Zwei Tiere in Ionia von SilverDragonoid ================================================================================ Kapitel 37 - Andere Liga ------------------------ Neru PoV   ...Ich rannte mit Shen durch den Wald, der mir den Weg dirigierte. Jetzt musste ich den Entführten um jeden Preis zurück holen um mein Ansehen zurück zu gewinnen, welches ich mit dem Mord eines Unschuldigen verloren hatte, und als Entschuldigung für den Schock, den ich Yi bereitet hatte.   Ich bemerkte wie wir nicht zur Placidium rannten, sondern wieder Richtung Meer. Die Küste, zu der wir rannten, kannte ich noch nicht. Hier war der Wald so dicht, dass es dunkel wie in der Nacht war. Das war für Assassinen natürlich wie perfekt.   ,,Da!", rief Shen, als er einen Schatten hinter Dickicht verschwinden sah. Ich hetzte hinterher, als würde mein Leben davon abhängen. Die Person bewegte sich ungewöhnlich schnell. Schnell hatte ich Shen weit hinter mir gelassen, sodass ich schon befürchtete die Person verloren zu haben.   Doch als ich durch den nächsten Busch sprang musste ich abrupt stehenbleiben, um nicht in eine Kriegerin zu krachen. Sie blieb ebenfalls stehen und drehte sich etwas zu mir. Ich schaute sie nur mit großen Augen an. Es war Riven. Sie trug eine bewusstlose Person auf der Schulter und ihr riesiges, zerbrochenes Schwert in der rechten Hand.   ,,Neru, es tut mir leid, aber ich muss meine Pflichten erfüllen", sagte sie ernst ohne auf meine Reaktion zu warten. ,,Also warst doch du es, die bei der Noxusinvasion Yasuos Ruf zerstört hat", hauchte ich. Sie nickte und sprang weiter.   Ich rannte ihr hinterher, aber wurde von irgendwelchen Fallen verlangsamt. Als ich auf den Boden schaute, sah ich verzauberte Lotusblüten. Und als ich wieder aufschaute und springen wollte, kam von der Seite ein komischer violetter Strahl durch mich durch. Sofort konnte ich mich nicht bewegen. Im Ernst jetzt!?   Riven blieb noch mal kurz stehen und sagte bedrückt: ,,Bitte sag Yasuo nichts. Ich habe mich gerade erst mit ihm versöhnt. Ich mache es irgendwie wieder gut", sie wurde von einem Rascheln unterbrochen, das von rechts kam, ,,Halt sie mir fern", dann verschwand sie.   Als ich mich wieder bewegen konnte, stand jemand Großes in einer leicht lächelnden Maske vor mir. Mit einer sanften, tiefen, aber beunruhigenden Stimme sagte er: ,,Bist du bereit ein Kunstwerk zu werden?" Ich sah ihn verwirrt an, aber entschied mich dann ihn anzuspringen. Er wich geschickt aus und meinte nur: ,,Na na" Nimmt der mich nicht ernst?  Das machte mich aggressiv.   Mit meiner Rute wollte ich ihn peitschen, aber im Flug blockte er sie einfach mit seinem mechanischen Arm. Bitte was? Ich kam nicht mehr auf die Welt klar. ,,Interessant", murmelte der Mann und begutachtete meinen Schwanz, nachdem er ihn in die Hand genommen hatte. Sofort zog ich ihn zurück und sah ihn verwirrt an.   ,,Jetzt glotz nicht so, als wäre ich ein Außerirdischer, und lass es uns zu Ende bringen", meinte er und richtete seine kunstvolle Sniper auf mich. ,,Was bist du?" ,,Das fragt ein Halbgott", lachte er mich nur aus. Aber dann antwortete er entspannt: ,,Du kannst mich Khada Jhin nennen" Er verbeugte sich leicht. ,,Du kennst mich?", fragte ich. ,,Gehört zu meinem Job", antwortete er. ,,Und der wäre?", wollte ich genauer wissen. Er hatte mich neugierig gemacht. ,,Diejenigen ausschalten, die meinem Geldgeber im Wege stehen. Nur dank ihm stehe ich jetzt vor dir. Aber auch ich profitiere davon, denn ich kriege die Möglichkeit wahre Schönheit zu erschaffen" Ich verstand nur Bahnhof, aber das war egal.   ,,Bist du Noxier?", fragte ich laut. ,,Wer weiß", er zuckte mit den Schultern. Mir war klar, dass er keiner war. ,,Aber wenn du Ionier bist, warum stellst du dich mir dann in den Weg?" ,,Ich habe nie gesagt, dass ich Ionier wäre" Er zerstörte mein Gehirn.   Ich hatte genug und huschte mit übermenschlicher Geschwindigkeit zu ihm rüber, aber er war aufmerksam und drückte mir sofort den Lauf an die Stirn. Ich erstarrte, als ich gerade mit meinen Krallen ausholen wollte. Obwohl meine Bewegungen unmenschlich schnell waren, war er nicht langsamer.   Wir sahen uns stumm in die Augen und mir fiel auf, dass durch die Maske nur sein linkes Auge zu sehen war. Es war rotbraun und hatte etwas Verlockendes; beim anderen sah ich nur schwarz.   ,,Du bist zu übermütig. Ich könnte jetzt sofort dein Leben beenden", säuselte er. Er hatte Recht. Ich bin in diese Situation geraten, weil ich ihn unterschätzt oder mich überschätzt habe. Aber er hat mich mit seiner ruhigen Art auch komplett verwirrt. Ich hatte noch nie so einen Gegner. Jetzt erst bemerkte ich, dass er mich nur tanzen gelassen hatte. Und wieder fragte ich mich, was das für ein Mensch sei.   Mit einem dumpfen Kichern riss er mich aus den Gedanken. ,,Was soll ich jetzt nur mit dir machen? Du warst nicht geplant", sagte er ernsthaft grübelnd.   Doch ich hörte in naher Ferne wie sich jemand auf uns zu bewegte. ,,Shen! Hier her!", rief ich und duckte mich, um aus der Schusslinie zu kommen. ,,Shen? Naaa mit dem möchte ich mich lieber noch nicht anlegen. Sag ihm, wir sprechen uns später mal", sagte er und wollte losrennen.   ,,Du gehst nirgends hin", sagte ich todernst und sprang wie ein Tier vor ihn und stützte mich mit einer Hand am Boden ab. Ich fletschte die Zähne zu einem mordlustigen Grinsen. ,,Tut mir leid, aber ich nehme dich immer noch nicht ernst", sagte er. Woher..? Mein Grinsen verschwand. ,,Das ist so offensichtlich. Du hattest noch nie einen Gegner weit über deiner Liga, der wirklich weiß, was er tut, deshalb warst du übermütig und warst dementsprechend verwirrt, als du nichts gegen mich machen konntest", beantwortete er meine Frage, die ich mir in Gedanken gestellt hatte.   ,,Glaub nicht, du wärst was Besonderes, nur weil du einen interessanten Körper hast. Du bist genauso durchschaubar wie jeder normale Mensch und hast keine Erfahrung", sagte er aus. Ich war geschockt.   ,,Und jetzt lass mich einfach gehen und ich werde dein Blut nicht vergießen müssen. Ich verspreche dir, dass wir uns wiedersehen werden. Solltest du noch irgendwas von mir wollen, können wir es dann klären", er lief einfach an mir vorbei... Und ich ließ ihn einfach vorbei...   Er hatte Recht: Ich war noch jung und naiv und hatte keinerlei Erfahrung. Tatsächlich hatte ich nie einen Gegner, der nur mit Gehirn kämpfte. Gegner wie Katarina sind natürlich nicht schwach, aber der Kampfstil ist ein ganz anderer. Ich hatte noch viel zu lernen.   Einige Sekunden später kam Shen keuchend an und fragte, was los sei. ,,Ich dachte, ich hätte jemanden gefunden, aber hier war nichts. Ich glaube, er ist uns entwischt", sagte ich immer noch weggetreten. Er fluchte, bevor er meinte, dass wir zurück gehen sollten. Ich grübelte noch lange über Jhins Worte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)