das Bett, brachte seine Klamotten in den Schrank und versah das Badezimmer mit den nötigen Utensilien zum Zähneputzen und Duschen. Die letzte Tat für heute sollte darin bestehen, seine neue Uniform anzuziehen. Sie saß wie angegossen und passte sehr gut zu seinem Erscheinungsbild, fand er als er sich im Spiegel betrachtete. Das Gelb betonte außerdem auch noch seine Haizahnkette, ein zusätzlicher Pluspunkt. Plötzlich vibrierte der PDA, den er gerade eben bekommen hatte. Marvin drückte auf `Annehmen´ und das Gesicht des Ra Yellow-Studenten von eben ploppte auf. „Hey Marvin! Wir hatten vorher noch nicht die Möglichkeit gehabt, uns zu unterhalten. Mein Name ist Bastion Misawa und ich wollte fragen ob du Interesse hättest, das jetzt nachzuholen.“ Der Grünhaarige erinnerte sich an den Rat seines Vaters, dass er auf jeden Fall Freunde finden sollte und entschied sich natürlich dafür, Bastion kennenzulernen. Marvin warf noch einen letzten Blick auf die zwei eingerahmten Fotos auf dem Schreibtisch, die einerseits ihn mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester und andererseits seine beiden geliebten Wellensittiche zeigten. Diese Bilder schafften es immer, ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und auch diesmal war es nicht anders. Damit schloss Marvin die Tür und machte sich auf, Bastion zu treffen. In der Zwischenzeit hatte sich Chazz wieder in der blauen Unterkunft eingefunden und sofort hatten sich Taiyou und Raizou wieder an seine Fersen geheftet. „Wie sieht´s aus, Chazz? Hast du den Neuen geschlagen?“, fragte Taiyou, was von Chazz mit einem kalten „Hallo? Natürlich hab´ ich das! Was soll die dumme Frage?!“ beantwortet wurde. „Was ist mit dem denn jetzt? Muss er wieder nach Hause?“, kam es von Raizou. „Wen interessiert’s? Eine Niete wie er wird´s sowieso nur zum Slifer schaffen, wenn überhaupt.“, meinte Chazz desinteressiert, obwohl er ganz genau wusste, das Marvin um einiges besser war als diese zwei hirnlosen Jasager. „Na, wenn du dich da mal nicht täuschst.“, sagte auf einmal eine weibliche Stimme. Als die drei Jungen sich umdrehten kam Alexis mit ihren Freundinnen Jasmine und Mindy auf sie zu. Direkt vor Chazz blieb sie stehen und baute sich vorwurfsvoll vor ihm auf. „Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht, freiwillig gegen Marvin kämpfen zu wollen und ihn dann gnadenlos fertigzumachen?! Du hättest ihm wenigstens eine Chance geben können!“, knurrte die Blondine wütend, doch ihre Predigt stieß auf taube Ohren. „Nenn´ mir einen guten Grund warum ich das hätte tun sollen! Da wo ich herkomme, wurde ich schon bestraft, wenn ich um eine Minute zu spät kam und dieser Kerl soll eine Woche zu spät kommen, ein Duell gegen einen Loser von den Slifern gewinnen und dann Obelisk werden? Tut mir Leid, aber das sehe ich nicht ein.“, antwortete Chazz bestimmt, wobei er nur Benzin in das Feuer goss, welches in Alexis tobte, was jeder bemerkte. „Entweder ein Sliferschleim oder eine direkte Heimkehr, ich wollte ihm lediglich das geben, was er verdient.“ „Tja, dann hast du dein Vorhaben mehr als verfehlt, er hätte nämlich Obelisk werden können. Aber stell´ dir vor, er hat abgelehnt und ist jetzt bei Ra Yellow eingeteilt.“, entgegnete Alexis und machte Chazz damit mehr als hellhörig. „WAS? Ein Obelisk? Das er schon zu Ra kommt ist schon schlimm genug aber ein Obelisk?“, keifte der Schwarzhaarige wütend. „Na warte! Der kann was erleben!“ „Hörst du dir eigentlich zu, wenn du redest?“, erwiderte Alexis mit scharfem Ton. „Was soll er bitte jetzt dafür können, wenn Sheppard das gesagt hat?! Und übrigens: Ich war auch dafür, dass Marvin Obelisk wird, kann ich jetzt auch etwas erleben?“ Chazz biss frustriert die Zähne zusammen; er kannte Alexis bereits gut genug um zu wissen, dass man so eine Frage unter keinen Umständen beantworten sollte. „Pah!“, sagte er nur und wollte sich schon dünne machen, als Jasmine den Mund aufmachte: „Seht ihr? Ich hab´s doch gleich gesagt, dass wir hier nur Zeit verschwenden würden. Reiche Kerle wie der sind doch alle gleich: nur Geld, keine Erziehung und eine große Klappe.“ Chazz erstarrte. Hatte sie gerade ernsthaft… Er musste es wissen. „Wie war das grade?“, fragte er mit gefährlichem Unterton. „Hast du mir nicht zugehört? Ich sagte, dass man von Typen wie dir, die nur mit der Liebe zum Geld aufwachsen, weder Vernunft noch Nettigkeit erwarten kann!“ Das saß. Sie hatte gerade tatsächlich schlecht über seine Erziehung und seine Kindheit gesprochen… Chazz ganzer Körper fing an zu beben. „Jasmine, was redest du denn da?“ fragte Mindy überrascht und auch Alexis war etwas schockiert, immerhin hatte sie auch schon so ein paar Dinge über Chazz´ Familie gehört. „Das würde ich an deiner Stelle sofort zurücknehmen!“ sagte Raizou drohend, doch die Brünette dachte gar nicht daran. „Wieso sollte ich? Soll ruhig jeder wissen, was für ein ungeliebter Schnösel er ist!“ „Okay, es reicht!“ Auch Alexis schritt nun ein, doch der Schaden war bereits da. Chazz sah Jasmine mit so einer Verachtung in seinen Augen an, wäre sie ein Junge gewesen, er hätte sie verprügelt. „Zur Hölle mit dir! Mit euch allen!“, zischte der Schwarzhaarige, drückte sich an den Mädchen vorbei und verschwand. „Falls ihr´s noch nicht wusstet: Man sollte ihn jetzt besser meiden, du(Jasmine) vor allem.“, bemerkte Taiyou, als ihm alle hinterhersahen. Marvin nickte geistesabwesend während er Bastions Ausführungen lauschte. Der Junge war ja wirklich nett, aber sein Sprachstil war doch etwas zu intellektuell für seinen Geschmack. In jedem zweiten Satz tauchte irgendein wissenschaftlicher Begriff auf, den der Grünhaarige nicht kannte und die Tatsache, dass Bastion ihm das Material vorlegte, was sie in der Woche bereits durchgenommen hatten, half auch nicht wirklich weiter, da seine Aufschriebe extrem ausführlich gestaltet waren. Aber Als Marvin dann mit Reden dran war, entwickelte sich die Unterhaltung aber positiv weiter. Vor allem die Themen Duellstrategien und Natur diskutierten sie ausführlich, jedenfalls bis ein vor Wut schäumender Obelisk Blue-Student auf der Bildfläche erschien. „Was suchst du denn hier, Chazz?“, fragte Marvin, doch der Angesprochene ging gar nicht darauf ein. Zu Bastion gewandt sagte er barsch: „Hau ab, ich hab´ was mit ihm zu klären!“ „Nun mal langsam, Chazz.“, meinte Bastion kühl. „Erstens: ein anderer Ton wäre angebracht. Zweitens: Du hast mir nicht zu sagen, wann ich gehen soll. Und Drittens-„ „Ach, ist schon gut Bastion.“, unterbrach ihn Marvin. „Wenn Chazz mir etwas zu sagen hat, dann soll er es auch sagen dürfen. Immerhin hat er mich besiegt, also ist das sein gutes Recht.“ Erneut hatte Marvin seine Silberzunge benutzt. „Na, wenn du meinst.“ Man sah dem Genie an, das er Marvins Entscheidung, mit einem aufgebrachten Chazz zu reden, nicht nachvollziehen konnte. „Sehen wir uns morgen?“, fragte der Grünhaarige weiter und Bastion nickte, bevor er von dannen zog. „So, jetzt pass´ mal auf!“, begann Chazz gleich mit seiner Tirade. „Ich bin absolut nicht-„ Doch dann stockte er und rieb sich kurz die Augen. Er schien langsam wahnsinnig zu werden. Chazz hätte schwören können, schon wieder dieses Kreatur neben Marvin zu sehen. Und nicht nur das; sie SPRACH auch noch mit ihm. „Person als ziemlich arrogant identifiziert. Meister Marvin, ich hinterfrage die Interaktion mit ihr.“, sagte die Mashine gerade. Langsam die Fassung verlierend hielt sich Chazz die Ohren zu und schüttelte den Kopf. Er wollte wieder klar werden und diese Halluzination oder was auch immer es war aus seinem Sichtfeld wissen! „Sag´ mal… Ist alles in Ordnung mit dir?“ drang nun Marvins Stimme an sein Ohr. Mit einem verächtlichen Schnauben drehte der Schwarzhaarige sich um. „Nein, ist es nicht! Ich scheine Halluzinationen zu entwickeln!“, knurrte der Obelisk. „Ich sehe die ganze Zeit über diesen hässlichen Roboter, wenn ich dich Niete in meinem Sichtfeld habe!“ Er hatte Marvin den Rücken zugewandt und wollte schon sein Vorhaben, diesem Neuankömmling so richtig die Hölle heiß zu machen, abblasen und wieder in seine Unterkunft zurückkehren. Doch dann sagte Marvin etwas, das ihn erstarren ließ: „Du kannst ihn sehen?“ Kapitel 3: Willkommen an der Akademie! -------------------------------------- "Wovon redest du? Was soll ich sehen können?“, fragte Chazz und drehte sich um, nur um das technische Wesen direkt vor seiner Nase zu sehen. „Die Person wird darauf hingewiesen, dass ich damit gemeint bin.“, antwortete es mit einer monotonen Computerstimme. „Mir wurde der Name Unteroffizier Elektro gegeben.“ Der letzte Satz brachte den Obelisken völlig aus dem Gleichgewicht. „Wer willst du sein? Eine Duel Monsters-Karte?“ „Korrektur: Nicht eine Duel Monsters-Karte…“ Die durchsichtige Kreatur pausierte kurz und wies auf die Karte, die Marvin soeben aus seinem Deck gekramt hatte. „DIESE Duel Monsters-Karte.“ „Darf ich vorstellen?“, begann Marvin und wies auf die durchsichtige Kreatur. „Mein Duellgeist, UnteroffizierElektro.“ „Wie bitte? Duellgeist?“ Chazz hatte zwar schon von Duellanten gehört, die irgendwie mit ihren Monstern sprechen konnten, aber jetzt sollte er selbst auch einer von denen sein? „Das ist doch abgehackter Blödsinn! Ich habe in meinem Deck nicht eine einzige Karte, die sich schon mal mit mir unterhalten hat.“, erwiderte Chazz ungläubig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du musst eine besondere Verbindung zu der Karte haben, damit sie dein Partner wird.“, versuchte Marvin zu erklären, aber er selbst wusste es auch nicht so genau. „Nicht jede Karte ist automatisch ein Duellgeist, ich kann auch nicht mit jedem meiner Monster kommunizieren…“ „Hey! Marvin!“, ertönte plötzlich eine weitere Stimme. Es war Jaden, der voller Ekstase auf die beiden zu rannte. „Ich wollte dir nur nochmal sagen, was für ein Spitzenduell du da abgeliefert hast! Ich bin mir sicher, dass du Chazz noch hättest schlagen können, wenn du den letzten Angriff überstanden hättest!“, meinte er grinsend. Offenbar hatte der Slifer völlig übersehen, dass der Schwarzhaarige alles mit anhörte und war ziemlich verdutzt, als jener seine Meinung zum letzten ausgesprochenen Satz mit einem leisen Knurren kundgab. „Woah, Chazz! Was machst du denn hier?“ „Nichts, was dich etwas angehen würde, du Sliferniete!“, lautete die Antwort. „Ich nehme eine leichte Spannung zwischen den beiden wahr…“, raunte Unteroffizier Elektro mit einem sarkastischen Ton Marvin zu. „Cool! Du hast auch einen Duellgeist?“, fragte Jaden plötzlich und wie aus dem nichts erschien eine Fellkugel mit Flügeln auf seiner Schulter; der geflügelte Kuribo. Dieser flog gleich los und begrüßte seinen Geisterkollegen mit ein paar netten Worten; zumindest wären es welche gewesen, hätte der Kuribo sprechen können. „Das ist ja ein Ding! Drei Leute, die Duellgeister sehen können auf einem Schlag!“, meinte brennende Duellgeist. „Drei? Heißt das etwa…?“ Jaden sah zu Chazz hinüber doch der Obelisk war bereits am gehen „Hey, Chazz! Warte! Wir haben was gemeinsam!“, rief der Braunhaarige hinter ihm her und nahm die Verfolgung auf, den Kuribo im Schlepptau. „Mit dir will ich nichts gemeinsam haben! Verschwinde!“ war als Antwort zu hören und dann war alles still. Nur Marvin stand immer noch da. Er war jetzt etwas genervt, immerhin hatte man ihn wie einen begossenen Pudel stehen gelassen. „Also sind mal wieder nur du und ich übrig, hm?“, fragte der Ra Yellow Student seinen Partnergeist. „Ich bedaure Meister Marvin mitteilen zu müssen, das mein Körper aufgeladen werden muss.“, meinte der Unteroffizier (das hieß übersetzt: "Ich gehe schlafen.") und verschwand in einer aufpuffenden Rauchwolke. *Na toll, da kann ich genauso gut duschen gehen…* Eine Viertelstunde später lag Marvin entspannt auf der Couch, mit nichts als einem Bademantel bekleidet. Er wollte gerade den Fernseher seines Zimmers einem Testlauf unterziehen, da klopfte es an der Tür. „Zimmerkontrolle!“, verkündete eine direkte, weibliche Stimme. Der Junge wollte etwas erwidern, doch schon wurde ein Schlüssel im Schloss umgedreht und die Tür aufgestoßen. Zum Vorschein kam eine ältere Dame, bestimmt Anfang 60, mit einer Hornbrille und grauen Haaren. Ein Blick genügte um Marvin zu sagen, dass diese nicht zu Scherzen aufgelegt war. „Guten Abend, Elhort. Mein Name ist Ms. Muriel P. Finster und ich bin hier die Aufsicht über die Schüler.“, verkündete sie streng und öffnete den Kleiderschrank. „Ich bin hier, um sicherzugehen, dass du keine verbotenen Gegenstände wie Videospiele, Zigaretten oder gar schmutzige Heftchen mitgebracht hast. Und ja, das ist alles schon vorgekommen!“ Marvin hatte allerdings nur mit halbem Ohr zugehört und war eher damit beschäftigt gewesen, bestimmte Abschnitte seines Körpers vollständig abzudecken; er hatte sich vorhin nicht groß darum geschert, da er ja alleine das Zimmer bewohnte. „Äh, Ms. Finster?“, meldete er sich immer noch etwas perplex zu Wort. „Ich trage gerade lediglich einen Bademantel. Könnten sie-„ „Schwachsinn! Du bist jung genug, um mein Enkel zu sein. Glaub mir, ich habe weitaus bessere Dinge zu tun als deinen Körper zu inspizieren.“ „Wenn sie meinen…“ Plötzlich stand sie genau vor der Couch, auf der er saß. „Ich warne dich, Elhort! Ich kenne jedes mögliche Versteck in jedem Zimmer auf dieser Insel! Sollte ich in diesen vier Wänden etwas Verbotenes finden, wirst du ganze drei Wochen Nachsitzen! Du kämst glimpflicher davon, wenn du mir gleich gestehen würdest, wo du es versteckt hast!“ „Ich habe nichts dergleichen hier, ich schwöre!“, stammelte Marvin als Antwort, woraufhin sich Ms. Finster mit einem `Das werden wir noch sehen!´ daran machte, den Kleiderschrank auszuräumen. Am nächsten Morgen... Der Grünhaarige gähnte herzhaft, als er das Schulgebäude betrat. Bastion, der neben ihm lief, wurde darauf aufmerksam und hatte schon eine Ahnung, warum sein Nachbar so unausgeschlafen war. „War die Finster gestern Abend lang bei dir?“ „Zweieinhalb verdammte Stunden, Bastion!“, klagte Marvin und warf seine Hände in die Luft. „Ich hatte mir schon vorgenommen, heute extra früh aufzustehen, aber Pustekuchen!“ Bastion lachte und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wir alle fühlen mit dir, ehrlich. Sie hat jeden von uns kontrolliert.“ „Ehrlich?“ „Hmhm. Und einige erwischt.“ Marvin schauderte bei diesem Satz. Ms. Finster war ihm schon so nicht geheuer gewesen, wie wäre sie wohl drauf, wenn sie wütend war? Er dachte lieber nicht daran und lief weiter. Als er und Bastion um eine Ecke gehen wollten, hörten sie auf einmal ein `Vorsicht! Ich muss hier durch!´. Beinahe wären sie mit einem schwarzhaarigen Mädchen zusammen gestoßen, welches einen Berg Bücher trug der ihr fast die Sicht versperrte. Sie schien ihre Mitmenschen nicht zu beachten und ging einfach weiter ihrer Wege, doch Marvins Blick blieb an ihr haften. „Bastion, wer ist das?“, fragte der Grünhaarige, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. „Ihr Name ist Enju Kishino, sie ist in der Schülervertretung. Ich hörte, dass sie ein ziemlich starkes Ninja-Deck spielt, sie hat aber gegen Alexis, das blonde Mädchen, verloren.“, klärte Bastion ihn auf. „Warum fragst du?“ Marvin hatte seinen Blick immer noch nicht von dem Mädchen abgewendet. `Junge, was für eine Figur! Das hübscheste Mädchen, das ich je gesehen habe!´, dachte er und ertappte sich dabei, wie er auf ihren Hintern starrte. Schnell schüttelte er den Kopf. „Nur aus Neugierde, ich möchte mich mit ein paar Leuten anfreunden.“ Bastion zog die Augenbrauen hoch. „Na dann mal viel Glück. Sie redet mit niemandem, außer ein paar handverlesenen Schülern.Das sie sich mit dir unterhalten würde, wage ich zu bezweifeln.“ „Dann zweifle mal schön, ich rede mit ihr.“, sagte Marvin und folgte Enju. Bastion schüttelte den Kopf, entschied sich aber, mit etwas Abstand auch diese Richtung einzuschlagen. Das Mädchen hatte trotz der schweren Bücher einen relativ flotten Schritt drauf, doch Marvin holte sie irgendwann ein. „Hey, kann ich dir beim Tragen helfen, sag mal?“, versuchte er sein Glück. „Nein.“, lautete die knappe Antwort. Der Grünhaarige war verdutzt. Sie hatte ihn noch nicht einmal eines Blickes gewürdigt. „Wirklich nicht? Aber diese Bücher sehen doch schwer aus…“ „Sind sie auch.“ *Au Backe, Bastion hatte tatsächlich Recht…*, dachte Marvin etwas verblüfft, gab sich aber noch nicht geschlagen. „Dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum-„ „Es reicht!“, zischte Enju plötzlich und blieb stehen. „Ich hab´ endgültig genug von euch eingebildeten Wichtigtuern! Meint ihr, ich fliege auf euch, nur weil ihr Geld und ein einigermaßen gutes Deck habt?!“ Sie drehte sich um, ihre langen Haare daurch umherwirbelnd und bedachte den überraschten Marvin mit einem extrem kritischen Blick aus ihren grünen Augen. „Ein Ra Yellow? So weit ist es jetzt schon, das ein Ra mich anbaggert?!“ „Was? Nein, nein!“ „Halt´ dich bloß fern von mir!“, giftete sie abschließend und setzte mit zugekniffenen Augen ihren Weg fort. „A-aber…“, stotterte Marvin, doch Enju hörte ihm nicht mehr zu und ignorierte ihn. Der Grünhaarige seufzte und wollte sich schon wieder abwenden und zurück zu Bastion gehen, doch aus den Augenwinkeln bemerkte er etwas. Und zwar nicht irgendetwas: ein Schild mit der Aufschrift `Frisch gewischt!´ und Enju lief mit ihren schweren Büchern direkt auf die schimmernde Fläche daneben zu. „Hey, pass auf!“, versuchte der Grünhaarige sie zu warnen, doch das Mädchen schnaubte nur und ignorierte ihn. „Halt! Du wirst ausrutschen!“ „Was?“ Und da war es auch schon passiert. Der Boden schien unter Enjus Füßen weggezogen zu werden als sie versuchte, den nächsten Schritt zu tun. Die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen als das Mädchen nach hinten fiel. Marvins Gedanken überschlugen sich: *Enju wird gleich von Büchern zerquetscht! Ich muss was tun!* Also tat er etwas, in seinen Augen, heroisches. Und zwar warf er sich rücklings auf den Boden, sodass er direkt unter Enju lag und ihren Sturz somit abfing. Außerdem versuchte er, dass Mädchen mit seinen Armen vor den herabfallenden Büchern zu beschützen. Gesagt, getan. Aber schon nach ein paar Sekunden wurde ihm klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Der Körper des Mädchens wirkte irgendwie versteift, außerdem ruhten seine Hände auf irgendwas… Weichem. Und dann wurde ihm alles klar. In diesem Trubel hatte er es geschafft, etwas zu berühren, was KEIN Junge unaufgefordert berühren sollte. „Du… bist nicht verletzt, oder?, fragte der Türkishaarige nervös, woraufhin Enju ihren Kopf so weit wie möglich drehte, sodass sie Marvin gerade so ansehen konnte. „Sprich… dein Gebet!“ , presste sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Gleich darauf kam Bastion angerannt. „Das sah gefährlich aus! Seid ihr ok?“, fragte er außer Atem, obwohl er sich diese Frage wirklich schenken konnte. Als er dann gleich darauf die ungünstige Position von Marvins Händen erkannte, bekam er sogleich einen beschämten Blick und wandte sich ab. „Hey! Bastion!“ Ehe man sich versah, war Jaden schon da und hatte außerdem noch zwei andere Slifer-Studenten im Schlepptau. „Was stehst du hier so rum? Der Unterricht geht doch gleich los!“, sagte Jaden schnaufend, er war wohl bis hierher gerannt. „Ist doch nicht so wichtig, Jay! Wir könnten´s heute zur Abwechslung mal ohne Verspätung schaffen!“, erwiderte der kleine Blauhaarige ungeduldig und wollte schon wieder losrennen, doch dann bemerkte er die Gestürzten. „Komm schon, wir- Was ist denn hier los?“ Enju zuckte direkt zusammen; der Gedanke daran, in dieser Position von Schülern gesehen zu werden, die weit unter ihrem Niveau waren, war fatal! Doch leider war es zu spät. „Hey, Marvin. Was macht ihr denn da unten?“, fragte Jaden und ignorierte die peinliche Lage der beiden völlig. Und als ob die Lage den zwei Unglücklichen noch nicht unangenehm genug gewesen wäre, sollte es noch schlimmer kommen. „Na, so was! Der Kalender an meiner Wand muss fehlerhaft sein, für heute steht da nichts von einem Nietentreff!“ Na super. Der hatte grade noch gefehlt. Kapitel 4: Das fängt ja gut an... --------------------------------- Mit einem herablassenden, amüsierten Blick steuerte Chazz Princeton mit seinen Lakaien auf die Gruppe zu. „Als ich heute Morgen aufgestanden bin, hätte ich wirklich nicht gedacht, dass mich hier eine Szene aus einer Komödie erwartet. Eine sehenswerte noch dazu.“, kam es von dem Schwarzhaarigen, als er näherkam. Sein spöttischer Blick streifte sowohl Marvin als auch Enju, als er direkt vor den beiden zum Stehen kam. „Ich bin ernsthaft beeindruckt, Neuling. Dein erster Tag hier und schon angelst du dir eine. Zwar weit vom Hauptgewinn entfernt, aber immerhin.“ Diese Meinung stieß bei Taiyou und Raizou auf heftigen Widerspruch, allerdings sagten sie ihm das nicht direkt ins Gesicht. „Was? Keine Sorge, Enju. Chazz meint das nicht so.“, meinte Raizou und ging zu ihr, um ihr aufzuhelfen, doch die schlug seine Hand weg. „Behalt deine dreckigen Finger bei dir, du Schwein!“, zischte sie und raffte sich auf. „Aber ich wollte doch nur…“, versuchte sich der Obelisk zu rechtfertigen, aber keine Chance. „Spar dir das! Ich habe eure täglichen Protzereien so satt!“ Schnell dtapelte sie die Bücher auf dem Boden, bevor sie sich noch einmal an Marvin wandte. „Und was dich angeht: du heißt also Marvin?“ „Ja…?“, antwortete er vorsichtig, bevor er die Ohrfeige seines Lebens bekam, die ihn sogar ein paar Schritte zurück beförderte. „Dein Gesicht merke ich mir! Du wirst mich noch kennenlernen!“, kündigte das schwarzhaarige Mädchen an bevor sie ihre Bücher nahm und von dannen zog. „Alles in Ordnung?“, fragte Bastion seinen türkishaarigen Freund. „Geht schon. Aber hey, du lagst falsch! Sie hat mit mir geredet! Nimm das!“, meinte dieser, woraufhin das Genie sarkastisch lachen musste. „Du hältst dich von ihr fern, du Ra-Abschaum! Die gehört mir!“, wurde Marvin dann gleich von Raizou angeschnauzt. „Wieso denn dir? Ist doch offensichtlich, dass sie mehr auf mich steht!“, widersprach Taiyou lautstark, was zu einem relativ lauten Streit zwischen den beiden Obelisken ausartete. „Ich hab irgendwie nichts verstanden. Was gehört jetzt hier wem?“, fragte Jaden ahnungslos, was Chazz mit einem hörbaren, höhnischen Geräusch beantwortete. „Natürlich weißt du das nicht, du Niete. Dafür bräuchte man erstmal ein Gehirn.“ „Und doch hat er‘s geschafft, Dr. Crowler zu schlagen.“, schaltete sich überraschenderweise Syrus ein, der gleich darauf von einem eiskalten Blick des Schwarzhaarigen gestraft wurde; Syrus wich gleich zurück, einen gesunden Respekt vor Obelisken und vor allem vor Chazz hatte er eben allemal. „Schau an, der Zwerg macht den Mund auf.“, machte Chazz sogleich weiter. „Du hast ‘ne ganz schön große Klappe für jemanden, der bis heute nicht weiß, wie ein normaler Spielzug aufgebaut ist. Wenn es nach mir ginge, dann-“ Plötzlich stockte der Princeton und alle Anwesenden fragten sich, warum. Vielleicht lag es an einem verdorbenen Frühstück (laut Jaden), vielleicht daran, dass die Dreiergruppe um Alexis gerade in Sicht gekommen war, fest stand, das Chazz auf einmal gar nicht mehr in Protzlaune war. „Wisst ihr was? Die sind es nicht wert, lasst und zum Unterricht gehen.“ „Was? Warum denn das, Chazz? Du hast doch selbst gesagt-“, fragten seine Lakaien, die Antwort kam postwendend: „Ich weiß, was ich gesagt habe! Und jetzt sage ich, dass ich lieber zum Unterricht will! Also vergesst es einfach!“ Und damit machte er auf dem Absatz kehrt und rauschte davon, Taiyou und Raizou eilten ihm hinterher. Marvin, Jaden, Bastion, Chumley und Syrus sahen sich nur fragend an, bis ihnen klar wurde, dass sie Chazz Beispiel vielleicht folgen sollten, der Unterricht fing gleich an. „Ruhe, meine Schüler. Ruhe!“, begann Dr.Crowler den Unterricht. Marvin hatte er mit nach vorne geschleift, immerhin war er der Neue. „Ich darf euch mitteilen, das unser letzter Mitschüler Marvin Elhort endlich eingetroffen ist.“, sagte er und wies auf ihn, um ihn dann gleich wieder wegzuscheuchen. Für einen Begrüßungssatz war wohl nicht genug Zeit. Marvin hatte sich gerade hingesetzt, da machte der Dekan schon weiter. „Nun gut. Die erste Woche ist vergangen und wir legen jetzt mit den ernsthaften Übungen los. Aufgehorcht, ich werde es nur einmal erklären!“ So ziemlich jeder holte etwas heraus, um Crowlers Worte niederzuschreiben, bis auf einen ganz speziellen Schüler, der in der ersten Reihe schon am Schlafen war. Der Lehrer allerdings machte seine Ansage wahr und erklärte die Übung. „Ihr habt euch bestimmt gefragt, wann in meinem Unterricht duelliert wird. Tja, dazu kommen wir jetzt. Von heute an werde ich jeden Tag einen von euch zufällig auswählen. Der ausgewählte Schüler bzw. die ausgewählte Schülerin wird sich mit einem Partner, der selbst bestimmt werden darf, vor der Klasse duellieren. Aber hier kommt der Clou: der Rest von euch, der sich nicht duelliert, sucht sich, jeder für sich, einen der Duellanten aus, auf dessen Seite er steht. Ihr werdet alle eure Decks hervornehmen und das Duell in euren Köpfen nachspielen, nur das ihr an der Stelle eures Kandidaten steht! Ihr zieht von euren Decks, wenn er zieht und macht euch Notizen, am folgenden Tag will ich von jedem einen ausführlichen Aufsatz haben, in dem beschrieben wird, wie das Duell wahrscheinlich verlaufen wäre, hättet ihr euch duelliert! Dafür müsst ihr natürlich auf sowohl eure eigenen Karten als auch auf die des Gegners eures Kandidaten schauen!“, beendete Crowler seine Ausführungen, bevor er die Schülerschaft scharf ansah. „Und eines kann ich euch versichern: jeder einzelne Aufsatz wird auf seine theoretische Möglichkeit und Einzigartigkeit kontrolliert! Euer eigenes Deck soll im Aufsatz auftauchen, nicht das eines Anderen! Abschreiben ist nicht! Wenn mir etwas suspekt vorkommen sollte, werde ich euer Deck mit eurem Schrieb vergleichen und wenn es nicht passt: null Punkte mit einwöchigem Nachsitzen! Hab ich mich klar ausgedrückt?“ „Oh Mann, bei, letzten Teil bin ich nicht mehr mitgekommen.“, klagte Syrus und wandte sich an Jaden. „Hast du das aufgeschrieben, Jaden?“ Dann bemerkte er jedoch, dass jener Slifer am Schlafen war. „Das gibt’s nicht! Du kannst diese Ansage doch nicht einfach verschlafen! Wach auf!“ Der Brillenträger versuchte mit allen Mitteln, seinen Freund zu wecken, leider bemerkte der Lehrer das. „Syrus Truesdale!“, sagte er plötzlich laut. „Wie ich sehe, bist du in Sprechlaune! Warum kommst du nicht vor und bist unser erster Duellant für diese Übung?“ Syrus war darüber mehr als überrascht, Lust dazu hatte er mal so gar nicht. „Ähm, nein danke, Dr. Crowler.“ Aber keine Chance. „Das war keine Frage! Vorkommen, sofort!“, keifte der Lehrer wütend, woraufhin Syrus eilig nach vorn lief. „Nun gut, Truesdale. Du darfst dir jetzt deinen Gegner aussuchen.“ Etwas ratlos sah der Angesprochene in die Runde und sah zu seinem Horror, wie Chazz mit den Worten „Ich melde mich freiwillig.“ die Hand hob. „Was willst du denn mit dem, Chazz? Das ist doch nur ein mickriger Slifer!“, wurde dieser gleich von allen Seiten angesprochen. „Reines Gesellschaftsdenken.“, antwortete dieser grinsend. „Wenn ich ihn in zwei Zügen abserviere, ist die Hausaufgabe geschenkt.“ Da war was dran, fanden die anderen und jubelten Chazz zu, sogar Ras und einige Slifers. Syrus begann, am ganzen Körper zu zittern. Ein Duell mit Chazz? Der würde ihn doch zum Frühstück essen und halb zerkaut wieder ausspucken! Crowler sah schon so ungeduldig aus… Wenn er sich nicht schnell festlegte, würde er vielleicht wirklich Chazz als Gegner zugeteilt bekommen! Aber was für mögliche Kandidaten gab es denn? Jaden war am Schlafen und außerdem zu gut, er schied also aus. Chumley würde es ihm wahrscheinlich übelnehmen. Und Alexis war viel zu stark für ihn, genauso wie Bastion. Wer könnte dann sonst…? Sein Blick viel auf den Grünhaarigen Ra, der sich gerade an der Nase kratzte. „Ähm… Marvin!“ „Huh?“, jener hatte das nicht kommen sehen, doch Crowler war damit zufrieden. „Unser Neuling soll es also sein? Also gut. Marvin, komm nach vorne und ihr anderen, holt eure Decks raus!“ Als Marvin unten ankam, blickte Syrus ihn entschuldigend an. „Tut mir leid, ich wusste nicht, was ich sagen soll…“ Marvin jedoch winkte ab. „Schon ok. Dann haben wirs hinter uns.“ „Ach ja, eine Sache noch.“, warf Crowler noch ein, als Marvin und Syrus Position bezogen. „Bei den Duellanten wird anstatt dem Aufsatz natürlich der Einsatz im Duell benotet. Aber keine Sorge, wenn man verliert, aber trotzdem gut gespielt hat, bekommt man trotzdem eine relativ gute Note.“ Die beiden Duellanten hatten inzwischen ihre Duel Disks aktiviert als Marvin fragte: „Wer soll anfangen, Dr. Crowler?“ „Der wo fragt.“, lautete die einfache Antwort. „Nimm mich nicht zu hart ran, okay?“, fragte Syrus zögerlich, aber da sagte Crowler, dass man sich nicht zurückhalten durfte. „Oh Mann…“ "DUELL!" Marvin: 4000 LP Syrus: 4000 LP Wie Crowler gesagt hatte, fing Marvin an. „Na dann!“, sagte er und zog seine Karte. „Ich rufe Holzkohle-Inpachi im Verteidigungsmodus!“ Vor ihm materialisierte sich ein massiver Koloss aus verbranntem Holz (DEF: 2100). „Außerdem spiele ich zwei Karten verdeckt! Du bist dran.“ „Okay, ich bin dran!“, verkündete Syrus. „Ich starte mit meinem Steamroid!“ Syrus Monster war eine Lokomotive wie aus einer Serie für kleinere Kinder, mit Augen und allem Drum und Dran (ATK: 1800). „Okay, Steamroid! Greif seinen Inpachi an!“ Die Lokomotive stieß einen Pfiff aus und fuhr mit Volldampf auf Marvins Monster zu. „Jetzt aktiviert sich nämlich seine besondere Fähigkeit! Wenn Steamroid angreift, bekommt er zusätzliche 400 Angriffspunkte!“ Die Angriffspunkte der Lokomotive stiegen auf 2200 an und reichten somit knapp aus, um Marvins Monster zu zerstören. „Ich aktiviere meine Fallenkarte!“, konterte Marvin. Es war Gegenfeuer, eine Karte, die Syrus vom gestrigen Tag bereits kannte, somit wusste er auch, was ihm blühte. Syrus: 4000 → 3500 LP „Ich spiele noch eine verdeckte Karte und beende meinen Zug.“ „Mein Zug!“, kam es von Marvin. „Ich nehme Holzkohle-Inpachi aus dem Spiel, um Inferno zu rufen!“ Ein neues Monster betrat Marvins Feld, eine lebendig wirkende Flamme mit stechenden, blauen Augen. „Außerdem rufe ich Kleine Schimäre!“ Das kleine Ungeheuer betrat das Feld und bewirkte erneut einen Kraftschub für Marvins Monster (Inferno: 1100 → 1600 ATK, Kleine Schimäre: 600 → 1100 ATK). „Und los! Inferno, greif‘ Steamroid an!“ Für Ahnungslose mochte es nach einer schlechten Idee aus, allerdings nutzte Marvin hiermit die negative Seite von Steamroids Fähigkeit aus – die Angriffspunkte nahmen nämlich im Gegenzug um 400 ab, wenn es angegriffen werden sollte. „Ich aktiviere meine verdeckte Karte, Superladung!“, kam es von Syrus. „Wenn ein Roid-Monster angegriffen wird, darf ich zwei Karten ziehen!“ Das hinderte Inferno allerdings nicht daran, seine Lokomotive einzuäschern. Syrus: 3500 → 3300 LP „Tut mir Leid, Syrus. Aber wenn Inferno ein Monster zerstört, aktiviert sich seine Fähigkeit! Tja und die fügt dir satte 1500 zusätzliche Schadenspunkte zu!“ Syrus bekam große Augen und zuckte direkt danach zusammen, als er noch einmal kassierte. Syrus: 3300 → 1800 LP „Und ich bin noch nicht fertig! Kleine Schimäre, greif ihn direkt an!“ Das löwenartige Monster tat wie ihm geheißen und schlug mit seinen Klauen zu. Syrus: 1800 → 700 LP „Das beendet meinen Zug.“ „Gut, dann bin ich dran…“, ächzte Syrus und zog seine Karte. „Ich aktiviere Mystischer Raumtaifun, um Gegenfeuer zu zerstören!“ Und damit gehörte Marvins Falle der Vergangenheit an. „Jetzt aktiviere ich Blitzeinschlag! Im Austausch gegen eine Karte aus meiner Hand kann ich alle deine Monster zerstören!“ Clever, denn wenn er Gegenfeuer vorher nicht zerstört hätte, hätte er das Duell verloren. Dann aktivierte er Monster-Reanimation, um wieder Steamroid zu rufen. „Ich aktiviere Fusion! Indem ich Steamroid und Gyroid fusioniere, kann ich meinen Steam Gyroid rufen!“ Die Lokomotive verband sich mit einem kleinen Flugzeug und bekam einen Propeller und zwei Flügel (ATK: 2200). Bei seinem Anblick führte Syrus einen kleinen Freudentanz auf. „ich glaub’s nicht: ich hab’s geschafft! Ich hab ein Fusionsmonster gerufen!“ Diese Reaktion sorgte bei den anderen Schülern für heiteres Gelächter, vor allem bei den Obelisken. *Wie kann man sich nur über so einen Schwächling von Monster so freuen?*, war das Einzige, was Chazz dazu einfiel. “Los, Steam Gyroid! Greif‘ Marvin direkt an!“, rief Syrus freudig und blies zum Angriff, doch leider hatte sein Gegner noch eine zweite verdeckte Karte. „Ich aktiviere meine verdeckte Karte Angriff annullieren! War aber ein guter Zug, Syrus!“ „Oh, Mann! Ich spiele eine Karte verdeckt und beende meinen Zug.“ „Ich ziehe!“, kam es von Marvin. „Ich setze ein Monster verdeckt im Verteidigungsmodus, das ist schon alles.“ „Okay!“, rief Syrus. „Ich rufe meinen Patroid!“ Zusätzlich zu seiner Fusion rief er ein Polizeiauto, welches seine Achsen als Gliedmaßen benutzte (ATK: 1200). „Dann mal los! Greif‘ sein verdecktes Monster an!“ Der Lokomotive-Flugzeughybrid ließ seinen Propeller rotieren, fuhr los und schnitt Marvins Monster in Stücke. Das jedoch war ein Fehler. „Das Monster, das du gerade zerstört hast, war ein Monster namens `Das Ding im Krater´!“, erklärte Marvin laut. „Wenn dieses Monster im Kampf vernichtet wird, kann ich ein Pyro-Monster direkt von meiner Hand aufs Feld rufen! Wie dieses hier zum Beispiel: Doppelköpfiger Feuerdrache!“ Und wie aus dem Nichts materialisierte sich eine zweiköpfige Drachenkreatur, an deren Schweifende sich eine Klaue befand (ATK:2200). „Oh!“ Damit hatte Syrus nun nicht gerechnet. „Dann beende ich meinen Zug.“ *Wenn du meinen Patroid angreifst, bekommst du eine Überraschung serviert! Hoffentlich funktioniert das zur Abwechslung mal…*, dachte er sich dabei. „Na dann…“, fing Marvin an und zog. „Perfekt! Hier kommt eine meiner Lieblingskarten! Unteroffizier Elektro!“ Ein ganz bestimmter Schwarzhaariger bekam ein ganz komisches Gefühl, als Marvins Maschine auf dem Feld erschien (ATK: 1600). „Und wenn du ihn schon toll findest, warte mal seine besondere Fähigkeit ab! Solange sich mein Offizier auf dem Feld befindet, kann ich jeden Zug eine verdeckte Karte wählen und sie kaltstellen!“ Fassungslos sah Syrus zu, wie Unteroffizier Elektro seine verdeckte Karte mit einem elektrischen Schock traktierte und unbenutzbar machte. „Zeit, es zu beenden! Doppelköpfiger Feuerdrache, greif‘ Patroid an!“ Das Monster gehorchte und spuckte aus jedem seiner Münder einen Flammenball, der das Polizeiauto explodieren ließ. Syrus: 700 → 0 LP Gewinner: Marvin Elhort „Mann, schon wieder verloren…“, jammerte Syrus und steckte seine Duel Disk weg. „Sehr gut, sehr gut, ein schönes Paradebeispiel für die erste Übung!“, verkündete Crowler als die Hologramme verschwanden. „Ich hoffe, jeder von euch hat genau aufgepasst und mitgezogen, denn wie gesagt: Ausführlichkeit und Genauigkeit!“ Jaden war mittlerweile auch wach geworden. „Hm, was? Hab ich was verpasst?“ „Und wie! Du hast mein und Marvins Duell verpasst!“, antwortete Syrus eingeschnappt, als er wieder Platz nahm. „Es gab ein Duell? Warum weiß ich nichts davon?“ „Na, weil du geschlafen hast!“ „RUHE! Sonst setzt es Nachsitzen!“, fuhr der Lehrer die beiden an, bevor er mit dem Unterricht fortfuhr. Ein paar Stunden später war der Unterricht endlich vorbei und da er im Gegensatz zu den Meisten anderen keinen Aufsatz schreiben musste, hatte sich Marvin auf den Weg zum Kartenladen gemacht. Zugegeben, passende Karten für sein Deck fand er keine, aber ein paar andere Schüler traf er dort. Die Ra-Schüler waren froh, dass er ihrem Haus keine Schande gemacht hatte und beglückwünschten ihn zu seinem Sieg. Besonders ein ungleiches Duo namens Brier und Beauregard fiel ihm ins Auge; einerseits weil es doch ziemlich auffiel, wie die anwesenden Obelisk Blue-Studenten auf die Beiden herabsahen, andererseits weil sie ihn um Nachhilfe beim Duellieren baten, es hatte sich anscheinend rumgesprochen, das er es mit Chazz aufgenommen hatte. Er versprach den beiden zu helfen und wollte wieder gehen, da wurde er plötzlich angesprochen. „Warte bitte einen Moment. Du bist Marvin, ja?“ Als Marvin sich umdrehte, sah er sich einem großgewachsenen Obelisken mit dunkelblauen Haaren gegenüber. Alle Anwesenden erstarrten in Ehrfurcht und auch der Türkishaarige selbst wurde von einem Schauer an Nervosität erfasst. Dort, direkt vor ihm, stand Zane Truesdale, der beste Duellant der ganzen Schule. Dieser redete auch gleich mit einem neutralen Gesichtsausdruck weiter. „Gut gespielt heute Morgen. Was man von meinem Bruder nicht sagen kann.“ Damit wandte sich der Top-Duellant auch schon wieder ab. „Mach weiter so, dann duellierst dich irgendwann mal mit den ganz Großen, vielleicht sogar mit mir.“, sagte er noch, bevor er auch schon wieder verschwand. *Hat er damit wirklich mich gemeint?*, war das Einzige, was Marvin für den Rest des Tages dachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)