Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 42: Schwächen?! -----------------------   Jetzt hatte ich es ihr gebeichtet. Sie hatte ganz anders reagiert, als ich es erwartet hatte, doch ich wusste nicht, ob ich dankbar sein sollte oder nicht? Was würde sie mit dieser Information anfangen? Ob es ein Fehler gewesen war? Während wir über die Baumwipfel flogen, schielte ich zu ihr. Sie sah etwas trübsinnig aus. Bestimmt dachte sie darüber nach, auch wenn sie so leichtfertig gesagt hatte, wir sollten heimgehen. Heim. Ich schloss kurz die Augen, bevor ich wieder in die Ferne sah. Irgendwie hatte sie schon Recht damit. Es war so, als wäre ich hier nicht mehr daheim und mir war wirklich egal, was mit diesem hier und jetzt war. Sollte ein anderer es haben und kämpfen. Im Augenblick schien es mir so unsinnig zu sein, wenn ich mit meiner Zeit doch etwas Besseres anfangen könnte. „Sesshomaru? Könnte ich dich um einen Gefallen bitten?“ Ich blickte gespannt zu ihr. Was wollte sie wohl? „Können wir Rin und die anderen besuchen, bevor wir heimgehen?“, fragte sie ganz unverfroren. Ich wusste schon, dass sie mit Absicht ihren Namen erwähnte. Sie hatte ja Recht. Es würde mich beruhigen, wenn ich wüsste, dass es ihr gut ginge, aber andererseits wollte ich nicht, dass sie diesen Inu Yasha traf… Was würde sie ihm sagen? Würde sie ehrlich sein? „Ja? Bitte.“ „Na gut. Aber wenn er dir zu nahekommt, werde ich ihn umbringen.“, verlautete ich und betrachtete sie eingehend, während sie mich leicht genervt ansah. „Ich werde ihn vorher in Grund und Boden stampfen. Er trägt immer noch die Kette. Glaub mir, ich kann mich selbst verteidigen. Wenn ihr anfangt euch zu streiten, legt ihr nur das ganze Dorf in Schutt und Asche. Das will ich echt nicht. Bitte versprich mir, dass ihr nicht kämpft.“ „Verteidigen darf ich mich?“ Sie nickte leicht widerwillig. Ich werde mir wohl Mühe geben müssen. Am besten wäre es, wenn er gar nicht da wäre. Möglicher Weise flüchtete er auch einfach. Er war schon immer ein Feigling gewesen. Den Rest des Fluges schwiegen wir und als ich ihn nicht riechen konnte, entspannte ich mich sichtlich. Das würde wohl reibungslos verlaufen. Anscheinend war er länger nicht da gewesen. Es war schon komisch, aber ich glaubte nicht, dass er tot war. Vielleicht musste er ja jetzt meinen Platz übernehmen? Dann würde er mal merken, dass viel dazu gehörte, ein Herrscher zu sein. Anscheinend konnte ich mich glücklich schätzen, dass ich mich nicht mit ihm auseinandersetzen musste. Vorsichtig sah ich zu ihr, wie der Wind durch ihr Haar fegte und es leicht zerzauste. Meine Gedanken schweiften ab in tiefe Gefilde. Ich konnte nicht verhindern, dass ich sie mir unter mir nackt vorstellte. Mein Atem wurde etwas schneller, während meine Gedanken sich überschlugen. Warum zog sie mich nur so sehr an? „Sesshomaru, AUS!“, schimpfte sie. Ich leckte mir kurz die Lippen. Sie sah jetzt nur noch erotischer aus und ich wollte ihr Benehmen beibringen. Sie sollte nur meinen Namen noch rufen. Ihr gerötetes Gesicht lud mich nur noch mehr ein. „Das kann doch nicht wahr sein. Zu Hause. Aber nicht jetzt.“ „Warum nicht?“ „Du willst dich doch nur ablenken. Ich will das nicht. Auch wenn ich nicht will, dass du leidest, sollst du deine Gefühle nicht mit Sex verdrängen.“ Ich wollte sie anfauchen, doch ich ließ es. Sie hatte schon Recht, dass ich diese Gefühle loswerden wollte, aber ich sehnte mich auch in gewissen Maße nach ihr. So war ich halt. Verkorkst. Durch und durch und ich gab es zu. Mehr konnte sie in diesem Moment wirklich nicht von mir verlangen. Sie sollte einfach abwarten, nachher bekam ich meinen Sex und sie würde bestimmt nicht nein sagen. Bisher kam es eher weniger vor, dass sie mich von der Bettkante stieß. „Ich will glaube gar nicht wissen, worüber du schon wieder nachdenkst…“ „Willst du wirklich nicht. Ich zeig es dir später.“ „Das ist ja bei dir wie eine Sucht. Wir hatten mal gesagt, dass wir uns damit zurückhalten…“ „Für mich gehört es dazu. Akzeptier es. Ach ja. Inu Yasha ist übrigens nicht da. Also müssen wir uns darüber keine Gedanken machen.“ Auch wenn sie nicht direkt neben mir war, hörte ich ihr entrüstetes Seufzen, aber auch die Erleichterung darüber, dass er nicht da war. Ich war halt ich und sie musste sich damit irgendwann abfinden. Wenn sie was Keusches wollte, musste sie Inu Yasha nehmen, aber nicht mich. Was dachte ich bitte da? Sie wollte nichts Keusches. Basta. Leise fluchte ich noch, während wir zur Landung ansetzten. Alle Lust war verflogen, nur, weil er sich in die Gedanken eingemischt hatte. Schön. Es war aber auch egal. Vielleicht sogar besser. Was sollte ich wohl Rin erzählen? Und was würden die anderen denken? Mein Blick wanderte zu ihr. Bestimmt zerbrach sie sich auch den Kopf, denn sie schien immer stiller zu werden, je näher wir dem Dorf kamen. Für Kagome war es wohl um einiges Schlimmer, als für mich. Sie war ihrem Mann fremdgegangen. Sie hatte sich von ihm getrennt, ohne dass er es wusste und hatte mich gewählt. Die sozusagen bessere Partie. Am Boden angekommen, stieg sie leicht wacklig von Ah Uhn, was ich sofort realisierte. Schnell war ich bei ihr und hob sie herab. Ihr schien wirklich schlecht geworden zu sein. Ob das davon kam, dass sie solange nicht mehr hier gewesen war? Bisher war ich wirklich der Meinung gewesen, dass sie gerne geflogen war und ein Drache war wahrscheinlich um einiges bequemer als ein fliegender Fuchs oder Dachs-Ballon. „Kagome?“, fragte ich und sah sie ernst an. Sie blickte mich entschuldigend an, löste sich von mir und rannte zum nächsten Busch, in den sie sich übergab. Ich verzog etwas die Lippen, aber das konnte man mir wirklich nicht verbieten, wenn man wusste, wie gut meine Nase war. Hätte ich nicht öfters in meinem Leben mit ekligeren Düften gekämpft, hätte ich wahrscheinlich auch einen Busch aufgesucht. Dabei hatte ich echt vermutet, dass sie heute noch nichts gegessen hatte. Schnell blickte ich mich etwas um und entdeckte Gott sei Dank einen Eimer mit Wasser! Glück gehabt. Ich holte ein Seidentuch aus meinem Hemd und schielte zu ihr. Das Tuch wäre dahin, aber dieser Geruch… Ich könnte ihn wirklich kein bisschen länger ertragen. Das verdarb mir wirklich jegliche Lust mit ihr heute noch zu schlafen. Wunderbar. Nachher musste ich mir also etwas Anderes suchen, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Beziehung… Mir drehte sich der Magen. Was wäre, wenn sie verlangte, dass ich bei ihr blieb, während sie weiter reiherte? Wäre ich dazu in einer Beziehung verpflichtet? Ich meine… Ich hatte mich wirklich noch nicht informiert… Kam wahrscheinlich von den Titeln der Bücher in der Bücherei, wie ‚Beziehung für Dummys‘ oder den Titeln an den Bücherregalen, die eigentlich jedem klarmachten, dass ich Hilfe brauchte. Mein Stolz war da wirklich zu groß, als dass ich es wagte, von diesen Büchern eins zu leihen. Ich Sesshomaru, brauchte keine Hilfe… Wirklich nicht. Wieder schielte ich rüber. War sie immer noch nicht fertig? Bitte. Lass sie doch einfach aufhören, mit diesen ohrenbetäubenden Geräuschen, die mir Unaussprechliches ausmalen ließen. Warum ging ich noch mal eine Beziehung ein? Vorzüge? Ich sah gerade die Nachteile. Bestimmt gehörte es dazu. Ein Schauer lief über meinen Rücken, während ich mit dem Eimer langsam zu ihr ging. Sie würde das noch bereuen! Wirklich! Ich offenbarte ihr etwas, aber sie musste es mir doch nicht mit ihrem Mageninhalt gleichtun! Wie konnte sie nur? Wo waren ihre idiotischen Freunde? Ich verstand mich gerade kaum noch selbst. Eine Art Verzweiflung machte sich in mir breit. Igitt. Wenn ich noch näher ging, könnte ich es vielleicht sehen… In meinen Kämpfen hatte ich immer präzise darauf geachtet, dass ich nichts abbekam, aber bei ihr? Ob ich schnell genug wäre? „Sesshomaru…“, würgte sie hervor und hustete etwas. Ich schluckte nur und schlich immer näher über den Rasen auf sie zu. So schnell wie ich sonst war, so langsam war ich jetzt. Ich wollte es auf keinen Fall sehen! Nein! Sollte man mich doch für zimperlich halten, aber es stank! Da wäre mir verwesendes Fleisch gerade lieber, denn dann könnte ich gehen, aber sie schien zu wollen, dass ich kommen sollte. „Kannst du mir einen Lappen und Wasser bringen?“ Ich stellte es schnell neben ihr ab und war schon wieder drei Meter hinter ihr. Nichts gesehen, nichts gesehen, beruhigte ich mich. „Bitte… Ich hole die anderen…“ „Bitte bleib.“, hauchte sie, während sie Wasser trank und sich den Mund abwusch. Nein. Echt nicht. Das war nicht nötig. „Die können dir bestimmt besser helfen als ich.“ „Das du da bist, hilft mir schon.“ Ich erstarrte. Unbemerkt war ich noch einige Meter zurückgewichen. Ich half ihr, indem ich hier stand? Oh Gott. Es gehörte zu der sogenannten Beziehung. Der Ekel stieg in mir auf und meine Nackenhaare stellten sich auf. Es gab wenige erniedrigende Momente in meinem Leben, aber dieser gehörte definitiv dazu. Merkliste. Keine Drachen und keine Flüge mehr. Nie mehr! „Sesshomaru?“ „ah… ja?“, fragte ich und versuchte noch einen anderen Geruch zu wittern, als dieses Erbrochene. Der Name sprach schon Bände. Hilfe. Eiskalt hin oder her, aber niemanden könnte das eiskalt lassen. Ich würde sie gerade gerne in einem See ertränken und zwingen, sich zu schruppen. Bestimmt hatte ihre Kleidung was abbekommen. Bitte, wo sind die Leute, wenn man sie braucht? WO? „Kagome?“ Ich drehte mich erschrocken um, als ich die Stimme hörte. Wer war das nur gewesen? Geschwind war ich bereit zuzuschlagen, nur um erstaunt inne zu halten. RIN! „Rin.“, verlautete ich und versuchte um Beherrschung zu ringen. Sie betrachtete mich und begann dann zu lächeln. „MEISTER SESSHOMARU!“, rief sie und umarmte mich. Diesmal fühlte es sich nicht so schlimm an. Oft hatte ich es ihr verboten, doch jetzt? Hm… „Wie geht es dir?“ „Gut. Könntest du nach Kagome sehen? Sie übergibt sich gerade.“ „HAI!“, kreischte sie schon fast und rannte los. Gut, dass sie wirklich nicht so gut riechen konnte. Gemeistert. Eine Beziehung war anscheinend schwieriger als ein Krieg. Bestimmt gab es hier auch noch einen feinen Kimono in ihrer Größe oder Miko Kleidung! Von weitem sah ich zu, wie sich Rin um sie kümmerte. Sie hatte einen Schuss in die Höhe gemacht. Aber man sah noch, wie jung sie war. Sanft streichelte sie Kagomes Rücken und half ihr beim Wasser trinken. Kagome würde mir bestimmt nachher die Leviten lesen, aber ehrlich. Das war ein totales No go für mich. Ich meine… das konnte doch nicht dazu gehören oder? Ja, ich hatte über sie mal gewacht, als sie krank war, aber das?  „Sesshomaru-sama?“ Ich blickte zu den beiden. Kagome war schon auf den Beinen und hielt sich noch etwas das Tuch vor den Lippen. Ich würgte innerlich. Haltung bewahren. Bewahre Haltung. Denk an deine jahrelange Ausbildung! „Du kannst das Tuch gerne wegwerfen…“, grummelte ich leicht, als sie näherkam, aber sie schüttelte nur den Kopf. „Viel zu schön…“ „Vergiss es. Wirf es weg. Ich kaufe ein Neues!“, bestand ich nun energischer und sah sie ernst an. Sie zwinkerte etwas, bevor sie das Tuch in den Eimer warf. Etwas schmollend sah sie in den Eimer, aber zum Glück nur kurz, sonst hätte sie ihn doch nur wieder raus gefischt. „Ich hätte es sauber gemacht…“ „Schon gut.“, meinte ich nur und sah zu Rin. „Du bist groß geworden.“ Sie grinste mich an und strahlte wie ein kleiner Stern. „HAI! Eines Tages werde ich ganz groß sein, Sesshomaru-sama! Und wie ist es bei Kagome-sama? Werdet ihr so viele Kinder haben wie Mirouku und Sango?“ Ich erstarrte und blickte zu Kagome, die auch etwas bleich wurde. „Bestimmt nicht …“, flüsterte ich heiser und konnte schon das Geschrei der Kinder hören. Nein. Kinder auf keinen Fall! NEIN! „Du… Sesshomaru und ich… Wir sind noch nicht so lange zusammen… Wir haben darüber noch nicht nachgedacht.“, meinte Kagome und stotterte leicht. Bestimmt stellte sie sich das auch vor. Ich meine… unsere Kinder würden nie so schlimm sein oder doch? Kagomes Temperament und meines… Ich stellte mir gerade bildlich unsere Kinder vor. Weiß oder schwarz haarig… aufgeweckt… und … Argh, ich hörte wieder das Geheule. Sie würden sich bestimmt gegenseitig auseinandernehmen. NIEMALS! Keine Kinder! „WÄÄHHHH“ Ich zuckte kurzzeitig zusammen und sah wie ein heulendes Kind auf mich zu gerannt kam. „Inu faffaaaaa“ Leicht panisch blickte ich mich um. Mist. Es meinte tatsächlich mich! Da kam es auf mich zu. Heute war wirklich nicht mein Tag! Ein kleines verrotztes Monster. Igitt! Die Kotze war schlimm, aber dieses ETWAS! „Rin!“, verlautete ich schnell und sah schon, wie sie gehorsam loslief und den kleinen Racker abhielt, sich an meiner Kleidung abzuwischen. Sie holte ein Tuch raus, und tupfte das Gesicht des kleinen Kindes ab, während sie etwas rum hoppelte. „Nicht weinen, aber das ist nicht Inu Yasha. Das ist Onkel Sesshomaru!“, flötete sie und drückte den Kleinen an ihre Brust. Er hörte sofort mit Weinen auf und schielte zu mir. Seine Augen wurden groß. Sein Haar war schwarz. Eindeutig ein Kind von diesen Kaninchen. „Keine Flaufohlen!“ „Genau, keine Flauschohren.“, hauchte sie und der kleine begann zu schmollen und sah mich an. Gut das ich wirklich nicht mein Fell mitgenommen hatte. Ich meine… Auf welche Gedanken hätte dieses Kind kommen können? Der Ekel durchfuhr mich heute viel zu oft. Dieser Tag musste enden, wirklich! „Kommt mit ins Dorf.“, hauchte Rin noch, bevor sie schon mal mit dem kleinen losging. Ich sah zu Kagome, die mich lieb anlächelte. „Süß oder?“ „Ich verstehe etwas Anderes unter süß.“, meinte ich nur und schritt schon los, während sie einfach nur seufzte. Sollte sie doch. Wenn ich heute überlebte, würde ich bestimmt nie wieder Kinder haben wollen. Izayoi hatte auch oft Probleme gehabt. Dämonenkinder waren noch viel schlimmer als Menschenkinder. Wer weiß. Vielleicht schauten sie sich bei ihren tierischen Genossen einige Fehlbarkeiten ab. Kämpften oder zerrissen alles. Kinder… NEIN. Nein Danke! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)