Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 26: Die Entscheidung ---------------------------- Ich hatte durchgeschlafen bis zum nächsten Tag anscheinend, denn als ich erwachte, fühlte ich die warmen Morgenstrahlen durch die geschlossenen Vorhänge auf meiner Haut. Mein Kopf schmerzte nicht mehr so sehr wie gestern und ich fühlte, wie mein Körper wieder an Kraft gewann. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Stirn. Dort lag noch ein leicht kühles Tuch, was mir wirklich guttat. Ob Sesshomaru schon alles geklärt hatte? Ich kuschelte mich etwas tiefer in die Laken, nur um festzustellen, dass es sich anders anfühlte, als der seidene Stoff von Sesshomarus Bettlaken. War das Bett auch noch kleiner geworden? Ich fasste leicht vorsichtig zu den Rändern des Bettes und atmete geschockt ein, als ich das Ende viel zu früh erreichte. Schnell riss ich bestürzt meine Augen auf, nur um sie wieder zuzumachen und die Augen zu reiben. Das war viel zu hell. Nach kurzer Zeit öffnete ich die Augen dann doch wieder, aber sehr viel langsamer und konnte die bedrückende Lage überblicken. Mir blieb die Spucke weg. Geschockt atmete ich tief ein und rieb mir noch mal die schmerzenden Augen. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich lag eindeutig in MEINEM Bett bei MIR zu Hause! Langsam kochte in mir die Wut hoch. Wie konnte er es wagen? Hatte er das wirklich getan? Mit Schwung setzte ich mich auf, nur um gleich wieder zurück in die Laken zu sinken. Autsch… Mein Kopf dröhnte also immer noch… Aber Kopfweh oder nicht, ich war wütend. Er sollte es doch abklären! „Guten Morgen Kagome, bist du aufgewacht?“ Ich schreckte leicht hoch und blickte zu meiner Mutter die lieb lächelnd neben meinem Bett saß und anscheinend ein Buch gelesen hatte. „Mama…“ „Geht es dir gut? Du hattest hohes Fieber.“, fragte sie weiter und reichte mir ein Glas Wasser, dass ich dankend annahm und schnell in mich hinein kippte. Ich fühlte mich ausgetrocknet und schwach. Sesshomaru schaffte es anscheinend öfters mich zu einem Wrack zu machen. „Wo ist Sesshomaru? Warum bin ich hier?“, fragte ich nur und ignorierte die Fragen meiner Mutter. Sie seufzte und schüttelte leicht den Kopf. „Arbeiten. Du solltest dich ausruhen. Du bist hier, weil du hierhergehörst. Er kennt sich mit so etwas nicht aus und Wochenende oder nicht. Du bist krank und musst gesundwerden.“ Ich schluckte und atmete tief durch: „Hat er dich gefragt, ob ich bei ihm wohnen darf?“ „Ja.“, meinte sie kurz angebunden und erhob sich. „Ich habe nein gesagt.“ „aber ich bin 18!“, murrte ich und sah sie böse an. „Ich bin erwachsen!“ „Bist du nicht. Du arbeitest noch nicht. Solange du nicht auf eigenen Füßen stehen kannst, wirst du hier wohnen bleiben!“, antwortete sie barsch und taxierte mich mit ihrem Blick. Was war mit ihr nur los? „Das ist doch nicht dein Ernst oder? Du hast immer gesagt, ich solle selbst entscheiden! Eigentlich wäre ich auch in der Vergangenheit geblieben und dagegen hattest du gar nichts!“ „Ich wusste da auch noch nicht, wie oft du beinahe gestorben bist! Ich liebe dich mein Kind! Vergiss das niemals. Auch wenn ich manchmal komisch war… hätte ich gewusst, wie extrem unvorsichtig du bist, hätte ich es unterbunden!“ „Ach ja? Und woher willst du es wissen?“, fauchte ich und stockte in dem Moment. „Was hat Sesshomaru dir erzählt? Sag es mir!“ „Alles. Ich habe es verlangt. Kagome. Egal was ich gesagt habe, ich bin deine Mutter und ich mache mir Sorgen um dich. Du willst doch die Schule machen und es zu was bringen und nicht als sein Schoßhündchen verkümmern!“ „Ich verkümmere nicht und bin auch nicht sein Schoßhund!“ „Willst du denn kein eigenes Geld verdienen? Willst du von ihm abhängig sein? Was ist, wenn du dich von ihm trennen willst und es dann gar nicht mehr kannst, weil du sonst dein Leben nicht unterhalten kannst? Glaubst du es wird noch genauso zwischen euch sein, wenn du alt und er weiterhin jung ist? Warte es ab bitte. Du bist noch jung und solange seid ihr nicht zusammen.“ „Aber Mum! Was soll dein Sinneswandel? Ich liebe ihn!“ „Von ganzen Herzen?“ „JA!“ „Wieso bist du dann mit ihm zusammengekommen, kurz nachdem du mit Inu Yasha Schluss gemacht hast? Was ist, wenn er ein Lückenfüller ist?“ „Ist er nicht!“ „Warum liebst du ihn?“ „Er… er zieht mich einfach an… ich will bei ihm sein. Ich liebe ihn… Seine Art… Er ist für mich da und sorgt sich um mich.“ „Da gehört aber viel mehr dazu. Kagome. Er ist ein Dämon, wie stellst du dir dein Leben mit ihm vor? Er bleibt ewig jung und du wirst alt. Glaubst du er liebt dich dann immer noch, wenn du alt und verschrumpelt bist? Du wirst alleine sterben. In ein paar Jahren wird er weg sein und du wirst nichts tun können.“ Ich verstummte. Sie hatte ja schon recht, aber ich liebte ihn… Was sollte ich den sagen? Sesshomaru ist nicht so? Er hatte doch gesagt, es geht ihm eher nur um das eine… vielleicht noch das andere… Aber… Aber…. „Ich…“, schluchzte ich und drehte mich weg. Ich wollte daran gar nicht denken, dass er mich verlassen könnte, wenn ich nicht mehr schön und jung war… Er sollte bei mir bleiben bis ans Ende…. Wäre Inu Yasha überhaupt auch geblieben? Je länger ich nachdachte, in der anhaltenden Stille, desto mehr zweifelte ich an allem. „Kagome… Ich mein das nicht böse.“, flüsterte sie und nahm mich tröstend in den Arm. Eine Geste, die ich eher weniger von ihr kannte. Sie streichelte meinen Kopf und küsste meine Stirn. „Es ist einfach so, dass du für alles offenbleiben musst. Schau dich an. Wir sind in einer Zeit, wo auch Frauen etwas schaffen können. Geld verdienen gehört dazu. Du willst doch auch mal dir etwas Eigenes kaufen und nicht abhängig sein.“ „Mum… Ich weiß ja… Es ist nur so schwer und anders… Ich liebe ihn wirklich über alles… Ich kann es nicht erklären… Und ja ich will ihm nicht auf der Tasche liegen… Aber ich habe Angst, dass er gehen könnte… Wie damals.“, nuschelte ich verzweifelt und zitterte innerlich. „Wir haben alle unsere Ängste, aber wenn du auf ihn hockst, kann das auch schiefgehen und du erdrückst ihn. Ihr seid nicht von der selben Welt. Und für ihn ist es hier auch nicht so leicht. Er muss sich an alles gewöhnen. Jeder ist auf seine eigene Art speziell und er ist es noch etwas mehr. Ich glaube auch, dass er sich Mühe gibt und auch etwas für dich fühlt, aber er weiß es nicht. Oder hat er dir etwas Anderes gesagt?“ „Er hat gesagt, er würde Zeit brauchen… Als ich weinte und Fieber bekam… Wenn es um ihn geht, spielt mein ganzer Körper verrückt… beinahe als könnte ich ohne ihn nicht mehr leben…“ „So was kenne ich. Aber du musst stark sein. Ihm zeigen, dass du auch alleine klarkommst. Du bist eine starke Frau und voller Liebe. Mach es ihm nicht so leicht, dich zu haben. Keiner mag Kletten. Und woher willst du wissen, ob er es ernst meinte und nicht einfach versucht hatte, dich zur Ruhe zu bewegen.“ Ich schluckte und sah sie an: „Hat er irgendwas dergleichen gesagt?“ „nein. Nicht wirklich, aber er ist doch eher der Einzelgänger.“ „Stimmt…. Vielleicht hast du ja recht…“ „Er muss wissen, was er an dir hat.“, meinte sie sanft, aber mit Nachdruck und strich mir das Haar aus dem Gesicht. „Zeit ist für euch beide wichtig. Wenn du diesen Schritt gehst, musst du akzeptieren, dass ihr nie normal leben werdet. Immer wieder umziehen oder euch verstecken werdet. Des Weiteren werden sie komisch schauen, wenn du dann viel älter bist als er aussieht. Bitte vergiss das nie, in Ordnung? Gerade lebst du nur im Hier und jetzt, aber auch deine Zukunft ist wichtig. Lass dir bitte alles in Ruhe durch den Kopf gehen und brich nicht alles übers Knie.“ Ich seufzte trübsinnig und spielte mit einer Haarsträhne. Am liebsten hätte ich meine Mutter verteufelt, aber das erste Mal in meinem Leben, schien sie sich wirkliche Gedanken um mich zu machen. Sonst war sie mir immer cool vorgekommen, so leichtfertig wie sie mit meiner Abwesenheit umgegangen war. Okay manchmal hatte es mich auch melancholisch gestimmt. So oft hatte sie mich mit meinen Problemen allein gelassen oder einfach nur über ihre Vergangenheit sinniert. Was war nur mit ihr los? Mein Hals schnürte sich zu. Oder wollte sich Sesshomaru von mir trennen und schickte meine Mutter vor, die nur die richtigen Worte finden sollte? Wollte sie, dass ich es wollte, dass ich unsere Beziehung beendete? Konnte es das sein? Aber sie hatte es ja indirekt verneint… aber…. „Ist Sesshomaru eigentlich noch da?“, wisperte ich und blickte Richtung Fenster, dessen Vorhänge zugezogen waren. „Natürlich ist er hier.“, gestand sie mir und verdrehte leicht die Augen. „Wahrscheinlich vermutet er, dass ich mich nicht gut genug um dich kümmere.“ Ich sah sie verdutzt an. Ihre Gesichtszüge schrien regelrecht nach Missgunst. Sie war angefressen. Was war hier los? Wahrscheinlich handelte es sich um Fieberwahn, denn das war schon sehr verrückt. Meine Mutter fürsorglich am Bett. Beratend was Beziehungsfragen angingen und mit einem gewissen Beschützerinstinkt und Stolz. Aber zumindest wusste ich, dass er mich nicht losließ, sondern immer noch wollte. Wenn sie echt und kein Hirngespinst war, glaubte ich sogar, dass Sesshomaru sich an dieser Frau einen Reißzahn ausgebissen hatte. Mein Sesshomaru in der Höhle des Löwen. Ich frag mich, ob er so viel Schneid hatte sich mit dieser Übermutter anzulegen. „wo denn genau?“, hakte ich zart nach. „Draußen…“, grummelte sie leicht. „Dein Opa kommt auf die verrücktesten Ideen. Da dein Angebeteter ein aufsteigender Stern als Modell ist, hat er ihn kurzerhand als Tempeldiener eingestellt, um ein paar liebestolle Frauen anzulocken.“ Ich verzog die Lippen zu einem gezwungenen Grinsen. Irgendwie konnte ich das wirklich meinem Opa zutrauen. Er würde alles tun, um ein paar Talismane an den Mann, bzw. hier eher an die Frau bringen zu können… Jedoch kochte in mir die Eifersucht, wenn ich nur daran dachte, dass irgendein Mädchen Hand an meinen Liebsten legte… „Darf ich zu ihm gehen?“, fragte ich mit einem bettelnden Blick und schien meine Mutter damit erweichen zu können. „Na gut. Aber sei vorsichtig, auch wenn dein Fieber gesunken ist, kann es ganz schnell wieder hochgehen.“ „Ja, Mum. Ich pass schon auf.“, meinte ich zuckersüß und zog mich geschwind an, nur um schnellstens von ihr wegzukommen. Sie hatte mich ehrlichgesagt, viel zu sehr zum Denken angeregt. Es waren einfach Dinge, um die ich mir gerade keine Gedanken machen wollte. Ich wollte glücklich sein und das war ich mit Sesshomaru, auch wenn es nicht auf Dauer war, würde ich jede Minute auskosten. Genau.  Wer wusste denn, wie unsere Zukunft war? Und vielleicht könnte man später einfach wieder in die Vergangenheit gehen. Da würde es doch nicht mal auffallen. Ich gab nicht auf. Ganz bestimmt nicht. Je weiter ich runterging, desto schneller fing mein Herz an zu schlagen. Sesshomaru. Ich musste ihn jetzt unbedingt sehen, um meine Sorgen zu zerstreuen, egal auf welche Weise, aber ich musste ihm unbedingt nahe sein. Ich öffnete die Haustür und erstarrte schockiert. Ein paar Frauen war untertrieben gewesen… das war eine Horde! Wie hatten die das angestellt? Würde ich ihn je finden in dieser Frauenmasse? Wobei es war eigentlich einfach…. Ich musste zum Kern dieses großen Knäuels kommen… Wenn es überhaupt eine Chance gab, hindurch zu kommen. Kurz atmete ich tief durch, bevor ich in Rock und Shirt mich durch die kreischende Menge drängte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)