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Keine Luft mehr


Erstellt:
Letzte Änderung: 20.08.2017
abgeschlossen
Deutsch
2350 Wörter, 1 Kapitel
Thema: Digimon
Kann es einen Menschen zerstören, wenn er glaubt, dass er sich selbst nicht mehr findet?
Die Geschichte war bereits seit 2004 auf Yaoi.de hochgeladen.

Disclaimer: Die Rechte an Digimon liegen bei TOEI Animation. Das Lied stammt von Oomph! und heißt "Keine Luft mehr". Ich möchte mit dieser Fanfiction keine Urheberrechte verletzen und verdiene damit kein Geld.

Betaleser: ShirayukiOuji

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 E: 27.05.2005
U: 20.08.2017
Kommentare (4)
2350 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  ShirayukiOuji
2017-08-13T22:10:11+00:00 14.08.2017 00:10
Diese Geschichte habe ich vor vielen Jahren gelesen und einige Zeit später auch ausgedruckt (und wieder gelesen), darum wundert es mich, dass hier kein Kommentar von mir zu finden war. Vermutlich haben meine Selbstzweifel mich bisher abgehalten.

Da dies eine Songfic ist, kann ich mir gut vorstellen, dass dir die Idee dazu beim Musikhören gekommen ist, vielleicht sogar, als du halb abgelenkt warst und Oomph! nur nebenbei laufen ließest, aber natürlich kann ich das nicht wissen.

Jedenfalls ist auch mir wie einem meiner Vorredner aufgefallen, dass man beim Lesen entweder eine Shipperbrille tragen oder stark zwischen den Zeilen lesen oder zumindest ein Fan von subtiler/unkonventioneller Romantik sein muss, um ein Pairing hier nicht auszuschließen. Eigentlich war mir das Pairing in dieser Geschichte immer ausgesprochen klar, außer beim diesmaligen Lesen, als ich bewusst darauf geachtet hatte, ob die ganze extreme Anziehung zwischen den beiden sich nicht ausschließlich in meinem eigenen Kopf abspielt (und das tat sie, erschreckenderweise).

Mein Kommentar gestaltet sich nicht unbedingt chronologisch oder besonders gut geordnet, aber wenn ich das auch noch täte/versuchte, würde ich wahrscheinlich mittentrin das Handtuch werfen und du bekämst gar nichts von meinen Gedanken zu der Fanfiction mit.

Mir kam Yamato äußerst instabil vor, wohingegen Taichi eher in sich ruhend und geerdet wirkte - allerdings kann man das nie genau wissen, wenn die Perspektive, au der geschildert wird, durchgehend die des anderen Charakters ist. Wie die Zusammenfassung schon verlauten ließ, vollzog sich irgendwann eine Veränderung in Yamatos Wesen, langsam, unbemerkt und nachhaltig und erst, als seine gesamte Umwelt ihn vermehrt darauf hinwies, realisierte er, dass es überhaupt so war. Normalerweise übernehmen dafür empfängliche Menschen ohnehin Verhaltensweisen und sogar Dialekte derjenigen, mit denen sie die meiste Zeit verbringen oder auch wenn es sich um Aspekte handelt, die ihnen selbst in irgendeiner Weise gefallen oder welche sie beeindruckt haben, und in Taichis und Yamatos Fall könnte das der erste Hinweis darauf sein, dass sie sich in einer romantischen Beziehung (gegenseitig gestanden oder beidseitig verschwiegen, ganz egal) befinden. Wenn Yamato sich so stark verändert haben soll, wie jeder Charakter in der Geschichte behauptet und auch Taichi sich anders als vor ihrer Begegnung, aber hier angedeutet ja auch etwas mehr wie Yamato früher, verhalten soll, dann kann das ja alles heißen: Von engen Freunden, die immens viel Zeit miteinander verbracht haben bis hin zu Geliebten, die sich tief beeinflusst haben und regelrecht miteinander verschmolzen sind. Gerade letzeres wurde von Yamato hier offenbar als Kontrollverlust empfunden, was ihn vermutlich noch stärker destabilisert hat. Es scheint ihm große Schmerzen zu bereiten, ohne es mitbekommen zu haben, einen so großen Teil seiner Persönlichkeit verloren zu haben oder zumindest davon überzeugt zu sein, was sich prinzipiell ja gleich anfühlt. Er verspürt eine unerträgliche Wut auf sich und Taichi, auf den er seine eigenen Fehler projiziert oder besser gesagt, dem er die Schuld für seine Veränderung in die Schuhe schiebt - was wiederum nur auf seine eigene Schwäche hinweist und ihn vermutlich noch mehr ankotzt.

Auffällig ist auf der Gegenseite nur Taichis oberflächliche Blindheit/Naivität, die schließlich den dramatischen Ausgang der Geschichte besiegeln sollte - Yamatos Wut, dass eine so einfache Täuschung wie sein eigenes gespieltes Lächeln und die unechte Ruhe nicht einmal im Ansatz von Tai durchschaut wurden, ist für mich gut nachvollziehbar. Dass Taichi sich zudem noch anmaßte, zu bemerken, dass "dann ja alles gut" sei, muss so frustrierend und schmerzhaft für Yamato gewesen sein, dass die Pferde einfach mit ihm durchgingen. Offenbar bemerkte ja niemand, weder sein Bruder noch seine Freunde, dass er seit langer Zeit innere Kämpfe ausgetragen hatte und im Stillen litt. Am enttäuschendsten muss diese Blindheit aber im Falle Tais gewesen sein, da zwischen ihm und Yamato auch romantische Gefühle im Spiel waren.

Mir fielen zwei kleinere Unstimmigkeiten auf, von denen mir aber klar ist, dass sie subjektiv und persönlich sein. Die erste bezieht sich auf die Charakterisierung Tais und die andere auf eine einzige Textzeile aus dem Lied, die mir nicht passend vorkommt. Zu Tai: Ich kann die beschriebene (es geht hier ja auch um Yamatos Wahrnehmung, aber dennoch) Sanftheit kann ich zu einem bestimmten Grad nachvollziehen, aber nicht zu dem hier dargestellten. Tai hatte außerdem auch immer ein ziemlich auffälliges Temperament, das ich mir derart stark nachgelassen selbst nach der "Verschmelzung" mit Yamato (ihrer beider Persönlichkeiten, siehe oben) auch nicht in dem Maße vorstellen kann. Zwar wurde eine Prügelei erwähnt, aber das erscheint mir hier wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Es hat kaum bis kein Gewicht, zumindest nicht für mich. Vielleicht ist das aber gerade gut und deine exakte Absicht, und soll zeigen, dass Yamato die harte Seite an Tai (und sich selbst) gar nicht mehr bewusst wahrnehmen kann und nur noch widerliche Weichheit spürt, die er an sich und letztendlich auch Tai nicht mehr ertragen kann und auslöschen will.

Die Textstelle, die ich nicht so stimmig fand, war "viel zu lang hab ich dich beatmet". Ich weiß nicht, was genau Yamato an Taichi parasitär fand, wobei mir klar ist, dass er ihn als Räuber seines Selbst betrachtet. Selbst Yamato sollte aber klar sein, dass Tai das weder mitbekommen noch geplant hat oder haben kann. Außerdem gibt es keinen Hinweis auf eine mögliche Bereicherung Tais durch die Veränderung Yamatos; und hilflos schien Tai mir ebenfalls nicht gewesen zu sein, was ein Eingreifen oder gar der Persönlichkeitswandel Yamatos zur Folge gehabt haben müsste.

Sehr gefallen habt mir übrigens die Stelle, in der Yamato erst nur innerlich schreit und dann mit seiner Stimme und auch die Szene, in der er Tais Wange berührt, da gerade das unglaublich romantisch auf mich wirkte. Ich liebe auch das Bild einer solchen Berührung und finde es angenehm, es mir vorzustellen.

Die Antiraucherwerbung war ein nettes, kleines Detail, von dem ich noch weiß, dass ich es auch schon vor Jahren einmal erwähnt hatte. Aufgefallen ist mir außerdem die Intensität des Unwohlseins und der Angespanntheit/Gereiztheit Yamatos in der Szene, als alle einstimmig meinten, er sei mittlerweile ein Mensch der "offenen Sorte". Vor allem, wenn man das gar nicht sein will, ist das Grund genug, zu explodieren oder zumindest das Treffen zu verlassen. Die Steigerung war wirklich enorm, was mir positiv auffiel.

Um schließlich noch zum eigentlichen Tode Tais zu kommen: Ich habe das Gefühl, dass Yamatos Leben in der Hölle jetzt erst beginnt. Den Mord am eigenen Partner kann man zwar in bestimmten Kontexten als romantisch und vielleicht sogar erfüllend ansehen (Darüber haben wir ja schon gesprochen, auch über den Real-Life-Fall.), allerdings nicht in diesem. Ich empfinde Yamatos letzte (Kurzschluss)-Handlung als stark selbstverletzend, indem er sich mit schwerer Schuld belud, einen Unschuldigen umbrachte, sich seines eigenen Freundes/Geliebten beraubte und an seiner eigenen Veränderung rein gar nichts rückgängig machte - was ohnehin schwer möglich ist. Zwar verhinderte er jeglichen weiteren Einfluss Tais auf sich selbst mit dem Erwürgen seines Freundes auf (eine ziemlich naive "Rache", übrigens) aber das war es auch schon mit den scheinbaren Vorteilen.

Mich würde eine Szene interessieren, in der all diese Nüchternheit und Klarheit in Yamatos Kopf ankommen und er bemerkt, was er sich selbst damit eigentlich angetan hat, aber ich weiß nicht, ob du den Zugang zu einer so alten Geschichte wiederfinden kannst und ob dich die Idee überhaupt reizt. Viel gibt dieser kurze Moment ohnehin nicht her, es sei denn, ein Haufen Rückblenden wird eingebaut.

Antwort von:  halfJack
16.08.2017 14:43
Es ist wirklich überraschend für mich, dass du hierzu nach so langer Zeit noch eine Rückmeldung schreibst, generell dass du es unabhängig von Zeit und unserer bereits stattgefundenen Gespräche trotzdem tust, finde ich enorm gut. Vielen Dank! Es könnte sein, dass du mir auf yaoi.de einen Kommentar hinterlassen hast, aber der war dann mit Sicherheit nicht so ausführlich. Lass dich bitte nicht von Selbstzweifeln abhalten. Nicht alles, was dir kritisch auffällt, muss von meiner Seite aus einen unumstößlichen Grund, Zweck, Sinn etc. haben. Was nicht heißen soll, dass ich das Gefühl hatte, du würdest hier alles als Absicht hinstellen, sondern schon eher nach Interpretationsmöglichkeiten suchen.

Wie genau ich auf die Idee der Geschichte kam, kann ich dir selbst nicht mehr sagen. Mittlerweile würde ich keine Songfics mehr schreiben und ich verstehe die Kritik, die viele daran üben. Mir kommt "Keine Luft mehr" jetzt noch sehr experimentell vor, darum würde ich zumindest diesen Aspekt nicht ändern. Ich vermute auch, dass ich durch das Hören des Liedes darauf kam, weil ich gewisse Parallelen darin sah, wie sich Yamato in der ersten Staffel oftmals mit Taichi verglich und glaubte, dieser wäre zum Beispiel ein besserer Bruder als er selbst. In der zweiten Staffel sind die Älteren leider in den Hintergrund gerückt, aber Yamato hatte sich schon stark verändert und manchmal wirkte es, als sei er nicht mehr der über so vieles nachdenkende Junge von damals. Allerdings habe ich die Geschichte in meiner Vorstellung noch etwas davor, also vor der zweiten Staffel angesiedelt. Was wäre, wenn Yamato mit dieser Veränderung nicht so einfach hätte umgehen können und sie noch dazu anders interpretiert, da er früher so oft meinte, er könne sich selbst nicht verstehen? Das war der Gedanke, der im Verlauf mitschwingen sollte.

Was das Shipping anbelangt, so verstehe ich, dass man das in der Fanfiction erst mal nicht sieht bzw. es nicht vorhanden zu sein scheint. Das war aber in meiner Vorstellung der Clou an der Sache: weil man eben erst ganz zum Schluss erfährt, warum sich Yamato verändert hat, warum Taichi einen so starken Einfluss auf ihn hatte, warum sich seine Gedanken ständig um ihn drehen und warum er glaubt, keine Luft mehr zu bekommen. Taichi hat ihm diese Luft nicht genommen, sondern er WAR die Luft, die Yamato überhaupt atmen ließ. Das hat er nur leider nicht erkannt oder zumindest erst, als es zu spät war. Womöglich fasst man das beim Lesen nicht so auf, weil ich es nicht gut genug rübergebracht habe. Diese Version hier ist die mehr oder weniger originale von yaoi.de, die ich dort schließlich ändern musste, als sich die Bestimmungen änderten. Ich weiß nicht mehr, was der Grund war. Vielleicht war das Pairing so wirklich nicht ersichtlich oder es lag an der scheinbar grundlosen Brutalität. Jedenfalls habe ich daraufhin eine Version verfasst, die ein paar wenige Gedanken von Yamato zum Schluss offenbar, wo er, während er "Stirb doch endlich!" sagt, gleichzeitig denkt, dass Taichi der wichtigste Mensch in seinem Leben sei. Auf die Weise kommt das Bipolare von Yamato ein bisschen besser rüber, weil er sich innerlich gegen seine Tat zur Wehr zu setzen versucht.

Deine Interpretation ist völlig richtig, dass Yamato und Taichi zuvor in einer engen Beziehung standen und sich gegenseitig beeinflussten. Das eigentliche Problem ist, wie gesagt, Yamatos fehlendes Verstehen der Situation, seiner eigenen Emotionen, vor allem in Bezug auf das Gefühl des Kontrollverlustes. Er glaubt, er würde ersticken, und versucht sich zu retten, indem er Taichi erwürgt, aber damit bewirkt er das genaue Gegenteil. Die Erkenntnis kommt erst, als er Taichi den Atem genommen hat, weil er sich damit im Grunde selbst die Luft abdrückt. Darum ist es Erwürgen und nicht irgendeine andere Todesart. Ich wollte mit diesem Bild spielen, weil ich das damals sehr interessant fand. Deshalb ist es auch eine Antizigarettenwerbung, die im Hintergrund läuft, worin wieder Luft, Atem, Belastung für die Lungen aufgegriffen wird und der Wunsch, sich davon zu befreien.

Du hast Recht, dass die Textzeile "Viel zu lang hab ich dich beatmet" nicht passt, denn das tut sie wirklich nicht. Taichi ist kein Parasit, auch wenn Yamato seine Situation und Taichis Einfluss auf sich irgendwie so zu begreifen versucht. Zum Teil ist es, meiner vorigen Erklärung folgend, eher umgekehrt, was nicht heißen soll, dass Yamato ein Parasit sei. Es sollte in meinen Augen Ausdruck seines Trugschlusses sein, zu glauben, Tai würde ihm den Atem rauben (wobei hierin sogar die doppelte, positive Bedeutung mitschwingt), obwohl er ihn in Wirklichkeit "beatmet".
Davon unabhängig, auch wenn ich ein Verständnis und eine Begründung für diese Zeilen für mich persönlich habe, ist das allerdings tatsächlich eine Problem von Songfics, dass der Liedtext mitunter nicht passt und man die Aussagen dann als unbedeutend stehen lässt oder Änderungen vornimmt und etwas streicht. Das habe ich auch schon gemacht, möchte es aber möglichst vermeiden.

Taichi ist in dieser Geschichte sehr blass und platt, man versteht deshalb auch gar nicht recht, welche Rolle im positiven Sinne er für Yamato spielt. Das finde ich schade und deine Kritik berechtigt. Die Wut, die man beim Lesen empfindet, weil sich alle so oberflächlich verhalten, war zwar beabsichtigt, doch dadurch geht mein eigentlicher Grundgedanke ein bisschen flöten, da man Taichis Bedeutung nicht mehr nachvollziehen kann, wenn man nicht selbst die Beziehung der beiden schon auf solche Weise sieht.
Dennoch bin ich froh, dass Yamatos Reaktion dir verständlich erscheint, sowohl bei den Aussagen beim Picknick als auch später bei Taichis Urteil, es sei ja "alles gut". Ich hatte gehofft, dass man dabei eine gewisse Frustration und Schmerz empfindet, da es immerin darum geht, von denen verkannt und nicht tiefer betrachtet zu werden, die einem schließlich am nächsten stehen.
Von: abgemeldet
2008-01-05T18:40:14+00:00 05.01.2008 19:40
*heuel**flenn*
nein!! TT.TT der arme tai v.v
Q.Q yama soll nich so böse sein *snif*
wobei sterben schon was schönes zum drüber schreiben is aber nich tai TT.TT
nyui ö.ö
sag mal, für den fall das mir was beim lesen entgangen is ... so is das taito?
also mir persönlich fehlt da irgendwie was

l.g
Corvina

Von: abgemeldet
2005-06-29T17:53:49+00:00 29.06.2005 19:53
Wowwwwwwwwww, mal was anderes =^.^=
Keine Liebesschnulze, wie normalerweise,
wenn Yamato X Taichi dasteht!
Und außerdem liiiiiiiebe ich Darkfics,
und sad ends erst recht XP
Die Geschichte ist schön geschrieben ^-^
Baba!
Tukasa
Von:  Nozomi-chan
2005-05-28T14:17:26+00:00 28.05.2005 16:17
Kann es sein, dass die FF auf Yaoi.de schon etwas länger online ist? - Ich hab sie mir vor Eeeeewigkeiten mal ausgedruckt, aber leider ohne den Namen des Autors! Du warst das also! *erwischt* :D
Nein, jetzt mal im Ernst: Ich fand die FF damals schon super, und mag sie immer noch total! Erschreckend war es, als ich sie das erste Mal gelesen hab, weil sie doch so ganz von den anderen Fics hier abweicht. Ist eben was ganz besonderes! Ich find sie toll, und ich kann dich nur immer wieder loben dafür! Toller Stil, gute Story und überhaupt, die hat was.
Da würde ich gerne mehr lesen!
Ichi@t