Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 33: Halloween für Dummies --------------------------------- Obwohl ich ein Youkai war, verging sogar für mich manchmal die Zeit viel zu schnell. Seit unserer Aussprache im Zoo war schon ein ganzer Monat ins Land gezogen.   Ich war leider weder mit Kagome, noch mit Hoori weiter vorangekommen. Beide schienen mir da sehr unkooperativ zu sein. Ich meine so schlimm war es auch nicht, aber sie schadeten anderen in ihrer Umgebung. …Kagome weniger als Hoori… Ich blickte von meinem Sake auf und starrte in diese bläulichen Augen. Hoori… Seine Taktik. Ich fragte mich, ob er wirklich seine Frau wiedersehen wollte oder mich nur von Kagome fernhalten wollte. In letzter Zeit versetzte ich Kagome eigentlich viel zu oft und sie schien im Augenblick bei unseren „Dates“ total abwesend. Sie zerbrach sich wirklich den Kopf über uns – was mich schon freute, aber – war es das alles Wert? „Sesshomaru, was ist los?“, fragte mein Gegenüber und genoss seinen Sake. Ich wollte ihm gerade am liebsten den Kopf abreißen… aber das wäre wohl der falsche Weg… so… unzivilisiert. Jetzt könnte ich meinen Bruder mal wieder gebrauchen. „Das fragen Sie?“, fluchte ich leise und sah ihn genervt an. „Sie überfallen mich schon heute Morgen – mit einer Flasche Sake zum Glück – und sagen mir nicht den Grund für den Besuch.“ „Sesshomaru. Nicht so förmlich. Ich dachte ich kläre dich auf, bevor heute Abend total in die Hose geht.“ „Bitte?“, fragte ich und rümpfte die Nase. Dieser Kerl. Ich war mir ja nicht so sicher, ob ich so jemanden mögen könnte. Wie hatte das nur Kagomes Mutter ertragen – hatte sie das überhaupt je? „Sag nicht, sie hat dich nicht zu Halloween eingeladen.“, flötete er mir etwas zu vergnügt vor sich hin, während er wieder uns nachgoss. Woher wusste er davon? Steckte mehr dahinter? Ich holte mein Handy aus meiner schwarzen Baumwollhose und checkte die letzten Sms. Sie erzählte mir wirklich alles in letzter Zeit. Mich ärgerten auch die vielen Aufträge, aber ich wollte eine Grundlage aufbauen und das wahrscheinlich nicht nur für mich mehr… Sie war auch etwas launisch, aber das kam bestimmt von den ganzen Gedanken. Leider behagte es mir gar nicht, dass ich ihr Fallbeispiel war und sie immer wieder Details über mein Leben rauskitzeln wollte – schon weil ich darüber gar nicht nachdenken wollte. „Dein Blick verrät mir alles, auch wenn du wieder alle durchließt. Halloweenparties sind aus Amerika mal gekommen und hier auch recht beliebt. So ein Brauch, wo man Dämonen und Monster verscheucht.“ Ich blickte auf. Halloweenparty… dann blickte ich auf mein Handy. Dummerweise musste ich ihm recht geben. Sie hatte mich wirklich gefragt. Was es wohl genau war. Dämonen verscheuchen? Als ich ihn dann wieder in die Augen sah, kochte ich vor Wut. Er griente mich an… Als wüsste er alles! Dieser! Argh… „Ruhig Blut. Also Halloween verkleidet man sich als Monster und staubt als Kind Süßigkeiten ab. Als Erwachsener macht man halt Parties. Man ist dann jemand anderes. Wilde Feiern meistens oder Schreckhäuser und alles Mögliche.“, erklärte er mir mit ruhiger Stimme. „Der Tag an dem wir wir sein können, ohne dass es jemanden beunruhigt. Okay es gibt noch die Cosplayerausrede, aber naja. Die hast du wohl noch nicht kennen gelernt. Zum Glück. Sehr nervige Gesellen, weil sie glauben, dass es ein tolles Cosplay ist… man kann denen ja nicht einfach sagen, dass das alles echt ist.“ Ich lauschte etwas und hob eine Augenbraue. „Also geht unsereiner einfach in seiner wahren Gestalt hin?“ Er sah mich schockiert an und winkte ab. „Du willst jetzt nicht als großer Hund loslaufen oder? Das würde keiner verstehen…“ „Witzig. Ich meine so.“, antwortete ich und schloss die Augen. Meine Zeichnungen wallten auf. Ich spürte es regelrecht, wie ich mich entspannte und nicht Energie aufwenden musste. Nagut nur etwas Energie, damit ich nicht zum Riesenhund wurde. „Ah… Okay. So natürlich. Hast du noch dein Outfit aus der Vorzeit?“ Ich nickte und betrachtete meine Krallen. Ob Kagome sich dann wieder entsinnt, wer ich eigentlich war? Ich glaubte ja nicht, dass es sie großartig stören würde, aber wir lebten hier ja schon jetzt für einige Monate und manchmal war ich mir nicht mehr sicher, ob sie sich noch an meine wahre Gestalt erinnerte. In dieser Welt gab es einfach nicht die die Gefahren, die einen z.B. in der Vergangenheit tag täglich dran erinnert hatten, dass Dämonen Monster waren… „Und du kommst auch mit? Kagomes Mutter würde sich freuen.“, meinte ich leicht gehässig und betrachtete ihn. „Naja, aber, wenn man so feige ist wie du? Es ist schon ein Monat um und du traust dich immer noch nicht ihr unter die Augen zu treten.“ „Das hat seine Gründe. Es ist lange her. Ich kann nicht zu ihr gehen und hi sagen, wie geht es dir! Ach ja, ich wollte dich nicht in Gefahr bringen, darum blieb ich dir fern, aber naja, du bist nur in der Klapse gelandet, wurdest mit Drogen zu gepumpt und unsere Tochter wurde in der Vergangenheit fast jeden Tag getötet. Wow. Sesshomaru so leicht ist das nicht.“ „Hab ich nie behauptet. Und du würdest es verdienen, dass sie dir die Leviten liest, aber du musst auch mal anfangen, sonst ändert sich nie etwas und Kagome muss auch endlich erfahren was mit ihr ist!“ „Eher willst du es erfahren, damit du weißt, wie viel Zeit dir noch bleibt. Tu nicht so, als würde dir Mamis und mein Schicksal am Herzen liegen. Es geht dir dabei nur um Kagome.  Des Weiteren wird sie wenn Zeit brauchen. Es geht nicht von heute auf Morgen unsterblich zu werden. Riten und alles Mögliche gehören dazu und dann ist die Frage, ob sie die Ewigkeit mit dir verbringen will.“ Ich fauchte leise. „Hab ich gesagt, sie soll sie mit mir verbringen? Sie verdient die Wahrheit.“ Er lachte leise und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, Sesshomaru. Na gut. Ich komme mit. Als bekannter von dir, als Freund. Natürlich mit Maske. Ich will es wenn wie gesagt langsam angehen. Erstmal in Erfahrung bringen, wie es ihr geht und alles. Denk nicht, ich mag sie nicht mehr, aber ich bin halt nicht normal.“ Ich seufzte: „Mach doch was du willst. Ist mir egal.“ Ich war schon etwas grummelig. Ein Piepsen ließ mein Blick wieder zum Handy schweifen. Kagome. Wieder eine Sms von ihr… ‚Alles okay bei dir? Steht das mit heute Abend oder hast du noch einen Auftrag? Wie wäre es? Ich könnte bei dir oder du bei mir danach schlafen, was sagst du? XXX Kagome‘ Ich starrte den Bildschirm unentwegt an. Mir war mein Gegenüber gerade komplett egal. Sie hatte schnell gelernt, mir SMS zu schicken. Ihr Leben bestand daraus nur noch. 10 SMS am Tag waren für sie sogar noch wenig. Letztens hatte sie mir so ein neues Programm namens Whats app gezeigt. Komisches Ding. Wir chatteten darüber aber teils herzlich wenig. Zum Glück, denn so Technikbegeistert war ich nicht. Ich sah sie lieber persönlich. ‚Ich habe heute keine Aufträge, außer den, dass ich mit dir auf eine Party gehen soll. Ich hole dich nachher ab. Wir nehmen deine Mutter mit.‘ Ich sah auf. „Nagut, du kannst mitkommen, aber wenn du dich falsch verhältst, dann…“ „Keine Sorge. Ich bin kein Schuft. Auch wenn ich im Augenblick so aussehe.“, murmelte er vor sich hin, während er aufstand. „Zieh dich um. Wir holen sie dann ab.“ Ich nickte nur, während er ging. Ich schüttete meinen letzten Sake herunter und raufte mir mein weißes Haar. Wie ich ihn doch erwürgen könnte. Nicht, dass ich ihn so sehr hasste, aber er ging mir auf die Nerven. Dabei hatte ich gedacht, dass mein Bruder der schlimmste ist, aber dieser war um vieles Schlimmer. Als das Handy klingelte, nahm ich es ab. „Ja?“ „Sesshomaru, was meinst du damit, wir nehmen meine Mutter mit? Das Ganze ist in der Schule… Sie wird sich fehl am Platz wahrscheinlich fühlen!“ „Jemand will sie treffen.“, meinte ich heiser und sehnte mich nach ihrer zarten Haut und ihrem ebenholzfarbenden Haar. „Mein Vater? Hu… Das ist nicht wirklich der richtige Ort, um die beiden wieder zusammen zu bringen.“ „Naja, er geht inkognito. Er will sich nach ihr erkunden. Ich kann ihm da nicht wirklich mehr widersprechen, nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass er endlich anfangen sollte.“ „Oh, da hast du recht… Ich werde sie fragen. Bestimmt kann ich sie überreden, wenn nicht, dann hat er Pech. Er muss ja nicht glauben, dass alles nach seiner Nase läuft.“, zickte sie etwas am Telefon. Ich verstand sie da wirklich. Mein Vater hatte auch schon öfters von mir Zähne gesehen, nachdem er mit einer Menschenfrau angebandelt war. „Kein Problem, das muss er schon verkraften können.“, meinte ich noch, bevor ich mich mit dem Handy am Ohr zum Schlafzimmer begab. „Was ziehst du an?“ „Meine Mikotracht wohl. Ich habe da auch nicht so sehr drüber nachgedacht. Magst du nicht schon vorher vorbeikommen? Ich vermisse dich ein ganz klein wenig und würde gerne… etwas Zweisamkeit mit dir haben, bevor mein Erzeuger sich noch einmischt.“ Ich seufzte leise, bevor ich ihr zustimmte. Es war sowieso mein Plan gewesen, zu ihr zu gehen. Bevor es Hoori bemerkte. „Gib mir eine Stunde, dann bin ich da.“, meinte ich nur kurz angebunden und legte schnell auf. Ich zog mich geschwind an und steckte mein Geld in einen Beutle, den ich mir um den Hals hängen konnte. Hoori konnte mich mal. Der wusste ja, wo der Tempel war. Vielleicht konnte ich ihn nicht mehr davon abhalten, sich in mein Leben einzumischen, aber, wenn ich es hinauszögern konnte, war das schon mal ein wirklich guter Anfang. Während ich mich dann aber rausschlich, spürte ich einen Blick in meinem Nacken. Vorsichtig wendete ich mich meinem Stalker zu, nur um erleichtert festzustellen, dass es ja nur mein Lieber Succubus Lillith war. „Was machst du da? Verfolgt dich wer?“, fragte sie zuckersüß und leckte sich die Finger. Dieses Weib. „Ich gehe mir Halloween ansehen. Man muss die Zeit genießen, während man sich nicht verstecken muss.“ „Da hast du mal wirklich Recht, aber du musst dich für das Outfit nicht so doll schämen, auch wenn es etwas schwul rüberkommt mit dem Pelz.“ „Schwul?“, fragte ich sichtlich irritiert und betrachtete mich. Gar nicht. „Kümmre dich um deine eigenen Sachen. Sayonara.“ Sie konnte gar nichts mehr erwidern, so schnell war ich aus dem Korridor verschwunden. Ich war immerhin ein Dämon. Draußen rief ich mir einen Wagen. Praktisch. Ich hatte von Hoori erfahren, dass es einen eigenen Fahrdienst gab, auch wenn es nur dazu bestimmt war, sie besser überwachen zu können. Hoori liebte diese Kontrolle, doch ich würde sie ihm irgendwann entreißen, darauf konnte er sich verlassen, denn ich war kein Schoßhund. Am Schrein angekommen, stieg ich aus und nahm die Treppen nach oben. Ich roch meine Kagome schon. Meine. Klang gar nicht so schlecht. Sie war etwas Besonderes und keiner würde mir verbieten, mit ihr zu verkehren. Wo waren wir denn hier auch? Als ich die letzte Stufe erreicht hatte, entdeckte ich sie auch schon. Da saß sie mit ihrem Mikogewand unter dem alten Baum, an den eins Inu Yasha gefesselt war. Gemächlich schritt ich auf sie zu. Sie schien schon wieder in Gedanken zu sein, denn sie blickte auf zu der Krone und hatte ihre Augen geschlossen. Ein Bild für die Götter! Am liebsten hätte ich ihr noch etwas länger dabei zugesehen, aber ich konnte es einfach nicht… Meine Schritte beschleunigten sich, bis ich direkt neben ihr zum Stehen kam und ihren Duft inhalierte. Kagome. Langsam wanderte ihr Blick zu mir und es war unverkennbar, dass sich auf ihren Lippen ein Lächeln bildete. „Endlich.“ Es klang teils wie eine Erleichterung, wenn sie es so ausdrückte. Es behagte mir irgendwie nicht. War ihr die Zeit so lang vorgekommen? Na gut, ich hatte mich auch nach ihr gesehnt, aber sie… Langsam beugte ich mich zu ihr herab und küsste ihre Lippen. Erst vorsichtig, doch dann schon wieder fester. Sie griff nach meinem Oberteil und zog an ihm, bis ich nachgab und mich über sie kniete. Meine Hände ergriffen ihre Schultern, während ich sie immer leidenschaftlicher küsste. Ihre Lippen waren so weich und zart… Wir verblieben so einige Minuten, bevor unsere Lippen sich voneinander trennten… Schon schade. „Kagome…“, seufzte ich und strich ihr das Haar etwas zurecht. Sie sah schon hübsch darin aus… „Miko?“ „Natürlich.“, heuchelte sie und strich über meine Zeichnung. „Einer muss doch den großen Wau wau an die Leine nehmen!“ Ich knurrte leise und schnappte nach ihr. Seit wann hatte ich nur angefangen mit diesen Spielen? Sie kicherte leise und wich mir aus, bevor sie mich einfach umarmte. Warum tat sie das? „Ich habe dich vermisst…“, schnurrte sie leise und streichelte meinen Rücken. Ich seufzte. Natürlich hatte ich auch an sie gedacht, aber sie musste immer so maßlos übertreiben... zumindest in letzter Zeit… „Hast du dich um die Pille gekümmert?“ Sie wurde rot. „Ich habe einen Termin… Aber das geht bestimmt nicht von heute auf morgen…“ „Passt schon. Wir haben ja noch genug Kondome.“ Sie nickte und wurde knallrot wie die sogenannte Feuerwehr. Ich streichelte ihr schwarzes Haar und hob ihr Kinn an. Kagome… Sie schien mir etwas besorgt, nur warum? Warum sagte sie es mir nicht? Ich hasste es, wenn ich etwas nicht wusste, aber seit der Sache im Zoo, schwieg sie mich in vielen Aspekten einfach an… Sie schwieg es tot. Ob sie sich schon entschieden hatte? Ich meine… Ich würde es ja wirklich begrüßen, wenn sie zusagte, nur damit ich mehr Zeit hatte um dieses Kauderwelsch in meinem Körper zu erklären. Einerseits… wollte ich dies alles nicht, ich wollte einfach am liebsten Gehen, doch dann war dieses andere ich in mir, was bleiben wollte. Es war so wie Tensaiga damals, als es um Rin ging. Als ich mir versucht hatte einzureden, dass es Tensaiga war und das ich in keinsterweise mitgespielt hatte… Es war so leicht gewesen, zu sagen, dass Tensaiga mich gezwungen hatte… doch… ich hatte es gewollt. Ich fragte mich auch, wie es Rin ging, aber… Wenn ich zurück ging… Ich blickte zu Kagome. Dieser Blick… als wüsste sie, was ich gerade denken würde. Sie lächelte mich traurig an… Das hasste ich so an Menschen, dass man meist ahnen konnte, was sie fühlten. Mir passierte das nicht. Nein. „An wen denkst du?“ Erwischt. Ich sah leicht zur Seite… Warum musste ich mich wieder dabei erwischen, dass ich ihr nicht ins Gesicht sehen konnte? Wo war die kalte Maske und der eiskalte Blick? Wollte ich sie anlügen? Eigentlich schon, aber als ich zu ihr schielte schien sie sich schon zu entspannen und sie öffnete wieder den Mund und sagte die Worte, die ich nicht wollte, dass sie sie erfuhr: „Du denkst an Rin oder? Verständlich.“ Sie strich über meine Wange. Eigentlich wollte ich zurückzucken, doch ich blieb starr. Jetzt könnte ich ein Handbuch brauchen… Zurückzucken bedeutete eigentlich, dass sie recht hatte, aber starr bleiben auch… Dumme Situation. Ich verlor anscheinend meine Fähigkeiten, logisch zu denken, wenn sie mir so nahe war… oder war es nur der Sex Entzug? Da könnte man ja entgegenwirken. Ich sah sie an. Wirklich schnell. „Sesshomaru… Nicht hier.“, fluchte sie nur und schob mir einfach einen Riegel vor. Warum hatte ich ihr nur gesagt, dass es schon lange nicht mehr nur um Sex ging? Ich hatte von einem Reset Knopf gelesen, den ich jetzt auch wollte. Wo war einer, wenn man ihn brauchte? Ich konnte es nicht leiden, wenn ich keine Macht hatte. Erst dieser Hoori und jetzt fing Kagome damit auch unverfroren an. „Schäm dich doch nicht. Ich denk auch die ganze Zeit, wie es den anderen geht. Auch wenn es jetzt sehr ruhig ist… Ich würde sie gerne widersehen. Wir könnten zusammen hin.“ „Ahm…“, begann ich und hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt. Mist. Seit wann las sie in mir wie in einem Buch? Hatte ich alle meine Gaben verloren oder gewann sie an Gaben? Ging das bei Menschen? Sie kicherte und kassierte von mir einen bitterbösen Blick, was sie wohl nur noch mehr anheizte. Miststück. Warum blieb ich nur bei ihr? Jetzt lachte sie mich auch noch aus. Hier und jetzt würde ich sie zügeln, ganz egal, ob sie den Ort unpassend fand. Ich setzte zum Sprung schon an, als je ein Geräusch mich innerhalten ließ. „Sesshomaru-sama. Freut mich, dass sie uns besuchen kommen.“ Ich drehte meinen Kopf – Kagomes Mutter.  Geschwind stand ich auf und begrüßte sie. Mist. Sie trug wie immer, ihre Schürze und alles.  Langsam fragte ich mich wirklich, ob sie noch was Anderes im Schrank hatte. Das konnte ja nicht wahr sein. Sie war eine schöne Frau und trug immer dieses Öde Zeug. Anscheinend brauchte nicht nur Kagome Hilfe in Sachen Kleidung, sondern ihre Mutter auch. Also ein Familienphänomen. In Zukunft musste ich daran denken, Kagome nie alleine shoppen zu schicken. „Frau Higurashi.“, hauchte ich und betrachtete sie. „Möchten Sie mitkommen? Kagome meinte es soll sehr gut geworden sein in der Schule.“ Kagomes Mutter sah mich und dann Kagome an, die unschuldig grinste. Ich reichte ihr eine Hand und zog sie vom Baum weg. Irgendwie hatte ich Bedenken, ob ich wirklich nicht über sie herfallen wollte. „JA, Mum. Wir würden uns sehr freuen.“ „Aber es ist doch euer Date. Ich will mich da ungern zwischen drängen.“, meinte sie abwehrend und lächelte unschuldig. Wow, sie machte es einem auch noch schwer. „Frau Higurashi. Wir hätten sogar ein Date für sie. Es würde ihnen mal guttun, aus dem Haus zu kommen. Versuchen Sie es doch. Sie haben es Ihrer Tochter erzählt, also müssen Sie mit den Konsequenzen rechnen.“ Sie seufzte und schloss kurz die Augen, bevor sie nickte. Ihr blieb nichts Anderes übrig. Sie kannte ihre Tochter und dessen Durchhaltevermögen. „Na gut. Vielleicht braucht Ihr ja auch einen Aufpasser.“, hauchte sie, bevor sie auf der Stelle kehrtmachte. „Mal sehen, ob ich etwas finde.“ Futsch war sie. Ich sah zu Kagome und hob eine Braue: „Bei dir widerspricht sie nicht?“ „Nein.“, hauchte sie nur und sah mich böse an. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken, aber keine Angst, eher Lust. Ich sah kurz zu dem verschwinden Schatten und sah sie wieder an. Mit Schwung zog ich sie mit und drückte sie gegen einen Baum. Meine Lippen pressten sich auf ihre. Sie keuchte und krallte sich in mein Oberteil, während ich nur das eine noch im Kopf hatte. „Hust.“, hüstelte einer direkt hinter mir. Ich schreckte diesmal regelrecht hoch, weil ich gar nichts bemerkt hatte und drehte mich um, bereit für den Schlag und… Hoori. Ich ließ die Hand sinken und sah eine Vogelmaske. Er trug ein Gewand aus weiß und schwarz… Toll, er hatte sich als ein Tengu verkleidet. Vielleicht rupfte ich ihm nachher die imaginären Federn aus. Kagome presste sich an mich und keuchte noch leise. Ich roch, wie sie bereit geworden war und ärgerte mich immer mehr. Warum kam er noch mal mit? Ich wollte Kagome! Ich war hart geworden und er? Er versaute mir alles. „Willst du uns nicht vorstellen?“, fragte Hoori und grinste etwas, während er mich mit seinen blauen Augen taxierte. Am liebsten hätte ich ihn kalt gemacht! Er kannte keine besseren Augenblicke, dieser…. ARGH! „Das ist Kagome.“, meinte ich nur und zog Kagome enger an mich und das nicht nur, um meine Intentionen zu verbergen. Wieder dieses selbstgefällige Grinsen. Ich fühlte mich wie ein wildes Tier, dass sein Fleisch vor einem stärkeren Konkurrenten beschützen wollte… Peinlich. „Sesshomaru, sie bekommt bald keine Luft mehr, wenn du sie so doll drückst.“, hauchte er und setzte sich auf eine Bank. „Nenn mich Tengu, hübsche Dame.“ Ich ließ Kagome los. Warum fühlte ich mich bei diesem Mann so hilflos, obwohl er ein Trottel in Sachen Beziehung war… Ich sollte echt nicht mit Steinen in einem Glashaus werfen… Wie ich doch keinen Deut besser als er war. Kagome betrachtete diesen Mann und schien sich etwas an mir festzuhalten. Kurz hielt sie sich an meinem Oberteil noch fest, bevor ihre Hand sank und sie meine Hand ergriff. Sie war feucht. Hatte sie Angst? Ihr Geruch strahlte Verwirrung aus und Unsicherheit. Ich hatte ihr gesagt, ihr Vater käme und jetzt saß da dieses Selbstgefällige Etwas und sagte nichts. Sie starrten sich einfach nur an. „Kagome. Wenn er gehen soll, sag es einfach.“, flüsterte ich in ihr Ohr, doch sie schüttelte nur den Kopf und lehnte sich an mich. Ich legte vorsichtig eine Hand um ihre Hüfte und taxierte Tengu mit meinen Blicken. Hoori. „Ich verstehe deine Unsicherheit.“, meinte er nur und sah erst mich und dann Kagome an. „Aber glaub mir, dass betrifft beide Seiten. Ich hatte vorher nie Kinder und ich wusste auch nichts davon. Ich werde auch ins kalte Wasser gestoßen. Sesshomaru hat mir einiges erzählt, aber es ist wie Wasser auf einen heißen Stein.“ Sie zitterte. Ich machte mir echt Sorgen. Es war wohl wirklich zu viel für sie. Ich starrte ihn böse an. Wenn es um sie ging, wurde ich echt sauer. Es schien mir gar nicht mehr abwegig, dass ich gewinnen könnte. Hatte Inu Yasha nicht mal gesagt, dass es einem übermenschliche Kräfte verlieh, wenn man für jemand anderen kämpfte? Man könnte es ja mal ausprobieren. Ich wollte schon einen Schritt machen, doch da drehte sich Kagome und drückte ihr Gesicht an meine Brust. Sie weinte, doch da war noch etwas Neues… Sie war stinkwütend… Sie ballte ihre Fäuste na meiner Brust. Anscheinend würde sie ihn gleich verprügeln. „Pfff.“, entließ sie hart die Luft zwischen ihren Lippen. Gleich knallte es und es gab mir Genugtuung. Ich würde zusehen, wie sie ihm die Fresse polierte. Oh ja. Das würde bestimmt so gut sein, wie beim Sex. Tengu saß da einfach nur still. Der schien auch nicht gerade eine Idee zu haben, wie Sozialkompetenz funktionierte. Der hat bestimmt noch nie eine Schuld eingestanden. Kagome riss sich von mir los und ich hielt sie auch nicht. Erst schien sie leicht überrascht, aber dann drehte sie sich um und stapfte auf Hoori zu. Anscheinend überlegte der jetzt auch, was er tun sollte. Am besten stillhalten. Würde für alle das Beste sein. „Kagome…“, fing er an und dann knallte es. Sie hatte ihn geohrfeigt. Es entzückte mich regelrecht und mein Herz schlug schneller. Das tat wirklich gut, auch wenn es echt erniedrigend war, dass nicht ich so mit ihm umgehen durfte. Aber Kagome konnte das. Mein persönlicher Vollstrecker. Nett. „Was glaubst du eigentlich, wie sich Mum gefühlt hat? DENKST DU ICH FALL DIR IN DIE ARME? Wenn du Mama in irgendeiner Weise wehtust, wirst du mich kennen lernen. Ich mach dir die Hölle heiß und dabei ist mir scheiß egal, dass du ein Gott bist! Denn auch Göttern tun Pfeile im Hintern weh!“, schnauzte sie ihn laut an. Sie war eiskalt und ich fühlte mich regelrecht stolz. Sie hatte wirklich ein Rückgrat. „Nur, weil du jetzt hier auftauchst, spielen wir nicht gleich glückliche Familie! Wie ich hoffe, dass meine Mutter dir die Leviten liest!“ Er starrte sie verdattert an und schluckte. Wow, der Gott hatte die Hosen voll. „Autsch. Das habe ich auch nicht erwartet…“, gab er schuldbewusst zu und schien am liebsten Weg zu wollen. Und der war der Dämonenboss. Wie hatte der das nur geschafft? Vielleicht hätte ich ja doch eine Chance ihn zu ersetzen. „HOFFE ICH! Du hast nicht mal Blumen mitgebracht! Unverschämt! Umwerbe sie gefälligst und wehe du sagst ihr heute, wer du bist, dann bring ich dich um und das ist keine Drohung! Mama ging es lange sehr schlecht und ich will nicht, dass es ihr wieder schlecht geht! Also überleg es dir vorher, ob du überhaupt bei ihr bleiben willst, denn wenn du sie vorher verlässt, dann…“, hauchte sie noch kalt und zog den Finger über den Hals. „Auch Götter sind nicht unbesiegbar.“ Ich hörte sein Schlucken und irgendwie schien er es für bare Münze zunehmen. Wieso nur? Stimmt, wenn sie göttlich war, wäre es bestimmt sogar ein Leichtes für sie. Ich genoss diese Show wirklich sehr, doch dann hörte ich sie. Kagomes Mutter. Ich schritt vor, schnappte Kagome und küsste sie kurz. Überrascht blickte sie mich an. Ihr Blick war fragend, doch diese kleinen Worte erklärten alles: „deine Mutter kommt.“ Kagome seufzte etwas und strich meine Kleidung zurecht. Sie hatte Tränen im Augen. Da hatte sich wohl was aufgestaut und sie hätte ihn bestimmt noch länger angeschrien. Ich holte aus meiner Tasche ein seidenes Tuch und hielt es ihr hin. Schnell tupfte sie ihre Augen ab und schmiegte sich noch an. War ich ihr Anker? Langsam sah ich Hoori an, der starr dort saß und zu Frau Higurashi rüber sah. Er war wie gelähmt. Ob er Angst bekam? Unglaublich, er sank gerade in meine Augen in den Abgrund. Und dann glaubte ich, dass ich mich manchmal dumm verhielt, aber hier hatte jemand Angst vor einen Menschen. Bei Kagome verständlich, aber bei ihr schien er regelrecht in Panik auszubrechen. Wäre er nicht wie gelähmt, würde er bestimmt wegrennen. Am liebsten hätte ich gegrinst, denn ich vermutete sehr schwer, dass Frau Higurashi noch viel böser werden würde als Kagome. Ihre Hasstriade war ja schon schlimm gewesen, aber ich vermutete wirklich, dass sie noch schlimmer sein würde. Kagomes Mutter hatte ihr Temperament vererbt. Wow. Das würde spaßig werden. Ein Kampf auf Leben und Tod. Wenn dies stattfand, würde ich in der ersten Reihe sitzen und dieses Popcorn ausprobieren, wovon Leute schon öfters gesprochen hatten. „Oh, Sesshomaru, wer ist das denn?“, fragte sie neben mir und sah sich ihr Date an. Sie trug auch eine Art Miko Robe, nur, dass die Hose blau war und sie einen Brustpanzer trug. Genau das gleiche, wie vom Foto, nur dass es kein Rock war. Wahrscheinlich vermutete er darum, dass sie ihm die Hölle heiß machen konnte. „Schönes Outfit. Ist es das von damals? Und das ist Tengu.“, meinte ich und betrachtete sie nur kurz, was jäh unterbrochen wurde durch ein Kneifen in meine Seite. Ich schielte zu Kagome, die mich schmollend ansah. Glaubte sie, dass ich mit ihrer Mutter flirten wollte? Da war wirklich Eifersucht in ihren Augen. Was war mit ihr nur im letzten Monat? Stimmungsschwankungen in Massen… Alles seid diesem heißen Sex mit den Stromstößen im Dojo… Ich leckte mir die Lippen. Vielleicht lag es auch daran, dass wir seitdem kein Sex gehabt hatten. Immer war was dazwischengekommen und es war leider nicht nur Hoori gewesen. Wir hatten einfach keine Zeit gefunden und das spürte ich auch schon. Wenn ich sie nur sah, wollte ich sie. Sie roch seit damals noch viel betörender als vorher und das machte mich verrückt. Diese Lust…. Ich brauchte sie und ich wollte sie und ich würde sie mir heute Abend nehmen. Das war klar. Hoori würde mich daran auch nicht hindern… niemals. „Vielen Dank, lächelte Frau Higurashi und sah sich den Fremden an. Tengu stand auf, klopfte sich noch etwas ab und schritt leicht mechanisch auf sie zu und verbeugte sich. „Freut mich, Sie heute Abend begleiten zu dürfen.“, stotterte er und verbeugte sich noch etwas mehr. Frau Higurashi bewegte sich kurze Zeit nicht und sah mich mit hochgezogener Braue an. Mit einem Schulterzucken tat ich es ab und sie seufzte nur, bevor sie die Augen verdrehte. Anscheinend mochte sie ihr Date jetzt schon nicht. Armer Hoori. Warum arm? Super. „Freut mich auch.“, meinte sie etwas kurz angebunden und lächelte leicht. 1000 Yen für ihre Gedanken. Das würde ich wohl zahlen oder mehr? Sie schien nachzudenken, während sie alles an ihm in sich aufnahm. Oh ja. Genugtuung. Das tat gut. Ich würde ihn öfters mitnehmen, nur um das zu sehen. „Sesshomaru.“, zischte Kagome und sah mich kopfschüttelnd an. „Du bist schrecklich.“ „Denk an die Bedeutung meines Namens. Ich komme dem nur nach.“, hüstelte ich und beobachtete das Schauspiel. „Sag nicht, du findest es nicht interessant.“ „Es ist auf Kosten meiner Mutter.“, murrte sie und zwickte mich. Was sollte das nur? Neues Hobby? Zwick den Youkai? „Ich glaube sie wird viel schlimmer als du mit ihm umgehen, so viel Angst, wie der gerade hat.“, flüsterte ich und erhaschte einen erstaunten Blick ihrerseits und ein kleines Oh, was auch sie leicht verängstigte. „Dann kann ich dich etwas verstehen, aber lass das nicht zur Gewohnheit werden. Ich möchte Spaß haben und nicht Babysitter spielen.“, zischte sie und lehnte sich leicht an. Das war mir auch klar, mir ging es genauso. Ich wollte sie am liebsten dort ficken und nicht ein Auge darauf haben, was die beiden Erwachsenen anstellten. Ich nickte ihr nur zu und sah mir das Schauspiel an. Anscheinend redeten sie etwas. Oder mehr versuchte Kagomes Mutter Infos zu bekommen. „Sie sind ein Freund von Sesshomaru?“ „Ja.“, meinte er kurz angebunden und schielte zu mir. Suchte er gerade Hilfe bei mir? „Was haben Sie vor?“, fragte sie weiter und schien sehr streng zu sein. Er zuckte und sah noch hilfesuchender zu mir. Ich seufzte und ging mit Kagome zu ihnen. „Er will es sich auch gerne anschauen, aber er ist zu feige, alleine zu gehen. Sagen wir er ist nichts von dieser Welt, aber ungefährlich und wenn doch, wird Kagome ihm die Flügel stutzen.“ Hoori schielte zu Kagome, die frohlockt eine Bewegung vollführte, wie sie einen Pfeil schoss. Besser als vorher aber noch nicht so elegant. „Die trifft so aber nicht.“, hauchte er und bekam einen bitterbösen Blick von Kagome. Frau Higurashi zwinkerte kurz und sah zu Kagome. „Sie übt, aber vielleicht kann ich das auch übernehmen. Bei mir ging es etwas schneller.“, meinte sie und schien ihm einen heiden Schreck einzujagen, denn er ging gleich ein paar Schritt zurück. Sie musste etwas Lächeln. Das gefiel ihr wohl richtig. „So wird es doch erst interessant.“, meinte ich nur und sah Hoori an, der anscheinend wusste, warum er nicht wieder angebandelt war. Er wusste, sie würde ihn erstmal zur Hölle jagen, bevor sie ihm verzeihen würde. Da war der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen. Kagome war auch schon immer etwas rachedurstig gewesen. „Lasst uns am besten losgehen.“, flötete Kagome auf einmal und zog an mir. „Irgendwann ist es auch wieder vorbei, egal wo wir sind.“ Ich nickte und die anderen beiden auch. „Mein Wagen steht unten.“, meinte Hoori nur und sah hin und her. Wir nickten ihm nur zu, während Kagomes Mutter ihn genau unter die Lupe nahm. Ob sie etwas ahnte? Er war schon sehr geschockt gewesen, über ihre Künste, obwohl er sie als Tengu wohl eher weniger gesehen hatte. Er war schon ein Idiot, aber diese Angst ließ mich auch etwas fürchten. Wenn ich Kagome je das Herz brach, sollte ich schnell verschwinden. Zwei Furien mit magischen Pfeilen würden mir wirklich das Leben kosten. Oft hatte ich schon zu spüren bekommen, dass mit tobsüchtigen Frauen nicht zu spaßen war. Die waren eine Gefahr für Leib und Leben und das für jedes Wesen. Gemächlich schritten wir die Treppen runter und ließen Kagomes Eltern vorgehen, die in ein Gespräch vertieft schienen. Es war neutral und ich war mir echt nicht sicher, ob die sich je geliebt hatten. „Kagome, geht es dir gut?“, erkundigte ich mich leise. „Ist die Übelkeit wieder weg?“ „Ja, schon seit 3 Wochen. Ehrlich, ich werde nie wieder bei einem Shooting mitmachen… Es war schön mit dir, dass gebe ich neidlos zu, aber die Aufregung war die Hölle. Auch danach ging es mir noch schlecht… Die Fotos sind super schön… Ich habe auch eins in meinem Portemonnaie, aber der Preis war zu hoch. Wie hältst du es nur aus?“, murmelte sie und schien daran zu denken, denn sie fröstelte kurz. „Naja. Ich kann mir wohl kaum meinen Beruf aussuchen. Du weißt, ich habe keine Papiere, keine vorzeigbare Schulbildung und auch keine Referenzen. Ich kann ja kaum sagen, dass ich in der Vergangenheit ein Herrscher gewesen bin. Die würden mich für verrückt halten. Und naja, ich mag es einfach, wenn sie mich ansehen, als wäre ich ein Gott.“ „Stimmt ja. Ego pushen.“ Ich atmete tief ein. „Ja. Jedem das Seine. Hast du dir schon überlegt, was du für eine Ausbildung anstrebst? Oder willst du studieren?“ Sie blieb kurz stehen und sah mich an. Ihre Gedanken drehten sich wohl, denn sie verzog die Lippen nachdenklich. „Nicht wirklich, soweit war ich nicht… Aber das sollte ich wohl langsam mal…“ Ich nickte und hielt ihr die Hand hin. Sie ergriff sie und machte mit mir die letzten Treppenstufen weg. Diese kleinen Gesten vielen mir schon länger auf. Auch ich musste über unsere Zukunft nachdenken. Darüber nachdenken, wie ich handelte und das abgesehen von der Sterblich- oder Unsterblichkeitstheorie. Wegen ihr brach ich mit all meinen Vorsätzen und langsam störte es mich nicht mal mehr. Sogar Inu Yasha hatte ich bis letzten Monat total vergessen gehabt. Aber jetzt? Jetzt wollte ich ihn loswerden, damit sie nicht mehr an ihn dachte. Sah ich ihn noch so sehr als Konkurrenten? Er hatte nichts, was ich nicht haben konnte. Wirklich nichts. „Sesshomaru, wir müssen einsteigen.“, riss Kagome mich aus meinen Gedanken und hielt mir schon die Tür auf. Ich seufzte und schob sie hinein, bevor ich ihr nachstieg. Schnell zog ich die Tür zu und schnallte mich an. Was machte sie nur mit mir? Alles verschwamm. Ich verlor mich in ihr… Ich musste wirklich mehr aufpassen und das nicht nur für mein Wohl, sondern auch für ihrs, denn, wenn ich die Zügel zu locker ließ, würde meine animalische Seite überhand gewinnen und dann… mhmm… Sie strich über meinen Oberschenkel. Schnell sah ich zu ihr und sah ihr Grinsen. „Deine Gedanken wüsste ich gern.“ Sie sah mich verführerisch an, was mich dazu veranlasste, hinab zu blicken. Mist. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren, was sich als sehr schwer herausstellte, da sie nicht die Finger von meinem Oberschenkel lassen konnte. Wie sollte ich nur klare Gedanken dabei bekommen? Sie legte es gerade darauf an. Ob sie auch Entzugserscheinungen hatte? Egal wie sehr es mir dann aber auch gefiel, schnappte ich ihre Hand und legte sie auf ihr Bein, mit meiner Hand oben drauf. „nicht.“, murmelte ich lustvoll und erhaschte ein Schmollen. Ich würde schon einen Platz finden. Gut dass ich ein Kondom dabeihatte. _ Nach einer viertel Stunde kamen wir dann endlich bei der Schule ab. Wir drei stiegen aus, während er noch einen Parkplatz suchte. Es kostete mich schon langsam so viel, still zu sitzen. Irgendwo gab’s hier hoffentlich eine ruhige Ecke, damit ich sie nach allen Arten verwöhnen konnte, auch wenn ich gerne noch mal im Dojo mit ihr Spaß haben wollte. „Sesshomaru, stört es dich, falls ich ihn irgendwann irgendwo sitzen lasse?“, fragte Frau Higurashi. Sie war gerade nicht förmlich, aber ich störte mich auch kaum dran. Sie seufzte leise und ich fühlte mich irgendwie schlecht. Ich hätte ihn nicht überreden sollen. Aber wer hätte auch geahnt, dass er so ein Versager in Sachen Beziehung war. Wie waren die nur zu Geliebten geworden? Oder hatte die Zeit alles verkorkst? War bei meinen Eltern ja auch nicht anders gewesen, auch wenn ich meinen Vater da schon etwas verstehen gelernt hatte. Mit meiner Mutter war nie gut Kirschenessen. Ehrlich, ich hoffte auch nur, dass es ein Vertrag gewesen war, sonst musste ich glauben, dass mein Vater auf Sadomaso stand und er dabei der Sub war… Ich schüttelte mich und nickte. „Kein Problem. Ich wusste selbst nicht, dass er so drauf ist. Er schien mir doch vorher etwas kultivierter und erwachsener… Der wird es verkraften, wenn Sie ihn stehen lassen.“, meinte ich und hatte in Gedanken, wie fertig ihn das machen würde. Ich würde es genießen, denn damit würde ich etwas in der Hand haben, um ihn los zu werden. Ich brauchte echt keinen Gott an meinem Essenstisch. Es nervte mich schon, dass er einfach einen Universalschlüssel besaß, um in meine Privatsphäre einzudringen. Dem musste einer noch Benehmen beibringen. „Da bin ich.“, meinte Tengu noch und kam neben uns stehen. Sein weißes Haar lugte hinter der Maske hervor, doch ich schwieg. Konnte mir ja egal sein. Die Maske und die Perücke waren etwas verrutscht. Irgendwie hoffte ich beinahe auch, dass er sich verraten würde und einen richtigen Korb bekam. Ich stand schon immer drauf, andere leiden zu sehen, auch wenn Sex doch schon an erster Stelle stand. „Schön.“, meinte Frau Higurashi und schritt los. Wir folgten ihr und sahen uns die Stände an. Geister und alles Mögliche. „Warum findet es hier statt?“, fragte ich beiläufig und beobachtete alles genau. „Wir verdienen so Geld für die Abschlussfeier.“, meinte Kagome und hakte sich bei mir ein. Das musste aussehen. Ein Youkai und eine Miko. Ich blickte mich um, aber uns schenkte keiner wirklich Aufmerksamkeit, außer die neidischen Blicke von einigen Frauen. Unglaublich. Was dieser Abend wohl noch für mich bringen würde? Ich konnte es kaum erwarten und der Geruch von Angst der in der Luft lag, ließ mich neugierig werden. Würden es Menschen schaffen, mich zu erschrecken? Ich vermutete nein, aber vielleicht könnte ich mir einen Spaß erlauben, wenn dieser idiotische Tengu von der Bildfläche verschwand. „Interessant.“, hauchte ich noch, bevor wir ins Gebäude gingen. Was Kagome wohl für mich plante? Hoori hatte zumindest erwähnt, dass man gerne Leute erschreckte, aber ich würde es gerne selbst sehen. Das würde ein Spaß werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)