Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Prolog: -------- „SITZ“, schrie ich zum wiederholten Male und starrte Inu Yasha wütend an. Er war so ein Idiot. So ein verdammter Idiot! Wie konnte so ein Kerl so etwas sagen? Ständig trat er auf meinen Gefühlen rum und meinte es wäre in Ordnung? Da hatte er sich geschnitten. Die Tränen liefen mein Gesicht hinab, während er den Boden säumte und ein Loch fabriziert hatte. Dieser Blödmann war nichts wert. Bedeutungslos war was ich versuchte. So oft gab ich ihm eine Chance, aber dann ließ er den Hutfaden reißen. Wie dumm konnte er eigentlich sein? „Ich gehe heim!“, schimpfte ich lauthals, während er nur jaulte. „Kagome. Was hast du denn jetzt schon wieder? Ich habe doch nichts gemacht.“, jaulte er und sah mich an. Keinerlei Verständnis hatte dieser Dreckssack. Ich warf mein Ebenholz farbendes Haar mit einer Hand nach hinten und drehte mich beleidigt um. Sollte der sich doch sonst wo hin verkriechen. Ich war ich und ich blieb ich. Sollte er sich in den eigenen Schwanz beißen und mir fürs erste nicht unter die Augen treten. „Ich gehe lernen. Stör mich also nicht. Denk einfach mal nach, was du mir damit wieder angetan hast. Deine Worte verletzen mich. In einem Moment gibst du mir Zucker und im anderen die Peitsche.“, schimpfte ich noch einmal. Als er aufstehen wollte, sah ich ihn noch einmal wütend an. „Kagome, reg dich doch nicht so gekünstelt auf!“ „SITZ!“, schrie ich noch einmal. Er raffte es einfach nicht. Wie konnte er so herzlos sein? Ich hatte auch ein Leben und war nicht nur für ihn zuständig. Oder sah ich etwa so aus? Ich war nicht sein Schoßhund. Nicht nur er war wichtig, auch ich und mir ging es nicht immer perfekt. „Tschüss.“, rief ich noch, bevor ich durch den Brunnen sprang, um in meine Zeit zu gelangen. Es tat mir für die anderen leid, aber gerade konnte ich nichts anderes tun. Ich musste hier weg. Auf der anderen Seite kletterte ich wütend die Leiter hoch, knallte die Tür auf und zu und atmete tief durch. Ach ja, es tut mir leid, ich bin übrigens Kagome Higurashi. Ich bin jetzt heute 18 Jahre alt geworden und mein Freund ist Inu Yasha. Ein totaler Mistkerl. Er wusste, dass ich heute Geburtstag habe und doch hat er es einfach vergessen. Ich war einfach so wütend. Nicht mal einen Glückwunsch konnte ich hören von ihm. Er wollte nur wieder alles Mögliche von mir. Das schlimmste war, dass er mich wirklich angemeckert hatte, weil ich ihm seine dummen Ninjasnacks nicht mitgebracht hatte. „MISTKERL!“, fluchte ich noch einmal und ging rüber. Ich ging zur Tür hinein und stampfte die Treppen hoch. Es war mir gerade total egal, was die anderen dachten. Ich wollte nur alleine sein und meine Ruhe haben. Ich warf mich aufs Bett und presste mein Gesicht ins Kissen. Ich weinte und weinte. Es wollte einfach nicht aufhören. Am besten würde ich gleich lernen, aber erstmal musste ich aufhören zu weinen, das war das wichtigste. „Kagome, ist alles in Ordnung?“, fragte meine Mutter zärtlich, doch ich schluckte nur und rieb mir die Augen. „Es geht Mama… Ich brauch nur etwas Ruhe.“, meinte ich heiser und rieb mir weiter die Augen. Ihr Blick war besorgt, aber sie nickte verständnisvoll. „In Ordnung mein Schatz. Ich werde dir etwas Tee machen und noch eine Torte kaufen, wo du jetzt doch deinen Geburtstag hier verbringst. Kuchen hab ich auch frisch gebacken. Nachher werden wir richtig feiern.“, meinte sie und lächelte mich liebevoll an, bevor sie ging. Ich liebte meine Mutter. So oft hatte sie von ihren Liebsten erzählt. Wieso konnte ich nicht auch so etwas erleben? Einmal hätte Inu Yasha doch gütig zu mir sein können, aber auch diesmal hatte er versagt. Ich würde es ihm so gerne heimzahlen. Ich war 18 und somit volljährig. Ich konnte doch wenigstens ein kleines Geschenk erwarten, wo ich ihm ständig etwas aus dieser Zeit mitgebracht hatte! Wütend schmiegte ich mich wieder in die Decken und schloss die Augen. Das konnte nicht wahr sein. Die Welt schien mir nicht glücklich gesonnen zu sein. Hatte ich denn wirklich ein so schlechtes Karma, welches mein Leben so beeinflusste? Nur Pech. Ein wenig Glück wäre schon schön. Ich kramte in der Tasche neben dem Bett und holte das Bild von Shippo heraus. Es war richtig niedlich und zeigte uns alle glücklich. Er war ein Sonnenschein, auch wenn er sich oft um Kopf und Kragen redete, hatte er in seiner Naivität einfach nur die Hoffnung, dass sich alles zum Guten änderte, aber oft war dem einfach nicht so. So war die Welt nicht. Es gab da draußen immer noch viele Dämonen, auch wenn wir Naraku beseitigt hatten, kamen jetzt alle anderen heraus. Sie mussten sich nicht mehr fürchten und wir walteten unseres Amtes und machten die Welt friedlicher und sicherer. Doch leider ging dabei das wesentliche verloren. Unsere Beziehung. Wir hatten uns nicht wirklich oft geküsst und mehr war auch nicht passiert. Manchmal fragte ich mich, wie lange er überhaupt noch warten wollte. Ich war 18 und eine Jungfrau. Es beschämte mich. Einerseits wollte ich noch keine Kinder, aber andererseits hätte ich schon gerne einmal in meinem Leben Sex mit ihm gehabt. Aber nein. Es war immer etwas Wichtigeres gewesen. Wenn er sich kloppen konnte, war er glücklich und abends war er dann nicht zu einem Techtelmechtel aufgelegt. Mistkerl. Ich vergrub mein Gesicht noch tiefer in den Kissen. Was er wohl in meiner Abwesenheit anstellte? Wenigstens konnte ich wieder durch die Zeit reisen. Erst hatte ich gedacht, ich hätte mich entscheiden müssen, doch dann war es mir doch möglich. Natürlich hatte ich doch noch eine Chance in der Schule bekommen, aber sie litt ungemein. Aber gerade in Momenten wie diesen, wollte ich doch nicht mein Leben hier wegschmeißen. Was war, wenn ich und Inu Yasha weiter stritten und uns ganz trennten? Im Augenblick sah es beinahe so aus. Dann hatte ich nichts. Gar nichts. Meine Mutter konnte mich nicht ewig durchfüttern. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Es roch angenehm in meinem Bett und ich entschlief sehr schnell der hiesigen Welt. Endlich einmal schlafen und ausruhen. Gleich würde ich aufstehen und Kuchen essen. Das würde schon klappen. Ich weiß nicht, wie lange ich schlief, aber bestimmt eine geraume Zeit, bis es auf einmal an meiner Tür klopfte und meine Mutter eintrat. Müde rieb ich mir die Augen und starrte sie an. „Was ist denn Mama?“ „Du hast Besuch.“ „Besuch? Wenn es Inu Yasha ist, sag ihm er kann nach Hause gehen.“, fluchte ich und wollte meine Decke wieder über den Kopf ziehen, aber dann sagte meine Mutter etwas, was mein Herz zum Gefrieren brachte. „Nein. Es ist nicht Inu Yasha. Der werte Herr, der uns einen Besuch abstattet, sieht ihm aber ähnlich in gewissem Maße und trägt einen schönen weichen Pelz. Er hat sich mir als Sesshomaru vorgestellt. Ein wirklich hübscher Mann.“ Ich schluckte und starrte sie verdattert an. Sie verarschte mich oder? Aber woher sollte meine Mutter denn bitte Sesshomarus Namen kennen und wissen, dass er Inu Yasha ähnelte? Wollte die Welt mich jetzt noch mehr bestrafen? Wie kam er durch das Portal? Ich wusste, dass Inu Yasha es konnte, aber Sesshomaru auch? Warum war er in meinem Haus? Ich sprang auf und wollte gerade aus der Tür rennen, da krachte ich gegen eine Rüstung und ging zu Boden. Erschrocken starrte ich hinauf zu der Person, gegen die ich gestoßen war. Eine Rüstung. Ich blickte hoch ins Gesicht des Ankömmlings. Kalte goldene Augen starrten mich an, während meine Mutter sich vornehm zurück zog und lächelnd sagte: „Ich lasse euch beide dann einmal alleine. Fühlen Sie sich wie zu Hause, während Ihres Aufenthalts. Ich werde etwas Kuchen und Tee bringen. Kagome übertreibe es aber nicht. Du weißt, wie dein Großvater ist.“ Dann war sie weg und hatte mich alleine mit diesem Mann zurückgelassen, der möglicher Weise meinen Tod herbeiführen würde. „Sesshomaru, was machst du hier?“, fragte ich erschrocken, nachdem er zögerlich meinen Raum betreten hatte. Schnell schlich ich hinter ihn und zog die Tür zu. Was machte ich denn bitte jetzt? Warum musste er kommen? Da wäre mir Inu Yasha mit einer Entschuldigung lieber gewesen. Er antwortete mir aber erst nicht und ging prüfend durch mein Zimmer. Alles nahm er in Augenschein. Ich wurde rot und beobachtete ihn genau. Am Ende strich er über das Holz des Tisches und blickte zum Fenster heraus, während ich unbeachtete im Zimmer stehend zurückblieb. Nach kurzen schien es mir so, als ob er ein neugieriger Mann war. War er schon immer so gewesen? Es war natürlich alles neu für ihn, das hieß, es war das erste Mal, aber er war so ungeniert und schien alles genau zu betrachten. Aber wieso? „ähm… Möchtest du dich setzen?“, fragte ich und deutete auf mein Bett. Etwas anderes konnte ich nicht machen, denn meinen Stuhl würde er bestimmt nicht wollen. „Hm.“, meinte er nur darauf und folgte meinem Fingerzeig. Erst schien er noch zu zögern, aber dann ging er zum Bett und setzte sich. Er schritt dahin, als würde er den Boden nicht berühren. Als er auf meinem Bett da saß, schien er mir irgendwie fehl am Platz zwischen dem rosa, auch wenn es jetzt nicht hässlich aussah, aber es ließ ihn zahmer wirken. Doch ich wusste, wie bissig dieser Hund war. Im Gegensatz zu Inu Yasha biss er zuerst und bellte nicht als Vorwarnung. Unsicher schnappte ich mir den Stuhl und setzte mich vor ihn. Es war unangenehm und ich war noch nie wirklich alleine mit ihm gewesen. „Wieso bist du hier?“, fragte ich und betrachtete ihn eingehend, während ich mir noch einmal über die Wangen rieb. „Wieso hast du geweint?“, fragte er schon beinahe zärtlich, während er zum Fenster hinaus sah. Ich schluckte und presste meine Hände auf die Beine. Wieso fragte er mich so etwas und lenkte vom Thema ab? „Inu Yasha…“ „Dito.“, meinte er nur und blickte wieder zu mir. Sein Blick war wütend, aber ich merkte schnell, auch wenn es mir die Adern gefror, dass es nicht gegen mich ging. „Ich dachte nur Inu Yasha könnte durch den Brunnen reisen…“ „Anscheinend gilt ihm das Privileg nicht alleine. Wo sind wir?“ „In Japan… In der Zukunft. Etwa 500 Jahre weiter, als in eurer Zeit.“, meinte ich, während er mit der Hand über das Bettlaken strich. Hatte ihm das Bett es etwa angetan? Des Weiteren fragte ich mich, ob seine Frage ernst gemeint war, oder er einfach nur damit andeuten wollte, dass es derselbe Übeltäter gewesen war? „Interessant.“, hauchte er, bevor er aufblickte. „Welchen Trick gibt es für die Rückreise?“ „Trick?“, fragte ich verdutzt und starrte ihn an. „Man springt einfach wieder rein…“ „und…?“, fragte er nach und sah mich ernst an. „Nichts und. Ganz einfach.“, meinte ich nur und konnte wohl das erste Mal in meinem Leben beobachten, wie sich auf seiner Stirn Falten bildeten. Es hatte etwas, auch wenn es mich schon verwunderte. „Willst du mir damit sagen, dass du das schon versucht hast?“ Er nickte kurz und schien mir so verloren. Er war es bestimmt nicht, aber er schien mir so. Wie oft hatte er es versucht? Was sollte ich jetzt machen? Ich konnte ihn nicht auf die Menschheit los lassen, das war schon klar. Es gab nur eine Möglichkeit. „Du kannst gerne erstmal hier bleiben. Meine Mutter meinte das schon. Unsere Welt unterscheidet sich sehr von eurer.“, erklärte ich und beobachtete ihn eingehend. „Nun gut.“, meinte er ernst und betrachtete mich. „Welche Gefahren gibt es?“ „Keine eigentlich. Dämonen gibt es in dieser Zeit eher weniger, bzw. gar nicht. Des Weiteren ist unser Haus abgeschlossen, also kommt hier auch keiner so einfach rein ins Haus, ohne dass man etwas merkt.“, verkündete ich mit einem Lächeln und sah ihn interessiert an. „Keine Kämpfe?“ „Keine Kämpfe. Außer Schlägereien, aber nur mit Menschen. Du kannst also beruhigt deine Rüstung ablegen.“, flüsterte ich etwas. „Nun gut.“ Als er auf stand fixierte ich ihn. langsam löste er die Schleife seiner Kleidung und zog nach und nach seine Rüstung aus. Sie schien schwer, auch wenn er sie so leichthändig auszog. Das Fell hatte sich von fast selbst gelöst und lag auf meinem Bett, während er nun auch die Rüstung auf dem Boden mit nur einer Hand abstellte. „Ich habe hier den Kuchen und den Tee.“, lachte meine Mutter, als sie reinkam und wurde rot, als sie Sesshomaru betrachtete. Anscheinend war er ein Frauenschwarm, wenn man nicht wusste, was für ein Mistkerl er war. Wobei so schlimm war er nicht, er hatte Rin. Sie vermisste ihn bestimmt sehr. „Danke Mama.“, meinte ich lächelnd und nahm schnell das Tablett ab. „Welche Kleidung trägt man hier?“, fragte er neben her. Meine Mutter hing regelrecht an seinen Lippen, was mich etwas ankotzte. Das musste nicht sein oder? „Oh. Sie werden länger bleiben? Von ihrer Statur und allem, könnte Ihnen etwas von meinem verstorbenen Mann passen. Ich müsste noch etwas haben. Es freut mich, das Kagome ihren Geburtstag nicht ganz alleine verbringen muss. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, weil sie weinend ankam. Ich danke Ihnen.“ Meine Mutter ging wieder. Ich wurde hochrot und schüttelte mich. Dann stellte ich alles aufs Bett und setzte mich. Unsicher klopfte ich auf die andere Betthälfte. „Setz dich. Der Kuchen meiner Mutter ist wirklich lecker.“, meinte ich und schluckte dann. War ich zu grob? Sein Blick war kurz eiskalt, doch dann folgte er meiner Aufforderung und ließ sich auf meinem Bett nieder, wobei er wiedermal es so elegant tat, dass mir die Spucke weg blieb. Wie konnte ein Mann wie er nur so viel Grazie besitzen und eine Frau in den Schatten stellen? „Geburtstag also? Was hat mein Bruder gemacht?“, meinte er und schien mir etwas amüsiert. Ich knurrte leise und stopfte mir den Kuchen in den Mund, während er wirklich elegant aß. „Er hat es vergessen. Ich bin 18 geworden. Endlich volljährig und er? Er fragt nach seinen dummen Chips und meckert, weil ich ihm keine mitgebracht habe.“, knurrte ich und stopfte weiter Kuchen. Wahrscheinlich amüsierte es ihn, dass ich litt, aber es war mir gerade egal. „Nicht anders zu erwarten.“, hauchte Sesshomaru nur und trank Tee zu seinem Kuchen. Es war dumm so zu denken, aber irgendwie freute ich mich schon, dass er da war. Ich war nicht alleine in dem Sinne, auch wenn er nicht wegen mir hier war, war es schon tröstlich, dass ich nicht nur mit meiner Familie den Tag verbringen musste. Bei ihm könnte ich bestimmt Luft ablassen, wenn es um Inu Yasha geht, denn im Gegensatz zu ihm, hätten die anderen versucht, mich umzustimmen, damit ich mich mit Inu Yasha wieder vertrug. „Wirklich nicht. Man sollte denken, dass ich daraus lerne, aber ich gebe ihm viel zu schnell nach. Diesmal aber nicht.“, murrte ich noch und verputzte das letzte Stück meines Kuchens. Auch er war fertig und legte den Teller aufs Tablett. Wir sahen uns gegenseitig an. Wollte er etwas sagen? Aber er schwieg einfach. Anscheinend konnte er es nicht über die Lippen bringen, was er mir mitteilen wollte. Was es bloß war? Irgendwann würde ich es schon erfahren. „Ich hab hier etwas!“, flötete meine Mutter und platzte wieder in das Zimmer. Anscheinend machte es ihr Spaß. Sie legte neben ihm einige Klamotten ab und dackelte schnell wieder glucksend raus. Das konnte doch nicht wahr sein. Leise seufzte ich und lächelte. „Ich hoffe es passt etwas, sonst haben wir viele Läden, wo es Kleidung gibt, nur bei uns kostet alles Geld.“ „Damals doch auch.“, meinte er nur und hob eine Augenbraue. „Es hätte mich gewundert, wenn man es geschenkt bekommt.“ „Tja. Dein Bruder denkt es gibt alles geschenkt. Da ist er schrecklich. Ich bin nicht reich.“, beschwerte ich mich bei ihm und beobachtete, wie er kurz lächelte. Es war kurz, aber er hatte es getan, es war ein sehr gemeines Lächeln gewesen. Ob er mich auslachte? Es wäre ihm wohl wirklich zuzutrauen oder ging es um seinen Bruder? „Nun. Er ist ein verwöhnter Bengel, was erwartest du?“, meinte er nur eiskalt zu mir und betastete das Bett etwas, bevor er sich hinlegte. „Nichts. Absolut nichts.“ Ich wunderte mich über mich selbst, denn ich konnte gerade einfach nicht die Augen von diesem Mann lassen, der mir eigentlich so zu wider war. Woran lag es nur? Vielleicht daran, dass er Inu Yasha ähnelte oder er einfach gar nicht übel aussah und gerade wie ein normaler Mann wirkte. Bevor ich weiter nachdachte darüber, schnappte ich das Tablett und atmete tief durch. „Probier am besten etwas an, ich bringe solange die Sachen weg.“, meinte ich noch abgehackt, bevor ich den Raum verließ mit einem bebenden Herzen. Was sollte ich machen? Ich war verunsichert, wie ich vorgehen konnte. Sesshomaru hatte schon öfters versucht mich zu töten, aber er hatte mich auch schon gerettet. Ich konnte nur darauf hoffen, dass er seine Launen kontrollierte. Unten in der Küche kicherte meine Mutter: „Na, wie läuft es?“ „Mama. Bitte. Er ist Inu Yashas großer Bruder.“ „Ein hübscher Mann. Wie lange bleibt er?“ „Bis ich einen Weg gefunden habe, damit er heim kann. Er kann es nämlich nicht und ist in der Zeit gestrandet.“ „Gut, er kann bleiben, aber vernachlässige nicht die Schule.“ „Ja.“, meinte ich noch, bevor ich hochging und nach ihm sehen wollte, denn meine Mutter machte mich irre. Es klang so, als dachte sie, ich wäre mit ihm zusammen, aber dem war nicht so. Er war kein Mann für die Liebe. Was dachte sie sich nur dabei? Da lag er. Schlafend auf meinem Bett. Das wurde immer besser. Er trug nur eine lockere Jogginghose und sonst nichts. Ich lief rot an und betrachtete seinen Körper einen weiteren Moment. Er sah wirklich heiß aus. Nicht so jugendlich wie Inu Yasha. Er sah aus wie ein Mann in seinen besten Jahren. Seine Muskulatur war ausgeprägt, aber nicht übertrieben und seine Haut schien so zart. Da wurde ich gleich eifersüchtig, denn ich hatte noch nie so eine Haut gehabt und sein Haar erst. Es lag auf dem Laken verteilt, während sein Körper seitlich gebettet war. Wie Inu Yasha. Der war hier auch eingeschlafen. Aber dass ein Dämon so friedlich im Schlaf aussehen konnte, machte einen schier verrückt. Diesen Mann musste ich wohl fürs erste ertragen, aber wie? Ich setzte mich aufs Bett neben ihn und beobachtete ihn. Sesshomaru, was würde das nur ergeben? Wenn du hier warst? Inu Yasha würde ausflippen. Aber es wunderte mich, dass er Sesshomaru nicht nachgestürzt war. Ob etwas mit dem Brunnen war? Hatte Inu Yasha ihn vielleicht zu sehr ramponiert? Ich machte mir Sorgen. Irgendwas passte nicht, sonst wäre er längst hier. Ich streckte die Hände kurz nach Sesshomaru aus, doch ich ließ es, aber ich strich über sein Fell, auf dem er teils schlief. Es war wirklich ultra weich. Anscheinend konnte ich nicht schlafen. Dann musste ich halt erst einmal lernen. Das würde schon klappen. Kapitel 1: Die Neuzeit ---------------------- Es war ein Tag wie jeder andere. Rin lebte schon seit einiger Zeit bei dieser Kaede und den anderen im Dorf. Ich fand es für angemessener, dass sie dort weiter lebte und nicht mich begleitete. Die Welt war immer noch gefährlich und ich würde sie nicht ein weiteres Mal ins Leben zurückholen können. Dafür begleitete mich Jaken immer noch. Manchmal schien ich sie zu vermissen, oder wie man es nannte, denn Jaken belästigte mich mit jeder Kleinigkeit nun. Als Rin noch dagewesen war, hatte er sich irgendwann angefangen nur mit ihr zu beschäftigen. Aber nun gut. Es gab wichtigeres im Leben. Die Dämonen musste ich unbedingt unter Kontrolle bringen. Einige unterwarfen sich mir leicht, aber ich hatte auch schon einige andere ausradiert. Sie standen mir und meinem Ziel einfach nur im Weg. Jeder der mir im Weg stand, würde dem Erdboden gleich gemacht werden. Ich. Sesshomaru, war der mächtigste Dämon in dieser Gegend. Und jeder würde sich mir beugen. Dem war ich mir sicher. Meine Bilanzen liefen gut und bald wären mir alle übrigen Dämonen Untertan. Keiner konnte sich mir entziehen. Jedoch würde ich heute dafür kaum Zeit haben. Ich hatte Rin versprochen, sie zu besuchen und hatte einen neuen Kimono für sie anfertigen lassen. Es waren seit damals 2 Jahre jetzt vergangen. Sie wuchs jetzt schneller und fing an zu erblühen. Es hatte mich gewundert, dass sie sich so schnell eingelebt hatte, aber es beruhigte mich auch. Ein Mensch gehörte zu seines gleichen und nicht zu mir. Ein blutrünstiges Monster, was sich an seinen Opfern labt. Egal wie sehr ich es übertünche und unterbinde, bin ich nun doch ein Dämon. Ein Monster und kein Mensch. Hoffentlich hatte sie es verstanden. Später würde sie einen guten Mann bekommen, mit dem sie leben könnte. Am besten suchte ich ihn aus. Es war schwer heutzutage. „Meister Sesshomaru?“ „Ja?“, meinte ich kalt und starrte ihn an. Er ging mir wirklich auf die Nerven. Es reichte, dass mich diese andauernden Kämpfe verspannten. Doch Ruhe konnte ich mir nicht gönnen. Einen neuen Staat konnte man nicht an einem Tag erbauen und ich würde mir keine Schwäche gönnen. Das gehörte sich nicht und würde die Dämonen auf den Plan rufen. Ich würde endlich in die Fußstapfen meines Vaters treten. Elegant hob ich das Kinn und sah gen Himmel, während ein Windhauch mich umspielte. Kagura war frei und leistete mir gute Dienste. Sie war gekonnt darin, mir die passenden Gerüche in die Nase zu wehen, wodurch ich immer im Vorteil war. Jedoch brachte sie mir heute keine besonderen Gerüche, außer dem vom Dorf. Nun gut. Das Ziel war also festgelegt. „Wohin gehen wir?“ „Rin besuchen.“ „JUCHUH“ Ich starrte ihn entgeistert an. Dieser Jaken. Manchmal überlegte ich ihn auch dort zu lassen, aber dann würde keiner sich um mein Fell und alles andere kümmern. Es gab immer zwei Seiten einer Medaille. Nach einiger Zeit waren wir dann auch endlich angekommen. Ohne Umschweife brachte ich Rin ihren neuen Kimono. Sie lächelte mich so bezaubernd an, dass sich etwas in mir regte, was ich eigentlich am liebsten unterdrückte. Nur dieses Mädchen löste es in mir aus. Wie sollte ich dem nur auf ewig entkommen? Wahrscheinlich nur, wenn sie endlich unter der Haube war und ich sie nicht mehr ständig sah. „Sesshomaru-sama!“, quietschte sie und umarmte mich. Ich ließ es über mich ergehen. Warum war sie nur so? Jahr um Jahr schien es mir sogar immer noch schlimmer zu werden. Was war nur mit ihr los? Und was mit mir? Ich empfand nichts für Menschen. Es waren einfach Menschen. „Rin, warst du brav?“ „Ja! Natürlich.“, lächelte sie und nahm den Kimono entgegen. Sie presste ihn an ihren schmalen Körper und drehte sich. Sie war wirklich erwachsener geworden und dieser Kimono würde ihr vorzüglich stehen. „Rin, warum ist es so ruhig?“, fragte Jaken und sah sich um. Es war mir auch schon aufgefallen. Eigentlich hatte ich sie hier vermutet, zumindest hatte mir Rin erzählt, dass diese Kagome Geburtstag hatte. Diese Sterblichen mussten auch so etwas immer feiern. Damit erinnerten sie sich doch eigentlich nur daran, dass sie ihrem Tod einen Schritt näher kamen. Törichte Angelegenheit. So etwas hatte ich noch nie verstanden. „Naja… Es gab Streit. Ich weiß nicht, was mit denen los ist. Dabei wollten wir feiern und Kagome hatte sogar Kuchen mitgebracht!“, meinte Rin begeistert zu mir und deutete auf ein rundes etwas im hinteren Teil des Zimmers. Er roch recht interessant. Jedoch aßen Dämonen wie ich nichts aus Menschenhand, zumindest gehörte es sich so, auch wenn dieser Geruch meinen Gaumen anregte. Ich nickte noch und drehte mich. „Ich muss mich noch um etwas kümmern, danach werde ich wieder kommen.“, erklärte ich Rin, die einen so aufrichtig anlächelte. Dieses Mädchen war falsch in dieser Welt. Sie war wirklich naiv. Ihr einen ehrbaren Mann zu finden, könnte sehr schwer werden, aber vielleicht nicht unmöglich. Ich schnupperte kurz, dann hatte ich auch schon Inu Yasha in der Nase. Mir war egal, ob er sich mit seinem Weib stritt, aber ich musste mit ihm etwas abklären wegen der Dämonen, da mir einer ein Dorn im Auge war. Er konnte ja zumindest ein paar kleine Aufgaben erledigen. Sie suchten oft Dämonen und beseitigten sie. Wenn schon, konnte ich ihre Kraft benutzen. Ihre Streitigkeiten konnten sie verschieben. Endlich war ich angekommen am Brunnen und entdeckte Inu Yasha, der wütend gegen den Brunnen trat, als wäre er von allen guten Geistern verlassen. Auch entdeckte ich ein Loch. Anscheinend hatte sie ihn etwas traktiert. Geschah ihm recht. „Diese blöde Ziege!“, fluchte er und trat noch einmal dagegen. „Mein armer kleiner Bruder. Versagen ist wohl eine unausweichliche Eigenschaft von dir? Ist sie dir weggelaufen?“, fragte ich ihn gehässig und eiskalt.  Es freute mich irgendwie, dass er schon wieder versagt hatte. Dabei sollte es doch nicht so schwer sein. Menschen waren nicht wirklich so veranlagt, dass sie zu viel erwarteten. Sie gaben sich mit wenig zufrieden, so wie Rin und diese Kagome war nicht anders, aber nicht einmal das bekam er hin. Versager auf jeder Ebene. Wütend blickte er auf und griff mich an. „DU MISTKERL! DU KANNST MICH MAL!“, fluchte er und attackierte mich mit seinem Schwert. Gekonnt wich ich ihm immer wieder aus. Es war für mich kein großes Problem. Wenn er wütend war, schlug er meist ins Leere. Was sollte man auch anderes von so einem Halbdämon denken? „Also hab ich Recht?“, hauchte ich, als ich hinter ihm stand und ihm einen Schlag versetzte. Er knallte auf dem Boden und hinterließ eine Staubwolke. Dieser törichte Bengel. Ich blieb auf dem Brunnenrand stehen und starrte ihn wütend an. „Lass deine Laune nicht an mir aus. Hast du ihren Geburtstag vergessen?“ „Geburtstag?“, keuchte er erschrocken und stand wieder auf den Beinen. „Menschen ist das doch sehr wichtig. Dieses Geburtstagsfeiern. Unglaublich.“, meinte ich noch gehässiger als zuvor. Dieser Idiot. Er hatte es vergessen. Da war klar, dass sie ihm weglief. Diese Kagome schien mir vorher auch schon eher so, als ließe sie ihm viel durchgehen, aber da hatte er wohl den Vogel abgeschossen. Auf seine Mithilfe konnte ich in diesem Fall also nicht vertrauen. Zu Schade, aber ich war ja gewohnt von diesem Halbling enttäuscht zu werden. „HALT DIE KLAPPE“, knurrte er und schlug mit seinem Schwert nach mir mit seinem Kaze-no-kizu. Ich zuckte kurz und schritt zurück. Gekonnt ließ ich mich in den Brunnen fallen, der mich vor dem Angriff schützen würde. Als ich den Boden berührte, fühlte ich ein komisches Gefühl. Es war merkwürdig und fühlte sich an, als würde ich schweben. Aber ein anderes Schweben, als ich gewohnt war. Ich hörte noch das laute Krachen und dann stand ich hier. Im Brunnen immer noch. Offenkundig war ich nicht mehr am gleichen Ort. Ich schnupperte etwas, doch es roch eindeutig nicht nach dem gewohnten. Gekonnt sprang ich hinauf und sah mich um. Es war ein Raum, in dem der Brunnen war. Ich glitt wieder hinab und auf den Boden. Nichts geschah. Ich sah hinauf, doch ich war immer noch hier an diesem Ort. Kein Entrinnen. Ich hatte erhofft, wieder zurückzukehren, doch es klappte einfach nicht. Nach zwei weiteren Versuchen, blieb ich oben auf dem Rand stehen und schritt hinab. Ein merkwürdiger Ort offenbarte sich mir. Ich ging die Treppen hinauf und öffnete die Holztür. Nur ein Geruch war mir weiter bekannt. Kagome. Dieses Menschenweib. Sie war hier. War das der Ort, woher dieses fremde Mädchen immer kam? Unbeirrt folgte ich ihrem Geruch, denn ich hatte nicht vor ohne Informationen mich umzusehen, bzw. erhoffte den Trick zu erfahren, um zurückzureisen. Es blieb mir nichts anderes über. Ich trat vor die Tür. Es roch hier am stärksten. Dieses Gebäude sah merkwürdig aus. Ich roch ihre Tränen und andere Düfte. So ein törichter Idiot, dass vergessen zu haben. Aber selbst schuld. Ich betrachtete die Tür und wollte die Hand heben. Sie war ganz anders als die Türen, die ich kannte. Doch mir kam jemand zuvor. Eine Frau öffnete sie mir. Der Geruch erinnerte mich an Kagome. Bestimmt war sie die Mutter. „Guten Abend. Sind Sie wegen Kagome hier?“ „Ja.“, antwortete ich nur und betrachtete sie, während sie mich hineinbat und nach oben führte. Sie war eine gesprächige Frau. „Es ist schön, dass Sie kommen. Kagome kam so niedergeschlagen nach Hause, dass ich mir große Sorgen gemacht habe. Ich bitte Sie. Würden Sie sie etwas aufmuntern und mit ihr Kuchen essen? Ich weiß, es ist anmaßend von mir, aber ich würde alles dafür geben, damit sie an ihrem 18enten Geburtstag nicht so tieftraurig ist.“ Ich nickte nur leicht, wodurch ich ein bezauberndes Lächeln erhielt. Merkwürdig diese Menschen. Aber aufmuntern? Darin war ich nicht gut. Bestimmt würde sie nicht glücklich sein, dass ich vor ihrer Tür stand. Sie erwartete meinen Bruder, welcher sie vergessen hatte. Das das überhaupt gut ging, war schon ein Wunder. „Wie heißen Sie überhaupt, wenn ich fragen darf?“ „Sesshomaru.“ „Ein interessanter Name.“ Dann stand ich vor der Tür, sie redete mit Kagome, die anscheinend sehr erschrocken war. Ich konnte riechen, dass es ihr nicht gefiel. Als sie los rannte, starrte ich sie an. Sie knallte gegen mich und fiel zu Boden. Anscheinend hatte sie sich nicht verletzt, so wie sie mich anstarrte. Ihre Mutter verließ uns  schnell. Sie schien einiges falsch zu interpretieren, was sollte es? Ich trat ein und beobachtete alles genau. So viele neue Dinge. ES interessierte mich wirklich, auch wenn ich mit vielen nichts anfangen konnte. Es dauerte nicht lange, da bat sie mich, mich zu setzen, nachdem ich den Tisch berührt und aus dem Fenster geblickt hatte. Diese Welt war so ganz anders, als das was ich kannte. Ich folgte ihrer Aufforderung und probierte diesen weichen Sitzplatz aus. Er war wirklich weich und diese Decke erst. Das fehlte in meiner Zeit. Jedoch brauchte man so etwas eher weniger. Ich tippte darauf, dass es sich um eine Schlafmöglichkeit handelte, aber Dämonen brauchten dies nicht. Sie fragte mich natürlich sofort, warum ich hier war. Schon eine komische Frage. Ich roch immer noch ihre Tränen und fragte sie im Gegenzug, was mit ihr war, doch sie schien anfangs nicht genau drüber reden zu wollen, aber es kam schnell heraus, dass wir beide hier waren, wegen des gleichen Idioten. Diese Welt war interessant und so anders als die Vergangenheit. Eine ruhige Zeit, wie ich erfuhr. Dann kam aber auch schon Kuchen und Tee. Ich konnte nicht anders und aß den Kuchen. Er schmeckte nicht schlecht und die Mutter würde mir Kleidung besorgen. So kam ich doch zu dem süßen etwas. Ich hatte es ja der Mutter versprochen. Ich war nicht meinen eigenen Gelüsten nachgegangen. Ich war mir nicht sicher, ob Kagome manchmal dachte, dass ich, Sesshomaru, genauso wie mein Halbbruder wäre, aber dem ist nicht so. Ich erklärte es ihr sofort, dass ich schon verstanden hatte, dass nichts umsonst war. Ein wenig Mitleid hatte ich mit dem Mädchen schon, für sie schien dieser Geburtstag so viel zu bedeuten, aber was sollte man da sagen? Zwischen den beiden schien nichts weiter gelaufen zu sein. Ich roch es. Sie war noch Jungfrau und sie roch kaum nach ihm. Dabei war er ein Halbdämon und normal müsste sie seinen Geruch annehmen, aber anscheinend war er zu dumm dafür, ihr seinen Stempel aufzudrücken.   Ich hatte meine Rüstung ausgezogen, als mir versichert wurde, dass ich hier keiner Gefahr lief, angegriffen zu werden, denn diese Rüstung war schon etwas unhandlich. Ihre Blicke waren sehr merkwürdig. Nachdem ich sie abgelegt hatte, hatte sie mich so angestarrt. Sie schien etwas beeindruckt zu sein von dem ganzen. Dann kam aber auch schon ihre Mutter und sie haute schnell wieder ab, nachdem sie Kleidung mitgebracht hatte. Es kam mir wirklich vor, als erwartete diese Frau etwas anderes von mir, als nur ihre Tochter zu besuchen. Sie musste doch wissen, dass Inu Yasha ihr Freund eigentlich war oder? Ein Dämon wie ich, würde nie mit einer Menschenfrau rumshakern. Aber anscheinend war diese Mutter von mir fasziniert. Verstand einer die Menschen. Die Klamotten, die sie mir mitgebracht hatte waren sehr interessant und schienen enger geschnitten zu sein, als die aus der Zukunft. Auch Kagome verabschiedete sich schnell von mir. Sie wollte wohl das Geschirr runterbringen. Ich ließ die Frau ihre Aufgaben machen und kümmerte mich weiter um mein neues Anliegen. Um hier zu sein, musste ich mich anpassen. Ich schnappte mir eine lockere Hose und zog meine restliche Kleidung aus. Da war noch etwas anderes. Es schien mir wie Unterwäsche und ich zog es an, bevor ich die lockere Hose überzog. Diese eigenartige Unterwäsche hatte was Entspannendes. Man musste nicht so viel machen und sie schien angenehm zu sitzen. Etwas zupfte ich an der Hose und beobachtete sie. Sie lag schon enger an, aber der Stoff fühlte sich gar nicht übel an. Möglicher Weise könnte ich damit mich arrangieren. Zumindest fürs Erste. Als ich fertig war, horchte ich etwas auf, denn anscheinend war es hier sehr ruhig. Sie blieb aber auch um einiges länger weg, als ich vermutet hatte. Was hatte sie nur? Sie hatte hoffentlich verstanden, dass wir einen Friedenspakt hatten, während ich nicht mehr nach Hause kommen konnte. Ich strich noch einmal übers Bett und schielte zur Tür. Sie waren unten und ich hätte etwas Zeit. Vorsichtig setzte ich mich wieder aufs Bett und legte mich hin. Es war wirklich bequem.  Ich musste zugeben, dass, wenn ich zurückkehrte, auch so etwas aufbauen müsste, aber ich schlief ja nicht. Aber zum ausruhen vielleicht. Kurz schielte ich noch einmal zur Tür, bevor ich die Augen schloss und mich etwas aufs Fell bettete. Sie hatte Recht. Es ging keine Gefahr aus. Ein paar Minuten Ruhe wären bestimmt gut für mich. Nur ein paar… Minuten… Es wurde dunkel und ich fühlte mich gut. Auch wenn es nach Mensch stank, fühlte es sich angenehm an. Kapitel 2: Nachhilfestunden --------------------------- Hier saß ich nun. Ob man es glauben wollte oder nicht. Ich. Kagome Higurashi, war zurückgekehrt und büffelte wie eine blöde. Ich wusste, dass Klausuren anstanden und die konnte ich nicht vermasseln, sonst hätte ich das nächste Schlamassel an der Backe. Mathe. Ich hasste Mathe langsam, dabei war ich einmal so gut darin gewesen. Wie konnte das nur sein? Ein paar kleine Buchstaben brachten mich komplett aus dem Konzept, während ich im Mittelalter einen Dämon nach dem anderen niedermähte. Ob ich vielleicht statt den Pfeil zu beseelen, ihm etwas von meiner Intelligenz ausversehen abgab? Wie sollte ich diese dummen Formeln bis morgen nur beherrschen? Ich raufte mir verzweifelt den Kopf, während ich mich nach hinten warf. Der Bürostuhl federte ab und die Stuhllehne gab nach. Ich beugte mich nach hinten weiter über, bis ich mit dem Kopf kopfüber hing und seufzte entgeistert. Warum war es nur so schwer geworden? Ich fühlte mich, als wäre ich verblödet in der Zeit, die ich mit Inu Yasha verbracht hatte. Vielleicht hatte Sesshomaru ja Recht damit gehabt, dass er nicht so dumm wie Inu Yasha war, der meinte es fiele alles mit Gewalt in seinen Schoß. Konnte Dummheit abfärben? Wenn ja, war ich der beste Beweis dafür und würde morgen eine schlechte Note kassieren. Sehnsüchtig blickte ich zu meinem Bett und beobachtete den schlafenden Dämon. Er sah wirklich friedlich aus und wirklich gut, so entspannt, wie er da lag. Er ähnelte einer schlafenden Gottheit. Zumindest fand ich den Vergleich besser, als ihn mit Dornröschen oder Schneewittchen zu vergleichen. Auch wenn er hübsch war, sprachen seine Körperregionen eher für einen Mann und keinem Frauen ähnlichen Mann. Es war blöd so zu denken, aber so wie er schlief, lud es ein, sich daneben zu legen. Was mein weiches Bett nur mit den beiden anstellte, war mir fraglich, aber auch ich kannte das Gefühl. Wenn ich von drüben kam und mich in dieses Bett legte, schlief ich oft sofort ein. Da drüben konnte man nicht gut schlafen und Sesshomaru war auch immer auf Reisen. Wahrscheinlich verdiente er es. Wer konnte es ahnen? Vielleicht würde er dadurch umgänglicher werden, wo er einmal Schlaf bekam? Zumindest kannte ich es. Wenn ich unausgeschlafen war, konnte ich schnell zickig werden, aber wie das bei Männern war, wusste ich nicht genau. Souta war immer sehr aufgeweckt und Opa? Der jaulte nur über sein klägliches Versagen. Wenn er wüsste, dass ein Dämon hier im Haus schlief, würde er ausrasten. Inu Yasha war schon ein Fehlschlag gewesen, aber auch noch Sesshomaru? Mein Opa würde einen Herzinfarkt bekommen. Naja. Egal. Ich muss lernen. Ich muss lernen! Ich schaff das und lenke mich nicht weiter ab mit schlafenden Männern! … Zumindest hoffe ich das stark. Wenn nicht, war ich verloren und es schien beinahe so. Diesmal wollte ich nicht noch einmal durchrasseln. Langsam wurde es knapp. „So. Wie geht das. Erst das… dann das… und jetzt das… und… ist das richtig?“, fragte ich mich und kratzte mit dem Stift auf meinem  Heft herum. Schnell schnappte ich die Lösung und blickte hinein, nur um entgeistert feststellen zu müssen, dass es falsch war. Immer wieder versuchte ich es, so wie es beschrieben war, aber ich verstand einfach nicht genau, wie man was in dieser Formel einsetzte oder verwendete. War ich total dumm geworden? Leider hatte ich keine Mitschriften der anderen und den Text verstand ich nicht ganz. Bitte lieber Gott. Wenn du mich hören kannst, dann bitte schick mir wen, der mir hilft… „Was machst du da?“ Erschrocken blickte ich hinter mich. Sesshomaru war aufgewacht und kam zu mir herüber. Ich lief knall rot an, als ich bemerkte, wie diese Hose doch etwas zu locker saß und ein wenig tiefer rutschte. Zum Glück, musste ich bemerken, hatte er sich eine Unterhose angezogen. Glück im Unglück. die Ausbeulung reichte mir schon, um sagen zu können, dass er gut gebaut war, aber erpicht darauf war ich nun wirklich nicht, denn danach könnte ich wohl den ganzen Abend keinen klaren Gedanken mehr fassen und würde mich wie ein stotterndes Kind verhalten. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit ihm dann weiter umgehen könnte, wenn ich sein wahrscheinlich gutes Stück erblickt hätte. Auch wenn ich Inu Yasha hatte, war ich da nicht eiskalt veranlagt, wenn es um die Bestückung anderer ging. Ich war wohl wirklich verklemmt, aber Inu Yashas hatte ich 2-mal etwa gesehen und nicht komplett. Einmal, als er aus der Dusche hier her gestürmt war mit Schaum bedeckt und einmal, als er im Onsen K.O. gegangen war, aber sonst hatte ich nichts von ihm gesehen. Anscheinend schien er meinen Blick zu bemerken, denn er blickte an sich herab und zog die Hose zu Recht mit einem geschickten Handgriff. die schwarzen Unterhosen standen ihn, aber ich wollte es nun wirklich nicht vertiefen. Anscheinend war er wirklich schlank, was mir nie ganz so stark erschienen war, wenn er seine Rüstung an hatte. Die Rüstung machte ihn eindeutig breiter… „Da sind Bänder vorne… Wenn du an beiden gleichzeitig ziehst, kannst du sie enger machen … Dann einfach eine Schleife machen. Sie haben einen Gummizug, aber du scheinst doch schlanker, als mein verstorbener Vater…“, murmelte ich rot und schielte zu Boden, bis ich das erleichternde Zurren hörte. Endlich hatte er sie sich ordentlich angezogen, doch er kam weiter auf mich zu und schien nicht kehrt machen zu wollen, was mir nicht so ganz behagte. Er ging dort so majestätisch, was ich unglaublich fand, denn er trug ja nur eine schlapperige Hose. Der Mann brachte jede Klamotte wie etwas Exklusives rüber. Ich blickte wieder auf und sah seine wirklich muskulöse Brust an, dessen Muskeln sich leicht beim Dahinschreiten -oder wie ich es sonst nennen sollte - bewegten, während meine Lampen sie ins perfekte Licht brachten. Er wusste wohl ganz genau, wie er sich mir präsentieren musste, damit es den perfekten Effekt hatte. Hochnäsiger Dämon durch und durch. Sein Auftritt war ihm wichtig und ich wusste nicht, ob ich staunen, weiter erröten oder angeekelt sein sollte von solch einem Egomanen. Schüttelnd blickte ich höher zu seinem Gesicht. Warum sah er mich so an? „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ „Ah… ja. Tut mir leid. Ich wollte lernen. Du kannst ruhig weiter schlafen…“, flüsterte ich heiser und versuchte mein Herz zu beruhigen. Nicht einmal Inu Yasha sah ich oft mit so wenig Kleidung. Am besten würde es sein, wenn er ein Shirt anzog, aber wenn ich ihm das sagte, wusste er bestimmt, dass sein Auftreten mich ablenkte. Diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben. „Nein.“, meinte er nur und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Dies war viel zu bestimmend. Ich war es von Inu Yasha nicht gewohnt. Er war immer nur trotzig und beleidigt, aber bei Sesshomaru war es endgültig. Er würde jegliche Negierung seiner Antwort im Keim ersticken. Schluckend rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und blickte wieder auf mein Heft, das so mit meinem Stift massakriert worden war, dass es nicht mehr schön war. Er würde mich auslachen. Warum war ich nur so dumm? „Bitte schau nicht…“, versuchte ich noch mal, aber zu spät. Ich spürte neben mir, wie er sich mit einer Hand auf den Tisch beugte und mein Buch in Augenschein nahm. Sein starker Duft erfüllte meine Nase. Es war schon unglaublich, dass er so gut roch, wo es keine wirkliche Seife in seinem Reich gab. Womit er das wohl schaffte? Oder war das bei Dämonen so eine Anlage, dass einige nicht stinken konnten? Er roch nach Mann, aber seine Aromen erinnerten mich auch an edle Parfüms. Sein Geruch unterstrich viel zu gut zu seinem Auftreten. Nie zuvor hatte ich es so stark bemerkt. Normal war ich ja auch gerade dabei gewesen, ihm einen Pfeil in den Körper zu jagen, oder er hatte versucht mich umzubringen. Wir waren uns nie wirklich nahe gekommen und wenn hatte bestimmt die Gegend alles verdeckt. Mein Herz schlug viel zu schnell und meine Finger schwitzten. Er sah sich alles genau an und fragte mich, was ich tat. Inu Yasha hatte es nie gemacht und er? Er fragte mich ungeniert und ich musste ihm jetzt etwas erklären, von dem ich keine Ahnung hatte. Das würde auffliegen. Am besten Geradeaus durch und ihm am Ende sagen, dass ich nichts kapiere. Er versteht aber bestimmt auch nichts, also schauen wir mal. Ich würde nicht sagen, dass er sich mit Geradenformeln schon je abgegeben hat. „Was ist das genau?“ „Mathematik. Wir rechnen mit Formeln, um Sachen zu berechnen. Hier haben wir verschiedene Platzhalter, die wir mit Buchstaben darstellen. Das Ziel ist durch ein paar vorgegebene Punkte z.B. eine Gerade zu erstellen und diese Variablen zu ergründen… Leider versteh ich das Prinzip nicht ganz, da ich gefehlt habe… Lach mich ruhig aus, aber du kennst bestimmt sowas auch nicht.“, erklärte ich neben ihn und fühlte mich unwohl. Er war so dicht und seine bloße Haut strahlte eine solche Wärme aus, dass mir schwindelig wurde. Gleich würde er über mich herziehen und das an meinem Geburtstag. Glückwunsch Kagome, du hast einen 6er im Lotto. Mr. Gehässig selbst ist bei dir zu Besuch. Auch wenn er noch nicht so viele Späße gerissen hatte, dachte er bestimmt daran, wie dumm ich war. Menschen halt. Die dümmsten Wesen der Welt. „Formeln gibt es seit je her. Man muss natürlich immer berechnen, wenn man etwas bauen möchte. Danach zu merken, es ist zu klein, ist keine gute Sache. Es wäre eine Fehlinvestition. Hat dir Inu Yasha nicht geholfen?“ „Wieso Inu Yasha?“, fragte ich schockiert und dachte an den Quälgeist, wie er mich vom lernen abhielt. „Er war in einem guten Haus. Normal wird einem dort so etwas beigebracht.“ „Er hat nie Lust bestimmt dazu gehabt. Wenn er hier war, hat er nur gestört, abgelenkt und gefragt, wann ich heim komme. Wegen dem Idioten bin ich Sitzen geblieben!“ „Hmpf. Typisch.“, meinte er nur und nahm mir den Stift aus der Hand. Ich starrte ihn entgeistert an, während er anfing in meinem Heft zu schreiben mit so einer schönen Schrift, dass ich vor Eifersucht platzte. Er konnte tatsächlich in Schönschrift schreiben, während meine Zahlen immer krakeliger geworden waren, je verzweifelter ich gewesen war. Jetzt führte er mich bestimmt vor. Tja. Kagome. Aus der Sache kommst du nicht mehr heraus. Er wird dir dein letztes Selbstbewusstsein rauben. Ehrfürchtig beobachtete ich ihn aber dann doch, als er immer weiter und weiter schrieb. Er dröselte jeden kleinen Schritt irgendwie auf, was mich verwunderte. Ich hatte es auf Anhieb versucht, so wie im Buch und er schien jeden Schritt genau aufzuzeichnen. „Das scheint hier die Formel zu sein, wenn ich es recht sehe. Man muss von einem zum nächsten vorgehen. Alle Buchstaben auf einmal zu lösen geht nicht. Mit den gegeben Punkten musst du bedacht vorgehen. Dieser Teil des Punktes gibt an, welches Ergebnis herauskommt und dieser sagt dir, was X ist. Danach musst du eigentlich nur einsetzen und die Formel auflösen.“, erklärte er mir, während er jeden Schritt auf schrieb. Ich war echt erstaunt. Er erklärte mir gerade Mathematik der Neuzeit. Das konnte doch nicht sein, oder? Als er fertig war schluckte ich und schlug das Lösungsheft noch einmal auf. „Korrekt…“, flüsterte ich überrascht und schielte zu ihm und dann zum Papier. Seine Schrift war wirklich wunderschön, während Inu Yasha nur Krakeliges hinbekam und auch meins nicht so schön war. Ob er viel Unterricht gehabt hatte? „Hast du so etwas schon oft gemacht?“ „Oft genug.“, meinte er nur und deutete auf eine andere Aufgabe. „Jetzt du.“ Ich nickte nur und fing an aufzuschreiben. Irgendwie war ich froh, dass er jeden kleinsten Schritt mir aufgedröselt hatte. Ich hielt mich genau an seine Vorgehensweise und setzte ein. „Ist das so gut?“ „Ja.“, hauchte er dicht an meinem Ohr, während ich weiter schrieb und mein Gesicht zur Tomate wurde, während sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten. Seine Anwesenheit machte mich wirklich sehr nervös. Ich hatte ihn komplett anders eingeschätzt und jetzt saß er hier und half mir bei Mathe. Dass ich Gänsehaut bekam, musste ich wahrscheinlich nicht bekunden, denn es war offensichtlich, wie auch mein abnormaler und schneller Puls, der mir nur noch mehr Hitze durch den Körper jagte. Langsam machte ich dann aber unsicher weiter und sah dann nach dem Ergebnis. Ich gluckste erfreut, als ich bemerkte, dass die erste Aufgabe gemeistert war. Sofort machte ich weiter, während Sesshomaru mir genau zu sah. Es war komplett anders. Bei Inu Yasha war es unangenehm gewesen und drängend, doch er war die Ruhe selbst und schien nur zu kontrollieren, ob ich alles richtig machte. Nach einiger Zeit beruhigte sich auch mein Herzschlag wieder. Ich fragte mich, ob es aus Angst gewesen war, oder ob es daran lag, dass er so gut roch und mich nicht als Idioten darstellte. Normal war er so gehässig und hier war er… so nett. Anscheinend wirkte mein Bett Wunder bei Daiyoukais. Er würde einen guten Lehrer abgeben. Vielleicht sollte ich ihm vorschlagen, dass er es als Mathe Nachhilfelehrer versuchen sollte, falls er länger hier blieb und sich etwas eigenes Geld verdienen wollte. „Falsch.“, erklang es neben meinem Ohr und raubte mir den Atem. „Was?“, keuchte ich erschrocken und starrte ihn hochrot an. „Du hast etwas vergessen. Der Buchstabe der unten im Bruch steht. Am Ende der Zeile musst du angeben, dass er nicht Null, also ungleich Null, sein darf.“ Ich seufzte erleichtert und korrigierte schnell. Ohne Umschweife machte ich das Ungleichzeichen und die Null. Er nickte und ich war beruhigt, denn es war ja nur ein kleiner Fehler gewesen. Das hätte ich wohl wirklich vergessen. Es gab so viele Regeln und er verstand es so schnell. „Du bist wirklich klug…“ „Was hast du gedacht? Ich bin nicht mein Halbbruder. Nur wer belehrt ist, kann es weit bringen. Man muss seine Züge berechnen, wenn man in einen Krieg zieht und kalkulieren. Für alles ist die Mathematik von Nöten. Ich kann keine Armee losschicken und auf gut Glück Nahrung mitnehmen lassen. Man muss berechnen, wie lange man braucht, wie viele Personen es gibt und wie lange man den Krieg einkalkuliert. Auch der Heimweg gehört dazu. Zusätzlich muss man genau bedenken, was man mitnehmen kann und wie lange es sich hält. Ohne ein Wenig Grips, würde die Armee am Kriegsfeld womöglich verhungert da stehen und sofort kapitulieren. Ein unerwünschenswertes Ergebnis. Angriffe aus dem Hinterhalt und alles gibt es auch. Aber auch wenn man einen Staat hat, muss man kalkulieren. Abgaben sind da nur ein Beispiel, aber auch genau beobachten, wie sich alles verhält. Wenn die Untergebenen Hungern, rebellieren sie. Und so weiter. Man kann sagen, dass es normal ist mit Variablen zu rechnen und eine Bilanz für die Zukunft aufzustellen.“ Ich starrte ihn verdattert an, da er so viel auf einmal gesagt hatte, was eigentlich nicht als Eigenschaft bei ihm passte. Normal war er eher der verschwiegene Typ. Er hatte damals ja schon erzählt, von dem Dämonenstaat, aber wie viel Arbeit dahinter steckte, verstand ich jetzt erst. Anscheinend vertraute er auch keinem, somit führte er das meiste selbst durch. Ich war beeindruckt. Das musste ich wirklich sagen. Inu Yasha hätte wahrscheinlich gesagt, man macht ihnen Angst und es passt schon. Wenn sollen sie sich was suchen oder elendig krepieren. Oder natürlich, ich soll was aus der Zukunft mitbringen. Er denkt ja, dass hier alles auf den Bäumen wächst. Seufzend rieb ich mir kurz über die Arme und lächelte ihn dann an: „Unglaublich. Ich hatte nie vermutet, dass so viel dahinter steckt. Es muss dich viel Zeit kosten.“ „Wer die Ewigkeit hat, achtet nicht auf die Zeit.“, meinte er nur und sah wieder zu, wie ich eine neue Aufgabe löste, die richtig war. Ich war beruhigt, dass es so gut lief. „Möchtest du noch etwas trinken?“, meinte ich aufrichtig zu ihm und klappte für das Erste das Buch zu. Wir hatten fast 2 Stunden so verharrt und sämtliche Übungsaufgaben gelöst. Fast alles war richtig gewesen und nur selten hatte er mir helfen müssen. Wenn ich diesmal Glück hatte, würde es sich in meinem Kopf manifestieren und meine Klausur war gerettet. Neuer Mut packte mich und meine Laune hob sich auch. Anscheinend hatten mir die Götter Sesshomaru geschickt. Er war nicht gerade der perfekte Besucher, aber gerade war er mein Lebensretter. „Nein Danke.“, meinte er nur und erhob sich. Als er seinen Rücken streckte, sah ich das anregende Muskelspiel auf seiner Brust und an seinen Schultern. Atemberaubend. Dieser Mann war ein Mann und kein Kind mehr. Aber was dachte ich da? Das konnte doch nicht wahr sein, dass ich jetzt Sesshomaru anfing anzuhimmeln. Andererseits war mein Geburtstag und meine Freundinnen hatten ja diesen Spaß mit dem Stripper gemacht gehabt. Sesshomaru als Stripper vorzustellen hatte etwas. So wie er sich bewegte, würde er wohl jedem das Geld aus der Tasche ziehen. Ich grinste leicht und sah ihn schmunzelnd an, was er mir etwas verübelte, zumindest wurde sein Blick eisekalt, bis ich glaubte, dass die Temperatur des Zimmers gesunken war.  „Tut mir leid, hatte an etwas Witziges gedacht… Danke noch einmal für die Hilfe. Ich stehe in deiner Schuld. Wenn ich dir irgendwo helfen kann, sag mir einfach Bescheid und ich werde es machen.“ Er nickte nur, aber es schien mir, dass er jetzt zufrieden war. Ich war es natürlich auch, denn jetzt könnte ich glücklich einschlafen und würde morgen nicht unbedingt eine schlechte Note kassieren. Glückheil. Ich war gerettet. Das beste Geschenk der Welt, wenn ich morgen eine gute Note schrieb. Ich stand auf und packte noch schnell die Schultasche, während er sich wieder aufs Bett setzte. „Ich bin gleich wieder da.“, meinte ich dann schnell und verschwand ins Bad. Zähneputzen und umziehen. Ich war froh über den Schlafanzug. Sollte ich meine Mutter fragen, ob sie mir noch einen Schlafsack gab? Dann fiel mir ein, dass er ja noch bei mir im Zimmer lag. Also würde es schon klappen. Mit ihm ums Bett streiten, wollte ich zumindest nicht, auch wenn es schon einen Reiz aussprühte, mit ihm um das Bett zu Wetteifern. Was würde er dann wohl machen? Rot schüttelte ich den Kopf und seufzte. Ich sollte nicht an so etwas denken. Die Mädchen machten ein schon etwas verrückt, mit ihren Shades of Grey Gehabe. Wenn sie Sesshomaru sahen, würden sie ihn bestimmt daten wollen. Im Zimmer zurück starrte ich ihn an. Er hatte den Pelz wie ein Kissen aufs Bett gelegt. So weich und bequem hatte es noch nie ausgesehen. Vorsichtig schritt ich zu ihm und setzte mich dann auch auf das Bett. „Du kannst ruhig heute im Bett schlafen, ich kann im Schlafsack schlafen…“, meinte ich und wollte aufstehen, doch dann erstarrte ich bei den Worten, die er mir entgegen brachte. „Schlaf du ruhig hier. Es ist genug Platz. Man sollte keine Ausrede haben, damit man eine Prüfung in den Sand setzen kann.“, hauchte er und drehte sich um, nachdem er sich hingelegt hatte. Ich starrte seinen starken Rücken ungläubig an, während ich mich auch rot hinlegte und die Decke über mich zog. Mit ein paar Handgriffen, schaltete ich auch den Wecker an und schaltete meine Nachttischlampe aus, die als einziges noch das Zimmer erhellt hatte. Es war dunkel und er lag in meinem Bett. Inu Yasha und ich hatten noch nie in einem Bett geschlafen und jetzt tat ich es mit seinem großen Bruder. Die Schamesröte trat mir ins Gesicht, während ich die Decke dichter an mich zog. Aber eins musste ich schon zugeben. Sein Fell war wirklich warm und weich und es roch nicht eklig. So weich… So weich… „So weich…“, murmelte ich noch einmal, bevor ich in dem Traumland versank. Ich träumte von dem Streit mit Inu Yasha. Ich feuerte ihn immer wieder zu Boden, während er immer dümmere Sachen zu mir sagte. Nachts wachte ich einmal auf und versuchte kurz die Augen aufzuhalten, doch es war mir kaum möglich. Müde blickte ich mich um. Wo war ich? Was war los? Dann fiel es mir ein. Sesshomaru war da. Ich drehte mich etwas, nur um zu merken, dass er dicht hinter mir lag. Sein Gesicht war meinem ganz nah und sein Atem so still und ruhig. So ganz anders als Inu Yasha, der immer so laut geschnarcht hatte, dass ich nie hatte schlafen können. Sein Gesicht wurde leicht vom Mondlicht beschienen, was mich entspannen ließ. Er sah wirklich friedlich aus und bestimmt hatte er nicht oft so viel schlafen können. Morgen früh, würde ich aufpassen, dass ich ihn nicht weckte. Dem tat der Schlaf gut und vorhin war er schon sehr umgänglich gewesen. Ich grinste leicht und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht wieder hinters Ohr. Es war erstaunlich, was diese Dämonen für menschliche Gestalten annahmen. So makellos und so rein. Sie waren echt eitle Wesen. Bevor ich weiter verführt wurde, drehte ich mich aber wieder um. Jedoch rückte ich nicht ab, denn seine Wärme war tröstend. Auch fand ich es kalt, aber er strahlte so viel Wärme aus, dass man eine Heizung nicht brauchte. Warum hatte Inu Yasha das nie für mich getan? So oft hatte ich gefroren. Er hätte sich nur so hinlegen brauchen und dann wäre mir warm gewesen, aber nein. Damals war er ständig Kikyou hinter her und auch sonst, hatte er immer Abstand gewahrt. Ich schmiegte mich zurück in die Decke und sein Fell und verschwand wieder im Traumland.  Kapitel 3: Einkaufen wider Willen --------------------------------- Ich war einige Zeit später aufgewacht, da ich etwas leise rascheln gehört hatte und glaubte, dass Kagome einen entnervten Laut von sich gegeben hatte, der einer Sache galt, die mir nicht bekannt war und die sie möglicherweise vor mir geheim halten wollte. Sie war da sehr eigen und bestimmt hatte sie vor, mir nicht alle Geheimnisse dieser Zeit anzuvertrauen. Ich war ein gefährlicher Mann und sie wusste, dass ich mit Informationen mehr anfangen konnte, als mein verblödeter Bruder, der nur ans Kämpfen und Fressen dachte. Jedoch war ich noch etwas schläfrig, weswegen es mir schwerer fiel, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Irgendwie musste ich doch schon zugeben, dass dieses weiche Lager einige wirklich vorteilhafte Vorzüge besaß, was das Entspannen betraf. Anscheinend war ich diesmal sogar so fest eingeschlafen gewesen, dass ich nicht einmal mehr mitbekommen hatte, was um mich herum in dieser Zeit geschehen war. Ich wäre wohl ein leichtes Opfer gewesen, aber Kagome schien mir nicht der Typ zu sein, der jemanden einlud, um ihn später im Schlaf zu Lünchen. Wie lange war es wohl jetzt schon her, dass ich so tief geschlafen hatte? Normal ließ ich mich nicht so gehen, aber hier gab es wirklich anscheinend keine größeren Gefahren, die mir gefährlich werden konnten, außer die zirpenden Insekten würden Menschen abnagen, aber auch dann würden sie nicht weit kommen, denn mein Fleisch konnte sehr giftig sein, wenn ich es wollte. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, wobei ich nichts an meiner Entspannung einbüßte und verhindern wollte, dass Kagome Verdacht schöpfte. Es war noch recht dunkel außerhalb des Fensters, aber dieses Menschenweib Kagome schien noch etwas zu machen, wobei sie Töne von sich gab, die entrüstet klangen. Mit etwas kämpfte sie da, was ihr Schwierigkeiten bereitete. Ich hörte das Kratzen einer…Schreibfeder? Oder war es etwas anderes? Zumindest schabte es auf dem Papier ohne Erlass. Was tat dieses Weib da nur in dieser Dunkelheit? Ich schielte zu ihr rüber und bemerkte eine kleine Lampe, die im dunklen einsam brannte und nur ihren Tisch erhellte. Was tat sie da nur? Natürlich war meine Neugierde geweckt, was wohl bei jedem so war, der ein bisschen Verstand in seinem Hirn hatte. Nun gut. Inu Yasha hätte daran wohl kein Interesse, egal wie gut seine Schulung war. Er war einfach ein Hanyou und verstand nicht, wie wichtig kleinste Informationen waren. Jede Information, die es hier gab, könnte in meiner Zeit Gold wert sein können. Sie würde mich um einiges weiter bringen, mein Land zurück zu erobern und einen richtigen Staat aufzubauen. Ich würde endlich wieder die Macht besitzen, die ich damals besaß, als mein Vater noch lebte und sie würde wohl noch größer sein, denn ich würde ihn übertreffen, das stand fest. Mein Stern würde am Firmament heller strahlen als jeder andere, denn ich würde Informationen besitzen, welche mir Macht geben würden, jeden Schritt der anderen vornherein zu kennen. Sie würden sehen, was sie davon hatten, sich gegen Sesshomaru, Herrn der westlichen Länder, zu wenden und einen Krieg anzuzetteln. Keiner, aber auch wirklich keiner würde sich mir nicht unterwerfen. Nach langer Zeit würden sie mich ehrergiebig betrachten und mich als ihren Herrscher akzeptieren. Wissen war Macht und dieses war bald mein! Erst fragte ich sie natürlich, was sie dort machte, denn ich wollte sie nicht zu schnell verschrecken und sie auf mich vorbereiten, aber da sie mir erst nicht wahrheitsgetreu und richtig antwortete, stand ich leicht erbost auf und wollte mich selbst darum kümmern, denn keiner würde mir Informationen enthalten, die ich, Sesshomaru, verlangte und wollte. Niemand würde sich gegen meine Regeln stellen und sie würde schnell lernen, meinen Worten Folge zu leisten. Doch bevor ich genaueres in Erfahrung bringen konnte, starrte sie mich irgendwie komisch an. Schnell war der Grund dafür gefunden und beseitigt. Diese Hose war wirklich zu viel groß für mich, aber mit einem Trick zurrte ich sie fest und hinderte sie daran, auch nur noch einmal tiefer zu rutschen, als ich es ihr gestattete. Auch wenn ich da keine Probleme mit hatte, wenn andere mich nackt sahen, schien es sie sehr aus der Bahn zu bringen, was ich an ihrer Röte im Gesicht ausmachen konnte, die mit jeder Sekunde an Intensität zunahm. Anscheinend war sie nicht nur auf meinen verhassten Bruder fixiert, denn ich roch eine feine Nuance, die mir klar machte, dass sie wahrscheinlich sogar auf mehr aus war, als nur meinen Körper zu betrachten. Ich roch ihre sexuelle Erregung, auch wenn mich überraschte, dass es nicht wie bei den meisten menschlichen Frauen ein beißender Geruch war, sondern eher ein lieblicher, der einlud sie zu kosten und ihren Nektar zu trinken. Frauen. Weiber. Menschen. Sie wusste nicht, wo ihr Stand war und wie sie sich zu benehmen hatten in ihrer jeweiligen Situation. Dabei war mir völlig egal, was es für eine Regelung in dieser Zeit gab, denn wenn ich da war, lief es nach mir und nicht nach ihr. Ich war ihr Besuch, das stimmte, aber trotzdem genoss ich die Rechte meiner Persönlichkeit und sie sollte sich wie eine Frau dezent im Hintergrund halten, auch wenn mir schon öfters aufgefallen war, dass sie sich gerne in Angelegenheiten einmischte, die sie nichts angingen. Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihr hatte ich dann endlich nach einer halben Ewigkeit erfahren, um was es sich in ihrem Fall handelte. Die Mathematik. Anscheinend war diese Frau nicht so dumm, wie ich es zuvor vermutet hatte, aber ich wurde zu meinem Bedauern dann doch eines Besseren belehrt. Sie verstand nicht was sie tat und bekam anscheinend so etwas Leichtes nicht bewältigt, was mir, Sesshomaru, keinerlei Probleme bereitete, aber ein Mensch konnte auch niemals so intelligent wie ein Youkai meines Ranges sein. Erst wollte ich über sie herziehen, doch dann… War es mein Innerstes? Ich wusste es nicht, aber ich stand zumindest in ihrer Schuld, weswegen ich ihr bei den Aufgaben half und es ihr recht verständnisvoll erklärte, was eigentlich nicht meine Art war und nur auf den guten Schlaf rückführbar war. Somit würde ich nicht weiter in ihre Schuld sinken, denn Dämonen hatten nie einen fabel dafür besessen, in der Schuld eines niederen Menschen zu stehen. Inu Yasha konnte machen was er wollte, aber ich würde nicht in der Schuld dieser Frau stehen, welche mich beherbergte und anscheinend sogar noch begehrte, obwohl sie eigentlich meinen lästigen käferartigen Bruder liebte. Schon dieses Wort ließ mich erschauern. Wie konnte man nur etwas so dreckiges lieben? Ich würde mich niemals verlieben. Weder in etwas Halbes noch in einen Menschen, denn sie stanken, auch wenn bei Kagome wohl eine Ausnahme bestand. Möglicherweise ein Faktor, der durch diese andere Zeit beeinflusst wurde. In dieser Welt musste ich zugeben, dass ich noch keinen wirklichen Nutzen für mich gefunden hatte, aber dies würde sich bald ändern, auch wenn ich dem ganzen einen Anstoß geben musste. Ich würde auch über Leichen gehen, um meine Ziele zu erreichen. Das könnte der Grund sein, warum dieses Weib mich lieber hier hatte, als irgendwo in diesem Land. Während ich ihr etwas von dieser Mathematik beibrachte, bemerkte ich sehr wohl, wie sie auf mich reagierte, je näher ich ihr kam. Es wunderte mich etwas, aber ich beachtete nicht weiter, wie sehr sie sich zu mir hingezogen fühlte. Hier ging es um wichtigeres, als ihre Sehnsüchte zu erfüllen. Als wir dann endlich fertig waren mit dieser anfangs aussichtslosen Situation, war ich zufrieden mit ihr und mir, dass ich nicht die Geduld bei ihr verloren hatte. Sie hatte es endlich verstanden gehabt und schien außer ein paar kleinen Fehlern, nichts Fatales mehr falsch zu machen. Mein dummer Halbbruder sollte sich davon eine Scheibe abschneiden, denn er schien nichts von Lernen zu halten, da er anscheinend glaubte, dass die Welt einfach war, aber dabei bestand sie aus vielen Strukturen, die man verstehen musste, wenn man herrschen wollte. Er war einfach zu dumm zu allem. Sogar zu dumm zum Leben, da er schon einmal für 50 Jahre an einem Baum festgenagelt war. Überhaupt kam ich nicht zurück durch den Brunnen und ich könnte wetten, dass er an dem ganzen Schlamassel schuld war, aber er würde es noch bereuen, wenn ich ihn in die Finger bekam. Er würde keinen Fuß mehr auf dieser Erde fassen, dessen war ich mir sicher, wenn ich ihn fand. Mich, Sesshomaru, so behandelt zu haben, war eine Unverfrorenheit, die ihm den Hals kosten würde. Während sie sich dann drüben umzog, legte ich mich schon einmal auf das gemütliche Bett wieder und breitete mein Fell an der oberen Kante entlang aus. Es war wirklich bequem und entspannend. Mein ganzer Körper fühlte sich umschmeichelt von dem Laken und nichts piekte mich oder drückte. Wenn ich zurück war, würde ich auch für so etwas sorgen, denn ich konnte wohl nie wieder ohne, auch wenn ich in meiner Zeit eigentlich nicht schlafen sollte, da es mir mein Leben kosten könnte, aber würde ich überhaupt zurück können? Am Ende war ich sogar so zufrieden gestellt, dass ich ihr gestattet auch in dem Bett neben mir zu schlafen. So konnte ich dieses Mädchen auch besser im Auge behalten. Wer wusste, ob sie nicht des Nachts mich erstechen wollte oder andere Dinge mit mir vorhatte. Ich wusste nicht, was ich von ihr genau halten konnte und wie ich sie einschätzen sollte. Ein wenig erinnerte sie mich dann aber doch an Rin. Wahrscheinlich hatte ich diese Kagome noch eine Zeit lang beim Schlafen beobachtete, während ich mich näher an sie gelegt hatte, was hoffentlich kein Fehler war. Ihr war kalt gewesen, denn ich beobachtete, wie sie immer mehr zitterte und wohl nicht gut schlief. Doch als ich näher an ihrem Körper lag, war das Zittern weggegangen. Dieses Gezitter hat auch wirklich gestört. Menschen waren einfach so empfindlich in ihrem ganzen Sein. So zerbrechlich und sterblich. Sie hielten kaum etwas aus. Ich könnte ihr im Schlaf einfach das Genick brechen ohne Probleme und sie würde es wohl nicht einmal merken, so tief sie schlief. Ich konnte nicht sagen warum, aber sie sah friedlich und unschuldig im Schlaf aus. Aber in einem Aspekt waren wir komplett verschieden. Menschen vertrauten wohl eher einander, wenn sie keinen Grund zum Misstrauen hatten, während Dämonen wie ich, hinter jedem Grashalm auf unseren Weg etwas sahen, dass uns gefährlich werden konnte, wodurch wir immer auf der Hut waren. Als ich dann nämlich bemerkt hatte, dass sie wirklich tief schlief und nicht vorhatte, mich umzubringen, schloss auch ich endlich wieder geruhsam die Augen. Kurz bemerkte ich noch, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte und sie kurz wach wurde, doch sie schien nur kurz sich zu regen und schlief dann weiter, nachdem sie mir wohl eine Haarsträhne aus dem Gesicht gefischt hatte und sie zärtlich und dezent hinter mein spitzes Ohr. Sie war gar keine Gefahr für mich und würde es auch nie sein, zumindest hatte ihre Berührung viel über sie ausgesagt, denn sie war so behutsam gewesen, als wäre ich jemand, den sie sehr gerne mochte, was eigentlich nicht sein konnte, da ich immer so gemein zu ihr gewesen war. Ich schloss die Augen noch ein wenig fester, damit ich sie ja nicht wieder beobachten würde, ich musste dieses komische Bedürfnis unterdrücken, welches wissen wollte, was sie im Schlaf tat und versank in eine schwarze und wirklich finstere Traumwelt, die mich umfangen hielt und mir Dinge zeigte, die ich in meinem Leben nie verarbeitet hatte. Es war ein großes Chaos, doch irgendwann war da nichts mehr in der Dunkelheit und ich kam endlich zu meiner gewünschten Ruhe. Am späten und leider zu hellen Morgen schlug ich gebieterisch, wie es sich für mich gehörte, die Augen auf und setzte mich erschrocken im weichen Bett auf, das mich heute Nacht beherbergt hatte. Wie tief hatte ich bloß geschlafen? Ich blickte noch leicht verschlafen mich um und sah durch die Gardinen die Sonne quälend hell scheinen, doch Kagome war leider nicht da, zumindest war ihr Geruch nicht mehr frisch im Bett, was mich komischer Weise enttäuschte aus einem unerfindlichen Grund. War sie ihre Prüfung schreiben? Sehr wahrscheinlich, aber was dachte ich überhaupt über sie so angestrengt nach, während mein Kopf noch nicht wieder richtig in Gang gekommen war? Sie war nur ein dummer, einfältiger und netter Mensch. Niemand von Bedeutung für mich, da sie nichts besaß, was mir wirklich weiter half in meinem Plan zur Eroberung der Welt. Seufzend sog ich die frische Luft ein, die noch von ihren Geruch leicht geschwängert war und blickte mich noch etwas in diesem komischen Zimmer um, bevor ich erst richtig aufstand und meinen Körper einmal komplett lang streckte, welcher sich merkwürdig frei fühlte und am liebsten noch weiter in diesem Bett liegen würde. Ich musste aber auch wirklich tief geschlafen haben, sodass ich nicht aufgewacht war, als sie sich von dannen gemacht hatte in der Frühe. Bedacht zog ich meine schwarze, schlabbrige Jogginghose noch einmal zu recht, da sich der Knoten gelöst hatte und ging nach unten in die sogenannte Küche, wo ich freundlich von dieser Frau begrüßt wurde, die Kagomes Mutter war. Ich konnte dieses Familienleben nicht verstehen und war froh gewesen, als ich meine Mutter nicht mehr hatte ertragen müssen. „Morgen. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?“ „Ja.“, meinte ich kurz angebunden und versuchte die restliche Müdigkeit zu vertreiben. Wenigstens einer mit Anstand von diesen dummen Menschen, die meist so töricht waren und mich beleidigten, wo immer sie konnten. „Möchten Sie etwas frühstücken?“, fragte sie mich etwas zu fröhlich meiner Meinung nach, während sie etwas am Tresen vorbereitete. „…“ Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte und sah zu ihr voller Verachtung, da sie mich aus meinem Konzept brachte. Sie lächelte mich unverblümt an, als würde sie meine Verachtung nicht einmal bemerken und grinste sich einen zu Recht, als wäre ich eine Lachfigur. Lachte sie mich etwa aus, weil ich nicht wusste, ob ich etwas essen wollte oder nicht? „Würden Sie mich zum Einkaufen begleiten? Dann könnten Sie mir sagen, was Sie gerne essen oder probieren würden von den Dingen, die sie dort sehen. Es ist nicht zu weit in der Stadt. So könnte ich Ihnen auch etwas die Umgebung zeigen, falls etwas sein sollte, auch wenn ich glaube, dass Sie sehr gut alleine zu recht kämen, wenn es sein müsste, da sie nicht unbedacht einen Schritt machen, der sie teuer zu stehen kommen könnte.“ Ich blickte sie kurz an. Sie wusste genau, was sie sagen musste, damit ich nicht mehr wütend auf sie war oder sie für einen Dilettanten hielt. Anscheinend sollte sich diese Kagome etwas von ihr abschneiden, wenn sie länger leben wollte in der Vergangenheit. Selten war mir eine Frau untergekommen, die eigentlich keinen falschen Punkt traf. Es war bei dieser nur jetzt dieses Lächeln, was wahrscheinlich einfach wie bei Rin freundlich gemeint gewesen war und keinen falls anklagend gewesen war. Ich nickte ihr leicht zu, während sie mich aufmerksam und mit klarem Blick betrachtete, als könne sie in mein Innerstes blicken, was ich eigentlich vor allen versteckt hielt und einfach lächelte. Irgendwie wusste ich nichts damit anzufangen, außer dass sie vielleicht dachte, dass ich und ihre Tochter eine innige Bindung hätten, die warm war und voller Liebe. Aber würde sie es glauben, wo eigentlich schon mein Bruder mit ihr zusammen war, der bestimmt eindeutige Besitzansprüche gestellt hatte? Ich wusste es nicht und ehrlich gesagt, sollte es mir auch egal sein, was diese Menschen dachten und planten in ihrem kurzen Leben. Zumindest würde ich mich von ihnen nicht einlullen lassen durch ihr Gelächel, denn mein Plan war es, so schnell es ginge in meine Zeit zurückzukehren, die auf mich ungeduldig wartete und meinen Taten, doch wahrscheinlich hatte mein dummer Halbbruder den Vogel abgeschossen, da es eigentlich hätte gehen sollte, aber nichts passiert war. Später würde ich es im Geheimen noch einmal versuchen, sofern diese Welt nichts Interessantes aufbieten konnte. Ich seufzte leicht genervt von diesen dummen Gedanken, bevor ich etwas vor meiner Nase dampfen sah. „Das ist Kaffee. Ich wusste nicht, ob Sie vielleicht einen möchten, oder ob sie lieber Tee trinken.“ Ich starrte sie kurz verdattert an, bevor ich die Tasse recht vorsichtig entgegen nahm, da ich mir nicht ganz sicher war, was mit Kaffee gemeint war und wusste, dass es möglicherweise gefährlich sein könnte, damit in Berührung zu kommen. Ich zog den bitteren Geruch ein und war mir nicht genau im Klaren, worum es sich hier handelte, egal wie sehr ich darüber nachdachte und versuchte es zu analysieren. Es schien nicht aus Japan zu sein, so wie ich vermutete, da mir so etwas nie in meinem Leben unter die Nase gekommen war und es einen fremdländischen Geruch hatte. Vorsichtig nippte ich an der heißen Brühe und war überaus verwundert. Es war bitter, aber schmeckte nicht so schlecht, wie ich zu Beginn vermutet hatte. Probieren ging über studieren, wie man so schön sagte und es oft genug bewiesen hatte. Der Geschmack hatte etwas sonderlich gutes, sodass ich mich nach kurzer Zeit fitter und wacher fühlte, was einem Wunder glich, denn vor kurzen hatte ich noch damit gekämpft gehabt, nicht wieder weiter zu dösen. Menschen hatten wirklich merkwürdige Gebräue gegen allerhand Krankheiten und Gebrechen, die anscheinend auch bei Dämonen wirkten. Ich blickte zu dieser besonders merkwürdigen Frau, die mich leicht kichernd ansah und anscheinend erfreut war, dass ich den Kaffee angenommen hatte, den sie mir bereitete hatte. Hoffentlich hatte ich keinen Vertrag mit ihr geschlossen, denn man wusste nie, was Menschen ausheckten. „Ist etwas?“, fragte ich leicht irritiert, während ich die Tasse auf den Tisch stellte. „Nichts Wichtiges. Ich suche Ihnen gleich nur etwas zum Anziehen aus, da sie nicht so nach draußen gehen können. Das schickt sich nicht…und würde Ihrem Ruf großen Schaden zufügen, auch wenn wohl die Frauen sich freuen würden, bei so einem Anblick.“ Während sie mir etwas zum Anziehen raussuchte, was meinem Auftreten Ausdruck geben würde, beobachtete ich sie genau. Sie war teils schon viel zu fröhlich, als dass es wahr sein könnte und sie keine Hintergedanken hätte. Sie schien viel nur vor zu spielen, aber wieso? Normal sollte es mich nicht interessieren, aber diese Frau schien im Innersten tieftraurig zu sein und durch irgendetwas sehr verletzt worden. Es gab wohl Momente, wo auch ich, Sesshomaru, Mitleid mit diesen Menschen hatte, da sie ihr Leben einfach nicht unter Kontrolle bekamen, so wie ich. Endlich war sie fertig mit dem Auswählen der Kleidung und ließ mich alleine im Zimmer zurück, damit ich meine Privatsphäre hatte. Kurz betrachtete ich die seltsame Kleidung und zog dann die schwarze Hose und dieses Oberteil an. Sie hatte Hemd gesagt… Knöpfe… Ich machte sie zu, bis auf den obersten und betrachtete mich. Es sah recht interessant aus und … es war wirklich nicht schlecht geschnitten, auch wenn es nicht ganz passgenau für mich angefertigt war, wie ich es gewohnt war. Es sah recht gut aus an meinem straffen Körper. Ich steckte das Hemd dann aber doch noch in die Hose  und es schien mir so richtig zu sein, da es meinen Körper noch ein wenig mehr machtvoll präsentierte.  Ich nickte mir zu, nahm noch ein Haarband und band mit einer Schleife die Haare im Nacken zusammen, da sie in dieser Welt sonst vielleicht stören könnten. Jetzt wäre es soweit. Ich, Sesshomaru, würde diese Neuzeit betreten. Bestimmt würde ich einiges in die Vergangenheit mitnehmen können. Wer wusste, welche neuen Raffinessen es gab, die mir helfen könnten dabei meinen eigenen Staat aufzubauen. Schnell kam ich runter zu ihr in den Flur, während ich noch versuchte mit dieser Kleidung klar zu kommen, da sie an einigen Stellen doch unangenehm eng saßen. Diese Frau. Sie reagierte auf mich schon wieder und grinste wie… ich konnte es nicht beschreiben…, denn mir waren diese Wörter nicht wirklich geläufig, mit denen man so etwas umschrieb. „Dann können wir wohl jetzt losgehen. Es freut mich, dass ich Ihnen als erstes die Stadt zeigen darf, da Kagome ja noch in der Schule hockt.“, lächelte sie und schnappte sich eine große Tasche. Ich folgte ihr und beobachtete sie beim Gehen einige Zeit. Diese Frau war mir ein wirkliches Rätsel. Sie war also Kagomes Mutter, aber etwas Geheimnisvolles umgab sie. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, aber irgendetwas war merkwürdig an ihr und ihrem für mich teils unvorhersehbaren Verhalten. Ob Kagome es schon bemerkt hatte, war eine wichtige Frage, aber ich sollte keine Gedanken daran verschwenden. Diese Frau nahm alles so hin, wie es kam, aber auch Kagome machte es. Sie hätte mich einfach vor die Tür setzen können, doch sie hatte mich aufgenommen und nach weniger Zeit ihren Schutz eingestellt. Jede Vorsicht war verloren gegangen. Dabei waren wir eigentlich immer Feinde gewesen, oder? Warum tat sie das nur ohne ersichtliches Bedenken? Ich schüttelte leicht den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein, dass ich an dieses dumme Weib meine Gedanken verschwendete, wenn ich besseres nachverfolgen konnte, um an Informationen zu kommen. Das war ja wie Perlen vor die Säue werfen. Ich musste mich auf wichtigeres konzentrieren und durfte nicht von dummen Gedanken gefangen gehalten werden, die mich in Teufels Küche brachten. Schnell genug, war ich wieder bei mir selbst gewesen, um die erste Treppenstufe zu bemerken, die sich vor mir in absteigender Reihenfolge türmten. Nicht, dass ich die Treppe hinab gefallen wäre, wie manch ein Mensch enden würde. Das wäre ein Unding gewesen, was ich sofort hätte verhindern können, aber ich wollte alles genau beobachten, weswegen ich einen klaren und aufgeschlossenen Blick benötigte. Diese Welt war mir durchaus total fremd und ich musste Informationen sammeln, damit ich die Welt verstehen lernte. Bevor wir weiter gingen sah sie mich noch einmal an und deutete auf ihr Gesicht. Kurz überlegte ich, aber dann verstand ich, was sie meinte, denn meine Male waren zu auffällig, weswegen ich mit ein wenig Macht sie unterdrückte und meine dämonische Aura so gut es ging versteckte, damit mich keiner entlarvte. Wer wusste wie die Menschen der heutigen Zeit darauf reagierten. Die Treppen waren schnell genommen und dann stand ich schon auf einer Straße? Sie war hart und sehr stabil, da ein komischer Film sich darauf befand, der nicht nachgab und somit ein elegantes Schreiten zu ließ und ich mich nicht konzentrieren musste, wie ich voran kam. „Kommen Sie? Wenn Sie fragen haben, werde ich Ihnen so gut es geht alles erklären.“, meinte diese Frau zu mir und lächelte wieder. Dieses Lächeln… Langsam hasste ich es. Es erinnerte mich an Rin. Was sie wohl dachte, da ich nicht zurückgekehrt war? „VORSICHT!“, schrie sie neben mir und hielt mich am Arm fest. Überrascht blinzelte ich und blickte mich um, in der Hoffnung meine Würde zu behalten. Etwas Lautes preschte an uns vorbei und eine Wolke üblen Gestankes schlug mir entgegen, sodass ich kaum noch Luft bekam. Es hatte… vier Räder. Es erinnerte an eine Kutsche, aber aus einem ganz anderen Material. Es war laut und es stank einfach abgrundtief eklig. „Das war ein Auto. Sie müssen aufpassen, es gibt ein paar Menschen, die nicht auf andere Rücksicht nehmen…“ „Auto also? So etwas kann mir nichts anhaben.“ „Legen Sie es nicht drauf an. Bitte. Kagome wäre bestimmt traurig, wenn Ihnen etwas zustoßen würde. Des Weiteren wollen Sie doch bestimmt nicht auffallen. Das könnte sehr problematisch werden.“ Ich nickte und verzog keine Miene, aber ich musste mir eingestehen, dass diese Frau wohl wirklich dachte, dass ich und Ihre Tochter Freunde waren. Aber dem war nicht so. Taktisch sollte ich es ihr jedoch nicht auf die Nase binden, denn so würden die Vorzüge gemindert werden. Aufmerksam schritt ich neben ihr her, während sie sich leicht bei mir einhakte. Ich ließ es im Endeffekt dann doch zu, damit ich mich besser umsehen konnte, obwohl ich eigentlich keine Lust hatte, einem Menschen so nah zu sein und auf per du zu tun, obwohl wir uns nicht kannten. Dieser Krach war kaum auszuhalten, jedoch kannte ich diesen Krach von den Kriegen. Hier rannten diese ganzen Menschen wie verrückt durch die Gegend, als gäbe es keinen Morgen mehr, aber ein Krieg schien nicht statt zu finden, auch wenn der Gestank dieser Autos so schrecklich war. „Sie sind bestimmt nicht so viele Menschen gewöhnt… Diese sind gerade auf dem Weg zur Arbeit. Wir haben viele Einwohner hier.“ Ich nickte wieder nur. Es ging hektisch zu wie im Ameisenstock. Oder einem Bienenstock? Wenigstens waren hier die Menschen wohl fleißiger geworden. Aufmerksam beobachtete ich ihre Bräuche. An einer Straße angekommen, sah ich auf ein komisches Männchen. Erst war es rot und stand und dann ging es auf einmal und war grün. Eine Melodie erklang und alle schienen zu gehen. Ich folgte dem Strom mit ihr am Arm und atmete einmal tief durch. Es roch nicht nach Fäkalien, das war ein Gutes, aber jetzt waren hier andere Gerüche, die nicht unbedingt besser waren. Es gab wirklich viel zu entdecken in dieser recht grauen und eckigen Welt. „Schaufenster sind das hier. Hier werden Waren der einzelnen Geschäfte präsentiert. Wir bezahlen alles mit Yen. Auch, wenn wir einkaufen. Zusätzlich haben wir auch kleine Karten, mit denen wir zahlen können. Unsere Daten werden vermerkt und später wird das Geld  vom Konto gebucht. Das Konto haben wir bei einer Bank, wo wir unser Geld deponieren. Heutzutage ist viel nur noch virtuell und nicht mehr reell.“ Ich blickte zu ihr und dann zu den massig mit Krimskrams geschmückten Fenstern. Sehr interessant. Also hatten sie das Geld in dem Sinne reduziert. Man musste nicht mehr so viel mit sich rumschleppen, wie zu meiner eigentlich Zeit, wo man das Geld an Bänder band, da es einfach von Nöten war und somit für Diebe zu schnell ersichtlich waren und oft gestohlen wurden. „Wir sind da!“, flötete sie glücklich neben mir und zog mich energisch in einen kleinen Kaufmannsladen, der nichts in den Schaufenstern stehen hatte, außer einem Plakat, wo verschiedene Dinge abgebildet waren, die sie im Angebot für wohl diese Woche hatten. „Das hier ist ein Discounter. Hier gibt es Produkte zum niedrigen Preis. In solchen Läden kaufen wir Nahrungsmittel und Haushaltssachen. Je nach Geschäft ist es anders strukturiert und auch Preise sind unterschiedlich. Es gibt Waren verschiedener Qualität. Es gibt sogar einen Laden mit hohen Preisen für Obst, welches sehr perfekt ist.“ Wieder nickte ich und staunte. Ich hatte nicht erwartet, dass sie etwas Gripps im Kopf hatte. Nun ja, auch ich… konnte etwas Irren. Auch wenn es mir unangenehm war und eigentlich eher menschlich war. Sie ließ mich dann aber auch endlich los und schnappte sich einen Korb aus einer Vorrichtung, in der schon einige steckten, die wohl nur darauf warteten, von Kunden genutzt zu werden, die den Laden betraten. „Aus was ist der?“, fragte ich sie leise und hörte gleich eine geflüsterte Antwort. Es handelte sich um Kunststoff. Irgendwie musste ich an mehr Informationen kommen. Diese Kagome war doch an einem Ort, wo sie Wissen sammeln konnte. Wahrscheinlich würde ich dort fündig werden, wenn ich Glück hatte. Unbedingt musste ich erfahren, wo dieser Ort war, wobei ich einfach ihre Fährte verfolgen könnte, was jedoch komisch aussähe, da dieser Ort voller Gerüche war und es sogar mir wohl erschweren würde, da ich Zeit bräuchte, den richtigen Geruch zu filtern. Ich musste mir unbedingt ihren Geruch genau einbläuen, damit ich sie hier immer fand. Nachdenklich seufzte ich, als ich bemerkte, dass ich Kagome roch. Ich hatte ihren Geruch mir tatsächlich schon eingeprägt gehabt. Aber jetzt erstmal würde ich mich hier zu Ende umzusehen. Es war ganz interessant, was die Menschen hier alles hatten. Überall gab es etwas, was mir unbekannt war und meine Neugierde ins Unermessliche katapultierte, sodass ich immer unzufriedener wurde, denn ich konnte es nicht genau analysieren, ohne dass ich mehr Informationen zu allem erhielt. Viel zu viele fremde Wörter türmten sich vor mir auf, die ich noch nie gehört hatte und auch manche Zeichen waren verschreckend, denn sie erinnerte mich in keinster Weise an die gelernten Schriftzeichen. Sie packte etliches neben mir ein, aber viel Frisches war dabei an Obst und Gemüse. Das andere war nicht frisch und es roch auch eigenartig und war in komische Verpackungen gequetscht worden, die angeblich so viel enthielten, aber im Vergleich einfach winzig waren. Wie konnte so etwas nur gehen? Die Listen dieser Produkte war ewig lang... „Mögen Sie Steak?“, fragte sie mich vorsichtig und deutete auf das frische Fleisch in der Theke. Es sah gut aus, dass musste ich schon sagen und der Geruch versprach ein köstliches Mahl, dass sogar mir münden könnte. „Ja.“, murmelte ich so leise ich konnte. Ich aß doch eigentlich nichts von Menschen, doch dieses Fleisch verführte mich schon. Auch ich konnte nicht von Luft leben. Robust war ich, aber Jagdmöglichkeiten gab es nicht. Vielleicht würde das Essen ja doch ganz gut schmecken aus ihrer Hand. Der Kuchen hatte es zumindest getan. Jedoch würden Sie es niemals erfahren. Das durfte nicht sein, denn dann könnte sie mich damit wohl sogar erpressen. Während sie weiter einsortierte, sah ich mich selbst in diesem Laden dann noch interessiert um. Es gab einiges, und vieles schien mir sehr merkwürdig zu sein. Ich griff mir manchmal auch etwas aus dem Regal und roch unbemerkt daran, während ich es drehte und das Kleingeschriebene las. Es gab viele merkwürdige Dinge, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Zumindest klang es nicht sehr gesund, aber so wie es aussah, kauften es genug Menschen, auch wenn diese E Hieroglyphen mit Zahlen nach gefährlichen Materialien klangen. Auch Inu Yasha hatte schon so eine Suppe gegessen. Ich konnte nicht verstehen, wie er so etwas essen konnte, was so abartig stank und dabei beherrschte ich die meisten Gifte und konnte schnell ein Gegengift bilden. In mancher Hinsicht hatte die Menschheit einfach Rückschritte gemacht, auch wenn sie nicht mehr ihr Essen anscheinend selbst jagen mussten, da es alles in solchen Geschäften gab, was das Herz begehrte. Die Menschen waren unselbstständiger geworden. Schon lange hatte ich bemerkt, wie kühl alles in dieser Zeit war, egal ob es um die Natur aus grauen Steinen ging oder es die Interaktionen zwischen den Menschen betraf. Es gab hier und da mal ein paar Menschen die Gemeinsam unterwegs waren, aber sonst schien keiner auf den anderen zu achten. Sie lebten aneinander vorbei, während man in der Vergangenheit aufeinander baute, um das Überleben zu sichern, was hier an Bedeutung verlor. „Der sieht aber hübsch aus. Echt heiß. Mach ein Foto~ Der ist bestimmt ein berühmter Mann!“ Ich sah zu der Richtung aus der die Stimmen kamen und sah sie von oben herab an. Kurz blitzte etwas auf. Sie hatte etwas in der Hand, aber keine Gefahr ging aus, auch wenn ich sie gerne packen und zerquetschen wollte. Sie hatten mit Bewunderung von mir gesprochen und schienen nichts Böses im Sinn zu haben. Wahrscheinlich wussten sie nicht einmal, dass ich sie hören konnte. „Schau, er sieht zu uns rüber~ So ein Prachtmann, aber bestimmt nicht erreichbar. Stell dir vor, nur einmal so einen Mann mit heim nehmen.“ „Oh, darauf könnte ich auch. Vielleicht hätte er ja Lust auf einen Dreier!“ „Red nicht so, nachher hört uns jemand… Aber wir könnten das Foto anhimmeln. Mein Freund sollte auch so sein…“  „Hast du ihn immer noch nicht abgeschossen?“ Ich drehte mich um und ging wieder zu Kagomes Mutter. Ich hatte wirklich genug gehört. Diese Frauen hier waren schon sehr merkwürdig. Normal hatte ich vermutet, dass Menschen Partnerschaften fürs Leben suchten, aber diese schienen nur daran zu denken, mit mir andere Dinge zu tun. Ich hatte ihre Paarungsbereitschaft gerochen. Ich wusste nur nicht, ob ich angeekelt sein sollte oder mich geehrt fühlen sollte. Ich hatte gemischte Gefühle, was dies betraf. Wo sollte ich da aber auch bitte anfangen, bei diesem Aufgebot an Merkwürdigkeiten? Schnell löste ich mich dann aber doch noch einmal von ihr und betrachtete die Fischtheke. Es gab hier viele unterschiedliche Sorten, von denen es auch einige gab, die mir nicht bekannt waren, da sie aus anderen Gebieten stammten wie… Atlantik? Was war das nur? Ich wollte es wissen und mein Magen rumorte, da ich einfach keine Antworten bekam. „Mögen Sie Sushi?“ „Ich hab es noch nie gegessen.“, gab ich wahrheitsgetreu zu. Sie kicherte nur und schien ihre Bestellung aufzugeben, nachdem sie sich eingekriegt hatte, weil sie wohl wusste, das Sushi schon lange Tradition hatte. „Es wird Ihnen schmecken. Keine Sorge. Wenn Sie etwas interessiert, sagen Sie umgehend bei mir Bescheid. Sie haben mein Mädchen so glücklich gemacht, nachdem sie so am Ende war. Darum würde Ihnen gerne eine Freude bereiten, sodass wir Quitt sind.“ „Ich hab nichts getan.“ „Sie waren einfach bei ihr und haben ihr beim Lernen geholfen. Im Augenblick braucht sie jemanden an ihrer Seite. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte nicht, dass sie etwas übers Knie brechen, was Ihnen nicht genehm ist, aber Sie sollten sich auch nicht unter den Scheffel stehen. Menschen freuen sich oft schon, wenn sie nicht mehr einsam sind. Einsamkeit kann unerträglich sein, wenn wir in eine missliche Lage geraten. Ich habe Kagome schon angesehen, dass sie sich nicht sehr über Ihren Besuch gefreut hat, aber später war sie wie ausgetauscht. Es hat ihr einfach geholfen. Wahrscheinlich hatte sie Streit. So aufgelöst hatte ich sie nur einmal gesehen.“ „Warum sollte ich es tun? Eine Mutter wäre angebrachter.“ „Nicht wirklich. Sie muss ihren eigenen Weg finden und kann nicht immer auf mich bauen. Auch kann ich ihr nicht helfen. Nur eins kann ich ihr raten, dass man auf sein Herz hören sollte, aber das wäre es dann auch schon. Da sehen Sie, ich bin unangebracht. Wahrscheinlich tat ihr eher eine Meinung gut von jemanden, der alles aus einem anderen Blickwinkel sieht.“ Ich nickte leicht. Diese Frau war wirklich merkwürdig. Was hatte sie erlebt, dass sie so dachte und einen Mann zu ihr schickte, den sie nicht leiden konnte? „Ich hätte sie töten können.“, bemerkte ich leicht unterkühlt, doch sie lächelte nur. „Hätten Sie nicht. Belügen Sie sich nicht selbst. Hätten Sie ihren Tot gewollt, wären Sie nicht zur Tür gekommen, sondern direkt eingedrungen. Ich kann Personen schon etwas einschätzen.“ Resigniert drehte ich meinen Kopf zur Seite. Sie hatte schon Recht. Ich wäre nicht so brav zur Tür gegangen, sondern hätte einfach das ganze Haus in Schutt und Asche gelegt. Wo sie Recht hatte, hatte Sie Recht. Ich war viel zu beherzt vorgegangen, was normal nicht meine Art war. Lag es daran, dass ich die Tränen gerochen hatte und Mitleid bekam? „Und nun?“ „Ich würde sagen, wir holen Kagome von der Schule ab. Dann kann ich Ihnen noch ein paar Einrichtungen zeigen. Es ist gut, wenn Sie viel sehen, denn die Stadt kann sehr verwirrend sein. So könnten Sie auch Kagome einmal besuchen, auch wenn das nicht wirklich Ihr Anliegen ist.“ „Schule ist der Ort, an dem sie lernt?“ „Ja. Wir haben Schulen. Mit jungen Jahren fangen sie an und lernen dann nach und nach alles dazu, was wichtig ist. Es gibt verschiedene Fächer, aber am besten sollten Sie sich selbst davon überzeugen.“, meinte sie nach kurzer Rede und bezahlte. Diese Geräte waren wirklich verwunderlich, aber ich würde noch dahinter kommen. Zumindest war es keine Magie, aber dafür hörte ich ein anderes Geräusch, was ähnlich einem Pfeifen war.  Diese Schule könnte der Ort sein, an dem ich allem auf den Grund gehen könnte. Sofort folgte ich ihr ohne Umschweife aus dem Laden. Daher hatte Kagome wahrscheinlich ihre Naivität. Sie verstand nicht, wie gefährlich die damalige Welt war, aber auch hier gab es bestimmt einige Gefahren, denen Sie ständig entgegen stürzte. Nach weniger Zeit waren wir dann schon an dem Ort des Geschehens. Hier war Kagomes Spur auch sehr frisch und stieg mir schon wie letztens in die Nase und vernebelte meine Sinne, die sich nur noch auf sie fixierten, obwohl ich eigentlich alles erfassen wollte. Anscheinend tat es nicht gut, neben jemanden zu schlafen, da ich die Nacht über ihren Geruch eingeprägt hatte.  Auf dem Weg hatte sie mir einiges gezeigt, darunter waren Läden, wo ich bestimmte Dinge bekam und aber auch eine Bibliothek. Vielleicht würde ich mir dort auch einmal ein paar Bücher ausleihen, wenn es klappte. Anscheinend konnte ich mir dort viele Informationen holen, wenn ich wusste, wo nach ich suchte. Als wir dort am Tor standen, konnte ich die Schule überblicken. Sie war eigenartig strukturiert, aber bestimmt würde ich einige Informationen erhalten können. Nichts konnte vor mir verborgen bleiben. „Oh, da ist sie ja schon. KAGOME!“, rief diese Frau neben mir und winkte Kagome zu, die gerade mit ein paar Schulfreunden aus der Schule kam. Sofort blieb sie stehen. Jedoch blickte sie nicht ihre Mutter, sondern mich an. Anscheinend wusste sie nicht mehr, was sie sagen oder tun sollte. Ich hob die Hand kurz und ließ sie wieder sinken. Eine Geste, die ich mir eingestand. Es war nur ein Versuch, damit sie sich weiter bewegte. Doch das konnte sie auch nicht mehr, denn die Mädchen sammelten sich um sie herum und kesselten sie ein, sodass sie nicht mehr entkommen konnte. Erst wollte ich einschreiten, entschied mich aber dann einfach abzuwarten, da ich von ihren Geruch auf etwas anderes schloss, was mich wieder einmal völlig verwirrte und irritierte. Es konnte doch nicht wahr sein, dass diese Mädchen genauso waren, wie die aus dem Discounter? „Kagome Kagome! Wer ist das? Ist das dein Freund? Der sieht echt heiß aus! Glückwunsch… Wie alt ist er? Hattet ihr schon was? Wo wohnt er?“ Ich blickte Kagome an. Ob sie wusste, dass ich sie hören konnte? „Mädels… Beruhigt euch… Das ist Sesshomaru…“ „Wow! Was für ein cooler Name! Er klingt so gefährlich!“ „Ohh… er ist gefährlich. Ihr solltet ihn nicht verärgern. Und er wohnt gerade bei mir übergangsweise. Er ist der große Bruder von meinem… Freund…“ „ECHT? Warum nimmst du nicht den? Du hast uns doch erzählt, dass du gerade mit deinem Freund Probleme hattest! Der ist doch heiß und er wohnt bei dir! Was würde ich dafür geben, mit ihm in einem Bett zu schlafen… Hast du nicht schon mal überlegt, bei ihm ins Bett zu schlüpfen?“ „Wir schlafen in einem…“, meinte sie nur hochrot. Die Mädchen starrten mich an und sogen alle die Luft ein, bevor sie Kagome hinter her schleiften und vor mir stehen blieben. „Hallo! Wir sind Klassenkameraden von Kagome!“, meinten sie überschwänglich und lächelten mich alle so komisch an. Nur Kagome schien es unangenehm zu sein. „Guten Tag.“, meinte ich nur hüstelnd, bevor ich mich umdrehte und in Richtung Heimat schritt. Wieso nannte ich das nur Heimat? Ich wusste es nicht. Die Mädchen dackelten mir nach mit Kagome an der Hand. Sie würde da wohl nicht so leicht rauskommen, sofern kein Wunder geschah. „Kagome, nimm ihn. Er ist viel besser. Dein anderer Freund ist ein Idiot. Jetzt hast du die Gelegenheit! Wir sind nur einmal jung!“ Ich blickte nach hinten, wo Kagome immer mehr im Boden versank. Wie sollte ich das nur auffassen? Diese Menschen waren alle sehr komisch. Zum Glück waren wir aber dann auch bald daheim. Kagome rannte hoch ihre Sachen wegbringen, bevor ich sie ansah. „Kann ich mich frisch machen? Dieser Gestank ist grässlich.“ „Ja. Sie könnten baden. Ich lasse Ihnen Wasser ein, danach können Sie baden.“ Ich nickte und folgte ihr nach oben. Von Kagome war nichts zu hören. Anscheinend war die Situation für sie nicht gerade das Wahre gewesen, aber was sollte man auch davon denken? Diese Mädchen redeten viel zu offen darüber. Aber jetzt sollte ich es vergessen und endlich mein Bad genießen… Kapitel 4: Badezeit ------------------- Ich war wirklich am Boden zerstört. Das konnte doch nicht wahr sein. Sesshomaru hatte mich von der Schule abgeholt und dann hatten die Mädchen mir auch noch gesagt, ich sollte etwas mit ihm anfangen… Das ging doch ganz und gar nicht! Ich war doch mit Inu Yasha zusammen. Egal wie sehr mein Herz geschlagen hatte, er war nun doch ein ganz Anderer. Sesshomaru mochte keine Menschen, außer Rin und er würde niemals etwas anderes wollen, als Tod zu bringen. Ich konnte ihn eigentlich Wort wörtlich als Todesengel bezeichnen, auch wenn sie es mir nicht glauben würden, da er er feuchte Traum ihrer Nächte war. Er war einfach kein Mann für zärtliche Stunden, aber Inu Yasha war es eigentlich irgendwie auch nicht, was mich etwas traurig machte. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Das Leben war unfair. Genervt vergrub ich mein Gesicht im Kissen. Ich hasste es einfach. Wenigstens war der Tag gut gelaufen. Ich musste mich noch bei ihm bedanken, aber wie konnte ich ihm noch unter die Augen treten? Eigentlich gar nicht mehr. Das konnte nicht wahr sein. Ich grübelte noch etwas, aber dann entschied ich mich, mich erst einmal frisch zu machen. Das würde mir bestimmt helfen, damit ich auf andere Gedanken kam und nicht daran dachte, wie heiß er doch ausgesehen hatte in dieser Hose und dem lockeren Hemd. Unglaublich, wie gut ihm diese Anzughose und dieses Hemd standen. Zusammengebundene Haare standen ihm dazu auch noch. Was sollte ich nur machen? Ich lebte mit so einem Mann unter einem Dach. Ich war nur froh, dass er nicht mehr von mir wollte, denn ich wüsste nicht, wie lange ich so einem Stand halten konnte, denn wenn er mich wollte, würde er mich bestimmt einfach nehmen. Es würde ihn nicht interessieren, dass ich mit seinem Bruder zusammen war, a er diesen abgrundtief verabscheute. Ich seufzte kurz und schüttelte mich. Ich hatte heute Nacht wirklich komische Träume gehabt. Bedächtig drückte ich meine Hand aufs Herz und wünschte mir, dass da nicht dieses schnelle Pochen wäre, wenn ich an ihn dachte. Das war bestimmt nur, weil ich mit Inu Yasha Streit hatte. Nichts anderes. Nur das. Ganz einfach, weil ich mich nach etwas Neuem sehnte mit einem Mann, der mich nicht ständig wie Dreck behandelte und sich auch für mich interessierte, was wohl bei Sesshomaru nicht möglich war. Ich klatschte mir einmal ins Gesicht und ging dann rüber ins Bad. Meine Mutter kam gerade heraus und schloss die Tür, aber sie bemerkte mich nicht und ging schnell wieder in die Küche. Kurz zuckte ich mit den Schultern und ging ins Bad, da ich nur daran denken konnte, wie meine Mutter ihn anhimmelte. Ich drehte mich und schloss die Tür ab, bevor ich zum Waschbecken gehen wollte, doch ich wurde jäh gestoppt… von… von… von…. EINEM NACKTEN MÄNNEROBERKÖRPER! Erschrocken stolperte ich rückwärts gegen die Tür und lief hochrot an. Er war dabei sich auszuziehen und ich sah noch, wie die Unterhose auf dem Boden landete, bevor ich die Augen zusammen presste. „ES TUT MIR LEID!“, keuchte ich erschrocken und schluckte. Ich hatte seinen Penis gesehen… Was sollte ich nur machen? Diese Situation… Mit geschlossenen Augen versuchte ich den Schlüssel zu drehen, doch dann spürte ich eine Hand neben mir und hörte sie auf die Tür klatschen. „Warum so eilig?“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich schluckte nur und wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Das war alles viel zu viel des Guten. Ich wollte zu Boden rutschen, doch die Angst war zu groß, dass ich dann noch mehr sehen würde oder an etwas stieße. „Ich… Ich geh wieder raus… Es tut mir leid, ich wollte nicht stören.“, stotterte ich unbeholfen, während ich seinen heiße Atem an meiner Haut spürte. „Du störst nicht.“, hauchte er weiter in mein Ohr. Ich bekam Gänsehaut und schluckte. Was wollte er bloß von mir? „Ich finde es sogar gut, denn so muss ich nicht nach dir rufen. Ich möchte den Gefallen einlösen. Bzw. einen von den Vielen.“ Ich wurde rot und zitterte. Was wollte er nur von mir? Irgendwie wurde ich auch noch feucht. Was konnte ich nur tun, damit das aufhörte? „Du verstehst da etwas falsch.“, meinte er nur leicht belustigt und löste sich von mir. Ich atmete tief durch, wobei ich nicht um hin kam, wieder zu bemerken, wie gut er doch roch. Das war einfach die Hölle. Dieser Mann konnte doch nicht so verführerisch sein und jetzt? Wollte er mit mir schlafen? „Was willst du denn?“, hauchte ich vorsichtig und schluckte noch einmal, als er dann auf einmal nicht mehr vor mir stand und hörte das Wasser plätschern. Ich riss die Augen auf und erstarrte. Da saß er in der Badewanne und sah mich so unverschämt an. „Wasch mir den Rücken. Ich bin nicht interessiert an zwischenmenschliche Dinge.“, betonte er äußerst kalt und streckte mir ein wenig den Rücken entgegen. Ich war wütend. Wie hatte ich nur denken können, dass er etwas Sexuelles von mir wollte? Aber warum hatte er mich auch so betrachtet? Dieser Mann machte mich einfach irre. Unsicher ging ich zu ihm rüber. Ich hatte es ihm versprochen und wegen ihm… hatte ich auch die Klausur sehr wahrscheinlich bestanden…, wodurch meine Versetzung gesichert wurde. „Danke für die Hilfe gestern noch mal. Ich hab ein gutes Gefühl.“, flüsterte ich schüchtern und kniete mich neben die Badewanne. Er war still, ich wusste was er wollte, doch musste ich mich sehr überwinden. Ich hatte ihn nackt gesehen und es hatte mir dummerweise gefallen. Mein Herz pochte immer noch. Warum hatte ich nur so sehr daran gedacht, dass er mich nehmen wollte? Ich war immer noch Jungfrau. Es wäre dumm, sich mit dem etwas auszumalen. Es würde bestimmt weh tun, würde er mit mir schlafen. Er dachte nur an sich und würde keine Rücksicht auf mich nehmen. Ich sollte also gar nicht darüber nachdenken. Ich war mit Inu Yasha zusammen. Zumindest glaubte ich das noch, auch wenn sich Sesshomaru ständig dazwischen drängte mit seiner erhabenen Statur. „Wird’s heute noch etwas?“ „Ja. Sofort.“, meinte ich schnell und krempelte mir die Ärmel hoch, bevor ich seinen Rücken beobachtete. Ich war froh, dass seine Haare zusammen gebunden waren und legte sie ihm über die Schulter nach vorne. Ich konnte kaum glauben, wie schön sein Rücken war. Muskulös und er sah aus, als hätte er keine Fehler. Das musste er auch nicht… Ich schluckte noch einmal, bevor ich das Duschgel nahm und mir etwas auf die Hände machte und es warm zwischen meinen Händen rieb, damit er nicht schimpfte. Es dauerte kurz, aber dann konnte ich mich überwinden und legte meine Hände auf seinen breiten und gut gebauten Rücken. Bereitwillig, setzte er sich in der Wanne auf und legte seinen Kopf nach vorne. Meine Hände bewegten sich erst langsam und erkundeten seine Schultern. Sie waren grazile, aber man spürte auch die Macht, welche unter der Haut steckte. Immer wieder massierte ich und hörte, wie sein Atem etwas unruhig wurde. Hieß das etwa, es gefiel ihm? „Alles in Ordnung?“ „Jah.“, flüsterte er heiser. Seine Stimme schien mir tiefer als vorher. Das behagte mir gar nicht. Was war mit ihm denn los? Etwas vorsichtiger, massierte ich seine verspannten Schultern. Langsam aber massierte ich sie fester und fester, bis er einige wohlige Laute von sich gab. Mein Herz pochte schneller, doch aufhören wollte ich nicht. Ich wollte ihn so gerne an mehr als diesem Ort berühren. MIST! Was dachte ich schon wieder? Das konnte doch nicht sein… Ich fühlte ein tiefes Kribbeln im Bauch und streichelte sanft seinen Rücken. „Fertig…“, hauchte ich nur, während ich spürte, wie er seine Position änderte. Was war los? Seine Haare noch waschen, ja, aber doch nicht sonst wo anders noch? „Komm her.“, befahl er mir im strengen Ton, doch ich war etwas irritiert. „Wohin?“, fragte ich vorsichtig nach. Ich bereute es, denn im nächsten Moment spürte ich, wie er mich am Arm packte und in die Badewanne zog. Ich platschte hinein und wedelte kurz mit den Armen, jedoch hielt er mich fest, sodass ich nicht untertauchte. Ich war bis auf die Unterwäsche durchnässt und lief knallrot an. „WAS SOLL DAS?“, fluchte ich und drehte mich ihm wutentbrannt zu. Was sollte nur der Mist? „Ich will, dass du mich weiter wäschst.“, meinte er nur und betrachtete mich anteilnahmslos. Ich schluckte. „Warum musstest du mich dafür in die Wanne ziehen?“ „Du wolltest nicht hören.“, hauchte er mir nur entgegen, wobei ich spürte, dass meine Lust wieder neu durch seine tiefen und wohlig klingenden Worte entfacht wurde. Hochrot kniff ich kurz die Augen zu und öffnete sie dann wieder. Ich kniete zwischen seinen Beinen in der Wanne. Ich durfte auf keinem Fall nach unten schauen, sonst würde ich zu viel sehen, auch wenn es sehr verführerisch war, genaueres über sein Gemächt zu erfahren... Unsicher nahm ich das Duschgel von ihm entgegen und verteilte mir etwas wieder auf den Handflächen. „Wieso ärgerst du mich?“, fragte ich leicht murrend und rieb seine Brust ein. Sie war genauso gut gebaut, wie wohl der Rest seines Körpers, der einem Gott bestimmt Konkurrenz machen konnte. „Du bildest dir einfach zu viel ein.“, meinte er nur. Das reichte mir nicht. Ich massierte ihn hier mit Seife ein und er glaubte, ich dachte mir zu viel aus. Ich wollte einfach nicht glauben, dass das für ihn normal war, aber nur wieso? Wünschte ich mir so viel mehr? Während ich hier Qualen ausstand und seine Haut kosten wollte, wollte er einfach nur sauber werden und war zu faul, sich selbst zu waschen? So war doch die Wahrheit, doch mein Herz schlug immer schneller, je mehr ich von seinem Körper berührte. Es störte mich gar nicht mal mehr, dass ich nass war. Ich bekam ja eigentlich das, was ich wollte. Ihn erkunden zu können, war etwas, was bestimmt jedem bisher verwehrt geblieben war. Hatte er je eine Geliebte gehabt? War ich die erste? Oder hatte er schon viele Frauen gehabt? Irgendwie konnte ich es ihm nicht ansehen. Er war einfach anders als ein Mensch. Er war ein alter Dämon, der bestimmt viel erlebt hatte und sogar den Sex perfektioniert hatte. Kurz strich ich über seinen linken Arm. Genau hier, hatte Inu Yasha ihm einst seinen alten Arm abgetrennt. Zum Glück war er jetzt wieder da, aber es war schon wunderlich. Dort war nicht einmal eine Narbe geblieben, wie auch an keinem anderen Fleck. Sein Körper war einfach perfekt. Zu perfekt für meinen Geschmack. Es zeigte mir einfach einmal mehr wieder, dass dieser Mann kein Mensch war. „Ist was?“, fragte er und legte seinen Kopf schief. Ich sah auf, während meine Ohren rauschten. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich wollte nicht so auf ihn reagieren. Nicht so wie jetzt. Ich schluckte und drückte meine Hände gegen seine Brust, während ich mich aufrichtete. „Wieso lässt du mich dich berühren? Du hasst Menschen, wieso das auf einmal?“, fragte ich mit einer zittrigen Stimme, während sich mir alles drehte. Mir war warm und ich war nass. Wie viel sah er durch das weiße, jetzt nasse Oberteil? Ich spürte nur, wie meine Brustwarzen immer härter wurden und gegen meinen BH drückten. Wie sollte ich nur aus der Sache herauskommen? Er beobachtete mich einfach, bevor er meinen Oberarm packte und mich dicht auf sich zog. Ich wusste nicht wo hin mit meinen Händen und legte sie am Ende auf seine Brust. Ich versuchte ihm weiter ins Gesicht zu blicken, doch mit jedem Moment wurde ich unsicherer. Seine Wärme… Ich legte meinen Kopf an seine Brust und hörte sein Herz schlagen. Bu Bumm Bu Bumm. Es war angenehm, doch ich wusste nicht, was das Ganze sollte. „Du weißt, dass ich Menschen nicht ganz verabscheue.“, brummte er leise. Seine Brust vibrierte und ich kicherte leicht rot. Das kitzelte einfach viel zu sehr. „Des Weiteren hast du es mir angeboten. Ich nehme das, was ich kriegen kann.“ Ich schmollte ihn an und spritzte ihn nass, was ich sofort bereute. Er starrte mich an und rieb sich einmal übers Gesicht, bevor er meine Schulter packte und mich dicht an sein Gesicht zerrte. Sein Blick wurde leicht rot. Er jagte mir eine riesige Angst ein, als er dann auch noch fauchte. „Pass auf, was du machst.“, knurrte er in mein Ohr. Ich hatte höllische Angst und kniff die Augen zu. Nach kurzen schluchzte ich auch schon und zitterte. „Es tut mir leid.“, flüsterte ich und war am Ende. Ich war ein Häufchen Elend und wusste nicht, was ich machen sollte. „Bitte tu mir nichts….“ „Kagome…“, hauchte er und leckte mir einmal übers Ohr. Mein ganzer Körper zog sich zusammen und entlockte mir ein Keuchen. Ich starrte ihn an und war total unsicher. „Du tust mir weh.“, murmelte ich noch. Als ich in seine Augen sah, sah ich etwas Komisches. Hatte er mir nicht weh tun wollen? Ich spürte, wie seine Hand locker ließ. Er beugte sich zu meiner Schulter und leckte leicht über die Stelle, nachdem er mein Oberteil etwas zur Seite geschoben hatte. Erschrocken zuckte ich nach hinten und kam wackelig auf die Beine. „Sesshomaru… Ich …“ Er stand auch auf und stand in seiner vollen Pracht vor mir, bevor er aus der Wanne stieg, sich drehte, mich umfasste und aus der Wanne hob, als wäre ich leicht wie eine Feder. Er hielt mich dicht an seinen nassen Körper, doch zum Glück berührte ich nicht seine Lenden. Sollte ich jetzt Angst haben oder nicht? Sein Blick hatte etwas Beängstigendes. So etwas hatte ich noch nie bei ihm gesehen. War es Mitleid? „Lass mich bitte los…“, versuchte ich es unsicher, doch er hielt mich einfach nur weiter fest. „Kagome…“, hauchte er nur und starrte mich an. Seine goldenen Augen leuchteten regelrecht, während er mir so nah kam, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. „Hast du Angst vor mir?“ Ich schüttelte leicht den Kopf: „Etwas, aber es geht… Du fährst nur so schnell aus der Haut. Spaß gibt es bei dir nicht… Jetzt lass mich los. Mir ist kalt. Ich will mich umziehen. Bitte. Ich brauch einfach gerade Abstand…“ Seine Hand streichelte meine Hüfte, während er mich genau ins Visier nahm. Konnte das möglich sein? Vorsichtig legte ich eine Hand auf sein Gesicht und streichelte seine Wange. „Dann bring mir bei, was Spaß ist.“, hauchte er noch einmal, bevor er sein Gesicht meiner Hand entzog und sich von mir löste. Betrübt blickte ich ihn an und spürte den Verlust seiner warmen Hand. „Das wird glaube schwer bei dir… Aber ich könnte es versuchen…“, murmelte ich noch unsicherer als zuvor und schluckte schüchtern. Sein Geruch war betörend und das lag nicht nur am Duschgel. Er war einfach etwas Besonderes. „Gut. Dann wirst du mir beibringen, was dieses Spaß ist.“, meinte er nur ernst. Ich nickte. „Hast du eigentlich ein Handtuch?“ „Nein.“ „Gut, ich hole dir eins… Ich ertrage nicht, dass du weiter so nackt vor mir stehst.“ „Seh ich etwa nicht gut aus oder was ist das Problem?“ „Ich…Ich… das ist es nicht… ich…. du bist perfekt… wie ein Daiyoukai wohl sein sollte…“, stotterte ich und suchte schnell ein Handtuch, dass ich ihm zuwarf. „Bitte.“ Er fing es gekonnt auf und trocknete sich mit gekonnten Bewegungen hurtig ab. Eigentlich hatte ich wegsehen wollen, doch am Ende schielte ich vorsichtig zu ihm und konnte nur staunen. Er sah einfach gut aus, auch wenn er mir gerade viel Angst gemacht hatte. Doch ich hatte es mir nicht eingebildet, oder? Er hatte es wortwörtlich bereut im gleichen Moment. Sein Blick schien mir leichte Angst ausgestrahlt zu haben. Aber wieso hatte er Angst? Etwa um mich oder weil ich ihn hassen könnte? Ich verstand ihn einfach nicht und wusste auch nicht, wie ich ihn verstehen sollte, denn er sagte nichts, was mich weiter brachte. Aber es war ausgeschlossen, dass er mehr von mir wollte. Ganz ausgeschlossen. „Willst du dich nicht trocken?“, hauchte er neben meinem Ohr und hielt mir sein Handtuch vor die Nase, während ich ihm den Rücken zugedreht hatte. Schüchtern nahm ich es entgegen und hörte meinen Puls immer stärker. Ich roch leicht am Handtuch. Es roch nach ihm und es hatte seinen kompletten Körper berührt... „… du musst dich aber umdrehen.“ „So wie du? Für was schämst du dich?“ „… Ich… Ich konnte nicht wegsehen und… naja… ich bin halt eine Frau… und du ein Mann… und… naja…“ „Was willst du mir damit sagen?“, hakte er weiter nach, während ich mir sein Handtuch ins Gesicht presste. „… Naja… ich… also… das gehört sich nicht…“ „Heißt das, ich war der erste Mann den du nackt gesehen hast?“, fragte er und ich hörte eine leichte Belustigung in seiner Stimme. Knallrot strich ich mir mein nasses Haar zurück. „Mehr oder minder schon… Inu Yasha sah ich nur, als er mal ohnmächtig in einem Onsen lag und auch nicht viel… und einmal, als er aus dem Bad gerannt kam, aber der Schaum hatte das wichtigste verdeckt gehabt.“, flüsterte ich schüchtern, bevor ich mir die Haare trocknete. „Verstehe.“, hauchte er nur. Ich blickte über die Schulter und sah, dass er sich umgedreht hatte und sich seiner Kleidung widmete. Ich wurde rot. Sein Hintern war einfach eine Pracht. Das konnte doch nicht wahr sein, dass der so unverschämt gut aussah. Nur festes Fleisch. Er hatte nirgendswo ein Gramm zu viel, aber wahrscheinlich ich. Schnell legte ich das Handtuch auf die Seite und fing an mich auszuziehen. Ich war mir so unsicher, ob er schaute und schielte immer wieder, doch er schaute nicht. Einerseits ärgerte es mich, aber was wollte ich eigentlich? Er hielt sein Wort und ich sollte damit zufrieden sein. Als das letzte Kleidungsstück am Boden lag, schnappte ich das Handtuch und trocknete mich schnell zu Ende ab. Da ich keine Kleidung mitgebracht hatte, schnappte ich mir einen Bademantel und zog ihn mir über. „Du darfst schauen…“, verkündete ich. Mir war einfach kalt und das konnte ich kaum verbergen. „Ich werde mir gleich etwas warmes anziehen…“ „Mach das.“, entgegnete er mir in einem sanften Ton, bevor er zu mir schritt und mein Kinn anhob. Ich war gezwungen in seine Augen zu sehen. Sie strahlten keine Feindseligkeit aus und suchten in meinen Augen anscheinend nach etwas. „Es ist weg. Gut.“ Mein Herz setzte kurz aus, bevor es wieder schneller pumpte: „Was ist weg?“ „Deine Furcht.“ Mit diesen Worten, hatte er das Bad verlassen und mich alleine hier stehen lassen. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein, was er sich hier erlaubte, aber er kam einfach immer durch, egal was er machte. Ich zurrte den Bademantel noch einmal fester um mich und atmete tief durch. Ich klopfte mir noch einmal ins Gesicht und rannte dann in mein Zimmer. Er war nicht da. Das war gut. Schnell zog ich mich um und zog mir einen Pulli über. Mir war wirklich kalt. Danach hörte ich meine Mutter schon rufen und kam zum Essen. Sesshomaru saß da und ich nahm neben ihm Platz. Wieso war es so aufgeteilt? „Nun, ich hoffe ihr versteht euch gut?“ „Ja.“, sagten Sesshomaru und ich gleichzeitig. Ich starrte zu ihm rüber, doch er verzog keine Miene. Dieser Mann würde mich mein letztes Hemd kosten. Ich hörte nebenher nur noch alle reden, aber ich war wo anders mit meinen Gedanken. Sesshomaru hatte sich viel zu ruhig jetzt verhalten und ich wusste nicht, was er noch plante, als plötzlich Sesshomarus Hand auf meinem Schoß unter dem Tisch lag. Ich wurde wie auf Kommando feucht und verschluckte mich. Zum Glück war das Stück nach kurzem Husten wieder am rechten Fleck, aber wieso berührte er mich? Und das auf so eine Intime Art und Weise? Es blieb mir nicht verborgen, dass er mein Bein leicht drückte und streichelte. Dabei trieb er mich in den Wahnsinn. Ich wollte mich ihm am liebsten hingeben, doch bestimmt war es nur wieder eins der vielen Spielchen, die nur für ihn was brachten, aber nichts für mich. Nachdem wir aufgegessen hatten, packte ich seine Hand und zerrte ihn hoch. Im Zimmer angekommen sah ich ihn ernst an. „Was sollte das?“ „Ich wollte, dass du dich entspannst.“ „… Das entspannt mich nicht! Dann will ich nur mehr und das darf ich nicht!“ „Was willst du denn?“ „… mit dir… vergiss es…“ „Ich kann es mir denken und ich kann es riechen.“, meinte er noch, bevor er sich aufs Bett legte und seinen Körper streckte. Er war einfach nur göttlich, aber er würde mir leider nie gehören. Er war ein Youkai und er hasste Hanyous. Schon aus dem Grund, würde er nichts mit einer Sterblichen anfangen, da sie ihm nur einen Hanyou schenken konnte. Aber wollte er überhaupt Kinder? Es war die richtige Frage eigentlich. Er war schon recht alt, aber mir schien es so, als hätte er keine Kinder, zumindest hatte ich noch nie eines gesehen oder von einem gehört. Naja. Wenn ich ehrlich zu mir war, konnte ich ihn mir auch nicht als einen liebenden Vater vorstellen. Dafür war er einfach nicht der Typ. Unsicher betrachtete ich ihn, wie er dort auf dem Bett lag. Er hatte eine lockere schwarze Jogginghose an und trug ein lockeres weißes Shirt. Ihm stand wirklich so etwas Banales. Ich schmolz innerlich dahin. Es war mir richtig peinlich. Er wusste, dass ich mehr wollte und doch reizte er mich weiter. Ob er keine Angst hatte, dass ich ihn irgendwann überfallen würde? „Hast du Kinder?“, fragte ich leise und sah, wie er mich mit erhobener Augenbraue betrachtete. „Nein.“ Schon wieder ein endgültiges Wort, das keine weiteren Fragen zu ließ. Ich seufzte leise und betrachtete ihn noch kurz, bevor ich den Pulli über dem Schlafanzug auszog und zu ihm ins Bett schlüpfte. Unsicher strich ich mein Haar zurück und legte mich auf die andere Seite des Bettes. Schnell drehte ich mich um und versuchte die Augen zu zu drücken, doch es ging einfach nicht. Wie sollte ich nur schlafen, wenn er neben mir war und mich heute so weit gereizt hatte? Mein Herz wollte sich einfach nicht mehr beruhigen und meine Atmung wurde immer flacher. Ich presste meine Beine zusammen und hoffte, dass mein Körper mir endlich wieder gehorchte. Es konnte doch nicht wahr sein, dass ich auf seine Berührungen mehr reagierte, als auf Inu Yashas… Dieser Mann war einfach zu viel für meine arme kleine Seele. Erst wollte ich mich umdrehen und weiter mit ihm reden, aber ich ließ es lieber, denn ich wollte endlich mich auf andere Dinge konzentrieren, sonst würde ich noch verrückt werden. Nach einiger Zeit schlief ich dann ein. Sein Fell lag zum Glück immer noch auf dem Bett. Es war viel besser als mein Kissen und weicher und warmer. Ich streichelte es bedächtig und spielte mit den einzelnen Strähnen, während ich von weichen warmen Schäfchen träumte, die mir nichts taten außer dumm rum zu blöken. Ach Sesshomaru, was soll ich mit dir nur anfangen? Was soll ich machen? Und wieso kommst du mir so nah? Er hatte vorher nie solche Andeutungen gemacht und kaum waren wir hier und alleine, schien er seine Moral über den Haufen zu werfen. Kam es vielleicht daher, dass es hier keine Dämonin gab, die er sich kurz nehmen konnte? Bestimmt… Aber ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt der Typ dafür wäre. Er sah gut aus, aber er schien doch auch wie Inu Yasha lieber nach Macht zu streben, als sich mit Frauen zu vergnügen. Ich musste ihn mir aus dem Kopf schlagen. Dieser Mann war nicht gut für mich und ich wäre nie gut genug für ihn. Des Weiteren liebte ich doch Inu Yasha! Ganz genau… Man konnte sich doch nicht einfach in den nächsten verknallen… oder? Irgendwie hatte ich null Erfahrung, was das betraf. Ich schloss die Augen und dachte daran, dass ich morgen die Klausur vielleicht schon wieder bekam und es eine gute Note sein würde. Bestimmt. Bestimmt! Ich war in den Träumen versunken, doch als ich im Halbschlaf war, spürte ich die Wärme in meinem Rücken. Die Kälte hatte mich wachgerüttelt, doch es wurde wieder wärmer. Er musste dicht hinter mir liegen. Ob er es selbst bemerkte, was er in der Nacht tat? Suchte er instinktiv die Nähe eines Anderen? Zumindest stellte ich mir vor, dass er immer recht einsam sein musste. Er hatte Jaken, das stimmte, aber der schien nicht wirklich willkommen zu sein. Dann hatte er Rin gehabt und sein Charakter hatte sich etwas verändert, doch seit sie im Dorf lebte, war er wieder knallhart geworden und ließ niemanden etwas durchgehen. Immer wieder fragte ich mich, was mit ihm passiert war. Wie er aufgewachsen war. Bei Inu Yasha wusste ich es, aber wie war es bei Sesshomaru? Wie war seine Mutter? So viele Fragen und würde ich sie fragen, würde er mir nie eine Antwort geben, was ich wirklich traurig fand. Kapitel 5: Spot on! ------------------- Als ich den Tag Revue passieren ließ, fragte ich mich selbst, was mich dazu geritten hatte, so unkontrolliert und fehlerhaft zu verhalten. Ich hatte sie zu nah an mich rangelassen, aber wieso? Hatte ich Mitleid mit ihr? Auch als ich ihr Angst eingejagt hatte, hatte mein Körper aufgeschrien. Ich hatte glaube Reue verspürt. So etwas war mir noch nie untergekommen in meinem ganzen Leben, außer in wenigen Fällen einmal, aber alle unbedeutend, wie auch dieser sein sollte. Mein Plan sie zu beruhigen war auch nicht wirklich der Klügste gewesen. Wieso hatte ich sie so berührt? Ich wollte sie auf Abstand und ihr keine Hoffnungen eigentlich machen. Ich war ein Dämon und sie nur ein dummer, dummer Mensch. Aber was soll’s. Ich konnte es nicht rückgängig machen. In der Nacht hatte ich mich noch einmal zu ihr gedreht. Sie hatte wie Espenlaub gezittert und wohl einen Albtraum gehabt. Ich wusste es nicht, doch ich rückte dichter an sie heran. Ihr Zittern nervte mich einfach, redete ich mir erfolgreich ein. Es störte und das Bett wackelte leicht. Zumindest war das glaube ich der Grund. Seit ich hier war, schien mir alles verdreht zu sein. Es konnte aber auch daran liegen, dass ich nicht 24 Stunden am Tag aufpassen musste. Ich ließ meine… Seele, wenn ich eine hatte, baumeln und entspannte mich sichtlich. Ich war jedoch immer noch nicht weiter gekommen, was die Informationssammlung betraf. Anscheinend regte mich diese Welt an, einfach nur in den Tag hinein zu leben und alle Planungen über den Haufen zu werfen. Ich schloss wieder die Augen. Noch nie hatte ich in meinem Leben geträumt, bis jetzt. Dieser Traum war merkwürdig gewesen und Kagome war darin vorgekommen. Dieses dumme Menschenmädchen. Gefühle empfand ich für sie nicht… Oder war es ihr Duft? Ich wusste, dass ein Dämon wie ich einen Mensch betören konnte, aber konnte sie es vielleicht auch? War es einfach die Sache, dass ich lange nicht mehr mit einer Frau geschlafen hatte? Es war Ewigkeiten her und ich hatte mir danach geschworen, mich auf anderes zu konzentrieren. Dieser Akt machte einen verletzlich. Doch hier konnte ich mich nicht davon abwenden, denn es gab keinen Grund. Im Bad waren bei mir wohl die Sicherungen durchgebrannt.  Doch nie würde ich es aufs Spiel setzen, einen Bastard zu zeugen. Inu Yasha reichte schon in der Familie. Das musste sich nicht häufen und mehr als eine Nacht wäre nicht drin. Ich empfand keine Gefühle wie Liebe und schon gar nicht für Menschen. Das war Glasklar. Niemals würde sich das ändern. Bestimmt nicht. Auch wenn ich mit ihr schlafen müsste, um es zu beweisen. Es würde nichts ändern. Nichts. Rein gar nichts. Ich schloss die Augen und versank in unruhige Träume, die ich nicht erklären konnte. Am nächsten Morgen erwachte ich, als sie aufstand. Jedoch ließ ich es mir nicht anmerken und beobachtete sie leicht. Anscheinend war sie überzeugt, dass ich schlief, da sie sich einfach im Zimmer anzog. Eigentlich sollte ich wegsehen, doch ich konnte es nicht. Was war nur mit mir los? Sie zog ihr Oberteil und ihre Hose aus. Anscheinend hatte sie über Nacht nicht ihre ganze Wäsche getragen, denn sie legte Obenrum noch etwas an, was wohl ihre Brust stabilisieren sollte. Es hatte etwas. Dann zog sie sich ihren Rock und ihr Oberteil an und bürstete ihr Haar, während sie aus dem Zimmer stürmte. Das war wohl ihr normaler Alltag, den sie für Inu Yasha aufgegeben hatte. Eine Familie, Freunde und eine ruhige Welt hatte sie für ihn eingetauscht und er schien es nicht einmal ihr zu danken. Was war mit ihr nur los, dass sie nicht schon früher weggelaufen war? Oder war sie es schon öfters, nur er hatte sie wieder geholt? Damals ging es ums Juwel, also hatte er sie gebraucht. Dieser Idiot hatte ja ein Youkai werden wollen. Anscheinend war er mir doch ähnlicher, als ich vielleicht dachte, denn er hatte nur an sich gedacht über die meiste Zeit. Nach einiger Zeit, als sie das Haus verlassen hatte, stand ich dann auf. Ich zog mir noch einmal das von gestern an und bürstete mein Haar ordentlich. Es war ungewohnt. Ich machte alles selbst, aber es störte mich nicht. Ich war nicht abhängig von jemand Anderen, was befreiend wirkte. Am Ende band ich mein Haar zusammen und ging runter zu ihr, zu dieser merkwürdigen Frau, die mich durch ihr bloßes Sein verwirrte. „Oh, guten Morgen, der Herr.“, lächelte sie mich wieder an und stellte mir schon eine Tasse Kaffee hin. „Haben Sie etwas geplant?“ „Ich wollte in die Stadt. Diese Bibliothek, von der die Rede war, hat mein Interesse geweckt.“ Sie nickte und lächelte mich herzlich an. „Ich werde Ihnen ein kleines Bento für zwischendurch machen. Den Weg finden Sie?“ „Ja. Das stellt kein Problem dar.“, meinte ich nur kühl und setzte mich. Ich führte mir die Tasse zu Gemüte und beobachtete sie, während sie mir ein Essen bereitete. Diese Frau verstand ich einfach nicht, aber sie schien nur das Beste für ihr Kind zu wollen. Sie verbarg ein Geheimnis, aber nur welches? War es erstrebenswert, es zu erfahren? Ich schob es beiseite und nahm das Bento entgegen, wie auch eine schwarze Tasche, die man sich um die Schulter legte. Es sah nicht übel aus und besser, als dieses Bento mit mir rumzuschleppen. So begab ich mich in die Stadt. Diesmal wusste ich, wem ich ausweichen musste und wem nicht. So war es also. Diese ruhige Welt hatte auch ihre Gefahren, ihre dunklen Ecken. Doch ich würde sie nicht fürs erste betreten, solange ich nicht die Regeln dieser Welt kannte. Bestimmt gab es ein Buch, um mich darüber schlau zu machen in dieser Bibliothek. Als ich dann endlich vor der Bibliothek stand, spürte ich, wie mich jemand schon wieder beobachtete, was auch heute nicht das erste Mal gewesen war. Egal wie sehr ich diese Blicke teils schon genoss, da diese Menschen mich als etwas besseres anerkannten, beunruhigte es mich manchmal und ließ mich auf der Hut sein. Sofort drehte ich mich um und blickte in die Richtung, aus der ich diese Blicke gespürt hatte, wie auch diesen unverkennbaren Geruch. Da stand jemand. Wieso sah er mich so an und diese Frau auch? Führten sie etwas im Schilde? Würde es endlich spannender werden? „Superb. Lass uns den fragen. Bestimmt verdient er sich gerne etwas. Er würde in das Schema des Produktes passen. Möglicherweise wurde er noch nicht entdeckt, also sollten wir jetzt zuschlagen und ihn für uns gewinnen.“, meinte die Dame und starrte mich an, als gäbe es keinen Morgen mehr. Sie wussten bestimmt nicht, dass ich ihre Beredung belauschte. Ich drehte mich ganz zu ihnen um daraufhin und ging auf sie elegant und aber auch majestätisch zu. Sie schien überrascht, doch nach und nach sah ich, wie ihr Mund aufklappte, als ich ihr meinen Körper in der vollsten Pracht zur Schau stellte, auch wenn ich ihr gleich einen Korb gäbe. Niemand würde bei mir zuschlagen, wenn schlug ich zu und ließ niemanden so weit voran. „Unglaublich. Sie wären perfekt! Hätten Sie Zeit? Wir drehen einen Werbespot über ein Produkt, doch unser Darsteller konnte nicht kommen. Ich bitte Sie. Sie würden auch eine gute Gage bekommen, wenn der Spot gut läuft. Bitte!“, bettelte sie mich flehend an und verbeugte sich so tief, dass es schon einem Kunststück glich. Diese Frau war verzweifelt, aber was erzählte sie mir nur da? Ich beobachtete sie und hob eine Augenbraue, doch dann griff der Mann ein und hielt mir die Hand hin. Ich schüttelte sie nach kurzen Bedenken und betrachtete ihn, als wäre er eine lästige Made. „Entschuldigen Sie, dass meine Assistentin Sie so überfällt. Aber sie hat Recht, Sie wären perfekt für den Job. Wir bezahlen nicht schlecht und es ist ein Notfall. Sind sie bei einer Modelagentur?“ „Nein, ich bin bei keiner.“, meinte ich nur und betrachtete sie schon interessierter, denn sie redeten sehr wahrscheinlich von Geld, also Yen, dass in dieser Zeit dringend von Nöten war, um voran zu kommen. „Dann sollten Sie es nachholen. Sie hören das bestimmt oft, dass Sie einfach perfekt scheinen und eine Ausstrahlung haben, die wohl jede Frau in den Bann zieht. Und genau darum geht es im Modelgeschäft. Wir bringen Produkte an Männer und Frauen und dabei kommt es darauf an, dass der Präsentator einen fesselt und sie dazu bringt, es beim nächsten Einkauf zu kaufen. Je nachdem wie der Spot dann ankommt, fällt die Gage aus. Es wird ein Grundgehalt bezahlt, doch es gibt noch einen Zuschlag, sollten die Verkaufszahlen in die Höhe gehen. Hätten Sie denn Interesse? Jeder würde Sie natürlich sehen im Fernsehen und auf Plakaten.“ Ich nickte, nachdem ich gelauscht hatte. Eine Chance an Geld zu kommen und mehr über diese Welt zu erfahren. Des Weiteren schmeichelte mir der Mann sehr, auch wenn ich seinen Avancen nicht nachkommen würde, falls er mehr von mir wollte. Meine Chance an Macht zu gewinnen und dieser Kagome zu zeigen, dass ich fähig war in jeder Situation zu überleben, im Gegensatz zu Inu Yasha! Warte, warum wollte ich es ihr beweisen? Ich muss niemanden etwas beweisen!  „Nun gut. Ich wäre bereit dazu.“, meinte ich kurz angebunden und brüstete mich, um wie ein Pfau ihnen meine Pracht zu zeigen, an die sie nie rankommen würden. Sie würden erkennen, dass ihr einziger Zweck war, mir zu dienen! Sie nickten und lächelten sich glücklich an, als hätten sie etwas Unschätzbares gefunden, aber so war dem auch, denn sie hatten meiner einer erblickt und wurden in meinen unumstößlichen Bann gezogen, denn sie wussten, dass sie mit mir eindeutig nicht verlieren und nur gewinnen konnten, denn ich war ein Daiyoukai, der alles in den Schatten stellte und gar in dieser von Menschen bevölkerten Welt, in der ein Daiyoukai eine Rarität war. „Wir danken Ihnen. Würden Sie uns dann bitte begleiten? Wir werden alles Weitere dort mit Ihnen besprechen.“, meinte der Haar und die Dame betrachtete mich einfach, als wäre ich ein leibhaftiger Gott, was der Wahrheit schon sehr nahe kam. Sie schien von mir hell auf begeistert zu sein und dieses Glitzern ihrer Augen schien mir schon einer Irren gleich. Das war meine Chance. Ich wusste nicht, wann ich zurückkehren konnte und schon aus dem Grund war es wichtig sich etwas aufzubauen. Ich wollte nicht ewig von denen abhängig sein. Ich war ihnen gefolgt in ein Studio, wie sie mir erklärt hatten. Es war recht interessant hier. Sie nannten diese großen schwarzen Geräte Kameras. Ich war nur heil froh, dass ich meine Zeichnung verbergen konnte mit meiner Macht, sonst wäre ich wahrscheinlich schnell aufgeflogen. Doch dem war nicht so. Sie beredeten noch einiges und erklärten mir alles haarklein genau, wie alles ablaufen sollte. „Ach ja... Stört es sie, wenn man ihren Oberkörper nackt sieht? Es ist ein Duschspot. Untenrum tragen Sie natürlich etwas. Also keine Sorge, man wird sie nicht ganz nackt sehen.“ „Kein Problem.“, meinte ich nur und folgte ihr, während sie mich in ein Zimmer bat. Sie sah mich schüchtern an und suchte mir dann etwas raus, was ich wohl tragen sollte. „Diese Badeshorts sollte in Ordnung sein.  Sie sind wirklich schlank. Bitte ziehen sie nur das an. Wir hätten hier auch einen Bademantel, den Sie nehmen können. Dass Sie nass werden, haben Sie sich bestimmt schon gedacht... Es geht um ein Duschgel, aber Sie werden es super rüber bringen, das weiß ich genau. Schon jetzt würde ich Ihnen liebend gern an die Wäsche gehen wollen. Die Frauen werden ihren Männern dieses Duschgel nur kaufen und bestimmt ständig an Sie denken.“ „Ich verstehe. Was ist meine Aufgabe?“, antwortete ich kurz, knapp und präzise. Gekonnt ignorierte ich ihre ungezügelten Bemerkungen, denn von Kagome kannte ich schon, dass Frauen hier wohl mehr Mitspracherecht und Dreistigkeit besaßen. „Das besprechen wir dann draußen genau, aber ich glaube Sie sind ein Naturtalent. Wir haben etwas Text, den Sie sprechen müssen, und einen Ablauf. Sie sind so etwas wie unsere Muse, die es ausführt.“, lächelte sie noch einmal, bevor sie den Raum leicht zitternd und willig verließ. Ich zog mich geschwind aus und die Badehose an. Es klang nach einem einfachen Job, der mich weiter bringen könnte.  Ich ließ den Bademantel ohne Bedeutung und trat aus dem Zimmer. Alle sahen sich nach mir um. Mein Ego fühlte sich gut an. Diese Menschen wussten anscheinend, wie man sich benahm. Die Damen fächelten sich alle Luft zu und die Männer schluckten. Ich hatte anscheinend die passende Ausstrahlung für sie und keiner konnte mir das Wasser reichen. „Wunderbar. Kommen Sie mit, ich werde Ihnen alles Haarklein erklären.“, meinte der Mann und brachte mich schwitzend hin. Er gab mir ein kurzes Skript - so nannte er es zumindest - in die Hand. „Lesen Sie es bitte kurz durch und dann können wir anfangen. Bei Fragen, stellen Sie sie einfach. Es ist Ihr erstes Mal und das akzeptieren wir natürlich. Auf gute Zusammenarbeit.“ Er schüttelte mir noch einmal die Hand mit seiner schweißnassen, was ekelerregend war, bevor er mich an diesem sogenannten Set stehen ließ. Ich las das knappe und präzise Skript aufmerksam durch, denn ich war kein Mann, der sich Fehler erlaubte. Es war gar nicht so schwer. Ich sollte mich duschen und mit diesem Duschgel einreiben. Des Weiteren sollte ich dem Zuschauer zeigen, dass es mir gefällt und den Mund leicht öffnen, während ich mich abduschte. Zuletzt sollte ich ein Handtuch nehmen und mich anfangen abzutrocknen. Während es an meiner Wange war, sollte ich die Zuschauer mit einem maskulinen und animalischen Blick abtun und den Produktnamen nennen und sagen, dass es ein guter Start in den Tag ist. Am Ende gab es noch eine Szene, in der ich einen Anzug fertig anzog und das dazugehörige Parfüm präsentierte. War wohl nicht so schwer. Diesen Anzug anzuziehen könnte ein anderes Problem darstellen, aber das würde schon gelöst werden von Seiten der buckligen Menschen, die auf mich angewiesen waren. Ich ging zu dem Mann und reichte ihm das Skript mit einem Nicken. „Das müsste kein Problem sein.“ „Gut. Dann sollten wir beginnen.“, lächelte der Mann und begleitete mich zum Set. Die nächste halbe Stunde oder Stunde? Drehten wir dann. Es war recht einfach, doch manche Szenen wurden doppelt gemacht, bis der perfekte, sogenannte Flair rüberkam. Ich musste auch zu geben, dass dieses Duschgel nicht schlecht roch. Es unterstrich meine Akzente treffend und erweiterte ihr Spektrum. Ganz klar, würde dieses Produkt Anklang bringen, da es sogar mir, Sesshomaru, gefiel. Besser als das Duschgel gestern, was nach Frau gestunken hatte. Ich folgte allen Anweisungen und es machte mir sogar etwas… Spaß? Es war interessant, welche Regungen es in mir auslöste, wo ich doch nur für den Kampf bisher gelebt hatte. Mit dem Anzug war es recht einfach. Die Krawatte war schon vorgebunden gewesen und ich musste sie nur zuziehen, während ich in die Kamera blickte. Sie waren sofort begeistert von meinem Blick. Ich verstand noch nicht ganz die Technik, aber kurze Zeit später verstand ich es, als ich zu einem Kasten kommen sollte. In dem Kasten war ich. Ich war leicht überrascht, musste ich zugeben, aber mir gefiel, was ich dort sah. Auch die Struktur und alles. Bewegte Bilder. Ich würde darüber auch etwas lesen müssen. Jedoch war dies gerade interessanter. Sie hörten nicht auf mich zu loben. „Nun müssten sie nur noch das unterschreiben, damit wir ihr Einverständnis haben, damit es im Fernsehen gezeigt wird. Sie bekommen fürs erste 300.000 Yen. Wenn es ein Erfolg ist noch mehr. Normal war ein Schauspieler angesetzt gewesen, aber ich finde Sie übertreffen ihn sogar noch. Wenn Sie noch eine Adresse und eine Telefonnummer hätten, könnten wir Sie benachrichtigen. Es gibt einige Spots die zurzeit gedreht werden müssen und Sie könnten einige gut auskleiden. Haben Sie ein Handy für Kurzfristiges?“ „Nein… Ich habe bisher keines gebraucht.“, meinte ich wahrheitsgetreu. Ich wusste nicht einmal, was dieses Telefon und so war. Und die Adresse auch nicht. „Was meine Adresse angeht, weiß ich sie gerade nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich im Schrein der Higurashis wohne fürs Erste.“ „Ah. Den Schrein kenne ich!“, mischte sich die Dame ein und lächelte. „Könntest du ihm nicht ein Handy geben? Er ist eine Bereicherung für uns, da sollte das drin sein.“ Er nickte und lächelte. „Wenn Sie Zeit haben, besorgen wir Ihnen ein Handy. Ziehen Sie sich doch ruhig um. Zusätzlich bekommen Sie noch etwas von den Produkten als Geschenk, wenn Sie möchten.“ Ich nickte nur und zog mich um. Danach bekam ich von beiden Sachen 5 Flaschen, wie auch noch einige andere Kleinigkeiten dieser Firma. Wie ich verstanden hatte, würde es erst in ein paar Wochen erscheinen und somit würde ich wahrscheinlich als laufende Werbung rumlaufen. Sie würden den Spot sehen und wenn sie mich sahen, würden sie den Geruch wahrnehmen, wenn sie mir begegnet waren, denn keine würde mich je wieder vergessen. Für mich war es eigentlich in Ordnung. 300.000 Yen waren ein Anfang, die ich Bar bekam. Ich hatte kein Konto, aber Sie meinten, dass Sie mir noch eins einrichten würden, worauf das Geld immer überwiesen werden würde. Somit könnte ich auch mit der Karte zahlen. Sie nahmen an, dass ich aus einer ländlichen Region kam, was indirekt stimmte, denn die Vergangenheit war nicht wie die Zukunft. Somit wurde mir noch ein Handy besorgt und eine Bankkarte. Ich hatte keinen Ausweis, aber auch dafür sorgten Sie. Anscheinend waren Sie groß im Geschäft, sodass Sie einiges übergehen konnten. Ich bekam einen Vorläufigen Ausweis. Die Daten stimmten nicht wirklich, aber das war mir egal. Am Ende war alles erledigt und ich eigentlich in diese Welt integriert.  Am Ende hatte ich Kagomes Nachnamen benutzt, da ich keinen so wirklich hatte. Zumindest erinnerte ich mich nicht mehr an ihn, aber was sollte es? So hätte der Schrein vielleicht auch mehr Besuch und ich könnte die kostenlose Loge ausgleichen. Am Ende hatte ich mich dann noch verabschiedet. Die Zeit war schnell dahin gestrichen und ich war nicht zum Lesen gekommen. Ohne dass ich es bemerkte, stand ich dann sogar vor Kagomes Schule und sah sie noch einmal an. Was sollte es? Würde ich halt auf sie warten. So wie ich es im Kopf hatte, dauerte es nicht lange. Ich folgte ihrer Spur und ging ins Gebäude, wobei ich versuchte unauffällig zu bleiben. Es war recht still und nur aus den Räumen ertönten Stimmen. Sie wurden dort unterrichtet. Jedoch blieb ich nicht stehen, sondern folgte meinem Weg so lange, bis ich an Kagomes Raum angekommen war. Ich sog ihren Geruch noch einmal kurz ein, bevor ich still vor dem Fenster verharrte. Merkwürdige Schule.  Wieso gab es denn Innen Fenster? 10 Minuten vergingen noch und dann ertönte ein lautes Klingeln, welches in den Ohren beinahe wehtat. Die Schüler rissen die Tür auf und stürzten heraus und an mir vorbei, ohne mir viel Beachtung zu schenken. Nur die Damen schienen mich anzuschauen und in Bedrängnis zu geraten durch mein erhabenes Aussehen. „Wollen Sie zu Kagome?“, fragte eine piepsige Stimme neben mir. Es war ein Mädchen von gestern. Es betrachtete mich hochrot und wackelte auf den Beinen hin und her, als müsste es auf das Klo. „Ja.“ „Sie soll noch mit dem Lehrer sprechen.“, meinte sie, bevor sie losdackelte und mir noch einmal zu gewunken hatte.  Einige Mädchen schauten wieder rein. Wahrscheinlich zu Kagome, die nicht ahnte, dass ich hier war und einen bleibenden Eindruck hinterließ, der ihr bestimmt wieder Scherereien brachte. Endlich war es still und ich schritt in den Raum, wo Kagome gerade vor dem Lehrer stand, der mir nicht gefiel. Er drehte sich zu mir und hob fragend eine Augenbraue. „Oh. Sesshomaru! Was machst du hier?“, fragte mich Kagome überrascht und schielte zur Seite. „Abholen.“, meinte ich nur und bedachte den Lehrer. „Hat sie etwas angestellt?“ „Nein… nein… Sie hat 100% in der Prüfung… Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich muss dem nachgehen, da die vorigen Klausuren nicht so gut waren und sie versetzungsgefährdet ist…“ „Wollen Sie mir unterstellen, dass ich betrogen habe?“, fragte Kagome wütend und zitterte. Das war wirklich unverfroren. Ich ging zu ihm und machte mich noch ein Stück größer vor ihm. Mein Blick wurde eiskalt: „Sie hat so eine gute Note, da ich mit ihr gelernt habe. Sehen Sie mich als ihren Privatlehrer an. Wenn Sie glauben, dass sie betrogen hat, schreiben Sie ihr doch eine Aufgabe an die Tafel. Dann wird sie Ihnen zeigen, dass sie es kann. Ende. Aus. Das sie schlechte Noten hatte, lag an meinem Bruder, der sie ständig vom Lernen abhielt. Da er nicht mehr da ist, kann sie sich aufs Lernen konzentrieren.“ Der Lehrer nickte und stand auf. Schnell schrieb er eine Aufgabe an die Tafel, doch ich roch seine Angst. Anscheinend bemerkte er, dass er in der Klemme saß. Ich hatte etwas an ihm gerochen, was mir nicht gefiel. Dieser Mann hatte anderes im Sinn gehabt, als sie so zu testen. Wahrscheinlich hatte er sie erpressen wollen. Ich kannte diese Art von Männern. Mir kam die Galle hoch. Kagome wartete, bis er fertig war und ging dann an die Tafel. Schnell und geschickt löste sie die Formel und lächelte mir dankbar zu, als der Lehrer sagte, es wäre korrekt. „E…Entschuldigen Sie… Sie bekommt natürlich die 100%.“ „Das hoffe ich für Sie. Des Weiteren sollten Sie aufpassen, was Sie tun. Sollten Sie eine Hand an Sie legen, werden Sie nicht weiter leben. Das ist übrigens keine leere Drohung.“, meinte ich eiskalt und lächelte ihn so kaltherzig an, dass er zur Säule erstarrte und nur nickte. „Kagome. Wir gehen.“ „Ja…“, meinte sie und folgte mir leicht schüchtern. Was war nur mit ihr los? „Sesshomaru, was meintest du gerade mit Hand anlegen?“ „Du hast es nicht bemerkt? Er wollte dich wohl erpressen. Man hat es ihm angesehen und es gerochen. Sein Herzschlag war viel zu schnell, als dass er nur über eine Klausur reden wollte. Sei vorsichtiger.“ „… Oh… Danke… Ich wollte mit den Mädchen noch zu Macces. Magst du mitkommen? Ich lad dich auch ein!“ „Gerne.“, meinte ich nur und blickte nach vorne, bevor ich auf dumme Gedanken kam. Kapitel 6: Abweisung -------------------- Am Morgen hatte ich Sesshomaru kurze Zeit betrachtet. Ich war froh, dass er tief schlief. Auch heute Nacht hatte er so dicht bei mir geschlafen. Meine Gefühle schlugen nur so um sich, aber ich konnte und durfte dem ganzen nicht nachgeben. Niemals! Ich war doch mit Inu Yasha zusammen. Da ich leicht verschlafen hatte, war ich in Eile gewesen und hatte mich umgezogen, in der Hoffnung, dass er nicht wach wurde, aber auch wenn, würde es ihm wohl egal sein… Ich seufzte etwas, während ich in der Schule saß. Was er wohl machte? Ich kam gut mit, aber zwischendurch driftete ich zu ihm in Gedanken ab. Würde er zu Recht kommen? Ich seufzte leise und schüttelte mich kurz, bevor ich weiter lernte. In der letzten Stunde würde ich erfahren, welche Note ich bekam. Dann war es so weit. letzte Stunde. Alle bekamen ihre Prüfung wieder, nur ich nicht, aber wieso? „Kagome Higurashi. Ich möchte mit Ihnen nach dem Unterricht noch einmal über ihre Prüfung reden.“ Ich nickte schluckend. Was sollte das nur? Das konnte doch nicht wahr sein. Was war denn jetzt kaputt? Ungeduldig wartete ich also aufs Ende des Unterrichts. Dann stand dort überraschender und erschreckenderweise Sesshomaru. Erst war ich verunsichert, aber als mir unterstellt wurde, dass ich das nicht ehrlich verdient hatte, half mir Sesshomaru aus der Patsche. Ich war wirklich heil froh und am Ende bekam ich noch meine gute Note. 100%. Es war meine Rettung für das Schuljahr. Es kamen noch ein paar Prüfungen und dann würde ich es sehen. Auch die Prüfung für die weitergehende Schule. Ich lud ihn zum Essen bei Macces ein, auch wenn das nicht wirklich passend für einen Mann wie ihn war. Das sollte so sein zumindest, dass ich mich etwas erkenntlich zeigte. Irgendwie war ich ihm schon sehr dankbar, aber ich wusste nicht, wie ich ihm das sagen konnte, wo er ja eigentlich der Mann war, der nichts mit dem Dank der niederen Menschen anfangen konnte… Auch hatte ich Angst noch mehr Versprechungen zu machen, die er irgendwann dann einlösen wollte…Was würde als nächstes wohl seine Forderung machen? Ich konnte es nicht wissen, aber er würde nicht weit gehen oder? Er setzte sich so viel ein, aber nur wieso? Ich verstand ihn einfach nicht… Hier ging ich jetzt neben ihn und sog seinen animalisch guten Geruch ein. Er roch verdammt gut und es verschlug mir den Atem, denn dieser Geruch war mir an ihm bisher nicht so wirklich aufgefallen. Es konnte doch nicht sein, dass er auf einmal so gut riechen konnte oder spielten mir meine Sinne einen fürchterlichen Streich, da er mir in letzter Zeit so nahe gewesen war? Am liebsten wollte ich ihn fragen, aber besser erst daheim, wo wir unter uns waren, denn ich musste sowieso ihm noch danken, wenn es stimmte, dass mein Lehrer schlimmes mit mir vorhatte. Vorher sollte mir aber einfallen, wie ich ihm danken konnte, sonst würde es noch meinen Hals kosten... Es war mir einfach peinlich. Sehr peinlich, danach zu fragen, wieso er so gut roch und wie genau er diesen Mann hatte einschätzen können, denn ich hatte noch nie bemerkt, dass er unlautere Dinge mit Frauen vor hatte... Er würde bestimmt sagen, er war ein Dämon, ein Daiyoukai, ein mächtiges Wesen, für das keine Hindernisse dar  stellte. Warum musste er nur so kompliziert sein? Inu Yasha gab sofort mit allem an, doch Sesshomaru? Er stellte mich vor eiskalte Tatsachen. Einerseits prahlte er nicht mit seinen Fähigkeiten, aber andererseits ließ er auf andere Art einen merken, wie hoch er über ein stand. Auch jetzt konnte ich nicht wirklich neben ihm gehen. Er war mir immer einen Schritt voraus, egal was ich machte. Auch wenn mein Herz schrie und sagte, nimm seine Hand, zeig ihm, dass in dieser Welt wir gleichberechtigt sind, sagte mein Kopf, wenn ich ihm das sagte, würde ich nicht mehr lange leben. Wir gingen runter und waren sehr still dabei, aber jeder beobachtete uns, als wären wir ein Wunder. Diese Paare die nicht sein konnten und sollten. Er sah einfach sehr gut in der Kleidung aus und aristokratisch, während ich bestimmt wie ein Bauerntrampel aussah, der eher ihm diente, als mit ihm je zusammen sein könnte... Wie konnte er das nur mir antun? Mein Herz pumpte schon wieder zu stark. Aber wie konnte ich es nur beruhigen? Es war klar, zwischen uns würde nie etwas sein, aber er tat Dinge, die mir die Scham ins Gesicht trieben und er genierte sich für nichts. Warum hoffte ich eigentlich überhaupt, dass er mich auf gleicher Ebene sehen könnte? Ich hatte mich ihm verpflichtet und er tat mit mir was er wollte, auch wenn er manchmal sehr gütig war. Sein Charakter war doch klar, wenn er etwas wollte, nahm er es sich, egal wie viel es kostete, wodurch ich sowieso nie wüsste, was wäre, wenn er mir noch näher kam… Inu Yasha war wohl wirklich der bessere Partner, da man ihm alles ansah, aber Sesshomaru hatte etwas geheimnisvolles, denn man sah es nicht und konnte drüber reden, auch wenn ich bisher kläglich versagt hatte. Was sollte ich nur mit ihm machen und was sagte ich morgen meinen Klassenkameraden, die uns angegafft hatten? Bestimmt gab es schnell Gerüchte, dass ich sein Dienstmädchen war und meine Familie kein Geld hatte. Am liebsten hätte ich geheult, wieso musste er mehr oder minder nur so perfekt sein? „Kagome! Da bist du ja!“, flöteten die Mädchen und gesellten sich zu mir. „Kommt er mit uns? Bitte, bitte, sag ja!“ „Ja…“, meinte ich leicht rot und ging an ihnen wackelig vorbei, um meine Schuhe zu  wechseln, was sehr schwierig war, da ich spürte, wie er mich keinen Moment aus den Augen ließ, oder hatte ich einfach einen Verfolgungswahn und bildete mir jetzt ein, dass er mich beschützen wollte? Warum war ich nur so dumm und glaubte, dass er etwas für mich empfand? Ich war nur von Nutzen, da ich ihn beherbergte und wer wusste, für wie lange. Als ich zurückblickte schluckte ich. Sie lächelten Sesshomaru unbeschreiblich begehrt an, bevor  wir dann endlich zusammen losgingen und sie mich grinsend anstarrten. Er war einfach unbeschreiblich und sehr begehrt, seit er hier war, auch wenn er keine Menschen mochte. Komisch. Es war sehr angenehm neben ihm, musste ich neidlos zugeben und ich musste mich nicht mal schämen, außer dass ich etwas arm neben ihm aussah, so wie bei Inu Yasha damals immer, der auch am Boden rum robbte, wenn er eine Fährte aufgenommen hatte. Sie waren doch komplett verschieden, auch wenn es wenige Gemeinsamkeiten gab, wie dass sie nicht immer wussten, was sich gehörte und was nicht. „Wie war dein Tag?“, fragte ich leise und sah ihn vorsichtig an. Er lächelte leicht und verpasste mir den Schauer meines Lebens. Irgendetwas Gutes war passiert, oder er würde mir demnächst sagen, was ich tun sollte, damit ich meine Schuld begleichen konnte. Was plante er nur schreckliches, um mich zu quälen? „Sehr gut.“, meinte er nur und strich kurz über meine Seite, wo der Stoff etwas hochgerutscht war, sodass sein weicher Finger über meine empfindliche Haut glitt. Ich wurde knallrot und rückte etwas von ihm ab, was ihm nicht so gefiel, denn er machte den Abstand schnell wieder wett und schien mir keine andere Wahl zu lassen. Er ließ sich wirklich nichts gefallen. Dieser Mann. Die Mädchen kicherten nur und zwinkerten uns zu, da sie die Berührung gesehen hatte. Sie hatten mich den halben Morgen schon gelöchert gehabt. Aber ich hatte alles abgestritten, auch wenn ich glaube, dass ich zumindest  etwas für ihn empfand. Jedoch würde nie etwas von seiner Seite aus da sein können, darum schob ich den Gedanken schnell beiseite. Er spielte mit mir einfach aus Langeweile und wusste, wie er mich ärgern konnte. Ein Mann wie er könnte nie Liebe für eine Frau empfinden, dafür war er einfach nicht der Typ und diese Welt würde ihn auch nie verändern können, auch wenn es keine Möglichkeit für uns geben könnte, in die Vergangenheit zurückzukehren. Als wir dann endlich im Laden waren, war ich so was von glücklich und nahm ihn mit zum Schalter, damit ich nicht mehr darüber nachdenken musste. Hoffentlich genügte ein Essen als Entschädigung, sonst war ich aufgeschmissen. „Dort oben siehst du, was sie im Angebot haben. Man sucht sich etwas aus und sie machen es einem dann.“, erklärte ich ihm. Er nickte nur. Ich schaute in mein Portmonee und bemerkte, wie wenig Geld doch noch übrig war, aber ich würde ihn trotzdem einladen, sonst läge er mir ewig in den Ohren! Schnell bestellte ich und erhielt dann den Betrag, der meine Planung zu Nichte machte. Ich schluckte kurz und sah noch mal in die Geldbörse, um das Geld zu zählen, was ich noch übrig hatte. Hatte ich überhaupt genug? Gerade wollte ich das Geld rausgeben, nachdem ich genug gefunden hatte, als ich schon sah, wie sie sich bedankte und uns ein Schild reichte, mit dem wir uns hinsetzen sollten. „Wie??“, fragte ich überrascht und sah zu Sesshomaru, der das Schild entgegen genommen hatte. „Ich habe bezahlt.“, meinte Sesshomaru zu mir, als wäre das nichts Besonderes gewesen und begleitete mich mit den Mädchen zu einer Sitzrunde, die sehr bequem aussah. Er setzte sich überaus galant hin und die Mädchen drängten mich neben ihn, bevor sie sich auf die andere Sitzbank quetschen und uns verträumte Blicke zuwarfen. Ich lief hoch rot an und sah zu ihm, da ich nicht wusste, wie er darauf reagieren würde. „Woher hast du das Geld?“, fragte ich heiser und schüchtern nach, während mein Herz pochte. Hatte meine Mutter ihm etwas gegeben? „Heute verdient.“, meinte er nur beiläufig und betrachtete mich ausgiebig, wahrscheinlich um meine Reaktion zu sehen, da ich bestimmt niemals vermutet hätte, dass er selbstständig war, im Gegensatz zu Inu Yasha, der sich durchfutterte, wie wir schon einmal besprochen hatten. Ich staunte aber auch wirklich, über seine Fähigkeiten, in dieser Welt, die ihm so neu war. Wie hatte er das nur in so kurzer Zeit gemacht? So wie ich wusste, bekam man erst Geld nach einem Monat oder hatte er etwas anderes gefunden? Würde er sich denn auf niedere Arbeit herablassen können? „Was arbeiten Sie denn?“, fragten die anderen schnell und sahen ihn vergötternd an. Mir drehte sich alles. Sie konnten doch nicht so extrem sein…, auch wenn ich mich auch fragte, woher das Geld kam und welche Arbeit er angenommen hatte, doch ich wusste einfach nicht, wie ich es machen sollte, ohne ihm noch mehr Honig um den Mund zu schmieren. „Als Model. Ich habe vorhin einen Werbespot gedreht. Ihr könnt ihn demnächst im Fernsehen sehen.“, meinte er nur und bedachte die Mädchen mit einem Blick, der jeden den Atem raubte, der ihm zu lange in die Augen sah. Er spielte seine Rolle perfekt, als freundlicher Mensch, der etwas im Leben schaffte. Es machte mir Angst manchmal und ich wusste nicht, wie ich mit seiner neuen Stimmung umgehen sollte, ohne Gefahr zu laufen, dass er mich daheim dann umbringen würde oder wieder etwas Neues zum Quälen fand. „Was denn für eine Werbung?“, fragten sie begeistert und ich sah schon das Funkeln in ihren Augen, wie sie sich die unglaublichsten Dinge ausdachten. „Mein Geheimnis. Ihr werdet es schon erkennen, wenn ihr es seht.“, flüsterte er wahrlich geheimnisvoll neben mir, während ich seine Hand auf meinem unteren Rücken spürte, wie sie leichten Druck ausübte und mir damit bestimmt etwas sagen wollte, was ich nicht verstand. Ich inhalierte seinen männlichen Geruch noch einmal voller Inbrunst und lehnte mich gegen seine ebenmäßig warme Hand, während mein Herz wieder mehr hämmerte und anscheinend an einem spannenden Moment in einem Konzert gekommen war, denn meine Ohren rauschten nur noch. Diese Berührungen taten gut, aber warum tat er es nur? Es musste doch einen Grund dafür geben, dass er so viel machte? Wollte er mir wirklich damit etwas sagen oder bemerkte er es in Wirklichkeit überhaupt nicht? „Ihre Bestellung.“, lächelte eine Dame und stellte das Essen auf den Tisch, wobei sie mich aus den Gedanken riss und mein Herz langsam wieder zur sehnsüchtigen Ruhe kam. Die Mädels klatschten begeistert in die Hände und bedienten sich an dem großen Festmahl. Auch Sesshomaru tat es ihnen gleich und aß einen Hamburger regelrecht gebieterisch, während seine Zunge über seine Lippen strich, um den Saft des Fleisches abzulecken, was mir wieder einen Schauer verpasste. Wahrscheinlich starrten wir alle ihn an. Es sah zu…verführerisch aus. So wie er den Hamburger aß, sah es verboten aus, wie die Sünde selbst… Bestimmt würden alle von ihm Träumen und ich konnte ihn mir wirklich als Model vorstellen, denn er sah wirklich, wirklich, wirklich gut aus. So gut, dass keine Frau ihm widerstehen konnte und sogar ich nach und nach in Gedanken schwelgte, da er mal nicht versuchte mich umzubringen. Ich verstand ihn nicht und würde es wohl nie können, was er sich bei der Show dachte, die er uns und erst recht mir präsentiere, während ich aber im Gegensatz zu den anderen wusste, wie er eigentlich wirklich war. Eiskalt und ein Mörder der Menschen hasste, außer seine kleine Rin, die war eine große Ausnahme gewesen. „Dann wollen wir wohl darauf jetzt anstoßen, dass Kagome 100% geschrieben hat. Danke übrigens für die Einladung zum Essen.“, kicherten sie und futterten ordentlich und tranken. Auch ich schlug zu. Sesshomaru hatte zum Glück die Hand weggenommen, doch er war mir so nahe. Was tat er da nur? Ich musste es später rausbekommen, unbedingt, sonst würde ich noch einen Herzkasper bekommen. Das er mich liebte, war ihm bestimmt nicht jetzt eingefallen. Es wäre nur eine Lüge, was er tat um den anderen etwas vorzugaukeln. Genau vielleicht machte er es, damit die Mädchen ihn in Ruhe ließen, oder? Wir redeten wohl noch eine ganze Ewigkeit über dies und das, auch wenn die meisten Fragen an Sesshomaru gingen, der kulant irgendwelche Lügen ihnen auftischte. Am Ende verabschiedeten wir uns nach dem kompletten Essen von ihnen und gingen weiter Richtung Heimat. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln zart, während mein Geist mir weiter Streiche spielte, denn der Blick, den er mir erwiderte, schien mir gar nicht frostig, sondern… ja wie konnte ich das erklären? Ich fand nicht die passenden Worte, aber er schien mir… freundlich?   „Sesshomaru, geht es dir gut?“, fragte ich sacht nach, da sein Lächeln vorhin schon komisch gewesen war. Er war doch ein eiskalter Typ eigentlich, oder? „Ja. Wieso?“ Diese Gegenfrage brachte mich aus dem Konzept und ich überlegte, wie ich ihm das erklären sollte, dass er so… ja so friedlich aussah. Dabei bemerkte ich nicht, dass ich vor ein Auto gerade lief, dass im letzten Moment hupte und nicht mehr bremsen konnte. Ich sah erschrocken zum Auto und war wie erstarrt. „Hilfe…“, keuchte ich noch im letzten Moment, doch wusste ich, dass es um mich geschehen war, würde kein Wunder passieren. Aber dann spürte ich einen Arm um mich in der Sekunde, in der das Auto nur noch wenige Meter vor mir war und flog regelrecht zur anderen Straßenseite. Die Leute klatschten, während der Wagen quietschend weiter fuhr und die wütende Masse beinahe umfuhr. Ich zitterte und klammerte mich an dem warmen Körper fest, welcher den Arm fester um meine Hüfte drückte. „Du bist sicher.“, meinte die Stimme. Sachte blickte ich auf und sah in goldene Augen. Hätte ich nicht so unter Schock gestanden, hätte ich wohl gesaunt, da ich das von ihm nicht wirklich erwartet hätte, dass er sich in Gefahr brachte, um andere außer Rin zu retten. „Danke…“, hauchte ich nur zitternd und presste mein Gesicht an seine Brust, bis ich mich beruhigt hatte. Sein Herzschlag beruhigte mich nach und nach, da es stetig und sanft schlug. Anscheinend hatte er für sich keine Gefahr gesehen oder hätte er noch nie Herzbubbern gehabt? Ich fühlte, wie seine Hand Ruhe in mich zusätzlich ausstrahlte. Sesshomaru führte mich langsam etwas weg in ein kleines Geschäft, in dem es bezaubernd duftete und nicht mehr der Lärm der Straße zu hören war. Ich ließ die Augen teils zu und spürte dann ein Sofa unter mir, das sich an meinen Körper anschmiegte und meine Rettung war, denn ich hätte mich bestimmt nicht mehr lange halten können. Unsicher öffnete ich die Augen und sah, dass wir in einem kleinen Café gelandet waren, dass sehr elegant eingerichtete war mit schwarzen Lederpolstern und schwarzen Tischen, während der Rest weiß war und an den Wänden schwarze Zeichnungen von Blumen waren, die sich über die ganze Wand rankten. Es war wirklich schön und ich hatte es wohl noch nie gesehen. „Wo sind wir?“, fragte ich zögerlich und löste mich leicht von ihm, aber trotzdem hielt ich mich noch  an ihm fest, indem ich mich etwas an seinem Hemd festkrallte an seiner Hüfte, sodass keiner es sehen konnte. „Ganz in der Nähe. Beruhig dich erstmal.“, meinte er und sah mich leicht besorgt an. Ich schluckte und blickte zu der Kellnerin auf, die ihn anlächelte und mich ganz und gar ignorierte. Er zog einfach jeden Blick auf sich. Und doch hatte er sich um mich gesorgt oder hatte ich es mir eingebildet? „Was darf ich bringen?“, fragte sie und schien nur für Sesshomaru Augen zu haben, worüber ich froh war, denn es machte mir Angst, dass sie mich so sehen könnte, wie ich gerade ängstlich an seinem Rockzipfel hing. Ich hatte immer noch Angst und war froh, dass er mich gerettet hatte, auch wenn es nicht seine Art war, Menschen zu helfen und ich ihm bestimmt etwas schuldig war. „Eine heiße Schokolade bitte.“, quietschte ich und spürte sogleich eine warme Hand an meiner Hüfte, die mir etwas Mut gab, damit ich nicht die Augen wieder zusammenkniff. „Für mich das gleiche.“, meinte er nur zu ihr, bevor sie abhaute mit einem verführerischen Lächeln für ihn. „Danke…“, flüsterte ich noch einmal und spürte wie dicht er mich an sich presste. „Kein Problem.“, murmelte er nur. „Jetzt entspanne dich, danach gehen wir heim.“ Ich nickte und lehnte mich an ihn. Es war tröstlich, doch ich wusste, dass ich dafür bezahlen musste, dass er mich das machen ließ. Ich wusste doch schon lange, dass er nicht alles zu ließ. Als die Schokolade zum Glück endlich kam, trank ich sie gierig und beobachtete ihn, wie er seine zu sich nahm. Es sah interessant aus. Anscheinend schmeckte es ihm, wenn ich seinen überraschenden Blick richtig interpretierte, denn er trank danach weiter und schielte hin und her, als könnte ihn einer dabei beobachten. Ich kicherte leise und sah zu, bis er ausgetrunken hatte und sie abgelegt hatte, während er mir einen etwas grimmigen Blick zu warf. „Sesshomaru, du hast da was.“, kicherte ich leise und deutete auf sein Gesicht. Er wurde leicht hektisch und beugte sich runter zu mir, da er es nicht fand und sich bestimmt nicht blamieren wollte. „Mach es weg. Sofort.“, befahl er mir drängend und verzog das Gesicht angespannt. Ich nickte überrascht, wie aber auch belustigt und nahm eine Servierte zur Hand. So ging es leider nicht ab, darum befeuchtete ich sie mit meiner Spucke und rieb es weiter sauber. Die Stelle war dicht an seinen Lippen und ließ mich schlucken. Als eine Kellnerin dann kam, zog er mich noch enger an sich ran und an die Stelle, die ihm eine Blöße bringen würde. Knall rot leckte ich sie langsam weg, da das in dem Moment wohl am ehesten funktionieren würde, auch wenn es mir peinlich war, denn so etwas hatte ich noch nie im Leben getan gehabt. Es ging schnell, aber ich war so dicht an seinen Lippen, dass ich immer feuchter wurde und mein Herz immer schneller schlug, da es schon etwas wirklich Erotisches hatte. Auf einmal drehte er das Gesicht und küsste mich kurz, bevor er abließ. Die Stelle war weg und er hatte mir einen Kuss geraubt, der mir meinen Kopf schwirren ließ. „Oh… Ich wollte nicht stören… haben sie noch wünsche?“, fragte die Kellnerin hochrot und sah zur Seite. „Wir würden bitte zahlen.“, meinte er nur, während ich dort hochrot auf meinem Sitz saß und unsicher hin und her rutschte. Er hatte mich geküsst. GEKÜSST! Mein Herz schlug viel zu schnell und ich rieb meine Finger aneinander, während er das Wechselgeld bekam. Wenn ich doch nur wüsste, ob es wirklich nur Ablenkung war oder ob es vielleicht eine tiefere Bedeutung gehabt hatte. Die restliche Zeit war ruhig, bis wir daheim waren. Da sah ich ihn dann nicht wirklich in die Augen und verschwand nach oben an meine Mutter vorbei, während sie noch ein paar Worte mit Sesshomaru wechselte und ihn bestimmt fragte, was passiert war. Ich warf mich aufs Bett und holte den Test raus. eine 1 und ein Kuss… Aber sollte ich das ernst nehmen? Ich meine er hatte es nur getan, weil er sich keine Blöße geben wollte, aber der Kuss hatte sich gut angefühlt. Seine Lippen waren so zart und köstlich gewesen. Ich konnte es nicht verstehen. Sehsüchtig drehte ich mich auf den Rücken und sah die Decke an. „Kagome?“, fragte Sesshomaru und ich sah etwas nach unten, denn ich spürte einen Schatten über mir. Er war über mir und ließ mich nicht ihm entkommen. Ich schien eingedöst zu sein, aber warum saß er über mir? Sein Körper war so dicht an meinem. Ich schluckte und sah ihn an. „Sesshomaru…“ „Gut, du bist wach.“, seufzte er nur und beobachtete mich. „Ja… Es war einfach zu viel… Was hast du für einen Spot jetzt eigentlich gemacht?“, fragte ich schüchtern, denn ich wollte jetzt nicht über den Kuss reden. Ich wollte nicht von ihm hören, dass da nichts war. Ich liebte auch Inu Yasha und in seiner Welt gab es keine Liebe. „Das willst du wissen?“ „Spiel es doch nach.“, meinte ich kichernd und spürte, wie er sich auf mich legte und seine Lippen dicht an meine Ohren hatte. Sein Atem jagte mir Schauer der Lust über den Körper, während er anfing mit tiefer und heißer Stimme zu flüstern. „Ein Duschspot. Ich habe ein Duschgel benutzt und später ein Parfüm. Ich habe mich eingerieben an allen Stellen. Mhmm.“ Ich wurde hochrot und wollte mich winden doch es ging nicht. Darum roch er also so gut. So dicht an ihm wurde dieser Geruch noch extremer und ich fühlte mich immer heißer. Was dachte er sich nur dabei? „Bitte… hör auf. Schon gar nicht ohne Kondom…“, hauchte ich dann und schob ihn etwas unsanft zur Seite, damit er von mir runter war. „Was ist ein Kondom?“, fragte er mich leicht irritiert und sah mich ernst an, während er neben mir sich auf den Bettrand setzte. „Ähh… nichts… vergiss es. Sesshomaru… Ich bin an so etwas nicht interessiert und wenn nicht mit dir. Deine Spielchen mag ich nicht. Du weißt, was es für Auswirkungen hat, also lass es einfach. Ich lass mich nicht für dumm verkaufen.“, murrte ich und sah, wie er aufstand und das Zimmer verließ. Ich wusste nicht, ob er wütend war, aber bestimmt war ich die erste Frau, die ihm einen Korb in seinem Leben gegeben hatte. Es war ja nicht so, dass ich nichts für ihn empfand… Das war schon etwas, aber ich wusste, dass alles nur eine Fassade war. Bestimmt war es so, weil ich Streit mit Inu Yasha hatte und weil er ihm ähnlich sah. Sie waren komplett verschieden und so ging es nicht in der Liebe. Er wäre gar nicht mein Typ und er wollte wenn nur mit mir vielleicht schlafen, aber Liebe und Mitgefühl besaß er nicht. Er war ein Dämon. Natürlich könnte ich überlegen, ob ich mit ihm etwas anfing, aber das wäre nicht fair gegenüber Inu Yasha und ich könnte es mir nicht verzeihen, egal wie stark mein Herz schlug und wie gut er roch. Er war ein Youkai und ich ein Mensch. Was sollte das ergeben? Warum hatte ich dann aber noch Kondom gesagt? Er kannte es nicht, aber was würde er sagen, wenn er rausfand, was es war? Mit ihm schlafen kam nicht in die Tüte. Nie im Leben. Er würde mir weh tun. Es würde einfach nur wehtun. Er dachte an sich und ich war Jungfrau. Auch wenn dieser Kuss nach mehr schrie und ich seine Nähe noch gerne länger gehabt hätte, aber es ging einfach nicht… Nein. Ich stand nach einiger Zeit auf und machte noch schnell meine Hausaufgaben, bevor ich mich ins Bett legte. Er kam nicht und es machte mich traurig, aber ich hatte ihm auch eine Abfuhr erteilt. Bestimmt suchte er sich jetzt eine andere Frau und schlief mit ihr. Es enttäuschte mich, aber er war anders als ich und eine Liebe wäre nie möglich. Sollte er doch sich eine andere suchen, denn mich bekam er nicht. Auf keinen Fall! Wütend drehte ich mich um, nachdem ich mich umgezogen hatte und versteckte mich unter der warmen Decke, die ich um mich schlang. Sein Fell streichelte ich noch etwas und zog es dann so, dass ich es umarmen konnte. Nach einiger Zeit schlief ich ein und träumte von Sesshomaru. Ich wollte ihn erreichen, doch er entfernte sich immer mehr und auch Inu Yasha verschwand. Ich war alleine und keiner war bei mir. Zitternd drückte ich mich fester ins Fell. Dann stand ich wieder vor dem Auto und spürte, wie mich einer rettete und in seine Arme schloss. Erst dachte ich, es wäre Inu Yasha, aber sein Gesicht änderte sich und wurde zu Sesshomarus, welcher mich küsste und nicht mehr los ließ, bis auf einmal sich ein Abgrund unter meinen Füßen auftat und ich stürzte, während er mich wie Dreck betrachtete. Erschrocken schreckte ich aus meinem Traum und presste das Fell fester an mich. Ich erstickte meine Tränen und wünschte mir gerade, dass ich nicht alleine war, doch Sesshomaru war weg. Er würde nicht mehr kommen. Ich hatte ihn weggestoßen, dabei hatte er sich heute nicht gerade wie ein Arschloch verhalten, aber ich. Ich weinte und spürte, wie alles um mich herum schwarz wurde. Ich fiel schon wieder. Aber warum? War etwas passiert? Stürzte das Haus ein? Ich schlug ein weiteres Mal erschrocken die Augen auf und zitterte. Ich atmete schwer und versuchte Halt zu finden, denn ich fiel immer noch. Doch nach kurzen bemerkte ich, dass ich gar nicht fiel. Ich blickte auf und sah in goldene und leuchtende Augen. Sesshomaru war da. Knallrot beobachtete ich ihn und spürte, wie ich höher gehoben wurde. Ich überblickte schnell die Lage. Ich war wohl beinahe vom Bett gefallen und er hatte mich aufgefangen in letzter Sekunde, bevor ich den Boden unsanft geküsst hätte. Er legte mich wieder ins Bett, deckte mich zu und drehte sich um. Ich schluckte leicht. „danke…“, flüsterte ich noch, doch er antwortete mir nicht. Er war eingeschnappt, aber er war da, was mich glücklich machte. Ich rückte etwas mehr in die Mitte und versuchte in den Genuss seiner Wärme zu kommen. „Es tut mir leid wegen vorhin… Das alles ist einfach zu viel gerade…“ Ich knickte ein, ich konnte nicht anders und wartete ab, während ich vorsichtig seinen bloßen Rücken berührte. Er schielte rüber und seufzte. Schnell drehte er sich um und zog mich dichter an seine Brust. „Jetzt schlaf endlich.“, brummte er und legte seinen Kopf an meinen. Ich wurde rot und schloss auch meine Augen. Ich wünschte nur ich könnte ihn verstehen… und wüsste, was ihm dazu trieb, dass er mich gerade so sanft umsorgte… Kapitel 7: Kondome ------------------ Es gibt Dinge, die selbst ich, Sesshomaru, nicht kommen sehe. Dazu gehörte ihre Reaktion. Ich weiß nicht, was mich genau dazu getrieben hatte, ihr so nahe zu kommen, aber sie hatte mir unmissverständlich klar gemacht, dass sie an mir nicht interessiert war. Ich weiß nicht, warum ich überhaupt darüber nachdachte… Ohne weiteres war ich aus dem Raum geflüchtet, hatte mir Schuhe und Jacke angezogen und war nach draußen geflüchtet und das Hals über Kopf... Warum dachte ich nur darüber nach, was Inu Yasha hatte, was ich nicht hatte. Ich sah besser aus, war stärker eigentlich und ich war reizvoller. Doch er? Er war dumm naiv und… treu doof? War es das etwa, was sie an einem Mann schätzte? Auch dieses Kondom… Es war mir gänzlich unbekannt. Schnell ging ich zur Bibliothek, musste aber dummerweise feststellen, dass sie anscheinend um diese Uhrzeit geschlossen war. Morgen würde ich es bestimmt erfahren… Aber wieso nur? Es war ja nicht so, dass ich mehr wollte, aber sie hatte es so entschieden gesagt… Wie konnte sie es wagen, mich zu beleidigen? Ich würde sie klar abweisen, aber dass sie mich abwies? Das konnte doch nicht wahr sein. Sie hatte kein Recht dazu, mich zu kränken… „Dummes Miststück.“, fluchte ich leise und ging an den Scheiben der Läden vorbei. Ein Blick in sie genügte. Etwas stimmte nicht mit mir… Diese Welt veränderte mich Zunehmens und ich konnte mich kaum dieser Veränderung entziehen. Ich wurde langsam weich und dachte über Dinge nach, die mir keinen Nutzen brachten… Wie konnte ich nur so die Kontrolle über mich verlieren? Ich musste es ihr sagen, dass ich auch nichts von ihr wollte... Genau, wenn ich es ihr sagte, waren wir auf gleichen Stand und dann hörte es auf! Bestimmt! Ich Sesshomaru, würde mich nicht von einem Menschenweib vorführen lassen… Wir waren alleine gewesen und doch kränkte es mich… Gerade wollte ich mich umdrehen und zu ihr gehen, da klingelte mein Handy urplötzlich. Es war ein komisches Ding und ich brauchte kurz, bevor ich es schaffte, das Gespräch anzunehmen: „Ja?“ „Hallo Sesshomaru. Freut mich, dass ich Sie heute Nacht noch erreiche~. Ich hätte morgen früh einen Werbespot, für den ich Sie brauchen könnte. Es ist eine Kondomwerbung und Sie passen wunderbar in das Konzept. Ich weiß, es ist kurzfristig, aber Ihre Dateien und Bilder haben dem Mann so gut gefallen, dass er Sie lieber wollte. Er verspricht sich viel. Wären Sie dazu bereit?“ Was für ein Zufall... „Gerne. Wir sehen uns morgen.“ „Danke. Wir werden Sie abholen lassen um 10:00 Uhr. Guten Abend.“ Dann legte er auf und ich grinste leicht. Jetzt erfuhr ich, was diese Kondome sind. Es war mir ein Rätsel, was sie damit gemeint hatte, aber wenn ich es spielen sollte, mussten diese Kondome etwas Besonderes sein, die meiner einer brauchte. Angriff ist die beste Verteidigung. Sie sollte nur warten und würde ihre Strafe schon erhalten! Genau. Kagome… Du wirst sehen, was du davon hast… Daheim angekommen, schlich ich nach oben. Auf dem Weg sah ich Kagomes Mutter, wie sie anscheinend beim Lesen eingeschlafen war. Ich ging hin und legte eine Decke über sie, da sie etwas fror. Anscheinend waren beide ein Geheimnis. Kagome war ein Buch mit sieben Siegeln und nicht mal eins konnte ich öffnen, doch Inu Yasha kannte bestimmt jedes ihrer Geheimnisse. Als ich oben ankam, hörte ich Geräusche und ging schnurstracks rein. Sie träumte schlecht und keuchte. Sollte sie doch… Ich zog meine Kleidung bis auf die Schlafhose aus und legte mich neben sie. Erst hatte ich geplant einfach zu schlafen, doch ihr ängstliches Gestöhne war unerträglich. „Sesshomaru… verlass mich nicht… bitte…. Nicht du auch noch! Bitte bleib bei mir, bitte.. Geh nicht weg…. Bitte, ich flehe dich an… Sesshomaru…“, wimmerte sie im Traum und drehte sich hin und her. Ich wollte es ignorieren, doch es interessierte mich. Sie redete von mir und ich wollte es genauer wissen. Ich kam ihr näher und konnte gerade so noch sehen, wie sie vom Bett rollte. Geschwind stürzte ich vor, packte sie und hielt sie wie ein Kind in meinen Armen. Als sie wach wurde, starrte sie mich ängstlich an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hob sie einfach hoch und legte sie neben mich. Am Ende hatte ich sie sogar an meine Brust gezogen, obwohl ich ihr böse war. Aber wie konnte ich? Sie hatte nach mir und nicht nach Inu Yasha gerufen. Hieß das, dass ich doch nicht gegen Inu Yasha verloren hatte? Ich wollte sie natürlich nicht haben, aber anscheinend nahm ich den Platz in ihrem Herzen ein. Es befriedigte mich weit genug, als dass ich meine Rachepläne auf Eis legte. Nur noch musste ich erfahren, was jetzt diese Kondome waren… Am nächsten Morgen machte ich mich sofort auf den Weg, ohne wirklich auf Kagome zu achten, die mir noch schlaftrunken einige fragende Blicke zuwarf. „Arbeiten.“, meinte ich nur, bevor ich mich vor ihr Umzog. Ihr Blick dabei irritierte mich wieder. Sie war rotgeworden, aber wenn ich es richtig interpretierte, schien sie auch nichts an meiner Einlage stoppen zu wollen. Es war also wirklich möglich, dass sie mich attraktiv fand… Hoffentlich würde es keine Komplikationen geben. Ich konnte so etwas nicht gebrauchen und ich war nicht an ihrer zarten Haut, ihren nussbraunen Augen oder ihren Ebenholzfarbenden Haar interessiert. Sie sollte es schnell verstehen, bevor ich ihr Benehmen beibringen musste… Ich, Sesshomaru, empfand nichts für schwache Sterbliche. „Viel Spaß.“, murmelte sie leicht schlaftrunken und warf mir ein liebliches Lächeln zu. Ich schüttelte leicht den Kopf, bevor ich mich dann auf den Weg zur Arbeit machte. Das Auto wartete zum Glück schon auf mich und ich setzte mich hinein. Eigentlich wollte ich ja genau beobachten, was an diesen Autos dran war, aber ich konnte es nicht. Irgendwie war ich nicht klar bei der Sache. Warum dieses Lächeln? Ich war ein Monster und kein Schoßhündchen. Warum verstand sie es nicht? Warum sah sie mich so an… Sah sie Dinge von denen ich nichts wusste? Wurde ich etwa sterblich? Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Ich war ein Monster und bekam was ich wollte. Diese menschliche Gestalt war nicht meine richtige… Vielleicht verstand sie genau das nicht und hielt mich für einen Sterblichen? Den restlichen Weg überlegte ich immer noch. Das war nicht normal für mich, doch konnte ich auch nicht einschätzen, was mit mir kaputt war. Diese Welt veränderte mich immer weiter. Ich ging Konflikten aus dem Weg und ging Kompromisse ein. Dabei war ich ein Lord, der für den Kampf geschaffen war, aber eine Frau brachte mich aus dem Konzept. Wenn ich Kagome nicht bräuchte, hätte ich sie schon längst umgebracht, aber es ging nicht. Noch nicht. Leicht genervt kam ich beim Set an, doch änderte schnell alles zum Normalen. „Guten Morgen~“, flötete die Dame von Gestern und begrüßte mich überschwänglich. Sie erzählte mir immer wieder, wie gut mein Spot gestern gewesen war und wie viel Aufmerksamkeit ich damit erregt hatte. Sie würden mit Angeboten schon überhäuft. Wenigstens etwas lief also gut. Wenn ich genug Geld hatte, würde ich, sofern ich nicht zurückkam, mir eine eigene Behausung suchen. „Sind Sie auf den Spot vorbereitet? Kondome sollten für Sie ja auch ein wichtiges Thema sein.“ Ich starrte sie an, packte sie und zog sie in den Umkleideraum. Kurz quietschte sie, aber winkte dann ab, als die anderen ihr zur Hilfe eilen wollten. Im Raum angekommen, starrte ich sie wieder an: „Was sind diese Kondome?“ „Sie wissen es nicht?“, fragte sie schockiert, aber klatschte sich dann an die Stirn, „Natürlich, Sie kommen ja vom Land. Also gut. Wir wollen ja nicht, dass Sie dumm dastehen. Kondome sind ein beliebtes Verhütungsmittel neben der Pille.“ Sie holte ein silbernes Päckchen raus und schielte schüchtern zu mir. Anscheinend wurde sie gerade feucht, so wie sie roch und versuchte ihre Haltung zu waren. „Also…“, meinte sie und riss die Verpackung auf, bevor sie etwas komisches rundes und halb durchsichtiges hervorholte. „Das ist ein aufgewickeltes Kondom. Der Mann oder die Frau schiebt es über den Penis des männlichen Sexpartners. Die von diesem Hersteller sind sehr dünn und haben gute Referenzen, sodass das Gefühl fast gleich ist… Naja. Wenn Mann und Frau Sex haben, so gibt es eine 99%ige Wahrscheinlichkeit, nicht schwanger zu werden. Das setzt voraus, dass nach der Ejakulation, also dem Kommen des Mannes, er ihn rauszieht und die Tüte abzieht und wegwirft. Im schlimmsten Falle kann es platzen, aber meist setzt das eine falsche Handhabung voraus.“ Ich nickte und betrachtete dieses sogenannte Kondom. Also hatte Kagome daran gedacht, mit mir Sex zu haben? Das wurde ja immer besser. Die Jungfrau wollte mit mir schlafen und bot mir ihren weichen und zerbrechlichen Körper dar. „Gut. Was ist meine Aufgabe im Spot?“ „Ahm…“, meinte sie, sah das Kondom an und warf es schnell in einen Müllkorb, „Also sie werden in einer Bar eine hübsche Frau kennenlernen, welche sich ihnen anbietet. Sie sind sowieso heiß und naja… Also lädt sie Sie noch auf etwas zu sich ein, wo sie dann schnell Avancen Ihnen gegenüber macht, dass Sie mit Ihnen schlafen will. Sie will natürlich ohne und beteuert sie nehme die Pille. Jedoch verneinen Sie, denn Sie möchten kein Kind an der Backe oder Krankheiten haben und präsentieren das neue Gefühlsechte Kondom. Die Szene ist im Bett unter einer Decke. Diesmal haben Sie mehr Kontakt mit einem Partner. Nun ja, Sie reißen es auf und tun so, als würden Sie es sich überstülpen und dann… küssen Sie sie und tun so, als hätten Sie beide Sex. Aber nur kurz. Der Spot ist dann aber auch schon fertig.“ Ich nickte nur. Klang nicht schlimm und der Preis wäre wahrscheinlich höher. Es war mir aber auch egal. Ich brauchte dieses Geld und würde beinahe alles tun, damit ich von diesem Weib wegkam. Sie wollte Sex, aber ich nicht… Nein! Der Spot wiederum verlief gut. Ich trug wieder ein Anzug und die Partnerin war eine recht schöne Brünette. Anscheinend gab es auch hübsche Menschen. Alles lief gut, bis zur Bettszene. Mich störte nicht, dass wir fast nackt waren und das Gespräch auch nicht, aber ich brachte wohl nicht das Feeling auf, denn wir probten es ein paar Mal mehr. „Alles in Ordnung?“, fragte sie und streichelte mein Gesicht. Ich schluckte leicht, beugte mich hinunter und küsste sie. Der letzte Versuch. Dieser Kuss klappte wenigstens schon mal. Als ich wieder hochkam, blickte ich in ihr Gesicht. „Nun. Du nimmst die Pille, aber mir wäre ein Kondom lieber. Es ist sicherer. Wir kennen uns halt nicht.“ „Geschäftsmann durch und durch?“, gluckste die Dame und sah mich so verführerisch an, „Kondome… hab ich aber leider nicht~“ „Kein Problem, ich habe immer welche dabei, für Fälle wie diesen.“, erklärte ich mit tiefer Stimme und musste dabei an Kagome etwas denken, „Das sind hauchdünne und sehr gute von der Firma XY-Genders.“ Ich riss mit meinen Zähnen die Tüte auf und blickte wieder zu ihr, wobei ich kurz stockte. Es fiel zumindest nicht auf, aber ich konnte nicht anders, denn die Brünette war verschwunden und dort lag Kagome vor mir. Nackt und unschuldig blickte sie mich an. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihr Atem ging stoßweise, während ihr Herz immer lauter und aufgeregter hämmerte. Warum träumte ich? Ich schob das Kondom unter die Decke und tat so, als würde ich es mir hinaufschieben, bevor ich mich über sie legte. Kagome… Ich küsste ihren Hals und leckte ihn leicht, während ich ihren aromatischen Geruch einsog. Das konnte nicht sein oder? Leicht beugte ich mich über sie und küsste ihre Lippen. Unsere Zungen fanden sich, während ich mich leicht gegen ihren Leib presste. Ich wollte sie gerade jetzt. Unsere Lippen trennten sich und ein Spuckefaden riss, während ich sie anstarrte. Ihre Haut war so schön, dass ich meine Zähne in ihr versenken wollte. „CUT! Danke meine Herren und Damen!“ Ich schreckte hoch und starrte auf Kagome, die wieder zur Brünetten wurde, die schwer keuchend unter mir lag. „Wow…“, flüsterte sie und betrachtete mich, als wäre ich wohl ein Gott. „An wen hast du gedacht?“ Ohne weiteres stand ich auf und ging in die Umkleide. Sie folgte mir und hielt mich an meinem bloßen Arm fest. „Auf einmal warst du komplett anders. Hast du an deine Freundin gedacht?“ „Ich habe keine Freundin.“, meinte ich nur kalt und versuchte mich zu sammeln, während sie um mich herumschlich. „Aber du hast jemanden, auf den du total stehst. Hast du mit ihr geschlafen?“ „Nein… Das wird auch nicht passieren.“ „Wieso nicht? Ist sie vergeben?“ „Hm. Sie war mit meinem Bruder zusammen. Sie haben gestritten und ich wohne bei ihr. Des Weiteren bin ich nicht an so etwas interessiert.“ „Es könnte dir aber gefallen. Weißt du Sex mit Liebe ist viel intensiver.“, kicherte sie und schob mir eine Karte in die Hose. „Wenn kannst du natürlich auch gerne mich anrufen und ich zeig dir was richtig geiler Sex ist. Aber deinen Ständer kannst du nicht täuschen. Du bist über das Gespiele hinausgegangen.“ Ich erstarrte und blickte sie an. Hatte ich das wirklich getan? War mein Verlangen so groß gewesen? Aber das konnte nicht sein oder? Sie war nur ein dummer Mensch. Hatte ich solange mit keiner Frau geschlafen? Aber sie hatte Recht, es war passiert, als ich an Kagome gedacht hatte, obwohl diese Frau um einiges schöner war. „Ich werde vielleicht darauf zurückkommen.“, murmelte ich nur, bevor ich mich anzog. Sie schaute mir dabei kichernd zu. „Du wohnst ja bei ihr gerade. Seht ihr euch häufig?“ „Ich schlafe in ihren Zimmer.“ „Im gleichen Bett?“, fragte sie verdutzt und ich nickte. Sie warf sich auf einen Stuhl und lachte. „Also dass sie nicht über dich hergefallen ist, ist ein Wunder.“ „Sie hat mir einen Korb gegeben, nachdem sie gesagt hat nicht ohne Kondom, dabei wollte ich nicht mit ihr schlafen… So komisch hab ich mich noch nie gefühlt.“, meinte ich mehr zu mich selbst, als zu ihr. Es tat schon gut, mit jemandem über dieses Problem zu reden. „Huh? Naja, sie liebt deinen Bruder, aber sie scheint schon Interesse zu haben. Wir haben eine ganze Kiste voll Kondome bekommen als Zusatz. Ich würde ihr einfach die Kondome präsentieren und sagen: ‚Hier sind sie.‘ Ihr Blick ist bestimmt göttlich. Wir Frauen sind oft komisch, aber du solltest auch keine Rücksicht auf deinen Bruder haben. Er hat‘s noch nicht geklärt, also hast du freie Bahn.“ „Du bist sehr durchtrieben.“ „Ja. Aber ich nehme mir auch meist, was ich will. Wenn sie dich nicht will, werde ich dich mit meinen Lippen so sehr beglücken, dass du mir verfällst.“ „Interessant. Soll das eine Drohung sein?“, fragte ich und sah sie von oben herab an, was sie noch geiler machte. Diese Frauen waren alle komisch. „Ja, ist es. Also. Versuch es und wenn sie kein Bock hat, treffen wir uns gerne. Ich bin für alles offen und erfülle dir sämtliche Wünsche. Jungfrauen sind oft ungeschickt.“ Ich nickte, und sah nur noch wie sie in ihre Umkleide verschwand. Also hatte Kagome gedacht, ich wollte mit ihr Schlafen und hatte nach Kondomen verlangt. Man konnte also damit eine Schwangerschaft verhindern. Wenigstens etwas. Einen Hanyou würde ich nicht zeugen wollen. Mein Bruder war schon schlimm genug. Als ich fertig war, holte ich mir meinen Check ab, wie auch die Kondome, die sie fein in einer hübschen Tasche verpackt hatten. Ich wollte sie gar nicht zählen, aber es schienen mehre hundert zu sein. Man konnte auch übertreiben. „Das haben Sie toll gemacht!“, strahlte mich die Dame an und grinste. „Wir haben einige Jobs. Ich habe eine Liste hier. Schauen Sie sie durch mit den Spots und sagen sie mir Morgen oder heute Abend, welche Jobs Ihnen gefallen würden.“ Ich nickte und nahm einen dicken Stapel Papier entgegen. Anscheinend war ich jetzt schon beliebt nach einem Spot. Gut. So käme ich von ihr weg. Ich wanderte draußen etwas durch die Gegend und seufzte leise. Was sollte ich tun? Mit ihr schlafen um mir zu beweisen, dass da nicht mehr war? Wohl das beste, aber was würde dann sein? Ich hatte genug Geld um meinen Weg zu gehen, doch was tat sie dann? Sie wollte mit mir schlafen oder? Dann musste sie auch damit klar kommen, dass ich an keiner Beziehung interessiert war. Wie konnte das nur sein, dass ich so komisch drauf war? „Hey Kagome, schau mal der schöne Schmuck!“, hörte ich eine mir leicht bekannte Stimme rufen und sah geradeaus. Da stand Kagome… Sie sah glücklich aus und blickte in das Schaufenster. „Komm, lass uns rein.“ „Okay…“, meinte Kagome nur und folgte ihnen. Warum sah ich überhaupt hin? Ich folgte ihnen und ging hinter ihnen hinein in den Laden. Sie sahen sich komische Halsketten an. Sie hatten eine Kugel und einen Käfig darum. Als sie sie an stupsten, klingelten sie leise. „Engelsflüsterer. Ob die Glück bringen?“, fragte die eine, während Kagome eine silberne mit goldener Kugel in der Hand hatte. Sie sah wirklich erfreut aus, doch ihr Lächeln wurde schnell düster, als sie auf das Preisschild sah. Ich hatte schon mitbekommen, dass man als junger Mensch nicht viel Geld hatte. Sie hängte ihn zurück und seufzte. „Was ist los Kagome?“ „Viel zu teuer…“, murmelte sie enttäuscht und sah in ihr leeres Portmonee. „Frag doch den heißen Typen, der dich seit kurzem ständig von der Schule abholt!“ „Nein… Wir haben gestern leicht gestritten… Echt blöde Situation…“ „Magst du ihn?“, fragte die eine mit kurzen Haaren und kicherte. Schnell versteckte ich mich und beobachtete weiter. „Naja… schon irgendwie… Aber er ist ganz anders als sein Bruder…“ „Negativ?“ „Nein eher positiv… Das ist das schlimme. Ich dachte immer er ist ein echt großes Arschloch und hätte ihn gerne erwürgt, aber jetzt, wo wir aufeinander hocken, sehe ich ihn in einem anderen Licht. Er kann nett sein, hilft mir beim Lernen, beschützt mich und achtete auf mich. Er ist manchmal schon etwas komisch, aber …. Ich versteh es nicht…“ „ach Kagome. Rede mit ihm doch einfach.“ „Der ist doch an wen wie mich nicht interessiert. Schau mich an. Ich bin arm, dumm und feige.“, murrte Kagome rum und sah traurig auf das Schmuckstück. „Es ist nur eine Zweckgemeinschaft.“ „Ach rede doch nicht. Der holt dich sogar von der Schule ab. Dem ist nicht egal, was mit dir ist. Schieb doch diesen Kerl ab, den du vorher hattest. So oft hast du erzählt, er ist ein Egoist und verletzt dich ständig. Über diesen hier meckerst du nie. Du versinkst in Träumen und heute hast du gewartet in der Hoffnung, er holt dich ab.“ „Ich weiß. Sag mir das nicht.“, knurrte Kagome und rieb sich den Arm. „Ich bin einfach hin und her gerissen…“ „Ach egal. Komm wir gehen noch etwas trinken und Essen. Wir laden dich ein.“ Sie gingen und ich sah ihr noch nach. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Sie empfand etwas für mich? Ich schüttelte mich. Das wurde ja immer schlimmer. Also hatte ich es mir nicht eingebildet. Bevor ich es merkte, hatte ich schon diesen Engelsflüsterer gekauft und einpacken lassen. Außerhalb des Geschäftes starrte ich die hübsch verpackte Kette an und seufzte. Was tat ich da? Mit ihr schlafen war wohl der beste Beweis für mich, dass ich nichts für einen Menschen empfand. Ich musste nicht wie mein Vater oder meinem Bruder meinem Ende entgegen rennen. Ich würde es ihr schon zeigen. Schnell ging ich heim und warf die Schatulle auf ihr Bett, bevor ich die Geschenke abstellte. Den Check würde ich später einlösen. Leicht entnervt, ging ich duschen, das war wohl das Beste. Dabei benutzte ich wieder die Geschenke und genoss das warme Wasser, bis ich das Klacken einer Tür hörte. Sie war also daheim und in ihrem Zimmer. Dann hörte ich ein aufgeregtes Laufen. Sie rannte runter und dann wieder hoch. Was war mit ihr los? Doch ich musste nicht lange warten. Ich hatte gerade das Wasser ausgemacht und war rausgetreten. Geschickt wickelte ich mir ein Handtuch um die Hüften und begann mein langes Haar zu trocknen, als sie schon ins Bad gestürmt kam. Sie war knallrot und hielt die Kette in der Hand. „Wie? Also… warst du das?“ „Ja. Du wolltest sie doch.“, meinte ich und beobachtete sie eingehend. Sie war außer Atem und wusste nicht, was sie machen sollte. „Ich… ja… Aber woher weißt du das? Warst du im Laden oder haben die Mädchen dir das gesagt?“ „Ich war im Laden. Ich hab euch gesehen und bin euch gefolgt. Ich dachte ich störe eure Gespräche nicht.“ „Was…“, sie wurde hochrot und rannte schnell aus dem Zimmer. Was war dabei? Ich trocknete mich ab und folgte ihr nur mit Handtuch bekleidet ins Zimmer. „Kagome?“ Sie drehte sich um und hatte sich die Kette um den Hals gelegt und presste sie an sich. „Danke…“, flüsterte sie nur und schielte zur Seite. „Ach ja.“, meinte ich noch und warf die Tüte aufs Bett. „Das meintest du doch oder?“ Sie sah hinein und fischte eine Tüte Kondome raus. „Reichen die für einen Monat?“ „M…MM…Monat?“, keuchte sie und sah tiefer in die Tüte. Es waren einige und ich wusste nicht, wie der Verschleiß war. Ich setzte mich aufs Bett und blickte sie an. Wenn ich nicht aufpasste, wurde ich wieder hart, denn sie sah gerade so aus… wie konnte ich es mir erklären? Zum Anbeißen? Ich wollte sie gerade… „Sesshomaru?“ „Ja?“ „Schlaf mit mir…“, flüsterte sie heiser und zitterte. Ich drehte mich auf dem Bett und betrachtete sie. Dort saß sie. Schüchtern und atmete schnell. Fast so wie im Tagtraum. Ich packte sie und zog sie dicht an mich, bevor ich sie drängend küsste. Zögerlich öffnete sie auf mein Drängen den Mund und ließ mich mit ihrer Zunge spielen, während ihr Puls immer schneller wurde. Ich würde es mir beweisen. Ich verliebte mich nicht. So etwas gab es nicht. Danach würde ich ihr überdrüssig sein, wie jede Frau es bisher gewesen war, nach dem ich ihrem Wunsch nachgekommen war. Kapitel 8: Sehnsucht -------------------- Mein Morgen verlief recht eigenartig. Ich hatte noch gut geschlafen, aber er verschwand morgens schon zur Arbeit. Sein Körper hatte etwas Anziehendes… Dabei untertreibe ich nicht, wenn ich sage, dass ich am liebsten ihn gekostet hätte… Was war nur mit mir los? Es konnte doch nicht sein, dass ich ihn mehr mochte, als ich mir eingestand, oder? Als er dann weg war, konnte ich nicht mehr schlafen und sah noch schnell aus dem Fenster, um zu sehen, wie er mit einem Auto mit dunkel getönten Scheiben weggefahren wurde. Wenn ich Pech hatte, wäre er bald weg. Er machte Geld und kam gut an. Bestimmt hatte er nicht vor, sich weiter hier durchzuschnorren. Da war Inu Yasha natürlich anders, der würde bleiben, aber Sesshomaru nicht… Ich war mir sicher, dass er mit keiner anderen Frau geschlafen hatte, aber es verwirrte mich, dass er beinahe getürmt war. Konnte er vielleicht mit solchen Situationen nicht umgehen? Ich weiß ja, er ist eigentlich ein eiskalter Dämon, der sich nichts aus Menschen macht… Ach Sesshomaru, wenn ich dich nur verstehen könnte… Der Brunnen…. Ich will gar nicht wissen, ob er geht… Ich will es nicht wissen, denn dann wüsste ich nicht, was ich machen sollte. Zurzeit wusste ich nicht, was meine Gefühle von mir wollten und was sie verlangten. „Kagome?“ „Ja Mama, ich komme!“, meinte ich schnell und kam nach unten gelaufen. Heute klappte es mal wieder mit dem Frühstück. Zum Glück, denn ich starb vor Hunger. „Morgen.“, meinte ich lächelnd und sah zu meiner Mutter und Opa. „Morgen. Ist dein Freund schon weg?“, fragte Opa krächzend und grinste mich verwegen an. „Er ist nicht mein Freund…“, meinte ich. Erst wollte ich happig klingen, aber meine Stimme war eher enttäuscht. „Ist er arbeiten?“, fragte Mama und ich nickte. „Sei nicht niedergeschlagen.“ „Ach Mama… Ich weiß zurzeit gar nicht, was ich machen soll…“ „Sei du selbst. Das ist immer gut. Lern fleißig und der Rest wird sich schon ergeben.“ „Ja. Ich gebe ja mein Bestes!“, meinte ich und lächelte. „Wo ist eigentlich Souta?“ „Ach, das haben wir doch noch gar nicht gesagt, er kommt heute von der Klassenfahrt wieder!“ „Ah okay. Sag ihm bitte, er soll Sesshomaru nicht ärgern. Der ist nicht so der Typ fürs Spielen.“ Ich stopfte mir noch etwas in den Mund und sprang auf, bevor ich mich oben anzog, mein Schulbrot schnappte und los lief. Ich musste mit ihm unbedingt reden. Sesshomaru… Was beschäftigte ihn wohl zurzeit? Die Schule verlief ganz passabel. Was sollte ich auch anders sagen? Wir haben die Fächer durchgenommen… „Hey Kagome?“, flüsterte es neben mir. Ich sah etwas abwesend zu ihr und sah, wie sie grinste, „Denkst du an deinen Freund?“ Hochrot schüttelte ich den Kopf und versuchte mich wieder auf die Schule zu konzentrieren, doch ich dachte immer wieder daran, wie ich in seinen Armen gelegen hatte, als ich aus dem Bett stürzte. Er war für mich da… Sehnsüchtig blickte ich zur Tür. Würde er wie die letzten Male kommen und mich abholen? Bei Inu Yasha hoffte ich, er käme nicht, aber Sesshomaru sollte kommen… Warum nur? War es, weil ich mich für Inu Yashas Dummheit immer schämte? Sesshomaru war da anders, er wollte nicht, dass man ihn als etwas Minderwertiges sah, weswegen er sich immer ins Zeug legte. Als der Unterricht dann vorbei war, stand ich mit den Mädchen noch eine Zeit an der Schule, bevor ich deprimiert mit ihnen Shoppen ging. „Ach Kagome, sei nicht traurig. Du meintest doch, er müsste arbeiten… Bestimmt dauert es länger als gedacht und da du kein Handy hast, kann er dich nicht anrufen. Du brauchst unbedingt eins!“, meinten die Mädchen und gingen an einen Schmuckshop vorbei. „Kagome, schau mal!“, meinten sie zu mir und zerrten mich schon rein. Ich war nur halb bei der Sache, aber naja. Was soll‘s? „Schau die Engelsflüsterer sehen sooo kawai(=süß) aus!“, meinte die eine. Ich trat hin und sah sofort den silbernen Käfig mit der goldenen Klangkugel innen drin. Ich klingelte sie leicht und musste irgendwie an Sesshomarus Augen denken. Ob sein Herz auch so schöne Geräusche machte? Dann sah ich das Preisschild. 100 000 Yen. Viel zu viel Geld! Das hatte ich nie im Leben… Ich hängte ihn wieder hin und rieb dabei noch einmal drüber. „Viel zu teuer…“ „Frag doch deinen Freund!“ „Er ist nicht mein Freund und das ist viel zu teuer… Des Weiteren haben wir gestritten!“ „Oh? Aber du magst ihn doch oder?“ „Ja… schon, aber es ist kompliziert…“ „Wegen dem Anderen? Schieß den endlich ab. Wir haben deinen Anderen gesehen und finden den Neuen viel besser! Red mit ihm doch einfach über deine Gefühle. Du wartest auf ihn, dass er kommt und schmachtest ihm hinterher!“ „Ist ja schon gut… Lasst uns gehen…“, brummte ich und ging mit ihnen. Mir war so, als würde ich beobachtete werden, aber gerade hatte ich andere Sorgen. War Sesshomaru mir noch böse? Der Rest des Tages verlief ganz angenehm, nachdem wir noch Essen waren, aber dann wollte ich heim. Sie hatten mich noch vollgelabert, dass ich mit ihm unbedingt reden müsste. Er könnte ja auch mehr wollen… Ich fühlte mich wie eine Knallerbse. Als ich daheim war, ging ich in mein Zimmer, in der Hoffnung, dass er dort saß, aber da war niemand, außer eine Schmuckschachtel. Unsicher blickte ich mich um, bevor ich hinging und sie öffnete. Was ich dort sah, verschlug mir den Atem. Dort lag die Kette, die ich mir heute angesehen hatte! Die goldene Klangkugel mit dem silbernen verschlungenen Käfig, die ich so schön gefunden hatte… Aber wieso? Ich musste mit Sesshomaru reden! Sofort suchte ich ihn und rannte runter, doch niemand war da. Sie waren wohl Souta abholen. Sofort führte mich mein Weg wieder hoch und da hörte ich noch was im Bad. Mit Schwung riss ich die Tür auf und starrte ihn an. Es machte mich kirre, wie seine nasse Männerbrust sich präsentierte und seine Muskeln unter der Haut bewegten, als er sich die Haare trocknete. „Hast du die gekauft?“ „Ja.“ „Woher weißt du das? Haben es dir die Mädchen gesagt, oder warst du im Laden?“ „Ich war im Laden, wollte euch aber nicht unterbrechen.“ Das war zu viel. Schnell rannte ich raus und sprang aufs Bett. Ich machte mir die Kette um und drückte sie mir ans Herz. Wieso tat er nur so etwas Liebevolles für mich? Welchen Nutzen hatte er, oder war es nur eine liebe Aktion gewesen? Rot wie ich war, streichelte ich die Klangkugel, als Sesshomaru eintrat. Er trug nur dieses verflucht kurze Handtuch, was mir den Atem verschlug. Das konnte nicht wahr sein. Das war viel zu heiß. Ich wurde von diesem Anblick schon feucht und schluckte, als er sich zu mir aufs Bett setzte, nachdem er mir massig Kondome präsentiert hatte. Er hatte wirklich welche besorgt… bedeutete ich ihm doch etwas? Als er dann da saß, wusste ich nicht was ich sagen sollte und tat etwas, was vielleicht unüberlegt war. „Schlaf mit mir…“, diese drei Worte sprach ich unbedacht aus. Doch die Ruhe blieb kurz. Er zog mich an sich und küsste mich drängend. Seine Lippen trafen meine und seine Haut reizte meine, während er seine Zunge gegen meine Lippen presste. Dieser Kuss wäre diesmal viel schöner, als der Fakekuss im Café… Ich öffnete die Lippen und ließ seine Zunge ein. Es tat so gut, wie er meine Zunge mit seiner zärtlich streichelte und mich immer enger an seine nackte Brust zog. Ich keuchte in den Kuss hinein und traute mich langsam mit seiner zu spielen. Sein nasses Haar umschlang mich. Es war leicht kalt, aber seine Brust war warm und dieser Kuss war so erregend, dass es mir egal war. Ich schloss die Arme um seien Nacken und zog ihn sogar noch enger an mich. Ich wollte mehr. Viel mehr. Egal wie dumm meine Worte gewesen waren, ich bereute sie nicht. Noch nicht. Auch wenn ich nie sein Herz haben könnte, so konnte ich ihm vielleicht so nahe sein. Und wer weiß… vielleicht empfand er etwas für mich… auch wenn es nicht heute oder morgen sein würde… Ich sog seinen Geruch weiter ein, während er immer stürmischer wurde und seine Hände langsam über meine Kleidung streichelten. Es waren leichte Berührungen, aber sie machten mich verrückt. Es drehte sich alles und ich spürte es zwischen meinen Beinen kribbeln. Ich wusste, dass erste Mal würde wehtun, aber er war bestimmt erfahrener und würde… Ja… wie würde er sein? Würde er auf mich Rücksicht nehmen? Ich schluckte leicht und drückte meine Brust gegen seine, während ich seine Hand spürte, wie sie unter mein Oberteil schlüpfte. Seine Haut war wie Seide, die meinen nackten Bauch entlangstrich. Er spürte bestimmt, dass ich ständig in seinen Mund keuchte, doch ich wollte mich nicht lösen und diesen Zauber so unterbrechen. Diese Wellen der Lust schlugen über mich immer wieder zusammen und brachten mich in tiefere Ebenen. Seine Hände wanderten höher und höher. Ich wurde unsicher, doch sein Kuss wurde nur stärker. Es dauerte nicht lange, da fühlte ich schon das Bett im Rücken. Er löste den Kuss und ich sah ihn keuchend an. Mein Herz hämmerte und meine Augen folgten jeder kleinsten Bewegung, die er machte. „Sesshomaru…“, keuchte ich leise und sah nur, wie er sich über meinen Bauch beugte und ihn küsste. „Mhmmm…“, stöhnte ich und spürte seine Zunge, wie sie immer wieder um meinen Bauchnabel strich. Ich bog meinen Rücken durch und somit meinem Bauch ihm entgegen, den er sofort mit seinen Händen umschlang und festhielt. Seine Zunge liebkoste meinen Bauch immer weiter und wanderte langsam nach oben. Ich war knallrot, aber es fühlte sich so gut an, auch wenn ich es am liebsten nicht sehen wollte. Immer weiter schob er mein Oberteil hoch, bis mein BH zu sehen war. Ich schielte zu ihm. Er hatte bestimmt noch keinen BH gesehen gehabt… Sesshomaru beugte sich aber dann einfach über den Stoff und nahm einen meiner harten Nippel durch den Stoff hindurch in den Mund und sog daran. Ich stöhnte abermals, während er mit der anderen Hand meinen anderen Nippel massierte. Es tat so gut… Diese Geräusche, die ich machte, waren mir so peinlich und ich legte die Hände auf mein Gesicht, doch es hielt nicht lange. Ich spürte wie sich seine Lippen von mir lösten. Er kniete sich zwischen meine Beine… Ich fühlte, wie seine nackten Beine meine berührten und schluckte. Ich wollte nicht hinsehen… Dann aber fühlte ich Hände auf meinen. Jemand küsste sie und hob sie von meinem Gesicht. Ich starrte knallrot wie eine Kirsche zu Sesshomaru hoch, welcher mich eingehend beobachtete. „Willst du mich nicht sehen?“ „Ich… nein… so war das nicht gemeint… Nur… Ich schäm mich.“ „Wofür?“, fragte er und schien mir leicht irritiert. Ich sah zur Seite und schielte dann wieder rot zu ihm. „Ich bin nicht so hübsch… und toll gebaut bin ich auch nicht…“, murmelte ich verlegen und schluckte. Es stimmte ja. Er war so schön und ich war so hässlich. „Damit dir das gesagt ist, ich schlafe mit keinen hässlichen Geschöpfen!“ Das reichte, damit ich ihn wieder ansah. Er fand mich also schön? Das aus seinem Mund? Er hatte es anders formuliert, aber es hieß ganz klar, dass er mich nicht hässlich fand. Ich starrte ihn mit offenem Mund an und blickte tief in seine goldenen Augen, die mir immer näher kamen. Als er kurz über meinen Lippen war, beugte ich mich vor und küsste ihn einfach. Sein Griff um meine Hände wurde etwas fester, bevor er sie ins Kissen presste und meinen Kuss leidenschaftlich erwiderte. Also war er auch zu so etwas fähig. Als nächstes fühlte ich seine Lenden auf meiner Hüfte. Er war hart… So nannte man das oder? Ich war recht unerfahren noch… Ich küsste ihn weiter und keuchte, während er sich leicht an mir rieb. Er wäre bestimmt zu groß für mich, aber ich wollte ihm vertrauen… wollte in seiner Finsternis versinken… „Sesshomaru…“, keuchte ich zwischen den Kuss und spürte die Leere in mir, als er sich von meinen Lippen löste. „Was ist denn Kagome?“ „Ich… also… das ist mein erstes Mal… Kannst du… ich…“, stotterte ich nur und versuchte seinem forschenden Blick auszuweichen, doch er ließ es nicht zu. „Ich bin nicht dumm.“, murrte er leicht und küsste meinen Hals. Ich schluckte. Dieses Mal war er so sanft. Anscheinend verstand er es. Er würde mir nicht wehtun. Wahrscheinlich wäre ich danach von seinen Berührungen abhängig, aber das wollte ich ja jetzt schon sein. Seine Küsse verführten meinen Körper zum Zittern. Er küsste meinen Hals und seine Hand wanderte. Was sollte ich nur tun? Sie ging tiefer und tiefer. War es schlimm, dass ich nicht rasiert war? Aber das war in der Vergangenheit keine Frau oder doch? Ich würde es gleich wissen, aber es würde ihn hoffentlich nicht abhalten. Seine Hand landete auf einmal auf meinen Oberschenkel. Ich keuchte. Ich war so froh, dass gerade keiner da war. Die Hand wanderte höher und höher, bis sie durch das Höschen hindurch meine intimste Stelle berührte. „Ohh… mhm…“, keuchte ich und drückte mich gegen seine Hand, die mich immer wieder streichelte und neckte. Es tat so gut. Ich wollte es so sehr… „Bitte…“ Ich flehte ihn schon an, doch er streichelte mich nur und trieb mich in ungeahnte Gefilde. Er würde langsam machen, das wusste ich schon jetzt, aber ich wollte nicht mehr warten, egal wie sehr es wehtat… „Du bist so feucht…“ Ich wurde rot und schielte zur Seite. Er war ja daran schuld, dass ich feucht war, wieso musste er es mir noch unbedingt sagen? Aber auch er war hart und das wegen mir, was mich ein wenig Stolz machte und mir Selbstvertrauen gab… Mit einer Hand hielt er leider noch meine zwei Hände fest, aber ich wollte ihn so gerne berühren, dass ich liebestoll seufzte. Seine Hand massierte unaufhörlich, während er meinen Hals und meinen Ausschnitt mit Küssen übersäte. Das konnte nicht wahr sein. Ich verfiel ihm mit Haut und Haar. Als er mir dann wieder in die Augen blickte, erkannte ich etwas merkwürdig Weiches in ihnen. Es irritierte mich leicht, doch ich wollte nur noch seine Augen sehen. Sie waren so schön… Ich leckte mir sacht über die Lippen und sog meine Unterlippe ein, um darauf rumzukauen, während er mich einfach weiter streichelte und beobachtete, wie ich das Gestöhne unterdrücken wollte. Es machte ihm sehr wahrscheinlich Spaß mir dabei zu zusehen, da ich so kläglich versagte und immer lauter wurde. „Bitte… Küss mich…“, flüsterte ich stöhnend und sah ihn bittend an. Er nickte nur leicht und küsste mich wieder, bevor ich spürte, wie sein Finger zwischen Höschen und Haut wanderte. Ich keuchte laut in seinen Mund und zitterte. Sein Finger streichelte meine Scharm und drückte sie immer weiter auseinander… Das war viel zu schön um wahr zu sein. Ich wollte ihn. Jetzt! Sein Finger und alles andere… „KAGOME~ IST Inu Yasha da?“, hörte ich eine Stimme rufen. Ich erschrak fürchterlich und auch Sesshomaru löste sich schnell von mir, sodass er wieder auf dem Bett saß und ich schnell meine Kleidung zurechtrücken konnte. Souta kam hinein geplatzt und starrte uns einfach an: „oh… wer ist das?“ „RAUS! VERSCHWINDE SOUTA!“, schrie ich fuchsteufelswild und warf ein Kissen nach ihm. „Au! Alter, zick nicht immer so rum!“, fluchte er und rannte raus. Die Tür ließ er offen, was mich echt nervte. Ich ließ mein Gesicht voller Scharm in meinen Händen verschwinden. Ich wollte heulen. Als es klackte, blickte ich dann schnell auf. „Sesshomaru?“, fragte ich, doch er war weg… Bestimmt zog er sich an oder? Wer weiß, ob er es jetzt bereute und gar nicht mehr mit mir schlafen wollte… Wir hatten aus einem Impuls ohne Nachdenken gehandelt… Langsam stand ich auf und versuchte halt zu finden. Ich spürte seine Hände immer noch an mir und wurde rot. Wieso musste Souta gerade jetzt reinplatzen? Ich hasste ihn dafür… Vorsichtig ging ich zum Bad und schlich hinein. Hinter mir schloss ich die Tür und betrachtete ihn, wie er sich anzog. Er sah so heiß aus… Und ich konnte unter dem Stoff seiner Hose erkennen, dass er immer noch hart war. „Sesshomaru…“ „Ja?“, fragte er leicht abgekühlt. Ich glaube er war auch sauer… Die Situation war reichlich schief gegangen, wo ich das erste Mal so etwas Sanftes in seinen Augen gesehen hatte. Wieso musste es auch nur so schief gehen? Ich ging vorsichtig zu ihm hin und wollte ihn berühren, doch er wich mir aus und drehte sich um. Sein Blick war wieder eingefroren und beobachtete mich, als wäre ich nur ein Stück Dreck. „Es war ein Fehler.“, meinte er noch, bevor er an mir vorbei aus dem Bad ging. Ich wollte ihm nach, doch ich hörte nur noch, wie er Bescheid gab, dass er noch etwas zu erledigen hätte. Dann war er weg und ich alleine. Ich setzte mich aufs Bett und seufzte. Ich hatte die Tür zu geschlagen und umfasste noch einmal die Kette, die ich sanft klingen ließ. Egal wie still er war und kalt, hatte ich es geschafft ihn zu bewegen, sodass er wunderschöne Klänge von sich gab. Sein Blick war so anders gewesen währenddessen, dass ich mich hatte fallen lassen… Warum musste Souta gerade jetzt kommen? Würde ich noch einmal solch eine Chance bekommen, oder würde sie mir verwehrt bleiben? Lieben würde er nicht wollen, aber wie stand es um seine Gedanken? Konnte er es vielleicht doch? Aber auch ich müsste Kompromisse eingehen und es würde länger dauern, als bei Inu Yasha. Sesshomaru stellte sich besser an als Inu Yasha, aber die Gefühlsebene war  bei ihm etwas Anderes. Ich könnte wetten, dass er diese Kette unbewusst gekauft hatte und es nur runterspielen wollte. Bewusst hätte er so etwas nicht getan, denn er wollte doch keinen Menschen wie mich als Frau. Er hatte mich indirekt auch noch schön genannt, obwohl er beim Set bestimmt hübschere Frauen traf. Wie konnte ich ihn nur einschätzen und jetzt rannte er schon wieder weg. Ob er bemerkte, dass er vor seinen Gefühlen flüchtete? Der starke Sesshomaru hatte also eine Schwäche. Seine Gefühle. Sehnsüchtig strich ich mir mein Haar zurück und versuchte mir alles im Vordergrund zu belassen. Diese Nacht kam er bestimmt nicht mehr zurück. Für ihn war es wohl in Ordnung gewesen, da keiner da war, aber jetzt wurden wir entdeckt von einem Kind. Ich hoffte nur Souta erzählte nichts weiter… Wenigstens könnte ich sagen, dass für genug Verhütung gesorgt war… Bestimmt stammten die von seinem letzten Job… Ob er jetzt zu einer anderen Frau ging? Ich vermisste ihn und war sauer auf mich selbst. Alles hatte so schön gepasst und dann diese Störung. Sesshomaru war bloß gestellt und jetzt wusste einer, dass er etwas empfand. Normal hätte er merken müssen, dass jemand kommt, aber er war total abgedriftet. Ich hatte es gefühlt bei seinen Küssen, die sich immer mehr verändert hatten… Nur eine weitere Frage war, was mit Inu Yasha war. Ich war mir nicht sicher und hatte einfach zugesagt, obwohl ich mehr darüber nachdenken müsste und sollte. Diese Einsamkeit ging nicht zu vertreiben und ich schloss fest die Augen. Ich wollte mit ihm darüber reden. Er sollte nicht alleine darüber nachdenken. Es war doch egal was wir waren. Zumindest hier war es so. Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen, während ich mein Gesicht im Kissen vergrub. Sesshomaru, bitte komm schnell zurück… Bitte. Ich flehte so sehr und hoffte ihn wieder zu sehen, doch ich war mir nicht sicher, ob es ein nächstes Mal dieses mal gab, da wir es zu weit getrieben hatten. Es war zu impulsiv gewesen für ihn und jetzt hatte ich ihn vertrieben, wo er sein Vergehen bemerkt hatte. Ich war so dumm…dumm…dumm… Ich hasste mich dafür und war mir nicht sicher, was er jetzt tun würde…  Kapitel 9: Gefühle ------------------ Was hatte mich da nur geritten? Wie konnte ich? Ich hatte mit diesem Menschenweib beinahe geschlafen, aber warum? Eigentlich hatte ich mir doch beweisen wollen, dass ich sie nicht wollte… Mit ihr zu schlafen ging auf verschiedene Weisen, aber diese war falsch. Ich war sofort hart gewesen und ich war - sanft… Wieso? Mein Kopf hatte gehämmert und meine Sinne waren so sehr betäubt gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, wie dieser Junge aufgekreuzt war. Und jetzt? Ja, was war jetzt? Endlich sah ich mich einmal um. Ich war getürmt. Geflohen. Wunderbar, das machte es ja noch besser. Ich würde nicht mit eingezogenem Schwanz heute zurückkommen. Nein! Das wäre auch zu schön… Ich sah mich noch etwas mehr um. Das war schlecht. Irgendwo war ich hingegangen, aber diese Gegend kannte ich nicht. Ich fischte nach meinem Handy und sah es kurz an, bevor mir die Visitenkarte einfiel. Schnell holte ich sie hervor und wählte die Nummer. „Hi, wer spricht da?“, fragte eine weibliche Stimme. Gut sie war es. „Sesshomaru.“, meinte ich kurz abgehackt und lauschte dem Atmen der anderen Person. „nicht so gut gelaufen, was? Sollen wir etwas um die Häuser ziehen?“ „Wäre gut.“, meinte ich nur. Wieso tat ich das? „Wo bist du denn, Hübscher?“ „…“, was sollte ich sagen? „Ahh, du hast dich verlaufen. Gut. Erklär mir einfach, was du siehst und dann find ich dich schon!“ Daraufhin erklärte ich ihr die Gegend und hörte nur ein „Check“ als Antwort. Sie sagte mir, dass ich mich bei dem einen Geschäft auf die Bank setzten und auf ihr Erscheinen warten sollte. Wunderbar. Anscheinend machte ich schon wieder Dummheiten. Normal klärte ich doch alles alleine, aber jetzt rief ich eine Frau an um ihr vielleicht meine Seele auszuschütten? Das konnte doch nicht wahr sein! Nun hatte ich es mir eingebrockt. Ich würde abwarten und sehen, was der Abend noch so für mich brachte. Überraschender Weise hatte sie nicht mal wirklich lang gebraucht. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, sah ich nach hinten zu ihr und schluckte kurz. Die hatte sich noch mehr aufgetakelt, als sie vorhin schon gewesen war. Dieser Ausschnitt war sehr tief. Ob sie wirklich vorhatte, mich zu verführen, wo es mit Kagome nicht funktioniert hatte? „Na, Süßer? Dann wollen wir mal. Ich kenn eine gute Sushi Bar, in der wir uns in Ruhe unterhalten können.“, flötete sie nur und zog mich am Arm hinter sich her. Normal hätte ich sie abgewiesen, aber gerade fühlte ich mich kraftloser als sonst und ließ mich von ihr führen. Der Sushi Laden war wirklich klein, aber sehr elegant. Jeder hatte seine Ecke und schien dort unbehelligt seine Gespräche führen zu können. Sie zog mich auch schnell zu einem kleinen Tischchen in einer Nische. Der Tisch war rot und die Ledereckbank war auch rot. Die Wand schien mit roten Samt bekleidet zu sein, was mir ein merkwürdiges Gefühl gab. Schnell setzte ich mich und spürte, wie sie sich neben mich setzte und ohne Genieren ihre Hand auf meinen Oberschenkel legte. Diese Frau legte es wirklich drauf an. Ich blickte sie etwas kalt an und schob ihre Hand auf den Tisch, was ihr ein verzücktes Schmollen entriss. „Verstehe schon. Du willst erstmal reden, aber ich gebe nicht auf.“ „Und ich bin nicht leicht zu haben.“ „Gut. Lass uns bestellen und dann erzählst du mir, was gelaufen ist. Du wirst mir ja hoffentlich nicht sagen, dass sie dir einen Korb gegeben hat oder?“ Ich knurrte leise und ignorierte sie, bis wir Sushi und Sake bestellt hatten. Dieser Abend konnte noch heiter werden, aber vielleicht wäre diese Frau mir von Nutzen, damit ich endlich in Erfahrung brachte, was diese Welt mit mir anstellte. Schlimm fand ich nur, dass sie ständig Annäherungsversuche bei mir machte. Gerade war ich einfach nicht in der Stimmung dazu und war es auch nicht gewohnt, dass Frauen etwas von mir wollten, da ich normal sie eher in Angst versetzte. „So Süßer, was ist denn passiert?“ „Ich heiße Sesshomaru… Was passiert ist? Hm. Wir hatten beinahe mit einander geschlafen.“ „Oho? Beinahe? Was ist passiert? Hat sie es sich anders überlegt und wie habt ihr das abgeklärt?“ „Du bist neugierig. Sie hat gesagt: ‚Schlaf mit mir.‘ Dann bin ich über sie hergestürzt.“, sagte ich so beiläufig, wie es nur ging, auch wenn sie mir ein freches Grinsen zu warf und nur den Kopf schüttelte. „Wow. Du stehst auf unschuldige Frauen. Klar, dass du auf meine Anmachen nicht reagierst, wenn dir Engelchen lieber sind als ein Succubus.“ „Ach?“, fragte ich und starrte sie an. Mir war sie schon komisch vorgekommen, aber dass ich genau an einen Succubus geriet, war schon sehr bedenklich. „Du bist doch auch ein Dämon. Hier gabeln wir normal unsere sogenannten Opfer auf und bringen sie her. Man ist ungestört und jedem ist es egal, was man mit dem Menschen macht. Du kommst nicht aus dieser Zeit oder? Du riechst ganz anders. Aber warum hast du das Mädchen am Ende nicht genommen?“ „Ihr Bruder oder was es war kam rein… Da hab ich gemerkt, dass ich zu weit gegangen bin.“ „Du meinst, du warst wieder wie am Set. Ausgewechselt und nicht mehr der Kontrollfreak?“ „Ja. Des Weiteren komm ich aus der Vergangenheit, nur mein dummer Bruder hat wohl auf der anderen Seite das Tor geschrottet, wodurch ich hier gestrandet und auf sie angewiesen bin.“ Sie kicherte neben mir und starrte mich komisch an. Succubi waren gefährlich. Sie lebten nur für den Sex und bekamen meist ihre Opfer ins Bett. „Du magst deinen Bruder nicht, hab ich recht?“ „Er ist ein Hanyou.“, sagte ich verächtlich und trank ein Schälchen Sake. „Ach ich verstehe. Da drückt der Schuh. Dein Vater hatte also was mit einer Sterblichen und du willst seinen Fehler nicht wiederholen.“, meinte sie grinsend und hielt mir ein Stück Sushi an den Mund, dass ich dann doch annahm und kaute. „Er ist damals gestorben, weil er sie und meinen kleinen Halbbruder schützen wollte.“ „Oh je. Menschen sind halt zerbrechlich. Das ist das Problem. Auch noch sterblich. Hattest du vorher schon eine Beziehung?“ „Nein. Ich will einfach stärker werden. Sowas kam mir nie in den Sinn.“ „Aber in dieser Zeit gibt es keine Kämpfe und das ist dein Problem? Du kannst nachdenken über anderen Kram, der dich vorher nicht interessiert hat. Ich lebe ja auch schon sehr lange und man muss sagen, dass die Menschen in den Tag hineinleben. Es gibt Katastrophen und auch mal Kriege, aber heute ist das nicht mehr so weitreichend. Viel zu lange ist der letzte Krieg her, wo man mal mitmischen konnte. Da fielen ein paar mehr Tote auch nicht auf, doch jetzt? Wir leben von der Hand in den Mund. Entführungen sind ein no go. Wir müssen schauen, dass die Menschen es vergessen und am nächsten Tag alles wieder gut ist.“ Ich überlegte. Also gab es hier keine wirklich großen Sorgen. Dämonen schienen im Hintergrund zu sein und sich vor der Öffentlichkeit verbargen. „Wieso herrscht ihr nicht über die Menschen?“ „Wieso? Du. Auf der Welt sind über 7 Milliarden von denen und sie haben Waffen, gegen die wir nicht mehr ankommen. Es wäre lebensmüde. Viele Dämonen haben sich auch mit Menschen gemischt, dass es nicht mehr viele von uns gibt, also wäre es dumm. Die ganz starken Dämonen verschwanden irgendwann und ich kann dir nicht sagen wohin. Aber hör auf vom Thema abzulenken. Es geht um dein Mädchen. Warum läufst du weg, wenn der Bruder reinkommt? Kann dir doch egal sein. Sie ist ein Mensch, aber sie wollte freiwillig mit dir schlafen.“ „Hm…“, meinte ich nur und aß lieber, als weiter zu reden, was sie aber wohl störte, denn sie drückte meinen Oberschenkel und sah mich böse an. „Sesshomaru. Das kann doch nicht wahr sein. Du willst sie ficken und dann schämst du dich, weil euch einer sieht? Du bist nicht gerade der Typ, der sich schämen muss und Gefühle bringen dich nicht um. Dann bring sie doch einfach um, wenn du nicht klarkommst. Aus.“ „Ich bringe sie nicht um…“, knurrte ich und trank noch einen auf den Durst. „Wow. Du musst dich entscheiden. Du lebst bei ihr und kriegst einen Ständer, wenn du an sie denkst. Was glaubst du eigentlich, wie lange das gut geht?“, meinte sie wieder und aß weiter, während sie meinen Oberschenkel massierte. Ich blickte hinab, doch es tat sich nichts. Bekam ich wirklich nur bei Kagome einen Ständer, obwohl diese Frau viel heißer als sie war? „Du hast von Gefühlen geredet. Sowas haben wir Dämonen doch gar nicht.“ „Soll ich lachen? Gefühle gibt es. Es ist nur die Frage, wie wir damit umgehen sollen. Ich hatte auch mal einen echt schnuckeligen Mann. Er ist mir verfallen. Wirklich süß. Der Arme wollte sich das Leben nehmen und schenkte es mir, doch ich konnte es einfach nicht. Leider ging es nicht so gut aus, denn Menschen sind sterblich und er war sehr labil. Wahrscheinlich hätte ich ihm einfach sein Leben nehmen sollen… Aber ich hab es an mich heran gelassen. Menschen machen einen schwach, doch es kann auch sehr schön sein. Dieses Gefühl, wenn man nicht mehr alleine ist und jemanden immer an seiner Seite hat.“ Ich dachte nach. Stimmte es, dass ich mich nicht alleine fühlte? Wieso sollte ich das überhaupt? Ich brauchte niemanden oder? In ihrem Bett war es warm gewesen und ich hatte ihre Nähe gesucht... „Meinst du, dass ich nur sie mag, weil ich bei ihr lebe?“ „Würde ich nicht sagen.“, murrte sie und streichelte über meine Lenden. Ich knurrte leise und sah, wie sie traurig seufzte. „Sonst würdest du bei mir auch hart werden. Welch eine Schande. Mit dir zu schlafen wäre bestimmt eine Wonne gewesen. Du nimmst einen bestimmt hart ran, oder?“ Ich erstarrte und rückte etwas ab, bevor ich weiter aß. Mir war nicht klar, was ich als nächstes machen sollte. „Was rätst du mir?“ „Naja. Entscheide dich, aber wenn du sie wieder ficken willst, solltest du das nicht in ihren eigenen vier Wänden tun. Es gibt extra Motels oder du nimmst euch eine eigene Wohnung nur für eure Spielerein. Worauf stehst du so beim Sex?“ Ich starrte sie ungläubig an. „Wie meinst du das?“ „Du hattest schon Sex oder?“ „Ja. Ich habe mich schon ein paar Mal mit annehmbaren Weibchen gepaart.“, meinte ich kalt und sah sie leicht irritiert an, als sie mich so schockiert anblickte. „Wow. Dann war ja gut, dass ihr keinen Sex hattet.“, meinte sie entgeistert und schlug sich die Hand vor den Kopf, als hätte ich etwas schlimmes verbrochen. „Versteh das nicht falsch, ich weiß, wie man eine Frau verwöhnt.“, murrte ich und dachte darüber nach, vielleicht meine Wortwahl etwas umzudisponieren. „Ach? Aber es gibt verschiedene Stellungen und Einstellungen. Bei dir könnte ich mir S&M gut vorstellen.“ „Was ist das?“ „Ganz einfach, du fesselst sie, peitschst sie aus und quälst sie mit Spielzeugen.“ „Das würde Kagome nicht gefallen.“, meinte ich nur und blickte zur Seite. „Oho. Kagome heißt die Dame. Du denkst ja schon wieder an sie. Wo ist der Egomane?“ „Leck mich.“ „Gerne. Hier und jetzt?“, fragte sie und wollte sich über mich beugen, doch ich drückte sie nur angewidert weg von mir, bevor ich verächtlich schnaubte. „Das war nicht so gemeint. Sie ist eher unschuldig.“, flüsterte ich leicht heiser. „Das hab ich schon verstanden, aber die unschuldigen sind oft die richtig dreckigen Mädchen. Glaub es mir. Sie schämen sich für ihre Lust und fühlen sich gut, wenn man sie fesselt und ihnen das Gefühl gibt, dass sie sich einem nur ergeben und gar nichts dafür können.“ „Red keinen Stuss.“ „Oh. Naja, wenn du es dir anders überlegst, besorg ich dir Kleinigkeiten. Mein Blut gerät richtig in Wallung, wenn ich mir vorstelle, wie du einen mit Ledermanschetten ankettest und einen mit Federn streichelst, bis man um Gnade fleht.“, leckte sie sich mit der Zunge über den Mund und strich über ihre harten Nippel, die man unter dem Kleid sah. Das klang schon reizvoll, wenn ich mir Kagome gefesselt vorstellte, wie sie wieder um etwas flehte. „Oh. Du wirst hart. Es gefällt dir also. Du bist halt jemand, der gerne die Zügel in die Hand nimmt. Sie ist jung, probier dich aus. Wie wäre es, wenn ich dir etwas vorbereite. Eine Wohnung hier oben. Du kannst frei über ihn verfügen und hier könnt ihr auch spielen. Es interessiert keinen, wen du mitbringst und es wird keiner stören, egal wie laut sie schreit.“ Ich knurrte wieder unterbewusst und hörte sie nur lachen. „Du magst sie wirklich sehr. Zu beneiden. Aber versuch‘s doch einmal. Verlieren kannst du nicht.“, meinte sie und aß das letzte Bisschen auf, bevor sie mich hochführte in ihre Wohnung. „Das ist meine Wohnung. Wir Dämonen leben hier unter einem Dach. Es ist angenehm sich nicht verstecken zu müssen.“, meinte sie herzlich und führte mich rum. Die Wohnung war groß geschnitten und hatte ein knalliges Rot. Es hatte schon etwas, wenn man auf diese Farbe stand. Vorsichtig ging ich zu dem gelben Sofa und ließ mich drauffallen. Sehr entspannend. „Bleib heute Nacht doch hier und ich erzähl dir etwas über Stellungen und Sex. Auch wenn du sie nicht heiraten willst, kannst du Spaß mit ihr haben.“, flüsterte sie mir ins Ohr, bevor ich hörte, wie sie sich auszog. Diese Frau… Ich sah zu ihr und erkannte, dass sie noch ein kurzes fast durchsichtiges Höschen trug und in beiden Nippeln Metall war, das mit jedem ihrer Schritte hin und her baumelte. So wie sie war, ließ sie sich neben mir auf das Sofa fallen und stellte den riesigen Bildschirm an, auf dem ein heißer Sexfilm mit ihr lief. „Schau, es gibt da ein paar Stellungen und Tricks, die ich dir gerne zeigen würde. Du kannst mich auch für Versuche nutzen. Frauen haben ihre Lieblinge, aber auch die Männer und glaub mir, da gibt es einiges heißes, was sie gerne ausprobieren wollen. Im Augenblick ist auch in, es in der Öffentlichkeit zu machen. Dein Mädchen ist anständig und würde gerne in ihrer Schule mit dir Ficken. Diese Angst, entdeckt zu werden, macht ein Mädchen richtig heiß, wenn du sie genug verführst. Sie wird überall mit dir Ficken, wenn du sie entjungfert hast. Du musst sie halt nur dressieren.“ „Dressieren?“ „Ja. Sie muss immer an dich denken und bereit sein.“ „Krank.“ „Von wegen. Sex kann Stress abbauen.“ „Du saugst deinen Opfern die Seele aus.“ „Na und? Baut auch Stress ab bei denen. Die müssen sich keine Sorgen mehr machen.“, grinste sie und kletterte auf meinen Schoß. „Geh von mir runter.“, knurrte ich und starrte sie angewidert an. „Ach Sesshomaru, sei doch nicht so steif. Bzw. so schlaff!“, murrte sie und setzte sich fester auf meine Hüften. Wieso machte sie mich nicht scharf, aber ein schwacher Mensch? Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, doch sie erzählte mir immer mehr und zeigte mir mehr, bis es mir reichte und ich sie vom Schoß warf. „Das reicht.“ „Warte. Ich zeig dir noch unsere freie Wohnung.“, meinte sie glucksend und zog mich hinter sich her auf den Flur. Wir gingen an ein paar Dämonen vorbei, die sich zu ihr umdrehten und mich eingehend ansahen. Ich fauchte und jeder wich. Wenigstens waren diese Dämonen nicht aufmüpfig. Sie zeigte mir in einem höheren Geschoss eine Wohnung, die elegant in weiß gestrichen war mit goldenen Verzierungen. „Kannst du farblich umändern, aber dachte das gefällt dir, da du ja auf Unschuldslämmer stehst.“, kicherte sie und führte mich herum. Diese Wohnung war wirklich groß. „Kosten?“ „Keine in dem Sinne. Jeder gibt etwas dazu, aber sonst? Nicht wirklich. Einige Großkonzerne gibt es mit Dämonen ganz oben, die diese Häuser leiten. Oft gibt es eine Provision von den Jobs an die.“, meinte sie noch und zeigte mir erst das Schlafzimmer. Es sah bequem aus und das Bett war größer als bei Kagome, was bestimmt von großem Nutzen sein würde. Zu Letzt zeigte sie mir dann einen anderen Raum. Er schien eine halbe Folterkammer zu sein. „Heiß oder? Für Spielchen jeglicher Art. Musst du dir etwas gestalten, aber Böden und Wände sind abwaschbar, falls du dir wen holst, denn du umbringen willst. Wie gesagt, unser Haus ist schalldicht und nichts dringt nach außen.“ „Verstehe.“, meinte ich nur und sah mir diesen Blutroten Raum an, der schon beinahe steril wirkte. Auf dem Bett war ein Laken aus Leder oder was war das für ein Material? „Das ist Latex. Kann man super abwaschen.“, kicherte sie und streichelte etwas über meinen Rücken, bevor sie mir die leeren Schubladen zeigte. „Leider ist noch nichts drin nur das Bett, aber du kannst Wünsche äußern. Ich zeig dir ein paar heißere Läden, wo es Spielzeug gibt. Glaub mir, sie wird es lieben. Stell dir vor, wie sie in einer Hängeschaukel gefesselt ist und du im Stehen sie rammeln kannst. Es kann angenehm sein, wenn du ihr Gewicht nicht halten musst. Du kannst einstellen, wie sie da hängt und du musst sie auch befreien. Dann wirkt sie bestimmt noch unschuldiger, oder? Gefesselt liegt sie vor dir und muss hoffen, dass du gütig bist!“ „Du stehst darauf oder?“ „Ohhh, ja. Sehr. Ich mag es, wenn mich ein Mann dominiert. Aber hey. Lass uns noch einen trinken und den Abend ausspannen. Deine Wohnung kannst du beziehen und dann gehen wir mal ordentlich shoppen.“, verlautete sie mit einem liebestollen Grinsen im Gesicht. „Gut.“, meinte ich nur und sah sie interessiert an. Ein Succubus der mir etwas über Gefühle erzählte. Dämonen hatten sich wirklich geändert, aber was sollte ich tun? Eine eigene Wohnung hätte ich jetzt, aber was war mit Kagome? Sollte ich mit ihr Spaß haben? „Ach ja. Du bist ja aus der alten Schule. Heute ist es einem Mann egal bei der Heirat, ob die Frau noch Jungfrau ist. Also kannst du sie einfach ficken ohne das da Probleme entstehen.“, grinste sie und brachte mich wieder in ihre Wohnung, wo wir einen nach dem anderen tranken und sie mir das Internet zeigte. Es schockierte mich wirklich, was es dort alles gab. Es zeigte mir, dass ich so etwas wie einen Laptop unbedingt brauchte. Irgendwann war ich eingeschlafen und wachte auf dem Bett in ihren Spielzimmer auf. Es ging mir gut, aber ich war mir nicht sicher, was wir gestern noch so getrieben hatten. Ich blickte neben mich, wo sie lag und noch leicht schlief. Als sie wach wurde, sah sie mich erregt an und schnurrte. „Morgen Sweety! Schon Sehnsucht nach deinem Mädchen?“ „Kann dir egal sein.“ „Schon. Dann solltest du aber langsam gehen. Es ist Samstag und sie wird auf dich warten.“, meinte sie und drückte mir noch einen Kuss auf den Hals, welchen ich mit einer Handbewegung abtat. Ich stand auf und zog mich wieder ordentlich an. Die Visitenkarte steckte ich ein und ging. Es war schon komisch, dass nur bei Kagome sich etwas bei mir regte… Gefühle… Pah. Als ich ankam, sah ich sie an und warf meine Jacke auf den Stuhl. Dort lag sie im Bett und schien nicht gut geschlafen zu haben. Sie hatte blaue Augenränder. Ich setzte mich zu ihr und strich einmal über ihren Kopf. „Sesshomaru?“, fragte sie leise und sah mich an. Ich erwiderte ihren Blick. Was sollte ich schon sagen? „Wo warst du?“, hörte ich sie leise flüstern und schluckte, da ich einen kalten Unterton vernahm. „Geht dich nichts an.“, meinte ich kalt und sah, wie sie gekränkt zur Seite blickte. Ich seufzte und kratzte mich kurz am Hals. „Unterwegs, ich musste nachdenken. Ich hab auch eine Wohnung gefunden.“ Sie blickte mich schockiert an. Aber wieso? War ihr nicht klar, dass dieses Bett für uns beide sowieso schon zu klein war? Kapitel 10: Missverständnisse ----------------------------- Dieses Mal hatte ich mich in den Schlaf geweint. Er war wirklich nicht mehr gekommen. Es fühlte sich einfach grässlich an. Wieso tat er mir so etwas an? Einerseits schien er Gefühle für mich zu haben, aber andererseits trat er alles mit Füßen. Ach Sesshomaru, ich wünschte, ich könnte dich verstehen… Ich erwachte dann gegen Vormittag, als ich eine Hand auf meinem Gesicht spürte. Es war Sesshomaru. Schlaftrunken betrachtete ich ihn und fragte, wo er gewesen sei. Erst war er so kalt, aber dann erklärte er mir, dass er jetzt eine Wohnung hätte. Schockiert blickte ich ihn an und setzte mich im Bett auf. „Sesshomaru… Das kannst du nicht machen…“, flüsterte ich heiser und versuchte die Tränen runter zu schlucken. „Es ist besser so. Das hier funktioniert nicht.“, meinte er nur seufzend zu mir, während er sich im Raum umsah. Ich wusste nicht, ob ihn die Größe störte, oder ob ich der Störenfried war. Ich schloss kurz die Augen, bevor ich ihm näher kam und etwas an seinem Hemd erkannte. Schnell fasste ich hin und sah es an. Das waren Lippenstiftabdrücke! Er hatte also eine Andere! „Du Mistkerl!“, fluchte ich und schubste ihn von mir weg. Ich sah, wie er wieder halt fand und mich fragend anblickte. „Was? Schön, dass du so denkst! Wo ziehst du denn hin?“ Ich fauchte etwas und sah, wie er mich verwirrt anblickte. Diese Züge hatte es bestimmt nicht oft gegeben. Er holte aus seiner Tasche eine Visitenkarte vor und warf sie aufs Bett. „Hier wohne ich.“ Ich blickte hinab und las den Namen. Lillith. Den Nachnamen brauchte ich nicht mehr. Es reichte diesen Vornamen zu lesen. Er wohnte bei dieser Frau. Das ging ja schnell. „Verschwinde.“, brummte ich und wollte nicht weiter hören, was er mir sagen wollte. Ich schnappte sein Fell und presste es ihm in die Arme. „GEH! Ich will dich nie wieder sehen!“ Sesshomaru öffnete kurz den Mund, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte nicht hören, dass sie schöner als ich war oder sogar besser im Bett. Ehrlich, das konnte er sich schenken! Wütend lief ich aus dem Zimmer: „Wenn ich wiederkomme, bist du weg, verstanden? Geh zu deiner blöden Tusse!“ Er sagte noch etwas, aber ich hörte nicht mehr zu. Niedergeschlagen rannte ich zum Brunnen und sprang einfach hinein. Ich wollte weg. Weg. Einfach weg! Ein Licht erleuchtete mich und da landete ich auch schon wieder. Ich hatte es geschafft. Der Brunnen ging wieder. Aber was nun? Was sollte ich tun? Ich käme nicht umhin mit Inu Yasha über alles reden zu müssen… Oh je… Da saß ich nun schon wohl eine ganze Stunde und überlegte. Wie konnte ich nur mit ihm reden? Hi Inu Yasha, ich hatte fast eine heiße Nacht mit deinem Bruder. Die würden sich totschlagen, wenn ich das sagte… „Kagome!“, quiekte Shippo von oben. Ich zuckte etwas zusammen und kletterte hoch, wo die Anderen schon standen. „Kagome, schön dass du wieder da bist! Wir haben den Brunnen wieder reparieren können!“, meinte Sango und drückte mich eng an sich, während Miroku lächelte. „Hi Leute…“, murmelte ich und sah zu Inu Yasha, der wütend auf mich zu gestapft kam. „Wo ist Sesshomaru? Wir haben noch eine offene Rechnung!“, knurrte er und sah mich wütend an. Schon wieder keine Entschuldigung… Wunderbar. Ich blickte ihn an und musste an Sesshomaru denken, wie er doch manchmal ganz sanft wurde und so lieb war, auch wenn er es verschleierte… „Sitz.“, meinte ich nur und hörte den Knall. Ich fühlte mich teilnahmslos und das blieb den Anderen bestimmt auch nicht mehr verborgen, da sie mir sorgenvolle Blicke zu warfen. „Inu Yasha… Wie wäre es mit: ‚Es tut mir leid, dass ich deinen Geburtstag vergessen habe!‘? Na wie wäre das?“, meinte ich traurig und sah zur Seite. Schnell umfasste ich die Klangkugel, die ich gar nicht mehr losmachen wollte. „Du kennst ihn doch, er ist ein Tölpel. Aber sag mal… das ist eine echt schöne Kette, von wem hast du die?“, fragte Sango und betrachtete sie eingehend. Ich klingelte sie etwas, wodurch Sango aus dem Staunen nicht rauskam. „Sesshomaru hat sie mir geschenkt…“ „Was? Der Idiot?“, knurrte Inu Yasha vom Boden und blickte auf, während ich ihn verächtlich ansah. „Er schenkt mir wenigstens etwas, anstatt etwas zu verlangen! Dank ihm hab ich sogar die Prüfung bestanden, die ich wegen dir beinahe versaut hätte! Red nicht so über ihn!“ Inu Yasha knurrte wieder, doch ich schrie nur wieder 'Sitz' und kniff kurz die Augen zu, bevor ich alle traurig anblickte. „Ich muss noch einmal zurück. Sesshomaru sollte Bescheid wissen, dass er jetzt wieder in seine Welt kann. Dabei hat er sich gestern schon eine eigene Wohnung gesucht und einen Job gefunden… Dann wird alles wieder wie früher.“, flüsterte ich sehr traurig und spürte, wie Sango mich noch festhielt. „Mach nichts Falsches, Kagome. Pass auf, dass das nicht schief geht. Wir warten hier auf dich und bewachen den Brunnen, damit Inu Yasha nicht drauf rumhaut oder rüber geht. Das würde nur zu Verwüstungen führen!“ „Ja, du hast wohl Recht, auch wenn Sesshomaru drüben ganz ausgewechselt ist. Ich würde nicht sagen, dass er seine Karriere zerstört für einen Kampf.“ „Karriere? Musst du mir später alles erklären.“ „Ja, mach ich.“, meinte ich lächelnd, bevor ich wieder in den Brunnen sprang. Ich musste unbedingt zu ihm. Oder zu seiner Tusse und der erzählen, dass er jetzt wieder heim könnte. Dann würde alles wie früher werden. Sesshomaru wäre wieder Sesshomaru und ich würde wieder mit Inu Yasha streiten. Doch wollte ich mit Inu Yasha überhaupt noch zusammen sein? Ich hatte an Sesshomaru denken müssen und Inu Yasha war wie weggeblasen… Drüben angekommen, atmete ich noch einmal tief durch und kletterte aus dem Brunnen. Ich war froh über die Leiter, denn gerade fühlte ich mich schwach und würde so einen hohen Aufstieg nicht von selbst schaffen. Oben angekommen, schlich ich ins Haus und nach oben. Alles leer. Ich war am verzweifeln, bis ich die Visitenkarte von Lillith fand. Ich könnte sie anrufen, aber ich wollte persönlich die Frau kennen lernen, die ihn in einer Nacht erobert hatte. So oft hatte ich gehofft, dass er mich noch lieben könnte, aber dann hatte er diese dumme Frau genommen, die einfach… ja was einfach? War sie schön? Majestätisch? Vielleicht besser als ich und reicher? Ich hatte so gehofft, dass sein Geschenk etwas bedeutete, aber jetzt war es ganz anders geworden und ob ich zu Inu Yasha zurück wollte oder konnte war auch in den Sternen. Als erstes musste ich eine Sache abhaken, bevor ich die nächste in Angriff nahm. Ach Sesshomaru, wie konntest du nur? So machte ich mich dann doch endlich auf den Weg und fand auf kurz oder lang endlich das Haus. Überraschender Weise war jedoch ein Sushi Laden unten und ich ging hinein. Anscheinend kam man nur darüber zu der Wohnung von dieser Lillith. Was mich überraschte war nur, dass es ein Hochhaus war. Hätte ich nicht direkt danach gesucht, wäre ich sehr wahrscheinlich daran vorbei gelaufen, denn mir kam dieser Laden reichlich unbekannt vor. Die Fassade schien mir hochmodern und der Sushi Laden sehr teuer. Hätte mir in den ganzen Jahren dieses Gebäude nicht auffallen müssen? Ich schob den Gedanken beiseite und ging hinein. Es gab jetzt wichtigeres, als sich mit einem unbekannten Gebäude auseinander zu setzen. Ungeniert ging ich Richtung Tresen, wobei ich zu den Nischen etwas schielte. Es machte mir Angst in diesem komischen Laden zu sein. Es war mir so, als fühlte ich Massen an dämonischer Energie, die sich hier konzentrierte. Unsicher folgte ich meinem Weg zu dem Koch und schluckte. Langsam wurden sie auf mich aufmerksam und starrten mich Lippenschleckend an. Ich wollte hier weg. Wo war Sesshomaru nur hingegangen? Das konnte doch nicht sein Ernst sein! „Hi, kann ich dir helfen?“, fragte mich eine hübsche Brünette. Mir blieb der Mund offen stehen. Sie war wunderschön und ihr tiefes Kleid zeigte einen großen Ausschnitt von ihrer Brust, die riesig war. So eine Frau würde wohl doch besser zu Sesshomaru passen. „Ähm… Ja… Also… ein Freund von mir… wohnt hier jetzt… bei … einer Frau…“ „Wie heißt sie denn?“, fragte sie freundlich, doch ich spürte auch von ihr eine Dunkelheit ausgehen. Schnell blickte ich noch auf die Karte und schluckte: „Lillith…“ „Oh. Da musst du nicht mehr suchen. Das bin ich.“, grinste sie und schnappte mein Kinn. Sie hob es an und betrachtete mich eingehend, jedoch schien sie etwas deprimiert. „Ach Engelchen, ich hätte eher etwas blondes unschuldiges erwartet…“ „Was soll das heißen?“, knurrte ich und schob sie zur Seite. „Wo ist er?“ „Ach Engelchen. Stimmt Kagome war dein Name. Nimm es mir nicht so übel. Lass uns hoch gehen und dann weiter reden. Es macht sich nicht gut, wenn eine Miko im Laden steht. Er hätte mir wenigstens das sagen können.“, meinte sie nur, schnappte meine Hand und zerrte mich ruppig mit sich. Ich hatte Angst, doch ich wollte ihn auch sehen. Also folgte ich ihr, auch wenn mein Herz vor Angst pumpte und mir befahl, dass ich weglaufen sollte. Unsicher stolperte ich hinter ihr her zu einem Fahrstuhl. „Unglaublich. Danke, dass ich dir Angst mache, normal verführe ich jeden.“ „Wie meinst du das?“, flüsterte ich ängstlich und musste an Sesshomaru denken, der bei ihr saß. „Ach. Ich verstehe.“ „Was verstehst du?“ „Nichts.“, flötete sie mir entgegen während ich schluckte. „Kannst du ihm etwas ausrichten?“ „Solltest du das nicht selbst?“, fragte sie und zerrte mich in den Fahrstuhl. Als sich die Türen schlossen bekam ich Panik und rückte ab. Ich hatte noch genug Macht, aber ob es für sie reichte, war noch die Frage. „Ich… weiß nicht… Ich bin ja nur da, damit er erfährt, dass er in seine Zeit zurück kann.“, meinte ich heiser und rieb mir die Arme. Ich wollte ihn nicht bei ihr sehen, wie sie sich küssten und alles. Neben mir kicherte es und ich schielte bedrückt zur Seite. Was war nur mit dieser Frau los und warum wusste sie Dinge, die sie nicht wissen konnte oder sollte? „Machen wir. Du weißt, dass ich ein Dämon bin oder?“ „Ja.“, murmelte ich nur und spürte ihre Hand auf meinen Rücken, welche mich komischer Weise zu beruhigen schien. Ich mochte es, aber andererseits sträubten sich mir dabei die Haare. Sie verhexte mich bestimmt, aber gerade war mir alles Recht, was meine Trauer zur Seite schob. Sie brachte mich in ihre Wohnung, die nicht weit weg gewesen war. Staunend blieb ich in der großen Wohnung stehen, die blutrot gestrichen war. Die gelben Möbel darin erinnerten mich etwas an ein Flammeninferno. Sesshomaru hatte anscheinend ihren Geschmack gemocht oder was auch sonst diese Frau noch alles bieten konnte. „So. Engelshafte Jungfrau mit der scharfen Zunge. Setz dich, ich mach dir einen Tee. Er kreuzt hier bestimmt bald auf.“ „Ich heiße Kagome.“, brummte ich noch, bevor ich mich auf die Couch setzte. Sie hatte mit ihm geschlafen und bot ihm alles und ich kleines Ding saß hier und hatte nichts zu bieten außer meine Jungfräulichkeit. Ich seufzte und wollte weg, aber etwas hielt mich hier. Ob sie es war? Hatte sie mich gebannt? „Bitte.“, meinte sie und stellte den Tee schon ab, den ich einfach ohne zu überlegen hinunterschluckte, um diesen komischen Geschmack aus meinen Mund zu bekommen. Dieser Tee beruhigte mich, aber ich mochte es gar nicht. „Was ist darin?“ „Paar Kräuter. Nichts Schlimmes. Ich werde dich nicht vergiften. So also einmal Klartext. Du willst Sesshomaru also sagen, er kann wieder in seine Zeit?“ „Ja. Will ich…“ „Nicht mehr? So wie: ‚Hey, bitte geh nicht?‘“ „Ich… das wäre doch dumm.“ „Wieso denn?“, fragte sie mich verwirrt und wuschelte mein Haar. Ich war so bedrömmelt, aber was sollte ich nur machen? „Du und er….“ „Ich und er? Hat er das gesagt? Wow…“ „Nein… Aber der Fleck an seinem Kragen…“ „Ach das Abschiedsgeschenk. Du bist eifersüchtig, wie niedlich. Er hat mir ja erzählt, dass du eine ganz süße Dame bist, aber dass du so naiv bist, hätte ich nicht vermutet. Sieht er dir so aus, als würde er mit jeder Frau in die Kiste, wenn er so etwas… wie dich nimmt?“ „Was soll das heißen?“, fauchte ich und sah sie wütend an, doch sie grinste nur und streichelte meinen Hals. „Ganz einfach. Er steht auf unschuldige Frauen, wie dich und nicht auf einen Succubus wie mich. Hat wohl Angst, dass ich ihm seine Seele stehle.“, kicherte sie und streichelte mich weiter. Ich wollte weg. „Wenn du willst, kann ich dir alle Sorgen sofort nehmen, aber natürlich nur wenn du willst. Ich könnte auch so, aber naja. Regeln sind Regeln.“ „Nein…“, fluchte ich und versuchte sie wegzuschieben, doch sie ließ mich nicht entkommen. „Ich will zu Sesshomaru…“ „Sesshomaru hier und da. Mensch. Du bist eine Miko und liebst einen Dämon?“ „Na und?“, fragte ich trotzig und versuchte meine letzte Kraft zusammen zu nehmen, doch ich konnte kaum noch richtig gerade aus sehen. „Du wirst mir noch danken.“, meinte sie und leckte über meinen Hals, bevor ich die Tür krachen hörte. Geschwächt blickte ich auf und sah in Sesshomarus Antlitz. Er war leicht verschwommen, doch er schien mir wütend. „Ach Sesshomaru. Sie wollte dir gerade sagen, dass du wieder in deine Zeit kannst!“ „Nein…“, knurrte ich und versuchte mich los zu reißen. „Lass sie los.“, hörte ich Sesshomaru mit wütender Stimme und erkannte, dass er uns näher kam. Seine Augen waren rot. Würde er sich verwandeln? „Ach Sesshomaru. Du hast dich gegen sie entschieden, ich dachte ich beseitige sie jetzt für dich. Du traust es dich doch nicht, aber jetzt ist die Tür offen und du brauchst ihre Hilfe nicht mehr. Also.“ „Lass sie in Ruhe habe ich dir gesagt.“, knurrte er weiter. Hatte er noch nicht gehört, dass er heim konnte? Ich war unnütz, warum wollte er mich retten? „Ach dein Mädchen zweifelt doch an sich selbst. Sie weiß gar nicht was sie will. Schau ihn dir an Engelchen, er ist ein Monster. Er wird dich nie lieben. Willst du so ein Leben führen?“ Ich schluckte und spürte, wie er inne hielt. Was sollte dass denn jetzt? „Ich weiß.“, murmelte ich leise und schluckte noch einmal. „Das ist mir aber egal…“ Ich mochte ihn sehr und es war mir egal, wenn ich doch nur noch ein wenig Zeit an seiner Seite bleiben dürfte. Nur ein bisschen mehr Zeit würde mich schon glücklich machen. „Schnulzige Frau. Hier, du kannst sie haben.“, fluchte Lillith und stand mit mir auf. Sie schubste mich zu ihn und ich landete schlitternd an seiner Brust. Ich versuchte mich zu halten, doch es ging nicht. Zum Glück hielt er mich mit seinen starken Armen dann fest und drückte mich. „Fass sie nie wieder an, sonst bring ich dich um.“ „Hai. Sesshomaru, pass gut auf sie auf.“ Ich spürte noch, wie er mich trug und drückte mich eng an ihn. Ob das hier alles Dämonen waren oder nur ein paar von denen? Es war mir gerade egal. Ich war bei ihm und konnte seine Nähe genießen. So wie er reagiert hatte, hatten die bestimmt nichts gehabt. Nur wo trug er mich hin? Ich öffnete leicht die Augen und schaute mich überall um, bis wir vor einer Tür standen. Er holte einen Schlüssel hervor, öffnete sie und trug mich herein, nachdem er hinter uns die Tür mit dem Fuß ins Schloss gedrückt hatte. Ein wenig fester schmiegte ich mich an und sah mich um. War das seine Wohnung? Ich war mir nicht so ganz sicher und schluckte etwas. Sie war schön geschnitten. Die Wände und Böden waren weiß, während darauf goldene Schnörkel sich ihren Weg suchten. Echt schön. „Wow.“, flüsterte ich und bemerkte, wie er mich auf ein Sofa setzte und mich sachte drehte, sodass ich liegen konnte. „Ruh dich aus, wir reden danach.“, meinte er nur und verschwand aus meinem Blickfeld. Ich hatte Angst vor nachher, er könnte weg sein… Doch ich war einfach zu erschöpft und schlief ein. Irgendwann wurde es auch wärmer und ich kuschelte mich richtig rein. Sesshomaru… Ich wollte bei dir sein egal um welchen Preis, aber würdest du mich akzeptieren? So sehr wünschte ich mir, dass er mich lieben könnte, aber sie hatte Recht, es wäre eher unwahrscheinlich…. Kapitel 11: Abmachungen ----------------------- 11. Dieser Tag war verflucht. Kagomes Ausbruch verstand ich nicht wirklich, bis ich in meiner Wohnung gesehen hatte, dass da ein Kussmund an meinem Revers war. Dieses Miststück schien alle Mittel nutzen zu wollen. Was sollte ich jetzt nur mit Kagome tun? Sie hatte mich rausgeworfen und mit ihr reden? Ich schüttelte den Kopf und sah noch mal in meinem neuen Spiegel. Kagome… Genervt warf ich mir einen Schwall Wasser ins Gesicht, bevor ich ruhelos durch die Wohnung tigerte. Mein Fell und alles hatte ich mitgenommen. Sicherheitshalber hatte ich ihrer Mutter Bescheid gesagt, die nur gegrinst hatte und meinte, dass wird schon wieder. Aber… was sollte nur werden? Ich durfte sie nicht wieder sehen. Es konnte und durfte nicht sein, dass ich, Sesshomaru, für eine Menschenfrau Lust oder auch noch mehr empfand! Am Spielzimmer machte ich halt und öffnete mit einer Hand sachte die Tür. Dort war dieses Zimmer. Dieser Raum, der alles geheim hielt, doch konnte ich das? Mit ruhigen Schritten betrat ich diesen blutroten Raum. Was hier wohl bisher geschehen war? Stimmte es, dass ich wohl keine Ahnung hatte von alldem? Mir war nie der Gedanke gekommen, es als Freizeitbeschäftigung zu sehen. Ich habe doch für den Kampf gelebt und nicht wie andere mir ständige Konkubinen genommen. Doch dieser Kuss. Als ich sie berührt hatte, war es so anders gewesen. War das das, wovon diese Lillith geredet hatte? Aber dann dieses Lieben… Nein, ich würde nie jemanden lieben. Wahrscheinlich wäre ich genauso schnell tot wie mein Vater. Niemals würde jemand in meinem Herzen ein Platz bekommen. Niemals durfte ich dem Drängen meines Herzens nachgeben. Niemals würde ich die Zügel loslassen. Niemals würde ich wegen eines Menschen sterben. Niemals….niemals würde ich wieder ihre zarte Haut kosten… Niemals wieder… würde ich ihre Lippen mit meinen Streicheln. Niemals würde sie mir gehören… Niemals… würde ich ein Mensch sein. Ich blickte auf zu dem Bett und atmete tief durch, bevor ich mich auf das Bett setzte und das Latex streichelte. Ich schluckte. Niemals würde sie hier liegen. Niemals würde ich sie anketten. Niemals würde ich sie wiedersehen. Warum stellte ich sie mir gerade nur vor, wie sie hier lag? Mein Herz spielte verrückt und raste, während meine Lenden brannten. Warum reagierte mein Körper so? Niemals durfte ich die Kontrolle verlieren. Niemals durfte ich hier bleiben, denn… dann würde ich sie wieder sehen… Sollte ich durchgehen und den Brunnen zerstören? Sicherheitshalber? Nur um Sicher zu sein, vor dieser Frau, die mich verhexte? Ein dummer Mensch, der mir so gefährlich wurde. Ich sollte sie töten, doch ich konnte es nicht. Immer hielt mich mein Innerstes davon ab. Kagome… Warum klang dein Name in meinen Ohren wie eine Lobpreisung? Wieso wollte ich lächeln? Wieso stellte ich mich dich so unschuldig auf diesen Bett vor, wie du alles tatest, was ich wollte? Wieso wollte ich, dass du Schreist? Wäre es vor Schmerz, wäre es verständlich, aber ich wollte, dass sie auf andere Weise schrie… vor Lust… mich anbettelte, dass ich sie beglückte. War es, weil ich Inu Yasha ausbooten wollte? Weil ich so siegen wollte? Konnte ich das wirklich sagen? Nein, wahrscheinlich nicht. Ich war doch ein anderes Wesen, wieso war ich so komisch geworden? Inu Yasha, du vermaledeiter Dreckskerl… Warum hast du sie nicht geehelicht und warum hast du mich in diese Zeit geschickt? Mein Körper brannte. Ich wollte sie sehen. Ich wollte wissen wo sie ist. Wollte, dass sie mir alleine gehörte. Warum tat ich so etwas dummes? Gefühle und Sex hatten mich doch sonst auch nie interessiert… Sie war ein dummer Störenfried, der ständig Hilfe brauchte und nicht alleine sein wollte. War ich denn einsam? Irgendwie war ich mir nicht sicher. Was war denn Einsamkeit? Meine Mutter hatte mich leicht erzogen und dann in die Welt geworfen. Sie war weg. Selten seh ich sie heute, aber ihr ist die Einsamkeit lieber. Mein Vater? Er hat mir viel gezeigt, aber… ich war schwach. Er meinte ich verstehe es noch nicht. Irgendwann. Dann fand er diese Menschenfrau und starb. Danach? Hm… Jaken hat mich irgendwann begleitet, aber sonst? Konnte ein Dämon einsam sein? Als Rin da war, war es ganz anders. Wieso? Ich war ihr nach, wollte sie nicht verlieren und bei Kagome war es auch so, nur noch ganz anders. War es, weil sie etwas in mir sahen, außer das schreckliche Monster? Gab es etwas, nach dem ich mich sehnte? Ich schloss die Augen und legte mich auf das Latex, bevor ich die rote Decke anblickte. So viele hatte ich getötet in meiner blinden Wut, als mein Vater weg war. Aber auch davor war ich nicht anders. Niemand durfte in meine Nähe nach Vaters Tod. Hatte ich etwa Angst davor, was geschehen könnte? Hatte ich Angst zu sterben wie mein Vater? Würde ich am Ende so enden? Das durfte nicht sein… Warum war ich nur so unsicher geworden? Kagome… warst du jetzt auch einsam? Nein sie hatte eine Familie. Familie… so etwas gab es als Dämon nicht. Dämonen hatten doch keine Familien oder? Kagome… Warum nur du? Kagome… Mein Körper reagierte wieder. Dort stand sie in der Tür. Sah mich an und atmete schwer. Ihr Duft raubte mir den Atem, während sie vorsichtig auf mich zu kam und die Tür hinter sich verriegelte. Mein Körper kribbelte, während sie dort stand nur mit einem durchsichtigen Nachthemd mit Spitze bekleidet, welches sie langsam von sich schälte. Ihr Mund stand offen, während ihr Atem immer schneller ging. Dann fiel dieses dünne Teilchen zu Boden. Ein Spitzenhöschen verbarg den Rest von ihr, während sie sonst nichts trug. Ihre Haut so zart und ihr Blick so bittend. Immer näher kam sie, bis sie sich auf das Bett kniete. Ich blickte sie nur an. Was sollte ich tun? Langsam robbte sie nach vorne und setzte sich auf meine Lenden. Ein Bein links und das andere rechts. Mit einem Finger im Mund sah sie mich so eigenartig an… Ihr Blick sprach Bände, während sie ihre Hüfte leicht bewegte und mich immer stärker reizte. Er war so hart und ich wollte sie so dringend, aber sie quälte mich weiter und weiter. Vorsichtig legte ich die Hände um ihre Hüfte und zog sie dichter an mich, bis ich sie küssen konnte. So weiche rote Lippen, die bei meinen Berührungen bebten. Diese leichte Angst machte mich noch schärfer. Immer wieder küsste ich sie, während ich meine Lenden fester gegen ihr Höschen presste. Immer fester rieb sie sich an mir, bis ich es kaum noch aushalten konnte. Sie schob mein Hemd kurz hoch, doch dann ließ sie die Hände wieder hervor gleiten. Jede Berührung kribbelte auf meinem Sixpack. Dann strich sie über das Hemd und beugte sich hinab. Sie küsste meinen Hals, während ihre nackte Brust an mein Hemd drückte. Ihre Nippel waren hart und bettelten schon, doch sie schüttelte nur den Kopf, hob ihre Hände an mein Hemd und riss mit Gewalt daran, bis die Knöpfe absprangen. Da lag ich. Entblößt und starrte sie leicht überrascht an, während sie anfing meine Brust zu lecken und zu küssen. Immer wieder kratzte sie mit ihren Fingernägeln über meine Brust, bis ich mich ihr entgegen bäumte. Sie sollte fester kratzen… Ich würde sie schon dafür bestrafen. Ich streichelte ihr Höschen und riss es an den Seiten ein, sodass es hinabglitt. Empört starrte sie mich an, doch dann öffnete sie meine Hose und zog sie mir runter. Ich war hart, dafür musste ich nicht hinsehen und sie war feucht. Sacht drängte sie ihre Haut gegen meinen harten Schwanz und rieb sich. Genießerisch schloss ich die Augen. Tief in ihr wollte ich sein. Nur dieses eine Mal würde sie mich dominieren, bevor ich sie nehmen würde. Mein Herz setzte schon beinahe aus, so schnell wie es schlug. Dann setzte sie sich auf ihn und ich glitt hinein. Ich wachte auf. Ich hatte geschlafen? Erschrocken setzte ich mich auf und blickte mich um. Niemand da. Gut. Seit wann träumte ich? Zart schluckte ich und rieb über meinen Bauch. Das war zu viel gewesen. Wieso träumte ich jetzt bitte so etwas? Ein Blick tiefer sagte mir, dass es mir wohl gefallen hatte, aber das würde nie passieren und durfte auch nie. Dieser Traum hatte mir viel zu sehr gefallen, als dass ich es tun könnte. Mein Herz tat weh, doch ich versuchte es zu unterdrücken. Wenn ich sie kosten würde, wäre alles möglich… Ich schritt aus der der Wohnungstür, nachdem ich meine Kleidung gerichtet hatte und schnupperte. Kagome… Wieso war sie hier? Erst langsam, aber dann immer schneller, ging ich den Flur entlang. Diese Dämonen könnten sie sich einverleiben… Oder sie würde ausplappern, dass ich etwas für sie… empfand… Ich nahm die Treppe und bemerkte, dass er unter mir stärker wurde…NEIN! Innerlich fluchte ich, während ich zu Lilliths Tür ging. Hier kam dieser Geruch raus. Kagomes Geruch, der so süß war und gleichzeitig so vollmundig… Ich schloss schnell die Augen und konzentrierte mich, bevor ich die Tür mit einer ernsten Miene aufriss. Dort saßen sie und ich bemerkte schnell, dass etwas mit Kagome nicht stimmte. Sie stand unter Drogen, was mich wütend machte. Als ich dann erfuhr, dass Lillith sie hatte wohl umbringen wollen, war ich sauer, doch Kagomes Worte irritierten mich. Sie sagte tatsächlich, sie wolle bei mir sein, auch wenn ich sie nicht liebte. Wieso war sie so? Ich fing sie, als sie gegen mich prallte und hob sie an. Wieso wollte sie so etwas wie mich? Was sah sie in mir, dass ich nicht erkannte? Damals hatte ich mich gefragt, was mich und Inu Yasha unterschied, doch dies schien jetzt das zu sein, was sie anzog? Ich blickte Lilith noch einmal wütend an, welche nur leicht grinste und mit den Schultern zuckte. Miststück. Eine Kusshand warf sie mir noch zu, bevor ich mit Kagome die Wohnung verließ und sie hoch brachte in meine Wohnung. Sie staunte und ich legte sie auf das Sofa. Erst musste ihr Rausch weg sein. Schnell schlief sie ein. Sie war sehr erschöpft… Das Bettlaken deckte ich über sie noch, bevor ich mich ihr gegenüber auf einen Sessel setzte und ihr dabei zu sah, wie sie die Decke eng um sich zog. Kagome… Mach es mir doch nicht so schwer… Während sie schlief, beobachtete ich sie und fasste die Entscheidung, dass ich etwas probierte. Vielleicht klappte es, wenn sie schon sagte, dass es ihr egal war, ob ich sie liebte. Ich wusste nicht, was ich fühlte, aber ich wollte es auch nicht darauf anlegen. Kagome. Du würdest mir gehören, aber anders, als du jetzt noch vermutet hattest… Dann wachte sie endlich auf und sah mich schlaftrunken an. Es dauerte, bis sie ihre Umgebung realisiert hatte. Sie starrte mich rot an und zog ihre Kleidung zurecht, bevor sie schluckte und ihren Mund öffnete, doch ich hörte kein Wort. Schnell schloss sie wieder den Mund und zog die Lippen nachdenklich in den Mund. „Ja, ich höre?“, fragte ich leicht kalt und spielte an der Lehne vom Sessel. Sie beobachtete jede meiner Bewegungen, bevor sie mir in die Augen blickte: „Danke…“ Ein Danke? Mehr hatte sie nicht zu sagen? „Also ist das Tor offen?“ „Ja… Ich verstehe schon wie es läuft. Ich werde niemanden etwas sagen.“ „Klingt gut…A-“ „Versteh mich nicht falsch… Ich… ich meinte es ernst, als ich sagte oder mehr dachte, dass es mir egal ist, ob du meine Gefühle jetzt erwidern kannst…“, meinte sie keuchend und spielte an ihren Nägeln, während ihr Blick zur Seite ging. „Darf ich jetzt ausreden? Ich wollte sagen: ‚Aber ich will gerade gar nicht zurück.‘“ Sie starrte mich erschrocken und rot an. Frauen. „Aber… ich dachte du wolltest…“ „Kann ich später noch. Ich habe dir ein Angebot zu unterbreiten. Nutz es oder nicht. Ich stell es dir kein zweites Mal. Nur dieses eine.“ „Was?“, fragte sie neugierig und beugte sich weiter vor. Ich wollte, dass sie sich auszog, aber das war unpassend. „Ich schlafe mit dir. Keine Liebe. Mein Forderungen sind, dass du tust, was ich dir sage, … egal wann ich es will, egal wo ich es will. Natürlich bringe ich dich nicht in Schwierigkeiten. Mehr kann ich auf dich nicht eingehen und das solltest du akzeptieren.“, meinte ich ernst und sah, wie sie knallrot, aber auch feucht wurde. Gefiel ihr dieser Gedanke? „Du wärst so etwas wie meine Sexsklavin.“ „Kann ich nein sagen zu bestimmten Sachen?“, fragte sie mich leise und umklammerte ihre Halskette. „Wenn dein Gegenangebot genauso gut oder besser ist. Wenn du etwas nicht willst, musst du mir etwas anderes bieten.“, hauchte ich gefährlich und sah zu, wie ihr Mund leicht offen stand und sie immer schneller atmete. „Aber nichts, wo ich schlimme Verletzungen davontrage!“ „Gut.“ „Abgemacht…“, meinte sie schnell und starrte mich an, während sie die Beine anscheinend schon sehnsüchtig aneinander rieb. „Wieso? Wäre es nicht mit meinem Bruder unkomplizierter?“ „Vielleicht… Aber… ich kann dir nicht sagen warum, aber ich … bitte Themenwechsel…“ Ich nickte nur. Sie hatte mir beinahe zu schnell zu gesagt. Ob sie es wirklich verstand, was ich von ihr verlangte? Sie würde keine Entscheidungsfreiheit so richtig haben… Des weiteren wurde sie immer feuchter und schien nur darauf zu warten, dass ich ihr einen Befehl gab. Lüstern leckte ich mir über die Lippen und sog ihren köstlichen Geruch ein, bevor ich aufstand. „Komm.“, meinte ich nur und sah überrascht zu, wie sie sofort aufstand und zu mir kam. Dort stand sie… so unschuldig wie in meinem Traum und würde gleich tun, was ich wollte und wie ich es wollte. Ich würde jeden Moment genießen in diesem Raum. Ich brachte sie zum Zimmer und beobachtete, wie sie hinein lugte. Vorsichtig schritt sie zum Latexbett und strich über das Laken, bevor sie mich unsicher anblickte. Ihr Blick sagte mir schon alles. Schnell ging ich weiter in das andere Zimmer und zog sie hinein, bevor ich es schloss. Das Spielzimmer würden wir später einweihen. Jetzt würde ich erst mal Kagome einweihen. „Nur dieses eine mal.“, murmelte ich in ihr Ohr, bevor ich über ihre Ohrmuschel leckte. Es gefiel mir, wie sie in meiner Umarmung zitterte und nicht wusste, was sie tun sollte. Sie gehörte ab jetzt mir, was mir ein merkwürdiges Gefühl gab. Sie war doch nur ein Mensch… „Sesshomaru…“, keuchte sie leise und presste sich an meinen Körper. Meine Lenden drückten gegen ihren Unterleib. Ich war wirklich hart geworden und meine Lust stieg ins unermessliche. Ich würde sie ficken… Das war ganz klar. Niemals würde ich sie wieder gehen lassen und ich würde ihr Dinge zeigen, die sie nie vergessen würde. „Was ist?“ „Sei … sanft.. nur dieses eine Mal bitte…“ „Dafür musst du aber etwas machen.“ „Was?“, fragte sie vorsichtig und sah schüchtern zur Seite. Schnell löste ich mich von ihr und setzte mich breitbeinig aufs Bett. Sie sah heiß aus, wie sie da stand und zitterte. „Zieh dich aus.“, meinte ich ernst. Sie schluckte und ihr Herz hämmerte, während sie langsam mir gehorchte und das Oberteil löste. Gebannt sah ich zu, wie es zu Boden fiel. Rock und BH… MHmm… „Weiter.“ „Ja…“, flüsterte sie und öffnete den Rock, welcher an ihrer seidigen Haut hinab rutschte. Schnell zog sie Socken und Schuhe aus, bevor sie kurz inne hielt. Sie wollte Sex, also musste sie auch dafür arbeiten… Ich wollte etwas sagen, aber da fummelte sie schon an ihren BH herum, löste ihn und ließ ihn fallen. Man, war ich scharf… Am liebsten hätte ich sie sofort gefickt, aber diese Vorstellung gefiel mir viel zu sehr und mein Versprechen wollte ich halten. Es gab nur ein erstes Mal und es gehörte mir. Inu Yasha würde es nie bekommen! Da stand sie nur noch im Höschen und starrte mich an. Ihre Augen, so groß wie die eines Rehkitzes. Ihr Blick so klar und unschuldig. Wieso zog es mich so an? Dieser Blick… Als sie an ihren Höschen versuchte herumzuspielen, hob ich eine Augenbraue. Sie traute sich nicht. „Komm her.“ „Ja…“, flüsterte sie nur. Wieso war sie so folgsam? Oder hatte sie Angst, dass ich grob wurde, wenn sie nicht brav war? Vorsichtig kam sie zu mir. Ihr Gang war wackelig und mein Instinkt wurde geweckt. Als sie nah genug war, zog ich sie nach vorne, während ich etwas aufs Bett rutschte. Sie landete auf meinem Schoß… meinem harten Schwanz, der nur noch mehr pochte. Sie zierte sich etwas und schluckte. „Darf ich dich küssen?“, fragte sie und sah hin und her, während sie leicht den einen Arm vor ihrer Brust verschränkte. Ihr schwarzes Haar fiel über ihre Schultern und verdeckte auch etwas… Ich schnellte nach vorne und legte meine Hand auf ihren Hinterkopf, bevor ich sie ranzog und leidenschaftlich küsste. Sofort erwiderte sie den Kuss. Unsere Zungen verschmolzen zu einer, während sie langsam locker wurde und sich an mir rieb. „Zieh mich aus.“, verlangte ich leise und streichelte während des nächsten Kusses ihre harten Nippel, die sich mir entgegen wölbten. Ich würde sie verspeisen mit Haut und Haar. Mein Eigentum. Hoffentlich würde ich erfahren, was es damit auf sich hatte… ich konnte nur hoffen, dass es nicht anhielt, denn es fühlte sich so merkwürdig an... Der nächste Kuss wurde nur noch heftiger, als sie wirklich anfing mein Hemd aufzuknöpfen. Immer tiefer und tiefer glitten ihre Hände, was mir ein leichtes Keuchen entriss, als ihre Nägel meine Haut berührten. Sie war so empfindlich, aber wieso? Als sie es offen hatte, rieb sie mit ihren Händen über meine Brust und erkundete jede Furche, wodurch sich meine Muskeln leicht verkrampften. Noch nie hatte mich eine Frau so berührt. Wahrscheinlich war einiges für uns beide das erste Mal… Was würde nur die Zukunft bringen? Kapitel 12: Entjungfert ----------------------- Hier lag ich also. Sanft erwachte ich aus meinem dunklen Schlaf, aber ich fühlte mich immer noch benebelt von Lilliths Mixtur. Es machte mich krank, wie alles seinen Lauf nahm. Dort war Sesshomaru und erzählte mir etwas davon, dass er mich nicht lieben könnte, ich aber seine Sexsklavin sein könnte…  Was war das bloß für eine merkwürdige Situation? Gerade jetzt wünschte ich mir ein Handy mit Internetzugang zu besitzen. War diese Art einer Beziehung mit Schmerzen verbunden? Ich fragte ihn natürlich sofort, ob es so wäre, doch er erklärte mir, er würde mich in dem Sinne nicht verletzen… Also war ich ja eigentlich nur seine Sexfreundin oder?  Ich schluckte und sagte im Endeffekt vielleicht sogar etwas zu schnell zu. Warum wusste ich selbst nicht genau. Es wäre bestimmt demütigend, aber ich wollte nicht aufgeben. Würde ich nein sagen, würde er zu diesem miesen Miststück gehen… Lieber spielte ich mit und lockte aus ihm diese andere Seite heraus, die ich schon einmal gesehen und gespürt hatte. Er war doch ein ganz anderer, wenn er vergaß, dass er ein Youkai war. Konnte ich dieses vielleicht gefährliche Unterfangen ohne Weiteres eingehen? Ich hatte ja gesagt ohne nachzudenken, aber das war, was mein Herz mir sagte und inbrünstig verlangte. Nie hätte ich nein sagen können, wo ich mich doch so sehr nach ihm sehnte.  Nur er müsste wissen, dass ich mich nie komplett von ihm unterdrücken lassen würde… Ich würde kämpfen, bis ich es genau wusste… Nur Inu Yasha… ich konnte nicht zu ihn. Dieser Mann war gefährlich, aber er zog mich genauso sehr an, seit er hier war… Er ließ mich Inu Yasha vergessen… Nein, seine Persönlichkeit überlagerte ihn einfach, sodass ich nur noch nach ihm suchte… Dann war es soweit und ich folgte ihm zu einem der vielen Zimmer. Als wir es betraten, wurde mir ganz anders. Ich wusste nicht, was ich von diesem Raum halten sollte. Das war eindeutig eine Decke aus Latex und ich konnte Handschellen ausmachen… bei diesem Raum sträubte sich mir alles und ich ging immer weiter nach hinten, bis ich nicht mehr wusste, was ich tun sollte. Mein erstes Mal hier? Überhaupt hier? Hatte er kein anderes Schlafzimmer? Bitte guter Gott… Das kann doch nicht die Strafe sein, dass ich ihm zugesagt hatte oder?  Unsicher blickte ich hoch zu Sesshomaru, der anscheinend sofort verstand, was ich dachte und was in mir vorging, aber das war auch kein Wunder, denn ich war bestimmt bleich wie ein Geist geworden. Er schnappte und brachte mich umgehend in ein anderes Zimmer, welches überraschender Weise genau neben diesem komischen roten Zimmer war. Es war diesmal wieder weiß, wie alle anderen Räume der Wohnung, die ich bisher gesehen hatte und dort stand sogar ein Bett aus goldenem Metall mit weißen Laken. Wunderschön. Unsicher ging ich hinein und betrachtete ihn, wie er sich zum Bett begab und sich dabei so majestätisch bewegte, dass es mir den Atem verschlug.  „Zieh dich aus.“, sagte er mir nur befehlend. Etwas überrumpelt schluckte ich den wachsenden Kloß in meinem Hals herunter.  Dafür, dass er nett zu mir war, musste ich ihm jetzt also etwas zeigen, was es Wert war? Wurde immer besser, aber ich konnte nicht zurück und ich wollte jetzt nicht mehr zurück. Diese letzte Nacht hatte mir viel zu viel gezeigt, als dass ich es versauen wollte. Danach konnte ich immer noch neu verhandeln oder vor ihm fliehen.  Langsam begann ich mich vor ihm zögerlich auszuziehen, während mein Herz immer schneller schlug und mir immer wärmer wurde. Sein Blick bannte mich regelrecht, da er keinen Zentimeter an meinem Körper verschmähte. Ich wusste, dass er sich kaum halten konnte und es ihn bestimmt große Anstrengungen kostete, mir nur dabei zuzusehen…  Angekommen am BH zögerte ich dann doch etwas länger, doch ich löste ihn schnell, als er den Mund öffnen wollte. Ich hatte eben die Zügel in der Hand und sollte sie nicht loslassen, solange ich sie noch halten konnte. Ich wurde auch immer feuchter. Ich wollte ihn so unbedingt und diesmal würde ich ihn haben.  Jedoch war mein Mut beim Höschen verschwunden. Es war doch viel zu Schamvoll. Ich wollte es tun, aber mir war so mulmig zu Mute, da er mich genau anstarrte. Ich war nicht so versaut…  „Komm her.“, befahl er mir dann plötzlich, als ich mich nicht mehr regte. Ich gehorchte wie aufs Wort und meine Füße trugen mich mit zitternden Schritten zu ihm. Er sah so schön aus und ich fühlte mich geborgen, aber ich hatte auch Angst, dass ich diesen Mann niemals zähmen könnte und er mich am Ende vielleicht zerbrach.  Als er meine Hand packte, verschluckte ich ein Quieken und landete auf ihm. Seine Lenden drängten sich gegen mein Höschen, was mich aufkeuchen ließ. Als er wollte, dass ich ihn auszog, fing ich langsam an einen Knopf nach dem nächsten zu lösen. Es machte schon Spaß und ich liebkoste seine Haut mit meinen Nägeln, während er mich mit seinem Kuss fesselte. Seine Muskulatur schien leicht unter den Fingern zu krampfen, was mir wirklich gefiel. Anscheinend gab er mir gerade wirklich nach, obwohl ich doch sein Spielzeug sein sollte. Die Küsse wurden immer intensiver und meine Hände fuhren sein Sixpack ab, was so seidig war, dass ich mehr als nur streicheln wollte.  Unbeholfen löste ich den Kuss und atmete heftig, während er mich schon fast flehend ansah. Ich lächelte und drückte ihn in die Laken, während ich mich über seine Brust beugte und sie immer wieder küsste.  Mein Körper bebte, aber seiner schien nicht anders. Ich spürte seine Hände über meinen Rücken streicheln, während ich an seinen Nippeln saugte und manchmal leicht in seine Haut biss. Nebenher spürte ich wie seine Erektion sich immer stärker an mich drückte und pulsierte.  „Sesshomaru…“, keuchte ich leise und spürte, wie seine Hand meinen Hintern berührte. Ich blickte auf und sah ihn unschuldig an, während er sich fester an mich presste.  „Ich will dich.“, hauchte er gefährlich und entriss mir ein frohlockendes Keuchen. Was hatte er nur vor? Als er meinen Hintern zu sich zog, kniete ich mich auf und beobachtete ihn eingehend, während seine Hand zwischen meine Beine glitt und immer wieder über meine zittrigen Schenkel rieb. Er hatte sich etwas aufgesetzt und ich stütze mich an seinen Schultern ab, während er immer weiter an mir rieb. Als er meine Scham berührte, kniff ich erregt die Augen zu.  Seine Hand streichelte mein Höschen immer wieder und rieb etwas in der Mitte. Ich wollte mehr, viel mehr und stöhnte leise auf, während meine Nippel hart wurden und sich ihm entgegen streckten. Das blieb ihm nicht lange verborgen, denn er packte mit seiner anderen Hand meine eine Brust, beugte sich vor und leckte genüsslich darüber, als wäre es etwas zum Lutschen. Ich fühlte, wie seine spitzen Zähne immer wieder über die Knospe rieben und meinen Körper erschütterten. Er machte mich schärfer als er bestimmt vermutete. Ich wollte nur ihm gehören und mich fallen lassen, auch wenn die Zukunft noch sehr ungewiss war, was uns betraf.  „Ohh….hmmm…“, stöhnte ich und streckte mich ihm noch etwas weiter entgegen, als er immer fester an dem einen Nippel saugte. Es war, als würde ich innerlich bersten. Seine Hand rieb mich immer noch, während ich spürte, wie feucht ich doch wurde und mein Höschen leicht kühl an meiner Haut klebte. Ich wurde rot, aber als er sich zu mir beugte und mich küsste, erkannte ich, dass es ihm gefiel und ich mich nicht schämen musste. Hier und jetzt würde es geschehen, denn wir hatten längst den Punkt überschritten, an dem ich noch hätte fliehen können.  „Höschen aus.“, flüsterte er herrisch, bevor ich spürte, dass es abfiel. Aber wie? Ein Blick genügte, er hatte es mit seinen Krallen einfach auseinander geschnitten ohne mich zu fragen...  Ich stöhnte  und stützte mich gegen seine Schultern weiter, während ich spürte, wie seine Hand über meine Scham immer tiefer glitt, bis er meinen empfindlichen Kitzler erreicht hatte.  „OHHH“, keuchte ich und krallte mich in seine Schultern, während er in kreisenden Bewegungen meinen Kitzler liebkoste. Das konnte doch nicht sein, dass es mich so sehr erregte oder? Ich fluchte innerlich, dass ich mich so schwach fühlte, obwohl er doch kaum etwas tat. Sehnsüchtig suchte ich seine Lippen und küsste ihn schnell, um meine Scham zu verbergen. Es war mir lieber in seinen Mund zu stöhnen, als dass es noch jemand anders hören könnte.  Er spielte an mir, bis ein Finger in mich glitt. Ich beugte mich vor und biss in seine Schulter, während er den Finger in mir leidenschaftlich immer mehr bewegte. Es tat etwas weh, aber es fühlte sich auch so gut an, dass ich es kaum noch ertragen konnte. Immer wieder drehte er ihn in mir und zog ihn raus, nur um ihn sofort wieder rein zu schieben. Ich hielt es nicht mehr aus, in seine Schulter zu beißen und stöhnte laut und wild. Mein Herz zitterte vor Sehnsucht, während er meine Brust massierte und immer schneller den Finger bewegte. „Ohhhh, Sesshomaru! Bitte….“, flehte ich und spürte immer mehr seine Berührungen, die mich so irre machten, dass ich einfach nur noch die Augen zukniff. Nein… Es war zu gut.  Dann fühlte ich auf einmal mehr als einen Finger und versuchte still zu halten. Es war so eng in mir und er schien mich mit seinen Fingern immer weiter dehnen zu wollen, aber ich konnte es kaum ertragen. Immer wieder zuckte mein Körper unter seinen Fingern und krampfte. Was hatte das nur zu bedeuten?  „Hmm…“, hauchte er leicht und sah mir genau in die Augen, während ich ihn kaum noch sehen konnte. Meine Augen fielen immer wieder zu und mein Atem ging immer schneller, bis er einen Punkt in mir traf, der heiße Hitzewellen durch mich jagte und meinen Körper krampfen ließ. Ich stöhnte laut vor Lust auf und krallte mich in seinen Schultern fest. Er bewegte sich immer noch, doch ich spürte, wie ich immer enger wurde und seine Finger immer drängender. War ich gerade gekommen? Es war wunderschön gewesen und ich ritt weiter auf diesen Wellen der Lust, während er mich so unbeschreiblich leidenschaftlich ansah.  Was würde er alles mit mir noch machen?  „Kurze … Pause…“, stöhnte ich und spürte wie seine Finger aus mir glitten. Mit einem Schlafzimmerblick bedachte ich ihn einvernehmlich und fühlte, wie er mich langsam aufs Bett unter sich presste. Ich war zu erschöpft, um genau zu sehen, was er tat, doch da spürte ich etwas zwischen meinen Beinen. Ich schrie vor Lust auf und versuchte mich aufzusetzen. Mir tat alles weh, doch ich schaffte es und sah dann, was er mit mir tat. Er saß zwischen meinen Beinen und leckte sanft zwischen meiner Scham, was mich beinahe irrewerden ließ. Er sah so gut aus und seine Zunge war lang und massierte mein Innerstes. Was tat er da nur mit seiner unbeschreiblich gelenkigen Zunge?  Ich kniff die Augen zu und ließ mich wieder in das Bett fallen, während seine Zunge mich immer wieder neckte und leckte. Wie konnte er nur so viel wissen? Hatte er so viele Gespielinnen gehabt? Ich seufzte noch etwas wohlig, bevor er leider schon von mir abließ und mich ansah.  „Bereit?“, hauchte er und sah mich mit seinen dunklen Augen an, welche wie flüssiges Gold schimmerten, bevor er mich hochzog und küsste. Ich erwiderte seine Küsse und keuchte leise.  „Ich… glaube … ja.“, murmelte ich und sah ihn schüchtern an. Dort lag ich… Nackt vor ihm und er hatte sich auch schon alles ausgezogen… Wann hatte er das nur getan?  Er sah wunderschön aus und… er war hart… Als ich seinen mächtigen Schaft sah, stöhnte ich auf und schielte zur Seite. So groß und mächtig… Würde er bei mir überhaupt reinpassen? Ich schluckte und drückte die Beine leicht unsicher zusammen. Er war doch viel zu groß für mich.  „Hmmm.“  Ich blickte auf und zitterte, als er über mir war und meine Beine sanft, aber auch bestimmend auseinander drückte. Erst wollte ich mich wehren, doch dann ließ ich es zu und sah ihn knallrot an, während er mir langsam über die Oberschenkel streichelte. Ich konnte jetzt nicht mehr hier raus…  Langsam und gemächlich legte er sich auf mich und küsste meine geschwollenen Lippen, während ich seinen Schaft an mir spürte, wie er zuckte und sich bereit machte.  „Die Kondome…“, flüsterte ich unsicher und keuchte auf, als sein Schwanz sich an mir immer wieder rieb. Ich wollte ihn schon…  „Natürlich.“, meinte er nur, holte eines aus dem Schrank und riss es mit den Zähnen auf. Ich sah ihm dabei zu, wie er langsam das Gummi über seinen Steifen rollte und mich dabei nicht aus den Augen ließ. Sein Blick machte mir etwas Angst, ich hatte ihn noch nie so gesehen… So fixiert…  Als er fertig war, sah ich ihn schon wieder über mir und überlegte, ob er mitunter vielleicht seine dämonischen Fähigkeiten einsetzte, da ich einfach seine Bewegungen teils nicht mitbekam. Die Sehnsucht in seinen goldenen Augen fesselte mich und ließ mich für kurze Zeit vergessen, dass es schmerzhaft sein könnte, wenn er in mich eindrang.  Seine Hände liebkosten meinen Körper immer wieder und wieder, während er sich fest an mir rieb, aber noch nicht gleich eindrang. Ich wurde immer aufgeregter, wie er sich anfühlen würde und legte meine Arme um seinen Hals um ihn in einen innigen Kuss zu verwickeln. Es wäre bestimmt das einzige Mal, wo er mich so sehnsüchtig behandelte, aber ich würde es auskosten und irgendwann würde er bestimmt immer so bleiben, wenn ich mit ihm fertig war.  Dann auf einmal spürte ich ihn, wie er sich leicht an meinen Eingang drückte. Er nutzte seine Hand zum Navigieren, während ich erstarrte, als ich seine harte Eichel an meinem weichen Fleisch spürte. Er drückte ihn leicht gegen den Eingang, während ich mich stöhnend nach hinten beugte und immer lauter keuchte. Ich zuckte leicht, doch ich vertraute ihm und versuchte mich zu entspannen. Schwer atmend schloss ich die Augen und spürte, wie er sich langsam in mich schob trotz des Widerstandes, den bestimmt nicht nur ich, sondern auch er verspürte… Mein Jungfernhäutchen. Ich fühlte mich so eng und er sich viel zu groß in mir an, sodass ich laut stöhnte, doch er bewegte sich immer mehr und mehr hinein, bis er mich komplett ausfüllte. Ich schloss die Augen und zitterte. Es fühlte sich so gut an, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte. Der leichte Schmerz… bei ihm fühlte er sich genüsslich an. Dieser Schmerz störte mich nicht so sehr, wie ich es vermutet hatte.  „Bereit?“  „Ja…“, flüsterte ich leicht und spürte, wie er sich ganz langsam in mir bewegte. Immer wieder schob er sich in mich hinein, nachdem er leicht herausgeglitten war. Es war fantastisch und ich bog mich ihm immer mehr entgegen, was er als Einladung ansah. Immer wieder küsste er meinen Hals, leckte meine Halsschlagader und glitt dann tiefer an meine Brust und biss sehnsüchtig hinein.  „AHHH SESSHOMARU!“, schrie ich erregt und zitterte, während er abließ. Dieser Mann drückte mir sein Zeichen auf. Wahrscheinlich wollte er, dass jeder mich als sein Eigentum sah. Ich würde es ihm irgendwann austreiben, aber gerade gab ich mich diesem Mann einfach nur hin, der mir eine besondere Seite gezeigt hatte, die mir Hunger auf mehr machte.  Mein Stöhnen wurde immer lauter und lauter, während er immer schneller in mir wurde. Seine Leidenschaft war besonders und er schien ein wenig sanfter zu werden, aber es würde bestimmt nicht lange anhalten.  „Kagome.“, hörte ich ihn flüstern und sah überrascht in sein Gesicht, das sich verändert hatte. Anscheinend verlor er beim Sex die Fähigkeit, seine dämonische Zeichnung zu verbergen, aber zusätzlich schien sein Gesicht um einiges sanfter zu sein, als ich es normal kannte. Er hob meine Beine auf seine Schultern und bog sie nach vorne, damit er so wie es sich anfühlte, noch tiefer in mich eindringen konnte. Es machte mich ganz verrückt, so tief wie er jetzt schon war, da ich seine Eichel an meinem Innersten spürte. Er bewegte sich immer schneller und trieb mich zum nächsten Höhepunkt, trotz des leichten Schmerzes, während ich meine Nägel in seine Schultern bohrte und ihn einfach dicht bei mir haben wollte.  Immer mehr kniff ich die Augen zu und stöhnte gleichzeitig vor Lust und Schmerz auf, als ich es spürte.  „Ich komme…“, stöhnte ich laut, während er immer schneller wurde und ich aufstöhnte, während er sich eng an mich presste und keuchend zuckte.  „Ahh…“, stöhnte er leicht und presste sich eng an mich, während ich meinen Orgasmus auskostete. Erst presste ich die Augen zusammen, doch als ich sie öffnete, sah ich seine Augen, welche egelrecht Funken sprühten und mir die Sprache verschlugen.  Als er abebbte blickte ich ihn an, wie er sich langsam aus mir heraus zog. Er war mit mir gekommen, was ich wirklich schön fand… Mein erstes Mal… mit ihm und dieser fesselnde Blick...  Als er aus mir war, fühlte ich ihn immer noch und schielte nur zum Kondom, dass er sich bereits ohne Umschweife abstreifte. Es war einiges drin… War das normal? Ich sah schüchtern zur Seite und legte meine Hand auf meine nackte Brust, die immer noch bebte. Mein erstes Mal… ich schielte wieder zu ihm und sah, wie er es entsorgte in einem Eimer. Ich fühlte mich einsam und vernachlässigt… Tat er mir das wirklich an?  „Sesshomaru?“, fragte ich sachte und schluckte, als er zu mir rüber blickte. Sein Blick wurde trauriger Weise wieder kalt, bevor er zu mir kam und sich aufs Bett setzte.  „Was?“, fragte er, als wäre nichts Besonderes passiert.  Es tat weh, doch ich versuchte die Gefühle, die aufkamen, zu unterdrücken.  „Was tust du?“  „Ich werde duschen.“, meinte er nur und strich mir noch einmal übers Gesicht, bevor er sich erhob und den Raum verließ.   Wie konnte er damit so locker umgehen, während ich wie gelähmt war? Ich setzte mich langsam auf und rieb meinen leicht schmerzenden Unterleib. Als mein Blick dann weiter über das Laken wanderte, entdeckte ich einen kleinen Blutfleck, der bestimmt von mir stammte … Meines, als er mein Jungfernhäutchen durchstoßen hatte.  Ich horchte leicht auf und hörte trotz rauschender Ohren die Dusche. Er duschte wirklich und ließ mich hier versauern, nachdem ich ihm mein wahrscheinlich Wichtigstes geschenkt hatte. Für mich war das erste Mal etwas Besonderes und es war schön gewesen, doch es schmerzte, dass er mich so behandelt hatte. Ich schüttelte etwas zu schnell den Kopf und rieb über mein Gesicht, während ich endlich wieder zu Atem kam und meine Beine zitternd übers Laken schwang.  Warum war er so einfach gegangen? Wusste er nicht, dass es weh tat? Ich sehnte mich nach so viel mehr, doch er konnte es mir nicht geben… Hatte ich einen großen Fehler begangen?  Nach 5 Minuten konnte ich mich dann endlich wieder richtig bewegen, aber meine Oberschenkel pulsierten immer wieder und zitterten. Mein Unterleib schmerzte und es fühlte sich auch immer noch an, als wäre er in mir und würde sich bewegen…  Warum nur?  Mein Herz schmerzte, doch ich hatte ihm zugesagt, also konnte ich keine Wunder erwarten. Aber ich würde ihn nicht aufgeben. Langsam stand ich auf und torkelte zu ihm rüber ins Bad, wo ich sah, wie er sich in der Dusche einfach Wasser über den Kopf laufen ließ. Er sah so anders aus. Was ging in ihm nur vor? Konnte ich hoffen und er hatte etwas mehr gefühlt und wollte es jetzt loswerden? Ich war mir nicht sicher und schlich mich zu ihm in die Dusche.  „Kagome?“, fragte er irritiert, doch ich ließ ihm keine Möglichkeit zum Reagieren, denn ich schritt hinein und umarmte ihn einfach von hinten.  Erst hatte ich Angst, dass er mich wegstieß, doch er ließ es geschehen und drehte das eiskalte Wasser auf warm, nachdem ich ihm wohl eine Zitterpartie präsentiert hatte. Er sollte nicht alleine sein mit seinem inneren Schmerz.  „Danke.“, hauchte ich nur und spürte, wie er sich umdrehte und mich an seine Brust drückte, während das Wasser über uns lief. Ich hatte die Augen geschlossen und lauschte seinem wilden Herzen, das erst jetzt langsam zur Ruhe kam. Ich lächelte ihn zuversichtlich an und wusch seinen Körper langsam, während er mir einfach nur stillschweigend zusah. Er würde lange brauchen, bis er sich mir öffnete oder? Ich musste einfach durchhalten, egal wie viel Kraft es kostete.  Ich würde dir die Welt zeigen, die dir offen stand, Sesshomaru. Du warst der Mann, für den ich mich entschieden hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr und es hatte angefangen. Was würde er vorhaben? Aber ich wusste, dass es eine geringe Chance gab.  Ich schmiegte mich an ihn und genoss es einfach. Überrascht blickte ich jedoch auf, als ich spürte, wie er mich mit seinem Duschgel einrieb. Sehnsüchtig keuchte ich und sah leicht rot zu ihm hoch. Sein Haar verbarg leider größtenteils seine schönen Augen, die wahrscheinlich nicht mehr diesen Blick wie vorhin hatten...  Heute hatte ich etwas gesehen, was mir gefiel und er hatte mir etwas Schönes gezeigt. Sein Geist war ein Buch mit sieben Siegeln und ich war dabei, dass erste aufzubrechen, während ich doch schon einen kurzen Einblick in das Buch gehabt hatte. Dieses Buch sagte mir zu und ich würde jedes seiner Geheimnisse lüften, bis ihm nichts anderes mehr übrig bliebe, als sich mir zu öffnen und vielleicht auch eines Tages aus Herzen zu lachen… Würde meine Liebe zu dir bestehen bleiben und jedes Hindernis überwinden? Und wenn es so wäre, wäre die wichtigere Frage, würdest auch du es irgendwann erwidern können? Kapitel 13: Flucht ------------------ Hier stand ich nun mit ihr unter der Dusche und atmete tief durch. Ich hatte komplett die Fassung beim Sex verloren. Es hatte mir mehr gefallen, als ich es eigentlich gewollt hatte, aber was sollte ich jetzt in dieser recht ausweglosen Situation tun? Wie konnte ich zu Kagome in diesem Zustand zurückkehren? Wir hatten heißen, aber auch sehr naiven Sex gehabt… Ich hatte sie entjungfert… Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Warum war ich auf ihr und mein Verlangen eingegangen? Es war eine große Dummheit gewesen, die ich nun bereute und am liebsten rückgängig machen wollte. Ich hatte den Wasserhahn auf eiskalt gedreht und hoffte mich abkühlen zu können durch den eiskalten Wasserstrahl, aber es half recht wenig um meinen Gemütszustand zu beruhigen. Als ich  hörte, wie Kagome ins Bad reinkam, versteifte ich mich und blieb bewegungslos, als sie sich einfach zu mir unter die Dusche gesellte. Sie umarmte mich liebevoll von hinten, als wüsste sie, dass mich etwas bedrückte und ich nicht darüber reden könnte. Innerlich seufzte ich und stellte das Wasser wärmer, damit sie aufhörte zu frieren, denn ich hatte ihr leichtes Zittern wahrgenommen. Ich schloss noch einmal die Augen und drehte mich dann entschlossen zu ihr um. Wir rieben uns nach kurzer Zeit dann beide gegenseitig mit Seife ein und berührten einander. Ich nahm es hin, denn es war ihr erstes Mal gewesen. Einerseits tat es gut, aber andererseits wollte ich am liebsten gehen und sie nie wieder sehen. Ich wollte einfach alleine mit meinen Gedanken sein. Als wir fertig mit unserer Säuberungsprozedur waren, stiegen wir stillschweigend aus der Dusche und trockneten uns ab. Ich betrachtete sie eingehend und wusste nicht, was ich zu der ganzen Situation sagen sollte… „Stört es dich, wenn ich heute hier bei dir in der Wohnung schlafen würde? Es ist schon sehr spät und ich bin kaputt und müde…“, fragte Kagome schüchtern und schnappte sich einen seidenen Bademantel, der eigentlich mit gehörte und warf ihn sich um. Geschickt knotete sie ihn zusammen und verbarg somit ihren Körper vor meinen Blicken, was mich beruhigte und entspannte. „Nein.“, log ich so kühl es ging und trocknete mich fertig ab, bevor ich mir eine saubere Shorts überstreifte und mein Haar noch etwas weiter frottierte. Sie betrachtete mich argwöhnisch, doch schien sie mit der Antwort zufrieden zu sein. Erst schien sie zu überlegen und auf mich zuzugehen, doch dann entschied sie sich anders und verließ das Bad schnellen Schrittes. Ich atmete noch einmal tief durch und blickte in den Spiegel neben mir. Wenigstens sah ich wieder normal aus und hatte keine Anzeichen mehr im Gesicht vom Verlust meiner Kontrolle… Wie hatte ich sie bloß angesehen gehabt in diesem Moment? Ich wollte mich und meine Handlung verstehen, aber ich konnte es einfach nicht… Mein Herz hatte komisch geschlagen und mir war so warm gewesen… Ich legte meine Hand aufs Herz und schloss noch einmal die Augen. Irgendwie musste ich in Erfahrung bringen, an welcher Krankheit ich litt, bevor es zu spät war und ich nicht zu meinem alten Sein zurückkehren könnte. Dann roch ich etwas und folgte dem Geruch in die Küche. Sie hatte Wasser aufgesetzt und Tee rausgesucht. Sie war immer noch wackelig auf den Beinen, was sich bestimmt nicht so schnell ändern würde, nachdem dieses Mal ihr erstes gewesen war. Es würde sich mit der Zeit ändern... „Möchtest du auch einen Tee?“, fragte sie zärtlich und blickte mich schüchtern, aber auch überglücklich an. Es schien mir, als würde sie auf Wolke 7 schweben. Ich überlegte kurz, bevor ich dann nickend zustimmte und mich hinsetzte. Mein nasses Haar klebte an meiner Haut, während ich sie genau beobachtete. Dieser Seidenmantel stand ihr wirklich gut und betonte ihre Körperregionen durch den schimmernden Schein. Ihr Anblick wurde mir langsam zu wieder, weil mein Herz immer wieder schneller wurde und ich es kaum im Zaum halten konnte. Sie stellte die Tasse direkt vor meine Nase, während sie sich mit einer anderen hinsetzte und mich verträumt anschaute. Anscheinend hatte sie mehr als Sex in unserer Aktion gesehen. Das würde noch heiter werden. Ich musste ihr schnell Einhalt gebieten, sonst würde das ins Auge gehen… „Kagome… Wir sollten reden.“, meinte ich bestimmt und strich mit den Fingern über den Tisch. „Was denn?“, fragte sie glucksend und erinnerte mich an einen kleinen Hundewelpen… „Du interpretierst hoffentlich nicht zu viel in die Geschichte, oder? Du weißt was unser Deal ist…“ „Ja. Sesshomaru, das hab ich nicht vergessen.“, murrte sie und legte ihren Kopf mit ihren nassen Haaren auf den Tisch. „Aber ich genieße einfach den Moment, ist das so falsch, dass ich den Sex mit dir wirklich toll fand?“ „Ah…“, stockte ich kurz und zwinkerte leicht mit den Wimpern, bevor ich den Kopf schüttelte. „Das meine ich nicht. Du siehst mich nur so verträumt an. Vergiss nicht, dass es nur um Sex und nicht um Liebe geht.“ „Jaahaaa..“, maulte sie und trank ihren Tee, während sie mich anschaute und gähnte. Sie war anscheinend von unserer Aktion hundemüde und sollte sich wirklich etwas ausruhen. Ob es wirklich eine gute Idee gewesen war? Ich würde es wahrscheinlich früher oder später erfahren. Ich setzte meine eigene Tasse an und beobachtete sie währenddessen eingehend. Sie kam mir wirklich verloren vor. Mir fiel nicht ein, was ich zu ihr noch sagen könnte, außer eines… „Lass uns schlafen gehen.“, meinte ich dann nur zu ihr und stand leicht ruckartig auf. Sie folgte mir sofort wie ein braves Hündchen. Elegant blieb ich vor dem zweiten Schlafzimmer stehen und deutete darauf, um ihr ihren Platz klar zu machen. „Du schläfst hier.“ „Aber…“, fing sie an und stotterte. „Kein aber.“, meinte ich entschieden und deutete noch mal auf das Zimmer, in welches sich leicht betrübt wanderte. Bestimmt hatte sie sich vorgestellt mit mir in einem Bett zu schlafen… Als sie die Tür geschlossen hatte, ging dann auch ich endlich in mein eigenes Schlafzimmer. Kurz betrachtete ich den Blutfleck im Laken und seufzte, bevor ich die Decke runterriss und auf den Boden warf. Sofort suchte ich mir ein neues Laken heraus und machte es am Bett fest. Sie hatte mir ihre Jungfräulichkeit geschenkt… Hm… Wie sollte ich nur mit der ganzen Situation umgehen? Es hatte gut getan, aber wie sollte ich nur weiter machen? Ich legte mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Dies ging auch kurze Zeit gut, aber dann wachte ich auf. Jemand bewegte sich. Schnell setzte ich mich auf und lauschte. Meine Nase enttäuschte mich natürlich nicht und ich verstand sofort, dass es sich bei der Person um Kagome handeln musste. Konnte sie etwa nicht schlafen? Was wollte sie mehr als ein Bett? Kurz wartete ich noch, bevor ich ihr hinterher schlich. Wieso tat ich es überhaupt? Ich wusste es nicht, aber mein Innerstes verlangte es von mir, so wie damals Tensaiga mich zu Dummheiten getrieben hatte… Vorsichtig schlich ich zu ihr und musste feststellen, dass sie sich auf das Sofa gesetzt hatte und ein Kissen an ihre Brust drückte. Ich roch Traurigkeit an ihr und schluckte. Anscheinend war ich bei ihr in ein Fettnäpfchen getreten… Unsicher setzte ich mich neben sie aufs Sofa und sah zu ihr. Sie hatte die Beine angezogen und schien gar nicht reagieren zu wollen. „Kagome, hatte ich dir nicht befohlen zu schlafen?“, fragte ich nüchtern und kalt doch sie drehte sich einfach zur anderen Seite und sah beleidigt weg. „Vergiss es, in diesem Latexbett schlaf ich keine Minute länger! Penn du doch da! Es ist kalt und duster und wer weiß, was dort schon passiert ist!“, fluchte sie traurig und drückte ihr Gesicht noch fester ins Kissen. Ich vermutete, dass sie Tränen unterdrücken wollte. Der Abend konnte nicht besser sein. Endlich hatte ich mal wieder Sex und dann gab es so ein Theater. Wunderbar. Ich bereute es jetzt schon, mit ihr in der Kiste gelandet zu sein. „So schlimm?“ „Ja.“, fauchte sie ins Kissen und drehte sich noch weiter weg. „Ich schlaf auf dem Sofa…“ Ich seufzte noch einmal, bevor ich aufstand und sie einfach auf die Arme hob. Kurz keuchte sie auf und strampelte etwas: „Ich geh nicht wieder in das Zimmer!“ „Halt still. Du schläfst bei mir. Aber nur dieses eine Mal. Das wird nicht zur Normalität. Denk daran, dass du zu tun hast, was ich will.“, murrte ich. Doch es bewirkte, dass sie ihre Strampelei einstellte und mich verdutzt anglotzte. Ich ignorierte es einfach und trug sie rüber ins Bett. Vorsichtig legte ich sie auf das frische Laken ab und legte mich auf die andere Seite des Bettes. „Du schuldest mir immer mehr.“, murmelte ich noch und schloss dann die Augen. Jetzt lag sie neben mir, wo ich doch eigentlich meine Ruhe vor ihr haben wollte. Sehnsüchtig fieberte ich dem Tiefschlaf entgegen, doch dann spürte ich eine Hand an meiner Seite. Genervt sah ich zu ihr. Sie fror wohl immer noch. „Kagome…“ „Bitte… Nur heute Abend… Ich hab mich schon so dran gewöhnt… Bitte, dafür überlege ich mir auch etwas ganz Besonderes für dich! Bitte!“, bat sie leise und drängte sich immer enger an meinen Körper. Leise seufzte ich und zog sie in die Arme. „Na gut. Aber wehe es ist nicht gut.“, fluchte ich und ließ sie gewähren. Sie schmiegte sich eng an meine Brust und verfiel nach kurzer Zeit schon in einen hoffentlich geruhsamen Tiefschlaf. Sie war wohl sehr erschöpft von dem Sex… Wer konnte es ihr verübeln? Ich zog sie noch etwas enger an mich und sog begierig ihren Duft ein. Ich hatte sie aus dem Grund fernhalten wollen, doch jetzt genoss ich ihre Nähe, schloss die Augen und konnte endlich einschlafen. Ich schlief tief und fest und bekam zum Glück nichts mehr mit. Wieso hatte ich ihr nur nachgegeben? Brauchte ich sie vielleicht auch schon genauso sehr, wie sie mich brauchte? Am nächsten Morgen schlug ich die Augen auf, als mich die Sonne kitzelte. Es war dieses besagte Wochenende. Ich fasste kurz neben mich, nur um zu bemerken, dass der Platz neben mir leer war. War Kagome gegangen? Ich schnupperte kurz. Nein war sie nicht… Sie war in der Küche und schien etwas zu machen. Seufzend setzte ich mich auf und rieb mir über den Kopf. Ich  stand nach kurzer Zeit auf und zog mir eine Jogginghose und ein enges Shirts an, bevor ich zu ihr ging. Da saß sie im Bademantel und trank wohl warme Milch. „Morgen.“, meinte sie sachte und bedachte mich mit einem Lächeln. „Leider hast du nichts im Kühlschrank, sonst hätte ich versucht dir etwas zu kochen.“ „Das ist nicht deine Aufgabe.“, meinte ich nur leise und setzte mich auf einen Platz neben ihr und beobachtete sie leicht schlaftrunken.   „Wie geht es jetzt weiter?“, nuschelte sie und schielte schüchtern zu Boden. „Wie sieht dein Deal aus?“ Ich blickte auf. Sie kam wirklich schnell zum Thema. „Das werde ich noch entscheiden. Sei einfach abrufbereit.“ „Ich kann aber nicht immer… wegen Schule und allem…“, brummte sie und betrachtete mich argwöhnisch, während ich zum Wasserkocher blickte. „Mach mir Tee.“ Sie gehorchte und machte sofort Tee. Es störte sie wohl leicht, aber sie erinnerte sich noch an meine Gutmütigkeit und gab wohl deswegen keine Widerworte. „Danke dass ich in deinem Bett schlafen durfte…“, murmelte sie noch in meine Richtung, bevor sie das heiße Wasser in die Teetasse goss und den Beutel darin bewegte. Ich antwortete nicht darauf, sondern sah sie einfach still an. Wie sollte ich damit nur umgehen? Ein paar Tage Ruhe würden mir sicherlich gut tun, damit ich etwas nachdenken könnte… „Zieh dich nach dem Frühstück an und geh heim. Ich muss noch einiges erledigen.“, hauchte ich leise, während sie mir die Tasse hinstellte und sich wieder hinsetzte. Sie nickte und schloss die Augen kurz, bevor sie mich wieder anstrahlte. „Ach ja, Sesshomaru… darf ich eigentlich jemanden erzählen, dass ich mit dir zusammen bin?“ „Nein.“, kam es entschieden von mir, während sie leicht zusammen zuckte. „Es ist sicherer und du weißt, dass wir keine Beziehung miteinander führen.“ „Ja… ich meinte nur zur Tarnung…“ „Nein.“, fluchte ich noch einmal und stand energisch auf. Dabei verschüttete ich meinen Tee. Die Tasse rollte vom Tisch und zerschellte am Boden. Kagome sprang erschrocken zurück und sah mich verängstigt an. Ich war wütend und sehr wahrscheinlich wurden meine Augen schon rot. Es sollte auf gar keinen Fall so weit kommen. Sie sollte sich nichts einreden… Auch wollte ich nicht immer daran denken, was sein könnte. Es sollte und durfte nicht mehr geben. „Autsch…“, fluchte Kagome. Sie kniete bei den Scherben und hatte sich geschnitten. Seufzend kniete ich mich zu ihr, nahm ihren Finger und zog den Splitter heraus, bevor ich ihr das Blut vom Finger leckte. Unsicher keuchte sie kurz, bevor sie mir tief in die Augen blickte. Sie war eindeutig verzweifelt. Bestimmt hatte sie sich erhofft, dass ich ihr verfallen würde, aber dem war nicht so. Dem durfte auch nicht so sein. „Lass die Scherben liegen. Feg sie wenn auf, aber benutz nicht deine Hände.“, meinte ich nur und packte sie an den Hüften. Ich stellte sie von den Scherben entfernt wieder ab. Sie betrachtete mich noch kurz, bevor sie einen Besen nahm und die Scherben auffegte. Ich hatte mich leicht beruhigt, als ich ihr Blut geschmeckt hatte, aber ich war mir nicht sicher, wie es um meinen Gemütszustand gerade wirklich stand. „Es tut mir leid, dass ich dich verärgert habe…“, murmelte sie und entsorgte die Tasse. „Ich mache dir eine neue Tasse Tee…“ „Nein.“ Sie blickte mich durch glasige Augen an. Wahrscheinlich würde sie gleich heulen, wenn es so weiter ging. Jedoch konnte ich gerade nicht anders. Ich musste ihr zeigen, dass es keine Hoffnung für etwas wie eine Beziehung gab. Mein Körper rebellierte dagegen, aber ich musste es einfach klarstellen. „Darf ich dir was anderes bringen?“ „Geh heim.“, meinte ich nur entschieden und sah zu, wie sie unsicher wurde und an ihrer Kleidung zupfte. Sie öffnete den Mund und wollte mir etwas entgegen schleudern, doch sie schwieg. Sie drehte sich einfach um und ging ins Schlafzimmer, wo sie sich umzog. Ich hörte ihre ruckartigen Bewegungen. Auch hörte ich Ihr schnell schlagendes Herz und spürte wie sie zitterte. Sie keuchte leise und wollte so schnell es geht verschwinden. Ich konnte es ihr nach dieser Abfuhr nicht verübeln, aber was sollte ich auch sagen? Kagome, geh nicht, ich fand den Sex auch phänomenal? Das konnte ich ihr auf keinen Fall auf die Nase binden. Dann hörte ich es. Sie hatte alles zusammen und rannte regelrecht aus der Wohnung: „Bis demnächst.“ Sie war nur kurz angebunden und knallte die Tür hinter sich. Sie war diesmal geflüchtet, nicht ich. „Mist.“, fluchte ich und ging in die Stube und warf mich genervt auf das Sofa. Ich legte meine Hand aufs Gesicht und atmete tief durch. Das war mehr als schief gelaufen. Bestimmt war der Deal geplatzt. Es war nicht so, dass ich es nicht genossen hatte, aber ich wollte ihr keine falschen Hoffnungen machen. Ich konnte nicht lieben und würde auch niemals lieben können. Ich war ein Dämon und kein Hanyou wie mein Bruder. Ich streichelte sachte über den Sofabezug, während ich mir den Kopf zerbrach. Wie sollte ich nur das Ganze geregelt bekommen? Auf keinen Fall durfte ich sofort hinter ihr herlaufen, aber sie würde bestimmt auch nicht zu mir kommen. Ich hatte ihr gesagt, dass ich sie auffordern würde. „Mist.“, fluchte ich wieder. Am liebsten wollte ich etwas zerschlagen. Wahrscheinlich war das der richtige Zeitpunkt wieder nach Hause in meine Zeit zurückzukehren, aber das könnte auch Schwäche bedeuten. Ich war hin und her gerissen und presste die Augen zusammen. Was sollte ich nur tun? Vielleicht wirklich einmal in meine Zeit zurückkehren und einiges abklären? Das wäre wohl wirklich gut. Ich könnte meine Wut an herumstreunenden Dämonen auslassen. Die Idee war superb und am Ende käme ich bestimmt auf ganz andere Gedanken. Es klopfte und ich blickte auf. „Herein, es ist offen.“ Ich roch es schon vorher, bevor sie eintrat. Es war Lillith. „Was willst du?“, fragte ich zänkisch und sah zu, wie sie sich auf den Couchtisch vor mich setzte. „Ehestreit?“ „Wir sind nicht zusammen.“, murrte ich und sah ihre Hand wütend an, die sich auf mein Knie legte. „Aber du hast mit ihr geschlafen, ich dachte du magst sie?“ „Das geht dich nichts an. Ich bin auf dem Sprung.“, meinte ich ernst und schob ihre Hand weg. „Oh je. Dann tob dich aus, du böses Monster. Aber du hast sie ganz schön mit deinen Worten gekränkt. Das arme Mädchen ist weinend aus dem Haus gerannt.“, kicherte sie und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Ich ignorierte sie größtenteils, doch es ging mir schon irgendwie nahe… „Kagome…“ „Tja. Menschen sind halt empfindlich und du solltest dir das merken. Der kleine Engel hatte sein erstes Mal und hatte gehofft, dass du sie mit offenen Armen empfängst. Menschen sind keine Dämonen, auch wenn es welche gibt, die nur für den Sex leben.“, flüsterte sie neckisch und erhob sich. „Denk daran bitte und lass sie nicht zu lange warten. Auch wenn du dir keine Gefühle für sie eingestehen willst, solltest du daran denken, dass Sex aus mehr als nur Poppen besteht. Frauen brauchen ein Vor- und Nachspiel. Dazu gehören ein paar liebe Worte und Streicheleinheiten. Also hör auf den starken Mann zu spielen und fang an deinen Gefühlen zu folgen.“ Dann verließ sie mich und ließ mich noch verzweifelter zurück, als ich zuvor gewesen war. Was sollte das nur werden? Ich stand wütend auf und packte meine alte Kleidung ein. Ich fuhr zum Schrein und ging zum Brunnen. Dummer Weise sah mich Kagome. Sie stand am Fenster und sah mich mit leeren und verweinten Augen an. Mein Herz schmerzte, aber nur wieso? Schnell ging ich hinein und schmetterte die Tür hinter mir zu. Ihr Blick hatte in mir etwas geweckt… Nein, das durfte nicht sein… Ich zog mich schnell um. Würde sie mir nachrennen? Ich durfte mich darum nicht kümmern und sprang in den Brunnen, bevor ich noch umdrehte und zu ihr ging. Die Zeitwelle erfasste mich und brachte mich in meine Zeit zurück. Ich sprang wieder hinaus und direkt in die Arme des kleinen Fuchses, der anscheinend sehnsüchtig auf seine Kagome wartet und an mir sie roch... „Wo ist Kagome?“, fragte Shippo schnippisch und starrte mich verwirrt an. Ich fühlte mich verfolgt… „Geht dich nichts an, jetzt verschwinde.“, knurrte ich nur und bahnte mir den Weg um ihn herum, bevor ich weiter lief. Ich musste einfach weg. Irgendwann blieb ich stehen und setzte mich auf einen Baum. Ich schloss die Augen und überlegte, was ich tun sollte. Kagome hatte mir den Kopf verdreht, aber ich wollte es nicht so. Wie konnte ich nur das ganze überstehen? Einerseits wollte ich sie, aber andererseits wollte ich es mir auch nicht eingestehen, dass ich mehr als nur Sex von ihr wollte. Nach einiger Zeit zog ich los und tötete und mordete, bis ich erschöpft zusammen sackte. Doch es reichte mir noch nicht. Immer weiter mordete ich. Es gab genug Dämonen, den ich ein gar ausmachen konnte. Vielleicht war ich sogar daran schuld, dass in der Zukunft es kaum noch Dämonen gab. Wer wusste das… Wenn öfters so etwas passierte, würde ich wohl schnell andere Dämonen ausgerottet haben. Nach etwa einer Woche entschied ich dann zurückzukehren. Kagome war nicht in diese Zeit gekommen… Hatte sie mich vielleicht schon vergessen? Leider konnte ich es nicht vorher wissen, aber es ging mir besser. Ich würde es schon mit ihr meistern. Zumindest hielt ich es nicht aus, von ihr getrennt zu sein. So lange ich könnte, würde ich diesen Drang abtun und ignorieren. Ich würde ihn mir so hinrücken, dass es nur um Sex ging, bis ich wirklich wusste, was in mich gefahren war… Kagome… Als ich zum Brunnen kam, schien mir, als ob die Welt sich veränderte. Ich sprang hinein, auch wenn ich noch kurz zuvor Inu Yasha gespürt hatte. Ob er bei ihr gewesen war und es gerochen hatte? Ich wusste es nicht, doch er schien sich tunlichst vom Brunnen fern zu halten. Auf der anderen Seite angekommen, roch ich sie schon und sprang hinauf. Ich landete auf dem Rand und erblickte Kagome auf die Treppen gebettet, als wäre sie eine Tote. Erschrocken ging ich zu ihr und ließ mich nieder. Ich konnte mich erst wieder beruhigen, als ich ihr Herz schlagen hörte und spürte, dass sie warm war. Sie hatte geweint und ihre Augen waren verquollen. „Kagome?“, fragte ich vorsichtig und beobachtete, wie sie Probleme hatte, die Augen zu öffnen. „Du bist endlich wieder da… Ich habe so lange gewartet.“, murmelte sie und sackte schwach in meinen Armen zusammen. Hatte sie etwa nicht gegessen? Sofort hob ich sie an und brachte sie rüber ins Haus. Kagomes Mutter stand vor mir und sah mich besorgt an, während sie Kagome traurig bedachte. „Sie hat die ganze Zeit auf dich gewartet und nichts gegessen.“, meinte sie dann nur und seufzte. „Ich werde etwas kochen…“ Dann verschwand sie und ließ mich stehen. Hatte sie das wirklich wegen mir getan? Ich ging mit ihr auf dem Arm in ihr Zimmer und legte sie sanft ab. Vorsichtig streichelte ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste ihre Stirn. Als ich aufstehen wollte, spürte ich ihre Hand an meinem Oberteil, welches sich krampfhaft hinein bohrte. „Bitte geh nicht mehr weg.“ Ich war überrascht. Bedeutete ich ihr denn so viel? Seufzend legte ich mich neben sie. Ich war froh, dass sie nicht das Blut an mir roch… Bedacht zog ich sie in meine Arme und küsste ihre Stirn noch einmal, bevor ich meine Augen schloss und mit ihr schlief. Sie war erschöpft, das spürte ich und irgendwie hatte ich etwas wie Schuldgefühle, weil ich so lange weggeblieben war. Ich hatte mich ausgetobt, aber wie hatte sie sich nur in dieser Zeit gefühlt? Ich konnte es nur erahnen und seufzte. Auf jeden Fall musste ich Kagome beschützen. Wahrscheinlich sogar vor mir, aber alles mit der Zeit. Was ich angerichtet hatte, müsste ich unbedingt wieder ausbaden… Kapitel 14: Die Entscheidung ----------------------------  Ich rannte aus der Wohnung und in Richtung zu Hause. Was war das nur gewesen? Beim Laufen sah ich meinen Finger an, an dem er geleckt hatte. Warum war das ganze so schief gegangen?? Als ich dann endlich daheim war, lief ich ohne Umschweife in mein Zimmer und knallte die Tür mit voller Wucht zu. Verzweiflung macht sich in mir breit und warf ich mich heulend aufs kalte Bett und drückte mein Gesicht tief in die Kissen. Warum weinte ich nur so sehr? Ich hatte es anfangs gar nicht bemerkt gehabt, dass so viele Tränen mein Gesicht hinabliefen… So sehr hatte ich gehofft, dass sich alles sofort zum Guten wendet, aber Pustekuchen… Er war so komisch gewesen… Nachts hatte ich gehofft, dass er es spürte, dass er mich brauchte, aber ich war am Morgen nur auf eine Mauer gestoßen… Aber dieses Saugen an meinen Finger… Es kam mir so vor, als wollte er das alles nicht, aber doch hatte er mir so sehr wehgetan, dass es mir das menschliche Herz zerriss. Was hatte ich da nur wieder angestellt? Wie dumm konnte ich denn nur sein? Jetzt konnte ich nie wieder zu Inu Yasha zurückkehren, wenn ich es wollte… Mein gebrochenes Herz machte mich ganz verrückt und schlug viel zu heftig, aber jeder Schlag war so schmerzhaft und ließ meinen Körper unter Schmerzen erzittern… Sesshomaru, wieso hattest du das nur getan? Ich schloss die Augen noch fester und rieb mir die angeschwollenen Augen. Dieser Vollidiot… Wieso hatte er mich wie Abfall behandelt? Irgendwie verabscheute ich ihn und sein Benehmen gerade. Ich gab mich ihm hin und was tat er? Er behandelte mich wie einen Gebrauchsgegenstand, der keine Gefühle wohl hat! Dabei hatte ich doch in seinen wunderschönen Augen etwas anderes gesehen gehabt… Ich drückte meine zittrige Hand auf die schmerzende Brust und atmete tief durch, während das Blut in meinen Ohren rauschte. Was sollte ich jetzt in dieser heiklen Situation machen? Sollte ich ihm vielleicht etwas Zeit geben, bis er sich gesammelt hatte? Am liebsten hätte ich ihm natürlich eine gescheuert, aber das konnte ich jetzt wohl vergessen… Es war zu spät um darüber noch nachzudenken, was ich hätte machen sollen. Ich war Hals über Kopf geflüchtet und einfach kopflos weggelaufen ohne wirklich große Worte zu schwingen…. Er hatte mir einfach so viel Angst gemacht, als seine Augen rot geworden waren, als ich gefragt hatte, ob ich zur Tarnung sagen dürfte, dass wir zusammen wären… „Arghh…“, fluchte ich und warf das Kissen mit meiner letzten Kraft gegen das Fenster. Ich war fuchsteufelswild, aber auch tieftraurig… Meine Gefühle ließen mein Herz bluten, während ich mich aufsetzte und zum Kissen starrte. Wieso hatte ich nur so versagt? Hatte ich mich in ihn so sehr verknallt, dass ich mich nicht mal wirklich wehren konnte und die Situation komplett falsch eingeschätzt hatte? Warum war ich denn auf einmal so schwach geworden? Inu Yasha hatte ich immer einfach „Sitz“ machen lassen, wenn er mir Angst gemacht hatte oder Dummheiten plante… Aber auch bei ihm war ich ständig vor Problemen davon gelaufen, als es um Kikyou ging. Nur bei Sesshomaru hatte es sich so falsch angefühlt, als ich davon gerannt war… Wer wusste, wie er sich jetzt im Moment fühlte... Hatte er auch gemerkt, wie er sich beim Sex grundlegend verändert hatte? Ständig gab es diese schon beinahe kuriosen Momente, wo er so anders war und dieses Mal, als wir miteinander geschlafen hatten, war dieser Blick so extrem weich gewesen… So glücklich und… so, als wäre er ein ganz anderer Mann. Vielleicht war sein Benehmen sogar schon fast menschlich gewesen, wenn ich mich da nicht vertat. Ich fragte mich wirklich, wie stark er es mitbekommen hatte. Schämte er sich davor? Er begehrte eine Menschenfrau… Vielleicht war es das. Er hatte doch immer stur und gerade heraus mit tiefster Kälte gesagt, er würde Menschen abgrundtief hassen und jetzt…? Jetzt hatte er mit mir wollüstig geschlafen, als wäre ich etwas Besonderes, zumindest hatte ich mich so gefühlt… Am besten wäre da wohl gewesen, wenn ich nicht gegangen wäre… Auch Inu Yashas inneren Dämon hatte ich mich schon stellen müssen, aber bei ihm war es so anders… Inu Yasha war immer wieder wie ein Hund zu mir gekommen, aber Sesshomaru war ein komplett anderer Mann und ich musste sanfter und behutsamer vorgehen, denn er hatte sich nicht entschieden wo er blieb… Wenn ich Pech hatte, verlor ich ihn jetzt, durch meine Art… Ich wischte mir noch einmal die salzigen Tränen weg und ging wackelig zum Kissen, welches auf dem Boden vorm Fenster lag. Behutsam hob ich es vom Boden auf und blickte aus dem Fenster. Vielleicht sollte ich ihn jetzt doch noch anrufen oder am besten gleich zu ihm gehen. Wer wusste, was er in diesem Gemütszustand noch anstellte… Mir ging es auch scheiße, aber ich machte mir wirklich Sorgen um ihn… Die ganzen Tage war er anders gewesen und auf einmal das? Es war inakzeptabel. Seufzend sah ich aus dem Fenster und erschrak, als ich sah, wie Sesshomaru über das Schreingelände wanderte. Ich sah ihn erschrocken an und schluckte schwer. Ging er etwa in seine Zeit zurück? Er ging eindeutig nicht zu mir, sondern zu dem Brunnen. Kurz bevor er den kleinen Schrein erreichte, sah er zu mir hoch und direkt in meine Augen. Dicke Tränen liefen über meine Wangen, während ich mich kalt und leer fühlte. Dann ging alles ganz schnell. Er stürzte regelrecht in den Schrein und schlug mit voller Wucht die Tür zu. Ich zuckte und ging ein paar Schritte rückwärts, während ich nicht glauben konnte, was ich dort gerade sah. Sesshomaru ging in seine Zeit zurück. Hieß das, dass ich verloren hatte? Ich knautschte wütend das Kissen zusammen, bevor ich mich einfach auf den Boden fallen ließ. Sollte ich ihm nach? Ich wusste es nicht… Mein Herz tat jetzt richtig weh und mein Kopf drehte sich immer mehr, während mir kotzschlecht wurde...  Weinend legte ich mich mit dem Kissen auf den Boden. Ich wollte einfach alleine sein. Ich hasste mein Leben. Vielleicht hätte ich wirklich bei Inu Yasha bleiben sollen, aber Sesshomaru gab mir so ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben konnte… Ich war einfach mit dem Kopf durch die Wand gerannt und hatte womöglich jetzt alles verloren, was ich je gehabt hatte. Wunderbar… Ich war so ein Idiot. Ich hatte Sesshomaru mit meinen Gefühlen bedrängt und hatte vieles falsch gemacht, aber warum musste er auch nur so ein Sturkopf sein und konnte seinen Gefühlen nicht nachgeben? „Ich hasse dich…“, murmelte ich ins Kissen und schluckte schwer. Was sollte ich jetzt machen? Ihm hinterher? Alleine könnte ich ihn nicht finden… Und wenn müsste ich mich mit Inu Yasha auseinander setzten… Was sollte ich machen? Nach zwei Tagen hörte ich dann meine Mutter an der Tür, welche seufzend hereinkam: „Ich habe dich in der Schule krank gemeldet, Kagome.“ Sie setzte sich neben mich und streichelte mir zärtlich über den Kopf. Ich hatte nicht bemerkt, wie schnell doch die Zeit vergangen war. Ich wusste immer noch nicht, was ich machen sollte und fühlte mich einfach nur schwach und ausgezehrt. „Danke Mama.“, meinte ich leise keuchend und lehnte mich an ihre warme Schulter, während sie den Arm liebevoll um mich legte und mir Geborgenheit schenkte. „Liebeskummer?“ „Ja…“, flüsterte ich und schluckte. „Willst du nicht mit ihm darüber reden?“, fragte sie besorgt und streichelte mich. „Er ist in seine Zeit gegangen… Das geht wohl nicht mehr…“ „Dann folge ihm Kagome. Ich sehe doch, dass es dich immer noch beschäftigt. Den Tag bist du ihm auch nach gelaufen. Nicht jeder Mann kommt zu dir, wenn du es dir wünschst. Oft musst du die Zügel selbst in die Hand nehmen, wenn du willst, dass es nach deiner Nase geht.“ „Ich glaube genau das ist der Grund für unseren Streit…“, murmelte ich und schluckte noch einmal, während ich bemerkte, wie meine Augen wieder weiter verquollen. „Ach Kagome… Du warst wohl zu stürmisch. Sogar ich hab ihm angesehen, dass er mit der Situation nicht wirklich umgehen kann. Bedenke, er ist nicht Inu Yasha. Auch wenn sie Brüder sind, sind sie doch komplett verschieden.“ „Ich weiß Mama… Darum mag ich ihn doch so sehr…“, keuchte ich und drückte meine Nägel in meinen Rock, während sie mich fester an sich presste. „Siehst du? Weißt du, ich glaube nicht, dass er so etwas wie Familie und so kennt. Er ist ein Einzelgänger und anscheinend nicht der Typ, der gerne sagt, dass er kuscheln möchte.“ Ich lächelte leicht und drückte mich enger an sie: „Da hast du recht… Er macht es heimlich oder lässt es einfach zu, wenn es so ausschaut, dass ich es nur will.“ „So sind solche Männer, sie brauchen Ausreden dafür, dass sie Gefühle zeigen können. Bestimmt hast du ihn in eine Situation gebracht, für die er keine Ausrede mehr parat hatte.“ „Kann sein… Ich hab ihn bedrängt und wollte viel mehr….“ „Kagome. Du solltest ihm Zeit lassen.“, meinte sie tadelnd und küsste meine Stirn. „Sesshomaru braucht vielleicht eine Auszeit, aber dass er in seine Zeit gegangen ist, heißt nicht, dass es aus ist. Also Kopf hoch. Er wird nicht zu dir kommen, also geh zu ihm. Er braucht viel Geduld. Du hast keine, aber du musst welche haben, sonst wird das nie was. Versprich mir einfach, dass du nicht leichtsinnig wirst.“ „Ach Mama.“, murmelte ich und drückte sie noch mal. „Du hast wohl Recht… Ich werde zu ihm gehen und mit ihm reden. Es kann ja so nicht weiter gehen…“ „So mag ich meine Tochter. Gib einfach nicht so schnell auf.“ Sie küsste mich noch einmal, bevor sie aufstand und lächelte: „Du schaffst das schon.“ Ich nickte noch und sah zu, wie sie sanftmütig das Zimmer verließ. Sie hatte wahrlich Recht. Ich zog mich ordentlich wieder an und trocknete die letzten Tränen von meinem verquollenen Gesicht, bevor ich endlich genug Mut geschafft hatte zu fassen und zum Brunnen rüber ging. Immer noch hatte ich keinen Hunger, aber das war mir gerade total egal. Ich wollte einfach nur zu ihm und mit ihm reden… Vielleicht auch zum Teil mich entschuldigen, dass ich ihn so bedrängt hatte. Sesshomaru hatte noch nie gerne Fehler bei sich gesucht… Ich müsste mich wohl erniedrigen, aber wahrscheinlich blieb mir fürs erste nichts anderes übrig… Ach Sesshomaru, was machst du nur mit mir? Da stand ich dann auch schon über dem Brunnen und atmete noch einmal tief durch, bevor ich hinein sprang und durch die Zeit reiste. Auf der anderen Seite angekommen atmete ich noch einmal durch, bevor ich langsam hochkrabbelte. Jeder Schritt und jeder Zug war so anstrengend, aber ich musste zu ihm… unbedingt. Oben angekommen setzte ich mich ins feuchte Gras und atmete die frische Luft ein, während mein Blick über die Landschaft streifte. Ich wollte mich sammeln, doch ich hatte nicht wirklich Zeit dazu. „Kagome.“, quiekte Shippo neben mir und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung? Hast du geweint?“ „Ach Shippo.“, keuchte ich und umarmte den kleinen Fuchsdämon. Ich presste ihn fest an meine Brust und knuddelte ihn etwas. „Hast du Sesshomaru gesehen?“, fragte ich vorsichtig nach und konnte mir denken, dass es ihn wunderte.   „Ja… Der war echt durch den Wind und ist ganz schnell abgebraust, als ich ihn angesprochen habe!“ „Wohin?“, fragte ich und sah sein leicht verwirrtes Gesicht an. „Warum willst du das wissen, Kagome?“, fragte eine tiefe Stimme hinter mir. Schnell drehte ich mich erschrocken um und erkannte hinter mir Inu Yasha. Erschrocken keuchte ich auf und sah ihn verzweifelt an, während ich mich umblickte, in der Hoffnung, dass Sango oder so da war. „Das geht dich nichts an… Ich muss mit ihm unbedingt reden!“ „Kagome.“, murrte er wütend und starrte Shippo böse an. „Shippo, geh sofort ins Dorf, ich muss mit Kagome etwas Wichtiges besprechen!“ Shippo zuckte ängstlich zusammen, wie auch ich es tat. Inu Yasha war stink wütend… Ob er Sesshomaru an mir roch oder sich denken konnte, was los war? Shippo rannte zumindest dann schnell los und ließ uns alleine, was mir nicht ganz lieb war. Ich sah Inu Yasha mit verquollenen Augen an und schluckte. Was sollte ich nur zu ihm sagen? „Kagome. Warum?“ „Ich… ähmm… er hat was vergessen…“, stotterte ich leicht rot und sah zur Seite, während ich mich vor ihn richtig hinstellte und versuchte mutig zu sein. „Lüge.“, knurrte er und schnupperte. „Du stinkst nach ihm. Wie konntest du nur mit ihm schlafen?“ Ich sah geschockt zu ihm und schüttelte mich. Er hatte es also bemerkt… „Na und? Dann hatte ich mit ihm Sex, es geht dich rein gar nichts an!“, fluchte ich und schubste ihn wütend von mir weg. Er packte mich darauf hin und hielt mich etwas zu hart fest, während er mich eingehend ansah und seine Augen meine absuchten. „Ich bring ihn um dafür.“, knurrte er leise. „NEIN! Ich hab freiwillig mit ihm geschlafen!“, fluchte ich und riss mich los von ihm. Ich funkelte ihn wütend an, während ich an ihm vorbei wollte, doch er ließ mich einfach nicht durch. Immer wieder verstellte er mir den Weg und drängte mich zurück. „Kagome! Das meinst du doch wohl nicht ernst oder? Du rennst ihm nach? Diesem Scheißkerl, der dich gevögelt hat und dann hat sitzen lassen? Meinst du das ernst?“, fragte er und sah mich hasserfüllt an. „Du hast mich betrogen und denkst nur an diesen Arsch!“ „Dir ist doch scheiß egal, was mit mir ist! Jetzt lass mich durch!“, fluchte ich weiter, aber es gab kein Durchkommen. „Komm klar, dass Sesshomaru ein besserer Mann ist als du!“ „Was soll der Scheiß? Kagome! Hör mir doch mal zu! ER ist ein Youkai! Der liebt dich doch gar nicht! Der wollte wenn nur mit dir in die Kiste! Renn dem nicht nach!“ „ICH LIEBE IHN ABER!“, schimpfte ich und sah, wie er mich schockiert anglotzte. Er war total überrascht und setzte sich kurz verdutzt auf den Hintern, bevor er sich wieder aufrappelte. „Kagome… Ich dachte du liebst mich?“ „Ich… Inu Yasha… also… Wir streiten doch nur.“, murmelte ich und trat noch einen Schritt rückwärts, bis ich den Brunnen hinter mir fühlte. „Ich kann nichts dafür…“ „Er ist doch nur ein riesen Arschloch! Vergiss ihn. Komm zurück zu mir!“, brummte Inu Yasha und packte mich wieder. „Muss ich dir den Kopf waschen? Der hat doch überhaupt kein Interesse an dir! Siehst du doch! Er ist abgehauen. Wetten wir nach dem er dich flachgelegt hat? Der will mir doch nur eins auswischen! Du dumme Pute hast dich ihm perfekt dafür angeboten!“ Ich starre ihn verdattert an und schluckte. Sesshomaru hatte doch nicht nur Inu Yasha eins auswischen wollen oder? Sesshomaru war doch nicht so ein grausamer Kerl oder? „DU LÜGST!“, schrie ich ihn dann an und schubste ihn heftig weg, bevor ich ihm eine mit voller Wucht Scheuerte. „Er würde so etwas bestimmt nicht tun!“ Ich spürte die Tränen in meinem Gesicht und zitterte. „Sieh es doch ein! Sonst wäre er doch nicht vor dir weggelaufen du blöde Kuh!“, knurrte er und drehte sich beleidigt um und rieb seine schmerzende Wange. Ich hasste Inu Yasha gerade. „Red nicht so über ihn! Er… er…“, stotterte ich unbeholfen und zitterte. „Ja was er? Er ist weggelaufen, er hat dich dumme Pute nicht mehr ertragen wollen, nachdem er mir eins ausgewischt hatte!“ Ich kochte vor Wut und sah ihn verzweifelt an. Das konnte dieser Mistkerl doch nicht ernst meinen, oder? Wie konnte er es nur wagen so mit mir und über Sesshomaru zu reden? „SITZ!“, fauchte ich wütend und sah zufrieden zu, wie er den Boden unliebsam küsste. Das war eine wirkliche Genugtuung, nachdem er mich so arschig behandelt hatte. Seit wann war Inu Yasha so ein Mistkerl geworden? Es ging nicht immer alles nur um ihn! Sesshomaru war nicht so! „Kagome… Jetzt lass doch den Unsinn.“, murrte er am Boden, bevor er wieder auf die Beine kam. „Weißt du… Wenn ich dich nicht haben kann. Soll er dich auch nicht haben!“ Ungläubig sah ich ihn an und zitterte: „Was willst du damit sagen?“ „Ich befördere dich in deine Zeit. Wag es ja nicht, zurückzukommen!  Überleg es dir noch mal. Wir können ja auch schauen. Sesshomaru wird nicht kommen. Wenn er nicht kommt, wirst du meine Frau, verstanden?“ „Was glaubst du, wer du bist?“, fauchte ich und zitterte immer mehr. Er machte mir Angst. „Ich wette nicht und ich werde auch nicht deine Frau, wenn er mich nicht will!“ „Pff. Werden wir ja sehen! Aber hier kommst du nicht weiter!“ „Lass mich durch du Idiot!“ „NEIN!“, schrie er noch, bevor er mich stieß und ich rückwärts in den Brunnen fiel. Auf der anderen Seite des Brunnens kam ich hart auf und schluckte. Für einige Zeit blieb ich dort auf den Rücken liegen und rieb mir den Kopf. Hatte ich das gerade wirklich erlebt? Inu Yasha würde mich nicht durchlassen, außer ich entschied mich für ihn… Hieß das also, dass ich Sesshomaru nicht finden konnte? Bedrückt kletterte ich die Leiter hoch und setzte mich auf den kalten Rand des alten Brunnens. Sanft strich ich über ihn und seufzte traurig. „Das war wohl nichts…“, murmelte ich leise und rieb mir den schmerzenden Arm. Unsicher sah ich zur Tür, bevor ich mich auf die Treppe setzte und meinen Kopf gegen das Geländer legte. Ich konnte also nur warten… Würde er wieder kommen? Ich wollte so gerne zu Sesshomaru hin… Ich wollte mit ihm doch nur reden… Ich schlug wütend einmal gegen das Holz und bereute es sofort. „Auua.“, fluchte ich und stand wütend auf, bevor ich rüber ins Haus ging.  „Schon wieder da, Kagome? Und hast du mit ihm geredet?“, fragte meine Mutter irritiert. „Nein… Inu Yasha hat mich nicht durchgelassen… Ich werde aber am Brunnen auf Sesshomaru warten… Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nicht mehr drüben bin…“ „Willst du nicht etwas essen?“ „Nein danke Mama. Passt schon, ich hab keinen Hunger.“, meinte ich noch, bevor ich rüber ging und mich auf die Treppe setzte und einfach still und leise auf den Brunnen schaute. Es verging wohl eine ganze Woche. Ich fühlte mich so schwach, aber ich wollte nichts essen… Ich hatte keinen Hunger… Würde Sesshomaru überhaupt noch kommen? Ich sackte zusammen und döste leicht. Erschöpfung übermannte mich und starke Müdigkeit, bis ich auf einmal jemanden neben mir spürte. Sesshomaru war gekommen… Endlich. Er sagte meinen Namen, was mich irgendwie glücklich machte. Vorsichtig versuchte ich die Augen zu öffnen, doch ich hatte wirklich große Probleme damit. Jedoch schaffte ich ihm zu antworten. Leise krächzte ich noch: „Du bist endlich wieder da... Ich habe so lange gewartet…“ Daraufhin sackte ich einfach nur schwach in seinen Armen zusammen, die mich so warm und stark umfingen und schützten. Es tat so gut, endlich wieder seine Wärme zu spüren. Warum war er hier? Hatte er sich nach mir gesehnt? Oder hatte er gerochen, dass ich dagewesen war? Unterbewusst spürte ich, wie er mit jemanden redete und mich dann die Treppen hinauftrug. Ich schmiegte mich enger an ihn. Ich war wirklich glücklich, dass er endlich wieder da war. Diesmal würde ich ihn nicht mehr gehen lassen. Nie wieder… Er war hier und das musste einfach etwas bedeuten… Zumindest hoffte es inbrünstig…  Als ich dann spürte, wie ich auf das Bett gelegt wurde, spürte ich eine Sehnsucht nach seinen Armen, aber ich konnte es nicht ändern. Er strich mir eine Haarsträhne sanft aus dem Gesicht, während meine Hand an sein Oberteil und Obi wanderte. Ich hielt ihn fest, als er von dem Bett aufstehen wollte. Ich wollte nicht, dass er aufstand… „Bitte geh nicht mehr weg…“ Ich spürte, dass er überrascht war und in seiner Handlung inne hielt. Ungeduldig wartete ich ab und spürte dann glücklich, dass er sich zu mir legte, anstatt sich los zu reißen. Was hatte er nur gemacht, als er in dieser anderen Welt war? Jedoch rückte es in weite Ferne, als ich spürte, wie er mich so sanft in seine Arme zog und meine Stirn küsste. Ich schmiegte mich an seine Brust und schlief sehr bald ein. Es tat gut endlich einmal richtig wieder schlafen zu können. Ich weiß nicht, wie lange wir zusammen hier im Bett geschlafen hatten, aber bestimmt eine ganz schön lange Zeit. Langsam wurde ich wach und atmete seinen vollmündigen Geruch ein. Er war immer noch da und hielt mich einfach fest, während ich ganz wach wurde und langsam zu ihm aufsah und im Inneren Gott dankte für dieses Geschenk. „Sesshomaru…“, hauchte ich noch schlaftrunken und streichelte zart über seine Brust. „Also bist du endlich wach, Kagome?“, fragte er neben meinem Ohr und zog mich zu sich hoch, bis wir einander tief in die Augen sehen konnten. „Geht es dir wieder besser?“ „Ja…“, flüsterte ich und lauschte meinem laut knurrenden Magen. „nur… hungrig.“ „Hmpf. Eigene Dummheit.“, murrte er und setzte sich mit mir zusammen im Arm auf. Ich lehnte mich an und seufzte. Wie lange könnte ich wohl diese zarte Berührung noch genießen? „Es tut mir Leid, dass ich dir so nahe getreten bin…“, flüsterte ich weiter und spürte, wie er meinen Körper etwas fester drückte. „Rede nicht so. Du isst erstmal.“, meinte er ernst und betrachtete mich. Ich sah in seine goldenen Augen und schluckte, während er mich genauer unter die Lupe nahm. „Was hat mein törichter Halbbruder getan?“, fauchte er dann leise, als er meinen Arm sah. Ich sah auf meinen Arm und schluckte. Ich hatte einen dunkelblauen großen Handabdruck dort. Hatte Inu Yasha so fest zu gedrückt? „Ich wollte nach dir suchen, aber er hat mich nicht durchgelassen….“ „Das wird er noch bereuen.“ „Sesshomaru… bitte nicht…“, flüsterte ich noch, bevor er mich einfach nur wild küsste und ich in seinen Armen zu Butter wurde. Kurz darauf löste ich mich und sah ihn an. „Geht es dir gut?“ „Natürlich.“, meinte Sesshomaru nur und löste sich dann von mir. Ich musste ihm unbedingt vertrauen und sah ihn betrübt an. „Deine Mutter kommt.“ Ich nickte und sah zu, wie sie ins Zimmer kam und uns Essen hinstellte, über das ich mich sofort drüber her machte. Sie hatte Sesshomaru kurz raus gebeten und etwas mit ihr beredet, bevor er wieder reinkam und mich stillschweigend beobachtete.   Kapitel 15: Der Bannkreis ------------------------- Kagome hatte wirklich den Vogel abgeschossen, aber Inu Yasha hatte es noch viel weiter getrieben mit seiner wohl sehr unüberlegten Aktion. Sie hatte in ihrer wohl schieren Angst um mich versucht mich in der Vergangenheit zu finden und er hatte sie festgehalten und sogar Gewalt angewendet. Irgendwann, wenn es ihr wieder besser ging, würde ich es ihm heimzahlen. Der konnte sich warm anziehen. Niemand legte Hand an mein Eigentum an ohne Erlaubnis! Ich betrachtete sie noch etwas milde und sah zu, wie sie endlich langsam wach wurde und mit mir wieder diskutieren wollte. Mit Schwung zog ich sie an mich und küsste sie, als wir auf dem Bett saßen. Sie keuchte in meinen Mund und erwiderte ihn, bevor ich mich von ihr löste. „Deine Mutter ist da.“, bemerkte ich leise und sah zur Tür. Sie nickte nur, während ihre Mutter Essen hereinbrachte und mich zu sich winkte. Ich folgte ihr entschlossen und schloss die Tür vorsichtig hinter mir. Was wollte nur Kagomes Mutter von mir? „Schön, dass Sie wieder da sind.“, meinte sie leicht geheimnisvoll und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich betrachtete sie argwöhnisch und hob eine Augenbraue. „Wir müssen reden.“ Diese Frau… Ihre Aura ändere sich regelrecht. Ich wollte es ungern zugeben, aber sie machte mir etwas Angst, so wie sie mich gerade ansah. „Ihr Verhalten ist inakzeptabel. Sie haben ihre Gesundheit gefährdet!“ „Und weiter?“, fragte ich mürrisch und versuchte kalt zu bleiben, auch wenn sie mir ein anderes Gefühl übermittelte, dass unter die Haut griff. Sie war wütend. „Haben Sie daran gedacht, dass Sie sie geschwängert haben könnten?“ „Ich habe verhütet. Hat Kagome das etwa gesagt?“, fragte ich doch leicht überrascht, aber sie schüttelte nur den Kopf. „Woher wissen Sie es dann?“ „Ganz einfach. Eine Mutter spürt das. Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass ich es nicht zulasse, dass Sie meiner Tochter wehtun.“, meinte sie weiter und drückte meine Schulter fester, während sie mich einfach anlächelte, als wäre nichts. „Verstehe. Was verlangen Sie von mir?“ „Ganz einfach. Sie kümmern sich um sie. Ich weiß nicht, was Sie meinen mit ihr machen zu wollen, aber Anstand sollte es immer noch geben. Meine Tochter hat ein weiches Herz und man sollte einer Frau nicht so wehtun! Sie hat auf Sie gewartet und ich habe ihr noch Ratschläge gegeben, also arbeiten Sie mit, sonst wird es Ihnen leidtun, dass Sie je meine Tochter berührt haben!“ Ich sah sie wohl recht überrascht an. Diese Frau… Kagome musste ihr feuriges Temperament von ihr geerbt haben… Anscheinend blieb mir keine andere Wahl, als mit Kagome einen Kompromiss einzugehen… hmm… „Es wird keinen Grund geben, warum es mir leidtun sollte, dass ich Ihre Tochter berührt habe.“, meinte ich nur am Ende und sah, wie sie lächelnd nickte. „Ich verlasse mich auf Sie. Sie wird geduldiger sein, aber auch Sie sollten nicht so ein Sturkopf sein. Sie sind zurückgekommen, also sollten Sie die volle Verantwortung tragen. Wenn Sie meine Tochter übrigens schwängern sollten, werden Sie sich um das Kind kümmern und dafür sorgen, dass sie die Schule nachholt, sonst verfolge ich Sie bis in die Vergangenheit und verpasse Ihnen eine Trachtprügel die gesessen hat.“ Ich konnte nur staunen über diese Frau, welche einem Daiyoukai so leichtfertig drohte, als wäre er ein Kleinkind. Diese Frau gefiel mir. „Ach und noch etwas. Kein Wort zu meiner Tochter über das Gespräch. Wenn Sie Schluss machen wollen, sagen Sie mir gefälligst Bescheid, damit ich es mit abklären kann ohne dass noch eine größere Katastrophe passiert.“ Ich nickte wieder und atmete tief durch: „Werde ich. Ich gehe dann zu ihr, bevor sie nachspioniert.“ Sie nickte und ich wusste nicht, was ich mit dieser Situation anfangen sollte. Das konnte doch alles nicht wahr sein oder? Beide Frauen steckten voller Wunder und sie trauten sich Dinge zu, die sonst keiner sich zu traute. Kagome… Ich hatte sie wirklich verletzt und sie in Gefahr gebracht. Warum war sie so stur? Nun gut, das zog mich ja mitunter an, aber wieso hatte sie nichts gegessen? Unbedingt würde ich darauf achten müssen, dass sie mehr aß. Es war mir nicht entfallen, dass sie um einiges leichter war, als vor einer Woche. Dieses dumme Mädchen machte einem auch nur Scherereien. Ich ging in das Zimmer und schloss die Tür leise hinter mir. Dort saß sie und schaute mich mit großen Augen an, als könnte sie immer noch nicht ganz begreifen, dass ich wieder da war. Wahrscheinlich sollte ich ihr auch nicht sagen, dass ich eigentlich geplant hatte, von ihr fortzubleiben… Egal wie sehr ich versucht hatte sie zu vergessen… genauso schnell kam sie auch schon wieder, wenn ich erschöpft war und nicht mehr genug Konzentration besaß um sie fern aus meinen Gedanken zu halten… Diese Frau hatte sich eingeschlichen und so einfach würde ich sie nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Zum Glück hatte ich die Ewigkeit und wusste, dass sie mir bestimmt bald zuwider sein würde. Zumindest war es die einzige Hoffnung für meinen Geist, endlich wieder frei zu sein. „Setz dich…“, flüsterte sie und sah mich bittend an. Ich seufzte kurz und setzte mich neben sie, nachdem ich den Teller mit den Reisbällchen geholt hatte. „Iss.“ Sie sah mich einfach an und schaute keinen Moment zu dem Teller. Das fing wunderbar an. Ich hob ein Reisbällchen vom Teller auf und hielt ihn ihr an den Mund. „Iss.“ Sie verzog die Lippen und atmete tief ein, bevor sie ein kleines Bisschen von dem Reis abbiss. Wenn sie so weiter aß, würde sie wahrscheinlich einige Zeit brauchen… „Hast du auf etwas anderes Hunger?“ „Auf dich…“, murmelte sie schüchtern und nahm meine Hände in ihre. Etwas unsicher betrachtete ich sie, jedoch ließ ich ihr meine Hände. Sanftmütig streichelte sie über meine weiche Haut und beugte sich hinab. Sie küsste meine Hände und rieb sich an ihnen mit ihrer Wange. Eine Hand entzog ich ihr, zusammen mit dem Reisbällchen und legte ihn wieder auf den Teller. Das konnte nicht ihr ernst sein oder? „Lass uns mit einander schlafen…“ Ich stockte. Was wurde das denn? „Du bist viel zu erschöpft für Sex. Jetzt iss endlich und red nicht so viel im Delirium.“ „Mach ich nicht… Denk an unseren Deal…“ „Deal hin oder her. Der Deal besagt, wenn ich will.“, murrte ich nur und sah sie streng an. Jedoch keuchte ich im nächsten Moment auf, als ich ihre Hand an meinem Schwanz fühlte, wie sie ihn langsam streichelte. Eine Reaktion konnte ich nicht unterdrücken und wurde hart unter ihrer Hand. „Du siehst… Du willst.“, flüsterte sie nur heiser und kam meinem Gesicht immer näher. Kurz bevor sie mich küsste, wand ich mich aus ihrer Nähe, packte sie und drückte sie etwas unsanft aufs Bett. „Du sollst jetzt aber essen. Danach schlafe ich mit dir. Vorher gibt es keinen Sex.“ Was hatte sie nur vor? Ich konnte nicht glauben, dass Kagome es tat, weil sie gerade wollte. Hatte sie Angst, dass ich wieder gehen würde, wenn sie etwas anderes verlangte? Wünschte sie sich meine Nähe? Ich konnte es nur erahnen, denn ihr Blick sah nicht nach Lust aus, sondern nach ungestillter Sehnsucht. Es gab mir ein beklemmendes Gefühl, denn noch nie hatte sich einer so sehr nach mir gesehnt. Zumindest nicht auf diese Weise. Jeder fürchtete mich und auch sie hatte Angst gehabt… Aber jetzt? Jetzt schien sie meine Nähe um jeden Preis fühlen zu wollen. Vielleicht ging sie auch auf meine Unzulänglichkeit ein, da ich nicht der Typ war, der als Kuscheltier fungierte. Kurz schloss ich die Augen, bevor ich ihren Arm nahm und den blauen Fleck mit meiner Zunge abfuhr. Sie zuckte leicht und beobachtete mich genau. „Kagome. Wir gehen gleich duschen und dann essen. Nur wenn du alles auf isst, werde ich mit dir schlafen. Vergiss nicht, was und wer ich bin. Letztens habe ich mich zurückgehalten, aber jetzt wird das nicht mehr so sein, also solltest du schon bei Kräften sein.“ „Na gut.“, murmelte sie heiser und sah mich leicht traurig an. Ich streichelte ihren Kopf. Anscheinend hatte Lillith Recht gehabt mit diesem Vor- und Nachspiel. Es gab wohl den Typ und den anderen und sie gehörte zu dem, der sich nach Nähe sehnte. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, so wie sonst mir ein Weib zu suchen, welches auf diese Berührungen verzichtet, aber bei ihr war es auch etwas komplett Anderes. Wenn ich diese Situation nicht in Griff bekam, würde ich bald nicht mehr wissen, was ich tun sollte… War ich nicht ein grausamer und gefürchteter Dämon? Ich blickte zu Kagome, welche sich ein Reisbällchen geschnappt hatte und geistesabwesend daran knabberte. Keinen Moment ließ sie mich aus den Augen. Es war, als wäre sie der lauernde Räuber, welcher nur darauf wartete, dass ich eine unüberlegte Bewegung vollzog. Anscheinend war diese Woche für sie schrecklicher gewesen als für mich. Ich verstand sie in dem Moment auch nicht so gut, wie es wohl jemand anderes tun würde, aber es verwunderte mich über alle Maßen, da sie mich doch eins gehasst hatte oder? Nun gut, mit der Zeit hatte es sich geändert, da ich nicht mehr ständig Inu Yasha niedermähte, aber es musste noch einen Grund geben, dass sie mir so schnell verfiel und es ihr so wichtig war, dass ich sie nicht einfach verließ… „Was hat mein dummer Halbbruder zu dir gesagt?“, fragte ich dann endgültig nach, denn ihr blauer Fleck beharkte mir nicht. Es musste etwas geschehen sein. Kagome zog zischend die Luft ein, während sie den Blick von mir abwendete. Anscheinend hatte er ihr wirklich wehgetan, doch aus diesem Grund, wollte ich es erst recht wissen. Zurzeit gehörte Kagome mir. Zumindest sagte es der Deal aus. Das hieße, keiner würde mein Weib anfassen ohne meine Erlaubnis. Diesmal würde ich meinem Bruder eine Trachtprügel verpassen, sodass er nicht mehr vergaß, mit wem er es hier doch zu tun hatte. „Er… er wollte mich nicht durchlassen… und er meinte, dass du nur mit mir geschlafen hast, weil du ihm eins auswischen wolltest… und… und… er meinte, wenn du nicht kommst, wird er mich zwingen, seine Frau zu werden.“, stotterte sie und schluckte wohl einen großen Kloß hinab. Ich nahm ihr das Reisbällchen aus der Hand und drückte sie aufs Bett. Meine Beine legte ich neben ihre und legte mich leicht auf sie, bevor meine Lippen ihr Ohr berührten: „Glaubst du seinen Worten?“ „Nein…“, hauchte sie zurück und schmiegte ihre Wange an meine, während ich ihre Hand an meinem Oberteil spürte. „Aber ich hatte Angst… Er hat mich in den Brunnen gestoßen und ich dachte… ich sehe dich nie wieder…“ Ich seufzte kurz und atmete ihren wohligen Geruch ein, bevor ich über ihre Ohrmuschel leckte: „Brav. Er wird noch bereuen, was er mit dir gemacht hat. Vergiss nicht unseren Deal. Bis ich etwas anderes sage, bist du mein und ich habe nichts anderes gesagt gehabt.“ Es stimmte nicht ganz so, weil ich ja vorgehabt hatte, einfach zu gehen, aber jetzt würden ihr diese Worte Kraft geben und sie hoffentlich beruhigen. Auch wenn er es nicht gerne zu gab… Er mochte es gar nicht, wenn man sein Eigentum berührte, aber auch nicht, wenn eine Frau litt. Sein Vater hatte ihm da etwas vermacht, auf das er hätte verzichten können. „Danke… Das bedeutet mir viel… Aber bitte…“, bat sie, doch sie kam nicht weiter. Etwas wollte sie nicht aussprechen und ich konnte ahnen, um was es sich hierbei handelte. Sie fürchtete sehr wahrscheinlich, dass Inu Yasha gegen mich gewinnen würde. Anscheinend wollte sie meinen Stolz nicht ankratzen, auch wenn ich mir sehr wohl denken konnte, was sie ansprechen wollte. „Nun gut. Dann werde ich dafür sorgen, dass er nicht hier her kommen kann. Wie klingt das?“, murmelte ich an ihr Ohr und legte mich etwas mehr auf sie. Jeder von uns brauchte wohl zurzeit die Nähe des anderen… „Wie willst du das machen?“, fragte sie überrascht und keuchte leise. Ich war immer noch hart und konnte es nicht verhindern, dass ich gegen ihre weiche Mulde drückte. Ihr Rock war bestimmt hochgerutscht und meine jetzige Kleidung hatte nicht so dicken Stoff wie eine Jeans. Ich spürte alles und wahrscheinlich zuckte mein Schwanz sogar zwischendurch. „Ein Bannsiegel. Ich werde es errichten. Auch Dämonen können Barrieren erschaffen. Du weißt das von Naraku. Wenn Inu Yasha klug ist, wird er ihn nicht zerstören, weil er dann wieder den ganze Brunnen schrottet.“, meinte ich zuversichtlich und streichelte ihre Wange, während ich mich von ihr rollte. Ich blickte zur Decke und spürte schnell, wie sie sich auch drehte und sich halb auf mich legte und bewundernd mir ins Gesicht sah. „Du kannst so etwas?“, fragte sie und rieb leicht über mein Schlüsselbein. Ich musste mich wirklich zurückhalten, sonst würde ich doch mit ihr schlafen, obwohl sie noch nicht ihr Soll erfüllt hatte. „Ja. Was denkst du von mir?“, meinte ich leicht anklagend und verzog die Lippen. Sie seufzte wohlig und streichelte mich weiter. Ich ließ es einfach geschehen. Sie musste ja nicht unbedingt wissen, dass ich diese Berührungen gerade gut gebrauchen konnte. Ich hatte eine Woche lang gekämpft und versucht meine Lust zu ihr zu verlieren, aber es war nicht möglich gewesen und jetzt? Jetzt sehnte ich mich nach ihren weichen Händen, die meinen Körper erkundeten. „Entschuldigung… Kann ich dann noch rüber?“ „Du brauchst meine Hilfe, aber ich glaube nicht, dass das ein großes Problem wäre.“, meinte ich beiläufig und versuchte ein Keuchen zu unterdrücken, als ihre Hand über meine Lenden streichelte. Diese Frau… was trieb sie bitte zu so etwas? Wollte sie mich an sich binden mit diesen Berührungen? „Gut…“, murmelte sie und kniete sich hin. Ich beobachtete sie eingehend, während sie tiefer rutschte und neben meinen Lenden zum Sitzen kam. Immer wieder streichelte sie über meinen Körper und ließ ihre Hand durch den Stoff über den Schaft gleiten, welcher hart pulsierte. Ich sehnte mich nach ihren weichen Fleisch, doch war es der falsche Moment um Forderungen zu stellen… Sie beugte sich hinab und ich erstarrte, als sie ihre Lippen sich um den Stoff legten. Mein Schwanz zuckte und bat regelrecht darum, dass sie weiter machte. „Kagome… Was tust du da?“ „Ich… Du meintest schlafen ginge nicht… aber… du willst… da dachte ich… ich … ähm… blase…dir einen…“, murmelte sich schüchtern und lief knallrot an. Ich starrte sie wahrscheinlich mit einer Mischung aus Gefühlen an. Wie konnte sie nur daran denken, wo sie doch so schwach war? „Nein.“, meinte ich entschieden und spürte ihr zucken, bevor ich sanfter weiter redete. „Du musst erst etwas essen. Ich werde das Siegel machen und du legst dich in die Badewanne. Danach komme ich zu dir und wir sehen weiter, aber jetzt solltest du diese Dummheit einstellen und lieber essen.“ Sofort setzte ich mich auf und hob sie an der Hüfte hoch, um sie neben mir ab zu setzten. Sie schmollte, aber dagegen konnte ich nichts tun. Eindeutig buhlte sie um meine Zuneigung, aber es gab wichtigeres. „Ich kümmere mich jetzt darum, sonst stört er uns später.“, hauchte ich noch, bevor ich aufstand und ihr noch einmal das Reisbällchen hinhielt. Widerwillig biss sie ab und betrachtete mich aufmerksam. Sie suchte wohl was in meinen Augen, was sie nicht fand. Dachte sie vielleicht, dass ich sie widerwärtig in ihrem jetzigen Zustand fand? Ich war mir nicht sicher und küsste kurz ihre Stirn, bevor ich mich aufmachte. „Benimm dich. Ich bin gleich wieder da.“ Ich vernahm noch ein Nicken, welches mich wirklich beruhigte, bevor ich zum Brunnen ging und hinein sah. Dieser Idiot würde seine Strafe noch frühgenug erhalten, aber jetzt würde ich ihn erstmal daran hindern, wieder in diese Welt ohne meine Erlaubnis zu schlüpfen. Er glaubte alles war wegen ihm, aber dem war nicht so, außer natürlich diese eine Barriere, welche ich für ihn schaffen würde. Ein Grinsen erschien auf meinen Lippen, während ich das Siegel errichtete. Der Versager würde sich nicht einmischen in meine Angelegenheiten. Es war für mich ein Einfaches so etwas zu errichten, jedoch benötigte ich ein wenig Zeit. Ich ritzte mit meinen Krallen um den Brunnen herum Zeichen in den Sand, wie auch in den Brunnen. Zum Glück musste ich nicht wie andere komische Sutren rezitieren, sondern konzentrierte meine Macht auf die einzelnen Punkte, welche sich zu einem Verbanden. Dieser Idiot würde schon sehen, was er davon hatte, wenn er versuchte mein Siegel zu durchbrechen. Es hatte schon sein Gutes, wenn man ein Giftdämon war. Das Gift verteilte sich langsam und würde es für andere unmöglich machen, durch das Zeitportal zu kommen. So würde Inu Yasha mir nicht dazwischen funken, bis ich wusste, was ich mit Kagome anfangen würde. Ich wusste vielleicht nicht, was ich für sie empfand und warum sie mich so anzog, aber ich würde den Störenfried fernhalten, bis ich genug Informationen gesammelt hatte. Irgendwie wollte ich auch sein Gesicht sehen, wenn er nicht durchkam und total verzweifelt anfing zu buddeln. Aber nein. Gerade hatte ich eine andere Beschäftigung gefunden, die mich um einiges mehr befriedigte, als ihm dabei zuzusehen, wie er kläglich versagte. Mein Blick wanderte zur Tür. Da drüben war etwas Spannendes, was nur darauf wartete, von mir dominiert zu werden. Sie wehrte sich und das gefiel mir über alle Maße. Ihre Gefühle würde ich nicht verstehen können, die sie dazu trieben, aber die darauffolgenden Aktionen ihrer Gefühle, waren dass, was ich brauchte. Ich musste schon zugeben, dass es mich mehr als befriedigte, dass ich Inu Yasha in dem Sinne geschlagen hatte. Sie hatte sich für mich entschieden und nicht für ihn. Naja, aber es war wohl auch eine normale Handlung, dass man einen Mann einem Teenager vorzog. Inu Yasha würde nie in ihrem Leben wirklich erwachsen werden im Gegensatz zu mir. Alles an mir war besser. Man sah es ja schon daran, dass ich sie entjungfert hatte und nicht er in den ganzen Jahren, wo sie bei ihm geblieben war. Was für eine Dummheit. Wie hatte es Kagome nur mit ihm die ganzen Jahre über ausgehalten? Ich wusste es nicht und sah zum Bannkreis, der sich endlich manifestiert hatte. Glückwunsch Inu Yasha. Du hättest mich töten sollen, als du noch die Zeit dazu gehabt hattest. Ich drehte mich um und schritt gemächlich aus dem kleinen Schrein, während ich die Ohren spitzte. Ich hörte das Wasser in die Wanne plätschern. Ein Bad tat ihr nach der Woche gut und mir wohl auch. Genüsslich ersehnte ich das heiße Wasser, das über meinen Körper gleiten würde, während ihre Hände den Rest taten. Mir lief ehrlich gesagt das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken, nachdem ich so viele getötet hatte. War vielleicht Inu Yasha deswegen mir nicht an den Hals gesprungen? Ich wusste es ehrlich nicht, aber es interessierte mich auch nicht wirklich. Dieser kleine dreckige Versager hatte keinen Grund, sich mir noch einmal entgegen zu stellen, wenn er ihr so wehtat. Als ob Kagome freiwillig zu ihm zurückkehren würde. Pff. Oben angekommen, wanderte ich ohne Umschweife ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Dort stand sie. Splitter nackt und sah mich schüchtern an. Ich hob eine Augen braue, bevor ich mich zu ihr gesellte und zart über ihre Haut strich. Bedauernd musste ich feststellen, dass ich ihre Rippen spürte. Anscheinend würde ich sie zwangsernähren müssen, damit sie meiner Lust standhalten könnte. „Da bist du ja.“, flüsterte sie nur und beobachtete mich eingehend, während sie mich auskleidete. Ich ließ es geschehen und betrachtete sie genau. Sie war noch erschöpft, aber ich würde schon dafür sorgen, dass ihre Lebensgeister wieder erwachten. Zumindest musste ich das, sonst würde ihre Mutter mich wohl bis in alle Ewigkeit verfolgen. „Ja, ich bin da.“, murmelte ich noch, bevor ich sie anhob und mich mit ihr in die Wanne setzte. Sie saß auf meinen Lenden und lehnte sich an meine Brust, während das Wasser uns in seine wärmenden Arme schloss. Genüsslich atmete ich ihren Duft ein und betrachtete ihren Hinterkopf, welcher sich drehte, bis ihre Augen meine trafen. Kagome… Kapitel 16: Der neue Deal ------------------------- Ich war überglücklich, dass mein Liebster endlich wieder bei mir war. Ich hätte wohl sonst noch etwas Unüberlegtes getan, damit ich ihn zurückgewonnen hätte, aber jetzt war er hier…bei mir. Glücklich schmiegte ich mich an seinen männlichen Körper und genoss das warme Wasser, welches um uns schwappte. Seine Brust hob und senkte sich sanft, während sein Atem meinen Nacken streifte. Eine Gänsehaut zog sich über meinen kompletten Körper, während ich schon längst fühlen konnte, dass er sehr von mir angetan war. Sein harter Schwanz presste sich erregt gegen mein zartes Fleisch und pulsierte immer wieder. Ich schluckte zart und spürte ein erregtes Zittern durch meinen Körper wandern. Ich wollte ihn hier und jetzt und er mich, aber ohne dass wir alles geklärt hätten und ohne dass ich in besserer Kondition wäre, würde es leider keinen Sex geben. Leicht schmollend verzog ich die Lippen und hätte am liebsten angefangen mit ihm darüber zu diskutieren, aber ich wollte es nicht. Langsam drehte ich mein Gesicht zu seinem und betrachtete ihn eingehend. Seine Lippen waren leicht geöffnet, als hätte er etwas gesagt. Sesshomaru… „Kagome, wir müssen reden…“, begann er ernst, was mein kleines Herz kaum verkraften konnte. Angst war in mir schon längst verankert, aber ich war mir nicht sicher, was sich ändern würde, aber es würde sich etwas ändern. Dazu musste er nichts sagen, ich spürte es schon daran, wie sich seine Muskulatur unter mir anfing zu verkrampfen. Er wurde starr und schien mit sich selbst zu hadern, aber ich wollte wissen, was es war. „Worüber denn?“, fragte ich vorsichtig nach und spürte, wie er die Luft hart einzog. Seine Lungen blähten sich immens auf, wie auch seine Brust. Vorsichtig streichelte ich über seine Brust und küsste sie, während er mich forschend ansah. „Bitte, sag es einfach…“ „Ich will, dass wir den Deal ändern.“ „Den Deal? Was willst du denn ändern?“, fragte ich verwirrt und leckte leicht über seine Brustwarze, welche sich unter meiner Zunge verhärtete. Er war geladen und konnte sich kaum halten, aber ich musste ihn einfach gerade reizen, da es mich beruhigte… „Es verhält sich doch so, dass du damit nicht zufrieden bist.“ „Ich… ahmm… was meinst du?“ Ich wusste, dass ich unsicher klang, aber ich wollte auch nichts Falsches sagen. Klar wünschte ich mir etwas anderes von unserer Beziehung, aber so konnte man es auch nicht sehen. Wenn ich ihm sagen würde, was ich wollte, wäre es sofort aus und er würde gehen… „Tu nicht so scheinheilig. Lillith hat mir alles erzählt. Nächstes Mal sagst du sofort etwas.“ Seine Stimme war hart, aber ich glaubte sogar Sorge dazwischen vernehmen zu können. Konnte es denn wirklich sein, dass er jetzt auf andere hörte? Was hatte Lillith gesagt? Würde sie mich in noch größere Katastrophen reißen? Bitte nicht… „Was hat sie gesagt?“, hauchte ich leise und streichelte ihn weiter, während seine Hand meine Hüfte umfasste. Es war, als würde er halt suchen. Fielen ihm diese Worte so schwer, die er aussprechen wollte oder verlor ich jegliches Wirklichkeitsgefühl? „Sie hat mir gesagt, dass Menschen mehr als nur Sex wollen. Es wäre ein Vor- und ein Nachspiel von Nöten. Ein wenig hat sie mich aufgeklärt. Normal würde ich nicht darauf eingehen, aber bei dir mache ich eine Ausnahme. Für jedes Mal Sex, suchst du dir etwas aus, was du gerne tun möchtest. Natürlich werden wir es genauestens besprechen und nicht alles wird gestattet. Für das nächste Mal schlage ich das Restaurant vor, wo wir sowieso vorher essen gehen werden. Einverstanden?“ Ich starrte ihn bestimmt einige Zeit verdutzt an und holte mehrmals Luft, bevor ich etwas rausbekam. Dieser Mann…. Wie hatte Lillith das nur angestellt? Bedeutete ich ihm doch mehr, als ich nur vermutete? „Gerne…“, murmelte ich und konnte mir ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen. Es machte mich wahrlich glücklich, dass er so ein Eingeständnis für mich machte. Das würde also heißen, wir hatten richtige Dates. Bestimmt wusste er es nicht… Lillith müsste ich wohl oder übel dafür danken, da das normal nicht Gang und Gebe war. Ein Sukkubus mit Herz… „Gut. Dann wäre das geklärt. Nächste Regelung, du hörst auf, mich weiter geil zu machen. Du weißt, dass wir erst Sex haben werden, wenn du wieder bei Kräften bist.“, meinte er bestimmend und sah mich ernst an. Ich lächelte unschuldig und drückte meine Brust an seine, bevor ich langsam mit meinen Lippen sein Kinn küsste und höher zu seinen Lippen wanderte und diese küsste. „Ich hab dich einfach vermisst…“, murrte ich und küsste ihn zärtlich. Seine Lippen blieben erst starr, doch dann wurden sie unter meinem Kuss weicher und fingen an sich zu bewegen. Er leckte meine Lippen und schob seine Zunge in meinen Mund hinein. Genüsslich spielte ich mit seiner Zunge und keuchte. Unsere Zungenspitzen trafen sich und streichelten einander, während seine Hand über meinen Po streichelte. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, wo meine Gefühle für ihn standen, aber ich durfte nicht übertreiben. Kommt Zeit, kommt Rat. Ich hatte mein Herz schon längst an ihn verloren. Dieser Mann offenbarte mir Dinge, die ich mit Inu Yasha nie erlebt hätte. Was war das nur für ein Mann, welcher solch viele Facetten hatte, dass man sie nicht mehr überblicken konnte? Ich war mir sicher, es würde nicht leicht werden, doch hier und jetzt schien das Glück zum Greifen nahe zu sein. Als sich unsere Lippen nach dem wilden Kuss endlich lösten und ich zu Atem kam, spürte ich, wie geschwollen sie waren. Ich leckte mir genüsslich die Lippen und sah ihn sehr wahrscheinlich mit Schlafzimmeraugen an. Er sollte mir gehören… Anscheinend war ich wirklich sehr egoistisch geworden, aber ich störte mich nicht daran. Jetzt wo er wieder hier war, wollte ich ihn nie wieder gehen lassen. Sehnsüchtig rieb ich mich an seinen Körper und schloss meine Arme fest um seinen Hals. Er half mir, mich zu drehen, sodass ich komplett auf seinem Körper lag. Genießend legte ich meinen Kopf an seine Schulter und rieb mich immer wieder an seinem steifen Glied. Im Augenblick war mir egal, dass wir hier keine Kondome hatten, ich wollte ihn in mir und spüren, wie er mich ausfüllte. „Schlaf mit mir.“ „Nein, Kagome.“, fluchte er und zog mein Haar nach hinten. Ich beugte den Kopf und sah in seine Augen, welche mich ernst ansahen. Ich beugte mein Hals ihm noch mehr entgegen, damit er, wenn er wollte, zu beißen konnte. Er seufzte heiser, beugte sich hinab und küsste meinen Hals, während ich mich fallen ließ. Es tat einfach zu gut und ich wünschte, er würde niemals wieder damit aufhören. „Nicht ohne Kondom, Kagome. Des Weiteren musst du erstmal wieder zu Kräften kommen. Also gedulde dich noch etwas.“, murmelte er an meinem Hals und biss zärtlich hinein. Ich schluckte und atmete stoßweise ein und aus. Ein wohliges Zittern durchfuhr meinen Körper, während ich meine Augen schloss. „Na gut…“, murrte ich etwas enttäuscht und spürte, wie sich mein Körper leicht verkrampfte. Ich wollte ihn hier und jetzt, doch er schlug mich aus… „Braves Mädchen. Denk daran, je schneller du gegessen hast, desto früher werde ich mit dir schlafen. Wenn du willst, auch im Restaurant.“ Ich starrte ihn hochrot an. Er hatte sich gelöst und schien sich über meinen Gesichtsausdruck zu amüsieren. Wie konnte er nur so dreist sein? Wir konnten doch nicht… oder konnten wir im Restaurant Sex haben? Es könnte Probleme geben… „Nein… ich… Das darf man nicht…“ „Nein, dürfen wir nicht, aber wir können es trotzdem tun. Es gibt genug Ecken, wo man etwas ungestört ist.“ „Sesshomaru!“, schimpfte ich und hielt schnell die Hände auf meine Brust. Meine Nippel hatten gezwirbelt und wurden unter meinen Händen immer härter. Dieser Gedanke turnte mich wirklich an… das konnte doch nicht wahr sein, oder? Nur der Gedanke daran ließ mich feucht werden und darauf hoffen, dass er seine Drohungen wirklich wahr machte. Wann war ich zu so einem dreckigen und bösen Mädchen geworden? Ich schüttelte den Kopf und schielte ihn verlegen an, während seine Hand immer wieder meine Seite ab und nieder streichelte. „Probleme?“, fragte er und ließ mich aufkeuchen. Ohne meines Wissens, war seine Hand zwischen meine Beine gehuscht und rieb über meine Klitoris. Ich presste meinen Kopf an seine Brust und krallte mich in seine Schultern. Meine harten Nippel streiften seine harte Brust und wurden nur noch fester und erregter. „Es gefällt dir. Eindeutig. Mein Einfluss ist wohl nicht gut für dich.“ „Nein… ich… du machst mich irre…“, murrte ich und presste meine Augenlider zusammen, bevor ich ihn keuchend ansah. Er rieb mich weiter und weiter. „Ich dachte… kein…mhm…Sex…“ „Hab ich gesagt, dass ich JETZT mit dir schlafe? Nein. Aber du hörst ja nicht auf, also muss ich Abhilfe für deine aufkommende Lust schaffen.“, neckte er mich und ließ seinen Finger langsam in mich gleiten. Ich keuchte laut und biss mir auf die Unterlippe, während seine Finger sich in mir vermehrten und mein Innerstes auseinander drückten. Immer wieder stöhnte ich und versuchte mich gegen seine Hand zu bewegen. Mehr… ich wollte viel mehr… Seine freie Hand glitt um meinen Oberkörper und umklammerte meine Brust. Sein Zeigefinger und sein Daumen nahmen meinen Nippel in Angriff und pressten ihn wohlig zusammen. Immer wieder rieb er meinen Nippel zwischen seinen Fingern und brachte mich fast um den Verstand. Seine Finger drückten nicht zu fest zu, aber gerade fest genug, um so viel Lust durch mich zu pumpen, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Ich wollte mich ihm hingeben und Sein sein. Hörte es sich dumm an? Ich gab mich einem Mann hin, den ich doch kaum kannte und doch schien ich ihn zu verstehen. Mein Herz schlug immer heftiger und jagte immer mehr elektrische Impulse durch meine empfindlichen Nervenenden. Mein ganzer Körper zuckte so lange, bis er bei seinem Höhepunkt verkrampfte. Ich stöhnte seinen Namen oder schrie ich ihn? Ich wusste es nicht, denn meine Ohren waren taub und meine Augen fielen mir vor Erschöpfung beinahe zu. Seine Finger glitten langsam aus mir heraus und hinterließen eine Leere in mir. Ich sah erschöpft in seine Augen und küsste ihn mit letzter Kraft. „Danke.“ „Dafür schuldest du mir etwas.“, nuschelte er heiser in mein Ohr. Sein Atem war schnell und seine Brust hob und senkte sich immer schneller. Die Lust sprudelte bei ihm fast über. Diese heutige Nacht würde lang werden, da konnte ich mir sicher sein. Dieser Mann sehnte sich nach mir, auch wenn er es nicht zu geben konnte. Wäre es nicht so, hätte er sich einfach eine Frau in seiner Zeit gesucht… oder hatte er das? „Hast du mit einer anderen geschlafen?“ „Nein. Soll das ein neuer Teil vom Deal werden?“ Ich blickte auf und überlegte kurz, bevor ich meine Mut zusammen nahm und laut aussprach, was mich beschäftigte: „Wäre es in Ordnung, wenn du mit keiner anderen Frau schläfst, solange du mit mir schläfst? Ich meine, … dass du keine Frau neben mir hast…“ Er betrachtete mich eingehend, als würde er überlegen, was er tun sollte. Ich sah ihn abwartend an und hoffte, dass seine Gesichtsregungen mir Aufschluss auf seine Entscheidung gaben, aber er war wie die meiste Zeit undurchschaubar, bis er endlich den Mund öffnete. „Einverstanden.“ Ich sah ihn überglücklich an und schmiegte mich an ihn. Das war doch ein Fortschritt. So müsste ich keine Angst davor haben, dass er mir fremdginge, obwohl wir keine Beziehung hatten. „Danke, das bedeutete mir viel.“, nuschelte ich und schmiegte mich noch etwas an ihn, während seine Hände immer wieder über meinen Körper wanderten und ihn erkundeten. Ich tat es ihm gleich und streichelte ihn. Ich wusste nicht, ob er es brauchte, aber ich gab es ihm. Dieser Mann hatte bestimmt eine harte Zeit hinter sich, denn ich bemerkte noch kleine übergebliebene Narben, die noch nicht komplett verheilt waren. Anscheinend hatte er gekämpft… Sollte ich ihn fragen, warum er so viele Kratzer hatte? Ich war in dem Fall total unsicher, denn ich könnte etwas ansprechen, über das er nicht reden wollte… Warum musste alles nur so schwierig sein? Ich schüttete leicht den Kopf. Lieber nicht. „Ist was?“ „N…nein… schon gut.“, meinte ich nur und streckte mich zu ihm hoch. Er sah mich leicht neugierig an und schien nach Antworten zu suchen, aber die bekäme er nicht. „Du wirst ganz schrumpelig.“, bemerkte er leise und ich zog erschrocken meine Hände zurück und sah sie an. Er hatte Recht. Schnell schnappte ich seine und schmollte. Nichts. „Das ist jetzt wirklich ungerecht…“ „Vorzüge eines Dämons.“ „Ich merke es schon…“, grummelte ich und streichelte ihn noch mal mit den Händen etwas tiefer, bis ich seinen Schwanz streifte. Er sah mich fragend an und schien mich damit herausfordern zu wollen. Ich streichelte immer wieder, aber dann schnappte er meine Hand und küsste sie. „Nicht hier.“, brummte er noch, bevor er sich mit mir auf seinen Armen erhob. Ich schlug die Arme überrascht um ihn und presste mich eng an seinen Körper, während ich staunend beobachtete, wie er so leicht mit mir in einer Badewanne aufstand. Er war geschickt, gut gebaut und einfach… göttlich. Dieser Mann war eigentlich zu schön um wahr zu sein. Wo war dieser eiskalte Sesshomaru, der mich am liebsten umbringen wollte? So wenig Zeit konnte doch nicht ausreichen, um einen Mann komplett umzukrempeln, oder? „Wo essen wir?“ Ich sah auf und dachte kurz nach, während er mich vorsichtig auf die Füße stellte. „Vielleicht bei deiner Wohnung das Restaurant? Es sah gut aus und wir wären dicht bei deinem Apartment.“ „So rennt der Hase also. Ich verstehe schon deinen Wink. Dann essen wir dort. Vergiss aber nicht, dass dort nur Dämonen sind, die dich genau unter die Lupe nehmen werden.“ „Kein Problem.“, lächelte ich und schnappte mir ein Handtuch, welches ich über seinen Körper rieb. Er sah mich eingehend an. Sein Adamsapfel bewegte sich leicht, während sich seine Muskulatur unter dem Handtuch verfestigte. Präsentierte er sich gerade im besten Licht? Ich rieb weiter und weiter und staunte. In einer Woche hatte er seine Muskelmasse erhöht, aber wie? Was hatte er da drüben nur getrieben, dass sein Sixpack so weit nach vorne trat? Ich schluckte hörbar und streichelte darüber. Er legte den Kopf leicht schief und seine nassen Haare fielen auf meinen Körper. Ich zuckte kurz, da es kalt war, aber ich wollte den Blick nicht abwenden. Langsam wanderte er tiefer und blieb an seinem Gemächt hängen, welches fest und schwer aufgerichtet war. So seiden… So genau hatte ich ihn noch gar nicht angesehen und schluckte, während ich mit der Hand leicht über seinen Schwanz rieb. Er zuckte und bewegte sich. Wie geladen musste er nur sein? „Was hast du vor?“ „Schulden ausgleichen.“ „Kagome, nicht hier…“ „Wieso nicht? Du hast doch auch. Jetzt verschaffe ich dir Entspannung.“, protestierte ich und führte ihn zu einen Hocker, auf den ich ihn setzte. Er starrte mich leicht empört, aber auch neugierig an, was wohl der Grund dafür war, dass er nicht in meine Handlungen eingriff. Es würde mein erstes Mal sein und ich war bestimmt nicht die beste darin, aber man musste ja klein anfangen. Er seufzte noch leise, während ich mich nackt zwischen seine Beine kniete und über seinen Schwanz streichelte. Es blieb mir nicht verborgen, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich war vielleicht noch zu erschöpft für richtigen Sex, aber ein wenig spielen war wohl doch noch drinne. Fast schon zärtlich streichelte ich seinen mächtigen Schaft immer wieder auf und nieder, während sein Atem sich beschleunigte. Seine Finger krallten sich leicht in seine Oberschenkel, während er mir aufmerksam zusah, wie ich mich langsam nach und nach seinem Schaft näherte. Er war riesig und ich konnte kaum glauben, dass er schon einmal in mir gewesen war. Ich konnte nicht verhindern, dass ich wieder feucht wurde und presste meine Oberschenkel zusammen, während ich mich langsam seiner Spitze näherte. Ich keuchte leise und zitterte. Ob er es bemerkte? „Du musst nicht, wenn du nicht willst.“, bemerkte er heiser. Ich hörte die Lust regelrecht in seiner Stimme, wie sie um mehr bat. Ich schluckte noch einmal und leckte über seine Eichel. Es überraschte mich, dass er so gut schmeckte. Vielleicht lag das aber auch am Bad. Es war gar nicht schlimm und es erregte mich immer mehr, dass er dabei so viel Lust fühlte. Sein Schwanz zuckte begeistert und versüßte mir den Moment, als ich immer wieder über seinen Phallus leckte und langsam über seine Hoden streichelte. Alles perfekt und makellos. Bestimmt wäre jeder Mann eifersüchtig. Ich griente etwas, während ich noch einmal schüchtern über seinen Schwanz leckte und mit der Zunge jeden Zentimeter erkundete. Er war so zart und fühlte sich an wie Seide. Das konnte doch nicht wahr sein, dass Männer eine solch weiche Haut hatten… Vorsichtig, aber bestimmend, nahm ich seine Eichel im Mund und presste meine Lippen um ihn, nur damit ich ein leichtes Keuchen hören konnte. Es machte ihn geil und das konnte er nicht abstreiten… sein Schwanz zeigte es mir und langsam knabberte ich an seiner Eichel, während sein Unterleib sich immer mehr verkrampfte. Ich fragte mich, wie das Gefühl wohl für ihn war und sog an seinem Schwanz, während ich meine Lippen weiter darum stülpte. Er stöhnte leise auf und schloss die Augen, wie ich aus den Augenwinkeln betrachtete. Es spornte mich an und ich kostete ihn mehr und mehr. Er war leicht salzig, aber auch süß. Er schmeckte wohl wie die Versuchung selbst. Ich würde ihn kommen lassen und ihm zeigen, dass wir beide den anderen glücklich machen konnten. Er würde mir gehören und ich würde mich nicht ausbooten lassen. So verwöhnte ich ihn bestimmt eine ganze Zeit. Seine Hand krallte sich leicht in mein Haar und beschleunigte das Tempo, aber er schien äußerst vorsichtig zu sein, was mich beruhigte. Es dauerte nicht lange, da zuckte er stark und ich spürte, wie etwas in meinen Rachen spritzte. Erschrocken löste ich mich und schluckte hochrot. Er starrte mich einfach nur an. Sein Gesicht war kurz von Lust verzerrt, was sich aber schnell wieder regulierte. „…Kagome… ich…“, flüsterte er und drehte sich zur Seite, bevor er mich wieder ansah. „Nicht schlimm…. Du… schmeckst…“, flüsterte ich schüchtern und leckte mir noch einmal über die Lippen. Dabei musste ich nicht einmal lügen. Oft hatten sie gesagt, es schmeckt nicht, aber bei ihm schon, aber ich konnte es nicht beschreiben, nach was er schmeckte… Leicht rot küsste ich noch einmal seinen Schwanz, welcher langsam an Form verlor. Er nutzte den Moment und stand auf und zog mich hoch. „Kagome…“, begann er wieder, doch dann verfiel er seinen Gedanken und schien über etwas nachzudenken. Wollte er mir etwa sagen, es hätte ihm gefallen? Wollte er sich das Eingeständnis nicht machen? „Gerne wieder.“, murmelte ich schnell und rieb mich schnell trocken und schlüpfte in meine Kleidung, während er dasselbe tat. Wir wussten beide wohl nicht so genau, wie wir unsere Gefühle ausdrücken sollten, aber es machte mich glücklich, dass es ihm so sehr gefallen hatte. Jetzt würden wir gleich essen gehen und hätten wohl unser erstes Date. Ich schmunzelte und schielte zu ihm, während er anscheinend völlig von der Rolle war. So hatte ich ihn nie erlebt. Ob bisher nie eine Frau… ihn so geleckt hatte? … Es machte mich stolz und ich hoffte, es würde ein Schritt weiter sein zu dem, was uns erwartete. Ich mochte diesen Mann von Moment zu Moment mehr. Sesshomaru… Ich war glücklich, dass er wieder da war und ich würde jede Chance nutzen, die man mir gab. Kapitel 17: Das erste Date -------------------------- Hier stand ich nun. War es von mir wirklich richtig gewesen, dass ich zurückgekehrt war? Kagome war zart und zerbrechlich. Egal wie viel Lust sie mir verschaffte… Langsam veränderte sie sich und ich dummer Weise mich auch. Wolle sie mir gefallen? Ich fühlte mich wie eine schwarze Witwe. Ich hatte mein Netz gewoben und sie war hinein getappt. Dieser zarte Schmetterling hatte sich in meinen Fäden verfangen. Aber anstatt zu kämpfen und zu flüchten, verharrte sie reglos und ließ sich bereitwillig von mir einspinnen. Sie sollte doch wissen, dass es ihr Tod bedeuten konnte, wenn sie bei mir blieb. So vehement hatte ich versucht von ihr fernzubleiben, doch egal wie sehr ich es versucht hatte, mich durch Kämpfe von sie abzulenken, desto schlimmer war es geworden. Ihr Geruch war aromatisch und verhieß mir so eine sexuelle Erfüllung, dass ich es nicht mehr ignorieren konnte. Wenn es so weiter ginge, könnte ich von ihr abhängig werden oder sie von mir. Wir überschritten eine Grenze, die gesetzt worden war, um die Menschen zu schützen. Sie würde zerbrechen… Hätte ich sie damals nur getötet oder vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn ich getötet worden wäre. Sonst konnte ich viel auf Tensaiga schieben, doch jetzt musste ich mir eingestehen, dass es nicht das Schwert, sondern ich war, der anscheinend einem Menschen verfiel.   Auf meiner Zunge schmeckte ich ihr Aroma und mein Körper war geneigt, noch mehr zu kosten und mehr von ihr zu nehmen… Niemals hätte ich mich dazu herablassen sollen, sie in meine Nähe zu lassen. Meine erbaute Mauer begann zu bröckeln und sie schien mir mehr entlocken zu wollen. Irgendwie musste ich verhindern, dass sie erkannte, dass ich begann sie zu begehren, doch wie konnte ich das nur? „Sesshomaru?“ Ich zuckte leicht und sah zu ihr. „Was möchtest du bestellen?“, fragte Kagome und legte mir eine Hand auf den Oberschenkel. Ich schielte leicht zu ihr und seufzte innerlich. Warum war ich nur so abwesend und zerbrach mir den Kopf wegen ihr? Ich wusste es nicht… Ich nahm schon etwas gelassener die Karte in die Hand und las mir die Karte durch. „Hmm.“, brummte ich und sah noch einmal zu ihr. Sie sah mich besorgt an, aber schien mich nicht darauf ansprechen zu wollen. Ihre Hand lag warm auf meinen Oberschenkel, während ihr Herz hämmerte. „Hast du schon gewählt?“ „Ja, hab ich. Der Kellner war schon hier, ich habe etwas zu trinken bestellt… Wir müssen hier nicht essen, wenn du nicht willst.“ „Nein. Ich habe nur nachgedacht.“, meinte ich etwas zu schnell und blickte zum Kellner, der auf uns zukam. Wir bekamen unsere Getränke und ich bestellte mit ihr Sushi und andere Köstlichkeiten. „Magst du Cola?“, fragte sie vorsichtig und sah mich interessiert an. Ich verzog kurz die Lippen, bevor ich einen Schluck nahm und es auf meiner Zunge zergehen ließ. Es kribbelte und war süß, aber es hatte auch nichts wirklich Negatives. „Annehmbar.“, murmelte ich und nahm noch einen kleinen Schluck. Bestimmt hatte sie es sich anders vorgestellt, aber ich wusste nicht, was ich gerade tun sollte. Warum sah sie mich nur so bittend an? Was sollte ich nur machen, um diesen Problemen Gemach zu werden? Kurz schloss ich die Augen und sammelte mich, bis  es annehmbar genug war und ich die Augen öffnete, um sie kurz vor meiner Nase zu entdecken. Ich sog ihren süßlichen Geruch ein, während sie so dicht vor mir war. Ihre Lippen bebten und baten regelrecht um eine Liebkosung, jedoch löste ich mich von ihr und legte ihr eine Hand an das Kinn. Sie betrachtete mich leicht rot und sah zur Seite, während ich mich richtig sammeln konnte und die Lippen gegen die ihrigen presste. Diese Frau würde mich noch ins Grab bringen, wenn sie so weiter machte. Ich wusste nicht, was meine Gefühle für sie ausmachten, aber ich wusste, dass ich es nicht ewig durchhalten konnte. Ich wollte diese Frau am liebsten sofort auf den Tisch schmeißen und mich über sie her machen. „Kagome.“, bemerkte ich und überlegte, wie ich weiter reden sollte, doch irgendwie hatte ich keine richtige Idee und sah seufzend zur Seite. „Tut mir leid, Sesshomaru. Du warst eine Woche nicht da und musst bestimmt einiges planen oder? Wegen deiner Arbeit… Wir hätten das wohl verlegen sollen…“ „Nein.“, meinte ich bestimmend und sah sie ernst an, während sie unsicher hin und her rutschte. Ich umfasste ihren Oberschenkel, welchen ich mit meinem Daumen sanft massierte. Sie keuchte leise und blickte mich mit leicht geöffneten Mund an. Langsam wanderte meine Hand unter ihren Rock und weiter nach oben. „Nicht hier…“, flüsterte sie verlegen und schielte zu meiner Hand, welche immer weiter hoch wanderte. „Doch. Aber nicht direkt. Halt einfach still. Sonst kommst du noch auf dumme Gedanken.“, murmelte ich und leckte mir kurz über die anscheinend trockenen Lippen. Ihr Körper bewegte sich unter meiner Hand, während sie mit ihren Händen halt an meinem Oberteil suchte und schluckte. Sie wusste anscheinend nicht, was sie tun sollte, denn sie protestierte auch nicht lautstark, wie ich es erwartete hätte. Anscheinend hatte sie wirklich vor, alles für mich zu tun, was ich wollte. Wenn das so war, würde es einiges leichter machen. Als meine Hand gerade die letzten Zentimeter wettmachte, wurde bedauerlicher Weise unsere Zusammenkunft durch ein gehässiges Lachen gestört. Ich blickte auf und sah, wie sich Lillith ohne zu Fragen an unseren Tisch setzte. Sie warf sich regelrecht auf die Lederbank und schlug ihre langen Beine übereinander. „Oh. Stör ich? Ich mach es schnell. Es geht um deine Arbeit. Du hast dein beschissenes Handy hier gelassen. Du hast einige Aufträge und solltest zurückrufen, bevor du dein Liebchen wieder fickst.“ Kagome wurde knallrot und schob bestimmend meine Hand fort und setzte sich einen Meter weiter weg, was Lillith grinsend beobachtete. Ich seufzte wütend und funkelte sie an, während sie mir ein Handy hinhielt. Nach kurzem erkannte ich, dass es sich dabei um meins handelte. „Ruf da an. Ist ein wichtiger Auftrag. Die wollen dich unbedingt.“ „Mach das, Sesshomaru, das Essen dauert doch sowieso noch.“, meinte Kagome liebevoll und lächelte mich zuversichtlich an. Ich war mir nicht sicher, ob etwas anderes dahinter versteckte, aber darum konnte ich mich auch noch später kümmern. Ich nahm das Handy in die Hand und löste mich von der Sitzecke. Gewiss würde Lillith etwas mit Kagome bereden, aber ich konnte mich jetzt nicht darum kümmern, da es wichtigeres gab. Es war wichtig meine Arbeit zu erhalten, damit ich noch etwas länger hier bleiben konnte. Ich wählte die angezeigte Nummer und wartete, während das Freizeichen ertönte. „Ah, Schön, dass sie am Telefon sind Herr Higurashi.“, meinte eine freundliche Stimme. Es dauerte kurz, bis ich mich wieder der Tatsache besann, dass ich Kagomes Nachnamen nutze. „Freut mich auch. Sie wollten mit mir reden?“ „Ja. Wir sind erfreut, dass sie endlich zurückrufen. Ihre Bekannte hatte uns bisher vertröstet. Es geht um ein Shooting in einem Zoo. Es soll zeigen, wie viel Spaß Pärchen im Zoo haben.“ „Wer wird mein anderer Part sein für das Shooting?“ „Oh ja. Das. Ihre Bekannte meinte, sie hätte da jemanden und die Dame wäre auch nicht übel. Sie könnten sie also mitbringen und würden Abzüge bekommen.“ Ich verzog meine Lippen und blickte zu der Bekannten rüber, welche mich freundlich an griente. Das hatte sie mit Absicht gemacht… „Natürlich. Für wann ist es angesetzt?“ „In 2 Wochen. Ich hoffe natürlich wir könnten zuvor schon ein paar Aufnahmen machen für die Lichteinstellungen und natürlich für die Maske und allem. Wann hätten sie Zeit?“, fragte die freundliche Stimme. Ich überlegte. Es gab nur eine Möglichkeit. „Nächstes Wochenende wäre gut, da meine Partnerin zur Schule geht.“ „Ist sie noch minderjährig?“ „Nein, keine Sorge.“, meinte ich und hörte ein erfreutes Kichern, während ich mit dem Daumen über das Display rieb. „Gut, das freut mich. Wir werden Ihnen dann die Daten mit Uhrzeit und Ort zukommen lassen. Wir freuen uns schon sehr, so ein berühmtes Newcomer Model wie sie zu treffen.“, flötete die Stimme und verabschiedete sich noch überglücklich, bevor sie auflegte. Ich sah auf den Kalender. Es würde also ein Herbstshooting werden, wenn ich mich nicht irrte. Gelassen ging ich zu beiden rüber und musste erkennen, dass sie sich erwischt fühlten. Was hatten die beiden Frauen nur besprochen? Es konnte mir auch egal sein. Ich schlängelte mich an Lillith gekonnt vorbei und ließ mich neben Kagome fallen, welche mir die Platte mit dem Sushi hinschob. Argwöhnisch beäugte ich das Sushi und dann die beiden unschuldig lächelnden Frauen. Bei Kagome hätte ich die Regung ja noch verstanden, aber von einem Sukkubus ein unschuldiges Lächeln zu bekommen, zeigte mir ganz genau, dass die beiden etwas im Schilde führten. „Kagome, hast du dich schon bei Lillith bedankt, dass sie dir zu einem Fotoshooting mit mir verholfen hat? Nächsten Samstag gibt es eine Probeshooting.“, meinte ich ernst und sah Lillith kurz an, bevor ich auf Kagomes Reaktion wartete. Sie schluckte und öffnete den Mund. Ich konnte das „Aber“ schon auf ihrer Zunge spüren, dass langsam aus ihrer Kehle kroch, doch dann schloss sie für mich sehr überraschend wieder den Mund und schloss die Augen. „Gerne. Ich freue mich schon.“, antwortete sie mir dann mit einem zuckersüßen Lächeln, sodass sich bei mir die Härchen aufstellten. Kagome wurde mir langsam suspekt. Sie steckte viel ein und teilte sehr wenig aus. Ich konnte nur hoffen, dass sich das wieder änderte, wenn sie bei Kräften war… Oder hatte sie etwa Angst, dass ich wieder ging und unterwarf sich mir jetzt? Ich rieb mir kurz die Nasenwurzel. Das war nicht meine Art, dass ich über so etwas nachdachte. Machte ich mir etwa um sie Sorgen? Ich atmete kurz aus und spürte dann ein Stück kalten Seetang an meine Lippen. Ich blickte zu Kagome und dann zu dem Stück Sushi, welches sie sanft gegen meine Lippen presste. „Du musst mich nicht füttern.“, flüsterte ich heiser und ließ das Sushi sanft und bedacht in meinen Mund gleiten. „Naja, aber du bist so in Gedanken und… nicht nur ich brauche Kraft, sondern du auch, wenn du dein Versprechen einhalten willst.“, flüsterte sie in mein Ohr. Ich roch ihre Erregung und die Lust, die in ihr aufstieg, während sie meine Hand nahm und wieder auf ihren Oberschenkel setzte. Ich knautschte ihre Schenkel und rieb mit dem Daumen über ihre Innenseite. „Mach dir keine Sorgen. Du solltest lieber selbst essen.“ Als ein Kichern erklang, blickte ich wütend zu Lillith, welche sich köstlich amüsierte: „Nehmt euch ein Zimmer. Das ist ja nicht zu ertragen. Ich hab deiner Freundin ein kleines Geschenk gemacht.“ Danach stand sie auf, streichelte mein Gesicht und hauchte in mein Ohr: „Wo ist der eiskalte und knallharte Sesshomaru? Du solltest an deinen Ruf denken. Schwächen sind nicht entschuldbar.“ Danach zwinkerte sie noch Kagome zu und verschwand aus unserem Blickfeld. „Nicht so fest…“, zischte Kagome. Ich löste meine Hand von ihren Schenkel und schielte zu ihr. Ich hatte mich bei den Wörtern verkrampft. Sah ich so brav und lieb aus? „Sesshomaru, ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja. Aber ess! Ich werde heute nicht so sanft sein. Verstanden?“ „Verstanden.“, nuschelte sie und schluckte leicht. In mir staute sich einiges und die Wut auf mich selbst, würde das Ganze in andere Ebenen katapultieren. Sie brauchte diesmal Kraft, sonst würde sie es nicht überstehen. Es kostete mich langsam viel Kraft, dass ich sie nicht hier nahm. Sie gehörte mir und das sollte jeder wissen. Sie würden am eigenen Leib erfahren, was passierte, wenn man meinem Eigentum zu nahe kam. Nach dem Essen wanderten wir nach oben. Sie presste sich eng an meine Seite, während ich meine Hand besitzergreifend auf ihren unteren Rücken presste. Ich drängte sie regelrecht in den Fahrstuhl und beäugte sie. Es brauchte keine Worte, um das Knistern zu erkennen. Sie war mehr als bereit. Immer wieder hatte ich sie während des Essens weiter gereizt. Meine Hand war irgendwann ganz unter ihren Rock verschwunden gewesen und hatte ihre Klitoris immer wieder verwöhnt, während sie kaum noch einen Laut verbergen konnte. Es war ihr peinlich gewesen, aber mich hatte es nicht gestört. Mein Ruf war wichtig und ein Menschenmädchen würde mir nicht meinen Stolz und meine Würde nehmen vor anderen meiner Art. Ich streichelte ihren Hintern und drückte ihn fest, was mir einen leicht entkräfteten, aber auch empörten Blick einbrachte. „Sesshomaru…“, keuchte sie und klammerte sich an meinem Hemd fest, während sie immer fester ihre Beine zusammenpresste. Ich leckte mir die Lippen. Diesmal würde nichts dergleichen gebraucht, um sie in Stimmung zu bringen. Es gab keinen Grund sanft zu sein. Mein Schwanz sehnte mich nach dem warmen Fleisch und pulsierte in meiner Hose. Die Beule war nicht zu übersehen, was Kagome weiter anheizte. Sie wusste hoffentlich, was ihr blühte. Bei ihrem ersten Mal war ich sanft, doch jetzt war sie geweitet und würde meinen Schwanz willkommen heißen. Ein Ding riss mich kurzzeitig aus meiner Vorfreude. Ich packte sie am Handgelenk und am Hintern und schob sie bestimmt Richtung Wohnung, die ich schnell aufschloss, nur um sie hineinzuzerren. Ihr Blick wurde leicht unsicher, während ich die Tür schloss und den Schlüssel umdrehte. „Wieso…?“, keuchte sie und blickte unsicher hin und her. „Damit uns keiner stört.“, grummelte ich nur und erkannte, dass sie es für gut befand. „Vertraust du mir?“ „Ja…“, antwortete sie etwas zu schnell, doch ich hörte ihre Unsicherheit in der Stimme. Diesmal war es mir egal. Ich packte sie und küsste sie heftig auf die Lippen. Ich packte ihre Hände und verschränkte sie hinter ihrem Rücken, während ich in ihr Haargriff und ihre Lippen erkundete. Gerade brauchte ich sie. Sie öffnete den Mund und ließ mir Einlass für meine Zunge, welche ihre massierte und liebkoste. Immer weiter drängte ich sie Rückwärts, bis sie das Sofa im Rücken hatte. Sie öffnete unsicher die Augen, während ich mich von ihren Lippen löste. Ihre Lippen waren geschwollen und bebten, während ich an ihren Händen zog und sie sich teils unfreiwillig umdrehte. Ich drückte ihren Oberkörper nach vorne, sodass sie auf der Sofarückenlehne mit dem Bauch lag. „Sesshomaru…. Was?“, keuchte sie überrascht und versuchte sich in meinem Griff zu winden, aber ich hielt sie eisern fest und würde es mir nicht nehmen lassen, in ihre feuchte Möse zu stoßen, welche sie mir versprochen hatte. Meine Hand glitt unter ihren Rock und ich zerriss ihre Unterwäsche. „Was tust du da? Lass das…!“, fluchte sie, doch ich riss noch an einem Punkt und warf das kaputte Höschen unachtsam in die Ecke. „Still.“, fluchte ich und griff ihr zwischen die Beine mit der freien Hand. Sie quietschte auf und stöhnte, während ich meine Finger kurz in ihre Lustgrotte gleiten ließ und sie dehnte. Sie war mehr als bereit und würde alles aufnehmen. Ich öffnete schon beinahe hektisch meine Hose und ließ sie runtergleiten, bevor ich meinen Schwanz gegen ihr weiches Fleisch dränge und mich rieb. „Das Kondom…“, keuchte sie und sah ängstlich zu mir, während sie  versuchte von mir los zu kommen. „Bitte… nicht ohne…“ Ich spürte ihre Angst und lehnte mich weiter nach vorne, während mein Schwanz an ihre Öffnung drückte: „Ich dachte du tust alles, was ich will!“ „Alles… nur nicht das… bitte… du willst doch auch nicht, dass ich schwanger werde…“, flehte sie und versuchte zu entkommen, aber das Sofa hielt sie auf. Ihr Körper zitterte. „Sorg für ein anderes Verhütungsmittel.“, murrte ich und löste mich. Ihre Knie sackten leicht ein, während ich über das Sofa griff und ein Kondom vom Tisch angelte. Mit einer Hand hielt ich ihre Hände, während ich mit den Zähnen die Kondompackung aufriss und es mir über den Schwanz rollte. Ich wollte sie ohne, damit ich sie mit meinem Geruch brandmarken konnte…. Ohne Umschweife würde ich mich erkunden nach einem anderen Verhütungsmittel. Meinen Schwanz presste ich wieder gegen sie, während ich ihre Hände hielt. Mit meiner jetzt freien Hand umgriff ich ihren Busen und rieb ihren Nippel und presste ihn zusammen. „Ah…“, keuchte sie, während ich ihren Eingang suchte. Diese Kondome nahmen einiges an Gefühl weg, was mich ärgerte, doch dann hatte ich wieder ihren Eingang und glitt leicht hinein und hinaus. Sie stöhnte und bog ihren Rücken durch. Als mein Schwanz feucht genug war, glitt ich komplett aus ihr raus. „Bitte… fick mich…“, keuchte sie und versuchte sich gegen mich zu drängen. Ich leckte mir erregt die Lippen, während ich mich wieder hinstellte und sie an den Händen etwas höher zog. Ihr Puls war schnell und sie wollte es, also würde ich mich nicht zurückhalten. Mit voller Wucht und einem heftigen Stoß drang ich komplett in sie ein. Sie stöhnte vor Schmerz und riss den Kopf in den Nacken, während ihre Lippen bebten. Ich glitt wieder raus, nur um wieder komplett in sie zu stoßen. Heute würde ich ihr zeigen, dass immer noch ich die Zügel in der Hand hatte und jeder würde es hören. „au… bitte sanfter…“, bat sie, doch ich erhörte sie nicht. Immer wieder stieß ich mächtig zu und spürte, wie sich das enge Fleisch um meinen Schwanz schloss. Es tat gut, endlich Druck abzulassen. Ihr Flehen ignorierte ich immer weiter und nahm sie mit Kraft und Gewalt. Sie sollte meine Macht spüren und ihre Möse sollte mir gehören. „mhmmm…“, keuchte sie. Ihre Beine gaben leicht nach, sodass ich meine freie Hand auf ihren Bauch legte um sie zu halten. Sie würde nicht drum herum kommen. Es hatte seine Gründe, dass sie Kraft brauchte für mich. Ich war kein sanfter Liebhaber und ich würde es auch nicht werden. Mein Schwanz drängte immer schneller und fester in sie hinein und entriss ihr immer mehr Laute. Lust und Schmerz verbanden sich in ihren Schreien und hallten von den Wänden wieder, während ihre Beine immer weniger Kraft hatten. „Bitte… aufhören… Ich kann nicht mehr…“, keuchte sie verzweifelt, während ich sie in einem rasanten Tempo nahm und es nur noch erhöhte, anstatt es zu senken. „Du gehörst mir, also gehorche mir! Ich bin noch nicht fertig mit dir!“, flüsterte ich in ihr Ohr und rammte meinen Schwanz noch etwas schneller und tiefer in sie hinein. Ich legte meine Stirn leicht auf ihren Rücken und wanderte zu ihren Hals. Erst leckte ich über ihren Hals und dann biss ich zu. Diesmal hielt ich mich nicht zurück. Wenn sie mich wollte, dann mit allem. Meine Zähne drangen leicht durch ihr weiches Fleisch ein und sie schrie auf vor Schmerz. Ich spürte, wie sich ihre Möse stark zusammenzog. Sie kam mit einem lauten Schrei aus Schmerz, während ich meine letzten Stöße vollführte und mich in sie ergoss. Mein Schwanz zuckte, während meine Zähne in ihrer Schulter waren. Sie sackte komplett ein und ich ließ ihre Arme los, damit ich sie an der Brust und am Bauch halten konnte. Als der letzte Spritzer meinen Schwanz verlassen hatte, löste ich meine Zähne. Sie blutete leicht… Ich leckte das Blut, während sie laut keuchend auf der Sofarückenlehne lag und sich mit ihren Armen festhielt. Langsam, als mein Schwanz erschlaffte, zog ich ihn raus und schob das volle Kondom von meinem Schwanz. „Jetzt bin ich fertig.“, meinte ich knallhart. Als ich dann aber ein leises Schluchzen hörte, zog sich etwas in meiner Brust schmerzend zusammen. Sie sackte an der Lehne herunter und kauerte auf dem Boden. Sie presste ihre Hand gegen ihre Scheide und zitterte. Ihre Augen waren zusammengepresst und sie sah wirklich bemitleidenswert aus, aber sie hatte es so gewollt. „Du Arschloch…“, keuchte sie. Sie öffnete die Augen und starrte mich wütend, aber auch verletzt an, bevor sie sich aufrappelte und ihre Kleidung zurecht zog. Angst stand in ihre Augen geschrieben, während ich nur da stand und meine Hose hochzog. „Das war unsere Abmachung.“ „ABER NICHT SO!“, schimpfte sie und rieb sich eine einzelne Träne von der Wange. „Du hast mir wehgetan!“ „Dann geh doch. Ich bin nicht dein Inu Yasha.“, knurrte ich fluchend und zog den Reißverschluss zu. Ich warf das benutzte Kondom in den Müll und sah dann wieder zu ihr. Sie stand dort und hielt sich krampfhaft fest. „….“ Kagome sah mich still an und versuchte dann anscheinend unter Schmerzen in das Spielzimmer zu gehen, was sie bestimmt viel Kraft kostete, jedoch wollte ich ihr nach dieser Zickerei nicht helfen. Als sie fas Zimmer erreicht hatte, schlüpfte sie hinein, schlug die Tür mit voller Wucht zu und schloss ab. Ich folgte ihr nicht ganz aus freiem Willen und stand an der verschlossenen Tür, gegen die ich meine Stirn gelegt hatte. Diesmal hatte ich es wohl übertrieben, aber ich brauchte ein Ventil um es abzulassen. Es war bestimmt gut so, wenn sie mich mehr und mehr hasste, dann würde ich das nächste Mal nicht wieder kommen. Anscheinend musste ich sie brechen, damit ich wieder frei wurde, denn auch noch jetzt, wollte ich zu ihr und sie berühren. Was war nur mit mir los? Kapitel 18: Das Kamasutra ------------------------- Ich war weinend ins Zimmer gerannt und hatte mich verschanzt. Es war nicht so, dass der Sex nichts gehabt hatte, aber es hatte höllisch wehgetan. Ich spürte wie mein Innerstes sich immer noch vor Schmerz zusammenzog. Ich keuchte zitternd und presste mich an das kühle Latex. Es war eiskalt und ich zitterte, aber gerade wollte ich einfach für mich sein und schluchzte. Das konnte doch nicht wahr sein, dass er so ausrastete beim Sex… Erst wollte er ohne Kondom und dann fickte er mich so hart und unnachgiebig, bis ich zusammen brach…. Hatte es etwas damit zu tun gehabt, was mir Lillith erzählt hatte? Sie hatte mir gesagt, dass es nicht leicht sein würde. Dämonen waren halt stärker als Menschen und oft schätzten sie es falsch ein. Sie dominierten und unterjochten. So etwas wie Liebe gab es eher seltener bei ihnen und oft verbargen sie es mit grober Gewalt und Besitzgier. Ich rieb leicht über die Wunde und zuckte durch den starken Schmerz zusammen. Er hatte sich richtig reingebissen, wie ein Tier… Wollte er mich etwa besitzen? Fühlte er sich durch jemanden dazu gedrängt? Als ich ein leises Geräusch hörte, horchte ich auf. Ich blickte hinab und verstand es, denn unter dem Türschlitz erkannte ich einen Schatten. Stand Sesshomaru vor der Tür? Eigentlich sollte der Raum dicht sein, aber ich versuchte es trotzdem. „Sesshomaru, bist du das?“, fragte ich schluckend und horchte. Ich vernahm ein leises ja und sah zur Tür. „Machst du dir Sorgen, weil du mir wehgetan hast?“ „Ja… ich meine… nein. Ich habe nie verheimlicht, dass ich ein sanfter Liebhaber wäre.“, meinte er schnell und seufzte leise. Mein Herz fing an zu schlagen, auch wenn mir alles wehtat. Anscheinend machte er sich wirklich große Sorgen. Er hatte es übertrieben und hatte es erkannt. „Du weißt, ich bin ein Mensch… ich halte nicht so viel aus.“ „…“ Ich horchte, doch es kam nichts, aber ich hoffte, dass er es verstand. Es kostete mich allen Mut, aber er zeigte gerade Anzeichen dafür, dass er sich verschätzt hatte und bereute. Ich schluckte meinen Stolz und drückte meine Hand auf meine Brust. „Wieso hast du das gemacht? Geht es um deinen Stolz?“ „…“ Wieder keine Antwort. Ich verzog die Lippen. Wahrscheinlich war das genau der Grund gewesen. Er wollte zeigen, dass ich keine Gewalt über ihn hatte. Hatte er Angst, von den anderen ausgelacht zu werden? Dämonen hatten schon immer einen Tick, doch Sesshomarus war wirklich groß. „Also ja… Das wäre auch anders gegangen…“ „Wenn du mich hasst und gehen willst… Ich werde dich nicht aufhalten.“ Ich presste wütend die Nägel in meine Hand. Was war das für eine Marotte? „Ich hasse dich nicht! Wie kommst du nur darauf? Es tat einfach weh und basta! Ich zieh doch nicht den Schwanz ein! Aber ich will eine neue Regel einführen!“ Das Licht und Schattenspiel unter der Tür verrieten mir, dass er sich wieder anfing zu bewegen. Er entspannte sich anscheinend oder was war los? „Welche?“, fragte er heiser. Vorsichtig stand ich auf, ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Dort stand er im Türrahmen. Er musste die Stirn an der Tür gehabt haben, denn er hing regelrecht im Rahmen und starrte mich an. Seine Augen schillerten und machten mir etwas Angst, aber ich atmete tief durch, schnappte seine Hand und zog ihn in den Raum, bevor ich ihn abschloss. „Setz dich.“, befahl ich und sah überrascht zu, wie er meiner Aufforderung folgte und sich auf dem Bett nieder ließ. Was war mit ihm? Hatte er etwa wirklich Schuldgefühle? Leicht unsicher und wackelig auf den Beinen ging ich zu ihm und setzte mich neben ihn. Meine Schmerzen konnte ich kaum unterdrücken und verzog die Lippen schmerzverzerrt. Er atmete darauf hin tief ein und nahm mich in Augenschein, jedoch behielt er einen Meter Sicherheitsabstand, über den ich froh war. „Was willst du ändern?“ „Ich gebe an, welche Stellung wir nehmen, bis du dich im Griff hast. Es ist schön und gut mit deinem Stolz und so, aber ich bin ein zerbrechlicher Mensch. Du kannst mit Lillith so ficken, aber nicht mit mir!“, fluchte ich und sah ihn wütend an. Er schluckte nur und sah zur Decke. Es war eindeutig, dass er meinen Blick auswich. Was würde ich wohl in diesem Moment in seinen goldenen Augen sehen? „Ich will aber mit dir schlafen.“, fluchte er leise und fuhr sich durch seinen Pony mit der Hand. „Dann musst du den Kompromiss eingehen. Du hast mich gebissen, wie ein wildes Tier!“, krakelte ich und deutete auf die Wunde. Seine Augen wanderten zu mir herab und begutachteten die Wunde. Ich bemerkte, wie er leicht die Oberlippe in den Mund zog und draufbiss. Ob er überhaupt auf dem Schirm gehabt hatte, wie fest er zugebissen hatte? „Ich bin ein Tier.“, meinte er dann nur noch so kalt er konnte und wendete sich wieder ab, doch stellte er nicht das Kauen auf seine Oberlippe ein. „Du bist ein Youkai. Du hättest mir die Kehle durchbeißen können.“ „Hab ich aber nicht…“ „Das tut nichts zur Sache. Ich könnte wetten, dass da nicht mehr viel gefehlt hätte. Du bist doch kein Monster oder?“ „Doch Kagome. Genau das bin ich. Aber du verdrängst es immer wieder. Ich bin ein Dämon, der Menschengestalt annehmen kann. Du kennst meine wahre Gestalt…“, flüsterte er nur noch sehr leise und hob seine Hand, die er im Licht der Deckenlampe betrachtete. „Ich könnte dich mit diesen Krallen aufschlitzen oder vergiften.“ „Hast du nicht und wirst du nicht. Du hättest mich nur beinahe mit deinem scheiß Schwanz aufgespießt. Darum… Lillith hat mir ein Kamasutra gegeben und Tipps für Stellungen, die einen Dämon etwas im Zaum halten.“ „Sie hat schon wieder ihre Nase hereingesteckt?“, fluchte er wieder und streifte mit seinen Krallen über dem Bettpfosten. „Ja hat sie. Sesshomaru… Wenn du weiter mit mir schlafen willst, geh drauf ein oder geh zu Lillith und ich gehe heim.“, meinte ich bestimmt und spürte auf einmal eine Hand an meinem Oberarm. Er war nur wenige Zentimeter von meinen Lippen entfernt und starrte mir in die Augen. „Willst du das?“ „Nein… Es ist die Frage, was du willst. Ich habe dir gesagt, zu welchen Konditionen ich weiter machen werde. Es liegt an dir. Entweder meine Regeln oder du kannst dir einen Dämon nehmen…“ „Nein.“, murrte er und streichelte mir mit dem Daumen über die Lippen. Auch wenn ich noch etwas Angst hatte, zeigten mir seine Augen eine Welt, die ich in ihm suchte. „Nein was?“, fragte ich noch mal nach und schluckte. „Nein, ich werde keine andere nehmen und ja, ich gehe diesen verfluchten Kompromiss ein.“, meinte er bestimmt und lehnte kurz seine Stirn gegen meine. Ich schloss meine Augen und genoss diesen Moment von trauter Zweisamkeit. In dieser Berührung und in diesen Worten waren so viele Gefühle, dass es mir die Brust beinahe zerriss. Er wollte mich und anscheinend war es ihm ernster, als er wahrscheinlich dachte. Schnell löste er sich wieder und betrachtete den Bissabdruck. Er beugte sich hinab und leckte leicht herüber, was mir einen wohligen Schauer verpasste. Es tat weh, aber auch gut. Ich legte vorsichtig meine Arme um ihn und lehnte meine Stirn an seine Schulter, während er weiter leckte. „Au...“, murmelte ich und schloss die Augen. „Gleich wird es besser… Es wird jedoch trotzdem ein paar Tage dauern, bis es vollständig verheilt ist.“, hauchte er gegen die Wunde. Ich lehnte mich enger an ihn und genoss es. Er ging darauf ein… Mir tat noch immer alles weh, aber diese Berührungen waren so zart und sanft, dass ich einfach keine Angst haben konnte. Er wollte mich und tat alles dafür. Dieser Raum würde unser Geheimnis bewahren. „Ich will noch etwas…“ „Was?“ „Ein anderes Bettlaken und den Raum umgestalten. Latex ist kalt.“ Er nickte leicht und leckte weiter, während ich mir ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Es fühlte sich fast so an, als wäre er in diesem Raum gerade regelrecht unterwürfig geworden. Es erinnerte mich an einen Schoßhund. „Wir kaufen nachher ein… Wie geht es deinem Unterleib?“ „… es tut noch weh… aber das wird schon wieder.“, meinte ich und wünschte mir sein Gesicht zu sehen, aber ich ahnte, dass die Sorge aus ihm sprach. „Warum hasst du mich nicht? Du hättest allen Grund dazu.“ „Ich kann es nicht.“, meinte ich einfach und schmiegte mich mehr an ihn. Er atmete tief durch und küsste kurz noch die Wunde, bevor er sich von mir löste. Langsam ließ ich die Hände über seine Nacken zu seiner Brust wandern und blickte tief in seine Augen. Meine Hand streichelte zärtlich, aber auch sachte seine Brust. Seine Haut schien mir so dünn, da ich seinen starken Herzschlag unter ihr spürte. Ich genoss seinen stetigen Herzschlag, der unter seiner Haut hämmerte. Es musste einiges passieren, damit ich ihn gehen ließ. Wir saßen dort still auf dem Bett und sahen uns noch einige Zeit so an, während meine Hände auf seiner Brust lagen. Es hatte einen sehr intimen Moment, auch wenn keiner etwas sagte. Ich spürte regelrecht, wie wir uns näher kamen und einen neuen Schritt begannen. „Lass uns einkaufen.“, flüsterte er und küsste mich auf die Stirn, bevor er sich löste und aufstand. Er reichte mir die Hand, welche ich sofort annahm. Ich war noch wackelig auf den Beinen, aber er stützte mich und half mir kurz. „Ich würde sagen, erstmal ein Bad und wir kaufen morgen ein?“, meinte ich dann schüchtern und sah hochrot zu ihm. Er nickte nur, hob mich auf seine starken Arme und trug mich galant ins Badezimmer. Es erstaunte mich, wie versöhnlich er war. Er musste wirklich schlimm leiden und ich machte es ihm nicht leichter… Vorsichtig setzte er mich auf den mit weichem Stoff bezogenen Klodeckel und ging zu der großen Badewanne. Sie sah groß, bequem und schön aus in ihrem Schneeweiß mit den Goldschnörkeln. Er ließ heißes Wasser ein und ich schluckte. Diese Wanne war so groß, dass bestimmt drei Leute ohne Probleme hinein passten. „Warte!“, meinte er mit Befehlston, als ich mich versuchte auszuziehen. Ich schob das Oberteil wieder runter und blickte ihn schüchtern an. Wollte er mich nun wie ein Kleinkind behandeln oder was plante er? Neugierig beobachtete ich ihn und konnte es immer noch nicht glauben. Es war so unwirklich. Hatte er Stimmungsschwankungen oder hatte er so dringend Druck ablassen müssen und war jetzt nach dem Sex wieder entspannter? Ich wusste es nicht und konnte fast nur an meinen schmerzenden Körper denken. Lillith hatte mir ein paar nette Stellungen gezeigt und auf Sesshomarus Handy eine App geladen von der er noch nichts gemerkt hatte. Es würde reichen und bestimmt helfen, wenn er kaum etwas machen konnte. Nach und nach würde ich ihm mehr Hand geben, aber wir mussten es schaffen und es schien ihm auch sehr wichtig zu sein. Da kam er auch schon auf mich zu und kniete sich vor mir halb nieder. Wir waren etwa auf einer Augenhöhe, während er langsam mein Oberteil hochschob und dabei jeden Zentimeter meiner Haut streichelte. Ich genoss die Berührung und schloss die Augen, als er das Oberteil über meinen Kopf schob. Es landete in einer Ecke, während seine Finger schon zu meinem BH wanderten und ihn öffneten. Er streifte ihn mir von den Armen und warf auch ihn weg, während ich leicht schüchtern die Hände vor der Brust verschränkte. „Seit wann ziemst du dich so?“ „… Ich weiß nicht… Es ist einfach anders als beim Sex…“ „Da vergisst du deine Scham.“, hauchte er und machte sich an meinem Rockverschluss zu schaffen, den er sehr schnell gelöst bekam. Er stand wieder auf und half mir beim Aufstehen. Leicht rot bemerkte ich, wie der Stoff zart meine Haut hinabglitt und mich komplett entblößte. Danach hob er mich auf die Arme und trug mich zur Wanne. Er setzte sich mit mir auf dem Schoß auf den Wannenrand und prüfte das Wasser. Daraufhin kippte er Badeschaum ins Wasser. Es roch wunderbar nach Rosen und ließ mich lächeln. „Wo hast du das gekauft?“ „Das stand hier schon. Es riecht gut, aber ich würde mir wohl eher einen männlichen Duft nehmen.“ „Hast recht…“, lachte ich leise und konnte mir auch nicht wirklich vorstellen, wie er sich so etwas kaufte. Als das Wasser fertig war, setzte er mich dann langsam hinein. Ich keuchte leicht und klammerte mich an ihn, während ich langsam immer weiter ins Wasser einsank. Genüsslich keuchte ich auf und schloss die Augen. „Das tut gut.“, murmelte ich und lehnte mich an eine schräge Wand. Ich öffnete die Augen und blies leicht gegen den Schaum. „Kommst du mit rein?“ „Nein…“ „Wieso nicht? Es ist in Ordnung…“ „Nein. Das ist nicht nur der Grund.“, brummte er und strich mir noch einmal über den Kopf, bevor er aufstand und sich durch die Haare fuhr. „Ich muss kurz weg. Ich brauche aber nicht lange.“ Ich nickte nur und starrte ihm leicht enttäuscht nach, während er verschwand und mich alleine ließ. „Super… was für ein Tag.“, seufzte ich und lehnte mich in der Wanne zurück. Andächtig hob ich die Hände im Wasser an und hob den Schaum in die Höhe. Ich pustete den Schaum in die Luft und seufzte. Mir tat noch alles weh, aber sein Verhalten verwirrte mich noch mehr. Eben brutal und dann so lieb. Jetzt auch noch geflüchtet… Wie sollte ich das nur schaffen? Er war heute so abwesend gewesen… Was hatte er nur in der Vergangenheit getan, dass er so… abgefuckt war? Sein Herz hatte so laut geschlagen… und seine Mimik erst… Sesshomaru, wie konnte ich dir nur helfen? Ich schloss etwas die Augen und entspannte mich vollkommen. Ich musste lächeln bei dem Gedanken, dass er mir jetzt entgegen kommen wollte. Dieser Mann war schon eine Nummer für sich. Es hatte wehgetan, aber dafür, dass er mir jetzt höriger wurde, war es der Schmerz wert gewesen. Es war schon geil gewesen, nur irgendwie hatte er es übertrieben… Möglichweise lag es aber auch daran, dass ich so einen Sex nicht gewöhnt war. Ich bemerkte nicht, wie ich leicht eindöste, doch als ich wieder wach wurde, sah ich Sesshomaru, wie er mich vom Badewannenrand aus beobachtete. „Da bist du ja wieder.“, flüsterte ich glücklich und ließ mir aus der Wanne helfen. Es ging mir schon viel besser und mein Körper hatte genug Kraft gewonnen. Doch ich wusste, ich würde nie wieder eine Woche hungern, denn er würde auch trotz Regeln oft genug Sex haben wollen. „Hier bin ich.“, meinte er und trocknete mich ab. Ich ließ alles geschehen. „Mir fällt ein… meine Unterwäsche…“ „Keine Sorge.“, meinte er, hob mich hoch und trug mich in sein Schlafzimmer - splitternackt. Leicht rot sah ich hin und bemerkte eine Tüte. Er setzte mich ab und bedeutete mir, dass ich hineinschauen sollte. Ich rutschte von seinen Armen und sah in die Tüte, nur um erstaunt die Luft einzusaugen und Unterwäsche raus zu angeln. Spitzenunterwäsche… „Sessh…ich…“ „Falsche Größe?“ „Nein…“, murmelte ich und betrachtete die schwarze Spitze. „Probier sie an!“ Ich nickte und zog mich an. Es saß perfekt, als wäre es für mich angefertigt worden. Ich wurde rot und betrachtete mich in einem Standspiegel. „Sie ist… schön… hast du sie ausgewählt?“ „Ja. Ich hatte aber Begleitung, die mich beraten hat. Ich habe noch ein paar andere Farben gekauft. So hast du immer genug.“ „Danke…“, murmelte ich, ging zu ihm und küsste ihn zart auf die Wange. „Du musst nicht so viel für mich machen…“ „Ich hab es zerrissen.“ „Stimmt auch wieder… gut.“, meinte ich leise und streichelte noch einmal mein Höschen. Er beobachtete es genau und strich mit seinen Fingern über meine, bevor er sich nieder kniete und die Spitze des Höschens einmal küsste. Ich wurde rot und streichelte seinen Kopf, bevor er wieder aufstand. „Danke für die Unterwäsche.“ „Kein Problem. Jetzt können wir einkaufen gehen.“ „Genau.“, meinte ich und suchte meinen Rock und mein Oberteil, das ich wieder anzog. Die Unterwäsche fühlte sich wirklich gut an und würde es nicht wehtun, hätte ich mir gewünscht, dass er sie weiter mit Küssen bedeckte und auszog.   Kapitel 19: Die Shoppingtour ---------------------------- Es gab Momente, in denen auch ich einmal nicht wusste, was ich noch tun konnte. Irgendwie hatte ich den Moment gerettet, aber zu welchen Preis? Über kurz oder lang gab ich mein Sein für diese Frau auf… Wieso nur? Konnte es denn wirklich sein, dass ich mehr als Begehren für sie empfand? Es schien mir, als könnte ich ohne sie nicht mehr atmen… Ich rieb mir kurz über die Brust, während ich die Augen schloss. Ich würde mit ihr einkaufen gehen und Dekorationen für dieses Spielzimmer besorgen… Warum nur? Das konnte doch alles nicht wahr sein… oder doch? „Sesshomaru, kommst du?“ Ich blickte auf und betrachtete sie, wie sie dort an der Tür stand und sich anzog. Sie machte mir Hunger auf mehr… Ich war anscheinend immer noch nicht wirklich befriedigt… Zumindest wollte ich sie immer mehr, je mehr sie sich anzog… Ich schloss die Augen noch ein weiteres Mal in der Hoffnung, dass es besser wurde, aber ich sah sie auf einmal nackt vor meinem Auge, wie sie stöhnend unter mir lag. „Sesshomaru…“ Als ich dieses Mal wieder die Augen öffnete, stand sie direkt vor mir. Ihre Hände legten sich auf meine Schultern und sie streckte sich grazil, bis sie beinahe auf meiner Augenhöhe war. Ihr Blick war besorgt und voller Sehnsucht… Nur nach was sehnte sie sich? Ich sog die Luft ein, wie auch ihren aromatischen Geruch. Es war sie… Nicht ein Parfüm oder ein Deo, nein sie war es ganz alleine, die ich gerade wahrnahm. So… aromatisch. „Kagome…“, flüsterte ich heiser und starrte sie an, während meine Hand über ihre Hüfte strich. Sie fiepte kurz und schielte zu meiner Hand, aber dann sah sie mich wieder an. Was wünschte sie nur? „Sesshomaru, wollen wir dann?“, fragte sie lächelnd und entlockte mir beinahe auch ein Lächeln, das ich gerade noch unterdrücken konnte. „Natürlich.“, meinte ich dann neutral und sah zur Tür. „Nur wenn ich jetzt gehe, fällst du um.“ „Aber du fängst mich oder?“ „Legst du es darauf an?“ „Jetzt nicht… aber ich komme darauf zurück.“, meinte sie und löste sich von mir, wobei ihre Hände meinen Hals streichelten. Ihre Finger waren so zart und sanft, dass es mir den Atem raubte. Ich wollte sie immer mehr, doch ich musste mich in Geduld üben. „Lass uns gehen.“, hauchte ich überschnell und schritt schon aus der Wohnung, doch sie hielt mich fest. Ich sah zu ihr und hob eine Augenbraue. „Was?“ „Deine Schuhe?“, hüstelte sie leise und deutete auf meine Schuhe, die noch immer dort standen. Am liebsten hätte ich sie umgebracht… Geschwind zog ich mir die Straßenschuhe an und ging mit ihr nach draußen. Warum brachte sie mich nur so durcheinander? Das konnte doch nicht wahr sein oder? Wie konnte eine einzige Frau in meinem Leben so viel Chaos anrichten? „Alles in Ordnung?“, hauchte sie und ging dicht neben mir. Sie machte sich wirklich Sorgen und dabei ging es ihr eigentlich schlecht. Ich verletzte sie und sie wollte mir helfen… Sie war das perfekte Opfer… mit geistiger Umnachtung… „Solltest du dich nicht lieber um deine Sorgen kümmern?“ „Ach Sesshomaru…“, nuschelte sie und blieb stehen. Ich drehte mich um und betrachtete sie, wie sie da vor mir stand und die Finger an ihren vollen Lippen hatte. Sie dachte nach und wusste wohl nicht, was sie tun sollte. „Mit meinem Bruder war es leichter?“ „Ja…“, seufzte sie leicht entrüstet und schloss wieder zu mir auf, bevor sie mir ihre Hand hinhielt. „Gib Pfötchen!“ Ich starrte sie nur kalt an, doch sie lächelte auf einmal und hielt mir immer noch ihre Handfläche hin. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich. Ist dir Sitz lieber?“ „Nein.“, knurrte ich leise und sah weiter die Hand an, dessen Finger leicht zuckten. „Vergiss es.“ „Sei brav und gib Pfötchen.“ Ich hörte schon die ersten kichernden Kommentare. Es kostete mich viel Kraft, sie nicht gerade zu erwürgen. Sie gab einfach nicht auf… Am Ende demütigte ich mich selbst und gab ihr meine Hand. Sie grinste nur und sagte: „Brav. Fein gemacht. Und da sagt noch einer, dass alte Hunde nichts mehr lernen können.“ Ich knurrte leise, doch sie ignorierte es und schloss ihre Finger um meine. Ich folgte ihrem Beispiel und rieb am Ende über ihren Handrücken. Ihre Hand glitt mit meiner hinab und dann ging sie weiter. Es fühlte sich leider an, als hätte sie nun die Befehlsgewalt. Hätte ich sie nicht gerade schon verletzt und möglicher Weise verloren, hätte ich sie jetzt bestraft… „Kagome.“, zischte ich nur leise, während sie ihren Kopf leicht gegen meine Schulter drückte und mich zuckersüß ansah. „Du sagst meinen Namen in letzter Zeit sehr oft… dafür, dass ich nur ein dummes Menschenweib bin.“ „Fühl dich geehrt.“, brummte ich genervt und hörte dann Wörter, die mich überraschten. „Ja, ich fühl mich geehrt. Es bedeutet mir sehr viel.“ Ich schielte zu ihr und entdeckte eine ungewohnte Röte auf ihren Wangen und ein Lächeln, dass ich mit keinen Worten beschreiben konnte. Wie konnte ein Name nur so viel bedeuten? Natürlich hatten Namen im gewissen Maße Macht, aber warum… warum war sie so… glücklich darüber? War es Glückseligkeit? „Danke, dass du wieder gekommen bist, Sesshomaru…“ „Was wäre gewesen, hätte ich es nicht getan?“, fragte ich leise nach und spürte, wie sich der Druck um meine Finger kurz lockerte, bevor er stärker wurde. „Ich wäre gekommen und hätte dich gesucht…“ „Egal, was ich dir antue?“ „Ja… bzw. ich weiß es nicht… Es hat mich einfach verrückt gemacht, als du nicht wieder gekommen bist… Anscheinend bin ich verrückt?“ „Sehr sogar, wenn du einem Dämon nachrennst, der dich in kurzer Zeit verätzen könnte.“ „Vielleicht lieb ich die Gefahr?“ „Sag so etwas nicht.“, murrte ich und schloss kurz die Augen. „Ich dachte du willst genau wegen dieser Gefahr und Angst, das Zimmer verändern?“ „Schon… Auch wenn ich die Gefahr mag… Bin ich nicht Lebensmüde.“ „Aus Frauen schlau werden, sollte man studieren.“ „Gute Idee. Aber ich finde, so steht es auch mit Youkais wie die, die neben mir laufen und sich ganz unterschiedlichen verhalten. Einmal böse und dann ein Lämmchen.“ „Wen nennst du Lämmchen?“ „Weiß nicht… Wer benimmt sich wie eins?“ „KA-GO-ME!“, fluchte ich leise buchstabierend, während sie mich nur neckisch angrinste. „Was machst du, wenn ich dich auf die Schulter werfe?“ „Ich werde rot und schreie… und alle schauen dich an und halten dich für einen Vollidioten.“ „Ich glaube wir kaufen erstmal ein paar Fesseln im Erotikladen.“, bemerkte ich leise und deutete vage in die Richtung, während sie neben mir zusammen zuckte. „NEIN!“ „Doch. Ich finde, du schreist regelrecht nach Bestrafung!“ „Aber… ich… Spielzeug?“ „Feige? Ich dachte du magst die Gefahr. Du darfst es dir auch aussuchen. Na wie wär‘s?“ Sie sah mich entgeistert an, aber ich zog sie einfach weiter in die Richtung. Sie würde schon einknicken. Meine Kagome war dafür einfach zu stolz. Warte… meine? Was redete ich denn da schon wieder? Ich konnte es einfach nicht fassen, aber anscheinend hatte ich sie als mein Eigentum schon gewählt. Mein Bissabdruck war unter ihrem Schal nicht zu sehen, aber es würde heilen… Was tat ich nur mir für einen Irrsinn mit dieser Aktion an? Irgendetwas zerrte an meiner Hand. Mit einem gekonnt lässigen Blick sah ich erst zu meinem Handgelenk und dann zu Kagome. „Bockst du?“ „Nein… Ich muss doch den Hund an der Leine kontrollieren!“, fauchte sie und zog noch mehr. „Hatten wir dieses Thema nicht schon einmal?“, hauchte ich und hob eine Augenbraue, während sie einen Schritt zurückwich und unsere Arme auf Spannung brachte. Mein Blick wurde leicht kühl, während ich sie mit meinem Blick taxierte. „Was willst du denn tun?“ Ich überlegte gar nicht lange, packte sie und warf sie mir Rücklinks über die Schulter. Sie keuchte auf und schlug leicht auf meinen Rücken, während ich ihren Rock gekonnt mit meiner Hand auf ihren Hintern runterdrückte. „AHH! Lass mich runter du Idiot!“, rief sie und schlug noch einmal auf meinen Rücken ein. „Ich würde nicht so ein Theater machen, sonst schauen noch mehr Leute.“ „Mir doch egal!“, knurrte sie und schloss die Augen. Sie ließ ihre Gegenwehr schnell ruhen und atmete tief durch. „Na gut… es ist mir nicht egal. Wärst du so lieb und ließest mich wieder auf den Boden?“ „Wie heißt das Zauberwort?“ „Bitte…“ Ich ließ sie hinab und stellte sie behutsam auf den Boden, während sie immer wieder leicht wütend zu mir sah. Ich zuckte mit den Schultern, während ich interessiert vor dem Sexshop stehen blieb und mir die Auslage ansah. Es sah sehr interessant aus. Eigentlich hatte ich sie ärgern wollen, aber jetzt war ich schon sehr gespannt auf die Geheimnisse, die dieser Lade noch barg. Sie zerrte schon wieder an meiner Hand. „Was ist jetzt?“ „Wir gehen schon rein… aber bitte nicht so reinstarren…“, keuchte sie schüchtern und zog mich in den Laden. Ich grinste innerlich, dass sie auf einmal so brav und fügig war. Anscheinend fürchtete sie, dass uns jemand Bekanntes dabei beobachtete, wie wir uns die Auslage ansahen. Ich nickte und ließ mich von ihr in den Laden führen. Sie war knallrot und schien zu versuchen, nirgendswo wirklich hinzusehen. Wahrscheinlich suchte sie eine keusche Ecke, während ich mich ganz offensichtlich umblickte. Es war schon sehr interessant, was die Menschen sich zum Zeitvertreib ausgedacht hatten. Ich entdeckte sogenannte DVDs mit Pornos, wie auch komische Apparaturen, welche für Mann oder Frau Lust anpriesen. Ich schritt aufmerksam auf Kleidung zu, die sehr ansprechend war. Es handelte sich um kurze Outfits, welche fast durchsichtig waren. Meine Hand glitt über den Stoff. Leider war es kein hochwertiger Stoff, aber es entzückte mich, mir Kagome in solchen kurzen und knappen Outfits vorzustellen. „Sesshomaru?“, hauchte Kagome schüchtern neben mir und krallte sich etwas an meiner Hose fest. Ich blickte zu ihr. Sie fühlte sich sichtlich unwohl. „Können wir gehen? Ich bin auch brav…“ „Kagome.“, meinte ich nüchtern und legte meine Hand auf ihren unteren Rücken. „Entspann dich.“ „Aber… es ist peinlich…“ „Sieh dir die anderen hier an. Es ist nichts Schlimmes dabei.“, hauchte ich schon beinahe sanft in ihr Ohr und spürte, wie sie erregt wurde. Sie schielte leicht zu den anderen Seiten und bemerkte, dass keiner sie dumm ansah. Sie nickte leicht und lächelte leicht, während sie sich gegen meine Hand drückte. „Können wir trotzdem bald gehen?“ „Kein Problem.“, meinte ich nur und sah mir etwas die Outfits an. Sie beobachtete jede meiner Handbewegungen, während ich die Outfits genauer ansah. „Irgendwann.“ „Was irgendwann?“ „Du wirst schon sehen.“, meinte ich und löste mich von den Outfits. Ich sollte nicht überstürzen und würde am besten Lillith um Rat fragen. Sie kannte bestimmt teure Outfits, die nicht so billig aussahen. Ich schritt zu den Handschellen und blieb davor stehen, während Kagome sich verkrampfte. „Muss das sein?“ „Ja.“, meinte ich ernst und streichelte über die verschiedenen Handschellen, welche neben Peitschen hingen. Unglaublich worauf die Menschen standen. „Kann ich Ihnen helfen?“ Ich drehte mich um und erblickte eine junge, lächelnde Dame, die mich und Kagome freudig betrachtete. „Sind das Ihre ersten?“ „Ja.“, antwortete ich und sah die Dame an. „Welche wären für den Anfang am besten geeignet?“ „Oh. Es gibt welche, die sich selbst lösen. Das sind die mit dem Pelz drum. Sonst sind die Handschellen aus Stoff sehr gut geeignet. Sie hinterlassen keine Spuren und sind gepolstert. Es ist mit Klett befestigt.“, flötete die Frau und reichte mir ein solches Paar Handschellen. „Halten sie denn?“ „Natürlich.“, kicherte sie und zwinkerte mir zu. „Das kann ich zumindest aus eigener Erfahrung sagen.“ Ich nickte. „Dann nehmen wir die. Oder Kagome?“ Kagome schaute mich seufzend an und nickte. „Können wir dann endlich gehen?“ „Ja.“, hauchte ich noch und ging zur Kasse. Schnell bezahlte ich und erhielt eine schwarze Tüte, wie auch einen Katalog, wo noch mehr schicke Dinge drin standen. Kagome war sehr still geworden, aber ich war mir nicht sicher, wie es in ihrem Kopf zuging. Sie war hin und her gerissen, denn ich roch Besorgnis, aber auch pure Lust. Wie würde sie reagieren, wenn ich sie fesselte? „Gehen wir jetzt die Deko kaufen?“ „Natürlich. Wo willst du hin?“, fragte ich nur und sah zu, wie sie mich in das nächste Geschäft navigierte. Dort angekommen sah ich mich um. Es war ein Laden zum Einrichten und überall stand Krimskrams rum. „Das willst du nicht tun oder?“ „Nein…“, murmelte sie nüchtern und sah sich noch etwas weiter um. Sie betrachtete ein paar Dekorationen, fand aber anscheinend nichts wirklich Passendes. „Menno...“ „Nicht das richtige dabei?“ „Irgendwie nicht… was soll ich machen?“ Ich sah mich prüfend um und seufzte: „Verschieben wir das. Erst einmal ein neues Laken. In Ordnung?“ „Ja…“, hauchte sie leise und lehnte sich an mich. „Das ist doch das, was dich am meisten stört oder?“ „Ja…“, flüsterte sie wieder leicht rot und schluckte. „Tut mir leid…“ „Wofür?“ „Das ich dich umsonst hergeschleppt habe.“ „Es war für mich nicht umsonst.“, hauchte ich in ihr Ohr und streichelte ihre Seite. „Denk an die Fesseln.“ Sie schluckte und nickte. „War wohl eine dumme Idee, oder?“ „Ach Kagome.“, brummte ich und verließ mit ihr das Geschäft. Irgendwie war ich froh, dass sie nicht gleich alles ändern wollte, da ich viel lieber die Fesseln an ihr ausprobieren wollte. Wir würden noch ein anderes Bettzeug besorgen und dann dieses Kamasutra austesten. Es hatte mein Interesse geweckt, wie sie sich vorstellte, mit mir zu schlafen. Kapitel 20: Verwandlung ----------------------- Ich konnte kaum glauben wie alles gerade sich zum Positiven wendete. Wir gingen Shoppen und er wollte auf meine Wünsche eingehen, auch wenn wir jetzt dummer Weise Handschellen besaßen. Es war schon schön gewesen, wie er mit mir umging, auch wenn es sehr machohaft war. Es war einfach total süß gewesen, dass er sich so kindisch verhielt. Zu meinem Bedauern hatte ich aber nichts in einem Ausstattungsgeschäft gefunden. Ich wollte es verändern, aber irgendwie hatte ich noch keine wirkliche Vorstellung in meinem Kopf von dem zukünftigen Raum, in dem ich mich auch zurückziehen könnte. Ich seufzte leise, während wir über die Straße in die Stadt gingen. Langsam verstand er Spaß und spielte sogar mit, aber es dauerte noch lange. „Schön, dass du auf den Spaß langsam eingehst.“ „Es ist nicht so einfach.“, murmelte er und sah sich die verschiedenen Schaufenster an. „Wenn wir hier in der Stadt sind, fällt mir gerade ein, dass ich dir noch etwas kaufen wollte.“ „Was denn?“, fragte ich neugierig und spürte schon, wie er mich in einen weiteren Laden schob. Interessiert blickte ich mich um und verstand schnell, worum es ging. „Das ist doch viel zu teuer!“ „Passt schon.“, meinte er und ging mit mir zum Tresen. Er wollte mir tatsächlich ein Handy besorgen. „Aber wie soll ich das bezahlen?“ „Ich bezahle. Keine Sorge. So kann ich dich zumindest immer erreichen, auch wenn du daheim oder an einem ganz anderen Ort bist.“ „Danke…“, murmelte ich schüchtern und sah mir mit ihm die Handys an. „Was schlägst du vor?“ „Schauen wir mal.“, meinte er zu mir und suchte mit mir. Später half uns sogar der Verkäufer. Da Sesshomaru schon eins gekauft hatte, bekam er auf das zweite Rabatt und einen Sondervertrag. Er handelte noch etwas und besprach, während ich mich umsah. Als er fertig war, reichte er mir das Handy. „Ich habe meine Nummer gespeichert.“, meinte er noch und reichte mir auch eine Hülle. „Pass darauf auf. So muss ich mir keine Sorgen machen.“ „Du machst dir Sorgen?“ „Vielleicht.“, tat er ab und zwinkerte mir kurz zu. Ich schüttelte mich leicht und grinste, während wir den Laden verließen. Sesshomaru konnte schon komisch drauf sein. Ich blickte das Handy an und drückte ein wenig drauf rum. Ich würde Zeit brauchen, um mit diesem Smartphone klarzukommen, da ich nicht mal ein normales gehabt hatte. Meine Klassenkameradinnen würden mir bestimmt ein paar Tipps geben. „Gehen wir jetzt andere Bettwäsche kaufen?“ „Kein Problem.“, flüsterte er und begleitete mich in einen Bettwäscheladen. Es gab schöne Bettwäsche und Kissen. Leicht rot streichelte ich über die vielen Kissen und wurde von einer Fellauflage total fasziniert. Begeistert streichelte ich es und musste an Sesshomarus Fell denken. „Du magst Fell?“ „Natürlich. Auch wenn deines das schönste ist.“ „Sollen wir es kaufen?“ „Ich weiß nicht… Das arme Tier…“ Eine Dame kam hinter uns zum Vorschein und lächelte uns an. Sie hatte ein Verkäuferschild an der Brust und meinte herzlich: „Es ist Kunstfell. Da müssen Sie sich wirklich keine Sorgen machen. Es ist sehr gut verarbeitet, darum fällt der Unterschied kaum noch auf.“ „Oh…“, meinte ich erstaunt und streichelte noch einmal drüber. Es gefiel mir wirklich. „Willst du, dass wir sie kaufen?“, fragte Sesshomaru leise in meinem Ohr und konnte darauf mein Nicken wahrnehmen. „Gerne.“, flüsterte ich und sah die Verkäuferin liebevoll an. „Wir schauen noch etwas weiter.“ „Kein Problem. Geben Sie Bescheid, wenn Sie noch etwas benötigen.“ „Machen wir, vielen Dank.“, flötete ich zärtlich und sah zu, wie sie sich um andere Kunden kümmerte. „Du magst Felle?“ „Natürlich, Sesshomaru.“, kicherte ich und streichelte noch einmal über das Fell. „Schauen wir doch weiter.“ Er nickte und folgte mir auf dem Weg durch den Laden. Wir suchten noch Bettwäsche aus, die helle Töne hatte. So würde dieser Raum sich sofort verändern. Eine hübsche und dezente Nachttischlampe fand auch den Weg in meine Hände. Dieser Raum hatte so etwas nicht. Leider bekäme das Zimmer niemals ein eigenes Fenster, aber man musste auch nicht alles haben. „Du shoppst gerne?“ „Solange du bezahlst.“, flüsterte ich grinsend und kassierte einen bösen Blick. „Du bist frech.“ „Tja. Du hast es dir doch ausgesucht.“ „Da hast du Recht, aber dafür hab ich ja die Handschellen oder?“ „Punkt für dich.“, murrte ich und sah mich noch um. „Können wir noch ein paar Kissen dazukaufen?“ „Alles was du willst.“ Ich nickte und suchte noch ein paar schöne Kissen aus, bevor wir endlich zur Kasse gingen und alles bezahlten. Unsicher sah ich die Tüten an und dann Sesshomaru: „Wie?“ „Möchten Sie sich die Sachen nach Hause liefern lassen?“ „Ginge das?“, fragte ich schnell nach und erhielt ein freudiges Nicken. Sesshomaru seufzte kurz und hinterließ seine Adresse und alles Weitere. „Gut. Heute gegen 18 Uhr sollte es geliefert werden.“, meinte die Kassiererin freundlich und verabschiedete uns, bevor wir den Laden verließen. Er sah mich argwöhnisch an, doch ich lächelte nur zuversichtlich und atmete die frische Luft ein. „Was jetzt?“ „Wie geht es dir?“ „Gut.“, meinte ich hüstelnd und sah mich weiter um, während er mir treu folgte. Zurzeit erinnerte er mich an einen braven Hund. Etwas beschäftigte ihn und ich konnte mir denken, dass es mit der schwarzen Tüte zutun hatte. Dieser Schuft. Aber was sollte ich schon sagen? Wenn ich nicht immer noch angeschlagen wäre, würde ich mich halb darauf einlassen, aber wahrscheinlich eher so, dass ich ihn fesseln würde, anstatt andersherum. „Brauchst du noch etwas?“ „Wir sollten deinen Kühlschrank füllen. Du hast dich ja immer noch nicht eingerichtet oder?“ „Nein.“, meinte er und folgte mir in einen Lebensmittelmarkt. Wir kauften das Wichtigste ein und schauten, was er überhaupt essen würde. Ich war glücklich, wie wir so nebeneinander gingen und einkauften. Es fühlte sich unbeschreiblich schön an, auch wenn wir kein richtiges Paar waren. „Keine Instantnudelsuppen.“ „Hast du sie probiert?“ „Nein, aber ich finde sie riechen schon komisch.“, murrte er und nahm mir die Suppe wieder aus der Hand. „Warum kaufst du so etwas?“ „Weiß nicht… Gewohnheit?“ „Ich bin anders. Vergiss es nie.“ „Nein. Darüber bin ich doch gerade froh.“, hüstelte ich und packte stattdessen ein paar frische Zutaten ein. Sesshomaru würde bestimmt nicht begeistert sein, wenn er erfuhr, wie schlecht ich kochen konnte. Meine Mutter war super, aber ich eine Katastrophe. Ich wünschte er ließe irgendein Fertigprodukt in dem Korb, damit ich nicht so schnell aufflog, aber ich hatte mich zu früh gefreut. Am Ende verließen wir den Laden mit null Fertigprodukten. Nicht einmal fertige Packmischungen. Mürrisch blickte ich in die Tüte und sah seinen fragenden Blick, den ich mit einem Kopfschütteln abtat. „Es ist ungewohnt…“ „Deine Mutter kocht doch auch nur frisch?“ „Das stimmt, aber da Fertigzeug einfacher ist, habe ich mich von nichts anderem wirklich ernährt in der anderen Welt…“ „Keine gute Sache.“, meinte er nur und nahm mir die Tüte ab. Ich seufzte und ging neben ihm, während ich mir den Kopf zerbrach. Ich würde ihm demnächst beweisen, wie fehlbar ich als Frau war… Ob er mir direkt ins Gesicht sagen würde, dass ich schrecklich kochte? „Komm.“ Ich blickte auf und wurde rot, als ich erkannte, worauf er zusteuerte. „Was soll das?“, meinte ich knallrot und sah auf die Tür des Dessouladens. „Wir kaufe ein paar Sachen für Notfälle.“ „Ah… okay…“, hustete ich und folgte ihm in den Laden. Die Frauen grinsten freudig und zwinkerten mir zu, bevor sie uns eingehend beobachteten. Es überraschte mich, wie ernst er an den Büstenhalter vorbeischritt und sie genau in Augenschein nahm. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde hibbeliger, während er ein paar Modelle aussuchte und mich dann abwartend betrachtete. „Kommst du?“ „Ja!“, rief ich beinahe schon und wurde knallrot, als ich das Kichern hörte. Ich ging in die Kabine und nahm die BHs an, die ich nacheinander anprobierte, nur um staunend in den Spiegel zu schauen. „Und?“ „….“ „Kagome?“ „….“ Ich starrte einfach nur in den Spiegel, erschrocken, wie schön mich dieser BH betonte. Das konnte doch nicht wahr sein oder? „Kagome.“, murrte es und ich hörte, wie sich der Vorhang leicht öffnete und er hereinkam. Ich quietschte überrascht auf und sah ihn an, während er mich betrachtete. „Warum sagst du nichts?“ „Ich…. Er ist wirklich schön… Er ist bestimmt teuer…“ „Mir egal.“ „Aber es ist dein Geld…“ „Dafür kann ich dich darin sehen.“, flüsterte er neckisch in mein Ohr, während seine Hand über meine Hüfte streichelte. „Probier die anderen an! Danach schaue ich nach passenden Höschen.“ „Klar…“, murmelte ich, bevor er die Kabine verließ und von den Damen in ein Gespräch verwickelt wurde. Ich seufzte und probierte den Rest an. Einiges sah unmöglich aus, aber andere standen mir. Am Ende sortierte ich die Stapel und kam heraus zu ihm mit denen, die gepasst hatten. „Die waren gut?“ „Ja… Welcher gefällt dir am besten?“ „Alle.“, meinte er nur, bevor er sie mir aus der Hand nahm und passende Höschen raussuchte. Ich beobachtete ihn aufmerksam, wie er mit dem Stapel zur Kasse ging. Ich wollte gar nicht wissen, wie viel er schon wieder für mich ausgab. Was war das nur? Irgendwie fühlte ich mich schuldig. Bestimmt würde er bald die Schulden eintreiben. Dieser Schuft. „Sie haben einen lieben Freund.“ Ich drehte mich um und lächelte die Verkäuferin an. „Schon… Aber er übertreibt es…“ „Genießen Sie es, solange es anhält.“, flüsterte sie noch und wünschte mir einen angenehmen Abend. Als wir draußen waren, wurde es langsam dunkel und ich schielte zu ihm über. „Heimgehen?“ „Gerne.“, meinte er nur und wir machten uns endlich auf den Heimweg. So eine Shoppingtour erlebte man nicht jeden Tag, aber was sollte ich sagen? Ich fragte mich langsam nur, was er für Aufträge annahm, dass er gar nicht auf sein Geld achten musste. Daheim angekommen bei Sesshomaru, kamen schon recht schnell unsere bestellten Utensilien an. Ich schielte zu Sesshomaru und sortierte noch alles in den Kühlschrank, während er die Sachen ins zweite Schlafzimmer brachte. Als ich fertig war, folgte ich ihm und sah überrascht, dass er das Bett schon bezogen hatte und das Fell auf dem Bett lag und ein paar meiner ausgewählten Kissen darauf sich präsentierten. Es sah wie eine Wohlfühloase aus. „Wow…“, meinte ich nur und warf mich auf das Bett. Kurz hielt ich noch meinen Bauch und machte es mir dann gemütlich, während er in den einen Schrank meine Unterwäsche legte und in eine untere Schublade die Handschellen. Perversling. Naja… So schlimm war er nicht, aber ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, was er noch alles mit mir vorhatte. Es dauerte auch nicht lange, bis er sich zu mir auf das Bett gesellte und sich leicht über mich beugte. Ich betrachtete ihn knallrot und streichelte sanft über seine Brust, während er einfach still war. „Gefällt es dir besser?“ „Ja.“, schmunzelte ich und spielte an seinem obersten Hemdknopf, welchen ich ungeschickt löste. „Was wird das?“ „Das Bett ist bequem, aber du siehst unbequem aus.“ „Jetzt werde ich auch verändert?“, fragte er nur und löste noch ein paar mehr Knöpfe, bis ich einen wunderbaren Blick auf seine Brust hatte. „Natürlich. Du musst dazu passen.“ „Schön.“, meinte er nur und legte sich dann zwischen die Kissen mit seinem halboffenem Hemd. Ich gaffte ihn an und legte mich dann dicht neben ihn und schloss die Augen. „Morgen…“ „Morgen?“, fragte er nach und ich nickte. „Dann will ich den sitzenden Lotus austesten…“ „Nicht heute?“ „Haha… mir tut noch alles weh… Auch wenn es schon verfühererisch ist.“ „Hatten wir nicht einmal gesagt, dass ich die Zeit entscheide?“ „Haben wir? Kann ich mich nicht erinnern…“ „Natürlich. Fräulein Kagome ist da sehr vergesslich…“ „Genau. Schön, dass wir uns da einig sind. Ich würde sagen, wir schlafen jetzt?“ „Es ist 8 Uhr abends…“ „Tja…“, murmelte ich und lächelte ihn dann super süß an. „Dann schauen wir fern?“ „Fern…. Nein…“ „Wieso nicht?“, meinte ich verwirrt und sah nur, wie er sich über mich beugte und küsste. „Weil du schlafen gehst.“ „Und du nicht?“ „Ich muss mich noch um etwas kümmern. Du brauchst die Ruhe.“, flüsterte er in mein Ohr, bevor e dann aufstand und sich etwas rekelte, während ich mich tiefer in das Kunstfell kuschelte. „Menno…“ „Ich werde deine Mutter anrufen, dass du hier schläfst…“ „In Ordnung…“, flüsterte ich und sah noch zu, wie er dann den Raum verließ. Er ließ die Tür einen Spalt offen, doch ich bemerkte nichts mehr, denn der Schlaf übermannte mich in Windeseile. Nachts wachte ich leider alleine auf und seufzte. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer und fand ihn in seinem Bett wieder. Murrend krabbelte ich in seins und schmiegte mich an ihn. Er brummte auch, doch er gab im Endeffekt nach und ließ mich gewähren. Ich wollte nicht unbedingt alleine schlafen, wo ich doch von den ganzen Dämonen wusste. Aber es lag auch daran, dass ich jede Ausrede nutzen würde, nur um bei ihm schlafen zu dürfen, da er mir so viel bedeutete. Ich atmete noch einmal tief durch und verfiel wieder meinen Träumen. Morgen hätten wir die erste heiße Runde, aber würde er mitspielen? Ich hoffte es….   Kapitel 21: Der sitzende Lotus ------------------------------ Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Kaum änderte sich etwas, lief auch genug schief. Unser erstes Kamasutraspiel mussten wir verlegen. Warum? Kagome hatte mir nur gesagt, dass sie sich kurz über ihre Hausaufgaben informieren wollte für die nächste Woche, doch alles kam anders, als sie erfuhr, dass für nächste Woche eine Klausur angesetzt war. Jetzt saß ich hier mit ihr auf dem Bett und lernte. Aber es war nicht mein Bett, sondern das von Kagome. Wir waren zu ihr gegangen und jetzt kämen wir zu nichts, da wir unter Beobachtung standen. Ihr nerviger Bruder störte immer wieder, sodass ich langsam überlegte, ihn umzubringen. „Dein Bruder nervt.“ „Mich auch. Es tut mir Leid…“ „Schule geht vor.“, hauchte ich und dachte an ihre Mutter, die mich umbringen würde, wenn ich ihr nicht half und sie lieber flachlegte. Ich seufzte leicht entnervt, während sie durch ein Buch blätterte und die Stirn kräuselte. Ich hob eine Augenbraue und betrachtete ihr verzweifeltes Lächeln, welches sie mir entgegen warf. „Ich hätte die Woche nicht krank sein sollen…“ „Ich bin schuld.“ „Nein! Sag so etwas nicht…“, murmelte sie überrascht und schnappte meine Hand. Sie drückte sie an ihre Wange und atmete meinen Geruch ein. Sie schien entspannter und glücklicher. Ich streichelte mit dem Daumen über ihre Wange, bevor sie ihr Gesicht drehte und meine Handfläche küsste. „Danke…“ „Jetzt lern weiter.“, flüsterte ich heiser und beugte mich vor, sodass meine Lippen ihr Ohr berührten, „Ich will dich nachher noch ficken, also beeil dich.“ „AH…“, keuchte sie und presste ihre Beine zusammen. Ich roch schnell, dass sie feucht war und grinste innerlich. Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie so schnell Lust hatte… „Lern.“ „Ja… ist ja schon gut!“, knurrte sie und schrieb weiter kleine Zettel. „Du bist wirklich gemein…“ „Ich bin ein Youkai.“ „PFf… eher der Teufel persönlich!“ „Findest du?“ „Klar!“, maulte sie und schrieb weiter, während ich sie regelrecht mit meinen Blicken auszog. „Hör auf…“ „Womit?“ „Diese Blicke… Du weißt genauso sehr wie ich, wie gerne ich es ausprobieren wollte…“ „Dann beeil dich. Dann können wir auch endlich es tun.“ „Mistkerl…“ „Zügel deine Zunge.“, zischte ich heiser, bevor ich meine Beine vom Bett schwang und mich hinstellte. Ich schielte zu ihr, während ich einen Blick aus dem Fenster warf. Die Zeit verging hier so schnell… und doch wollte ich sie um so mehr… „Sesshomaru?“ „Ja?“, fragte ich nachdenklich nach und drehte mich zu ihr, während sie sich einen Keks in den Mund schob. Sie kaute erst genüsslich, bevor sie mir einen entgegen hielt. „Du machst mich nervös, wenn du so umher tigerst… Wenn es dich stört, kannst du auch gerne runter gehen oder was anderes unternehmen…“ Ich blickte sie leicht irritiert an, bevor ich zu ihr ging und mir einen Keks schnappte, den ich verspeiste: „Wieso mache ich dich nervös?“ „Du bist einfach zu heiß… Deine Hose rutscht schon wieder… Zieh dir wenigstens ein Tshirt an… Es ist einfach zu heiß… Ich will dir an die Wäsche gehen…“ „…“, ich war wirklich sprachlos und sah sie überrascht an. Sie schien sehr… pervers zu sein und trotzdem war nichts mit Inu Yasha gelaufen… Sie starrte mich an und packte dann meine Hose und zog mich an der Hose zu sich. Ich folgte ihrem leichten Drängen und betrachtete sie eingehend, während meine Erregung stieg. Ihre Lippen waren feucht und glänzten, während ihr Atem flacher und ihr Herzschlag schneller wurde. Ihre Begierde zeigte sie ganz offen und doch konnte ich ihr nicht nachgeben. „Kagome, du musst erst lernen.“ „Ich weiß… aber ein Bisschen?“ „Dein Bruder.“ „Bitte… nur ein wenig…“, bettelte sie und beugte sich vor. Bevor sie meine Lendengegend küssen konnte, entzog ich mich ihr. Sie rutschte fast vom Bett, doch ich hielt sie mit der Hand an der Schulter fest. „Nein. Wenn du nicht aufhörst, gehe ich wirklich.“, meinte ich bestimmt und musste zusehen, wie sie blass wurde. Sie nickte schnell und rückte ab, um wieder Zettel zu schreiben. „Gutes Mädchen.“ „Menno.“, grummelte sie noch, bevor sie weiter lernte. Das Lernen dauerte bis zu den Abendstunden. Irgendwann war ich glaube ich eingeschlafen und wurde von der Wärme eines Körpers geweckt, der auf mir lag. Ich öffnete die Augen und blickte Kagome an, die sich auf mich gelegt hattet und mir verträumt in die Augen sah. „Fertig?“ „Hoffentlich. Bekomm ich meine Belohnung?“ „Belohnung?“, hauchte ich und packte sie an der Hüfte, um sie auf die richtige Position zu ziehen. Sie keuchte leicht, während ich spürte, wie mein Schwanz immer härter wurde. Sie presste sich immer fester gegen meine Lenden und steigerte ihre eigene Lust. Ich stöhnte leise und zog sie herab zu einem harten Kuss. Sie spielte mit meiner Zunge, während ich an ihrer Zunge leicht sog. Erregung machte sich breit, während ich leicht schluckte. „Wie hattest du es geplant?“ „Sitzender Lotus…“ „Ist das eine Stellung?“, fragte ich neugierig nach, während ich meine Lenden nach oben streckte, um noch enger an ihr zu sein. „Ja. Lass mich nur die Tür abschließen…“ „Mach schnell.“, flüsterte ich leise, während sie sich löste und zur Tür ging. Sie schloss die Tür ab und kam zu mir. Auf dem Weg schob sie ihr Höschen runter. Sie zwinkerte mir zu. Ich wollte mich aufsetzen, doch sie drückte mich einfach wieder auf das Bett. „Aus.“ „Vergiss es…“ „Denk an unsere Absprache. Ich bin dran.“, hauchte sie erregt und küsste meine Brust. Ich schnurrte leise und schloss die Augen. „Dann fang mal an.“, flüsterte ich heiser und konnte hören, dass meine Stimme eine Oktave tiefer gerutscht war. Ich wollte sie, doch sie verwehrte sich mir einfach. „Du wirst mich aber nicht fesseln?“ „Nein…“, keuchte sie schüchtern und küsste meine Brust noch etwas mehr. „Setz dich in den Schneidersitz…“ Ich horchte auf und nickte. Sofort setzte ich mich auf, nachdem sie von mir gerutscht war. Da saß ich im Schneidersitz. „Hose anbehalten?“ „Nein!“, keuchte sie und schob meine Beine wieder auseinander. Ich hob meine Hüften ab und sie streifte meine Unterhose mit der Sporthose ab. Sie leckte sich die Lippen, als sie meinen harten und festen Phallus erblickte. „Wow… DU hast es wirklich nötig oder?“ „Ich musste den ganzen Tag deinen Geruch ertragen. Ich habe gerochen, dass du bereit und feucht bist.“ „Oh…“, schluckte sie und sah zu, wie ich mich wieder in den Schneidersitz setzte. „Und weiter?“ „Also… halt still…“, murmelte sie und setzte sich auf meinen Schoß. Sie umschlug ihre Beine hinter meinem Rücken und sah mich lüstern an. „Du musst mir etwas helfen. Setz mich auf deinen harten Schwanz.“ „Hrr… Aber erst das Kondom, oder?“ „Ja…natürlich…“ ich schüttelte zart den Kopf, bevor ich mir ein Kondom schnappte und es mir über den Steifen schob. Sie half mir etwas beim rüberschieben, bevor sie die Arme um meinen Hals legte. „Du willst dich nicht weiter ausziehen?“ „Nein. Das hilft bestimmt, damit du braver bist.“ „Versuchen kann man es ja.“ „Genau. Der Meinung bin ich auch.“, kicherte sie und versuchte sich an mir zu reiben. Sie war feucht und ich wollte sie. Ich schnappte ihren Hintern und hob sie so hoch, dass meine Eichel an ihrer feuchten Muschi um Einlass bat. „Feucht.“ „Danke… und du bist hart… jetzt lass mich runter…“ Ich nickte und ließ sie langsam auf meinen Schwanz gleiten. Langsam drang ich in sie ein, während sie laut aufstöhnte und sich fester an mich presste. „AHHH…“, stöhnte sie, während ich sie immer tiefer gleiten ließ. Mein Schwanz drang langsam ein und glitt immer tiefer in sie hinein. Sie stöhnte laut und umarmte mich noch fester. Als sie komplett auf mir saß, atmete ich erregt aus. Sie war immer noch eng und presste meinen Schwanz zusammen. „Wie geht es weiter?“ „Warte…“, hauchte sie und drückte sich enger an mich, bevor sie sich langsam auf meinem Schwanz bewegte. ES sollte ohne raus und rein wohl funktionieren…. „Also nur so?“ „Ich wiege mich auf dir…. Und ich genieße es…“, keuchte sie und bewegte sich weiter, während mein Penis noch größer in ihr wurde, oder wurde sie noch kleiner? Ich wusste es nicht, aber es fühlte sich einfach wunderbar an. Sonst war ich wild gewesen, doch diese Bewegungen waren wie Wellen, die über mir einbrachen. Ich stöhnte leise und umklammerte ihren Hintern, welchen ich leicht bewegte. Sie hielt sich fest und sah mir tief in die Augen. „So ist es gut….“, hauchte sie und küsste mich zart. „Zwischendurch ist es auf die Art in Ordnung, aber nicht immer.“ „Nein…“, stöhnte sie und rieb sich noch fester an mir, während ich meine Lenden anhob und noch tiefer in sie glitt. Sie schloss die Augen und keuchte leise und erregt. Immer feuchter wurde ihre Möse, die sie fest an mich drückte. Es erregte mich über alle Maße, dass sie sich an meiner Haut rieb. Wir hatten wohl noch nie so viel Körperkontakt gehabt und irgendwie genoss ich es, auch wenn ich es gerne verhindert hätte. Diese Nähe machte mich verrückt. Ich küsste sie leidenschaftlich und bewegte mich mit ihr leidenschaftlich. Das Bett wackelte sanft. Ich schob erregt ihr Oberteil hoch und beugte mich hinab zu ihren Brüsten, dessen Knospen sich mir hart entgegen streckten. Ich leckte ihren einen Nippel leicht und sah zu, wie sich ihr Körper leicht verkrampfte, als meine Lippen sich um ihre Knospe schlossen und ich erst sanft und dann fester daran sog. Sie stöhnte laut und umarmte mich immer fester, während sie sich immer schneller an mir rieb. Ich genoss es in vollen Zügen, obwohl ich schon bald spürte, wie ihre Scheide immer enger und enger wurde. „Ich komme…. Gleich.. mhmm…“ „Komm meine Kleine.“, hauchte ich gegen ihre Brust und legte eine Hand um ihre Brust und massierte sie. Dann löste ich mich von ihrer Brust und küsste sie wieder wild und hemmungslos, bis ich spürte, wie sie kam. Sie krallte sich in meinem Rücken und stöhnte in meinen Mund. Es wurde immer enger. Ich versuchte standhaft zu sein, doch ich konnte es nicht. Ich war einfach zu geil und spürte, wie ich mich ergoss. „Ahh…“, knurrte ich in ihren Mund und spürte, wie sie mir in die Unterlippe biss. Ich knurrte lauter. „So heiß….“, stöhnte sie an meinen Lippen und leckte über die Meinigen. „Tut mir Leid…“ „Kein Problem.“, flüsterte ich heiser und küsste ihr Ohr, während ich spürte, dass ich langsam erschlaffte. Es wunderte mich, dass er sich so schnell zufrieden gab… langsam hob ich sie an und glitt aus ihr heraus. Ich ließ sie knapp vor meinem Schwanz wieder hinab. Sie schmiegte sich an mich und küsste mein Schlüsselbein. „Danke…“, murmelte sie und streichelte mich liebevoll. „Wieso danke?“ „Ich… naja, dass du mitgemacht hast.“ „Ich bin doch gekommen.“ „Stimmt.“, kicherte sie unschuldig und küsste meinen Hals noch einmal, bevor sie mich umarmte. „darf ich dich umarmen?“ „Wir sollten uns nur bald anziehen, sonst werden wir noch erwischt.“ „Schämst du dich für mich, Sesshomaru?“ „Nein… So ist das nicht gemeint. Aber willst du, dass dein Bruder oder deine Mutter dich so sehen?“ „Nein…“ Gerettet. Ich wusste nicht, wie ich darüber dachte, aber sie sollte erst einmal in diesem Glauben bleiben, bis ich wusste, was ich davon halten sollte. Wir hatten danach nach einander geduscht und uns dafür entschieden, die Nacht bei ihr zu Hause zu verbringen, anstatt zu mir zu gehen. Ich hatte zuerst geduscht und es mir auf dem Bett bequem gemacht, als plötzlich Kagomes Mutter hinein schneite. Sie setzte sich still zu mir auf das Bett und legte ein Tablett auf der Decke ab. „Hat sie richtig gelernt?“ „Ja.“, meinte ich schnell und setzte mich auf. Sie blickte mich prüfend an und seufzte. „Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich mache mir Sorgen.“ „Sie hat viel gelernt.“ „Ich weiß. Aber könntet Ihr beiden eure Beziehung auf die Wochenenden verschieben? Und wehe sie weint noch einmal so sehr und fehlt in der Schule. Ich finde gut, dass Sie mit meiner Tochter etwas angefangen haben, aber Sie sollten auch daran denken, was gut für Sie ist.“ „Ich bin nicht gut zu Kagome, oder wie soll ich das verstehen?“ „Nein… Sie sind gut, aber sie darf nicht alles um sich herum vergessen…“, meinte sie seufzend und starrte mich an. „Sie verdrehen ihr den Kopf.“ „Was ist daran schlimm?“ „Sie lässt die Schule schleifen.“ „MAMA!“, knurrte Kagome an der Tür und starrte uns an. „Misch dich bitte nicht ein! Ich … ich… er bedeutet mir sehr viel!“ Sie stapfte zu uns rüber und hielt das Handtuch fest vor der Brust umklammert. „Wenn du es nicht akzeptierst, gehe ich zu ihm und bleibe dort!“ „Kagome.“, fluchte ich und sah sie an. „Sie ist deine Mutter.“ „Sesshomaru, wieso kommst du mir bitte so? Dir ist doch Familie sowieso egal!“ Ich starrte sie an. JA warum war es mir wichtig? Ich war mir nicht sicher, aber vielleicht, weil ihre Mutter noch Interesse an ihr hatte. „Kagome. Ich meine es doch nicht böse mit dir. Ich mache mir nur Sorgen.“ „Mama. Bitte. Du hast mir gesagt, ich soll ihm nach. Jetzt bin ich es und du bist auch nicht zufrieden!“ „Ach Kagome…“ „Deine Mutter hat Recht.“ „Sesshomaru!“, schnauzte Kagome mich an und seufzte. „Ich lass euch alleine. Es tut mir leid. Vielleicht kannst du mich eines Tages verstehen.“ Kagomes Mutter verließ den Raum und ließ uns beide zurück. Kagome sah mich wütend an und ich sah sie nur mit erhobener Braue an. „Kagome.“ „Sesshomaru, was sollte das? Willst du mich nicht mehr?“ „Nein.“, knurrte ich, packte sie und zog sie auf mich. Ihr Handtuch rutschte und ihre nackte Brust lag an mir. „Ehy!“, fluchte sie und wollte weg, doch da ich sie festhielt, rieb sie sich nur an mir. Sie schmollte. „Versteh es doch nicht falsch. Deine Mutter hat Angst, dass du deine Schule sausen lässt. Ich werde es nicht zulassen.“ „Ich lasse sie auch nicht sausen und doch stehst du auf der Seite meiner Mutter!“ „Ach Süße. Sei froh, dass sich deine Mutter für dich interessiert.“, meinte ich ernst und hätte am liebsten die Wörter verschluckt. Wie konnte ich nur so etwas sagen? Kagome sah mich überascht und stillschweigend an. „Sesshomaru… ich…“, meinte sie nur und danach schwieg sie und drückte sich an mich, als wollte sie mich trösten. „Kagome. Du verstehst es falsch… Versprich mir, dass du für mich nicht alles liegen lässt. Du weißt, dass wir nie ein Paar sein werden.“ „Ich weiß… Ich verstehe dich schon.“, grummelte sie noch leise, bevor sie die Augen schloss. Ich zog die Decke über uns und seufzte. Was sollte ich nur tun? Würde mir die Zukunft Gewissheit bringen? Kapitel 22: Die Probe --------------------- Die kommende Woche verging für mich im Flug. Es verletzte mich etwas, dass Sesshomaru darauf bestand, dass wir wie meine Mutter gesagt hatte, in der Woche nicht so viel miteinander verkehrten. Der letzte Sex war so schön gewesen und ich sehnte mich nach mehr, aber ich musste mich gedulden. Genervt saß ich in der Schule. Es war Freitag, aber meine Laune wollte einfach nicht steigen, denn Sesshomaru hatte sich immer noch nicht gemeldet. Was tat er ohne mich? Hatte er es sich doch überlegt und war mit Lillith angebandelt? … Wenn er das wirklich getan hatte, gnade ihm Gott, denn ich würde ihn ins Jenseits befördern ohne Gedanken daran zu verschwenden, was er mit mir tun würde, wenn ich es nicht schaffte, ihn mit dem ersten Hieb zu erledigen. Mein Herz schlug schneller und ich biss mir voller Wut auf die Unterlippe, als ein Vibrieren mich aus meinen Gedanken riss. Kurz blickte ich auf und dann wieder hinab zu meiner Rocktasche. Unauffällig zog ich das Handy hervor und schielte am Tisch vorbei auf meinen Schoß, wo ich gleich von meinem Bildschirm benachrichtigt wurde, dass eine Nachricht eingegangen war. Ich hatte es schon beinahe vergessen… Mein Herz schlug immer lauter. Ich konnte nur hoffen, dass der Anbieter nicht geschrieben hatte, sondern der Mann meiner feuchten Träume. Ich rief die Nachricht auf und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich die Zeilen las, die ihm den Hintern gerettet hatten. Ich schüttelte leicht den Kopf, bevor ich es noch einmal lesen musste. ‚Wieso überzieht dein Lehrer maßlos die Stunde? Ich bring ihn um, wenn er so weiter macht!‘ Ich schmunzelte und sah zu den Fenstern, die mich vom Flur trennten und da war er… der heiß ersehnte Schatten, welcher anscheinend ungeduldig wurde. Konnte das wirklich wahr sein? Handelte es sich immer noch um den gleichen Sesshomaru, der normal so kontrolliert gewesen war? Ich hatte immer vermutet, dass nur Inu Yasha ihn aus der Fassung bringen konnte, aber anscheinend hatte ich mich damit komplett in ihm geirrt. Hatte er die Woche kaum ertragen und sich vielleicht deswegen nicht bei mir gemeldet? Ich würde ihn später einfach mal fragen… Ach Sesshomaru… Was sollte ich nur tun? Ich wollte dich verstehen lernen, aber es gab so viel, was unausgesprochen blieb, da er nicht bereit war, sich mir so weit zu öffnen. Ich wünschte mir wir wären offener zueinander. Ich seufzte leise und schielte noch mal zum Lehrer, welcher sich zur Tür gewandt hatte. Ich schluckte hart, bevor ich in seine Richtung blickte. Dort stand er. Heißer denn je mit offenem Hemd und einer leichten Lederjacke in braun, die ihm einen verwegenen Anblick gaben. „Sind Sie fertig? Ich habe Termine.“ „Ah… Was wollen Sie denn hier?“ Er blickte zu mir rüber und ich konnte förmlich spüren, wie sein Blick sanfter wurde und mich sehnsüchtig bedachte. „Ich hole Kagome ab. Wir haben einen Termin und die Stunde ist längst vorbei.“ „…Der Lehrer entscheidet, wann die Stunde endet…“, meine der Lehrer, doch dann zuckte er zusammen und schritt rückwärts, bis er am Fenster war. Sesshomaru war wirklich einschüchternd. Die Mädchen wedelten sich einander zu und bedachten mich mit einem wissenden Grinsen. Sie konnten sich bestimmt denken, dass es hier nicht um eine Freundschaft ging. „Sesshomaru, du machst dem Lehrer Angst…“, hauchte ich streng und stand auf. Ich ging zu ihm und nahm seinen Oberarm in Beschlag und zog an ihm. „Benimm dich.“ Das wirkte. Er sah mich kurz an und dann die andere in der Klasse und dann den Lehrer. Er seufzte und sah mich heißblütig an. „Ah.. die Stunde ist zu Ende… Genießen Sie alle das Wochenende und denken Sie an ihrer Aufgaben!“, meinte der Lehrer schnell und sah Sesshomaru schweißnass an. „Geht doch.“, flüsterte Sesshomaru provokant neben mir und sah mich wieder an. „Tasche?“ „Ja!“, meinte ich schnell und räumte alles ein. Die Mädchen wünschten mir noch viel Spaß, während die Jungs ihn einfach taxierten. Sesshomaru war einfach sehr dominant. Ich lächelte liebevoll und strich über seinen Arm. Es überraschte mich, aber er lege mir eine Hand auf den untern Rücken und funkelte mich an. Was war nur mit diesem beherrschten Mann passiert? „Alles in Ordnung Sesshomaru?“ „Verdammt… Nein. Sei einfach still.“, knurrte er neben mir und führte mich raus. Er verkrampfte sich neben mir und der Druck auf meine Wirbelsäule wurde stärker. Ich schluckte und seufzte. Sollte ich wirklich nichts sagen? Ich schielte zu ihm und konnte erkennen, wie er die Lippen aufeinander presste, sodass nur noch ein dünner Strich vorhanden war. Dieser Mann war wirklich anstrengend. Normal war er doch nie so gewesen… „Sessh?“ „Ja?“, meinte er unter Zwang und atmete tief ein. „Bist du sauer?“ „Verdammt… Nein.“, brummte er wieder und sah mich an. Ich blieb stehen und blickte tief in seine Augen. Seine Augen… Ich fand seine Pupillen größer als normal… sein Atem war flach und schnell… sein Adamsapfel zuckte. Er fixierte mich … „Sesshomaru… Ich hab dich vermisst…“, murmelte ich und beugte mich vor. Ich wollte ihn küssen, doch er zuckte schnell zurück. „Nicht jetzt. Arbeit ruft.“ „Oh… also war das dein Ernst?“ „Ja. Das Probeshooting. Vergessen?“ „Äh… ja…“, meinte ich entschuldigend und ging wieder weiter mit ihm. Ich war enttäuscht über seine Reaktion. Warum wollte er mich nicht? Ich folgte ihm bis wir an einem Gebäude ankamen. Ich blickte hinauf. War dies der Laden, wo er arbeitete? Unsicher ließ ich mich hinein führen. Wir gingen an der Rezeption vorbei zu einem Fahrstuhl und stiegen ein. Es dauerte nicht lange, da setzte er sich auch schon in Bewegung und verursachte in meiner Magengrube ein unangenehmes und mulmiges Gefühl. Unsicher trat ich von einem Fuß auf den anderen, während seine Hand starr auf meinem Rücken ruhte. Konnte das wirklich wahr sein, dass ich bei einem Shooting mit ihm dabei sein würde? Ich wünschte nur es wäre lockerer zwischen uns… hatte er vielleicht kaum Kontrolle, wenn er bei mir war? Ich wusste es nicht, aber ich würde es noch herausfinden. Zumindest war der Gedanke besser, als die Sorge, dass er doch mit einer anderen hätte schlafen können… Nein. Er hatte es mir doch versprochen oder? Manchmal wusste ich nicht, was noch wahr und was ein Traum war. Jede Nacht hatte er mich in meinen Träumen heimgesucht… „Kagome.“, erklang eine forsche Stimme neben mir. Ich blickte auf und sah ihm direkt in seine wunderschönen Augen. „Sessh?“, fragte ich leise und schluckte. „Was ist los?“ „Das fragst du? … Ich bin aufgeregt… und du bist nicht gerade hilfreich.“ „Wieso?“, fragte er und hob eine Braue. „Weil du stocksteif bist. Ich hab dich die ganze Woche nicht gesehen… Ich weiß für dich ist das keine große Sache, aber für mich…“ „Kagome. Was soll ich denn tun?“, fragte er etwas ungestüm und schien unruhig zu werden. „Mich küssen?“ Er schielte zu mir herab und seufzte kurz, bevor die Türen aufglitten. „Später.“ Ich schmollte leicht, bevor ich endlich nickte und mit ihm in eine große Halle trat. Ich sah mich begeistert um und erkannte viele Menschen, die hin und her huschten, bis uns eine schwarzhaarige Dame erkannte, die sofort auf uns zustürmte und die Hand reichte. „Wunderbar. Sie sind endlich da. Ihre Freundin hier ist wirklich hübsch. Da lässt sich bestimmt etwas machen. Würdest du mitmachen?“ Ich blickte kurz zu Sesshomaru, der mir nur zunickte. „In Ordnung.“, meinte ich nur und folgte der Dame in einen Raum, wo noch andere waren, die leise quietschten. „Hallo“ „Sie ist süß. Sesshomaru ist echt ein schlimmer. Ein Schulmädchen.“, kicherten sie und führten mich zu einem Stuhl. Ich wurde rot wie eine Tomate. „Seid ihr fest zusammen?“ Ich schluckte. Ich wusste wie Sesshomaru dazu stand und schüttelte leicht traurig den Kopf. „Ich glaube nicht… Ich bin mir nicht so sicher…“ „Huhh… Ihr habt also noch nicht drüber geredet?“ „Nein…“, meinte ich leise und spürte, wie sie meine Haare in Beobachtung nahmen. „Es ist… kompliziert…“ „Ach, du bist jung. Mach dir nichts draus. Genieße es.“, kicherten sie und grinsten verschwörerisch. „Zumindest kannst du ihm wirklich nahe sein.“ „Das stimmt.“, gluckste ich leicht und ließ mir die Haare machen. Ich schloss die Augen und genoss die Behandlung. „Du bist zu beneiden. Aber warte einfach, das ergibt sich bestimmt schon… Wenn die Männer dich so sehen, wird er schon zeigen, dass er dich an seiner Seite will und sieht. Die Männer hier können sehr aufdringlich sein.“, kicherte die eine und machte mir Rouge auf die Wangen. Ich nickte etwas und bekam den letzten feinschliff, bevor ich aufstand. „Klamotten machen wir später, wir wollen nur einmal schauen, welches Licht du am besten brauchst. Später suchen wir dir ein Kleidchen für den Ausflug nächste Woche aus.“ Ich nickte leichte rot und ließ mich von den Mädchen rausführen. Sie bequatschten mich noch etwas, aber ich musste ehrlich an Sesshomaru denken, wie er mich geschminkt finden würde. Als wir dann in der Halle auf das Set zugingen, konnte ich ihn immer noch nicht sehen, aber die anderen Männer grinsten mich an und kamen auf mich zu. „Hey, hübsche Dame.“, brummte ein brünetter Amerikaner, welcher mir zu zwinkerte. „Bist du vergeben?“ „Ähhh…“, fing ich an und schluckte. Ich wusste, dass ich es nicht war, aber ich war mir nicht sicher, wie ich handeln sollte. „Ja.“, erklang es ernst hinter mir und eine warme, große Hand griff um meinen Bauch und zog mich an harte Muskeln. Überrascht drehte ich mich um und blickte in goldene Augen. „Aber Sesshomaru…“ „Schhtt. Das besprechen wir später.“, meinte er zischend zu mir und zog mich eng an sich. Ich nickte nur und lächelte zu den Mädchen, die sich Luft zu fächelten. Sie hatten wirklich Recht behalten damit, dass er schon etwas tun würde, wenn die Männer mich begafften. Es gab mir Kraft und Mut, dass diese Woche doch nicht so schrecklich gewesen war. Er schien mich zumindest immer noch zu wollen oder? „Hai.“, meinte ich nur, streckte mich und küsste ihn kurz auf der Wange. Überrascht entließ er mich und sah mich forschend an, bevor er nur seufzte und sich zum Set umdrehte. Er schien auf einmal noch verkrampfter als zuvor. Was war bloß mit ihm? Wir gingen langsam dann zum Set und fingen an zu besprechen, wie dieser Tag ablaufen würde. Es war ein Date in einem Zoo mit verschiedenen Punkten, an denen wir aufgenommen werden würden. Irgendwie freute ich mich, da wir noch nie so ein richtiges Date gehabt hatten. So würde ich also doch noch dazu kommen. Glücklich schielte ich zu Sesshomaru, welcher wirklich professionell aussah. Während es für ihn trauriger Weise ein Job war, war es für mich weitaus mehr. Es war ein richtiges Date. „Am Ende eine Kussszene auf dem Aussichtspunkt, wenn die Sonne untergeht. Das ist kein Problem für sie beide oder?“, fragte uns der eine Mann, welcher das ganze Projekt leitete. „Nein.“, murmelte ich und lief rot an. Ich konnte es mir schon vorstellen. „Natürlich nicht.“, meinte Sesshomaru und schien nicht so wie ich von Gefühlen überwältigt zu sein. Was sollte ich nur denken? Einerseits schien ich ihn im Augenblick zu reizen, aber dann wiederum war er Mister Eiskalt in Person und schien null Interesse an etwas festerem zu haben. Am besten würde ich mir doch einmal Lillith schnappen und fragen, was Männer wirklich wollten… „Gut. Dann machen wir nun ein paar Probeaufnahmen, damit wir genau wissen, wie wir arbeiten müssen.“ Ich nickte und spürte, wie sich Sesshomaru neben mir erhob. Ich blickte auf und musste feststellen, dass er mich gerade mied mit seinen Blicken. Schlechter gelaunt stand ich auf und schmollte kurz, bevor wir zu dem aufgebauten Set gingen. „Sesshomaru, was soll das?“ „Was?“ „Du weißt schon. Warum ignorierst du mich?“ „Ich rede doch mit dir, es kann hier also nicht die Sprache von ignorieren sein.“ Ich verdrehte die Augen und murrte. „Sesshomaru… Du siehst mich nicht richtig an… Du verhältst dich so komisch… wenn du mich nicht hier willst, kannst du auch gerne jemand anderen nehmen. Ich bin dir ehrlich nicht böse oder so… Wir sind ja nicht zusammen, wie du es mal treffend formuliert hast.“ Er blieb stehen und ich auch. Ich sah ihn an. Er atmete tief durch und seine Brust hob sich sehr langsam und fest. Hatte ich etwas Falsches getan? „Das ist es nicht.“, meinte er ernst und sah mir in die Augen. Seine Augen funkelten und erschlugen mich beinahe, während er auf mich zukam. „Ich habe zugesagt, dass ich dich nehme.“ „Und? Du kannst deine Meinung geändert haben… Ich ertrag es einfach nicht, wenn du mich so… kalt behandelst.“ „Kagome.“, erklang seine Stimme. Sie war so rau wie Schmirgelpapier und rieb über meine empfindsamen Nerven. Sein Blick änderte sich schlagartig, aber nur kurz. Etwas anderes war da in seinem Blick gewesen. „Sesshomaru… Rede doch bitte mit mir.“ „Später. Wenn wir alleine sind.“ Ich nickte und spürte seine Hand an meiner Hüfte. Ich blickte kurz hinab und dann wieder in seine Augen. Etwas brannte in ihnen. Wollte er mich? „Warum hältst du dich fern?“ „Weil ich mich nicht mehr lange zügeln kann.“, knurrte er noch, bevor er abließ und vorging. Verdutzt blieb ich stehen und starrte ihn schluckend an. Wollte er mir damit etwa klarmachen, dass er Sex wollte? Heißen, hemmungslosen Sex? Oder wollte er nicht vor anderen zeigen, dass er vielleicht doch Gefühle hatte? Ich wollte es wissen, aber es beruhigte mich auch schon ein wenig wieder. Ich folgte ihnen und ließ mich mit Sesshomaru ablichten. Erst einzeln und dann zusammen. Er schien mir wirklich verkrampft. „Alles in Ordnung mit Ihnen, Herr Higurashi?“ Ich zuckte zusammen und starrte ihn mit offenen Mund an. Higurashi? Das war mein Nachname und er benutzte ihn… Er nickte und versuchte zu lächeln: „Natürlich, ich stehe nur etwas unter Zeitdruck.“ Zeitdruck war bestimmt nicht das Wort für den Druck, den er verspürte… oder? Ich drehte mich um und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Er schwankte leicht und ich hörte sein Herz schneller schlagen als normal. „Eine hübsche Pose.“, meinte der Mann und lächelte. „Ihr Mädchen weiß wohl, wie man sie entspannt.“ Ich schielte hoch und erkannte seinen Blick. Er sah mich sehnsüchtig an. Ich lächelte glücklich und schmunzelte, bevor er sich auf die Unterlippe biss. Ihn machte mein Körper eindeutig verrückt. Das fand ich gut. „Sesshomaru~“, flötete ich heiser und lehnte mich enger an ihn. „Nicht nur du…“, flüsterte ich an seine Brust, wohlwissend, dass er mich verstehen würde. Auch ich wollte und brauchte ihn, wie er mich gerade brauchte. Ich spürte eine leichte Wölbung zwischen seinen Beinen, die er wohl versuchte zu unterdrücken. „Kagome.“, zischte er erregt und hob mein Kinn an. „Dafür werde ich dich bestrafen!“ Ich zuckte spielerisch mit den Schultern. Das würden wir ja sehen, wenn er mich bestrafen wollte. Denn ich würde ihn schon zähmen, auch wenn es nur mit Sex ginge. Wir wurden wohl noch etwa eine Stunde unter Beschuss genommen, bis wir endlich gehen konnten. Die Damen suchten mir aber noch ein Kleid vorher aus und Sesshomaru musste warten. Es war ein süßes Sommerkleidchen, das mir sehr gefiel. Ich würde diesen Tag lieben. In einer Woche hätte ich ein richtiges unechtes Date…   Kapitel 23: unterdrückte Lust ----------------------------- Dieser Tag… Endlich war Freitag. Es hatte nicht lange gedauert, bis ich vor Kagomes Schule stand. Ich hatte diese Woche kaum ertragen können. Ich hatte mich mit Arbeit nur so überhäuft in der Hoffnung, nicht an sie denken zu müssen, aber Kagome war irgendwie immer präsent gewesen. Kagome… Wieso ging sie mir nur nicht aus dem Kopf? Ich stand vor der Tür und wartete, aber es tat sich nichts. Ich verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln, bevor ich mein Handy zückte und sie anschrieb. Das konnte doch nicht sein, dass er so überzog oder? Es machte mich wütend. Wir mussten zum Probeshooting und ich… ich musste sie berühren… Anscheinend hatte ich eine Sucht entdeckt… Ich schloss kurz die Augen, bevor ich dann schon die Tür öffnete. Ich konnte nicht mehr warten. Nach kurzem hin und her konnten wir dann aber auch endlich los, wobei ich einen gewissen Abstand wahrte, da ich mich einfach nicht zurückhalten konnte. Ich wollte sie. Hier und jetzt. Sie fragte mich noch was los ist, aber ich konnte ihr doch nicht sagen, dass ich sie gerade jetzt nehmen wollte oder? Den Tag überstand ich dann auch noch, aber ich war über meine Regel gesprungen und hatte gesagt, sie gehöre zu mir… Aber dieser Kerl war ihr auch gefährlich nahe gekommen… Als wir danach endlich draußen waren, sah ich sie lüstern an… Sie sah heute zum Anbeißen aus und nachdem sie mir zugesteckt hatte, dass auch sie Lust hatte, brannten in mir sämtliche Sicherungen durch. „Sesshomaru?“ „Ja… gleich.“, murrte ich und sah mich um. „Was ist los?“ „Ich will dich, dass ist los.“, meinte ich bestimmt und spürte, wie sie tief einatmete. „Aber doch nicht hier!“, keuchte sie entrüstet und versteifte sich neben mir ersichtlich. „Wo dann?“ „Bei dir?“ „Ich kann nicht so lange warten.“, flüsterte ich heiser in ihr Ohr und zog sie dicht an mich. Als keiner hinsah, küsste ich sie wild und leidenschaftlich, bis sie nur noch keuchte und ich ihre Bereitschaft roch. „Aber Kondome…“ „Stimmt…“, brummte ich dann entgeistert und küsste sie noch mal. „Dann komm.“ Sie nickte mir zu und ließ sich von mir durch die Gegend ziehen. Ich kannte den kürzesten Weg und musste mich beeilen. Mein Körper schrie regelrecht nach ihr. Nach 10 Minuten waren wir dann endlich da. Ich schnappte sie mir und zog sie hoch in meine Wohnung, bevor ich sie lüstern an die Wand drängte und küsste. Sie keuchte auf und schlang die Arme um meinen Hals, während ich ihren Hintern hoch hob und sie ihre Beine um mich schlang. Ich drückte meine harten Lenden gegen sie und küsste sie immer wilder. „Ohhhh….“, keuchte sie heiser und schmiegte sich an mich, während sie immer feuchter wurde. „Ich hab dich so vermisst, Sesshomaru!“ Ich brummte nur zur Antwort und küsste ihren Hals. „Flirte nie wieder mit einem Mann.“ Sie sah mich leicht verdutzt an, bevor sie grinste: „Eifersüchtig?“ „Nein. Aber wenn ich nicht darf, darfst du auch nicht.“, meinte ich bestimmt, auch wenn mein Inneres mir etwas anderes sagte, aber das musste sie ja nicht wissen. „Hier und jetzt!“ „Unsere Abmachung mit dem Kamasutra!“ „Heute nicht!“, keuchte ich entschlossen und drängte sie weiter gegen die Wand. „Kondom und fertig…“ „Ohh… mhmm… aber… nicht zu hart…“, keuchte sie in mein Ohr und presste ihre bebende Brust an meine, während ihr Herzschlag immer schneller wurde. Es gefiel mir wirklich und ich würde sie nehmen… „Halt dich richtig fest.“, befahl ich ihr und spürte, wie sie meiner Aufforderung folgte. Ich ging mit ihr durch die Wohnung zu einem Tisch, in dessen Schublade ich Kondome gebunkert hatte. „Warum lässt du mich nicht runter?“, hauchte sie erregt und sah mir zu, wie ich das Kondom rausfischte  und in den Mund nahm. Erregt sah ich ihr in die Augen und schob ihren Rock hoch. „Wieso sollte ich denn?“ „Wegen… Also…“, fing sie an, aber dann wurde sie still und ihre Pupillen weiteten sich, als sie das Ratschen hörte. „SESSHOMARU!“, fluchte sie noch, doch ich drängte sie schon wieder an die Wand und löste meine Hose. Sie rutschte runter und meine Shorts folgten. Ich war viel zu sehr dabei die Fassung zu verlieren und zu viel Druck hatte sich in mir aufgebaut, als dass ich noch viel länger hätte warten können. Ich wollte in ihr sein… Tief und hart… „Später…“, hauchte ich lüstern und zog an dem Kondom in meinem Mund bis die Folie riss. Ich zog es raus und schob es mir schnell über, während sie sich einfach an mir festkrallte und immer mehr zitterte. „Bereit?“ „j….ja…“, keuchte sie noch, bevor ich mich langsam gegen ihre feuchte Möse drückte, bis mein Phallus in sie glitt. Sie stöhnte laut auf und beugte sich mir entgegen, während ich immer tiefer glitt. Eine freie Hand schob ich unter ihr Oberteil und umgriff ihre rechte Brust, die sich in meiner Hand bewegte. Ihr Nippel war hart… Es turnte sie also wirklich an, dass ich sie so nahm. Ich hob sie noch an und nahm sie von der Wand weg, während sie sich enger an mich presste. Ich keuchte leise und bewegte mich gegen sie. Die Wand nahm mir etwas Schwung, den ich bestimmt sonst zu stark aufbauen würde. Ich konnte es einfach nicht riskieren, dass sie wieder keinen Sex wollte… „Oh jah!“, stöhnte sie und küsste mich, während sich ihre Fingernägel in meinen Rücken pressten. Es gefiel ihr. Ich bewegte mich langsam in ihr und genoss jede Sekunde. Als sie dann anfing und sich mit ihren Armen abstütze, um sich mit zu bewegen, raubte es mir den Atem. Es tat wirklich gut. Ich wollte sie mit Haut und Haar verspeisen! „Mhmm… Los mehr!“, befahl ich heiser und bewegte mich auch mehr. Wir pressten unsere nassen Leiber aneinander und kamen unserem Höhepunkt immer näher. Es kostete mich alle Beherrschung, aber es fühlte sich gut an. Wir liebten uns im Stehen noch einige Minuten, bevor ein lautes Grollen meinen Lippen entwich und sie laut keuchte, als wir zusammen kamen. „Ohh… Sesshomaru…“, stöhnte sie leise und erschöpft an meinem Hals, während wir im Stehen noch etwas verblieben, bevor ich aus ihr glitt und ihren herzhaften Geruch einsog. „Besser?“ „Besser…“, stöhnte sie und küsste meinen Hals zärtlich, während ihr Körper leicht zitterte. „Wie war deine Woche?“ Sie sah mich verdutzt und auch rot an, bevor sie mich schnell küsste. „Einsam… Meld dich bitte nächstes Mal!“ „Dann hätte ich aber nicht warten können.“ „Mir egal… Dann hilf mir halt beim Lernen, dann passt das schon.“, grummelte sie und knabberte an meinem Hals, während ich mit ihr Richtung Bad ging. „Ach?“ „Ja… Bitte. Ich will bei dir sein!“, fluchte sie noch leise, als ich sie auf den Boden im Bad entließ und ihr einfach das Oberteil und den BH abstreifte, der komplett verrutscht war. Auch sie zog mich zu Ende aus, während sie halb verträumt war. „Wir können es versuchen.“ „Danke.“, hauchte sie und machte das Duschwasser an. „Nicht lieber baden?“ „Stimmt…“, meinte sie schnell und schaltete kurzer Hand die Dusche aus. Sie ging rüber zur Badewanne und machte das Wasser an. Gut dass ich eine große Wanne hatte, sonst würde es bestimmt nicht so bequem werden. Ich entsorgte schnell das Kondom und wendete mich ihrem Hintern zu, den sie mir so erotisch entgegen drückte, während sie sich über den Badewannenrand beugte und mir der Hand die Wärme des Wassers prüfte. Leise schlich ich hinter sie und legte eine Hand auf ihren Rücken. Sie blickte irritiert auf, bevor sie laut stöhnte, da ich einen Finger in sie gleiten ließ. Ich streichelte erregt ihre Möse und behielt sie mit der Hand unten. Sie stützte sich schnell an dem Badewannenrand gegenüber ab und machte die Beine noch etwas breiter, damit ich besser dran kam. „Sesshomaru…“, keuchte sie heiser und bewegte leicht ihren Hintern, während ich sie immer mehr verwöhnte. „Soll ich dich noch einmal nehmen?“ Sie sah über ihre Schulter. Ihre Augen waren fast geschlossen und ihre Lippen lustvoll geöffnet. Ihr Atem ging schnell und sie wurde immer feuchter, je mehr ich sie streichelte und liebkoste. „Oh Gott! JA!“, stöhnte sie heiser, während ich meine Finger noch etwas schneller in ihr bewegte. „Ohhh….“ Ich lächelte leicht, während ich meine Finger aus sie zog. Sie sah mich erschöpft, aber auch erregt an und sah zu, wie ich ein Kondom holte. „Geht das mit der Verhütung auch anders?“, fragte ich und erhielt ein Nicken. „Die Pille.“, meinte sie leise und drehte sich wieder um. „Gut, dann holen wir die.“, meinte ich bestimmt und erhielt ein Nicken. Als ich hinter ihr war hob ich ihren Hintern noch etwas an und presste mich an ihren Hintern. Ich ließ ihn langsam etwas herein und wieder rausgleiten. Sie stöhnte leise meinen Namen und bettelte immer mehr, dass ich sie richtig nahm, aber ich wollte sie in Ruhe genießen. Das Wasser würde noch etwas dauern. Dann stieß ich zu und fing an mich schneller in ihr zu bewegen, während sie sich immer wieder dagegen drückte, damit ich noch tiefer in sie gelang. Anscheinend hatte sie wegen ihrer Lust das Kamasutra vergessen. Es war nicht so, dass ich nicht weiter ausprobieren wollte, aber ich wollte es jetzt unkonventionell.  Immer wieder presste ich mich gegen sie, während sie weiter das Wasser testet und regulierte. „Du Perversling…“, hauchte sie und verlor beinahe den Halt, aber ich griff um sie herum und legte meine Hand zwischen ihre Brüste, damit sie nicht auf die Wanne knallte. Das wäre nun wirklich nicht anturnend gewesen.  „Sesshomaru, du bist so hart…“, stöhnte sie heiser und stöhnte immer lauter, während ich mich immer tiefer in sie versenkte, bis ich dann endlich kam. Auch sie kam und zuckte heftig, bevor sie erschöpft auf meiner Hand zusammen sank und heftig keuchte. Ich sah zufrieden auf ihren Hinterkopf und glitt aus ihr. Geschwind löste ich das Kondom, drehte sie und küsste sie. „Baden?“ „Ja.“, hauchte sie verträumt und schaltete den Wasserhahn aus. Galant hob ich sie hoch und stieg mit ihr in die Wanne. Ich streckte mich auf und legte sie auf meine Brust. Ich war immer noch hart, aber damit müsste sie diesmal alleine klarkommen, denn ich würde mich darauf konzentrieren müssen, nicht noch einmal über sie herzufallen, da ich gerade kein Kondom parat hatte. „Du bist unersättlich oder?“, flüsterte sie müde und drehte sich etwas, bis sie anscheinend bequem lag. „Alles möglich.“, hauchte ich und streichelte über ihre Wange. Sie lächelte mich lüstern an und küsste mich einfach, während sie sich breitbeinig über mich setzte und sich dann so auf mich legte, dass mein Schwanz Freiraum hatte und sie etwas oberhalb auf meinen Lenden lag. „Pause?“ „Ja. Keine Sorge.“, grummelte ich und betrachtete sie eingehend. So viel hatte sich verändert. „Nie wieder eine Woche…“ „Nein… Nie wieder. Am liebsten würde ich hier bleiben…“ „Kagome… Hier wohnen nur Dämonen…“ „Na und? Aber manchmal… Wie wär es? Auch wenn wir kein Paar sind, würde es dir doch auch bestimmt sehr gefallen, wenn du jederzeit auf mich zugreifen könntest oder?“ „Da hast du schon Recht… Aber …“ „Was aber?“ „Das willst du doch gar nicht so.“, meinte ich ernst und hob ihr Kinn an. Sie sah mir nicht direkt in die Augen. Sie wollte wieder etwas tun, was sie gar nicht wollte. „Du willst doch etwas anderes. Raus mit der Sprache.“ „Ich will Zeit mir dir verbringen… Ist das verboten?“, fluchte sie und wollte aufstehen, doch ich schlang einen Arm um sie und presste sie enger an mich. „Hier geblieben. Lauf nicht weg. Wie stellst du es dir denn vor?“ Ihr Puls beschleunigte sich und sie sah mich durchdringend an.  „Ich…. Ich will bei dir sein… Für dich Kochen und neben dir aufwachen… Nicht in dem anderen Bett, sondern bei dir… Ich will einfach nicht eines Tages aufwachen und du bist wieder weg…“ „Hab ich gesagt, dass ich gehen will?“ „Nein… Aber eine ganze Woche warst du nicht da und hast dich nicht gemeldet… Meine Mutter hin oder her, ich bin erwachsen und kann für mich selbst entscheiden… Bitte lass es uns versuchen… Ich weiß, du willst keine feste Bindung… aber… bitte…“, flehte sie schon leicht verzweifelt und drehte sich schüchtern fort, während ich die Lippen aufeinander presste. Was sollte ich sagen? Ich wollte doch selbst nicht, dass sie ging… Aber ich war kein Mensch und sehr wahrscheinlich empfanden wir verschiedene Dinge dabei. „Gut. Versuchen wir es. Aber keine Beschwerden.“, ließ ich mich dann breitschlagen und hob eine Braue.   Sie sah mich endlich wieder an und nickte schnell. Auf einmal schien sie so befreit und glücklich. Hatte es sie etwa die ganze Zeit bedrückt? „Danke.“ Ich legte den Kopf schief und schüttelte ihn leicht, während sie ihr Gesicht in meine Halsbeuge drückte und die Augen fest schloss. „danke danke…“ Ach Kagome… Wenn du wüsstest. Aber ich kann dir niemals sagen, wie es für mich ist, denn du würdest es bestimmt nicht verstehen oder etwas hinein interpretieren… Sie liebte mich oder wie man das nannte, aber was tat ich? Empfand ich etwas für sie oder ging es mir nur um den Sex? Irgendwie konnte ich das nicht so genau sagen, aber ich wollte auch nichts hereininterpretieren, denn es könnte sie noch mehr am Ende verletzten. So langen wir noch einige Zeit in der Wanne und entspannten. Nach kurzer Zeit, war sie sogar in meinem Arm eingeschlafen und atmete ganz leicht neben meinem Ohr. Manchmal fragte ich mich, was mich dabei ritt, in dieser Zeit zu verharren, aber dann hatte ich auch wieder die Phase, in der ich mich fragte, was mich in der Vergangenheit halten sollte. Herrscher sein war nicht so toll, wie wohl jeder immer dachte. Man saß auf seinen Thron und regierte, aber selbst machen durfte man nichts mehr so wirklich. Auch war es langweilig und der Kampf lockte mich schon lange nicht mehr, seit ich hier war. Es war anders und ich war nicht mehr so hochgestellt, aber ich hatte kein Problem damit. Ich wollte nicht einmal Inu Yasha zurzeit umbringen… Dieser Sinneswandel… Lag er an Kagome? Lag er an dieser Welt? Ich wusste es nicht genau, aber ich konnte mir denken, dass alles zusammen spielte. Wir waren hier in einer anderen Welt. Es ging nicht darum, wer der Stärkere war, sondern der Klügere. Ich streichelte über ihr feuchtes Haar und lauschte ihrem Atem, wobei sie zwischendurch unzusammenhängende Sätze nuschelte. Anscheinend träumte sie… Auf einmal sagte sie: „Ja, ich will.“ Ich sah sie verdutzt an, aber dachte mir nichts weiter dabei, jedoch brannten sich die Wörter in mein Gehirn ein. Irgendwann würde ich sie fragen was sie träumte und wie sie sich unsere Zukunft vorstellte, denn sie würde niemals normal sein, da sie eines Tages vor mir sterben würde. Sie war ein Mensch und ich ein Youkai… Aber trotzdem wollte sie die Zeit mit mir genießen und bei mir sein, egal wie gefährlich es wurde. Ach Kagome… Manchmal wünschte ich mir schon, dass ich dich verstehen könnte und dir vielleicht eine Freude bereiten könnte, aber es stellte sich als viel schwerer heraus, als ich wollte. Mein Herz pumpte etwas schneller. Warum nur? War ich aufgeregt? Aber weswegen? Ich schüttelte mich noch einmal, legte den Arm anders um sie und stand mit ihr auf den Armen auf. Das Wasser lief von uns herab, während ich aus der Wanne stieg. Sie war anscheinend wirklich müde, denn sie wachte nicht auf. Aber sie lebte und das war das wichtigste. Ich trocknete sie vorsichtig auf meinen Armen ab und legte sie nackt in mein Bett, bevor ich mich auch abtrocknete und dazu legte. Langsam zog ich sie in meine Arme und bettete meinen Kopf auf ihren. Es dauerte auch nicht lange, da schmiegte sie sich an meine Brust und lächelte glücklich. Solange ich konnte, würde ich bei ihr sein und erkunden, was mit mir los war… Kagome… sie gehörte mir… eindeutig. Niemand würde Hand an sie legen und es war vielleiht auch gut, wenn sie hier war, wenn ich meine Gefühlsregung oder was es war, von vorhin bedachte. Mein Puls hatte gekocht und ich hatte die Zähne blecken wollen. Ich wollte ihn umbringen, weil er mit ihr vertrauter werden wollte… Ich musste mich wirklich beherrschen lernen….  Kapitel 24: Fieberwahn ---------------------- Für mich brach der Morgen viel zu früh wieder an, aber was sollte ich schon dazu sagen? Sesshomaru bedeutete mir einerseits alles, aber andererseits wusste ich manchmal einfach nicht, wie ich vorgehen sollte. Hier lagen wir und hatten miteinander geschlafen… Nein so konnte ich das wirklich nicht sagen… Wir waren eher wie wilde Tiere übereinander hergefallen ohne Rücksicht auf Verluste. Ich konnte mich nur noch vage daran erinnern, auch wenn mein Körper geradezu noch aufschrie von diesem himmlisch wilden Sex. Wie sollte es nur weiter gehen? Seine Eifersucht, seine Lust, aber… ich wollte viel mehr, was er immer noch nicht bereit war zu geben. Zeit. Zeit brauchte er und sollte er haben, aber ich wünschte mir doch größere Fortschritte. War es zu viel verlangt, von einer erfüllten Beziehung zu träumen? Nein oder doch? Ich seufzte leise und strich mir über das Haar. Ich brauchte eine Dusche… unbedingt. Kurz sah ich noch Sesshomaru an, bevor ich aus dem Bett kletterte und in die Dusche marschierte. Erst zu spät entsinnte ich mich an das Bad mit ihm, aber dennoch fühlte ich mich schmutzig… Vielleicht lag es an dem Sex oder aber auch an den heißen Träumen, die mich verfolgt hatten. Als der nasse Strahl meinen Körper benetzte, stöhnte ich wohlig auf und reckte mich dem Strahl immer mehr entgegen, sodass er jede meiner Körperpartien umspielen konnte. Sesshomaru… Ich seufzte und stemmte meine Hände gegen die Wand, während meine Beine leicht zitterten. Ich genoss es einfach und dachte an ihn, wie er mich berührt und liebkost hatte. Vielleicht konnte ich mich wirklich daran gewöhnen, aber mir fehlte noch das Wichtigste. Seine Liebe. Würde er mich je lieben können? Ich meine… er war nicht der Typ dafür und er hatte sich von Anfang an dagegen ausgesprochen, aber seither war so viel geschehen, dass ich daran glauben wollte, dass auch Liebe drin war… Aber konnte ich ihn einfach darauf ansprechen? Nein… Das ging definitiv schief, wie jeder Ansatz, den ich gemacht hatte. Ich zerbrach mir den Kopf und ließ mir das Wasser einfach über den Kopf laufen, bis ich auf einmal eine Bewegung hinter mir spürte. Ich wollte mich erschrocken umdrehen, doch dann zuckte ich zusammen, als sich zwei Arme neben meine stemmten. „Kagome, was tust du da?“, fragte Sesshomaru heiser in mein Ohr. Ich schluckte und spürte, wie die Erregung in mir aufstieg. Sein Körper drängte sich gegen meinen Rücken und ließ mir kein Entkommen. Seine Brust bewegte sich langsam und ebenmäßig, während seine Arme die meinen streiften. „Alles in Ordnung?“ Ich schluckte und schloss meine Augen, als er sein Gesicht neben meins auf meine Schulter positionierte. Seine Lippen streiften meine Ohrmuschel und sein warmer Atem verpasste mir eine Gänsehaut der extremen Art und Weise. Ich keuchte und schmiegte mein Gesicht an seins, während das Wasser über uns lief. Erst zu spät bemerkte ich, wie mir Tränen die Wangen hinab liefen. Ich konnte nur hoffen, dass er sie nicht bemerkte. Es klappte doch alles, was sollte man sich mehr wünschen? Er brachte mir mehr entgegen als Inu Yasha, aber… aber es fehlte noch etwas Wichtiges… „Kagome.“, hauchte er und drehte sein Gesicht. Ich zuckte leicht zusammen, als er mir über die Wange leckte. Er hatte sie bemerkt. Ich zitterte immer mehr. Ich würde weinen, aber ich wollte es doch nicht… Warum nur? „Weine nicht.“ Er küsste meine Wange und nahm einen Arm von der Wand, welchen er mir sachte um die Hüfte schlang, um mich an sich zu ziehen. Sein Körper war mir nah, aber ich war froh, dass er mich nicht umdrehte. Ich schluckte und löste meine Hände von der Wand, auch wenn ich große Angst hatte, dass ich mich nicht halten konnte. Schnell legte ich meine Hände auf das Gesicht und schluchzte. Das konnte doch alles nicht wahr sein… „Kagome…“, flüsterte seine Stimme leicht entrüstet in mein Ohr und hielt mich noch fester umfangen. Es war an der Grenze wehzutun, aber andererseits tat es auch wirklich gut, dass ich ihm in diesem Moment so nahe sein konnte. Sesshomaru… warum konnte es nicht anders laufen? Wieso war die Liebe so schwer? „Sesshomaru…“, begann ich und schluckte ängstlich. Ich hatte Angst davor, was er sagen würde. Ich konnte nur beten, dass er mich nicht gleich vor die Tür setzte. Diese Worte waren schon lange da und ich… es musste einfach raus… es musste. „…ich liebe dich…“ Ich begann zu heulen wie ein Schlosshund, als seine Hand sich um meinen Bauch verkrampfte. Ich wusste, dass er es nicht erwidern konnte und würde. Aber ich hatte Angst, dass auch jetzt alles endete. Wir hatten darüber geredet, dass es keine Liebe geben würde und doch… doch setzte ich diese Karte schon wieder, die mir den Kopf kosten würde. Ich wünschte mir einfach nur, dass er mich biss und sein süßes Gift in mir verteilen würde, damit ich nie wieder diesen Schmerz spüren müsste. „Kagome…“, fing er an und ich zuckte noch mehr. Er verkrampfte sich immer mehr und machte es mir nur noch schwerer. Wie sollte ich nur damit umgehen? „… gib mir mehr Zeit.“, hauchte er in mein Ohr und küsste meine Wange, bevor er mich langsam drehte, seinen Kopf senkte, mein Gesicht in seine starken Hände nahm und einfach nur mich küsste. Mir blieb der Atem weg und ich zitterte am ganzen Körper, während er seinen Kuss intensivierte. Hatte er wirklich gerade gesagt, ich solle ihm Zeit geben? Gab es also Hoffnung? Ich zitterte noch, aber legte meine Hände auf seinen Nacken, während seine von meinem Gesicht zu meiner Hüfte wanderten und mir Halt gaben. „Für mich ist das Neuland…“, redete er weiter und streichelte meine Hüften. „Jetzt hör auf zu weinen, ich mag lieber deine freche Art, wenn du alles durchsetzen willst.“ Ich nickte zittrig und küsste ihn noch einmal, bevor ich mich löste und meine Stirn gegen seine legte. Er war schön kühl. Glühte ich etwa? „Mir ist so komisch…“, hauchte ich noch, bevor meine Lider zufielen und ich nur noch spürte, wie ich umkippte. Jedoch fing mich Sesshomaru auf. Das Wasser hörte auf und ich fühlte, wie er mich hielt und an sich drückte. Seine Lippen an meinem Hals. Sesshomaru… Hatte ich etwa Fieber und reagierte deswegen so? Es verging wohl eine gewisse Zeit, bevor ich wieder die Augen aufschlug. Ich betastete mich und spürte, dass ich einen seidenen Schlafanzug anhatte, der mir bestimmt einige Größen zu groß war. Also war es einer von Sesshomaru. Ich starrte schaftrunken an die Decke. Mir war kalt und heiß… aber wo war er? „Sesshomaru?“ „Hier.“, flüsterte er heiser. Ich drehte meinen Kopf und wurde rot. Dort saß er neben dem Bett und war mir ganz nahe. Er nahm etwas von meinem Kopf, was wahrscheinlich ein Tuch war, tränkte es im Wasser, wrang es aus und legte es wieder auf meine Stirn. „Ruh dich aus. Du hast Fieber. Lillith hat Tabletten besorgt, du solltest gleich eine nehmen.“, brummte er weiter. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch ich konnte nicht, ich fühlte mich so schwach… so unendlich schwach. Er seufzte kurz und löste dann eine Tablette aus dem Blister, setzte das Glas an seinen Lippen an und trank, aber schluckte nicht. Er setzte es ab und drückte die Tablette an seine Lippen, bevor er sich über mich beugte und mich küsste. Ich wurde rot und spürte, wie die Tablette erst in meinen Mund rutschte und dann das Wasser. Vorsichtig und zaghaft schluckte ich mit dem Schwall Wasser die Tablette runter und genoss diese weichen Lippen, die sich viel zu schnell von meinen lösten. „Danke.“ „Sag das nicht. Lillith meint, das ich daran schuld bin. Du scheinst nicht krank zu sein in dem Sinne. Es ist einfach der Stress, den du hattest. Deine Mutter wird mich umbringen.“, knurrte er leise und streichelte mir eine Strähne aus dem Gesicht und schob sie hinter mein Ohr. Also war es Stress? Wegen ihm? Ich war mir nicht sicher… „Kagome. Jetzt such nicht die Schuld bei dir. Ich bringe dich einfach in unmögliche Lagen. Das weiß ich auch, aber ich … für mich ist es einfach schwer mit der ganzen Situation umzugehen.“ „Keine Sorge… eigentlich hatte ich erwartet, dass du mich vor die Tür setzt, weil ich wieder davon angefangen habe, dass ich mehr will.“, murmelte ich und schämte mich über alle Maße, doch dann… spürte ich ein Küsschen auf meiner Wange und sah zu ihm. „Nein, ich würde dich nicht vor die Tür setzen. Was sollte ich denn dann tun? Und du bist krank, dann erst recht nicht.“ „Aber ich bin dir doch nur im Weg…“ „Bist du nicht. Warum redest du nur so viel dummes Zeug. Es ist doch ganz klar. Du wünscht dir mehr und du brauchst mehr. Du hast Inu Yasha aufgegeben für mich. Auch wenn du sie hasst, meinte Lillith, dass du dich bei mir nicht wohl fühlen könntest.“ „Aber das tue ich doch! Ich fühle mich bei dir wohl!“, keuchte ich aufgeregt und versuchte mich aufzusetzen, aber er legte seine Hand auf meinen Brustkorb und schüttelte den Kopf. „So meinte ich das nicht. Du weißt einfach nicht, wie du dich verhalten sollst. Einerseits bin ich eifersüchtig und dann will ich wieder Abstand und versuche es mit Sex. Doch du willst auch den Rest… Leider kenne ich mich damit nicht aus, was alles dazu gehört.“ Ich schluckte und sah ihn einfach nur an, während er mir das erzählte. „Was wünscht du dir von mir? Was meine Gefühle angeht, kann ich dir nicht sagen, wie es steht, aber ich will, dass du bei mir bleibst und du kannst auch gerne komplett hier wohnen.“ „Ich…“, begann ich und schluckte wieder, während er mit seiner Hand sachte meine Wange streichelte. „es tut mir leid…“ Schon wieder war ich den Tränen nahe, doch dann beugte er sich herab und küsste mich. „Hör auf damit.“, brummte er seufzend, hob die Decke an und huschte drunter. Ich schluckte hart und ließ mich in seine Arme ziehen. Ich lag auf ihn und spürte seine festen Muskeln unter dem Muskelshirt, das ihn wirklich wunderbar erscheinen ließ. Geschwind schmiegte ich mich an ihn und atmete seinen wohligen Geruch ein. „Es muss dir nicht leidtun. Wenn muss es mir eher leidtun. Für mich gab es nie eine solche Situation und sie war auch nicht in meinem Konzept. Doch vieles ändert sich. Sag mir einfach, was dazu gehört und wir werden sehen. Nur Zeit ist für mich wichtig. Ich kann nichts über das Knie brechen. Es ist so, als würdest du einem kleinen Kind sagen, es soll Gut von Böse unterscheiden, obwohl es nie eine Definition davon gehört hat. So geht es auch mir. Ich habe niemanden, der mir je gesagt hat, wie dies alles funktioniert. Meine Mutter und mein Vater hatten nur ein Abkommen über ein Kind und das war es.“, hauchte er und küsste meinen Haaransatz. Ich zitterte und drückte mich enger an ihn. Er hatte ja wirklich damit Recht. „Sag mir einfach, was dich bedrückt und was du brauchst, denn ich glaube nicht, dass Lilliths Vorschläge immer passend sind, da sie auch nie wirklich mehr gehabt hatte.“ „Sesshomaru… du musst nicht…“ „Aber ich will. Tu nicht immer so, als müsstest du alle Last tragen. Ich bin doch bei dir oder? Was mein Herz angeht… ich weiß es einfach nicht. Nie in meinem Leben habe ich es kennen gelernt und auch wie es jetzt ist, weiß ich nicht, was ich davon halten soll, aber ich will Zeit mit dir verbringen, nur du musst mir auch die Chance geben. Stattdessen gehst du heimlich in der Dusche weinen. Ich bin kein Monster. Nun, ich bin schon eins, aber ich…naja… es ist doch einfach Tatsache, dass jeder seine Laster trägt. Du bist komplett überfordert und bist zusammengebrochen. Jetzt liegst du hier im Bett… Wir reden jetzt miteinander, aber es wäre doch einfacher gewesen, hättest du es gleich direkt gesagt. Schluck nicht alles runter…“ „Aber du hattest gesagt…“ „Das ist aber auch schon wieder her. Auch wenn ich es immer hoffte, ich bin nicht perfekt. Ich kann auch Fehler machen. Nur deswegen darfst du dich nicht schuldig fühlen.“, schimpfte er zaghaft mit mir und streichelte mich liebevoll, während ich mich immer enger an ihn drückte. Er sollte mich nie wieder loslassen. „Langsam verstehe ich, was du manchmal brauchst, aber ich weiß nicht immer Rat. Du musst mir halt beibringen, was ich tun soll.“ „So schlimm bist du gar nicht.“, murmelte ich leicht rot und schnappte mir seine Hand, die ich drückte. Er erwiderte es zärtlich und sah mich an, während ich zu ihm aufblickte. „Du stellst dich tausend Mal besser an als Inu Yasha… Nur ich weiß immer nicht, ob ich zu viel verlange… Es liegt mir am Herzen und es schlägt so schnell bei dir… Ich will bei dir sein, dich berühren und alles Drum und Dran… Nur oft habe ich Angst, dass ohne Sex alles auseinander brechen würde… Ich will nicht sagen, dass ich den Sex nicht mit dir genieße… Aber ich würde so viel mehr mit dir machen, was Paare machen…“ „Was machen sie denn? Außer im Bett kuscheln?“ Ich wurde rot. „Ah…“, fing ich nervös an und spürte, wie er den Arm eng um mich schlang, damit ich halt fand. Er machte viel unterbewusst, aber es war auch richtig so… „… naja… gemeinsames Kochen, ins Kino gehen… Picknicken und vieles mehr… Arm in Arm gehen….“, zählte ich auf und verschluckte beinahe meine Zunge, als er mich höher zog und ich mich kurz vor seinen Lippen wieder fand. „Du musst mir auch erklären, was es ist. Wie wäre es, wenn wir jede Woche etwas aussuchen und es genauer… studieren? Mach am besten eine Liste und wir fangen an, sobald du gesund bist. Wobei wir dieses Wochenende erst einmal deine wichtigsten Sachen holen. Ich werde mit deiner Mutter reden.“ „Danke…“, murmelte ich schon glücklicher. Es entspannte mich, dass er so auf mich zu kam… Langsam küsste ich ihn und fühlte mich glücklicher denn je. „Ich finde du machst vieles schon richtig… Ich glaube du hast einen Instinkt dafür…“ „Instinkt? Wäre möglich. Nur anscheinend reicht er nicht aus. Du weißt, dass du mir viel bedeutest. Und es ist bestimmt nicht nur Sex… nur so kann ich ausdrücken, wie es in mir vorgeht. Ich will dich berühren… dich küssen… und dich einfach halten und besitzen. Es macht mich verrückt… diese Kondomsache… Es ist einfach so… Ich will, dass mein Geruch an dir haftet, was nur ohne ginge… Ich will dir meinen Stempel aufdrücken, damit du mir gehörst. Mir alleine.“ Ich lief hochrot an und schluckte hart. Das klang schon wie eine Liebeserklärung… „Sind Kondome so schlimm für dich?“ „Nein. Sie schützen dich davor schwanger zu werden. Deine Mutter war da doch sehr vehement.“ Ich nickte: „Du willst doch auch keine Kinder…“ „Es könnte schwer sein, wenn es wie Inu Yasha Hundeohren hätte. So etwas würde in dieser Zeit wohl noch auffälliger sein.“ „Ist das denn normal?“ „Ehrlich? Ich kann es dir nicht sagen. Viel spielt mit. Es liegt daran, wie die Gene sind. Ich habe schon alles Mögliche gesehen, auch wenn die Eltern beide Dämonen waren. Du kannst nur abwarten.“, seufzte er leise und sah mir in die Augen. Ich nickte und verlief mich in seinen. „Ich kann ja mir die Pille besorgen… Ich meine es dauert dann trotzdem noch etwas, aber dann könnten wir ohne und ich würde nicht schwanger werden, außer ich würde sie absetzen. Das würde ich aber ohne Gespräch mit dir niemals tun… Mir ist ja auch meine Schule wichtig… Würde es dich beruhigen, wenn ich nach dir rieche?“ „Natürlich. Überhaupt in diesem Dämonenladen. Dann wüsste jeder, dass du zu mir gehörst und ich müsste mir keine Sorgen mehr machen, dass du überfallen wirst.“ Ich lächelte ihn an und schüttelte leicht den Kopf. Er war doch irgendwie niedlich auf seine eigene Art und Weise. „Du bist ein Schatz…“ „Wieso ein Schatz?“ Ich kicherte etwas und lehnte mich an sein Gesicht, sodass er den nassen Lappen spürte. Er verzog die Miene, aber sah mich weitgehend fragend an. „Naja.. Es ist ein Kosename. Wenn man jemanden mag, gibt man ihm einen Kosenamen. So etwa wie Schatz, weil jemand einem viel bedeutet oder Süße oder Liebster und so weiter. Es gibt da eine ganze Bandbreite. Oft zeigt es anderen Leuten, dass man enger verbunden ist. Es ist wohl genauso wie dein Geruch da… Es ist einfach so, dass der andere Mensch weiß, dass anscheinend etwas im Busch ist und die beiden mehr am Laufen haben als eine platonische Freundschaft.“, erklärte ich und biss mir auf die Oberlippe. „Also muss ich dir einen Kosenamen geben und dann würden dich andere Männer in Ruhe lassen?“ „Genau…“, meinte ich liebevoll und löste mich wieder von ihm, da ihm der nasse Lappen sehr unangenehm schien. „Ein Kuss oder eine besitzergreifende Geste dazu und schon ist man sie alle los. Überhaupt bei dir. Du strahlst nun wirklich genug Macht aus, sodass jeder Reiß aus nimmt.“ „Wenn nicht…“ „Kein wenn nicht… Denk daran, du kannst hier nicht einfach tun und lassen, was du willst.“ „Ich weiß.“, brummte er wieder und küsste meinen Haaransatz. „aber ich kann es doch versuchen.“ „Unverbesserlich.“, lächelte ich und legte den Lappen von der Stirn ins Wasser und legte dann meine Stirn in seine Halsbeuge. Er atmete kurz ein und dann wieder langsam aus, während er mich einfach hielt und ich die Augen schloss. „Stört es dich, wenn ich noch etwas schlafe?“ „Nein. Ruh dich aus und nachher bestell ich dir etwas.“ „Du könntest mir etwas kochen… Das wäre so eine Geste…“ Er lachte kurz und schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, wessen Kochkünste schlimmer sind. Des Weiteren müsste ich einkaufen und dich jetzt alleine lassen, was du bestimmt auch nicht willst.“ „Nein.“, antwortete ich wahrheitsgetreu und küsste ihn am Hals. „Dann bestellen wir etwas. Das überlebe ich auch noch.“ Er nickte und schloss mich fester in seine Arme, während ich es mir bequem auf ihm machte. So war es schön. Aber dass der ganze Stress bei mir Fieber auslöste, war mir neu. Vielleicht hatte er wirklich Recht gehabt, dass ich mir einen zu großen Kopf wegen allem gemacht hatte, aber ich konnte auch nicht anders… Aber ich würde es mir jetzt zu Herzen nehmen, direkt mit ihm zu sprechen. Er hatte sich so verändert und jetzt würde ich erst Recht nicht aufgeben, wenn ich so dicht an meinem Ziel war. Seine Beschreibungen und Ausführungen hatten mir bewiesen, dass das auch mehr für ihn war, nur er brauchte die Zeit und ich verstand es schon. Er hatte bisher nur gemordet und bestimmt noch keine Beziehung geführt und wenn seine Eltern nur ein Abkommen hatten… War da wohl auch nie eine romantische Beziehung gesehen… Was verlangte ich dann auch von ihm? Jemand der nie die Liebe kennen gelernt hatte, konnte sie auch nicht verstehen. Ich würde warten und einfach genießen. Ich bemerkte kaum, wie ich einschlief, doch ich spürte, dass er keinen Millimeter sich von mir entfernte, sondern die ganze Zeit an sein Herz drückte, welches schneller als normal schlug. Sesshomaru… Er war alles, was ich je gewollt hatte und vielleicht ging es ihm nicht anders. Ich hätte niemals denken sollen, dass ihm Sex wichtiger als alles war… Wahrscheinlich spürte er die Sehnsucht, wie ich sie spürte und kompensierte sie so… Genauso musste es sein. Glücklich versank ich in Träumen und es kam wieder dieser eine Traum vor. Ich stand in weiß neben ihm, er hob meinen Schleier und küsste mich…   Kapitel 25: Geheimnisse ----------------------- Ich seufzte leise. Irgendwie lief es immer komplett anders als geplant… Was hatte ich denn da bitte nur gesagt? ‚Ich brauche Zeit.‘ Was war das denn bitte? Wie konnte nur sein, dass ich ihr gegenüber solche Eingeständnisse machte? Als sie da stand… und weinte… Die Worte waren einfach nur aus meinem Mund gequollen … Zeit… Nur fragte ich mich, ob es wirklich eine Ausrede oder die Wahrheit gewesen war. Gefühle. War ich überhaupt dazu fähig? Ich hatte gesagt, ich hätte es nicht kennen gelernt… Aber… konnte man etwas kennenlernen, was die Menschen geschaffen hatten? Waren diese Gefühle nicht nur da, damit sie ihre Art erhielten? Sie brauchten einander um sich gegenüber Wesen wie mir zu verteidigen. Liebe. Ein Gefühl … Ich bin ein Monster und kein Mensch. Was versprach ich ihr da eigentlich? Gib mir Zeit. Das war wirklich dumm. Warum tat ich das? Wo war mein Verantwortungsgefühl? Es war abgemacht gewesen, ihr keine unnötigen Hoffnungen zu machen, doch ich tat es und geriet immer tiefer in diese Sache. Nie gäbe es für uns eine Zukunft. Während sie altern würde und starb, wäre es für mich gefühlt wie ein Liedschlag. Es wäre nie von Dauer wie bei den Menschen, welche die gleiche Lebensspanne teilten. Jetzt erlaubte ich ihr auch noch hier zu bleiben, bei mir. Immer enger band sie sich an mich und verlor die Wahrheit aus den Augen. Es war eine eindeutige Wahrheit. Wir waren nicht von der selben Art. Mein Bruder war es schon nicht und ich noch weniger. Eine Woche war ich fort und es hatte sie fast zerstört. Ich sehnte mich nach ihr, was ich auch zugab, aber wir waren nicht derselben Art und würden nie normal leben können. Auch wenn diese Welt aufgeschlossener war, würde es auffallen, dass ich niemals alterte. Auch wenn es dieses Haus gab, hatte es seine Gründe, dass keiner einen engeren Vertrauten hatte in der Menschenwelt. Sie waren geduldet und oft beliebt, aber nie wirklich greifbar, während ich immer mehr Menschen nahekam. Gut Kagome und ihre Familie kannte die Geschichte, doch würde es dabeibleiben? Es gab Freunde und andere. Was wäre wenn… … wir zusammen lebten? Nicht hier, sondern in einem Haus…. Wahrscheinlich müssten wir sehr oft umziehen. Zumindest alle paar Jahre, damit es nicht auffiel. Die Geschichten von Schönheitsops wären auch nicht so lange möglich, denn… man sah schon Unterschiede… und Kagome würde unaufhaltsam altern. Ich schüttelte den Kopf und griff mir an den Kopf. Selten gab es Momente, die ich nicht wirklich überblicken konnte. Wobei ich konnte den Schlamassel sehen, doch da war noch etwas Anderes, was rief und schrie, wenn ich versuchte es zu beenden. Ich sehnte mich nach ihrer Nähe und ihrem Sein. Ich verzehrte mich nach ihr… Ich wollte es einfach nicht wahr haben … Ich lenkte jetzt ein, doch wer wusste was die Zeit brachte. Sie war jung und die ersten 10 Jahre oder 20 würde es nicht auffallen, aber spätestens dann wäre die Wahrheit unvermeidbar. Sie war 18 … und mit mir in einer Welt in der es auffiel… wenn man nicht alterte. „Sesshomaru?“ Ich drehte mich um und schritt zu ihr: „Ja?“ „Danke noch mal, für deine Fürsorge.“, lächelte sie matt und kuschelte sich in die Decken. „Hm. Ruh dich aus. Ich komme gleich wieder.“, meinte ich nur abgehackt. Ich wusste einfach diesmal nicht, was ich sagen sollte. Mir ging zu viel durch den Kopf. „Wohin gehst du?“ „Zu deiner Mutter. Ich kläre das mit dem Wohnen.“ „In Ordnung.“, flüsterte sie noch leise, bevor sie wieder in einen tiefen Schlaf fiel. Ich atmete tief durch. Einfacher als gedacht. Ja ich wollte hin, aber ich hoffte teils, dass ihre Mutter nein sagen würde. Es wäre für alle besser. Auch war sie hier viel zu sehr in Gefahr. Meine Emotionen kühlten immer mehr ab, je weiter ich mich vom Haus entfernte. Ich musste unbedingt zum Schrein und mit ihrer Mutter reden. Wenigstens einer müsste hier einen kühlen Kopf bewahren. Es würde ihr bestimm nicht passen, dass Kagome bei mir wäre und die Schule sausen würde. Nicht, dass ich dies je zulassen würde, aber ich bemerkte schon, wie Kagome immer mehr die Lust verlor und ich sie verführte. Ihre Noten waren wichtig. Wenn sie sich doch besann wie bei Inu Yasha, sollte sie ein gutes Leben führen können… oder falls ich mich endlich besann, was ich war. Es dauerte auch nicht lange, bis ich den Tempel erreicht hatte. Andächtig blieb ich auf der obersten Stufe stehen und atmete den frischen und leicht mystischen Geruch ein. Auch wenn ihr Opa keine Macht besaß, war sie auf diesem Gelände allgegenwertig. Es schien mir teils, als würden sich Gut und Böse versammeln und gegeneinander kämpfen. Auf diese Art war damals das Shikon no tama entstanden, aber jetzt existierte es doch gar nicht mehr. Was konnte das nur bedeuten? Vorher hatte ich aber auch kaum darauf geachtet, schon, weil ich eine starke Energie besaß. Langsam schritt ich an dem alten Baum vorbei, an dem einst Inu Yasha genagelt worden war. In ihm steckte Macht. Aber sie war nicht so stark, als dass diese den Tempel so strahlen lassen könnte. Noch einmal atmete ich ein und ging langsam zum Haus, welches etwas abseitsstand. Irgendwann würde ich das Geheimnis erfahren, aber jetzt musste es warten, bis ich ein ernstes Gespräch mit Kagomes Mutter geführt hätte. Hoffentlich verriet sie nicht, dass ich Kagome auslieferte und nicht wollte, dass sie es wusste. Hatte ich Angst, sie zu verlieren? „Oh guten Morgen“, gluckste sie, als sie mir die Tür aufmachte. Heute schien sie wirklich sehr fröhlich. Manchmal verstand ich sie wirklich nicht… Verstand ich sie überhaupt? Nein wohl eher weniger. Nicht mal Kagome konnte ich verstehen, aber ihre Mutter? Sie war extremer. „Ich müsste mit Ihnen reden.“ „Kein Problem, kommen Sie doch herein. Ist Kagome gar nicht da?“ „Nein. Aber sie ist der Grund, warum ich heute zu Ihnen komme.“, meinte ich ernst und sah ihren leicht fragenden Blick. „Gerne, kommen Sie doch herein.“, flötete sie dann, bevor sie ins Haus ging. Sie trug Pantoffeln und eine Schürze. Bestimmt kochte sie gerade für ihre Familie. Ich seufzte noch leise, bis ich ihr hinein folgte. Diese Frau. Sie führte mich in die Küche, wo ich mich am Tisch niederließ. „Haben Sie Hunger?“ „Nein danke.“, hauchte ich, während sie kurz im Topf umrührte. Sie war wirklich aufmerksam. „warum sind sie denn hier?“ „Ihre Tochter möchte bei mir einziehen.“, begann ich und erwartete ihre ungestüme Reaktion von letzter Woche, doch ich wurde enttäuscht. Sie saß da und lächelte mich unbeschwert an. „Oh, wie wunderschön, das freut mich für euch beide, dass ihr zusammenziehen wollt.“, frohlockte sie regelrecht und hielt sich die errötenden Wangen. „Ich freue mich für meine Tochter so sehr.“ Und was tat ich? Ich war mir nicht sicher, aber ich glaube, mir war die Kinnlade runtergefallen. Hatte sie gerade anstandslos ja gesagt? Die Frau, die unsere Beziehung letzte Woche auf das Wochenende reduziert hatte? „Frau Higurashi, woher Ihr Sinneswandel?“, hakte ich vorsichtig nach. Hier stimmte doch irgendetwas nicht. Wieso störte es sie auf einmal nicht mehr? „Wieso Sinneswandel? Warum sollte ich etwas dagegen haben, was meine Tochter glücklich macht? Ich freue mich, dass sie Sie gefunden hat und Sie auf sie Acht geben.“ Ich wurde wütend innerlich und wusste nicht, ob es auch mein Äußeres betraf. Was sagte sie da? Interessierte sie ihr eigenes Kind nicht oder was sollte ich glauben? „Frau Higurashi! Das kann nicht Ihr Ernst sein. Ihre Tochter ist jung und ich werde nie sterben. Soll sie ihr Leben hinschmeißen? Lieben Sie ihr Kind nicht oder warum reagieren Sie so? Letzte Woche noch, empfanden Sie es anders und wollten, dass sie nur am Wochenende mit mir Zeit verbringt!“ Kagomes Mutter erstarrte und sah mich kurz verwirrt an, bevor sie wieder anfing zu lächeln. Irgendwie lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Das war doch nicht normal. Sie hatte nur dieses glückliche Gefühl in sich. Aber warum nur? Das konnte nicht wahr sein. „Hey! Bedräng nicht meine Tochter, du Monster.“, knurrte der alte Opa, welcher hinter mir in die Küche gekommen war. Irgendwie hatte ich es erst gar nicht gemerkt, aber er war auch nicht wirklich eine Gefahr. „Hören Sie doch ihrer Tochter zu. Sie interessiert sich nicht für ihre eigene Tochter. Sie will sie an einen Dämon abtreten, der nichts empfinden kann, der sie wahrscheinlich nur wie eine Puppe halten wird.“, knurrte ich heiser und erschreckte mich beinahe vor mir selbst, wie ich mich darstellte, auch wenn ich so eigentlich war. Es war geplant gewesen, dass ich sie wie eine Puppe halten würde, auch wenn ich mich in dieser Sache schon etwas geändert hatte. „Sie haben doch sie verführt! Und jetzt halten sie meiner Tochter dies auch noch vor? Was stimmt nicht mit ihnen?“ Ich kochte innerlich vor Wut, aber er hatte Recht, was stimmte nicht mit mir? Einerseits wollte ich sie, doch gerade versuchte ich sie wegzustoßen und mich als blutrünstiges Monster darzustellen. „Sie tun meiner Tochter doch nichts.“, hauchte Kagomes Mutter und lächelte mich zuckersüß an. „Tun sie doch nicht so.“ Ich drehte mich um und atmete tief ein. „Glauben sie das wirklich? Damals hätte ich ihre Tochter fast getötet, hätte das Schwert meines Bruders sie nicht beschützt. Meinen sie ich wäre herzlich und lieb? Da täuschen sie sich. Sie lassen ihre Tochter in diese vergangene Zeit und wissen nicht einmal, wie oft sie beinahe gestorben wäre. Interessiert es sie gar nicht? Lieben sie ihre Tochter nicht? Macht es sie denn nicht verrückt, wenn sie nicht wissen, was mit ihrer Tochter ist? Oft war sie lange weg und sie hatten kein Lebenszeichen von ihr. Sind sie herzlos?“ Sie schluckte. „Tot?“ Tränen liefen ihr über die Wangen und mein Herz zog sich zusammen. Sie fing an zu weinen. Hatte sie den Ernst der Lage denn noch gar nicht verstanden? War es ihr gar nicht in den Sinn gekommen? Langsam trat ich auf sie zu, doch sie schien auf einmal ängstlicher zu werden. Was war los? Hatte sie es verstanden? Sah sie endlich mein wahres ich? „Was tun sie da? Wollen sie sie zerstören? Sie haben doch keine Ahnung was ihr fehlt und setzen sie unter Druck! Sie haben Recht, sie sind ein Monster!“, schrie der Opa und versuchte sich vor mir aufzubauen, auch wenn es nicht wirklich half. Er reichte mir nicht mal bis zur Brust, aber er schien mir gefährlicher zu sein. „Zerstören? Es ist ihr egal, was ihrer Tochter passiert. Warum bin ich der Böse?“ „Sie nimmt Medikamente seit damals! Erinnerung an den Tod und die Gefahr können sie zerstören! Ich bin froh, dass sie nicht mehr so viel nehmen muss!“ „Wieso?“ „Was Wieso? Sie ist krank!“ Die Mutter schluchzte und ich schluckte. Krank? Sie roch gesund und es verwirrte mich zunehmend. Ich schob den Opa beiseite, der mir keinerlei Widerstand leisten konnte und ging zu der Mutter. Vor ihr ließ ich mich auf die Knie nieder und betrachtete sie, doch es fiel mir nichts auf. „Was ist mit Ihnen?“, fragte ich vorsichtig nach und hörte von hinten den Opa keuchen. „Sie hat den Tod ihres Mannes nie verarbeiten können. Nach dem Autounfall. Sie war in einer Schockstarre und brabbelte damals komisches Zeug von Monstern oder so. Sie wurde eingewiesen irgendwann, da sie meinte, sie werde verfolgt. Sie hatte nur Angst und ihre Kinder bemerkten es irgendwann. Die beiden waren noch jung, aber trotzdem sind Kinder nicht blind und bekamen auch Angst. Nachts wachte sie schreiend auf und bat mich immer wieder neue Bannzettel aufzuhängen. Es wurde zu viel, bis sie zusammenbrach. Sie war ein Jahr weg. Sie nimmt seit dem starke Medikamente, darum ist sie so unbekümmert. Sie war einmal ganz anders. Aufgeschlossen. Fröhlich und eine sehr starke Mutter.“ Ich hörte ihm aufmerksam zu, bevor ich das Kinn von ihr anhob und ihr in die Augen blickte. „Frau Higurashi. Was damals passierte war schrecklich. Aber sie sollten doch schon lange begriffen haben, dass sie wahrscheinlich keinen Unsinn gebrabbelt haben. Und sie alter Kauz sollten das doch auch begreifen, dass auch Kagome von Dämonen regelrecht verfolgt wurde, da das Shikon no Tama in ihr verborgen war. Es ist kein Unsinn. Kein Hirngespinst. Es ist die Wahrheit. Und wenn es sie beruhigt, Frau Higurashi, um diesen Tempel ist eine mächtige Barriere. Ich bin sehr trainiert, sodass es mich nicht stört, aber irgendwer will sie hier schützen und passt auf sie auf.“ Sie blickte mir in die Augen und schluchzte. „Meinen Sie das ernst? Glauben sie mir, dass ich mir das nicht eingebildet habe?“ Ich seufzte. „Natürlich. Frau Higurashi, ich bin ein Dämon, falls Ihnen das durch die Medikamente noch nicht aufgefallen ist.“, flüsterte ich und ließ meine Gestalt aufwallen, indem sich meine Augen verfärbten und mein Gesicht leicht verzog. Sie sah mich erschrocken an und zitterte leicht. „Fassen sie mich an. Es ist echt. Mein Bruder sieht vielleicht aus wie ein putziges Kuscheltier, weil er nur Ohren hat, aber Dämonen sind anders. Sie können ihre Gestalt verbergen.“ Sie gehorchte mir und hob die Hand. Vorsichtig berührte sie mein Gesicht und berührte alles. Auch die Zeichen, die aufgetaucht waren. Tränen traten vermehrt auf ihre Wangen und ich ließ meine Gestalt wieder normal wirken. „Bin ich Schuld?“ „Woran?“ „Am Tod meines Mannes… Wir waren nur zu zweit… ich habe überlebt, aber er nicht…“, piepste sie und zitterte. Anscheinend waren auch die Medikamente nicht stark genug für die Wahrheit. „Ich kann Ihnen dass nicht beantworten. Aber verzweifeln sie nicht. Sie haben zwei wunderbare Kinder, die ihren Schutz brauchen. Auch wenn es heißt, dass sie ihre Tochter vor mir schützen sollten. Ich bin mir selbst noch nicht sicher wohin es führt und ich kann auch nicht die Wahrheit ändern, dass ein Leben mit mir große Probleme mit sich zieht. Ich bin kein Engel oder jemand der beschützt. Ich bin ein Monster in der Gestalt eines Menschen, dass viele Menschen auf dem Gewissen hat.“ Sie nickte nur leicht und atmete tief durch. Unbemerkt, hatte sie sich an mich festgekrallt und die Augen geschlossen. Sie überlegte. „Wollen Sie wirklich, dass ich es ihr verbiete? Sie müssen sie mögen, wenn sie das wollen.“ „Das tu ich. Aber auch hier bei ihnen ist sie viel sicherer, als in einem Haus voller Dämonen. Und hören Sie auf mit diesen Tabletten. Sie haben eine Fähigkeit. Wahrscheinlich können Sie Dämonen erkennen. Hinter ihren Schleier sehen und diese Fähigkeit ist sehr wichtig, wenn Sie ihre Familie schützen wollen. Sie sind stark gewesen und können es wieder sein. Ich helfe ihnen auch gerne, aber bitte…“, hatte ich wirklich bitte gesagt?, „helfen sie sich selbst, indem sie die Wahrheit erkennen. Sie haben Angst, aber Angst hat jeder. Diese Angst sollte sie beschützen. Nur da sie so furchtlos an alles rangehen, versteht ihre Tochter auch nicht den Ernst der Lage. Sie hat sich oft schon in Gefahr gebracht, weil sie glaubte, dass man alles mit Liebe regeln kann. Klar haut sie auch drauf, aber sogar mein Bruder hätte sie umbringen können…“ Sie hörte mir aufmerksam zu, dem war ich sicher, denn ihre Augen sprachen Bände. Hatte denn noch keiner dran gedacht, dass alles wahr war? Ich meine, ich war hier nicht der erste Dämon und keiner hatte hinterfragt, was geschehen war? Wollte es keiner wahrhaben in dieser Welt? „Sie haben Recht.“, meinte sie ernst, nachdem sie sich die Tränen weggewischt hatte. „Es wäre besser, wenn sie hier… in Sicherheit wäre. Sie darf mal übernachten, aber wehe sie passen nicht auf sie auf…“ „Natürlich achte ich auf sie.“, hauchte ich und strich ihr Haar etwas zurecht. „Versuchen sie wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ihre Kinder brauchen sie.“ „Ja.“, murmelte sie und presste die Lippen aufeinander. „Vielen Dank, dass sie so… ehrlich mit mir waren.“ „Manchmal hilft nur die Wahrheit und die Realität, auch wenn nicht mal mehr ich rational sein kann. Ihre Art hat auch etwas Gutes, aber sie ist gefährlich.“ Sie nickte. „Was werden sie ihr erzählen?“ „Das ich bei Ihnen abgeblitzt bin und sie es für nicht gut erachten, da wir das Wochenende ausgemacht hatten. Und das ich ihnen zustimme, da ich ja sowieso sehr viel arbeite und nicht möchte, dass Kagome deswegen die Schule vernachlässigt.“ „In Ordnung. Sie sagen ihr nichts von den Tabletten?“ „Nein. Ehrenwort. Das bleibt unter uns. Kagome würde sonst am Ende mit dem Bogen loslaufen und auf Jagd gehen, so wie ich sie kenne.“ „Ist sie so schlimm?“ „Manchmal.“, meinte ich seufzend. „Zumindest hat sie in der Vergangenheit oft unüberlegt gehandelt.“ „darum wollen sie es auch nicht oder? Glauben sie es ist nur eine Phase, und sie liebt sie nicht wirklich?“ „Ich bin mir nicht sicher. Auch meine Gefühle sind mir noch fremd. Sie soll unbekümmert leben. Und es kann auch sein, dass ich der nächst beste war.“ „Nun. Die Zeit wird wohl alle antworten bringen. „Das hoffe ich.“, hauchte ich noch, bevor ich mich erhob. „Bringen Sie sie mir heim?“ „Natürlich. Sie ist leicht krank und wäre hier besser aufgehoben. Ich bin nicht so bekannt mit Menschenkrankheiten.“ „natürlich nicht. Ich werde ihr eine Suppe machen.“ Ich nickte und sah noch mal den Opa an, welcher einfach mich schweigend taxierte. Anscheinend mochten wir uns einander nicht, aber was sollte man da schon machen? Er wollte alles von seinen Kindern fernhalten, doch seine Kinder und Enkel zogen alles an und brachten es anscheinend sogar ins Haus. Mich würde sowas wütend machen. Rin war da auch nicht immer besser. Sie brachte sich ständig in Gefahr und ließ mir oft keinen ruhigen Moment. Theoretisch müsste ich sie mal besuchen gehen, aber dann hätte auch Inu Yasha freies Geleit in dieser Welt und dann ginge es rund…. Schlechte Idee…. Ich machte mich auf den Weg nach Hause, wo Kagome friedlich schlafend auf dem Sofa lag… und Lilith war bei ihr. „raus.“, knurrte ich, doch Lilith lächelte. „Ich habe auf sie aufgepasst. Was ist los? Darf sie bleiben?“ „nein.“, meinte ich nur und atmete tief durch. „Schade. Aber auch besser so. Sie strahlt etwas aus, was mir eine Gänsehaut bereitet. Egal wie sie drauf ist, könnte man glauben sie wäre besonders…. Schmackhaft.“ „Lilith.“, fluchte ich und schritt auf sie zu, doch sie hob nur die Arme abwehrend. „Ich will sie nicht fressen. Keine Sorge. Ich stehe auf Männer. Ehrlich. Okay etwas auch auf Frauen, aber… sie zieht manche Wesen an. Und in einem Haus von Dämonen kann das schiefgehen, wenn du nicht da bist. Und das so lange.“ „Ich weiß. Darum habe ich alles geregelt. Ich bringe sie gleich heim.“ „Sie wird sauer sein.“ „Ich weiß, aber es ist besser für sie.“ „Uhh… Der Große Böse Wolf hat Gefühle. Brrr….“, lachte sie leicht und hielt sich fröstelnd die Arme. „Hast du dich schon entschieden?“ „Wofür?“ „Ob du mit ihr leben willst. Ihre Zeit tickt.“ „Ich weiß. Doch ich weiß es nicht, wie ich handeln soll. Es ist ja nicht so, dass ich sie unsterblich machen könnte. Sie wird altern und ich nicht.“ „Da hast du Recht. Und du musst zum Boss.“ „Boss?“ „Ja. Er hat gemerkt, dass immer wieder das gleiche Mädchen hier auftaucht. Geheimhaltung und so. Der sieht das nicht gerne. Rede mit ihm sobald es geht, sonst könnte er sich aufregen. Er ist wirklich mächtig.“ „Regiert er oder so?“ „Indirekt. Manche sagen er wäre eine Art von Gott. Darum legt sich keiner mit ihm an, weil er heilige Mächte hat. Aber was weiß ich. Ich hatte noch nicht so viel Kontakt mit ihm.“ „in Ordnung.“, meinte ich noch, bevor ich Kagome schnappte und mit einem Taxi nach Hause fuhr. Sie schlief die ganze Zeit und ich wusste, wenn sie erwachte, würde sie wirklich wütend sein. Aber ich konnte es nicht ändern und sie musste es akzeptieren…. Zeit… ich brauchte sie und ihre Zeit lief ab. Was würde uns die Zukunft wohl bringen?   Kapitel 26: Die Entscheidung ---------------------------- Ich hatte durchgeschlafen bis zum nächsten Tag anscheinend, denn als ich erwachte, fühlte ich die warmen Morgenstrahlen durch die geschlossenen Vorhänge auf meiner Haut. Mein Kopf schmerzte nicht mehr so sehr wie gestern und ich fühlte, wie mein Körper wieder an Kraft gewann. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Stirn. Dort lag noch ein leicht kühles Tuch, was mir wirklich guttat. Ob Sesshomaru schon alles geklärt hatte? Ich kuschelte mich etwas tiefer in die Laken, nur um festzustellen, dass es sich anders anfühlte, als der seidene Stoff von Sesshomarus Bettlaken. War das Bett auch noch kleiner geworden? Ich fasste leicht vorsichtig zu den Rändern des Bettes und atmete geschockt ein, als ich das Ende viel zu früh erreichte. Schnell riss ich bestürzt meine Augen auf, nur um sie wieder zuzumachen und die Augen zu reiben. Das war viel zu hell. Nach kurzer Zeit öffnete ich die Augen dann doch wieder, aber sehr viel langsamer und konnte die bedrückende Lage überblicken. Mir blieb die Spucke weg. Geschockt atmete ich tief ein und rieb mir noch mal die schmerzenden Augen. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich lag eindeutig in MEINEM Bett bei MIR zu Hause! Langsam kochte in mir die Wut hoch. Wie konnte er es wagen? Hatte er das wirklich getan? Mit Schwung setzte ich mich auf, nur um gleich wieder zurück in die Laken zu sinken. Autsch… Mein Kopf dröhnte also immer noch… Aber Kopfweh oder nicht, ich war wütend. Er sollte es doch abklären! „Guten Morgen Kagome, bist du aufgewacht?“ Ich schreckte leicht hoch und blickte zu meiner Mutter die lieb lächelnd neben meinem Bett saß und anscheinend ein Buch gelesen hatte. „Mama…“ „Geht es dir gut? Du hattest hohes Fieber.“, fragte sie weiter und reichte mir ein Glas Wasser, dass ich dankend annahm und schnell in mich hinein kippte. Ich fühlte mich ausgetrocknet und schwach. Sesshomaru schaffte es anscheinend öfters mich zu einem Wrack zu machen. „Wo ist Sesshomaru? Warum bin ich hier?“, fragte ich nur und ignorierte die Fragen meiner Mutter. Sie seufzte und schüttelte leicht den Kopf. „Arbeiten. Du solltest dich ausruhen. Du bist hier, weil du hierhergehörst. Er kennt sich mit so etwas nicht aus und Wochenende oder nicht. Du bist krank und musst gesundwerden.“ Ich schluckte und atmete tief durch: „Hat er dich gefragt, ob ich bei ihm wohnen darf?“ „Ja.“, meinte sie kurz angebunden und erhob sich. „Ich habe nein gesagt.“ „aber ich bin 18!“, murrte ich und sah sie böse an. „Ich bin erwachsen!“ „Bist du nicht. Du arbeitest noch nicht. Solange du nicht auf eigenen Füßen stehen kannst, wirst du hier wohnen bleiben!“, antwortete sie barsch und taxierte mich mit ihrem Blick. Was war mit ihr nur los? „Das ist doch nicht dein Ernst oder? Du hast immer gesagt, ich solle selbst entscheiden! Eigentlich wäre ich auch in der Vergangenheit geblieben und dagegen hattest du gar nichts!“ „Ich wusste da auch noch nicht, wie oft du beinahe gestorben bist! Ich liebe dich mein Kind! Vergiss das niemals. Auch wenn ich manchmal komisch war… hätte ich gewusst, wie extrem unvorsichtig du bist, hätte ich es unterbunden!“ „Ach ja? Und woher willst du es wissen?“, fauchte ich und stockte in dem Moment. „Was hat Sesshomaru dir erzählt? Sag es mir!“ „Alles. Ich habe es verlangt. Kagome. Egal was ich gesagt habe, ich bin deine Mutter und ich mache mir Sorgen um dich. Du willst doch die Schule machen und es zu was bringen und nicht als sein Schoßhündchen verkümmern!“ „Ich verkümmere nicht und bin auch nicht sein Schoßhund!“ „Willst du denn kein eigenes Geld verdienen? Willst du von ihm abhängig sein? Was ist, wenn du dich von ihm trennen willst und es dann gar nicht mehr kannst, weil du sonst dein Leben nicht unterhalten kannst? Glaubst du es wird noch genauso zwischen euch sein, wenn du alt und er weiterhin jung ist? Warte es ab bitte. Du bist noch jung und solange seid ihr nicht zusammen.“ „Aber Mum! Was soll dein Sinneswandel? Ich liebe ihn!“ „Von ganzen Herzen?“ „JA!“ „Wieso bist du dann mit ihm zusammengekommen, kurz nachdem du mit Inu Yasha Schluss gemacht hast? Was ist, wenn er ein Lückenfüller ist?“ „Ist er nicht!“ „Warum liebst du ihn?“ „Er… er zieht mich einfach an… ich will bei ihm sein. Ich liebe ihn… Seine Art… Er ist für mich da und sorgt sich um mich.“ „Da gehört aber viel mehr dazu. Kagome. Er ist ein Dämon, wie stellst du dir dein Leben mit ihm vor? Er bleibt ewig jung und du wirst alt. Glaubst du er liebt dich dann immer noch, wenn du alt und verschrumpelt bist? Du wirst alleine sterben. In ein paar Jahren wird er weg sein und du wirst nichts tun können.“ Ich verstummte. Sie hatte ja schon recht, aber ich liebte ihn… Was sollte ich den sagen? Sesshomaru ist nicht so? Er hatte doch gesagt, es geht ihm eher nur um das eine… vielleicht noch das andere… Aber… Aber…. „Ich…“, schluchzte ich und drehte mich weg. Ich wollte daran gar nicht denken, dass er mich verlassen könnte, wenn ich nicht mehr schön und jung war… Er sollte bei mir bleiben bis ans Ende…. Wäre Inu Yasha überhaupt auch geblieben? Je länger ich nachdachte, in der anhaltenden Stille, desto mehr zweifelte ich an allem. „Kagome… Ich mein das nicht böse.“, flüsterte sie und nahm mich tröstend in den Arm. Eine Geste, die ich eher weniger von ihr kannte. Sie streichelte meinen Kopf und küsste meine Stirn. „Es ist einfach so, dass du für alles offenbleiben musst. Schau dich an. Wir sind in einer Zeit, wo auch Frauen etwas schaffen können. Geld verdienen gehört dazu. Du willst doch auch mal dir etwas Eigenes kaufen und nicht abhängig sein.“ „Mum… Ich weiß ja… Es ist nur so schwer und anders… Ich liebe ihn wirklich über alles… Ich kann es nicht erklären… Und ja ich will ihm nicht auf der Tasche liegen… Aber ich habe Angst, dass er gehen könnte… Wie damals.“, nuschelte ich verzweifelt und zitterte innerlich. „Wir haben alle unsere Ängste, aber wenn du auf ihn hockst, kann das auch schiefgehen und du erdrückst ihn. Ihr seid nicht von der selben Welt. Und für ihn ist es hier auch nicht so leicht. Er muss sich an alles gewöhnen. Jeder ist auf seine eigene Art speziell und er ist es noch etwas mehr. Ich glaube auch, dass er sich Mühe gibt und auch etwas für dich fühlt, aber er weiß es nicht. Oder hat er dir etwas Anderes gesagt?“ „Er hat gesagt, er würde Zeit brauchen… Als ich weinte und Fieber bekam… Wenn es um ihn geht, spielt mein ganzer Körper verrückt… beinahe als könnte ich ohne ihn nicht mehr leben…“ „So was kenne ich. Aber du musst stark sein. Ihm zeigen, dass du auch alleine klarkommst. Du bist eine starke Frau und voller Liebe. Mach es ihm nicht so leicht, dich zu haben. Keiner mag Kletten. Und woher willst du wissen, ob er es ernst meinte und nicht einfach versucht hatte, dich zur Ruhe zu bewegen.“ Ich schluckte und sah sie an: „Hat er irgendwas dergleichen gesagt?“ „nein. Nicht wirklich, aber er ist doch eher der Einzelgänger.“ „Stimmt…. Vielleicht hast du ja recht…“ „Er muss wissen, was er an dir hat.“, meinte sie sanft, aber mit Nachdruck und strich mir das Haar aus dem Gesicht. „Zeit ist für euch beide wichtig. Wenn du diesen Schritt gehst, musst du akzeptieren, dass ihr nie normal leben werdet. Immer wieder umziehen oder euch verstecken werdet. Des Weiteren werden sie komisch schauen, wenn du dann viel älter bist als er aussieht. Bitte vergiss das nie, in Ordnung? Gerade lebst du nur im Hier und jetzt, aber auch deine Zukunft ist wichtig. Lass dir bitte alles in Ruhe durch den Kopf gehen und brich nicht alles übers Knie.“ Ich seufzte trübsinnig und spielte mit einer Haarsträhne. Am liebsten hätte ich meine Mutter verteufelt, aber das erste Mal in meinem Leben, schien sie sich wirkliche Gedanken um mich zu machen. Sonst war sie mir immer cool vorgekommen, so leichtfertig wie sie mit meiner Abwesenheit umgegangen war. Okay manchmal hatte es mich auch melancholisch gestimmt. So oft hatte sie mich mit meinen Problemen allein gelassen oder einfach nur über ihre Vergangenheit sinniert. Was war nur mit ihr los? Mein Hals schnürte sich zu. Oder wollte sich Sesshomaru von mir trennen und schickte meine Mutter vor, die nur die richtigen Worte finden sollte? Wollte sie, dass ich es wollte, dass ich unsere Beziehung beendete? Konnte es das sein? Aber sie hatte es ja indirekt verneint… aber…. „Ist Sesshomaru eigentlich noch da?“, wisperte ich und blickte Richtung Fenster, dessen Vorhänge zugezogen waren. „Natürlich ist er hier.“, gestand sie mir und verdrehte leicht die Augen. „Wahrscheinlich vermutet er, dass ich mich nicht gut genug um dich kümmere.“ Ich sah sie verdutzt an. Ihre Gesichtszüge schrien regelrecht nach Missgunst. Sie war angefressen. Was war hier los? Wahrscheinlich handelte es sich um Fieberwahn, denn das war schon sehr verrückt. Meine Mutter fürsorglich am Bett. Beratend was Beziehungsfragen angingen und mit einem gewissen Beschützerinstinkt und Stolz. Aber zumindest wusste ich, dass er mich nicht losließ, sondern immer noch wollte. Wenn sie echt und kein Hirngespinst war, glaubte ich sogar, dass Sesshomaru sich an dieser Frau einen Reißzahn ausgebissen hatte. Mein Sesshomaru in der Höhle des Löwen. Ich frag mich, ob er so viel Schneid hatte sich mit dieser Übermutter anzulegen. „wo denn genau?“, hakte ich zart nach. „Draußen…“, grummelte sie leicht. „Dein Opa kommt auf die verrücktesten Ideen. Da dein Angebeteter ein aufsteigender Stern als Modell ist, hat er ihn kurzerhand als Tempeldiener eingestellt, um ein paar liebestolle Frauen anzulocken.“ Ich verzog die Lippen zu einem gezwungenen Grinsen. Irgendwie konnte ich das wirklich meinem Opa zutrauen. Er würde alles tun, um ein paar Talismane an den Mann, bzw. hier eher an die Frau bringen zu können… Jedoch kochte in mir die Eifersucht, wenn ich nur daran dachte, dass irgendein Mädchen Hand an meinen Liebsten legte… „Darf ich zu ihm gehen?“, fragte ich mit einem bettelnden Blick und schien meine Mutter damit erweichen zu können. „Na gut. Aber sei vorsichtig, auch wenn dein Fieber gesunken ist, kann es ganz schnell wieder hochgehen.“ „Ja, Mum. Ich pass schon auf.“, meinte ich zuckersüß und zog mich geschwind an, nur um schnellstens von ihr wegzukommen. Sie hatte mich ehrlichgesagt, viel zu sehr zum Denken angeregt. Es waren einfach Dinge, um die ich mir gerade keine Gedanken machen wollte. Ich wollte glücklich sein und das war ich mit Sesshomaru, auch wenn es nicht auf Dauer war, würde ich jede Minute auskosten. Genau.  Wer wusste denn, wie unsere Zukunft war? Und vielleicht könnte man später einfach wieder in die Vergangenheit gehen. Da würde es doch nicht mal auffallen. Ich gab nicht auf. Ganz bestimmt nicht. Je weiter ich runterging, desto schneller fing mein Herz an zu schlagen. Sesshomaru. Ich musste ihn jetzt unbedingt sehen, um meine Sorgen zu zerstreuen, egal auf welche Weise, aber ich musste ihm unbedingt nahe sein. Ich öffnete die Haustür und erstarrte schockiert. Ein paar Frauen war untertrieben gewesen… das war eine Horde! Wie hatten die das angestellt? Würde ich ihn je finden in dieser Frauenmasse? Wobei es war eigentlich einfach…. Ich musste zum Kern dieses großen Knäuels kommen… Wenn es überhaupt eine Chance gab, hindurch zu kommen. Kurz atmete ich tief durch, bevor ich in Rock und Shirt mich durch die kreischende Menge drängte. Kapitel 27: Der Talisman ------------------------   Da war ich nun mit Kagome im Arm auf der Schwelle ihres Hauses. Ich hatte sie verraten, aber das war auch wirklich das beste gewesen. Nicht, dass es mir sonderlich großes Vergnügen bereitet hätte, aber irgendwie hatte es mein Innerstes es verlangt. Mein Instinkt. Zumindest vermutete ich es stark, denn  ich war ja ein Dämon. Zumindest war ich es gewesen. In dieser Welt schien alles jedoch ganz anders zu sein. Der Grund? Ich musste mich verstecken vor der Menschheit, was eigentlich lächerlich in Anbetracht der Tatsache war, dass ich doch um so vieles stärker war. Aber ich tat es. Nicht aus Furcht! Das war glasklar. Furcht kannte ich nicht. Eher ein Fremdwort, dass die Menschen erfunden hatten und ein paar niedere Dämonen, die einfach unfähig waren, ihre Macht zu nutzen. Ich war ein gefährliches Monster, … dass sich an die Umstände anpasste. Es war nur wegen Kagome… Kagome… Sie war ja eigentlich auch nur ein Mensch und mein Todfeind… Naja nicht unbedingt Todfeind… Eher… das Mitbringsel meines verhassten Bruders. Ich weiß teils gar nicht mehr, warum ich mit ihr jetzt… zusammen war. Warum ich hier blieb. Es war ein Gefühl. Ein Gefühl, was ich normal zu unterdrücken wusste, aber bei ihr? Hatte ich es eigentlich begonnen um Inu Yasha zu ärgern? Vielleicht… Oder war es Mitleid, ein Gefühl, dass ich durch diesen kleinen Menschen, Rin, erfahren hatte? Sie hatte mir leidgetan. Sie war einsam gewesen und schien mich in ihrer blinden Verzweiflung als Rettung anzusehen. Wie einen verdammten Samurai, oder Mönch. Aber das war ich doch eigentlich nicht. Einst hatte ich gehört von einem Phänomen, wo Gefangene auf einmal unterwürfig wurden und eine Freundschaft mit ihren Peinigern begannen, um der Wahrheit zu entkommen. Gab es dies auch in der anderen Richtung, dass sich der Peiniger mit dem Gefangenen verstand und ihn nicht mehr töten wollte? Ich war mir nicht wirklich sicher, aber es gab ja immer mal so etwas… Kagome. Sie war mir ein Rätsel und obwohl ich nie etwas für sie übriggehabt hatte, war da etwas, was ich nicht mehr verleugnen konnte. Mit jedem Tag schien ich sie mehr zu brauchen und ich war mir auch nicht mehr sicher, ob es nur wegen dem Sex war, denn auch wenn ich es genoss, ging ich auf sie ein, was nicht mein Plan gewesen war. Bei meinem Vater, ich ließ mich sogar von einem Succubus beraten in Sachen Beziehung. Bitte. Sah ich so verloren aus, dass ich von dem teils niedersten Dämon Hilfe benötigte? Und wenn das nicht schon genug gewesen wäre, wollte noch der Dämonenherrscher mit mir reden, weil er entgeistert über die Tatsache war, dass meiner einer mit einer Sterblichen über mehrere Monate verkehrte. Als ob ich es nötig hätte, mir von wem sagen zu lassen, was ich tun und lassen durfte! Ich war einmal selbst Herrscher gewesen! Ja was hielt mich davon ab, diesem Kerl den Hals umzudrehen, Herrscher zu werden und die Welt zu unterjochen? … … So einfach wäre es… Was würde Kagome dazu sagen? Würde sie mich hassen, wenn ich ihre Familie umbrachte? … … Kagome… Ich schüttelte den Kopf und blickte auf, nur um einen verwirrten Blick von ihrem Opa zu erhaschen. „Was?“, fauchte ich leise und sah ihn fuchsteufelswild an, aber er reagierte diesmal nicht. Ich sog die Luft zischend ein und dehnte meinen Brustkorb. Er sollte mich fürchten! Ich war kein Mensch! Ich war ein Monster! „Ruhig mit den Pferden. Ich habe überlegt. Waren Sie nicht schon ein halber Star?“ „Ja?“, antwortete ich leicht fragend und musste Fassung bewahren. Wie ich doch solche Momente verabscheute. Wo war mein ich, dass erst tötete und dann fragte. „Könnte nützlich sein. Sie wollen ja helfen. Wie wär’s wenn Sie sich mal nützlich machen und nicht hier nur schnorren.“ „Schnorren? Was glaubst du wer du bist? Ich schnorre nicht! Ich verdiene selbst Geld, genug für 5!“, übertrieb ich maßlos und blähte meine Nasenflügel leicht auf, während sich ein Schwall Luft daraus ergoss. Wie konnte dieser niedere Mensch es nur wagen? „Sie sind ja reizbar. Kagome wird bald wieder gesund sein. Und sie haben hier anfangs umsonst gewohnt. Der Tempel muss weiterbestehen und Sie würden genug Menschen anlocken, die meine Tallismane kaufen.“ „Die nichts nützen?“ „Das tut nichts zur Sache. Es geht um den Glauben an etwas. Würden Sie an jedem Menschen ein Shikon no Tama verteilen wollen, mit viel Macht?“ Ich überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Nein. In dieser Welt bestimmt nicht.“ „Genau. Darum sollte man es auch nie tun. In Legenden verteilen, wenn die Götter selbst an Auserwählte ein Talisman und beobachten sie, um im schlimmsten Falle eingreifen zu können. Aber zurück zum Thema. Helfen Sie?“ Ich überlegte kurz und verzog die Lippen. Kagome war hier und ich würde nicht so einfach hier bleiben dürfen… Zurück wollte ich auch noch nicht. Nicht bevor ich wusste, was ich mit diesem ‚Boss‘ machen wollte. „Na gut, dafür schlafe ich hier, bis sie gesund ist.“ Er nickte und grinste. „Wunderbar. Dann sorge ich für etwas Propaganda! Ich habe glaube auch noch Tempelkleidung in Ihrer Größe!“, lächelte er und sprang auf. Er rannte regelrecht aus dem Haus und ließ mich verdattert dort sitzen. Tempelgewänder…. Ein Dämon in heiligen… Gewändern…. Mein Hals zog sich zu. Was hatte ich gerade getan? Ich hatte zugesagt… einem Tempel zu dienen, dessen Gottheit ich doch gar nicht kannte…. Wieso nur? War ich von allen teuflischen Geistern verlassen? Was tat ich nur für ein Menschenweib? Mein Ruf! Ich blickte mich verfolgt um. Jede Richtung nahm ich in Augenschein. … Ich war verloren … Wenn dass dieser Boss herausfand… ich… ein hochrangiger Dämon… in Tempeldienerkleidung… Das klang beinahe so, als hätte mich ein Gott gebannt und sich untertan gemacht… Seufzen sah ich auf. Ich würde mich etwas umsehen. Heute würde es bestimmt noch nicht losgehen. Vielleicht war auch der Bannkreis auf dem Gelände ganz gut… Vielleicht sollte ich ihn auch noch verstärken, damit es keiner von denen erfuhr? Ich biss mir auf die Unterlippe und drückte meine Reißzähne gegen diese. Was für ein Schlamassel. Aber jetzt kam ich nicht mehr so einfach aus dieser Sache raus. Leicht genervt schritt ich über das Tempelgelände. Vielleicht fand ich raus, von wo die Energie für den Bannkreis kam. Es musste ja einen Grund geben und vielleicht könnte es zur Aufklärung helfen. Der Brunnen und alles andere wurden von einer Energie gespeist. Irgendwann muss es hier passiert gewesen sein. In Ordnung, der Brunnen funktionierte normaler Weise nur mit dem Shikon no tama, doch nun schien er auch so zu funktionieren, wenn ich ihn nicht mit Bannzetteln versehen hätte. Das hieß, es gab hier eine starke Energie, die es antrieb, welche aber durch eine andere Macht versiegelt worden war. Ich sog die Luft ein und wandte mich zu dem Gelände hinter dem Schrein. Es schien leicht überwuchert und von mehr Macht erfüllt sein. Zumindest fing es an etwas zu knistern. Die Spannung in der Luft war statisch aufgeladen. Was war hier nur? Ich blieb galant stehen und sah mich um. Auf den ersten Blick konnte ich nichts Besonderes erkennen, außer ein paar ausgedienten Ruinen, doch dann fiel mir etwas ins Auge. Ich wendete mich und schritt auf ein altes Gemäuer rum, was mir im Gegensatz zu den anderen, nicht vermodert, sondern nur überwuchert vorkam. Je näher ich kam, desto stärker wurde die Macht. Hier war also das Zentrum. Davor angekommen, spürte ich ein wenig die Auswirkungen. Es schwächte mich, aber setzte mich nicht außer Gefecht. Anscheinend war einst das Gelände größer gewesen. Zumindest schien der Bannkreis hier seine Mitte zu haben. Wer sollte hier wohl am meisten beschützt werden? Angekommen vor der vermeintlichen Tür, zückte ich meine Krallen und ließ sie über das Gewächs sausen. Das Geräusch war erfrischend und erfüllte meine Sinne mit einer unstillbaren Sehnsucht. Töten. Ich vermisste manchmal das Geräusch von fließendem Blut und erst der Geruch… Ich schluckte. Das ging nicht mehr. Reiß dich zusammen, bläute ich mir ein und drückte gegen das hölzerne Tor, bis es sich zur Seite schieben ließ. Es war wirklich erstaunlich, wie gut es erhalten war. Es schien mir beinahe, als wäre das Holz über die Jahre nicht gealtert, sondern in seinem Urzustand verblieben. Das musste wirklich an der Magie liegen, die innerhalb dieser Stätte sich befand. Meine Füße kribbelten, als ich die Holzdielen betrat und ich konnte kleine Blitze zucken sehen. Ein Grinsen entstand auf meinen Lippen, während ich mich unter mehr Kraftaufwand fortbewegte. Endlich wurde es spannend. Diese Kraft regte etwas in mir… Spannung, Nervenkitzel… Langsam ließ ich meinen Blick umher wandern. Überall Grünzeug. Es rankte sich um das ganze Gebäude. Die Mauern schienen unter dem Grün weiß zu sein und ein Dach gab es nicht, außer am Anfang wo die Holzdielen waren. Ich blickte zu meiner linken Seite und erkannte Zielscheiben. Das Gras wucherte auf der Fläche zwischen den Scheiben und den erhöhten Dielen. Das war also eine Art Dojo zum Bogenschießen. Wie lange es hier wohl stand? Ich blickte mich noch etwas um, bis mich eine Art Blitzschlag durchzuckte. Von Pein ergriffen, ging ich kurz in die Knie und kniff die Augen zu, bevor ich meinen Blick auf einen Bogen werfen konnte, welcher in einem merkwürdigen Licht leuchtete. Ich stand auf und musste mich konzentrieren, bis ich meine Aura genug gestählt hatte, um gegen diese Kraft anzukommen. Beinahe, aber auch nur wirklich beinahe, wäre meine wahre Gestalt aufgewallt. Sehr stark. Achtsam schritt ich auf den Bogen zu und betrachtete ihn. Er war verziert mit Gravuren und künstlerischen Schnitzereien. Es war kaum zu glauben, dass man mit diesem Bogen auch schoss. Er schien mir doch eher Dekoration. Vielleicht ein göttliches Geschenk? Das Strahlen würde dies zumindest bestätigen, aber ich war mir noch nicht so sicher. Vorsichtig hob ich die Hand gen Bogen, nur um sie genauso schnell wieder zurückzuziehen. Es hatte gezischt und meine Hand hatte leichte Verbrennungen erlitten. Es erinnerte mich an Tessaiga, welches mir gleichstarke Verbrennungen zugefügt hatte. Unglaublich. Ich seufzte leise und sah meine Hand an. Hoffentlich verschwand das schnell. Als Modell konnte ich mir das nicht leisten… überhaupt zu erklären, dass es schnell verheilte. Mein Beschluss stand fest, dass ich Kagome davon erzählen würde. Hier könnte sie üben und ihre Mutter könnte dies bestimmt auch interessieren. Entschieden wand ich mich zum Gehen, als mir plötzlich etwas noch ins Auge fiel. Neben der Tür befand sich ein Bild. Schnell trat ich näher darauf zu und wischte eine leichte Staubschicht von dem Bild. Dort war ein bildhübsches Mädchen, welches schon im gewissen Maße Kagome ähnelte und einen Bogen, wie auch eine Trophäe in der Hand hatte und neben ihr ein Mann mit einer Ausstrahlung wie ein Gott. Er hatte diesen Bogen in der Hand und eine Goldtrophäe. Ich schielte zu dem Bogen. Genau dieser. Aber war die Frau neben diesem Mann? Wegen der Macht war ich mir nicht so sicher, aber es musste jemand von Kagomes Verwandten sein. Am besten würde ich Kagome es morgen zeigen und sie fragen, denn es könnte helfen, um das Geheimnis um sie aufklären zu können Kapitel 28: Kribbeln -------------------- Endlich hatte ich es geschafft mich durch die Frauenmengen zu drängeln. Diese Frauen waren ja wirklich schrecklich. Teils kreischten sie wie kleine Kinder. Hier noch eine Frau und da. Und dann kam ich endlich zum Tresen, wo die Juwelen verkauft wurden, nur um wie erstarrt stehen zu bleiben. Ich sah ihn verdattert an. Sein Haar war zu einem langen Zopf gebunden, was sein Gesicht noch markanter erscheinen ließ. Dazu auch noch das Gewand, was ihm wirklich gutstand. Auch wenn er nicht lächelte, gefiel er mir sehr gut und ich spürte ein Kribbeln im Herzen. Er reichte an die Damen die Talismane, und sie bezahlten bei meinem Opa. Die Frauen waren begeistert. Plötzlich spürte ich einen Talisman in meiner Hand und sah auf. Sesshomaru. Er schien einfach den Leuten welche zu geben, ohne darauf zu achten, wem er sie gab. „Sessh-chan.“ Sein Blick kristallisierte sich und schien endlich mein Sein zu erfassen, denn sein Adamsapfel bewegte sich und sein Mund verzog sich. Es schien mir beinahe ein Lächeln zu sein oder war es Erleichterung? „Kagome.“, hauchte er und beugte sich zwischen die Damen, die überrascht zur Seite wichen. Er umfasste meine Hüften und hob mich galant hinter den Tresen zu meinem Opa. „Magst du nicht helfen?“ Die Frauen grummelten, doch dann waren sie schon wieder mit Sesshomaru beschäftigt, der fleißig Juwelen verteilte. Ich schluckte und beobachtete ihn erst noch, bis ich bemerkte, dass die Juwelen ausgingen. Schnell ging ich zu einer der Kisten und öffnete sie. Die rissen sie ihm ja schon beinahe aus der Hand… unglaublich. Sesshomaru machte wahrscheinlich gerade mehr Umsatz als mein Opa in einem Jahr. Ich verteilte die Juwelen nach den Farben in kleinen Körben, was Sesshomaru gut half. „Du bist gut im Verkauf.“, hauchte ich und lächelte leicht, während die Mädels begeistert quiekten. Sesshomaru der Tempeldiener. Wenn das wer wüsste… Ich kicherte leise und kassierte einen bösen Blick. Ob er wusste was ich dachte? Er beugte sich zu meinem Ohr und zwickte kurz mit seinen Zähnen in meine Ohrmuschel. Ein Kribbeln ging durch meinen Körper, während er diese erotischen Wörter zusätzlich in mein Ohr flüsterte: „Dafür fick ich dich nachher bis du schreist.“ Ich spürte, wie ich feucht wurde und mich nach ihm verzehrte. Ich schluckte und konnte mir schon denken, dass er alles mitbekam. Kurz war es um uns herum still und ich konnte nur seine Blicke spüren und seine Lust. Er war geladen und seine Worte waren bestimmt keine Drohung, sondern eine Tatsache. Er drehte sich wieder weg und verkaufte weiter, während ich noch um Fassung rang. Ich wollte ihn. Meine Lust stieg und ich presste meine Beine zusammen. Ich sehnte mich nach seinen Lenden. Nach seinem großen Schwanz… „Kagome?“ Ich drehte mich zu meinem Opa etwas genervt um: „Ja?“ „Kannst du dir hinten rituelle Kleidung anziehen und uns helfen?“, fragte er und ich nickte nur. Ich ging in die Räumlichkeiten hinter den Tresen und fand schon meine Kleidung. Schnell zog ich mich aus, bis auf meine Unterwäsche und zog mir das weiße Kimonooberteil an, wie auch die rote, weitgefächerte Hose. Ich band mein Haar zusammen und ging dann raus. Ich hoffe es sah alles so in Ordnung aus. Ein wenig erinnerte es mich auch an damals. An den Beginn, wo mich Inu Yasha für Kikyou hielt… Kikyou, die Frau die er eigentlich liebte. Ich seufzte und sah zu Sesshomaru, welcher nicht die Augen von mir ließ. Was ihm wohl durch den Kopf ging? „Wunderbar Kagome. Kassier du bitte, ich hole mehr Juwelen!“, gluckste mein Opa und verschwand hinten in die Lagerräume. „Hübsch.“, hauchte Sesshomaru  erregt mit einer rauen und sehr tiefen Stimme. „Selber hübsch.“, hauchte ich neckisch und zwinkerte ihm zu, während er weiter verteilte. Ich fand ihn wirklich süß in den Klamotten. Und heiß. Das durfte ich nicht außer Acht lassen.     Es vergingen noch einige Stunden, bis wir dann wirklich ausverkauft gewesen waren. Das war noch nie vorgekommen… Aber ich war auch froh darüber, sonst hätten wir wahrscheinlich bis in die Abendstunden weiterverkauft. Grauenhaft. Meine Eifersucht war immer wieder hochgekocht… Sie hatten ihn berührt und ich? Ich hatte es nicht wirklich gekonnt, egal wie sehr ich mich danach gesehnt hatte. Wir räumten alles auf, während mein Opa das Geld in eine Kiste packte und glücklich abzog. „Wir sind erstmal quitt!“ Ich lauschte und sah Sesshomaru an. Quitt? Ohje. Mein Großvater war manchmal echt schlimm. Als er aus dem Blickfeld war, schritt ich zu Sesshomaru und umrundete ihn wie ein hungriger Panther. Er folgte meinen Bewegungen mit seinen Augen und ließ mich nicht aus den Augen. „Hungrig?“, hauchte er düster und leckte sich die Lippen. Immer diese Gesten. „Ja.“, brummte ich und stellte mich vor ihn. Er sah mich genau an, während ich meine Hände unter sein Oberteil wandern ließ. Seine Brust verhärtete sich unter meinen Berührungen und meine Lust stieg immer mehr. „hier?“ Er schüttelte leicht den Kopf, während ich begann zu schmollen. „nicht hier.“ „Warum nicht?“, hauchte ich und drückte mich an seinen Körper. Ich wollte ihn. Jetzt. „Komm.“, meinte er nur und schob mich zur Seite. Dann schnappte er meine Hand und zerrte mich hinter sich her. Das dauerte nicht lange, denn ich holte auf. Ich wollte, dass wir schneller waren. Ich war feucht und wollte, dass er mich nahm. Sesshomaru…. Angekommen an einem überwachsenen Gebäude, sah ich mich um. „Was ist das?“ „Hier kannst du mit dem Bogen üben. Hier war vorher schon jemand und hier gibt es einen Bannkreis.“, hauchte er und atmete tief durch. Ich sah ein paar Blitze zucken und seine Augen wurden blau. Ich schluckte und betrat es. Es sah wunderschön aus, aber ich wollte gerade nicht die Aussicht genießen. „Sesshomaru, bitte!“ Er sah mich an und schluckte. Ich war stark erregt und wollte nur noch gefickt werden. „Bitte.“, hauchte ich und trat nah an ihn heran. Mir war alles egal. Ich streckte mich hoch, packte seinen Kragen und küsste ihn drängend. Er schien erst leicht überrascht, doch dann schloss er seine Arme um meine Hüften und zog mich eng an sich. Ich konnte seine harte Erektion spüren, die immer wieder pulsierte, während unsere Zungen aufeinandertrafen. Wir wollten einander, wir brauchten einander. Seine Zunge neckte meine und meine die Seinige. Seine Hände strichen über meinen Hintern und zogen das Oberteil hoch, bis der Gürtel sich löste. Ich keuchte in den Kuss und biss ihm leicht in die Lippen. Die Blitze erregten mich noch mehr. Es waren wie leichte elektrische Schläge, die über mich glitten und alles in mir erregten. Ich wollte mehr. Seine Hände wanderten höher, bis sie meine Brüste erreichten und diese erregt kneteten. Und schon wieder diese Blitze. Anscheinend hemmte es seine Macht und gleichzeitig machte es unserer beider Erregung immer stärker. „Sesshomaru.“, keuchte ich leicht und glitt in sein Oberteil. Ich zog es ihm langsam über die Schultern. Er musste mich kurz loslassen, damit es zu Boden rutschte. Aber es dauerte nicht lange, denn seine Hände waren schon wieder an meinen Brüsten. Ich gluckste lustvoll auf und küsste ihn wieder. Immer und immer wieder. Er raubte mir den letzten Atem, während sich seine Lenden immer fester gegen mein Intimstes pressten. Wir wollten einander. Er wurde immer härter. „Kagome.“, hauchte er und löste sich von meinen Lippen. Er beugte sich herab und begann meine Brüste zu küssen. Langsam drängte er mich nach hinten, bis ich eine Wand im Rücken spürte. Ich stöhnte leise auf. „Dich wird hier keiner hören.“, flüsterte er und biss mir zart in die Nippel. Ich wurde lauter und konnte es kaum verbergen. Ich schmolz regelrecht in seinen Händen und sehnte mich nach seinem harten Schwanz, der mich ausfüllen würde. „Sessh…“, keuchte ich wieder. Meine Hände glitten zu seiner Hose. Ich zog etwas an seinem Gürtel, bis er sich endlich löste. „Nimm mich, bitte!“, flehte ich schon regelrecht und stöhnte immer wieder. Endlich hatte ich den Gürtel und griff in seine Hose. Ich fasste hinein und umgriff seinen harten Schwanz der immer weiter pulsierte. Er zog zischend die Luft ein und presste mich noch fester gegen die Wand. Ein paar Ranken kitzelten meinen Hals. Meine Lust verstärkte sich immer mehr. Hoffentlich gleich… Er griff an meine Hose und öffnete sie geschwind. Er war so geschickt, wenn es darum ging. Meine Hose glitt runter, wie auch mein Höschen, welches sofort folgte. Er leckte sich die Lippen. Hier stand ich mit meinem geöffneten Oberteil… fast in der freien Natur. Es war ein neuer Ort, und es erregte mich. Langsam ging er auf die Knie und küsste meine Brust und langsam meinen Bauch. Immer weiter runter, bis er meine Scham erreichte. Ich keuchte leise. Ich wusste was jetzt kam und kniff die Augen zu. „Lass sie offen.“, hauchte er. Ich blickte zu ihm und dann spürte ich schon seine Zunge. Ich stöhnte laut auf, aber versuchte sie offen zu lassen. Er sah mir tief in die Augen. Die Erregung stieg in mir immer weiter an. Es war erotisch… ihm zuzusehen, wie er es mir machte. Ich schluckte und genoss seine Zunge, wie sie meinen Kitzler umspielte und seine Reißzähne, die zart, aber drängend über ihn strichen. Schnell griff ich nach den Ranken. Sie waren recht fest und hielten mein Gewicht. Ich konnte mich kaum halten und beobachtete, wie langsam seine Hände über meine Beine wanderten. Immer höher, bis er meine Scharm auch mit diesen erreichte. Langsam strich er über meine Venushügel, nur um über meinem Loch zu verharren und es sanft zu streicheln. „Mehr.“, stöhnte ich und versuchte mich gegen seinen Finger zu drücken, doch es klappte nicht, er folgte meinen Bewegungen. Ich wurde immer feuchter und spürte, wie meine Lust meine Beine hinab lief. „Jetzt.“, flüsterte er und stieß mit seinem Finger hinein. Ich schrie auf. Sein Finger und ein Blitz durchzuckten mich. Ich zuckte immer wieder und verkrampfte mich. Die pflanzen hielten mich, während ich laut stöhnend kam. Ich konnte es nicht aufhalten und kniff kurz die Augen zu. Ich zitterte und aus meinem Mund kamen laute Keucher. „Bitte…. Fick mich.“, bettelte ich, während sein Finger aus mir glitt. Ich sah ihm in die Augen, wie er aufstand. Seine Augen waren noch blau und eine mächtige Aura umgab ihn. Er umfasste meinen Rücken mit einer Hand und meinen Hintern mit der anderen, bevor er mich mit einem Ruck hochhob und gegen die Wand presste. Ich stöhnte und sah ihn an. Er küsste mich wild und presste mich wieder gegen die Wand. Meine Hände pressten sich stärker in die Pflanzen, während er sich immer wieder gegen mich presste. Schnell ließ ich mit einer Hand los und fummelte noch etwas an ihm, bis die Hose rutschte und sein erigierter Schwanz sich mir entgegen streckte. Ich stöhnte noch einmal auf. Langsam näherte sich sein Gemächt meiner feuchten Muschi. Ich war voller Vorfreude und starrte ihn gebannt an, während er immer näherkam, bis ich ihn spürte… Er war an meinem Eingang und schien mir größer als sonst. Ein Blitz. Ein Lustvoller schrei. Hoffentlich stieß er bald zu, oder ich würde schon wiederkommen. „Bitte.“, bettelte ich noch mal und endlich erhörte er mich. Er stieß zu. Tief und hart. Blitze durchzuckten mich. Ich erzitterte. Nein ich bebte regelrecht unter seinen Stößen, die mir immer mehr den Atem stahlen. Unsere Lippen trafen sich wieder und diesmal spürte ich seine Reißzähne, die gegen meine Lippen drückten. Immer wieder stieß er zu und ließ mich erregt aufschreien, während ich mich einfach nur festhalten konnte. Es war so aufregend… So…erfüllend. Ohne Grenzen und doch gab es sie durch den Bann, der Sesshomaru zügelte. Ich wünschte es würde nie aufhören und er würde mich weiter und weiter ficken. Immer lauter wurde ich. Wenn seine Lippen meine Freigaben, schrie ich schon beinahe vor Lust. Seine Stöße wurden härter, aber blieben erträglich, während er meinen Körper mit Küssen bedeckte. Seine Zunge leckte mein Hals und er biss zu. Doch diesmal tat es nicht weh. Es war schön. Beinahe sanft. Er knabberte an meinem Hals und die Lust durchpulste mich, wie auch die Blitze. „Ich komme!“, stöhnte ich heiser nach einer Ewigkeit. Ich wurde lauter und lauter und dann geschah es wieder. Blitze durchzuckten mich und diesmal spürte ich auch, wie er sich in mir ergoss und die Blitze nur noch verstärkte. Ob es daran lag, dass er ein Dämon war? Es war heftig und ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Diese Lust… dieser Orgasmus. Ich stöhnte laut und zuckte, wie auch er. Als er sich ergossen hatte, verblieb er noch in mir. Er war hart. Ich zuckte noch und hatte die Pflanzen losgelassen. Stattdessen umklammerte ich ihn und stöhnte heiser. Auch ich hatte noch Lust. Auch wenn ich mein Zucken nicht verhindern konnte, presste ich mich enger an ihn. Ich wollte mehr. Ich brauchte mehr. „Mehr.“, stöhnte ich und küsste ihn auf die Lippen. Auch wenn seine blauen Augen mich irritierten und ich nicht wusste, wie viel Kraft er noch hatte… Ich wollte ihn einfach noch mehr…  Kapitel 29: Vergangenheit ------------------------- Das war schon leicht überraschend gewesen… Sie war so wild und lustvoll gewesen. Irgendwie hatte es mir sehr gefallen, wie sie sich so hemmungslos auf mich gestürzt hatte… Ich betrachtete ihren lüsternen Blick und leckte meine Lippen. Sie schrie nach mehr… aber… „Lass uns erstmal Pause machen. Denk an dein Fieber. Es ist runtergegangen, aber wir sollten es nicht übertreiben.“, ermahnte ich sie und küsste ihre bebenden Lippen. Sie waren geschwollen und weich… Ich atmete tief ein und musste mich konzentrieren. Ich wollte sie mehr und mehr… „Menno.“, keuchte sie erschöpft und umarmte mich. „Aber später, ja?“ „Ja.“, meinte ich heiser und strich über ihren Kopf. Sanft ließ ich sie zu Boden und küsste ihren Nacken. Sie war verschwitzt, aber ich fand sie trotzdem wunderschön… Vorsichtig löste ich mich von ihr und hob ihre Kleidung auf. „Du solltest dich anziehen.“ Ich half ihr und genoss es, sie mit meinen Fingern zu berühren, während ich sie ankleidete. Sie roch betörend… Sie gehörte mir. Ganz alleine mir. „Sesshomaru?“, hauchte sie und sah mir tief in die Augen. Ich erwiderte ihren Blick und hob eine Augenbraue. „Verlass mich nicht…“ Ich erstarrte kurz, bevor ich wieder meine Fassung erhalten hatte. „Warum sagst du das?“ Sie sah mich an und ihre Augen glitzerten kurz. „Nur so.“, flüsterte sie und schluckte. „Passt schon… Wollen wir hier aufräumen?“ Ich nickte und betrachtete sie. Auch wenn sie es runterspielte, bedeutete es ihr viel. Langsam zog ich meine Kleidung an, während sie schon ging. Ich seufzte leise und schloss die Augen. Die kleinen Blitze lenkten mich ab, aber trotzdem war dort eine Enge in meiner Brust. Wieso sagte sie nur so etwas? Wieso hatte sie Angst, mich zu verlieren? Was war denn bitte so besonders an mir? Ich war ein Monster. Sie sollte sich nicht darum sorgen, dass ich sie verlassen könnte… Sie sollte es wünschen.   Ich sah mich um und hatte schon angefangen das Gestrüpp mit meinen Krallen abzuschneiden, als ich plötzlich hinter mir etwas wahrnahm. Erst vermutete ich Kagome, doch dann roch ich es und drehte mich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. „Frau Higurashi.“, hauchte ich und betrachtete sie, wie sie dort stand. Sie schien mir wie erstarrt. Ihr Blick wanderte langsam umher und schien alles aufzunehmen. Ich wusste nicht was es war, aber etwas trieb mich an zu ihr zu gehen. Geschwind verringerte ich den Abstand zwische uns und das war gut, denn sie verlor das Gleichgewicht. Ich fing sie und zog sie an meine Brust, bevor sie sich was tat. „Hey.“, meinte ich nur und gab ihr halt. „Was ist mit Ihnen?“ Sie schluchzte und hielt sich eine Hand vor dem Mund, während ihre andere sich in meinem Oberteil verkrallte. Dieser Ort brachte Erinnerungen aber welche? „ES tut mir leid…“ „Kein Problem. Was ist mit diesem Ort?“, fragte ich vorsichtig und strich eine Träne von ihrer Wange. Sie presste sich enger an mich und blickte zu dem Bild, dass ich vorhin abgewischt hatte. „Das bin ich.“, schluchzte sie und kniff die Augen zusammen. „Und Hoori…. Kagomes Vater.“ Ich erstarrte. „Der bei dem Autounfall starb?“ „Nein… Er starb vor Kagomes Geburt.“, hauchte sie und presste sich noch näher an mich. Ihr Herz hämmerte schnell und unaufhaltsam. „Er verschwand… als der Tempel, in dem er gearbeitet hatte, zerstört wurde… Es hat dort ein Kampf stattgefunden… Alles war zertrümmert…. Nichts schien normal zu sein… Nur sein Bogen lag dort noch…“ Ich sah zu dem göttlichen Bogen und dann wieder zu dem Bild. Eine Frau mit braunem Haar mit einem zeitlichen Zopf und ein Mann mit weißem kurzen Haar und leicht blaugrauen Augen. Kagomes Vater… „Weiß Kagome davon?“ „Nein… Ich hab es ihr nie gesagt… Soutas Vater lernte ich bald danach kennen. Er nahm das Kind an und meinte wir sollten es ihr nicht sagen. Nicht das sie Probleme bekäme in der Schule… Schon weil sie unehelich war…“ Ich nickte und schloss die Auge kurz. „Interessant… Und sein Bogen lag damals dort noch?“ „Ja… Ich hab ihn mitgenommen… Als Erinnerung an ihn. Wir haben immer viel Zeit miteinander verbracht.“, nuschelte sie und seufzte. „Ich wünschte er wäre da… So viele Erinnerungen von damals sind verblasst… Zumindest brummt mein Schädel, wenn ich versuche daran zu denken.“ Aufmerksam lauschte ich ihr und sah umher: „Sie haben mit ihm hier trainiert?“ „JA, sehr oft. Wir haben viel Schönes gemacht. Er hat mich immer beschützt. Wenn ich seine Hilfe brauchte, war er sofort zur Stelle. Bei ihm fühlte ich mich sicher vor allem. Doch nachdem er weg war… War alles unsicher. Als würde ich verfolgt. Auch wenn mir nichts zu nahe kam schien die Gefahr zum Greifen nahe…“ „Kann es mit Kagome zu tun haben? Ich weiß dass sie Kikyous Widergeburt ist und das Juwel der vier Seelen in ihr war… Oder es lag daran, dass dieser Hoori etwas besonders war.“ „Wieso besonders?“, fragte sie und sah mich fragend an. Sie erinnerte mich an ein hilfloses Rehkitz. „Naja. Es ist ein göttlicher Bogen. Vielleicht war er mehr, als nur ein normaler Mensch. Etwas Starkes. Wusste er, dass sie schwanger sind?“ „Nein… Ich habe es erst nach seinem … Tod… richtig gemerkt… Er hat es nie erfahren.“, flüsterte sie traurig. Ich dachte nach. Hatte er sie schützen wollen? Vielleicht war er ja auch von Dämonen angegriffen worden. Götter hatten da doch oft mehr Probleme… Vielleicht war sie oft in Gefahr gewesen und er hatte gehofft es wurde besser… Der Bogen schützte sie, aber bestimmt war der Bannkreis auch mal größer gewesen. Kagome… Gab es für uns vielleicht doch eine Möglichkeit? Zusammen zu sein? „Es tut mir wirklich sehr leid…“ , sagte ich und ich spürte, dass ich es auch wirklich so meinte. Davor fürchtete sich auch Kagome. Einsam zu sein. Verlassen zu werden. Hatte er den leichten Weg gewählt? Er war gegangen um sie wahrscheinlich zu schützen, wobei er nicht bemerkt hatte, dass sie von ihm Schwanger war. Es musste schwer für sie sein, immer wieder erinnert zu werden und weiter verfolgt zu werden… Der Boss… Vielleicht kannte er etwas über den Tempel und den Verbleib des Dieners oder des Gottes. Zumindest wenn er über die Dämonen wachte, musste es einen Zusammenhang geben. Schon darum, weil hier keine mehr auftauchten. Jetzt hatte ich meinen Grund. Was ich danach mit ihm tat, würde ich noch entscheiden. „Sesshomaru-sama?“, fragte sie vorsichtig nach. Ich blickte zu ihr und atmete tief durch. „Ich versuche etwas darüber zu erfahren. Ich kenne jemand, der etwas wissen könnte. Darf ich mir das Bild ausleihen?“ Sie nickte. Ich schritt zu dem Bild und hing es ab. „Bringen sie es mir wieder?“ „Natürlich.“, meinte ich und strich ihr zerzaustes Haar zurecht. „Wollen Sie nicht Kagome helfen, alles wieder in Schuss zu bringen? Ich finde Sie sollten Ihr beibringen, wie man richtig zielt. Sie hatte da damals sehr große Probleme.“ Sie erblasste kurz: „Oh… Ich war eine Art Naturtalent… Man muss nur ein paar Sachen beachten…“ „Naja… Sie kann es jetzt sehr gut. Aber sie hat glaube ich nie ganz an sich geglaubt. Das Dojo ist im guten Zustand. Bestimmt hätte Hoori nicht gewollt, dass sie den Bogen wegen ihm zur Seite legen.“ „Nein, bestimmt nicht.“, murmelte sie. Ich ließ sie los und beobachtete ihre Bewegungen. Sie schritt zu einem Schrank und öffnete diesen. Sie nahm einen Bogen und einen Köcher aus dem Schrank. „Er ist so gut wie neu.“, hauchte sie und strich über die leichte Maserung, während sie sich positionierte. Sie stellte den Köcher hin, nahm einen Pfeil und spannte ihn. Es war unglaublich, wie anmutig sie dabei schien… Sie strahlte etwas Anderes aus als sonst… Stärke, Kraft…. Und Eleganz. Sie spannte ihn. Das Holz knarrte. Ihre Augen verharrten am Ziel und dann ließ sie los. Das Zischen durchschnitt die Aura und zischte… Das Geräusch des Aufpralls folgte und nur ein gekonnter Blick zeigte mir, dass sie ihr Ziel nicht verfehlt hatte. Ich stand dort bestimmt mit geöffneten Mund. Es war unglaublich… Sie hatte getroffen und dies auch noch zielsicher nach so langer Zeit. Naturtalent war eher untertrieben gewesen… Ich konnte nur hoffen, dass sie mich niemals töten wollte. Wenn sie schon diese Aura zerschnitt, würde sie meine auch zerschneiden und mich erlegen wie ein wildes Tier… Wahrscheinlich hatten die beiden sich immer duelliert und hatten sich dabei verliebt. Ich konnte diesen Gott verstehen. Ich schritt leise aus dem Dojo und machte mich auf. Ich würde alles in Erfahrung bringen… und wieder trainieren… Ich hatte gerade wahrscheinlich eine Miko wieder erweckt… Hoffentlich würde sie mich nie jagen…     Kapitel 30: Bogenschießen ------------------------- Ich beeilte mich die Putzsachen zu holen. Auf dem Weg kam mir meine Mutter entgegen. Sie schien nicht ganz anwesend zu sein und blickte auf einen Punkt in der Ferne. Ob es der Dojo war? Naja, ich würde sie später fragen. Im Schuppen angekommen, suchte ich eine Heckenschere, wie auch ein Eimer und Lappen, wie auch einen Besen. Schnell füllte ich den Eimer mit Wasser und einem Putzmittel. Als ich so in den Eimer blickte, wurde ich leicht rot. Ich sah wirklich etwas durchwuschelt aus. Meine Mutter hatte mich auch noch so gesehen… Wie peinlich… Schnell rannte ich wie von der Tarantel gestochen ins Haus, an allen vorbei und ab ins Badezimmer. Ich sah wirklich schrecklich aus… unglaublich… Die Haare standen mir teils sogar zu Berge… Die kleinen Blitze… na super. Sesshomaru hatte wie immer blendend ausgesehen, aber ich? Ich sah aus wie eine Hexe, die in einen Tornado geraten war… Ich schüttelte meinen Kopf und musste leicht grinsen. Nagut. Ich fühlte mich auch, als wäre ich in einen Tornado geraten… Schnell schnappte ich mir meine Bürste und begann mein Haar zu bürsten. Es würde bestimmt ein paar Minuten dauern, aber Sesshomaru würde das verkraften. Rache war süß. Wer kein Sex wollte, musste auch akzeptieren, dass sich Frau dann wieder hübsch machte. Dann wurde ich kurz trübselig, aber verwarf es schnell. Er würde mich bestimmt nicht einfach verlassen. das könnte der gar nicht, so sehr wie er mich brauchte. Okay vielleicht war das etwas übertrieben, aber es stimmte doch auch wieder, sonst würde er sich bestimmt nicht erniedrigen lassen, als Tempeldiener durch die Gegend zu laufen. Hoffentlich gab es Fotos. Wenn ja, würde ich mir eins aufhängen. Sesshomaru, der Tempeldiener. Eine Schuld bei meinem Opa… Wow. Ich sollte meinen Opa danach fragen. Was gab es denn bitte, was Sesshomaru begleichen müsste? Ich meine… er war selbstständig. Sein eigener Herr. Und er hatte massig Geld. Also was bitte musste es sein? Ich griente wieder und zwickte mir selbst in die erröteten Wangen. „Ach Sesshomaru…“, hauchte ich und berührte meine immer noch geschwollenen Lippen. Wir waren wild gewesen und doch… hatte er es nicht übertrieben. Vielleicht sollte ich uns dort ein Liebesnest machen. Sex im Freien hatte etwas… Jeder Sex mit ihm hatte etwas. Es war immer etwas Besonderes. Schon aus dem Grund, dass ich, wenn er kam, ein Blick auf einen anderen Mann werfen durfte. Schnell wusch ich mir noch das Gesicht, bevor ich wieder in meiner Tempeltracht herausging und meine Putzsachen schnappte. Und ab ging es. Jetzt würde geschruppt werden, auch wenn ich mir Sesshomaru nicht bei so einer Arbeit vorstellen könnte… Würde er so etwas überhaupt hinbekommen? Ich betrachtete die Schere und rollte die Augen. Wetten, dass er die haben wollte? Wenn überhaupt, er hatte ja Krallen…, und nicht das Putzmittel? Ich hasste es gegen mich zu wetten, aber ich wusste, dass ich gewinnen würde. Ich stellte ihn mir in dem Sinne schon wie eine Diva vor. So nach dem Motto: ‚Aber meine Haut? Sie könnte Schrumpeln! Mach du das lieber, bei dir macht es keinen großen Unterschied, aber meine Makellose Haut…. Uhhh…‘ oder: ‚Aua aua, mein Nagel ist abgebrochen. Ich kann das nicht machen!‘ Ich gebe ja zu, diese Gedanken waren maßlos übertrieben, aber… den feinen Herrn putzen sehen? Der würde nicht mal so einen Werbespot drehen… Langsam schritt ich gen Dojo, während ich mir ins Fäustchen lachte und eine irrsinnige Idee nach der nächsten hatte. Man es gab viele Gründe, warum er nicht putzen würde. Vielleicht auch deswegen, weil es seine Autorität untergraben würde. In seiner Zeit nahm bestimmt nur ein Mönch den Putzlappen zur Hand… hmm… Ich schielte zurück zum Haus, doch dann schüttelte ich energisch den Kopf, sodass mein Haar hin und her peitschte. Lieber nicht. Er würde mich lynchen, wenn er erfuhr, dass ich nur darüber nachgedacht hatte, meinen Opa noch eine Schuld einzufordern. Manchmal… überkam es mich einfach. Leise knirschte der Kies unter meinen Sohlen, während ich die letzten Schritte machte. Ich öffnete das Dojo und da sah ich sie… Meine Mutter – der Bogen gespannt… - bereit… zum Schuss. Ich blickte zu den Zielscheiben und dann wieder zu ihr. Sie schien mir so verändert… ausgetauscht. Das konnte doch gar nicht sein oder? Meine Mutter mit Pfeil und Bogen. Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen, doch ich hielt ein. Ich konnte es einfach nicht glauben. Sie… mit Bogen… Nicht nur der Bogen war gespannt, sondern auch meine Nerven. Sie schien mir so anmutig… Ich fand ja damals schon Kikyou sehr gekonnt… aber meine Mutter… Als wären sie eins. Dann ließ sie nach einer gefühlten Ewigkeit los. Der Pfeil war schnell und traf sein Ziel präzise. Ich keuchte erschrocken. Mir fielen bestimmt gerade die Augäpfel raus… Sie hatte getroffen… In der Mitte. Meine Mutter! Sie hatte noch nie einen Bogen in der Hand! Ich machte einen Schritt über die Dielen. Eine Platte knarrte und ich konnte erkennen, wie meine Mutter erstarrte. Sie sah zu mir rüber und schien nicht recht zu wissen, was sie tun sollte. „Kagome…“, stotterte sie unsicher und sah sich um. Suchte sie eine Erklärung dafür? „Ich… das war nur Glück…“ Ich schüttelte den Kopf. „Mum… schlechte Lüge…“, murmelte ich und ging zu ihr. Auch wenn sie die falsche Kleidung trug… ihr stand der Bogen wirklich gut. Sie taxierte mich mit ihren Blicken und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste echt nicht, was sie sagen sollte. Gut, dann musste ich wohl den ersten Schritt machen. Ich ging zu ihr und lächelte sie leicht unsicher an. Wer konnte es mir verübeln? Sesshomaru sah ich nicht, was mich etwas irritierte. „Du bist wirklich gut. Wo hast du das gelernt?“ Sie sah mich verdutzt an und sah sich noch einmal um, bevor sie seufzte. Sie versuchte gar nicht zu lachen oder zu spaßen. Anscheinend suchte sie nur die richtigen Worte. „Naja. In der Schule. Ich war in einem Kurs. Und von meiner Mutter, deiner Großmutter.“, hauchte sie und strich über den Bogen. „Ein Erbstück.“ Ich sah sie verblüfft an. Anscheinend lag es in der Familie. Wahrscheinlich war Kikyou sogar in gewisser Weise ein Vorfahre… Naja Mikos halt? „Oh.“, meinte ich. Sie schien ablenken zu wollen, denn sie drückte mir den Bogen in die Hand. „Jetzt du. Bestimmt kannst du es viel besser als ich.“, lächelte sie leicht und hielt mir einen Pfeil hin. Ich schluckte und schien jetzt die mit den Problemen zu sein… Also ja ich hatte einen Bogen benutzt… Aber meist einen kurzen und nicht einen so langen… Naja… Ich würde ihr zeigen, was ich drauf hatte… auch wenn ich bestimmt nicht so hübsch dabei aussah… Eifersucht quoll in mir hoch. Ich stellte mich hin und zog. Es war gar nicht leicht… bei meiner Mutter sah es eben noch so leicht aus… Wo hatte sie die Muskeln her? Ich zog, visierte und ließ los… - peinlich – Der Pfeil flog… und … wow… er zischte nicht mal und schaffte vielleicht 3m, bevor er im Gras landete und mit seinen Federn mein Versagen bekundete. Ich wurde knall rot und sah sie peinlich berührt an. Wirklich peinlich… Was für eine Vorstellung! „Er hatte ja wirklich recht…“, stellte sie erstaunt fest und hielt sich die Hand vor den Mund. „Wer hatte recht?“, zischte ich und tänzelte erregt von einem Bein auf dem anderen. „Das war nur Zufall!“, erklärte ich ernst und schnappte noch einen Pfeil… den ich nach besten Bemühen im Rasen versenkte… Wie weit war denn bitte diese Stecke? 10m??? Bestimmt der Bannkreis! Genau! „Ahhh… der Bannkreis.“ „Bannkreis?“, fragte sie und zwinkerte mit den Augen. „Der von dem Bogen?“ „Ja! Er stoppt den Pfeil.“, bestand ich ernst und drückte ihr den Bogen in die Hand. „Wirklich!“ Sie sah mich leicht überlegen an… wow… was für ein Blick. Die stampfte mich mit ihren Augen in den Boden. Autsch… Meine Mutter… „Soll ich?“, fragte sie etwas neckisch, legte den Pfeil an und spannte den Bogen… um mehr als das doppelte als ich. Sie nahm die gleiche Position ein, zielte und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Musste ich noch was sagen? Ein verdammter Treffer… Das konnte doch wirklich nicht sein! „Ich…“, stotterte ich und sah schuldbewusst zur Seite. „Hab sonst immer nur kürzere Bögen genommen…“ Sie sah mich tadelnd an. „ich dachte der Bannkreis?“ „Nein… Nicht der Bannkreis.“, murmelte ich und schluckte. Ich spielte mit meinen Fingern und sah sie an, wie sie dort stand. Total verändert. „Wie hast du überlebt in der Vergangenheit?“, fragte sie mich prüfend. Ich spürte einen leichten Stich. Anstatt, dass sie mich für erwachsen hielt, schien ich immer kleiner zu werden vor ihren Augen. „Inu Yasha hat mich beschützt.“, murmelte ich. „Aber ich hab oft getroffen…“ „Oft?“, hakte sie weiter nach. „Naja… die Magie hat den Rest erledigt.“ Sie hob eine Braue. War das meine Mutter? Ich sah hin und her. Anscheinend ja… Was war nur? „Unglaublich… Du hast anscheinend nichts geerbt von deinen Eltern, was Bogenschießen angeht.“ Ich zwinkerte kurz. Häh??? „Papa konnte es nie. Du weißt wie tuffelig er war!“ Sie seufzte traurig und schloss die Augen. „Ich sollte dir wohl die Wahrheit erzählen, was?“ „Wahrheit?“, fragte ich jetzt nach. Was lief hier denn bitte? Kaum war  Sesshomaru in der Nähe, veränderten sich alle in meinem Umfeld. „Ja. Über deinen wahren Vater.“ Stille. Ich hörte das Gras im Wind rascheln und die Vögel. Mir war die Kinnlade runtergefallen, während sie in den Rasen galant hüpfte und die Pfeile einsammelte. Anscheinend schien sie nicht sofort weiter reden zu wollen. Oder wollte sie es wirken lassen? „Wer ist mein Vater?“, krächzte ich und spürte, wie mein Hals sich zuzog. „Hoori… war dein Vater.“, meinte sie und sah mich traurig an. „Er hat es nie erfahren.“ Ich schluckte. „wie?“ Sie kam aus dem Gras. Ich vernahm eine Träne auf ihrer Wange. Anscheinend fiel es ihr auch schwer. Sie deutete auf den Bogen. „Leider hat dein Liebster das Bild gerade. Naja. Ihm gehörte dieser Bogen. Wir trafen uns unter dem großen Baum. Vor einem Wettkampf. Wir wetteiferten immer wieder um die Plätze. Meistens schlug er mich. Nagut, jedes Mal. Wir… trainierten zusammen, denn ich wollte von ihm lernen, noch besser zu werden. Er beschützte mich immer, wo er konnte. Er war gütig und lieb. Und Irgendwann passierte es.“, murmelte sie und hielt inne. „Bienchen und Blümchen halt… Bestimmt nichts Neues für dich… Auch wenn das glaube kein Kind von seinen Eltern hören will…. Naja… eines Tages… kam er nicht zu unserem üblichen Treffpunkt.“, flüsterte sie schon fast. Ich ging zu ihr. Sie weinte wirklich. Ich zog sie in die Arme, während sie leise schluchzte: „Sein Tempel brannte… er war zerstört. Es sah nach einem Kampf aus, der Bäume entwurzelt und Steine zertrümmert hatte… Das Einzige was noch da war… war sein Bogen. Sein Lieblingsbogen… Ich hab immer über ihn gelacht, dass er mit so einem Bogen schoss… Es sieht ja eher wie Deko aus….ich…“ Ich streichelte ihren Rücken. Sie weinte und drückte mich. „Das mit dir hab ich erst eine Woche später erfahren… Ich … Vater hatte es auch gemerkt und Mutter… deine Großeltern… Am Ende habe ich jemanden geheiratet, den ich gar nicht wirklich liebte… Die Gefühle kamen, aber… ich tat es für dich. Damit du ein gutes Leben hattest… und auch er starb… wegen mir…“, fluchte sie und zitterte. Meinte Mutter… Auch ich fing an zu weinen. Wahrscheinlich wie ein Schlosshund. Sie hielt mich fest. „Mama…“ „Ich … wollte nie wieder einen Bogen in die Hand nehmen… Nie wieder. Denn es erinnerte mich an ihn, wie er mich übermütig ansah… und sagte, versuch es noch mal. Sein Lachen… Er war ein Freigeist, wie du… Wenn er sich was in den Kopf setzte, verwirklichte er es auch um jeden Preis.“ Ich schluckte und drückte sie. Mehr konnte ich gerade nicht. Es war als riss man mir den Boden weg. Mein Vater… Ich hatte ihn nie kennen gelernt. Eine große Lüge… „Sein Bogen hat mich anscheinend die Jahre über beschützt… Sesshomaru-sama meinte, dass die Macht von ihm ausginge.“ Ich nickte nur und sah zu dem Bogen. Warum hatte Sesshomaru das Bild? Ich wollte das Bild sehen…. Meinen Vater…. „Warum hat Sesshomaru das Bild?“, fragte ich jetzt doch vorsichtig und sah ihr tief in die Augen. „Er versucht etwas herauszufinden… Er ist ein guter Mann…“, hauchte sie und knuddelte mich kurz. „Wirklich?“ „Ja… Er hilft mir sehr.“, schmunzelte sie mit ihrer verheulten Grimasse. Ich überlegte kurz, bevor ich die Luft einzog. Sesshomaru… Was tat er nur? Was war mit ihm, dass er auf einmal zum Samariter wurde? „Mama?“, fragte ich vorsichtig und sah sie an. „Würdest du mir das Bogenschießen richtig zeigen?“ Ich weiß, ich versuchte abzulenken… Aber ich wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. Ich konnte nur von Sesshomaru direkt erfahren, was er vorhatte. Meine Mutter über ihn fragen, sollte ich nicht. Auch wenn er mich überging, würde ich damit nicht anfangen. Sesshomaru würde mir sehr viel erklären müssen. Ich schielte zu dem schönen Bogen… er schien mir beinahe vergoldet zu sein. Mein Vater musste eitel gewesen sein… Ob er wem den Bogen geklaut hatte oder selbst so viel Macht gehabt hatte? Warte… Macht? Ich zwinkerte mit den Augen. Auch wenn ich manchmal etwas naiv und dumm war… So dumm war ich nicht. Darum versuchte er Nachforschungen anzustellen… Mein Vater. Was ist er gewesen? Ich atmete tief ein. Sehr viel zu erklären. Das stand fest. Wohin er wohl ging zum Fragen? „Kagome?“, fragte meine Mutter und winkte vor meinem Gesicht mit ihrer Hand. Trug sie etwa einen Handschuh? „Ähhh ja…“, keuchte ich. „Denkst du an ihn?“ „Wen?“ „Sesshomaru. Deine Augen haben geglitzert. Und das nicht nur wegen den Tränen.“ „Erwischt.“, meinte ich schnippisch und verdrehte die Augen. „Manchmal wünschte ich, ich würde ihn verstehen.“ „Glaub mir. Das ist für ihn bestimmt auch so. Keiner versteht den anderen, außer man redet darüber. Weißt du… ich glaube er liebt dich sehr, auch wenn er es nicht zu gibt. Warum sollte er mir sonst helfen, wenn es nicht auch dir hilft?“ Ich biss die Zähne zusammen, Mama…. „Naja… Vielleicht mag er dich?“ „Auch möglich. Aber jetzt komm. Lass uns dir beibringen, wie man mit Pfeil und Bogen umgeht. Deine Ahnen würden sich im Grab umdrehen.“ Ich grinste unschuldig. „Das haben sie wohl schon längst, so wie ich mich manchmal in der Vergangenheit angestellt hab als Miko..“ Sie verdrehte die Augen und wischte sich die Tränen weg. „Dann wird es Zeit.“ Ohne Umschweife reichte sie mir den Bogen. „Nimm Haltung an. Ich bin eine strenge Lehrerin.“ „Hai.“, antworte ich schnell und lächelte sie an. Wahrscheinlich hätte meine Mutter sich in der Vergangenheit besser als ich geschlagen… Ich nahm die Haltung an und vernahm nur ein schockiertes zischen. Vorsichtig schielte ich zu ihr. Wow. Ich hatte ja noch anfangs den Glauben gehabt, keine totale Versagerin zu sein, aber jetzt… Sie sollte kein Motivationscouch werden… „was?“ „Deine Beine… Dein Arm… dein Rücken… Soll ich weitermachen? Und das als das Kind der besten Bögenschützen Japans.“ Ich erstarrte. War das ihr ernst? Ich hoffte ja nicht. Dann wäre es wirklich peinlich. Ich stand unbeholfen da, bis meine Mutter sich neben mich stellte ohne Pfeil und Bogen. Ich schielte zu ihr und versuchte sie nachzuahmen. Ein Nicken, doch dann kam sie ernster Miene auf mich zu und stupste mich überall an. Autsch. Die war aber rabiat. „So. und halten.“ „Wie, halten? Nicht schießen?“, fragte ich verwirrt und versuchte den Bogen gespannt zu halten. Mein ganzer Körper zitterte. Ich spürte so viele Muskeln… Wo kamen die bitte her? „Halten. Üb das erstmal. 10 Sekunden halten, lockerlassen und wieder spannen.“, meinte sie ernst und zuckte mit den Schultern. „Bogenschießen benötigt Geduld und Durchhaltevermögen.“ Ich verzog die Lippen. „Ich weiß…“ „Das Ziel ist das wichtigste. Dein Vater meinte immer, es gäbe viele Faktoren. Einer ist die Person selbst, ein anderere ist sein Wille und dann der Wille der Natur. Eins werden. Sich lenken lassen von seinem Inneren. Sein Pfeil traf immer, egal welches Ziel oder wie klein. Vielleicht hätte ich wissen sollen, dass er nicht normal war, aber auch wenn, wäre es mir egal gewesen.“, murmelte sie. „Wie es auch dir egal ist. Und schon deswegen musst du trainieren. Die Ruhe bewahren und nicht immer durchdrehen, wenn er gegen den Strom schwimmt.“ „was meinst du?“ „Du versuchst es zu erzwingen. Wenn er gegen den Strom schwimmt, willst du ihn mit einem Anker binden, doch das verschlimmert es meistens immer. Ein Mann wie er, lässt sich nicht einfach einfangen. Sieh dir Tiger im Zoo an. Weil wir Menschen sie nicht haben können, sperren wir sie ein, damit wir ihnen nahe sein können. Doch die Tiger sind nicht glücklich, aber uns ist das egal. Anfangs wehren sie sich und fauchen, doch irgendwann schweigen sie. Wir glauben, sie sind gezähmt, doch wenn wir uns ihnen nähern würden, würden sie sich auf uns stürzen. Sesshomaru ist genauso. Wenn du ihn einsperrst, wird er sich dir vielleicht schneller ergeben, aber sobald er könnte, würde er fliehen.“ Ich schluckte und ließ die Arme sinken. „aber.“ „Nimm Haltung an.“, hauchte sie. Ich folgte leicht widerwillig. „Sieh auf die Scheibe. Es ist ein Ziel, was du erreichen willst. Mit Gewalt schaffst du es nicht. Du brauchst Geduld und Training. Gib Sesshomaru das Gefühl, dass er frei ist. Sperr ihn nicht ein. Er gibt sich Mühe, dass seh ich ihm an, doch überforder ihn nicht. Ja? Es wird alles gut, nur gib ihm Zeit, damit er weiß, was er will und nicht nur was du willst.“ Ich nickte und schloss die Augen. Ich zog den Bogen noch etwas straffer und sah das Ziel an. Mein Ziel… Was war mein Ziel? Ich wollte glücklich sein… mit Sesshomaru… Vielleicht hatte sie recht… Ich ließ ihm keine Ruhe. Ich bedrängte ihn regelrecht. Inu Yasha war anders gewesen… Sesshomaru… ein wildes Tier? Sie hatte ja schon etwas recht. Ich sollte ihm seine Freiheiten lassen. Er war vor mir geflohen. Ich atmete tief ein und sah die Scheibe an. Ein Versuch noch. Meine Mutter verharrte still neben mir, während ich das Ziel fixierte. Ich…. Nein… nicht ich… Sesshomaru und ich… wir. Ich ließ den Pfeil los. Er flog und…. Er traf!!! Auch wenn es nicht die Mitte war. „Glückwunsch. Aber üb weiter.“, meinte sie und zwinkerte mir zu. „Üb dich in Geduld, du Hitzkopf.“ Ich streckte ihr neckisch die Zunge raus. „Wenn er der liebe Mann war, muss ich es ja von dir haben.“ Sie sah mich schockiert an und kicherte dann leicht. Dieses Geräusch jagte mir Schauer über den Rücken. Wow … Das Geräusch hatte ich echt noch nie von ihr gehört… „Vielleicht bist du meine nächste Zielscheibe? Lauf.“, hauchte sie und riss mir den Bogen aus der Hand. Wie schnell spannte sie bitte den Bogen? Ich sah hin und her. „Nicht dein Ernst!“ „Finden wir es doch raus.“, meinte sie mit ruhiger Stimme. Ich schluckte. „Mum!“, keuchte ich und sah sie schockiert an. Zum Glück konnte ich mich aber schnell wieder beruhigen, als sie die Sehne wieder entspannte. „Spaß.“, hauchte sie kalt und sah zu dem Besen. „Sauber machen?“ „Klar…“, flüsterte ich und verharrte noch an Ort und Stelle, bis sie den Bogen weggeräumt hatte. Erst dann schnappte ich mir den Mob und begann zu schruppen, während sie das Grünzeug wegschnitt. Kapitel 31: Der Boss --------------------   Ich eilte schon regelrecht. Mir ging so viel durch den Kopf. Warum hatte ich gerade Kagomes Mutter so gehalten? Wieso erhoffte ich mir was? Kagome… Dieser Hoffnungsschimmer… Ich griff danach. Warum? Wollte ich länger bei ihr sein? Sollte es länger halten? Einerseits hätte ich mehr Zeit, aber andererseits hätte ich sie auch länger am Hals… Wenn das alles jetzt nicht so funktionierte, wie es sollte? Kagome…. Nach einiger Zeit hatte ich endlich das Gebäude erreicht. Ich sah es mir an. Es war schon sehr imposant. Jetzt trat ich vor den Meister der Wesen dieses Hauses. Ich war wirklich gespannt. Wer würde es sein und wie alt war er? „Da bist du.“, hauchte es hinter mir. Ich musste mich nicht umdrehen. Das Geräusch von Stöckelschuhen, die über den Asphalt kratzten und die erotische Stimme…., Lillith. „Ja. Wo ist er?“, fragte ich kurz angebunden und schielte zu ihr. Sie hatte wie immer etwas Aufreizendes an. Es hatte etwas, aber auch nur für etwas Einmaliges. Niemals könnte ich so etwas auf Dauer an Kagome ertragen. Ich schüttelte mich leicht angeekelt, während sie an mir vorbeischritt, was ihre Aufmerksamkeit auf mich lenkte. „Ha ha.“, meinte sie sarkastisch und ging zum Fahrstuhl. Ich folgte ihr durch das Restaurant dorthin. Wie konnte ich ihm das nur erklären? Eine Sukkubus reichte nicht? Das war wirklich kompliziert… am besten lenkte ich schnell das Gespräch auf Hoori. Sie rief den Fahrstuhl und nahm mich Maß. „Gewagte Kleidung.“ … gewagt? Ich sah an mir herab. Scheiße… jetzt wünschte ich es wäre ein Traum. „So so. Schleimen also. Aber lass dich von keinem Dämon sehen. Aber ich sollte das nächstes Mal auch versuchen. So nach dem Motto, ich bin ein Tempeldiener, ich tu nichts Böses.“, flötete sie und schob mich in den angekommenen Fahrstuhl. Etwas perplex trat ich ein und sah mich noch gefühlte 100 mal an. Ich war wirklich in dieser Kleidung losgestürmt… ICH IDIOT! „Einmal Penthouse!“, kicherte sie und drückte den Knopf. „Viel Glück.“ Am liebsten wäre ich noch rausgesprungen, aber die Türen waren schon zu. Mein Herz fing an zu schlagen. Ich sah mich um, doch hier war nichts, was ich überwerfen konnte. Penthouse… Wahrscheinlich landete ich direkt in seinem Büro… Also konnte ich auch keine Gardine klauen… Es würde wahrscheinlich auch keinen großen Unterschied machen… Genau ein Shooting… oder so… Der Fahrstuhl blieb ruckartig stehen.  Haltung bewahren… Die Türen schwangen auf. Ich holte das Bild hervor und trat heraus. Büro. Klar. „Nun, Sesshomaru, nehme ich an?“, fragte eine tiefe Stimme auf einem Bürostuhl, welcher mir den Rücken zu wendete. Ich wusste schon warum. Eine riesige Fensterfront mit wunderbaren Blick auf Tokyo. Hoffentlich blieb er so. „Ja, Sie wollten mich sprechen?“, hauchte ich kühl und trat noch einen Schritt auf den Tisch zu. Ich könnte ihn natürlich auch umbringen, dann müsste ich mich nicht mehr schämen für mein Outfit…  Aber ich brauchte Infos! „Sie verkehren mit einer Menschenfrau seit längerem. Sie sind hier vielleicht neu, aber bei uns wird es ungern gesehen. Diese Frau könnte die Wahrheit erfahren und würde uns Probleme bringen.“ Sachlich und kalt. Interessant. „Sie weiß es. Und ist mit einverstanden.“ Meinte ich und sah, wie er sich verspannte. „Sie ist eine Miko.“ Er sprang auf. Ich hatte ein Blick auf einen kurzgeschnitten weißen Strubbelkopf. „Miko?“ „Ja. Gibt es damit ein Problem?“ „Sie wissen was eine Miko ist oder? Eine heilige Tempeldienerin. Sie beschmutzen sie.“, meinte er und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. „Warum eine Miko?“ „Nun. Wegen ihrer Art. Sie ist eine starke Frau und lässt sich nichts sagen. Sie kennt die Wahrheit.“ „Von welchem Schrein?“ „Higurashi heißt die Familie.“, meinte ich leise. Er zuckte zusammen. Wow. Der Name sagte ihm was. Mal sehen ob ich etwas erfahren konnte. Er schwieg, also ergriff ich wieder das Wort. „Der Name sagt Ihnen was. Das ist gut. Ich hätte eine Frage zu einem Bild. Ich suche einen Hoori. Sein Tempel brannte vor knapp 19 Jahren ab. Wahrscheinlich Dämonen. Wieso? Lebt dieser Mann?“ Er setzte sich wieder. Oder ließ er sich fallen? Mit der Hand griff er sich an den Kopf. „Warum fragen Sie das?“ „Dieser Hoori. Ich will von ihm erfahren, warum er geflohen ist vor seiner Verantwortung. Einerseits will ich Antworten auf meine jetzige Situation und andererseits helfe ich seiner Liebsten, die unter seiner Abstinenz leiden musste, bis sie zerbrach.“ „… Redliches Vorhaben. Aber wieso? Wo ist der Nutzen? Das eine Liebe zwischen einer sterblichen und einem unsterblichen Wesen nicht gut gehen kann, ist bekannt.“ „Mein Nutzen? … Mehr Zeit, glaube ich. Kennen Sie ihn jetzt? Er hat einen Bannkreis errichtet.“ „Vielleicht. Aber ihr geht es gut oder?“, fragte er leicht heiser nach. „Soll ich lachen? Ach das tu ich ja nie.  Natürlich nicht. Sie stand so unter Schock, dass sie alles verdrängte. Sie wurde unter Drogen gesetzt, damit sie der Wahrheit entkam. Sie musste einen Mann heiraten, den sie nicht mal liebte, nur um das Kind von diesem Hoori zu schützen. Sie trug das Juwel der vier Seelen in sich, was Dämonen magisch anzog. Dieser Mutter verblieb sogar die Angst um ihr Kind verwährt, dass in der Vergangenheit in die Schlacht zog, um die Welt zu bewahren. Ich bitte, wo ist das gut?“ „Tochter…“, murmelte derjenige und schien versunken zu sein. Ich wurde regelrecht aufbrausend. Dieses Verhalten… nagut ich war genauso, aber ich ärgerte mich. Ich verringerte den Platz zwischen uns in kurzen Zügen, packte den Sessel und riss an ihm, bis mein Gegenüber sich drehte und mir direkt in die Augen sah. Ich zischte und schritt ein paar Schritte zurück. Blitze zuckten über mich kurze Zeit. Ich musste leicht Grinsen. Unglaublich. Schicksal. Vielleicht sollte ich daran langsam glauben. Ich bekam das kalte Kotzen. Weißes Haar… blaugraue Augen … Ich hob das Bild und legte es auf den Tisch. „Und, ich höre.“, flüsterte ich leise. Am liebsten wollte ich ihm doch an die Kehle springen und ihn zerfetzen. Wie ich diese Geschöpfe doch verabscheute. Schon meine Mutter hatte zu ihnen gehört…. „Mami…“, meinte er still und leise und nahm das Bild vom Tisch und strich über das Mädchen. Seine Augen schlossen sich, bevor sie sich wieder öffneten und er mich erst ernst und dann leicht verdutzt ansah. Er musterte mich von oben bis unten. „Wieso tragen Sie das?“ Ich verdrehte die Augen. „Dämonen haben ungern Schulden. Was ist jetzt mit der Tochter.“ „Ich verbiete Ihnen den Umgang mit ihr.“ „Ehrlich? So viel Interesse am eigenen Kind, was im Stich gelassen wurde?“ „Ich wusste es nicht!“, fluchte er und stand auf. Er schlug mit den Handflächen auf den Tisch. „Ich wollte Mami beschützen!“ „Indem sie mit Kagome schwanger war, hat sie noch viel mehr Monster angezogen!“ „Alles hat seinen Preis!“, schrie er schon fast, während er mich wütend ansah. „Und Sie schleichen sich ein!“ „Einschleichen? Also bitte. Ich bin ehrlich zu Kagome gewesen von Anfang an. Sie weiß was ich bin. Aber Kagomes Mutter wusste es nicht. Sie haben sie im Dunkeln gelassen. Schutz hin oder her, aber den Tod vortäuschen? Menschen konnte das nie verkraften! Götter sind doch die schlimmeren Dämonen, wenn es um Herzlosigkeit geht!“ Mein Gegenüber verschluckte sie beim Luftholen und hustete.  „Ich bin nicht gefühlslos! Aber ich kann es sowieso nicht mehr ändern!“ „Kagomes Mutter lebt noch. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.“, meinte ich stur und sah ihm tief in die Augen. „Auch wenn es um mich eigentlich geht, sollte das zuerst geklärt werden. Sie wartet auf sie immer noch.“, murmelte ich und wendete mich ab. „Also? Sind sie feige, oder stellen sie sich ihrer Wahrheit? Wenn nicht, werde ich ihr sagen, dass sie nicht kommen werden. Sie haben besseres zu tun.“ „Das tun sie nicht!“ „Oh doch. So kalt kann ich sein. Also?“ „… Na gut.“, meinte er und biss sich auf die Unterlippe. „Und wie soll ich bitte zu ihr gehen?“ Ich schloss kurz die Augen. „romantisch oder so? Fragen Sie Lillith. Die ist dafür zuständig. Zumindest klappen ihre Ideen meistens.“ Er nickte und sah mich ungläubig an. „Irgendwie haben wir am eigentlich Thema vorbeigeredet… Wenn Sie meiner angeblichen Tochter weh tun, bringe ich Sie eigenhändig um.“ „Viel Spaß.“, meinte ich nur. „Ich bin aber ein ernst zu nehmender Gegner. Andere Frage. Kann Kagome göttlich sein?“ „Ich weiß es nicht… Das muss ich prüfen. Wenn ist es noch nicht erwacht, sonst wäre es mir aufgefallen…“, meinte er und seufzte leise. „Wehe jemand erfährt was.“ „Natürlich nicht. Eine Hand wäscht die andere.“ „Gut.“, meinte mein Gegenüber, während ich mich zum Gehen umdrehte und einfach den Fahrstuhl rief. Er hielt mich nicht auf, also vermutete ich, dass das Gespräch hier zu Ende war. Das schien jetzt spaßig zu werden.  Naja. Ich hatte schon immer gefährlich gelebt. Kagome… Ich holte mein Handy raus, während ich zu meiner Wohnung fuhr. Ich brauchte was Neues zum Anziehen. »Kagome, Ich komme wahrscheinlich nicht dazu, mit dir die Tage etwas zu unternehmen. Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen. Wir sehen uns Freitag.« Hoffentlich akzeptierte sie es. Ich musste nachdenken und wahrscheinlich diesem Idioten helfen. Es wunderte mich nur, warum mich sein verhalten so wütend machte, wenn ich nicht ein Deut besser war… Wer sagte, dass ich nicht bei einer Schwangerschaft abhauen würde? Wer wusste, was in einem Monat war? Kagome… Ein Vibrieren ließ mich auf mein Handy sehen, wo nur ein paar kleine Worte standen: »Kein Problem! Ich habe selbst etwas zu tun. Freu mich schon auf Freitag! XXX <<< Xxx? Was hieß das wohl? Ich würde Lillith fragen müssen… und sie um Hilfe bitten. Es war anstrengend, aber irgendwie wollte ich, dass Kagomes Mutter den wiedersah, den sie über alles geliebt hatte…. Kapitel 32: Der Zoo -------------------   Es verging eine Woche. Sie war wirklich viel zu lang, auch wenn sie mir mit ein paar Sms von Sesshomaru versüßt wurden. Er war jetzt nicht der romantische Schreiber, aber es bedeutete mir schon viel, wenn er sich einfach nach mir erkundigte… und dummer Weise auch immer fragen musste, ob ich meine Hausaufgaben gemacht hatte. Manchmal hasste ich sein Verantwortungsbewusstsein über alles Maße. Er war ja nicht mein Vater…. Sondern mein Freund! Zusätzlich hatte ich vom Stress Magenprobleme… Jeden Morgen hatte ich mich übergeben. Diese Aufregung wegen des Shootings. Ich hatte echt Panik davor. Für Sesshomaru war es nichts Besonderes, aber für mich selbst schon. Ich atmete tief ein. Die Mädchen hatten sich für mich alle gefreut, aber ich war mir nicht so sicher. Ich würde mit Sesshomaru ein Shooting machen, aber für welchen Preis. Ich sah in meinem Schrank. Da war das Kleid, was sie mir ausgesucht hatten. Ich schluckte. Ich zog es heraus und betrachtete es. Leise seufzte ich und zog das Riemchenkleid an. Es hatte einen leichten Rotton, oder war es Lachs? Seufzend zog ich mich an und bürstete mein Haar. „Kagome?“, fragte meine Mutter und trat ein. Ich drehte mich zu ihr und lächelte sie an. „Was ist Mum?“ „Ich dachte, ich helfe dir etwas.“, hauchte sie und trat zu mir. Sie schloss den Reißverschluss von meinem Kleid und strich über mein Haar. „Ich wünschte dir viel Spaß bei deinem Date.“ „Es ist keins… Es ist ein Shooting.“ „Aber es ist ein Shooting von einem Date. Er will es mit dir. Ihr habt bisher nie ein richtiges gehabt oder?“ Ich dachte kurz nach: „Nicht wirklich. Da hast du Recht…“ „Siehst du. Genieß es. Zeig ihm, wie viel Spaß so etwas machen kann. Ja?“ Ich nickte und lächelte: „Du hast recht.“ Jetzt hatte ich mehr Mut und das genau zur rechten Zeit, denn es klingelte an der Tür in diesem Moment. Sesshomaru. Mein Herz machte ein Satz und rutschte mir dann doch wieder in die Hose. Ich wollte unbedingt wissen, was los war, warum er sich so verhielt, wie er es getan hatte. Mein Mund wurde ganz trocken. Meine Mutter lächelte mir noch mal zuversichtlich zu, bevor sie runterging. Zeit. Kein Drängen. Ich musste mir Mühe geben. „Kagome?“ Ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich schnell um. Er war schon da und blitzschnell hinter mir. Seine Arme umgriffen meine Hüften. Er zog mich an seine Brust und küsste mich geschwind. „Mhmm!“, machte ich nur und schloss die Augen. Es war wunderschön. Als er abließ, sah ich tief in seine goldenen Augen und schluckte. Er trug Freizeitkleidung, was mir wirklich gut gefiel. So Leger. Auch wenn er ein Hemd trug, war es offen und offenbarte mir seine schöne Brust. Ich strich drüber und sah eine dünne Narbe. Wovon er diese wohl hatte? Noch nie hatte ich genau hingesehen. Das Dämonen Narben haben konnten, hätte ich nicht so gedacht. Ich seufzte. „Aufgeregt?“ „Ja, sehr.“, flüsterte ich an seiner Brust. Man roch er gut. Bestimmt hatte er wieder dieses Parfüm benutzt… Ich atmete es noch einmal tief ein. Ich konnte nur hoffen, dass keine Frau uns in die Quere kam. „Kagome.“, hauchte er heiser und hob mein Kinn sanft an. Ich blickte tief in seine Augen und lächelte. „Was?“, fragte ich unschuldig und leckte über meine Lippen. „Ohje. Nicht dein Ernst.“, hauchte er und schüttelte nur den Kopf. Ich lief knallrot an und sah schüchtern zur Seite. „Das kommt nur von deinem Parfüm… Es gefällt mir sehr.“, brummte ich leicht genervt. Ich wusste ja, dass die Arbeit vorging, aber ich hatte auf etwas anderes Lust und dabei hatte ich mich heute Morgen erst übergeben… Aber ich war manchmal einfach unersättlich. Durfte ich ja auch mal oder? Nein…? Doch eigentlich schon. Er war es doch auch. Ich hatte auch Bedürfnisse. „Wollen wir jetzt?“, fragte er heiser nach. Ich spürte regelrecht, dass er auch Lust hatte, aber naja… Wir sollten wohl eher über alles reden. Oder? „Klar.“, meinte ich und drehte mich noch mal schwungvoll im Kreis, damit mein Rock flatterte. „Wie kommen wir hin?“ „Der Wagen steht vor der Tür.“, bemerkte er leise und ging Richtung Ausgang. Wagen? … nein … er konnte keinen Führerschein so schnell gemacht haben oder konnte man das? Ich war mir echt nicht sicher… Und wenn… Was wäre es wohl für ein Gefährt, was er sich kaufen würde? „Du folgst nicht?“, fragte er und sah die Treppe hoch zu mir. „Ach. Nein. Sei nicht dumm. Wir werden gefahren.“ Dann ging er und ich folgte. Hatte er meine Gedanken gehört? Oder hatte er einfach gut kombiniert? Ich tippte auf zweiteres, weil mir ersteres überhaupt nicht behagen würde… Wenn er mich verstehen würde… Das wäre sehr gruselig und dann wären meine Pläne für den Eimer. Auch wenn ich zugeben musste, dass er glaube auch längst andere Pläne hatte… Ich musste von ihm unbedingt erfahren, warum das mit meiner Mutter ihm so naheging. Er half mir unten in einen Mercedes. Er war schwarz und die Spiegel verdunkelt. Ich meine es war sogar ein teurer Wagen… Für wen war bitte das Shooting? Doch nicht für den Zoo oder? Wer sponserte bitte den Wagen? Im Wagen sah ich mich um. Sogar Getränke gab es… „Anschnallen.“, meinte er leise neben mir und ich folgte seinem Befehl. Auch er schnallte sich an. Ihm war das bestimmt immer noch nicht ganz so geheuer, wie er versuchte mir weiß zu machen. „Können wir reden?“, fragte ich vorsichtig und sah zum Chauffeur. War schon eher wohl eine schlechte Idee. „Später.“ Ich nickte und ließ mich in den Sitz sinken. Mensch… Hoffentlich würde der Tag schnell vorbeigehen… Ich hoffte es zumindest, denn ich hatte mich schon gefreut auf das Date, aber irgendwie glaubte ich nicht, dass Sesshomaru sehr offenherzig sein würde und wenn… ja… wenn würde es vielleicht nur spielen, wie diese Sexszene… Ich hatte sie jetzt schon gesehen…. Und sie kam mir so realistisch vor… Wüsste ich nicht, dass er Lilith über alles verabscheute, hätte ich wirklich geglaubt, er wäre an ihr interessiert…. An dieser gefährlichen Succubus, die wohl immer mit uns spielte, wann sie nur konnte. „Kagome?“ Ich drehte mich nach links und kniff die Augen kurz zu, weil es so hell war. „Kommst du?“ Sesshomaru sah mich leicht besorgt an und hielt mir die Hand hin. Schnell ergriff ich sie und ließ mir raushelfen. Fuck… Ich hatte echt nicht mitbekommen, dass wir schon da waren… Warum konnte ich nicht aufhören mir den Kopf zu zerbrechen? Er zog mich leicht an seine Brust. „Die Aufregung verfliegt schon. Benimm dich wie immer, ich glaube das reicht ihnen.“ Ich verdrehte die Augen. „Schlaumeier.“, grummelte ich und löste mich. Ich sah mich um und sah einen Wagen. Oder mehr ein Wohnwagen für die Maske. Doch etwas unsicher, packte ich seine Hand, und zog ihn dorthin. „Komm, wir machen uns hübsch.“ „Feigling.“, flüsterte er. Er neckte mich. Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst, aber ich glaube nicht, dass er so etwas je zu ließe. Er war zu schnell. Wenn ich nach ihm schlug, würde er mich packen, an die Wand pressen… und mich küssen … und … „Kagome… sabberst du gleich?“ Erschrocken sah ich zu ihm auf und schluckte. Mist. Der Entzug von ihm tat mir gar nicht gut… Ich wollte ihn… am liebsten jetzt… Diese Spannung… Ob er sie auch bemerkte? Sie schien mir schier extremer als sonst… Langsam öffnete sich die Tür vom Wohnwagen. Ich blickte hinein und erkannte eine sehr hübsche Frau, die mich anlächelte. „Meine Patientin.“, flüsterte sie und zwinkerte mir lieb zu. „Wir machen dich zur schönsten hier.“ Ich nickte und folgte ihrem Winken. Sesshomaru blieb stehen und deutete auf einen anderen Wohnwagen. Wow… Sesshomaru… stand da sein Name? Ich war mir nicht sicher… Als ich drinnen war, schloss sie die Tür und führte mich zu einem Sitz. Ich setzte mich und erkannte vor mir einen beleuchteten Spiegel. „Aufgeregt?“ „JA, aber wer wäre das nicht?“ „Stimmt wohl. Überhaupt bei so einem wie ihn. Ein regelrechter Frauenmagnet.“, meinte sie kichernd und setzte sich zu mir. Sie steckte mein Haar aus dem Gesicht und reinigte es. Ich wurde etwas rot. Ich war nicht hässlich, aber was Kosmetika anging, war ich doch eher eine Versagerin. „Ich weiß gar nicht, ob er so die Aufmerksamkeit von Frauen genießt.“, witzelte ich und sah sie an. Sie war konzentriert, aber schien daran jetzt ein paar Gedanken zu verschwenden. „Würde ich gar nicht sagen. So gerne wie er Autogramme verteilt. Es ist oft ein Kick für Männer. Es gibt ihnen Macht. Überhaupt wenn es vergebene Frauen sind und ihr Freund eifersüchtig wird. Er scheint mir ein Spieler zu sein.“ „Finden Sie?“, fragte ich nach und sah sie an. „finden Sie, jemand wie mich könnte an seiner Seite bestehen?“ „Nein.“ Wow. Ich schluckte. Das war ja sehr eindeutig. „Wieso nicht?“ „Er scheint nicht von dieser Welt zu sein. Solche Männer kann man nie lange halten. Eine schwache Frau bricht und eine starke? Sie könnte sich zu doll durchsetzen. Ich glaube er hat da so seine Probleme. Seine Blicke jagen mir Angst ein. Als wäre er ein eiskalter Killer. So ein Mann ist bestimmt höllisch eifersüchtig und gefährlich, wenn man seine Regeln bricht.“, hauchte sie kurz zitternd. „Bitte Augen schließen.“ Ich folgte ihrer Aufforderung und atmete tief durch: „Menschen können sich ändern.“ Sie lachte leise. „Wer hat Ihnen denn so etwas erzählt? Entweder hat er einen weichen Kern schon vorher oder nicht. In so einem Alter ändert sich keiner, außer es gibt einschlagende Ereignisse und dann tun sie es auch nicht freiwillig, sondern aus einer Emotion heraus, die meist sehr negativ ist. Vielleicht der Tod einer geliebten Person oder so.“ Ich wollte mir auf die Lippen beißen, aber sie machte ein Geräusch, was mich einhalten ließ. „Vorsicht, der Lippenstift.“ „Sie reden so, als hätten Sie schon gewisse Erfahrungen gemacht?“ „Genug. Ich wollte mal jemanden ändern, doch es ging nicht. Und ich war die leidtragende. Aber Sie sollten sich lieber auf Ihr Shooting freuen. Zumindest ist er schon fast ein Star. Wenn er einer ist, wird er für so kleine Projekte keine Zeit mehr haben, sondern um die Welt touren.“ Ich nickte. Unerreichbar werden… Sie hatte mich echt… aufgebaut… mit einem Hammer in den Boden gestampft. Unbedingt musste ich mit ihm reden… Bitte… Nach einer halben Stunde war ich dann fertig. Mit Kleid und allem Drum und Dran, trat ich aus dem Wohnwagen und sah mich um. Ich schluckte. Da war er und er sah wirklich gut aus in der Leinenhose und dem offenen Hemd. Meine Lippen öffneten sich und mein Herz setzte aus. Wie auf Kommando drehte er sich in meine Richtung und legte den Kopf leicht schräg. Sein Haar war zu einem Zopf gebunden… Die Ärmel leicht hochgekrempelte… Wow… Er würde ein Star werden… und unerreichbar werden. Die schönsten Frauen würden ihm zu Füßen liegen und ich? Ich würde verblassen… Ich war sowieso eine graue Maus, aber dann auch noch solche Konkurrenz, während ich unaufhaltlich alterte? Meine Mutter hatte schon irgendwie Recht… Ich hatte echt nicht die besten Karten. Es musste etwas geben, was nur uns ausmachte und das war hoffentlich nicht nur der Sex. Langsam schritt er auf mich zu. Mir war heiß und kalt. Beinahe als wäre ich krank. Meine Hände schwitzen leicht. Ich wurde rot. Da stand er vor mir. Er schien mir größer als sonst. „Sesshomaru.“, hauchte ich und lächelte. „Wollen wir?“ „Natürlich. Du siehst gut aus.“ „Danke. Du wie immer fantastisch.“, schleimte ich und sah stumm zu, wie er meine Hand ergriff. „Komm.“, befahl er und zog mich nah an seine Seite. Er nahm meine Hand und fädelte sie ein. Er hatte den Arm eingewinkelt und ich war eingehakt. Ich war ihm so nah… Warum hatten wir nur keine Zeit zum Reden gehabt? Die Leute erklärten uns noch kurz, was wir beachten sollten und dann durften wir schon los. Wir gingen in den Park. Er war recht leer. Es waren wenig Personen da. „Ich hätte gedacht es ist voller…“, flüsterte ich und sah mich um. „Alles Schausteller. Der Zoo ist heute geschlossen für andere. Sie empfanden es für besser, bevor mich Fans niederringen.“ Ich nickte und schluckte. Ich sah mich genau um. Sie verhielten sich wirklich schon zu normal, dafür, dass Sesshomaru hier war und nicht gerade die Kamera unauffällig war, die uns verfolgte. Warum war ich so aufgeregt? Seine Hand wanderte an meinen Rücken. „Kagome. Alles ist gut.“ Er führte mich zu einem Wassergehe. Ich sah hinein und konnte Pinguine erkennen. Bestimmt glitzerten meine Augen. „Wie süß.“, quietschte ich und beobachtete, wie sie durch die Gegend dackelten. Oder eher watschelten. Ich fasste die Reling an und wünschte ihnen näher zu sein. Er schluckte kurz neben mir: „Komische Dinger.“ „Das sind Pinguine.“, erklärte ich ihm und nahm ihn mit zu einem Schild. Aufmerksam las er die Zeilen und nickte. „Interessant.“, er sah zu mir auf. „Du magst sie gerne?“ „Naja… schon… wahrscheinlich auch alle anderen Tiere.“ Flüsterte ich schüchtern und spielte an meinen Fingern. „Sowas sieht man halt nicht jeden Tag…“ Er nickte noch mal und reichte mir seinen Arm. Ich hakte mich ein und ging weiter mit ihm. Wir sahen uns viele Tiere an und ich fühlte mich immer unbehaglicher. Es war nichts geklärt. Sesshomaru schien echt der tollste Mann der Welt zu sein. Manchmal glaubte ich auch ein leichtes Schmunzeln zu sehen… Aber meist kurz vor einem Kamerablitz, was schnell wieder erblasste. Was war der echte Sesshomaru? Tat er es wirklich nur für die Kamera, oder weil er es mit mir hier tat? Ich wurde von Schritt zu Schritt unsicher und man schien es mir auch anzumerken, denn ich sah ein Time out Zeichen. „Wir machen eine Pause.“, meinte ein Mann, der hier das Sagen hatte und kam auf uns zu. „Alles in Ordnung bei Ihnen, junge Dame? Sie sehen besorgt aus. Ich weiß, es ist anstrengend, aber versuchen Sie es weiter.“ Ich nickte: „Ja. Ich brauch nur eine kurze Pause. Es ist doch Neuland für mich… überhaupt die Kamera.“ Er lachte leise: „Ja, man ist andauernd unter Beobachtung. Am besten trinken Sie etwas, dann geht es Ihnen gleich besser.“ Kurz blickte ich zu Sesshomaru auf. „Ist das in Ordnung für dich?“ „Natürlich.“, meinte er nur kurz angebunden und ließ mich los. „Ich warte.“ Seufzend folgte ich der Crew, die mich zu einem Getränkestand brachten. Ich bekam ein Wasser mit Strohhalm. Wie nervig das war. Ich hatte so gehofft, mit Sesshomaru reden zu können… Und jetzt? Jetzt war ich hier wieder alleine… Langsam trank ich das Wasser und schloss die Augen, während ich etwas umherschritt. Sesshomaru… „Was machst du da?“, fragte eine leicht kühle Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um. Sesshomaru. „Nachdenken.“ „Alleine in einer dunklen Ecke?“, fragte er nach und kam auf mich zu. Er streckte eine Hand nach meinen Haaren aus. Als ich stehen blieb, nahm er sie zwischen seine Finger und strich über sie, bis sie glatt waren. Er ließ sie los und strich sanft über meine Wange und dann meinen Hals. „Was bedrückt dich?“, wollte er wissen und legte seine Hand auf meine Hüfte. Kein Entkommen. „Alles.“ „Alles?“ „Ich wollte mit dir reden… Du benimmst dich in letzter Zeit so anders… Warum? Bist du das oder planst du etwas?“ Er sah mich irritiert oder so an. Zumindest schien er jetzt zu überlegen. „Heute?“ „Ja, verdammt. Heute und davor. Du hast meiner Mutter Hilfe angeboten!“ „Sie hat es dir gesagt?“ „Klar. Sie ist meine Mutter. Sie hat mir alles gesagt. Ich bin froh darüber, aber es irritiert mich, dass du der ausschlaggebende Punkt bist. Ich weiß einfach nicht, was mit dir los ist…“ Er trat auf mich zu und öffnete seinen Mund. Ich kam ihm näher und ließ das Getränk sinken. Wollte er es zuflüstern? Als ich knapp vor seinem Gesicht war, machte er den Platz weg und küsste mich. Erst war ich überrascht, aber dann ließ ich es geschehen. Der Kuss dauerte und seine Hand presste mich an ihn. Er war warm und roch so gut. Er verführte mich schon wieder…. Dieser Mann… Als er abließ, musste ich zu Atem kommen und sah ihn fragend an. „Weich nicht aus.“ „Kannst du nichts so akzeptieren wie es ist? Denk nicht so viel nach.“, brummte er und atmete tief durch. „Gib mir Zeit um alles zu regeln, dann werde ich es dir erklären, aber auch nur dann. Vorher nicht. Wir haben doch schon darüber geredet.“ Ich schluckte. „Ja… So meinte ich das auch nicht. Ich will dir alle Zeit der Welt geben… nur… Es hat mich irritiert… Und es verwirrt mich auch, dass mein Vater ein anderer Mann ist, als ich bisher dachte…“ Er seufzte. „Kagome.“, brummte er und küsste mein Ohr. „Ich wünschte, du würdest so intensiv lernen, wie du dir den Kopf über anderes zerbrichst. Versuch diesen Tag zu genießen. Es ist ein Auftrag, aber reicht es dir nicht, dass ich ihn mit dir machen wollte? Liliths Idee vielleicht, aber ich habe zugesagt. Willst du nicht wenigstens einmal für mich lächeln?“ Ich nickte und lehnte mich an ihn. „ich versuch‘s… nur ich bin so nervös…“ „Soll ich dich nachher hart ficken? Muntert dich das auf?“ „Vielleicht.“, schmunzelte ich und beugte mich hoch zu ihm, um ihn auf die Wange zu küssen. „Wenn es so wie letztes Mal ist.“ Er nickte. „Jetzt komm, oder muss ich dich tragen?“ „Ja…“, hauchte ich und folgte ihm. Er zog mich enger als vorher an sich und streichelte meinen Rücken. „Komm mit mir.“, meinte er noch und zog mich mit zu den Pinguinen zurück. „Komm.“, flüsterte er und ging mit mir an einen seichteren Rand, wo die Pinguine rumgingen. „Eine kleine Überraschung.“ Er beugte sich runter und hob einen Eimer hoch. Fisch. „Willst du füttern?“ Ich lächelte und schnappte den Fisch. Geschwind warf ich einen rein und sah zu, wie der Pinguin ihn sich holte. Immer wieder warf ich einen rein, bis ich auf einmal neben mir einen Pinguin entdeckte. „Ohhhh…“ „Streichel ihn doch.“, hauchte er und nahm meine Hand. „Trau dich.“ Langsam streckte ich meine Hand aus und dann… Dann berührte ich dieses nasse, schuppige Kleid, was der Pinguin umschlang. Ich musste lachen, als der Kleine sich auch noch schüttelte und mich etwas nass machte. „Ieekkks.“, kreischte ich und verdeckte mein Gesicht, während Sesshomaru einen Fisch schnappte und ihn ihm gab. Der kleine war wieder ruhig… Puh. „Danke.“ Er sah mich an… wie ein Stück Fleisch… „Kagome.“, hauchte er, beugte sich hinab und küsste mich zärtlich. Ich hörte das Klicken, aber ich ignorierte es. Er zog mich enger an sich und ich schmolz regelrecht in seinen Armen, wie Butter. Ach Sesshomaru. Ich wünschte dies würde ewig andauern. „Sesshomaru… Sie sehen uns doch zu.“, hauchte ich, als sein Kuss noch intensiver wurde. Ich legte meine Arme um seinen Hals, um nicht umzukippen. Da war er. Mein Liebster. Ich lag in seinen Armen und unsere Lippen strichen übereinander. Ich musste mit ihm reden… es drückte mir so sehr auf der Seele, dass ich kaum die Tränen zurückhalten konnte. Egal wie sehr ich mir Mühe gab, jeden Tag wurde es stärker – das Gefühl ohne ihn nicht mehr leben zu können. Nach gefühlten 10 Minuten ließ er langsam ab und küsste mich auf die Stirn, bevor er mich an seine Brust zog. Knall rot schmiegte ich mich an und lauschte seinem Herzen, dass auch wilder pulsierte als sonst. Wir standen meist weniger rum und kuschelten, normal artete es in Sex aus, aber das wäre hier ja total unangebracht… Ob es ihm gefiel? So mit mir im Sonnenuntergang zu stehen? Ich sehnte mich nach mehr solcher Momente, nur halt mit etwas mehr Zweisamkeit. Auf meinen Lippen lagen wieder diese Worte… Irgendwie wollte ich es sagen, in der Hoffnung, dass es wie in einem Märchen wahr werden würde, wenn ich es nur oft genug sagte… „Kagome.“ „Ja?“, hauchte ich aufgeregt, als er mich noch enger an sich zog. „Ich glaube ich könnte das öfters machen…“, gab er leise zu und küsste meinen Haaransatz. Es war so schön, dass ich kurz auf gluckste. „Gerne. Aber ohne Kameras, okay?“ „Natürlich. Auch wenn sie mich gerade sehr gut zügeln.“, flüsterte er in mein Ohr, bevor wir uns noch einmal küssten. Mein Sesshomaru. Ich würde ihn nicht loslassen. Als ich ein Tippen auf meiner Schulter spürte, sah ich mich erschrocken um. Auch Sesshomaru sah auf, während seine Hand mich noch enger an sich drückte. Eifersüchtiger Kerl… „Wir sind fertig. Wir haben viele schöne Aufnahmen. Wir melden uns dann. Genießen Sie noch den Abend. Der Nachtwächter lässt sie dann raus.“, meinte der eine. Ob er eine hohe Person war? Sesshomaru bedankte sich noch und dann gingen sie. „Sesshomaru?“ „Ja?“, fragte er, während er ihnen nachsah. „Kein Sex, ja?“, tadelte ich ihn und sah ihn ernst an. Er nickte nur und küsste meine Schläfe. „Hatte ich auch nicht vor.“, meinte er ernst und führte mich zu einer Bank. Er setzte sich und zog mich auf seinen Schoß. Unsere Lippen berührten sich wieder und seine Hand strich über meinen Hals. „Kagome. Glaubst du wirklich, ich will nur Sex von dir?“ Was für eine dumme Frage… „So hast du es damals formuliert. Wenn musst du mir schon deine neuen Regeln erklären. Leider kann ich nicht deine Gedanken lesen und oft fühl ich mich deswegen hilflos.“ Ich war ehrlich… denn was Anderes blieb mir gar nicht mehr übrig. Was sollte ich lügen? „Ach Kagome. Denkst du es ist für mich einfacher? Es gab schon öfters Momente in meinem Leben… Ich bin kein unbeschriebenes Blatt… nur… war es noch nie so viel. Ich meine… mehr als eine Liebschaft. Du bist etwas Anderes. … Ich habe… deinen Vater gefunden.“ Ich war von den Worten überwältigt, aber als er meinen Vater erwähnte, musste ich schlucken. „Mein Vater?“ „Ja… Er ist nicht so begeistert, dass ich dich verführt habe. Ich will ihn deiner Mutter demnächst vorstellen. Auch wenn ich es nicht gerne sage, aber er ist stärker als ich… und könnte mir gefährlich werden.“ „Ist er so stark?“ „Er ist ein… Gott. Wenn ich das recht verstanden habe. Vielleicht bist du auch mehr, als du es glaubst und wenn dem so wäre.“ „Leben Wir dann ewig?“ Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter. „Ewig ist eine lange Zeit Kagome. Vergiss das nicht. Es bringt nicht nur Gutes. Du würdest zusehen, wie alle deine Freunde sterben. Du wärst Hilflos dagegen. Es gibt Gründe, dass Dämonen und Götter meist nur kurzweilig bei Menschen sind und keine Beziehungen eingehen. Unsterbliche fürchten wenig. Doch eins fürchten sie.  Den Tod.  Einsamkeit kann da einfacher sein. Der leichte Weg.“ Ich schluckte und streichelte seinen Kopf. Es klang beinahe so, als hätte er schon darunter gelitten… Wollte er darum mit mir keine Beziehung haben? Hatte er Angst mich sterben zu sehen? Könnte ich das denn? Zusehen, wie alle um mich herum sterben? „Du weinst ja.“, seufzte er und leckte mir die Tränen von der Wange. „so salzig.“ Ich schluckte. „Tut mir leid… Ich habe nur darüber nachgedacht.“ „Es steht doch noch nicht fest. Aber wenn du es entscheiden darfst, überlege es dir vorher genau, welchen Weg du gehen wirst. Denn unsterblich zu sein, ist verbunden mit vielen Schmerzen und Qualen. Viele Entscheidungen und jede wird deinen Weg auf ewig zieren. Man hat viel Zeit zum Nachdenken. Versuch nichts übers Knie zu brechen.“ Ich nickte und küsste ihn zärtlich. Seine Lippen kosteten meine und diesmal war er ganz sanft. Warum glaubte ich nur, dass Sesshomaru vielleicht mal ganz anders war? Dass er es vielleicht auch nicht gleich verstanden hatte? Shippo … und alle anderen… Auch Inu Yasha… Kikyou starb und er wollte es nicht wirklich wahrhaben, er hat jeden Strohhalm verzweifelt gegriffen. Ob Sesshomaru mal jemanden hatte, den er auch sehr geliebt hatte? Mein Herz zog sich zusammen. Nicht aus Eifersucht, sondern aus Angst. Er dachte viel nach, so wie ich es verstand. Die kleine Rin … er hatte sie wiedererweckt und das obwohl sie sich nur kurz kennen gelernt hatten… Sie hatte es mir erzählt, wie er sie als aller erster gefragt hatte, wer ihr wehgetan hatte… Rin hatte in seine Seele blicken können. Wenn es um Rin ging, schien er mir auch immer krank vor Sorge gewesen zu sein. Dass er einmal sogar Inu Yasha links liegen ließ, nur um sie zu retten…. Immer mehr Tränen rollten über meine Wangen. Er hielt mich nur still. Er war immer für sie dagewesen. Auch hatte er mich schon mal gerettet vor dem Gift. Reinzufällig war er in die Hütte reingestürzt und sich den Kerl vorgeknöpft… Wenn ich so nachdachte, glaubte ich immer weniger an sein Monster… Er hätte uns damals und viele Male sterben lassen können. Vielleicht trug er eine menschliche Maske und war ein Dämon, aber wer sagte nicht, dass er noch eine Maske trug. Eine um die Wahrheit zu verbergen. Menschlichkeit hatte der Mensch erfunden, doch auch Tiere empfanden etwas. Manchmal mehr als ein Mensch. Ich blickte ihm tief in die Augen und schluckte. Er bemerkte es und sah zur Seite. Etwas Weiches erschien auf seinem Gesicht: „Du sollst über dich und nicht über mich nachdenken. Fang nicht schon jetzt wie ein Unsterblicher an, wenn du es noch nicht bist.“ „Ach Sesshomaru.“, schluchzte ich und umarmte ihn noch mal. Er drückte mich eng an sich und schien an meinen Haaren zu riechen. „Ich denke nur nach. Du weißt ich bin sterblich und muss doch schon mal abwägen, bevor ich wieder alles überstürze und du und dein Bruder sind halt Fallbeispiele.“ „Erwähne ihn nicht.“, brummte er und küsste meine Tränen fort. „Sonst muss ich dich bestrafen.“ „Tut mir leid… wie kommen wir eigentlich heim?“, lenkte ich schnell ab und versuchte mich aufzumuntern. Seine Hand strich über meinen Hintern etwas, bevor er etwas zu mir schielte. Warum wollte er mich nicht ansehen? Hatte er Angst, dass ich etwas Neues entdeckte, auf das ich vorher nie geachtet hatte? Oder machte er sich auch darüber schon Gedanken und wusste nicht, wie er es mir erklären sollte? Ich wünschte mir beinahe, dass mein Vater Gedanken lesen konnte… „Der Wagen wartet auf uns. So berühmt bin ich schon.“, flüsterte er und hob mich auf seinen Armen hoch. Schnell krallte ich mich ins Hemd und schloss die Augen. Als ich sie öffnete, sah ich wie wir Richtung Ausgang gingen. Es war schon dunkel geworden und die Tiere schliefen ruhig und entspannt. Ich lächelte leicht und grinste ihn an. „Was?“ „Wie wäre es mit einem Haustier?“ Er verdrehte die Augen. „Wem willst du denn deinen Willen aufdrängen?“ „Einer Katze~ Miau.“ Er blieb stehen und sah mich ungläubig an: „Du spinnst schon wieder.“ Er biss mir ins Ohrläppchen, wodurch ich lachen musste. Dieser Schuft. „Danke.“ „Wieso danke, Kagome-chan?“ Ich wurde rot und streichelte seine Wange: „Dass du bei mir bist, egal was es dich kostet. Das bedeutete mir sehr viel. Mehr als alle Worte der Welt.“ Sein Schritt beschleunigte sich und er schwieg. Schon wieder sah er mich nicht an… Aber das musste ich akzeptieren. Seine Worte hatten mir eine neue Welt offenbart. Vielleicht könnte ich auch bei ihm bleiben und uns würde nichts daran hindern und vielleicht wären auch dann Kinder drin… Ob das ging? Dämon und Gott? Klang schon widersprüchlich. „Soll ich dich ohnmächtig küssen?“, fragte er leicht neckisch, während er mich ins Auto setzte. Schnell zog ich den Kopf ein und schüttelte ihn leicht. Meine Gedanken mussten sortiert werden. Vielleicht machte ich ja eine Pro und Kontra Liste…. Kapitel 33: Halloween für Dummies --------------------------------- Obwohl ich ein Youkai war, verging sogar für mich manchmal die Zeit viel zu schnell. Seit unserer Aussprache im Zoo war schon ein ganzer Monat ins Land gezogen.   Ich war leider weder mit Kagome, noch mit Hoori weiter vorangekommen. Beide schienen mir da sehr unkooperativ zu sein. Ich meine so schlimm war es auch nicht, aber sie schadeten anderen in ihrer Umgebung. …Kagome weniger als Hoori… Ich blickte von meinem Sake auf und starrte in diese bläulichen Augen. Hoori… Seine Taktik. Ich fragte mich, ob er wirklich seine Frau wiedersehen wollte oder mich nur von Kagome fernhalten wollte. In letzter Zeit versetzte ich Kagome eigentlich viel zu oft und sie schien im Augenblick bei unseren „Dates“ total abwesend. Sie zerbrach sich wirklich den Kopf über uns – was mich schon freute, aber – war es das alles Wert? „Sesshomaru, was ist los?“, fragte mein Gegenüber und genoss seinen Sake. Ich wollte ihm gerade am liebsten den Kopf abreißen… aber das wäre wohl der falsche Weg… so… unzivilisiert. Jetzt könnte ich meinen Bruder mal wieder gebrauchen. „Das fragen Sie?“, fluchte ich leise und sah ihn genervt an. „Sie überfallen mich schon heute Morgen – mit einer Flasche Sake zum Glück – und sagen mir nicht den Grund für den Besuch.“ „Sesshomaru. Nicht so förmlich. Ich dachte ich kläre dich auf, bevor heute Abend total in die Hose geht.“ „Bitte?“, fragte ich und rümpfte die Nase. Dieser Kerl. Ich war mir ja nicht so sicher, ob ich so jemanden mögen könnte. Wie hatte das nur Kagomes Mutter ertragen – hatte sie das überhaupt je? „Sag nicht, sie hat dich nicht zu Halloween eingeladen.“, flötete er mir etwas zu vergnügt vor sich hin, während er wieder uns nachgoss. Woher wusste er davon? Steckte mehr dahinter? Ich holte mein Handy aus meiner schwarzen Baumwollhose und checkte die letzten Sms. Sie erzählte mir wirklich alles in letzter Zeit. Mich ärgerten auch die vielen Aufträge, aber ich wollte eine Grundlage aufbauen und das wahrscheinlich nicht nur für mich mehr… Sie war auch etwas launisch, aber das kam bestimmt von den ganzen Gedanken. Leider behagte es mir gar nicht, dass ich ihr Fallbeispiel war und sie immer wieder Details über mein Leben rauskitzeln wollte – schon weil ich darüber gar nicht nachdenken wollte. „Dein Blick verrät mir alles, auch wenn du wieder alle durchließt. Halloweenparties sind aus Amerika mal gekommen und hier auch recht beliebt. So ein Brauch, wo man Dämonen und Monster verscheucht.“ Ich blickte auf. Halloweenparty… dann blickte ich auf mein Handy. Dummerweise musste ich ihm recht geben. Sie hatte mich wirklich gefragt. Was es wohl genau war. Dämonen verscheuchen? Als ich ihn dann wieder in die Augen sah, kochte ich vor Wut. Er griente mich an… Als wüsste er alles! Dieser! Argh… „Ruhig Blut. Also Halloween verkleidet man sich als Monster und staubt als Kind Süßigkeiten ab. Als Erwachsener macht man halt Parties. Man ist dann jemand anderes. Wilde Feiern meistens oder Schreckhäuser und alles Mögliche.“, erklärte er mir mit ruhiger Stimme. „Der Tag an dem wir wir sein können, ohne dass es jemanden beunruhigt. Okay es gibt noch die Cosplayerausrede, aber naja. Die hast du wohl noch nicht kennen gelernt. Zum Glück. Sehr nervige Gesellen, weil sie glauben, dass es ein tolles Cosplay ist… man kann denen ja nicht einfach sagen, dass das alles echt ist.“ Ich lauschte etwas und hob eine Augenbraue. „Also geht unsereiner einfach in seiner wahren Gestalt hin?“ Er sah mich schockiert an und winkte ab. „Du willst jetzt nicht als großer Hund loslaufen oder? Das würde keiner verstehen…“ „Witzig. Ich meine so.“, antwortete ich und schloss die Augen. Meine Zeichnungen wallten auf. Ich spürte es regelrecht, wie ich mich entspannte und nicht Energie aufwenden musste. Nagut nur etwas Energie, damit ich nicht zum Riesenhund wurde. „Ah… Okay. So natürlich. Hast du noch dein Outfit aus der Vorzeit?“ Ich nickte und betrachtete meine Krallen. Ob Kagome sich dann wieder entsinnt, wer ich eigentlich war? Ich glaubte ja nicht, dass es sie großartig stören würde, aber wir lebten hier ja schon jetzt für einige Monate und manchmal war ich mir nicht mehr sicher, ob sie sich noch an meine wahre Gestalt erinnerte. In dieser Welt gab es einfach nicht die die Gefahren, die einen z.B. in der Vergangenheit tag täglich dran erinnert hatten, dass Dämonen Monster waren… „Und du kommst auch mit? Kagomes Mutter würde sich freuen.“, meinte ich leicht gehässig und betrachtete ihn. „Naja, aber, wenn man so feige ist wie du? Es ist schon ein Monat um und du traust dich immer noch nicht ihr unter die Augen zu treten.“ „Das hat seine Gründe. Es ist lange her. Ich kann nicht zu ihr gehen und hi sagen, wie geht es dir! Ach ja, ich wollte dich nicht in Gefahr bringen, darum blieb ich dir fern, aber naja, du bist nur in der Klapse gelandet, wurdest mit Drogen zu gepumpt und unsere Tochter wurde in der Vergangenheit fast jeden Tag getötet. Wow. Sesshomaru so leicht ist das nicht.“ „Hab ich nie behauptet. Und du würdest es verdienen, dass sie dir die Leviten liest, aber du musst auch mal anfangen, sonst ändert sich nie etwas und Kagome muss auch endlich erfahren was mit ihr ist!“ „Eher willst du es erfahren, damit du weißt, wie viel Zeit dir noch bleibt. Tu nicht so, als würde dir Mamis und mein Schicksal am Herzen liegen. Es geht dir dabei nur um Kagome.  Des Weiteren wird sie wenn Zeit brauchen. Es geht nicht von heute auf Morgen unsterblich zu werden. Riten und alles Mögliche gehören dazu und dann ist die Frage, ob sie die Ewigkeit mit dir verbringen will.“ Ich fauchte leise. „Hab ich gesagt, sie soll sie mit mir verbringen? Sie verdient die Wahrheit.“ Er lachte leise und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, Sesshomaru. Na gut. Ich komme mit. Als bekannter von dir, als Freund. Natürlich mit Maske. Ich will es wenn wie gesagt langsam angehen. Erstmal in Erfahrung bringen, wie es ihr geht und alles. Denk nicht, ich mag sie nicht mehr, aber ich bin halt nicht normal.“ Ich seufzte: „Mach doch was du willst. Ist mir egal.“ Ich war schon etwas grummelig. Ein Piepsen ließ mein Blick wieder zum Handy schweifen. Kagome. Wieder eine Sms von ihr… ‚Alles okay bei dir? Steht das mit heute Abend oder hast du noch einen Auftrag? Wie wäre es? Ich könnte bei dir oder du bei mir danach schlafen, was sagst du? XXX Kagome‘ Ich starrte den Bildschirm unentwegt an. Mir war mein Gegenüber gerade komplett egal. Sie hatte schnell gelernt, mir SMS zu schicken. Ihr Leben bestand daraus nur noch. 10 SMS am Tag waren für sie sogar noch wenig. Letztens hatte sie mir so ein neues Programm namens Whats app gezeigt. Komisches Ding. Wir chatteten darüber aber teils herzlich wenig. Zum Glück, denn so Technikbegeistert war ich nicht. Ich sah sie lieber persönlich. ‚Ich habe heute keine Aufträge, außer den, dass ich mit dir auf eine Party gehen soll. Ich hole dich nachher ab. Wir nehmen deine Mutter mit.‘ Ich sah auf. „Nagut, du kannst mitkommen, aber wenn du dich falsch verhältst, dann…“ „Keine Sorge. Ich bin kein Schuft. Auch wenn ich im Augenblick so aussehe.“, murmelte er vor sich hin, während er aufstand. „Zieh dich um. Wir holen sie dann ab.“ Ich nickte nur, während er ging. Ich schüttete meinen letzten Sake herunter und raufte mir mein weißes Haar. Wie ich ihn doch erwürgen könnte. Nicht, dass ich ihn so sehr hasste, aber er ging mir auf die Nerven. Dabei hatte ich gedacht, dass mein Bruder der schlimmste ist, aber dieser war um vieles Schlimmer. Als das Handy klingelte, nahm ich es ab. „Ja?“ „Sesshomaru, was meinst du damit, wir nehmen meine Mutter mit? Das Ganze ist in der Schule… Sie wird sich fehl am Platz wahrscheinlich fühlen!“ „Jemand will sie treffen.“, meinte ich heiser und sehnte mich nach ihrer zarten Haut und ihrem ebenholzfarbenden Haar. „Mein Vater? Hu… Das ist nicht wirklich der richtige Ort, um die beiden wieder zusammen zu bringen.“ „Naja, er geht inkognito. Er will sich nach ihr erkunden. Ich kann ihm da nicht wirklich mehr widersprechen, nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass er endlich anfangen sollte.“ „Oh, da hast du recht… Ich werde sie fragen. Bestimmt kann ich sie überreden, wenn nicht, dann hat er Pech. Er muss ja nicht glauben, dass alles nach seiner Nase läuft.“, zickte sie etwas am Telefon. Ich verstand sie da wirklich. Mein Vater hatte auch schon öfters von mir Zähne gesehen, nachdem er mit einer Menschenfrau angebandelt war. „Kein Problem, das muss er schon verkraften können.“, meinte ich noch, bevor ich mich mit dem Handy am Ohr zum Schlafzimmer begab. „Was ziehst du an?“ „Meine Mikotracht wohl. Ich habe da auch nicht so sehr drüber nachgedacht. Magst du nicht schon vorher vorbeikommen? Ich vermisse dich ein ganz klein wenig und würde gerne… etwas Zweisamkeit mit dir haben, bevor mein Erzeuger sich noch einmischt.“ Ich seufzte leise, bevor ich ihr zustimmte. Es war sowieso mein Plan gewesen, zu ihr zu gehen. Bevor es Hoori bemerkte. „Gib mir eine Stunde, dann bin ich da.“, meinte ich nur kurz angebunden und legte schnell auf. Ich zog mich geschwind an und steckte mein Geld in einen Beutle, den ich mir um den Hals hängen konnte. Hoori konnte mich mal. Der wusste ja, wo der Tempel war. Vielleicht konnte ich ihn nicht mehr davon abhalten, sich in mein Leben einzumischen, aber, wenn ich es hinauszögern konnte, war das schon mal ein wirklich guter Anfang. Während ich mich dann aber rausschlich, spürte ich einen Blick in meinem Nacken. Vorsichtig wendete ich mich meinem Stalker zu, nur um erleichtert festzustellen, dass es ja nur mein Lieber Succubus Lillith war. „Was machst du da? Verfolgt dich wer?“, fragte sie zuckersüß und leckte sich die Finger. Dieses Weib. „Ich gehe mir Halloween ansehen. Man muss die Zeit genießen, während man sich nicht verstecken muss.“ „Da hast du mal wirklich Recht, aber du musst dich für das Outfit nicht so doll schämen, auch wenn es etwas schwul rüberkommt mit dem Pelz.“ „Schwul?“, fragte ich sichtlich irritiert und betrachtete mich. Gar nicht. „Kümmre dich um deine eigenen Sachen. Sayonara.“ Sie konnte gar nichts mehr erwidern, so schnell war ich aus dem Korridor verschwunden. Ich war immerhin ein Dämon. Draußen rief ich mir einen Wagen. Praktisch. Ich hatte von Hoori erfahren, dass es einen eigenen Fahrdienst gab, auch wenn es nur dazu bestimmt war, sie besser überwachen zu können. Hoori liebte diese Kontrolle, doch ich würde sie ihm irgendwann entreißen, darauf konnte er sich verlassen, denn ich war kein Schoßhund. Am Schrein angekommen, stieg ich aus und nahm die Treppen nach oben. Ich roch meine Kagome schon. Meine. Klang gar nicht so schlecht. Sie war etwas Besonderes und keiner würde mir verbieten, mit ihr zu verkehren. Wo waren wir denn hier auch? Als ich die letzte Stufe erreicht hatte, entdeckte ich sie auch schon. Da saß sie mit ihrem Mikogewand unter dem alten Baum, an den eins Inu Yasha gefesselt war. Gemächlich schritt ich auf sie zu. Sie schien schon wieder in Gedanken zu sein, denn sie blickte auf zu der Krone und hatte ihre Augen geschlossen. Ein Bild für die Götter! Am liebsten hätte ich ihr noch etwas länger dabei zugesehen, aber ich konnte es einfach nicht… Meine Schritte beschleunigten sich, bis ich direkt neben ihr zum Stehen kam und ihren Duft inhalierte. Kagome. Langsam wanderte ihr Blick zu mir und es war unverkennbar, dass sich auf ihren Lippen ein Lächeln bildete. „Endlich.“ Es klang teils wie eine Erleichterung, wenn sie es so ausdrückte. Es behagte mir irgendwie nicht. War ihr die Zeit so lang vorgekommen? Na gut, ich hatte mich auch nach ihr gesehnt, aber sie… Langsam beugte ich mich zu ihr herab und küsste ihre Lippen. Erst vorsichtig, doch dann schon wieder fester. Sie griff nach meinem Oberteil und zog an ihm, bis ich nachgab und mich über sie kniete. Meine Hände ergriffen ihre Schultern, während ich sie immer leidenschaftlicher küsste. Ihre Lippen waren so weich und zart… Wir verblieben so einige Minuten, bevor unsere Lippen sich voneinander trennten… Schon schade. „Kagome…“, seufzte ich und strich ihr das Haar etwas zurecht. Sie sah schon hübsch darin aus… „Miko?“ „Natürlich.“, heuchelte sie und strich über meine Zeichnung. „Einer muss doch den großen Wau wau an die Leine nehmen!“ Ich knurrte leise und schnappte nach ihr. Seit wann hatte ich nur angefangen mit diesen Spielen? Sie kicherte leise und wich mir aus, bevor sie mich einfach umarmte. Warum tat sie das? „Ich habe dich vermisst…“, schnurrte sie leise und streichelte meinen Rücken. Ich seufzte. Natürlich hatte ich auch an sie gedacht, aber sie musste immer so maßlos übertreiben... zumindest in letzter Zeit… „Hast du dich um die Pille gekümmert?“ Sie wurde rot. „Ich habe einen Termin… Aber das geht bestimmt nicht von heute auf morgen…“ „Passt schon. Wir haben ja noch genug Kondome.“ Sie nickte und wurde knallrot wie die sogenannte Feuerwehr. Ich streichelte ihr schwarzes Haar und hob ihr Kinn an. Kagome… Sie schien mir etwas besorgt, nur warum? Warum sagte sie es mir nicht? Ich hasste es, wenn ich etwas nicht wusste, aber seit der Sache im Zoo, schwieg sie mich in vielen Aspekten einfach an… Sie schwieg es tot. Ob sie sich schon entschieden hatte? Ich meine… Ich würde es ja wirklich begrüßen, wenn sie zusagte, nur damit ich mehr Zeit hatte um dieses Kauderwelsch in meinem Körper zu erklären. Einerseits… wollte ich dies alles nicht, ich wollte einfach am liebsten Gehen, doch dann war dieses andere ich in mir, was bleiben wollte. Es war so wie Tensaiga damals, als es um Rin ging. Als ich mir versucht hatte einzureden, dass es Tensaiga war und das ich in keinsterweise mitgespielt hatte… Es war so leicht gewesen, zu sagen, dass Tensaiga mich gezwungen hatte… doch… ich hatte es gewollt. Ich fragte mich auch, wie es Rin ging, aber… Wenn ich zurück ging… Ich blickte zu Kagome. Dieser Blick… als wüsste sie, was ich gerade denken würde. Sie lächelte mich traurig an… Das hasste ich so an Menschen, dass man meist ahnen konnte, was sie fühlten. Mir passierte das nicht. Nein. „An wen denkst du?“ Erwischt. Ich sah leicht zur Seite… Warum musste ich mich wieder dabei erwischen, dass ich ihr nicht ins Gesicht sehen konnte? Wo war die kalte Maske und der eiskalte Blick? Wollte ich sie anlügen? Eigentlich schon, aber als ich zu ihr schielte schien sie sich schon zu entspannen und sie öffnete wieder den Mund und sagte die Worte, die ich nicht wollte, dass sie sie erfuhr: „Du denkst an Rin oder? Verständlich.“ Sie strich über meine Wange. Eigentlich wollte ich zurückzucken, doch ich blieb starr. Jetzt könnte ich ein Handbuch brauchen… Zurückzucken bedeutete eigentlich, dass sie recht hatte, aber starr bleiben auch… Dumme Situation. Ich verlor anscheinend meine Fähigkeiten, logisch zu denken, wenn sie mir so nahe war… oder war es nur der Sex Entzug? Da könnte man ja entgegenwirken. Ich sah sie an. Wirklich schnell. „Sesshomaru… Nicht hier.“, fluchte sie nur und schob mir einfach einen Riegel vor. Warum hatte ich ihr nur gesagt, dass es schon lange nicht mehr nur um Sex ging? Ich hatte von einem Reset Knopf gelesen, den ich jetzt auch wollte. Wo war einer, wenn man ihn brauchte? Ich konnte es nicht leiden, wenn ich keine Macht hatte. Erst dieser Hoori und jetzt fing Kagome damit auch unverfroren an. „Schäm dich doch nicht. Ich denk auch die ganze Zeit, wie es den anderen geht. Auch wenn es jetzt sehr ruhig ist… Ich würde sie gerne widersehen. Wir könnten zusammen hin.“ „Ahm…“, begann ich und hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt. Mist. Seit wann las sie in mir wie in einem Buch? Hatte ich alle meine Gaben verloren oder gewann sie an Gaben? Ging das bei Menschen? Sie kicherte und kassierte von mir einen bitterbösen Blick, was sie wohl nur noch mehr anheizte. Miststück. Warum blieb ich nur bei ihr? Jetzt lachte sie mich auch noch aus. Hier und jetzt würde ich sie zügeln, ganz egal, ob sie den Ort unpassend fand. Ich setzte zum Sprung schon an, als je ein Geräusch mich innerhalten ließ. „Sesshomaru-sama. Freut mich, dass sie uns besuchen kommen.“ Ich drehte meinen Kopf – Kagomes Mutter.  Geschwind stand ich auf und begrüßte sie. Mist. Sie trug wie immer, ihre Schürze und alles.  Langsam fragte ich mich wirklich, ob sie noch was Anderes im Schrank hatte. Das konnte ja nicht wahr sein. Sie war eine schöne Frau und trug immer dieses Öde Zeug. Anscheinend brauchte nicht nur Kagome Hilfe in Sachen Kleidung, sondern ihre Mutter auch. Also ein Familienphänomen. In Zukunft musste ich daran denken, Kagome nie alleine shoppen zu schicken. „Frau Higurashi.“, hauchte ich und betrachtete sie. „Möchten Sie mitkommen? Kagome meinte es soll sehr gut geworden sein in der Schule.“ Kagomes Mutter sah mich und dann Kagome an, die unschuldig grinste. Ich reichte ihr eine Hand und zog sie vom Baum weg. Irgendwie hatte ich Bedenken, ob ich wirklich nicht über sie herfallen wollte. „JA, Mum. Wir würden uns sehr freuen.“ „Aber es ist doch euer Date. Ich will mich da ungern zwischen drängen.“, meinte sie abwehrend und lächelte unschuldig. Wow, sie machte es einem auch noch schwer. „Frau Higurashi. Wir hätten sogar ein Date für sie. Es würde ihnen mal guttun, aus dem Haus zu kommen. Versuchen Sie es doch. Sie haben es Ihrer Tochter erzählt, also müssen Sie mit den Konsequenzen rechnen.“ Sie seufzte und schloss kurz die Augen, bevor sie nickte. Ihr blieb nichts Anderes übrig. Sie kannte ihre Tochter und dessen Durchhaltevermögen. „Na gut. Vielleicht braucht Ihr ja auch einen Aufpasser.“, hauchte sie, bevor sie auf der Stelle kehrtmachte. „Mal sehen, ob ich etwas finde.“ Futsch war sie. Ich sah zu Kagome und hob eine Braue: „Bei dir widerspricht sie nicht?“ „Nein.“, hauchte sie nur und sah mich böse an. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken, aber keine Angst, eher Lust. Ich sah kurz zu dem verschwinden Schatten und sah sie wieder an. Mit Schwung zog ich sie mit und drückte sie gegen einen Baum. Meine Lippen pressten sich auf ihre. Sie keuchte und krallte sich in mein Oberteil, während ich nur das eine noch im Kopf hatte. „Hust.“, hüstelte einer direkt hinter mir. Ich schreckte diesmal regelrecht hoch, weil ich gar nichts bemerkt hatte und drehte mich um, bereit für den Schlag und… Hoori. Ich ließ die Hand sinken und sah eine Vogelmaske. Er trug ein Gewand aus weiß und schwarz… Toll, er hatte sich als ein Tengu verkleidet. Vielleicht rupfte ich ihm nachher die imaginären Federn aus. Kagome presste sich an mich und keuchte noch leise. Ich roch, wie sie bereit geworden war und ärgerte mich immer mehr. Warum kam er noch mal mit? Ich wollte Kagome! Ich war hart geworden und er? Er versaute mir alles. „Willst du uns nicht vorstellen?“, fragte Hoori und grinste etwas, während er mich mit seinen blauen Augen taxierte. Am liebsten hätte ich ihn kalt gemacht! Er kannte keine besseren Augenblicke, dieser…. ARGH! „Das ist Kagome.“, meinte ich nur und zog Kagome enger an mich und das nicht nur, um meine Intentionen zu verbergen. Wieder dieses selbstgefällige Grinsen. Ich fühlte mich wie ein wildes Tier, dass sein Fleisch vor einem stärkeren Konkurrenten beschützen wollte… Peinlich. „Sesshomaru, sie bekommt bald keine Luft mehr, wenn du sie so doll drückst.“, hauchte er und setzte sich auf eine Bank. „Nenn mich Tengu, hübsche Dame.“ Ich ließ Kagome los. Warum fühlte ich mich bei diesem Mann so hilflos, obwohl er ein Trottel in Sachen Beziehung war… Ich sollte echt nicht mit Steinen in einem Glashaus werfen… Wie ich doch keinen Deut besser als er war. Kagome betrachtete diesen Mann und schien sich etwas an mir festzuhalten. Kurz hielt sie sich an meinem Oberteil noch fest, bevor ihre Hand sank und sie meine Hand ergriff. Sie war feucht. Hatte sie Angst? Ihr Geruch strahlte Verwirrung aus und Unsicherheit. Ich hatte ihr gesagt, ihr Vater käme und jetzt saß da dieses Selbstgefällige Etwas und sagte nichts. Sie starrten sich einfach nur an. „Kagome. Wenn er gehen soll, sag es einfach.“, flüsterte ich in ihr Ohr, doch sie schüttelte nur den Kopf und lehnte sich an mich. Ich legte vorsichtig eine Hand um ihre Hüfte und taxierte Tengu mit meinen Blicken. Hoori. „Ich verstehe deine Unsicherheit.“, meinte er nur und sah erst mich und dann Kagome an. „Aber glaub mir, dass betrifft beide Seiten. Ich hatte vorher nie Kinder und ich wusste auch nichts davon. Ich werde auch ins kalte Wasser gestoßen. Sesshomaru hat mir einiges erzählt, aber es ist wie Wasser auf einen heißen Stein.“ Sie zitterte. Ich machte mir echt Sorgen. Es war wohl wirklich zu viel für sie. Ich starrte ihn böse an. Wenn es um sie ging, wurde ich echt sauer. Es schien mir gar nicht mehr abwegig, dass ich gewinnen könnte. Hatte Inu Yasha nicht mal gesagt, dass es einem übermenschliche Kräfte verlieh, wenn man für jemand anderen kämpfte? Man könnte es ja mal ausprobieren. Ich wollte schon einen Schritt machen, doch da drehte sich Kagome und drückte ihr Gesicht an meine Brust. Sie weinte, doch da war noch etwas Neues… Sie war stinkwütend… Sie ballte ihre Fäuste na meiner Brust. Anscheinend würde sie ihn gleich verprügeln. „Pfff.“, entließ sie hart die Luft zwischen ihren Lippen. Gleich knallte es und es gab mir Genugtuung. Ich würde zusehen, wie sie ihm die Fresse polierte. Oh ja. Das würde bestimmt so gut sein, wie beim Sex. Tengu saß da einfach nur still. Der schien auch nicht gerade eine Idee zu haben, wie Sozialkompetenz funktionierte. Der hat bestimmt noch nie eine Schuld eingestanden. Kagome riss sich von mir los und ich hielt sie auch nicht. Erst schien sie leicht überrascht, aber dann drehte sie sich um und stapfte auf Hoori zu. Anscheinend überlegte der jetzt auch, was er tun sollte. Am besten stillhalten. Würde für alle das Beste sein. „Kagome…“, fing er an und dann knallte es. Sie hatte ihn geohrfeigt. Es entzückte mich regelrecht und mein Herz schlug schneller. Das tat wirklich gut, auch wenn es echt erniedrigend war, dass nicht ich so mit ihm umgehen durfte. Aber Kagome konnte das. Mein persönlicher Vollstrecker. Nett. „Was glaubst du eigentlich, wie sich Mum gefühlt hat? DENKST DU ICH FALL DIR IN DIE ARME? Wenn du Mama in irgendeiner Weise wehtust, wirst du mich kennen lernen. Ich mach dir die Hölle heiß und dabei ist mir scheiß egal, dass du ein Gott bist! Denn auch Göttern tun Pfeile im Hintern weh!“, schnauzte sie ihn laut an. Sie war eiskalt und ich fühlte mich regelrecht stolz. Sie hatte wirklich ein Rückgrat. „Nur, weil du jetzt hier auftauchst, spielen wir nicht gleich glückliche Familie! Wie ich hoffe, dass meine Mutter dir die Leviten liest!“ Er starrte sie verdattert an und schluckte. Wow, der Gott hatte die Hosen voll. „Autsch. Das habe ich auch nicht erwartet…“, gab er schuldbewusst zu und schien am liebsten Weg zu wollen. Und der war der Dämonenboss. Wie hatte der das nur geschafft? Vielleicht hätte ich ja doch eine Chance ihn zu ersetzen. „HOFFE ICH! Du hast nicht mal Blumen mitgebracht! Unverschämt! Umwerbe sie gefälligst und wehe du sagst ihr heute, wer du bist, dann bring ich dich um und das ist keine Drohung! Mama ging es lange sehr schlecht und ich will nicht, dass es ihr wieder schlecht geht! Also überleg es dir vorher, ob du überhaupt bei ihr bleiben willst, denn wenn du sie vorher verlässt, dann…“, hauchte sie noch kalt und zog den Finger über den Hals. „Auch Götter sind nicht unbesiegbar.“ Ich hörte sein Schlucken und irgendwie schien er es für bare Münze zunehmen. Wieso nur? Stimmt, wenn sie göttlich war, wäre es bestimmt sogar ein Leichtes für sie. Ich genoss diese Show wirklich sehr, doch dann hörte ich sie. Kagomes Mutter. Ich schritt vor, schnappte Kagome und küsste sie kurz. Überrascht blickte sie mich an. Ihr Blick war fragend, doch diese kleinen Worte erklärten alles: „deine Mutter kommt.“ Kagome seufzte etwas und strich meine Kleidung zurecht. Sie hatte Tränen im Augen. Da hatte sich wohl was aufgestaut und sie hätte ihn bestimmt noch länger angeschrien. Ich holte aus meiner Tasche ein seidenes Tuch und hielt es ihr hin. Schnell tupfte sie ihre Augen ab und schmiegte sich noch an. War ich ihr Anker? Langsam sah ich Hoori an, der starr dort saß und zu Frau Higurashi rüber sah. Er war wie gelähmt. Ob er Angst bekam? Unglaublich, er sank gerade in meine Augen in den Abgrund. Und dann glaubte ich, dass ich mich manchmal dumm verhielt, aber hier hatte jemand Angst vor einen Menschen. Bei Kagome verständlich, aber bei ihr schien er regelrecht in Panik auszubrechen. Wäre er nicht wie gelähmt, würde er bestimmt wegrennen. Am liebsten hätte ich gegrinst, denn ich vermutete sehr schwer, dass Frau Higurashi noch viel böser werden würde als Kagome. Ihre Hasstriade war ja schon schlimm gewesen, aber ich vermutete wirklich, dass sie noch schlimmer sein würde. Kagomes Mutter hatte ihr Temperament vererbt. Wow. Das würde spaßig werden. Ein Kampf auf Leben und Tod. Wenn dies stattfand, würde ich in der ersten Reihe sitzen und dieses Popcorn ausprobieren, wovon Leute schon öfters gesprochen hatten. „Oh, Sesshomaru, wer ist das denn?“, fragte sie neben mir und sah sich ihr Date an. Sie trug auch eine Art Miko Robe, nur, dass die Hose blau war und sie einen Brustpanzer trug. Genau das gleiche, wie vom Foto, nur dass es kein Rock war. Wahrscheinlich vermutete er darum, dass sie ihm die Hölle heiß machen konnte. „Schönes Outfit. Ist es das von damals? Und das ist Tengu.“, meinte ich und betrachtete sie nur kurz, was jäh unterbrochen wurde durch ein Kneifen in meine Seite. Ich schielte zu Kagome, die mich schmollend ansah. Glaubte sie, dass ich mit ihrer Mutter flirten wollte? Da war wirklich Eifersucht in ihren Augen. Was war mit ihr nur im letzten Monat? Stimmungsschwankungen in Massen… Alles seid diesem heißen Sex mit den Stromstößen im Dojo… Ich leckte mir die Lippen. Vielleicht lag es auch daran, dass wir seitdem kein Sex gehabt hatten. Immer war was dazwischengekommen und es war leider nicht nur Hoori gewesen. Wir hatten einfach keine Zeit gefunden und das spürte ich auch schon. Wenn ich sie nur sah, wollte ich sie. Sie roch seit damals noch viel betörender als vorher und das machte mich verrückt. Diese Lust…. Ich brauchte sie und ich wollte sie und ich würde sie mir heute Abend nehmen. Das war klar. Hoori würde mich daran auch nicht hindern… niemals. „Vielen Dank, lächelte Frau Higurashi und sah sich den Fremden an. Tengu stand auf, klopfte sich noch etwas ab und schritt leicht mechanisch auf sie zu und verbeugte sich. „Freut mich, Sie heute Abend begleiten zu dürfen.“, stotterte er und verbeugte sich noch etwas mehr. Frau Higurashi bewegte sich kurze Zeit nicht und sah mich mit hochgezogener Braue an. Mit einem Schulterzucken tat ich es ab und sie seufzte nur, bevor sie die Augen verdrehte. Anscheinend mochte sie ihr Date jetzt schon nicht. Armer Hoori. Warum arm? Super. „Freut mich auch.“, meinte sie etwas kurz angebunden und lächelte leicht. 1000 Yen für ihre Gedanken. Das würde ich wohl zahlen oder mehr? Sie schien nachzudenken, während sie alles an ihm in sich aufnahm. Oh ja. Genugtuung. Das tat gut. Ich würde ihn öfters mitnehmen, nur um das zu sehen. „Sesshomaru.“, zischte Kagome und sah mich kopfschüttelnd an. „Du bist schrecklich.“ „Denk an die Bedeutung meines Namens. Ich komme dem nur nach.“, hüstelte ich und beobachtete das Schauspiel. „Sag nicht, du findest es nicht interessant.“ „Es ist auf Kosten meiner Mutter.“, murrte sie und zwickte mich. Was sollte das nur? Neues Hobby? Zwick den Youkai? „Ich glaube sie wird viel schlimmer als du mit ihm umgehen, so viel Angst, wie der gerade hat.“, flüsterte ich und erhaschte einen erstaunten Blick ihrerseits und ein kleines Oh, was auch sie leicht verängstigte. „Dann kann ich dich etwas verstehen, aber lass das nicht zur Gewohnheit werden. Ich möchte Spaß haben und nicht Babysitter spielen.“, zischte sie und lehnte sich leicht an. Das war mir auch klar, mir ging es genauso. Ich wollte sie am liebsten dort ficken und nicht ein Auge darauf haben, was die beiden Erwachsenen anstellten. Ich nickte ihr nur zu und sah mir das Schauspiel an. Anscheinend redeten sie etwas. Oder mehr versuchte Kagomes Mutter Infos zu bekommen. „Sie sind ein Freund von Sesshomaru?“ „Ja.“, meinte er kurz angebunden und schielte zu mir. Suchte er gerade Hilfe bei mir? „Was haben Sie vor?“, fragte sie weiter und schien sehr streng zu sein. Er zuckte und sah noch hilfesuchender zu mir. Ich seufzte und ging mit Kagome zu ihnen. „Er will es sich auch gerne anschauen, aber er ist zu feige, alleine zu gehen. Sagen wir er ist nichts von dieser Welt, aber ungefährlich und wenn doch, wird Kagome ihm die Flügel stutzen.“ Hoori schielte zu Kagome, die frohlockt eine Bewegung vollführte, wie sie einen Pfeil schoss. Besser als vorher aber noch nicht so elegant. „Die trifft so aber nicht.“, hauchte er und bekam einen bitterbösen Blick von Kagome. Frau Higurashi zwinkerte kurz und sah zu Kagome. „Sie übt, aber vielleicht kann ich das auch übernehmen. Bei mir ging es etwas schneller.“, meinte sie und schien ihm einen heiden Schreck einzujagen, denn er ging gleich ein paar Schritt zurück. Sie musste etwas Lächeln. Das gefiel ihr wohl richtig. „So wird es doch erst interessant.“, meinte ich nur und sah Hoori an, der anscheinend wusste, warum er nicht wieder angebandelt war. Er wusste, sie würde ihn erstmal zur Hölle jagen, bevor sie ihm verzeihen würde. Da war der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen. Kagome war auch schon immer etwas rachedurstig gewesen. „Lasst uns am besten losgehen.“, flötete Kagome auf einmal und zog an mir. „Irgendwann ist es auch wieder vorbei, egal wo wir sind.“ Ich nickte und die anderen beiden auch. „Mein Wagen steht unten.“, meinte Hoori nur und sah hin und her. Wir nickten ihm nur zu, während Kagomes Mutter ihn genau unter die Lupe nahm. Ob sie etwas ahnte? Er war schon sehr geschockt gewesen, über ihre Künste, obwohl er sie als Tengu wohl eher weniger gesehen hatte. Er war schon ein Idiot, aber diese Angst ließ mich auch etwas fürchten. Wenn ich Kagome je das Herz brach, sollte ich schnell verschwinden. Zwei Furien mit magischen Pfeilen würden mir wirklich das Leben kosten. Oft hatte ich schon zu spüren bekommen, dass mit tobsüchtigen Frauen nicht zu spaßen war. Die waren eine Gefahr für Leib und Leben und das für jedes Wesen. Gemächlich schritten wir die Treppen runter und ließen Kagomes Eltern vorgehen, die in ein Gespräch vertieft schienen. Es war neutral und ich war mir echt nicht sicher, ob die sich je geliebt hatten. „Kagome, geht es dir gut?“, erkundigte ich mich leise. „Ist die Übelkeit wieder weg?“ „Ja, schon seit 3 Wochen. Ehrlich, ich werde nie wieder bei einem Shooting mitmachen… Es war schön mit dir, dass gebe ich neidlos zu, aber die Aufregung war die Hölle. Auch danach ging es mir noch schlecht… Die Fotos sind super schön… Ich habe auch eins in meinem Portemonnaie, aber der Preis war zu hoch. Wie hältst du es nur aus?“, murmelte sie und schien daran zu denken, denn sie fröstelte kurz. „Naja. Ich kann mir wohl kaum meinen Beruf aussuchen. Du weißt, ich habe keine Papiere, keine vorzeigbare Schulbildung und auch keine Referenzen. Ich kann ja kaum sagen, dass ich in der Vergangenheit ein Herrscher gewesen bin. Die würden mich für verrückt halten. Und naja, ich mag es einfach, wenn sie mich ansehen, als wäre ich ein Gott.“ „Stimmt ja. Ego pushen.“ Ich atmete tief ein. „Ja. Jedem das Seine. Hast du dir schon überlegt, was du für eine Ausbildung anstrebst? Oder willst du studieren?“ Sie blieb kurz stehen und sah mich an. Ihre Gedanken drehten sich wohl, denn sie verzog die Lippen nachdenklich. „Nicht wirklich, soweit war ich nicht… Aber das sollte ich wohl langsam mal…“ Ich nickte und hielt ihr die Hand hin. Sie ergriff sie und machte mit mir die letzten Treppenstufen weg. Diese kleinen Gesten vielen mir schon länger auf. Auch ich musste über unsere Zukunft nachdenken. Darüber nachdenken, wie ich handelte und das abgesehen von der Sterblich- oder Unsterblichkeitstheorie. Wegen ihr brach ich mit all meinen Vorsätzen und langsam störte es mich nicht mal mehr. Sogar Inu Yasha hatte ich bis letzten Monat total vergessen gehabt. Aber jetzt? Jetzt wollte ich ihn loswerden, damit sie nicht mehr an ihn dachte. Sah ich ihn noch so sehr als Konkurrenten? Er hatte nichts, was ich nicht haben konnte. Wirklich nichts. „Sesshomaru, wir müssen einsteigen.“, riss Kagome mich aus meinen Gedanken und hielt mir schon die Tür auf. Ich seufzte und schob sie hinein, bevor ich ihr nachstieg. Schnell zog ich die Tür zu und schnallte mich an. Was machte sie nur mit mir? Alles verschwamm. Ich verlor mich in ihr… Ich musste wirklich mehr aufpassen und das nicht nur für mein Wohl, sondern auch für ihrs, denn, wenn ich die Zügel zu locker ließ, würde meine animalische Seite überhand gewinnen und dann… mhmm… Sie strich über meinen Oberschenkel. Schnell sah ich zu ihr und sah ihr Grinsen. „Deine Gedanken wüsste ich gern.“ Sie sah mich verführerisch an, was mich dazu veranlasste, hinab zu blicken. Mist. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren, was sich als sehr schwer herausstellte, da sie nicht die Finger von meinem Oberschenkel lassen konnte. Wie sollte ich nur klare Gedanken dabei bekommen? Sie legte es gerade darauf an. Ob sie auch Entzugserscheinungen hatte? Egal wie sehr es mir dann aber auch gefiel, schnappte ich ihre Hand und legte sie auf ihr Bein, mit meiner Hand oben drauf. „nicht.“, murmelte ich lustvoll und erhaschte ein Schmollen. Ich würde schon einen Platz finden. Gut dass ich ein Kondom dabeihatte. _ Nach einer viertel Stunde kamen wir dann endlich bei der Schule ab. Wir drei stiegen aus, während er noch einen Parkplatz suchte. Es kostete mich schon langsam so viel, still zu sitzen. Irgendwo gab’s hier hoffentlich eine ruhige Ecke, damit ich sie nach allen Arten verwöhnen konnte, auch wenn ich gerne noch mal im Dojo mit ihr Spaß haben wollte. „Sesshomaru, stört es dich, falls ich ihn irgendwann irgendwo sitzen lasse?“, fragte Frau Higurashi. Sie war gerade nicht förmlich, aber ich störte mich auch kaum dran. Sie seufzte leise und ich fühlte mich irgendwie schlecht. Ich hätte ihn nicht überreden sollen. Aber wer hätte auch geahnt, dass er so ein Versager in Sachen Beziehung war. Wie waren die nur zu Geliebten geworden? Oder hatte die Zeit alles verkorkst? War bei meinen Eltern ja auch nicht anders gewesen, auch wenn ich meinen Vater da schon etwas verstehen gelernt hatte. Mit meiner Mutter war nie gut Kirschenessen. Ehrlich, ich hoffte auch nur, dass es ein Vertrag gewesen war, sonst musste ich glauben, dass mein Vater auf Sadomaso stand und er dabei der Sub war… Ich schüttelte mich und nickte. „Kein Problem. Ich wusste selbst nicht, dass er so drauf ist. Er schien mir doch vorher etwas kultivierter und erwachsener… Der wird es verkraften, wenn Sie ihn stehen lassen.“, meinte ich und hatte in Gedanken, wie fertig ihn das machen würde. Ich würde es genießen, denn damit würde ich etwas in der Hand haben, um ihn los zu werden. Ich brauchte echt keinen Gott an meinem Essenstisch. Es nervte mich schon, dass er einfach einen Universalschlüssel besaß, um in meine Privatsphäre einzudringen. Dem musste einer noch Benehmen beibringen. „Da bin ich.“, meinte Tengu noch und kam neben uns stehen. Sein weißes Haar lugte hinter der Maske hervor, doch ich schwieg. Konnte mir ja egal sein. Die Maske und die Perücke waren etwas verrutscht. Irgendwie hoffte ich beinahe auch, dass er sich verraten würde und einen richtigen Korb bekam. Ich stand schon immer drauf, andere leiden zu sehen, auch wenn Sex doch schon an erster Stelle stand. „Schön.“, meinte Frau Higurashi und schritt los. Wir folgten ihr und sahen uns die Stände an. Geister und alles Mögliche. „Warum findet es hier statt?“, fragte ich beiläufig und beobachtete alles genau. „Wir verdienen so Geld für die Abschlussfeier.“, meinte Kagome und hakte sich bei mir ein. Das musste aussehen. Ein Youkai und eine Miko. Ich blickte mich um, aber uns schenkte keiner wirklich Aufmerksamkeit, außer die neidischen Blicke von einigen Frauen. Unglaublich. Was dieser Abend wohl noch für mich bringen würde? Ich konnte es kaum erwarten und der Geruch von Angst der in der Luft lag, ließ mich neugierig werden. Würden es Menschen schaffen, mich zu erschrecken? Ich vermutete nein, aber vielleicht könnte ich mir einen Spaß erlauben, wenn dieser idiotische Tengu von der Bildfläche verschwand. „Interessant.“, hauchte ich noch, bevor wir ins Gebäude gingen. Was Kagome wohl für mich plante? Hoori hatte zumindest erwähnt, dass man gerne Leute erschreckte, aber ich würde es gerne selbst sehen. Das würde ein Spaß werden. Kapitel 34: Schreckgespenster -----------------------------   Der Tag hatte ja schon gut angefangen. Sesshomaru hatte mir klargemacht, dass nicht nur meine Mutter, sondern auch mein Vater uns beehren würden. Er hatte es echt nicht verstanden… was war so schwer daran? Wenn ich danach bei ihm sein wollte? Wir hatten einen Monat kein Sex mehr und jetzt machte er alles Weitere zunichte? Es reichte mir, dass mir in letzter Zeit so merkwürdig war… Irgendwie schwankte ich. Seit dem Zoo dachte ich wirklich zu viel nach und die Angst wuchs, dass er das Interesse an mir verlor. Ja, ich wollte auch, dass wir mehr Möglichkeiten hatten, was die Zukunft betraf, aber der Preis schien mir zurzeit viel zu hoch. Ich wollte unsere Zeit genießen und nicht auf Hirngespinste aufbauen… Und dann? Ja das war der Knüller! Sesshomaru hatte mich beinahe so weit, dass ich an so einem öffentlichen Platz mit ihm Sex hatte und dann? JA DANN! Dann kreuzte ER auf. Mein Vater! Ich wollte ihm ja eine verdammte Chance geben, schon, weil er der Schlüssel gegen all meine Probleme sein könnte. Ich wollte auch daran glauben, aber seine Art… Sie machte mich einfach wütend! Am Ende hatte ich ihn geschlagen und es tat mir wirklich nicht leid! Kein Bisschen! Er sollte lernen, was es hieß, sich mit der Familie Higurashi es sich zu verscherzen! Am Ende hatte sich Sesshomaru eingemischt und mich zur Ruhe bewegt, als er mich geküsst hatte. Ach Sesshomaru. Ich hoffte echt, dass wir eine ruhige Minute finden würden, aber leider kannte ich auch die Gefahren, die sich mit meinem Vater auftaten. Was wäre mit meiner Mutter, wenn sie etwas erahnte? Wenn sie genauer nachforschte? Sie wusste, dass Sesshomaru nicht selbstlos handelte, sondern einen Plan verfolgte. Ich biss mir auf die Lippen und sah dem Schauspiel zu, bis wir endlich angekommen waren an meiner Schule. Da waren so viele Möglichkeiten, jedoch nur, wenn ich schaffte, dass meine Mutter sich wohler fühlte. So bekämen wir unsere Chance. Irgendwie war ich mir auch sicher, dass wir nicht so lange brauchten, so geladen wie wir waren. Am liebsten würde ich die ganze Nacht mit ihm verbringen und das ohne Schlaf. Ich sehnte mich nach seiner Liebesbezeugung. Na gut, ich hoffte es war seine Art, mir seine Liebe zu zeigen, aber auch wenn nicht, gab es mir ein unbeschreibliches Gefühl. Sesshomaru. Ich blickte zu ihm und lächelte. Seine Finger schlossen sich warm um meine und mein Herz machte ein Satz. Manchmal verstand ich ihn, aber andererseits war er mir auch immer noch ein Rätsel. Er war meine Fallstudie und langsam begriff ich auch, dass er bestimmt anfangs gelitten hatte, so wie Inu Yasha, nur, dass er sehr viel älter jetzt war. Nie hatte ich ihn danach gefragt, aber ich vermutete, dass zwischen den Brüdern eine große Zeitspanne lag. Sesshomaru hatte gelernt, seine Gefühle zu verdrängen und vergangenes hinter sich zu lassen… Er tat mir schon leid… „Kagome.“, brummte er neben mir und ließ mich aufblicken. Er hob eine Braue und seufzte leise. „Unverbesserlich. Genieß den Abend wenigstens etwas.“ Er ließ meine Hand los und zog mich dicht an seine Seite und streichelte meine Hüfte. Ich wurde feucht. Das war unglaublich, was er für eine Wirkung er auf mich hatte. Reine Lust pulsierte durch mich und ich konnte es nicht mehr verhindern. Sesshomaru… Wir brauchten wirklich einen ruhigen Ort… Sesshomaru war alles, was ich gerade wollte… „Bitte, du machst mich noch verrückt.“, hauchte ich und schmiegte mich eng an ihm. „Kennst du einen ruhigen Ort?“ „Natürlich, aber wir müssen erstmal die beide da versorgen, sonst werden wir nie unsere Ruhe bekommen. Ich vertraue ihm einfach nicht. Denkst du wirklich, er hat nur ehrliche Absichten?“ „Ehrlich? Ich könnte es mir schon denken, sonst hätte er auch nicht den Dojo geschützt. Wahrscheinlich hat er die richtigen Absichten, aber sein Verhalten war grundlegend falsch.“, brummte er und sah mir tief in die Augen. Ich hätte mich am liebsten darin hier und jetzt verloren. „Ihr seid euch da glaube ich sehr ähnlich.“ Er zuckte neben mir kurz. „Bin ich nicht.“, fluchte er und sah zu Hoori, welcher meine Mutter zu einem Stand zog. Sie folgte ihm und sie sahen sich die Sachen an, während wir hier rumhingen und immer noch nicht ganz unsere Beziehung geklärt hatten. Ich liebte ihn, aber er war mir so ein Rätsel im Augenblick… „Sesshomaru, lass uns uns umsehen, ja?“, fragte ich ihn und hakte mich ein. Ich zog ihn zu einem Essensstand. Er sah ihn sich an, doch er schien nicht so begeistert zu sein. Aber naja, so ist das Leben. Er musste mitmachen. Ich bestellte uns zwei Currybrötchen, die er natürlich wie nach Manier bezahlte. Ich biss genüsslich rein, das hatte ich echt mal gebraucht. Die leichte Schärfe benetzte meine Zunge und rann hinab. Köstlich. Ich liebte diese Brötchen über alle Maße. Etwas neugierig wanderte mein Blick zu Sesshomaru, welcher das Brötchen erstmal in Augenschein nahm und dann vorsichtig abbiss. Egal wie sehr er den Macho raushängen ließ, ein kleines Brötchen machte ihn doch vorsichtig. Als er reinbiss, verzog er kurz das Gesicht, bevor es sich wieder entspannte. Anscheinend schmeckte es ihm doch, denn er aß es jetzt nicht mehr mit Mäusebissen. Ach Sesshomaru. Ich würde viel dafür geben, dass wir normal lebten. Das wir so viel erlebten, wie ein echtes Paar, nur um seine Seele zu heilen. Ich wollte ihm nie weh tun, aber ich konnte so viel wollen, wie ich wollte, aber wirklich schaffen war eine andere Sache. „Gar nicht übel.“, hauchte er und aß es komplett auf. Seine Lippen glänzten leicht von der Soße. Schon wenn er aß, sah es aus, als wäre es die pure Sünde. Ich beugte mich zu ihm hoch und küsste seine Lippen. Köstlich. Ich leckte mir meine Lippe und grinste, während er bestimmt schon wieder an etwas Dreckiges dachte. Egal wie sehr er auf einmal versuchte auf edlen Mann zu machen, seine Lust spiegelte sich trotzdem in jeder seiner Bewegungen wieder. „Hier gibt es noch sehr viel Schöneres, als nur das Essen. Ich zeig es dir, kommst du?“, fragte ich und sah nach dem Pärchen… Verschwunden!!! „Mist, die sind weg.“ Ich sah mich noch einmal hektisch um, doch es war umsonst. Hier waren so viele Leute und die beiden waren weg! Als ich eine warme Hand auf meiner Schulter spürte, sah ich zu Sesshomaru. Er schüttelte nur den Kopf. Auch er konnte sie nicht sehen. „Mach dir keinen Kopf. Lass uns den Tag genießen. Deine Mutter kann wohl selbst auf sich aufpassen.“, meinte er nur und deutete auf ein Haus. „Lass uns dahingehen.“ Ich seufzte noch, bevor ich ihm folgte. Er hatte ja schon recht. Ich sollte mir keine Gedanken machen. Seit sie die Tabletten nicht mehr nahm, hatte sie sich schon stark verändert, auch wenn sie mir gebeichtet hatte, dass sie manchmal Entzugserscheinungen verkraften musste, da sie solange damit gelebt hatte. Ich konnte wirklich nur hoffen, dass es sie nicht jetzt noch beeinflusste. Hoori war hoffentlich ein guter Mann… Hoffentlich. Ich würde ihn sonst eigenhändig umbringen. „Kagome. Komm. Ich habe schon bezahlt.“, meinte er kurz angebunden. Ich schreckte hoch und starrte erst ihn und dann das Geisterhaus an. Ach Mist. Musste er mich darein schieben? Wer war ich denn bitte? Geister und Monster? „Weißt du was das ist?“, fragte ich ihn und stupste ihn in die Seite. „Natürlich. Ich hab’s mir erklären lassen. Hast du Angst?“ „NIE IM LEBEN!“, wetterte ich und strakste vor ihm rein. Er konnte vergessen, dass ich den Schwanz einzog. Blödmann. Als ich jedoch schon einige Meter vorgelaufen war, blieb ich stehen. Es war hier so dunkel… Unsicher sah ich mich um und verlagerte das Gewicht von einem Bein aufs andere. Mist. Ich hatte Angst und nicht gerade wenig… Sesshomaru… Ich blickte mich um. Wo war er? „Sesshomaru?“, wisperte ich leise und versuchte ihn zu erhaschen, aber da war er nicht. Wo war er? Sesshomaru… Ich wurde immer unsicherer und schritt rückwärts, bis… ich etwas Kaltes berührte. „IEEEKSKSS“, schrie ich und wollte weg von der Wand, doch etwas hielt mich fest. Eine kalte… knochige Hand! Hilfe! „Hilfe“, quietschte ich. Hilfe… Ich war den Tränen nahe und riss immer wieder an der Hand, aber sie löste sich nicht. Ich verfiel in komplette Panik und wusste nicht mehr weiter. „Kagome.“, hauchte eine tiefe Stimme neben mir. Ich drehte mich schnell um und auf einmal… sah ich goldene Augen im Dunklen leuchten. Sesshomaru! „Halt Still.“, meinte er nur und fummelte an meinem Oberteil rum, bis ich endlich die Hand los war. Geschwind sprang ich von der Wand weg und hielt mein Herz. Es schlug so schnell und ich musste immer wieder tief Luft holen. „Danke.“, keuchte ich, während er auf mich zu kam. Er zog mich in seine Arme, an seine warme Brust. Ich lauschte seinem Herz und das tat mir gut. Er war mein Anker. „Ich hab Angst…“ „weil du ihnen nicht in den Hintern treten darfst?“ „Ja…“, hüstelte ich und schmiegte mich eng an ihn. „Bereit? Ich beschütze dich.“ Ich nickte nur und dann gingen wir endlich weiter. Immer wieder erschreckte ich mich, doch er beugte sich schützend über mich. Er entwickelte sich zu einem Ritter in glänzender Rüstung. Nach einer ewiglangen Zeit, waren wir dann endlich draußen. Als ich das Licht sah, rannte ich raus und ließ mich zu Boden plumpsen. Endlich. Endlich! Auch er folgte mir und kniete sich seufzend vor mich. „Alles gut?“ Ich nickte unsicher und sah ihn an. Wie er in seiner Dämonenkluft vor mir stand. Mein Herz schlug noch schnell, aber dieser Mann beschützte mich. Seine Krallenbesetzte Hand griff nach meiner. Krallen. Ich schluckte kurz und sah ihn dann wieder an. Stimmt ja, er war ein Dämon, aber je länger er hier war, desto menschlicher schien er mir. Ob er es schon bemerkt hatte, dass trotz seiner Krallen, seiner Reißzähne und seiner leuchtenden Augen, etwas Anderes in ihm gedeihte? Ich umschloss seine Finger und ließ mir aufhelfen. Er zog etwas zu kräftig an mir, sodass ich an seine Brust prallte. Ich war froh, dass er diese Rüstung nicht trug, auch wenn sie ihm wirklich stand. Dämon hin oder her, er hatte ein Herz und das würde ich nie vergessen. Er beugte sich über mich und küsste mich. Seine Lippen suchten und fanden die Meinen. Sie verbanden sich zu einer Einheit, während mein Puls wieder anstieg und nach mehr rief. Das tat gerade gut und verjagte die Angst. „Wie wäre es mit jetzt?“, flüsterte er lüstern an meine Lippen und ließ mich erschaudern. Ich nickte. Ja…. „Wo wollen wir hin?“, fragte ich und sah halb schockiert zu, wie er auf die Bäume deutete. Direkt in der Öffentlichkeit wollte er. Ich schluckte und wurde unsicher. Das war unglaublich, wie konnte er nur so dreist sein? „Dein Ernst?“ „Ja“, knurrte er leise und streichelte über meinen Hintern. Ich musste zugeben, seine Berührungen machten mich geil und ich konnte daran nichts ändern. Ich wurde feucht und wollte ihn. „Nur dieses eine Mal.“, schluckte ich und seufzte wohlig auf, als ich seinen hart werdenden Phallus spürte. So lange war es her gewesen…. Er zog mich an der Hand hinter sich her und mit jedem Schritt, kribbelte es mehr in mir. Ich fühlte mich dreckig… Vorsichtig sah ich mich um, keiner verfolgte uns oder würdigte uns eines Blickes. Das war wirklich gut. Wir machten einen Abgang und fanden eine dichte Baumgruppe. Ich blieb unsicher stehen. Ich wusste schon, was er vorhatte, aber… es machte mich unsicher. „Kagome, vertraust du mir?“, fragte er. Ich nickte und spürte im nächsten Moment, wie er mit einem Arm meine Hüfte umschlang und in den Baumwipfel sprang. Ich kniff die Augen zusammen und erzitterte kurz, bis ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ich sah zu Boden, doch… das war nicht der Boden. Wir standen auf einem breiten Ast. Geschockt sah ich ihn an. „Ist das dein Ernst?“, fragte ich heiser und er nickte nur. Sachte drängte er mich an den Stamm hinter mir, während seine Hände mich erkundeten. Das war doch viel zu unsicher… was war, wenn wir fielen? „Vertrau mir einfach.“, murmelte er noch, bevor er sich zu mir herabbeugte und an meinem Hals knabberte. Ich keuchte leise, während seine Lippen über meine Hauptschlagader streiften. Ich stöhnte leise. Er hatte es wirklich hier vor… Mein Körper erzitterte. „Sesshomaru… ich bin mir nicht so sicher…“, murmelte ich. Wollte ich das hier wirklich? Hier? Ich meine es war gefährlich und wir konnten entdeckt werden… Er seufzte leise. Dann ließ er kurz ab und löste sein Fell. Ich starrte ihn still an, während sein Fell sich einfach um mich schlang. Überrascht öffnete ich den Mund, doch dann schloss ich ihn einfach wieder. Das war also seine Idee. Das Fell war weich, jedoch hielt es mich fest am Baum ohne mich zu verletzen. Ich würde nicht fallen. „Danke.“, murmelte ich nur, während ich zusah, wie er sich langsam über mich beugte und meinen Hals wieder streichelte. Seine Hände wanderten zu meinem Ausschnitt und zogen an dem dünnen Stoff. Er rutschte aus meiner Hose und öffnete sich immer weiter, bis meine Brust entblößt war. Ich lief knallrot an und sah zu, wie sich sein Gesicht meinen Brüsten immer weiter näherte. Er hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich konnte nicht fallen, aber mich auch in keinsterweise wehren, gegen seine Kraft. „Du fesselst mich viel zu gerne.“, schnurrte ich, während seine Hände zart über meine Brüste wanderten. Ich stöhnte und spürte, wie meine Nippel immer härter wurden. Manchmal konnte ich kaum glauben, was er für eine Wirkung auf mich hatte. Oftmals reichte sein Blick, damit ich feucht wurde. Meine Brust zog sich dann immer regelrecht zusammen. Egal was er sagte oder tat, ich würde niemals aufhören ihn aus ganzem Herzen zu lieben, denn er war alles was ich je in meinem Leben wollte. „Kagome.“, brummte er und sah mir wieder tief in die Augen. „Du bist nicht bei der Sache, gefällt es dir nicht?“ Ich schluckte und lief rot an. Warum schwankten meine Gedanken, warum verlor ich mich nicht in ihm? „ÄHhhmm…“, keuchte ich und sah ihn an. „Das du auf mich reagierst, merk ich ja, aber du bist nicht da. Deine Gedanken sind wo anders.“, meinte er und ließ von mir ab. Er zog mich einfach wieder an und atmete tief ein. „Woran denkst du?“ „Wohl an zu viel…“, flüsterte ich und zupfte noch an meiner Kleidung. Ich wollte doch eigentlich Sex mit ihm haben, aber es ging einfach nicht… Langsam befreite er mich und sah mich unentwegt an. Eine sehr komische Situation. „Es tut mir leid.“, flüsterte ich und zupfte etwas am Fell, dass sich langsam löste. „Ich wollte es wirklich!“, beteuerte ich ihm, doch er sah einfach weg. „Kann man nichts machen.“, meinte er nur leicht unterkühlt und schlang sein Fell wieder um seine Schulter, bevor er mich an sich ran zog. Er strich mir mein Haar aus dem Gesicht und legte den Kopf schief. „Ich wollte ja, dass du mehr nachdenkst, aber das ist eindeutig zu viel. Auch bei unseren Dates bist du in letzter Zeit abwesend… Vielleicht sollten wir eine Auszeit nehmen.“ Ich starrte ihn schockiert an und schlug gegen seine Brust: „Vollidiot! Ich will doch keine Auszeit! Ich will bei dir sein, aber … aber … es ist so viel Neues… es ändert sich zu viel in meinem Leben, sodass ich nicht mehr hinterher komme… und…“ „Kagome.“, hauchte er und küsste mich auf die Lippen. Ich schloss meine Augen und legte meine Arme um seinen Hals, während seine Arme sich um meine Hüften schlangen. Ich wollte doch nur bei ihm sein und seine Nähe spüren. Um mehr ging es mir nicht. Doch ich wollte ihn auch spüren und Sex, aber irgendwie… konnte ich mich darauf nicht konzentrieren. Als seine Lippen sich von meinen trennten, lehnte ich meinen Kopf einfach an seine Brust und atmete seinen Geruch ein. Wahrscheinlich hatte ich ihn jetzt enttäuscht, auch wenn er mir gesagt hatte, es ginge nicht mehr nur um Sex, aber es war für ihn wichtig und ich? Ich konnte einfach mich nicht entspannen… In letzter Zeit war ich unkonzentriert und meine Launen waren der Hammer. Zumindest wollte mein Bruder nichts mehr mit mir zu tun haben. „KA-GO-ME.“ Ich sah erschrocken auf. Seine Brust wölbte sich. Oh je, er war anscheinend sauer. „Hast du mir zugehört?“, fragte er energisch und hob mein Kinn an. „Ich… nein…“, gestand ich und versuchte seinem Blick auszuweichen, doch er ließ es nicht zu. „Kagome. Liebst du mich noch?“ Erschrocken schwankte ich etwas nach hinten und rutschte. „ahhh.“, schrie ich und spürte, wie ich fiel. Ich hatte Angst vor den Ästen und Zweigen und dem harten Boden, doch … ich fiel nicht. Langsam öffnete ich die Augen und spürte Sesshomarus Fell, wie es mich hielt und wieder zu sich holte. „Das ist mir Antwort genug.“, murmelte er und brachte mich zum Boden. „Nein!“, fluchte ich und schnappte seine Hand. Er blieb widerwillig stehen und sah mich nicht mehr an. Es tat weh. „Das stimmt doch nicht! Ich war geschockt, dass du das denken könntest! Ich will immer bei dir sein, ich will alles dafür tun! Wirklich glaub mir!“ Er schielte zu mir. Da war was in seinem Blick, was mir unerklärlich war. Verletzlichkeit? „Bin ich denn kein Ersatz für Inu Yasha?“ „OHH!!! Du machst mich gerade echt wütend, natürlich nicht! Du bedeutest mir alles! Du bist wirklich toll und das in jeder Art und Weise, außer dass du mir oft ein Rätsel bist! Ich will bei dir sein, auch wenn es heißt unsterblich zu werden! Ich würde es nur für dich tun, also bleib verdammt noch mal hier!“, wetterte ich und packte ihn auch mit der anderen Hand. Er hatte das komplett falsch verstanden. Männer! Er drehte sich und zog mich einfach an seine Brust. Sein Haar kitzelte mich etwas, während seine Wange an meiner war und ich sein Gewicht auf meiner Schulter spürte. „Sag es.“, befahl er leise, doch ich war nur irritiert. Was sollte ich denn sagen? „Sag, dass du mich liebst.“ Ich schluckte. Darum ging es ihm? Ich entspannte mich und umarmte ihn einfach: „Ich liebe dich, Sesshomaru und daran wird sich so schnell nichts ändern.“ Ich hoffte echt es beruhigte ihn etwas. Und ich hatte Recht. Er schlang die Arme fest um mich und streichelte meinen Rücken. Seit wann suchte er bitte so meine Nähe? Machte er sich vielleicht so viele Gedanken, wie ich es tat? Wenn ja, sollten wir wirklich reden, dass konnte nicht so weitergehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit trennten wir uns voneinander. Er sah zur Seite und fixierte ein Punkt in der Ferne: „Wollen wir die anderen suchen?“ Ich nickte und hakte mich ein. „Gerne. Lass uns Spaß haben.“, hauchte ich noch, bevor wir uns wieder in das Getümmel stürzten und allerhand ausprobierten. Ich wusste, ich war bei Sesshomaru schon sehr weit vorgedrungen, aber das brachte auch seine Probleme mit sich, denn jetzt schien er zu schwanken, er war wahrscheinlich langsam an dem Punkt angelangt, wo er entscheiden musste, welchen Weg er einschlug und ich machte es ihm nicht gerade einfacher… Kapitel 35: Mami und Hoori (special) ------------------------------------ Da hatte mir meine Tochter echt was eingebrockt und Sesshomaru erst. Tengu? Ehrlich? Ich meine, ich war gerade wieder am normal werden und dann schoben die mir einen solchen Kerl vor die Füße? Nichts gegen ihren Geschmack, denn er war nicht hässlich, aber er benahm sich wie der letzte Feigling. Das war doch nicht mein Männergeschmack. Tengu… Wie hieß der Kauz wohl wirklich? Naja, ich konnte jetzt nichts dagegen mehr machen. Ich würde ihn einfach abservieren, auch wenn er mich als Gefahr für sein Leben ansah. „Mami?“ „Hm?“, ich blickte zu ihm und hatte schon ein Melonenbrötchen in der Hand. Leicht verzog ich die Lippen. Wer sagte denn, dass ich eins wollte? Was bildete der sich ein? „Schmeckt es dir?“, fragte er und grinste mich unter der Maske an. Was dachte der sich denn bitte? Als ich jedoch auf mein Brötchen schaute, musste ich feststellen, dass es fast alle war. Wow. Frustessen. Sorgfältig biss ich noch ein Stück ab und musste doch neidlos feststellen, dass es mir schmeckte. Ich glaubte sogar mich zu erinnern, dass ich damals sogar süchtig danach war… damals… „Mami…“ Wieder sah ich auf. Was wollte er jetzt? Er beugte sich zu mir und strich mit seinem Daumen über meine Wange. Kurz wurde ich rot, als ich spürte, dass es eine Träne war. Hatte ich einfach geweint? „Es tut mir leid“, brummte er und schloss kurz die Augen. „Wünsche?“ Ich sah ihn einfach an und dann die Umgebung. Irgendwie war ich mir nicht sicher und wollte hilfesuchend nach unseren Begleitern schauen, aber sie waren weg... „Wo sind Kagome und Sesshomaru?“ „Die haben wohl ihre eigenen Probleme gerade. Bestimmt finden wir sie später wieder. Sie wollen sowieso ungern unsere Babysitter sein.“, meinte er nur und bot mir seine Hand an. Ich sah sie einfach still an und dann ihn. „Glaubst du, so schnell gebe ich dir meine Hand?“, zischte ich und schritt voran. Er lachte leise und schüttelte sich. „Natürlich nicht, aber nicht, dass wir uns auch noch verlieren.“ Ich seufzte. Er war ja schon süß in gewissem Maße, aber naja, dass war es dann aber auch schon. Warum der Kerl bloß mit mir ausgehen wollte? Oder hatte er eine Wette gegen Sesshomaru verloren? Ich war mir nicht sicher. „Wollen wir vielleicht einen Tee trinken gehe im Cafer?“, fragte er dann vorsichtig und lächelte mich unverwandt an. Ob der was genommen hatte? Aber wenigstens war diese Idee die erste wirklich gute. „In Ordnung.“, antwortete ich ihm nur, während er mich zum Café führte. Es war süß und klein. Überall Halloweensachen und verschnörkelte Stühle mit lila Tischdecken. Er war sogar diesmal ganz galant, denn er zog mir einen Stuhl zurecht, damit ich mich setzen konnte. Anscheinend doch noch ein Gentleman. Das musste er eigentlich auch sein, wenn er so wie Sesshomaru war. Sowas gehörte sich einfach. „Mami, danke, dass du mir diese Chance gibst.“ Ich betrachtete ihn und verzog die Lippen. Warum hatte mir Sesshomaru nur den hier vorgestellt und warum kannte er eigentlich meinen Namen? Kaum einer kannte ihn noch und ich war mir auch nicht sicher, ob ich ihn je Sesshomaru gesagt hatte… Das könnte ja beinahe nur heißen, dass Tengu…. Hoori kannte oder er war. Ich schluckte. Der Gedanke alleine daran. Er tat weh teils…. Aber der andere teil war voller Glück und Freude… Aber wie bekam ich es heraus? Ihn darauf ansprechen, wäre wohl die falsche Art…. Überhaupt weil er dann rennen würde, weil er wüsste, dass ich sauer wäre, weil er einfach weg war und so tat, als wäre er tot… „Jasmin Tee?“, fragte er mich aufeinmal und ich nickte nur. Schnell bestellte er und da! Ich sah einen weißen Haaransatz unter der Perücke! Das konnte doch echt nicht sein. Als er mich wieder ansah, sah ich seine blauen Augen. Wieder Tränen. Ich konnte sie einfach nicht zurückhalten. „Tut mir leid.“, murmelte ich und wischte die Tränen weg. „Nicht doch.“, schmunzelte er und reichte mir ein Tuch. „Auch, wenn dir die Tränen nicht stehen.“ Ich schielte leicht zu ihm. Was wenn er es wirklich war? Was tat ich dann bitte? Jetzt war ich wohl die, die sich hilflos fühlte… Sesshomaru und Kagome waren irgendwo und ich war hier alleine. Ich hätte Sesshomaru fragen sollen und nicht blindlinks es akzeptieren sollen. Ich war ja so dumm gewesen… Theoretisch bestand auch die Möglichkeit, denn er wollte Hoori für mich suchen und nicht mich mit jemanden verkuppeln. „Ahm.“, stotterte ich etwas. Was sagte ich denn bitte jetzt? Wie könnte ich es aufdecken, ob er es war? Es war schon so lange her gewesen… „Bist du auch gut mit dem Bogen?“ Seine Augen wurden kurz groß, bevor er zur Seite sah und mit einem einfachen „Nein.“ Sofort abblockte. Also hieß das wohl ja. Schlechter Lügner. Das war er aber auch schon damals gewesen. „Mami, wie geht es dir denn so? Scheint ja nicht leicht mit dem Schwiegersohn zu sein.“ Ich sah ihn an. Ach? „Mein Schwiegersohn hat dich angeschleppt. Aber leicht ist es wirklich nicht. Er macht sich schlechter als er eigentlich ist. Sozusagen ist er sein eigener Stein, der ihm im Weg liegt.“ „Hm. Ich hätte ihn gar nicht so eingeschätzt. Er schien mir so zielstrebig zu sein. Aber es stimmt schon. Als ich sie vorhin sah, war da eine merkwürdige Atmosphäre… Geht es bei denen viel um Sex?“ Ich lief hochrot an und hielt einen Finger vor den Mund: „Du nimmst auch kein Blatt vor den Mund! Aber naja. Teils wohl. Es ist mir gar nicht so lieb. Kagome denkt manchmal nicht nach und die beiden benehmen sich wie junge Teenies. Hoori war damals nicht so.“, säuselte ich etwas und lächelte ihn an. Tengu schluckte und riss der Bedienung regelrecht den Tee aus der Hand und nippte dran. Anscheinend verbarg er etwas. „Tengu, alles in Ordnung?“, fragte ich und nahm meinen Tee entgegen. Er war höllisch heiß. Sofort stellte ich ihn ab und betrachtete ihn. „Ist das nicht heiß?“ Er nickte leicht, nachdem ich ihn erwischt hatte und stellte ihn auch ab. „Mami… Dürfte ich fragen, wer dieser Hoori für dich ist?“ Ich schlug die Augen nachdenklich zusammen. Versuchte es wirklich auf diese Art? Entweder war er es oder er war es nicht und wollte nur wissen, warum ich von diesem Hoori sprach… Ich war mir nicht sicher, doch in meinem Inneren wollte etwas daran glauben, dass es mein Hoori sein könnte, egal wie verkorkst dieser Tengu rüber kam. „Also. Hoori war wohl meine große Liebe.“ „War?“ „Ja. War. Er hat mich und Kagome alleine gelassen. Auch wenn ich es ihm nie gesagt hatte… Von Sesshomaru weiß ich, dass Hoori ein höheres Wesen ist und schon deswegen sollte er sich schämen, dass er mich belogen hat. Als ob es leichter ohne ihn gewesen wäre… Er hätte einfach sagen können, lass uns Freunde bleiben, aber nein, er musste feige seinen Tod vortäuschen. Wenn ich ihn wiedersehen werde, gnade ihm Gott, denn die Gnade wird er brauchen, wenn ich mit ihm fertig bin.“ Sachte sah ich zu ihm auf und konnte den Schrecken in den Augen sehen. Ich lächelte leicht und trank meinen Tee: „Naja, er ist ja jetzt sogar zu feige mir persönlich unter die Augen zu treten, obwohl er aufgeflogen ist. Schon traurig, ich hatte ihn eigentlich immer für mutig und tollkühn gehalten, aber manchmal täuscht man sich einfach auch in einem Menschen.“ Seine Hände zitterten und er verschüttete beinahe seinen Tee. Wie unsicher er war. Irgendwie musste er es sein, da war ich mir ganz sicher. „Aber wir sollten das Thema wechseln. Es ist ja nicht deine Schuld oder so. Was arbeitest du denn so?“ Er atmete zischend aus und trank erst seinen Tee, bevor er mir antwortete. Seine Lippen schienen mir trocken, obwohl er gerade was trank. Sein Atem ging regelrecht stoßweise. Warum sagte er es mir eigentlich nicht einfach? Das würde es einfacher machen. Zumindest fände ich es leichter. Er sollte sich dem stellen, was er angerichtet hatte. Ich wäre ihm böse, ja. Aber danach könnte man weitersehen, ohne sich hier voreinander zu verstecken. Dummkopf. Aber er war ja in Sachen Liebe schon immer auf den Kopf gefallen. 5 Jahre hatte es damals gedauert, bis wir uns näherkamen. Oder hatte er es so lange versucht zu verhindern? „Ich bin Sesshomarus Chef in dem Sinne. Der Chef aller Dämonen. Es gibt ein Haus, wo alle willkommen sind, aber sie müssen nach meinen Regeln leben.“, riss er mich aus den Gedanken und ließ mich wieder in seine Augen blicken. „Dazu gehört eigentlich die oberste Regel, mit keinen Menschen über längeren Zeitraum zu verkehren. Also wenn sie ihn loswerden wollen…“ „Nie im Leben.“, meinte ich entscheiden und lächelte. „Er bereichert unser aller Leben und deins bestimmt auch, sonst wärst du nicht hier.“ Er nickte leicht. „Schon… aber es bringt oft Probleme mit sich.“ „Meine Tochter nimmt diese gerne in Kauf, auch wenn sie zurzeit versucht einen neuen Weg zu finden. Ich verüble es ihr auch nicht. Man weiß nie, wo die Liebe hinfällt. Wir suchen doch alle den einen fürs Leben und dann sollte man über die Probleme hinwegsehen können. Würdest du es Sesshomaru verbieten, würde Kagome kommen. Es wäre ihr egal. Sie setzt sich immer gerne durch und das hat sie von mir. Hoori hätte es mir ja auch sagen können. Dann hätte ich mich drauf eingestellt. Er war ein Vollidiot. Klar war es vielleicht gefährlich, aber ich bin stark und kann kämpfen, aber mir meine liebsten Erinnerungen zu nehmen und mich ins kalte Wasser zu stürzen, war der falsche Weg. Am Ende hat sie einem Menschen das Leben gekostet, weil ich aufgehört hatte zu kämpfen in meiner Trauer…“ „Mami.“, flüsterte er heiser und sah mich traurig an. Er hatte Gefühle, warum ließ er mich nur im Trüben fischen? „ich sollte dich heim bringen…“ Ich schluckte. Heim? „Wieso? Bin ich dir zuwider?“, keuchte ich wütend und stand auf. Es war mir egal, dass die Teenies mich ansahen. Ich war einfach wütend. So wollte er es einfach beenden? Mich heimbringen und aufgeben? Nicht mal um mich kämpfen? Er stand auch auf und legte mir eine Hand an die Wange. Alles war so verschwommen. „Nein, so habe ich das doch nicht gemeint.“, flüsterte er und zog mich in seine starken Arme. Er fühlte sich gut an und da war das Gefühl von damals, das mich umgab. Ob das seine Aura war? „Ich bring dich heim, aber ich bleibe noch. Nur hier ist nicht der Ort um über solche Dinge zu reden. Mir wäre etwas Zweisamkeit lieber und wenn du dich verteidigen kannst mit deinen Pfeilen. Du wolltest mir das doch bestimmt noch zur Schau stellen.“ Ich nickte leicht verheult und drückte mich an ihn. Bitte lass es ihn sein. Ich wollte ihn nicht nur vermöbeln, sondern auch nicht mehr alleine sein… Jemanden haben, mit dem ich über alles reden könnte. Als er mich dann aber losließ, sah ich mich geschockt um, wo war er? Wo? Weg? Dieser! „Hier. Ich habe nur bezahlt.“, meinte eine sanfte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und schmunzelte. „Daran muss man sich wohl erst gewöhnen.“ „Natürlich. Die zwei lassen wir hier sitzen?“ „Die kommen schon alleine heim, wenn sie sich die Hörner abgestoßen haben. Überhaupt, da ich was weiß, was die beiden noch nicht wissen. Und ich kann dir sagen, das wird sie noch auf eine sehr harte Probe stellen.“ Er nickte. „Vielleicht weist du mich nachher noch ein?“ „Könnte ich mir überlegen, wenn ich die Maske lüften darf.“ Er blieb kurz stehen, doch ich packte nur seine Hand und zog an ihr. „Ich bring dich schon nicht um. Vielleicht nur teilweise aber.“ „Ohje. Ich frag mich wer hier gefährlich ist…“, brummte er noch und wanderte mit mir zusammen zu seinem Auto. Gut, am Ende hatte er mich geführt, weil ich nicht wusste, wo es versteckt war. Als wir endlich es hatten, stieg ich auf den Beifahrersitz und beobachtete ihn beim Einsteigen. „Ich hoffe die Kinder kommen klar…“ „Natürlich kommen die klar, sind sie ja auch schon öfters in ihrem Leben.“, meinte er nur und lächelte. Ich konnte dem eigentlich nur zustimmen, aber ich war mir ja nicht so ganz sicher, ob das alles so funktionieren würde, wie ich es dachte und ich wusste nicht, ob er wirklich derjenige war… Was würde ich machen, wenn er es wäre? Ihm die Leviten lesen? Glaube ja. Ich schielte leicht zu ihm. Konnte es je wieder sein wie damals? Ich war ja begeistert gewesen, über Sesshomarus Einsatz, aber jetzt fragte ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, in dem Glauben zu bleiben, dass er gestorben wäre… „Mami, alles in Ordnung?“, fragte er sacht, während er den Schlüssel drehte und das Auto startete. Ich nickte nur vorsichtig und presste die Lippen aufeinander. Als wäre ich ein junges Küken. Er sollte sich nicht um mich, sondern um sich selbst sorgen, wenn er wirklich Hoori war, denn dann… Schnell schüttelte ich den Kopf und hielt mir die Hand vor den Mund. Was dachte ich denn bitte da? Hatte ich gerade echt einen Gedanken daran verschwendet, seine Unsterblichkeit mit einem Pfeil zu testen? Dieser Mann machte mich gerade so wütend, dass ich seinen Tod in Kauf nahm? Das konnte doch nicht sein. Vorsichtig schielte ich zu ihm, während er ausparkte und gen Heimat fuhr. Ich musste es unbedingt ruhig angehen. Es war so viel Zeit vergangen und auch wenn ich sauer war, wollte ich eigentlich nicht sein Tod… er war doch eigentlich mal meine große Liebe gewesen… „Mami, seit wann ist Kagome eigentlich in der Vergangenheit gewesen?“ Ich blickte auf und musste kurz nachdenken: „Ich meine es war an ihren 16enten Geburtstag. Sie hat mir mal erzählt, dass eine Lady Tausendfuß sie in den Brunnen gezogen hat. Wieso?“ „Da haben die Bannzettel ja lange gehalten.“ „Hm?“ „Ach nichts. Sesshomaru hat ja den Brunnen wieder versiegelt. Ich wollte nur etwa wissen, wie lange sie halten könnten.“, hauchte er nur und schwieg. Tolle Antwort. Was interessierte es ihn denn? Oder hatte er ihn das erste Mal versiegelt? Ich war mir nicht sicher, aber ich wollte es jetzt auch nicht so wirklich erklärt haben. Dafür hätten wir später noch genügend Zeit. Den Rest des Weges schwiegen wir uns dann an, bis wir endlich am Tempel ankamen und er an der Straße parkte. Galant half er mir beim Aussteigen und begleitete mich nach oben. Immer wieder schielte ich zu ihm und den kleinen Fitzel an weißen Haaren, die aus der Seite rauslugten. Mein Hals war trocken. Ich fühlte mich, als wäre ich auf der Jagd, oder war ich die Gejagte? Ich wusste es wirklich nicht und wenn ich es erfuhr, könnte es für mich zu spät sein… Wenn ich in Gefahr wäre… Könnte ich ihn besiegen? Ihn töten? Wäre ich dazu in der Lage? Dämon hin oder her, trug er eine menschliche Hülle, die nicht auf ein monströses Inneres schließen ließ… Erst jetzt wurde mir auch so wirklich klar, dass ich alleine war mit ihm. Mein Vater würde schlafen und mein Sohn war bei Freunden. Keiner würde mir helfen… keiner mich retten. Wenn ich zu hoch pokerte, könnte ich alles verlieren. An der obersten Stufe angelangt, blieb er stehen und blickte zu mir. „Wo lang?“ Ich lächelte kurz und bedeutete ihm mir zu folgen. Ja, vielleicht wäre ja mein Haus der sicherstes Anlaufpunkt gewesen, aber ich musste noch wissen, wer er war und was er war. Ich konnte mich nicht nur auf mein Bauchgefühl verlassen. So wanderten wir gemächlich über das dunkle Tempelgelände. Mit jedem Schritt wurde mir und wohl auch ihm sichtlich unwohler, denn die Atmosphäre wurde regelrecht drückend. Angst packte mich, doch ich konnte keinen Rückzieher mehr machen, ich musste unbedingt stark bleiben. Dann waren wir endlich da. Langsam schob ich die Tore auf und gab ihm zu verstehen, dass er zuerst eintreten sollte. Zumindest würde ich dann sehen, aus welchem Holz dieses Wesen geschnitzt war. Ganz gespannt stand ich da, meine Muskeln schmerzten schon vor Anspannung, denn ich müsste schnell reagieren, wenn er es wirklich nicht war. Ich hatte gesehen, wie der Bannkreis sich auf Sesshomaru ausgewirkt hatte. Wenn Hoori es wäre, würde nichts passieren, aber ein Youkai? Der käme entweder nicht rein oder nur unter Anstrengung. Und dann! Dann tat er den Schritt. Ich hielt die Luft an und presste meine Fingernägel in meine Handflächen, als ich sie zu  Fäusten ballte. NICHTS! Es passierte nichts! Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich ließ stoßweise die Luft raus. „Puh“ Er drehte sich verwirrt zu mir um und hob eine Augenbraue. Zumindest wurden seine Augen unter der Maske größer. Ich lächelte entschuldigend und folgte, während er gemächlich über die Dielen schritt. Ersten Test hatte er schon mal bestanden, was aber die Tatsache zunichtemachte, dass ein gesegneter Pfeil ihm was anhaben könnte – wobei Pfeile taten eigentlich immer weh. Wie eine Raubkatze beobachtete ich ihn, wie er von einer Ecke zur nächsten Schritt. Den Bogen beachtete er irgendwie kaum bis gar nicht, während ich bemerkte, wie er am Bild hängen blieb. Ob er sich an den Tag erinnerte? Vorsichtig schlich ich zu ihm und stellte mich neben ihn. „Das ist Hoori und das bin ich. Wir waren da bei einer Meisterschaft und leider hat er mit faulen Tricks wie immer gewonnen.“ „Bestimmt waren es seine Fähigkeiten, die der deinen überlegen waren.“, meinte er leicht verteidigend. Da hatte ich wohl einen wunden Punkt getroffen oder nicht? „Was hältst du davon, wenn ich dir vorführe, wie viel besser ich bin, als er?“, hauchte ich herausfordernd. Seine Augen sprachen Bände, denn ich sah das Glitzern, was ich damals gemocht hatte. Er konnte sich einfach nie geschlagen geben, was aber auch verständlich war, wenn er ein Gott war. Welcher Gott würde sich von einer Tempeldienerin vorführen lassen? „Gerne.“, gluckste er und sah zum dunklen Ziel. „Was ist meine Aufgabe?“ „Am besten stellst du dich in die Nähe des Ziels und sagst mir dann, ob ich getroffen habe.“ „Ist das nicht gefährlich?“ „nicht bei meinem Können, oder hat der Herr kein Vertrauen in meine Fähigkeiten?“ Er schüttelte sich kurz und hob beschwichtigend die Hände. „Kein Problem. So lange ich nicht drauf gehe!“ „Nein, war nicht mein Plan. Ich wollte mein Können unter Beweis stellen und nicht den Beobachter töten. Sonst kannst du es ja nicht mehr bezeugen.“ Er nickte, trotz der merkwürdigen Logik, aber ich war auch viel zu aufgeregt, als dass ich mich darauf konzentrieren könnte, ein ernstes Gespräch mit ihm zu führen. Ernst würde es werden, wenn sich alles bestätigte. wenn nicht? Dann müsste ich mich sehr oft entschuldigen… Hoffentlich würde er dann nicht ausrasten, aber ich hatte ja ein paar Pfeile und wenn hatte ich auch nicht so viel zu verlieren. Ohne Umschweife begab er sich auf die linke Seite des Ziels, aber stellte sich ein paar Meter entfernt hin. Ich war überrascht, wie gut meine Augen waren, aber der Mond half mir ehrlichgesagt wunderbar bei meinem Vorhaben. Schnell besorgte ich Pfeil und Bogen, wie auch meinen alten Handschuh und stellte mich auf. Ich hob den Bogen mit dem Pfeil und setzte an. Spannte ihn und zielte. Mir blieb nicht viel Zeit dafür, sonst könnte er merken, worauf ich zielte. Aber das war vielleicht auch das gute von der Entfernung her, dass er gar nicht ahnte, dass ich nicht auf die Zielscheibe zielte. Als ich sein Gesicht erfasst hatte, ließ ich den Pfeil von der Sehne schnellen. Hoffentlich ging das gut und ich überschätzte mich nicht. Würde er ihn fangen? Jedoch glaubte ich nicht, dass Hoori erwarten würde, was ich tat… Wie im Zeitraffer sah ich ihn fliegen und hielt den Atem an. Mein Herz schlug schnell und das Blut rauschte in meinen Ohren unaufhörlich, bis ich es auf einmal scheppern hörte. Ein weiteres Geräusch signalisierte mir, dass der Pfeil wohl hinten in der Mauer steckte. Zischend atmete ich aus, während ich die Maske zu Boden klimpern hörte. Leider konnte ich ihn nicht genau erkennen, denn er hielt das letzte Stück erschrocken vor sein Gesicht. Eigentlich erwartete ich ein Geräusch seinerseits, aber er schwieg. Er schwieg einfach. Ich konnte ahnen, dass der Schock tief saß bei ihm und er wenn ich Pech hatte auch einen Kratzer hatte. Aber er war ja wenn unsterblich, also war das weniger problematisch. „es tut mir leid! Ich habe ausversehen verzogen! Geht es dir gut?“, rief ich und sah besorgt zu ihm. „Versprochen, der nächste geht ins Ziel!“ „Ich hoffe, es ist auch die Zielscheibe und nicht ein Körperteil von mir!“, murrte er zurück, während er sich runterbeugte und die Teile wohl aufsammeln wollte. Es würde ihm nicht viel nützen, außer er war jemand, der eine Tube Kleber dabeihatte. Lange Rede, kurzer Sinn. Pfeil Nummer 2 musste treffen. Ich spannte den nächsten Pfeil, atmete tief ein und aus, zielte und schoss. Treffer! Diesmal traf ich die Zielscheibe, denn ich hörte das vertraute Geräusch. Seit ich mit Sesshomaru hier gewesen war, hatte ich geübt, denn ich wollte, dass Hoori sah, dass ich stark war und ihn zur Hölle jagen würde wenn er sich nicht benahm. „und?“, rief ich ihm zuversichtlich zu, während ich den Bogen weglegte. Hoffentlich reichte das. Es musste mir nur noch gelingen, seine Identität aufzudecken und ihn am Gehen zu hindern. Er stockte kurz, doch dann schritt er im Mondenschein zur Zielscheibe. „Treffer.“, verkündete er mir, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Seit ich ihn getroffen hatte, vermied er tunlichst mir sein Gesicht zuzuwenden. Unglaublich. Was war so schwer daran, es einfach zuzugeben? Waren wir im Kindergarten? „Gut. Ich hoffe das beweist genug. Lass uns die Pfeile einsammeln und reingehen.“ „Ahm, das kann ich alleine.“, stotterte er und beeilte sich, doch ich sprang schon ins noch immer hohe Gras und kam langsam auf ihn zu. Er bemerkte es und ging Richtung Mauer, wo der erste Pfeil stecken geblieben war. Hätte ich mir denken können, aber ich hatte Zeit. Zuerst ging ich zur Zielscheibe und zog den Pfeil heraus, bevor ich seinen Weg verfolgte und ihm immer näherkam. Anscheinend saß der Pfeil recht fest oder er versuchte Zeit zu schinden. Würde ihm aber nichts nutzen. „Soll ich dir helfen?“, fragte ich genau hinter ihm und hob die Hand an sein Haar. Die schwarze Perücke hing schief und seine weißen Strähnen stachen mir ins Auge. Im Mondschein glänzten sie wie Sterne. Zärtlich griff ich nach ein paar Strähnen und ließ die seidene Pracht durch meine Finger gleiten. Es war schier unglaublich, wie sehr er sich unter der Berührung versteifte, aber was sollte er auch tun, wenn er merkte, dass ich gerade sein echtes Haar berührte. „Ich bekomm das schon hin, du kannst gerne schon reingehen…“, versuchte er mein Vorhaben zu vereiteln. Zu früh gelacht, mich konnte man nich so leicht abschrecken. „Nein.“, meinte ich bestimmt und kam noch einen Schritt näher. Er versuchte auszuweichen, jedoch war dies schwer, da er ja den Schein wahren wollte, dass er den Pfeil rauszog. „Wirklich, ich habe es gleich.“ „Machen wir uns doch nichts vor. Du weißt genauso sehr wie ich, wie die Wahrheit aussieht. Dein Entschluss mich nicht in euer kleines Geheimnis einzuweihen, ist jedoch ein Fehlschlag.“, verlautete ich eisern und legte meine Hand auf seine Schulter. „Jetzt wäre die Zeit, sonst ist es zu spät. Du hast dich schon verraten, indem du mich bei meinem Namen genannt hast.“ Ein Zucken durchfuhr seinen leicht muskulösen Körper, während er mit einem Schwung den Pfeil aus der Mauer zog. „Seit wann weißt du es?“ Seine Stimme war nur ein Flüstern, während er sich immer mehr unter meiner Hand verspannte. „Geahnt habe ich schon etwas, als du mir vorgeschoben wurdest. Sesshomaru wollte dich suchen und nicht mich verkuppeln. Es schien mir unlogisch in Anbetracht dessen, dass egal wie selbstlos er wirken will, ein perfider Plan dahintersteckt. Was würde es ihm nutzen, mir jemanden vorzustellen, wo er doch wohl verstanden hat, dass ich kein Interesse an Monstern habe. Natürlich war es auch die Art und Weise, wie sie dich behandelt haben. Ich war schon etwas länger da, nur hatte ich mich versteckt. Wenn sie dich mit mir verkuppeln wollten, warum verprügelte Kagome dich dann? Ich glaube kaum, dass sie einen Dämon in meine Nähe ließ. Irgendwann habe ich dann einfach diesen Plan entwickelt, weil die Unwissenheit mich schier verrückt gemacht hat.“ Er zischte ein paar Fluchworte, die ich gar nicht erst verstehen wollte, während er mir sein Gesicht zur Hälfte zu wandte. Krampfhaft hielt er die letzten Stücke seiner Maske vor dem Gesicht und betrachtete mich leicht verängstigt. „Deine Auffassungsgabe ist beängstigend. Vielleicht hätte ich aber damit rechnen sollen… Der Schuss auf die Maske war doch pure Absicht oder? Dein Plan war ja auch ausgeklügelt. Erst schauen, ob ich hier reinkommen kann und dann mich befeuern.“ „Natürlich. Hast du etwas Anderes von mir erwartet? Aber ich verstehe nicht, warum du dieses Spiel mit mir treibst.“, begann ich zu schluchzen. „Fandest du es witzig?“ Er ließ die Hand sinken und stoppte das unvermeidliche. Seine Maske viel zu Boden und ich blickte in sein Gesicht. Er schien erwachsener zu sein, vielleicht sogar in meinem Alter. Ob er die Gestalt ändern konnte? „Nein…“, gab er bekümmert zu und drehte sich komplett zu mir. „Nur war ich mir nicht sicher, ob du mich je wiedersehen willst. Richtige Worte zu finden, waren nie mein Ding und ich habe mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, mit meiner feigen Art und Weise.“ Ich nickte und wischte mir ein wenig die Tränen weg. Da war er, aber er fühlte sich so fern an. Er wahrte einen Meter Abstand und versuchte mich nicht mal in die Arme zu nehmen. „Es war wirklich nicht gerade nett… Ich wache auf und muss erfahren, dass dein Tempel zerstört wurde…“, hauchte ich und spielte mit meinen Ärmeln. Es war beklemmend. Einerseits wollte ich ihn schlagen, aber andererseits wollte ich ihn einfach in die Arme schließen und den Rest auf später verschieben… War das Gefühl so falsch? „Du weißt, dass du wegen der Sache am Tempel im Krankenhaus warst oder?“ „was?“, fragte ich erschrocken und zwinkerte ein paar mal. Ja ich war im Krankenhaus aufgewacht, aber das ich auch da gewesen war? Er seufzte und rieb sich über die Brust. „Du hast es vergessen.“, wisperte er und betrachtete mich. „Ich habe Sesshomaru nichts gesagt. Ich war mir nicht sicher, ob du ihm so viel verraten wolltest, aber, wenn ich deinen Gesichtsausdruck und deine Reaktion sehe… du wusstest es nicht mehr…“ Ich verlor regelrecht den Boden unter den Füßen. Also litt ich an Gedächtnisschwund? Gab es für alles eine richtige Erklärung und es war vielleicht gar keine Lüge? Mir wurde schlecht und immer mehr Tränen schossen mir in die Augen. Hatte ich meinen Hass auf einer Lüge aufgebaut? Warum hatte mir mein Vater nichts gesagt? Warum? Es wurde kurz dunkel vor meinen Augen. Ich fiel kurzzeitig, doch er fing mich auf und zog mich einfach an seine warme, stählerne Brust. Diese Geste brauchte ich gerade wirklich und ohne Umschweife umarmte ich ihn. „Mami… Ich wusste nicht, dass du nichts mehr wusstest…“, keuchte er und drückte mich noch enger an sich. „Dann tut es mir noch mehr leid, dass du so viel ertragen musstest… Damals hatte ich es für besser empfunden, mich nicht weiter zu erkunden… Es reichte mir, als ich erfuhr, dass du am Leben warst… ich…“ „Sei still… bitte.“, presste ich unter Schluchzen hervor und schmiegte mich noch enger an ihn. „Bitte ich will später weiter reden…“ Er nickte nur, aber mehr wollte ich gar nicht. Was war damals passiert? Es interessierte mich schon brennend und andererseits machte es mir höllische Angst, so verwüstet, wie es da gewesen war. Deswegen war ich im Krankenhaus und nicht wegen eines Schwächeanfalls… Später hatte ich es auf die Schwangerschaft geschoben, aber jetzt nahm alles schlimme Ausmaße an. Ob ich schon damals mit so viel Angst gelebt hatte? Oder war es erst danach geschehen? Trauma, die nicht verarbeitete wurden, konnten sich auf das ganze Leben auswirken… „Hatte ich damals viel Angst?“ „Nein, du warst eine der mutigsten Frauen, die mir je begegnet sind. Deine Schönheit wurde nur dadurch übertrumpft, wie zielsicher und zielstrebig du warst. Glaub mir, da hatte keiner mehr was zu lachen und manchmal dachte ich, du wärst ein besserer Gott als ich.“ Zaghaft blickte ich auf und musterte sein Gesicht. Die Züge waren männlich, aber auch weich. Nicht ganz so weich, wie die von Sesshomaru, aber genauso schön, wenn nicht sogar schöner. Ob ich in seinen Augen noch schön war? „Mami?“ „Ja?“ „Wollen wir einen Tee trinken?“, versuchte er mich aufzumuntern, während er mich auf seine Arme hob. Ich quietschte leicht und krallte mich an seinen Hals, während ich ihm überhaupt antworten konnte. „Ich wäre lieber für Sake.“ „Typisch Mami. Hat dein Vater immer noch so guten?“ „Ja. Und ich glaube heute ist der richtige Tag, ihn wieder zu kosten. Ein Tee wird bei mir kaum Wirkung haben…“ „Kein Problem.“, hauchte er, während er mich mit links über den Tempelgrund trug. „Aber wirklich trinkfester bin ich nicht geworden.“ „Du hast eine geringe Chance, da ich wegen den Medikamenten nichts trinken durfte.“ Ich vernahm einen klagenden Laut aus seiner Kehle, welcher so schnell verschwand, wie er gekommen war. „Es ist meine Schuld.“ Leise seufzte ich und schmiegte mich näher an ihn. Meinen Tränen versiegten, er hatte eine wirklich entspannende Wirkung auf mich. „Teils teils wahrscheinlich… Wusste mein Vater von allem?“ Er nickte. „Ja. Er hat dich ins Krankenhaus gefahren und mich zum Teufel gewünscht, nachdem ich dich in solch große Gefahr gebracht habe. Aber er ist nicht schuld. Es ist sein Recht, sich zu sorgen. Ich war nicht gerade ein Vorbild für dich und nicht gerade übervorsichtig, wie ich es vielleicht hätte sein sollen…“ „Sake. Viel Sake. Wir haben glaube viel aufholbedarf… Ich erinnere mich nur an unsere Wettkämpfe und wenn wir geübt haben und…“, ich blickte leicht schüchtern zu seinen Lippen. „an die unzähligen Nächte…“ Leicht amüsiert sah ich, wie er um die Nasenspitze rot wurde. „Erwähn das nicht zu oft, sonst werfe ich meine guten Vorsätze beiseite…“ „War ich nicht meist die Ausschlaggebende?“ Er blieb stehen und sah mich überlegen an. „Vergangenheit.“ „Du schuldest mir was.“ Hoori sah mich mit tellergroßen Augen an. „Erzähl nur nie was unserer Tochter. Mir würde Sesshomaru wirklich leidtun, wenn er erfahren würde, wie der Charakter von deiner Seite ausgeprägt ist…“ „Sehr dominant?“ „Pschtt… und ja… Aber eure Vorfahren waren da ja auch nicht so viel besser. Wahrscheinlich liegt das daran, dass der Tempel immer unter der Leitung einer Frau war. Ich weiß noch damals, als ich dich das erste Mal schießen sah. Irgendwie war ich fasziniert, doch du warst wütend, dass ich deine meditative Stimmung mit meinem Klatschen unterbrach. Du hast damals tatsächlich auf mich geschossen…“ „Natürlich. Man muss dich auch in die Schranken weisen.“ „Autsch. Das stimmt schon, aber du hättest mich einfach rausschmeißen können.“ „Zu zeitaufwendig. Der Pfeil hatte seine Wirkung. Du hast Reißaus genommen, als ich dir auch noch klarmachte, dass der nächste treffen würde.“ „Du hast mir Angst gemacht. Eine Miko mit so einem ernsten Blick… Da vergeht sogar einem Gott der Mut.“ Ich lächelte leicht und spürte, wie wir die Tür erreichten. „Und jetzt? Jetzt trägst du mich alte Frau…“ „So alt bist du nicht. Du hast dich gut gehalten. Und wenn du lächelst, wirkst du noch viel jünger.“ „Schleimer.“, verkündete ich und ließ mich absetzen. Ich vermisste sofort die Wärme, aber was erwartete ich denn auch? Schnell zückte ich den Hausschlüssel und drehte ihn in der Tür, während ich seine Präsenz hinter mir spürte. Es war lange her, dass ich einen Mann ins Haus bat, der an mir interessiert war… wenn er es noch war. „Komm rein.“, flüsterte ich und zog die Schuhe aus. „Wir müssen leise sein, sonst wacht Vater auf.“ Er verdrehte die Augen. „Wir sind keine Teenager mehr.“, murmelte er, während ich seine Hand nahm und meine Schuhe auszog. „Das ist ihm egal.“, beklagte ich leise und führte ihn in die Küche, wo ich ihn zum Sitzen drängte. „Warte hier.“ Brav setzte er sich und beobachtete meine Handlungen. Auch ich verfolgte seine Bewegungen. Hatte ich gerade wirklich Angst, dass er gehen könnte? „Keine Sorge.“, versicherte er mir, als er wohl meinen Blick bemerkte. Ich nickte und verließ ihn kurz. Schnell ging ich in den Schuppen und besorgte einen guten Sake. Er würde ihm bestimmt schmecken. Vielleicht würde ich die Wahrheit dann auch besser ertragen, wenn ich ihn danach fragte. Als ich wieder da war, erwärmte ich den Sake und stellte ihn vor uns hin. „Kanpai?“ „Kanpai.“ Ich lächelte leicht und genoss den warmen Alkohol. Er tat gerade wirklich gut und war sehr erfrischend.   Wir tranken eine Zeit lang ohne so viel zu reden. Teils nur über belangloses und vielleicht ein wenig über unsere Tochter. Es tat gut und ich genoss es, wie er den Alkohol kaum vertrug.   Nach einer guten Stunde wurden wir dann aus unserer Zweisamkeit gerissen, als wir zwei diskutierende Personen reinkommen hörten. Ich schluckte und sah uns beide an. Vielleicht könnte ich noch verbergen, dass ich getrunken hatte, aber Hoori? Ich stupste ihn etwas an, während er seinen Kopf auf den Tisch sinken ließ. „Der killt mich.“, murmelte er noch und schien auf KO getrunken plädieren zu wollen. Nachdenklich legte ich die Stirn in die Falten, als schon die Tür mit Schwung aufgeschoben wurde. Da standen Kagome und Sesshomaru. „MAMA!“, keuchte Kagome schon etwas beruhigt und umarmte mich. „Alles in Ordnung? Hat H….Tengu dir was getan?“ Ich verdrehte die Augen und deutete auf ihn. „Gegen mich hat er keine Chance. Macht euch keine Gedanken und danke, dass ihr es für unwichtig gehalten habt, mich darauf aufmerksam zu machen, dass es Hoori ist. Der Arme, ich musste ihm erst die Maske vom Gesicht schießen.“, flötete ich leicht angetrunken und stupste ihn in die Wange. „Man hat der sich geniert! Er hat sogar in Kauf genommen, als Schwächling bedacht zu werden, als er mir vorgaukeln wollte, es bräuchte über 5 Minuten um einen Pfeil aus einer Mauer zu ziehen.“ „hast du getrunken, Mama?“ „Ist das verboten?“ „Frau Higurashi.“, mischte sich Sesshomaru ein und schien auch etwas verwirrt zu sein. Ob sie sich gestritten hatten, wegen unserem Verbleib? „Soll ich ihn heimbringen?“ „Nein. Er kann hier schlafen. Wir müssen noch einige Unterredungen führen.“, beteuerte ich, während ich aufstand. Vorsichtig rüttelte ich ihn, bis er die Augen öffnete. „Komm.“, brummte ich und half ihm auf. Sesshomaru wollte helfen, aber ich schüttelte nur den Kopf. „Ich glaube ihr braucht etwas Zeit für euch. Bedient euch ruhig am Sake. Er kann Zungen lösen und dieser Sake ist einer der besten.“ „Aber Ma!“, begann Kagome, doch ich hob nur die Hand. „Ich kann mein Leben auch ohne eure Hilfe regeln. Redet in Ruhe miteinander. Uns geht es gut und er war ganz brav. Es gibt Dinge… von denen ich nichts mehr weiß und das werde ich ergründen und ihr solltet über eure Beziehung reden.“, meinte ich und hielt dann aber doch noch mal inne und nahm den Sake hoch. „Besser doch keinen Alkohol.“ Falls meine Vermutung stimmte… Dann sollte sie nichts trinken. „Gute Nacht.“, meinte ich noch angeheitert und wanderte mit Hoori hoch, dessen Füße an Kraft gewannen, je weiter wir weg waren. „Gut ausgetrickst.“ „Tja. Ich wollte einfach eine Diskussion vermeiden. Sesshomaru werde ich sowieso noch einen Pfeil in den Hintern jagen.“ „oh oh…“ „Ich hoffe nur mein Verdacht bestätigt sich nicht, sonst werde ich fuchsteufelswild.“ „Ich ahne es schon. Wo schlaf ich?“ „In meinem Bett und du lässt brav die Finger von mir.“ „Na gut. Man dabei hatte ich ja die dreckigsten Fantasien von allen.“ „Welche denn?“ „Löffelchen liegen und kuscheln.“, kicherte er betrunken und schlang den Arm um mich. „Sehr schweinisch. Vielleicht könnte ich das ja zulassen.“, heuchelte ich und war mir nicht sicher, ob der Alkohol aus ihm Sprach oder der Götterknabe. Ich hoffte auf ersteres. Als er vorm Bett stand und überlegte, verstand ich schnell und ging zum Schrank. „Warte.“, hauchte ich und suchte ihm eine Schlafanzughose raus und warf sie hin. Ich drehte mich weg und hoffte er wäre schnell. Es war nicht so, als hätte ich ihn noch nie nackt gesehen… aber er sah jetzt doch um einiges männlicher aus und ich konnte vermuten, dass ich so angetrunken wie ich war, auf eine Dummheit kommen könnte. „So, fertig. Willst du dich umziehen gehen?“ „Ah.“, keuchte ich und drehte mich um, nur um knallrot wegzusehen. Ich hätte ihm doch ein Oberteil geben sollen oder? Er war viel zu gut gebaut… „Gleich wieder da!“, rief ich beinahe und stürmte ins Bad, um mich umzuziehen und etwas wieder schick zu machen. Warte was machte ich da? Aufbrezeln? Wie alt war ich denn bitte? Ich meine… Oh Gott… Ich wurde knall rot, als Erinnerungen aufkamen. Schnell beendete ich meine Auffrischung und ging mit einem langen Nachthemd zurück ins Schlafzimmer. Es war seiden, aber nichts Besonderes. Leicht schüchtern betrat ich das Zimmer, während ich die beiden unten reden hörte. Am liebsten hätte ich gelauscht, aber es ging mich wirklich nichts an. Tochter hin oder her. Es war ihre Suppe. „Hui la la.“, jauchzte er und schnalzte mit der Zunge. „Hoori!“, klagte ich ihn an und sah, wie er schnell unter der Decke verschwand und nur mit den Augen drunter vorsah. „Alles gut. Ich ergebe mich.“ Ich schmollte leicht und setzte mich aufs Bett, während er sich in die Kissen kuschelte. „Soweit bin ich damals nicht mal gekommen.“ „Das stimmt.“, kicherte ich und wuschelte sein weißes Haar. „Morgen früh musst du vielleicht auch schnell verschwinden, bevor mein Vater dich umbringen will.“ Er lachte heiser und drückte mich in die Lake. Langsam beugte er sich über mich und kam mir immer näher. Mein Atem ging stoßweise, während ich wohl die schmutzigsten Gedanken seit über einem Jahrzehnt hegte. „Hoori.“ Mein Puls raste und er hörte nicht auf. Meine Lippen wurden trocken. Oh Gott! Was tat er da nur… Oh .. jee… Immer näher kam er mir und sah mir direkt in die Augen. Er schien selbst etwas unsicher und dann schoss er auf mich zu. Ich kniff die Augen zusammen – ein Kuss auf die Wange. Ungläubig öffnete ich die Augen und sah zu, wie er sich neben mich legte. „Da muss er mich erstmal erwischen!“ Ich seufzte und legte eine Hand aufs Herz, während ich mich unter das Laken kuschelte und ihn betrachtete. Hoori… Langsam schlängelte ich mich näher an ihn, bis ich mit meiner Wange seine Brust berührte. „Schuft.“ „Ich bin glaube nicht die Person, die sich gerade eine schmutzige Nacht durch den Kopf gehen ließ.“ „Was? Nimm das zurück!“, keuchte ich und sah ihn böse an, während er mich einfach näher an sich zog. „Keine Sorge, deine dunklen Gedanken sind bei mir sicher. Auch glaube ich nicht, dass es Sesshomaru da unten beruhigen würde.“ „Streiten sie noch?“, fragte ich leicht besorgt und versuchte etwas zu hören, aber nada. „Naja, ihre Auren sind sehr aufgebracht. Leider habe ich kein Supergehör. Manchmal braucht sowas eine Beziehung, wenn es auf einem falschen Gerüst aufgebaut wurde. Die kriegen sich schon ein.“ „Hoffe ich.“, knurrte ich und zog mich doch noch mal hoch und sah ihm ins Gesicht. „Du willst mir doch auch damit sagen, wir sollten sie nicht auf falschen Gefühlen aufbauen oder?“ Er nickte. Betrunken oder nicht, er schien mir doch teils klarer, als er zugeben wollte, aber er hatte Recht. Sacht beugte ich mich vor und gab ihm erst einen Kuss auf die Wange und dann einen kleinen auf die Lippen, bevor ich mich umdrehte und die Augen schloss. „Schlaf gut.“ „Du auch.“, schnurrte er nur noch hinter mir und legte einen Arm um mich, bevor er mich eng an sich zog. Jetzt hatte ich ihn noch nicht gefragt, aber er würde es mir bestimmt bald sagen, was ich vergessen hatte. Es musste etwas Fundamentales sein. Zumindest hoffte ich es für ihn, sonst würde ich ihn zur Hölle jagen… Kapitel 36: Das Ende? --------------------- Egal wie sehr sie mir beteuerte, dass es nicht an mir lag, glaubte ich doch, dass es etwas mit unserer Situation zu tun hatte. Sie war den ganzen letzten Monat so launisch gewesen und das ohne mein großes Zutun. Ich machte mir wirklich Gedanken über die Situation. Kagome hatte mich abgewiesen, mich! Auch wenn sie sagte, dass sie mich liebte, hatte sie noch nie meinen Körper verschmäht. Als wir uns nach den anderen beiden Umsahen, zog sich etwas in mir zusammen. Das konnte nicht wahr sein. Zweifelte ich an mir selbst? Wieso tat ich so etwas? Sie war doch nur ein Mensch… Nein, sie war Kagome. Sie war einzigartig und gab mir ein Gefühl, dass unbeschreiblich war, aber was sollte ich dazu sagen? Sie brachte mich dazu, an mir, Sesshomaru, zu zweifeln. Warum nur? „Sie sind weg!“, fluchte sie und schien jetzt alles abgeklappert zu haben, was es auf dem Fest gab. Von wegen Spaß haben. Es war mir, als wolle sie so gut es geht, von den Tatsachen ablenken. Ich überlegte fieberhaft, wie ich mit ihr reden könnte über diese – Beklemmung, die mich seid vorhin verfolgte. Sorgfältig analysierte ich die Umgebung. Alle hatten diesen sogenannten Spaß. Sie standen an den Ständen und spielten Spiele. Viele waren auch farbenfroh angezogen. Monster. Kürbisse und andere Personen, die verrückte Masken trugen oder irgendwelche Personen nachstellen wollten. Keiner war er selbst und wir? Wir schienen es auch nicht zu sein und ich wollte nicht glauben, dass es an unseren Kostümen lag. Hatte sie vergessen, wer ich war und sich deswegen in mich verliebt? Es war nicht so, dass ich komplett anders aussah, aber einige markante Merkmale waren doch anders. Bestimmt hatte sie vergessen, wie oft ich versucht hatte, sie zu töten und jetzt kam es wieder hoch. Ich gab auch zu, ich war in der Vergangenheit noch nie der Kuscheltyp gewesen und ehrlich? Irgendwie war ich mir gar nicht so sicher, ob wir ein Paar geworden wären, wenn wir uns in der Vergangenheit nähergekommen wären. Was wäre, wenn Inu Yasha hier wäre? Da waren Ohren! Schnell wandte ich mein Blick auf den Punkt, nur um ein Katzenkostüm auszumachen. Die beiden hatten sich oft gestritten und wieder vertragen, wer sagte mir, dass dies nicht wieder der Fall sein würde? Auch wenn ich nur Sex erst wollte, wollte ich sie doch jetzt viel mehr. Ich wollte sie mit niemanden teilen. „Sesshomaru!“, schimpfte sie neben mir und sah mich ernst an. „Was?“, fauchte ich gereizt zurück und hätte es am liebsten zurückgenommen, doch es ging nicht mehr. Weder mein Stolz noch meine Laune ließen es zu. „Du suchst nicht! Was ist, wenn wegen dir ihr etwas zustößt?“, meckerte sie und zerrte grob an meinem Oberteil. Sie war wütend, ich konnte es auch verstehen, aber warum auf mich? Ihre Augen funkelten voller Hass – auf mich. Ich war das Objekt ihres Hasses. „Ich suche wohl! Was kann ich dafür denn?“, verteidigte ich mich vehement, während es in meiner Brust brodelte wie in einem Vulkan. Mein Dämon kratzte an meiner menschlichen Hülle und wollte raus. Es gefiel ihm gar nicht. Meine Instinkte gewannen langsam an Oberhand. Animalische Instinkte, die ich immer zu verborgen ersuchte. „Du hättest ihn nicht mitnehmen dürfen!“, klagte sie mich an und deutete mit ihrem Finger auf meine Brust. Für sie war es so am Einfachsten, indem sie mich als Schuldigen ansah… „DER HAT SICH SELBST EINGELADEN!“, knurrte ich und riss mich von ihr los. „Das war ihm doch egal ob ich nein oder ja sage!“ „Meine Mutter hat schon Recht damit, dass du alles nur tust, weil es zu deinem Vorteil ist! Andere sind dir scheiß egal, solange du bekommst, wonach es dir dürstet! Hast du schon mal daran gedacht, dass aus diesem Grund dich keiner mag? Du bist ein egoistisches Arschloch und daran ändert sich auch nichts! Weißt du wie sehr ich mir gewünscht habe, du würdest wirklich mal was für jemand anderen machen ohne Hintergedanken?“ „Kagome…“, flehte ich, während es mir immer schwerer fiel, bei klarem Gedanken zu bleiben. Mein Geist reduzierte sich auf das Tier in mir, was ich eigentlich war… Würde es ausbrechen, würde ich ihr noch was tun… „Lass mich ausreden!“, wetterte sie und schnitt mir das Wort ab. „Ich habe es wirklich geglaubt, dass du etwas für andere empfinden kannst, aber das stimmt nicht! Wenn wegen dir meiner Mutter was zu stößt, dann ist es aus! Dann will ich dich nie wiedersehen! Du benutzt die Menschen und wahrscheinlich mich auch! Ich soll dir sagen, dass ich dich liebe, aber du kannst es selbst nicht, weil du es nicht tust, du willst nur deine Bestätigung haben, wie toll du bist für mich! Ja ich liebe dich und ja, es tut höllisch weh, so wie du mit anderen umgehst! Ich wäre für dich auch unsterblich geworden, aber, wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich gar nicht ob ich das will, denn du willst das! Ich soll es für dich werden, damit du länger von mir was hast, ja?“ „Kagome, du verstehst das falsch!“, knurrte ich und presste meine Krallen zu Fäusten. Ich drückte sie tief ins Fleisch. Warum verstand sie es nicht? „Was versteh ich falsch? Es war dir doch recht, sie zu verlieren, damit du mich flachlegen kannst! Und kaum bin ich nicht bei der Sache, benimmst du dich wie ein Kleinkind und jaulst rum! Es läuft halt nicht alles nach deiner Nase und nur, weil du ein Model bist und dir die Weiber zu Füßen liegen, heißt das nicht, dass du tun kannst, was du willst! Du arroganter Schnösel!“ Ich schwieg und starrte sie nur an. Was sollte ich darauf sagen? Im gewissen Maße hatte sie ja vollkommen Recht, aber andererseits… hatte ich mich verändert, nicht viel, aber etwas… „Kagome…“ „Was?“, fauchte sie und sah mich stinkwütend an, während sie auf ihre Unterlippe biss und nach einem Stein trat, der wegschoss. „Lass uns nach dem Auto sehen, ob sie noch da sind.“, versuchte ich sie etwas zu beruhigen und drückte die Krallen noch fester in die Hände, um die Kontrolle zu wahren. Warum fühlte ich mich hilflos? Es waren die Sachen, die ich mir immer einredete und sie sagte mir, dass es so war, wie es war und dass es nie mehr werden könnte, würde ich mich nicht ändern und mein altes Ich ablegen. Glücklicherweise nickte sie nur und ging schon in die Richtung des Parkplatzes, welcher hinter der Schule lag. Kurz atmete ich tief ein. Hatte dieser Monat in Abstinenz so viel ausgemacht? Wir hatten uns eher weniger gesehen… und schon – schon verlor sie die Lust an mir. Wahrscheinlich dachte sie über viel mehr nach, als nur über die Unsterblichkeit… Sie dachte bestimmt darüber nach, ob es sich überhaupt lohnte und wägte unsere Beziehung in der Waagschale ab. Wenn man überhaupt davon reden konnte. „Wo ist die blöde Karre?“, keuchte sie mit hochrotem Gesicht und rannte an jedem Auto entlang. Ich schnupperte etwas, in der Hoffnung, sie zu finden. Seine Mutter war hier gewesen, also waren sie wahrscheinlich schon los, denn er hatte uns vorhin draußen abgesetzt. „Sie sind weg.“, bemerkte ich leicht unterkühlt und sah einen noch wütenderen Blick als vorher. „IDIOT!“, schrie sie mich an. Irgendwie wollte ich mich gar nicht mehr wehren… warum nur? Warum gab ich ihr kein Konter? Es war damals für mich doch so einfach gewesen, sie ins Jenseits zu befördern… Zum Glück hat es Inu Yasha verhindert… Aber heute? Heute kenne ich sie wohl schon zu viel. Schon bei Rin hatte ich Probleme gehabt… und dass obwohl ich meine ‚ich hasse Menschen‘-Politik noch verfolgt hatte… Als ich zu ihr blickte, starrte sie mich wütend an und dann etwas verwirrt. War sie selbst irritiert, dass ich mich nicht wehrte? Wenn ich es wohl tun würde, würde alles richtig ausarten, denn wir gaben normal beide nicht klein bei. „Sesshomaru, hast du nichts dazu zu sagen?“ „Ehrlich? Nein. Vielleicht hat er sie ja heimgefahren.“, bemerkte ich einfach und wendete mich schon zum Gehen, während sie sich auf die Lippen biss. Sie war sauer und das nicht wenig, aber ich hatte keine Lust mich zu streiten… Ich hatte nicht mal Lust etwas zu zerstören… „Dann komm.“, murmelte sie nur noch und ging schnell vor. Ich seufzte und folgte ihr, während sie mir die kalte Schulter zeigte. Wir brauchten einige Zeit, bis wir da waren. Wir schwiegen einander an, während wir unter den Laternen entlanggingen, dessen schauriges Licht die Atmosphäre nicht gerade aufhellte. Es schien alles sehr trostlos im flackernden Laternenlicht. Mein Blick schweifte über die Umgebung. Dann wanderte der Blick zu ihr, wie sie da vor mir in einigen Metern ging und die Laternen sie beleuchteten. Und dann verschwand sie kurz in der Dunkelheit. Ich würde nie einen Menschen verstehen können, wie er empfand. Es gab in meinem Leben nie ein Wir. Nie hätte ich je darüber nachgedacht, nachdem damals – nicht dran denken. Kagome. Sie war hier und jetzt und ich? Ich lebte gar nicht hier im jetzt. Mit dieser Aktion hatte ich so viel losgebrochen. Eigentlich hatte sie wirklich recht, dass ich egoistisch war. So wurde ich erzogen. Ich hatte Diener und bekam was ich wollte und wenn es mit Gewalt war. Mein Vater hatte sich geändert, wegen Izayoi. Wir haben uns alle wegen ihr verändert. Es ging so weit, dass ich meinen Vater töten wollte. Da verschwand sie wieder. Izayoi und mein Vater verschwanden am selben Tag und ich? Ich war egoistisch gewesen, ich wollte von dem nichts wissen, ich stand da und sah zu, wie all das verschwand in meinem Leben, was mir Halt gab. Manchmal musste man erst etwas verlieren, um zu wissen, wie viel es einem bedeutet. Spätestens da hatte ich meine restliche Menschlichkeit verloren und sie? Sie schaffte das Monster zu vertreiben und einzusperren. Sie erhellte mein Leben, so wie es der Laternenkegel wieder tat. Kurz hielt ich die Luft an. Eine Miko und ein Youkai. Konnte es noch verrückter sein? Mein Schritt beschleunigte sich, als sie wieder in der Finsternis verschwand. Da war keine Laterne, die sie mir so schnell wiederbrächte. Geschwind machte ich noch die letzten Meter zwischen uns wett und griff nach ihrem Arm. „Kagome.“, keuchte ich und sah zu, wie sie in der Finsternis einfach ihren Arm aus meiner Hand zog. Weinte sie? Ich war mir nicht sicher, denn meine Sinne schienen wie betäubt. Warum wies sie mich ab? Ihr Schritt beschleunigte sich um ein Vielfaches. Sie gab mir zu verstehen, dass sie ihre Ruhe wollte. Kurz blieb ich wie angewurzelt stehen und blickte ihr nach, wie sie immer weiter aus meiner Sicht verschwand. Endete es hier und jetzt? Waren alle Versuche und Überlegungen umsonst gewesen? Scheiterte es an meiner Unfähigkeit zu lieben? Mein Herz setzte aus. Sie ging über den Fußgängerüberweg, ich wollte ihr folgen, doch als ich ankam blinkte das rote Männchen in der Finsternis und symbolisierte mir stehen zu bleiben. Waren das Zeichen? Wollte ich das akzeptieren, dass sie sich meiner entzog? Sonst war ich doch der gewesen, der die Einsamkeit bevorzugte, doch nun war sie es und es passte mir gar nicht. Ich wollte es nicht zugeben, aber ich wollte, dass sie bei mir war, ich wollte sie berühren und an mich reißen, doch dem würde nie werden, wenn es so weiter ging…. Kagome. Das Männchen wurde grün und ich lief fast, bis ich hinter ihr ankam. „Kagome.“, hauchte ich und traute mich nicht näher heran. Es war ihr Recht sauer zu sein. Ihre Mutter bedeutete ihr viel und ich verstand sie auch, denn wir kannten Hoori kaum. „Bitte bleib stehen.“ „Warum sollte ich? Ich will wissen, ob es ihr gut geht!“ „Ich weiß!“, beteuerte ich und schnappte ihren Arm. „Aber ich will nicht, dass dir auch noch was passiert! Es wird ihr gut gehen, sonst werde ich Hoori eigenhändig töten!“ Sie hob nur eine Braue und riss sich los. „Gewalt ist nicht immer die Lösung, auch wenn du das glaubst!“ Dann war sie schon wieder weg. Ich knurrte leise. Konnte sie es nicht akzeptieren? Wieder holte ich auf und sah schon den Tempel. Ich packte sie, hob sie auf die Arme und sprang die unzähligen Treppen hoch, bis wir angekommen waren, damit sie sich beruhigte und nachsehen konnte, doch zu früh gefreut. Vor der Tür setzte ich sie ab. Sie war jetzt richtig sauer und ein Klatschen riss mich aus meiner Trance. Sie hatte mich geohrfeigt! Kurz flammten meine Augen auf, doch ich beruhigte mich wieder. „Bitte.“ „Blödmann.“, fauchte sie und stürzte ins Haus. Kurzerhand folgte ich ihr und da sah ich sie. Sie saßen da und tranken. Ich war stinkwütend! Wegen ihm ging meine… Beziehung zu Bruch! Das konnte nicht wahr sein! Als sie uns dann noch sagten, sie gingen hoch und wir müssten unsere Beziehung mal regeln…. Da war ich außer mir. Das war der Dank? Hooris Geheimhaltung war auch aufgeflogen! Ich kochte vor Wut, wie auch meine animalische Seite, die am liebsten ihn in der Luft zerfetzt hätte! Erregt stürzte ich aus dem Haus, nachdem die beiden hoch waren. Sollte doch Kagome alleine sein! Ich rannte zum Brunnen und sah mir meine Arbeit an. Ich hatte ihn verbarrikadiert. Bedächtig berührte ich die Banner. Fliehen? War das eine Option? War das meine Entscheidung? Konnte ich einfach fliehen vor der Wahrheit, dass ich mehr empfand als ich zugeben wollte? In der Finsternis schien alles gleich und man sah mich nicht. Meine Krallen kratzten über den Brunnen. Was würde sich ändern, könnte ich mich überhaupt ändern? Konnte ich ohne sie sein? Aber was redete ich da? Die Zeit heilte doch angeblich alle Wunden, wie es jeder einem weiß machen wollte! Von wegen! Aber Menschen sagten es gerne. Sie verstanden nicht, wie es bei unsterblichen Wesen war. Nie verheilte eine Wunde. Bei keinem, weder bei Menschen noch bei uns. Narben zierten die meisten, doch die inneren Narben sah niemand und sie verstand es nicht und würde es nie verstehen. Fallstudie! Sie hatte keine Ahnung und jetzt behandelte sie mich wie Dreck! Sollte sie doch! Inu Yasha mochte das vielleicht, weil er es nicht anders kannte, aber ich nicht! Ich würde gehen! JETZT! Aus Schluss vorbei! Nie würde ich genug sein. Ich war egoistisch. Ja. Ich war es. Ein Monster? Ja natürlich, seht die Krallen. Oh und die Reißzähne. Ich fasste nach ihnen und strich darüber. Alles an mir schrie nach Gefahr. Was glaubte sie, wer ich war? Ein Mönch? Ein Wohltäter? Ein Gott? Ich war voller Fehler. Was sollte ich auch anderes sein? In ihren Augen und in den Augen von Dämonen, da ich sie an mich ranließ. Doch es war nicht, dass ich Regeln brechen wollte… Ja ich war egoistisch gewesen, aber war es so falsch, jemanden für sich zu wünschen, dem man vertrauen kann? Jemand für mich alleine… Ich kratzte wieder über den Brunnen. Dort kam ich her. Einer Intention gefolgt. Viel hatte ich gelernt, doch, wenn man Gefühle zu ließ, konnte man auch verletzt werden. Verletzungen, die auch kein Dämon heilen konnte. Angriffe, die man nicht mit Gewalt abwehren konnte. Ich verstand sie doch, was sie sagte, nur, wenn ich an sie dachte, dann wusste ich, dass ich gehen musste, sonst würde sie noch viel mehr durchleiden… „Ich habe es versucht.“, hauchte ich, während ich an einem Banner kratzte. So oft hatte ich gehofft, sie wolle mich loswerden, damit sie in Sicherheit war, doch jetzt wo sie es wollte, wollte ich es nicht mehr. Es war einfach nur Paradox. Ich konnte mich nicht mehr verstehen, ich verstand nichts mehr. 700 Jahre hin oder her. Das war Neuland. Langsam verstand ich auch, wie Inu Yasha an einem Baum landen konnte. Er hatte vertraut und nicht verstanden. Wahrscheinlich hatte er es auch akzeptiert. Mein Vater hatte sogar den Tod hingenommen, um bei Izayoi zu sein. Er hatte sie gerettet und Inu Yasha… doch ich, was hatte ich damals getan? Ich wollte ihn töten und seinen Platz einnehmen. Mein Egoismus. Ich hätte es ändern können, wäre ich nicht so stur gewesen… Ein Banner löste sich und ich zog es ab. War ich für so etwas bereit? Alles aufzugeben? Mich hinzugeben? Alles offen zu legen, was in meinem Leben schief gelaufen war?       „Was tust du da?“ Diese Stimme… Es war Kagome. Ich drehte mich um… Da stand sie hinter mir in der Finsternis. „Was hast du versucht?“ Ich presste die Krallen in meine Handflächen. Das Blut tropfte, aber es war mir egal. Es war so, als hätte sie mich in die Enge getrieben. „Du hast es versprochen.“ Meine Kehle war trocken. Was hatte ich versprochen? Diese Stille machte mich verrückt. Mein Herz schlug schon panisch. Was sollte ich nur tun? Gab es noch ein zurück? Kapitel 37: Ein neuer Beginn! -----------------------------   Dieser Tag war die Hölle. Ich war sauer. Auf mich und auf ihn. Wie konnten wir nur einem Fremden trauen? Mir war auch nicht nach Kuscheln zu mute. Ich musste nachdenken. Was würde ich tun? Töten war keine Option, er war mein Vater. Er wäre das einzige was ich wenn noch hätte. Ich spürte ihn hinter mir. Vielleicht tat es ihm auch mal gut. Er musste lernen, dass nicht alles nach seinem Willen funktionierte. Sesshomaru… Ich liebte ihn sehr, aber er musste Regeln lernen und wenn es mit Gewalt war. Ich war normal ja süchtig nach ihm, aber es musste auch andere Tage geben, aber das verstand er nicht und jetzt wo es mal nicht funktionierte hatte, rastete er komplett aus. Sex war nicht die einzige Art, wie man seine Liebe unterbreiten konnte. Das er echt Angst hatte, dass ich ihn nicht mehr liebte, nur, weil ich kein Bock hatte… Ich schüttelte den Kopf und genoss die kühlende Finsternis, die mich hoffentlich auf andere Gedanken bringen würde, denn sonst konnte ich für nichts mehr garantieren. Als wir dann endlich nach einer geschlagenen halben Stunde am Tempel ankamen, schleppte er mich die Treppen hoch wie ein Neandertaler. Stinksauer ohrfeigte ich ihn für seine Unverfrorenheit. War es denn bitte so schwer nur einmal um Erlaubnis zu bitten? Nur weil ich ihn gerade abwies, konnte er sich nicht alles einfach mit Gewalt nehmen und glauben, dass er ungeschoren davonkam. Idiot. Zum Glück für Sesshomaru waren meine Eltern dann auch da, aber es regte mich schon auf, denn sie waren hier und es ging ihnen gut, während ich? Ich war so sauer auf Sesshomaru gewesen… Ich schluckte und es tat weh, als der Hass verflog und ich schon spürte, dass ich es vielleicht etwas übertrieben hatte, da meine Eltern ja selbstständig gehandelt hatten und nicht auf sein Geheiß. Als die Tür hinter mir plötzlich laut knallte, schreckte ich hoch und drehte mich um. Er war weg! Weg! Panik befiel mich, als ich die Bandbreite der Katastrophe verstand. Ich hatte alles an ihm ausgelassen. Er war nicht wie Inu Yasha, er war anders. Er war sensibel..., auch wenn ich es kaum glauben konnte, aber oftmals hatte ich die kleinen Anzeichen gesehen… und ich? Ich bestrafte ihn dafür, dass er auf seine verkorkste Art helfen wollte… Es war falsch, wie er es tat… aber das hatte er nicht verdient oder? Geschwind rannte ich ohne weitere Umschweife in die kühle Nachtluft. Wo bist du nur? Sesshomaru, dass kannst du mir doch nicht antun! Wo bist du? Panisch wendete ich mich in alle Richtungen um, doch er war nicht hier und nicht da. Die Kälte ließ mich frösteln. Es war so kalt und… so einsam hier und dunkel, denn der Mond wurde von Wolken verhangen, die mir die Suche nur noch mehr erschwerten. „Sesshomaru…“ Ich rannte wie von der Tarantel gestochen. Ich musste ihn finden! Ich! Ich hatte ihn verletzt. Wer war das Monster? Würde ich ihn verlieren? Was wollte ich eigentlich? Hatte ich ihn nicht gewählt, gerade weil er so anders war? Und jetzt bemäkelte ich genau das an ihm! Nur weil ich nie nachgedacht hatte… Was wollte ich nur? Was sollte ich tun? Ich wusste nur, dass mein Herz vor Schmerz schrie. Nie wieder wollte ich eine Woche vor dem Brunnen auf ihn warten, in der Hoffnung er käme zurück! DER BRUNNEN! Angst machte sich in meinen Eingeweiden breit und zog alles zusammen, während die Sandalen über die Steine kratzten und Kieselsteine unter ihnen knarzten. Der Weg schien mir auf einmal soweit zum schicksalhaften Brunnen. Der Mond wurde durch Wolken verdeckt und es wurde immer finsterer. So war er nicht. Er war nicht finster… Er erhellte mein Leben und gab mir das Gefühl lebendig zu sein… Sesshomaru…Ich komme, bitte warte noch kurz auf mich! Bitte… lass es nicht zu spät sein. Er hatte mir doch schon ein Einblick gegeben und ich wollte nicht, dass er verletzt wurde, nicht von mir… Ich liebe ihn doch, egal was ist… Sesshomaru.   Und dann erreichte ich endlich den Brunnen. Ich ging vorsichtig durch die Tür und berührte das morsche Holz. Hier hatte es schon mal geendet, aber das durfte es nicht noch einmal, jetzt war es an mir…   „Was tust du da?“, fragte ich heiser und versuchte noch zu Luft zu kommen, während ich mich näherte. Als ich reingekommen war, hatte ich noch gehört, dass er es versucht hatte, aber was? „Was hast du versucht?“ Ich hörte, wie etwas zu Boden tropfte auf den Sand. Es war so laut, während die Natur um uns verstummt war, als würde sie die Luft anhalten und abwarten, was wir taten. „Du hast es versprochen.“, flüsterte ich nur. Er wollte doch nie wieder gehen. Nie wieder… Gab es noch ein zurück? „Sesshomaru, hör auf damit.“, sprach ich weiter und machte die letzten Meter zwischen uns wett. Warum schwieg er? „Rede mit mir.“ Noch ein Schritt. Ich versuchte im Dunkeln nach ihm zu greifen, doch er knurrte nur und seine Augen leuchteten blau und rot. „Willst du mir Angst machen?“ „Ich zeig dir nur was ich bin. Du hast Recht, mit allem, was du gesagt hast. Du hast es endlich eingesehen, auch wenn ich es beinahe bereue.“ Ich zwinkerte mit den Augen. Meinte er das ernst? „Ja, du bist ein Monster, aber womit habe ich noch recht?“ „Das ich egoistisch bin. Aber ist es so falsch, dass ich dich für mich will?“ Ich schüttelte den Kopf etwas ratlos und trat zu ihm. Ich berührte seine angespannten Arme, beugte mich hoch und küsste ihn auf die weichen Lippen, während die Wolken den Mond verließen und wir dort vor dem Brunnen in gleißendes Mondlicht getaucht wurden. „Du erhellst mich.“, sagten wir zeitgleich. Ich lächelte und umarmte ihn, während er seine Arme um mich schlang. Zitterte er? Ich war mir nicht sicher, doch irgendwie glaubte ich, dass er sich viel mehr Gedanken machte, als ich oft vermutete. Die meisten Bannzettel hatte er schon zerstört, so wie ich es im Licht sah. Er hatte sie zerkratzt. Ach Sesshomaru. Ich löste mich und nach ein wenig Druck, ließ er es auch zu. Ich nahm seine Hand und zog ihm von den Brunnen weg nach draußen. „Sesshomaru. Du bedeutest mir sehr viel. Es tut mir leid.“ „Muss es nicht, denn ich bin es, der nicht versteht.“ Ich lächelte leicht und sah zum Mond, während ich ihn weiter hinter mir herzog. „wir haben alles falsch angefangen… Sonst hättest du nicht jetzt diese Probleme.“ „Wie hätte es sein sollen?“, fragte er mich vorsichtig und setzte sich auf einen Stein. Vorsichtig kletterte ich auf seinen Schoß, wobei er mir zum Glück half. Wie sollte ich nur seine Frage bestmöglich beantworten? Es war einfach kompliziert, auch wenn der Grund einfach zu sagen war, konnte man das dahinter nur schwer in Worte fassen. Würde er mich verstehen? Mein Blick wanderte zum Vollmond und den vielen Sternen. „Wie? Naja. Inu Yasha hätte nicht sein dürfen. Und dann dein Wunsch, es bei Sex zu belassen. Du wolltest nicht zulassen, dass dich Gefühle erdrücken und dadurch… dadurch, dass ich nicht wollte oder mehr konnte, brach dein Konstrukt zusammen.“, versuchte ich zu erklären und sah ihn traurig an. „Du tust so viel für mich. Ich glaube auch nicht, dass du es nur tust, weil du ein Egomane bist… Sondern, weil da mehr hinter steckt… Etwas, was du mir nicht erzählen willst und das akzeptiere ich. Ich kann dich nicht zwingen, aber so werde ich dich auch nie verstehen können.“ „Ich versteh es selbst kaum.“, flüsterte er an mein Ohr und schloss die Arme zärtlich um mich. Besorgt sah ich hinab und da sah ich verstörender Weise, was getropft hatte. Ich schluckte. ER hatte sich selbst verletzt… Wollte er so den Schmerz kompensieren? Ich löste seine Hände und küsste die Innenflächen. Er zuckte etwas, doch dann entspannte er sich wieder und ich wischte seine Handflächen mit einem Taschentuch sauber. Die Wunden waren wenigstens wieder verheilt. „Ich glaube das ist das Geheimnis der Liebe, niemand versteht es. Es ist einfach da und man kann sich nicht wehren. Nie wollte ich dich verletzten… nur die Sorge um meine Mutter war so groß, dass ich nicht nachdachte. Du bist wie du bist und ich wie ich bin.“ Er küsste meinen Nacken vorsichtig, während ich mich ankuschelte. „Was sollen wir tun?“ „Was wünscht du dir, Sesshomaru? Darüber musst du dir in klaren sein, weil so wie es war, kann es einfach nicht weiter sein. Ich kann das nicht. Und du willst es auch nicht, sonst hättest du keine Liebesbestätigung verlangt. Nicht nur ich muss nachdenken, was ich in der Zukunft machen will, sondern auch du. Die Sache mit der Unsterblichkeit wächst dir über den Kopf und mir auch. Du willst es, aber bevor ich entscheiden kann und fragen werde, wird der erste Schritt sein, dass du mir sagst, ob du es willst um mehr Zeit zu haben, dir über deine Gefühle klar zu werden oder ob du es willst, weil du mit mir zusammen sein willst auf ewig. Und wenn du das willst, muss dir klar sein, dass ewig eine lange Zeit ist.“ „Das ist es gerade.“ Ich erstarrte und sah ihn an, während er mir eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Das ist, was mich verrückt macht, denn das will ich ergründen. Ewigkeit ist ein langes Wort. Ein langer Weg. Du kennst nicht die Wahrheit hinter der Ewigkeit. Egal was ich dir erzählen werde, du wirst es nicht wissen, bis es passiert. Bis der erste stirbt. Und auch Unsterblich sein, ist nicht unbesiegbar sein. Du hast schon viele Dämonen getötet. Aber egal wie böse sie sein mögen, hast du je überlegt, wen sie zurücklassen? Euer kleiner Fuchs ist auch eine Waise. Egal wie ruhig diese Zeit sein möge, in ihr gibt es Gefahren. Hoori… Er ist vielleicht ein Arsch, aber deine Mutter sieht etwas Anderes in ihm, dass wir nicht sehen.“ Ich nickte. Er hatte schon Recht. „Ich weiß. Nie könnte ich es verstehen. Aber ich habe es bei Inu Yasha gesehen, wie er durchdrehte und sich daran klammern wollte, dass sie lebte, auch wenn es nur eine tote Hülle war. Ich kann nicht wissen, was du durchlebt hast, ich weiß nicht mal wie alt du bist…“ „Etwas über 700 Jahre.“, hauchte er und blickte in den Himmel. Ich staunte nicht schlecht und spürte, wie er mein Mund zu schob. „700 ist als Dämon jung.“ Mich schüttelte es kurz. „Wow… Du hast also mehrere Ären durchlebt…“ „Ja. Viele Zeiten habe ich gesehen. Viele Veränderungen und Wechsel. Auch wenn ich wohl schon behütet aufwuchs, aber es war fernab von allem. Meine Mutter hat mich Großteils erzogen, sie hat einen Palast im Himmel.“ „Muss einsam gewesen sein.“, grübelte ich und sah zum Sternenhimmel auf. Ob sie noch da oben war? Ob sie auf ihn aufpasste? „Wie ist sie so?“ „Kalt, wie eine Hundeschnauze. Sie hatte kein großes Interesse an mir in dem Sinne. Sie ist sich selbst die Nächste. Das erste Mal, dass sie zeigte, dass sie vielleicht ein Herz hat, war als sie Rin wieder ins Leben gerufen hat.“ „WIE?“, rief ich überrascht und riss die Augen auf, nachdem mich Sesshomaru noch etwas fester halten musste, weil ich fast von seinem Schoß gerutscht wäre. „Aber sie lebte doch.“ „Nein, als ich sie besuchte um mein Schwert zu stärken, hat ein Höllenhund sie in die Hölle gerissen. Kohaku überlebte, wegen dem Splitter, aber sie… Ihre Seele wurde ihr entrissen… Ich wollte sie wiedererwecken, doch als ich merkte, dass da nichts war zum Zerschlagen, erschrak ich innerlich. Nie hatte ich mir Gedanken darübergemacht, meine Mutter sagte später, es ginge nur einmal mit Tensaiga. Es gäbe Regeln… Aus Wut und unergründlichen Gefühlen, rettet ich jede Seele in dieser Hölle, was meine Waffe verstärkte, aber… Es holte sie nicht zurück.“ Ich spürte wie Tränen über meine Wangen liefen. Sie war noch mal gestorben. Dabei wollte er sie immer schützen, aber… „Wein nicht…“, krächzte er und strich die Tränen davon. „Als ich wieder draußen war, war meine Mutter erfreut, doch ich legte sie nur auf einen Altar und konnte diese tote Leiche anstarren. Es ließ mich erkennen, wie vergänglich ihr Leben war und wie gefährlich meins. Sie wollte bei mir sein und ich brachte ihr den Tod. Ich war regelrecht aufgewühlt und verzweifelt. Jaken machte es meiner Mutter klar. Nie konnte ich Gefühle ausdrücken und sie packte sich ein Herz und holte mit dem Amulett ihre Seele wieder. Ich war… glücklich? Kikyou hat auch ein Wunder vollbracht, als sie Kohaku rettete, denn einmal wiederbelebt, gibt es kein zweites Mal… Es gibt wohl keinen Tag, wo ich mich nicht um sie sorge…Sie glaubt an das Gute in einem Dämon wie du. Und eines Tages hat sie mich an einem Grab auch gefragt, ob ich ihres besuchen würde, würde sie mal nicht mehr sein und an sie denken…“ Immer mehr Tränen kullerten mir über die Wange. Begriff ich etwa was er durchlebte? Es war nicht nur die Trauer, es war auch das Wissen, dass derjenige gehen würde, früher oder später… „Kagome. Es ist so, ich will gar nicht so unbedingt, dass du für mich unsterblich wirst, auch wenn ich mir mehr Zeit wünsche; ich will eigentlich nicht, dass du durchleiden musst, was unsterbliche Wesen ertragen…, egal wie viel es mir bringen würde…“ Ich schüttelte mich und drückte mich an seine warme Haut. „Danke, aber es ist meine Entscheidung… Wir brauchen dafür beide Zeit und wir sollten neu anfangen. Von vorne. Nicht auf Lügen, sondern offen und ehrlich und sehen, wohin es uns bringt… Ich will erfahren, was dich bedrückt. Auch wenn du es nicht zeigen kannst, kannst du es mir erzählen und wenn zeig ich die Gefühle für uns beide, okay?“ Seine Schultern sanken, während er mich enger an sich zog und gen Himmel sah. „Wieso willst du das eigentlich? Wieso willst du mich?“ Ich verdrehte die Augen und küsste ihn sanft. Seine Lippen pressten sich sehnsüchtig gegen meine, doch er löste sich schnell wieder und sah mich eingehend an, während ich sein Haar aus dem Gesicht strich. „Warum? Mein Herz sagt es, dass ich bei dir sein will. Ich brauch dich wie die Luft zum Atmen. Mit dir lösch ich meinen Durst und meinen Hunger. Du bist wie der Mond, der die finsterste Nacht erhellt.“ „Komm zum Punkt.“, hauchte er in mein Ohr und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. War ja klar, dass er nicht so der Romantiker war, aber was soll‘s? War ja ein Versuch wert. „Ich mag dich wie du bist. Deine Art und Weise. Ich weiß es selbst nicht. Wir kannten uns lange und es war nie die Frage und nie der Gedanke, ob was sein könnte… Erst als du hier warst, wuchs etwas heran, woran ich nie gedacht hätte. Du hast es doch selbst gemerkt. Schon als du weg warst, kamst du wieder genau deswegen. Wir brauchen einander, nur wir haben es falsch ausgelebt und das war zum Scheitern verurteilt.“ „Du wiederholst dich. Aber was schlägst du vor?“ „Wie wäre es mit Dates?“, hauchte ich und spielte mit der Kette an meinem Hals. „Sex?“ „Ohhh…“, brummte ich und sah ihn nachdenklich an. „Ja gut, aber es soll nicht ausarten. Wahrscheinlich könnte ich selbst nicht ohne…, aber die Dates stehen an vorderster Front.“ „Dates, Sex und?“ „Romantik? Mehr Zeit für uns. Ich will dich öfters als einen Augenblick im Monat wiedersehen. Des Weiteren Ausflüge, wie das im Zoo nur ohne Fotographen.“ Er nickte und hob mein Kinn an. Was war jetzt? „Du schlägst also eine Beziehung mit allem Drum und dran vor? Wo es kein Stopp gibt?“, fragte er nachdenklich und suchte etwas in meinen Augen, nur was? „Ja. Kann man so sagen. Anders wirst du mich nicht mehr haben. Entweder sagst du ja oder du gehst.“, verkündete ich so ernst ich konnte, auch wenn seine Lippen mich ablenkten. Unglaublich… Ein kurzer Kuss und ein Blick seinerseits in den Himmel. Beinahe überlegte er mir zu viel, aber ich setzte ihn jetzt auch unter Druck, aber es musste anders sein. Sexspiele wollte ich nicht mehr und er merkte doch selbst, dass er den Rest auch mag… und brauchte. „Gut. Ich versuche es. Aber erwarte nicht zu viel von mir.“, erläuterte er mir und sah weg. Was war da denn schon wieder, dass er wegschauen musste? Sein Blick schien weich. Waren das Gefühle, die er verbergen wollte? „Hoffentlich bekommst du das mal in den Griff.“ „Was?“ Sein Blick wanderte zu mir. Er legte den Kopf schief und sah mich fragend an. Merkte er es denn gar nicht? „Das du wegsiehst, wenn Gefühle keimen. Ich sehe, dass dein Blick weicher ist, aber du willst es mir nie zeigen. Du musst dich nicht dafür schämen.“ „Tze…“, machte er nur und sah zum Himmel. „Bedank dich bei meiner Mutter. Ich stell dich ihr wohl mal vor, dann weißt du bestimmt, was noch an mir verkorkst ist. Aber andere Frage, was ist, wenn das nicht klappt?“ „Daran will ich gar nicht denken. Und du solltest das auch nicht machen. Wir probieren es aus. Und wenn du mal darüber nachdenkst, bist du hier auch schon ein paar Monate.“ Ich sah auch auf zum Himmel und sah eine Sternschnuppe vorüberziehen. „Schnell wünsch dir was Sesshomaru!“, heizte ich ihn an und schloss schon die Augen und betete meinen Wunsch. Mein Wunsch, das alles ein Happy End hätte. Das wir noch viele schöne Momente hätten… Vielleicht auch heiraten würden? Okay, es sollte nicht zu viel sein, aber naja… Bestimmt gibt es noch ein paar Sternenschnuppen, mit denen ich den Wunsch strecken konnte. „Und hast du?“ Er sah mich an und küsste mich. „Zurzeit wüsste ich nicht, was ich mir wünschen kann.“ Vorsichtig setzte er mich auf den Boden und ging los. Ein leises Flüstern durchzog die stille Nacht. Etwas was mein Herz hochspringen ließ und mir Hoffnung gab, dass meine Wünsche sich erfüllten, auch wenn ich nur ahnen konnte, was er sich gewünscht haben könnte: „Mein Wunsch hat sich heute schon erfüllt.“ Kapitel 38: Sexträume --------------------- Was sollte ich sagen? Was sollte ich tun? Was brachte die Zukunft? Ehrlich? Ich wusste es nicht, doch als ich mit ihr gesprochen hatte, hatte sich etwas in mir gelöst. Ein Stein war mir vom Herzen gefallen, jemanden zu erzählen, wie es sich anfühlte, jemanden zu verlieren… Am Ende wollte sie eine Beziehung und ich sagte zu. Was sollte ich auch anderes tun? Sie hatte Recht, dass Sex nicht das einzige sein konnte, ich wollte schon lange viel mehr, auch wenn ich es ungern zugab. Sex war ein angenehmer Zeitvertreib, den ich zu gerne auslebte, jedoch hatte ich nie das Gefühl gehabt, dass sie mir alleine gehörte, sondern das ich nur eine Art Pachtrecht auf sie hatte. Ob es für mich Neuland war? Fast, aber es war schon in gewissem Maße eine Herausforderung. Was gehörte dazu? Was waren die Punkte, die man beachten sollte? Und was sollte ich tunlichst lassen? Ich kannte einen Punkt schon. Der Punkt, der Kagome in meine Arme getrieben hatte. Der Grund schlechthin. Den Geburtstag vergessen und sie auch noch anmachen, war eine durchaus schlechte Idee und würde mich Kopf und Kragen kosten. Am Ende verwarf ich aber meine Bedenken und ging vor, nachdem der Komet unsere Atmosphäre passiert hatte. Hoffentlich hatte sie meine Worte nicht gehört, die mir unbedacht rausgerutscht waren, aber auch wenn doch… Sie waren wahr. Ehrlich gemeint, was ich nicht immer behaupten konnte. Heute hatte sich ein Wunsch erfüllt. Diese Beziehungssache gab mir schon gesehen mehr Macht über sie. Es war nicht mehr so, als würde ich sie pachten, sondern besitzen. Gefühle waren mir teils immer noch fremd, aber ich wollte es wirklich versuchen. Als ich diesen kalten Weg dann entlangschritt, spürte ich, wie sie nach meiner Hand sehnsüchtig griff. Meine Finger schlossen sich um die ihren und die Einsamkeit verflog, während sie neben mir durch das Mondlicht schritt. Es war still hier und ich hörte nur ihren aufgeregten Atem und ihr schnell schlagendes Herz. Sie war so aufgeregt, aber ich auch in indirekter Art. Was würde mich erwarten und würde ich es bereuen? Wer konnte das nur wissen? Hoori würde ich bestimmt nicht fragen, aber wenn ich ihn so mit mir verglich… konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass sein Leben so schwer gewesen war. Er war ein Gott, oder? Götter hatten normal ein paar Mächte, er hätte sie also einfach in seinen „Palast“ mitnehmen können. Kurz schüttelte ich mich. Nicht nachdenken, was sein könnte, sondern hier leben, im hier und jetzt, bei ihr. Das war jetzt meine Aufgabe. Ich würde sie beschützen. Aber nicht mehr vor mir, dass hatte sie mir klargemacht, dass sie nicht wollte, dass ich sie vor mir schütze, denn sie wollte bei mir sein. „Sesshomaru? Gehen wir rein?“, fragte sie bibbernd und schob sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, die aus ihrem Zopf gerutscht war. „Ja.“, antwortete ich nur und hob sie auf meine Arme. Diesmal knallte sie mir keine, sondern kuschelte sich an meine Brust. Sie war wunderbar warm und war da und füllte etwas in mir, was sonst so kalt gewesen war. Kagome. Eine leichte Brise frischte uns auf. Unsere Haare wehten durch die Gegend und unsere sorgfältig gebundenen Zöpfe lösten sich in Wohlgefallen auf. Die Strähnen flogen in alle Richtungen, sodass unsere Sicht minimiert wurde auf wenige kleine Zentimeter. „Kagome, würdest du?“, fragte ich nur und spürte sogleich ihre weichen Finger durch mein Gesicht streichen. Sie entwirrte mein Haar so gut es ging, nachdem die Brise abgeklungen war und schob es mir hinter die spitzen Ohren. Sich kicherte leicht und kümmerte sich danach um ihr Haar. „Schwarz und weiß, wie Licht und Schatten sind wir. Gegensätze.“ Sie blickte auf und schüttelte den Kopf. „Wir sind eins. Licht und Schatten gehören zusammen. Je heller das Licht, desto dunkler der Schatten. Sie können ohne einander gar nicht erst existieren. Also sag nicht Gegensatz, das klingt komisch.“ „Poet geworden in der kurzen Zeit? Ich wusste gar nicht, dass du solche Gaben besitzt. „Vielleicht?“, lächelte sie, während ich sie herunterließ und sacht auf ihre Füße stellte. Als eine weitere Böe aufkam, fing sie an wie Espenlaub zu zittern. Schnell zog ich mein Oberteil aus und legte es um sie, was sie sehr begrüßte. Anscheinend hatte ich schon mal eine Sache gut gemacht. Ob Inu Yasha auch so etwas schon für sie getan hatte? „Besser?“, erkundigte ich mich verantwortungsbewusst bei ihr, während sie mein Oberteil sich eng um den Körper schlang. Es gefiel mir, wie mein Geruch sie bedeckte, was schon der Fall war, da wir das letzte Mal ohne Kondom miteinander geschlafen hatten. Eine Eigenart war es schon von mir, aber es bedeutete, dass jeder andere Dämon wissen würde, dass ich ihr meinen Stempel aufgedrückt hatte. Kein intelligenter Dämon, würde sie je schief ansehen oder angreifen, weil er wüsste, dass Dämonen ihr Eigentum mit aller Macht verteidigten und Rache etwas animalisch Gutes war, was wir sehr gerne auslebten. „Schön warm und es duftete nach dir. Versteckst du doch einen Gentleman in dir?“ „Einen was?“ „Erklär ich dir nachher.“, kicherte sie, während ich einen Arm um sie legte und sie reinführte. Ob ich mich je öffnen könnte? Sie hatte schon an den Ketten gerissen, doch es würde mehr brauchen, um diese zu zerstören… Schon, weil sie meine Einstellung von Grund auf erneuern musste. Was wohl ihr Wunsch gewesen war? Im Haus angekommen, gingen wir nach oben, sie hatte mich eingeladen. Wahrscheinlich wollte sie auch ungern mit diesem neuen Paar hier leben. Sogar für mich war befremdlich, dass sie sich so gut vertrugen… Ein Blick auf Kagome ließ mich aber verstehen, dass es bei uns genauso war. Ein Paar so ungleich, was sich anzog wie der Mond das Meer. Eine Anziehungskraft, der wir uns nicht entziehen konnten. „Ich sehe kurz nach meiner Mutter.“, hauchte sie. Ich folgte ihr sicherheitshalber die Treppen hoch zu ihrem Schlafzimmer. Kagome verharrte vor der Tür nachdenklich. „Hörst du etwas?“ Es war also Vorsicht, die sie zum Innerhalten bewegt hatte. Klar, wer wollte denn auch seine Eltern inflagranti erwischen? „Nein. Nichts Verbotenes.“, verlautete ich, während sie schon die Tür leise öffnete. „Mum?“ Es war nur ein wispern, doch ich sah, wie sich jemand im Bett regte. Bei genauerem Hinsehen, erkannte ich auch ihn, wie er sie in den Armen hielt. „Ja. Alles in Ordnung.“, verkündete ihre Mutter heiser und strich über Hooris Kopf. Ich biss mir auf die Lippen. Etwas wie Eifersucht keimte auf. Warum fiel es ihm so leicht, sich in ihr Herz zu schleichen? Ich hatte so gehofft, dass er versagte, aber nein… Er lag sogar gleich bei ihr im Bett. Was steckte dahinter? Was hatte er, was ich nicht hatte? „Sesshomaru, komm.“ Ich sah zu ihr, sie zupfte an meinem Ärmel und ich verstand. Langsam schloss ich die Tür und ließ mich von ihr ins Schlafzimmer führen. „ein neuer Anfang. Lass es uns diesmal besser machen.“ Ich nickte und setzte mich aufs Bett, während sie sich neben mich fallen ließ. Da saßen wir im Mondenschein, der durch den Schleier aus Gardinen schien. Mein Mund war trocken. Da waren wir und ich war mir nicht klar, was ich tun sollte. Neu anfangen. Aber wie? Was durfte ich und was nicht? Ich wollte es ja wirklich versuchen… aber wie? „Kagome?“ „Ja?“, fragte sie sacht und schien auch nicht wirklich zu wissen was sie machen wollte. „Wo fängt der Neuanfang an?“ „Ich weiß es ehrlich nicht… Mit einer Beziehung?“ „Was ist für dich eine Beziehung?“, fragte ich weiter nach und ergriff ihre Hand, die kalt schien. Ich ließ meine Finger um ihre gleiten und zog ihre Hände an meine Brust. „Du musst es mir erklären.“ Sie schluckte und rückte immer näher an mich heran. „Das zu unserem Vorhaben… was?“ Ich beobachtete, wie ihr Haar in der Finsternis vom Mondlicht angestrahlt wurde. Es schimmerte, wie tausend Diamanten. Mit meiner freien Hand umfasste ich ihr Kinn und hob es an. „Darf ich dich küssen?“, fragte ich und kam ihren Lippen immer näher. „Bitte.“ Als Antwort schloss sie nur die Augen und atmete zitternd ein. „Ja.“ Mehr brauchte ich nicht. Ich beugte mich vor und nahm ihre Lippen mit meinen in Besitz. Ihre weiche Haut strich über meine und meine Zunge machte sich selbstständig. Fast schon zärtlich bat ich um Erlaubnis, die sie mir bereitwillig erteilte. Erst öffnete sie sie nur einen Spalt. Nur langsam drang meine Zunge ein und strich über ihre, die nach und nach mutiger wurde. Langsam drückte ich sie in die Laken, sodass ich über ihr war und intensivierte den Kuss. Sie sollte mein sein, um jeden Preis. Ich wollte es versuchen, doch es würde nicht viel ändern, auch wenn wir jetzt schon geklärt hatten, dass ich es wollte… es war einfach nicht so leicht. Einem alten Hund ein neues Kunststück beibringen, war fast unmöglich… Autsch… Ich keuchte kurz. Sie hatte tatsächlich mir in die Zunge gebissen. So ein Biest. Meine Hand streichelte ihre Hüfte und gab ihr einen kleinen Klapps, während ich mit ihrer Zunge einen Kampf austrug und auch versuchte sie zu beißen, aber sie war schneller und entriss mir ihre Zunge immer wieder. Kurz ließ ich von ihren Lippen ab und atmete schnell ein und aus, bevor ich sie wieder küsste. Ihre Arme umschlangen meinen Hals und zogen mich enger an ihre Lippen, die an meinen knabberten und saugten. Auch ich tat es. Mein Herz pulsierte, wie auch meine Lenden. „Sesshomaru.“, stöhnte sie heiser und küsste mich noch mal, bevor sie mich über sie zog. Ich kniete mich über sie und beugte mich wieder herab um sie zu küssen. Sie presste sich an mich, während sich meine Gedanken überschlugen. Wie sollte ich mich nur zurückhalten, wenn sie mich so erregte mit ihrer Art? Ich wollte sie immer mehr, je mehr sie an meinen Lippen leckte und je lauter ihre Stimme wurde. „Oh Kagome…“, brummte ich und drängte meine Lenden gegen ihr Intimstes. Ich würde nicht mit ihr schlafen. Das durfte ich nicht. Bestimmt war es ein Test, aber... nur ihre Nähe genießen… Ich presste mich enger an sie und küsste sie immer inniger. Unsere Zungen überschlugen sich. Es fühlte sich anders an als sonst. Konnte ich ihr trauen? „Mhmm… Mehr.“, keuchte sie, doch ich löste meine Lippen von ihren und küsste sanft ihren Hals. „Nein. Es soll nicht wieder so beginnen.“, keuchte ich und küsste ihren Hals noch mehr. „Ich werde heute nicht mit dir schlafen.“ „Sesshomaru.“, keuchte sie leise. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während sie meine Wange streichelte. „Ich liebe dich.“ Ich hielt kurz die Luft an. Da waren diese Worte, die ihr so viel bedeuteten, doch mir kamen sie nicht über die Lippen. „Kagome.“, wisperte ich und küsste sie noch mal auf die Lippen. „Soll ich heute Nacht bei dir bleiben?“ „Ja… nimm mich in die Arme.“ Ihre Finger glitten über meinen Rücken und streichelten diesen. War ich bereit, Liebe kennen zu lernen? Die Gefühle, die viele ins Unglück stürzten? Die Gefühle, die einen Schwach machten? Ich konnte mir nicht sicher sein, aber ich wollte es versuchen, um bei ihr zu sein. Egal was es mich kostete, ich würde für das Kämpfen, was sie mir geben konnte… Erregt und leicht frustriert, ließ ich mich neben sie fallen und zog sie in meine Arme. Wir waren noch angezogen, aber das ignorierte ich. Sie sollte nur an meinem Herzen liegen. Ich wollte ihrem ruhigem Herzen lauschen, der mich ins Land der Träume begleitete, die chaotischer nicht sein konnten.   Ein Traum von Kagome… Wie so oft träumte ich nur noch von ihr, aber die Träume waren nicht immer Sexträume oder erfreulicher Natur. Nein. Meistens waren sie eher verstörend. Sie war in Gefahr, mischte sich in meine Angelegenheiten ein oder verstand nicht, wann es genug war. Aber wie so oft, war ich mein eigener Feind und verletzte sie, wie das eine Mal, nur viel schlimmer. Mein animalisches Ich gewann meistens die Oberhand in meinen Träumen, oder wollte es mir den Koitus mit ihr nur schmackhaft machen auf seine Art? In diesen Träumen war grobe Gewalt ganz natürlich. Ich riss ihr die Kleider vom Leib und nahm sie von hinten, während sie lustvoll schrie. Immer wieder riss ich sie an mich und pflanzte mich fort. Liebe machen würde man diese Art der Zusammenkunft nicht mehr nennen. In diesen Träumen war sie oft angekettet und nur mir zu Diensten. War dies mein wahres Ich? Meine Intention von Sachen Liebe? Sie an mich zu ketten? Würde es für sie heißen, dass wenn sie meine Ketten löste, sie sich um sie wickeln würden? Wirklich schlau wurde ich nicht draus, aber ich wusste, dass es nichts Gutes bedeuten konnte. Zügellos musste für mich ein Fremdwort bleiben. Niemals durfte ich loslassen. Auch als Gott würde sie es wohl kaum verkraften, wenn ich meinen Trieben freien Lauf lassen würde, würde sie nicht wie das letzte Mal mit einem blauen Auge davonkommen. Wenn ich meinen Träumen glauben konnte, würde meine animalische Seite an ihrer Lust und wohl auch an ihrem Leid laben. Krankerweise hatte es mir gefallen und ich hatte sie keineswegs geschont. Die ganze Nacht hatte ich sie genommen und unerlässlich hatte ich sie mit meinem Samen gefüllt. Einerseits sollte ich nicht meine animalische Seite vernachlässigen, aber was sie da gerade tat, bewegte mich dazu, sie noch mehr zu ignorieren und zu unterdrücken. Sie würde mir nicht alles kaputt machen. Warum interessierte es meine animalische Seite nur so sehr, sich mit ihr fortzupflanzen? Lag es daran, dass sie vielleicht göttlich war? Ehrlich ich hatte keine Ahnung und da mein Vater nicht mehr lebte, könnte ich ihn nicht dazu befragen und meine Mutter? Ich glaube nicht, dass sie je irgendwelche Gelüste in Sachen Sex frönt. Eine wirklich verkorkste Situation. Etwas müde sah ich zu ihr, wie sie da ruhig in meinen Armen noch schlief und wohl nicht mal daran dachte, was für ein Monster neben ihr lag. Wie sollte ich ihr das je richtig klarmachen, dass es zwei Seiten an mir gab. Eine, die sie ständig sah und eine andere, die ich zurzeit unterdrücken musste. Vorher hatte ich auch eher selten Probleme gehabt. Meine animalische Seite hatte sich eigentlich immer austoben können, doch jetzt schien es ihr zu langweilig zu werden und wollte raus. Ich nutze auch selten meine Fähigkeiten… Könnte ich eigentlich überhaupt ein normales Leben führen? Langsam hob ich die Hand an ihre Wange und strich mit meinen Fingern über ihre Wange. Da waren meine Krallen. Immer noch präsent. Gestern hatte ich keine Kraft mehr aufgewandt um sie zu verbergen, denn es schien mir unwichtig zu sein. Aber nachher. Ja nachher müsste ich es wieder. Wieder ein anderer werden, um dieser Welt zu gefallen. „Mhmmm.“, säuselte sie im Schlaf und robbte noch ein wenig näher zu mir. Ihre zarten Hände suchten halt und ertasteten auf dieser Suche meinen Oberkörper. Sie trug immer noch mein Oberteil, während mein Oberkörper sich ihr nackt präsentierte. Ihr Atem ging kurz schneller. Was sie wohl träumte? Kamen in ihren Träumen jemals meine bösen Seiten hervor? Wie erkläre ich es dir nur? Anhand von Inu Yasha? Er konnte manchmal auch sein Blut nicht kontrollieren. Es war zu stark für ihn. Ob sie es dann verstehen könnte? Ob sie es überhaupt verstehen wollte? Sogar bei Inu Yasha hatte sie nie wahrhaben wollen, dass er gefährlich in diesem Stadium war. Ihrer Meinung nach konnte man alles mit Liebe schaffen, aber ob dies meine animalische Seite akzeptierte? Ich streichelte ihr seidiges Haar, während sie sich neben mir etwas hin und her wälzte. Ihr Oberteil hatte sich etwas gelöst und entblößte unter den beiden Schichten ihre weiche Haut und einen sehr tiefen Ausschnitt. Ihre Brüste wölbten sich mir entgegen. Eine unersättliche Begierde keimte in mir auf, je mehr ihr Ausschnitt erkennen ließ. Erst war es minimal gewesen, doch nach und nach kamen ihre runden Brüste zum Vorschein, wie auch ihr weißer Spitzen-BH. Es machte mich einfach an und ich spürte, wie ich hart wurde. „Mhmmm… Sesshomaru.“, stöhnte sie heiser und warf sich auf den Rücken. „Ohhh… Sesshomaru.“ Ich schluckte. Hatte sie einen Sextraum? Wahrscheinlich aber keinen, indem ich sie hemmungslos fickte, sondern einen, wo ich sie verwöhnte. Erregt leckte ich mir über die Lippen, während ich mich über ihre Brust beugte. Leichte Schweißperlen bildeten sich auf genau diesen und ihr Atem ging immer schneller. Ihre Brust hob und senkte sich. Sie war die Verführung pur und ich? Mein animalischer und mein menschlicher Trieb versuchte die Oberhand zu gewinnen. Wie gerne ich sie doch jetzt ficken wollte, aber ich hatte gesagt, ich wollte es nicht wieder so beginnen… Aber… kosten – durfte ich das? Lust stieg in mir immer mehr auf, während sie sich unter mir rekelte. Wie bereit sie doch roch. Anscheinend bereitete ich ihr einen unvergesslichen Traum. „bitte.“, flehte sie lüstern und stöhnte immer lauter, während ich so gar nichts tat. Was sollte ich machen? Fragte ich mich, während ich immer näherkam. Ihr wiederstehen? Oder ihr die gewünschte Erlösung bringen? Nur kurz kosten würde nicht schaden oder? Ich rang wahrscheinlich noch kurz mit mir, bevor ich wenigstens etwas die Zügel lockerte. Es war klar, dass sie mir vielleicht böse sein würde, aber würde sie es merken? Ich hoffte eigentlich nicht, aber ich musste mit allem rechnen. So beugte ich mich so vorsichtig ich konnte nach unten und leckte über ihre rechte Brust. Frohlockt stöhnte sie auf und streckte sich mir entgegen, während sich auch ihre Hüfte hob. Ich keuchte und öffnete meinen Mund. Diese Frau. Was tat sie mit mir und das obwohl sie schlief? Noch einmal leckte ich über ihre Brust und lauschte ihrer lustgeschwängerten Stimme. Ihr Körper fügte sich mir regelrecht. Ich biss mir noch kurz auf die Lippe, bevor ich ihr Oberteil noch weiter auseinanderschob, sodass ich einen perfekten Blick auf ihren BH hatte und ihren nackten Bauch. Da lag sie vor mir. So zart und weich war ihre Haut und dieser Farbton… Alles in mir drehte sich vor Lust und ich konnte es nicht verhindern, dass ich mich abermals hinab beugte und über ihre Brüste leckte. Jedoch reichte mir das bald nicht mehr und ich glitt mit meinen Händen in ihren BH und verhalf ihren Brüsten zur Freiheit. Der Stoff glitt unter die Brüste und hob sie sogar noch an, während ihre harten Nippel sich mir entgegenstreckten. Ihr Traum würde wahr werden. Langsam beugte ich mich wieder über sie und leckte vorsichtig über ihre Nippel, die immer härter wurden. Ihr Atem rasselte leicht und ihr Körper… er bewegte sich immer mehr. Er schlängelte sich regelrecht unter meinen Berührungen. Diese Begierde, die ihr Körper gerade ausstrahlte… Argh… „Nur noch etwas.“, flüsterte ich mir tadelnd zu und legte mich wieder neben sie. Ihren Körper zog ich rücklings an meine Brust. Meine linke Hand massierte leicht ihre Brust, während meine Rechte ihren Weg zu ihrer Hose fand. Ich öffnete geschickt die Schleife, etwas was ich gelernt hatte, als mein Arm gefehlt hatte, und schob meine Hand hinein. Sehnsüchtig berührte ich ihr Höschen, welches auch von Spitze besetzt war. Es war ein Genuss, dass sie so auf ihre Unterwäsche achtete. Verführerische Seide… Meine Hand schob sich leicht über die Seite, bis sie ihr Intimstes erreichte. Auch wenn der Stoff dazwischen war, spürte ich, wie sie immer feuchter wurde oder beschleunigte ich den Vorgang? Ich war mir nicht sicher, doch ich hörte, wie sich ihr Atem noch beschleunigte und ihr Herz erst. „Ohhh, Sesshomaru.“, flötete sie verführerisch und presste ihre Hüfte gegen meine Hand. Sie hatte anscheinend einen sehr dreckigen Traum, denn sie rieb sich von selbst an meiner Hand und griff nach der Hand an ihrer Brust, sie drückte meine Hand um ihrer Brust noch fester zu. Immer wieder drückte sie zu und schnappte nach meiner anderen Hand, die sie hochzog, nur um sie langsam unter ihren Höschen Bund einzuführen. Wie pervers sie gerade war. Ich gehorchte ihr und meine Krallenbesetzten Finger schoben sich immer tiefer hinein, bis ich ihren Kitzler erreichte und kreisend streichelte. Ihr Körper zuckte leicht. Meine Lippen berührten ihren Hals und benetzten ihn mit festen Küssen. Sie ließ meine Hände los und übergab mir die Führung, die ich sehr gerne ergriff. Meine Finger glitten tiefer und schoben sich langsam in ihren Eingang, während ich ihre Brust massierte. Ihre Knospen waren so hart und ihre Muschi so feucht. Der Gedanke daran erregte mich schon… Mein Schwanz wollte in ihr sein, aber ich durfte es nicht zu weit treiben. Noch nicht. Meine Finger drangen tief in sie ein. Sie krümmte ihren Rücken und stöhnte laut. Hoffentlich hörte es keiner, aber auch wenn… Sollte Hoori hören, wie sehr es Kagome gefiel. Oh Gott. Meine Finger bohrten sich in ihren Unterleib. Ich ließ sie kreisen und suchte nach dem Punkt, der sie in den Wahnsinn treiben würde – und fand ihn. Ich massierte ihn und drückte mich enger an ihren Rücken, während ihre Laute immer zitternder herausbrachen. Wie nah sie wohl ihrem Höhepunkt war? Bestimmt sehr nah. Ich umgriff ihren Nippel mit meinen Fingern und rieb ihn immer fester zwischen meinen Fingern, bis sie sich auf einmal versteifte in meinen Armen. Ihr Körper begann unkontrolliert zu zucken. Ihre Muschi zog sich um meine Finger zusammen, während ich unaufhaltsam mich in ihr bewegte. Sie stöhnte noch einmal hart auf, bevor sie anfing zu wimmern. Das Zucken verebbte nicht. Dieser Orgasmus würde sie in ihren Manifesten erschüttern, auch wenn sie dummerweise schlief. Ein unvergesslicher Traum. Ich rieb sie weiter und ihr Wimmern wurde nur noch lauter, während sie immer mehr nach Atem rang. Das Zittern ihres Körpers machte mich verrückt. Wie sehr ich sie doch ficken wollte… „Ohhhhhh…“, stöhnte sie und zuckte noch einmal. Ein doppelter Orgasmus. Wie sie sich den Sex mit mir gerade im Traum vorstellte? Was ich mit ihr wohl dort tat? Sie presste ihren Unterleib gegen meine Hand. Sie schob meine Finger regelrecht tiefer in ihren Körper. Meine Krallen schabten leicht über ihre Innenhaut. Sie war so feucht… Ich konnte es kaum glauben. Das war sie sonst nie. Zumindest nicht so sehr. Dann verebbte jedoch das Zittern und ich stoppte langsam meine Bewegung, bis ich meine Finger langsam herausgleiten ließ. Behutsam strich ich nochmal über ihren Kitzler, bevor meine Hand ihre warme Lustgrotte komplett verließ. Ich zog meine Hand aus ihren Höschen und leckte genüsslich meine Hand. Sie war so köstlich. Etwas unsicher sah ich sie an. Sie schlief noch oder? Ja. Ich rückte Ihren BH zurecht und zog ihr Oberteil wieder an. Kagome… „Leck mich.“, flüsterte sie heiser. Kurz erstarrte ich und blickte in ihr Gesicht, bevor ich meine Verteidigung wieder sinken ließ. Sie schlief noch. Dein Wunsch sei mein Befehl. Mir würde schon eine Ausrede einfallen oder ich hätte Glück und sie würde alles verschlafen. Vorsichtig hob ich die Decke von ihrem Körper und zog ihre Hose runter bis zu den Knien. Da war ihr Höschen. Komplett durchnässt an ihrer Scharm. Ich kniete mich zwischen ihre Beine, beugte mich herab und küsste ihr Höschen am Saum. Sie gluckst vor Verzückung und räkelte sich wie eine Katze im Bett. Bestätigt, schob ich ihr Höschen genießerisch herab und küsste die freiwerdenden Stellen dabei. Sie kräuselte ihre Lippen und hob ihre Hüfte leicht an, sodass es für mich ein leichtes war, es bis zu den Knien herabzuschieben. Ich knickte ihre Knie leicht ein und hob ihre Beine über mich. Geschickt positionierte ich sie auf meinen Schultern. Ihre Hose und ihr Höschen gaben genug Halt, sodass die Beine nicht rutschten und dann? Dann näherte ich mich ihrem Intimbereich unaufhaltbar. Nah genug angekommen, hauchte ich gegen ihre Scharm und genoss ihre unkontrollierten Regungen, wie auch die Feuchtigkeit, die sich an ihrem Eingang bildete. Unersättlich. Meine Zunge glitt zu ihren Kitzler. Genussvoll nahm ich ihn in den Mund und saugte dran. Wieder keuchte sie und bettelte leise um mehr. Ich saugte härter an ihren Kitzler, während meine Zunge leicht kreisende Bewegungen auf ihm vollzogen. Ihr Stöhnen war wie eine Belohnung. „Tiefer…“ Ich ließ ab, jedoch blieb meine Zunge auf ihren Kitzler. Sie umkreiste ihn noch einmal, bevor er langsam runter zu ihrer Öffnung wanderte. Ihre Lippen waren angeschwollen und ihr Geruch unbeschreiblich. Ob sich das verändert hatte, weil wir jetzt eine Beziehung führten? Meine Zunge rutschte tiefer und tiefer, bis ich die Senkung erreichte ins gelobte Land. Ich ließ mich nicht lange Lumpen und drückte gegen die Pforte, bis die weiche Haut nachgab und meine Zunge Eintritt erlangte. Sie stöhnte hart auf und drückte ihre Muschi gegen meine Lippen. Braves Mädchen. Ich erforschte sie mit meiner Zunge und ließ mir den köstlichen Saft nicht entgehen. Sie schmeckte besser denn je und brachte mich um den halben Verstand. Ihr Körper ergab sie mir und unterwarf sich. Ihre Hüfte kreiste leicht und nahm mir Arbeit ab, bzw. intensivierte er ihr Gefühl, was sie immer lauter werden ließ. Wohl überlegt ließ ich meine Zunge herausgleiten, was mir einen enttäuschten Seufzer einbrachte, jedoch drang sie auch genauso schnell wieder ein und die Enttäuschung wandelte sich in Lust. Ich umfasste ihre Hüfte und hob sie höher, sodass ich besser agieren konnte. Meine Zunge penetrierte sie, während meine eine Hand ihre Muschie streichelte. Immer lauter wurde sie und immer sehnsüchtiger drückte sie sich mir entgegen. Ohhh…. Sie zuckte, jetzt schon. Kurz war ich enttäuscht, bis auf einmal ihr Saft meine Zunge benetzt. Ich leckte sie aus, was ihr Kommen noch mehr intensivierte. Ihre Hüften zuckten und ich saugte, um jeden köstlichen Tropfen in mir aufzunehmen. Warum war sie auf einmal nur so köstlich? Ich bedurfte wirklich einer Aufklärung. Noch einmal saugte ich fest und leckte die letzten Tropfen aus ihrer verengten Muschi, bevor ich abließ und nochmals über den Eingang leckte. Sie wimmerte leise und auf ihren Lippen bildete sich ein breites Lächeln. Ich hob ihre Beine von mir und zog sie geschwind an. Es wurde mir langsam zu gefährlich. Unglaublich, dass sie nicht wach wurde. Nachdem ich sie angezogen hatte, deckte ich sie wieder zu und leckte mir noch mal über die Lippen, bevor ich sie wieder in meine Arme zog. Wie ich es gerade hasste, so hart und erregt zu sein, aber ihre lustvollen Rufe hatten mich wenigstens etwas befriedigt. Ich inhalierte noch mal ihren köstlichen Geruch und ließ ihn auf der Zunge zergehen, bevor ich meine Augen wieder schloss und noch etwas zu schlafen versuchte. Sie war nicht aufgewacht, aber sie würde sich über alle Maße befriedigt fühlen, wenn sie erwachte. Hoffentlich würde sie nicht dahinterkommen, aber ich konnte nicht anders… wirklich nicht. Sie hatte danach geschrien und ich hatte ihren Traum wahr gemacht…   Warum fühlte es sich nur falsch an? Hatte ich gewollt, dass sie es aktiv mitbekam? Oder fühlte es sich falsch an, weil sie geschlafen hatte? Bedächtig betrachtete ich sie noch einmal. Sie schlief so friedlich… Ich biss mir auf die Unterlippe. Für den Tag musste ich mir etwas überlegen… Wahrscheinlich sollte ich es ihr auch sagen… aber ich wollte nicht. Wenn sie es nicht gemerkt hatte, sollte sie im Glauben bleiben, dass ihr Traum einfach überaus erregend gewesen war. Genau. Kapitel 39: Aller Anfang ist schwer! ------------------------------------ Vollkommen befriedigt erwachte ich aus einen erschreckend reellen Sextraum. Mein Atem ging immer noch schnell, während ich um Fassung rang. Ich spürte, wie feucht ich zwischen den Beinen war und auch meine Brüste taten weh, bzw. nur eine. Dieser Traum war so echt gewesen… Unsicher schielte ich zu Sesshomaru. Er würde es bestimmt riechen und mich fragen. Was sollte ich darauf antworten? Sesshomaru … ich… ich wusste es echt nicht. Wie sollte ich es ihm erklären? Ob ich gestöhnt hatte? Was ich wohl getan hatte? Zu meinem Glück schien er noch tief zu schlafen. Puh. Ganz vorsichtig bugsierte ich mich aus der Gefahrenzone und krabbelte aus dem Bett. Kurz sah ich noch über die Schulter, bevor ich mich aus dem Schlafzimmer stahl, um mich unter der Dusche zu erfrischen. Es war sehr wichtig, dass ich mich sauber duschte, denn sonst könnte er mein Verhalten fehlinterpretieren. Ich redete von Beziehung und war die erste, die einen heißen Sextraum hatte. Wenn das nicht falsch klang… Als das plätschernde Wasser dann endlich meinen Körper erreichte seufzte ich wohlig auf. Das tat gut. Ich rieb mich mit Seife ein und lies den Traum Resümee passieren. Ich schüttelte mich, als die Gänsehaut sich über meinen Körper zog. Sowas könnten wir des Öfteren in der Wirklichkeit machen. Ob es dem echten Sesshomaru Spaß gemacht hätte? Schuldig leckte ich mir die Lippen. Vielleicht sollte ich ihn ja mal fragen, ob er mich so wecken würde… Schockiert schüttelte ich den Kopf und schlug die Hand vor den Kopf. Ich war ein echtes Dummerchen. So würde ich ihn doch wieder auf die falsche Bahn locken…  Ich wünschte nur, ich könnte mir erklären, was mit meinem Körper los war… Vielleicht war es ja gut, dass ich einen Termin bei der Frauenärztin hatte. Ich war schon 2 Wochen drüber und langsam machte ich mir echt sorgen… Ja sie kam oft unregelmäßig, aber zurzeit achtete ich doch ein wenig mehr drauf als sonst, denn ich hatte jetzt ein Sexleben und ich wusste ja, wie sehr Sesshomaru gegen Kinder war, sofern ich menschlich war… und natürlich war ich mitten in meinem Abschlussjahr… Ich atmete noch einmal tief ein und aus. Es war schon alles gut. Vielleicht war das wegen dem ganzen Stress. Bitte, bitte. Nach einer geschlagenen halben Stunde trat ich dann endlich wieder aus der Dusche hervor. Hoffentlich hatte das gereicht, um die Gerüche davon zu waschen. Geschickt angelte ich mein Handtuch von der Stange und rubbelte meinen Körper trocken. Ich schlang einen Bademantel über meinen Körper und warf meine Kleidung in den Wäschekorb, bevor ich über den Flur zu meinem Schlafzimmer streifte. Leise betrat ich das Schlafzimmer, nur um erschrocken stehen zu bleiben. Da saß er im Bett und stütze sein Gesicht auf seine Hand. Sein Ellenbogen befand sich auf seinem Knie, dass er aufgestellt hatte und irgendwie blickte er mich forschend an. Ich schluckte und schloss geschwind die Tür hinter mir, bevor ich langsam auf ihn zu ging. „Guten Morgen Sesshomaru.“, stotterte ich leicht verunsichert. Irgendwie fühlte ich mich zu nackt in dem Bademantel. Viel zu nackt. „Guten Morgen.“, hauchte er leise. Sein Blick zog mich doch schon aus. Bestimmt stellte er sich vor, wie er langsam den Gürtel öffnete und meinen Körper nach und nach entblößte. Dieses Schwein. „Denk nicht dran.“, fluchte ich leise und stürmte zum Kleiderschrank. Ich riss die Türen auf und suchte verzweifelt nach etwas Annehmbaren. Am Ende entschied ich mich für einen blau weiß gestreiften Pullover und einen blauen knielangen Rock. Dazu ergatterte ich ein schwarzes Höschen, wie auch einen schwarzen BH. Sesshomarus Geschenke. Meine Wangen wurden warm. Ich spürte regelrecht, wie ich rot anlief. Schnell drückte ich alles an meine Brust und sah wieder zu ihm. „Könntest du…“, zu mehr kam ich nicht, denn er stand schon direkt hinter mir und löste das Band von meinem Bademantel. „Sesshomaru, was tust du da?“ „Dir helfen.“, flüsterte er mit seiner tiefen Stimme in meine Ohrmuschel. Seine Lippen schlossen sich um mein Ohrläppchen und seine Hände – die schoben schon meinen Bademantel von den Schultern. Und da war ich, wie die Natur mich geschaffen hatte. Nackt. Was würde er machen? Ich war mir echt nicht sicher, aber mein Herz schlug so laut, dass ich nur noch Rauschen in den Ohren hörte. „Bitte, lass das.“, flüsterte ich und starrte schüchtern auf seine Brust. „Du stehst drauf. Das riech ich.“, brummte er nur an meinem Ohr und zog mich an seine warme Brust. Ich stöhnte leise auf und musste an den Traum denken, der mich so feucht gemacht hatte. Wie konnte er nur? „Sesshomaru – bitte“, flehte ich. Ich wusste, ich würde dem nicht lange standhalten. Er roch bestimmt, wie sehnsüchtig ich seine Lenden erwartete. „Wir wollten es doch nicht wieder so beginnen lassen…“ „Ist es denn nicht etwas Anderes, wenn wir zusammen sind? Du meintest das doch.“, knurrte er und schloss hinter mir die Schranktür, bevor mich eben diese drängte. Keuchend fixierte ich ihn mit meinem Blick. Sein Körper schmiegte sich an meinem und auch wenn er noch eine Hose trug, spürte ich durch den dünnen Stoff sein hartes Gemächt. Bereit. Aber er tat nichts. „hm?“, fragte ich und rührte mich keinen Zentimeter. Er hielt sich ja echt zurück… Auch wenn es für mich beinahe schon zu spät war… „Sag es.“ „Was?“, fragte ich verwirrt. „Ich liebe dich?“ „Falsch. Sag, dass ich mit dir schlafen soll.“, raunte er in mein Ohr und fuhr mit seinen Krallen über meinen Nacken. Lief so jetzt der Hase? Ich sollte ihm die Erlaubnis erteilen? „Was ist wenn ich nein sage?“ „Dann hör ich auf und du kannst dich anziehen.“ „Was ist, wenn ich es sage, dass du es tun sollst?“ „Muss ich dich in dem Sinne wirklich aufklären? Ich würde mit dir hier und jetzt schlafen. Den Ort und die Stellung kannst du bestimmen.“ Ich leckte mir die Lippen. Es war schon verführerisch, aber war es richtig? „Paare schlafen doch miteinander oder?“ „ABER JA!“, rief ich beinahe schon und wurde so rot wie eine Tomate, während seine Hände mich langsam erkundeten. „du willst es gerade sehr oder?“ „Du doch auch. Du hast mich zu heiß gemacht mit deinem Gestöhne.“ Ich schluckte. Er hatte es gehört. „Es tut mi leid.“ Als Antwort spürte ich nur seine Hand, wie sie meinen Hintern kurz drückte. Ich stöhnte leise und drückte überrascht meine Hüfte gegen seine Lenden. Sein Phallus zuckte aufgeregt und entlockte mir ein japsen. Ich wurde feucht. Mist. Mein Körper konnte halt schlecht lügen. „Kagome. Sag es.“, bat mich schon fast, während er meinen Hintern noch enger gegen seine Lenden presste. Ich stöhnte genüsslich auf und rieb mich leicht an ihm. „Und ich darf die Regeln festlegen?“ „Ja, natürlich.“, knurrte er schon halb und sah mich überaus erregt an. Seine Augen funkelten und sein Mund stand offen. Er erwartete meinen Wunsch und würde ihn zufrieden stellend erfüllen. Heiß. „na gut. Sesshomaru, schlaf mit mir.“, flüsterte ich neckisch und leckte mir die Lippen. Wir hatten einen Monat kein Sex gehabt… Ein Monat! Er nickte nur leicht, bevor ich schon spürte, wie er seine Hose runterließ und sich wieder gegen mich drückte. „Kondom.“, hauchte ich nur. Sofort ließ er von mir ab, zog mich dann jedoch in seine Arme und hob mich hoch. Nackt wie wir waren, trug er mich zum Bett und warf mich hinein. Ich quietschte vergnügt und beobachtete, wie er ein Kondom aus der Schublade fischte und sich überzog. „Pille.“, antwortete er leicht schmollend und drückte mich in die Kissen, doch dann schien er es sich anders zu überlegen. „umdrehen.“ „Ich dachte ich entscheide.“, murrte ich nur, jedoch folgte ich seiner Anordnung und drehte mich auf den Bauch. Seine Hand rutschte unter meinen Bauch und hob mich wieder an, sodass ich vor ihm kniete. Es war mir schon etwas peinlich, wie er mich wohl gerade ansah. „Sesshomaru…“, keuchte ich und fühlte seinen warmen Atem, an meinem Intimsten. Ich rang nach Luft und versuchte ein Zittern zu unterdrücken. Es machte mich feucht… Was war nur mit mir los? „Der Ausblick gefällt mir.“, antwortete er nur leise. Als nächstes spürte ich nur seine Zunge, die mich vollkommen in den Wahnsinn trieb. Wie in meinem Traum… Er leckte mich lüstern und schob seine Zunge immer wieder rein und raus. Ich zitterte. Es war gar nicht leicht, die Stellung zu behalten, während seine Finger zusätzlich meinen Kitzler beglückten. Dieses Schwein. „Verdammt noch mal, bitte nimm mich. Bitte.“, bettelte ich ihn ein letztes Mal an. Er seufzte leise und zog sich zurück, nur um kurze Zeit später seinen harten Phallus an mich zu pressen, bis meine weiche Haut nachgab und ihn einließ. Ich stöhnte laut auf und erzitterte. Sein Körper bewegte sich rhythmisch vor und zurück. Auch ich wiegte mich in diesen Rhythmus, aber gegen ihn, nur um diese Gefühle zu intensivieren. Es dauerte nicht lange, bis wir beide keuchend kamen. Irgendwie hatte es befreiend gewirkt. Konnten wir nicht ohne Sex? Leicht keuchend zog er sich aus mir zurück. Seine Hände glitten über meinen Rücken zu meinen Hintern währenddessen. Diese Berührung genoss ich und sank erschöpft in die Kissen, nachdem er sich aus mir zurückgezogen hatte. Leicht seufzend kuschelte ich mich ins Kissen und zeigte ihm nur mein Rückgrat. Das hatte wirklich gutgetan. Dieser Sex gefiel mir… Ich wendete mein Gesicht, doch er war schon weg. Überrascht drehte ich mich um und zog die Decke über die Brust. Wo war er hin? Leicht schmollend verzog ich die Lippen und blickte mich um. Verschwunden. Was machte er wohl? Nach kurzem stand ich auf und zog mich an, was blieb mir anderes übrig? Irgendwie schämte ich mich dafür, dass ich so schnell nachgegeben hatte. Wenn doch dieser Traum nicht gewesen wäre. Unsicher kaute ich mir auf der Unterlippe rum. Wo war er nur? „Kagome?“ Ich drehte mich erschrocken um und da stand er. Nur mit einem Handtuch untenrum bekleidete und nassen Haaren, die ihm am Oberkörper klebten. Er war duschen… „Ich dachte ich dusche erstmal. Glaubst du ich haue ab?“ Ich zuckte mit den Schultern und beobachtete ihn, wie er sich zu mir aufs Bett setzte. Das Handtuch spannte. Er stützte sich auf seine Knie und betrachtete mich. „Kagome. War es falsch, dass ich duschen gegangen bin?“ Ich schüttelte mich energisch und lächelte verschmitzt: „Sag nächstes Mal einfach nur Bescheid. Ich habe mir Sorgen gemacht.“  „Kein Problem.“, meinte er nur und blickte mich weiter an. „Wollen wir heute etwas unternehmen? Es ist ja noch Wochenende und ich muss nicht arbeiten.“ „Gerne.“, gluckste ich und überlegte. „Wie wäre ein Picknick? Ich mache Essen und dann gehen wir in einen Park und essen es auf.“ „Klingt merkwürdig.“ „Ist es aber nicht. Man sitzt in der Natur und isst. Das kann sehr schön sein.“ ER hob eine Braue und seine Lippen bildeten ein Strich. „Diese Zeit ist komisch. Damals war man froh ein Dach über den Kopf zu haben und heute setzt man sich wieder draußen zum Essen hin…“ „Andere Sitten. Lass es auf dich wirken. Vielleicht macht es dir ja Spaß.“ „Abgemacht. Aber jetzt lass uns runtergehen. Die anderen sind schon aufgestanden. Ich ziehe nur kurz etwas an.“, verlautete er, bevor er wieder aufstand und zu einer Tasche ging. Hatte er die gestern mitgebracht? Ich wusste es nicht, zumindest zog er Anziehsachen raus. Eine dunkle Jeans und ein dunkles Hemd. Er ließ die oberen Knöpfe offen und rubbelte noch einmal seine Haare ab, bevor er sie zusammenband. Kurz hatte ich noch einen Blick auf seine Zeichnung, bis sie auf einmal verschwand und er schon wieder beinahe so wirkte wie ein echter Mann. Nein ein menschlicher Mann. Ein Mann war er ja. Ich lächelte ihn zuversichtlich an. Ein Picknick war genau, was ich brauchte. Da waren wir wieder. Wahrscheinlich könnten wir nie ohne Sex leben, wir sollten uns da nicht verstellen, aber es sollte trotzdem einiges anders sein. Er war diesmal auch beim Sex anders gewesen. Nicht so animalisch… „Ich bin fertig. Wollen wir runtergehen, oder willst du mich noch etwas betrachten?“ Ich starrte ihn überrascht an und winkte dann ab: „Ahm, wir können runter, tut mir leid…“ Munter schritt er an mir vorbei und öffnete die Tür: „Hoffentlich haben sie nicht zu viel gehört.“ „Oh Mist.“ Daran hatte ich gar nicht gedacht. Das würde bestimmt peinlich werden… Jetzt weiß ich, warum ich eigentlich keinen Sex haben wollte. Die waren ja da gewesen. Angespannt schritt ich mit ihm zusammen die Treppe hinab und kam in die Küche. Hoori las die Zeitung und trank einen Tee, während der Tisch reichlich gedeckt war. „Morgen~“, frohlockte ich, als ich Reis und Fisch entdeckte. Es sah wirklich lecker aus. Wir setzten uns an den Tisch und betrachteten das recht vertraute Paar. „Morgen, Kagome.“, hauchte meine Mutter, bevor sie sich auch hinsetzte. „Ich wünsche euch einen schönen guten Morgen.“ „Habt ihr gut geschlafen?“, fragte Hoori interessiert nach und legte die Zeitung beiseite, um uns genau in Augenschein zu nehmen. „Natürlich. Ebenfalls?“, fragte Sesshomaru kurz angebunden und nahm sich etwas vom Essen. Hoffentlich würde das nicht ausarten. „Besser ging es nicht. Was plant ihr heute?“ Ich mischte mich ein. Anscheinend mussten sie Macho spielen. „Wir gehen Picknicken im Park.“, erzählte ich begeistert und grinste meine Mutter an. „Würdest du mir bei den Vorbereitungen helfen?“ Sie nickte und lächelte. „Liebend gerne. Picknicks sind immer sehr schön.“ „Dann kommen wir doch mit. Ein Doppeldate.“, verkündetet Hoori und lud sich schon wieder ein. Das würde was werden. Ich wusste leider jetzt schon, dass wir keine Chance hatten. Meine Mutter nickte glücklich und schielte zu mir. „Könnte Spaß werden. Ich verbringe wirklich viel zu wenig Zeit mit meiner Tochter.“ Sesshomaru knurrte sehr leise und schnappte sich einen Tee, bevor er sich noch mehr aufregte. Wieder ein Date, was durchkreuzt werden würde. Hatten wir so schlechtes Karma? Kapitel 40: Picknick im Herbstlaub ----------------------------------   Mein erstes richtiges Date mit Kagome. Zumindest hatte ich daran kurze Zeit geglaubt, bis sich Hoori mit Kagomes Mutter einfach eingeladen hatten. Was dachten die sich eigentlich? Ich wollte sie für mich und nicht mit anderen teilen. Verstanden die es denn nicht? Ich regte mich innerlich auf, doch Kagome beruhigte mich. Sie hielt meine Hand. Leicht unruhig blickte ich zu ihr und sah ihr Lächeln. Vielleicht reagierte ich über? Was wollte sie mir nur sagen? Anscheinend war ich wirklich ein Anfänger in Sachen Dates, aber meine wahrscheinlich sogenannten Dates bisher, waren geplante gewesen, bei denen ich nie hatte mitreden dürfen. Warum glaubte ich nur, dass es sich genau so wieder abspielen würde, dass ich kein wirkliches Entscheidungsrecht hatte? „Sesshomaru, ist schon gut. Dann haben wir ein Doppeldate.“ Ich schlug die Augen kurz zusammen und nickte, während ich eine Decke zusammenfaltete. Doppeldate. Hoori war gegen mich in indirekter Art und Weise. Ich konnte ihn da auch schon verstehen, er war wahrscheinlich alt genug um zu wissen, wer ich war und wie ich war. Bestimmt war er sich auch der Gefahr bewusst, dass ich dazu neigte, Dinge an mich zu reißen. Was hatte er wohl vor? „Mach dir nicht so einen Kopf. Sesshomaru, genieß den Tag doch…“, murmelte Kagome neben mir und umarmte mich von hinten. Genervt verzog ich die Lippen ein klein wenig und strich über ihre Hände. „Es stört mich.“ „Vielleicht ist das aber gut, nicht, dass wir wieder gleich Sex haben…“ „hättest du etwas dagegen?“, fragte ich neckisch und spürte sofort ein Kopfschütteln an meinem Rücken. „Nein, aber ich will diesmal etwas Anderes. Es soll nicht wieder nur aus Sex bestehen. Ich will dich richtig kennen lernen. Deine Geheimnisse und alles, was du nie jemanden gesagt hast. Und wenn wir Sex haben, erfahre ich nichts, weil du mir dann damit wahrscheinlich ausweichst.“ „Kann sein.“, gab ich indirekt zu. Es gab einfach Dinge über die ich ungern sprach. Sie könnte mich dann hassen. Oder würde sie es verstehen? Nie habe ich mit jemanden über diese Jahre gesprochen, an denen ich ein anderer geworden war. Es hatte auch kaum einer gemerkt, wie ich mich verändert hatte. Nur eine Person hatte es bemerkt, wie diese Welt mich veränderte. Und jetzt? Sollte ich Kagome erzählen, was damals war? Es war schon erschreckend, was für Kleinigkeiten mich verändert hatten. Mich zu dem gemacht hatten, was ich heute war… und doch war es fraglich, ob ich je die Person sein könnte, die sie sich wünschte. Würde ich mich je von meinen Ketten befreien, die ich mir selbst angelegt hatte? „Was ist los mit dir?“ „Nichts.“, hauchte ich. Ich drehte mich aus ihrer Umarmung und küsste sie kurz, doch sie seufzte nur. „Rede mit mir doch einfach.“ „Nicht jetzt, gib mir Zeit. Verlang nicht von mir Todgeschwiegenes wieder ins Leben zu rufen. Es könnte dir nicht gefallen, was dann passiert.“ „Das wäre ja meine Entscheidung oder?“ „Schon. Wie war das aber mit Spaß haben? Ich hoffe du hast nicht gekocht.“, versuchte ich gekonnt abzulenken, was mir anscheinend wie immer gelang. „DOCH!“, beschwerte sie sich und schmollte etwas. „Ich habe gekocht und es wird dir schmecken!“ „Solange ich es überlebe, kann ich dir das vielleicht mitteilen.“ „Mama hat aufgepasst, ich vergifte dich schon nicht.“, knurrte sie mich an und stapfte leicht angepisst aus dem Zimmer heraus. Sieg. Ich entspannte mich etwas und sah ihr nach, wie sie leicht genervt die Tür zuschlug. Geheimnisse gefielen ihr nicht. Ich meine dadurch hatte Hoori seine erste Frau auch verloren, weil er zu neugierig gewesen war und ihre Wahrheit aufdeckte. Sie hatte ihn rausgeworfen. Zumindest war das die Legende von diesem Gott.   Nach einer halben Stunde ging es dann endlich los. Hoori fuhr uns. Es war ja schon sehr praktisch. Wir hatten einen Park ausgesucht, der nicht zu weit weg war. Wobei ich hatte nichts ausgesucht, ich war das Anhängsel. Etwas Erniedrigend, dass ich nicht mal gefragt wurde, aber ich kannte mich in Sachen Parks auch noch nicht wirklich aus. Naja, was sollte man machen? Die Fahrt über schwiegen wir uns Großteils an, bis wir endlich nach einer viertel Stunde vor dem Park parkten. Wir teilten die Picknickkörbe gleichmäßig auf, wobei die eine Hälfte ich nahm und die andere Hoori, während Mutter und Tochter schon nach einem schönen Plätzchen Ausschau hielten. Sie schienen sehr glücklich. Glücklich sein. Was zeichnet es aus? Ich glaube jemand hatte es mir mal gesagt, aber wer? Mein Innerstes schrie leicht. Da war etwas was ich verdrängte, etwas, dass mich auf diesem Weg begleitete. „Sesshomaru, ich gebe dir eine Chance, also nutze sie. Tu ihr nicht weh. Sie ist meine einzige Tochter und auch wenn ich sie nicht kannte bis vor kurzem, werde ich sie mit allem beschützen, was ich aufbieten kann.“ Hoori… Der hatte leicht Reden. „Ich würde sie nie verletzen, im Gegensatz zu andere Männern. Des Weiteren ist es Kagomes Entscheidung, ob sie bei mir sein will.“, konterte ich und schielte zu den Frauen, die uns gar nicht beachteten. „Natürlich. Doch ich will nicht, dass sie verletzt wird. Sie hat vorhin gesagt, ihr hättet eine echte Beziehung, siehst du das auch so?“ Oh… Was sollte das denn jetzt werden? Ein Verhör? „Ja.“, verlautete ich nur und beschleunigte meinen Schritt, um mit den Frauen aufzuholen. Ich bin mir sicher, dass Hoori meine Aussage nicht reichte, aber das war mir egal. Sollte er sich doch beschweren. Mir egal. „Sesshomaru, alles in Ordnung bei dir?“, fragte Kagome mich besorgt und legte eine Hand auf meine angespannten Muskeln. Ich hatte mich leicht verkrampft. Meine Beherrschung ließ in letzter Zeit zu wünschen übrig. Wahrscheinlich würde ich Hoori sogar unabsichtlich zerfetzen, wenn er mir weiter so gegen den Strich ging. „Dein Vater.“, hüstelte ich und sah kurz zu ihm, wie er neben Kagomes Mutter zum stehen kam und sie grinsend unterhielt. „Mach dir nichts draus. Mein Opa ist da wohl kaum besser, aber was soll man sagen? So ist das Leben und wir sollten drüberstehen, denn die haben es nicht viel besser gemacht als wir.“ Ich nickte leicht, während wir zu einem geeigneten Ort kamen. Die Frauen legten die Decken hin und wir stellten jeweils einen Korb auf eine Decke. Kagome und ich hatten eine blaue Decke, während die anderen beiden auf einer roten Decke Platz nahmen. Da waren wir jetzt. Und es schien mich an etwas zu erinnern. Was wohl? An einem so langen Leben war es manchmal echt schwer, sich an alle Einzelheiten zu erinnern, die nur einen kurzen Wimpernschlag ausmachten. Kagome öffnete den Korb und stellte einiges hin. Es waren lauter Kleinigkeiten. Sushi, Reisbällchen und Fleischspieße. Fleischspieße… Ich nahm mir einen und kostete ihn. Er schmeckte mir. Fleischspieß… „Schmeckt es dir? Gar nicht übel oder?“, fragte mich Kagome. Ich hörte ihr Lächeln schon und blickte auf, nur um mich leicht zu verschlucken. Kurz huste ich, bis es in der richtigen Luftröhre war. „Alles gut?“ „Ja…“, krächzte ich leicht und blickte kurz zu den anderen, die mit sich beschäftigt waren. Ich blickte noch einmal zu Kagome. Alles wieder normal. Was war das gewesen? Eben war ihr Haar Länger gewesen und sie schien mir so zierlich, aber jetzt war sie wieder sie selbst. Was hatte ich da nur gesehen? Kagome reichte mir einen Becher mit Wasser, den ich dankend trank. Das tat gut. Es erfrischte ungemein. Fleischspieße… Was war nur damit? Ich versuchte es innerlich zu verdrängen, doch es verfolgte mich doch noch etwas, während wir zusammen aßen und sie immer wieder mich lächelnd mit ihren Speisen verführen wollte. „Ich bin ein Fleischfresser…“, knurrte ich leicht, doch es war ihr egal und am Ende aß ich von allem etwas. Frauen. Immer drängten sie einem etwas auf. „Dich kann man von deinem Vorhaben nicht abhalten oder?“ „Nein, niemals!“, gab sie siegessicher bekannt und schnappte meine Hand. „Schon, weil du was verpassen könntest. Und das Essen schmeckt ja oder?“ „Ja, es schmeckt.“, verkündete ich so laut, dass sie es endlich akzeptierte. Kagome wollte wohl zeigen, dass sie doch keine Niete im Kochen war. Unglaublich, wie viel Mühe sie sich gab, während ich eigentlich nur hier saß und nichts tat. Es war ihr wirklich wichtig, aber wie stand es um mich? Ich konnte nicht behaupten, dass ich ihr überdrüssig wurde, sondern, dass sie mich immer mehr in ihre Fänge zog. Doch könnte sie je akzeptieren, was ich war? „Das freut mich! Willst du dich etwas ausruhen?“ Ich sah sie überrascht an und legte den Kopf schief: „Wie meinen?“ „Du könntest deinen Kopf auf meinen Schoß legen und die Augen schließen… Die Natur genießen…“ Hoori hob eine Braue. Er wartete ab. Mist. Ich rückte etwas zu ihr, während sie sich ordentlicher hinkniete. Ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich gerade Ruhe wollte. Ich blickte auf zu ihrem Gesicht. Sie lächelte überglücklich. „Schließ die Augen~“, flötete sie und ich folgte ihrer Anweisung. Gehörte das zu dem Wort ‚Vertrauen‘? Als meine Augen geschlossen waren, spürte ich ihre Hände, wie sie meine Schläfen leicht massierte. Gar nicht übel. Sichtlich entspannte ich mich und spürte, wie ich schläfrig wurde. Anscheinend ließ ich mich echt gehen, so oft wie ich hier schlief. Aber es tat mir im gewissen Maße auch gut. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ »Gut geschlafen?« Ich riss die Augen erschrocken auf und starrte in ein anderes Gesicht. Kurz hielt ich die Luft an. Erst war das Gesicht leer, doch dann kamen die fehlenden Teile. Die Augen, die Lippen und die Nase. Das schwarze lange Haar umfing mich wie ein Schleier. Ich war starr und konnte mich nicht bewegen. Sie grinste. Sie trug einen roten Kimono mit goldenen Mustern. Teuerste Stoffe… »So still? Hast du Hunger?« Was war das nur für ein Traum? Musste das genau jetzt sein? Hunger? … die Fleischspieße. Stimmt ja, ich hatte schon einmal jemanden gesagt, dass ich Fleischfresser war und deswegen hatte sie mir nur Fleischspieße in den verschiedensten Arten präsentiert… »Sesshomaru, ich will keine Selbstgespräche führen.«, sagte diese sanfte Stimme schmollend. »Warum bin ich sonst hier, wenn nicht zum Reden?« »Was meinst du?«, fragte ich nur. Meine Stimme wollte kaum. Warum nur? »Warum träumst du wohl von mir? Du willst doch reden.« Ich setzte mich überrascht auf und erblickte eine kleine Lichtung mit wunderschönen Blumen. Ihren Lieblingsblumen. Unter uns lag ein Seidenlaken und dort lagen sie. Die Fleischspieße. »Ich weiß doch, dass du nur das isst, auch wenn du heute ja schon Fortschritte gemacht hast.« Ich blickte sie an. War es wirklich mal gewesen? Hatten wir gepicknickt? »Ja. Lange ist es her. Nicht wahr?« »Hörst du meine Gedanken?« »Ach Sesshomaru. Ich bin ein Traum. Das weißt du, so klug bist du, um das unterscheiden zu können. Ich lebe doch schon lange nicht mehr.« Ich schluckte. Meine Kehle fühlte sich trocken an. »Was willst du?« »Dich warnen.« »Wovor?«, fragte ich energisch, während sie mich anlächelte mit ihren nussbraunen Augen. Wie ein Reh. »Mach nicht wieder den Fehler. Weißt du noch, woran du wissen wirst, dass du überglücklich bist?« »Stimmt, dass warst du auch. Daran, dass dieser Mensch es schafft, dass das Lächeln auch meine Lippen erreicht…« »Genau. Und bitte, sei diesmal schneller. Menschen leben nicht ewig. Du hast sie jemanden weggenommen, vielleicht kommt dieser wieder und nimmt sie dir weg.« »Ich lass niemals zu, dass er sie mir wegnimmt.«, knurrte ich und sah sie böse an, doch sie lächelte trotzdem. »Sesshomaru, vieles wäre anders gewesen, wärst du nur einmal ehrlich zu dir selbst und zu mir gewesen. Sei ehrlich zu ihr. Sag, wer du wirklich bist. Lass sie auch den Rest sehen von dem, was du wirklich bist. Bring sie zu mir. Du bist oft ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. So wortkarg, wie du mit deinen Gefühlen umgehst…« Ich erschauderte. Die Wahrheit. »Sie wird mich dafür hassen.« »Das kannst du nicht wissen. Sie wird dich verstehen. Sie liebt dich. Sogar mehr als ich es je gekonnt hätte. Sie gibt alles für dich. Euch steht die Welt offen, nur du musst diese Tür öffnen. Reiß dich los von mir und von deiner Vergangenheit. Irgendwann endet die Zeit des Trauerns. Sieh nach vorne und genieß deine Zeit.« »Anscheinend liegt das in der Familie.« »Das wäre möglich. Ich wache über euch alle. Das ist wohl der Unterschied zur Unsterblichkeit. Ihr hängt an den Dingen mehr, als es ein Mensch kann, denn der Mensch weiß, das Leben ist kurz und er muss weiter gehen… Vielleicht hättest du mich nie retten dürfen.« »Sag so etwas nicht. Sonst wäre ich heute wohl unerträglich.« »Das stimmt, du eingebildeter Hund. Man musste dich erstmal erziehen.« Ich verdrehte die Augen und spielte mit einem Fleischspieß. Irgendwie konnte ich sie kaum ansehen, aber das gefiel ihr nicht. Ich hörte den Stoff rascheln und dann war sie schon da und hob mein Gesicht an. Sie lächelte. »Mir geht es gut, ich habe ein schönes Leben geführt. Man sollte aus seinen Fehlern lernen und sie nicht wieder begehen, so wie du es tust. Beschütze sie mit deinem Leben und gib sie nie wieder her. Sie gehört zu dir. Dein Mensch für dich alleine.« Ich sah sie nur still an. Mein Mensch für mich. Sie begleitete mich auch jetzt noch. Fehlte nur noch, dass er auch noch auftauchte und mir was von Beziehungen erzählen wollte. Einerseits wollte ich erwachen, aber andererseits… wollte ich hier bleiben. Bei ihr…. »Sesshomaru!«, schimpfte sie und ließ ab von mir. »Was?« »Ich fühle mich ja geehrt, aber ich bin nicht die echte, nur ein Traumbild, also denk nicht daran. Genieß das Leben. Verstanden?« »Ja.«, brummte ich und ließ von ihr ab. »Alles wird gut, wenn du es willst. Bringst du mir Blumen an mein Grab? Vielleicht solltest du ihr diese Lichtung zeigen. Sei ehrlich zu dir selbst, du hast dich längst entschieden, was sie betrifft. Der Weg der Liebe ist schwer. Das war er immer und du kannst es besser machen.« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Ich bring dir Blumen und ich zeig es ihr… Manchmal vermisse ich deine Art. Du warst immer ehrlich zu mir. So ehrlich, dass ich irgendwann selbst nicht mehr unterscheiden konnte, wann ich ich war und wann du mein wahres ich aus mir raus kitzeltest…« »Kagome ist auch so oder? Sie sieht hinter deine Maske. Bestimmt lernt sie auch bald die richtigen Saiten bei dir zu zupfen. Vielleicht hilft dir die ruhige Zeit. Damals war es auch noch ruhig. Erst als der Krieg begann… da wurde es anders. Lebe endlich und höre auf zu stehen. Geh endlich! Lauf! Und schau nicht nach hinten. Öffne dich. Arbeitet daran. Versprich es mir.« »Ich verspreche es. Bist du jetzt glücklich?« »Ich bin es immer. Und werde es immer sein. Denn ich hatte ein erfülltes Leben.« Und dann verschwand sie langsam. Erschrocken riss ich die Augen auf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich musste die Augen öfters auf und zu schlagen, bis ich endlich wieder eine klare Sicht hatte. „Kagome…“, murmelte ich leicht schlaftrunken und hob meine Hand an ihr Gesicht. Sacht streichelte ich darüber, nur um mich zu vergewissern, dass sie wirklich war. Der Traum hatte mich aufgewühlt in seiner bizarren Art und Weise. Warum träumte ich von ihr? Ich hatte mich nicht erinnert, dass ich mit ihr je Picknicken war… war ich es? Es war wirklich viel Zeit vergangen seither. „Alles in Ordnung, Sesshomaru?“, fragte sie heiser und betrachtete mich besorgt. Was war mit ihr? Sie beugte sich herab und küsste meine Lippen. Es fühlte sich gut an und vertrieb die Sorgen in meinen Hinterkopf. Hoffentlich hatte sie nichts gesehen… Was war, wenn sie wirklich hinter meine Maske sehen konnte? „Ja.“, flüsterte ich, nachdem sie meine Lippen nicht mehr mit ihren benetzte. Sie war dicht über mir und ihr Haar fiel wie ein Schleier um uns herum, der neugierige Blicke abhielt. „Von wem hast du geträumt?“, fragte sie mich gerade heraus. Sollte ich schweigen? Eigentlich ja nicht, nach meinem Disput mit ihr. Sie hatte ja schon recht. Hätte ich ihr einfach die Wahrheit gesagt, wäre es vielleicht anders gekommen. Sie war oft sehr einsam gewesen… „Jemanden, den ich vor langer Zeit kennen gelernt habe. Ich stell sie dir gerne mal vor.“ „Du sahst wirklich erschrocken aus, das habe ich bei dir noch nie gesehen…“ „Sie ist tot. Das kann daran liegen. Ich hatte nicht erwartet, von ihr zu träumen. Sagen wir es so. Sie kann so direkt wie du sein und hat mir den Kopf gewaschen, dass ich es mit dir nicht auch versauen sollte.“ Kagome riss die Augen auf. Kurz sah ich eine unendliche Traurigkeit in ihnen, doch es verschwand schnell wieder. „Bist du traurig, dass sie tot ist?“ Ich atmete tief ein. „Ja. Dabei habe ich sie wohl anfangs eher gehasst. Bzw. sie ging mir auf die Nerven. Aber manchmal passiert es, dass man sich zusammen rafft… Wenn es nicht anders geht. Dämonen haben schon ein Pflichtgefühl gegenüber anderen und das war bei ihr so, auch wenn ich sie damals dann gehasst hatte.“ „So wie ich es bin? Du hast mich auch mal gehasst…“ „Genau, so wie du. Du hast mich ja oft genug mit Pfeilen bedroht. Ich sollte froh sein, dass du so schlecht im Zielen warst.“ Sie lachte leise und blickte mich dann leicht böse an. „Ich war nicht schlecht… nur ungeschickt.“ Ich hob die Braue. Sie kapitulierte und seufzte leise: „Ja gut. Ich war nicht die beste, aber ich musste es mir auch selbst beibringen. Hast du die Frau damals gemocht? So wie mich?“ „Ja, ich glaube schon. Es war eher komplizierter Natur. Ich war in dieser Zeit wohl auf so ziemlich jeden sauer. Ich war wohl da der richtig üble Egomane. In der Zeit hätte ich von dir verlangt, dich vor mir in den Dreck zu legen, damit ich mir nicht die Füße dreckig mache.“ „Autsch. Klingt aber nicht so nett. Das dich da jemand mochte?“ „So kommt‘s. Nein, sie konnte hinter die Maske sehen und sie war eine Prinzessin, der man wohl auch kaum etwas sagen konnte.“ „Prinzessin?“, fragte sie und schien nachzudenken. „Ja.“ „Kenn ich sie?“, fragte sie mich weiter aus. Langsam nervte es mich. „Ja, indirekt.“ Sie sah sehr fragend aus. „Ich zeig dir ihr Grab demnächst. Ich wollte sowieso einmal hin, dann erklär ich es dir. Aber denk bitte vorher nicht darüber nach. Ich muss dir wohl sehr viel dann erklären und das will ich nicht hier vor Hoori tun.“ „Männer und ihr Stolz.“ „Genau.“, brummte ich und zog sie noch einmal herab und küsste sie. Ich würde versuchen ihre Vorschläge einzuhalten, doch es würde auch weh tun und irgendwie verspürte ich ein Ziehen in mir. Was wäre, wenn sie mich verabscheuen würde für meine Art? Oder würde sie mich bemitleiden, dass ich einst so ein Vollidiot gewesen war? Ihre Lippen streiften meine noch einmal zart und besorgt, bis der Kuss schon viel zu früh endete. Ich sah ihr nach, wie sie sich aufsetzte und leicht rot ihr Haar nach hinten streifte. Langsam setzte ich mich auf und betrachtete sie von oben nach unten. Dieser kurze Rock… Manchmal konnte ich gar nicht verstehen, wie Inu Yasha so keusch werden konnte. Aber wahrscheinlich war das mein Glück. Als sie meine Blicke bemerkte, schob sie ihren kurzen Rock etwas runter und lächelte mich unschuldig an. Kagome. Ein weiterer Blick ließ mich dann erkennen, dass wir alleine waren. Endlich. „Wo sind sie?“ „Die sind spazieren gegangen. Möchtest du noch etwas essen?“, fragte sie mich liebevoll und deutete schon auf das Essen und nickte. Also konnten wir endlich unser Picknick genießen. Das war wenigstens etwas. Und ich würde nicht einschlafen! Nein. Keine weiteren Störungen. Ich wollte es zumindest etwas genießen. Solange wie es auch anhalten mochte. Diese Frau hatte Recht. Ich hatte mich entschieden, doch es umzusetzen war nicht so leicht. Oft hätte ich gerne die Maske runtergerissen, doch es hing zu viel dran, als dass es einfach ginge. Kapitel 41: Unsichtbare Ketten ------------------------------ „Guten Morgen!“, frohlockte ich, während ich die schweren Vorhänge aufzog. Eine Woche war vergangen, aber was soll’s? Heute würde ich mehr über ihn erfahren! Welches Geheimnis würde er mir auf unserer Reise offenbaren? Geschwind zog ich mir einen schwarzen Faltenrock und ein weißes Hemd an. Sorgfältig stopfte ich es in den Rock und versuchte es, so gut es ging, glatt zu ziehen. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, wie aufgeregt ich doch war. Sesshomaru. Was würdest du mir zeigen? Würde ich dich dann besser verstehen? Er hatte gesagt, er würde sie mir vorstellen, aber wie genau stellte er sich das vor? Und wer würde es sein, dem Sesshomaru einst verfallen war? Ich konnte ja nur beten, dass es nicht wieder ein Vorfahre von mir war, so wie es bei Inu Yasha war. Wobei schon Inu Yasha sollte gemerkt haben, dass man mich nicht verändern konnte. Aufgeregt eilte ich weiter durch das Zimmer und kramte meinen gelben Rucksack raus. Ein Reiserucksack… Wo hatte ich den damals nur hergehabt? Ach jah… er war im Schuppen gewesen… Vielleicht würde ich meine Mutter ja eines Tages mal fragen, was es damit auf sich hatte, denn so einen Rucksack brauchte man normal nicht, außer man machte eine große Reise… Brauchte ich ihn heute? Wohl eher weniger. Er hatte versprochen, dass wir danach zurückkehrten. Gut, also diesmal nicht. Geschwind fischte ich meine Bürste vom Tisch und begann mein Haar ordentlich zu bürsten. Es war echt zerzaust… Aber was sollte ich da schon sagen? Ich meine… nach dieser Nacht? Peinlich berührt schielte ich zum Bett. Er schlief wohl trotz meines guten Morgens… Ob er viel Schlaf gehabt hatte? Ich war mir sicher, dass er sich mit dem Sex nur hatte ablenken wollen… Es war unglaublich gewesen, wie so oft, auch wenn er diesmal sich wohl richtig ins Zeug gelegt hatte… Ich wurde noch röter im Gesicht und berührte meine Brust. Er wusste schon, wie er mich verrückt machen konnte. Manchmal war er wirklich ein Monster im Bett, wie er mich von Höhepunkt zu Höhepunkt getrieben hatte… Nachdem mein Haar von mir für gut befunden wurde, schlich ich zum Bett und kniete mich neben ihn. „Ses-sho-ma-ru. Aufstehen, du wolltest mir doch etwas zeigen! Glaub nicht, dass du mich klein gekriegt hast.“ Er murrte leise und hob die Hand. Ich starrte sie an, wie sie mir immer näherkam. Was? Auf einmal packte er mich leicht grob und zog mich an seine Brust aufs Bett. Dass zum Thema, dass ich mich schon zurecht gemacht hatte. „Sei still.“, grummelte er, während seine Hand an meinem Hemd zupfte. „Sei geduldig.“ „War ich lang genug.“, quengelte ich energisch und befreite mich aus seinen Armen. „Deine Ablenkungsmanöver kannst du dir sparen. Bitte, du hast es mir versprochen! Halt dein Versprechen.“ „Ich habe gar nichts.“, fluchte er leise und drehte sich weg. „Bitte mich doch.“ „Hättest du wohl gerne.“ „Ganz genau. Ich will, dass du mich anflehst.“ „Hat sie nicht gesagt, du sollst es nicht wieder versauen? Wäre es nicht klüger, mal nicht deinen Dickkopf durchzusetzen und endlich mit dem Geheimnis rauszurücken?“ Im nächsten Moment war er schon aufgesprungen. Ich starrte ihm nach. Er sah mich nur kurz an, doch was ich sah, behagte mir gar nicht. Anscheinend hatte ich gerade einen wunden Punkt getroffen. Na wunderbar. Mister Eiskalt beeilte sich gerade, in seine Kleidung zu kommen. Er zog eine schwarze Hose an und ein weißes Hemd, nur um dann doch inne zu halten. Er sah zu mir und dann in den Spiegel. Anscheinend überlegte er, ob es wirklich die passende Kleidung war… „Was sagst du?“, fragte er mich leicht nachdenklich und präsentierte sich mir. „Sieht zumindest männlicher aus als dein Blumenkimono.“ „Nichts gegen meine Kleidung. Es ist kein Kimono und … Ach egal.“, knurrte er leicht. Schon wieder ein Treffer. Gratulation Kagome zu noch einem punktgenauen Treffer in seine Magengrube. Anscheinend fiel ihm dieser Schritt schwer und ich machte es immer schlimmer für ihn. So war das nicht geplant. Doch dann erhob er die Stimme und ich musste schlucken: „Vielleicht sollte man wirklich irgendwann von Dingen ablassen. Es wird wohl Zeit für einen neuen Weg, oder?“ Ich nickte leicht sprachlos und schloss kurz die Augen, bevor ich ihn wieder ansah. Ach Sesshomaru. „Sieh mich ja nicht so an.“, schimpfte er leicht und band sein Haar zurück. „Du weißt ganz genau, wie ich zu deinem Mitleid stehe. Ich zeige es dir und du machst dir dein eigenes Bild, aber erwarte keine großen Ausführungen oder Heularien. Dafür bin ich nicht der Typ. Glaub nicht, dass ich mich in deine Arme werfe. Ich bin ein Mann und keine Memme.“ „Hai. Sesshomaru, mach dir nicht so viele Gedanken. Es ist ja nicht, dass du einer Leiche nachläufst, die dich umbringen will.“ Er blickte mich leicht böse an. Hä? „Kagome. Vergleich mich erst gar nicht mit Inu Yasha. Wir sind anders in jeglicher Hinsicht und das sollte dir auch klar sein.“ Ich seufzte und verdrehte die Augen. „Dir kann man es aber auch selten Recht machen.“ „Sag nicht, dass es dir nicht gefällt. Sonst würdest du dir bestimmt einen netten, normalen Jungen aus deiner Schule suchen, anstatt einen Dämon.“ „Ha ha ha.“, machte ich nur, während er mir schon beinahe zu nah kam. Manchmal nutze er doch noch seine dämonische Schnelligkeit, nur um plötzlich vor mir zu stehen. Ich hielt den Atem an und betrachtete sein Gesicht. Er gefiel mir so wirklich sehr… Das konnte ich echt nicht abstreiten. So wie er mich ansah. Aus ihm war ein anderer geworden oder war er noch derselbe? Wenn ich das doch nur wüsste. Sesshomaru. „Schon ist dir das Lachen vergangen.“, flüsterte er und beugte sich zu mir herab. Schnell kam ich ihm entgegen und presste meine Lippen auf seine. Unsere Küsse kamen mir unschuldiger als vorher vor… Wir machten wirklich Fortschritte, denn er kam mir selten noch mit grober Brutalität. Ich atmete tief ein und schloss die Augen. Es war lange her gewesen, seit ich drüben gewesen war. Was würde sein? Würden sie mich mit offenen Armen empfangen oder eher doch nicht? Mein Herz schlug heftig. Inu Yasha würde uns bestimmt erwarten, aber was sollte ich tun? Ich liebte Sesshomaru. Wie sollte ich ihm das beibringen, wo er doch so sehr versuchte sich dagegen zu wehren. So sehr, dass Sesshomaru ihn aus dieser Welt ausgesperrt hatte. „Kagome?“, hörte ich ihn fragen. Ich biss mir auf die Lippe und starrte in seine goldenen Augen, die mich fragend ansahen. Mir schien es, als würde seine Maske fallen, aber mit genau dieser Sache, bemerkte ich immer mehr, wie seine Gefühle waren. Er sorgte sich. Ich war mir sicher, dass ich es in seinen Augen sah. Ob er Angst hatte, dass Inu Yasha zwischen uns trat oder seine damalige Freundin? Er hatte bestimmt meinen Herzschlag bemerkt. „Ka-go-me.“, knurrte er heiser. Es behagte ihm nicht, dass ich ihm keine Aufmerksamkeit schenkte. „Ja.“, brummte ich zurück und streckte ihm frech die Zunge raus, um alles runterzuspielen. Es war wirklich nicht der Moment, um sich den Kopf so sehr zu verbiegen, nur damit ich doch wieder falsch tippte. „Lass uns gehen.“, bot er mir an und hielt seine Hand hin. „Bist du bereit?“ Ich schlug die Lider zu. Ob ich bereit war? War es nicht ehr andersrum? Bereit um mit ihm seine Vergangenheit zu erkunden? Ja schon, aber würde sie mir gefallen? Er hatte es mir diese Woche klargemacht, dass ich nicht zurückkonnte, wenn ich es erfuhr. Was würde es sein, dass ihm so schrecklich erschien? Ich atmete noch mal tief durch, bevor ich die Lider aufschlug und meine Hand in seine legte. „Bereit.“, lächelte ich zuversichtlich und spürte, wie seine Finger sich um meine schlossen. „Bereit.“, bestätigte er und zog mich noch einmal an sich. Unsere Lippen trafen sich und die Welt schien wie so oft stehen zu bleiben. Hier waren nur wir und kein anderer. Unsere kleine Welt. Ob er es genauso spürte? Zumindest war mir, als würde uns nichts stören können. Sesshomaru, ich würde niemals zulassen, dass sich etwas an diesen Momenten änderte, denn er war alles, was ich wollte. Mein Sesshomaru. Sollte sein Name doch solch eine grausige Bedeutung haben. Für mich war er genau das Gegenteil. Ich sollte seiner Art danken, sodass ich die Chance hatte, ihn zu greifen. … … So trieb uns der Wind. Zum Brunnen und hindurch. Es war wirklich kein Bannzettel mehr vorhanden. Er hatte wohl damals wirklich gute Arbeit geleistet. Aber es war egal und Inu Yasha hatte es bestimmt schon längst aufgegeben, sich hier her zu stehlen. Galant hob er mich auf seine Arme, bevor wir hineingesprungen waren. Das Licht erfasste uns beide. Es war ein Wunder, dass er auch durch den Brunnen kam… Mein Wunder, sonst hätte ich nie diesen Sesshomaru kennen gelernt, sondern nur diesen unnahbaren Mann kennengelernt. Auf der anderen Seite angekommen, hörte ich es schon. Das wilde Zwitschern der Vögel und das gleißende Licht, dass den Brunnen erfüllte. „Aufwärts?“ Ich nickte und er brauchte nur einen Satz, um uns beide auf den Rand zu befördern. Schnell kniff ich die Augen zusammen, bis sie sich an das grelle Licht gewöhnt hatten. Überall erstreckte sich die Natur. Freudig grinste ich. Irgendwie hatte ich es schon vermisst… „Wo lang?“, fragte ich schmunzelnd, während ich sein Antlitz in dieser Wildnis betrachtete. Irgendwie hatte es daheim noch cooler ausgesehen, während es hier schon etwas fehl am Platz wirkte. Wir sahen beide bestimmt noch fremder als sonst aus in dieser Welt. Nicht nur er hatte sich verändert, sondern auch ich. „Ich hole Ah-Uhn. Warum siehst du mich so an?“ Mit geöffneten Mund sah ich weg. Das konnte ich ihm echt jetzt nicht beichten. Nein. Echt nicht. Sonst würde er bestimmt erst noch mal heimgehen und sich umziehen. Heim… Schon ein komisches Wort, wo doch hier eigentlich seine Heimat war. „Du siehst genauso fehl am Platz aus. Aber das ist für dich hier ja normal.“ Ich erstarrte und schielte zu ihm. Durchschaut. Was für ein Mist. Aber zum Glück schien er nicht gleich kehrt machen zu wollen. Glück gehabt, wo er doch den ganzen Tag schon Ausreden gesucht hatte.   Während ich ihm zu sah, wie er seinen Drachen zu sich rief, zerbrach ich mir schon wieder den Kopf über Inu Yasha. Was würde er nur sagen, wenn er uns beide in diesem… Pärchenoutfit vorfand? „Steig auf.“, befahlt er nur. Er hatte bestimmt schon wieder gespürt, worum meine Gedanken gingen. Heute war ich wohl nicht die beste außer in der Fettnäpfchen-Disziplin. „Ahhh… Ja, sofort!“, schluckte ich und stieg dann schon schnell auf den zweiköpfigen Reitdrachen auf, bevor ich die Wunde weiter aufriss. Ich musste Inu Yasha vergessen. Wirklich… Ich hatte mich doch entschieden und schon wenn Sesshomaru sich so weit öffnete, konnte ich keinen Rückzieher mehr einfach machen. Ich liebte ihn doch über alles, egal wie verkorkst er war und was er mir auch zeigen würde. … So flogen wir eine ganze Weile, bis wir endlich landeten. Ich war echt froh darüber. Nicht, dass der Drache unbequem war, aber ich war lange nicht geflogen… Irgendwie war mir schlecht geworden, aber was sollte ich da auch sagen? In letzter Zeit vertrug ich vieles nicht mehr, so wie sonst. Dieser ganze Stress schlug mir wohl echt auf den Magen. „Wir sind da.“, verlautete er, während wir auf einem Hügel landeten. Zwischendurch hatte er einen Abstecher auf eine Lichtung gemacht um Blumen zu pflücken. Sie waren wirklich hübsch gewesen und erinnerten mich an sein altes Outfit. Wahrscheinlich waren es auch genau die gleichen Blumen. Bestimmt eine Erinnerung an sie. Des Weiteren fragte ich mich auch, ob er öfters Blumen an ihr Grab legte. Es machte mich schon etwas eifersüchtig, auch wenn sie nicht mehr lebte. Auch der Hügel auf dem wir gelandet waren, war wunderschön. Ob er ihn gewählt hatte? Das grüne Gras wucherte etwas, während ein Baum auf dem Hügel wuchs, um welchen er andächtig schritt. Ich lächelte leicht traurig. Wer wohl die Frau war, in die er mal verliebt gewesen war? Bestimmt war sie als Prinzessin bildhübsch gewesen. Ob er oberflächlich gewesen war? Wobei er meinte, sie wäre vom Charakter wie ich gewesen und hätte sich nicht abschrecken lassen…. Ich war regelrecht aufgeregt, auch wenn es schon sehr traurig war, dass wir hier waren… Aber es würde helfen. Vielleicht könnte er ihren Tod dann verarbeiten? Ich hoffte es schon. „Das ist ihr Grab.“, flüsterte er leise, während er sich langsam davor kniete und die zarten Blumen hinlegte. Sein Blick wurde traurig. Er konnte Gefühle wohl zeigen, wenn sie zu stark waren. Nicht alles konnte seine Maske verbergen. Bestimmt wusste er es gar nicht, sonst würde er sich von mir mehr abwenden, wie sonst auch immer. Langsam ging ich zu ihm und umarmte ihn vorsichtig von hinten und drückte ihn. „Danke, dass du es mir zeigst.“ Er atmete tief ein, während er sich an mich lehnte. Jeder braucht jemanden, der für einen da war, auch er. Ich blickte leicht auf und sah das Grab an. Fuck! Ich erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein… Jetzt war bestimmt ich die, die ihre Gefühle vor ihm nicht verbergen konnte. „Kagome?“, fragte er, während ich mich bestimmt gerade verkrampfte. „Ich kenne dieses Grab!“, keuchte ich erschrocken und schüttelte mich leicht ungläubig. Meine Gedanken rasten und ich spürte, wie er sich jetzt auch unter mir versteifte. Zum Thema Feinfühlig sein… Ich war die Fettnäpfchen-Queen und versaute echt alles. „Woher?“, fragte er heiser. Ich war mir sicher, dass ich mit dieser Aktion alles ruiniert hatte und meine Reaktion ließ ihn bestimmt an seinem Vorhaben zweifeln. Ich atmete tief ein, bevor ich meine Gedanken aussprach. „Als Inu Yasha von dem Schwert besessen war, waren wir hier. Ich dachte Inu Yasha hatte die Blumen hingelegt, aber es hieß, er war es nicht… Also bist du das! Aber warum? Ich dachte du hasst sie und alle Menschen!“ Er löste sich von mir und stand auf. So fern schien er gerade, während er in den Himmel blickte. „Menschen. Sie denken nicht immer nach, sie wissen ihr Leben ist kurz… Es ist nicht so, dass ich sie hasste, sondern nur die Menschen, die es nicht verstehen konnten. Du weißt, warum mein Vater starb oder? Er wollte Izayoi retten, nachdem dieser Krieger sie umbrachte, weil er sie nicht haben konnte…“ Ich nickte still und leise, aber warum hatte er sie geliebt? War sie nicht mit seinem Vater zusammen gewesen? Na gut, als ich ihre Täuschung sah, schien sie mir nicht so alt gewesen zu sein… Auch war es leicht schockierend gewesen, wie täuschend echt sie für Inu Yasha und mich gewesen war. Sie war bestimmt nicht aus Inu Yasha‘s Erinnerung entstanden, sondern aus seiner… „Ich muss dich nicht mal ansehen, um zu wissen, dass du jetzt nachdenkst, was es damit auf sich hat. Ganz einfach, ich habe sie gerettet, aber sie dachte mein Vater war es. Ich habe es ihr auch erst sehr spät gesagt. Es war die Idee meines Vaters, dass wir viel Zeit miteinander verbrachten. Schon, weil ich kein Respekt hatte vor dem Leben anderer… Sie sollte mir Manieren beibringen.“ Ich schluckte. „Und dann hast du dich verliebt?“ „So in etwa. Sie war die einzige, die mich nicht wie ein Monster ansah. Ich habe damals viele Diener einfach getötet, wenn sie mich so ansahen… Nicht nur Inu Yasha gehört nirgendswohin, sondern ich auch nicht. Ich bin halb Gott, halb Hundedämon. Und mein halbes Leben lebte ich dort bei ihr. Es ist nicht gerade leicht, sich an ein Leben hier unten zu gewöhnen, doch sie machte es erträglicher. Auch wenn ich anfangs die Stunden hasste, gewann ich irgendwann Gefallen daran, auch wenn sie nur an ihn dachte und auf ihn wartete.“ Langsam ging ich zu ihm und umarmte ihn wieder von hinten: „Und warum hast du es deinem Vater nicht gesagt? Ich meine, er ist doch viel älter als sie gewesen.“ „Izayoi wollte ihn heiraten und er gewöhnte sich auch irgendwann an den Gedanken, obwohl er anfangs nichts davon hielt. Es für eine Fantasterei von ihr hielt, bis er sie besser kennen lernte. Er verbrachte auch viel Zeit dann mit ihr. Er ist ein gütiger Daiyoukai gewesen und sehr romantisch. Wahrscheinlich der Traum vieler Frauen. Er war ein Herrscher und ich?“ „Mach dich nicht so schlecht.“, fluchte ich und kniff ihn leicht. Er schaute grimmig, doch ich schaute grimmiger! „Na ja. Auch egal. Er hat sie zuerst gefragt. Ich kam zu spät und es wäre auch nicht gut gewesen. Wir wissen wohin es geführt hat.“ „Du hättest sie retten können.“ „Ach? Statt sie zu retten, wollte ich meinen Vater umbringen. Ich war wütend. Nie war er da. Weder für sie, noch für mich. Er meinte zu den meisten Kämpfen, dass ich noch zu jung und unerfahren sei und ein Auge auf sie haben sollte… Er war noch nie gut gewesen, in Sachen Familienbande. Spaß haben konnte er mit ihr, aber für sie da sein nicht. Und mir ist egal, wie viele Kriege dort lauerten. Sie war oft einsam und weinte…“ „Meinst du, sie wäre mit dir glücklicher gewesen?“, fragte ich leise und streichelte seinen Arm. Sein Blick war noch immer zum Himmel gerichtet. Ich wollte sein Gesicht sehen… „Wahrscheinlich nicht. Nach dem Tod meines Vaters, habe ich sie zu ihrem Vater gebracht und dann holten mich die Kriege ein, denn jeder wollte das Land haben und ich musste mit an die Front. Ich habe nicht einmal gemerkt, wie sie krank wurde.“, brummte er und griff meine Hand. Er drückte sie sanft und zog sie dann an seine Lippen und küsste sie. Ich wurde rot und lehnte mich an seinen Rücken, nur um ihm noch näher sein zu können. „Verpflichtungen dieser Zeit. Aber glaub mir, in der Zukunft gibt es auch viele die einsam sind, weil der Partner oder gar die Eltern oft verreisen müssen… Es ist für viele schon sehr normal geworden.“, hauchte ich, doch ich glaubte nicht, dass ich ihn damit trösten könnte. Auch er hatte wen verloren, so wie Inu Yasha. Ob die Brüder sich einst mal näher gewesen waren? Sein Kopf neigte sich nach hinten. Seine Augen suchten meine. Ich sah Dinge in seinen Augen, die mir einen Schauer über den Rücken jagten. Zu behaupten, Dämonen seien Monster, schien mir jetzt wirklich unsinnig. Sie wurden oft zu Monstern, aber ich hatte schon oft gute Dämonen getroffen. Ob sie alle etwas Schlimmes erlebt hatten und von Finsternis zerfressen wurden, weil sie glaubten, dass sie dann nicht mehr verletzt würden? Mein Herz trübte sich. Ich kannte einige, die sich hinter einer Maske verbargen, doch Sesshomarus nahm Ausmaße an, die ich nie erahnt hatte. Izayoi. Inu Yashas Mutter. Er hatte sich in sie verliebt, doch sie war in jemand anderes verliebt gewesen auf Grund einer Lüge. Ihm war es wohl nie vergönnt gewesen glücklich zu sein. „Hör auf zu heulen. Es ist Vergangenheit.“, murmelte er, während ich wohl genug Tränen für uns beide vergoss, die mir bis eben nicht einmal aufgefallen waren. „Hab kein Mitleid mit mir. Das will ich nicht.“ Ich nickte und rieb über meine Augen. „Es ist nur… Ich find es wirklich traurig… Weiß Inu Yasha davon?“ Er drehte sich um. „Ich glaube nicht. Auch wenn ich sie manchmal besuchte und ein Auge über ihn hatte, glaube ich nicht, dass er es je bemerkt hätte.“ „Jaken hatte mal was von einem Krieg geredet, nachdem du so wütend auf ihn warst. Mochtest du ihn mal?“ „Den Quälgeist? Bestimmt nicht. Dieser Hundeblick.“ Ich lächelte traurig. „Klingt so, als hätte man ihm nie etwas abschlagen können.“ Er brummte nur und sah mich an. „Ich will nicht über ihn reden.“ „Verstehe. Ich bin schon ruhig. Und von ihr hast du geträumt?“ „Ja. Ich habe es nicht mal erwartet. Als du mit den Fleischspießen angekommen bist, ist es hochgekommen. An diese Zeit. Sie war eigentlich immer sehr ehrlich und wir wussten, wie wir unsere Stunden sinnvoll verbringen konnten. Mein Vater wollte mir nicht viel beibringen, aber sie zeigte mir die Bibliothek ihres Vaters, wo ich über alles lesen konnte. Menschliche Taktiken, die mir wahrscheinlich im Krieg oft halfen.“ „Ihr habt es beide anfangs also gehasst?“ „Anfangs? Schon. Sie wollte ihren Helden sehen, der mit ihrem Vater aber lieber trank. Sie war damals noch sehr jung. Damals war mein Vater auch die bessere Partie, da er der Lord der westlichen Länder war. In dieser Zeit heiratet man auch mal einen älteren Mann, wenn es um Ländereien geht. Ich hätte ihr nichts bieten können, auch wenn ich der Sohn bin.“, er zog mich an sich und küsste meine Stirn sanft. „Verabscheust du mich jetzt, wegen meiner Taten? Ich würde es dir nicht verübeln.“ Ich schüttelte leicht verwirrt den Kopf. „Dafür, dass du Gefühle hast? Es ist eher, als würde ein Wunsch wahr werden, dass in dir viel mehr steckt, als du mir zeigst. Und zu einer Beziehung gehören auch die Probleme. Einfach, dass man sie gemeinsam angeht und nicht alleine ist. Das dort immer wer ist. Ich bleibe bei meiner Entscheidung. Lass uns heim und schöne Erlebnisse sammeln, wenn dir das hilft, daran zu glauben, dass ich dich nicht verabscheue.“ Er seufzte und ließ von mir ab. „Du bist manchmal echt schlimm. Sei nicht so besserwisserisch. Sonst fresse ich dich noch! Du solltest öfters darüber nachdenken, was du sagst.“ Ich streckte ihm nur die Zunge raus. Er knurrte, doch ich war schneller und rannte den Hügel runter. Ich wollte ihn nicht mehr traurig sehen. Doch dann blieb ich noch mal stehen. „Wann weiß ich, dass ich deine Maske zerbrochen habe?“ Er sah mir nach und verzog die Lippen. „Wenn ich lache?“ Ich blieb mit offenen Mund stehen. „Lachen? Oh je. Da brauch ich wohl noch etwas Zeit für eine gute Taktik. Kitzeln klappt nicht oder?“ „Vergiss es.“ „Hmmm…. Mir fällt schon was ein. Und dann bleibst du für immer bei mir?“ „Muss ich?“ „Versprich es.“ Plötzlich stand er vor mir und küsste mich kurz: „Versprochen. Und Dämonen halten ihr Wort im Gegensatz zu Menschen.“ Ich lächelte und küsste ihn auch. „Ich will es gerne probieren. Wenigstens versteh ich dich etwas mehr jetzt. Wahrscheinlich kann einem die Ewigkeit auch zum Verhängnis werden.“ „Ja. Was für mich ein Wimpernschlag ist, ist für dich dein ganzes Leben. Das ist meinem Vater auch zum Verhängnis geworden. Er hat nicht bemerkt, wie die Zeit dahin strich, während ihr Herz brach.“ „Du machst es besser.“ Er verdrehte leicht die Augen: „Wir werden es sehen.“ Ich schnappte seine Hand und sah ihn an. „Lass uns heimgehen.“ Kapitel 42: Schwächen?! -----------------------   Jetzt hatte ich es ihr gebeichtet. Sie hatte ganz anders reagiert, als ich es erwartet hatte, doch ich wusste nicht, ob ich dankbar sein sollte oder nicht? Was würde sie mit dieser Information anfangen? Ob es ein Fehler gewesen war? Während wir über die Baumwipfel flogen, schielte ich zu ihr. Sie sah etwas trübsinnig aus. Bestimmt dachte sie darüber nach, auch wenn sie so leichtfertig gesagt hatte, wir sollten heimgehen. Heim. Ich schloss kurz die Augen, bevor ich wieder in die Ferne sah. Irgendwie hatte sie schon Recht damit. Es war so, als wäre ich hier nicht mehr daheim und mir war wirklich egal, was mit diesem hier und jetzt war. Sollte ein anderer es haben und kämpfen. Im Augenblick schien es mir so unsinnig zu sein, wenn ich mit meiner Zeit doch etwas Besseres anfangen könnte. „Sesshomaru? Könnte ich dich um einen Gefallen bitten?“ Ich blickte gespannt zu ihr. Was wollte sie wohl? „Können wir Rin und die anderen besuchen, bevor wir heimgehen?“, fragte sie ganz unverfroren. Ich wusste schon, dass sie mit Absicht ihren Namen erwähnte. Sie hatte ja Recht. Es würde mich beruhigen, wenn ich wüsste, dass es ihr gut ginge, aber andererseits wollte ich nicht, dass sie diesen Inu Yasha traf… Was würde sie ihm sagen? Würde sie ehrlich sein? „Ja? Bitte.“ „Na gut. Aber wenn er dir zu nahekommt, werde ich ihn umbringen.“, verlautete ich und betrachtete sie eingehend, während sie mich leicht genervt ansah. „Ich werde ihn vorher in Grund und Boden stampfen. Er trägt immer noch die Kette. Glaub mir, ich kann mich selbst verteidigen. Wenn ihr anfangt euch zu streiten, legt ihr nur das ganze Dorf in Schutt und Asche. Das will ich echt nicht. Bitte versprich mir, dass ihr nicht kämpft.“ „Verteidigen darf ich mich?“ Sie nickte leicht widerwillig. Ich werde mir wohl Mühe geben müssen. Am besten wäre es, wenn er gar nicht da wäre. Möglicher Weise flüchtete er auch einfach. Er war schon immer ein Feigling gewesen. Den Rest des Fluges schwiegen wir und als ich ihn nicht riechen konnte, entspannte ich mich sichtlich. Das würde wohl reibungslos verlaufen. Anscheinend war er länger nicht da gewesen. Es war schon komisch, aber ich glaubte nicht, dass er tot war. Vielleicht musste er ja jetzt meinen Platz übernehmen? Dann würde er mal merken, dass viel dazu gehörte, ein Herrscher zu sein. Anscheinend konnte ich mich glücklich schätzen, dass ich mich nicht mit ihm auseinandersetzen musste. Vorsichtig sah ich zu ihr, wie der Wind durch ihr Haar fegte und es leicht zerzauste. Meine Gedanken schweiften ab in tiefe Gefilde. Ich konnte nicht verhindern, dass ich sie mir unter mir nackt vorstellte. Mein Atem wurde etwas schneller, während meine Gedanken sich überschlugen. Warum zog sie mich nur so sehr an? „Sesshomaru, AUS!“, schimpfte sie. Ich leckte mir kurz die Lippen. Sie sah jetzt nur noch erotischer aus und ich wollte ihr Benehmen beibringen. Sie sollte nur meinen Namen noch rufen. Ihr gerötetes Gesicht lud mich nur noch mehr ein. „Das kann doch nicht wahr sein. Zu Hause. Aber nicht jetzt.“ „Warum nicht?“ „Du willst dich doch nur ablenken. Ich will das nicht. Auch wenn ich nicht will, dass du leidest, sollst du deine Gefühle nicht mit Sex verdrängen.“ Ich wollte sie anfauchen, doch ich ließ es. Sie hatte schon Recht, dass ich diese Gefühle loswerden wollte, aber ich sehnte mich auch in gewissen Maße nach ihr. So war ich halt. Verkorkst. Durch und durch und ich gab es zu. Mehr konnte sie in diesem Moment wirklich nicht von mir verlangen. Sie sollte einfach abwarten, nachher bekam ich meinen Sex und sie würde bestimmt nicht nein sagen. Bisher kam es eher weniger vor, dass sie mich von der Bettkante stieß. „Ich will glaube gar nicht wissen, worüber du schon wieder nachdenkst…“ „Willst du wirklich nicht. Ich zeig es dir später.“ „Das ist ja bei dir wie eine Sucht. Wir hatten mal gesagt, dass wir uns damit zurückhalten…“ „Für mich gehört es dazu. Akzeptier es. Ach ja. Inu Yasha ist übrigens nicht da. Also müssen wir uns darüber keine Gedanken machen.“ Auch wenn sie nicht direkt neben mir war, hörte ich ihr entrüstetes Seufzen, aber auch die Erleichterung darüber, dass er nicht da war. Ich war halt ich und sie musste sich damit irgendwann abfinden. Wenn sie was Keusches wollte, musste sie Inu Yasha nehmen, aber nicht mich. Was dachte ich bitte da? Sie wollte nichts Keusches. Basta. Leise fluchte ich noch, während wir zur Landung ansetzten. Alle Lust war verflogen, nur, weil er sich in die Gedanken eingemischt hatte. Schön. Es war aber auch egal. Vielleicht sogar besser. Was sollte ich wohl Rin erzählen? Und was würden die anderen denken? Mein Blick wanderte zu ihr. Bestimmt zerbrach sie sich auch den Kopf, denn sie schien immer stiller zu werden, je näher wir dem Dorf kamen. Für Kagome war es wohl um einiges Schlimmer, als für mich. Sie war ihrem Mann fremdgegangen. Sie hatte sich von ihm getrennt, ohne dass er es wusste und hatte mich gewählt. Die sozusagen bessere Partie. Am Boden angekommen, stieg sie leicht wacklig von Ah Uhn, was ich sofort realisierte. Schnell war ich bei ihr und hob sie herab. Ihr schien wirklich schlecht geworden zu sein. Ob das davon kam, dass sie solange nicht mehr hier gewesen war? Bisher war ich wirklich der Meinung gewesen, dass sie gerne geflogen war und ein Drache war wahrscheinlich um einiges bequemer als ein fliegender Fuchs oder Dachs-Ballon. „Kagome?“, fragte ich und sah sie ernst an. Sie blickte mich entschuldigend an, löste sich von mir und rannte zum nächsten Busch, in den sie sich übergab. Ich verzog etwas die Lippen, aber das konnte man mir wirklich nicht verbieten, wenn man wusste, wie gut meine Nase war. Hätte ich nicht öfters in meinem Leben mit ekligeren Düften gekämpft, hätte ich wahrscheinlich auch einen Busch aufgesucht. Dabei hatte ich echt vermutet, dass sie heute noch nichts gegessen hatte. Schnell blickte ich mich etwas um und entdeckte Gott sei Dank einen Eimer mit Wasser! Glück gehabt. Ich holte ein Seidentuch aus meinem Hemd und schielte zu ihr. Das Tuch wäre dahin, aber dieser Geruch… Ich könnte ihn wirklich kein bisschen länger ertragen. Das verdarb mir wirklich jegliche Lust mit ihr heute noch zu schlafen. Wunderbar. Nachher musste ich mir also etwas Anderes suchen, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Beziehung… Mir drehte sich der Magen. Was wäre, wenn sie verlangte, dass ich bei ihr blieb, während sie weiter reiherte? Wäre ich dazu in einer Beziehung verpflichtet? Ich meine… Ich hatte mich wirklich noch nicht informiert… Kam wahrscheinlich von den Titeln der Bücher in der Bücherei, wie ‚Beziehung für Dummys‘ oder den Titeln an den Bücherregalen, die eigentlich jedem klarmachten, dass ich Hilfe brauchte. Mein Stolz war da wirklich zu groß, als dass ich es wagte, von diesen Büchern eins zu leihen. Ich Sesshomaru, brauchte keine Hilfe… Wirklich nicht. Wieder schielte ich rüber. War sie immer noch nicht fertig? Bitte. Lass sie doch einfach aufhören, mit diesen ohrenbetäubenden Geräuschen, die mir Unaussprechliches ausmalen ließen. Warum ging ich noch mal eine Beziehung ein? Vorzüge? Ich sah gerade die Nachteile. Bestimmt gehörte es dazu. Ein Schauer lief über meinen Rücken, während ich mit dem Eimer langsam zu ihr ging. Sie würde das noch bereuen! Wirklich! Ich offenbarte ihr etwas, aber sie musste es mir doch nicht mit ihrem Mageninhalt gleichtun! Wie konnte sie nur? Wo waren ihre idiotischen Freunde? Ich verstand mich gerade kaum noch selbst. Eine Art Verzweiflung machte sich in mir breit. Igitt. Wenn ich noch näher ging, könnte ich es vielleicht sehen… In meinen Kämpfen hatte ich immer präzise darauf geachtet, dass ich nichts abbekam, aber bei ihr? Ob ich schnell genug wäre? „Sesshomaru…“, würgte sie hervor und hustete etwas. Ich schluckte nur und schlich immer näher über den Rasen auf sie zu. So schnell wie ich sonst war, so langsam war ich jetzt. Ich wollte es auf keinen Fall sehen! Nein! Sollte man mich doch für zimperlich halten, aber es stank! Da wäre mir verwesendes Fleisch gerade lieber, denn dann könnte ich gehen, aber sie schien zu wollen, dass ich kommen sollte. „Kannst du mir einen Lappen und Wasser bringen?“ Ich stellte es schnell neben ihr ab und war schon wieder drei Meter hinter ihr. Nichts gesehen, nichts gesehen, beruhigte ich mich. „Bitte… Ich hole die anderen…“ „Bitte bleib.“, hauchte sie, während sie Wasser trank und sich den Mund abwusch. Nein. Echt nicht. Das war nicht nötig. „Die können dir bestimmt besser helfen als ich.“ „Das du da bist, hilft mir schon.“ Ich erstarrte. Unbemerkt war ich noch einige Meter zurückgewichen. Ich half ihr, indem ich hier stand? Oh Gott. Es gehörte zu der sogenannten Beziehung. Der Ekel stieg in mir auf und meine Nackenhaare stellten sich auf. Es gab wenige erniedrigende Momente in meinem Leben, aber dieser gehörte definitiv dazu. Merkliste. Keine Drachen und keine Flüge mehr. Nie mehr! „Sesshomaru?“ „ah… ja?“, fragte ich und versuchte noch einen anderen Geruch zu wittern, als dieses Erbrochene. Der Name sprach schon Bände. Hilfe. Eiskalt hin oder her, aber niemanden könnte das eiskalt lassen. Ich würde sie gerade gerne in einem See ertränken und zwingen, sich zu schruppen. Bestimmt hatte ihre Kleidung was abbekommen. Bitte, wo sind die Leute, wenn man sie braucht? WO? „Kagome?“ Ich drehte mich erschrocken um, als ich die Stimme hörte. Wer war das nur gewesen? Geschwind war ich bereit zuzuschlagen, nur um erstaunt inne zu halten. RIN! „Rin.“, verlautete ich und versuchte um Beherrschung zu ringen. Sie betrachtete mich und begann dann zu lächeln. „MEISTER SESSHOMARU!“, rief sie und umarmte mich. Diesmal fühlte es sich nicht so schlimm an. Oft hatte ich es ihr verboten, doch jetzt? Hm… „Wie geht es dir?“ „Gut. Könntest du nach Kagome sehen? Sie übergibt sich gerade.“ „HAI!“, kreischte sie schon fast und rannte los. Gut, dass sie wirklich nicht so gut riechen konnte. Gemeistert. Eine Beziehung war anscheinend schwieriger als ein Krieg. Bestimmt gab es hier auch noch einen feinen Kimono in ihrer Größe oder Miko Kleidung! Von weitem sah ich zu, wie sich Rin um sie kümmerte. Sie hatte einen Schuss in die Höhe gemacht. Aber man sah noch, wie jung sie war. Sanft streichelte sie Kagomes Rücken und half ihr beim Wasser trinken. Kagome würde mir bestimmt nachher die Leviten lesen, aber ehrlich. Das war ein totales No go für mich. Ich meine… das konnte doch nicht dazu gehören oder? Ja, ich hatte über sie mal gewacht, als sie krank war, aber das?  „Sesshomaru-sama?“ Ich blickte zu den beiden. Kagome war schon auf den Beinen und hielt sich noch etwas das Tuch vor den Lippen. Ich würgte innerlich. Haltung bewahren. Bewahre Haltung. Denk an deine jahrelange Ausbildung! „Du kannst das Tuch gerne wegwerfen…“, grummelte ich leicht, als sie näherkam, aber sie schüttelte nur den Kopf. „Viel zu schön…“ „Vergiss es. Wirf es weg. Ich kaufe ein Neues!“, bestand ich nun energischer und sah sie ernst an. Sie zwinkerte etwas, bevor sie das Tuch in den Eimer warf. Etwas schmollend sah sie in den Eimer, aber zum Glück nur kurz, sonst hätte sie ihn doch nur wieder raus gefischt. „Ich hätte es sauber gemacht…“ „Schon gut.“, meinte ich nur und sah zu Rin. „Du bist groß geworden.“ Sie grinste mich an und strahlte wie ein kleiner Stern. „HAI! Eines Tages werde ich ganz groß sein, Sesshomaru-sama! Und wie ist es bei Kagome-sama? Werdet ihr so viele Kinder haben wie Mirouku und Sango?“ Ich erstarrte und blickte zu Kagome, die auch etwas bleich wurde. „Bestimmt nicht …“, flüsterte ich heiser und konnte schon das Geschrei der Kinder hören. Nein. Kinder auf keinen Fall! NEIN! „Du… Sesshomaru und ich… Wir sind noch nicht so lange zusammen… Wir haben darüber noch nicht nachgedacht.“, meinte Kagome und stotterte leicht. Bestimmt stellte sie sich das auch vor. Ich meine… unsere Kinder würden nie so schlimm sein oder doch? Kagomes Temperament und meines… Ich stellte mir gerade bildlich unsere Kinder vor. Weiß oder schwarz haarig… aufgeweckt… und … Argh, ich hörte wieder das Geheule. Sie würden sich bestimmt gegenseitig auseinandernehmen. NIEMALS! Keine Kinder! „WÄÄHHHH“ Ich zuckte kurzzeitig zusammen und sah wie ein heulendes Kind auf mich zu gerannt kam. „Inu faffaaaaa“ Leicht panisch blickte ich mich um. Mist. Es meinte tatsächlich mich! Da kam es auf mich zu. Heute war wirklich nicht mein Tag! Ein kleines verrotztes Monster. Igitt! Die Kotze war schlimm, aber dieses ETWAS! „Rin!“, verlautete ich schnell und sah schon, wie sie gehorsam loslief und den kleinen Racker abhielt, sich an meiner Kleidung abzuwischen. Sie holte ein Tuch raus, und tupfte das Gesicht des kleinen Kindes ab, während sie etwas rum hoppelte. „Nicht weinen, aber das ist nicht Inu Yasha. Das ist Onkel Sesshomaru!“, flötete sie und drückte den Kleinen an ihre Brust. Er hörte sofort mit Weinen auf und schielte zu mir. Seine Augen wurden groß. Sein Haar war schwarz. Eindeutig ein Kind von diesen Kaninchen. „Keine Flaufohlen!“ „Genau, keine Flauschohren.“, hauchte sie und der kleine begann zu schmollen und sah mich an. Gut das ich wirklich nicht mein Fell mitgenommen hatte. Ich meine… Auf welche Gedanken hätte dieses Kind kommen können? Der Ekel durchfuhr mich heute viel zu oft. Dieser Tag musste enden, wirklich! „Kommt mit ins Dorf.“, hauchte Rin noch, bevor sie schon mal mit dem kleinen losging. Ich sah zu Kagome, die mich lieb anlächelte. „Süß oder?“ „Ich verstehe etwas Anderes unter süß.“, meinte ich nur und schritt schon los, während sie einfach nur seufzte. Sollte sie doch. Wenn ich heute überlebte, würde ich bestimmt nie wieder Kinder haben wollen. Izayoi hatte auch oft Probleme gehabt. Dämonenkinder waren noch viel schlimmer als Menschenkinder. Wer weiß. Vielleicht schauten sie sich bei ihren tierischen Genossen einige Fehlbarkeiten ab. Kämpften oder zerrissen alles. Kinder… NEIN. Nein Danke! Kapitel 43: Vermisst! ---------------------   Wunderbar. Jetzt hatte ich mich nach unserem Flug auch noch übergeben! Das war ja schon schlimm genug eigentlich, aber… er kam nicht mal auf die Idee, meine Haare zu halten, oder mir den Rücken zu streicheln, so wie es Rin getan hatte. In manchen Sachen war er einfach… ein Vollidiot! Was war bitte daran so schlimm, sich um seine Freundin zu kümmern? Hallo? Erde an Sesshomaru, es ging in einer Beziehung nicht nur um die Guten, sondern auch um die schlechten Seiten. Das würde er noch lernen, das konnte er mir glauben. Ich würde ihm sowas von die Leviten lesen, dass er danach freiwillig vor mir buckeln würde! UND DANN? Und dann hatte er auch noch Angst vor Kindern und seine Aussage war eindeutig. Er wollte keine! Naja, wir hatten auch noch nicht darüber geredet, aber ich hatte vermutet, dass mit der Unsterblichkeit auch ein Fitzel Hoffnung für ein Kind bestünden hätte, aber basta! NEIN! Seine Gedanken konnte ich wohl kaum lesen, aber sein Gesichtsausdruck hatte Bände gesprochen, auch wie er sich verhalten hatte! Ich war so wütend und hätte ihn so gerne angeschrien, aber hier war nicht der richtige Moment. Nicht jetzt, nicht hier. Aber Sex konnte der Herr sich abschminken! Und auch kein Versöhnungssex war drin! Ich würde standhaft bleiben, auch wenn ich mimen musste, dass ich kotzen könnte. Kein Problem! Sollte Mister etepetete sich doch vor mir Ekeln!!! Rache war süß! Auch als er mir die Tür offenhielt, konnte ich nicht anders, als wütend sein. Ich kochte vor Wut! ARGH! „Kagome!“, schrie der kleine Shippo freudig auf und sprang mir schon in die Arme. Schnell verflog mein Hass, aber ich würde ihn im Hinterkopf aufbewahren. So schnell käme er da nicht mehr raus. „Shippo-chan! Geht es dir gut?“, fragte ich freudig und knuddelte den kleinen Mann. Er war immer noch nicht gewachsen. Wie lange das wohl bei ihm dauern würde? Wie Sesshomaru damals wohl ausgesehen hatte? Ich schielte zu ihm und beobachtete, wie er sich einfach hinsetzte. Manchmal war er so unergründlich. Ob er das mit der Beziehung meistern würde? Oder warf er das Handtuch, wenn es schwer werden würde? „Ich freu mich so, dass du uns besuchst! Wie ist es dir ergangen? Erzähl alles! Ohne dich ist es hier wirklich langweilig geworden.“ „Stimmt es, dass du mit Sesshomaru zusammen bist?“, fragte Sango und schlug Miroku auf die Hand, als er versuchte mich zu begrabschen. Auch Sesshomaru knurrte. Eifersüchtig war er schon mal. Wunderbar. Aber dann sollte er auch sich ins Zeug legen. Wenn Inu Yasha da wäre, hätte ich ihn vielleicht auch eifersüchtig gemacht. Ich war mir gar nicht so sicher. „Ja.“, meinte ich nur und sah zu Sesshomaru. Er sagte nichts, was mich wirklich anpisste. Er konnte doch einfach mal zugeben, dass wir zusammen waren. Er schielte zu mir. Ich sah sein Blick und pustete mit Kraft die Luft aus meiner Nase, während ich Shippo immer enger an mich drückte. Blödmann. „Sie hat Recht.“, meinte er dann doch leicht versöhnlich. Er wusste bestimmt schon was ihm blühte. Sex gestrichen. „Gaga!“ Ich blickte auf. Wie? „Wann?“, fragte ich überrascht und sah das Pärchen grinsen. Ich meine ich wollte auch Kinder, aber? Schon wieder? „Ist passiert…“, meinte Sango schüchtern und holte den kleinen Fratz hervor, der sich sofort an sie kuschelte. „Ihr könntet Kondome gebrauchen.“, meinte Sesshomaru beiläufig. Sein Blick sprach Bände. Er würde dieses Kind töten, wenn er dürfte. Er hatte wohl gar keinen Bock drauf. Es ärgerte mich schon, dass da diese Seite war. Ich hatte es echt gehofft, dass Kinder drin waren. Aber vielleicht war da noch eine Chance. „Was sind Kondome?“, fragte Miroku interessiert und rückte zu Sesshomaru, der ihn von oben herab betrachtete. „Du kannst mit ihnen Sex haben. Sie schützen dich und die Frau wird nicht schwanger. In der Zukunft frohlockt man stark seinen Gelüsten, aber man will keine Kinder.“ Ich wurde rot. „Das stimmt so gar nicht!“, beteuerte ich, doch Sesshomaru hob nur eine Braue. „Also hättest du auch ohne mit mir Sex, auch wenn du schwanger werden könntest? Dir geht es doch selbst nur um die Lust und nicht die Verantwortung.“ Ich kochte vor Wut und schluckte. Dieser Arsch! Miroku und Sango schauten uns beide an. Ich wollte nicht, dass sie etwas über unser Sexleben wussten. Mist. Mist. Mist! „Ahmm…“, begann ich, doch sie schnitten mir das Wort ab. „Wann hattet ihr das letzte Mal Sex?“ Ich lief knallrot an. Das war echt peinlich. Mist, mist, mist!!! „Letzte Nacht. Die ganze Nacht.“, prosaunte Sesshomaru stolz. Ich kniff ihn in die Seite, während mich Shippo hoch rot ansah. Wow so war der Miko-Ruf weg. Ich war bestimmt als Schlampe abgestempelt worden. „Oh… Wir müssen euch wohl was sagen.“, meinten sie und sahen sich besorgt an, während Sesshomaru sich anspannte. Auch ich tat es, denn ich wusste nur zu gut, dass jetzt der Knaller kam, nur welcher? Anscheinend wollten sie mir keine Standpauke halten über mein freizügiges Leben mit Sesshomaru, sondern etwas ganz Anderes ansprechen. „Inu Yasha ist drüben bei euch… Auf einmal ging der Brunnen. Er ist da bestimmt schon zwei Wochen und nicht wieder da… Wir konnten ihm leider nicht folgen. Und wenn wir bedenken, dass er jetzt bestimmt schon bemerkt hat, dass ihr ein richtiges Paar seid, wissen wir nicht, wie er reagieren könnte. Es tut uns echt leid, dass wir ihn nicht aufhalten konnten, aber wir wussten auch nicht, ob das mit euch wirklich wahr war oder nicht…“ Ich riss erschrocken die Augen auf und strich mein Haar zurück, während ich anfing zu zittern. Er hatte uns beobachtet? Er war da? ER? Ich schluckte und wusste nicht, was ich denken sollte. Na Wunderbar! Und er hatte uns die ganze Zeit zu gesehen? Er war bestimmt sauer nach der letzten Aktion, aber dass wir Sex hatten, wusste er doch hoffentlich noch nicht, oder? Er könnte ausflippen! Was würde er jetzt tun? Ich meine, er wollte das Mal davor mich schon nicht hergeben, aber wenn er jetzt sah, dass Sesshomaru und ich… Er würde unberechenbar werden… Eine Gefahr sein… „Sess…“, begann ich, doch weiter kam ich nicht, denn da lag ich schon in seinen Schoß. Ich lief knall rot an und drückte Shippo noch etwas mehr, der leicht quickte und sich befreite. Er legte einen Arm um mich und zog mich dicht an seine Brust. In Sachen Besitznahme war er ja wirklich gut… „Keine Sorge. Ich glaube nicht, dass er einfach losschlagen würde. Er wird es akzeptieren müssen. Das Leben ist oft anders, als man denkt und ich gebe dich nicht her, wo du mich zu einer Beziehung verpflichtet hast.“, hauchte er eiskalt. Sein Blick… er verdüsterte sich… er machte mir Angst. „Sesshomaru.“ „Kagome. Ich unterschätze ihn nicht, aber er sollte sich auch nicht überschätzen. Ich jage ihn persönlich in diese Zeit zurück. Versprochen.“ Ich nickte und sah zu Sango und Miroku, die mich leicht verdutzt ansahen. Na Wunderbar. „Kagome. Ehrlich… Sesshomaru und du. Wir hätten das nicht erwartet, aber, wenn wir euch so sehen… Wow… Wir sind echt sprachlos. Wir wünschen euch viel Glück. Es ist schon schade, dass es mit Inu Yasha nicht geklappt hat, aber ein wenig kann man dich da verstehen. Er ist ein anderes Kaliber als Inu Yasha. In dem Sinne erwachsener.“ Ich legte den Kopf schief. „Naja… Es ist auch nicht gerade einfach. Aber ich genieße schon jeden Moment. Im Gegensatz zu Inu Yasha hat er eine Ahnung davon, was Frauen wollen, auch wenn es wohl eher eine Gabe ist, denn so bekommt er nichts hin.“ Er schnaubte und zog mich noch dichter an sich, bevor er mein Kinn hob. „Glaubst du?“ Ich schluckte und wurde rot, bevor er mich einfach küsste. „Weißt du, was an dieser Zeit anders ist?“, flüsterte er heiß an mein Ohr, sodass es kein anderer hörte, nachdem sich unsere Lippen sehnsüchtig getrennt hatten, „Ich könnte dich ficken und sie würden zusehen, also sei vorsichtig. Hier ist alles ein wenig anders, als bei dir zu Hause.“ Hochrot schob ich ihn weg und schlüpfte von seinem Schoß. Perversling. „Pass du auf! Du kannst mir nicht drohen!“ Ein Lachen ließ mich zusammenzucken. Die beiden amüsierten sich wirklich darüber. Was sollte nur der Mist? Ich meine… Anstand? War das hier ein Fremdwort? „Nehmt euch ein Zimmer. Wie wär’s, wenn ihr heute Nacht bleiben würdet? Und die Sache mit den Kondomen klingt interessant, Sesshomaru, könntest du mir welche besorgen? Es wäre fabelhaft, wenn wir noch Spaß haben könnten, ohne die Gefahr eine Schwangerschaft hervorzurufen! Denn diese Tricks funktionieren oft nicht!“, meinte Miroku und schenkte Sesshomaru schon Sake ein. Ich schüttelte nur schockiert den Kopf, während Sango hoch rot wurde. „Kagome, hab dich nicht so. In dieser Zeit kannst du dich nicht wirklich schützen. Und so wie ihr ausseht, glaube ich nicht, dass ihr nur lieb Händchen haltet, denn Sesshomaru ist im Gegensatz zu Inu Yasha ein richtiger Mann und ein richtiger Mann könnte von dir niemals die Finger lassen. Ich meine, du bist sehr hübsch und wenn Inu Yasha das nicht verstanden hat, ist er selbst schuld, dass er dich verloren hat. Egal wie sehr ich ihn auch mögen mag, es kommt auf dein Herz an und nicht auf deine Verantwortung. Mich hat es schon lange gewundert, dass du es mit ihm aushältst. Ich meine er ist einer anderen nachgestiegen… hat sie geküsst und so weiter, während er dich nie richtig geküsst hat. Also bitte.“ Ich schluckte. Was war hier kaputt? Sango? Wie war die denn drauf? Hatte sie sich was von Miroku abgeschaut, oder war er so gut im Bett? Wahrscheinlich sollte ich denen ein Kamasutra zu den Kondomen legen…. „Sango… Also… es kommt ja nicht nur darauf an. Sesshomaru ist rücksichtsvoller und verantwortungsvoll. In kürzester Zeit hatte er ein Job und verdient Geld. Inu Yasha hat nie was getan. Sesshomaru ist auch sehr gebildet und hilft mir in meiner Schulausbildung. Es ist einfach das gesamte Paket. Auch wenn Sesshomaru-chan heute wirklich in ein paar Fettnäpfchen trampelt.“, meinte ich leicht hochnäsig und schielte zu ihm. „Aber man kann ja nicht alles haben.“ Er knurrte leise, während seine Hand mich in die Seite zwickte. „Au.“, fauchte ich und knurrte ihn leicht an, während er mich übermütig ansah. „Wollen wir bleiben oder gehen? Du bist auch nicht perfekt. Also wirf nicht mit Steinen. Du hast heute wohl genug angerichtet.“ „Zankt ihr euch immer so?“, fragte Miroku nur überrascht und zog Sango an sich, die sich sehnsüchtig an ihn kuschelte. Kaninchen. „Nein.“, meinten wir gleichzeitig. Ich lief rot an und schmiegte mich in seine Arme, bevor ich weitersprach. „Wir haben heute nur an unserer Beziehung gearbeitet und müssen es noch verarbeiten… Das nennt man wohl sich ablenken. In Sachen Hobbies sind wir nicht weit, außer das eine…“ „Verstehe.“, grinste Miroku, während er einen Sake trank. „Vielleicht solltet ihr euch im See abkühlen? Das hilft bestimmt.“ Ich verdrehte die Augen, auch wenn es schon schön klang… Baden im See…. Nackt. Unbemerkt hatte er mich schon auf sich gezogen, was mich leicht irritierte. Mein Blick wanderte hoch zu ihm. Und da spürte ich ihn schon unter mir hart werden. Er hatte auch diese Gedanken. Warte… Ich wurde rot und schüttelte mich. Aus! Kein Versöhnungssex! Auf gar keinen Fall! NEIN! „Ahmm lieber nicht. Wir sollten besser heim und schauen, was Inu Yasha anstellt! Aber wir kommen bald wieder versprochen!“ „Denk an die Kondome. Mehr Kinder will ich erstmal nicht.“, hauchte Sango in mein Ohr. „Zu viel ist zu viel…“ „Ich habe noch genug.“, meinte Sesshomaru und sah mich an. „Sie kann bestimmt ein paar abtreten, oder?“ Ich knurrte leise und überlegte wirklich ihm die Eier zu blanchieren. „Natürlich. Wir wollten ja sowieso eine Auszeit vom Sex nehmen oder?“ Sein Blick war göttlich. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Gratulation das war ein Eigentor Sesshomaru. He he he. „Ach jah und süß, euer Pärchen Outfit.“, hauchte Sango und zwinkerte mir zu. Wunderbar. Gut das Rin nicht hier war, sondern bei den Kindern… „War reiner Zufall… Wir haben ein Grab besucht und da ist das Standard in meiner Zeit, dass man eher schwarz trägt. Die Farbe des Trauerns.“ „Oh.“, meinte Sango und lächelte sanft. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir demnächst mal mehr Zeit zum Reden hätten. Gib einfach Bescheid, ja? Wir werden wohl erstmal nicht weglaufen.“ „Klar, Sango.“, hauchte ich und rutschte von Sesshomarus Schoß, nur um sie einmal in die Arme zu nehmen. Ich hoffte es ginge auch, auch wenn Inu Yasha wieder hier wäre… ACH WAS! Ich bin ich. Sie würde mir nichts befehlen können! Auf gar keinen Fall! Warte nur ab Inu Yasha. Ob es dir passt oder nicht! Kapitel 44: schwankende Säulen ------------------------------   Das war wohl mal richtig schiefgegangen. Wie sollte man es ihr auch bitte Recht machen? Erst der Blick, als ich nicht gleich unsere Beziehung zu gab und dann, als ich damit noch angab, wurde sie wieder sauer. Ich glaube in diesem Moment fasste ich den Entschluss, irgendwie an so ein Hilfebuch zu kommen. Musste ich mich wirklich soweit erniedrigen? Ja, wenn mir mein Leben lieb war, war dem wohl so. Ich war halt nicht brav. Sie würde nie aus mir einen vorzeigbaren Ehemann machen. Mein Blick wanderte noch zu dem anderen Paar, während wir uns verabschiedeten. Anscheinend hatte er einige Tricks ausprobiert und immer war ein Kind rausgekommen. Waren Kondome eigentlich sicher? Ich meine… Was wäre wenn nicht? Würde ich irgendwann auch dann mit so einem Kind sitzen? Es graute mir vor den Gedanken, wenn ich diese Kinder sah. Sie waren schrecklich. Wären unsere genauso? Auch wenn unser Temperament mit uns durchginge? „Sesshomaru.“, zischte es neben mir. Kagome. Ich blickte zu ihr und dann zu den anderen, nur um ein leicht genervtes „sayonara“ rauszupressen. Rin winkte mir noch glücklich, während die Eltern schon wieder mit ihren Kindern zu tun hatten. Wir hatten noch nie über diese Kindersache geredet… oder? Ich meine… wollte sie auch so viele sich antun? Leicht erhitzt schnappte ich sie und befand mich schon mit ihr im Sprung, während ich Kinder aus meinem Kopf verdrängen wollte. NEIN! Da müsste schon ein Wunder geschehen, sodass ich mir Kinder anschaffte! Während des Sprunges hatte ich auch nur noch Kinder im Kopf. Ich hatte mir nie darüber Gedanken gemacht. Erst als Rin mir davon erzählt hatte… Erst da war es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Sie würde bestimmt eins wollen, auch wenn ich mich schon mal dagegen ausgesprochen hatte, als ich meinen Hass gegenüber Inu Yasha immer beteuerte, nur jetzt wo sie die Wahrheit kannte… Was war, wenn sie wirklich auf den Gedanken gekommen war? „Du kannst mich runterlassen.“, hüstelte etwas in meinen Armen. Ein Blick bestätigte mir schon, dass wir in dem Verschlag waren und auch schon oben. Sofort ließ ich sie herab und betrachtete ihren Rücken. Sie war so zierlich. So zerbrechlich. Um die Chance zu verringern, dass sie schwanger wurde, müsste ich unbedingt meine Finger von ihr lassen, aber ich brauchte das. Ich könnte nicht ohne. Auf gar keinen Fall… „Kommst du?“, fragte sie mich. Ihre Rehbraunen Augen suchten die meinen. Ihr Duft betörte mich, obwohl sie vorhin sich übergeben hatte. Wahrscheinlich hatte sie den Gestank so gut es ging, beseitigt. Ich nickte und betrachtete sie eingehend. Wie sollte ich jetzt vorgehen? „Kagome.“ „Ja?“, fragte sie überrascht nach, während sie die Tür aufschob. „Du wirst nirgendswo alleine hingehen, bis wir ihn gefunden haben. Verstanden?“ Ihr Blick war giftig. Sie war sauer und das nicht seit eben. Aber mir blieb keine andere Wahl, das musste sie doch verstehen! Was blieb mir übrig, wenn ich sie beschützen wollte? Er könnte sie entführen! „Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Nur weil wir jetzt zusammen sind, kannst du nicht über mich entscheiden! Ich kann mich alleine wehren und brauche dich nicht dafür! Sehe ich so aus? Du musst mir nicht helfen. Wenn du da bist, wird es nur noch mehr eskalieren! Es wäre besser, wenn du erst einmal heimgehst und ich abwarte, dass er rauskommt. Ich will mit ihm in Ruhe reden, aber wenn du da bist, wird er bestimmt unüberlegt handeln!“ Ich knurrte heiser und sah sie an. Was sollte da bitte werden? „Und was ist, wenn seine dämonische Seite herausbricht? Wenn ich in der Stadt bin, werde ich das nicht so schnell mitbekommen. Und dann? Willst du mit deinem Leben deine törichte Entscheidung bezahlen?“ „Ich kann ihn Platz machen lassen! Du vergisst, dass er durch die Kette gebändigt wird!“, meckerte sie und sah mich wütend an. „Du hast dir heute sowieso schon genug erlaubt! Ich hätte gar keine Lust, dich heute noch zu sehen! Das war peinlich! Und du hast mir nicht geholfen! Es gehören auch die schlechten Zeiten dazu und wenn du das nicht verstehen willst, dann geh heim, bis die schlechte Zeit vorüber ist. Eine Beziehung bringt Verantwortung mit sich und nicht nur Spaß!“ Ich verstummte und blickte sie einfach nur an. Ihr Haar war zerzaust und ihr Gesicht rot. Ich hörte ihrer Stimme an, dass sie weinen wollte und was tat ich? Genau, ich stand hier einfach. Unbeholfen. Es gab in meinem Leben eher weniger solche Momente, als dass ich wüsste, was man von mir in dieser erwartete. Wenn ich bei ihr war, bemerkte ich immer mehr Schwächen in meinem doch sonst immer perfekten Sein. Was erwartete sie nur von mir? „Hast wohl deine stumme Seite wiedergefunden. Gut. Ich gehe rein und du gehst heim. Verstanden? Ich brauche Zeit für mich.“ Und das war ihr endgültiges Wort. Sie verließ den Schuppen und ließ mich dort stehen. Daiyoukai. Pah. Ich musste kein Buch lesen, um zu wissen, dass ich es gerade verpatzt hatte. Was erwartete sie nur? Wir wollten es versuchen, doch sie gab mir nicht mal die Chance. Oder hatte sie Inu Yasha im Kopf? Ich zerschlug mir den Kopf beinahe, so viele Gedanken durchströmten meine Synapsen. Den ganzen Weg nach Hause. Ich bestieg den Fahrstuhl, schritt über den leicht düsteren Flur zu meiner Wohnung, schloss auf und begab mich hinein. Hinter mir zog ich sorgsam die Tür ins Schloss. Ein Blick durch die Wohnung. Sofa, Fernseher, Tisch und alles Drum und Dran. Alles war da. Fast alles. Es schien mir leicht… einsam. Ich atmete tief ein und wanderte zum Sofa, auf das ich mich fallen ließ. Ein Griff zur Fernbedienung und schon lief er.  Ehrlich? Oft hatte ich ihn nicht benutzt, aber die Stimmen waren tröstlich. Jetzt kam es mir nicht mehr so leer vor. Ich wünschte mir beinahe inbrünstig zu wissen, was sie vorhin erwartet hatte. Hätte ich sie aufhalten sollen? Umarmen? Ich schüttelte den Kopf. In der Vergangenheit waren solche Angelegenheiten wohl teils leichter. Ein Lord nahm sich was er wollte und man gab ihm auch keine Widerworte. Es war eine Ehre. Doch hier? Hier war ich nur ein Mann. Nicht mal mehr ein Dämon. Einfach ein Mann. Reduziert auf den einen Aspekt, in dem ich noch nie gut gewesen war. Im Fernsehen schien mir vieles so viel leichter. Ich war ein Model und angesehen, doch diese Menschen waren oft normal. Nichts Besonderes. Sie hatten gelernt und eine Schule besucht. Lernten die Liebe kennen und trotz Schwierigkeiten, fanden sie zueinander. Happy End nannten es die Menschen. Aber es gab bestimmt nicht nur diese Seite, auch wenn sie mich verrückt machte. „Sesshomaru?“ Ich zuckte leicht erschrocken zusammen und riss den Kopf rum, nur um ihn schnell wieder abzuwenden. Toll. Lillith. Warte… Ich sah noch einmal zurück. Sie war mit einem Handtuch bekleidet und klatschnass. „Was?“, knurrte ich leicht und sah, wie sie entschuldigend die Hände hoch. „Reg dich ab. Meine Dusche ist kaputt und ich hatte noch einen Schlüssel vom letzten Mal. Du siehst schlecht gelaunt aus. Was ist los?“, fragte sie und bewegte ihre Hüften schwungvoll, als sie auf mich zu ging. In mir regte sich nichts, was mich schon manchmal irritierte, da Kagome kaum etwas machen musste. Sie musste nur da sein, sodass ich heiße Gedanken bekam. Als sie sich neben mir aufs Sofa setzte, schnappte sie die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. „So schweigsam? Dann muss es schlimm sein. Sonst hättest du mich vor die Tür gesetzt. Wie so meist. Und eine Schnulze ansehen?“ Ich knurrte leise. „Wow. So habe ich dich lange nicht mehr erlebt. Hier, ich habe hier geduscht. Wünsch dir was als Wiedergutmachung.“ Ich blickte leicht auf und überlegte, während ich sie betrachtete. „Ein Beziehungsratgeber.“ Ihr Schlucken war unverkennbar und der offenstehende Mund erst: „Wow, soweit seid ihr also schon. Ist klar, dass du so verzweifelt bist. Du hattest bestimmt noch nie so eine Situation. Wenn ich schon dein bisheriges Sexleben in Betracht ziehe… Also gut. Ich besorge dir ein gutes und es gibt noch ein paar Tipps dazu.“ „Von dir?“ „Klar von mir. Sesshomaru. Ich bin eine Sukkubus. Ich verführe nicht nur perverse Männer, sondern auch normale. Okay, es ist schon ein unterschied, aber ich bin auch eine Frau und weiß, was ich gerne möchte.“ „Sex.“ „Sei still.  Nicht nur. Manche müssen auch um mich kämpfen. Es macht Spaß, wenn sie sich rangeln müssen. Das macht das Futter nur noch schmackhafter, weil Herzblut drinsteckt.“ „Eklig.“, verlautete ich und blickte sie eiskalt an. „So bin ich. Du bist du, ich bin ich und sie ist sie. So sind wir nun mal. Egal, wie sehr du dir Mühe geben wirst, du wirst nie ein normaler Mann sein und sie nie eine normale Frau. Euch verbindet das erlebte. Das Gute und das Schlechte. Weise Leute sagen oft, wo Licht ist, ist auch Schatten und so heller das Licht, so dunkler der Schatten. Jin und Jang. Genau das seid ihr. Es wird für euch nie leicht werden, aber in der Mitte verschwimmt alles. Bestimmt wird sie dich auch nicht ganz verdrehen wollen, sonst wäre sie nicht bei dir, aber sie möchte von dir gesehen werden, als etwas Besonderes. Frauen lieben das. Geschenke und Gesten, die ihnen zeigen, dass man über seinen Schatten springt, nur um bei der Person zu sein. Ist etwas vorgefallen, wo du gezögert hast?“ „Ja.“, gab ich leise zu. „Sie hat sich übergeben und ich stand weit weg. Es ging einfach nicht… und dann die Kinder…“ Lilith schüttelte sich kurz und überlegte. Was überlegte sie? „Nicht unsere Kinder. Andere. Aber sie schien mit mir noch nicht das letzte Wort darüber geführt zu haben.“ „Oh, ich dachte schon, weil ihr schlecht war, dass sie Schwanger ist.“, kicherte sie kurz, bevor sie wieder ernst wurde und ich etwas bleich. Schwanger? Das wäre die Katastrophe schlecht hin, aber wir hatten bis auf einmal immer verhütet… Das wäre wirklich ein zu großer Zufall, oder? „Also. Sie ist bestimmt sauer. Man hält einer Frau die Haare und streichelt sie. Es ist nicht gerade schön und glaub nicht, dass es nur für dich eklig ist, denn ihr kommt es den Hals hoch. Man fühlt sich als Mensch schwach und brauch jemanden der einen hält. Aber sag, es war noch etwas oder? Sonst würdest du hier nicht alleine sitzen.“ „Ich habe über unser Sexleben geprahlt vor ihren Freunden?“ Sie erstarrte und schlug die Hand gegen den Kopf: „Bist du unsensibel. Es gibt ja Menschen, die gerne über ihr Sexleben reden, aber sie ist bestimmt nicht der Typ, so schüchtern, wie sie gegenüber meinen Outfits ist. Sie hat sich geschämt.“ „Aber es störte sie nicht.“ „Aber SIE! Mann. Frauen genießen gerne. Tiefe Gewässer? Die Arme ist am Boden zerstört und denkt wahrscheinlich, sie halten sie für eine Schlampe oder so, wenn du nebenher erwähnt hast, wie oft ihr es tut. Japaner sind da doch meist zurückhaltender… Weiter?“ „Inu Yasha ist hier und sie will nicht, dass ich auf sie aufpasse. Sie meint es eskaliert.“ Ihre Schultern sanken. „Wow. Der Konkurrent ist da. Aber so hast du es ihr bestimmt nicht gesagt. So harmlos. Ich kenne dich Kontrollfreak doch. Frauen lieben Beschützer, aber nicht, wenn sie vereinnahmt werden. Ich besorg dir ein Buch. Das brauchst du und du wirst es dir einprägen. Wir sind in der Zukunft und nicht in der Steinzeit, wo Mann Ugga ugga macht, die Frau sich über die Schulter wirft und mit nach Hause nimmt. Mann. Die muss stinkwütend sein. Vielleicht ist es gut, dass sie dich heimgeschickt hat, sonst hätte sie bestimmt Schluss gemacht. Du hast ja heute einige Regeln gebrochen.“ Ich erstarrte. Schluss machen? Was war, wenn Inu Yasha dann wieder eine Chance bekam? Würde sie das tun? Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich wieder aufblicken. Sie lächelte sanft und wuschelte meinen Kopf: „Männer. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.“ Ich knurrte leicht, doch sie kraulte einfach meinen Kopf und lachte. „Hunde die bellen, beißen nicht. Ich würde sagen, du begleitest mich und wir kaufen Rosen und Schokolade. Und etwas gegen ihre Übelkeit. Sowas kommt oft wirklich an. Das zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast. Es gibt auch Kaugummis und so. Du bist ja kaum erträglich, wenn du hier so rumhängst. Ich zieh mir was ‚Normales‘ an und dann geht es los. Also zieh dir auch was Legeres an. Siehst aus wie auf einer Geschäftsreise.“ Ich nickte und sah ihr nach. Warum ließ ich mich nur von ihr anfassen? Aber wenigstens hatte sie mir eine Lösung präsentiert. In dieser Zeit musste man um seine Frau werben. Schlechte Zeiten. Sich überwinden, egal wie schlimm es ist…Sie war mit mir gekommen und ich schaffte nicht mal ihr Haar zu halten. Puh… Geschwind zog ich mich um und sah dann schon, wie meine Tür aufging. Da stand Lillith. Wunderbar. Seit ich hier war, machte ich teils zu oft was mit ihr. Ich glaube so etwas nannte man Freundschaften. Heute hatte sie auch nicht wirklich versucht mich zu verführen. Vielleicht war das ja endlich der Durchbruch. Aber das sie noch einen Schlüssel hatte? Kagome könnte das wirklich falsch verstehen. Ich hatte es ja schon beinahe falsch verstanden, als sie halb nackt vor mir stand… So machten wir uns auf den Weg. Ich hatte eine blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt an. Es saß recht gut… Während ich an einem Schaufenster vorbei ging, blickte ich hinein und schien auch nicht mehr so rauszustechen. Nur mein Haar war etwas viel zu lang. Ich sah es an und strich einmal darüber. Wäre es kürzer… wäre ich dann normaler? „Vergiss es. Lass es dran. Und wenn, frag sie vorher, bevor du überlegst, sie abzuschneiden. Es macht dich aus. Man sollte schon etwas von den anderen abgrenzbar sein. Als Model ist das sowieso nicht gut, einfach Haare abzuschneiden.“ Ich nickte. Es war zusammengebunden, aber diesmal locker. Sie hatte mir geholfen. Kein streng gebundener Pferdeschwanz. Es machte mich nur ernster, als ich sowieso schon war. Wir kauften erstmal in der Apotheke ein. Es gab sogar etwas gegen Flugübelkeit. Ich kaufte ihr gleich eine ganze Palette und dort hörte ich es schon wieder. Schwangerschaft… Warum glaubten das alle? Es verunsicherte mich schon etwas, je öfters ich es hörte… Als nächstes kam ein Buchladen dran, wo sie mir das passende aussuchte, aber anstatt, dass sie es kaufte, musste ich es tun. Sie meinte, es wäre meine Aufgabe. Schlechte Zeiten. Überwindung des Stolzes. Gut. Gemeistert. Ich betrachtete das Buch. Wenigstens war es nicht so auffällig und es war gut gegliedert, wie man in welchen Situationen gut reagieren konnte. Das ich mal eine Anleitung bräuchte, hätte ich nie vermutet. Aber ich hatte es Izayoi versprochen. Ich würde es nicht in den Sand setzen. Als nächstes kamen die Pralinen dran und ich musste feststellen, dass ich in den Monaten noch nicht erfahren hatte, was sie gerne mochte… Ich entschied mich gegen den Alkohol. Sie meinte wegen der Übelkeit und man wusste ja nicht, ob sie doch schwanger war. Konnten die damit nicht mal aufhören? Ich wählte eine große Packung mit verschiedenen Sorten von einer deutschen Firma namens Lindt. Sie waren sehr teuer und ich erhoffte mir damit einen Treffer zu landen. „Jetzt noch die Blumen.“, flötete Lilith und schleppte mich in einen Blumenladen. Ich war schon gut mit Tüten bepackt. Wie musste das nur aussehen? Ich machte mich zum Affen… Gehörte das dazu? Ob das im Buch auch so stand? Man musste sich zum Affen machen? Ich wählte zwischen genug Blumen ein Strauß mit Rosen aus, den sie gekonnt zusammenbanden. Sie hatten ein knalliges Rot. Des Weiteren wurde es mit einer Silberspirale und einigem Grünzeug verziert. Die Frauen grinsten mich verliebt an und überreichten mir den Strauß. Ich sah Neid in ihren Augen. Wahrscheinlich hieß das, das meine Wahl gut war. Als wir draußen waren, hielt mich Lillith auf und blickte mich von oben bis unten an. „Wunderbar. Jetzt geh zu ihr und entschuldige dich. Wenn sei ehrlich, wie es für dich war und gib zu, dass du überfordert warst. Auch wenn dein Stolz darunter leiden wird, aber so ist das in einer Beziehung.“ „Gut. Wenn es nicht klappt, werden wir ein langes Gespräch führen.“ „Schon verstanden, aber versuch es erstmal.“ Wieder nur ein Nicken, während ich mich in ein Taxi begab und mich zu Kagome fahren ließ. Je näher wir kamen, desto aufgeregter schien ich. Ob diese Geschenke wohl klappen würden? Ich hatte auch das Buch mit… Ich war ja schon fast versucht, es ihr zu zeigen. Sie meinte ja, Frauen mochten es, wenn man mitdachte. Da wäre das wohl wie der Sieg im Krieg. Aber die Schmach… EGAL! Ich würde das jetzt durchziehen. Als ich angekommen war, sackte mir das Herz regelrecht in die Hose, während ich eine Stufe nach der anderen nahm. Ich konzentrierte mich auf den Rosenduft. Ob sie das auch so roch, wenn er dicht an ihrer Nase war? Ich war wohl auf alles vorbereitet, außer auf das eine. Als ich die letzte Stufe nahm, sah ich sie. Kagome und Inu Yasha. Da saßen sie auf der Bank beim Baum und hielten Händchen. Ich erstarrte regelrecht. Es war nicht so, dass ich wütend war, dass ich ihn töten wollte, sondern ich fühlte mich in die Vergangenheit zurückversetzt. An den Tag, wo ich den Mut gefasst hatte und ich meinen Vater mit ihr so traut wiedergefunden hatte. Die Rosen fielen zu Boden und der Wind wehte einige Blütenblätter auf, die sich gelöst hatten. Schnell wollte ich fliehen. Warum nur? Als ich bemerkte, wie die Blätter zu ihr getragen wurden, und eins in ihren Schoß fiel. Überrascht blickte sie auf und starrte genau mich an, wie auch Inu Yasha, dem wohl die Augen bei meinem Anblick rausfielen. Die Beiden. Ich war nicht lange weg gewesen, nur ein paar Stunden! Um jeden Preis musste ich um Fassung ringen. Das hatte nichts mehr mit Fairness zu tun. Hatte sie gewusst, dass er da war und mich deswegen weggeschickt? „Sesshomaru.“, hauchte sie, doch ich wollte sie gar nicht mehr anblicken. Ich stellte die Tüten auf den Boden und wendete mich um. „Du musst nichts mehr sagen.“, verlautete ich so laut ich noch konnte. „Ich verstehe schon. Behalt die Sachen trotzdem.“ Dann wollte ich gehen, doch etwas hielt mich auf. Ich konnte nicht einfach gehen. Dort stand ich, wie der letzte Vollidiot und konnte mich nicht überwinden zu gehen, ich wollte hinsehen, wollte es sehen, wollte verletzt werden, nur damit ich sie hassen könnte. Gute und schlechte Zeiten. PAH! Das nennt man Versagen auf erster Linie. Nicht dass ich mich zum Idioten gemacht hatte, nein es war auch umsonst gewesen und deswegen stand ich noch dümmer da. Nach ein paar Atemzügen wollte ich schon doch gehen, aber dann spürte ich, wie sich schlanke warme Arme um meinen Körper schlossen und mich festhielten. „Jetzt warte doch. Du verstehst die ganze Situation falsch!“, keuchte sie und presste ihren Kopf in meinen Rücken. Meine Nüstern blähten sich auf, als ich ihren zarten Geruch in mir aufnahm. Die Rosen kamen nicht an diesen Geruch ran. Auf keinen Fall. „Was versteh ich denn falsch? Ihr haltet Händchen…“ „Ach Sesshomaru. Wir haben nur geredet und ich habe ihm erklärt, wie es ist. Versteh es bitte nicht falsch. Frag ihn doch.“, meinte sie und zerrte an mir, bis ich mich zu Inu Yasha wendete. Dieser nickte nur leicht und schien echt verletzt zu sein. Traurig. Inu Yasha war wohl immer derjenige gewesen, der seine Gefühle zeigen konnte. Hatte sie nur versucht ihn zu trösten? „Siehst du? Darum wollte ich auch nicht, dass du da bist. Inu Yasha und du, ihr seid Dickköpfe und keiner würde dem anderen gegenüber Gefühle zeigen wollen. Ich wusste ja nicht, dass du gleich wieder kommst… Ehrlich nicht, ich dachte du würdest dich die ganze Woche nicht zeigen…“ „Falsch geraten.“, murmelte ich und löste mich sanft aus ihrer Umarmung, bevor ich mich bückte und die Sachen alle aufhob. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“, meinte ich nur und schielte zu Inu Yasha. Schlechte Zeiten. Über Schatten springen. Stolz ruhen lassen. Vielleicht würde Inu Yasha dann auch verstehen, was mich von ihm unterschied. Erst übergab ich die Rosen, nachdem ich sie etwas gereinigt hatte. „Sie sind jetzt leider etwas schmutzig und ein paar Blüten sind ab, aber ich kann neue holen.“ „Nein nein. Sie sind wunderschön.“, hauchte sie und schnupperte genüsslich an den Blüten. Mein Herz beruhigte sich, während ich ihr so zusah. Leider musste ich sie stoppen, aber naja. Es wartete noch mehr auf sie. „Hier hätte ich noch Pralinen. Ich habe eine Packung mit verschiedenen Sorten gekauft, leider wusste ich nicht, welche du präferierst. Und Tabletten gegen Übelkeit.“, verlautete ich und zeigte ihr die Tüten, in die sie sah. Die Sachen gegen Übelkeit, ließen sie knallrot anlaufen. Wahrscheinlich auch die Menge. „Ich weiß nicht, was besser hilft… Falls wir noch mal Ausflüge unternehmen oder dir so schlecht wird.“ Sie nickte und lächelte. „Danke…“ Jetzt käme der schwierigste Part und ich verfluchte es beinahe schon, dass ich es mir so sehr vorgenommen hatte. Musste Inu Yasha da sein? „Das letzte ist für mich eher, aber ich wollte es dir zeigen. Es wurde mir wärmstens empfohlen. Es tut mir auch leid, dass ich vorhin nicht deine Haare gehalten habe. In Sachen Beziehung bin ich wohl ein Anfänger.“, verlautete ich und zeigte ihr das Beziehungsbuch. Ich hörte Inu Yasha keuchen. Hoffentlich verstand er es jetzt, dass es keinen Platz mehr für ihn hier gab. Hoffentlich. Sie war auch erstarrt und nahm mir das Buch aus der Hand. Schnell durchblätterte sie es und wurde knall rot. „Hast du das wegen mir gekauft?“ „Ja. Wegen wem denn sonst? Und ich habe es auch selbst bezahlt.“, fluchte ich leise und schnappte es ihr wieder aus der Hand, bevor ich es in der Tasche verschwinden ließ. „Eigentlich gehörte das nicht dazu, dass du es weißt, aber ich dachte, du solltest es wissen, dass ich versuchen werde, daran zu arbeiten.“ Und dann heulte sie. Sie fing wirklich an zu flennen und umarmte mich. Sie presste ihr Gesicht an mein T-Shirt und drückte mich immer fester. Ein Blick zu Inu Yasha verriet mir, dass er sehr geknickt war. Sollte ich mit ihm Mitleid haben? Ich wusste es nicht. Er war ja schon mein Bruder und er durchlebte das, was ich einst durchlebt hatte, doch ich würde sie auch nie wieder hergeben. Langsam umarmte ich auch sie und küsste ihre Tränen weg, während ich ihren Rücken streichelte. Es wurde still um uns und es schien mir, als gäbe es nur noch uns. „Weine nicht.“ „Aber ich bin so glücklich… Vielen lieben Dank für all die schönen Sachen! Ich habe dich so angefahren und du? Du machst dir so einen Kopf und kaufst Sachen für mich! Dabei war ich auch nicht gerade fair… Es tut mir so leid! Auch, dass du das eben sehen musstest, wo du gesagt hattest, dass dir so etwas mal geschehen war… Ich fühl mich so dumm…“, flennte sie, während mein T-Shirt immer nasser wurde, aber es störte mich nicht. Sie war glücklich und das zählte. Jetzt schuldete ich Lillith wohl etwas… „Gute und schlechte Zeiten.“ „Ja, gute und schlechte Zeiten.“, flüsterte sie noch, während wir hier noch eine halbe Stunde einfach rumstanden. Als wir uns dann endlich lösten, war Inu Yasha weg, jedoch war ich mir gar nicht sicher, ob er gegangen war oder nicht. Vielleicht hätte ich mit ihm reden sollen. Diese Zeit veränderte mich wirklich. Bisher wollte ich ihn umbringen bei Problemen, aber Reden schien manchmal wahre Wunder bewirken zu können. „Er ist weg...“, hauchte Kagome und sah sich noch einmal um, bevor sie alle Sachen nahm. Ich schnappte sie ihr jedoch weg und half ihr, sie ins Haus zu bringen. „Nächstes Mal schreib mir eine SMS.“ „Sollte ich wohl… Sesshomaru… Wir sind wohl nicht perfekt, was?“ „Welche Beziehung ist das wohl, wenn es so viele Ratgeber gibt?“ Sie kicherte leicht und küsste mich, bevor sie eine Vase rauskramte: „Hast Recht. Wahrscheinlich die Wenigsten. Und wir sind noch eine Nummer extremer.“ „Das macht uns aber besonders.“, meinte ich nur, während ich ihr half und wir uns den halben Abend mit dem Buch und den Pralinen beschäftigten, die wirklich gut ankamen. Es gab wirklich merkwürdige Dinge darin und ich hoffte, dass ich nie alles anwenden müsste. Kapitel 45: Schwanger? ----------------------   Was für eine Woche. So stressig. Ich hatte mit Inu Yasha geredet. Erst war er zickig geworden, doch dann verstummt. Er hatte mir gesagt, sollte Sesshomaru mir etwas tun, würde er komme und ihn vermöbeln, aber als dann Sesshomaru auftauchte… Da hatte Inu Yasha wahrscheinlich gemerkt, dass es kein Zurück gab und dass er mir nichts tun würde. Inu Yasha würde bestimmt jemanden noch finden. Vielleicht auch in seiner Nähe… Seufzend blätterte ich ein Magazin um und schielte hin und her. Die Leute benahmen sich hier echt normal, also musste ich wohl keine Angst vorm Frauenarzt haben, aber ich konnte es wirklich nicht verhindern. Der schiere Gedanke… Zum Glück kannte meine Mutter eine weibliche Ärztin, aber trotzdem. Ich wurde rot. Auch wenn ich schon mit anderen gebadet hatte, zierte ich mich vor den Gedanken. Sesshomaru hatte mir angeboten mitzukommen, aber ich hatte es dankend abgelehnt. Ich musste das selbst hinbekommen! „Frau Higurashi?“ Ich zuckte zusammen und stand leicht zittern auf. „Ja!“, meldete ich mich wie in der Schule und wurde knallrot, als mich alle ansahen. Peinlich. OH Gott! Die Sprechstundenhilfe lächelte mich herzlich an: „Bitte folgen Sie mir. Fräulein Doktorin erwartet Sie.“ Ich nickte und folgte ihr in einen Raum. Er war schön eingerichtet, es gab bequeme Stühle und einen… merkwürdigen Stuhl… Bestimmt für die Untersuchungen! „Sie brauchen keine Angst haben. Wir erklären Ihnen alles.“, lächelte die Ärztin vor mir. Ich nickte überrascht und betrachtete Sie. Sie sah nett aus… Nicht wie ein Monster… „Ich hätte ein paar Fragen an sie, wenn sie mir die bitte beantworten können.“ Ich nickte und war stumm. Mein Herz raste und mein Fluchtinstinkt wuchs und wuchs. Aber ich wollte diese vermaledeite Pille haben! „Gut, wann war ihre letzte Periode?“ Ich überlegte. Wann… „Vor etwa 3 Monaten?“, fragte ich heiser und spielte an meinen Fingern. Sie war immer noch nicht gekommen und es waren ja schon fast 3 Monate… Es machte mir ja schon Sorgen… Sie starrte mich überrascht an und zwinkerte ein paar Mal. „Haben Sie schon einen Schwangerschaftstest gemacht?“ „nein…“ Sie nickte und lächelte sanft: „War Ihnen in letzter Zeit schlecht? Hatten Sie Stimmungsschwankungen? Vielleicht auch ein Ziehen in der Brust?“ Mir schwirrte der Kopf. „Ja schon…“, meinte ich kleinlaut und konnte mir wirklich schon denken, worauf es hinaus lief… Bitte nicht. „Warum sind Sie hergekommen?“ „Wegen der Pille.“, flüsterte ich leicht rot und rieb über meinen Nacken. Oh Gott. Bitte lass das nicht wahr sein… „Hatten Sie Verkehr in letzter Zeit?“ „ja…“, murmelte ich noch, bevor sie einer Sprechstundenhilfe zu nickte. „Sie sollten einen Test machen. Entweder hier oder mit ihren Freund. Es ist so, dass wenn Sie schwanger sind, Sie keine Pille nehmen dürfen. Es hätte auch wirklich keinerlei nutzen für sie.“ Jetzt war ich knallrot und konnte nur noch ein Japsen hervorbringen, dass ihr bedeutete, dass ich es jetzt wissen wollte. Bitte nicht… Einige Minuten später hatte ich dann mein ernüchterndes Ergebnis. Wow. Ich war echt am Arsch. Ich war SCHWANGER! NEIN! ES konnte nicht schlimmer kommen. Sesshomaru würde ausrasten… „Ich werde Ihnen einen Mutterpass ausstellen. Wir werden gleich ein Ultraschallbild machen und in etwa erfassen, wie alt der Embryo ist.“, verlautete sie und lächelte mich an. Panik stieg in mir auf. Ultraschall? Was, wenn er Hundeohren hatte, wie Inu Yasha? Ich bekam Angst. Nicht gerade wenig. Man würde mich für Versuchszwecke bestimmt einkassieren. Die Frau gegenüber bemerkte meine Angst und lächelte sanft: „Haben Sie keine Angst. Ihr Mann wird sich bestimmt freuen.“ Ich erstarrte, sie vermutete also was Anderes? „Ich weiß nicht, wie er dazu stehen wird…“, gab ich wahrheitsgetreu zu und seufzte leise. „Er wollte eigentlich keine.“ „Das sagen sie wahrscheinlich alle. Unsere Genetik macht ihnen aber meist einen Strich durch die Rechnung. Spätestens wenn sie sie in den Händen halten. Die Genetik sorgt dafür, dass das Kind in der ersten Zeit dem Vater sehr ähnlich sieht. Normal ändert sich das im Laufe des Lebens aber wieder, aber es hilft. Fremde Kinder zählen nicht. Das eigene muss es sein. Auch egal wie sehr sie sich sträuben, viele Männer springen dann über ihren Schatten. Und er ist ja mit daran schuld. Das Kind wird ja nicht von selbst gewachsen sein.“ Ich nickte leicht. Konnte ich nur hoffen, dass Sesshomaru mir nicht vorher wegrannte. Er würde bestimmt die Kurve kratzen, wenn es nicht normal aussah. Ich schluckte besorgt und stand dann auf. Bereit mich meinem Schicksal zu stellen. Sie hatte noch eine andere Liege worüber ich wirklich glücklich war. So kam ich wahrscheinlich um die Untersuchungen rum, aber zu welchem Preis? Vorher musste ich meinen Rock aufziehen und meine Kleidung hochschieben. Leicht fasziniert sah ich zu, wie sie das kalte Gel auf meinen Bauch spritze. Durchsichtig. Hatte ich je selbst einen Ultraschall gehabt? Als ihr Gerät sich mir dann näherte, raste mein Herz. Wie groß wäre er? Könnte man schon etwas sehen? UND DANN! Dann berührte sie mich. Kurz kniff ich die Augen zusammen, während sie über meinen Bauch glitt. Bitte, lass es normal sein… So normal, wie es nur geht. „Wollen sie den kleinen nicht ansehen?“ Ich öffnete die Augen und blickte zum Bildschirm, der es mir offenbarte. Da war etwas in meinem Bauch. Ich konnte es nicht perfekt erkennen, aber da war etwas! Sie vergrößerte es und ich schluckte. Ob es in Ordnung war? „Sieht es gesund aus? Ist es normal?“, keuchte ich besorgt und blickte das Etwas an, dass schon eine merkwürdige Form hatte. Die Dame lächelte. Mit einer Maus vermaß sie den Embryo. „9. Woche. Und bisher sieht es normal aus. Wonach suchen Sie denn?“ „Ich… ahm… also…“ „Verstehe. Da ist nichts, was ihn anders macht als andere Embryos. Sein sie da unbesorgt und wir sind auch sehr diskret.“ „Diskret?“, fragte ich verwirrt und betrachtete die Dame eingehend, die einige Klicks machte und das Bild einfror. „Ja. Es gibt nicht nur Ärzte für Menschen. Sonst würde es ja auffallen. Haben Ihre Eltern Ihnen nichts gesagt? Hätte ich das gewusst. Sie hatten deswegen Angst oder? Gab es denn in der Familie schon Hanyous?“ Ich sah sie bestimmt echt verdattert an. Die hatten mich hierhergeschickt? Ich meine… wussten sie, dass ich schwanger sein könnte oder warum die ganze Sache? Ohje… „Ahm ja. Der Bruder meines Freundes ist ein Hanyou und er hat Hundeohren…“ „Haben sie die gleichen Eltern?“ „Nur den gleichen Vater…“, flüsterte ich und sah sie an. Sie schien nachdenklich und betrachtete das Bild noch genauer. „Also bisher sehe ich da nichts. Wir können noch bessere Bilder machen, aber bisher sieht er sehr normal aus. Ich schreibe Ihnen ein paar Termine auf, wann wir zumindest einen Ultraschall machen sollten. Wenn Sie wollen, gehen dann auch genauere Bilder, um zum Beispiel das Geschlecht zu erfahren.“ Ich nickte, während sie mir einen Lappen zum Abwischen gab. Etwas schockiert zog ich mich noch an und folgte ihr wieder zum Schreibtisch. Aufgeregt setzte ich mich hin. Mutter werden… „Sie könnten extreme Stimmungsschwankungen bekommen oder merkwürdige Essgelüste. Es wäre gut zu erfahren, was der Vater normal isst, wenn er nicht gerade hier ist. Oder zumindest, dass wir diese Mineralstoffe anderweitig zuführen. Dämonenkinder können sehr schlauchend sein. Was ist die Mutter von ihrem Mann?“ Mann? Wenn das nur so einfach wäre… „Eine Hundegöttin…“ „Und sie sind auch zur Hälfte eine Göttin. Eine Interessante Mischung. Dem Kind bleibt eigentlich alles noch offen. Selten habe ich in so kurzer Zeit so eine Kombination gesehen. Das Göttliche Blut sollte aber dafür sorgen, dass die Kinder normal aussehen. Dämonisches Blut kann für Menschen zu stark sein. Wahrscheinlich hatte darum der Bruder Ohren. Es ist eine teilweise Verwandlung, da der Körper nicht die Kraft einkapseln kann, wie es ein vollwertiger Dämon tut. Sie verbergen ihr wahres Sein. Jedoch sollten sie wirklich jede bis jede zweite Woche kommen. Es ist selten, aber das Kind könnte zwischenzeitlich sich verwandeln. Selten aber möglich. Auch können Krallen länger sein. Da sie halb göttlich sind, dürften sie geschützt sein, aber sonst könnte das Kind auch Schaden anrichten. Darum sollten sie zur Vorsorge kommen.“ Ich nickte und atmete tief durch. Wow. „Wie leben Dämonenkinder hier? Oder mehr… besondere? Ich habe davon überhaupt keine Ahnung…“ „Verständlich. Es ist neu für sie. So wie es extra Häuser gibt, gibt es auch Schulen und alles andere. Normal die richtig teuren Eliteschulen. Normaler Unterricht würde für ein begabtes Kind langweilig sein. Sie könnten unüberlegt handeln oder andere in ihrem Wachstum verletzen. Darum haben wir diese Schulen geschaffen. Hier sind einige Flyer. Es gibt auch Siedlungen und alles, die uns gehören und nur an bestimmte Personen verkauft werden. Selbst ich bin ein Halbling.“ Ich sah sie ungläubig an, doch sie lächelte nur und reichte mir ein paar Flyer von Eliteschulen. Wow. Die Preise waren wirklich hoch… Sie folgte wahrscheinlich meinen Blick und lachte leise. „Sie haben einen reichen Vater, ich glaube nicht, dass sie Geldsorgen haben sollten. Versuchen sie sich auf das Kind zu freuen. Ihre Angst, dass das Kind nicht normal ist. Ist das ihre Angst oder die Ihres Mannes?“ „Die meines … Freundes.  Darum hat er sich wohl dagegen ausgesprochen. Auch weil Hanyous kein gutes Leben haben.“ „Wann?“ „In der Vergangenheit…“ „Das ist heute anders. Man sollte es kaum glauben, aber hohe Positionen werden heute meist von Halblingen besetzt. Sie stechen immer aus der Menge raus, aber die meisten wollen so rausstechen, dass sie beneidet werden. Der Stolz des Dämons mischt da oft mit. Also keine Angst deswegen. Er wird Freunde finden. Heute gibt es nicht mehr so viele Dämonen und die meisten haben sich mit anderen Wesen zusammengetan. Das Blut ist schon seit langem vermischt.“ Ich nickte. Es beruhigte mich wirklich… Auch wenn ich erst einmal damit klarkommen musste, dass ein Fehltritt schon zur Schwangerschaft geführt hatte. Zeitlich dürfte es passen… Sesshomaru… Er war schon mit dran schuld… „Hier noch das Bild. Bewahren Sie es bei sich oder kleben Sie es in ein Album. Sie werden noch viele solcher Bilder bekommen. Und wenn ihr Mann nicht möchte, sollten Sie auch den Kopf nicht hängen lassen. Sie sind stark und es gibt viele alleinerziehende Frauen und trotzdem werden die Kinder vorzeigbar.“ „Okay.“, hauchte ich und betrachtete das Bild mit dem kleinen Fötus drauf. 2 cm… Das war wirklich nicht viel. Aber doch… Ich lächelte zart. Es war schon ein Kind der Liebe. Regelrechte Vorfreude stieg in mir auf. Wie es wohl sein würde? „So sehe ich Sie gleich viel lieber. Das ist die richtige Einstellung. Ich habe Ihnen Termine aufgeschrieben. Versuchen Sie sie einzuhalten, wenn es nicht klappt, melden Sie sich, aber Sie sind alle nachmittags.“ „Ja!“, schrie ich schon fast und steckte alles in meine Tasche. Ich musste echt einen Weg finden, wie ich es Ihn sagen könnte. Ich verneigte mich noch einmal vor ihr, bevor ich dann endgültig ging. Bei mir drehte sich alles vor Freude und ein wenig vor Angst. Was sollte ich denn bitte machen? Also wahrscheinlich erstmal den richtigen Moment abpassen. Aber wann wäre der? Spätestens wohl dann, wenn ich es nicht mehr verbergen könnte. Daheim angekommen, ging ich erstmal zu meiner Mutter, die gerade Essen kochte. Könnte ich das auch? Naja, dafür müsste ich es erstmal wohl lernen. „Ich bin wieder daheim.“ „Das Freut mich. Wie war es beim Arzt?“ Ich sah sie mit hochgezogener Braue an. „Du weißt es doch schon längst, warum fragst du?“ Sie grinste. „Kaum übersehbar, wie du dich verhältst und wie oft du auf der Toilette mit dem Gesicht überm Klodeckel gehangen hast.“ Ich verdrehte die Augen, ging zu ihr und legte die Arme um sie: „Was soll ich denn jetzt machen?“ „Also erstmal zeigst du mir das Ultraschallbild. Und dann tragen wir deine Termine ein, damit du sie nicht verpennst und dann… solltest du dem zukünftigen Papa Bescheid sagen.“ „Alles bis auf das letzte. Ich will einen perfekten Moment…“ „Aber warte nicht zu lange. Irgendwann könnte er den Knochen riechen und glaub mir, das wäre wohl viel schlimmer. Er könnte dich begleiten und es war mit ihm abgemacht, wenn du Schwanger bist, dass er die Verantwortung übernehmen muss für seine Taten.“ Ich lachte leise, während ich ihr das Bild zeigte. Sie heulte glatt. „Ich werde Oma!“, frohlockte sie. „Ich kaufe dir ein Babyalbum.“ Leicht empört verdrehte ich die Augen: „Du freust dich ja mehr als ich…“ „Naja, jede Mutter will mal Oma werden. Souta wird auch älter und so ein kleiner Fratz? Das wird bestimmt nicht langweilig.“ „Vielleicht kannst du ja ‚Hol das Stöckchen‘ mit ihm Spielen.“, witzelte ich, doch sie grinste nur. „Wäre mal was Neues. Solange meine Schuhe nicht zerkaut werden!“ Ich lachte. „Tja, so ist das mit Welpen!“, kicherte ich und grinste wie ein Honigkuchenpferd, während meine Mutter einen Teller hinstellte. „Du musst viel mehr jetzt essen und neue Kleidung brauchst du. Die wird dir zu klein. Ich freu mich schon so!“ Ich schüttelte nur den Kopf. Meine Mutter war außer Rand und Band, aber was sollte man auch erwarten? Ihre Tochter bekam ein Kind. Ich bekam einen kleinen Sesshomaru oder eine kleine Kagome? Vielleicht konnte ich ihn überzeugen, es auszuprobieren und dann? Dann wären wir eine Familie… Aber wie sollte ich es ihm nur je sagen? Egal wie lange er Single gewesen war, wollte er bestimmt sich noch nicht durch ein Kind binden. Andächtig holte ich die Flyer raus, was meine Mutter bemerkte. Sie betrachtete die Flyer und staunte. „Was ist das?“ „Unsere Zukunft. Anscheinend sind Dämonen etablierter, als gedacht. Es gibt extra Privatschulen für sie. Akademien, Internate und es gibt eigene Siedlungen für Dämonen. Und alles die Spitzenklasse.“ „Anscheinend haben Dämonen viel Geld…“ Ich nickte. „Sie meinte, Dämonen bekleiden sehr oft hohe Ämter, da es ihr Stolz nicht anders zulässt.“ „Also bekommen wir einen kleinen Mozart, Einstein oder eine Marie Currie?“, fragte meine Mutter und überlegte scharf nach. „Kagome, weißt du, was ich gerade so überlege?“ „Hm?“ „Was ist wenn die genannten Personen auch Halblinge oder Dämonen waren?“ „Ich weiß es leider nicht. Paps könnte das wissen... Aber es wäre schon schockierend.“ „Wenigstens musst du im Gegensatz zu mir dich nicht sorgen, dass es schlechte Noten heimbringt.“ „Hey, du vergisst, ich bin auch ein Halbling! Also wer weiß!“, maulte ich und sah schon, wie eine dicke Portion Essen vor mir sich auftürmte. Das schaffte ich doch gar nicht… Mit meinen Stäbchen stupste ich das Essen an. Fleisch, Gemüse, etc… „Viel zu viel…“ „Glaub mir. Wenn der kleine wächst, wirst du anfangen richtig reinzuhauen, denn er will ja etwas von dir abhaben. Hat sie dir Tipps zur Ernährung gegeben?“ „Nein, ich müsste Sesshomaru fragen, was er normal gegessen hat. Nur ich trau mich nicht.“ „Dann tricksen wir ihn aus. Ist ja dein Recht, auch was über seine Kindheit zu erfahren. Ich suche deine Babyfotos raus und dann kitzeln wir es aus ihm raus. In Ordnung?“ Ich nickte. Das konnte ja wirklich noch heiter werden… Kapitel 46: Mutter-Schafts-Pass ------------------------------- Warum verging nur zurzeit alles so schnell? Bald war schon wieder ein Monat rum, dafür, dass er eigentlich sehr schön gewesen war. Dieses Gefühl war verflogen, dass Inu Yasha mich doch ausbooten könnte und Kagome? Sie lächelte in letzter Zeit wunderschön. Sie strahlte regelrecht und ihr Appetit war endlich gewachsen, auch wenn es zum Leid ihrer Figur war, aber das störte mich nicht. Oft hatte ich mir Sorgen machen müssen, dass ich sie zerbrechen könnte, doch jetzt? Jetzt war sie stark und kräftig gebaut. Auch verbrachte sie oft die Stunden nach der Schule bei mir, wenn sie nicht zum Arzt musste oder wo anders hin. Sie machte darauf wirklich ein großes Geheimnis, wo sie doch wusste, dass ich es nicht leiden konnte, aber dieses manchmal echt dumme Buch sagte mir, ich solle ihr ihre Geheimnisse lassen. Heute war sie auch wieder weg gewesen… Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht krank wurde, aber sie beteuerte mir immer wieder, dass es wegen der Pille war und es anfangs stark kontrolliert werden müsste. Dieses Wundermittel der Neuzeit gefiel mir trotzdem, auch wenn sie ständig zu irgendwelchen Kontrollen musste! Keine Kondome mehr und wir konnten überall Sex haben, wo wir wollten. Sie liebte es, wenn ich sie in unserer großen Badewanne verwöhnte. Mir war auch egal geworden, dass die anderen uns hörten im Haus, was wohl zu ihrem Leidwesen war, aber naja, zumindest nicht zu meinem... Aber die Badewanne... Genießerisch schloss ich meine Augen, während ich auf dem Sofa lag und stellte sie mir wieder vor, wie sie nackt vor mir stand. Ihre Haut glänzend, ihre Wangen gerötet. Ihr Atem ging so schnell, während sie zu mir in die Wanne stieg. Ihre Augen hatten jeden Zentimeter meines Körpers erkundet und ihr Mund erst... Er hatte offen gestanden, während ihre Brust sich immer stärker hob und senkte. Meine Finger kribbelten und ich spürte, wie er hart wurde und sich aufrichtete. Mhmm… Ich hatte ihren Namen leise ausgesprochen, während sie sich ins Wasser gekniet hatte. Ihre Augen waren von Lust umhüllt und ihre Nippel stellten sich auf, während ich ihr meine Hand reichte um die ganze Sache zu beschleunigen. In der Sache war ich wohl meist eher ungeduldig. Mein Körper durchfuhr ein wohliges Zittern, während sie sich langsam über mich setzte. Ihr Haar berührte das Wasser und kleine kreisförmige Wellen entstanden. Mein Atem rasselte leicht, während ich die Luft einsog. Endlich nahm sie dann meine Hand und ich zog sie dicht an meine Lippen, nur um ihre Handfläche mit Küssen zu versehen. Sie zuckte und stöhnte. Dieser wohlige Laut hallte von den Wänden wieder und ließ mich ungeduldig werden. Wie so oft kämpfte ich damit und wie so oft begann sie mich zu quälen. Ihre Hüfte kreiste langsam über meinem Schwanz und streichelte ihn immer wieder, bis sie den Punkt traf und langsam hinab glitt. Ich griff nach ihren Hüften und presste sie fest auf mich, als sie unten angekommen war, während sie immer wieder keuchte und mir ihre Brust entgegenstreckte. Ich beugte mich vor und nahm sie in den Mund, während ihr Innerstes sich lockend zusammenzog. Ohne Kondom fühlte es sich viel besser an und das wusste sie auch, denn sie reagierte seit jener Zeit so heftig auf mich. „Kagome.“, hauchte ich, während sie mich zum Höhepunkt ritt und das um uns schwappende Wasser die Gefühle nur noch mehr intensivierte. Mhhmmm… Nicht nur ich profitierte von diesen Hilfsbüchern, auch sie. Als Ausgleich, hatte sie sich eins für Sex geholt und wir fanden einiges Schönes, was uns etliche Orgasmen schon beschert hatte… „Sesshomaru.“, hörte ich eine anklagende Stimme. Überrascht riss ich die Augen auf und starrte in Kagomes rotes Gesicht. Der seiden weiße Bademantel stand ihr gut. Sie hatte ihn nur leicht zusammengebunden und ich hatte einen wirklich tiefen Einblick auf ihren Busen. Er war gewachsen und ich stellte mir schon vor, wie sie meinen Schwanz zwischen Ihnen hätte und sie bewegte, während sie an ihm saugte. Ohhh… „Sesshomaru, was tust du da?“, fragte sie noch mal und kam herum. Ich leckte mir die Lippen, während sie sich über meinen Kopf auf die Lehne setzte. „Resümee passieren lassen.“ „Sieht eher so aus, als würdest du dich an gerade eben noch einmal aufgeilen…“, murmelte sie leicht entrüstet und zog dummerweise ihren Bademantel zu. Böses Mädchen. Ganz Böse. War ich schon fertig gewesen? „Alles eine Sache des Blickwinkels.“, murmelte ich nur und setzte mich auf. Er hatte wirklich gute Ausmaße angenommen. Hmm… Ich könnte wirklich noch mal. Erregt schielte ich zu ihr, wie sie dort saß. Wir trugen beide nur Bademäntel und nichts darunter. Also würde es schnell gehen. „Sesshomaru!“, verlautete sie empört und zog ihr Sachen noch enger um ihren Körper. Aber das würde ihr gar nichts nützen. Genüsslich setzte ich mich bequemer hin, damit ich sie besser im Blickwinkel hatte. Mein Bademantel war wirklich nur behelfsmäßig geschlossen. Meine Brust hob und senkte mich, während mein Blut in Wallung geriet. Sie roch immer köstlicher in letzter Zeit. Welcher Mann könnte da standhalten? „nicht.“, murmelte sie, doch ich schnappte schon ihre Hüfte und zog sie aufs Sofa, sodass sie genau unter mir lag. Ihre Lippen glänzten noch und waren geschwollen. Wir hatten uns bestimmt eine Stunde im Wasser geliebt und jetzt käme der Nachtisch. „wirklich nicht?“, hauchte ich und schob ihren Mantel auseinander. Wo war denn bitte ihre Gegenwehr, wenn sie so wenig Lust darauf hatte? Ich biss kurz auf meine Lippe, bevor ich ihre Hüfte griff und sie etwas anhob. Meine Lippen näherten sich ihrer Scharmlippen und sie? Sie wimmerte leise und kniff die Augen zu. Ihr Herz pulsierte immer schneller und sie wurde feucht. Von wegen keine Lust. Ich beugte mich herab und meine Zunge strich über ihre feuchte Mulde. Köstlich. Langsam wanderte sie hoch und dann umfing ich ihren Kitzler mit meinen Lippen und saugte. Ein Stöhnen durchfuhr ihren Körper, wie auch ein Zittern. Ich wusste, sie würde schnell kommen, aber das störte mich nicht. Langsam schlich sich mein Finger zu der Mulde und drang ein, während ich saugte und meine Zungenspitze über sie gleiten ließ. Schrei. Schrei meinen Namen! Und ich wurde erhört. „Ohh… jaahh. Sesshomaru, bitte bitte…. Hmm..“, stöhnte sie und ihr Körper zitterte immer mehr. Sie gehörte mir alleine, wie auch ihre Laute. Ich wollte sie kosten, immer wieder. Langsam gewöhnte ich mich an die zarte Art und ehrlich? Mit der richtigen Technik, war sie auch viel besser. Immer weiter verwöhnte ich sie, bis ich spürte, wie sie zuckte und kam, doch ich saugte noch etwas, was ihren Körper stark erzittern ließ. Sie krampfte leicht, aber ich achtete darauf, dass es nicht zu schlimm wurde. Dieser Orgasmus würde etwas anhalten und das wusste sie. Ihre Hände suchten halt in den Sofakissen, während ihre Hüfte sich meiner entziehen wollte. Wie ich es liebte, wenn sie dort sich rekelte und um Gnade flehte. Kagome. Als ich dann abließ, hörte ich immer noch ihr leises Wimmern. Sie drückte die Beine auch nicht zusammen, sondern ließ sie offen. Empfangsbereit. Das gefiel mir sehr. Ich strich genussvoll über meinen Schwanz und dann über ihre feuchte Mulde, die ich etwas mit meinen Fingern weitete. So feucht. Mhmm… Langsam glitt ich in sie, sodass nur die Eichel in ihr war. Sie stöhnte und ich bewegte sie hinaus und herein. Es war ein kurzer Weg, der mich schier irremachte, aber ihr ging es nicht anders. Ihre Beine legte ich auf meine Schulter. Ich würde tief in sie eindringen. Ganz tief. Ihre Augen verrieten es mir, dass sie es kaum noch ertrug, aber wir hatten auch schon gelernt, dass es nur unsere Lust steigerte. Es war nicht gerade förderlich für die Länge eines Aktes, aber für mich war kein Problem öfters sie zu nehmen. Nach einigen weiteren Bewegungen, glitt ich dann mit leichten Schwung in sie. Sie stöhnte laut auf und versuchte mich zu greifen, doch sie erwischte mich nicht. Dafür umgriff sie dann ihre Brust und massierte sie. Das machte mich so geil, doch ich bewegte mich nicht und sah ihr einfach zu. Dann langsam bewegte ich mich in Kreisen, was sie mir nachtat. Egal wie oft sie versucht hatte unsere Beziehung ohne Sex auszuleben, genauso oft hatte ich ihr bewiesen, dass sie es doch eigentlich wollte. Mein Schwanz bewegte sich jetzt wieder mehr. Ich zog mich leicht zurück, nur um wieder leicht hart vorzustoßen. Wir fanden schnell den Rhythmus und auch sie presste sich immer wieder gegen mich, wenn ich in sie stieß. Jedes Mal stöhnte sie und auch mir rutschten dann und wann Laute aus dem Mund. Man konnte da einfach nicht still sein. Wenn sie kam, wurde sie so schön eng und das brachte mich in Ekstase. Ich wurde schneller und genoss den Anblick ihrer Hände, wie sie ihre Brust streichelte. „Ohh Sesshomaru…“ „Ahh... Kagome…“, stöhnte ich und spürte, wie sie sich verkrampfte und kam. Auch ich kam, denn sie wurde noch enger und presste regelrecht den Samen aus meinen Phallus. Wenn wir miteinander schliefen kam jedes Mal so viel raus, sodass es mich etwas auslaugte, aber ich genoss es auch genauso sehr. Ich keuchte heiser, während ich ihre Beine von mir hob und mich auf sie legte. Mein Schwanz steckte noch in ihr, aber es störte sie nicht. Sie legte die Arme um mich und zog mich für einen langen Kuss herab. „Du hast gewonnen, schon wieder…“, murmelte sie, während meine Zunge um Einlass bat. Sie ließ mich ein und wir spielten mit unseren Zungen, während unsere Lippen sich keuchend immer wieder aufeinanderpressten.   Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander, was wohl auch gut war, denn ich brauchte vielleicht doch eine kleine Pause, egal wie sehr ich ihre Besuche genoss und sie vollkommen auskosten wollte. Ich ging von ihr runter und band meinen Bademantel zu, während sie mir das gleiche tat. Sie schien wirklich erschöpft zu sein und ließ sich wieder auf das Sofa plumpsen. „Stört es dich, wenn ich noch etwas schlafe? Ich bin echt geschafft. 3 Mal. Im Bett, in der Wanne und auf dem Sofa… Stört dich das?“ „Nein. Ruh dich ruhig aus. Willst du dich ins Bett legen?“, fragte ich freundlich nach, doch sie schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Lieber hier auf dem Sofa. Ich muss doch ausnutzen, dass du so einen großen Fernseher hast.“ „Dann hol ich dir eine Decke und ein Kissen.“, verlautete ich schnell und ging ins Schlafzimmer, bevor sie selbst aufsprang. Regeln waren Regeln und lieber brachte ich ihr die Sachen, bevor sie auf einem Sofakissen einschlief und über Nackenschmerzen jaulte. Kissen holen war eindeutig das kleinere Übel. Anscheinend funktionierten so Beziehungen. Such dir das kleinere Übel aus. Ist ja klar, dass man oft Pantoffelheld sagt, auch wenn es nur die Taktik ist, um anderes Übel zu verhindern. Nackenschmerzen, wäre Gejaule, Massage und man müsste viel Zeit aufwenden, um die Person zu pflegen, die es einem wahrscheinlich nicht mal dankte. Im Schlafzimmer angekommen, hob ich ein Kissen und eine Decke vom Bett hoch. Plumps. Plumps? Da war etwas runtergefallen. Ich legte die Sachen noch einmal kurz aufs Bett und beugte mich zu der dunklen Hose auf dem weißen Teppich herab. Heute hatte sie eine Hose getragen. Es war was Neues für mich, aber es war eine willkommene Abwechslung. Ich hob die Hose auf, faltete sie und legte sie auf einen Stuhl. Bestimmt ihr Portmonee. Als ich dann aber wieder das Bettzeug aufheben wollte, fiel mir noch etwas Anderes auf dem Boden auf. Schnell hob ich es auf und hielt es mir vors Gesicht. „Mutter-schafts-pass. Mutter-schafts-pass.“, ich wiederholte es noch ein paar Mal und wurde wahrscheinlich blass. Das war ja nicht Kagomes oder? Ich meine… Mutter… Schafts…Pass…. Vorsichtig klappte ich ihn auf.  Besitzer: Kagome Higurashi… Mutter…Schafts…Pass… Untersuchungstermine? Häkchen? Bei dem 9.ten Woche war der erste… 10… 11… 12… 13… der 13ente war frisch. War sie da gerade gewesen? War sie deswegen so oft weg? Mutter-schafts-pass. Es war eindeutig, egal wie oft ich es las. Und dann entdeckte ich noch etwas. Ein Bild. Es war etwas grau, aber es war eindeutig. Da war ein komisches Baby drauf… und da noch ein Bild… wo man es genauer sehen konnte… darüber stand 13ente Woche… Es hatte Finger… Füße… das waren glaube ich die Ohren… ein Gesicht… Körper… „Sesshomaru?“ Erschrocken ließ ich den Pass wieder fallen. Die Bilder fielen raus, während ich irgendwie panisch wurde. Was sollte ich denn bitte jetzt machen? Mutter-Schafts-PASS! Eindeutig! Kurz trat ich von einem Fuß auf den anderen, doch dann beruhigte ich mich wieder. Tief durchatmen. Ganz tief. Ich schnappte das Kissen und die Decke und brachte sie ihr geschwind. „Ruh dich gut aus.“, hauchte ich und kam ums Sofa rum. Ich legte ihr das Kissen unter den Kopf und legte dann die Decke über sie, wobei ich mich dafür hinkniete. Ich schloss die Augen und lauschte. Bum bum bum…. Ich lauschte angestrengter und dann hörte ich es. Bubbup bubbup. Es war leise, aber unverkennbar. Ein melodisches Bubbup…. „Bekomm ich die Decke?“ „Ah, ja.“, meinte ich schnell und deckte sie zu, bevor ich mich wiederaufrichtete. Sie hatte mir echt nichts gesagt und der Pass zeigte ja, dass sie es wusste… Warum? „Ich hole uns noch ein paar Kleinigkeiten, in Ordnung?“ „Gerne! Ich hätte Lust auf frisches Obst.“, grinste sie mich an, bevor sie in der Decke verschwand und den Fernseher anmachte. Geschwind schritt ich ins Schlafzimmer, zog mir legere Kleidung an und hob den Pass auf. Hoffentlich schlief sie lang genug. Ich steckte den Pass und die Bilder ein, nahm meine Börse mit und verließ die Wohnung, nachdem sie mich für ein sanftes Küsschen her zitiert hatte. Draußen angekommen, bestieg ich sofort den Fahrstuhl. Ich würde nicht zu Hoori gehen, aber zu Lillith. Sie hätte wahrscheinlich den besseren Rat, als er. Angekommen, beschleunigte ich meinen Schritt und hämmerte regelrecht an ihre Tür, doch… Stille! Ich wollte schon verzweifelt zum Handy greifen, als nebenan einer die Tür öffnete: „Suchst du Lillith?“ „Ja, wo ist sie?“ „Oben. Vorletzte Etage.“ Ich nickte. Also dann hoch. Schnell bestieg ich wieder den Fahrstuhl und drückte das Knöpfchen, während eine melodische Ansagestimme das Wort Kindergarten verlautete. Kindergarten? Was war das bitte denn? Lillith an so einen Ort? Pflanzte man da Kinder an? Gewiss hätte ich noch mehr darüber nachdenken können, doch ich entschied mich dafür, mich einfach überraschen zu lassen. Es klang zumindest nach Kindern. Lillith war prostituierte oder? Das würde ja zu ihrem Alltag am besten passen… Oder züchtete man hier Kinder für Dämonen zum Essen? Ich schüttelte den Kopf. Ich würde es schon früh genug erfahren und wie auf Kommando schwangen die Türen auf und da stand sie. Lillith. Sie trug sehr normale Kleidung. Ein langes Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln ging und mit Herbstblättern verziert war und auf ihren Arm? Ich zwinkerte ein paar Mal. Da war ein Kind, dessen Haar genauso Brünett war, wie Lilliths. Ich erstarrte und sie auch. Sie sah mich etwas entschuldigend an und trat auf mich zu. „Du suchst nicht zufällig mich?“ „Ahm… ja.“, meinte ich und drückte noch einmal den Schalter, damit die Türen offenblieben. Sie sah mich bittend an. Bestimmt wollte sie jetzt keine Sexgespräche führen. Die Kleine starrte mich mit ihren großen braunen Augen an und klammerte sich enger an ihre Mami. „Darf ich vorstellen? Das ist Mimi. Sie ist meine kleine Prinzessin. Leider konnte ich sie dir noch nicht vorstellen. Mimi, dass ist Sesshomaru. Sag hallo zu ihm. Er beißt schon nicht.“ Die kleine lugte etwas mehr hervor und lächelte mich zuckersüß an: „Hallo, Herr Sesshomaru.“ Sie war wahrscheinlich 4 Jahre alt, aber älter nicht. Sie war zierlich und schien sehr zerbrechlich. Und zu meinem Glück nicht verrotzt. „Sie kommt nach ihrem verstorbenen Vater. Willst du mit in die Wohnung kommen?“ „Ja, ich muss mit dir über etwas sprechen und jetzt glaube ich beinahe, dass du mir noch besser helfen kannst…“ Sie lachte leise. Sie schien ganz anders als sonst. Ob sie vor ihrer Tochter verbarg, dass sie ein Sukkubus war? Anders konnte ich es mir kaum vorstellen. Sie war nicht freizügig gekleidet… Normal traf ich sie auch nur vormittags, bei Shootings oder abends. Wunderbar. In der Wohnung angekommen, schloss ich hinter ihr die Tür und sah zu, wie die kleine schnurstracks in ein Zimmer lief. Etwas verunsichert sah ich ihr nach und dann zu Lillith, die mich in die Küche zitierte. Es stand Essen auf dem Herd und der Tisch war gedeckt. Sie schien so normal…   „Ich glaube ich träume das alles.“ „Nein, leider nicht. Weißt du… Sie kommt wohl mehr nach ihrem menschlichen Vater. So lange es geht, will ich es vor ihr verbergen, da ich auch hoffe, dass sie nie auf diese Art Nahrung aufnehmen muss. Bisher klappt es und es erwacht auch meist erst mit 16. Also habe ich noch 12 Jahre. Wie gesagt, jeder kann wohl mittelmäßig normal sein. Aber was liegt dir auf dem Herzen, Schätzchen?“ Ich blickte auf. Schätzchen. Das klang jetzt eher, als würde sie mich wie ein Kind ansehen. So hatte sich auch das Kopfstreicheln angefühlt. „Kagome ist schwanger.“ „Glückwunsch.“, flötete sie und setzte sich kurz zu mir. „Gewollt oder?“ „Eher ungewollt.“, ich holte den Pass raus und zeigte ihn ihr. Interessiert blätterte sie und grinste mich an. „13.te Woche…“ „Wenn du mit dem Pass aufkreuzt, tippe ich, du weißt nichts von. Oder mehr wusstest es nicht.“ „Haar scharf kombiniert. Sie hat es mir nicht gesagt…“ „Naja, du warst nie gerade der Kinderfreund, wenn ich letztes Mal bedenke. Da hast du sie verabscheut. Wahrscheinlich denkt sie, dass du sie dann verlässt.“ „Das habe ich nie so gesagt.“, grummelte ich und sah sie an, während sie aufstand und den Topf auf den Tisch stellte. ES roch wirklich gut… Sie lächelte und holte noch einen Teller, den sie vor mir auf den Tisch stellte. „Sesshomaru. Sie hat Stimmungsschwankungen und andere Problemchen. Aber sie geht zum Glück zu unserem Arzt, also werden es andere vorher gemerkt haben. Hast du denn schon den Herzschlag gehört?“ „Ja…“, murmelte ich. Das half mir doch wirklich nicht… „Was hast du dabei gefühlt?“ Ich blickte sie an und überlegte. Was? „Irgendwie… ich weiß nicht, es hat gekribbelt… Mir blieb die Luft weg…“ „Hast du es verabscheut?“ … „nein.“ „Mehr musst du doch nicht wissen. Warte es ab und sie wird es dir schon sagen. Irgendwann wird sie kaum den Bauch vor dir noch verbergen können. Aber du solltest erstmal abwarten. Wenn du sie überrumpelst, kann es zu viel Stress werden. Kein Weg ist optimal, aber du solltest aufpassen, dass du sie nicht zu viel Stress aussetzt. Und erfüll ihre Gelüste. Frauen können wie Drachen sein, wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen.“ „Hast du Durst?“, fragte eine vorsichtige Stimme neben mir. Sie war weich, aber zittrig. Ich blickte herab und sah, wie sie das Glas mit Wasser vor ihr Gesicht hielt. „Bitte…“ Es war wirklich eine willkommene Ablenkung. Dankend nahm ich es entgegen und legte eine Hand auf ihren Kopf. Sie starrte mich mit großen Augen an und ich wuschelte sie leicht. Sie quiekte vergnügt und lief schnell um den Tisch herum, um sich an Mutters Rockzipfel festzuhalten. Ein Auge schielte hervor. Jetzt bemerkte ich auch, dass sie die gleichen Kleider trugen. Putzig. So sahen sie ganz normal aus, auch wenn es mir schon etwas übertrieben schien. Ob es extra Läden dafür gab? „Bleibt er zum Essen?“, fragte sie schüchtern und sah mir zu, wie ich etwas trank. Anscheinend machte sie es glücklich, denn sie grinste mich ganz groß an, so wie es Rin auch mal gerne getan hatte. Okay, es gab Kinder, die nicht so schlimm waren…. Das musste ich wohl zugeben. Auch Rin war ein braves Mädchen gewesen. Mutig und verantwortungsbewusst. „Ja, denn er kann meinem guten Essen nicht wiederstehen.“ Sie kicherte und krabbelte auf einen Stuhl. Neben mir. Vorsichtig beobachtete ich sie, wie sie auf den Knien hockte und mich fixierte. „Was?“, fragte ich leicht genervt und sie verzog die Lippen. Ohje… „Warum hast du lange Haare? Bist du alt? Warum sind die weiß?“ Ich zwinkerte ein paar Mal. Wenigstens kein Heulen. „Ich bin ein großer weißer Hund und deine Mama findet, ich soll sie dran lassen.“ Sie war anscheinend zufrieden, denn sie rückte näher an mich heran und schnappte sich meinen Pferdeschwanz und strich über die Haare. „Bestimmt, weil sie sie flechten will!“, kicherte sie und kam noch näher. Ruhe bewahren. Sie schien ja nicht zu sabbern… Ganz ruhig. Wahrscheinlich beäugte ich sie gerade wie eine Nacktschnecke, aber das war mir vollkommen egal. Und dann? Dann machte sie einen Hopps und saß auf meinem Schoß! Lillith sah mich erschrocken an und dann entschuldigend: „Sie ist neugierig… Soll ich sie runternehmen?“ Anscheinend wurde sie jetzt vorsichtig. Machte ich ihr Angst? Glaubte sie, ich könnte ihrem wohl wichtigsten Gut etwas antun? Es schockierte mich schon etwas. Wenn sie mich für so ein Monster hielt, was musste denn Kagome bitte dann denken? War ja klar, dass sie nichts sagte. Ich seufzte und legte eine Hand auf ihren Rücken. Lillith erstarrte und ich spürte, wie sich ihre Haare aufstellten. Ich hätte am liebsten losgelacht. So ein Monster war ich also. Eins das Kinder aufaß. „Mimi?“ „Ja, Herr Sesshomaru?“, fragte sie und sah mich mit ihren großen Augen an. Sie lehnte sich an meine Hand und ich zog sie einfach dichter an mich. „Deine Mutter will glaube ich essen. Nicht, dass sie uns ausschimpft, weil ihr gutes Essen kalt wird.“ Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sie sich entspannte und Mimi krabbelte brav wieder auf ihren Platz. Sie ließ die Luft ausströmen und lächelte: „Genauso ist es. Jetzt essen wir erstmal was. Ach und Lillith? Du bekommst bald wen zum Spielen. Herr Sesshomarus Frau erwartet ein Kind.“ „UIII!!! Ich will den Kinderwagen dann schieben, jaa? Jaaa?“, quietschte sie vergnügt und sah mich an. Ich nickte nur und sie freute sich. Süß… Wäre unser Kind auch so? Oder wäre es schrecklich und würde sabbern? „Glaub mir. Sie wird bestimmt oft rumkommen, wenn es soweit ist.“, hauchte sie und tat uns allen Essen auf. Die Suppe war wirklich gut. Kagome könnte sich da etwas abschauen… wirklich… Nach dem Essen verabschiedete ich mich und kaufte das Obst ein. Ich wusste langsam gar nicht mehr wo mir der Kopf stand. Wie konnte das nur sein? Aber Mimi war schon süß gewesen… Als ich dann etwa zwei Stunden später wieder daheim war, lag Kagome immer noch auf dem Sofa, aber schien wach zu sein. Sie sah zu mir und grinste. Ob das davon kam, dass sie schwanger war? Langsam ging ich zu ihr und hielt ihr eine Tüte vor die Nase. „Ist ein Obstsalat in Ordnung?“, fragte ich und spürte im nächsten Moment ihre Lippen auf meinen. Sie klammerte sich an mich. „Natürlich, aber bleib nicht so lange fort!“ Ich nickte und küsste sanft ihre Stirn. Ich musste ja etwas beschützen. Auch wenn sie es mir nicht sagen würde. Schnell verstaute ich noch ihren Pass, bevor ich mich zu ihr setzte und mit meinem Gehör beiden Herzschlägen lauschte. Langsam reichten mir die Überraschungen, aber wenigstens war ich darauf jetzt vorbereitet. Wann sie mir wohl soweit vertrauen würde? Ich sollte Lillith fragen, wie sie so ein braves Kind bekommen hatte, dann würde ich bestimmt mit klarkommen. Mir blieben ja sowieso noch ein paar Monate. Ach Kagome. Etwas traurig war ich, dass sie mich für so ein Monster noch hielt, dass ich gehen könnte. Dabei hatte ich schon ihrer Mutter etwas Anderes versprechen müssen. Und mit dieser Mutter war nicht zu spaßen. Kapitel 47: On Ice ------------------    Die Zeit spielte wirklich gegen mich. Wie schnell sie doch verflog… Die Wochen strichen dahin und die Bäume verloren ihre Blätter, bis sie kahl waren. Es fielen sogar schon die ersten Schneeflocken, die ich von der anderen Seite der Fensterscheibe bewunderte, wenn sie gegen die kalte Scheibe prallten. Auch wenn sie schnell schmolzen, konnte ich die Einzigartigkeit jeder einzelnen sehen. Die Frauenärztin hatte es mir erklärt. Da in mir ein Youkai heranwuchs, schärften sich meine Sinne. Es war wie eine Vermischung der Genetik, auch wenn sie nur vorrübergehend stattfand. Eine Art Selbstschutz. Das hieß für mich, dass ich besser sehen und riechen konnte. Meine Stärke war noch verhältnismäßig normal, auch wenn mein Appetit enorm war. Sesshomaru tappte zum Glück noch immer im Dunkeln, auch wenn ich es beinahe leid war, ihm Lügen zu erzählen, warum ich zu nahm. Und die Ausrede mit der Pille würde nicht ewig gehen. Irgendwann würde er sie dann doch verteufeln und wollen, dass ich sie absetzte und dann war mein ganzes Lügenkonstrukt dahin. Wunderbar. Warum musste er auch nur so bockig in Sachen Kinder sein? Gut, Sangos Kinder waren nicht gerade vorzeigbar, aber warum insgesamt? Ja, ich hatte immer noch nicht geklärt, wie lange ich lebe und ja, ich wusste auch nicht, was mit dem Kind war, auch wenn die Bilder sehr normal aussahen. Aber konnte er mir nicht entgegenkommen? Seufzend berührte ich die kalte Scheibe und fröstelte etwas. Was würde ich tun, wenn er es nie akzeptieren könnte? Wie groß waren seine Gefühle für mich? Könnte er die Lust an mir verlieren? So viele Fragen und doch keine Antworten. Bzw. keine ohne zu fragen. Damals hatten wir wirklich mit dem Babyfototrick rausbekommen, was seine Mutter wohl so gegessen hatte, auch wenn es kaum hilfreich war… Blöde Götter und ihr Götterfraß. Jedoch hatten wir es ausgleichen können. Leise seufzte ich noch mal und hauchte gegen das Fenster, bevor ich ein Herz mit meinen Fingern zog. Ob er mich wohl liebte? Ich meine, es war schon irgendwie so…, aber gesagt hat er bisher noch gar nichts. Er schweigt sich darüber aus. Wieso kann er nicht einfach sagen: ‚Kagome, ich liebe dich!‘… Was für eine Fantasterei. Irgendwie konnte ich es mir nicht vorstellen. Mir blieb sogar die Fantasie verwehrt, wie er aussähe, wenn er lachte. Was für eine dumme Regel. Wenn er lacht, wird er es wissen. Blöde Izayoi. Hätte sie nicht sagen können, wenn er nicht mehr eiskalt schaut? Das war nämlich nicht mehr da. Zumindest nicht, wenn er mich betrachtete… Was für ein Mist. Er war sich bestimmt immer noch unsicher und nichts könnte daran ändern, bis ich es schaffte… Langsam strich ich über den kleinen Bauch. Bald würde ich es nicht mehr geheim halten können. Eben konnte ich ja noch sagen, ich hatte zugenommen, aber bald? Ne Kugel? Meine Mutter hatte ja gesagt, dass es bei ihr lange gedauert hatte… hoffentlich war das bei mir auch der Fall. Im Januar wären dann auch die Abschlussprüfungen und dann? Wie sollte ich Sesshomaru denn erklären, dass ich noch nicht nach weiterführenden Schulen suchte? Es war ja klar, wenn ich schwanger war, dass ich nicht hochschwanger in der Schule sitzen konnte oder das Baby dabeihaben dürfte, aber wie sagte man das jemanden, der es noch nicht mal wusste? Seufzend hauchte ich noch einmal gegen das Fenster und betrachtete das Herz. Es waren drei kleine Wörter, die einzeln nicht viel bedeuteten, aber zusammen bedeuteten sie mein Leben. Für ihn hatte ich Inu Yasha sitzen lassen, der mir immer treu doof nachgerannt war, wenn Kikyou nicht da war, aber er? Er war selbstständig, traf eigene Entscheidungen, sah super aus und hätte auch kein Problem, hier wen tolles zu finden, während ich? Ich war schwanger und nicht mal die schönste Frau auf Erden… Meine Lippen verzogen sich zu einem schmollen. Irgendwie war ich traurig. Er sollte sich bei mir melden. Oft glaubte ich, dass er die Nase voll hatte von mir. Er war so oft unterwegs und schuftete hart… Nicht, dass ich etwas dagegen hatte, aber es störte mich, dass er auch mal in eine andere Stadt musste… Immer mehr Aufträge bekam er… Man erwartete doch neben so einem Model ein weibliches Model und nicht eine Oberstufenschülerin. Auch wenn ich studierte, könnte ich ihn nicht erreichen. Bzzz bzzz Ich schreckte leicht hoch und ergriff das Handy auf dem Fenstersims. Schnell aktivierte ich es und rief die Nachricht ab. ‚Wieder da. Möchtest du etwas unternehmen?‘ Ich biss mir auf meine Lippe und dachte nach. Es schneite… Bestimmt war die Eislaufbahn in dem einen Park schon eröffnet… Hmm… Aber eigentlich konnte ich nicht fahren, aber… er auch nicht. Also würden wir zusammen üben… Das wäre bestimmt schön und vielleicht lachte er ja, wenn wir uns zusammen auf die Klappe legten. Ich grinste und antwortete ihm schnell. ‚Lass uns Schlittschuh laufen gehen, Kiss Kagome‘ ‚Gleich da. Zieh dich warm an, es ist kalt draußen.‘ Ich griente. Er nahm bestimmt das Taxi, also hätte ich zumindest 15 Minuten! Juchuh! Meine Laune hob sich. Eine regelrechte Euphorie brach in mir aus, während ich mir alles schon ausmalte. Pok pok. Hm? Ich drehte mich überrascht um und schritt zum Fenster. „Hä?“ Vorsichtig schielte ich heraus, doch ich sah nichts. Langsam öffnete ich das Fenster und da… da war eine Schneekugel mit der Stadt Osaka darin…Ich hob die Kugel sachte an. Sie war noch warm und die Schneeflocken schmolzen darauf. Sesshomaru war in Osaka gewesen oder? Ich beugte mich noch etwas raus und sah hin und her. Niemand da. Hm… Schnell zog ich mich wieder zurück und schloss die Fenster. Eine Schneekugel… Sorgsam wischte ich sie mit meinem weißen Pullover trocken und schüttelte sie dann. Die kleinen Flöckchen rieselten nach und nach auf Osaka hinab und zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht. Süß, aber bald hätte ich wirklich kein Platz mehr für die Geschenke. Immer wenn er wo hinmusste, brachte er eine Kleinigkeit mit. Schleimer. Aber es hatte auch etwas Tröstliches. Lächelnd stellte ich sie auf meinen Tisch zu den anderen Geschenken. Es war eigentlich immer Dekor…Vielleicht sollte ich mir eine Vitrine anschaffen… Kurz sah ich noch mal zum Fenster, bevor ich doch noch mal die Kugel nahm und schüttelte. Hihi. Wieder stellte ich sie hin und seufzte. Irgendwie war es schon kindisch… Warum nahm er nur diese Projekte an? Sie waren nicht nebenan. Gut, es gab oft viel mehr Geld, aber wofür brauchte er das denn bitte? Er wohnte umsonst! Und Essen war nicht so teuer. Ich fragte mich aber trotzdem etwas, wie er es geschafft hatte, die Schneekugel dort zu platzieren… Ob er schon da war? „Gefällt es dir?“ Überrascht schnellte ich herum und da saß er! Er saß auf meinem Bett! Er trug eine schwarze Hose, und einen schwarzen Filzmantel, wie auch einen weißbeigen Schal. Auf seiner Jacke sah man die Flecken der geschmolzenen Schneeflocken, während sein Gesicht leicht von der Kälte gerötete war. „SESSHOMARU!“, rief ich erfreut aus und rannte zu ihm. Ich ließ mich auf die Knie fallen und umarmte seinen Torso. Freudig schmiegte ich mich an die nasskalte Filzjacke, während mein Herz raste. Seine warme Hand strich über meinen Kopf und wanderte zusammen mit der anderen zu meiner Hüfte, nur um mich mit einem Ruck auf seinen Schoß zu ziehen. Es war leicht kalt, aber ich störte mich nicht dran. Er war wieder da und nur das zählte! „Das beantwortet nicht meine Frage.“, hauchte er in mein Ohr, bevor er es kurz küsste. „Warst du brav?“ „Bin ich ein Kind?“, schnauzte ich ihn frech an und öffnete seinen Mantel, damit ich mit den Händen hineinschlüpfen konnte. „Aber ja, ich war es. Warst du fleißig?“ „Wie immer. Des Weiteren wurden mir gleich weitere Aufträge angeboten.“, hauchte er und seufzte etwas. „Wahrscheinlich nächstes Jahr sogar einmal nach Paris. Ich frag mich, wie es dort ist.“ Erschrocken riss ich die Augen auf. „Paris? Die Stadt der Liebe? Das ist auf einem anderen Kontinent!“ Er schlug die Augen kurz zu, bevor er mich wieder ansah und meine Lippen küsste. „Deine Schule ist im Januar vorbei oder? Du musst nur noch einmal hin, um deine Zeugnisse abzuholen?“ Ich war etwas sauer, aber ich nickte: „Ja. Wieso?“ Toll…. Aber so hätte ich noch mehr Zeit… „Gut, dann kommst du mit. Es ist für eine Woche nur, aber sowas nennt man Urlaub oder? Auch wenn ich arbeiten muss.“ Ich wurde rot und starrte in sein Gesicht. Paris? Zu zweit? Wenn er nicht arbeitete, könnten wir uns alles ansehen… und… „JA!“, meinte ich dann nur noch, ohne weiter nachzudenken. PARIS! PARIS! Ich fahre nach Paris! „Dann nehme ich den Job an. Er ist wohl in der zweiten Februar Woche.“, verlautete er, während er meinen Pony beiseiteschob und meine Stirn küsste. Ich konnte nur Grinsen. Bis dahin würde ich es ihm auch bestimmt gesagt haben… oder? Kurz schlich sich Angst auf mein Gesicht, doch ich schüttelte den Kopf. Ein Blick auf ihn verriet mir aber, dass er es gesehen hatte. Wie dumm von mir, warum konnte ich mich nicht so wie er kontrollieren? „Kagome. Worüber zerbrichst du dir eigentlich den Kopf? Rede mit mir.“, flüsterte er leise an mein Ohr, während ich mich einfach nur an seine Brust lehnte und schwieg. Er stellte sich das so einfach vor. Wir waren einfach nicht die Art von Pärchen, die die Korken knallen ließ, wenn es hieß, wir bekommen ein Kind… Es würde eine Diskussion ausbrechen und wenn er erfuhr, dass ich es hätte abtreiben können, würde er mir erzählen, dass er Mitspracherecht gehabt hätte. Ein paar Tränen kullerten über meine Wange. Es würde hoffentlich nicht auf seinem Filzmantel auffallen… Als er seufzte, zuckte ich leicht zusammen. Was würde er jetzt sagen? Bestimmt war er sauer… Doch anstatt etwas zu sagen, legte er seine Hand auf meinen Rücken und streichelte diesen sanft. Warum war unsere Beziehung nur so schwer? Oft hatte ich geträumt, wie er sich über das Kind freuen könnte, aber dann kamen auch wieder die Albträume, wie er hasserfüllt von mir ging… „Kagome.“, hauchte er nochmal und küsste meinen Haaransatz, während ich mich enger an ihn presste. Er sollte immer bei mir sein, aber auch nicht wegen des Kindes…, sondern weil er mich liebte. Von ganzem Herzen… Ein Rascheln ertönte unter mir und im nächsten Moment lag ich auf dem Bett. Ich keuchte und kam nicht mehr hinterher, so schnell war er über mir. Sein Mantel legte sich sacht auf meine Kleidung, während seine Lippen die meinigen suchten. Es war tröstlich seine warmen und weichen Lippen auf meinen zu spüren und für kurze Zeit vergaß ich unsere großen Probleme und genoss die schönen Dinge. „Hat dir die Schneekugel gefallen?“ „ja, sehr.“, hauchte ich, „Aber du gefällst mir noch viel mehr. Eigentlich würde es reichen, dass du dir ein Geschenkband drum machst.“ Er schloss die Augen halb und betrachtete mich. „Soll das eine Anmache werden?“ „Vielleicht?“, versuchte ich zu witzeln und betrachtete meinen dunklen Helden. Er war viel zu heiß. Eigentlich sollte man ihn anleinen. Manchmal war es mir unverständlich, wie er den hübschen Frauen entsagen konnte… „Du bist schon wieder abgedriftet. Aber wir wollten sowieso Schlittschuh laufen. Also zieh dich lieber an, als hier einen Schwan zu mimen. Draußen ist es kalt und wir wollen ja nicht, dass du dich unterkühlst.“ Diese Floskel. Bestimmt war sie aus dem Buch… Wir wollen nicht. Wir. Aber das wir klang auch schön… Er hatte zumindest gelernt, seine Wörter so zu verdrehen, dass es nicht mehr so klang, als wollte er bestimmen. Er legte es so aus, als wäre es in unser beider Interesse. Vielleicht sollte ich darin auch lesen, wenn ich bei ihm war. Bestimmt gab es eine Floskel, wie man eine Schwangerschaft beichtete. „Kagome~“, meinte er leicht anklagend. Als ich dann aber auch noch bemerkte, wie er mich auszog, lief ich rot an. Er zog die Hose runter und dann? Dann wurde es still. Sein Blick haftete an meinen Bauch. MIST! „Ähh… ich bin schon dabei.“ Schnell sprang ich auf und zog die Jogginghose ganz aus. „Hose oder Rock?“ „Hose.“ Ich drehte mich um und folgte seinem Finger auf eine Tasche am Boden. Überrascht zwinkerte ich. Mist. Es würde auffallen, dass ich nicht reinpasste. Mist! Sie würde nicht zugehen… „Ahm, ich nehme was aus dem Schrank…“ „Probiere sie doch wenigstens an.“ Ich zitterte leicht und schritt unter seinem Blick zur Tüte. Bestimmt wollte er sie umtauschen. Er ahnte doch, dass sie nicht passte. Vorsichtig zog ich sie raus und musste feststellen, dass sie sehr weich und warm war. Der Hosenbund… Hoch? Kein Reisverschluss. Verschmitzt sah ich zu ihm und dann wieder zu der Hose. „Da ist noch ein langer Rock, aber zieh das unter. Draußen ist es wirklich kalt.“ Ich nickte und schlüpfte in die bequeme warme Hose. Sie saß sogar über dem Bauch. Komischer schnitt. Aber sie war schön. Sie war weiß und hatte kleine blaue Schneeflocken darauf. Des Weiteren war dort ein Himmelblauer knielanger Faltenrock und ein weißer Pullover mit Schneeflocken. Ich schielte zu ihm. Da hatte ich echt Glück gehabt. Geschwind bekleidete ich mich und musste überrascht feststellen, wie perfekt es passte. Ein Blick im Spiegel verriet mir, dass es sogar meinen Bauch kaschierte. Beinahe hatte ich gedacht, ich wäre verloren, aber jetzt? Man ich glaubte es einfach nicht, er war eine Woche weg und brachte die perfekte Kleidung? „Woher kennst du meine Maße nur so gut?“ „Ich vermesse dich heimlich im Schlaf.“ Ich zwinkerte und sah ihn an. „Hast du gerade gescherzt oder machst du es wirklich?“ „Ist deiner Fantasie überlassen.“ Ich lächelte. Er machte wirklich Witze. Es wäre auch echt viel zu makaber sonst… Wahrscheinlich wieder ein großer Fortschritt in unserem Leben… … Angekleidet in dem neuen süßen Outfit rannte ich runter und zeigte es erstmal meiner Mutter, welche mit Hoori in der Küche schnackte. Auch wenn er mal nicht da war, telefonierten sie jeden Tag. Irgendwie freute mich das für meine Mutter. Da war jemand für sie, der ihr jeden Tag Blumen schickte und ihr sagte, wie sehr er sie liebte… hmm… Ich war wirklich neidisch… „Arme her.“, befahl Sesshomaru. Ich seufzte und reichte sie ihm, während ich meine Mutter noch etwas betrachtete. Hereingeschlüpft, wollte ich den Knopf zumachen, doch… Ach herje. Auch noch eine Jacke? Das könnte knapp werden… Ich zog sie zu und machte sie mit den Knöpfen fest. Passt perfekt… Misst er mich doch aus? Jetzt war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob das wirklich ein Witz war…. Ein weiterer Blick im Spiegel. Ein weißer Mantel mit Kapuze und Fellsaum, wie auch zwei Fellbommeln. Ich wurde leicht rot, während er hinter mich trat und mit einer Hand um mich griff, während die andere einen Fellbommel ergriff und ihn mir gegen das Gesicht drückte. „Kunstfell, aber hochwertiges. So wirst du immer an mich erinnert, wenn du diesen Mantel trägst, auch wenn ich mein Stück Fell nicht mehr trage.“ „Danke.“, murmelte ich nur und schmiegte mich an die Bommel, die er mir an die Wange hielt. Schön weich. Nur schade, dass der Mantel mir irgendwann nicht mehr passen würde… aber ich hoffte er hielt für die nächsten 2-3 Monate noch… „Jetzt geht’s aber los. Komm.“, verlautete er, und schnappte meine Hände, die er mit Handschuhen versah. Auch er zog sich welche an und umfasste meine Hand. „Jin und Jang.“ „Du bist mir einer.“, kicherte ich und ließ mich herausführen. Der Schnee tanzte vor unseren Augen umher, während wir im Schein der Laternen in Richtung Park schritten. Es war wirklich schön und der Schnee blieb auch liegen. Irgendwie hoffte ich, dass ich mit Sesshomaru noch eine Schneeballschlacht machen könnte… Einfach Spaß haben. Ich lachte leise und kassierte sofort einen Blick. Gekonnt blickte ich ihn siegessicher an, was er mit einem hochnäsigen Blick abtat. Wette angenommen. Er wusste nicht, was ihn erwartete, aber ich wusste auch nicht, ob er je mit Schnee gespielt hatte. Nach 20 Minuten kamen wir dann aber endlich an und ja, es war offen. Freudig grinste ich. Erstmal würden wir schauen, wer sich hier besser anstellte. Das kleine Baby verlieh mir ja Superkräfte. Bestimmt konnte ich gewinnen! Ha! Gekonnt bugsierten wir uns durch die Stehende Menge, bis wir an einem Tresen ankamen. Schnell waren Schuhe gewählt und die Gebühr bezahlt. Neckisch blickte ich ihn an, während wir uns eine freie Bank suchten und die Schlittschuhe anzogen. „Interessant.“, murmelte er und sah sich die Schlittschuhe genauer an. Wie er doch keine Ahnung hatte. Hehehe. Ich würde nicht alleine blöd dastehen, aber ich wollte es lernen. Minimal konnte ich es, aber naja. Ich landete viel zu oft auf dem Hintern. „Das sind Schlittschuhe. Mit den Kufen kann man über Eis fahren.“, erklärte ich ihm, während wir zur Eisfläche torkelten. Gar nicht so leicht, aber wir hatten es ja nicht weit. Auf dem Eis angekommen, hielt ich mich noch fest und atmete tief durch. Das schaffst du. Du wirst ihm zeigen wo der Haken hängt! „Kommst du?“ Überrascht drehte ich mich um. Da stand er auf dem Eis und hielt mir eine Hand hin. Ähmm… Mit einem Schwung glitt er wie ein Gott zu mir herüber und stoppte kurz vor der Barriere. Dieser Mistkerl hielt sich nicht mal fest. „Wollen wir jetzt?“ Leicht niedergeschlagen ließ ich den Kopf sinken. Mist! „Du kannst Schlittschuhlaufen?“ „Ja. Aber diese Kufen sind natürlich um Klassen besser, als das, mit dem ich es gelernt habe.“ Der war Schlittschuh gefahren! Was für ein DRECK! „Ich kann es nicht richtig.“, brummte ich und ergab mich meinem Schicksal. Sollte er doch lachen… „Ich zeig’s dir.“ Ich erstarrte kurz, bevor ich rot anlief. Er zeigte es mir? Wo war das Hänseln? Ein Blick über die Schulter verriet mir schon, dass er wieder auf dem Eis war. Seine Hand glitt um meine Hüfte und schwupps, glitt ich an seine Brust. Leicht verlegen ergriff ich seinen Mantel, damit ich nicht umfiel. Warum stand er da nur wie ein Riff im Sturm? „Danke…“, flüsterte ich und dann begann er mir zu erklären, worauf es ankam. Sein Arm lag um mir, während wir langsam losfuhren. Ein Schritt nach dem nächsten. Mit ihm fiel es einem wirklich leicht, denn ich konnte gar nicht umkippen. Übermütig geworden, löste ich mich dann von ihm und schlitterte los, doch viel zu schnell verlor ich das Gleichgewicht und fiel. Das würde wehtun! Ich erwartete schon den Aufprall, doch dann landete ich weich. Er war hinter mir und hielt mich. Er entwickelte sich zu einem Helden für mich. Immer mehr. „Danke.“ „Du musst mehr auf dich aufpassen. Du verlagerst dein Gleichgewicht immer zu weit nach hinten. Du wirst dich verletzen.“ Er hielt mir eine Predigt, aber irgendwie störte es mich gerade nicht, so schön warm wie er war. „Wir üben erstmal noch und dann sehen wir weiter.“ Ich seufzte und nickte ihm zu, während wir wieder zusammenfuhren. Erst war es mir peinlich, aber dann sah ich, wie viele auch so eng umschlungen fuhren. Diese ganzen verliebten Pärchen nahmen fast die ganze Eisfläche ein. Schon schön. Und die Schneeflocken und dieses sanfte Orange, was uns umhüllte. Hihi…. Nach einer halben Stunde machten wir dann aber zu meinem Leidwesen Pause. Es ärgerte mich, als er mich zur Bank führte und den Schnee abklopfte. Warum war er nur so überfürsorglich? „Ich hol uns einen heißen Kakao, damit du dich aufwärmen kannst. Dein Gesicht ist stark gerötet.“ Da ging er schon und ich sah ihm nach. Er hatte schon Recht. Mir war etwas kalt und so ein heißer Kakao würde bestimmt Wunder wirken. „Hallo!“, rief eine junge Stimme neben mir und kam auf mich zu. „Du siehst aber hübsch aus!“ Ein kleines Mädchen in einem roten Filzmantel mit Bommelmütze stand vor mir. Sie war brünett und wanderte aufgeregt um mich herum. „Ja? Findest du?“ Sie nickte fleißig und grinste: „Ich warte auf meine Mama! Sie holt mir einen Kakao! War der weißhaarige Mann dein Freund?“ Ich nickte und legte den Kopf schief. Warum interessierte sie sich dafür? Ihr Lächeln wurde breiter, während sie von einem Fuß auf den anderen hüpfte. „Das ist schön!“, kicherte sie und starrte mich an, während sie auf den Füßen wippte. Schon etwas gruselig, aber sie war so süß… Ob unser Kind auch so wäre? „Ja?“ Sie nickte und kicherte leicht, während sie in die Menge blickte. „Da ist Mama ja!“, frohlockte sie und rannte auf eine Frau zu, die genau das gleiche trug und sie war Brünett. Ein Schal verdeckte die Hälfte ihres Gesichts, doch ihre Augen… Nein, das konnte nicht sein. Wirklich nicht. Ich lachte leise und winkte der kleinen noch mal zu, die begeistert zurückwinkte. Die Mutter lächelte und dann gingen sie zu diesen Öfen. Nein. Wenn ich das Lillith erzählte. Die würde mich auslachen. Sie und normale Kleidung und ein Kind? Unglaublich. Ich hätte ein Foto machen sollen, damit sie mir glaubte… Aber sie waren süß gewesen. Ich glaube ich würde mit meinem Kind auch herkommen und wir würden dann zu dritt oder halt zu zweit fahren. Es dauerte nicht lange, da kam auch Sesshomaru endlich wieder und reichte mir einen Kakao, den ich dankend annahm. „Du, Sesshomaru?“, fragte ich vorsichtig, während er sich neben mich setzte und auch einen trank. „Was ist Kagome?“ „Glaubst du, dass wir ganz normal sein könnten? So wie die anderen hier? Ich meine… Das wir so leben könnten…“ „Sind wir das nicht?“, fragte er leicht verwirrt und betrachtete mich. „Willst du, dass ich die Haare abschneide und färbe?“ Ich schüttelte schnell den Kopf und schnappte nach seinem geflochtenen Zopf. Erst da fiel mir auf, dass er unten mit einer roten Schleife zusammengebunden war. So rot wie die Kleidung eben. Sie sah nicht perfekt aus, aber wirklich schön. „Ähh, nein!“, hauchte ich und zog an seinem Haar. „Ist doch meine Leine.“ Er sah mich ernst an, während er nach meinem Haar griff. „Vorsichtig. Sonst nehme ich dich an die Leine.“ „Du bist gemein.“, kicherte ich und zupfte noch kurz an seinem Schweif. Von wem er wohl diese Schleife hatte?“ „Worauf starrst du?“, fragte er und folgte meinem Blick. „Ach die. Ich hatte etwas Hilfe dabei, leider gab es kein Haargummi, darum ist es eine Schleife geworden. Also indirekt bin ich wie ein Geschenk verpackt.“ Ich lachte leise und kuschelte mich in seine Arme, während ich weiter trank. Ich wusste nicht, wer ihm half, aber der Gedanke war schon süß. Er als Geschenk. „Küss mich.“ Es war nur ein Flüstern zwischen den Flocken, aber ich kam seiner Bitte nach, drehte mich und küsste ihn, während er mich eng an sich zog. Wir waren nicht perfekt, aber wir waren eigentlich glücklich, so wie es war… oder? Kapitel 48: Weihnachtsmann?! ----------------------------   Schon wieder waren zwei Wochen dahin. Leicht genervt hing ich auf dem Sofa rum und zappte zwischen den Kanälen. Wie ich mich doch langsam an dieses Leben gewöhnte. Meine letzten Aufträge waren sehr gut verlaufen und das Geld klingelte nur so in den Kassen, doch ich war mir nicht so sicher, ob ich bis dahin genug aufbringen könnte. Warum war das Leben nur so teuer? Normalität. Wenn Kagome wüsste, wie sehr ich diese Normalität anstrebte und in erster Linie gehörte für mich dazu, dass unser Kind weder in einem Tempel, noch in einem Dämonenhort aufwuchs. Gut, es gab hier einen Kindergarten, aber ich empfand es nicht gerade wie eine Heimat. Zu viele fremde Person, die um mich herum lebten und denen man auch nicht unbedingt vertrauen sollte. Und im Schrein? Wer wusste, wie dämonisch das Kind war. Ich hatte ja schon in gewissen Maße Auswirkungen von dem Bannkreis bemerkt, aber was würde ein Kind tun? Ich war mir nicht sicher, also sollte ich diese Wohnmöglichkeit nicht mal in Betracht ziehen… Aber die Auswahl… Ich blätterte ein paar Prospekte durch, die ich mir von Lillith geliehen hatte. Es war mir ein Rätsel, warum sie nicht wegzog. Mimi war ein sehr liebes Mädchen, die nichts mit solchen Dämonen am Hut haben sollte… Hnn. Ich würde es meinem Kind gar nicht erlauben durch diese Gänge alleine zu schreiten. Niemals. DING DONG Überrascht blickte ich zur Tür. Kagome hatte heute einen Termin, sie war bestimmt nicht an der Tür. Vielleicht Hoori? Kurz schnupperte ich, doch ich war mir nicht ganz sicher, um wen es sich handelte. Angezogen war ich ja, weswegen ich schnurstracks zur Tür ging, den Schlüssel drehte und sie öffnete. „Hmm?“, brummte ich und sah nach links und rechts. Ein Streich? „Herr Sesshomaru?“, flötete eine zarte Stimme unter mir. Ich seufzte leise und blickte hinab zu einem kleinen Mädchen in einem Burgunderroten Mantel und Brünetten Haaren. Mimi. „Was machst du hier?“, fragte ich rätselnd, während ich mich im Gang umsah. Solche Panik wie Lillith letztes Mal gehabt hatte, als sie mir nah kam… Würde sie sie doch niemals alleine hier runter gehen lassen… „Wo ist deine Mutter?“ „Ahmm…. Oben?“, fragte sie zuckersüß und hielt sich ein Finger an die Lippen. Kinder versuchten es wirklich immer mit diesem Hundeblick. Schlimm. „Sie sucht dich doch bestimmt.“ „Hmm… Vielleicht. Aber du, Herr Sesshomaru, möchtest du mit uns Geschenke kaufen gehen?“ Geschenke? „Wofür?“ „ES IST DOCH WEIHNACHTEN VOR DER TÜR!“, krakelte sie, als wäre ich der letzte Vollidiot. Ehrlich, ich war mir ziemlich sicher, dass sie es auch so wirklich gemeint hatte, denn sie schüttelte den Kopf. „Oder glaubst du an den Weihnachtsmann?“ „Wer ist das denn schon wieder?“ Ihr blieb der Mund offenstehen, während sie durch meine Beine ins Wohnzimmer huschte. Sie sah sich überall um, während sie immer erschrockener aussah. „WO IST DIE DEKO?“ Warum war sie noch mal hier? Ich sollte Lillith sagen, dass sie ihre Aufsichtspflicht verletzte. Seit wann war ich hier der Babysitter? „Wieso?“ „Weißt du was Weihnachten ist?“ „Nein. Wo ich herkomme, gibt es dieses Weihnachten nicht.“ Sie sah mich erst schockiert und dann traurig an. Wie bitte? Mitleid? Sie konnte das doch nicht ernst meinen oder? „Schade.“, hauchte sie und kam auf mich zu, während ich sie eigentlich gerne wieder rauslocken wollte. Lillith drehte mir den Hals um, wenn sie sie hier fand. „Weißt du, an Weihnachten schenkt man den Menschen Geschenke, die man gerne hat. Manche Kinder glauben auch, dass der Weihnachtsmann kommt, aber ich weiß, dass es nicht stimmt, aber psschhhhtttt!“ Weihnachten? Geschenke? Anscheinend also ein Brauch… Wenn es einer war, erwartete Kagome wahrscheinlich ein Geschenk… „Und was verschenkt man?“ „Was vom Herzen kommt! Man kann eigentlich alles schenken. Es ist das Fest der Nächstenliebe!“, erklärte sie mir und bewegte ihre Arme schwungvoll dabei. Ich legte den Kopf leicht schief. Sie erwartete bestimmt was. Nächstenliebe und was vom Herzen. Aus der Sache kam ich nicht raus, das war klar. Vielleicht würde sie dann endlich sagen, dass sie schwanger war. Es half ja nicht einmal etwas, wenn ich ihren Bauch betrachtete, oder ihre die sogenannte Umstandskleidung kaufte. Bitte, wie auffällig musste ich mich denn noch verhalten? Es war jetzt wirklich nicht mehr zu übersehen, aber nein. Sie hatte immer noch Angst. Was sollte ich denn bitte tun? Vielleicht war dieses Weihnachten die Chance. Wenn ich nur das richtige fand, würde ihre Zunge sich bestimmt lösen. Genau. Das ist der Plan. Kagome, du wirst es mir schon sagen! „Willst du mit?“, fragte sie noch mal leise nach, während sie an meiner Leinenhose zupfte. „Ja. Warte, ich zieh mich um und rufe deine Mutter an.“ „JIPPIE!“, rief sie vergnügt und hüpfte auf mein Sofa. Schnell ging ich ins Schlafzimmer und tippte eine SMS. Das würde ja wohl reichen. Während ich mir dann eine dunkle Cordhose und einen weißen Pullover anzog, vernahm ich den Fernseher, wie er Lieder trällerte. Anscheinend gehörte das auch dazu. Eigentlich sollte ich von ihr genervt sein, aber sie rettete wohl mein Weihnachten. Ohne Geschenk… Ich hatte ja schon oft erlebt, dass sie Feiertage einfach als normal vernahm, und nicht mal daran dachte, mich einzuweihen. Wenigstens würde Paris klappen. Ein Feiertag, auf den ich wohl perfekt vorbereitet war. Angezogen ging ich dann wieder in die Stube, wo ich auch schon Lillith sah, die mit ihrer Tochter ein ernstes Wörtchen führte. „Lilith, hast du was verloren?“, neckte ich sie und erhielt prompt einen bösen Blick. Das saß. „MAMA, Herr Sesshomaru kommt übrigens mit Geschenke kaufen!“, lächelte sie und rannte schon zu mir hin, während Lilliths Blick entgleiste. Anscheinend war ich echt nicht eingeplant gewesen. Kinder waren manchmal schon Plagegeister. „Sie meinte etwas von Weihnachten. Anscheinend ein Feiertag, der wieder mal nicht zu mir gedrungen ist. Vielleicht hast du eine Idee, was ich Kagome schenken kann, bevor sie mich lyncht, weil ich ihr nichts gekauft habe.“ Lillith nickte und seufzte kurz, bevor sie zur Tür ging. „Dann sollten wir aber los. Eben ist noch nicht so viel los, aber das ändert sich schlagartig. Um diese Jahreszeit kann es in Kaufhäusern gefährlich werden, da jeder etwas Bestimmtes will. Darum ist unsere Taktik, dass sie es sich vor Ort selbst aussucht.“ Ich nickte und sah sie schon wieder lächeln: „Jupp, so ist es. So kann ich nicht traurig werden, weil es es nicht mehr gab und ich weiß ja, dass es den Weihnachtsmann nicht mehr gibt! Da siehst du, wie erwachsen ich bin!“ Sie war doch erst 4 oder? Ich blickte sie an, während wir uns zur Shoppingtour aufmachten. Ganz vergnügt tapste sie durch den Schnee von einem zum nächsten Schaufenster. Auch Lillith betrachtete die Geschäfte, während sie so… normal aussah. Es war wirklich ungewohnt. Ich fragte mich jedoch, wer die wahre Lillith war. Diese Perverse oder diese Übermutter? Konnte man überhaupt beide Seiten in eins vereinen? Dabei kamen mir wirklich grausige Bilder…. Uhh…. „Sesshomaru?“ „Ja?“ „stört es dich, wenn wir erst für sie ein Geschenk suchen? Kinder können sehr ungeduldig sein und sie freut sich immer das ganze Jahr schon drauf.“, bat sie freundlich und betrachtete ihren kleinen Engel. „Natürlich.“, hauchte ich. Mein Atem wurde zu einem kleinen Schwall Nebel dabei, während ich weitersprach. „Auch, wenn sie mich eingeladen hat, ist es ja euer Ausflug. Dafür musst du mir nur Tipps für Kagomes Geschenk geben. Auch wenn deine Tochter mir wohl die wichtigsten Stichpunkte zugeworfen hat, fällt es mir irgendwie schwer eine Vorstellung davon zu bekommen, was von Herzen ist und Kagome richtig glücklich machen könnte.“ „Du… bist… schlimm. Sie hat dich echt verdreht. Du denkst wirklich oft an sie, oder? Dabei arbeitest du immer härter, um ihr ihre Träume zu erfüllen. Manchmal beneide ich sie da schon, so viel Mühe wie du dir gibst… und dann. Dann fällt es dir aber wiederum so schwer, ein Geschenk für sie zu wählen, was deine Gefühle ausdrückt.“ „Ich war nie wirklich gut darin, Gefühle auszudrücken. Den Engelsrufer hat sie damals ausgesucht und die Dekore kaufe ich in Souvenirläden und hoffe einfach, dass sie Gefallen darin findet.“ „ES sind aber auch liebe Gesten. Wir schauen uns um. Vielleicht ist es ja wieder ein Schmuckstück, was sie immer bei sich tragen kann. Wenn du es siehst, wirst du wissen, dass es das ist und nur so sollte es sein. Du kennst sie schon ein halbes Jahr näher und davor kanntest du sie auch, wenn nur flüchtig. Du selbst weißt wahrscheinlich am besten, was sie sich von Herzen wünscht und ich meine jetzt nicht dich in Geschenkpapier. Sondern etwas Anderes. Egal wie klein es auch sein mag. Es wird etwas geben, dass sie mehr begehrt als alles andere und genau das musst du ihr schenken.“ „Meinst du, sie erzählt mir dann, dass sie schwanger ist?“ „Ist möglich, wenn es das richtige ist. Zumindest würde sie ein schlechtes Gewissen bekommen oder gar darüber nachdenken, ob du nicht doch als Vater taugen könntest.“ Ich schnaubte, während ich zu Mimi sah, die sich durch Menschen zu pressen versuchte. Sie war wirklich klein, auch wenn ihre Mutter schon recht groß war. Aber Rin war damals auch nicht so viel älter gewesen, wo sie so klein war. Kurz blickte ich zu Lillith. Sie versuchte zu ihrer Tochter zu kommen, aber… sie wirkte schon schwach. Ein Sukkubus ernährte sich aber auch vom Sex. Es wäre verwunderlich, wenn sie so stark wie ich wäre. Gekonnt nutzte ich meine Fähigkeiten dann aber, schnappte Mimi und hob sie auf meine Schultern. Lillith erstarrte und sah mich an, als hätte sie ein Geist gesehen. Nicht, dass es für mich normal wäre, aber es war eben die beste Lösung, da viele sogar so groß wie ich waren. In dieser Zeit gab es viele Riesen… Dabei hatte ich mich mal als groß bezeichnet… 1,75m … das ich nicht lachte. Sie hatte schon Recht in Sachen normal sein… Die Kleine quietschte leicht und schlang ihre Arme um meinen Kopf. Na gut, soweit kam sie auch wieder nicht. Vielleicht die Hälfte. Ihre kleinen roten Handschuhe wärmten meine Wangen, während ich mit einer Hand ein Beinchen festhielt, damit sie das Gleichgewicht besser halten konnte. Danach schlängelte ich mich nach vorne, bis sie etwas sehen konnte. „Schau mal!“, murmelte sie andächtig an meinen Ohren, während ich vor mir hinter der Scheibe eine kleine Eisenbahn entdeckte, die emsig ihre Kreise auf Schienen zog. Ich war sogar schon öfters jetzt mit einer gefahren, wenn es um Jobs ging, die weiter weg waren. Ehrlich? Ich mochte sie auch lieber als Flugzeuge, da man seine Umgebung besser wahrnehmen konnte. „Eine Eisenbahn!“ Sie kicherte, während sie wohl alles aufnahm. Anscheinend war es ein sogenannter Spielzeugladen. Das Fenster war kunterbunt. Glaskugeln hingen überall und da war ein großer Tannenbaum… Ob das zum Brauch gehörte? Er wirkte für mich wirklich fehl am Platz… „können wir da rein?“, fragte sie mich neugierig, während ihr Herz immer aufgeregter schlug. Kinder konnten wohl niemanden täuschen. Sie war sehr offenherzig… Rin war auch so. Es war ihr egal, wer jemand war. Es kam für sie darauf an, wie jemand war. Rin war neugierig und aufgeweckt gewesen. Wie so oft hatte sie Jaken irregemacht, was mich insgeheim gefreut hatte. „Wir fragen mal deine Mami.“, erklärte ich ihr und bugsierte mich schon wieder raus. Ich musste aufpassen, dass sie nicht runterfiel. Aber ob diese Aktion wirklich in Ordnung gewesen war? „Mami Mami!“, schrie Mimi an meinem Ohr, sodass es leicht klingelte. Lautes Organ. Sehr laut! „Was ist denn?“, hauchte sie, während sie sich zu uns drängte. Sie sah mich irgendwie ungläubig an. Anscheinend durfte ich nichts machen, was nicht zu meinem Schema gehörte. Gut, ich hatte sie ja auch aufs Äußere begrenzt und sie als Hure abgestempelt, aber so? So glaubte ich sogar, dass sie gar nicht so übel war. Ihr stand die Mutterrolle. Selten hatte ich sie so lächeln gesehen, was mich wirklich ins Grübeln brachte. Ich hatte in meinem Leben schon gelächelt, aber so wie es Izayoi damals gesagt hatte, meinte sie ein anderes. Kagome lächelte so. Sie war glücklich und Lillith auch. Dieses Lächeln, doch ich könnte es Kagome nicht einfach schenken, denn es wäre gezwungen. Wann würde ich wohl so lächeln? „Können wir ins Geschäft?“ „Natürlich, wenn du möchtest?“ Ich spürte, wie sie über mir nickte und aufs Geschäft deutete. „Dahin!“ Ich gehorchte leicht widerwillig und folgte ihrem Fingerzeit, dabei achtete ich darauf, dass Lillith dicht hinter mir war. Ich würde einen Weg bahnen. Jetzt glaubte ich ihr auch, als sie gesagt hatte, es wäre die Hölle los. Endlich drinnen angekommen, setzte ich sie ab und sah zu, wie sie wie der Blitz im Geschäft verschwunden war. „So so. Huckepack?“, meinte sie hämisch grinsen und stupste mich in die Seite. „Was?“, grummelte ich leicht, während ich einen Schritt zur Seite machte. „Du weißt schon. Du hast sie auf deinen Schultern getragen. Warum?“ „Sie konnte nichts sehen.“ Sie ließ die Schultern sinken, bevor sie mich einfach auslachte. SIE LACHTE MICH AUS! Ich atmete tief ein und aus, während ich sie leicht sauer ansah, doch sie winkte einfach nur ab. „Ich glaube kaum, dass ich Angst hatte, du könntest ihr was tun… Ich kenne jetzt deine Schwäche~“, flötete sie und kam dicht an mein Ohr: „Du magst kleine Mädchen!“ „Ach Quatsch… Sie erinnert mich einfach an Rin.“, gab ich schmollend zu und versuchte die Kleine im Auge zu behalten, was sich wirklich als schwer herausstellte. Genauso flink wie Rin. „Wer ist Rin?“ „Ein kleines Mädchen, dass mich auf meinen Reisen begleitet hat.“ „Huch? Ich dachte du warst ein großer böser Hund?“ „Sie hatte keine Angst vor mir… und als sie dann starb… konnte ich nicht anders, als sie zu beleben und danach klebte sie an mir…“ „Beleben? Kleben?“ „Was? Mein Schwert hat mich gezwungen.“ Sie musste ein Lachen unterdrücken und lief rot an, während sie die Luft anhielt. „Genau. Und jetzt zwingt dich dein unsichtbares Schwert, kleine Mädchen Huckepack zu nehmen? Ich hau mich gleich weg.“ Ich sah schon Tränen in ihren Augen. Was war daran so schwer zu verstehen? Ich meine… Ob sie auch was wollte? „Es ist ja eigentlich meine Sache. Aber was schenkt man kleinen Mädchen?“ Ihre Kinnlade klappte runter. „Wenn Kagome weiß, dass du ein Kind schon mal aufgezogen hast, wieso sagt sie es dir eigentlich nicht? Die müsste dann ja wissen, dass du da ein Fabel für hast.“ „Frag mich nicht…“ „Gib‘s zu, du hast irgendwas gesagt, was sie dazu bringt.“ „Vielleicht mein Hass auf Hanyous und die Sache, dass sie zu niemanden gehören? Oft sind sie auch deformiert…“ „Vergangenheit.“, tat sie ab und winkte, doch ich schüttelte nur den Kopf und deutete auf mich. „Ich bin Vergangenheit.“ „Aber sie nicht. Sie ist doch schon ein Mischling und die Fotos beweisen ja, dass das Kind gesund ist.“ „Ich weiß doch.“, knurrte ich heiser, während ich mit ihr die Gänge abschritt. „Aber ich kann es auch nicht einfach zurücknehmen, ohne dass sie ahnt, dass ich etwas weiß.“ „Du musst echt mehr nachdenken, wenn du ihr etwas sagst. Sie nimmt alles für bare Münze. Ich kann auch gar nicht verstehen, warum sie es noch geheim hält und nicht versteht, dass du weder blind noch taub bist. Fällt es ihr nicht mal auf, wenn du in letzter Zeit öfters auf ihrem Schoß döst?“ „Wir sind wohl beide Dickköpfe. Sie weiß, dass ich sie sofort darauf ansprechen würde und da ich es nicht tue, fühlt sie sich in Sicherheit, aber naja, ewig kann ich nicht mehr den Dummen spielen.“ „Kagome und du… Ihr seid mir manchmal echt ein Rätsel… Du musst ihr wirklich was Schönes schenken. Und diese Rin besuchen. Das könnte Wunder wirken.“ „Dann fliegt sie auf. Ihre guten Freunde produzieren Bälger am laufenden Band und vor denen müssen wir es ja nicht gerade breittreten.“ „Stimmt, der Moment, als du noch mal klarmachtest, du willst keine Bälger.“ „Sie waren eklig. Voller Rotz und am Sabbern…“ „Sabbern ist normal, wenn sie Zähne bekommen. Dann schreien sie auch gerne.“, flötete sie und zwinkerte mir zu. „Tolle Zeit, schlaflose Nächte.“ „Willst du mir jetzt das Kind wieder ausreden?“ „Nein, ich bin ehrlich. Auch wenn du dich mit einem 4-jährigen Kind gut anstellst, sind Babys ein anderes Kaliber. Es gibt viel zu beachten. Die Milch muss die richtige Temperatur haben, Rücken klopfen, Windeln wechseln, Lieder singen und Geschichten erzählen. Babys können nicht reden, da musst du die Körpersprache verstehen. Also stell es dir nicht so einfach und toll vor, denn dann scheiterst du. Kinder bedeuten viel Verantwortung und du musst beweisen, dass du diese tragen kannst.“ Ich blickte sie forschend an, während ich mein Haar nach hinten schob. „Vor einem halben Jahr hätte ich nie geglaubt, dass wir heute so ein Gespräch führen. Aber ja, du hast Recht. Ich weiß nicht, was auf mich zu kommt, aber ich stelle mich meiner Verantwortung.“ Sie lächelte. „Unglaublich. Vor einem halben Jahr hätte ich nie geglaubt, dass in dir so ein verantwortungsbewusster Vater stecken könnte.“ Nickend zog ich einen weißen Plüschhund aus dem Regal. Das passte doch für Rin. Ich hatte sie oft mit meinem Fell inflagrantie erwischt, wenn ich nicht hinsah. Sie schielte zu dem Tier, während sie lächelte. „So so. Kagome weiß gar nicht, was sie an dir hat.“ Ich hob die Schultern kurz, während ich Mimi aufspürte, die hinter dem nächsten Regal vor einer Puppe stand. Sie war aus weichem Stoff genäht und trug ein blaugepunktetes Kleid. Des Weiteren hatte sie gewelltes blaues Haar, welches verdammt echt aussah. „Die.“, murmelte sie begeistert und rekelte sich, doch sie erreichte die Puppe einfach nicht. Gekonnt fischte ich sie aus dem Regal und reichte sie ihr. Begeistert betrachtete sie die Puppe und drückte sie kurz, während Lillith neben mir auftauchte. „Na, möchtest du die haben?“ Sie nickte, doch dann erstarrte sie. „Zu teuer.“ Überrascht zwinkerte ich. Zu teuer? Gab es ein Preislimit? „oh, zeig mal her.“, meinte sie sacht und sah sich den Preis an. Auch ich schielte auf das Preisschielt. Wirklich teuer. Ein Zettelchen deutete darauf hin, dass es aus einem anderen Land stammte. Die Puppe hieß Olivia. Wahrscheinlich war der Preis dadurch zu erklären, aber Lillith hatte doch genug Geld oder? Sie war ja schließlich auch Model. „Ich such mir was Anderes aus.“, meinte sie und wollte schon losgehen, als Lillith entschlossen den Kopf schüttelte. „Nein, ich kaufe sie dir. Das passt schon. Sie gefällt dir doch so sehr.“ Die kleine lächelte und nickte eifrig, während ihr Grinsen immer größer wurde. Das meinte sie also damit. Ich würde da wirklich etwas Gutes aussuchen müssen, damit sie so lächelte. Auf dem Weg zur Kasse, betrachtete ich den Hund. Er gefiel Rin bestimmt. Es wäre ihr erstes Geschenk von mir. Vielleicht eine neue Tradition? NA gut, Kimonos hatte ich ihr oft geschickt, aber das hier… war was Anderes. Kurz vor der Kasse betrachtete ich noch einmal Lillith, die nachdenklich ihre Geldbörse durchwühlte. Was das wohl für Karten waren? Warum blickte sie so besorgt? Vorsichtig trat ich näher, doch sobald sie es bemerkt hatte, lächelte sie nur verschmitzt und klappte die Börse wieder zu. Ich sollte mich nicht immer einmischen, auch wenn diese Karten interessant gefunkelt hatten. Was das bedeutete? Vor der Kasse angekommen, mussten wir etwas warten und dann war es soweit. Mimis Geschenk kam an die Reihe. Der Preis war surrend, aber ich war mir auch wirklich nicht sicher, wieviel so etwas normal kostete. Mimi hing mit der Nase über dem Tresen und hielt sich verzweifelt fest, während ihre Mutter eine goldene Karte hervorzog. „Bitte.“, lächelte sie. Ich konnte das Glitzern in Mimis Augen sehen. Diese Puppe hatte es ihr wirklich angetan. „Tut mir leid, ihre Karte ist ungültig.“, war die ernüchternde Antwort des Kassierers. „Bitte, versuchen sie es doch noch einmal.“ Aber auch dann änderte sich nichts. Schnell kramte sie noch einmal und zog eine weitere, diesmal silberne Karte hervor. „Die hier dann!“ Und wieder eine Niete. Der Mann schüttelte den Kopf, während ich hinter mir Getuschel hörte. Etwas von Kreditkarte drang an mein Ohr, wie auch die Worte überzogen, arme Schluckerin und man sollte nicht über seinen Verhältnissen leben. Auch etwas wie verschuldet hörte ich. Sie wurden immer lauter, als auch die dritte Karte nicht ging. Lillith schien mir schier verzweifelt. Gut, 8.000 Yen waren nicht gerade wenig, aber wiederum war es nicht so viel Geld. Knallrot versuchte sie es noch einmal, aber nein. Das waren 4 Karten gewesen in unterschiedlichen Farben, doch keine funktionierte und in ihrer Geldbörse machte ich nur 5.000 Yen aus. Verunsichert beugte sie sich zu ihrer Tochter runter, dessen funkelnde Augen traurig wurden. „Es tut mir leid, nächstes Jahr, in Ordnung?“, fragte Lillith, während sie den Scherbenhaufen ihres Stolzes aufsammelte. Sie schluckte, während ihre Tochter sie kurz betrachtete und dann wieder lächelte. „Kein Problem Mama. Ich find bestimmt noch was, was nicht so teuer ist! Wollen wir weiter?“, fragte sie und ergriff schon die Hand ihrer Mutter und zog sie mit sich, während der Kassierer etwas genervt hinterher sah. „Entschuldigen sie der Herr. Das passiert öfters in der Weihnachtszeit. Eltern, die sich maßlos verschulden und nicht den Hals voll bekommen. Man sollte wirklich nicht über seinen Verhältnissen leben. Wer kein Geld hat, geht in keinen Luxusladen, sondern in die kleinen Discounter mit dem Billigspielzeug.“, brummte der Kassierer, während er die Puppe zur Seite legte. Ich schielte nach draußen, wo die kleine Mimi ihre Mutter aufmuntern wollte. Eigentlich hätte sie traurig sein müssen… Ob sie sich wie Rin damals, um andere mehr sorgte, als um sich selbst? Rin war immer selbstlos gewesen. Viel zu oft hatte sie ihr Essen geteilt oder z.B. Jaken geholfen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Hnnn… Ach was soll‘s. „Ich kaufe die Puppe und diesen Plüschhund.“, meinte ich ernst und sah den Mann leicht sauer an. „Und das nennt man Fest der Nächstenliebe. Diese Mutter wollte ihr Kind nur glücklich machen. Sie sollten sich schämen.“ Die Geschenke bezahlte ich natürlich bar und ließ eine Schleife um die Puppe und Geschenkpapier um den Hund machen. Beides bekam ich in einer Geschenktüte, während mich der Verkäufer nur noch kleinlaut ansah. Auch die Stimmen hinter mir waren verstummt. Anscheinend war dieses Fest nicht so berauschend, wie die meisten glaubten. Leicht genervt schritt ich durch die Pforte und trat zu den beiden. Lillith sah aus wie ein begossener Pudel, während Mimi sich lächelnd zu mir drehte. „Für wen hast du den Hund gekauft?“ „Für eine kleine Freundin. Sie ist in deinem Alter und hat noch nie ein Weihnachtsgeschenk bekommen.“, meinte ich nur, während ich die beiden etwas zur Seite bugsierte, sodass wir mehr Ruhe hatten. „Ohh! Die Arme! Sie freut sich bestimmt, du bist ja auch ein großer weißer Hund! Dann denkt sie immer an dich.“, kicherte sie. „Mimi es tut mir so leid…“ „MAMA! Es ist nicht schlimm, ich wusste, es ist viel zu teuer. Wir hatten eine Grenze ausgemacht. Ich verstehe, dass wir nicht so viel Geld haben. Am wichtigsten ist doch, dass wir uns noch haben!“ Und dann sah ich Lillith das erste Mal weinen. Sie weinte tatsächlich, kniete sich herab und umarmte ihre kleine Tochter, die sie tröstend in die Arme nahm. "Mama, ich brauche wirklich nichts. Solange du bei mir bist, bin ich das glücklichste Kind der Welt. Also weine nicht, ja?“ Es rührte mich schon irgendwie. Die Welt schien mir so verkehrt. Eine kleine 4-jährige tröstete ihre Mutter, dabei hätte Mimi weinen müssen, wie so viele Kinder, die kreischend von ihren Eltern von Schaufenstern weggezerrt wurden. Wahrscheinlich war bei vielen der wahre Gedanke verloren gegangen, den dieses kleine Mädchen noch in sich bewahrte. Ich hatte auch nie vermutet, dass Lillith solche Geldprobleme hatte, aber ich wusste auch nicht wirklich wie sie ihr Geld verdiente. Sie war Model und… Prostituierte oder? Als jedoch Lillith nach einer weiteren Minute nicht mit weinen aufhörte, packte ich mir ein Herz. Ich kniete mich zu den beiden und holte die Puppe mit der Schleife aus der Tasche. „Hier. Es zählt ja nur, dass es von Herzen kommt, hast du gesagt.“ Als die Worte raus waren, bereute ich es schon beinahe. Jetzt würde sie wahrscheinlich wie Rin an mir kleben. Mist. Das Kagome zu erklären wäre eine Katastrophe, wenn ich ständig kleine Mädchen heimschleppte… Das klang wirklich verkehrt… Lillith blickte als erstes auf und erstarrte. Sie sah erst mich und dann die Puppe an, während sie die Luft anhielt. Anscheinend war ich auch für ein paar Überraschungen gut. Als nächstes wendete sich Mimi zu mir, die sofort das blaue Püppchen ausmachte. „Ist die für mich?“ „natürlich, die hast du dir doch von Herzen gewünscht oder?“ Sie nickte, während ihre kleinen Hände die Puppe ergriffen. Vorsichtig nahm sie sie mir aus der Hand, nur um sie geschwind an die Brust zu drücken. Verwirrender Weise drehte sie sich aber dann mit der Puppe um und begann zu zittern. Nicht doch. Was hatte ich jetzt falsch gemacht? „DANKE DANKE DANKE!“, rief sie und gluckste. Jedoch hickste sie dann bald und rieb ihr Gesicht am Ärmel ab, während Lillith immer noch auf dem Boden im Schnee saß. „Danke!“ Ich legte den Kopf schief. Ich roch Tränen. Wieso denn das? Vielleicht hatte Lillith recht, dass ich mehr nachdenken musste, was ich sagte… aber warum sagte sie danke? „Mimi?“, fragte ich sachte nach. Das überforderte mich alle mal. Wahrscheinlich hatte ich es mir zu einfach vorgestellt… Mist… Und dann… dann drehte sich Mimi um. Sie weinte. „warum weinst du?“ „Weil… weil… weil ich so glücklich bin!“, stotterte sie zwischen den Schluchzern und presste die Puppe eng an sich. „Danke… wie habe ich das verdient? Die war doch teuer…“ Ich seufzte und streichelte über ihren Kopf: „Als Dankeschön, dass du mir verraten hast, dass bald Weihnachten ist, sonst würde meine Frau ganz traurig werden, weil sie denken würde, dass ich sie vergessen habe. Und du hast gesagt, es muss von Herzen kommen und es geht um Nächstenliebe. Also, habe ich bestanden, kleine Lehrmeisterin?“ Sie gluckste und nickte: „Ja, das ist Weihnachten!“, kicherte sie und zuckte noch etwas, während sie näher zu mir kam. Sie wischte sich ihr Gesicht noch mal ab, bevor sie ganz dicht zu mir kam und die Hand so bog, als wollte sie mir etwas zu flüstern. Ich drehte meinen Kopf und hielt ihr mein Ohr hin. Ganz leise flüsterte sie etwas, was mein Herz kurz stehen ließ: „Du wirst der beste Papa der Welt!“ Und dann gab sie mir ein kleines Küsschen auf die Wange, bevor sie glucksend ihre Puppe betrachtete und sich drehte. „Schau Mama, jetzt musst du nicht mehr traurig sein.“, lächelte sie und umarmte ihre Mama überglücklich. Sie nickte, während ich ihr eine Hand reichte und ihr hoch half. Erst sah sie mich entschuldigen an, bevor sie sich vorbeugte und im Wind flüsterte: „Ich zahl es dir zurück, versprochen.“ Doch ich schüttelte nur den Kopf: „Nicht doch. Ich schulde dir wahrscheinlich noch viel mehr. Ohne dich hätte ich meine Beziehung schon längst in den Sand gesetzt. Jetzt hör auf zu heulen und hilf mir ein Geschenk für mein Mädchen zu suchen.“ Sie nickte. Manchmal half ein leichter Befehlston wahre Wunder. Ich reichte ihr ein Taschentuch, damit sie ihr Gesicht trocknete, bevor wir uns auf den Weg in ein Schmuckgeschäft machten. Unterwegs hatten wir gebrannte Mandeln gekauft, wie auch andere Leckereien. Es war schon unglaublich, wo überall Zucker drauf war… Während ich dann die Stände abklapperte, folgte mir Lillith auf Schritt und Tritt. Obwohl sie es wohl akzeptiert hatte, war es ihr dennoch unangenehm. Später würde ich mit ihr noch reden. Ich verstand es echt nicht, warum sie Geldsorgen hatte, wo man auch noch umsonst wohnte… „hier sind Ketten. Wie wäre sowas? Ich würde dir auch einen Ring vorschlagen, aber der ist ja schon anderweitig verplant.“ „Genau. Hmm… eine Kette…“, ich sah sie mir an. Sie hatten verschiedene Formen. Manche bestanden aus kleinen Anhängern und andere erschienen mir etwas klobig… Was könnte ihr gefallen… Es soll von Herzen kommen… Hmmm… Ich betrachtete einige, bis mir etwas ins Auge fiel. Es war ein Herzanhänger an einer silbernen Kette, auf welcher komische Symbole eingraviert waren. „Was steht hier?“ Lillith entzog mir das Kettchen und grinste. „Genau das, was du willst.“ „Was meinst du?“, fragte ich ausdrücklich nach, doch sie grinste nur. „Sagen wir so. Der Spruch kommt von Herzen. Genau die Worte, die sie hören möchte.“ „Welche. Nutz nicht aus, dass ich keine Ahnung davon habe.“ Sie kicherte. „Ich will es nicht aussprechen, echt nicht. Nachher hört es jemand falsches. Aber sagen wir so. Es sind 3 entzückende Wörter, die ihr Herz erweichen werden. Es drückt genau deine Gefühle aus.“ Ich seufzte. Was konnte dort nur stehen? Am liebsten hätte ich weiter gebohrt, doch ich wusste, dass ich ihr in diesen Sachen vertrauen konnte. Dort stand also etwas, dass genau das ausdrückte, was ich empfand? In so wenig Worten? Bisher war es mir so komplex vorgekommen, meine Gefühle für Kagome zu beschreiben, doch das? Ich kaufte es und ließ es verpacken. Gut. Wenn dort stand, was ich empfand, dann glaubte ich ihr, aber ich würde daheim rausbekommen, was diese drei Wörter waren.   …. Einen Tag später passierte dann etwas sehr Merkwürdiges. Kagome war gerade zu Besuch, als es unmittelbar an der Tür klingelte. Schon war Kagome an der Tür gewesen und hatte sie geöffnet, während ich wieder heimlich einen Blick in ihren Pass geworfen hatte, um die neusten Bilder zu betrachten. 15ente Woche. Es sah wirklich gesund aus... „Sesshomaru, komm mal, du hast Post!“ Schnell verstaute ich den Pass und folgte ihren Rufen zur Tür. Gerade schloss sie die Tür, während sie ein Blatt Papier in den Händen hielt. Hm? „Schau mal. Du scheinst Fans zu haben.“, kicherte sie und reichte mir ein Bild. Es war mit Wachsmalern gemalt. Da war Mimi mit ihrem roten Mantel. In der Hand hielt sie die Puppe, dessen andere Hälfte … oh ... von mir gehalten wurde. Komischer Weise trug ich nicht die Cordhose und den Pullover, sondern hatte auch rote Sachen an, einen schwarzen Gürtel, wie auch eine rote Mütze mit einer Bommel dran. Mein graues Haar war zum Zopf gebunden und eine rote Schleife zierte ihn. Sie hatte sie genäht und ich war etwas unfreiwillig an diese eine gekommen. „Was ist das?“ „Da hat dich jemand als Weihnachtsmann gemalt.“ „Hm?“, fragte ich nach, während sie zum Fernseher ging und durchzappte, bis ein Film auftauchte, wo ein dicker Mann im Schlitten saß mit weißem Rauschebart und ebenso weißen Haar und… roter Kleidung. Er hatte einen dicken Sack und Rentiere zogen einen fliegenden Schlitten. Weihnachtsmann? Überrascht sah ich noch mal das Bild an und dann Kagome, die mich neckisch an griente. „Da verwechselt dich wohl einer.“ Ich nickte nur zustimmend und nahm ihr das Bild aus der Hand. „Ich kümmre mich darum. Bestimmt ein Nachbarskind.“, flüsterte ich und verschwand in einem kleinen Zimmer, dass ich mir wie ein Büro eingerichtet hatte. Ein kurzer Blick zeigte mir, dass sie sich kichernd etwas Anderem zuwendete, während ich das Bild an die Wand über dem Schreibtisch pinnte. Weihnachtsmann, ha? Gut das Kagome den dicken Bauch bekam und nicht ich.     Kapitel 49: Bescherung ----------------------   Wunderbar, meine 16ente Woche der Schwangerschaft und Weihnachten stand vor der Tür. Ich seufzte, während ich daheim mich von links nach rechts wälzte. Der kleine Bauch war unverkennbar. Als Fett konnte ich ihn nicht bezeichnen, da er leicht hart war. Man merkte schon, dass da etwas wuchs. Wie sagte ich es ihm nur? Wie nur… Schnell schüttelte ich den Kopf und sah an die Decke, während mein Haar in Wellen um mich herum verstreut war. Wie sagte ich es ihm? Er hatte sich unsere Beziehung bestimmt nicht so ausgemalt… Wie er bei Sango und Miroku gewesen war und auch noch diese Kondome angepriesen hatte… Des Weiteren war er so oft unterwegs, was mir gar nicht gefiel. Was plante er? Ich brauchte ihn, aber wie sollte ich ihm das sagen? Bisher hatte er nicht mal diese Wörter gesagt… während ich? Ich sagte sie ihm wohl ständig. Er müsste doch wissen, dass sie mir genauso viel bedeuteten wie ihm… Letzte Woche war dann auch dieses Bild aufgetaucht, welches er heimlich im Arbeitszimmer aufgehängt hatte. Führte er ein Doppelleben? Ich hatte keine Ahnung. Arbeitete er wirklich oder vergnügte er sich doch mit einer anderen, da wir in letzter Zeit kaum Sex hatten? Unsicher schielte ich zum Handy, welches mit dunklem Display auf meinem Bett lag. Ich starrte es eine ganze Weile an, doch es tat sich nichts. Heute war Weihnachten und wir hatten nicht geklärt, ob wir feierten… Er musste noch dringend zu einem Dreh, aber er hatte versprochen, er käme heute heim. Leicht überlegend drehte ich mich zur anderen Seite, wo sein Geschenk verpackt lag. In größter Mühe hatte ich einen Pullover und einen Schal gestrickt. Meine Mutter hatte es mir gezeigt. Es war roter Kaschmir und ein weißer Kaschmirschal. Das Bild hatte mich auf die Idee gebracht. Leider hatte ich auch kein Geld für ein größeres Geschenk, aber ich hoffte, es würde reichen. Meine Mutter hatte mir auch Unterricht in Sachen Kochen gegeben, was wahre Wunder bewirkte. Ich wurde immer besser und bereute es, dass ich damals Wirtschaftsunterricht verpasst hatte. Ach Sesshomaru… Leicht seufzend setzte ich mich auf und zog mir die Schneeflöckchenhose an. Sie war wirklich schön bequem und warm und passte immer noch. Schon interessant dieser Gummizug. Meine Mutter hatte mir auch schon mal sowas gekauft, aber ich konnte mich nicht erinnern, so etwas mal in Geschäften gesehen zu haben… hm… So, was könnte dazu passen… hm… Ah! Da war der blaue Rock und der weiße Pullunder mit Schneeflocken. Den hatte er mir aus Osaka mitgebracht. Das würde ihn bestimmt freuen, wenn ich es trug! Kichernd zog ich mich an und suchte mir eine Tasche, in der ich die Geschenke verstaute. Leicht rot überlegte ich, ob er sich freuen könnte… BESTIMMT! Mit neuem Mut stapfte ich die Treppen runter und sah ins Wohnzimmer. Da saßen Hoori, Mama, Opa und Souta. Ich lächelte. Sie waren wirklich süß. „Ich geh dann mal!“ „Frohe Weihnachten dir und treibt es nicht zu wild!“, flötete Hoori und kassierte gleich einen Schlag auf den Hinterkopf von Mama. „Nicht vor dem Kind!“, schimpfte sie, aber Souta seufzte nur. „Mama, ich bin nicht dumm, wir haben Sexualkundeunterricht. Ich weiß, wo die Babys herkommen.“, erklärte er. Schon war es an Mama rot zu werden, die Souta die Hand vor den Mund hielt: „Schlimm! Männer!“ Opa hüstelte nur: „Damals war alles anders…“ Sake floss und Hoori nickte, während meine Mutter mir knallrot winkte. Mein Gesicht war leicht entgleist. Super. Noch ein Irrer in dieser Familie. Ob Sesshomaru mich auch für so Plemplem hielt, wie ich es gerade bei denen tat? Draußen angekommen, stand dort schon ein Taxi. Verwirrt blickte ich nach links und rechts. Keiner da… Langsam ging ich auf das Taxi zu. Gut, dass ich noch schnell meine Jacke angezogen hatte, denn ich fröstelte und mein Atem wurde zu dickem Nebel. Einerseits hatte ich schon Angst… aber andererseits war mir kalt und ein Taxi war genau das richtige… „Willst du nicht einsteigen?“ Überrascht drehte ich mich um. Da stand er im Schnee an der Seite. Sesshomaru. Er war gekommen! Glücklich stürzte ich zu ihm und umarmte ihn einfach. „du hast es geschafft!“ „Ich habe dir schon mal gesagt, dass Dämonen ihre Versprechen halten oder? Wann vertraust du mir endlich?“ Ich schluckte. Vertrauen. Wenn er das erfuhr von dem Kind… Egal wie ich es drehte und wendete, er wäre sauer. Entweder, weil ich ihm nicht vertraute oder weil ich ihm ein Kind unterschob, dass er nicht wollte. Prost Mahlzeit. Kurz trübte sich mein Blick, bevor ich tief einatmete und lächelte. „Dann lass uns zu dir. Hier sind mir zu viele verrückte.“ Er nickte: „Irgendwann sollten wir sie fragen, wie sie sich kennen gelernt haben. Aber heute feiern wir zu zweit.“ Glücklich ließ ich mich ins Auto bugsieren und dann ging es schon los. Wir landeten bei ihm zu Hause. Was er nicht wusste, war, dass ich eingekauft hatte für ein kleines Festmahl. Gut, manches hatte ich schon vorbereitet, aber noch nicht alles. Gut, dass wir noch Zeit hatten. Er würde sehen, wie ich dazu lernte und diesmal würde mein Essen nicht nach Feuerlöscher schmecken! Angekommen an der Wohnung schloss er schnell auf und bat mich herein. Huch? Ein Baum? Es war sogar geschmückt… Ich grinste. Sesshomaru hatte sich ja mal Mühe gegeben. Etwas ungeduldig wanderte ich zum Baum, wo ich meine Geschenke darunterlegte. Wo war meins? Ich suchte und suchte, bis ich ein kleines verziertes Kästchen sah. Was da wohl drin war? Ich grinste und beugte mich hinab. „Du musst noch warten.“, meinte er und trat zu mir, während ich ihn einfach nur schmollend ansah. „Menno…“, brummte ich und ließ mir wieder aufhelfen. „Gefällt es dir? Leider hatte ich kaum Zeit.“, meinte er und erhielt von mir ein promptes Nicken. Klar gefiel es mir. Andächtig schritt ich durch die Stube. Hübsch. Das war gestern noch nicht gewesen. „Sehr schön, dann koch ich für uns!“ Er erstarrte und sah mich ungläubig an. „Hältst du das für eine gute Idee?“ Ich seufzte: „Mama hat es mir beigebracht. Lass nur die Finger von mir beim Kochen.“, meinte ich neckisch und wanderte in die Küche, wo ich dann angewurzelt stehen blieb. Huch? Unsicher zwinkerte ich noch ein paar Mal, bevor ich zum Kühlschrank ging. Da weinte doch etwas? Oder? Vorsichtig blickte ich um den Kühlschrank. Da saß ja jemand… „Hallo?“ Ein weiterer Blick auf ihr brünettes Haar und ihre kleine Statur, ließ mich an das Eislaufen denken. „Du bist doch die Kleine von damals!“ Überrascht sah sie auf und rieb sich übers Gesicht. Was hatte sie da denn in den Armen. Oh… die Puppe… jetzt musste ich an das Bild denken. Sesshomaru kannte also die kleine? „Sesshomaru? Wir haben einen Gast.“, rief ich. Es dauerte nicht lange, da stand er schon da. Überraschenderweise kniete er sich vor sie und hielt ihr ein Tuch hin, was sie dankend annahm. „Deine Mutter sucht dich bestimmt. Du kannst nicht einfach in meine Wohnung einbrechen.“, erklärte er ihr sanft. Ich schluckte. Sie schienen so vertraut… „mm… Mama ist weg… Ich find sie nicht…“, weinte sie. Durch das Schluchzen konnte man sie kaum verstehen. „Sie hat gesagt, wenn was ist, soll ich herkommen und mich verstecken!“ Wie bitte? Was ging denn hier bitte ab? Sie zeigte einen kleinen Schlüssel. Sie hatte einen Schlüssel? Die Frau damals… Aber wieso? Sesshomaru seufzte: „Ich versuch sie anzurufen, aber weine nicht. Es ist doch schließlich Weihnachten.“ Sie nickte und blickte zu mir, während Sesshomaru aufstand. „Pass kurz auf sie auf, ich versuche ihre Mutter zu erreichen. Es ist bestimmt nur ein Missverständnis.“ Ich nickte, auch wenn ich kaum dran denken konnte, dass es ein Missverständnis war, wo die kleine doch einen Schlüssel hatte. Ich hatte auch einen, aber wer bitte noch alles? Etwas unsicher kniete ich mich zu ihr herab. „Wie heißt du denn?“ „ich… heiße Mimi~ Frau Sesshomaru.“ Ich schmunzelte: „Ich heiße Kagome.“ „ohh… Frau Kagome!“ Ich zwinkerte. „Frau Mimi, möchten Sie aufstehen?“ Sie wurde rot: „Nur Mimi!“ „dann nenn mich nur Kagome. Hat Sesshomaru dir die Puppe geschenkt?“ „Ja, Mama hatte nicht genug Geld und da hat er sie einfach gekauft. Mama hat ganz doll geweint deswegen.“, hauchte sie traurig und stand auf. „Ich habe Angst, dass sie ihre Schulden abarbeiten will und ihr etwas passiert ist…, darum hoffe ich, dass Herr Sesshomaru sie ganz schnell findet…“ Ich musste ein paar Tränen verkneifen. Er hatte wirklich Weihnachtsmann gespielt und ihre Mutter hatte Geldsorgen. Ich wusste gar nicht, dass Sesshomaru so ein weiches Herz hatte, auch wenn er sich immer rührend um Rin gekümmert hatte. Vorsichtig streichelte ich dem Mädchen das Haar aus dem Gesicht, während sie immer noch die Tränen wegwischte. „Er findet sie bestimmt, versprochen. Willst du mir beim Essen kochen helfen?“ Sie nickte und wischte noch mal die Tränen weg, bevor sie zu mir kam und eine Hand auf meinen Bauch legte. Was? „Wird es ein Mädchen oder ein Junge eigentlich?“ Ich erstarrte. Wie? „Ähh… was meinst du?“ „Du bist doch schwanger! Meine Mama meinte, sie musste es unbedingt erfahren und hat sich ganz dolle gefreut, dass ich ein Mädchen werde und hat mir viele Kleider geschneidert!“ Ich seufzte und beugte mich runter: „Ist es so auffällig? Oder woher weißt du das?“ Woher nur? Die Kleidung verbarg es doch weitgehend… „Herr Sesshomaru hat es Mama gesagt! Und Mama meinte, ich darf den Kinderwagen schieben, wenn es da ist!“, kicherte sie und holte schon Sachen aus dem Kühlschrank, während ich verdattert dastand. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sesshomaru hatte es ihrer Mutter gesagt? Aber woher wusste er das? Und da fiel es mir ein. Wie er meinen Bauch angesehen hatte und auf meinem Schoß lag… Also wusste er es? Der Schock saß mir tief in den Knochen. Mir drehte sich alles, schnell setzte ich mich und stützte den Kopf auf, während die kleine besorgt zu mir kam: „Upps… Tut mir leid!“, japste sie und umarmte meine Hand. „Ich sollte das ja nicht sagen..., bitte sag es nicht weiter, sonst schimpfen sie mit mir…“ Ich starrte sie leicht an. Gerade als ich ihr antworten wollte, kam Sesshomaru in die Küche. Er betrachtete Mimi und dann mich, während er das Telefon fest in der Hand hatte, als würde er es gleich zerdrücken wollen. Er sah wirklich besorgt aus. „Geht es Mama gut?“, fragte sie, während sie sich an mich drückte. Auch ich blickte auf. Woher er es wusste, war gerade nicht wichtig. „Mimi.“, meinte er ernst und ging auf sie zu. „Deine Mama ist im Krankenhaus, aber es geht ihr verhältnismäßig gut. Sie hat ein paar Knochenbrüche, aber kommt in wenigen Tagen wieder raus. Du kannst so lange auch hierbleiben.“ Ich schluckte. Oh je. „Was ist passiert?“, fragte sie leise und sah uns beide bedrückt an. „War das ein Freier?“ Jetzt war wohl Sesshomaru dran, sie leicht geschockt anzustarren: „Woher weißt du das?“ „Ich bin nicht dumm, Herr Sesshomaru… Manchmal ist Mami weg, aber auch manchmal da. Sie denkt ich schlafe… aber… Ich muss doch auf Mami aufpassen…“ „Mimi…“, hauchte er, doch sie schüttelte den Kopf. „Schon gut. Ich weiß ja, was sie ist.“ „Woher denn?“, fragte jetzt ich, während sie sich fester an mich krallte. Auch wenn ich nicht wusste, wer es war, konnte ich einfach nicht meine Klappe halten. „Aus dem Kindergarten. Die anderen Mamis reden immer ganz schlecht über sie… und mich. Aber meine Mami ist toll. Sie kann doch nichts dafür, was sie ist.“, schniefte Mimi nur noch. Sesshomaru streichelte ihren Kopf, während sie die Puppe ganz eng an ihre kleine bebende Brust presste. „Du bist ein tapferes Mädchen.  Wegen den Geldsorgen deiner Mutter zieht ihr nicht um oder?“ „Ja… Weil Mama ist, wie sie ist, kauft keiner die Kleider die sie designt. Nur erotische, aber das will sie glaube gar nicht. Sie hat an den anderen viel mehr Spaß…“ Ich zwinkerte. Waren damals die Sachen auch selbst gemacht gewesen? Sie waren wirklich schön gewesen. Aber wer war ihre Mutter? „Sesshomaru? Ich will ja nicht fragen, aber wie heißt ihre Mutter?“ „Lillith.“, meinte er kurz und knapp. Mir klappte die Kinnlade runter. „Ich weiß es auch noch nicht lange, dass sie eine Tochter hat.“ Also war das damals auch Lillith gewesen? Hatte sie darum ihr Gesicht vermummt, damit man sie nicht erkannte? Von wem wohl das Kind war? Ich schluckte noch mal, bevor ich dann aufstand: „Sollen wir sie besuchen fahren?“ Ich blickte zu Sesshomaru, welcher kurz tief einatmete: „Aber nur kurz, sie braucht Ruhe.“, hauchte er und sah zu Mimi, die tapfer nickte. Unglaublich, diese kleine war so anders als ihre Mutter und doch… doch hatte ich das Gefühl, dass sie sich sehr ähnlich waren. Schnell holten wir noch etwas Kleidung aus ihrer Wohnung, bevor wir uns dann aufmachten und ins Krankenhaus mit einem Taxi fuhren.  Wirklich gerne hätte ich gefragt, seit wann er es wusste oder mit ihm darüber geredet, aber dieses Thema schien mir so fehl am Platze zu sein, egal wie sehr es mich bedrückte. Im Krankenhaus angekommen, schnappte die kleine meine Hand. Man merkte, wie unsicher sie war. Kurz mussten wir uns orientieren, aber dann fanden wir jemanden, der uns das Zimmer nennen konnte. Oben angekommen, waren wir auch schnell am Zimmer angelangt. Ob das auch wieder eine extra Abteilung für Dämonen war? Zumindest schien mir hier alles ein wenig edler als sonst. Sesshomaru klopfte und trat als erstes ein, bevor wir beiden folgten. Sie drückte meine Hand immer fester, sodass es schon etwas schmerzte. Sie hatte tierische Angst… „alles wird gut.“, flüsterte ich ihr aufmunternd zu. Sie entspannte sich etwas, aber all ihre Sorgen fielen erst ab, als sie ihre Mutter erblickte, die überrascht das Laken hochzog um ihre Blessuren zu verbergen. Es sah schlimmer aus, als es für einen Dämon wahrscheinlich war, aber trotzdem fragte ich mich, wer so etwas einer so hübschen Frau antun konnte? Sesshomaru setzte sich neben das Bett auf einen Stuhl, während Mimi aufs Bett zu ihrer Mutter kletterte. Ich fühlte mich fehl am Platz, doch trotzdem kam ich zu ihnen. Er wusste es und sie auch… „Lillith, geht es dir gut?“, fragte ich leicht besorgt. Sie hatte sogar ein blaues Auge, was aber anscheinend als erstes verblasste. „Ja. Ihr hättet nicht kommen müssen.“, sagte sie leise und streichelte ihre Tochter. Ich schüttelte mich und ging zu ihr. „Doch, es ist doch Weihnachten und Mimi hat sich große Sorgen gemacht.“ „Ach Mimi…“ „Wer war das?“, fragte sie neugierig und streichelte ihre Wange. „Niemand… Ich wurde überfallen.“, log sie. Sogar ich erkannte es und Mimi erst recht, welche traurig den Kopf schüttelte. „Warum müssen Erwachsene immer Lügen? Mama, waren das diese Kredithaie, die letztens an unsere Tür geklopft haben? Indem du mich anlügst, machst du es immer schlimmer! Niemand kann dir dann helfen, wenn du nicht endlich mit der Wahrheit rausrückst!“ Überrascht starrte sie ihre Tochter an und schielte dann zu uns. Wie weit Sesshomaru wohl von der Sache wusste? „Sonst hättest du auch nicht gesagt, dass ich mich bei Herrn Sesshomaru verstecken soll! Mama, ich weiß alles! Ich bin für dich da! Wenn du lügst, wird es nur schlimmer! Darum war es mir doch auch egal, ob du mir die Puppe gekauft hast oder nicht! Mama. Ich will nicht, dass du lügst, nur damit meine Welt heile ist! Ich will, dass du bei mir bleibst! Das ist das einzige was zählt! Ich brauche nichts, ehrlich! Ich will nur dich an meiner Seite!“ Ich schluckte. Sie hatte schon Recht. Die Lügen machten es immer schlimmer. Immer wieder zerbrach ich mir den Kopf, während es Sesshomaru wusste, aber mir nicht sagte. Wir lebten an der Wahrheit vorbei und anstatt gemeinsam diese Momente zu erleben, verkrümelten wir uns und ließen den anderen nicht teilhaben. Wochenlang belog ich ihn schon und irgendwie hatte er es erfahren … „Sesshomaru, ich bin Schwanger. Jetzt ist es raus.“, keuchte ich. Ich wollte es nicht länger für mich behalten. „Aber das weißt du ja schon.“ Er stand auf und kam langsam auf mich zu, während ich einfach nicht wusste, was er sagen würde. Wie würde er reagieren? Jedoch war er noch da, obwohl er es wusste. „Woher weißt du das?“, fragte er heiser, während ich nur Mimis Namen flüsterte. Er seufzte. „Ja, ich weiß es seit der 13enten Woche. Der Pass ist aus deiner Tasche gefallen.“ Ich schluckte. Er hatte noch nicht gesagt, was er davon hielt. „Bist du mir sauer? Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen, aber ich hatte wirklich große Angst…“ „Ich habe auch schreckliche Dinge gesagt. Sogar Lillith hatte Angst, dass ich Mimi was tun könnte, auch wenn sie mich jetzt auslacht. Kagome. Ich habe gesagt, ich bleibe bei dir, was war daran nicht verständlich, dass ich die Ewigkeit mit dir verbringen möchte?“ „Aber du magst keine Kinder…“ „Ich mag Sangos Kinder nicht. Aber ganz habe ich mich nicht wirklich dagegen ausgesprochen. Wenn es solche Engel werden wie Rin oder Mimi.“ Ich kicherte leicht. „Auch wenn es nur Halb ist?“ „Naja, da ich auch halb bin, könnte es jetzt ein Viertel von allem werden. Lillith hat mir ein paar Prospekte gegeben, wie das heutzutage abläuft und welche Möglichkeiten bestehen.“ „AH. Die habe ich auch.“, hauchte ich und tapste von einem Fuß auf den anderen. „Willst du es denn?“ Er seufzte, beugte sich herab und küsste mich zart auf die Lippen, bevor er seine Lippen an mein Ohr drückte. „Das ist eins der schönsten Geschenke der Welt, die du mir zu Weihnachten machen konntest. Das war mein Wunsch, dass du es mir sagst. Ich hoffe, dass beantwortet deine Frage.“ Ich lief rot an und sah zur Seite, während er einen Arm um mich legte und mich zu den anderen führte. Er zog eine Schachtel aus dem Mantel. War das nicht die gewesen, die unter dem Baum lag? „Eigentlich wollte ich dir das erst geben, in der Hoffnung, dass du mit den Worten rausrückst. Du bist manchmal so stur, dass du nichts um dich herum bemerkst. Nicht mal bei der Umstandskleidung ist dir ein Licht aufgegangen…“ „Um…stands…kleidung?“ „Du weißt nicht was Schwangerschaftskleidung ist, oder? Du trägst sie gerade.“ Mir klappte der Mund runter. Klar, dass ich so etwas noch nicht gesehen hatte, denn ich hatte diese Abteilung eher gemieden… oh.. oh… oh… Das erklärte aber auch, warum sie immer noch passte, obwohl ich schon wieder zugenommen hatte am Bauch… Ich hörte ein Lachen und drehte mich zu den beiden, die sich in den Armen lagen. Ob sie ihr die Wahrheit gesagt hatte? Aber die beiden sahen uns an und grinsten… „Jetzt gib es ihr. Spann uns nicht auf die Folter.“ Er nickte und gab mir die kleine Schatulle, die ich langsam öffnete. Da war ein silbernes Herz drin. Ich zog die Kette heraus und betrachtete sie eingehend. „Trag es bei dir.“ Ich nickte. Und dann drehte sich die Kette wie von Zauberhand und da… da stand… „I love u… Ich liebe dich…“ Ich brach in Tränen aus, während Sesshomaru tief einatmete. Ob er das gewusst hatte? Langsam sah ich auf, während ich ein kurzes Lächeln aufblitzen sah, während er mir die Kette abnahm und um meinen Hals band. Mein schönstes Geschenk. Er hatte gelächelt! Ob er es auch gesehen hatte? Ich drückte das Herz dicht an meine Brust, während mein Herz immer lauter schlug. Es war raus und ehrlich? Wäre Mimi nicht gewesen, wären spätestens jetzt die Wörter über meine Lippen gepurzelt. Hoffentlich mochte er auch meine anderen Geschenke. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er sich über ein Kind freuen könnte… Wir wussten wirklich nicht alles übereinander, aber ich wollte mir Mühe geben, zu ihm ehrlicher zu sein.   …   Daheim angekommen, feierten wir dann zu dritt… Gut eigentlich zu viert, wenn ich den kleinen Fratz im Bauch bedachte. Gemeinsam aßen wir am Tisch. Es war schon schön. Ich genoss die Atmosphäre, die uns einhüllte, als wären wir eine richtige Familie. Wahrscheinlich tat es Mimi auch gut, zumindest schien sie ihre Sorgen beiseitegeschoben zu haben. Ich würde meinen Vater bitten, den beiden zu helfen. Er hatte doch bestimmt genug Geld. „Was wird es denn jetzt?“, fragte sie neugierig und betrachtete mich, während Sesshomaru fragend aufblickte. „Das weiß sie doch nicht.“ „Um ehrlich zu sein… Doch…“ Sein Blick war göttlich und fragend. Er interessierte sich dafür… „Ein Mädchen.“ Die kleine kicherte und griente: „Sie kann bestimmt Mamas Kleider anziehen, die sie immer genäht hat!“ Auch Sesshomaru sah mich sanft an: „Ich hatte ehrlich mit einem Jungen gerechnet…“ „Oh…“ „… doch ein Mädchen ist viel besser. Bisher gab es eher selten weibliche Nachkommen in unserer Familie. Und wenn ich einen Jungen noch will, weiß ich ja, wie es geht.“ Ich lief rot an. Redete er schon über Kind Nummer 2? Der hatte echt zu viel Weihnachtsstimmung oder zu viel Sake getankt! Unsicher stand ich auf und holte noch Essen, doch der Topf wurde mir einfach abgenommen. „Du bist wirklich süß gerade.“, flüsterte er in mein Ohr, während sein Körper sich gegen meinen drückte. Sein Herz schlug stetig, während er mir half. „Nächstes Mal sag es mir eher. Du weißt, ich bin ungeduldig.“ Ich nickte und kuschelte mich noch kurz an, bevor wir zu Mimi gingen und weitermachten. Sesshomaru zog später auch den Pullover und den Schal an, während Mimi seine Haare flocht. Da hatten wir also den Schleifenübeltäter! Wahrscheinlich wäre ich ausgerastet, wenn ich die drei ohne Erklärung gesehen hätte, aber so? So war es in Ordnung. Sanft berührte ich noch mal die Kette, bevor ich tief durchatmete. Mein Sesshomaru. Was für Überraschungen hattest du wohl doch noch parat? Am Abend dann begaben wir uns zu Bett, doch die Frage war, wo wer schlafen würde… „Darf ich bei euch im Bett schlafen?“, bat sie leise. Ich nickte und nahm ihre Hand. Gut, dass unser Schlafzimmer so brav aussah. Staunend sah sie sich um und sprang dann geschwind ins Bett. Sorgsam krabbelte ich zu ihr unter der Decke und auch Sesshomaru tat es uns gleich. Da saß sie zwischen uns und grinste. „Danke Mimi.“, hauchte ich und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. Sie grinste nur, aber jetzt hätte ich geglaubt, dass sie der Weihnachtsmann war. Ich hatte solche Angst gehabt, aber ihre Worte hatten mich wachgerüttelt. Lügen machten es nur schlimmer und nicht besser und hätte ich es gleich gesagt, dann hätte Sesshomaru nicht ständig meinen Pass klauen müssen, wie er mir im Laufe des Abends gebeichtet hatte. Ab jetzt würden wir zusammen die Besuche machen. Ich kuschelte mich in die Decken und nahm die Kleine in die Arme, während Sesshomaru seine starken Arme um uns schlang. Ich freute mich schon, wenn unsere kleine Tochter mit uns auch im Bett schlief. Wie eine kleine glückliche Familie… Diesmal würden mich keine Albträume begleiten, sondern nur wunderschöne von unserer Zukunft und darauf freute ich mich~ Kapitel 50: Ein Quälgeist kommt selten allein --------------------------------------------- Heute war ich mir nicht sicher, ob das Schicksal mir wirklich gut gesonnen war. Denn seit sie es gesagt hatte, konnte sie diesen Trumpf auch ausspielen und aus meiner Sicht tat sie dies auch in vollem Umfang. Auch wenn es Kleinigkeiten nur waren, nervte es mich langsam. Und Punkt zwei der: ‚Das Schicksal hasst mich!‘-Liste befand sich gerade in der Küche bei ihr. Mimi. Ich mochte sie, das war ja nicht das Problem, aber sie gab Kagome viel zu viele Ratschläge für meine Verhältnisse. Warum musste sie nur erzählen, wie das bei Mimis Eltern gewesen war? Dann war noch Punkt 3. Wohl der schlimmste von allen. Keinerlei Privatsphäre. Kindergarten hatte Urlaub, Kagome hatte Ferien und ich? Ich hatte nicht genügend Aufträge, um mal rauszukommen. Wirklich, ich war versucht gewesen, einen zu erfinden, nur damit ich ein paar Minuten Ruhe hatte… Bitte. Das hatte Lillith wohl damit gemeint. Eine Familie zu führen war nicht so leicht, wie man dachte. Warum hatte ich es noch mal akzeptiert? Ach ja. Wegen Kagome. Aber musste ich jetzt schon Familie spielen? „Sesshomaru?“, ertönte eine bittende Stimme aus der Küche. Ich zuckte leicht zusammen. Dieser unterschwellige Ton in meinem Namen. Sie wollte etwas. Warum hätte sie nicht noch ein paar Wochen die Klappe halten können? Wären ihre Wünsche auf sexuelle Fantasien ausgelegt, hätte ich keinerlei Problem damit, aber… diese Essensgelüste. Ich schüttelte mich vor Ekel. Mischungen die ich wirklich abartig empfand. Und dann der Essensplan… Sie kochte ja nicht schlecht, aber… Ich wollte doch nur ein schönes saftiges Steak und was machte sie? Hühnchen! Urgh… Es gefiel mir besser, als sie nicht kochen konnte, dann wären wir unten ins Restaurant gegangen und jeder hätte seins bestellt, doch jetzt? Jetzt gab es nur noch Kagomes Gerichte. Sie waren besser als Feuerlöscher, aber interessierte hier denn keinen, was ich wollte, wenn ich schon den Menschenfraß essen musste? Das Schicksal hatte sich gegen mich verschworen… Leise seufzte ich dann noch mal, als mein Name schon wieder ertönte. Bitte nicht noch eine neue Qual. Ich bereute es ein Pantoffelheld geworden zu sein. Unbedingt brauchte ich einen Imagewechsel oder einen Job, wo ich jeden Tag etwas Ruhe bekam. Arbeit war besser als dies hier… „Was?“, fauchte ich leicht, während ich mich in der Küchentür großmachte. Sei Männlich, zeig, dass du das Sagen hast! Nicht nachgeben. Doch da standen die beiden mit einem niedlichen Hundeblick und lächelten mich so süß an… STAND HALTEN! Ich atmete tief durch, während sie langsam auf mich zu kamen. Ich schluckte. Was für einen Plan hatten sie denn bitte ausgeheckt? WELCHEN? Warum sagten sie nichts? Etwas besorgt wanderte mein Blick zwischen beiden hin und her. WAS NUR! „Kommst du mit uns spazieren?“ Überrascht ließ ich meine Verteidigung sinken und klappte meine Lieder zu, während ich am liebsten ausgerastete wäre. „Natürlich.“, meinte ich so freundlich ich konnte. Wo war ein Verbrecher, wenn man wen verprügeln wollte? Irgendwie musste ich Druck ablassen und wenn es nicht Sex war, musste wer sterben! Leicht genervt zog ich mich ausgehfertig an, während die beiden wohl noch ihr Outfits am rauskramen waren. Leise grummelte ich. Lustig wie sich das alles hier entwickelte. Langeweile kam wirklich nicht mehr auf, seit dieser Quälgeist da war. Dann endlich – sie waren fertig! Wirklich, ich hätte keine Minute mehr länger warten können. Mir brannten die Fußsohlen. Schnell würde ich diese Aufgabe bewältigen und dann hatte ich bestimmt noch Zeit für mich. Es musste ein Hobby her. Wirklich! Aber nur was? Draußen wanderten wir durch den Schnee. An einem Arm hatte sich Kagome glücklich eingehakt und an meiner Hand hing der kleine Klammeraffe, der meinen Arm hin und her schwang. Sie lachte und auch Kagome, während sie mich wie an einer Leine durch die weiße Landschaft führten. Leise seufzte ich, während ich mir mein Zuhause, mit einem heißen Kaffee und einer Zeitung ausmalte – ohne die beiden. Aber das war ein Wunschtraum und vor nächsten Jahr würde das nichts werden und spätestens wenn das Kind da war, hatte ich keine Wahl mehr. Meine Freiheit begrenzte sich immer weiter. Die Freiheit, die ich immer geliebt hatte… Sie war mir lieber gewesen, als der Palast. Wäre dies nicht so gewesen, wäre ich auch nicht hier. Zumindest wurde ich jetzt von zwei Schönheiten belästigt und keinen abartigen Dämonen, die nach Verwesung stanken, weil sie sich nicht den Mund wuschen. Urgh…. Alles hatte seine Vor- und Nachteile. Es wäre zu schön, gäbe es nur die Vorteile. Als die beiden mich dann losließen, atmete ich glücklich durch. Endlich. Doch dann bereute ich es auch schon, als ein Schneeball direkt in meinem Gesicht landete. UWWWWWW! Beruhig dich! Ich starrte beide böse an, während sie mich schon wieder anvisierten, doch dieser Wurf endete im Nichts. Meine Giftpeitschte machte schnell und geschickt den Bällen den Gar aus. „Ihr könnt spielen. Ich nicht.“ Die beiden schmollten, doch dann bewarfen sie sich selbst, während ich ein Tuch aus meiner Tasche fischte und mein Gesicht abtrocknete. Warum musste ich immer herhalten? Sollten die beiden sich doch austoben. Mir war nicht nach Spielen. Mir war nach Sex… Die Schwangerschaft machte sie für mich noch begehrenswerter als sonst… Soweit war ich in Kagomes Prospekten gekommen, was die Schwangerschaft betraf. Der Schutz des Kindes. Schon wieder ging es auf meine Kosten. Mist. So hatte ich es mir ehrlich nicht vorgestellt, aber jetzt kam ich nicht mehr raus. Es war ja auch mein Fehler gewesen, dass sie schwanger war… Hmm… Ich war einfach hin und her gerissen. Sie wollte ich nicht mehr hergeben, aber ich wollte, dass sie auch auf mich einging. Ja, sie war schwanger, aber … Ich seufzte wieder. Wo war meine egoistische Ader nur geblieben? „Seid ihr jetzt nass genug?“, fragte ich die beiden anklagend, welche mit ihren Schneebällen anscheinend einen Krieg nachgestellt hatten. „Kagome, wir gehen heim, sonst wirst du noch krank.“ Sie stand schnell auf und nickte, während sie ihre feuchten Haare sortierte. Am Ende würden sie gefrieren bei diesen Temperaturen, aber… argh… Mein Kopf tat weh. Dieser Kampf. Warum konnte es mir nicht egal sein? Ich ging zu ihr und betrachtete sie. Würde mein Beschützerinstinkt wieder verschwinden, wenn das Kind da war? Wir schritten weiter durch den Schnee, während ich mich schwach fühlte. Mein Körper spielte verrückt, dabei hatte sie die Hormonschübe und nicht ich. Unglaublich. Die Kette trug sie bei sich um ihren Hals. Diese drei Wörter kamen nicht über meine Lippen, aber die Kette reichte ihr vorerst. Warum konnte ich es nur nicht sagen? „Herr SESSHOMARU!“, keuchte Mimi laut und zupfte an mir, während wir an einer Gasse vorbeigingen. „Schau mal, was die da machen, die quälen eine Katze! Bitte hilf ihr!“ Ich sah schon die Tränen in ihren Augen, während auch Kagome stehen blieb. Mein Blick wanderte in die Gasse, wo ich nur ein weißes Knäul ausmachen konnte, was von ein paar Kindern gequält wurde. Leise seufzte ich. Jetzt musste ich auch noch Katzen retten. Glückwunsch Sesshomaru. Ein weiterer Tiefpunkt in deinem so verkorksten Leben! Aber dann hatte ich die Idee. Ein fieses Grinsen strich über meine Lippen, während ich auf die Kinder zu ging, die mich frech ansahen. „Hey Alter, mach dich vom Acker, wir zeigen der Katze, was eine Harke ist! Also verpiss dich.“ Lachhaft. Diese 5 Kinder gingen mir nicht mal bis zur Brust, aber meinten mich jetzt auch mit Stöckern bedrohen zu müssen. Dort stand die Katze in die Ecke gedrängt. Sie fauchte und kämpfte. Ich leckte mir über die Lippen, bevor ich meine wahre Gestalt aufwallen ließ und fauchte. Die Kinder ließen alle geschockt ihre Stöcker fallen und rannten „Monster“ laut schreiend davon. Ich genoss es. Anscheinend sollte ich das öfters machen. Gemächlich sah ich mir die Katze an, die mich einfach nur anstarrte. „Können wir sie mitnehmen?“, fragten die beiden Frauen hinter mir. Es war mir schon klar gewesen. Leicht genervt kniete ich mich hin. Hoffentlich rannte sie weg. Los Renn weg vor dem Monster! Doch ich wurde enttäuscht. Sie kam zu mir gerannt, und schmiegte sich schnurrend an meine Beine. Kurz blickte ich noch mal zu den Frauen, während ich sie genervt hochnahm. Diese weiße Katze schmiegte sich sofort an mich und sah mich mit ihren goldgelben Augen interessiert an. Sie war weiblich, das konnte ich auch so beurteilen. Warum standen nur Katzen auf mich? Ich war ein Hund und trotzdem war auch der Katzenclan hinter mir her gewesen. Es hatte nicht nur einen Flirtversuch gegeben… Ich drückte die Katze leicht an mich, während ich zu den beiden ging. „zufrieden?“, fragte ich genervt, während die beiden nickten und die Hände nach ihr ausstreckten, aber sie fauchte nur und drückte sich enger an mich. „Sie hat Angst.“ Die Mädchen schmollten, während ich die Katze interessiert ansah. So war ich wohl auch mal gewesen. Vielleicht könnte man ja doch eine Freundschaft schließen… aber mit einer Katze? Die mich anscheinend schon für sich einnahm? Drei Zicken zu Hause. Da lief bei mir wirklich was schief, so oft wie ich etwas mit nach Hause nahm. Was kam als nächstes? Daheim setzte ich die Katze ab, während die Frauen nachdachten und mir klarmachten, dass es einige Utensilien gab, die eine Katze brauchte und ratet mal, wer sie holen durfte. GENAU ICH! Grummelnd schnappte ich mir wieder meine sieben Sachen und erledigte die Einkäufe. So sehr hatte ich mich nach einer heißen Dusche gesehnt, doch ohne dass ich mich versah, war es schon Abend und ich durchgefroren. Alles war für den Stubentiger vorbereitet, welcher sich daheim gemütlich auf dem Sofa wälzte, während die Frauen sie zu bestechen versuchten. Zu meiner Überraschung kam sie kurzerhand angelaufen, als ich die Tür geschlossen hatte und schmuste mich ab. „Ihr hättet sie retten sollen.“, meinte ich nur und bereitete alles der Katze vor. Wenn meine Hand auf ihrer Höhe war, streifte sie die Hand immer wieder. Sie wusste was sie wollte und sie nahm es sich einfach. So war ich auch mal gewesen. Das halblange Fell erinnerte an mich. Ein neuer Schicksalsstreich? Sollte hier jetzt ein Tier leben, dass mir genau das zeigte, was ich einmal war? Und wie leicht es ihr fiel, all dies zu erhaschen, was sie begehrte? Als ich fertig war, ging ich ins Bad und schloss die Tür, während ich mich auskleidete und unter die Dusche stellte. Jedoch war mein Duscherlebnis nicht so schön, wie ich gehofft hatte, denn ich hörte ein klägliches Jaulen und kratzen an der Badezimmertür und dann… dann war es still… Bum. Überrascht blickte ich zur Duschkabine, vor der dieses riesige Fellknäul saß und mauzend an die Tür drückte. Wenn die wüsste, wie nass es hier war. Fies grinsend öffnete ich die Tür und spritzte sie nass. Oh, wie das wirkte. Sie rannte kreischend in die nächste Ecke. Endlich Ruhe! Wieder beim Duschen angekommen, versuchte ich mich zu entspannen, doch… Bum. Oh nein. Das konnte nicht wahr sein… Ich schielte über meine Schulter. Schon wieder? Lernte die nicht? „Kusch!“, meckerte ich, doch sie starrte mich durch die durchsichtige Kabine an. Sie wartete. Oder spannte sie? Wie war das, mit Dämonenblut, was überall war? Wer weiß, ob es auch Tiere betraf… Was sie wohl für eine Rasse war? So eine Katze hatte ich noch nicht gesehen bisher. Nach dem Duschen begrüßte sie mich gleich und schmiegte sich an meine feuchten Beine. Ehrlich? Ich trocknete mich ab und sah sie an. „Du hast wohl ein paar Schrauben locker.“ Als Antwort schnurrte sie nur und strich noch mal um meine Beine, bevor sie sich fallen ließ und auf den Rücken drehte. Laut schnurrend sah sie mich drängend an. „Vergiss es. Ich kraul dir nicht den Bauch.“, meinte ich eiskalt, und zog mich an. Eine Jogginghose reichte mir gerade. Mein Oberkörper blieb frei und mein nasses Haar klebte an ihr. Ich war immer noch makellos! „rrrriaauu?“ „Nein.“, brummte ich und ließ sie links liegen… und ging in die Stube. „Schau mal, die folgt dir ja auf Schritt und Tritt!“, kicherte Mimi. Ein Blick nach hinten zeigte es mir. Sie war wirklich leise auf ihren Samtpfoten. „Weißt du, was das für eine Katze ist?“ Kagome nickte: „Ich habe nachgesehen, eine türkisch Angora.“ „Hat die sich hier verlaufen?“, fragte ich und stupste die Katze mit einem Fuß an. Sie warf sich auf den Rücken und streckte mir den Bauch schnurrend entgegen. Ich hob eine Braue. Nervensäge, ich streichle dich nicht. Kapier es. „Ach jah, du musst das Katzenklo selbst machen… ich hab gelesen, während der Schwangerschaft kann das gefährlich sein!“ Toll, konnte sie nicht vorher das nachlesen? „Und kannst du und noch Melonen kaufen? Ich hätte gerade ehrlich Lust drauf und die Wäsche ist fertig, ach jah und kannst du einen Film ausleihen?“ Ich sah noch mal zur Katze. Sie gab nicht nach und ich? ICH! ICH! Schnell schnappte ich ein Shirt und zog es an. Eine graue Jogginghose und ein schwarzes Shirt. Egal. „NEIN.“, knurrte ich sie an und machte mich groß. „Hol’s dir selbst, ich bin kein Leibeigener! Ich habe die Schnauze voll! Macht doch was ihr wollt!“ Und dann war ich raus. Konnte das wahr sein? Hätte ich nicht auch mal Ruhe verdient, wo ich doch schon den ganzen Tag gelaufen war? Immer dies und das. Einmal in der Woche einkaufen, da würde ich nichts sagen, aber manchmal 3-mal am Tag losrennen? NEIN! Irgendwann war das Fass voll! Knurrend ging ich zum Fahrstuhl und fuhr runter. Ich würde nicht rausgehen, aber ins Restaurant. In den Ecken hatte ich meine Ruhe und keiner würde genau darauf achten, wie ich aussah. Geschwind setzte ich mich an einen Tisch und schnappte mir die Karte. Sollten sie sich selbst versorgen. Irgendwann hörte es auf. Wer war hier bitte der Egoist? „Wissen Sie schon, was Sie essen wollen?“, fragte mich der Kellner, während ich noch kurz blätterte. „Ein Superior Steak bitte. Und Sake.“ „Möchten Sie für ihren Begleiter auch etwas? Ein Wasser oder so?“ Ich sah ihn verwirrt an, doch ein Fingerzeig von ihm zeigte mir schon, wer da war. Das weiße Fellknäul saß brav neben mir und präsentierte sich in ihrer Schönheit. Angeberin. Mein Fell war viel schöner… „Ja.“, brummte ich nur, während er abzog. „Du kannst mich auch nicht in Ruhe lassen.“ Als Antwort kam ein Schnurren. Sie legte sich neben mich und ließ ihren fetten Schwanz hin und her wedeln. Es erinnerte mich an die hiesigen Eichhörnchen. Buschig. Sie schielte mich mit einem Auge an. Toll. Genervt reichte ich ihr meine Hand, welche sie mit ihren Kopf ab schmuste. Schön weich… Stark bleiben. Du lässt dich nicht von einer dahergelaufenen Katze verführen. Sie waren hinterlistige Monster! „Ist hier noch Platz?“, fragte eine aufgebrezelte Frau zu meinem Entsetzen. Eine Sukkubus? ´“AUA! ARGH! Mistvieh! Fuck!“, keuchte sie dann nur und zog wieder humpelnd ab, während die Katze sich wieder zu mir setzte. Ich hob eine Braue, während sie sich schnurrend auf den Rücken warf und mir ihr leicht lockiges Fell entgegenstreckte. „Schon gut. Danke.“, brummte ich und streichelte ihren Bauch. Ihr schnurren nahm gewaltige Ausmaße an, während sie mit ihren Pfoten meine Hand eng an sich presste. Sie bekam was sie wollte. Warum hatte ich das verlernt? Wann war ich in die Position gerückt, wo ich der Unterwürfige wurde? Genau. Ich wollte sie und nicht irgendwen. Ich tat alles. Sie hatte nur etwas getan, aber würde diese Katze sich irgendwann auch anstrengen, nur um Liebe zu bekommen? „Wann wurde das Leben nur so kompliziert?“ Die Katze schnurrte noch mal, bevor sie sich rumrollte und mich mit großen Augen ansah. Ich strich über ihren Kopf. „Dich werde ich wohl nicht mehr los.“ Ein Mauen bestätigte es mir. Sie klang zu glücklich. „Du willst hoffentlich nicht zu viel von mir. Ich bin ein harter Geschäftspartner. Die Katze legte den Kopf schief. Autsch. Auch wenn sie nicht redete… Ich ahnte was mir ihre Augen sagen wollten. „Du siehst, ich habe ihnen einen Haken verpasst!“ Und wieder der Blick. „Gut, ich habe ein wenig ein schlechtes Gewissen…“ Und noch einen. „Gut, ich wollte es noch kaufen…“ Und wieder. „Und mich entschuldigen. Bist du glücklich? Ich knurrte leicht, während sie sich die Pfoten leckte. So verrückt war ich schon, dass ich mit einer Katze redete. Dieses kleine Miststück zeigte mir, was ich vermisste, was ich war. Als wäre es mein altes Ego. Normal bekam ich, was ich wollte und gab nicht nach… Gab es in einer Beziehung keinen Zwischenweg? Damals hatte Kagome gekämpft, jetzt tat ich es. Sie hatte mich in der Zwickmühle. Als das Essen dann kam, trank und speiste ich. Das Fleisch war köstlich. Die Katze trank nebenher und ergaunerte sich ein paar Stücken Fleisch von mir. „Glaub mir, Rind siehst du nicht mehr so schnell wieder.“, flüsterte ich seufzend und aß. Jetzt kam es so weit, dass mein alter Ego in Katzengestalt zu mir kam. Ich glaubte langsam, sie hatte die Kinder als erstes attackiert. Welch Ironie. Kapitel 51: Erkenntnis ---------------------- Da saß ich und sah zu, wie Sesshomaru davonstürzte. Ich schluckte etwas erschrocken, während ich auf dem Sofa saß. Was war in ihn gefahren? Er schien mir wirklich wütend zu sein. Ich wollte doch nur eine Melone und ein paar andere Dinge… Sonst stellte er sich da doch auch nie so an… „Kommt Herr Sesshomaru wieder?“ Ich sah sie an und biss mir auf die Unterlippen. „Ich hoffe…“, murmelte ich. Wir hatten uns schon öfters gestritten, doch diesmal war er sang und klanglos gegangen. Was ging in ihm wohl vor? Hatte ich es übertrieben? Nein bestimmt nicht… oder? Denk nach Kagome… Was könnte er haben? Hatte er vielleicht Geburtstag oder… hmm… ja was konnte es sein und wann hatte er eigentlich Geburtstag? Ich schielte zu Mimi die mich mit großen Augen anstarrte. Hum… Selbst holen… Aber es war doch so kalt draußen… Wen fragte ich denn jetzt um Hilfe? Lillith war im Krankenhaus und sie hatte auch nicht so Ahnung von Männern und Hoori? Mein Vater war glaube ich nicht der perfekte Ansprechpartner… hmm…. Unsicher schielte ich zur Tür. „was überlegst du?“ „Was in ihn gefahren ist…“ „Er schien sehr genervt~“ „Das weiß ich ja, Mimi, aber warum?“ Sie lächelte verschmitzt: „Ich glaub wir gingen ihm auf den Keks?“ Unsicher blickte ich zu ihr. Wirklich? Er hatte doch sonst alles immer ganz brav gemacht… Ich strich über ihren Kopf, während ich einfallslos war. Manchmal war ich da ja nie so helle gewesen… Warum war er nur sauer auf mich? Am liebsten hätte ich ihn einfach gefragt, aber er war so schnell abgehauen… Wo er nur war? Was er wohl anstellte? Ich meine… Ich vermisste ihn wirklich jetzt schon und ich wollte nicht, dass er mir böse war. Ach Sesshomaru. „Wollen wir ihn suchen gehen?“, fragte Mimi vorsichtig, während sie mich lieb ansah. Das war wohl wirklich das Beste. Besser als hier zu warten. „Ja, lass uns gehen.“, hauchte ich nur und schnappte sie schon bei der Hand. Wir zogen uns warm an und dann ging die Suche los. Wo sollten wir nur hin? Ich kannte weder Sesshomarus Lieblingsplätze noch seine Versteckmöglichkeiten. Schnell hatten wir alles beisammen. Zuerst suchten wir natürlich bei Lillith. Es hätte ja sein können, dass sie ihm einen Schlüssel gegeben hatte, doch leider war er hier nicht. Schnell rannten wir beinahe nach unten, nur um auch wieder enttäuscht zu werden. Er war nicht hier, doch wir erfuhren, dass er mit einer Katze hier gegessen hatte und dann in den Schnee gegangen wäre mit seiner geringen Kleidung. Ob er fror? Ich machte mir immer mehr Sorgen, denn da draußen schien ein kleiner Schneesturm los zu brechen. „Sesshomaru…“, flüsterte ich unsicher, während ich erst zu der kleinen sah und dann wieder raus. „Du solltest hierbleiben, draußen ist es viel zu kalt. Ich werde ihn heimbringen.“ Die kleine schüttelte den Kopf und nahm meine Hand: „Ich muss doch auf dich aufpassen!“ Ich lächelte und drückte ihre Hand, während ich meinen Schal enger um mich band und sie besser einpackte. Hoffentlich würde es nicht noch kälter werden. Was war, wenn er in einer Ecke lag und fror? Wenn er wegen mir verletzt wurde! Vielleicht war ich doch zu egoistisch gewesen… Sesshomaru, du warst doch mein wichtigstes Gut! Ich wollte dich bei mir! Ich würde dich heimbringen! Wann hatten sich unsere Seiten so verändert? Was hattest du wohl alles erduldet? Schnell ging ich raus, und meine kleine Freundin begleitete mich in den leichten Schneesturm. Sesshomaru, wo warst du? Suchend irrten wir durch den kalten Schnee, während uns der Wind den Schnee ins Gesicht peitschte. Wir wanderten von Geschäft zu Geschäft. Es wurde immer kälter, doch ich wollte nicht aufgeben und achtete darauf, dass die kleine hinter mir ging, während der Schnee wuchs und wuchs. In einem Geschäft, fragte ich dann das erste Mal nach. Vielleicht hatte er ja Alkohol oder so gekauft: „War hier ein weißhaariger Mann? Das Haar müsste lang gewesen sein und bis zum Hintern gegangen sein!“ Erst überlegte der Mann etwas, bevor er sich in die Hände schlug. Hoffnungsvoll sah ich ihn an, wie er mir erzählte: „So einer war wirklich hier gewesen. Sind sie ein Freund von ihm?“ „JA! Ich bin seine Freundin. Wir haben uns gestritten und ich suche ihn jetzt…“ Der Mann nickte. „Ist vielleicht auch gut, er hat nicht gerade wenig Alkohol gekauft.“ Überrascht zog ich die Brauen hoch. War das sein Ernst, dass er sich betrank? Das durfte doch echt nicht wahr sein! Sesshomaru! War er echt so am Ende? Oh Gott, was hatte ich getan? „Wo ist er hin?“ Der Mann zeigte mir die Richtung. Wohin wollte er nur? Was war denn bitte in dieser Richtung? Schnell bedankte ich mich und dann waren Mimi und ich schon wieder auf unserer Schnitzeljagd. Gut Sake. Was könnte er sich noch holen? Mal sehen, ob es hier etwas zum Einkaufen gab… Mein Blick wanderte hin und her, während ich die Kälte in den Knochen spürte. Leider gab es auch keine wirklichen Fußspuren. Wie lange er schon dagewesen war? „Kagome, da schau mal!“ Ich folgte ihren Fingerzeig und sah noch, wie weiße Haare um eine Ecke verschwanden. Das Haar wehte noch etwas, aber man hatte es kaum gesehen. Gut, dass ich da wohl eine Begabung hatte. „Schnell.“, keuchte ich und beschleunigte meinen Schritt. Wir durften ihn nicht verlieren. „Sesshomaru, bitte…“ Er würde mich nicht hören bei diesem Sturm. Um die Ecke gebogen, sahen wir schon wieder das Haar verschwinden. Ganz schnell rannten wir, doch der hohe Schnee bereitete uns beiden Probleme. Sesshomaru, wo ging er hin? Die Angst war in meinen Knochen und auch die Kälte. Mimi hielt tapfer durch, aber wie lange konnten wir es hier draußen im Sturm noch machen? Nicht mal Autos fuhren noch. „Sesshomaru.“, keuchte ich noch mal. Ich zitterte trotz Mantel. Er war langsam durchnässt und ihrer bestimmt auch. Angst machte sich in mir breit, doch ich musste ihn finden. Sesshomaru! Bitte bleib bei mir, ich werde mich bessern, wirklich! Und noch eine Ecke, und dann war er weg! Ich rannte, doch in der Mitte blieben wir stehen. Wo konnte er hin sein? Mimi zupfte schwach an mir und deutete nach links. Ich folgte dem Blick. Ein Tempel mit roten Pagoden… Diesen Tempel kannte ich gar nicht… Geschwächt nickte ich und nahm ihre Hand. Er konnte nur dorthin gegangen sein, aber wieso ein Tempel? „Sesshomaru.“, flüsterte ich nur noch, doch der Schnee schluckte meine Wörter und ließ sie verstummen, während ich mich nicht mehr auf meinen Beinen halten konnte und geschwächt auf die Stufen sank. „Ich…“, sprach ich noch, bevor alles dunkel wurde. Nein, wieso… bitte nicht. Sesshomaru… Die Kälte hatte sich in meinen Körper gefressen und umschlang mich. Sollte es so enden? Bitte nicht. Als ich dann auch nicht mehr Mimis Hand spürte, glaubte ich, dass es um mich geschehen war… Nein… Sesshomaru…   … … … … „Kagome, du bist wach!“, flüsterte Mimi an mein Ohr, während ich hörte, wie etwas neben mir abgestellt wurde. Es war so schön warm hier. Hatte Sesshomaru mich doch noch gehört? „Hier ist etwas Tee. Trink den, er ist mit heilenden Kräutern gebraut.“, sprach eine freundliche tiefe Stimme. Das war nicht Sesshomaru oder? Überrascht schlug ich die Augen auf. Weißes Haar. Rote Augen? Ich zwinkerte ein paar Mal, bevor ich mich aufsetzte, aber gleich wieder hinlegte, als mir schwindelig wurde. „Ihr beide hattet eine Unterkühlung. Das kann gefährlich sein, wenn man Schwanger ist.“ Mein Blick wanderte, bis ich ihn richtig sehen konnte. Es war nicht Sesshomaru, auch wenn er weißes Haar hatte. Er trug eine gelbweiße Tracht. Es sah aus wie eine Art Kampfanzug. „Wer bist du?“, fragte ich heiser. Meine Stimme hatte wohl auch gelitten. „Mich nennt man Kenshin, wertes Fräulein.“, verlautete er, während er sich neben mich auf den Boden setzte. „Was habt ihr da draußen gemacht? Deine kleine Begleiterin wollte mir nichts verraten.“ Ich betrachtete ihn und hob die Hand. Er legte den Kopf schief und dann sah ich etwas im weißen Haar zucken. Ich riss die Augen auf. „Was…“ „Huch?“, meinte er und strich sein Haar zurecht. „Sowas nennt man Ohren. Ich versteck sie. Kein Problem.“ Ein Dämon? Oder ein halber? Ich war mir nicht sicher. Doch bevor ich noch was tun konnte, lag ein Arm um meinen Rücken und half mir auf. Er robbte unter mich, sodass ich an seiner Brust lag und dann war der Tee schon an meinem Mund. „Trink. Wir reden später. Du bist hier sicher. Wir beschützen einander hier.“ Auch wenn ich nicht wusste, was er meinte, trank ich einfach den Tee. Mir war kalt und meine Stimme nicht so wirklich da, also was sollte es? Mimi betrachtet mich dabei, während sie sich unsicher war, was sie tun sollte. Ich lächelte Mimi an. Unsicher nahm sie auch ihre Tasse und trank sie. „Ihr hattet echt Glück, dass ich noch etwas vergessen hatte. Die Kleine weinte neben dir, während du zusammengeklappt bist. Da draußen tobt wohl gerade der Sturm des Jahrhunderts…“ Ich seufzte und versuchte es noch mal: „Ich habe dich mit jemanden verwechselt…“ Das Mittel wirkte ja Wunder… Mir wurde auch wieder warm… „Mit wem? Leute wie mich gibt’s eher wenig… Siehst du? Weißes langes Haar… Oder hat der Vater des Kindes auch solches Haar? Hat er dich verlassen? Glaub mir, dass passiert oft, dass Hanyous ohne Vater aufwachsen.“ „Nein!“, keuchte ich und wurde rot, als er mich auf seinen Schoß hob und die Arme um mich legte. „Du brauchst Wärme. Wenn es dich beruhigt, ich steh nicht auf Frauen.“ Ich nickte und wurde erstrecht rot. „Sesshomaru… Er ist weggelaufen, ja… Aber nur, weil ich gemein zu ihm war… Ich war egoistisch und dabei war das eher seine Art… Ich hab’s übertrieben und als ich im Sakeladen hörte, wie viel Sake er gekauft haben soll, hatte ich richtig Angst um ihn…..“ Er sah mich an und wurde leicht rot und deutete auf ein riesen Porzellanfass Sake. „Das war ich. Ich muss dich enttäuschen, du bist dann wohl dem falschen gefolgt…“ „Das sehe ich jetzt auch…“, flüsterte ich leicht enttäuscht. „Ist er ein Youkai?“ Ich nickte und sah ihn an. „Hoffentlich geht es ihm gut…“ Er seufzte und strich mein Haar glatt: „Dummerchen, einen Dämon stört die Kälte nicht. Glaub mir. Wahrscheinlich genießt er es. Wie wäre es, wenn du daheim anrufst? Hat er kein Handy?“ Ich lief rot an. MIST! Daran hatte ich nicht gedacht. Schnell kramte ich es raus. Kein Empfang. Er sah auch aufs Display und nahm es mir aus der Hand. Ich starrte ihn an, während er das Handy hin und her bewegte. Dann legte er es in meinen Schoß und nahm ein eigenes, was wohl genauso wenig funktionierte. „Mist. Liegt wohl am Sturm. Aber bestimmt ist er daheim.“ „Oder er sucht mich. Ich muss wieder raus“ „Du wirst den Teufel tun oder willst du, dass dein Kind stirbt?“ Erschrocken sah ich ihn an und legte meine Hand auf den Bauch. Stimmt, ich war nicht alleine. Auch Mimi kam zu uns und setzte sich neben mich. „Stimmt…“ Er seufzte. „Es ist wichtig, dass du erstmal richtig warm wirst. Du musst in erster Linie an dich und dein Kind denken.“ „Darum ist er ja weg!“, schniefte ich leicht, während er tief einatmete. „So ist das mit stolzen Dämonen, aber er ist ein Dämon und du nur ein schwacher Mensch. Wenn such ich ihn. Wenn er auch weißes Haar hat, wird es ja nicht so schwer sein. Wo wohnst du?“ „Über dem Restaurant in diesem hohen Tower…“ Er erstarrte. „Wow. Da wohnst du? Ihr seid ja echt weit gelaufen… Da ist es nur natürlich, dass du unterkühlt bist…“, meinte er, doch ich sah etwas wie Angst in seinen Augen aufblitzen. Warum? „Kenshin?“, hörte ich eine weiche Stimme, die an der Tür vorbeischritt. Er wurde rot und setzte mich schnell wieder aufs Bett und deckte mich zu. „Bin gleich wieder bei euch. Ruht euch etwas aus, ja? Ihr könnt gleich schön warm baden.“ Und dann schnappte er den Sake, öffnete die Tür und schloss sie schnell wieder. Ich sah, wie sich die Schatten kurz unterhielten und dann verschwanden. Wer das wohl gewesen war? Er war rot geworden … was war er wohl für ein Dämon? Als er dann wiederkam, lächelte er uns verschmitzt an. „Das Wasser wäre fertig. Folgt mir bitte.“, flötete er überglücklich, während wir beide ihm in ein großes Bad folgten, in dem es schön warm war. Es war ein altjapanisches Gebäude. Ein Tempelgebäude und nicht ein Haus, wie wir hatten… Im Bad angekommen, seufzte ich etwas und zog meinen weißen Kimono aus. KIMONO? Rot blickte ich an mir herab. Er war schon weg, aber… „Wer hat mir die Kleidung gewechselt?“, fragte ich Mimi, die leicht rot wurde. „Kenshin…“, flüsterte sie leise. Ich wurde richtig rot, während ich es auszog. „Du warst komplett durchnässt… Er meinte, er kann dich nicht in der nassen Kleidung lassen. Aber er hat dich nicht unsittlich angefasst!“ „Hoffe ich für ihn.“, brummte ich noch, während ich mich mit ihr ins warme Wasser begab. Vorher waschen wollte ich mich gerade nicht und setzte mich hinein. Das Wasser war angenehm warm, aber nicht heiß. Auch Mimi krabbelte rein und gluckste glücklich. „Schön warm…“, hauchte ich und streichelte ihren Kopf. Langsam ging es mir besser. Ich hoffte, er würde Sesshomaru wirklich suchen… Ich machte mir immer noch sorgen, auch wenn er Recht hatte, dass meine Aktion idiotisch gewesen war bei diesem Schneesturm… Ich Dummkopf, aber ich hatte mich so nach ihm gesehnt… Genüsslich schloss ich die Augen und lehnte meinen Kopf auf die warmen Kacheln. Ob das Bad mit Holz angefeuert wurde? Es schien mir so alt und traditionell. Und was meinte er mit beschützen?  Kapitel 52: Geraubt -------------------   Nach einiger Zeit hatte ich mich aufgerafft, um die gewünschten Utensilien zu besorgen. Draußen tobte ein regelrechter Sturm, sodass ich diesmal nicht unbedingt das Beste vom Besten mitbrachte, aber es würde reichen. Flinken Fußes war ich schnell wieder daheim. Hoffentlich hatten die paar Stunden gereicht, damit sie zur Vernunft kam. Schnell war ich an der Tür und wollte sie gerade aufschließen, als ich bemerken musste, dass die Tür nur angelehnt war... Ich öffnete sie und erstarrte. Die Katze saß da mauend und überall lag Kleidung verstreut. Meine Augen weiteten sich geschockt. Die Kredithaie? Ich roch jedoch nichts, was vielleicht an der Kälte draußen lag, die meine Nase hatte taub werden lassen. Ohne zu überlegen durchsuchte ich die Wohnung und rannte dann schon wieder in den Schnee raus. Sie hatten sie. Meine Kagome! Das würden sie bereuen. Ein tiefes Grollen manifestierte sich in meinem Hals, während ich zu einem Bluthund mutierte. Niemand tat meiner liebsten etwas an. Nur ich durfte das! Auch wenn ich immer noch nur diese graue Jogginghose und dieses schwarze Shirt trug, fühlte ich mich stärker denn je. Ich brauchte keine Rüstung um diesen dummen Wesen den Gar aus zu machen. Meine Krallen waren schärfer und giftiger, als ich sie in Erinnerung hatte, während mein weißes Haar wild im Schneesturm umherflatterte. Nichts und niemand würde mich aufhalten, meine Liebste zu retten. Liebste… seit wann hatte ich den Gedanken wohl? Wie war das gewesen, manchmal musste einem etwas erst geraubt werden, bevor man dessen wahren Wert erfuhr? Kagome. Halte durch! Immer wieder peitschte mir eine neue Böe ins Gesicht, während der Schnee meine Schuhe schon längst durchnässt hatte. Selten spürte ich solch Kälte. Es war, als würde meine Kraft schwinden, je länger ich fort von ihr war. Hatte das Inu Yasha immer damit gemeint, dass ihm das menschlich Sein, gerade diese Kraft gab? Die Kraft, andere zu beschützen! Ich wollte Kagome beschützen! Kaum hatten diese Gedanken meine Synapsen passiert, spürte ich, wie ich innerlich brannte. Waren das diese Gefühle, von denen immer alle sprachen? Die Gefühle, die einen unbeschreibliches tun ließen? Ich atmete tief ein und ließ einen Schwall kristallisierenden Atem wieder aus. Es war zu kalt und zu windig, als dass ich sie mit meiner Nase ausmachen könnte. Auch mein Gehör war regelrecht betäubt, wie auch mein Körper. Auch die Wärme in meinem Inneren vermochte nicht meine Sinne mir wieder zu bringen, aber ich würde nicht aufgeben. Mimi, Kagome und mein kleines Mädchen waren da draußen und keiner wusste, was ihnen geschehen war. Sie würden es niemals so lange wie ich hier draußen machen können! KAGOME Halte durch, ich bin bald bei dir! Wäre ich doch nur nicht gegangen in solch einer schwierigen Phase! Über meine Wut hatte ich ganz vergessen, dass uns immer noch eine Gefahr drohte… Wut machte anscheinend wirklich blind, so blind, dass ich das verlieren könnte, was mir alles bedeutete. Kagome! Mein Herz schlug immer heftiger und schneller, während ich den kaum zu überwindenden Schnee bewältigte. Er war schon einen halben Meter hoch und noch so weich, dass ich jedes Mal tief einsackte. In der Vergangenheit wäre es ein leichtes gewesen, von Haus zu Haus zu springen, doch diese Dächer waren spitz oder so hoch, dass es mir kaum möglich wäre, sie mit einem Satz zu erreichen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. MIST! Ein Zittern durchfuhr mich, während ich eine Ecke umrundete. Es wurde dunkler und dunkler. Es brannten nicht einmal mehr die Laternen, die mir vorher noch einen Weg hätten weisen können. Kagome! „Sesshomaru~“ Erschrocken wendete ich mich. Nichts. „Sesshomaru~!“ Wieder drehte ich mich. Wo? Wo kam das her? Kagome? Hörte ich dich in meinem Kopf? Bitte, sag mir doch, wo du warst! „SESSHOMARU!“ Mein Herz zog sich zusammen, während ich mich wieder wendete und diesmal etwas sah. Ein blaues fliegendes Feuer, was vielleicht nur wenige Meter entfernt war. Schnell rannte ich darauf zu. Ein Dämon? Ich griff nach der Flamme, doch bevor ich sie erhaschen konnte, verschwand sie im Schnee und ließ mich wieder in der Dunkelheit zurück. „Sesshomaru~“ Noch eins? Ich blickte auf und erkannte wieder ein Licht im Dunkeln. Blaues Fuchsfeuer! Ein Kitsune hatte sie und er würde mich in eine Falle locken, aber mir blieb nichts Anderes übrig! Falle oder nicht, Kagome war in Gefahr und ihr ungeborenes Kind. Mein Kind! Ich knurrte, während sich meine Augen verfärbten. Am liebsten hätte ich mich verwandelt, doch ich musste mich im Zaum halten. Niemanden half es, wenn ich ein Monster wurde und möglicherweise über meine Kampfeswut hinaus vergaß, für wen ich hier gerade kämpfte. „Sesshomaru!“ Ich nickte wie zu mir selbst, während ich an den etlichen Fenstern vorbeirannte. Keiner war hier und nur diese Lichter wiesen mir den Weg in eine unbestimmte Zukunft. Mein Schicksal prüfte mich und ich würde ihm zeigen, dass ich all diese Strapazen wert war. Kagome. Sie war es wert, dass ich mein eigenes Sein verriet! Sie war all dies Wert! Ich würde für sie alles tun, egal was es für mich hieß. Sollte es mein Leben kosten, würde ich es hergeben, ich wollte sie nur noch einmal sehen und wissen, dass sie in Sicherheit war. Kagome! Geschockt blieb ich stehen. Dachte ich das wirklich? Ich blickte zu dem Feuer, dass vor mir entlangschwebte. War das der Grund, warum sie meinen Vater gewählt hatte? War ich wirklich nicht bereit gewesen? Immer war ich wütend gewesen, warum mein Vater so leichtsinnig gewesen war, aber er hatte es aus Liebe getan. Izayoi hatte ihm alles bedeutet. Mehr als sie mir hätte je bedeuten können. Mir bedeutete Kagome so viel. Sie war alles, was noch einen Sinn in meinem Leben ergab. Ich starrte die Flamme an: „Bring mich zu Kagome.“, flüsterte ich im Schnee und wie auf Befehl zischte das Feuer los. Ich nahm die Beine in die Hand und sprang über den Schnee, während ich dem blauen Feuer nachjagte, dass mich immer weiter weg von unserer Heimat brachte. Eine Landschaft in Schneeweiß erstreckte sich vor mir. Das Schicksal widerholte sich und gab mir die Chance für einen Neuanfang. Diesmal würde es anders sein und Kagome würde leben! Warum hatte ich nicht früher erkannt, was doch eigentlich so eindeutig gewesen war? Jeder bequatschte mich, doch es zählte nur eines und das war meine Stimme. Meine Gedanken und meine Wünsche! „Kagome, ich bin bald bei dir!“, keuchte ich, während die Kälte meine Stimmbänder gefror. Es wurde immer kälter, doch ich gab nicht auf! Ich würde sie retten und befreien! Nur das zählte und das war meine Aufgabe! Sollte der Wind mich auspeitschen und sollte der Schnee mich verbrennen mit seiner Kälte! Ich würde nicht aufgeben, ich würde SIE nicht aufgeben! Denn sie war mein Leben! Als dann auf einmal das Feuer erlosch, blieb ich im Schnee wie angewurzelt stehen. Meine Augen geweitet, meine Brust gedehnt. Mein Tier klopfte an meiner dünnen Schale immer härter und schien sie gleich zerfetzen zu wollen. Kagome. Mein Tier und ich. Wir waren eins, doch selten begehrten wir das gleiche, wie mir gewahr wurde. Wir wollten sie und unser Kind wieder haben. „Sesshomaru~“, hauchte der Wind an meinem Ohr. Ich blickte zu meiner Linken. Pagoden und Treppen. Komischer Weise waren sie nicht so sehr verschneit, wie alles andere. Dort musste sie sein. Falle hin oder her. Ich würde jetzt kommen und dich retten! Geschwind sprang ich die Stufen hinauf. Kagome. Ihr Geruch fand seinen Weg in meine Nase, während die roten Pagoden mich zu bedrängen schienen. Ein Tempel! Sollten sie versuchen sie vor mir zu verbergen, aber egal wie stark ihr Bannkreis sein möge, ich würde ihn durchbrechen! Meine Füße wurden schneller, während ich immer mehr Stufen auf einmal nahm und dann spürte ich es. Blitze zuckten über meinen Körper. Ich lachte heiser, während das Monster in mir mich stütze. Ihr würdet mich nicht mit solch billigen Tricks aufhalten! Das wäre doch gelacht. Ihr hattet es nicht mit einem schwachen Youkai zu tun, sondern einem Daiyoukai! Auch wenn ich wahrscheinlich nie die Größe meines Vaters erreichen könnte, würde es mich niemals aufhalten, die zu schützen, die ich liebte! Nicht, wo ich es endlich erkannt hatte, was mir diese unendlich große Macht gab! Je weiter ich kam, desto stärker wurden die Barrieren, aber trotzdem zerriss ich eine nach der anderen mit meinen Krallen, während meine Gestalt immer mehr die einer Bestie ähnelte. Sie sollten mich nicht nur stoppen, sondern auch das Wahre herauskehren. Sollten sie doch! Was sie auch vorhatten, niemand würde zwischen meiner Kagome und mir stehen. Egal wie viele ich töten müsste, sie würde bei mir bleiben! Und dann durchstieß ich die letzte Barriere, die wohl die schwierigste war. Es kostete mich viel Kraft. Meine Reißzähne traten hervor, wie auch mein Unterbewusstsein, dass mir die Macht gab, die ich für diese Barriere brauchte, die nur langsam riss. „KAGOME!“, brüllte ich grollend und schlug meine langen Krallen in die gebogene Barriere, welche schon Risse von meinem Angriff aufwies und es reichte. Ich hörte es knacken und tausend kleine Risse zogen sich über die ganze Fläche. Ich keuchte, ballte meine Hand zur Faust und schlug auf den Mittelpunkt, von dem die Risse ausgingen. Kagome, ich bin da! Das nächste was ich sah, war wie die Barriere hell aufleuchtete und in tausend kleine Splitter zerbarst, die erst zu Boden rieselten und dann zu Staub zerfielen. Ich keuchte. Diese Pagoden hatten mir viel Kraft gekostet und einige Verletzungen hatte ich erlitten, aber das war es Wert. Vater, jetzt verstand ich endlich, was du mir hattest lehren wollen. Jetzt verstand ich, woher deine schier endlose Macht gekommen war. Egal wie sehr andere dich verspottet hatten, du hattest die Wahrheit immer gekannt. Vater. Ich würde das beschützen, was mir lieb und teuer ist! Erschöpft sank ich hinab und stütze meine Hand auf dem sandigen Boden ab, um wieder zu Kräften zu kommen. Ich musste ein paar Mal durchatmen, bis ich es richtig realisierte. Hier war kein Schnee. Auch der Himmel war klar und von einem roten Mond erfüllt. Er war voll, was mich schon verwirrte. Blutmonde sah man meist selten und erst recht, wenn doch eigentlich ein Sichelmond am Himmel stehen sollte. Ein Blick hinter mich erklärte es mir. Dort sah ich eine weitere Barriere, die mich aber eingelassen hatte. Hinter dieser sah ich den Schneesturm wild toben und an den Bäumen reißen. So war das. Dieser Ort war besonders… „Urgh..“, keuchte ich und hielt mir die Hand vor den Mund, während ich husten musste. Meine Augen wollten kaum noch, während ich auf die blutige Hand blickte. Wie viel Kraft hatte ich freigesetzt? Mein Körper schmerzte, doch… ich durfte nicht aufgeben! Nicht kurz vor meinem Ziel! Schwankend stand ich auf und blickte auf ein Tempelgebäude, welches von einer Mauer umringt war und dort war die Tür. Langsam trat ich vor von einem Bein aufs andere und hätte beinahe gelacht. Sollte es so enden? War das nicht der Moment gewesen, in dem ich meinen Vater zu Letzt erblickt hatte? Doch egal wie sehr sich das Schicksal mir entgegenstellte, ich würde mein eigenes erschaffen. Kagome sollte glücklich sein, sie bedeutete mir alles, egal wie lange wir uns kannten. Ich würde sie beschützen, auch wenn ich es erst für meinen Bruder getan hatte, hatte sich alles geändert. Sie war das, für das es sich zu kämpfen lohnt. Unsere Zukunft würde nicht hier enden, dafür würde ich sorgen! Ich presste meine Hände gegen das massive Tor und drückte mein ganzes Körpergewicht dagegen. Niemand stellte sich Sesshomaru, den Lord des Westens entgegen! Ihr solltet die wahre Bedeutung meines Namens kennen lernen. Nicht umsonst trug ich den Namen des Schreckens! Kagome! Schrie mein Kopf immer wieder, während ich meine letzten Reserven aufbrachte, um dieses Tor zu öffnen, welches nur Stück für Stück sich bewegte. Es kratzte über den steinigen Boden im Inneren. Niemand hielt mich auf! NIEMAND! Meine dämonische Energie umhüllte mich in einem giftigen Grün, während ich den Rest dieses Tores meisterte. Erschöpft ließ ich die Hand vorm Tor gleiten, während ich mit dem Ärmel über meinen blutigen Mund wischte. Ich musste es nicht sehen, um zu wissen, dass ich innere Blutungen durch die Barrieren hatte. Dieser Gegner hatte viel Macht, aber sie würde ihm nichts nützen. Versprochen! „Kagome!“, rief ich hustend, während ich in einen großen Garten trat. Kirschblüten soweit das Auge reichte, ein kleiner Fluss und grüner saftiger Rasen. Es hatte eine beruhigende Aura und auch das Tempelgebäude schien eher einem Palast gleich. Kagome. Fast da! Meine Schuhe knarzten auf dem Kieselweg, während die Tierwelt verstummte. Kein Vöglein zwitscherte mehr, kein Froschlaut ertönte und auch das Wasser, wie auch die leichte Brise schienen zu verstummen. Ich schnupperte leicht, während mein Blick umherschweifte. Wo warst du Kagome? Urgh… Meine Hand presste sich auf meine Brust, während meine Sicht kurz verschwamm. War ich wirklich schon so schwach? „Du wagst es, meinen Garten mit deinem dreckigen Blut zu besudeln?“, sprach eine mächtige Stimme. Es dauerte bis ich wusste, woher sie kam, aber dann sah ich die Person. Sie stand unter einem Kirschbaum. Das Haar war rot wie Feuer und seine Augen so blau wie das Wasser. Er sah mich so überheblich an, während er einen roten Schirm in seiner Hand drehte. Ein roter Kimono mit Karomustern. Wer war dieser Mann? Was wollte er von ihr? „Gib sie mir.“, knurrte ich leise, während meine Aura aufwallte. Ich war bereit für den Kampf und durfte keine Zeit mehr verlieren, sonst würden mich auch meine letzten Kräfte noch verlassen. Mein Herz setzte regelrecht vor Spannung aus. „Dann hol sie dir doch.“, hauchte er und ein Blitzen funkelte in seinen Augen, während ein Schwall Feuer aus seinem Schirm brach, den er auf mich gerichtet hatte. Geschwind sprang ich zur Seite und rollte mich ab. Argh. Es schmerzte. Ein Blick auf meine Schulter verriet mir, ich war nicht schnell genug gewesen. Die Haut war gerötet, aber nicht verbrannt im Gegensatz zu dem T-Shirt, welches an der Stelle ein riesiges Loch hatte. Ich knurrte und rappelte mich wieder auf. „Schon interessant, dass du all diese Barrieren durchbrechen konntest. Selten so einen dummen, aber mächtigen Dämon gesehen. Das Feuer zerfrisst dich von innen, während du nicht deine Grenzen erkennst.“ Er lachte leise und hielt sich den Finger an die Lippen, während sein Kopf sich schief legte. „sehr amüsant. Komm, lass uns noch etwas spielen, bevor ich dich in Asche verwandle!“ Ich stöhnte und wich schon dem nächsten Feuerball aus. Es kostete mich alle Kraft ihnen auszuweichen. Kraft, die ich nicht mehr hatte. Ich musste ihn angreifen! Es war unmöglich, eine Lücke zwischen seinen Attacken zu finden. Außer! Ich hörte auf wegzulaufen! Wieder wich ich aus, bevor ich einfach aufstand. Überrascht hob mein Gegner noch eine Braue, bevor ich losraste. Erschrocken warf er mir einen Feuerball entgegen, doch ich wich nicht aus. Ich ließ meine Aura mich einhüllen und nahm den Weg mitten durch den Feuerball hindurch. Das Feuer verbrannte mich trotz der Aura, aber das war auch absehbar gewesen, da ich nicht mehr vollends sie aufrechterhalten konnte. Er würde trotzdem nicht gewinnen! Kagome! Leicht verdutzt folgten weitere Feuerbälle, die ich einen nach dem anderen abbekam. Er bremste mich nur etwas, aber ich kam ihm immer näher, bis ich vor ihm stand. Ich holte mit meiner Faust aus, doch dann erwischte mich ein Schwert von der Seite. Es erwischte meinen Arm und nagelte mich an den Kirschbaum, der neben meinem Angreifer gestanden hatte. Wütend blickte ich in rote Augen. Er hatte weißes langes Haar und trug eine gelbe Kampfrüstung mit schwarzen Elementen. Kitsune… „Misch dich nicht ein, Hanyou!“, fauchte ich eiskalt, während ich das Schwert mit der anderen Hand umgriff und es mit Gewalt zerbrach. Der Neuankömmling erstarrte und sah verängstigt zu, wie ich meine Hand mit einem Ruck von der abgebrochenen Klinge schob. Mein Blut spritzte auf das sonst so grüne Gras und färbte es in ein dunkles Rot. Mein giftiges Blut würde diesen Ort noch mehr besudeln. Es sollte alles hier sterben. Mein Blick wurde wütend. Meine Kagome! Ihr Geruch haftete an ihm! Also war er es gewesen. Mein erster Angreifer stand wie gebannt da, während der andere zitternd die Klinge erhoben hielt. Eine kaputte Klinge. „Du hast sie.“, flüsterte ich leise, während mir das Blut über das Kinn lief und zu Boden tropfte. „Gib sie mir zurück!“ „NEIN! Du Monster!“, fluchte er und setzte schon zum Angriff an, als ich eine vertraute Stimme vernahm. „HALT!“ Ich sah hinter ihn und da sah ich sie. Meine Kagome! Urgh… Erschöpft sank ich auf die Knie. Sie nur zu sehen. Gesund. „Kagome…“, röchelte ich geschwächt, während ich spürte, wie meine restliche Kraft mich verließ. Die Zeit war abgelaufen. Sie rannte auf mich zu und an den beiden Männern vorbei. Zu mir. Mein Körper zitterte, während sie mich an ihre warme Brust zog. „Sesshomaru, alles in Ordnung?“, fragte sie ängstlich, während sie mein Haar beiseite strich und meine Stirn küsste. So schön. Es war warm und tröstlich. Alle Kälte verschwand aus meinem Körper. Der Schmerz verblasste, da war sie. Nicht mal die Tatsache, dass ich einem Monster mehr als einem Menschen noch ähnelte, störte sie daran, denn sie sah hinter all dies. „Ich mach dich noch dreckig…“, keuchte ich und hustete. Blut bedeckte ihre Kleidung, doch sie presste mich nur mehr an sich, während die Männer uns still beobachteten. Ich verstand es nicht. Oder wussten sie, dass ich sowieso nichts mehr ausrichten konnte? „Nicht schlimm. Alles wird gut, Sesshomaru...“, hauchte sie und streichelte mich weiter, während ihre Hände immer mehr zitterten. „Bitte, halte durch…“ Ich lächelte leicht, während ich meine blutige Hand drehte und mit dem Handrücken über ihre Wange streichelte: „Bitte, werde glücklich. Ich liebe dich…“ Meine Hand löste sich von ihrer Wange und fiel, während mich eine unendliche Dunkelheit umfing. War es das wert gewesen? Ja. Allemal, denn ich liebte sie von ganzen Herzen und würde immer über sie wachen, egal wo ich wäre. Kagome… Kapitel 53: Die rote Perle --------------------------   „Kagome.“ Ich war hochgeschreckt, als ich die Stimme gehört hatte. Es war unverkennbar Sesshomarus Stimme, doch sie klang anders als sonst. Auch wusste ich nicht, warum Kenshin aufgesprungen war. Schnell war er rausgerannt und hatte die Türen hinter sich fest verschlossen. Noch leicht wackelig, stand ich mit Hilfe von Mimi auf und schritt zur Tür. Was erwartete mich? War Sesshomaru gekommen? Bitte, lass es ihn sein. Ich vermisste ihn so sehr… Mit Schwung riss ich die Tür auf und musste zusehen, wie Sesshomaru das abgebrochene Schwert von Kenshin aus seinem Handgelenk zog. Aus seiner Wunde tropfte Blut, während sich mir der Magen umdrehte. Sein Gesicht war verzerrt und aus seinen mit Reißzähnen geschmückten Lippen tropfte Blut. Sein T-Shirt war zerrissen und wies viele verbrannte Stellen auf. Ich hörte ihn keuchen und als dann Kenshin wieder ansetzte, konnte ich nur eins. Ich schrie: „Halt!“ Man konnte den Männern die Verwirrtheit ansehen, denn sie blickten zu mir und dann… dann sackte mein Liebster zum Boden. Schnell drängte ich mich an den beiden vorbei. Der rothaarige war wohl Kenshins Meister. Hatte er gewusst von mir? Es war mir egal, aber ich spürte seine prüfende Blicke auf mir, während ich Sesshomaru fest an meine Brust drückte. Er spuckte Blut und sein Körper zitterte. Dicke Tränen liefen mir über die Wangen, während er diese drei Worte sagte, nach denen ich mich immer gesehnt hatte. „Ich liebe dich.“, doch bevor ich ihm etwas erwidern konnte, erschlaffte sein Körper in meinen Händen. Geschockt atmete ich tief ein: „Sesshomaru… bitte sag doch was… Sesshomaru, Liebster! Bitte.“, weinte ich, doch er regte sich kein Bisschen. Er durfte nicht sterben, nicht jetzt. Fest presste ich ihn an mich, während ich wütend zu den beiden sah: „HELFT IHM IHR IDIOTEN! WAS HABT IHR IHM ANGETAN!“ „Er ist ein Monster.“, flüsterte Kenshin ungläubig und sah mich an. „Wieso liebst du so was?“ Ich knurrte. „Warum? Er ist liebevoll, fürsorglich und er ist das wichtigste in meinem Leben! Du bist doch selbst ein Monster! Hast du mir nicht vorhin gesagt, du beschützt Hanyous? Er ist auch nur zur Hälfte ein Dämon, die andere Hälfte stammt von einer Hundegöttin! Du Heuchler! Er wollte doch nur mich abholen, weil er sich gesorgt hat! Und ihr bringt ihn um! WENN ICH MIT EUCH FERTIG-“ „Dich abholen?“, unterbrach mich der rothaarige und riss erschrocken die Augen auf. „Kenshin, was bedeutete das? Ist er nicht hinter der roten Perle her?“ Kenshin zuckte zusammen, während ich Sesshomaru das Haar aus dem Gesicht streichelte. Ich war mir unsicher, ob er noch lebte, aber ich würde ihn auch nicht loslassen, wäre er tot… „Also… ja…“, flüsterte Kenshin schuldbewusst, während der rothaarige ihn wütend ansah. „Hättest du mir das nicht sagen sollen, dass du schon wieder wen bei uns aufgenommen hast?“, knurrte er und kniete sich neben mich. Schnell hob ich schützend eine Hand vor Sesshomaru. „Komm ihm nicht zu nah, ich bin eine Miko!“ Kenshin schnappte ungläubig nach Luft, während er anscheinend von Schuld zerfressen wurde, doch dieser andere…. Ich war mir so unsicher. Ich wollte ihn vor ihm beschützen… „Ich werde ihm etwas Kraft geben, junge Dame. Darf ich? Es war nicht meine Absicht. Er sagte nur, er will sie. Das war ein Missverständnis, lass es mich wieder gut machen, sonst wird er wirklich sterben.“ Ich riss die Augen auf. Er lebte also noch? Unsicher ließ ich dem rothaarigen gewähren. Sein roter Kimono hatte einige dunkle Flecken abbekommen. Sesshomarus Blut. Wie viel Blut hatte er wohl verloren? Vorsichtig legte mein Gegenüber seine Hand auf Sesshomarus Brustkorb und wisperte merkwürdige Wörter, die ich nicht verstand. Seine Hand leuchtete rot. Diese Leuchten übertrug sich nach und nach auf Sesshomaru, was dazu führte, dass sein Körper wieder an Wärme und Farbe gewann. Es dauerte etwas, aber dann löste er seine Hand von Sesshomaru und nickte sanft: „Den Rest schafft er selbst. Es tut mir wirklich leid. Es ist eher selten, dass einer nach einer Person hier sucht, als dass er das Juwel erbeuten will. Anscheinend bin ich in diesem Sinne unfähig, Freund und Feind zu unterscheiden, aber er hat mit äußerster Gewalt meine Barrieren durchbrochen und war so wütend und blutrünstig, dass ich voreilig geurteilt habe. Seit meine Gäste, bis er sich erholt hat. Er sollte liegen, aber er muss sich hier erholen. Es ist nichts gegen ihn, es geht um seine Wunden, die im Heilprozess sind. Dämonen heilen schnell und bevor er falsch zusammenwächst, lassen wir ihn lieber hier.“ Ich nickte und streichelte Sesshomarus Kopf noch einmal, bevor ich mich gegen den Baum setzte und der rothaarige mir half, sodass Sesshomaru sich hinlegen konnte. Sein Kopf lag auf meinen Beinen, während er da wie leblos lag. Sanft legte ich meine Hand an seine Wange. „Wird er wieder ganz gesund?“ „Natürlich. Er ist ein Dämon. Und halb göttlich. Wenn du Hundegöttin meinst, kommt mir nur eine Dame in den Sinn. Mit ihr sollte ich es mir wirklich nicht verscherzen...“, murmelte er und betrachtete mich nachdenklich. „Kenshin wird euch Wasser und Decken bringen. KENSHIN.“ Der Befehlston ließ Kenshin zusammenzucken. Er stand da wie ein Häufchen Elend. Er schämte sich dafür. Nur fragte ich mich, ob diese Aktion beabsichtigt war oder nicht… Ich öffnete den Mund, doch dann schloss ich ihn wieder. Das war erstmal unwichtig. Es zählte nur Sesshomarus Genesung. … Es vergingen einige Tage, die ich mit ihm im Garten verbrachte. Zwischendurch übernahm Fudo die Wache, damit ich Essen und mich frisch machen konnte, doch sonst blieb ich bei ihm, denn ich wollte auf keinen Fall den Moment seines Erwachens verpassen. „Sesshomaru, wach bald auf… bitte.“, murmelte ich, während ich sein Gesicht sanft streichelte. Seine Haut war wieder glatt und weich. Es war wohl ein Glück, dass keine Narben bleiben würden, sonst wäre sein Job gefährdet gewesen. Ich liebte ihn so sehr und er mich anscheinend auch, wenn ich seinen Worten glaubte. Doch auf diese Art entkäme er mir nicht. Seine Liebe gestehen und dann sterben wollen… dieser Hund! Ich hatte wirklich Angst gehabt, dass er tot war und umso glücklicher war ich jetzt, wenn ich seinen Brustkorb sich stetig bewegen sah. Ob er etwas Schönes träumte?. Mit seiner letzten Kraft hatte er diese Wörter gesagt… Ach Sesshomaru… „Kagome…“, hörte ich ihn hauchen, während meine Finger seine zarten Lippen passierten. Überrascht zog ich die Luft tief in meine Lungen ein, während ich nach seiner suchenden Hand griff und sie festhielt. „Ich bin hier, alles ist gut, Sesshomaru…“ Er lächelte etwas, während er seine Augen langsam aufschlug. „wunderschön.“ Ich lief rot an und zwinkerte etwas: „Du übertreibst…“ „Nein. Ich liege auf deinen Schoß, während die Kirschblüten auf uns nieder regnen im Blutmondenschein. Es riecht, als wäre es echt. Dieser sanfte Duft von dem grünen Gras unter uns und die frische Brise, wie auch das blumige Aroma von den Kirschblüten… So hätte ich es mir nie vorgestellt…“ Ich sah ihn verdutzt an. Was meinte er denn bitte? Halluzinierte er? „Idiot, du bist nicht tot.“, grummelte Kenshin, während er neben uns ein Tablet hinstellt. Und schon war Sesshomaru wach. Er riss seine Augen auf und fauchte Kenshin an, welcher ihm nur genervt die Zunge rausstreckte. Seufzend küsste ich Sesshomaru am Hinterkopf, während dessen Haare sich etwas aufstellten. War er ein Hund oder eine Katze? Ich hatte ja gehört, dass Katzen sich so aufplusterten, wenn sie Angst hatten, aber Hunde? „Kenshin, bitte.“, murmelte ich und sah schon, wie Kenshin die Zunge wieder in den Mund holte und sich am Kopf kratzte. „Willst du nicht was sagen?“ Kenshin murrte, doch dann ließ er die Schultern sinken und atmete tief ein: „Es tut mir leid.“ Dann rannte er schon weg und verschwand. Genervt seufzte ich und sah zu, wie sich Sesshomaru wieder entspannte und auf meinen Schoß kuschelte. „Sesshomaru. Wir sind hier sicher. Es war eine Verwechslung. Ich dachte du bist noch da draußen und habe dich gesucht und in einem Sake-Laden wurde mir gesagt, da wäre ein weißhaariger Mann gewesen… Ich bin Kenshin gefolgt, in der Hoffnung, du wärst es und dann auf der Treppe zusammengesackt. Kenshin hat mich gefunden und mit Mimi in den Tempel gebracht… Fudo tut es auch leid. Dem rothaarigen Mann. Er ist ein Gott und bewacht die rote Perle da am Himmel. Er dachte du bist hinter der her, da du so gewaltsam eingedrungen bist… Man kann wohl auch als Youkai die Pagoden normal passieren, wenn man guter Taten ist…“ Er betrachtete mich und seufzte. „Ich dachte ihr wurdet entführt, die Wohnung war unordentlich und die Tür offen… Ich war wirklich wütend und wollte jeden töten, der dir ein Haar gekrümmt hat…“ Ich schluckte überrascht, während er sich langsam aufsetzte. Ich wollte ihn aufhalten, doch es schien ihm wirklich gut zu gehen. Langsam drehte er sich zu mir, während seine Kleidung in Fetzen an ihm hing. Er sah wild aus in der grauen Jogginghose und dem schwarzen T-Shirt. Es hatte nichts von dem sonst eitlen Mann, der sich sonst so modisch kleidete. „Oh… wir waren in Eile und haben einfach was aus den Schubladen gerissen… und wohl in der Eile nicht abgeschlossen…. Das Handy ging ja auch nicht… ich… es tut mir so leid…“, flüsterte ich und kniff die Augen zu. Ich hatte ihn in diese Lage gebracht. Es tat mir schrecklich leid. Sanfte Lippen ließen mich wieder aufblicken. Er küsste meine Lippen fast schon zärtlich und seine Augen verengten sich, während er mich eingehend betrachtete. „Ich lebe ja noch. Aber bitte, stell nicht solche Dummheiten an. Du bringst mich damit um den Verstand, Kagome!“ Ich nickte und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Seine warmen Arme schlossen sich um meinen Körper, während sich ein seidener Vorhang aus seinen Haaren um mich bildete und von der Welt abtrennte. Viele seiner Haare hatten gelitten und waren leicht schwarz verfärbt und gekräuselt. „Bist du mir wütend?“ „Nein. Wie könnte ich?“, hauchte er und lehnte seine Wange auf meinen Kopf. Er war so schön warm und dieser Ort so perfekt. Die Vögel zwitscherten und Grillen zirpten, während ich immer wieder eine Blüte zu Boden gleiten sah. Ewiger Frühling herrschte hier und so fühlte sich auch mein Herz an. „Erinnerst du dich noch, was du zu mir gesagt hast, als du ohnmächtig geworden bist?“, fragte ich ihn leicht unsicher, denn vielleicht hatte er es gar nicht so gemeint… Er verstummte und drückte mich enger an sich, während seine Hand tröstend über meinen Rücken glitt: „Wieso fragst du?“ „Ich… ich würde gerne wissen, warum du das gesagt hast… Du hast es nie gesagt und vielleicht…“ „Ich – liebe – dich.“ Überrascht wollte ich mich lösen, doch er ließ mich nicht gewähren. „Sesshomaru…“ „Das wolltest du doch hören? Ja, ich erinnere mich. Meine Gefühle zu dir haben mir die nötige Kraft gegeben, alles zu überwinden. Sagen wir, ich habe meinen Vater endlich verstanden.“ Ich schniefte etwas, während er seinen Kopf von meinen Haaren nahm und mich auf Abstand brachte. Ich blickte ihm tief in die Augen. Seine wunderschönen goldenen Augen. Seine Augen strahlten etwas Sanftes aus, was ich nie gesehen hatte. Wenn nur kurz, aber nie so lange. Ich schluckte. Sesshomaru… „Ich liebe dich auch… Ich hatte solche Angst um dich…“ „Kagome.“, brummte er nur und küsste noch einmal meine Stirn, bevor er sich umsah. „Ich bin froh, dass ich nicht gestorben bin, so kann ich doch noch etwas länger bei dir sein.“ Ich wurde rot und schlug ihm leicht auf seine Schulter, was ihm anscheined schmerzte, da er das Gesicht kurz verzog. Upps. „Red nicht so einen Quatsch! Du wirst nicht sterben! NIE! Dafür sorge ich! Versprochen!“ Er verzog die Lippen und hob eine Braue. „Du weißt auch, wie du einen romantischen Moment zu Nichte machen kannst, oder?“ „Was?“, fragte ich überrascht und sah zu, wie er aufstand und einen Kirschbaum berührte. Stand er unter Drogen? Fudo hatte doch nichts mit ihm angestellt oder? „Kagome.“, sprach er dem Baum zugewandt. „Du sollst wissen, du bist das wichtigste in meinem Leben und ich würde alles für dich tun, auch wenn es meinen Tod bedeuten würde.“ Ich starrte ihn nur ungläubig an. „alles in Ordnung?“ „KAGOME!“, knurrte er und drehte sich genervt zu mir um. „Hör mir doch verdammt noch mal zu! Ist es denn so merkwürdig für dich, wenn ich mit dir einmal offen rede? Ich hatte höllische Angst, du und das Baby könnten tot sein! Natürlich werde ich jetzt nicht gerade kaltherzig sein und Desinteresse heucheln!“ Er atmete tief durch, während seine Füße übers Gras wieder zu mir wanderten. Ich konnte noch das Blut sehen, was sich in den Boden gefressen hatte. Wegen mir… „Schau nicht so. Kagome. Ich will dir nur sagen, ich würde alles tun, nur… ich brauche auch manchmal Zeit für mich selbst. Es ist mir alles über den Kopf gewachsen, aber als du weg warst, da… dieses Gefühl… Du hättest tot sein können! Versteh mich doch einfach mal! Du kannst nicht immer auf eigene Faust agieren, weil du glaubst, dir könnte keiner was! Was wäre gewesen, wäre dieser Kenshin ein Monster? Er hätte dir sonst etwas antun können und ich hätte dir nicht helfen können!“ „Sesshomaru…“, flüsterte ich leise, während ich mit dem Finger Kreise in den Rasen zeichnete. „Ich verstehe dich, aber…Glaubst du, mir wäre es anders gegangen, als ich hörte du wärst da draußen in der Kälte? Ich war blind vor Angst und hätte Mimi und mich deswegen beinahe umgebracht und nur… nur weil ich so egoistisch gewesen bin… Ich hatte Spaß daran, dich rumzukommandieren, zuzusehen, wie du brav alles gemacht hast und hab nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, wie sehr es dich kränkte… Ich hatte Panik… Ich wollte dich nicht verlieren… Ich bin so dumm gewesen…“ „Ja, das warst du. Kagome. Du weißt selbst, wie es ausgeartet ist, als ich diese Schiene gefahren bin. Es hat dich verletzt. Wir sollten endlich anfangen, als Team zu arbeiten, anstatt uns in Schwierigkeiten zu bringen.“ „Du hast wohl Recht.“, hauchte ich und sah zu ihm. Es war erschreckend, dass er diese Einsicht anstatt meiner aussprach. War er viel mehr als ich in dieser Beziehung gewachsen oder verbarg er noch andere Dinge vor mir? Der rote Mond, nein die Perle, tauchte ihn ein und ließ ihn wie einen Helden strahlen. „Ich liebe dich…“ Seufzend kniete er sich wieder vor mich, hob mein Kinn an und küsste leicht drängend meine Lippen. „Verstanden.“, brummte er glücklich und küsste mich immer wieder und wieder, während er mich sanft in den Rasen drückte. Leicht erregt erwiderte ich die Küsse. Wie ich mich doch nach seinen Berührungen gesehnt hatte. Sesshomaru. Ich keuchte leicht, während er sich sanft über mich legte und begann meinen Hals mit Küssen zu benetzten. Das Gras war warm und der Boden weich, aber ob es so eine gute Idee war, hier zu schlafen? „Hust. Wenn du wieder so genesen bist, kannst du dich waschen, es gibt gleich essen.“, brummte Kenshin. Ein Blick auf ihn zeigte mir, dass er knallrot angelaufen war. Sesshomaru löste sich knörend von mir, während er Kenshin mit seinen Blicken taxierte. „Warum stank meine Frau überhaupt nach dir?“, fragte er leicht gefährlich. Kenshin ging daraufhin zu ihm und hauchte nur: „Einer musste deine Frau wärmen, da du nicht da warst.“ „Du!“ „Aus ihr beiden!“, schimpfte ich, bevor es eskalieren konnte. Kleinkinder! „Ich war eiskalt. Er ist schwul, also hör auf eifersüchtig auf ihn zu sein, er steht doch auf…fupp...“, machte ich, während Kenshins Hand auf meinen Lippen landete. Sesshomaru schaute böse, doch dann sah ich ein kurzes Grinsen bei ihm, als er zu einem Stein sah. Oh, da saß Fudo. Warte… saß er da schon länger und sah uns einfach zu? Schwein! Vorsichtig löste ich die Finger von meinen Lippen und starrte zu diesem Mann rüber. „Oh je, wir hatten mehr als einen Zuschauer…“ Sesshomaru seufzte und ging schon los. Ob er wusste, wohin er musste? Sollte ich mitgehen? Ich überlegte es gerade, als ich eine warme Hand auf meiner Schulter spürte. „Warte hier. Lass ihn seine Wunden lecken. Deine Fürsorge ist erfrischend, aber er braucht bestimmt etwas Zeit für sich.“, meinte er sanft und lächelte. „Des Weiteren glaube ich kaum, dass er die Finger von dir lassen könnte, wie er eben schon bewiesen hatte und das wäre ein großes Problem. Seine Wunden sind lange noch nicht verheilt. Halte dich also etwas zurück.“ Leicht rot starrte ich ihn an. „Ich habe nichts gemacht!“ „Doch. Du bemerkst es aber nicht. Es ist deine Art und Weise, wie du mit ihm umgehst. Er sehnt sich nach deiner Nähe. Umsorge ihn und setz dich durch. Mach dich etwas rar, zumindest bis er wieder so gut wie neu ist.“ Ich schmollte leicht und beobachtete noch wie Kenshin Sesshomaru folgte. „Braver Junge. Lass ihn das machen. Es ist schon erstaunlich, dass eine Miko und ein Youkai zusammen sind. Wie seid ihr beide dazu gekommen?“ Ich lächelte leicht und strich mir das Haar hinters Ohr. „Ich habe ihn in einer vergangenen Zeit kennen gelernt. Eigentlich war ich mit seinem Bruder zusammen, doch dieser hat mich wie den letzten Dreck behandelt… An meinem Geburtstag bin ich dann heim und er… er folgte mir unfreiwillig. Sein Bruder hatte ihn angegriffen und den Brunnen dabei zerstört… Und dann entwickelte es sich nach und nach zwischen uns. Es ist manchmal schon etwas merkwürdig, wenn man bedenkt, dass er mich vor einer langen Zeit mal töten wollte, doch jetzt…jetzt kann ich ihn mir gar nicht mehr wegdenken…“, erzählte ich glücklich und kniete mich an den Fluss, in dem die Kois zahlreich hin und her schwammen. Ich strich über die Wasseroberfläche und beobachtete die eifrigen Fische, die auf Futter hofften. „Vergangenheit? Hum…. Sesshomaru…“, murmelte er und tickte sich an die Wange, während er langsam zu mir kam. „Den Lord der westlichen Länder?“ Ich blickte fragend zu ihm auf und hielt den Finger leicht ins Wasser, was mein Schaden wurde, denn ein schwarzer Koi versuchte mich wirklich zu beißen. „Autsch.“, murrte ich und schüttelte den nassen Finger. „Naja, Sesshomaru halt… Er ist ein Daiyoukai. Ein Hundedämon.“ Fudo pfiff hinter mir begeistert. „Das erklärt auch, warum er die ganzen Barrieren knacken konnte. Ich wusste doch, dass er kein normaler Youkai ist. Die schlappen Dämonen dieser Zeit würden so etwas eher weniger schaffen, doch er ist wie ein Geschoss durch sie hindurch gefetzt.“ Verwirrt sah ich ihn an. „Kennst du ihn?“ „Indirekt. Ich war nie so an die Herrscherspiele interessiert, doch eines Tages verschwand der Lord auf mysteriöse Weise. Kurz tauchte er noch mal auf und hinterließ eine Verwüstung bei den Dämonen. Er schien außer Rand und Band und tötete viele Dämonen. Keine braven, aber viele schreckliche. Er hat ihre Anzahl in Japan stark dezimiert innerhalb von einer Woche. Es war wohl ein grausiges Spektakel und danach sah man ihn nicht wieder. Kann man wieder mit dem Brunnen reisen?“ Ich nickte und sah, wie er sich neben mich ins Gras fallen ließ. Aus seinem Kimono zog er eine Tasche und reichte sie mir. Etwas interessiert, sah ich hinein. Eine Deutung seinerseits auf das Wasser erklärte es mir aber. Ich nahm etwas Futter und warf diese kleinen Stäbchen hinein. Glücklich holten sich die Fische das Futter und hinterließen ein kleines Blub, wenn sie die Wasseroberfläche durchstachen. „Ja, er geht wieder. Sesshomaru verschwand damals auch einmal für eine Woche… Also hat er Dämonen getötet… Das ist aber auch schon ein paar Monate her…“ „Verstehe. Ein direktes Portal. Lass mich raten, der Higurashi-Schrein und der Schutzpatron Hoori?“ „Woher weißt du das?“ „Ich kenn noch die alten Geschichten mit Mami und Hoori. Du siehst ihr sehr ähnlich. Ich würde beinahe vermuten, dass du deren beider Tochter bist, auch wenn er sich gegen die Ehe zwischen den Rassen ausspricht.“ Ich lächelte sanft, während ich noch Futter reinwarf: „Das hat sich dank Sesshomaru geändert. Als meine Mutter ihre Erinnerungen wiederfand, suchte er nach Hoori und naja… witziger Weise, wohnte Sesshomaru schon in dem richtigen Gebäude und wurde von Hoori hochzitiert. Danach haben sie wieder zueinander gefunden und verbringen jede freie Minute miteinander. Er wusste ja nicht mal, dass er eine Tochter hat…“ Er nickte und lächelte: „So, so. Ich muss Hoori wohl mal wieder besuchen. Da steht er ja endlich mal seinen Mann. Und Sesshomaru hatte die Finger im Spiel? Der Schreckenslord hat also ein butterweiches Herz. Ich bin entzückt.“ Er blickte auf und ich folgte seinem Blick. Die rote Perle… „Diese Perle. Nach der ist jeder verrückt. Sie schafft starke Barrieren. Eine Miko hat sie geschaffen mit ihrer Liebe zu den Menschen, die sie beschützen wollte. Ich bewache sie lange schon und weißt du? Ihren Nutzen verstand ich lange Zeit nicht, bis ich diesen kleinen Kitsune hier kennen lernte. Er war das erste, was ich beschützen wollte und dann brachte er viele her. Dieses Gebäude ist größer als es scheint, da diese Kugel den Raum verzerren kann. Ich verstand da erst, warum diese Miko es geschaffen hatte. Sie wollte jemanden beschützen, der es selbst nicht konnte. Sei Kenshin nicht böse. Er handelt oft unüberlegt, aber im Inneren ist er herzensgut. Nur er weiß nicht, wie er seine Gefühle ausdrücken soll.“ „Geht es nicht vielen so? Überhaupt, was die Liebe angeht…“ Er lachte heiser und legte seine Hand auf meine Schulter. „Ach, dir hat er es auch schon erzählt? Das freut mich. Aber eigentlich sollte er es mir sagen und nicht jedem anderen. Wenn er mich nicht fragt, wird er auch nie eine Antwort bekommen.“ Er stand auf und klopfte sich die Beine ab, während ich ihn nur verdutzt ansah. „Warum?“ „Warum ich nicht den ersten Schritt mache? Ich habe Zeit. Er soll sich seine Zeit nehmen. Sieh jetzt aber nach deinem Freund, nicht das Kenshin doch noch Flirtversuche startet.“ Ich nickte lächelnd und stand auch auf. Ich drückte ihm den Sack in die Hand und dann machte ich mich auf zu meinem Liebsten… den ich inflagrantie mit Kenshin erwischte. Knallrot sah ich die beiden halbnackten Männer an, wie sie nur mit einem Handtuch bekleidet hintereinander saßen. Kenshin machte etwas mit Sesshomaru. „K…Kenshin, lass die Finger von ihm!“ Sesshomaru und Kenshin drehten sich nur um. „Kagome, was denkst du? Er schneidet meine Haare.“, brummte Sesshomaru und deutete auf die langen gräulich-schwarzen Haare am Boden. Erst jetzt sah ich, dass sein Haar nur noch bis kurz Unterhalb von seinen Schulterblättern ging. Es erinnerte mich an Fudos Haar. „Aber wieso?“, flüsterte ich und kam zu den beiden gedackelt. Ich blickte kurz Kenshin an, der mit nacktem Oberkörper auf einem Hocker saß. Sie hatten miteinander gebadet! Und er wurde ständig eifersüchtig? Das war doch nicht wahr… „Kagome, sie sind verbrannt.“, flüsterte Sesshomaru und hob ein Haar hoch. „Oder möchtest du, dass ich mit schwarzem Kräuselhaar rumrenne? Er rettet schon so viel es geht. Sie wachsen nach. Es wird auch nicht so lange dauern. Nur ich kann auch diesen Geruch nicht mehr ab. Er ist beißend…“ Ich nickte und strich über das nun kürzere Haar. Es sah gar nicht so schlimm aus, aber es war ungewohnt, wo er doch immer diese prächtige Mähne gehabt hatte. Ach Sesshomaru. „Trauerst du Haaren nach?“, fragte er leicht besorgt, während Kenshin sein Haar mit einer Bürste erst kämmte und dann zusammenband. „Nein.“, meinte ich leicht rot und hob ein paar Strähnen vom Boden auf, die nicht so doll verkokelt waren. „Ich … fühl mich nur schuldig.“ Kenshin lächelte, während Sesshomaru die Augen verdrehte. „Ich wollte sie sowieso einmal kurz schneiden. Jetzt konnte ich gar nicht anders. Basta.“ Ich lächelte: „Du redest wie einer aus dieser Zeit und siehst so aus. Es ist schon erschreckend… Übrigens Fudo hat von dir gehört in deiner Zeit… Hast du in der Woche, wo du am Anfang verschwunden warst, wirklich so viele Dämonen getötet?“ Kenshin riss die Augen ehrfürchtig auf und viel fast vom Hocker: „DER SESSHOMARU?“ Sesshomaru blickte kurz zu ihm, während er einfach meinte: „Ja, habe ich, macht mich das jetzt berühmt?“ „Klar! Erst als das passierte, schafften auch die schwachen sich durchzusetzen. Es gab weniger Kriege und dieses Bündnis entstand! Alles wurde niedergerissen und Dämonen und Menschen kämpften Seite an Seite. Du bist ein Held bei den Schwachen!“ Ich staunte, während ich mit meinen Fingern durch sein Haar streichelte. „Also hat Sesshomaru dieses Leben hier ermöglicht?“ „Ja. Diese rote Perle entstand auch deswegen. Eine Miko errichtet die Barriere, aber viele halfen ihr dabei. Darunter waren auch Dämonen und durch dieses Zusammenspiel entstand die rote Perle, welche von Liebe und Mut erfüllt ist. Sie ist nicht wie das Shikon no tama, in dem sich die Seelen bekämpfen, sondern in diesem halten sie zusammen.“, erzählte er begeistert während Sesshomaru und ich einfach nur zusahen. „Jetzt tut es mir noch mehr leid, dass du wegen meiner Dummheit beinahe gestorben wärst, ehrwürdiger Meister.“ „Schon gut.“, hauchte Sesshomaru nur, während er aufstand und das Haar am Bode betrachtete und dann mich, wie ich an seinem Haar spielte. „Schlimmer wäre es für dich gewesen, hättest du Kagome ein Haar gekrümmt.“ „Würde ich nie machen, keine Sorge, Meister.“, hauchte Kenshin andächtig und betrachtete mich, bevor er seine Hand ans Handtuch legte. „Kagome, würdest du uns noch etwas alleine lassen? Ich würde mich gerne ankleiden und dein Liebster bestimmt auch.“ Ich nickte schnell, bevor ich dann auch schon verschwand. Sesshomaru ein Held der kleinen Dämonen? Und das nur wegen eines Gefühlsausbruches? Ai… Naja, Überraschungen war ich ja langsam gewöhnt.  Kapitel 54: Der Held?! ----------------------   Als die schwarze Leere verflog, glaubte ich, dass ich das Jenseits betreten hatte, was zum Glück nicht der Fall gewesen war. Ach Kagome. Es stimmte mein Herz glücklich, dass ich doch noch etwas Zeit mit dir hätte, aber ein unruhiges Gefühl in meinem Magen verriet mir, dass auch unsere Zukunft nicht einfacher werden würde. Kenshin war anscheinend ein Hanyou und die anderen Bewohner auch. Wieso gab es so etwas, wenn doch alle angeblich in Harmonie lebten? In den Prospekten wurde ein glückliches Leben angepriesen, aber diese Hanyous lebten eher in Angst und Sorge, auch wenn sie es vor mir verbergen wollten. Ich roch den beißenden Geruch, während wir an den verschiedenen Zimmern mit Papiertüren vorbeischritten. Es war unverkennbar. Pure Angst vor mir. Lebten hier nicht Dämonen und Hanyous zusammen? Oder gab es doch noch die eingefleischte Meinung, dass es nur reinrassige Dämonen geben sollte? „Komm Sesshomaru.“, hatte Kenshin gejukst und mich dann ins Bad geführt. Erst wollte ich ihn loswerden, aber musste dann leider schnell zur Besinnung kommen, dass ich unfähig war, alleine mich auszuziehen. „Brauchst du Hilfe?“ Ich knurrte leise und sah ihn durchdringend an, während ich leicht nickte. „Wehe du versuchst es nur, dann bring ich dich um.“ Es war keine leere Drohung und er verstand es. Er hatte mich wüten gesehen und wusste, dass diese Verletzungen mich niemals daran hindern konnten, ihm das Fell über die Ohren zu ziehen… Apropos Fell – da waren Ohren. Ich schnupperte leicht. Halb Mensch halb Kitsune? Interessant. Er sah teils viel zu edel in seiner Kampfrüstung aus in gelb und schwarz, als dass er an einen niederen Kitsune erinnerte. Diese listigen Füchse. „Hab verstanden. Werter Dämon.“, verlautete Kenshin so sarkastisch er konnte. Es war mir aber ehrlich egal. Ich war ein Youkai. Ein Daiyoukai. Ich war groß und mächtig und sein kleines Schwert war in meinen Händen zerbrochen. „Fang an.“, befahl ich ihm nur und sah zu, wie er wiederwillig die Kleidung von meinem Körper riss. Er war wirklich vorsichtig, was wohl davonkam, dass er von der anderen Seite war. Oder er hatte Angst. Ich war mir nicht so ganz sicher, da die Gerüche des Bades meine Nase in die Irre führten. Sorgfältig behandelte er meine Wunden und half mir beim Waschen, bevor wir uns ins heiße Wasser setzten. Während ich keine Probleme hatte mit nackten Männern zu baden, schien er sich etwas zu zieren, was wirklich niedlich war. Würde er nicht seinen Mann stehen, käme er nirgendswo klar. Er war nicht schlecht bestückt, auch wenn er an meine Maßstäbe und Technik nie ran reichen würde. Während des Badens waren wir dann aber stumm. Er bekam nicht mal ein Wort raus, während er verlegen zur Seite blickte. Wahrscheinlich wollte er auch nicht den Anschein erwecken, er würde mir auf die Pelle rücken wollen. Braver Junge. Wenigstens gehorchen konnte er, wenn auch seine Schwerttechnik lächerlich gewesen war. So ungedeckt. Wäre ich nicht erschöpft gewesen, hätte ich ihn sehr wahrscheinlich getötet. Nach dem Baden schnitt er dann meine Haare. Ein einziger Blick im Spiegel hatte mir verraten, dass ich diese Haarpracht vergessen konnte. Ich schluckte. Es war nicht so, dass sie nicht nachwuchsen, aber sie kosteten auch wirklich viel Pflege… Hm. Jetzt hätte ich Fudo gerne getötet… Mein schönes Haar! Als aber Kenshin verlautete, dass er sie so gut es geht schneiden würde, damit ich wieder perfekt aussah und vielleicht noch viel schöner, ließ ich mich beruhigen. Er wusste, wann er schleimen musste. Vielleicht würde er einen neuen Jaken abgeben, würde er nicht so gut aussehen. Aber Kagome sah in ihm sowieso nur einen schwulen Mann, also wäre es wohl egal, aber ob er schon mal es mit einer Frau ausprobiert hatte? Es war heutzutage einfach schwer gutes, treues Personal zu bekommen… Und dann passierte das Unfassbare! Kagome kam hereingeschlittert, ihr Atem ging schnell, hier Haar war leicht wild und nur mit einem Gedanken, dass ich und er etwas anstellen würden! Konnte man das glauben? Jetzt hatte ich diese drei Wörter hervorgebracht und sie glaubte, ich würde mit dem nächsten Mann schlafen? Ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Waren das Stimmungsschwankungen oder war sie wirklich so dermaßen eifersüchtig? Glaubte sie echt, ich würde mit dem kleinen Schönling schlafen? Gut, klein wohl kaum, er war ein paar cm größer als ich… Was mich schon etwas störte, aber… Ich schielte zu ihm. Nein, wirklich nicht. Ich war bedient. Schnell erklärte ich ihr die Lage, bevor sie sich unbeschreibliches noch vorstellte. Das wollte ich nicht. Sie sollte keine Gedanken daran haben, wie ich mit einem Mann schlafen könnte…. Die ersten Wogen waren geglättet, doch Kagome trat einen Tsunami los. Was sagte sie da bitte und was sagte er? ICH EIN HELD? Dass ich ein Monster war, war mir ja klar, aber dass ich deswegen zu einem Helden aufstieg, weil ich wütend, wie ich damals war, mir alles Starke gegriffen hatte? Wie konnte ich als einzelner in so ferner Zukunft noch berühmt sein? Meinen Vater hatte ich damit bestimmt übertroffen, aber es ging mir gegen den Strich, wessen Held ich war. Ich war böse und nicht gut. Nur weil ich zugab, dass ich Kagome liebte, hieß das nicht, dass ich mein komplettes Leben ändern wollte. Kenshin schickte sie dann raus, während ich etwas nachdenklich war. Held. Dieses Wort löste in mir grausige Vorahnungen aus. „Meister?“, fragte Kenshin hinter mir und sah mich mit neuentfachten Interesse an. „Sesshomaru. Das reicht. Was ich getan habe, war ohne bestimmten Grund.“ „Bitte, stell dich nicht unter den Scheffel. Du hast diese Welt ermöglicht! Warum willst du nicht, dass man dich ehrt? Ihr Youkais steht doch eigentlich voll auf den Ego-Trip!“ Ich sah ihn leicht genervt an, während ich mich im Spiegel betrachtete. Makellos wie immer. Hm… „Es ist eigentlich ganz klar, dass ich mich damit nicht schmücken will. Wenn eine Seite erfreut ist, wird die andere mich als ihren Feind betrachten. Und was heißt das wohl? Wenn die Schwachen sich freuen, werden die starken wütend sein. Also wenn sie erfahren, wer ich wirklich bin, werden sie nichts unversucht lassen, um mir zu schaden oder mich gar zu töten. Kagome ist nur ein Mensch, auch wenn in ihr göttliches Blut fließt, aber das kann ihr nicht wirklich helfen.“ Kenshin seufzte und sah mich bedrückt an, während er sich am Nacken kratzte. „Verstehe schon, aber ihr könnt doch bei uns bleiben. Es wäre sowieso ratsamer, da du noch verletzt bist. Überleg es dir bitte. Diese Perle kann Kagome beschützen und wir auch, dass sollten wir dir ja bewiesen haben.“ Ich schnaubte verächtlich, während ich mir sein Gesicht genau ansah. „Fudo ja. Aber er hätte es auch fast nicht geschafft, wenn ich nicht geschwächt gewesen wäre und du? Deine Schwertkunst ist miserabel!“ Sein Gesicht entgleiste. Er wollte etwas erwidern, doch dann dachte er anscheinend an sein kaputtes Schwert und schmollte. „Ich hab‘s mir auch selbst beigebracht…“ „Sowas benötigt einen Lehrmeister. Selbst erkennt man kaum seine Fehler.“ „Dann bring es mir bitte bei, ja? Ich will meine liebsten beschützen! Bitte, bitte! Ich werde auch nicht stören, versprochen!“ Das tat er schon mit seiner Anwesenheit, aber… „Nur so lange ich hier bin. Meine Regeln gelten, halte dich also dran. Wenn nicht …“, es reichte diese grausige Stimme. Ihm stellten sich sämtliche Haare auf und seine Augen weiteten sich. Ich hatte also wirklich noch diese Ausstrahlung. Schiere Genugtuung durchfuhr mich. Angenehm. „Wer kann mir mehr über diese Heldengeschichte erzählen?“ „Fudo-sama. Er hat in dieser Zeit gelebt, also dürfte er sämtliches Wissen angehäuft haben. Wann fängt das Training an?“ „Morgen. Jetzt bring mir anständige Kleidung!“, verlautete ich und sah zu, wie er nur mit Handtuch aus dem Bad stürmte. Ich hob eine Augenbraue, während ich mir schon ausmalen konnte, dass er mich bei Laune hielt. Er würde ein Hitzkopf sein. Bestimmt. Zurück kam er dann mit einem weißen Kampfanzug. Etwas langweilig, aber wenigstens besser als nichts. Ich würde mir meine Kleidung holen oder erstmal mir einen ordentlichen Anzug besorgen. Ich favorisierte diese Anzüge schon mehr als meine alten Kampfoutfits. „gut.“, meinte ich nur, und zog mich mit seiner Hilfe an. Später würde mir Kagome helfen müssen, jedoch war keiner der beiden mein wirklicher Favorit. Leicht genervt ging ich zu Fudo, welcher wie immer draußen anzutreffen war – auf seinem Felsen, zumindest vermutete ich es, da  er sich nicht wegbewegt hatte. Meine Nase sog begierig den frischen Duft ein, während ich über das grüne Gras ging. Mein Blut hatte einige Stellen verdorren lassen. Ob sich das wieder änderte? Zumindest waren die Kirschblüten keineswegs verunreinigt worden. Vielleicht hätte ich mein Blut nicht so giftig machen sollen… „Sesshomaru!“, flötete Fudo erfreut und lockte mich mit seinem Finger zu sich. Unentschlossen folgte ich seiner Bitte und setzte mich neben ihn auf den Stein. „Du hast Fragen oder?“, gluckste er. Meine Laune war im Keller. Unglaublich. „Wieso bin ich ein Held. Was hat es damit auf sich?“, fragte ich ihn gerade heraus, während dieser Dreckskerl sich grinsend nach hinten legte, sodass er beinahe vom Stein fiel. Ich wollte ihn schubsen, aber dann könnte ich die Informationen vergessen. „Nun ja… Deine Aktion hat für Aufregung gesorgt. Einige haben dich beobachtet. Ob du wolltest, oder nicht, du hast sogar einige gerettet vor ihren Tod.  Manchmal klammern sich schwache an einen Traum, egal wie irreal er sein mag. Dein kleiner Bruder half bei der Revolte dann auch noch. Es war sozusagen die Kombination daraus. Als dann die Geschichte niedergeschrieben wurde, verbreitete sie sich wirklich schnell. Er und seine Frau änderten wohl so einiges, aber du warst der erste große Held, durch den all dies möglich war. Inu Yashas Nachkommen haben die Tradition dann weitergeführt.“ Ich riss die Augen auf. „Wer war seine Frau?“ „Sie hieß wohl Rin mit Vornamen. Sie war wohl eine Begleiterin von dir. Es gab auch Erzählungen über deine Reisen und Kämpfe.“ Ich knurrte laut. „RIN?“ Ich war stinkwütend und sprang vom Felsen auf, nur um schmerzerfüllt mich wieder zu setzten. Warum sie? Sie war mein kleines Mädchen! Jede Frau hätte er haben können, aber sie war verboten! Warte nur ab, dass ich in die Vergangenheit reise…! Sie ist doch noch ein kleines Kind! „Das passt dir wohl gar nicht oder?“ „NEIN.“, knurrte ich und atmete tief durch. Beruhig dich. Beruhig dich. „Aber das werde ich selbst klären…“ „Ich rate dir nur, vorsichtig zu sein. Mit jeder Veränderung, ändert sich die Zukunft und zurzeit scheint sie doch recht angenehm zu sein.“ Ich seufzte. „Na gut, aber ich werde ein Auge draufhaben. Aber weiter im Thema. Wenn diese sich hier so freuen, warum leben sie hier so in Angst?“ „Nicht jeder teilt ihre Meinung. Viele Youkais haben es sich zur Aufgabe gemacht, wieder reinrassige Dämonen hervorzubringen. Man könnte sagen, viele der Kinder hier, sind ein nicht erwünschtes Ergebnis gewesen. Manchmal kann man nicht sagen, welche Gene vererbt werden und es wird zum Roulett. Einem Glücksspiel. Meist entledigen sie sich, der Hanyous, außer Kenshin ist schneller und bringt sie uns heim.“ „Und die Prospekte von den schönen Häusern und Gegenden?“ „Kein Hanyou kann sich das leisten. Es sind meist die hohen Youkais, die sowieso zu deren ‚Sekten‘ gehören. Die Dämonen haben auch ihre eigene Maffia, wo sie Leute anheuern oder Hanyous auslöschen.“ „Aber wie kommt es dazu?“ „Sesshomaru. Ich habe gesagt, du bist ein Held. Das gilt leider für beide Seiten. Bei den Dämonen glaubt man, dass du wiederkehren wirst und eine neue Zeit der Finsternis einläutest. Du hast nicht alle Dämonen getötet, nur die wohl schlimmsten, die auch vor anderen keinen Halt machten. Manche glauben, du hast dies getan, um in der Zukunft die Macht über alles zu bekommen.“ Mir fielen wohl beinahe die Augen raus, als er mir dies sagte. Wie sollte ich das denn bitte verstehen? „Ein gewisser Jaken hat diese ‚Lehren‘ verbreitet. Dass sein Meister noch grausamer und stärker wiederkehren würde, um das Leid durch die Menschen zu beenden.“ Ich schloss die Augen und seufzte. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Warum mussten sich Gerüchte unter Dämonen so halten? Man hätte mich ja auch erst fragen können, was ich möchte! Na gut, damals hätte ich gegen Ruhm nichts einzusetzen gehabt, aber jetzt? Jetzt wollte ich, dass mein Kind geschützt zur Welt kam. „Was heißt das für mich?“, überlegte ich laut und blickte zu Fudo, welcher eine Knospe in der Hand hielt. „Entweder lässt du sie erblühen und schützt die, die du liebst, oder…“, meinte er, während die Blume langsam erblühte. „Oder du zerstörst alles und kehrst zu deinem alten Sein zurück.“ Mit einer schnellen Handbewegung verbrannte die Blüte und nur Asche blieb zurück. „Egal für welchen Weg du dich entscheidest, keiner wird leichter sein. Niemand wird zurückweichen wollen. Es gibt genug, die diesen Träumen folgen und jeder ist darauf vorbereitet. Es gibt starke Hanyous und starke Youkais. Der einzige Verlierer wird wahrscheinlich der Mensch sein, der diese alten Geschichten vergessen hat.“ Ich seufzte resigniert, während ich die Asche ansah. Schaffen und zerstören. Nichts ging ohne das andere. Im Endeffekt war alles zum Scheitern verurteilt… solange nicht alle am gleichen Strang zogen. „Sesshomaru.“ „Ja?“ „Nimm dir Zeit. Bleibt ruhig hier. Lerne die Hanyous kennen. Hoori hält die Youkais im Zaun. Je nachdem, wie du dich entscheidest, wird sich auch dein Schicksalsweg ändern. Du stehst an einer Gabelung. Nur was wirst du tun? Wirst du dein altes Leben wählen, oder wirst du das neue wählen, was dir deine Liebste gezeigt hat? Du hast im Gegensatz zu vielen Dämonen die Liebe kennengelernt.“ „Ich verstehe schon.“, grummelte ich noch, während ich aufstand. „Ich werde mir Zeit lassen.“ Dann ließ ich ihn einfach stehen, während ich gedankenversunken durch die Gänge schritt. Gut oder böse? Kagome würde sofort sagen Gut, doch eigentlich war ich mal Böse gewesen. In keinem dieser Leben, hätten wir wirklich unsere Ruhe… Die Vergangenheit ändern war wahrscheinlich auch keine Option, der Glaube, ich käme zurück, ließ sie verharren. Wahrscheinlich wäre es besser, sie in diesem Glauben zu lassen, dass ich noch nicht da bin. Es durfte nur keiner erfahren, wer ich war. „Herr Sesshomaru!“, rief eine kleine Stimme neben mir. Mimi. Ich hob sie hoch und betrachtete sie. „ich habe hier ganz viele zum Spielen, dürfen wir noch bleiben?“ „Ja. Benimm dich aber.“, meinte ich noch, während ich zusah, wie sie in einen Raum zu anderen Kindern lief. Es waren verschiedene Rassen vertreten. Alles nur Zuchtversuche? Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Wer nicht reinrassig war, wurde vertrieben. Hieß das, dass meine Versuche uns ein Haus zu kaufen, umsonst wären, würde Kagomes Kind nicht reinrassig sein? Ich schluckte. Das war doch verrückt. Eine weitere Frage war nur, ob Hoori dies auch wusste, da er für die Politik gewesen war, dass es zwischen Mensch und Youkai keine Beziehung geben sollte. Konnte es sein, dass Hoori auch ein Feind war? Oder schützte er nur die Menschheit? Wie weit war er von seinem Handeln überzeugt? „Sesshomaru!“ Ich zuckte. Kagome. Entspannung machte sich breit, während ich langsam auf sie zu kam. Sie wusste nur von dem einen Helden, dem war ich mir sicher, aber was wünschte sie sich? Sie war für Dämonen und Menschen und Hanyous immer da gewesen. Es war ihr vollkommen egal, solange derjenige das Herz am rechten Fleck hatte. Vielleicht würde ich sie um Hilfe bitten, egal wie voreilig sie handelte, aber ihre Truppe war damals so verschieden gewesen, dass ich ihr diese Aufgabe eher zutrauen könnte, als mir. Manchmal entfloh man seinem Schicksal nicht, egal wie weit man reiste und meine Ansichten, ein Dämonenreich zu schaffen, hatte Jaken weitergetragen, während Inu Yasha die Gunst der Stunde genutzt hatte… Was würde unsere Zukunft bringen? Welche Strapazen erwarteten uns noch? Aber egal was käme, ich glaubte daran, dass es für uns ungleiches Paar einen Platz geben würde. Kapitel 55: Der Doppelgänger ---------------------------- Langsam fragte ich mich, was Sesshomaru wusste, was ich nicht wusste. Er verhielt sich höchst merkwürdig. Na gut, ein Held sein, war noch nie so sein Ding gewesen, aber da war noch etwas Anderes und da konnte er mir nichts vormachen. Ich kannte meinen Liebsten. Abends hatte ich ihn dann wiedergefunden und verzückt in unser Zimmer gebracht. Es gab am Boden grüne Tatami-Matten und Futons. Wie in der alten Zeit. Erfreut hatte ich mir einen Yutaka angezogen, wie auch er und hatte ihn in unser Bett gezogen für ein paar Kuscheleinheiten. Man bemerkte noch, dass er Schmerzen hatte, aber er versuchte so gut es ging seinen Mann zu stehen. Mein starker Sesshomaru. Glücklich kuschelte ich mich an seine Brust, während er seine Hand auf meinen Rücken legte. „Kagome…“, hauchte er und küsste meine Stirn noch, bevor er die Decke über uns zog. „Schlaf gut.“ „Du auch.“, murmelte ich noch an seiner Brust, bevor ich verrückten Träumen erlag, die mir verschiedene Szenarien vorspielten, wie unser Leben weiter gehen könnte. Es waren gute und schlechte Träume, nur was war für uns wirklich der richtige Weg? … Als ich am Morgen dann wach wurde, musste ich trauriger Weise erkennen, dass sich Sesshomaru still und heimlich ankleidete und zur Tür schritt: „Wo gehst du hin?“ „Ein Shooting. Es wird nicht zu lange dauern. Schlaf ruhig weiter.“, verlautete er noch, bevor er aus der Tür verschwunden war. Als ob mir das gefiele… Ich wollte doch bei ihm sein und er? Grr… Aber ich war müde und so legte ich mich noch eine weitere Runde schlafen. Sollte er machen.   Später am Tag erwachte ich dann langsam. Die Vöglein weckten mich, wie auch die Sonne, die durch einen kleinen Spalt ins Zimmer schien. Ich gähnte ausgelassen und streckte mich wie eine Katze. Ob es der kleinen Katze wohl gut ging? Später müssten wir sie holen, sie hatte bestimmt Hunger… Oje. Brrr~ Überrascht blickte ich zum Handy, das einige Meter entfernt war. Schlaftrunken, wie ich war, robbte ich langsam darauf zu und schnappte es mir. Ob das Sesshomaru war? Fragte ich mich, während ich das Display sanft mit meinen Fingern weckte. Eine kurze Sms war dort. Sesshomaru~ In ihr stand, dass er mit mir essen wollte. Er hatte eine Adresse hinterlassen. Angeblich ein schönes Restaurant. Irgendwie freute es mich, dass wir mal wieder essen gehen würden und so zog ich mir einen weißen Pullover und eine blaue Jeanshose an. Unbedingt brauchte ich ein paar andere Kleider… Aber mein Mantel würde es ja verdecken und naja… Es war wenigstens warm. Schnell verabschiedete ich mich dann von Kenshin, die wie ein begossener Pudel vor unserem Zimmer wartete. Er hatte erwartet, dass sein Training losginge, als ich ihm jedoch dies verneinen musste, war er wirklich niedergeschlagen. Sesshomaru… Ich seufzte innerlich und versprach ihm, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt heute beginnen würden. Unglaublich, wie sehr sich einer darauf freuen konnte, von Sesshomaru unterrichtet, nein eher vermöbelt zu werden. Ich kannte Sesshomaru, er könnte nie einen geduldigen Lehrer abgeben. Spätestens heute Abend leckte Kenshin sich seine Wunden und jaulte über die Unfairness seines Lehrmeisters, dem es bestimmt nicht schnell genug ginge… Und dann sagte Sesshomaru mir, ich würde nicht nachdenken, aber er tat dies auch wohl nicht. Dummkopf. Aber aus den Schlamassel konnte er sich selbst rausnavigieren. Kagome würde ihm nicht helfen! NIE! Leicht genervt strakste ich die Stufen hinunter. Kurz dachte ich an Mimi, aber schüttelte dann den Kopf. Sie hatte hier so viel Spaß, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit kaum noch behelligte. So viele Kinder waren wie sie und hatten keine Vorurteile. Vielleicht sollte Lillith hier leben? Wobei ihr Stil Männer heim zu bringen könnte sich negativ auswirken… Ach was soll‘s! Warum zerbrach ich mir eigentlich ständig den Kopf über andere? Jetzt ging es in ein Restaurant. Ich wusste nicht was für eins, aber wenn Sesshomaru es auswählte, war es bestimmt köstlich. Die Freude ließ mich grinsen, während ich an den unzähligen Geschäften vorbei schlenderte. Darunter war ein Brautladen, der mir die Röte ins Gesicht trieb. Das wäre doch das perfekte Happy End für uns. Eine Hochzeit in Weiß. Leicht gaffend betrachtete ich die prächtigen Rüschen und Schleifen an den Kleidern. Würde mir eher was stehen, was glatt an mir lag oder doch lieber was aufgepushtes? Unsicher stellte ich mich hin und versuchte mein Spiegelbild bei dem jeweiligen Kleid zu sehen. Ein wirklich schweres Unterfangen, aber anprobieren wollte ich nicht. Ich war sowieso schwanger… ob ich danach wieder so schlank sein würde? Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe, während ich noch kurz vor dem Laden rumhampelte und mitten in jemanden lief. Arme umfingen meine Schulter, während Lippen mein Ohr berührten. Erschrocken sog ich die Luft ein. Wer? Ein Blick ins Schaufenster offenbarte es mir und ließ mich schlucken. „Möchtest du so eins?“, fragte die tiefe Stimme recht sanft und seufzte. „Frauen wollen wohl immer das eine.“ Er ließ mich los und ich drehte mich geschwind um. Sesshomaru! „Da bist du ja! Ich wollte nur schauen, ob mir so etwas überhaupt stehen könnte.“, kicherte ich verlegen und betrachtete ihn. Er trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Düster sag ich nur. Ich konnte es nicht wirklich leiden, wenn er so viel schwarz trug. Sein weiß Fetisch gefiel mir wirklich um einiges besser. Hm… „Es steht dir nicht.“, meinte er dann, während er sich umdrehte und losmarschierte. Empört blies ich die Wangentaschen auf. Wieso war er so gemein? Oder war er nur ehrlich? Es gab viele Kleider… Er würde dafür sorgen, dass ich wenn das perfekte tragen würde. „Kommst du, Kagome-chan?“ Rot angelaufen folgte ich ihm. Kagome-chan war doch etwas Neues für mich, aber sonst schien er mir distanzierter als sonst. Lag es an seinen Verletzungen? Oder war das Shooting schlecht gelaufen? Geschwind holte ich auf und musste bemerken, dass er an den Hüften abgenommen hatte. Beim Gehen knickte der Stoff dort sehr tief ein. Ja er hatte ein paar Tage geschlafen, aber hatte das so schlimme Auswirkungen auf ihn? Ich meine… er aß doch sonst auch kaum etwas oder? „Freut mich, dass dein Haar nachgewachsen ist.“, beteuerte ich neben ihm, als ich sah, dass seine Mähne wohl etwa die gleiche Länge wiederhatte. Es gefiel ihm eher wenige, dass ich neben ihm ging und somit beschleunigte er wieder. Was war mit ihm denn bitte los? Erde an Sesshomaru, Held hin oder her, den Ego Trip musste er jetzt ehrlich nicht fahren! „Hmpf.“, machte er nur und steuerte ein kleines Restaurant an. Glaubt man, dass er mir die Tür aufhielt? Natürlich nicht! Die Tür war mit schwarzen Mustern an den Ecken verziert. Es sah sehr schön aus und ich hätte es auch genossen, hätte ich nicht besagte Tür mitten ins Gesicht bekommen! Sein Ego brauchte eine Nadel! Schnell öffnete ich die Tür wieder, die mich mit einem Läuten in Empfang nahm. Mit großen Schritten holte ich auf und setzte mich dann an einen Tisch, den er gewählt hatte. Es gab hier nur kleine runde Tische und Stühle aus Metall. Das Metall war schwarz und hier waren auch diese Schnörkel. Es hatte etwas zwischen Edel und billig. Hoffentlich würde mir das Essen Auskunft geben. Meine Jacke hängte ich noch über den Stuhl, bevor ich mich setzte. Er hatte nicht mal den Stuhl gehalten und sich einfach hingesetzt und was war das schlimmste? Er flirtete mit der Bedienung, die nur ihm Aufmerksamkeit schenkte. Als ich dann saß und schon einen Kakao bestellen wollte, war sie wieder weg. Ich verzog die Lippen, während er der Frau hinterher sah mit ihrem viel zu kurzen Röckchen. Eindeutig billig Laden! „Sesshomaru.“, hüstelte ich, doch er schien mich kaum zu beachten, bis ich ihm einen Tritt vors Schienbein verpasste. „Hallo?“ „Hm?“, machte er und fixierte mich wieder. Hatte er vergessen, dass ich da war? „Was sollte das mit der Bedienung? Hast du ihr auf den Hintern geschaut?“ „Darf ich das nicht? Bei dir gibt’s halt nicht solche Kurven.“, murmelte er und versuchte noch mal die Frau zu erhaschen. Sesshomaru???? „Was ist bei dir heute kaputt? Du warst noch nie ein Frauenheld. Ist das wegen der Heldengeschichte?“ „Held. Hm.“, machte er nur und sah zu, wie die Dame ihm seinen Kaffee brachte. Ich zupfte an ihr und bestellte dann auch. Dieses Café würde ich nicht mehr besuchen, nie wieder! Dann kam auch schon der Kuchen, den wir noch bestellten. Es war eine eisige Stimmung, die mir überhaupt nicht gefiel. Sesshomaru, was war nur mit dir los? So kannte ich dich gar nicht. Bitte, sag doch, was mit dir los ist! „Sesshomaru, warum benimmst du dich so?“ „Es liegt an der derzeitigen Konstellation aus Geschehnissen. Wir haben keine Zweisamkeit mehr und deine Schwangerschaft trägt nicht gerade zur Verbesserung bei.“ Ich wurde rot, während er mich so überheblich ansah. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Er hatte ja schon Recht. Wir hatten keine Zeit für uns, immer kam etwas dazwischen und im Tempel wurden wir nur beobachtet… „Kennst du ein Ort, wo wir etwas Ruhe hätten? Du hast ja Recht… Ich vermisse es irgendwie…“, lenkte ich dann ein. Alles war besser, als diese Laune weiter zu ertragen. Er benahm sich, als hätte er seine Tage… Er grinste hämisch. Warum machte er mir nur solche Angst damit? Seine ganze Art war anders… So als wäre er ein ganz anderer Mensch. Er war mir so fremd. Sesshomaru. Wüsste ich nicht, dass du wie Sesshomaru aussähst und wüsstest du nicht meinen Namen und den Treffpunkt fürs Café hätte ich geglaubt du bist es nicht… oder kam das vom heutigen Shooting? Er hatte es bestimmt versaut und war darum deprimiert. Wenn er sauer war, hatte er schon immer die Nähe gesucht, oder? „Natürlich, ich habe mich um alles gekümmert. Wollen wir hin?“, fragte er mit einem Gesichtsausdruck, der viel zu böse schien. Er war ja sonst auch nicht gut in Mimik und Gestik, aber das? Das sah schon aus, als würde er mich an der nächsten Straßenecke töten wollen. Mein Bauch rumorte, während mein Körper schrie, dass ich weglaufen sollte, aber es war doch mein Sesshomaru oder? Ich meine… Er hatte sein Handy oder? Ich klingelte es kurz an und er sah auf das Display. Das war es. „Hm?“ „Nur ein Test. Seit es letztens nicht mehr funktionierte, wollte ich auf Nummer sichergehen, falls wir uns wieder verlieren sollten.“, flötete ich ganz unschuldig. Er verzog nur die Lippen und da war es wieder, dieses bösartige Grinsen, was in mir die schlimmsten Vorahnungen hervorrief. 10 Minuten später gingen wir dann los. Er hatte bezahlt, was löblich war, bei seiner Laune. Bestimmt würde er nach ein wenig Sex wieder richtig ausgeglichen sein. Es war ja auch nicht einfach, all diese Informationen unter einen Hut zu bekommen. Geschickt navigierte er mich aus dem Café heraus in eine Seitengasse. „Abkürzung.“, sagte er und mehr nicht. Ich mochte diese Abkürzung keineswegs. Sie schien mir dreckig und düsterer, als alles andere. Es fühlte sich so an, als könnte hinter jeder Ecke jemand lauern. „Ich will hier nicht lang… können wir den längeren Weg nehmen?“, bat ich ihn zart, doch als Antwort packte er nur mein Handgelenk und drückte so fest, dass es weh tat. „Schlampe, ich habe gesagt, wir gehen hier lang und dann tun wir das auch! Widerworte schaden dir nur, verstanden?“, zischte er eiskalt. Seine goldenen Augen schienen mir so dunkel und starr, während er mich ansah, als würde er mich gleich töten. „Sesshomaru!“, schimpfte ich und wollte mich losreißen, doch er hielt mich nur noch immer fester, bis ich vor Schmerz fast in die Knie ging. „Bin ich nicht der Sesshomaru, den du erhofft hast? Das tut mir aber leid. Er wird nicht kommen und dich retten.“, meinte der Mann grinsend und kniete sich zu mir herab. „Keiner wird dir helfen, denn du bist unbedeutend!“ Er ließ meine Hand los und schubste mich in den Schnee. Bevor er jedoch seine nächste Aktion planen konnte, pinnte er urplötzlich an der nächsten Wand. Eine Hand presste sich um seinen Hals, während seine Beine frei baumelten. „Kagome, alles in Ordnung?“ Ich musste mir die Augen reiben. Zweimal Sesshomaru? Leicht überrascht blieb ich im Schnee sitzen und starrte die beiden an. Sesshomaru trug fast das gleiche, aber sein Haar war noch kurz. Also, war das mein Sesshomaru? „Sesshomaru? Aber das Handy…“ Sesshomaru seufzte und packte dem anderen in die Hosentasche und zog es hervor. „Sie haben es mir abgenommen mit der Erläuterung, sie würden dich anrufen, dass es länger dauern würde. Als wir dann aber fertig waren, fanden sie es angeblich nicht. Ich bin nicht dumm. Es schneit nicht und ich bin dem penetranten Gestank dieses Verschnitts gefolgt.“, hauchte er eiskalt und drückte fester. Der andere Sesshomaru umgriff mit seinen Händen seine Hand, während er nach Luft schnappte. „Dann töte mich doch!“, japste er eiskalt, während er zu zittern begann. Sesshomaru hob ihn noch höher. Von dem Doppelgänger rutschte das Oberteil etwas hoch und ließ mich wundern, ob wir wirklich einen Mann vor uns hatten. Das war eine Frauen-Taille… Sesshomaru hatte Muskeln, ja… „Liebend gerne!“, schnurrte Sesshomaru schon leicht, während seine Hand immer fester drückt. „Niemand tut meiner Frau etwas an!“ „Meine Leute werden aber Rache nehmen und alle Hanyous töten!“, flüsterte der Doppelgänger und grinste, während er japste. Pokerte er etwas? Ich stand auf. Krieg wollte ich nun wirklich nicht. Und ich wollte mehr über diesen Mann oder diese Frau erfahren. Wieso gab es einen Doppelgänger, der mich entführen wollte und Sesshomaru kannte? Er hieß auch Sesshomaru. Da steckte mehr hinter und man sollte seinen Feind erstmal studieren. „Sesshomaru, hör auf. Wir nehmen ihn mit.“ Sesshomaru erstarrte, wie auch der Doppelgänger, dessen Luftröhre etwas mehr Spielraum bekam: „Nein!“, zischte der Doppelgänger und zerrte noch an der Hand, die sich keinen Deut bewegte. „Wieso sollten wir? Ist es nicht zu gefährlich?“ „Sesshomaru. Er hat sich mit deinem Namen vorgestellt und kannte meinen. Das ist ein abgekartetes Spiel! Wir sollten unsere Informationsquelle nicht beseitigen, bevor wir sie nicht komplett ausgequetscht haben. Des Weiteren ist das nicht der Ort, wo man sich einer Leiche gut entledigen könnte. Entweder ist er nur ein Bauer, den du töten sollst, um ins Gefängnis zu kommen oder er ist ein Springer, und es war nicht geplant, dass du kommst, sondern sie wollten dich mit mir unter Druck zu setzen. Wir wissen es halt nicht und darum sollten wir ihn mitnehmen. Fudo kann bestimmt seine lächerliche Kraft unterdrücken und wenn? Dort könntest du ihn wohl eher umbringen und verscharren als hier.“ Sesshomaru nickte nur und ich wunderte mich, seit wann ich so eiskalt Taktiken ausspuckte und es sogar bejahte, dass er wen tötete? Ich schüttelte mich. Lag das am Kind? Ob Dämonen immer böse sein mussten? „Gut.“ „NEIN!“, schrie der andere, den Sesshomaru abließ und dann den Mund zudrückte. „Damit wir uns richtig verstehen, Sesshomaru. Oder wie du wirklich heißen magst. Entweder kommst du brav mit oder ich werde dich über die Schulter werfen und jeder wird sehen, wie schwach du bist und wie sehr du dich blamiert hast.“ Wundersamer Weise wirkte das. Dieser andere Sesshomaru hielt sofort die Klappe. Ich sah sogar ein Rotschimmer? Er nickte und Sesshomaru packte ihm am Handgelenk und rief uns ein Taxi, in das unser Gefangener richtig brav einstieg. Ich saß vorne, aber ein Blick im Rückspiegel ließ mich den niedergeschlagenen Kauz erkennen. Er überlegte bestimmt wild, wie er entkommen könnte, aber Sesshomaru war ein anderes Kaliber als er. Sesshomaru war wütend, wegen mir und ich konnte mir denken, wenn er eine Schar Dämonen schon mal auslöschte, dass er ihm mit Leichtigkeit das Handgelenk brach. Warum weiß ich nicht, aber ich hatte etwas Mitleid mit ihm. Sein Plan war in die Hose gegangen. Welcher es auch gewesen sein mag. „Kagome, such Fudo. Mal sehen, was wir mit ihm machen können.“, hauchte Sesshomaru, als wir alle ausstiegen und Sesshomaru den Taxifahrer bezahlte, der die beiden für Zwillinge hielt. Fudo kannte natürlich wirklich eine Taktik um unseren ungebetenen Gast zu zähmen. Er verpasste ihm ein Siegel am Handgelenk, welches dafür sorgte, dass er nicht auf seine dämonischen Kräfte zugreifen konnte. Es war ein schlimmes Gezeter, was der Sesshomaru in spe von sich gab, während Fudo ihn versiegelte. Ich glaubte immer noch daran, dass es eine Frau sein könnte. Trotzdem war ich mir nicht sicher. Der Hals sah auch noch sehr schlimm aus… Hm… Sesshomaru und Kenshin fesselten danach noch den verrücktspielenden Kerl. Er konnte anscheinend das Gefühl gar nicht ab, dass er nicht mehr Kraft als ein normaler Mensch hatte. Fudo hatte ihm auch lieb verklickert, nur er könnte dieses Siegel von ihm nehmen, was ihn komplett aus dem Konzept brachte. Der Junge wünschte sich immer wieder lieber den Tod, als hier als Mensch zu verrotten. Sesshomaru hatte danach das Gespräch mit Fudo gesucht, bestimmt um zu erfahren, wie das sein konnte. Der Kerl sah ihm wirklich viel zu ähnlich, als dass es ein einfacher Zufall sein konnte. Doch ich? Ich war viel mehr an unseren Gefangenen interessiert und folgte Kenshin, wie er ihn in ein freies Zimmer brachte und auf den Tatami-Boden presste. Knörend ließ er es mit sich machen und sah schmollend zur Seite, während Kenshin einen Verbandskasten hervorholte. Es erstaunte mich, dass Kenshin so gütig mit ihm umging, obwohl er ein Feind war. Kenshin war wirklich herzensgut. „Lass das!“, fauchte dann aber der weißhaarige Mann und versuchte nach Kenshin zu schnappen, welcher sein Oberteil etwas mehr öffnen wollte. „Ich will das nicht, hör auf!“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Ehrlich? Es klang nicht so, als wollte er keine Linderung, sondern er hätte Angst vor etwas. Verbarg er etwas? Ich seufzte. Langsam glaubte ich echt, es wäre eine Frau, die aber vorgab ein Mann zu sein… Hm… Es war ja ein Versuch wert… „Kenshin, lass mich das machen, geh du erstmal raus. Ich kümmre mich darum.“ „Aber er wollte dich umbringen!“ „Das wissen wir doch nicht. Er fühlt sich schwach, also lass mich. Ich kann mich immer noch wehren. Zumindest bin ich ja eine Miko.“ Kenshin nickte vorsichtig. Er wusste, wenn mir was passierte, hätte er den Ärger, aber er tat es. Als dann die Tür geschlossen war, ging ich zu diesem ‚Mann‘ und setzte mich hinter ihn. „Lass das!“ „Wieso? Tut es denn nicht weh?“, fragte ich vehement nach, während er nur rumdruckste und meinen Blicken ausweichen wollte. „Argh…doch… Nein… ich…“ „Du bist eine Frau, habe ich Recht?“, fragte ich dann aus dem Bauchgefühl heraus. Er oder wohl viel mehr sie war auf einmal wie eingefroren und wagte es nicht, sich einen Zentimeter zu bewegen. Ich musste kein Dämon sein, um erkennen zu können, dass sie sich ertappt fühlte. „Woher…“, keuchte sie und blickte verzweifelt zu mir. Ihre Augen geweitet vor Angst. Wieso hatte sie so große Angst, nur weil sie eine Frau war? „Bitte, sag es keinem, bitte!“, flehte sie schon und erweichte mich beinahe. Dieser Bösewicht hier, hatte Angst, als Frau ertappt zu werden? Was lief denn hier schon wieder? Ich meine Emanzipation gab es doch bestimmt auch bei Dämonen und sie war nur ein Doppelgänger oder war sie doch viel mehr? „Versprochen.“, sagte ich Wahrheitsgetreu und lächelte sie an. „Lass mich erstmal deine Wunden behandeln. Er hat ja zum Glück nicht seine Giftklaue genommen.“ Ich robbte etwas um sie herum und öffnete ihre Bluse, während ihre Hände hinter ihren Rücken verbunden waren. Sie sah rot zur Seite, als ich den Verband freilegte. Sie band sich also ab. War ja klar, dass sie so eine enge Taille hatte. Sesshomaru hatte auch seinen weiblichen Touch, aber war durch und durch männlich gebaut. „Warum machst du das?“, fragte sie verwirrt, während ich ihren Hals abtupfte und säuberte. Das Fauchen war verschwunden und hatte Verwunderung Platz gemacht. Wenigstens würde sie mir nichts tun, solange sie so verwirrt war, wenn überhaupt. „Ich glaube… Es ist Gewohnheit. Meine engsten Freunde wollten mich wohl anfangs alle mal umbringen. Sesshomaru hatte es sogar fast geschafft, Inu Yasha wollte es auch und Shippo hatte versucht mich auszutricksen. Ein anderer Freund hatte mich entführt und Sango? Die ist auch auf uns losgegangen, wie auch ihr Bruder. Du siehst. Es ist normal.“ Ihr Blick entgleiste. „Und du lebst noch, wirklich?“ Ich kicherte. „Klar, siehst du. Schwanger und am Leben. Nein. Ich habe einfach gelernt, dass Menschen und Dämonen manchmal Gründe für ihre Taten haben. Ich rede lieber darüber, als mir gleich den Kopf einzuschlagen. Sesshomaru mag Fudo jetzt auch und der wollte ihn auch erst umbringen.“ Sie betrachtete mich. „Aber wieso machst du es bei mir? Warum glaubst du, ich könnte so sein, wie deine sogenannten Freunde?“ „Ganz einfach. Bauchgefühl. Bist du ein Nachfahre von Inu Yasha? Sesshomaru hatte damals ja wohl eher weniger Kinder.“, fragte ich fröhlich weiter, während sie sich auf die Unterlippe biss. „Ja.“, murmelte sie, während ich ihr Haar zur Seite band, um einen Verband um ihren Hals zu legen. „Wieso?“ „Naja, Inu Yasha konnte seinen Bruder auch nie leiden. Sie haben sich immer gerauft und du bist sehr… hitzig. Während Sesshomaru sofort zur Tat schreitet, bellst du mehr. Inu Yasha war da meist durchschaubar. Das Sprichwort, bellende Hunde beißen nicht, stimmt meist. Sesshomaru ist der beiß typ. Wenn du da was falsches sagst, bist du einen Kopf kürzer, während Inu Yasha erst 1000 Warnungen ausspricht, bevor er was macht.“, verlautete ich und machte den Verband. Sie zuckte ein paar Mal, aber blieb still sitzen. Wenigstens etwas. „Hum… aso…“ „Wer bist du wirklich?“ „Sesshomaru… So heiße ich.“, meinte sie und sah mich an, während ich mich vor sie gesetzt hatte, um ihr Oberteil wieder zu schließen. „Ich soll die Dämonen anführen.“, hauchte sie und ließ den Kopf leicht hängen, als ob ihr das gar nicht gefallen würde. Ich seufzte. Anscheinend war es nicht ihr Wunsch. „Oh. Darum musst du also brav Mann spielen? Sesshomaru ist ja einer und du sollst ihn mimen? Wieso? Sesshomaru hat doch den Dämonen das Leben vermiest?“ Sie sah mich an und dann klärte sie mich über die andere Geschichte auf. Ich schluckte. Oh. Also war hier doch nicht alles Tutti Frutti, so wie ich es mir erhofft hatte. Darum war Sesshomaru auch bestimmt so grob geworden… „Also, du bist dieser ‚Sesshomaru‘, weil du zufällig ihm ähnlich siehst. Und da noch keiner auf den Stand ist, dass er wieder da ist, wollen sie dich auf den ‚Tron‘ hieven und du sollst die Dämonen anführen. Aber du hast erfahren, dass Sesshomaru lebt und wolltest ihn benutzen?“ „So in der Art…“, murmelte sie und sah weg. „Er kann ruhig die Dämonen anführen. Anscheinend ist er sowieso weitaus stärker als ich…“ „Naja, du wolltest mir etwas tun. Rate mal, warum er etliche Dämonen niedergemäht hat? War alles wegen mir. Also, da solltest du aufpassen. Ich kann dich auch nicht jedes Mal beschützten. Sesshomaru wird keine Dämonen anführen, er will mit mir leben und das geht nicht, wenn er alle Hanyous auslöscht. Somit werden deine Entführungsversuche bei mir, dir noch das Leben kosten…“ Sie sah überrascht auf und ich griente: „beschützen? Wieso?“ „Ich glaube nicht, dass du von Grund auf böse bist.“, meinte ich noch, bevor ich aufstand. „Ruh dich erstmal aus. Hier bist du sicher. Eine Barriere hält neugierige Besucher ab. Es wird also keiner etwas davon erfahren, dass du entführt wurdest.“ Sie nickte noch, bevor ich das Zimmer verließ. Das war echt alles viel komplizierter, als vermutet… aber irgendwie würde man das schon regeln und was sie anging? Sie war da bestimmt in etwas reingerutscht. Nur weil sie aussah wie er, sollte sie Dämonen anführen? Das war wirklich viel Verantwortung und ihre Worte, dass er den Platz haben könnte, gab mir zu denken. Was würde mich wohl noch erwarten? Nein uns… Welchen Weg nahm Sesshomaru? Ich hoffte er entschied sich für die Liebe…     Kapitel 56: Neumond ------------------- Mit was wollte man mich eigentlich noch bestrafen? Jetzt hatte ich einen Doppelgänger an der Backe und das, weil Kagome wieder Mitleid haben musste. Ich hätte ihn einfach weggeätzt. Es wäre nichts geblieben, aber nein, sie musste ja wieder ihre Wünsche durchsetzen. Aber glaub mir, wenn er nur den Anschein erweckte, würde ich ihn töten und es genießen, ihn in jeder Hinsicht zu Tode zu quälen. Schon der Gedanke alleine ließ mein Blut kochen. Auch Fudo war mit der ganzen Wahrheit rausgerückt. Er hatte auch keine andere Wahl gehabt. Sesshomaru. Es gab ihn. Er war der Anführer dieser Sekte, die andere Hanyous umbrachte oder wegen Zuchtzwecken wegwarf zusammen mit seiner Mutter. Wenn das Kagome wüsste, dürfte ich ihn bestimmt töten. Meine Krallen kribbelten schon, während ich es mir vorstellte, wie sein rotes Blut am Boden haften würde. Es würde zu einem Rinnsal werden und den kleinen Bach in ein wunderschönes Rot tauchen. Dieser schwache Kerl hatte keine Chance. Hoffentlich machte er einen Fehler. Es reichte mir schon, dass Kagome ihn verpflegte. Sie war für ihn nicht zuständig. In mir brannte immer noch eine unbändige Wut, die ich nicht katalysieren konnte. Unbedingt musste diese Lust befriedigt werden. Ich starrte auf meine Krallen. Das Monster verlangte nach seinem Tod und ich auch. Er würde mir nicht entkommen. „Meister?“, fragte Kenshin hinter mir. Der hatte mir auch noch gefehlt… Leise knurrend, drehte ich mich auf dem Gras zu ihm. Da stand er und versteckte sich zwischen den Kirschblüten. Er hatte sich ran geschlichen. Gratulation, ich hatte ihn nicht bemerkt, so in Gedanken war ich. „Was?“, fauchte ich leicht genervt. „Training?“, fragte er kurz angebunden und schaute bettelnd. So unmännlich. Ihm würde das Lachen beim Training vergehen, denn ich würde ihn keineswegs schonen. Erst wollte ich aber absagen, doch dann überlegte ich es mir anders. Er könnte ja etwas herhalten. Wir waren sowieso noch nicht fertig miteinander. Meine Hand würde er nie wieder als Spieß missbrauchen und das Wort Held würde seine Lippen nach dieser Einheit nicht mehr über seine Lippen kommen. „Gut.“, meinte ich und sah ihn herausfordernd an. „Greif an. Heute schauen wir mal, was du draufhast. Halte dich nicht zurück.“ „Aber du bist verletzt.“, stotterte er, doch ich schnaubte nur. Als ob mich das hindern würde. Er würde gar nicht so dicht an mich herankommen. Heute war ich fitter als den anderen Tag. Sollte er es versuchen. „Du solltest mit voller Kraft kämpfen, denn ich werde es tun. Keine Schonung.“, hauchte ich noch eiskalt, bevor er angriff. Es war lachhaft. Er war langsam und ungelenkig. Anscheinend gab es hier selten Kämpfe. Mit Leichtigkeit wich ich aus, während er fast auf dem Gras ausrutschte, als er zu stoppen versuchte. Immer wieder wich ich aus. Kein Schlag traf. Ohne es zu bemerken, war ich dann hinter ihm und verpasste ihm einen Hieb mit der Handfläche. Er flog ein paar Meter und landete im Bach. Erfrischung gefällig? Ich grinste fies. Das tat gut. Egal wie sehr Kagome mich umpolen wollte, ganz würde es nie gehen. Ich war ein Dämon und so blieb es auch. Der Kitsune sprang auf. Nasser Fuchs. Bah, wie er stank. Dann griff er wieder an und landete am Kirschbaum. Jetzt hatte sein Gesicht auch Muster. So schwach. „EHY! Das ist unfair!“ „Du bist ein Fuchs. Füchse sind schwach, sie nutzen ihre Intelligenz und Tücke.“, meinte ich nur, während er schon wieder angriff. „Nachdenken ist aber nicht deine Stärke.“ Das saß, er knurrte und versuchte es noch mal und noch mal. Als er Gras fraß knurrte er dann richtig laut. Es war lachhaft. So einer wollte wen beschützen? Er konnte sich nicht mal selbst beschützen. Wirklich kämpfen musste ich nicht. Aber zu meinem Erstaunen hielt er den ganzen Tag durch, bis Fudo den Kampf beendete. „Kenshin. Du hörst ihm nicht zu oder?“ „Was?“, knurrte Kenshin, der über und über mit Schürfwunden verunstaltet war und aussah wie ein Schlammmonster. „Du musst nachdenken. Er ist viel schneller als du und stärker. Du wirst mit Draufhauen kaum durch seine Verteidigung brechen. Ich würde sagen, ihr macht morgen weiter. Es ist Abend. Sesshomarus Frau wartet schon und du solltest dir eine Taktik überlegen.“ „Abend?“, fragte ich kurz und sah auf. Ich konnte es immer schlecht einschätzen wegen dieser roten Perle, aber Fudo konnte es. „Ja. Eine wunderschöne Neumondnacht.“, meinte er noch, bevor ich einfach von dannen ging. Schwächling. Aber es hatte etwas, ihn zu traktieren. … „Sesshomaru!“, schimpfte Kagome leicht und stand schmollend vor mir. „Warum kommst du erst jetzt?“ „Training. Er hat nichts gelernt.“, hauchte ich nur kalt, während ich mich umzog. Ich leckte mir meine Lippen und blickte zu ihr. Es musste doch hier einen ruhigen Ort geben. Mir wäre es ja egal, aber sie würde rumjaulen, dass sie nicht hier schlafen wollte mit mir… „Kagome?“ Sie sah mich interessiert an, während ich auf sie zu ging und ihr Kinn anhob. Ich beugte mich herab in dem nur von einer Kerze erhellten Raum und küsste ihre Lippen. Ich war nicht sanft, nein. Ich war von Lust erfüllt und von unbändiger Macht. Knallrot erwiderte sie den Kuss, während sie ihre Arme um meinen Hals legte und sich fest an mich presste. Das konnte man nur als ein ‚ja‘ auffassen oder? Von ihrer Gestik ausgehend, legte ich meine Arme um ihre Hüfte. Sie war breiter geworden. In ihr wuchs mein Kind heran. Einerseits hatte ich Befürchtungen, doch jetzt gefiel es mir schon sehr. Sie gehörte mir und sie trug mein Kind. Was wollte ich mehr? Meine Küsse wurden drängender. Wir trugen Schlaf-Yutakas, also wäre es leicht, die Kleidung los zu werden. Meine Lippen wanderten über ihren Hals zu ihren Schulterblättern. Ich schob immer nur ein kleines Stück ihre Kleidung zur Seite, während sie immer lauter keuchte. Ich roch, wie sie bereit für mich war. Sehnte sie sich auch so sehr nach unserer Zusammenkunft? Langsam glitt meine Hand an ihr herab, bis kurz unter ihrer Kleidung. Sie war hochgerutscht, da sie mich umarmte, was mir die Arbeit ungemein erleichterte. Ihre Oberschenkel waren so weich und zart... „Bitte.“, flehte sie heiser. Meine Hand strich langsam nach oben, doch dann hielt ich in der Bewegung inne und schnupperte. Etwas war merkwürdig. Kagome starrte mich an, doch ich war mit meinen Sinnen wo anders. Es stimmte etwas ganz und gar nicht. „Kagome gleich.“, meinte ich noch, bevor ich ihre Hände löste und kurz ihr eine Strähne hinters Ohr schob. „Ich sehe noch eben nach unserem Gefangenen. Er riecht komisch.“ Dann wollte ich gehen, doch Kagome hielt nur meinen Ärmel fest: „Lass mich das lieber machen.“ Ich knurrte leicht. Aber ich hatte auch keine Wahl, sie setzte sich durch. Natürlich gingen wir zusammen. Kurzerhand öffnete ich die Tür und sah noch, wie jemand unter der Decke verschwand. Es war dunkel im Raum und nur Kagomes Kerze erhellte den Raum. „Alles in Ordnung?“, fragte Kagome und stellte die Lampe auf den Boden, bevor sie zum Gefangen ging. Es gefiel mir kein Bisschen. Sesshomaru. Pah. Er war ein Monster. Los, mach einen Fehler! „Sess?“, fragte sie und hob die Decke an und dann geschah es. Der falsche Sesshomaru sprang auf, zog sie an sich und hielt ihr eine silbern glänzende Klinge an den Hals. Endlich. Jetzt könnte ich ihn töten. Mhmm…. „Lass das, du hast keine Chance.“, flüsterte noch Kagome. Wollte sie ihn schützen? Lachhaft. Ich war in Windeseile hinter ihm. Sein Messerchen war er los und er? Er folg mit einem mächtigen Hieb durch die Papiertür. Das Holz knackte und riss, wie bestimmt auch ein bis zwei Knochen. Kagome keuchte noch, während ich schon draußen war und ihn wieder packte und an den nächsten Baum pfefferte. Es half ihm gar nichts, seine Arme schützend vors Gesicht zu halten, denn ich zielte oft viel tiefer. Er war ein Versager. So jemand durfte nicht meinen Ruf zerstören. Heute lernte er, was Angst war. Riechen konnte ich sie sowieso schon. Meine Haare stellten sich auf. Ich leckte mir die Lippen und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum und dann nahm er ein Bad. Interessanterweise blieb er im Wasser liegen. Seine Augen waren düster, während meine Augen im Dunkeln leuchteten. Langsam schritt ich auf ihn zu. Versuchte er zu fliehen? Als er aufsprang und wegwollte, hatte ich ihn schon wieder und nagelte ihn in den Rasen. Kagome rief etwas, doch ich ignorierte sie, während ich seine Arme über seinem Kopf festhielt. Er keuchte und stöhnte. Roch ich Tränen? Amüsant. Leicht belustigt, beugte ich mich hinab an sein Ohr. Es gefiel mir, jemanden vorher zu sagen, was ich mit ihm tat. Das steigerte seine Angst ins unermessliche: „Das hättest du nicht tun sollen. Glaub nicht, dass ich dich schnell töten werde. Unser Name steht für die Grausamkeit. Du tötest kleine Hanyous also. Das verlangt nach ein wenig mehr Qualen.“ Langsam ließ ich meine Krallen über seinen Hals wandern und hinterließ kleine Haarrisse in der Haut, nachdem ich mit Leichtigkeit durch den Verband geschnitten war. Ich löste seinen Yutaka und wanderte mit meinen Krallen weiter über die Haut, während ich weiter flüsterte: „Du siehst, meine Krallen sind scharf. Ich werde langsam deine Haut vom Fleisch schälen. Langsam. Bis nichts mehr von deiner schönen Haut da ist und dann, warte ich, dass sie nachwächst. Es ist ein sehr schlimmer Prozess. Keiner wird dich vorher widererkennen. Du wirst verunstaltet sein. Wenn sie wieder da ist, zieh ich sie dir wieder runter. Aber ich werde dich nicht verätzen, du sollst alles fühlen. Mit genug Essen, wirst du immer wieder heilen und ich werde es wieder und wieder genießen, deine Haut abzuziehen. Vielleicht verstehst du auch dann, dass man meiner Frau kein Leid tut! Du bist nur ein stinkender Dämon. Wenn du in ein paar Jahren tot bist, kannst du dich glücklich schätzen, du Stück Abschaum!“ Der Kerl unter mir schniefte. Ich roch seine Angst und Panik, während er sich versuchte loszureißen. Und dieser Versager trug meinen Namen und sollte die Dämonen zum Sieg führen? Genüsslich ritzte ich mit meinen Nägeln noch etwas über seine Haut, bevor etwas an meiner Schulter riss. Überrascht blickte ich auf und musste Kagome erkennen, die mich wütend anblickte: „SESSHOMARU! Hör auf damit! Sie hat nur Angst!“ Sie? Ich schnupperte noch mal und betrachtete sie. Oh. Noch besser. Sie würde viel mehr Schmerz fühlen, da es viel mehr Haut gab. „Sollte sie auch.“ Kagome seufzte hinter mir, während sie immer noch an mir zerrte. „SCHAU SIE DIR DOCH MAL AN DU IDIOT!“ Ich knurrte. Sie wagte es? Trotzdem blickte ich sie an. Hm? Und dann musste ich grinsen, als ich das schwarze Haar erblickte und die braunen, nicht mehr leuchtenden Augen. „Ein dreckiger Hanyou will also meinen Platz einnehmen? Köstlich.“, hauchte ich und setzte schon die Krallen wieder an, doch Kagome? Sie packte mein Gesicht und starrte mich nur böse an. „Lass das Sesshomaru! Es reicht doch langsam auch mal!“ „Sie verdient es. Sie besudelt meinen Namen und wollte dir etwas tun!“ „Sie wollte doch nur verbergen, dass sie menschliche Gestalt angenommen hat!“ „Das tut nichts zur Sache. Sie hat dir ein Messer an die Kehle gehalten!“ „Sesshomaru! Komm doch mal zur Besinnung! Sie hat mir nichts getan!“ „Das solltest du wohl eher mal! Das ist kein Haustier! Sie ist ein denkendes Übel! Sie hat Hanyous töten lassen!“ „Hat sie das wirklich?“, fragte Kagome überrascht und sah zu der Frau unter mir, welche vor Angst starr war. „Ich glaub das nicht. Bitte, gebe ihr noch eine Chance! Lass sie sich erklären!“ „Kagome. So funktioniert das Leben nicht. Wenn man seine Chance vertut, ist es aus!“ Kagome schüttelte nur den Kopf. „Wenn du sie umbringst oder ihr weiter weh tust, war es deine letzte Chance!“ Das saß. Ich zog meine Krallen zurück und saß nur noch auf ihr. Auch ließ ich ihre Hände frei, die sie geschwind vor ihrer Brust verschränkte, um ihre nackte Brust zu verbergen, die hinter ihrem anderen Verband hervorquoll. Jämmerlich. „Brav. Sesshomaru. Sie hat mir auch die andere Geschichte erzählt. Du fühlst dich hin und her gerissen, vielleicht auch durch sie bedroht, aber so kann es nicht weitergehen! Stell dir doch mal vor, wie sie lebt? Sie ist ein Hanyou, aber da sie wie du aussieht, muss sie die Dämonen anleiten. Klar hat sie Angst, dass ihr Geheimnis auffliegt. Als wir sie überrascht haben wusste sie nicht weiter. Die würden sie sofort töten, wenn es auffliegt! Sie kann nie sie selbst sein, weil sie du sein muss! Und wenn ich dich so ansehe…“, hauchte sie und wendete sich von meinem Antlitz ab. „Sehe ich etwas Schreckliches, was in dir lauert. Ich wusste davon, aber was du auch ihr gesagt hast… Sie ist starr vor Schreck. Du kannst sehr schrecklich sein, hast es auch so gelernt, aber ich dachte die Zeit mit mir bedeutet dir so viel… Ich liebe dich über alles, aber nicht diese Seite. Ich kann es nicht gutheißen. Willst du, dass unsere Tochter so wird wie du? Dass sie Gewalt verherrlicht?“ Ich erstarrte. Nein, eigentlich wollte ich das nicht… „Diese Welt sollte doch viel schöner sein… Ich weiß, du willst mich beschützen, aber verliere nicht den Weg aus den Augen. Du hast dich nicht unter Kontrolle. Und schieb es nicht auf den Sex, weil dann wird es schiefgehen. Eben geht es noch, aber bald in ein paar Monaten werden wir keinen Sex haben können, weil es für das Kind zu gefährlich ist! Willst du dann den halben Tag morden, um dich zu erfreuen und abzureagieren?“ „Nein.“, murmelte ich, während ich von ihr runterging. Erst jetzt erkannte ich das Häufchen Elend. Sie hatte Tränen in den Augen und zitterte am ganzen Leib. Ihre Wangen waren gerötet und ihr Körper übersäht mit kleinen Schnitten. Wie oft hatte ich ihre Haut geritzt? Es hatte in mir eine Art Ektase ausgelöst. Schon die Vorstellung sie zu quälen und ihr Schreien zu hören… Ich hatte mich daran ergötzt. Kagome hatte recht. Ich wollte nicht, dass meine Tochter so wurde wie ich… Kagome ging langsam um mich rum. Sie sah nicht diese Frau als Monster, sondern mich. Meine Brust zog sich zusammen, während sie ihr half sich anzuziehen. Dann schlang Kagome ihren Arm um ihren Hals und half ihr auf. Sie war voller Güte und sah Dinge, für die ich blind war. Dort stand kein Monster, sondern ein verängstigtes Mädchen. Sie sah mich an, als wäre ich das schlimmste Monster der Welt. Diese Lust, die ich eben noch empfunden hatte, negierte sich einfach in mir. Jetzt hatte ich Schuldgefühle. „Überleg dir, was du getan hast, Sesshomaru. So wird dich niemals jemand als Held sehen. Ich dachte wirklich, du hättest dich verändert!“ Und dann ließen mich die beiden hier stehen. Auf dem Gras, was nach Angst stank. Die Natur bestrafte mich mit Stille. Alle fürchteten mich. So wie es sein sollte, doch jetzt, wo ich es wiederhatte, diese Macht, verfluchte ich sie. Jetzt wollte ich es nicht mehr. Ich blickte zu dem Haus, wo einige neugierige Personen standen, die schnell die Türen zuschoben. Es hatte Zuschauer gegeben. Vielleicht sollte dieser Hanyou hierbleiben und ich zu den Dämonen gehen. Anscheinend passte ich perfekt zu ihnen… Betrübt setzte ich mich auf den Stein und presste die Stirn in die Hand. Was wollte ich denn eigentlich? Glücklich sein? Ich meine… Warum hatte ich das getan? „Sesshomaru?“ Überrascht sah ich hinter mich. Kagome, sie kam wirklich noch einmal zu mir, obwohl ich so ein Monster gewesen war? „Kagome…“, flüsterte ich, während sie mir eine Hand reichte und ich ihr auf den grauen Felsen half. „Sie schläft. Was hast du ihr gesagt?“, fragte sie mich ernst, während ich die Lippen erst aufeinanderpresste. „Raus mit der Sprache.“ „Ich wollte ihr die Haut abziehen. Immer wieder.“ „Schlimmeres konntest du einem verängstigten Mädchen echt nicht sagen. Warum hast du das gemacht? Doch nicht, weil du mich schützen wolltest oder?“ „Nein… Ich wollte mich an jemanden auslassen. Ich war wütend und habe nur einen Grund gesucht.“, gab ich wahrheitsgetreu zu. „Sesshomaru, so etwas sehe ich eher selten bei dir. Du musst einen Ausgleich finden, wenn du dich nicht unter Kontrolle halten kannst. In dieser Welt kannst du nicht einfach Leute umbringen, das ist verboten!“ Ich seufzte und blickte zu ihr. „Was soll ich denn machen?“ „Naja in unserer Zeit sucht man sich ein Hobby, oder du schaust dich nach einem anderen Job um, der dich wirklich reizt. Nur so kann es nicht weitergehen, alle haben Angst vor dir.“ Ich nickte und spürte dann ihre sanften Lippen an mein Ohr. „Ich liebe dich trotzdem.“ Sie lehnte ihren Kopf an mich und schloss die Augen, während ich meinen Arm um sie legte. Es behagte mir gar nicht, dass ich jetzt wohl ein Kinderschreck sein würde… Ein Hobby…. Oder ein Job.  Nur was könnte ich machen?     Kapitel 57: Hanyou ------------------ Das war wirklich der schrecklichste Tag, den es je gegeben hatte… Sesshomaru war außer Rand und Band und der andere Sesshomaru war eine Frau, ein Hanyou und schien wie Inu Yasha bei Neumond seine menschliche Gestalt anzunehmen. Und dann sagte mir noch einer, schwangere Frauen waren kaum zu ertragen, aber das? Also bitte. Wo waren wir denn hier? Im Mittelalter? Jeder führte sich hier auf, als hätte er alle Rechte gepachtet. Mit Sesshomaru hatte ich zum Glück noch geredet, nur was könnte er für ein Hobby machen, ohne dass jemand draufging? Ehrlich? Ich hatte keine Ahnung und ich wollte mich auch nicht drum kümmern, denn im Gästezimmer lag ein verängstigtes Sesshomaru-Mädchen. Sie war eine Frau, aber sie war immer noch starr vor Schreck. „Mau.“ „Ja ja.“, murmelte ich und ging weiter. „Mau. MAU!“ Überrascht sah ich runter. Oh. Die Katze. Die türkisch-Angora mit ihrem halblangen, weißen Fell stand hier im Halbdunkel und ihre Augen leuchteten golden. „Da bist du ja…“ „Chhhh…“ Wow. Angefaucht. Noch eine Zicke. Gebt euch doch bitte alle die Hand. „Komm mit.“, murrte ich und ging einfach weiter. Sie wollte Aufmerksamkeit, darum folgte sie mir notgedrungen. Vielleicht könnte sie ja zu dem weiblichen Sesshomaru nett sein und sie etwas aufmuntern. Zumindest wäre es ein Versuch. Sie sahen sich ja komplett ähnlich. Im Zimmer angekommen, ging ich langsam zu ihr. Sie saß an einer Papierwand und hatte ihre Decke eng um sich geschlungen. Der Kopf war auf die Knie gesunken und ihr Körper zitterte. Sesshomaru hatte sie wahrscheinlich für ihr Leben gezeichnet. Seufzend wollte ich gerade auf sie zu, als die Katze knurrte und dann zu ihr rannte. Erstaunt blieb ich stehen und sah zu, wie der schwarze Haarschopf aufsah und eine Hand an die Katze legte, welche sich sofort ankuschelte. „Fluffy.“, schniefte die junge Frau, während ich auf sie zu kam. Fluffy oder wie sie hieß, fauchte noch mal in meine Richtung, bevor sie sich um Sesshomaru in spe kümmerte. „Ist das deine?“ Sesshomaru nickte und wischte sich übers Gesicht mit ihrem Yutaka. „Ja… ich habe sie schon wirklich lange…“ Ich lächelte und setzte mich vor sie, während sie nur die Katze ansah: „Wir haben sie letztens gerettet. Das erklärt auch, warum sie an Sesshomaru gleich einen Narren gefressen hat.“ Sie erstarrte kurz, bevor sie ihre Katze anhob und an sich presste. Fluffy maute leicht, aber ließ es mit sich geschehen und leckte ihr Gesicht. „Du böses Kätzchen! Ich habe dich doch gesucht!“, maulte sie und knuddelte sie noch mal. „Mach das nie wieder, bitte bleib bei mir!“ Ich lächelte sanft, während ich mich neben sie setzte und einen Arm um sie legte. Erst ziemte sie sich, doch dann warf sie sich samt Katze in meine Arme und weinte. „Alles ist gut. Er wird sowas nie wieder machen. Er ist sehr gereizt zurzeit und als du mich bedroht hast, sind ihm sämtliche Sicherungen durchgebrannt.“, hauchte ich und streichelte sanft ihren Kopf, während sie nur noch japste und meinen Yutaka mit ihren Tränen durchnässte. „Du bist jetzt sicher. Die Masche, es ist seine letzte Chance wird ihm erstmal im Kopf bleiben. Er wird es nicht wagen, etwas zu machen.“ „Bitte sag es niemanden, dass ich ein Hanyou bin.“ Überrascht blickte ich sie an. Ging es hier gar nicht um Sesshomarus taten, sondern darum, dass sie sich so sehr fürchtete, einer könnte ihr dunkles Geheimnis erfahren? „Werde ich nicht, keine Sorge. Musstest du schon immer wie ein Mann leben?“ „Ja…“, hauchte sie und kuschelte sich enger an mich. Es schien mir, als wäre sie ein kleines Kind, was nur groß und stark gespielt hatte. Was mir natürlich irgendwie klar war. Sesshomaru äffte man nicht einfach nach. Es bedarf bestimmt einer strengen Schulung, um ihm ähnlich zu werden. Ich meine, machen wir uns nichts vor, Sesshomaru war ein mächtiger Dämon, der schon immer furchteinflößend gewesen war… nur, wenn ich an sein fieses Grinsen von damals dachte, liefen mir schon eiskalte Schweißperlen den Rücken hinab. Dann sein adliges auftreten… Da kam die Katze ihm ja schon sehr gut nach. Sesshomaru war flink und schnell und seine Gedanken spielten in einer ganz anderen Liga. Oft fragte ich mich, an was er dachte, doch er blieb mir so meist ein Rätsel. Sesshomaru wagte es auch eher weniger Fehler zu begehen, auch wenn Inu Yasha immer eine Nummer zu groß gewesen war, aber auch nur wegen dem Schwert. Ohne – ich hatte wirklich oft darüber nachgedacht – wäre Inuyasha eigentlich jedes Mal unterlegen gewesen und wäre heute, wie auch ich nicht mehr am Leben. Nichts desto trotz hatte ich eine fabelhafte Idee. Jetzt wo sie hier war, wollte ich ehrlich nicht, dass es zwei Kaliber namens Sesshomaru gab, die kaum zu bändigen waren. Also musste ich mich einem Kaliber auf teuflisch kluge Weise entledigen. Tada. Der Plan war geboren und Sesshomaru würde mir dafür noch danken, denn so käme sie nicht mehr auf dumme Ideen. Gedacht, getan. Ich sprach die magischen Worte aus, die eine Frau bestimmt gerne hörte, wenn sie nie ihre eigene Persönlichkeit ausleben konnte. „Willst du morgen mal Frau spielen?“ Sie sah mich verwirrt an, während Fluffy jaulte. „Wie meinst du das?“ Man. Musste sie genauso sehr auf dem Schlauch stehen, wie es Sesshomaru manchmal tat, wenn es um alltägliche – nagut menschliche – Dinge ging? Hallo, Erde an Frau! Was meine ich wohl damit! Muss ich hier echt Ausführungen darübermachen, was eine Frau ausmacht? Na gut, aber nur heute. „Wir ziehen dich hübsch an und putzen dich raus. Sei wer du bist. Einfach, eine wunderschöne Frau. Das müssen wir doch nicht verstecken.“ „Meine Mutter bringt mich um…“, meinte sie nur bestimmt und ließ den Kopf wieder traurig hängen. Depressionen hatte das Mädchen wohl in Massen. Also war es an mir, sie aufzulockern! „Die erfährt es nicht. Wir finden schon eine Lösung. Und wenn, Sesshomaru ist so geladen, da wird deine Mutter den Mund halten. Sie wird kaum schlimmer sein als er.“, verlautete ich frohen Mutes, doch ihre Augen weiteten sich nur noch verängstigter. Unglaublich. Selten machte man mir so viel Angst, nur mit einem Blick. Sie fiel gerade total durch. Die Rolle ‚Sesshomaru‘ konnte sie wirklich abharken. „Wenn du wüsstest…“, hauchte sie und presste sich noch enger an mich, während ihre Hände leicht zitterten und sich auf ihre Brust legten. Auch wenn ich kein Youkai war, hörte ich trotzdem ihre schnellen panischen Atemzüge, wie auch ihr rasendes Herz – daran war bestimmt das Kind im Bauch schuld. „Wieso?“, hauchte ich dann. Vielleicht kannte ich ihre Mutter nicht, aber Sesshomarus auch nicht. Es interessierte mich wirklich, Sesshomarus Vater hatte ich schon gesehen und ehrlich, auch wenn es nur sein Geist gewesen war, kam er mir nicht so böse vor und bitte, welcher Mann – mit einem riesigen Herzen – würde sich so ein Monster als Frau suchen. Mein Kopf spie als Antwort nur einen leuchtenden Pfeil über meinen Kopf aus. Ich. Ich selbst hatte mir wohl die schlimmstmögliche Partie ausgesucht. Gut, meine hatte sich gebessert, aber es hatte diesen Moment gegeben, der mich zu diesem bösen Mann hingezogen fühlte. Vielleicht die Ehrlichkeit, die diese Menschen oft ausspuckten. Sie sagten es einem direkt ins Gesicht und schlichen sich nicht weg – so wie gewisse Hanyous mit weißen Ohren – um sich mit einer anderen Frau zu vergnügen. Ach ja und übrigens auch mehr mit ihnen taten, als mit der Frau, die sie liebten. Aber stopp, ich sollte diese regen Gefühlsausbrüche kontrollieren – Rin hatte sich ja seiner angenommen.  Des Weiteren ging es um Sesshomaru weiblich und nicht männlich, auch wenn mich der Gedanke befiel, dass es vielleicht einen Zusammenhang gab. Denn dieses Mädchen hatte solche Angst, dass es wirklich ein Monster sein musste. Überhaupt musste es ja jemand sein, der Sesshomaru kannte oder seine Mutter, sonst wäre es schwierig einen Doppelgänger zu erschaffen… „Warum glaubst du, sehe ich Sesshomaru ähnlich und nicht Inu Yasha, wo sie verschiedene Eltern hatten?“ „Stimmt…“, murmelte ich und überlegte, während sie nur flüsterte. „Er ist mein großer Bruder… Also Sesshomaru. Wir haben die gleiche Mutter, aber es war nicht geplant, dass ich weiblich bin und dass ich ein Hanyou werde. Eigentlich waren alle reinrassig nur noch und genau ich… ich musste ein Hanyou sein. Sie versuchte es auf jede Weise, damit ich mich nicht verwandelte und doch gelang es ihr nicht…“ Ich erstarrte. Sesshomaru hatte eine Schwester? Oje… „Ist sie so schlimm?“ Meine abwegigen Gedanken hatten schon den richtigen Schwenker eingesetzt gehabt. Auch wenn ich abgedriftet war, es konnte auch nicht so viele geben, die wussten, wer Sesshomaru genau war. „Ja… hat Sesshomaru nie über sie geredet?“, fragte sie, während ich den Kopf schüttelte und meine Gedanken zu Rasen begangen. „Nein…“, meinte ich und streichelte sie noch sanfter. „Meinst du er ist wegen ihr so grausam?“ Und wieder ein Pfeil über mir. Hoffentlich würde mein Kind mir mehr ähneln. Memo an mich selbst, Sesshomaru nicht mit seiner Tochter über längere Zeit alleine sein lassen. Ich betete ja schon fast, dass sie menschlich würde. Sie nickte nur, während sie sich an mich schmiegte. Das konnte heiter werden. Anscheinend war sie nur eine Art Bauer oder ein Springer. Die Königin stand noch auf dem Feld und wenn sie Sesshomaru diese Grausamkeiten beigebracht hatte, konnte es nur bedeuten, dass wir in wirklich großer Gefahr schwebten. Ich glaubte kaum, dass ein solches Monster uns freiwillig ihre beste Figur gab… Bestimmt nicht. Über kurz oder lang würde ich meine Schwiegermutter kennen lernen, was bestimmt kein Zuckerschlecken werden würde. Wahrscheinlich wünschte sie mir als erstes den Tod, weil ich ihren Sohn so sehr verzog und zu einem guten Bürger machen wollte. Dann aber erhob ich doch noch einmal die Stimme: „Aber sie ist doch auch nur halb!“ „Hä? Was redest du da?“, murrte sie in meinen Armen und hob eine Augenbraue. „Wer hat dir den Floh ins Ohr gesetzt?“ „Sesshomaru… also der andere. Ich dachte sie ist göttlicher Natur?“ Ich hörte ein unterdrücktes Kichern. Sie rieb sich die Tränen weg und sah mich ernst an: „Gott oder nicht. Sie ist dämonischer Natur. Glaubst du wirklich, alles was Gott ist, ist auch gut? Sie ist die Herrin der Hunde. Hat ein Palast im Himmel, sieht gut aus, doch ihr Herz ist schwärzer als die Nacht. Selten lässt sie Gnade walten. Nein, eigentlich nie. Sie würde es nicht als Gnade, sondern als Interessenkonflikt bezeichnen. Einst erzählte sie mir, dass Sesshomaru eine Schwäche für ein Mädchen hatte, dass ihr Leben verlor, als er seine Macht vergrößerte. Aus Interesse, erweckte sie das Kind. Sesshomarus Laune zu unterstützen, schien sie sehr zu interessieren. Ein kleines Geschenk, wenn man es so sehen will. Sie wollte sehen, was er damit anfängt. Sie hatte nie etwas über für Menschen und Sesshomaru sollte es auch nicht haben, doch er rebellierte regelrecht. Sie will sehen, was passiert, sie hat Zeit und viel Geduld. Darum glaub mir. Wir sind nirgendswo sicher. Weder hier, noch wo anders. Göttlichkeit bezieht sich bei ihr auf ihre Allwissenheit. Sie besitzt die Meido. Die Hölle als Talisman. Der frühere Hundeherrscher hat sie ihr vermacht und glaub mir, sie hat kein Problem, jemanden hineinzuschicken. Sie weiß wie man foltert und quält und sie wüsste auch, wie sie rebellierende Kinder wieder in ihren Schoß führt…“ Mein Mund war runtergeklappt, während ich heftig mit den Händen gestikulierte. „Stopp stopp! Gut, sie ist kein Zuckerschlecken, aber hier sind wir sicher! Glaub daran und Sesshomaru ist da.“ Sie schnaubte leise, während ihre Tränen verschwanden: „Vertraust du ihm so sehr? Hast du nie Angst, es könnte eine Laune sein?“ Ich seufzte und strich mir durch das Haar, während sie mich neugierig anblickte. „Nun, ich vertraue ihm. Er weiß was er tut. Und schon lange ist es kein Experiment mehr. Sesshomaru… er versteckt viel. Ich habe eine tiefe Traurigkeit in seinen Augen gesehen. Er ist nicht so wie seine Mutter. Das Aussehen hat er, doch die Art hat er von seinem Vater. Er sehnt sich danach, einen Platz zu haben. Als Rin ihn begleitete, hatte er sich schon verändert. Er kennt es nur, dass man ihn fürchtet, doch, wenn man es nicht tut, weiß er z.B. nicht weiter. Wenn kein dummer Trick funktioniert, steht er da. Wie gesagt. Versuch einfach mal eine Frau zu sein. Sesshomaru hat Gefallen daran gefunden, das man ihn nicht fürchtet. Ich glaube daran, dass keiner gerne alleine ist. Ich sehe es schon an deiner Katze. Wärst du ein kalter Dämon, hätte es dich nicht interessiert.“ Sie nickte und streichelte Fluffy: „Na gut. Aber wir müssen vorsichtig sein. Ja?“ Ich nickte noch, bevor ich ihre Stirn küsste und sie ins Bett brachte. „Gleich wieder da, ich hole dir noch etwas zu Trinken.“ Noch ein Nicken. Ich holte schnell alles und kehrte zu ihr zurück, doch vorher begegnete ich noch Sesshomaru, welcher mich inbrünstig küsste und mich an sich drückte. Überrascht ließ ich es geschehen, ich kannte nicht solche Ausbrüche… „Sesshomaru?“ „Ich bin morgen, spätestens übermorgen wieder da. Halt die Stellung. Verstanden?“, fragte er und erhielt meinerseits auch nur ein Nicken. Was sollte ich auch sagen? Seine Augen verrieten mir, dass er nicht sagen würde, was er plante und seine Gestik zeigte mir, dass es ihm sehr ernst war. Ich vertraute ihm. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“, antwortete er mir, küsste mich noch einmal und verschwand dann durch eine Tür nach draußen. Ach Sesshomaru. Ich seufzte leise, während ich wieder zu seiner Schwester ging. Wenn er das wüsste. Er würde durchdrehen. Geschwister waren noch nie sein Ding. Bei ihr angekommen, lag sie schon in ihrem Futon und schien zu schlafen. Leise schlich ich mich an und stellte das Wasser ab. „soll ich bei dir schlafen?“ „Bitte…“, flüsterte sie und ich folgte ihrem Wunsch. Langsam kuschelte ich mich hinter sie und blies die Lampe aus, bevor wir beiden ins Traumland versanken. Fluffy war bestimmt auf der Jagd. Gewitzte Katze. Ob sie wusste, dass es zwei verschiedene Personen waren?   Am nächsten Morgen erwachten wir zwei dann in aller Herrgottsfrühe. Ich wusste, was zu tun war, auch wenn sie mich nur total schlaftrunken anstarrte. Sesshomaru konnte das auch wirklich gut, wenn er nicht aufstehen musste. Das Haar war zerzaust und die Augen halboffen. Es war schon niedlich und entlockte mir ein Grinsen, während ich ihr Haar etwas glatt streichelte. Wie ein Hündchen saß sie da und legte den Kopf etwas schief. Sie gähnte und dann schien sie langsam wach zu werden, denn überrascht zwinkerte sie mit den Augen und sah von links nach rechts: „Wo bin ich?“ „Daheim.“, sagte ich fast zu schnell, denn sie zuckte wie eine Katze zusammen und ihre Haare stellten sich leicht auf. Ich wusste gar nicht, dass es in der Menschenform sich auch noch bewegen konnte… vielleicht ein paar Überbleibsel? Zumindest war sie noch eben menschlich, auch wenn ihr Haar langsam wieder silbern wurde. Stimmt Inu Yasha war es auch nur über Nacht gewesen oder? „Also bei mir daheim. Im Tempel. Mit einer Barriere!“, erzählte ich schnell weiter. Schon sank das Haar und Verwirrung trat in ihre Augen, bevor sie in ihre Hände schlug, weil ein Licht aufgegangen war. „Ach ja!“, verlautete sie und zwinkerte mich ein paar Mal an. „Du warst Kagome oder?“ Ich nickte. War das der Schock oder funktionierten bei ihr am Morgen noch nicht alle Schaltkreise? „Sesshomaru wollte mich umbringen… und dann hast du hier geschlafen… Du wolltest was mit mir machen…“, murmelte sie und schien alles Revue passieren lassen zu wollen. Gratulation. Idiotismus am Morgen. Oder Schock… „Ja.“, meinte ich nur und lächelte sie verschmitzt an: „Wir wollten aus dir eine annehmbare Frau machen. Du weißt schon, hübsch anziehen und uns von den Männern verwöhnen lassen… Also… ich meine, sie etwas rumkommandieren. Ein schönes Bad und schön pflegen.“ Sie nickte. Immer noch schlaftrunken, möchte ich dabei anmerken. Diese Frau. Sie Sesshomaru zu nennen, war echt eine Verschwendung an Schriftzeichen. Grausamkeit? Bitte. Ihre kleinen scharfen Zähne… Sie war nie im Leben ausgewachsen… Ihr Haar wurde nach und nach silbrig. Anscheinend ließ ihre Rückverwandlung auch auf sich warten. Bei Inu Yasha ging das Ruckzuck und am Ende war der Dämon tot gewesen, aber bei ihr? Es erinnerte mich an die Animationen aus dem Fernsehen. Einmal hatte ich Sailor Moon gesehen. Schon nicht schlecht, aber eine Verwandlung die so lange brauchte? Ich frag mich, welcher Gegner dabei bitte unvermittelt zu sah? Außer natürlich er war ein Neandertaler und dachte ‚Ugga, nackte Frau, nackte Frau!‘. Wirklich… Sesshomaru hätte in der Zeit Sailor Moon kalt gemacht. Dem war egal, ob der Gegner bewaffnet war. „Was muss ich machen?“ Ach jah, da war ja noch etwas. Kurz schüttelte ich mich, während ich sie wieder sanft angrinste. „Erstmal waschen. Du musst den Dreck abwaschen. Und dann ziehen wir dir einen schönen Kimono an und vielleicht finden wir etwas Schminke.“ „Wann ist der Versuch abgeschlossen? Ich glaube nicht, dass ich eine ehrbare Frau abgeben könnte.“, meinte sie deprimiert und trieb mich in den Wahnsinn. Ausprobieren! „Wir testen es. Hier gibt es genug Männer!“, meinte ich lächelnd und stand auf. Sie folgte mir brav, auch wenn ich merken musste, dass sie leicht rot um die Nasenspitze war. Sie hatte bestimmt keine Erfahrung mit Männern. Bisher hatte sie Befehle gegeben und noch nicht kennengelernt, wie schön es sein konnte, von einem Mann im Arm gehalten zu werden. Wahrscheinlich war ich gestern auch die erste Frau gewesen, an der sie sich ausweinen konnte. Anscheinend war es meine neue Aufgabe, Dämonen und Hanyous umzupolen. Aber diesmal würde es auch Spaß machen. Im Bad angekommen, kleidete ich mich sofort aus, während sie da einfach nur stand und hin und her sah. Sie war wirklich schüchtern. „Zieh dich ruhig aus.“, griente ich und half ihr gezwungenermaßen. Sie wehrte sich erst vehement, ließ dann aber schnell ihre Verteidigung sinken. Sie hatte wohl verstanden, dass es nichts Schlimmes gab. Sanft machte ich ihren Verband ab, der sowieso seiner Funktion nicht mehr nachkam, nachdem Sesshomaru ihn so spektakulär eingeritzt hatte. „Schlimm?“ Sie schüttelte den Kopf und blickte rot weg, während ich ihre Brüste zu Gesicht bekam. Ich trat am Ende ein paar Schritte zurück, während sie… perfekt aussah. Neid keimte auf. Jetzt hatte ich nicht nur einen männlich perfekt gebauten Sesshomaru, nein auch noch das weibliche Gegenstück. Sie hatte wohl Körbchengröße 75 D? Ich war mir nicht sicher, aber sie waren prall und saßen perfekt und dass ohne BH, während mein C Körbchen… hing. Ich musste echt schauen, dass ich meine göttliche Macht bekam und wenn es nur darin bestand, dass mein Körper annehmlicher für Sesshomaru aussah, auch wenn er bisher nichts gesagt hatte… ich wünschte mir so einen anatomisch korrekten Körper ohne Makel… „Sehe ich hässlich aus?“, fragte sie etwas verunsichert, da ich sie wohl etwas zu Lange angestarrt hatte. „NEIN!“, beteuerte ich sofort. „Wunderschön! Die Kratzer sind schon verheilt und… Man, wenn ich dich so sehe, verstehe ich Sesshomaru kaum, was er mit mir hässlichen Entlein anfangen kann…“ „Ich find dich schön. Du lächelst schön, hast ein schönes Herz und bist insgesamt ein tolles Paket. Sesshomaru weiß schon, was er an dir hat. Wenn es um Schönheit übrigens geht, musst du unsere Mutter sehen. Aber glaub mir, sie ist böse. Schönheit hat verschiedene Aspekte.“ „Das aus deinem Mund. Von wem hast du das gehört?“, fragte ich neckisch und setzte mich hin, um mich zu waschen. Rot geworden, folgte sie mir und setzte sich überraschender Weise hinter mich und wusch mich: „Ein Freund hat mir das mal gesagt. Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Es verhält sich nicht wie irgendein physikalisches Gesetz, sondern richtet sich nach der Persönlichkeit.“ „Da hat dein Freund aber recht. Magst du ihn?“, fragte ich neugierig nach, während sie urplötzlich innehielt. Sie grübelte kurz und wusch dann weiter, während sie nur kleinlaut sagte: „Er weiß nicht, dass ich eine Frau bin. Nur ein elendiger Romantiker. Glaub mir, es gibt viele Bräute, die ein Kind wollen, nur ich kann ja nicht sagen, ich bin nicht dafür bestückt, darum mache ich mich Rar und schlage jede aus. Mit der Begründung, dass sie es nicht wert sind. Er glaubt natürlich, ich wolle nur die perfekte Schönheit ergattern und kommt dann mit Ratschlägen, dass es nur richtig ist, mich nicht jeder zur Verfügung zu stellen, sondern auf die perfekte Frau warte.“ „Oh.“, meinte ich leicht niedergeschlagen. Das musste sich wahrscheinlich für sie immer schrecklich angefühlt haben. Ein Freund in dieser kalten Welt, der sie gar nicht kannte, aber den sie schon irgendwie mochte. Ein Blick in den Spiegel hatte es mir zumindest verraten. Dieser wehmütige Blick, während sie an ihn dachte und ihn sich bestimmt in seiner Pracht vorstellte. Sie mochte ihn, das war klar und sie hatte sich bestimmt oft gewünscht, ihm einfach zu sagen, wer sie eigentlich war, doch das was, dies wäre die große Hürde in einer Welt voller Dämonen, die nur darauf hofften, wieder ihre alte Macht zu ergattern und jegliches ‚dreckiges‘ Geblüt auszulöschen. Ihr traurig werdender Blick bewies es. Kurz hatte sie verträumt geschaut. Ihr waren die gleichen Gedanken, wie mir gekommen. Der Wunsch ihm als Frau gegenüber zu treten. Niemals könnte ich ihre Bürde komplett verstehen, aber soweit verstand ich, dass diese Liebe tragisch enden würde in der Welt, in der sie lebte. „Darf ich trotzdem fragen, wie er heißt und aussieht?“, hauchte ich leise. Sie nickte hinter mir und schien auf einmal richtig sanft zu sein. „Er heißt Akito. Der Bedeutung kleiner Teufel zum Trotz ist er hochgewachsen. Er ist knapp 1,90m groß, sein Haar ist schwarz wie die Nacht. In seiner menschlichen Gestalt trägt er gerne einen kurzen, geflochtenen Zopf, während er in seiner Tengu-Gestalt einen langen schwarzen Zopf hat und große schwarze Flügel. Wie ein dunkler Engel. Er ist frech und weiß immer, wie er einem die Laune rettet. Seine Ratschläge sind gut gemeint und er sieht… fabelhaft aus. Seine roten Augen runden es ab. Wie ein Teufel. Und wenn er lächelt, kann er Berge versetzen…“, fing sie an zu schwärmen und starrte leicht rot nach oben. „Er ist auch gut gebaut und seine Lippen sind schmal und fest…“ Ich zwinkerte. Wow. Sie ging immer tiefer ins Detail. So tief, dass ich meine Ohren auf Durchzug stellte. Böses Mädchen. Kaum, dass ich sie gefragt hatte, beichtete sie mir glaube ich Dinge, die ich nicht wissen wollte… „Weißt du, ich frage mich schon lange, wie er schmecken könnte… und wie Sex ist und… wie es sich anfühlt, wenn er mich anfassen würde…“ „Ah…“, macht ich und wurde rot. Zu tief. „Warte es ab. Wir machen dich so hübsch, dass er am Ende vergessen wird, dass du nur halb bist. Glaub mir. Wenn ich Sesshomaru rumkriege, bekommst du bestimmt deinen Freund rum.“ „Meinst du? Er ist ein ziemlicher Frauenheld…“, berichtete sie und spielte an ihren Fingern. „Er gibt damit immer an…“ „Na und? Ich kenne auch einen Frauenheld, der jetzt glaube mit geschlagenen 5 Kinder bei seiner Frau hockt und immer mehr produziert.“ Jetzt wurde sie still und rot. „Echt?“ „Jeder setzt sich irgendwann zur Ruhe. Man muss nur die richtigen Knöpfe drücken. Wirst du noch lernen.“ „Aber ich gehöre nicht hier her.“, murmelte sie, während sie mich abwusch. Ich stand auf und bat sie, sich umzusetzen. Genussvoll schrubbte ich ihren Rücken. Das brauchte sie wirklich. Sesshomaru hatte sie wirklich durch die Gegend geschubst. „Ach, sag so etwas nicht. Bleib einfach. Wir regeln das, oder Sesshomaru. Glaub mir. Mit ihm ist nicht zu spaßen.“, kicherte ich und wusch ihr Haar, welches endlich wieder ein schimmrig weiß Silber hatte. Sie hatte einen schönen Körper und wo sie die Anspannungen sinken gelassen hatte, erkannte man auch mehr und mehr den weiblichen Körper. Es musste anstrengend sein. Ihr Körper war zierlich… Wahrscheinlich hatte sie einige Polster unter der Kleidung gehabt, damit sie Sesshomaru hatte so ähnlichsehen können. Wir führten noch weitere Frauengespräche in dem heißen Wasser. Sie hatte viel zu berichten und wollte so viel wissen. Es interessierte sie so sehr, dass ich schon Angst hatte, dass sie sich gleich einen Schreibblock holen wollte. Diese normale Welt schien für sie das Paradies zu sein, wo sie auch einen Platz haben könnte. Sie tat mir wirklich leid und ich wollte diese Mutter sehen, die so etwas ihrem eigenen Kind antat. Ob sie Sesshomaru gezeigt hatte, wie man andere quälte und verletzte? Und dann, dann war es irgendwann so weit. Sie trug einen schneeweißen Kimono mit Kirschblüten darauf. Die Blütenblätter waren rosa, wie auch ihr Band, dass den Kimono zusammenhielt. Ihr Haar hatte ich hochgesteckt. Ihre Lippen zierte ein sanftes rosa. Dann noch etwas rosaner Rouge und schwarzer Maskara, wie leicht rosaner Lidschatten und tada. Wow. Wir hatten eine bildhübsche Frau, die in keinster Weise an meinen Liebsten erinnerte. „Fabelhaft.“, meinte ich begeistert und klatschte in die Hände, während sie sich unsicher in ihren Holzsandalen um die eigene Achse drehte. Anscheinend war sie es wirklich nicht gewohnt, denn sie schien mir kurze Zeit sehr ungeschickt zu sein, was sie aber zum Glück geschwind änderte. Lernfähig war sie allemal. „Findest du?“, hauchte sie leicht rot und drehte sich noch mal, bevor wir in den Garten gingen und die frische Luft genossen. Ich trug einen roten Kimono mit verschieden farbigen Blümchen und hatte auch mein Haar hochgesteckt. Es tat schon gut, so weiblich sich präsentieren zu können und ich hatte auch gut den Bauch kaschiert. Gratulation Kagome. „Wir können ja mal wen fragen.“, hauchte ich und erblickte schon Kenshin, welcher etwas gelangweilt vor dem Bach kniete und seinen Finger ins Wasser hielt – er war aber so klug ihn schnell immer rauszuziehen, bevor sie ihn bissen. „Hier. Kenshin.“ Kenshin sah auf und blinzelte ein paar mal. Erst starrte er mich an und dann Sesshomaru. „Ah…“, machte er und fiel dann auf seinen Hintern. Seine weiß gelbe Kleidung verrutschte etwas. Er war total erstarrt. „Aber Sesshomaru!“ Ich kicherte: „Sie ist eine Frau. Also die Doppelgängerin. Sieht sie hübsch aus?“ Er nickte heftig und konnte den Mund nicht zu klappen. Wohl zu viel Input für das ach so kleine Gehirn. Sesshomaru hatte schon recht, wenn er auf seinen Lehrling schimpfte. „Unglaublich… Also auch wenn sie eine Frau ist, hatte ich nicht vermutet, was sie alles verbirgt.“, nuschelte er und sprang galant auf seine Beine, nachdem er ein paar Mal hin und her gewippt war. Wie ein Jäger schlich er um sie rum, während sie schüchtern die Arme vor der Brust verschränkte und ihn aus den Augenwinkeln verfolgte. Ihre Lippen waren geöffnet, sie hatte etwas Angst wahrscheinlich, aber da musste sie durch. „Echt hübsch. Wow… Also ehrlich, wäre ich nicht“, sprach er laut und schob flüsternd hinzu, „schwul…“, bevor er wieder laut weitersprach: „Würde ich dich ausführen. Nicht von schlechten Eltern. Und naja, wenn du nicht eigentlich der gefesselte Feind im Gästezimmer sein solltest… Kagome?“ Sesshomaru zuckte, während ich ihn nur grinsend ansah und mich an der Wange leicht kratzte: „Sie ist ein liebes Mädchen, sie ist ein Hanyou, wie du. Sie musste nur tun, als wäre sie Sesshomaru… Aber sagen wir, sie würde es nie können. Das müsstest du wissen nach gestern Abend. Sesshomaru hätte dich beinahe noch umgebracht, nachdem du ihm ein Schwert in die Hand gerammt hast.“ Er nickte: „Recht hast du und von so wen lass ich mich unterrichten. Na gut. Aber sie unterliegt deiner Verantwortung.“ Er wurde leicht rot und lächelte verschmitzt: „Aber du hast schon Recht, so wie sie aussieht, muss sie sich eher vor Verehrern retten. Ihr Name passt gar nicht. Vielleicht solltet ihr über eine Namensänderung nachdenken… schon wegen Verwechslungsdingen. Nicht das Fudo noch eine Hand anlegen möchte.“ „Schon verstanden.“, flötete ich und sah sie an. „Klingt einfallslos, aber ich würde Sakura vorschlagen. Wie die Kirschblüten. Zumindest steht es ihr.“ Kenshin lachte: „Wirklich einfallslos, aber ein schöner Name. Besser als Sesshomaru.“ „Sakura, bist du damit einverstanden? Zumindest bis dir vielleicht noch was Besseres einfällt?“ Sie nickte mir sanft zu. Anscheinend benahm sie sich schon wie ein Fräulein. Ich seufzte innerlich. Traurig, dass sie in einen Mann verliebt war, der ihre Liebe wohl nicht erwiderte, auch wenn ich schon den nächsten Plan diesbezüglich ausheckte. Wäre ja gelacht. Wenn ich Sesshomaru bekam, musste ein Hanyou sich doch auch einen Dämon angeln können. Nur wie kam man an dem bitte dran? Ich konnte ja kaum ein Brief schreiben… Mist. Es musste ja auch alles immer so schwer sein… Aber egal. Es freute mich, dass ich auf Sesshomarus, nein Sakuras Gesicht ein Lächeln sah. Es war einfach bezaubernd. Auch Kenshin grinste. Sie ging über das Gras und sah in den Bach. Sie wurde rot und sah sich richtig in ihrem Spiegelbild an. Es gefiel ihr und mir natürlich auch. Gestern hatte sie noch große Angst, doch heute sah mich eine ganz andere Person an, die wunderschön war. Wie eine Prinzessin. Es fehlte nur noch der Prinz zu ihrem Glück. Wie viel es ihr wohl bedeutete, so auszusehen? Bestimmt hatte sie nie daran gedacht und hatte immer Angst gehabt, dass sie sich verraten könnte, doch jetzt? Jetzt hatte sie all dies vergessen. Sie schnappte sich sogar Kenshin und gluckste vor sich hin, während sie ihn umrundete und zwischen den Kirschblüten verschwand. Beinahe wie ein kleines Kind. Ob Sesshomaru auch so lächeln konnte? Wenn ich das schaffte, würde er mir auf ewig gehören und das wollte ich auch.  Kapitel 58: Bestimmung ---------------------- Es war mir schon vorher in den Sinn gekommen, aber erst, als ich die beiden belauscht hatte, erkannte ich die vollkommene Wahrheit. Meine Mutter hatte ihre Finger in diesem Spiel und das konnte nichts Gutes bedeuten. Diese Angst in ihren Augen hätte es mir schon sagen sollen. Meine Mutter hatte sie bestraft, nein unsere. Unglaublich, dass sie sich so einmischte. Vielleicht war es ja auch nur eine Laune. Als Kagome das Zimmer zum Glück mal verlassen hatte, fragte ich sie sofort aus. Sie hatte Angst, aber das war mir egal. Ich brauchte nur den Standpunkt vom Palast im Himmel und dann ging es los. Natürlich hatte ich mich gebührlich von meiner Liebsten verabschiedet, so wie es der Brauch verlangte. Hätte ich es nicht getan, wären bei ihr bestimmt die Alarmglocken losgeschellt, aber auch so war ich mir nicht sicher, ob sie arge Vermutungen hatte. Nichts desto trotz machte ich mich auf besagten Weg. Es war kaum zu verhindern, ohne wahre Gestalt dort anzulangen, weswegen ich mit äußerster Vorsicht vorgehen musste. Genüsslich nahm ich meine wahre Gestalt an, die eines großen Hundes. Meine Zähne gefletscht, meine Augäpfel blutrot, während meine Pupillen strahlen blau waren. Es war faszinierend, wie weit ich wieder blicken konnte, ich hatte es wirklich vermisst. Der Wind, der durch mein Fell glitt und die unzähligen Gerüche, die ich aufnahm. Eine Euphorie erfasste mich, während ich zum Himmel emporstieg. Die Nacht war praktisch, so finster wie sie war. Mein Körper war voller Kraft und Energie, während sich meine Krallen in die Wolken gruben. Die Erfüllung meines Seins schlechthin. Ich war kein Mensch, ich war dies und meine Gattung hatte gelernt, es zu verbergen. Eigentlich, um die Menschen zu unterwandern, sie zu entführen und zu fressen, doch ich missbrauchte diese Macht, um mich unter ihnen anzusiedeln. Eine bestimmt eher dumme Idee, aus der Sicht meiner ehrenwerten Mutter. Ihr schon so gegenüberzutreten, schien mir reichlich unüberlegt, aber mir blieb keine andere Wahl. Es konnte nicht so weitergehen. Angekommen auf diesem eher kargen Stück Land, was nur von weißem Mamor und Säulen verziert wurde, nahm ich meine normale Gestalt wieder an. Ein Anzug dürfte angemessen sein oder? Ich erkundete die Gegend mit meinen Augen, meiner Nase und meinen Ohren. Definitiv hatte sich hier nichts geändert. Wie sollte es auch anders sein? Sie war schon immer jemand gewesen, die an alten Traditionen festhielt. Nicht mal ihren Palast gab sie auf, auch wenn es bestimmt nicht einfach war, ihn dauerhaft vor neugierigen Blicken zu verbergen, wo die Menschen immer siegessicherer den Himmel erkundeten und nicht mehr nur bestaunten. Eine Welt, in der das magische an Glanz verloren hatte und nur noch die Tatsachen zählten. Märchenbücher waren entstanden, wo es um Dämonen ging, die Menschen fraßen, während es damals Geschichtsbücher waren, über mutige Männer, die sich todesmutig einem Monster gestellt hatten. Keiner vermutet, welche Macht über ihnen schwebte. Welches wie ein Schwert über ihnen taumelte und dann zuschlagen würde, wenn sie es nicht erwarteten. Natürlich konnte ich nur vage Vermutungen darüber anstellen, wie viele unserer Art noch Kampfes mutig sich verschanzten und ihre Rache planten, während die anderen sich längst angepasst hatten. Bestimmt würden die reichen Dämonen eher weniger ihr schnödes Leben aufgeben, um wieder die alten Zeiten einzuläuten. Es war nichts gegen Dämonen, aber die Menschen entwickelten sich schneller, als wir es je könnten. Sie brachten viele Generationen hervor, von denen es mindestens einen gab, der von mehr träumte. In der Zeit, seit ich bei Kagome residiert hatte – in ihrer Zeit – hatte ich fasziniert vom Ideenreichtum der Menschen, durch etliche Bücher gewälzt. Während Forscher und Entdecker, wie auch Erfinder oft in ihrer Generation geächtet wurden, erlangte die nächste Generation die Kenntnis darüber, dass diese Menschen Genies gewesen waren. Anscheinend war es normal, dass es wie bei Ameisen die Vorhut gab, auch wenn sie beim Menschen durch verrückte Ideen anzusiedeln waren. Es dauerte, bis sie sich entwickelten, aber schon das da sein dieser Ideen, machte die Menschen besonders. Es gab kein ‚Es geht nicht‘. Man konnte alles überwinden und sie hatten sogar den Mond erreicht, der für uns teils nur heilig gewesen war. Dabei warf er nur die Sonnenstrahlen zurück. Lachhaft, wie viel Magie wir ihm zuschrieben. Seine Anziehungskräfte sorgten für Ebbe und Flut und wahrscheinlich in manchem Dämon auch für eine Art Ebbe und Flut. Es war der Glaube daran, der ihnen Macht verlieh. Seit ich hier war, hatte ich an vieles den Glauben verloren. Manchmal meinte ich sogar, dass sie ohne uns genauso wären, wie mit uns, denn wir waren für sie gar nicht. Erfinder waren bestimmt keine Dämonen, es waren Menschen. Kein Dämon würde seine Ideen verraten und kein Dämon käme nur auf die absurde Idee, etwas zu ändern. Selten erkannte ich so etwas an Dämonen. Wer Macht hatte und Gaben, der brauchte wohl kaum Hilfsmittel. Aber ein Mensch benötigte dies und war keineswegs zu faul. Er ließ sich nicht niedermachen, nein, er behauptete die gleiche Macht besitzen zu können. Die Schwerkraft überwinden. Ein Dämon würde seine Gaben nicht teilen, aber die Menschen wollten es vielen zeigen. Sie hatten den Drang, auch wenn es nur um Ruhm ging und um Anerkennung. Es waren die Dinge, nach denen sie strebten, für die Ewigkeit in den Köpfen der Menschen erhalten zu bleiben. Gedanken versunken stand ich immer noch auf dem großen Schlosshof, als mir etwas auf die Schulter klopfte. Unerwartet, wendete ich meinen Blick und sah in ein grinsendes Gesicht eines Tengus, wessen schwarze Flügel sich weit in beide Richtungen erstreckten und meinen Blick auf die Wolken versperrte. Er hatte schwarzes Haar, wie sämtliche ihrer Art und hatte einen langen geflochtenen Haarschweif, welchen er über seine Schulter trug. Er trug wie die meisten schwarz und weiß. Bommeln fehlten auch nicht. Wie altmodisch. Er war 1,90m würde ich schätzen, denn er überragte mich nicht gerade um wenig. Wie klein ich mich fühlte? Sehr klein. Ein Gigant von einem Tengu. Er musste eindeutig zu der neuen Generation gehören. Kein alter Dämon, wahrscheinlich ein junger, mit verrückten Gedanken. „Sesshomaru! Endlich bist du da, ich habe mir schon sorgen gemacht. Lief alles nach Plan?“, fragte der Tengu freudig und grinste wie ein Zuckerkuchenmann. Ich meine diese braunen kleinen Süßigkeitenmännchen mit den Zuckergussmündern, die ich zu Weihnachten kennen gelernt hatte. Schon gruselig, dass Menschen Süßigkeiten in Form von Menschen aßen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Wieso nur ich? Natürlich hielt er mich für das Mädchen, aber warum schaute er mich wie ein liebestoller Vogel an? Bitte. Urgh. Niemand wusste es, also… ein Typ vom anderen Ufer. Auch darüber hatte ich genug gelesen. Was damals mehr verheimlicht wurde, wurde heute zu einer besonderen Sache! „Es ist schiefgegangen.“, hauchte ich eiskalt. Die Augen des Tengus öffneten sich leicht panisch. Ob er es jetzt schon bemerkte, dass ich nicht mein Doppelgänger war? Seine Augen waren wie rote Rubine. Typisch Tengu. Ich widerholte es ungern, aber er war einer dieser 0815 Tengus, die man damals in Scharen angetroffen hatte. Heilige Berge und sonst anderes dummes Zeug hatten sie angestellt. So jemanden bei meiner Mutter anzutreffen war lachhaft. Wenn das diese gefährliche Dämonenschar war, dann würde ich mit ihnen kurzen Prozess machen. „Schief? Warte…“, meinte der Tengu. Er klappte die schwarzen Krähenflügel ein und umrundete mich auf seinen Holzschuhen mit einem lauten und nervigen Klackern. Ich ließ es drei Umrundungen lang zu, bis er einfach starr vor mir stehen blieb. „Du bist der echte Sesshomaru?“ „Ja.“, meinte ich nur. Seine Gesichtszüge erstarrten. Sah ich da Angst in seinen Augen? Wie bitte? Hier oben gab es jemanden, der um mich fürchtete? „Wo ist er!“, keuchte er und wollte mich am Kragen packen, doch bevor er es tat, entsann er sich wahrscheinlich, wer ich doch eigentlich war und hielt mit seinen Händen kurz vor meinem Kragen inne. Der schöne Armani Anzug wäre sonst auch zerknittert. Eine Untat. „Weg. Wieso?“, fragte ich so kalt ich konnte. „Es war doch absehbar, wenn eine Fälschung sich mit mir anlegt. Unerwartet?“ Der Tengu nickte nur, bevor er dann auf die Knie sank und seinen Kopf beugte: „Sehr erfreut, eure Bekanntschaft zu machen. Ich heiße Akito. Nutzt mich nach eurem Belieben. Der sogenannten Fälschung diente ich als Berater und Bote.“ Sollte ich lachen? „Ich benötige keinen Berater. Aber als Bote könntest du tauglich sein. Nun denn, ich wünsche meine ehrenwerte Mutter zu sprechen.“ Akito nickte und stand schnell auf. Ein Knurren musste ich aber trotzdem meinerseits unterdrücken. Zu sehr ärgerte es mich, dass er so groß war. Dem weiblichen Sesshomaru hatte das bestimmt gefallen? Ich war mir nicht sicher. Dieser Tengu war viel zu schockiert über das Ableben der Fälschung. Zumindest schwieg er nur und ließ bedrückt die Schultern hängen. Amüsant. Ob er über ihre Weiblichkeit Bescheid wusste? Nun. Ich war kein Unmensch. Eigentlich schon, aber man musste es nicht gleich übertreiben: „Sesshomaru lebt. Er ist bei meiner Frau. In Sicherheit.“ Schon hoben sich die Schultern und ich machte ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Innerlich schüttelte ich nur den Kopf. Neuling. Meine Fälschung war wohl doch unfähig gewesen, aber es war auch kaum anders zu erwarten, wenn sie ihren weiblichen Gefühlen nachgab. Sie hatte eher den Charakter von Inu Yasha oder dessen Nachfahren, als den von meiner Mutter, die solche Regungen unter dem Personal nicht mal tolerierte. Akito. Ein kleiner Teufel schlechthin. „Hier wären wir, Herr.“, verlautete Akito und deutete zum Thron, auf dem sie saß. Wie immer eine Schönheit, merklich war sie nicht gealtert. Sie trug einen rosa weißen Kimono und um ihren Hals hing ihr ach so geliebtes Fell. Sie trug zwei Zöpfe und der Pony war nach hinten gebunden. Sie war kleiner als ich, aber sie schien mir trotzdem um vieles gefährlicher. „Ehrenwerte Mutter.“, verlautete ich, während sie mich interessiert ansah und dann sogar aufstand. Gemächlich schritt sie die Treppen herab und musterte mich von oben bis unten. Wahrscheinlich hatte auch sie ihre Tochter erwartet und war umso erfreuter, ihren Sohn wiederzusehen. Ich wusste, wann sie erfreut war und wann nicht. Schweigen bedeutete bei ihr immer etwas Gutes. „Sesshomaru, welch Freude. Höret, mein Sohn hat zu seiner Mutter gefunden!“, verkündete sie und nahm mich Zentimeter für Zentimeter in Augenschein. „Du bist Sesshomaru begegnet?“ „Natürlich, ehrenwerte Mutter. Ich habe vermutet, dieses Farce war eigenes für mich erdacht?“ Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen, während sie ihren Kopf schief legte. Erst leicht fragend, aber dann bejahend. „Natürlich mein Sohn. Auch wenn ich ein besseres Geschick meins Kindes erwartet hatte, um dich von dieser Frau zu befreien.“ Ich schnaubte verächtlich, was sie doch einen Schritt zurückweichen ließ. Es überraschte sie nicht das erste Mal, dass ich einem Menschen zugetan war. Schon Rin war für sie ein großes Übel gewesen, was sie hatte ertragen müssen und nun war dort eine Frau, in dessen Bauch mein Kind heranwuchs. Sie schämte sich ohne Zweifel für ihren verratenen Sohn. „Mutter. Ich wünsche, dass du dich aus meinen Angelegenheiten heraushältst. Nur in dieser Konstellation, kann ich dir versprechen, mich aus deinen herauszuhalten.“, verkündete ich ihr und wagte es nicht meine Gesichtszüge zu entspannen. Sie war so giftig, wie eine Viper und würde es sich nicht nehmen lassen, mich anzugreifen, sollte ich nur eine falsche Bewegung vollführen. „Werter Sohn, du missverstehst mich. In keinster Weise würde ich es wagen mich einzumischen, doch verlangt es deine Abwesenheit eines perfiden Plans, um dich zu sprechen. Dies ist dein Reich. Mein Werter Sohn vergisst seine Pflichten als Inu no Taisho. Du bist der rechtmäßige Nachkomme, des vorherigen Taishos. Dir sollte bewusst sein, dass deine Bestimmung unausweichlich ist. Dein Platz an meiner Seite erwartet dich. Die Dämonen erwarten Befehle von dem legitimen Führer.“ „Mutter. Diese Zeit verlangt ein Umdenken, aller bisherigen Traditionen.“ „Diese Frau hat deine Sinne vernebelt. Du kannst deiner Bestimmung nicht entkommen, sofern kein Nachfolger geboren ist, welcher dich im Kampfe besiegt.“ Ich wurde ganz still und schloss die Augen: „Mutter. Ihr wisst genauso sehr wie ich, ich habe meinen Vater nicht im Kampfe niedergerungen.“ „Und doch erhältst du den Titel. Es ist vielleicht ein dunkles Kapitel, aber du hast dich allemal bewiesen als rechtmäßiger Herrscher. Auch hattest du deinen Platz längst angetreten, wodurch du an ihn gebunden wurdest. Es ist dir nicht gestattet, nach Belieben ihn zu verlassen. Es ist eine Verantwortung, die du dich stellen musst. Oder soll es dein Doubel weiter tun?“, fragte sie kalt, während sie mir sehr nah kam. „Dein Herz ist schwach geworden, Sesshomaru und gerade diese Schwäche hat dich hierhergetrieben. Du weißt, dass du verantwortlich bist und es macht dich verrückt, so wie es deinen Vater verrückt gemacht hatte, als er dieser Sterblichen verfallen war. Sesshomaru. Ich gebe dir diese Chance, freiwillig zurückzukehren. Du weißt, dass ich, sollte ich mich hinabwagen, nicht Fehler begehen werde. Es ist für mich ein leichtes, durch diese Barrieren zu brechen und ich werde keine Hemmungen verspüren, dieses Kleinod auszulöschen, was dich an sie bindet.“ Ihre eiskalte Bestimmtheit verriet mir, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Zusätzlich wäre es nicht das erste Mal, dass sie Tod und Verwüstung brachte. Selten stieg sie von ihrem Thron, doch wenn sie es tat, waren ihre Taten weitreichend. Jeder entsinnte sich ihrer und wagte es nicht, ihr zu widersprechen. „Mutter. Eure Drohungen alle Ehre.“, sprach ich wieder förmlicher und blickte erkaltend auf sie hinab. „Sie bindet mich nicht. Ich habe gegebenen Falls Gefallen an den Ideen der Menschen gefunden. Dieser Brunnen transportierte mich 500 Jahre in die Gegenwart und doch hat sich nichts geändert, während die Menschheit gewachsen ist.“ Sie seufzte und wedelte mit der Hand vor dem Mund: „Dieser stinkende Abschaum. Waffen und andere Dinge haben sie herangekarrt. Uns bekämpft und dann eines Tages vergessen.“ „Die Dämonen haben sich geschlagen gegeben. Und doch wünscht Ihr meine Heimkehr und droht mir im selben Atemzug mit dem Tod meiner Frau? Damit ihr mich versteht, Mutter, ich bin der Taisho, nicht ihr. Egal wie sehr ihr euch nach dieser Position regt, wird sie euch durch die alten Traditionen auf ewig verwehrt bleiben, denn ihr seid eine Frau. Macht könnt ihr doch nur haben, wenn ich den Thron besteige, doch sollte meiner Frau ein Leid geschehen, werde ich euch zu Tode quälen. Ihr habt mir meinen Namen gegeben und mich erzogen und doch meint ihr rebellieren zu können?“, verlautete ich und trat auf sie zu. Ob es daran lag, dass ich ein Kopf größer war oder das ich wirklich wütend bei dem Gedanken wurde, dass sie meiner Frau gedroht hatte, zumindest wich sie immer weiter zurück. Sie zeterte leise, während ich meinen Blick schweifen ließ. „Nun. Mutter. Es ist anscheinend unabdingbar, meinen Platz wieder einzunehmen. Jedoch solltet ihr nicht glauben, dass die Möglichkeit eines Mitbestimmrechts, euch ereilen könnte. Ich bin der Herr der Hunde, nicht ihr. Ihr wart die Frau meines Vaters und nur deswegen habt ihr euren Platz erhalten.“ Sie schnaubte. „Kommt ihr all euren Verpflichtungen nach? Sagt nicht, mein Sohn, dass ihr Frauen entsagt, die um eure Frucht bitten wegen eurer menschlichen Frau?“ Ihr Blick war gehässig, aber sollte sie nur. „Mutter. Meine Frau trägt mein Kind aus. Meine Tochter. Ich sehe keinen Sinn darin, mich mit anderen Hundinnen zu paaren. Verzeiht, aber damit könnt ihr mich nicht ködern. Mit nichts dergleichen.“ Sie verschluckte sich an ihren eigenen Worten. Kagome zu erwähnen war schon ihr Fehler gewesen, aber ihr zu drohen… Würde sie es nur wagen, würde ich ihr viel Schlimmeres antun, als ich dem anderen Sesshomaru angedroht hatte. Eigentlich hatte ich erhofft, dies einfacher klären zu können, doch ich spürte Auren, die mir verrieten, dass ich Zeit benötigte, um dieses Dilemma zu beenden. „Nun Mutter. Von nun an, werde ich herrschen. Ich werde einen Stellvertreter für besondere Vorkommnisse wählen, doch erwartet keine Vergünstigungen. Euer Schloss soll euer sein, doch ich werde auch hier wohnen. Für dieses Vergnügen solltet ihr meiner väterlichen Seite danken.“ Danach schritt ich an ihr vorbei und die Treppe hoch. Ich wusste, sie war wütend, aber daran störte ich mich keineswegs. Sie hatten lange genug nach ihrer Pfeife getanzt. Dies änderte sich. Wie ich es Kagome beibringen sollte, blieb mir noch ein Rätsel, während ich fieberhaft nachdachte, wie ich diesen Haufen von Traditionen-Anhängern beibringen konnte, dass die Welt sich längst gewandelt hatte. Es würde dauern, aber ich wusste jetzt schon, dass ich auf diese Art mehr Leben retten könnte, als wenn ich einen Krieg anzettelte, den Kagome keinesfalls gutheißen könnte. Sie hatte Recht. Ich war ein Taisho – ein Herrscher. Meine Aufgabe war es, meinen Clan anzuleiten. Mein Doubel hatte das getan, was meine Mutter verlangt hatte und somit alles nur noch schlimmer gemacht. Man züchtete aus Teufel komm raus wieder reinrassige Dämonen, die verhätschelt wurden und denen nur beigebracht wurde, sie würden eines Tages herrschen. Nicht, dass mir eine andere Erziehung zu teil geworden war, aber ich wusste, was sie anrichtete. Nicht jeder war wandelbar und so musste ich es schon im Keim ersticken. Ob mir Kagome diesen Schritt verzeihen würde? Ich tat es für uns, für meine Schwester und unser Kind. Ich würde unserem Kind den Weg ebnen. Manchmal verwünschte ich die Traditionen, aber jetzt würde sie mir zugutekommen, sonst hätte meine Mutter längst die Macht an sich gerissen. Sie wusste schon, wie sie an Macht gewann und darum konnte ich meine Schwester nie wieder zurückkehren lassen. Meiner Mutter musste die Stirn geboten werden, auch wenn das meine Zeit mit Kagome fürs Erste einschränkte. Meine Liebste würde bitterlich weinen, doch ich musste dieser Verantwortung nachgehen. Meine Mutter würde sonst wüten. Kagome. Verlasse dich auf mich. Auch diese Hürde werden wir meistern und noch stärker hervorgehen. Ich hatte mich für dich entschieden und wenn ein Dämon eine Entscheidung fällte, hielt er auch an ihr fest. Mein Herz setzte kurz aus, während ich mich auf den Thron setzte. Macht. Würde sie mich verändern? „Herr?“, fragte Akito neben mir, während ich den leeren Vorplatz überblickte. „Akito. Sprich.“, verlautete ich nur, während er leicht lächelte. „Ihr habt Eurer Mutter perfekt Paroli geboten. Sie scheint jetzt schon zu bereuen, dass ihr aufgetaucht seid.“ „Dem kann ich nicht widersprechen.“ „Lasst mich raten. Diese Frau, eure Liebste, sie hat euch diese Macht gegeben. Kaum, dass ihre Drohung ausgesprochen war, schient ihr so furchteinflößend, als würdet ihr sie gleich in Stücke reißen.“ Ich schielte zu ihm. Er wusste es schon und doch fragte er mich: „Dem ist so.“ Ein weiteres Lächeln. „Wie geht es dem anderen Sesshomaru denn eigentlich? Ihr habt doch bestimmt vor, zu Silvester hinabzusteigen? Ich meine, morgen ist dieser Tag, an dem sie ein neues Jahr feiern. Menschen haben Ideen, aber es ist ein Brauch geworden.“ Ich sah auf und nickte: „Deiner Frage nach schätze ich, dass mein Diener mich zu begleiten wünscht?“ „Haarscharf kombiniert werter Herr. Ich möchte meinen Herrn sehen und mich überzeugen, dass er sich bester Gesundheit erfreut. Nichts gegen euch Herr, aber es ist mir wirklich wichtig.“ „Es sei dir gestattet.“, flüsterte ich wohlwissend, dass er mehr wusste, als er verriet. Als teurer Diener. „Was wisst ihr über ihn?“ Ein Grinsen entstand. „Ich weiß genug über eure werte Schwester. Allemal, dass sie eine Frau ist.“ Ich sah ihn leicht überrascht an. Sie war wirklich eine schlechte Schauspielerin. „Wie?“ „Sie verträgt keinen Sake. Und da sie nie mit mir baden wollte, dachte ich mein Herr ist schlecht bestückt und wollte nachsehen… und fand nichts.“, brummte er und wurde leicht rot. „Hast du sie geschändet?“ „Natürlich nicht!“, stotterte er und wurde rot. „Aber es hat so einiges erklärt. Es war ja unverkennbar, dass sie euch nicht das Wasser reichen könnte, aber die Tatsache, dass sie jegliche Frau ausschlug…“ „Ich werde auch jegliche ausschlagen.“ „Ah… ja ja. Aber ihr habt…“ „Auch wenn nicht, hätte ich nicht. Es ist mir zuwider, mich mit einer unfähigen Frau zu paaren.“ Er lachte heiser: „Gut, dann haben wir das geklärt, Herr. Eure Frau würde euch auch zum Teufel jagen. Aber nichts desto trotz, waren ihre Verhaltensweisen manchmal sehr auffällig. Welcher Mann beneidet eine hübsche Frau?“ Ich seufzte: „Redest du eigentlich immer so viel? Du darfst mit. Fertig. Bereite alles vor.“, verkündete ich ihm noch, während er nur grinsend sich bedankte und verschwand. Wunderbar. Nun musste ich planen. Ein Thron. Lachhaft in diesem Zeitalter, aber ich konnte es nicht verhindern, sonst würde meine werte Mutter wieder alles an sich reißen und so wie sie die Menschen hasste, könnten wir einen neuen Weltkrieg hervorrufen. Kagome. Ich bin bald bei dir und dann müssen wir uns fürs erste verabschieden. Meine Schwester wird auf sie gut Acht geben müssen und der Rest? Er würde sich schon ergeben, denn ich wusste, dass das Schicksal immer ein Schlupfloch für uns gehabt hatte. Kapitel 59: Silvester --------------------- Besser konnten wir uns wohl kaum vorbereiten. Wir sahen wunderschön aus in unseren Kimonos. Wir hatten die gleichen noch einmal an. Meinen roten mit Blümchen und sie ihren weißen mit Kirschblüten. Sie erinnerte an eine Prinzessin, sie schien so bleich, als hätte man sie vor dem Sonnenlicht geschützt. Fast wie Elfenbein. Auch ihre Gestik hatte sich in einem Tag stark gewandelt, während sie immer wieder geübt hatte, ein süßes Mädchen abzugeben. Ich hatte ihr mit ihrem Akito einen Floh ins Ohr gesetzt. Sie wollte ihn um jeden Preis erobern und wer konnte es ihr verdenken? So wie sie von diesem Mann schwärmte, musste er einfach nur umwerfend sein und ehrlich? So ein Mann klang nicht böse. Er war wohl selbst noch ein junger Dämon, was vielleicht hilfreich sein könnte. Grinsend hatte ich sie geschminkt, wie auch mich, bevor sie mir gebeichtet hatte, wo mein Liebster geblieben war. Erst hatte ich Angst gehabt, aber mich dann doch beruhigt, als ich ihn im Kirschblütenregen hinterm Haus erblickt hatte. Dort stand er gedankenversunken und schien die Blütenblätter zu zählen, welche zu Boden regneten. Welchen Grund er wohl dafür hatte? Sie wuchsen immer wieder nach, also würde es nie enden. Ein hier immerwährender Kreislauf. „Sesshomaru.“, hauchte ich sanft und ließ meine Stimme mit einer Brise zu ihm tragen. Sein leicht glasiger Blick fand den Weg zurück in die Realität. Seine Augen sahen mich so intensiv an, dass mir die Luft wegblieb. Er musste nichts sagen, ich wusste, dass etwas passiert war und ich wusste, dass er den richtigen Moment suchte. Aber ich wusste, er würde es mir sagen. Nur er brauchte Zeit und ich vertraute ihm. Ich wusste, dass uns nichts auseinanderbrachte und wir immer einen Weg fanden. Sesshomaru schritt auf mich zu, während ich mich auf dem grünen Rasen im Kreis drehte. Auch Sakura war mir gefolgt und tat es mir gleich in ihrem weißen Kimono mit den vielen Kirschblütenblättern. Sie grinste und schnappte meine Hände, während sie Sesshomaru anblickte: „Schau mal, großer Bruder, wie findest du das?“ Er sah mich und dann sie an und dann wieder mich. Diese Situation war ihm durchaus unangenehm. Auch wenn er wusste, dass sie seine Schwester war, war es ihm nie vergönnt gewesen, geschwisterlichen Kontakt zu pflegen, außer es ging darum, seinen Bruder abmurksen zu wollen. „Sesshomaru, nimmst du uns so mit zum Tempel?“ „Ja, natürlich. Ich war nur etwas überwältigt von den beiden Göttinen.“, schwärmte er leicht und ließ mich lächeln. Er war schon wirklich süß, so wie er sich gerade verhielt, auch wenn es wahrscheinlich nicht ganz ernst gemeint gewesen war. Sehnsüchtig streckte ich meine Hand nach ihm aus. Er verstand mich sofort, und näherte sich meinem Gesicht, sodass ich es berühren konnte. Mein Herz machte ein Satz, während sein Gesicht meinem sich immer weiter näherte. Seine blasse Haut, seine zarten Lippen und diese goldenen Augen, in denen ich mich einfach jedes Mal verlieren könnte. Sehnsüchtig suchten meine Lippen die seinen und fanden sie. Unsere Küsse waren sanft, als könnten wir daran zerbrechen, wenn wir uns fester küssten. Mein Liebster. Was hatte das Schicksal nur für uns entschieden? Meine Schultern verloren an halt und hingen leicht, bevor ich ihn einfach umarmte. Auch er schloss die Arme um mich und hielt mich eng an seiner Brust. Sein Anzug passte gar nicht, er würde sich noch etwas Traditionelles anziehen müssen, versuchte ich mich abzulenken, aber mein Herz konnte nur laut und schnell schlagen, bis das Blut in meinen Ohren rauschte. Was würde er mir nur am Ende des Tages verkünden? Ich wusste schon jetzt, dass er mir wehtun musste, denn so behandelte er mich – wie ein rohes Ei. Er wusste es ganz genau und versuchte mich so gut es ging zu schonen und suchte die Worte, die mein Leiden lindern würden. Liebster… Unerlässlich warf ich ihm Blicke der Sorge zu, während wir zusammen mit Sakura zu einem Tempel in der Nähe gingen. Es war schon schade, dass in diesem hier nicht wirklich gefeiert wurde, aber dies war auch klar, da die Anwesenheit von Hanyous kein gutes Ende nehmen würde. Sehnsüchtig streckte ich meine Hand nach seiner aus, die er zum Glück auch festhielt. Er war mein Anker. Nur einzig seine Hand zu halten, erfüllte mich mit Kraft, die ich heute noch brauchen würde. Ich hoffte nur, er würde es mir bald sagen, denn ich platzte vor Neugier. Was war bei seiner Mutter vorgefallen? Es war schon fraglich, warum er mir dies nicht mal anvertraute. Wäre Sakura nicht eingeknickt, hätte ich nicht mal gewusst, wo er gewesen war. Eher selten hatte er derart Geheimnisse vor mir… „Lass den Kopf nicht so hängen.“, flüsterte er neben mir, während Sakura sich staunend alles ansah. An dem Tempel, an dem wir ankamen, hingen überall Dekorationen, die ihr Herz höherschlagen ließen. „Wir reden. Später, versprochen? Lass uns etwas Spaß haben.“ Ich nickte und spürte im selben Moment einen Kuss im Nacken, welcher mich knallrot anlaufen ließ. Er hatte ja Recht. Kagome! Hör auf dir ständig Sorgen zu machen. Er ist wieder da und das heißt doch schon alles! Sesshomaru würde ja nicht seiner Mutter unterliegen, auch wenn mich Sakura schon neugierig gemacht hatte. Die Erziehung formte den Charakter. Ich schielte zu Sesshomaru. Das würde erklären, warum er war, wie er war. Seine Mutter musste mich wirklich hassen. Besser würde ich sie nie kennen lernen. Oben angekommen, verließ mich Sesshomaru dann urplötzlich, was mich verwirrte, aber Sakura zog mich schon zu den ersten Ständen und ließ mich lächeln, als sie ganz aufgeregt sich alles ansah. „Schau, was es hier gibt!“, flötete sie begeistert. Ihre Wangen waren leicht gerötet und ihre goldenen Augen strahlten, während sie über beide Ohren grinste. So wollte ich Sesshomaru eines Tages sehen… Ob das möglich war? Von ihrer Begeisterung langsam angesteckt, trat ich zu einem Spiel. Sie hatte schnell bezahlt, was mich wunderte, aber es war ja auch eigentlich wiederum logisch, dass sie Geld hatte. Man musste mit einem Papiernetz einen Goldfisch angeln. Ich kniete mich neben sie und schob meinen Kimono etwas zurecht, bevor ich ihr zusah. Sie hatte bestimmt gleich ein duzend Fische! Zumindest dachte ich das, aber nein. Es riss. Schockiert sah sie das Netz an, wie auch den kleinen silbrig schwarzen Fisch, welcher mit Leichtigkeit ihrem Versuch entkommen war. Sie atmete tief durch, bezahlte noch einmal und… Niete. Jetzt krempelte sie ihren Kimono hoch. Nicht sehr schicklich, aber sehr süß, auch wenn es ihr nicht half. „Meister Sesshomaru, ihr müsst mit mehr Ruhe rangehen. Mit zu viel Schwung reißt das Papier.“ Erschrocken sprang Sakura auf. Panik stand in ihren Augen und ihr Gesicht war knallrot. Der Händler schien auch irritiert, genauso sehr wie ich, während mein Blick zu einem schwarzhaarigen Schönling mit Seitenzopf wanderte. Bräunliche Augen, aber 1,90m und er nannte Sakura Sesshomaru… war das dieser Mann für den sie schwärmte? „Ähh!“, machte Sakura und drehte sich zu ihm um. Jetzt war er an der Reihe leicht rot zu werden. Ich musste die Situation unbedingt retten. „Das ist Sakura! Sie müssen sie verwechseln. Sesshomaru stromert hier aber auch rum. Er ist mein Mann und ich kann bezeugen, dass er keinen Kimono trägt!“, krakelte ich und wedelte unsicher mit den Armen, während Sakura immer schüchterner zu Boden blickte. Sie hatte das nicht erwartet. „Ich sehe schon.“, flüsterte er ehrergiebig und musterte sie von unten nach oben, bis er an ihren Gesicht hängen blieb. „Eine wirkliche schöne Freundin haben sie da. Ihr Kimono passt sogar zu ihrem Namen. Sakura also.“, hauchte er und nahm ihre Hand in seine. Sie sah hilfesuchend zu mir, während ich die Augen verdrehte. Flirten 6. „Sie ist etwas schüchtern.“, hauchte ich und legte eine Hand auf ihren Rücken. „Ach?“, fragte er und beugte sich zu ihr hinab. Er war zwei Köpfe beinahe größer als sie, was mich schon leicht faszinierte. Sie hatte nicht gelogen, als sie so geschwärmt hatte. Aber das interessanteste war, das ich vermutete, dass er von ihrem Geheimnis gewusst hatte. Wer würde bitte seinen Meister ansprechen, wenn er einen Kimono trug und mit den hochgesteckten Haaren, sah sie von hinten nicht mehr nach Mann aus, denn man sah ihre atemberaubende Taille. Aber ob er auch wusste, dass sie nur halb das war, was sie immer vorgegeben hatte? Es trat eine peinliche Stille ein, die zum Glück Sesshomaru durchbrach. Er hatte verschiedene Essen in der Hand. Unter anderen auch Spieße. Vermisste er etwa das menschliche Essen? Ich kicherte leicht, während Sesshomaru den Neuankömmling schief ansah. „Was geht hier vor?“, fragte er leicht kühl und betrachtete mich. „Hat er dich belästigt?“ „Nein. Er hat Sakura nur für dich gehalten.“, hauchte ich kichernd und sah schon, wie Sesshomaru den neuen Böse ansah. „Aktio. Vermutest du, dass ich Frauenkleidung trage? Als mein Diener und Bote hätte ich mehr Courage erwartet. Ich vermute es gibt weitaus intelligentere Anmachsprüche.“ Sakura lief noch röter an. „Ich… ich versuch‘s weiter!“, keuchte sie dann schnell, wendete sich ab und kniete sich wieder vors Becken, um ihren Fisch zu ergattern, doch die Aufregung in ihrem Herzen, ließ sie noch schneller scheitern. Dieser Akito grinste Sesshomaru versöhnlich an und dann? Was war das? Sesshomaru machte eine kurze, aber bestimmte Geste in Richtung Sakura, welche sich wirklich abmühte. Kurz sah Akito Sesshomaru mit großen Augen an, bevor er Freude strahlend nickte und sich neben sie setzte. Erst zuckte sie, doch dann nahm er einfach ihre Hand mit dem Netz. „Ich helfe dir, warte. Es tut mir leid. Ich heiße Akito übrigens. Vielleicht können wir noch einmal von vorne beginnen.“, hauchte er und sah sich die Fische an. „Welcher hat es dir denn angetan?“ Sie atmete schnell und Flach. Ihre linke Hand presste sie auf ihre Brust, die Hand zur Faust geballt. Es war wieder eine neue Erfahrung und anscheinend war sie nicht mit einem dämonischen Verstand zu bewältigen. Sie hatte mir verraten, dass sie Körperkontakt gemieden hatte und jetzt? Jetzt erhielt sie wahrscheinlich in ihrem Maße beinahe zu viel Liebe, aber ich sah, dass sie glücklich war. Ihr Blick wurde weich und sie atmete ein paar Mal tief ein, bevor sie auf den silbrig schwarzen Fisch deutete. Er war halb schwarz und halb silber. Ein wirklich schöner Fisch, der aus allen anderen rausstach. „Der hier.“, murmelte sie kaum verständlich, während er ihre Hand noch fester umklammerte. „Vertrau mir, lass dich führen. Gemeinsam schaffen wir das bestimmt.“ Ich wurde rot und blickte zu Sesshomaru, welcher nur mit den Schultern unschuldig zuckte. Kuppelte Sesshomaru gerade? Ich meine, dass ging über seine Kapazitäten hinaus, jetzt auch schon einen Liebesgott zu spielen, aber es gefiel mir. Langsam schlich ich mich zu Sesshomaru und betrachtete ihn. Er legte seinen Kopf zur Seite und hielt mir das Fleisch hin. „Stärke dich etwas. Ich glaube dieser Abend wird sehr lang mit den beiden.“ Ich kicherte und nahm mir einen Spieß. Genüsslich biss ich einmal ab, bevor ich ihn vor Sesshomarus Lippen hielt und er das gleiche tat. Er kaute das Fleisch lange und beobachtete wie ich die beiden. Das erste Mal hatten sie verhauen, aber dann hatten sie es geschafft. Der Händler verpackte den Fisch und überreichte ihn. Sakura lachte und hüpfte kurz hoch, als Akito den Fisch über ihren Kopf hielt. Sie alberten herum. „Glaub nicht, dass ich so ende.“, knurrte er leise und biss noch einmal in den Spieß. „Nein, das will ich gar nicht, aber schon schön, wie sie sich freut. Bestimmt holt sie ihre Kindheit nach!“ „Dämonen haben in dem Sinne keine Kindheit wie Menschen. Es geht nicht ums freudige herumtollen, sondern eher darum, töten zu lernen. Viel Unterricht und kein Spaß, außer du bist der Typ der gerne mordet.“ Ich schüttelte mich. „Bah. Jetzt versteh ich sie sogar noch besser. Das muss ja beengend sein.“ „Natürlich, aber so ist das Leben.“, hauchte er, während ich mich in dem Arm einhakte, welcher das Essen transportierte. „Aber heute doch nicht mehr, oder?“ Sein Blick wurde düster. Das flüssige Gold erstarrte: „Dämonen leben lang. Wir halten an Traditionen fest, die lange überholt sind, denn wir schreiten Blind durch die Zeit. Weder schaut ein Dämon nach links noch nach rechts. Man existiert und der Erziehung nach, gibt es auch nichts, was dort sein könnte. Wie Scheuklappen, bei Pferden. Wir nehmen uns alles einfach.“ Ich wurde traurig. Hatte er das etwa erfahren? Dass sich eigentlich nichts geändert hatte? Aber es gab doch integrierte Dämonen oder? Ich war mir nicht sicher. Lillith hatte ich bisher gesehen, aber auch sie hatte große Probleme, was das integrieren anging… „Schade… Akito stellt sich aber trotzdem gut an.“ „Gut davon, dass Tengus den Umgang mit Menschen oft mehr gewöhnt sind. Sie sehen die Welt mit anderen Augen und sind überaus neugierig, auch wenn es ihre Tradition eigentlich verbietet, zu den Menschen zu gehen, rebellieren sie. Bei ihm versteh ich es aber auch teils nicht, warum er überhaupt Sesshomaru dient. Ich könnte wetten, dass es einen privaten Grund hat, denn er war sehr besorgt, als ich auftauchte und nicht sein Sesshomaru. Er wollte mir an den Kragen gehen.“ Ich kicherte: „Ich sehe es schon. Weiß er davon, dass sie ein Hanyou ist?“ Er seufzte: „darüber hat er nichts gesagt, nur dass er vor langer Zeit rausbekommen hat, dass es eine sie ist. Er hat mich gut bearbeitet, damit er mitkann.“ „Schon süß.“, murmelte ich, während wir den beiden langsam folgten. So wie Sakura sich bei jedem Stand mit Leckereien eindeckte, bekäme sie bestimmt Magenschmerzen. „Ist das Essen bei deiner Mutter so schrecklich, oder warum futtert ihr euch hier voll?“, fragte ich Sesshomaru, der die Schultern hob. „Habe mir schon gedacht, dass sie es ausgeplaudert hat. Naja. Dämonen essen eher selten und eher die rohe Variante, aber ehrlich? In den 500 Jahren ist das essen sehr gut geworden. Sie hat von dem Dämonenschrott ihr ganzes Leben lang gelebt und möchte alles probieren. Schon faszinierend, wie aufgeschlossen sie ist. Da habe ich mich doch viel schwerer getan.“ „Du bist auch in einer anderen Zeit aufgewachsen. Egal wie zurückgeblieben Dämonen sind.“ Er grunzte leicht wütend, während ich ihm einfach zuzwinkerte: „Spaß. Aber es war deine Rede. Bei ihr kommt hinzu, dass sie ein Mensch ist und sich immer gewünscht hat, normal zu sein und natürlich mit Akito ein Date zu haben. Du willst gar nicht wissen, wie detailreich sie von ihm schwärmte. Anscheinend hat sie ihm mehr als einmal beim Baden zu gesehen.“ „Wir sollten ihnen von Kondomen erzählen oder?“, fragte er glaube ich leicht scherzhaft, denn ich wollte ihn am liebsten schlagen, bevor ich resigniert seufzte. „Du bist manchmal echt unromantisch. Sie werden heute ja nicht in der Kiste landen.“ „Wer weiß? Du weißt was uns passiert ist.“ „Ja, Sesshomaru. Aber trotzdem. Ich pass schon auf. Aber nur so, wo sind die Kondome?“, hauchte ich neckisch und presste meine Brust gegen seinen Ellenbogen. Das gefiel ihm. Sein Mund öffnete sich und er leckte sich die Lippen. Wir sehnten uns beide nacheinander und das würde sich nie ändern. Seine Augen gewannen wieder an Kraft und strahlten, während er mich im Kopf bestimmt schon ausgezogen hatte. „Perversling.“ „Sag das nicht zu laut.“, schnurrte er leise in mein Ohr und biss mir ins Ohrläppchen. Tausend Blitze durchzuckten mich – ich wurde feucht. Langsam gewöhnte ich mich schon an den Gedanken, es hier irgendwo zu tun, doch dann schritt er aufeinmal los. „Später. Lass uns ihnen folgen. Akito könnte sie noch verführen.“ Ich seufzte genervt und folgte ihm. Typisch. Immer waren wir Babysitter. Ich konnte das Eltern werden kaum noch erwarten, denn wir waren schon indirekt welche. Jetzt passten wir auf Sakura auf, dann auf meine Eltern, dann auf die kleine Mimi… Es hörte nicht auf. Aber zumindest lernten wir schon mal für die Zeit, wenn unsere kleine Tochter in die Pubertät kam. Ich meine, wir würden ihr ja nicht den ganzen Tag hinterher spionieren, aber ein Auge hätten wir auf sie. Sesshomaru und ich waren nicht gerade die Personen, die auf andere hörten, sondern ihren eigenen Kopf durchsetzen wollten und unsere Tochter würde dies auch lernen, da konnte man glaube ich nichts gegen machen. Überraschender Weise verlief der Abend sogar richtig schön. Sesshomaru und ich hatten die beiden im Auge, aber nebenher vergnügten wir uns auch an den unzähligen kleinen Spielen, die Sesshomaru perfekt meisterte. Aber wem sagte ich das denn auch? Hätte es je anders sein könnte? Er durchdachte jeden seiner Schritte. Wettkampfgeist durch und durch. Im Hinterkopf hatte ich natürlich spätestens jetzt die Jahrmärkte. Es gab oft schöne Sachen an den Schießständen und so und ich hoffte wirklich, dass er so etwas auch meistern konnte. Das wäre doch echt cool oder? Er würde sämtliche Preise abräumen, da er geschickt war und stark. Niemand würde einen krummen Trick bei ihm durchkriegen und wenn doch? Dann tippte ich, dass derjenige einen tritt in den Hintern bekommen würde. Leise gluckste ich bei der Vorstellung und musste den bösen Blick von der Seite tolerieren. Er wusste, dass es wie immer auf seine Kosten war, doch sein Gesicht wurde wieder sanfter, während er eine Zuckerwatte in der Hand hatte. „Bitte Lächeln!“ Wir beiden blickten auf und da hatte meine Mutter schon ein Bild gemacht. Glückwunsch. Traute Zweisamkeit ADE! Konntet ihr bitte nicht warten, bis wir das Kind hatten?? Sesshomaru knurrte leicht, doch er zupfte dann am Ende nur ein Stück Zuckerwatte ab und steckte es in den Mund. Ich blickte ihn fragend an. Er wusste damit nichts anzufangen. Schnell begrüßten wir unsere Eltern, während ich nur ratsam meinte: „Bleib lieber bei deftigen. Ich glaube nicht, dass du der Zuckertyp bist. Zuckerwatte besteht aus Zucker, welches gedreht wird und erhitzt, bis dünne Fäden entstehen. Aus mehr besteht die Watte nicht.“ „Nimm du sie.“, brummte er und gab sie mir. Doch bevor ich ein Stück nehmen konnte, hatte Sakura und Akito sich schon etwas davon abgerupft und schoben es sich in den Mund. Begeistert nickten sie und klauten sich wieder was, wie auch meine Mutter. Schon war die Hälfte weg! DAS WAR MEINE! Gierig rupfte ich mir ein großes Stück ab und steckte es mir in den Mund. KÖSTLICH! Genüsslich schloss ich die Augen, doch als ich sie öffnete, war mein Stil leer. Grummelig sah ich von einem zum anderen. Unschuldig leckten sie sich die Finger und präsentierten mir ihre leeren Hände. Leicht traurig sah ich zu Sesshomaru. Ich wollte ihn fragen, ob wir noch eine holen könnten, doch ich musste gar nicht fragen, gerade kam er vom Stand und verteilte an meine Mutter, an mich und an die beiden verliebten eine Zuckerwatte. Meine Mutter grinste ihren Liebsten an. Sein weißes kurzes Haar… Ob unser Kind auch helles Haar hätte oder eher das meiner Mutter? Egal. Erfreut aßen wir unsere Zuckerwatte, während wir über den Platz gingen. Sesshomaru war der einzige, der mit seinem Anzug auffiel. Warum hatte er sich nur doch nicht umgezogen? Auch meine Mutter trug einen Kimono in gelb mit blauen Schmetterlingen und Hoori, mein Vater, einen Yutaka in gold und weiß. Sogar Akito hatte einen schwarzen Yutaka an. Was war mit Sesshomaru nur, dass er… ich vergaß, er schien ja jetzt etwas verhasst gegen Traditionen vorzugehen. Männer. Trotzdem sah er gut aus. „Waf ift daf da?“, fragte Sakura kauend, während sie auf eine lange Schlange deutete. Ich kicherte, während sie die Hälfte der Zuckerwatte an der Wange hat: „Dort drehst du eine Kurbel und je nach Farbe erhältst du eine Weissagung aus einem Kasten. Darin steht, was dich im nächsten Jahr erwartet.“ Sie riss die Augen auf: „bitte? Ich hätte gerne eine.“ Sie sah wirklich süß aus. Jedoch störte die Zuckerwatte im Gesicht. Ich wollte ihr gerade aushelfen, da beugte sich schon Akito zu ihr herab und küsste sie genau auf die Stelle und leckte genüsslich die Zuckerwatte ab. Das Ende der Geschichte? Sakura kochte vor Scharm und bekam kein Wort mehr raus. Sie atmete schnell und brachte nur piepslaute heraus. Unsicher trat sie hin und her, während er ihr einen scharmanten Blick zu warf und verlautete: „Da war Zuckerwatte. Ich dachte, so wäre es am unauffälligsten…“ Sie schluckte, während er wie ein verliebter sie betrachtete. Seine Brust hob und senkte sich stoßweise und seine Lippen waren leicht geöffnet. Kondome. Eindeutig musste ich sie aufklären. Sesshomaru hatte Recht. Da brodelte etwas zwischen ihnen und wenn wir nicht auf die beiden Acht gaben, hätten wir gleich für meine Tochter eine Spielgefährtin und das sollte sie nicht haben müssen. Also es wäre schön, aber die beiden sollten ihr Leben genießen. Nicht, dass es mit Kind ungenießbar wäre, redete ich mir ein, während ich unsicher zu meinen Eltern sah. „Gerne. Ich wollte auch eins.“, sagte Hoori. „Wir begleiten euch beide.“ Ich nickte auch: „Sesshomaru und ich auch. Das ist eigentlich eine großgeschriebene Tradition.“ Sesshomaru brummte etwas Unverständliches, bevor er mit uns losmarschierte. Eindeutig hatte er heute etwas gegen dieses Wort, aber sonst war es ein schöner Abend. Wir sammelten unsere Weissagungen ein und stellten uns unter einen kargen Baum, während die Zeit langsam auf Neujahr zuging. „Dann wollen wir doch mal sehen!“, frohlockte ich, während ich meinen Zettel öffnete. Ich betete für eine gute Weissagung und… Juchuh! Das war doch etwas Gutes! Großes Glück in der Liebe! Ein Jahr voller Glück! Wow. Endlich mal etwas, was mich auf die Zukunft hoffen ließ. Interessiert spickte ich bei Sesshomaru. Er hatte eine andere Farbe gehabt und mich interessierte brennend, was ihm die Zukunft sagte, doch als ich seinen Gesichtsausdruck sah, war ich gar nicht mehr so erpicht darauf. Anscheinend war es nicht gut. „Kagome, können wir kurz unter vier Augen reden?“, fragte er mich, während uns alle wohl ansahen. Sakura sah zu Akito, der etwas die Schultern hängen ließ. Er wusste bestimmt etwas, aber das war mir egal. Ich nickte und lächelte die anderen verständnisvoll an: „Nicht weglaufen, wir kommen gleich wieder.“ Und dann ging es los. Wir gingen etwas abseits der Geschäfte zu ein paar Bäumen. Es gab nicht wirklich viel Licht. Nur einzig allein der Sichelmond spendete uns genug Licht, damit wir nicht stolperten. Er stellte sich vor mir und sah erst zur Seite, aber dann zu mir: „Kagome, ich muss gehen.“ Erschrocken hielt ich die Luft an und starrte ihn wohl mit tellergroßen Augen an, während er kurz an seinem Jackett zupfte; „Sieh mich nicht so an. Es ist einfach… Ich habe Verpflichtungen. Sogar dieses dumme Stück Papier versucht es mir klar zu machen, dass ich meiner Vergangenheit nicht entfliehen kann. Ich war bei meiner Mutter. Sie plant einen Schlag gegen die Menschen und hetzt auf. Es war ihr ein leichtes ihre Spielfigur zu kontrollieren. Nur ich kann ihr Einhalt gebieten.“ „Aber warum musst du dafür gehen?“, fragte ich panisch. Seine Hände legten sich auf meine Schultern, während er mich langsam, aber nicht drängend in seine Arme zog. „Damit du sicher bist. Natürlich werde ich dich besuchen, aber sonst müssen wir unsere Beziehung zurückstellen. Du willst doch auch nicht, dass deine Sakura, wie du sie benannt hast, zu ihr wieder geht. Ich werde versuchen etwas zu ändern. Diese Narren halten immer noch an der alten Tradition fest und wenn nichts passiert, wird auch unsere Tochter nie glücklich sein können.“ Ich schluckte und klammerte mich an sein Jackett, während er tröstend über meinen Kopf streichelte. „Aber…“ „Kagome, mach es mir nicht schwerer, als es ist. Denk nicht, ich will das hier nicht, aber ich bin der Inu no Taisho und wie meine Mutter es sagte, ich kann das nicht einfach ablegen. Nach Tradition müsste ich besiegt werden, doch heute würde es keiner mehr schaffen. Kagome, ich bitte dich, du hörst richtig, vertraue mir in dieser Angelegenheit. Ich tue es für uns und für alle anderen. Es sollte nicht sein, dass der Mensch in dieser Zeit so aufgeschlossen ist und der Dämon immer noch blind ist. Du hast mir viel gezeigt und ich werde sie überzeugen, dass sie diesem hier und jetzt auch eine Chance geben sollten.“ Ich lauschte seinen Worten und wusste, er meinte es aufrichtig. Er würde sein Wort halten, doch… ich schüttelte den Kopf und dachte an den kleinen Zettel, der mir großes Glück versprach. Vielleicht meinte es das Schicksal ja so. Sesshomaru würde uns den Weg ebnen. „Na gut. Ich kann dich sowieso nicht aufhalten oder?“ „Leider nicht. Meiner Mutter werde ich nicht das Feld weiter überlassen. Sie schürt nur das Feuer und irgendwann werde ich es nicht mehr ersticken können. Auch hat sie dir und unserem Kind gedroht. Sakura wird auf dich Acht geben und ich werde Akito öfters zu euch schicken. Er hat ein Auge auf euch und hoffentlich nicht nur auf Sakura. Würde es anders gehen…“ „Nein, nein. Ist schon gut so. Du hast Recht und du hast schon damals deine Aufgabe vernachlässigt, als du dich für mich entschieden hast. Wäre das nicht gewesen, gäbe es nicht diese zwei Parteien. Also ist es mit meine Schuld.“ „Sag das nicht so. Du weißt glaube ich nicht, wie viel mir die Zeit mit dir bedeutet. Du gibst mir Kraft, dass ich diese Sturköpfe auf einen neuen Weg führen kann, aber es wird mich Zeit kosten, die ich viel lieber mit dir verbrächte…“ Ich lächelte traurig und küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss und leckte über meine Lippen, während ich die Arme um seinen Hals schlang. „Ich liebe dich Sesshomaru, sei nur spätestens wieder da, wenn die kleine Dame auf die Welt kommt. Ich will, dass du sie in den Armen hältst und du sollst den Namen dann aussuchen.“ Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen, die er sofort wegküsste. „Süß und salzig. Eher nach meinem Geschmack.“, hauchte er in mein Ohr und drückte mich eng an sich. Ich hörte sein Herz schlagen, dass aus dem Takt geraten war. Fiel es ihm wohl so schwer wie mir? Bestimmt und ich machte es ihm nicht gerade leichter. „Natürlich werde ich dann längst da sein. Ich muss doch unser Kind vor deiner verrückten Familie beschützen.“ Ich schnaubte etwas glücklicher und kniff ihm in seinen Nacken: „Nichts gegen meine Familie!“, ermahnte ich ihn, während er mir einfach in die Lippe mit seinen Zähnen zwickte. „Du selbst beschwerst dich pausenlang.“ Ich seufzte: „Ja schon.“, gab ich zu und betrachtete noch einmal sein Gesicht. Unser Schicksal war schon gemein, aber ich hatte es schon geahnt, dass wir nicht so einfach eine Beziehung führen könnten. Wir hatten die ganze Zeit durcheinander gebracht… „Kagome, lass uns noch den Abend genießen.“, meinte er dann und da war es! Das laute Knallen. Sesshomaru zuckte in meinen Armen heftig zusammen und blickte zum Himmel, bereit zum Angriff, nur um dann zu staunen. Es war gut erkennbar auf seinem Gesicht. „Das ist Feuerwerk, es ist Neujahr!“, flüsterte ich beruhigend. Er blickte zu mir herab und küsste mich noch einmal. Innig und sehnsüchtig. Wir liebten uns und wir würden es schaffen, oder? Wer würde Sesshomaru und mich denn auch aufhalten können? Wenn seine Mutter kam, würde ich ihr sowas von die Hölle heiß machen!   Am Ende verabschiedeten sich erst meine Eltern und dann Sesshomaru und Akito, welcher vor Sakura niederkniete und ihre Hand küsste. Er versprach ihr bald wieder zu kommen und auch Sesshomaru verabschiedete sich mit einem Kuss, aber zum Glück auf die Lippen. Wir würden uns bald wiedersehen und dann, dann würde uns das große Glück ereilen. Dann, als sie weg waren, rieb ich mir traurig die Augen. Auch wenn er mir ein ‚Ich liebe dich‘ auf die Lippen geflüstert hatte, machte sich große Trauer in mir breit, aber Sakura umarmte mich und streichelte meinen Rücken: „Alles wird gut. Dein Liebster, mein Bruder, er ist ein toller Mann und wenn einer es schaffen kann, dann er. Glaub mir. Und du hast noch mich!“ Ich sah auf und erblickte auch in ihren Augen kleine Tränchen, die sie vehement zurückhalten versuchte. Auch ihr fehlte Akito. Bestimmt hatte sie gehofft, er würde noch länger bleiben. „Genau, wir haben uns beide. Vermisst du Akito?“ Sie nickte: „Ja, es war wirklich schön. So als Mann und Frau. Er hatte nur Augen für mich, dank dir! Ich habe ihn verführt…“ Ich gluckste leicht. Wenn sie wüsste… Aber es hatte ihn echt umgehauen, dass sie so hübsch war, das hatte ich ihm angesehen. Ich würde sie wirklich aufklären müssen. Da konnte ich gleich für meine Tochter üben. Etwas niedergeschlagen aber glücklich gingen wir nach Hause. Sie verlagerte ihr Bett in mein Zimmer, was mir mehr als Recht war. Auch Fluffy zog brav um und auch wenn sie mich nicht leiden konnte, schien sie mich jetzt zu tolerieren. Ihr blieb auch nichts Anderes übrig, außer draußen zu schlafen, was dem feinen Kätzchen wohl eher ein Graus war. Auf dem Heimweg hatte sie mir auch verraten, dass sie auch die große Liebe erwartete. Sie war aufgeregt, denn sie wusste ja schon, wer es sein sollte. Ihr großer Schönling würde sie bestimmt auf Händen tragen und das auch, wenn er wüsste, dass sie ein Hanyou war. Wir schworen uns am Ende noch, bevor wir den Träumen uns hingaben, dass wir unser Bestes geben würden. Wir würden wachsen und unsere Träume erfüllen. Ich erfuhr sogar, dass sie eine wunderbare Nachhilfe werden würde. Anscheinend war ihre Mutter zu wenigstens etwas gut. Sie wusste, wie man jemanden unterrichtete und Sakura hatte auch angefangen, sich den menschlichen Dingen zu widmen und studierte fleißig in der Bibliothek. Anscheinend hatte sie sich oft aus dem Palast geschlichen und jetzt? Jetzt könnte sie sich sogar eine Karte zum Ausleihen holen. Ich hatte echt Glück, von so intelligenten Menschen umzingelt zu sein. Nein eher Geschöpfen, aber das senkte meine Intelligenz immens. Ich kam mir einfach nur noch dumm vor, aber man konnte ja nicht alles haben. Ich umfasste meinen Hals und strich über die silberne Kette, die er mir geschenkt hatte. I love u. Diese Kette würde mich immer an ihn erinnern, wie auch der Kuscheltierhund. Er war noch nicht dazu gekommen, ihn Rin zu geben, also würde ich ihn mir ausleihen. Sesshomaru, komm bitte bald wieder zu mir zurück. Ich warte auf dich, nein, wir warten auf dich. Kapitel 60: Neue Wege --------------------- Da war ich nun. Schweren Herzens hatte ich mich von Kagome verabschiedet und war zum Himmelspalast zurückgekehrt. Auch Akito war mir gefolgt, welcher immer wieder zurückgeblickt hatte, als wir „heimgekehrt“ waren. Wahrscheinlich wollte er bei ihr sein, doch er wollte mir auch helfen. Vielleicht hatte er sich einem anderen Sesshomaru verpflichtet, aber auch er hatte erkannt, wie verklemmt er doch gewesen war. Tagelang hing er mir jetzt in den Ohren und erzählte viel zu ausgeschmückt mit viel zu vielen Adjektiven, wie das Fest gewesen war. Richtig hibbelig wurde er, wenn er von ihr redete, sodass es in meinen Ohren einfach nur noch wie Krähengekrächze klang. Es tat schon richtig weh in den Ohren. Ich konnte Kagome schon verstehen, warum sie etwas entgeistert über Sakuras Ausschmückungen gewesen war, denn dieser Mann war keinen Deut besser. Ohne Punkt und Komma redete er. Manchmal glaubte ich, dass er nicht atmete. Dieses penetrante gekrächze würde mich noch in den Wahnsinn treiben. „Und dann…“ „Stopp!“, unterband ich leicht angesäuert seine Erläuterungen, während ich meine Mutter über den Palasthof schreiten sah. Jeder verneigte sich vor ihr, doch man sah es ihr an, dass es ihr nicht genügte. Sie war nicht glücklich, wenn sie nicht herrschen konnte, doch es war eine Tatsache, dass nur Kagome das Anrecht auf den Platz neben mir hätte. So ist das in der Nachfolge. Nach und nach würde ich dafür sorgen, dass sie keinerlei Macht mehr besaß. Bald würde dann auch die erste große Besprechung sein mit den anderen Herrschern. Wer sie wohl wahren? Jung oder Alt? Ich tippte beinahe auf ein wildes Mischmasch vor allem und auch von den Gemütern. Hitzige Diskussionen. Sie würden mich in der Luft zerreißen, wenn ich ihnen mitteilte, dass sie blinde Idioten waren auf diplomatische Art und Weise. Was mein Plan war? Ganz einfach. Ich hatte vor, diese Herrscher abzuschaffen. Wie mir das gelingen sollte? Sie mussten wie Akito merken, dass es gar nicht so schlimm war. Mir hatte Kagome geholfen, da sie mich mit anderen Augen sah, wie auch Rin. Es hatte mich zum Umdenken gebracht. Nur war die Frage, wie meine Mutter vorgegangen war. Noch nie hatte sie ein nettes Wort übrig gehabt für die Menschen, während ich langsam angefangen hatte, sie zu studieren. Auch wenn sie wie Ameisen herumrannten, erfüllte jeder eine Aufgabe, während die Dämonen faul geworden waren. Menschen entwickelten sich weiter, während wir es aufhörten. Eines Tages, wenn nicht schon jetzt, würden sie an der Spitze der Nahrungskette stehen und wenn wir uns nicht integrierten, würden sie uns auslöschen. Sie hatten Waffen und Techniken entwickelt, die uns eigentlich die Göttlichkeit nahmen. Wir waren nichts Besonderes mehr. Wir konnten normal sein. Wir konnten anders sein. Doch das würde Zeit benötigen. Wer weiß, vielleicht würden sie Gefallen daran finden. Zumindest war das Essen weitaus besser, als hier. Akito empfand es auch so und wir hatten schon ausgeheckt, dass er uns ab und an etwas aus einem Gourmet Restaurant besorgte. Diese ganzen Begriffe. Es hatte mich viel Arbeit gekostet das meiste zu lernen. Unglaublich. Sehnsüchtig blickte ich zu den Wolken hinab und fragte mich, was Kagome wohl gerade tat… Bestimmt lernen. Ich hoffte es zumindest, denn sonst müsste ich mit ihr schimpfen und ihre Mutter würde mich töten und glaube mir, ihre Mutter machte mir mehr Angst als meine. Meine war nur eine Lachfigur. „Wieder in Gedanken bei ihr?“, neckte mich Akito. „Sei still.“, murrte ich und blickte zu ihm auf. Ich hasste seine Größe. Vielleicht breche ich ihm die Beine…. „Wie sind die anderen Herrscher?“ „Ein bunter Haufen. Ich habe sie selbst nicht gesehen, aber deine Schwester liebte es, die Beschreibungen bunt auszuschmücken. Die schweben alle in den Wolken und jeder glaubt er ist der tollste. Du wirst kein leichtes Spiel bei deinem Vorhaben haben. Diese Treffen fand sie sogar teils absurd, denn keiner schien dem anderen überhaupt zuzuhören. Es ist wohl sehr kindisch.“ „Dann werde ich Zucht und Ordnung bringen. Sie sind jung?“ „Verhältnismäßig. Sie kennen dich wohl eher weniger, nur die Geschichten, aber das könnte ein Vorteil sein, dass sie es nicht wagen werden, dir ins Wort zu fallen.“ „Glaub mir, dass ist kein Grund. Dämonen sind stur. So oder so, werde ich hart durchgreifen müssen. Aber bring einem alten Hund ein neues Kunststück bei. Nicht jeder ist so aufgeschlossen wie wir beide.“, verlautete ich, während ich meine Mutter noch etwas beobachtete. Sobald Kagome meine Frau wäre, hätte sie nichts mehr zu sagen, aber mein Plan war es, alles abzuschaffen und ich würde es schaffen. Versprochen. „Wie wollen wir vorgehen?“, fragte Akito und betrachtete mich neugierig. Seine roten Augen leuchteten interessiert und sprühten vor Neugier. Anscheinend ging es ihm nicht schnell genug, genauso wenig wie mir. Wir sehnten uns nach Liebe. Er hatte es lange versteckt gehalten und sie immer gemocht, doch jetzt erst konnte er seine Gefühle zeigen, denn sie war nicht mehr in der Herrscherposition. Er tat mir sogar etwas leid. Nicht nur ich träumte, sondern auch er, auch wenn er dummer Weise mich dabei immer anschaute, weil wir einander so ähnelten. Mistkerl. Ich konnte nur hoffen, er würde mich nicht angrabschen wollen. Dann würde ich ihm die Hände abhacken, das war mein vollkommener ernst, das konnte man mir glauben. „Hm.“, machte ich und überlegte. „Wie wäre ein Festmahl. Ich lade sie ein. So kann ich sie mir anschauen. Wir können ja Menschenessen servieren, aber sagen es ihnen erstmal nicht.“ „Meinst du, das geht gut?“ „Solange wir meine Mutter aus dem Ganzen raushalten.“, antwortete ich mit tiefem verschwörerischen Ton. Natürlich würde Akito für mich die Rundflüge machen und Einladungen verteilen. Es interessierte mich brennend, wer jetzt über die anderen Gebiete angeblich herrschte. Wie stark wären sie? Und wie dickköpfig? Ich würde es schaffen. Kagome hatte mir viel gezeigt, ich musste ihre Neugierde wecken. Viel hatte ich gelernt und dazu gehörte auch das Wissen über Cosplayer, die alles Mögliche nachäfften. Am Ende würde ich sie mitnehmen und sie würden bemerken, dass man auch sie mögen konnte. Zumindest hatte es in mir damals etwas ausgelöst, als Rin mich mit anderen Augen gesehen hatte. Ihre rehbraunen Augen. Wie hatte sie gesagt? Sie vertraute Dämonen mehr als Menschen. Schon amüsant. Rannte einem Fremden nach… Irgendwie vermisste ich sie schon. Schade, dass sie nicht durch den Brunnen passte, sonst hätte ich sie ganz leicht vor Inu Yasha schützen können… aber naja. Vielleicht tat sie ihm ja gut und andersrum. So albern wie sie immer war, würden sie und Inu Yasha viel rumalbern. Vielleicht war er auch erwachsener geworden, nachdem er Kagome verloren hatte… In ein paar Jahren würde ich in der Vergangenheit nachsehen. Es interessierte mich brennend, wie sie zueinander gefunden hatten… Ändern wollte ich aber nichts. Es könnte viel schlimmer sein. Das wusste ich… „Soll ich los?“, fragte Akito vorsichtig, während ich nur nickte. Er grinste mich verschwörerisch an, bevor er seine Flügel aufschlug und mit einem Schwung sich vom Palastgelände stürzte. Tief in die Wolken. Ich konnte ja schweben, aber fliegen musste etwas Schönes haben… Irgendwie verstand ich die Menschen. Sie wollten wissen, wie es sich anfühlte, es selbst können. Sie waren wohl die neidischsten Wesen dieses Planeten, aber diese Eigenart, brachte sie immer weiter, bis sie uns weit hinter sich lassen würden. Hier fragte keiner mehr nach Hilfe durch einen Dämon oder einen Gott. Die Menschen taten es einfach selbst und waren selbstständig im gewissen Maße. Fürbitten gab es, doch jeder wusste, sie mussten alleine handeln. Das war wohl ihre Charakterstärke.   Dann, einige Tage später war es so weit. Das Dinner war serviert und meine Mutter weggelockt. Ich konnte einen Störenfried nicht gebrauchen, wenn ich mich an diese Dämonen herantasten wollte. Wer sie waren? Die Herrscher der anderen Himmelsrichtungen… Der Herr des Nordens, Isamu, ich hatte gehört, er wäre eine Art Schneeleopard. Der amtierende Herr der Katzen, Neko no Taisho. Schon interessant, wie es sie in den Norden getrieben hatte. Was wohl die kleine Katze machte? Gut sie war nicht klein, aber irgendwie vermisste ich das Fellknäul schon… Sie hatte sich als Sakuras Haustier herausgestellt, aber sie hatte sie auch nur gefunden. Wer diese Katze wohl war? Sie schien mir fast zu stolz für ein normales Tier… oder war das normal bei Katzen? Egal. Isamus Name stand für Tapferkeit und Mut. Er war kratzbürstig und schnell, während er immer an sich dachte. Er schien besonders, wegen den kleinen Hörnern auf seiner Stirn. Sein Blut war vermischt, aber hatte seine Gestalt kaum beeinträchtigt. Er hatte ein blaues und ein gold-gelbes Auge, was sogar bei Dämonen relativ selten war. Dann hatten wir den Osten, bewohnt von Kiyoshi. Dem Ruhigen und reinen. Er war ein Drache. Was ihn äußerst gefährlich machte. Auch wenn ich gehört hatte, er wäre sehr friedfertig, war er doch jemand, der am meisten an den Traditionen festhielt. Drachen hielten noch nie viel von Menschen, auch wenn sie ein Auge darauf hatten. Er hatte bestimmt schon eine gefestigte Meinung, was mir Probleme machte. Er sollte wohl ein Drache mit Federn sein. Schuppenartigen Federn und mehrere Paar Flügel. Er war alt, aber wie alt war nur die Frage. Ich sah eher selten solche Drachen, bzw. hatte ich noch nie einen gesehen dieser Art, der auch noch friedfertig war. Wie er wohl Herrscher geworden war? Und dann war noch der letzte Kandidat. Akaya, der blutrote Mond. Wie gut dieser Name getroffen war. Er war eine Mischung zwischen einem Oni – Teufel – und einer Fledermaus… Durch Zufall hatte ich einen Roman schon in Händen gehalten über Vampire… Ob diese neue Rasse dafür der Grund war? Er war angeblich vom anderen Ufer. Menschen waren für ihn eine Leibspeise. Etwas Anderes hatte er noch nicht in ihnen gesehen außer einen großen Blutvorrat. Bunter Haufen war untertrieben. Jeder hatte einen Charakter und würde es mir schwermachen, sie zu überzeugen, den Menschen eine Chance zu geben. Und wer war ich? Sie hielten mich für einen eiskalten Mann, der Krieg beginnen wollte, doch in Wirklichkeit wünschte ich Frieden und Ruhe. War es das gewesen, was mein Vater begehrt hatte? Er hatte es gehasst, wie ich im Krieg war und mich selten mitgenommen. Immer hatte er mir gesagt, ich verstand es noch nicht, was Krieg bedeutete, doch jetzt wusste ich es. Man verlor etwas. Ob es seine ‚Menschlichkeit‘ war, oder seine Liebsten. Es lief auf das gleiche hinaus. Kagome hatte mir viel beigebracht. Sie hatte mich zum Stehenbleiben getrieben. Zum Umsehen. Zum Erkennen. Zum Verstehen. Nur ihr verdankte ich es, doch so einfaches Spiel hätte ich mit diesen nicht. Wahrscheinlich kannten die meisten keine Kriege… Was sollte ich nur tun? Selten wünschte ich mir Beistand, doch jetzt könnte ich meinen Vater gebrauchen. Noch nie war ich der nette Typ gewesen, der alles versuchte, sondern ich hatte immer alles eiskalt durchgezogen… Was tat ich nur hier? „Sesshomaru? Sie sind da.“, hauchte Akito neben mir. Ich sah auf. Er schaute mich aufmunternd an und lächelte leicht. „Sie ignorieren sich sogar. Wahrscheinlich wäre es leichter für dich sie zu töten, oder?“ „Kann sein. Aber das wäre wohl der falsche Weg und würde Krieg bedeuten. Des Weiteren will ich, dass sich etwas ändert.“ Er nickte und ich stand auf. Ich trug einen weißen Yutaka mit roten vereinzelten Blumen darauf, die denen auf meinem Kampfanzug stark glichen. Welche Lieblingsblumen hatte Kagome wohl eigentlich? Dinge die ich sie fragen müsste, wenn wir uns wiedersahen. Es gab viel, was ich nicht wusste, was mich aber interessierte. Ich veränderte mich von Monat zu Monat. Ob ich auch diese sturen Youkai dazu brachte, umzudenken? Zu erkennen, dass sie nicht alleine auf dieser Welt waren? Mit Akito zusammen ging ich auf den großen Palastplatz, wo meine Gäste sich schon neugierig umsahen. Ob sie nie hier gewesen waren? Mit leichten Desinteresse trat ich zu ihnen, wir wollten ja keine Pferde scheu machen, in dem ich gleich ein menschliches Benehmen präsentierte. Zuerst fiel mir der Herrscher des Nordens ins Auge. Sein Haar war schwarz. Ein grau schwarz, die Farbe eines Panthers und - da waren wirklich kleine Leopardenohren auf seinem Kopf. Warum sie mir ins Auge fielen? War ja klar, Inu Yasha hatte auch solche. Wahrscheinlich wegen der Vermischung seines Blutes. Sie waren pechschwarz und innen leicht rosa farbend. Die Ohren zuckten vor Freude? Oder Aufregung? Er schien alles aufnehmen zu wollen. Er hatte nicht mal ein Problem, mit geöffnetem Mund zu schnuppern. Wie eine Katze. Er schien also einer der zu sein, die nah an ihrem Tier waren. Das rechte Auge war golden und das linke blau. Sein Haar ging bis kurz unter seinen Brustkorb. Es war stufig geschnitten und der Pony kurzgehalten. Zwei Strähnen hingen vorne, während er mich anstarrte und schnell den Mund zu machte. Anscheinend hatte er genug Hund geschnuppert. Er war der erste, der wohl verstand, dass ich nicht ich war, auch wenn ich es war. Sehr Konfus. Er trug ein bauchfreies Oberteil. Rechts eine Art Unterarmschiene und links ging das Oberteil über in einen Trichterärmel. Zur Hälfte war es schwarz mit Blauen Streifen und die andere Hälfte war eine Art rotes Tuch, dass um seinen Körper wie ein Dreieck gespannt. Das rot erinnerte mich an einen saftigen reifen Apfel. Darauf waren blumenähnliche Schnörkel in einem Weinrot. Schon war er vor meiner Nase und schnupperte, während ich mit meiner Analyse noch nicht fertig gewesen war. Hatte er da auf seiner Stirn einen roten Fleck? Er war oval und nach links und rechts gingen rote Dächer. Er hatte da auch ein rotes Band um die Stirn gebunden und an den Seiten Schleifen. Er war eindeutig kein reinrassiger Japaner, denn seine Haut war dunkler als meine. Weitaus dunkler. Für ein Schneewesen schon komisch, auch wenn ich gehört hatte, dass man auch dort einen Sonnenbrand bekam, aber kein Dämon. Es war ein Farbton… wie schwarzer Kaffee? Sein Grinsen verriet mir, dass er mich auch abcheckte. Solange er nichts von mir wollte. Ich schnaubte leicht. Es half. Er sprang spielerisch einen Satz zurück und grinste noch breiter. Endlich. Ich konnte ihn weiter erkunden mit meinen Blicken. Eine weiße Hose – darüber ein rotes Tuch mit goldenen Teppichbommeln -  und schwarze Schuhe und… oh. In diesen Schuhen steckten Leopardenfüße, die schwarz waren mit dunklen Flecken. Die Schuhe waren halb offen. Schwarz und golden und die goldene Sohle war dünn, was ich verstehen konnte, denn er schien auf beide Arten seine Füße nutzen zu können. Er war groß. Größer als ich. Nur einer der Truppe war kleiner, aber er? Er war bestimmt 1,85m. Eine gefährliche Raubkatze. „Du bist also der echte? Freut mich.“, hauchte Isamu noch, bevor er schon an mir vorbei schlich, um wahrscheinlich auch den Rest des Palastes unter Augenschein zu nehmen. Neugierig. Ich machte eine Kopfbewegung zum Palast, während ich Akito ansah. Er spielte mit seinem Haar und war am Träumen, doch er verstand es schnell und stürzte ihm nach, nachdem er die Augen aufgerissen hatte. Vielleicht war es wirklich unüberlegt, einen Vogel einem Kater nach zu schicken. Ich akzeptierte seine Einwände, aber wen anders hatte ich noch nicht. Weg waren sie und ich stand hier alleine. Schon hatte ich den nächsten im Blick. Er war auch sehr auffällig. Da war er. Der Herr des Südens. Akaya. Sein Haar war lila farbend. Es war ein dunkleres Lila, das aber etwas blass erschien. Auf seinem Kopf thronten leicht zur Mitte hingebogene Hörner. An der Seite seines Kopfes wuchsen Fledermausflügel, die äußerst wahrscheinlich ihren Anfang kurz unter den Hörnern fanden. Und ein Teufelsschwanz in Schwarz. Sein Haar ging auch bis kurz unter die Brust, wie auch meins. War das gerade „in“ unter Dämonen? Oder gab es keine Diener mehr, die Haare bürsteten? Eine türkisgrüne Schleife war etwa auf halshöhe um sein Haar gebunden, um es zu bändigen. Sein Pony hing ihm ins Gesicht und seine Augen waren etwas zwischen rosa und rot. Er trug einen weißen Blümchen Kimono. Und bei ihm konnte ich sagen, dass dort nur Blumen waren. Ich war mir sogar unsicher, ob der Kimono weiß war, denn dort waren rosane und weiße Blüten, dicht an dicht gereiht. Darunter trug er das Ganze noch einmal in braun mit weißen Blütenumrandungen. Schwul. Der schrie danach sogar. Auch diese Braune schleife mit rosanen Blümchen, um dieses Monster von Unmännlichkeit zusammenhalten. Dieser braunton erinnerte mich zum Glück an getrocknetes Blut, weswegen ich ihn wohl nicht so ganz angeekelt ansah. Anscheinend hatte ich ihn schon zu lange angestarrt, denn er zwinkerte mir verschwörerisch zu, bevor er auf mich zukam. Sein Schritt war noch recht männlich. Gott sei Dank. Nichts gegen Schwule, aber man konnte es mit Kitsch übertreiben. Auch bei Kagome würde ich so etwas nicht zulassen. Das war ja Mord für die Augen. „Du siehst männlicher aus.“, hauchte Akaya und sah zu mir auf. Nur etwas, aber das reichte mir schon. Er war nur 1,65m. Ein kleiner Dämon, was ihn nicht unbedingt ungefährlicher machen würde. Ich wusste schon, dass er Tricks hatte, aber darum musste ich mich nicht kümmern. Noch nicht. Er stolzierte um mich herum und verzog die Lippen. „So sieht also der echte Sesshomaru aus.“, hauchte er interessiert, bevor er sich die Lippen leckte. „köstlich riecht der Herr des Westens, das kann ich bezeugen.“ Ich starrte ihn leicht böse an, bevor ich meine Gesichtsmuskeln entspannte. „Schon oft hat meine Familie gehört, wie köstlich unser Blut doch sei. Selbst probiert habe ich es aber nie.“ Er grinste kurz, bevor er tief durchatmete. „Ganz hübsch hier. Bis später.“, meinte er und ging dann auch hoch. Warten konnte keiner. Es reichte, dass ich jeden einzeln mir vornehmen musste. Ich sah ihm noch kurz nach. Er war eher schwach gebaut, aber trotzdem männlich. In gewissen Maße. Anscheinend war dieser Haufen wirklich zu bunt gewürfelt. Kagome würde sich bestimmt, wie auch ich, fragen, wie die es zum Herrscher geschafft hatten. Mächtig waren sie nicht wirklich. Es wäre wahrscheinlich wirklich einfacher alle zu töten und die Herrschaft über alle zu übernehmen… Das war vergeudete Zeit mit ihnen zu reden, wenn es eigentlich so viel schneller ging… aber ich hatte Kagome versprochen mich zu ändern. Ich war kein eiskalter Mörder mehr. Jetzt aber zu meinem letzten Gast. Er stand da still am Rand. Er schien mir am ehesten normal gekleidet zu sein. Zumindest waren seine Farben recht normal gehalten. Er trug ein rotes japanisches Oberteil, wie auch eine schwarze weite Hose, auf dessen Saum an den Füßen die Hose grün wurde und mit gelben Sternen verziert war. Er hatte einen roten Gürtel mit schwarzer Schleife darüber. Unter dem Gürtel war ein blaues Tuch mit weiß und gold verziert, während er über dem Weinroten Oberteil einen weißen Mantel trug aus dünnem Stoff, welcher oben mit einem blauen Band zusammengehalten wurde. Die Ärmel des Mantels waren sehr weit und schienen unten auszusehen wie Federn, was seine wahre Gestalt untermalen sollte. Dazu trug er braune Schuhe, die geschnürt waren und mit kleinen Hacken versehen. Am Hals trug er einen schwarzen Kragen mit goldenen Rand, welcher in der Mitte mit Edelsteinen zusammengebunden war. Aber nun kamen wir wohl zum Wichtigsten. Er hatte rote Augen und weißes kurzes Haar, welches stufig geschnitten war und nur bis zum Nacken ging. Die Haarspitzen vom weißen Haar waren rosa und oben auf dem Kopf trug er zwei große imposant gedrehte schwarze Hörner mit goldenen Verzierungen. Am linken Horn hing ein weißer Schmuck, mit einer blauen und grünen Bommel. Sein Hautton erinnerte mich an Kakao. Kiyoshi betrachtete mich einfach, bevor er einmal tief ein und aus atmete und auf mich zu kam. Er strahlte schon mehr Macht aus und war knappe 2 m hoch. Ich fühlte mich wieder mal richtig klein, aber Drachen waren schon immer ein anderes Kaliber gewesen. Als er vor mir stehen blieb, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. Das war pure Absicht von ihm. Er hob nur eine Augenbraue und dann ging er einfach an mir vorbei. Leise knurrte ich und folgte ihm dann, während er hochnäsig eine Stufe nach der nächsten nahm. In Ordnung, er schwebte die Stufen hinauf. Angeber. Er wäre bestimmt am schwersten zum Knacken sein und unhöflich war er auch. Im Saal angekommen, blieb ich kurz stehen und sah zu, wie sich alle setzten. Keiner wagte es, sich neben den anderen an den langen Tisch zu setzen. Jeder wahrte abstand und kranker Weise setzten sie sich so hin, wie die Himmelsrichtungen waren. Wo war ich hier nur gelandet? Gebührlich setzte ich mich an den westlich gelegenen Platz an den langen Tisch und betrachtete die anderen, welche eher desinteressiert schienen, außer natürlich Isamu, der sich nach hinten fallen ließ und die Decke anstarrte. Natürlich war Akaya auch etwas interessiert… aber ich glaube eher an mir. Warum liebäugelte er mit mir nur? Hoffte er, dass ich vielleicht vom anderen Ufer war? Kiyoshi saß da einfach nur mir gegenüber und hatte die Augen geschlossen. Ob er nachdachte? Die Stille war nervtötend, bis endlich mein Helfer kam. Akito kam mit seinen Flügeln angeflattert und stellte sich vor alle: „Wir servieren nun das Essen, die Herren.“ Dann war er auch schon weg und viele Diener und Dienerinnen kamen herein und stellten viele verborgene Köstlichkeiten auf den Tisch. Als alle standen, hoben die Diener die Hüllen ab. Sie waren silbern. Es kamen verschiedene Dinge hervor. Hummer, Fleischvarianten, Gemüse, Süßigkeiten und vieles Mehr. Es sollte für jeden etwas dabei sein. Und Tatsache, alle wendeten sich dem Essen zu. Ich nahm mir etwas vom Hummer und von einem Auflauf, während die anderen mich mit dem Essen neugierig beobachteten. Dann aß ich einfach und zeigte ihnen, dass es ungefährlich war. Sie nahmen sich bis auf Kiyoshi jetzt auch etwas und kosteten vorsichtig. Keiner wusste, was es ist. Isamu war der erste, der reinhaute. Es schien ihm zu schmecken, denn sein Schwanz stellte sich auf und seine kleinen Öhrchen wackelten aufgeregt. Es brauchte nicht lange, da stand er auf und schnappte sich überall was vom Tisch. Akaya und Kiyoshi beobachteten ihn leicht genervt, während ich weiter aß. Es war schon amüsant. „Was ist das?“, fragte Isamu dann an mich gerichtete und deutete auf den Hummer. „Das ist Hummer. Eine Art großer Krebs. Das Fleisch ist sehr köstlich. Es ist ein Meerestier.“ Er nickte und schnappte sich einen Hummer. Er biss sofort rein, wo ich nur den Kopf schütteln konnte. „Eigentlich schält man die Haut ab. Ohne schmeckt es besser.“ Isamu wurde leicht rot und schälte ihn und biss wieder in das weiche weiße Fleisch. Er kaute und seine Augen glitzerten. Ihn hatte ich schon gewonnen. Akaya hingegen starrte das Essen eigentlich nur an. Seufzend betrachtete er alles, bevor er sich für ein Törtchen entschied und darauf rumkauerte. Er nickte, aber anscheinend war er anderes gewöhnt. „Akaya, wie wäre ein blutiges Steak?“, fragte ich und deutete auf ein Steak. Er nahm es und aß es. Das schien schon besser sein Fall zu sein. Zu Letzt sah ich zu Kiyoshi, welcher nur eine Braue hob und mich ansah. „Was willst du mir von dem Menschenfraß andrehen?“ Ich schluckte und hörte, wie die anderen zwei auch nur schluckten. Würde es nicht schmecken, hätten sie es bestimmt ausgespuckt. Ich sah zu Kiyoshi und brauchte schnellstmöglich einen Plan. Aber nur was? Ah! Ja stimmt. „Nun. Es ist doch ein Fest.“, begann ich und erhob meine Nase etwas. Ich musste etwas für ihn finden. „Darum dachte ich, es müsste etwas Besonderes her. Und dieser sogenannte Menschenfraß ist besonders. Er ist aus einem sehr guten Restaurant. Ich habe einige Zeit bei Ihnen verbracht, um zu erkennen, dass ihr Essen schmackhafter ist als unseres. An diesen Tag soll sich jeder erinnern und mit normalen Dämonenfraß kann ich wahrscheinlich keinen dazu bringen, sich an heute zu erinnern, aber dieses Essen…“, hielt ich kurz inne und sah zu Isamu. „Hat schon gleich einen Fan gefunden. Also einen Anhänger. Ich will nicht sagen, Menschenessen ist immer besser, aber es gibt dort Personen, die darauf spezialisiert sind, das Beste zu kochen, was jedem schmeckte.“ Kiyoshi schnaubte, während die anderen beiden stumm nickten und weiter aßen. Das Essen hatte gewonnen. Es würde ja sowieso keiner erfahren. „Wie gesagt, was willst du mir, einem Drachen andrehen, ha?“ Ich seufzte und sah mich um, bis mein Blick an einer Creme Brülle hängen blieb, auf der nicht nur kandierter Zucker sich befand, sondern auch ein Gerüst mit Goldblättchen verziert. Schnell deutete ich darauf und sah den Drachen an. „Diese Süßigkeit.“, meinte ich nur und sah zu, wie Kiyoshi sie nahm und mich misstrauisch anstarrte. „Man kann alles daran essen.“ Er seufzte und betrachtete noch einmal das essen, bevor er einen Löffel nahm und durch die Kruste stach. Es knackte und knisterte leicht, was ihn wohl überraschte, denn er durchstach die Kruste gleich noch mal, bevor er den Pudding auf den Löffel schob, wie auch den karamellisierten Zucker und es sich in den Mund steckte. Kurz entgleisten die Gesichtszüge, bevor er nur schnell hin und her blickte. Gejagt, als könnte jemand sein Essen stehlen. Dann aß er still weiter, wie auch die anderen. Das hatte schon mal geklappt. Dann musste jetzt Schritt zwei her. Ich würde später ansprechen, was die Menschen besonderer machte. Später nach dem Essen sprach ich es auch an und alle lauschten meinen Worten. Still und schweigend. Keiner sprach wirklich mit mir, was mich misstrauisch machten. Am Ende verabschiedeten sie sich. Wir würden in einer Woche wieder zusammenkommen. Sie brauchten Bedenkzeit. Anscheinend hatte das Essen sie etwas bedenken lassen, aber würde es reichen? Jeder war anders, aber anscheinend war keiner auf Krieg aus, zumindest kam mir keiner so vor. Was würde nur unsere Zukunft bringen? Kapitel 61: Bindung -------------------   Es vergingen zwei nervenaufreibende Monate, in denen ich mit Sakura für meine Prüfungen paukte und sie auch noch wundersamer Weise bestanden hatte. Ich konnte nur meinem weiblichen Sesshomaru dafür danken, dass sie so viel Geduld für mich übriggehabt hatte. Durch diese ganzen Geschehnisse hatte ich meine Schule viel zu lange vernachlässigt – was ja schon eigentlich normal war, wenn man die Geschichte in der anderen Epoche kannte, aber dank Sakura und einigen weiteren Nachhilfe-Lehrern hatte ich es wirklich noch gepackt, sodass ich sogar eine gute Uni besuchen könnte. Mein Kind würde stolz auf mich sein. Endlich fühlte ich mich nicht mehr so dumm wie Bohnenstroh, sondern fähig dazu, auch alleine für mich sorgen zu können. Ja ich wusste, Sesshomaru würde bei mir bleiben, ich hoffte es, aber bis dahin würde ich mein Leben alleine beschreiten müssen. Auch konnte niemand wissen, wie wir später das machten mit dem Geldverdienen, denn es würde auffallen, wenn er ewig jung bliebe. Kein Job würde bei ihm so wirklich funktionieren, denn es würde auffallen und falls auch ich Unsterblichkeit erlangen könnte… wären sogar mir irgendwann die Hände gebunden. Am liebsten würde ich wen fragen, vielleicht meinen Vater, aber der hatte das Haus und zeigte sich nie der Öffentlichkeit und ich hatte schon vernommen, dass die meisten Dämonen unter sich blieben… Hanyous wiederum waren in diesem Tempel. Doch ich wollte nicht auf einander hocken mit anderen gleichgesinnten. Ich wollte mein eigenes Leben mit Sesshomaru… Das war ja auch der Grund gewesen, dass wir nach Sesshomarus Abschied wieder zu meinen Eltern sind. Naja, egal. Das war jetzt noch unwichtig. Ein Schritt nach dem Nächsten! Ich hatte bestanden und nichts anderes zählte gerade! Grinsend ging ich nach Hause, zu meiner Mutter und meinem Opa. Sakura wohnte auch dort und wich mir nie von der Stelle. Sie hatte es so weit getrieben gehabt, dass sie mit mir die Schulbank gedrückt hatte – teils war es, um mich zu schützen, aber auch um den Lernstoff besser zu erfassen. Unglaublich, wie viel Macht Dämonen hatten, um sich einfach in das Leben anderer zu schleichen, aber es war auch sehr süß. Es war auch kein Problem, sie als Sesshomarus Schwester auszugeben, auch wenn sie vermuteten, es wären Zwillinge. Während des Heimwegs blieb sie vor einem Schaufenster stehen. Ihr stand das Matrosenkleid sehr gut, auch wenn sie einen langen grünen Rock dazu trug. Sie schien so erwachsen und verboten. Auch ich blieb in meinem Matrosenkleid neben ihr stehen und folgte ihrem Blick. Hochzeitskleider… „Die sind wirklich schön. Ich habe gelesen, dass man sie zur Hochzeit trägt…“, flüsterte Sakura andächtig, während sie ihre Hände und ihre Nase an die kühle Scheibe presste, die sofort durch ihren warmen Atem beschlug. Schon war der verbotene und erwachsene Touch weg und nur noch ein junger Teenie zu sehen. „ich will auch mal eines tragen.“ Ich lächelte und stellte mich neben sie, während ich mit beiden Händen die Tasche hielt und rot wurde. Mein Bauch war schon größer und meine Strickjacke konnte es auch nicht mehr verbergen. „Das wirst du und ich auch. Vertrau mir. Heute kommt Akito vorbei oder? Willst du es ihm irgendwann sagen?“ Sie hatte noch nichts gesagt. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass er einen Hanyou lieben könnte, aber ich glaubte felsenfest daran. Aber die beiden waren sowieso noch in der keuschen Phase. Zumindest glaubte ich es, auch wenn ich sie schon längst aufgeklärt und ausgestattet hatte. Dieser peinliche Tag würde mir noch ewig erhalten bleiben. Sie hatte aus der Bücherei danach tatsächlich Bücher über Sexualkunde ausgeliehen und über Sexstellungen etc. Sie hatte es regelrecht studiert. Es war schon krankhaft, aber auch trotz der Vorbereitung waren die beiden noch nicht so weit. Ich sah sie ständig nur Händchen halten und schüchtern durch die Gegend gehen, wo er ihr schon gebeichtet hatte, dass er wusste, dass sie Sesshomaru war. Wieso taten die sich nur so schwer? Ach ja stimmt ja, Sesshomaru war dominant, Akito eher charmant. Wenn die beiden nicht nur ständig reden würden… Aber trotzdem war ich auch eifersüchtig… „Ach Kagome… Ich würde gerne, aber ich habe Angst… Ich brauche noch etwas Zeit…“ „Mir fallen aber bald keine Ausreden mehr an Neumond ein. Irgendwann wird er nicht mehr darauf reinfallen und wird dich sehen wollen. Vertrau mir. Lügen ist nicht hilfreich…“ „Ich weiß, aber bitte. Nur noch etwas, ja?“, bat sie mich und setzte wieder ihre Hundeaugen ein, denen ich einfach nicht widerstehen konnte. Ich konnte einfach nur still nicken. Manchmal glaubte ich, dass es an diesem Geheimnis lag, dass nicht mehr bei ihnen passierte. Bestimmt war sie verkrampft und nicht immer mit ihren Gedanken anwesend, während sie überlegte, wann der beste Zeitpunkt und was die richtigen Worte wären. Als sie sich dann von der Scheibe löste, gingen wir endlich nach Hause und warfen unsere Taschen in eine Ecke, bevor wir uns auf das Bett fallen ließen. Die Matratze federte unseren Fall leicht ab, während uns die fast schon zu Kühlen Laken umfingen. Ein Blick zur Seite auf meinen Kalender zeigte mir wieder, dass wir uns schon zwei Monate nicht gesehen hatten. Akito sagte vielleicht immer, dass alles gut lief, aber ich vermisste ihn. Ich wünschte mir so seine Nähe und unser kleiner Spatz auch. Sie bewegte sich manchmal und ich wollte es Sesshomaru zeigen. Warum war das Leben nur so gemein zu uns? Verhasstes Schicksal! „Denkst du an ihn?“ Ich drehte mein Gesicht zu ihr. Ein paar weiße Haare waren in ihr Gesicht gefallen und ihre goldenen Augen schienen mir so traurig. Sie wusste wohl wie es war, auch wenn sie ihren Liebsten immer wieder sehen konnte. „Ja, nächste Woche wollten wir nach Frankreich fliegen und er meinte er hätte eine Überraschung für mich. Er wollte dort arbeiten, aber da ich keine Werbespots von ihm im Augenblick sehe, glaube ich, dass er alles abgesagt hat… Schade.“ Ich seufzte leise, während sie mir über die Wange streichelte und eine Strähne hinters Ohr schob: „Wir können ja trotzdem nach Frankreich. Ich war da auch noch nicht. Du wirst ihn bald wiedersehen, bestimmt. Er ist mächtig und wird sich von den dreien nicht unterkriegen lassen, versprochen! Denn im Gegensatz zu mir, hat er Durchsetzungsvermögen und einen Plan.“ „Wird wohl so sein, aber ich hasse warten. Komisch, wie sich alles entwickelt hat. Damals habe ich ihn nur verabscheut, doch heute? Da kann ich kaum ohne ihn leben.“ Sie kicherte neben mir und grinste mich neckisch an: „Du willst doch nur Sex haben, gib es zu. Deine Träume verraten dich.“ Knallrot drehte ich mich schnell weg und biss mir auf die Lippen: „Lass mich. Hättest du auch Sex, wüsstest du, warum ich es vermisse.“ „Ja, ja. Bohr noch tiefer in der Wunde.“, grummelte sie, während ich ihr die Zunge rausstreckte. Sie könnte es bestimmt schnell ändern. Er war ein Gentleman und wartete darauf, dass sie den ersten Schritt machte. „AH!“, schrie sie dann auf und sprang vom Bett, während sie grinsend die Fenster aufriss und eine kalte Briese hereinließ. Schnell folgte ich ihr und verdrehte nur die Augen. Da kam ihr schwarzer Engel herabgestiegen und landete direkt auf unserem Fenstersims. „Guten Tag die Damen.“, hauchte er neckisch und grinste. Sein schwarzer langer Zopf hing herab und seine Zähne strahlend weiß, während seine roten Augen uns betrachteten. „Dürfte ich hereinkommen?“ Schnell gingen wir beiseite und ließen ihn ein. Sakura hing natürlich schon längst an seinen Lippen und folgte ihm auf Schritt und Tritt. Elegant wendete er sich, hob die Flügel und ließ sich plumpsend auf dem Bett nieder. Er schien mir fehl auf dem rosa Bett, aber was sollte es. Es war wichtiger, welche Infos er hatte. Ein Blick auf Sakura verriet mir, dass sie wieder schüchtern wurde. Ich konnte mir auch heute nicht wirklich vorstellen, wie sie geschafft hatte, als Sesshomaru durchzugehen. Kleines verliebtes Hündchen. „Was gibt es?“, fragte ich dann einfach, da Sakura gerade nicht zu gebrauchen war. „Hat Sesshomaru eine Nachricht für mich?“ „Ja!“, meinte er schnell, nachdem er sich von Sakura mit seinen Augen getrennt hatte. Er holte aus seiner Tasche einen Umschlag und reichte ihn mir. „Er hat zwei Flugtickets für euch. Hotelkosten werden auch übernommen. Als Geschenk, dass du bestanden hast. Es tut ihm sehr leid, dass er nicht daran teilnehmen kann, aber er wünscht euch viel Spaß.“ Ich wurde leicht traurig und nahm den Umschlag entgegen. Es ging mir gar nicht so sehr um Paris, ich hatte mich mehr darauf gefreut, weil ich mit ihm dort hingeflogen wäre, aber naja, nicht zu ändern. „Danke.“ Akito seufzte leicht und schnappte meine Hände: „Er kommt gut voran. Glaub mir. Bald seid ihr wieder vereint und das auf Ewigkeit.“ „Danke für deine lieben Worte.“, meinte ich nur, während ich mir die Karten genau ansah. „Wollte ihr beiden noch etwas reden?“ Sie nickten, während ich das Zimmer verließ und die beiden alleine ließ. Sie hatte es schon gut. Ich wollte ihn unbedingt sehen. Um jeden Preis. Händchenhalten, küssen und rumschmusen. Sex hätte ich auch gerne, auch wenn das langsam unmöglich wurde. Ach Sesshomaru. Ich spielte etwas mit den Tickets, während ich in den Spiegel blickte und an meiner Kette spielte. Diese silberne Kette war mein Trostpflaster. Er hatte mir gesagt, er liebte mich. Schon zu Beginn hätte ich wissen müssen, dass es nicht so leicht ist. Er gehörte nicht in diese Zeit und das hatte ihn eingeholt. Mein Herz schlug so schnell, während ich an ihn dachte, wie er mich umarmte. Wie würde er wohl sein, wenn er unsere Tochter in Armen hielt? Würde er es schaffen?   Schon ein Tag später saßen wir dann im Flugzeug. Nachdem Akito weggewesen waren, hatten wir die Tickets genauer angesehen, nur um zu sehen, dass es am nächsten Tag schon losginge. Sesshomaru! Ich hätte ihn am liebsten in der Luft zerrissen. Dieser Mistkerl sollte doch wissen, dass eine Frau mehr als einen Tag brauchte, um die richtige Kleidung auszusuchen. Dann aber fanden wir auch eine Kreditkarte. Eine Visa Platin Card. Und mussten uns angrinsen. Rache war süß. Wir würden uns ein paar hübsche französische Kleider kaufen! HA! Wir würden es uns gut gehen lassen. Ganz genau! Den Flug über starrten wir die ganze Zeit aus dem Fenster. Sie hatte mir von dem Palast im Himmel erzählt. Ich wollte da unbedingt hin. Ich musste es sehen. Bestimmt war es wunderschön dort. Irgendwie würde ich dahin kommen. Bestimmt. In Paris dann angekommen, besorgten wir uns ein Taxi. Sakura kannte etwas englisch und ich auch, aber französisch konnten wir beide nicht. Aber irgendwie schafften wir es zu unserem Hotel. Es war groß und imposant. Ich musste die Augen verdrehen, als wir gegen Vorzeig unserer Tickets einen Schlüssel bekamen und in den Fahrstuhl stiegen. Diese Kartenschlüssel gab es jetzt wohl öfters. Uns wurde erklärt, dass wir innerhalb des Hotels auch damit bezahlen konnten. Dann aber schluckten wir, als der Fahrstuhlboy uns immer weiterfahren ließ. Was hatte Sesshomaru denn bitte für ein Zimmer gebucht? Seine Machtspiele konnten manchmal nervig sein, aber andererseits wollte ich auch eben nur ein Bett und mich erstmal vom langen Flug ausruhen. Diese Zeitverschiebung machte mich wirklich alle. Schwanger reisen war wohl nicht so gut. Aber seine Medikamente hatten zumindest gegen die Übelkeit geholfen. Oben angekommen, brachte uns der Boy zu einem Zimmer, zog die Karte durch den Schlitz und ließ uns ein. Staunend betraten wir den Raum und rissen die Augen auf. Alles war mit Gold farbenden Schnörkeln verziert. Ein weißer Teppich und eine riesen Fensterfront, die uns einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt gaben. Er hatte eine Suite gebucht. Seufzend schüttelte ich den Kopf, bevor wir beide aus dem Fenster sahen. Ich konnte über ganz Paris sehen und freute mich schon riesig darauf, alles erkunden zu können und auch Sakura schien begeistert. Aber erstmal würde wir einkaufen. Auch wenn wir beide rote Röcke trugen und einen Pullover darüber in Beige, schienen wir hier total fehl am Platz, wenn man unten am Boden die winzigen Passanten erblickte. „Shoppen nach dem Ausruhen?“ Sie nickte mir zu und dann suchten wir auch schon unser Bett. Es gab mehrere Räume. Wir fanden in einem Raum dann auch das Bett. Es war groß und Herzförmig. Geschwind zogen wir die Schuhe aus und sprangen aufs Bett. Die Laken waren weiß mit gold verziert. Schnell krabbelten wir unter die warmen Decken und kuschelten uns in die weichen Kissen, bevor wir einschlummerten. Genüsslich träumte ich von Sesshomaru, wie wir hier zusammen waren und zusammen lachten. Ein bisher unerfüllter Traum. Dann wachte ich erschrocken aus meinem Schlaf auf und blickte mich um. Mir war so gewesen, als hätte mich jemand beobachtet, doch da war keiner. Seufzend ließ ich mich wieder in die Laken zurückfallen. Ehrlich? Ich hatte gehofft, dass Sesshomaru dort stand und sagen würde, dass es eine Überraschung sei. Leicht traurig schmiegte ich mich tief in die Kissen. Ach Sesshomaru. Bitte sei da. Irgendwo… bitte.   Die nächsten Tage verliefen sehr aufregend. Wir waren im Louvre, auf dem Eifelturm und in vielen Boutiquen und Restaurants. Es war schon aufregend und die Kleidung war toll, auch wenn ich nur Schwangerschaftskleidung anziehen konnte. Es war ein Rollkragen Kleid in Rot und darüber eine schwarze Weste, die offen war. Dazu eine schöne rote Schleife im Haar und eine schwarze Handtasche. Grinsend schritten wir durch die Straßen, während sie ein Türkises Kleid anhatte, was unten in alle Richtungen gefächert war. Sie hatte sich dazu einen passenden Hut gekauft. Es verhielt sich sogar so, dass einige Männer uns ansprachen, aber wir wimmelten jeden ab. Wir hatten ja auch schon unsere liebsten. Seufzend saßen wir an einem Tisch in einem Straßenkaffee und tranken einen köstlichen Kakao und aßen ein Stück Kuchen, während ich mich schon wieder beobachtete fühlte. „Sakura, riechst du wen? Irgendwer ist da…“ Sakura hob die Nase und schnupperte etwas, während sie ihren Kopf dabei drehte. Es dauerte, aber dann grinste sie mich nur schelmisch an: „Ja, du hast einen Stalker.“ „Wer?“, bettelte ich regelrecht, während ich mich hin und her drehte. Sie schüttelte aber nur den Kopf und aß weiter. Ich knurrte leicht, auch wenn es nicht so imposant, wie bei Sesshomaru klang, aber sie wollte es mir trotzdem nicht verraten. „Sag schon, bitte.“ Dann aber deutete sie einfach hinter mich. Ich erstarrte. Am liebsten hätte ich mich umgedreht, aber ich traute mich einfach nicht, denn ich wünschte mir, es wäre Sesshomaru und wollte nicht enttäuscht werden. „Willst du mich nicht sehen?“, fragte eine tiefe Stimme, die mich feucht werden ließ. Sofort sah ich mich um, nur um freudenstrahlend aufzustehen und den Stuhl umzuwerfen. Ich sprang in seine Arme und ließ mich einfach nur halten, während mir unzählige Tränen über die Wange kullerten. Sesshomaru war da. Er war es! ER WAR ES WIRKLICH! Auch wenn es schon Samstag war, aber es war Valentinstag! Ich presste mich immer enger an ihn, während er mir tröstend über den Kopf streichelte und den anderen Arm fest um meine Hüfte schlang. Ich schluchzte noch etwas, während er irgendwas sagte, was ich nicht verstand. Als ich mich dann auf seinen Herzschlag konzentrierte, beruhigte ich mich schnell. Er war hier. Bei mir. Er war echt! „Kagome…“, hauchte er, während ich langsam zu ihm aufblickte. Er schien leicht besorgt, weil ich so in Tränen ausgebrochen war. „Ist etwas passiert?“ „Nein, alles gut, ich freu mich nur so sehr, dass du doch gekommen bist.“, schluchzte ich noch leicht und löste mich von ihm, jedoch hielt er meine Hüfte noch umschlungen, sodass ich mich nicht weit entfernen konnte. Sehnsüchtig betrachtete ich ihn. Sein Haar war länger geworden, es war schon fast schlampig zu einem Seitenzopf gebunden und ging ihm bis zur Hüfte, aber es stand ihm und er trug einen Anzug. Heiß. Er trug eine schwarze Hose aus weichem Stoff und ein weißes Hemd. Er hatte eine Krawatte an, und eine schwarze zugeknüpfte Weste aus Seide, aber es sah wirklich toll aus. Die obersten zwei Knöpfe von seinem Hemd waren offen und ich wollte so gerne noch mehr öffnen… „Dann ist gut.“, hauchte er und zog mich noch einmal heran, um mich zu küssen. Unsere Lippen neckten einander, bevor seine Zunge um Einlass bat, das ich sofort genehmigte. Ich öffnete meine Lippen und spielte mit seiner Zunge, während er meinen Unterleib gegen seine harte Erektion drückte. Ich keuchte leise und küsste ihn immer mehr, bis… wir von zwei anderen Turteltäubchen gestört wurden. Wir lösten uns. Ich musste nicht hinter mich sehen. „Du hast ihn mitgebracht?“ Er seufzte und küsste noch mal meine Stirn: „Er kann fliegen, es ist wirklich schwer ihn loszuwerden. Aber dann haben wir später auch etwas Zweisamkeit. Also nimm es als notwendiges Übel.“ „Wenn du das sagst.“, murmelte ich nur und drehte mich um. Man, waren die verliebt. Waren wir das auch gewesen? Ich glaube nicht. Die beiden erinnerten mich an diese Teenie Liebespaare. So unschuldig. Hoffentlich würde Sex was in ihrer Beziehung ändern zum Wohle von mir und Sesshomaru. Warum taten sie es nicht einfach? Egal. Sesshomaru war da! Ich sah zu ihm und lächelte sanft, während er noch zwei Stühle holte und wir uns zu viert an den Tisch setzten und erstmal weiter naschten. Während das andere Paar darüber redete, was passiert war, schwiegen Sesshomaru und ich uns nur an. Es reichte uns, unter dem Tisch Händchen zu halten. Es musste keiner sehen. Aber ich brauchte es auch. So dicht es ging, war ich an ihn ran gerückt und genoss es, dass er mit dem Daumen über meinen Handrücken rieb. Was er wohl für heute geplant hatte? Ich war so aufgeregt! Es war Valentinstag! Ob er mich fein ausführen würde? Eine heiße Nacht? Ohhhh ich konnte es kaum erwarten.   Eine Stunde später gingen wir dann alle in einen Park, der über und über mit Rosen übersät war. Wirklich wunderschön. Rosen in allen Farben und Formen und Größen. Begeistert versuchte ich alle Gerüche einzufangen. Wie es wohl für Sesshomaru roch? Ich wusste es leider nicht, aber bestimmt war es toll oder war es zu viel für seine empfindliche Nase? Ich schüttelte mich kurz und rieb über meinen Bauch. Die kleine Maus würde es mir bestimmt immer erzählen. Ich freute mich schon. Die Hälfte war rum. Noch eine Hälfte und dann, dann wäre sie da und Sesshomaru bestimmt auch. „Alles in Ordnung?“, fragte Sesshomaru neben mir. Ich nickte und hakte mich bei ihm unter. „Dann ist gut. Bewegt sie sich?“ „Manchmal.“, lächelte ich und schmiegte mich an ihn. „Sie ist manchmal richtig munter. Ich freue mich schon darauf, wenn sie das Licht der Welt erblickt.“ Er betrachtete mich schon beinahe liebevoll: „Ich werde dafür sorgen, dass sie ein sorgenfreies Leben haben wird. Übrigens herzlichen Glückwunsch zu deinen bestandenen Prüfungen.“ „Danke. Sakura hat mir sehr geholfen. Es freut mich, dass du gekommen bist.“ „Ich habe es dir doch versprochen, dass wir heute einen schönen Tag haben werden. Dämonen halten ihre Versprechungen meist immer.“, hauchte er und ließ den Blick über den Park schweifen. „Hoffentlich ist dies angemessen.“, murmelte er leise und schien etwas zu suchen. Aber nur was? Ich meine… was hatte er denn vor? Heißen Sex zwischen den Rosen? Das würde aber weh tun… Oder er suchte einen abgeschiedenen Raum. Ich hatte vorhin seine Erektion gespürt und konnte mir denken, dass er körperliche Nähe brauchte, die er sich nur so nehmen konnte. Aber ich wollte auch gar nicht einen Teddy. Aber es hatte schon was Heißes… Und sonst? Mir fiel echt nichts ein… „Hier. Komm mit Kagome.“, verlautete er und zog mich sanft auf einen abzweigenden Weg. Er schien mir etwas steifer als sonst und führte mich einen kleinen weg zwischen den Rosen hin zu einer weißen Pagode, die von Kletterrosen umschlungen war. Die Rosen hatten ein sattes Rot und schmückten sie wirklich wunderbar. Was er hier mit mir machen wollte? Er führte mich hinein zu einer Bank. Ich setzte mich und blickte mich um. Es war wirklich schön. Die Rosen um die Pagode herum waren so wunderschön, dass ich die Welt um mich herum fast vergaß. Ich hörte Sesshomaru hüsteln, doch ich wollte noch kurz schauen und dann noch mal. „Kagome, würdest du mir deine Aufmerksamkeit schenken?“ Ich drehte mich zu ihm um und erstarrte. Er hatte etwas in der Hand aber was? Und dann! Oh Gott OH GOTT! Er kniete sich auf einmal vor mir hin. Was tat er bitte da? Ich meine… WAS? EIN RING! „Willst du meine Frau werden?“, fragte er leicht sachlich. Ich starrte ihn überrumpelt an. Ich hatte oft davon gehört, aber das war wirklich unerwartet. Da kniete er und wartete auf meine Antwort. Ich keuchte leicht und meine Gedanken drehten sich, ich wollte, ich wollte! Aber ich schaffte es nicht die Worte herauszubringen, stattdessen wurde mir schwarz vor Augen. Ich spürte, wie ich fiel, aber dann in warmen Armen landete. War das peinlich. Ich hatte meine Chance vertan… Mist! Als ich dann wieder zu Bewusstsein kam, hielt mich Sesshomaru in den Armen, während Akito und Sakura mit anderen Leuten redeten. Jedoch lösten sie sich, als sie bemerkten, wie ich wach wurde. „Kagome, geht es dir gut?“, fragte mich Sesshomaru. Ich blickte auf und nickte. „Du hattest einen Schwächeanfall!“, erklärte Sakura und nahm meine Hand. „Wenigstens bist du wieder wärmer. Was ist passiert? Hast du dich zu sehr aufgeregt? Sesshomaru, du musst aufpassen bei ihr, sie ist schwanger!“ Ich wurde rot und sah zu Sesshomaru, der mich besorgt ansah. Ob er sich daran schuldig fühlte, dass ich ohnmächtig geworden bin? „Sesshomaru? Kannst du… mich noch einmal fragen? Es war einfach zu überraschend gewesen. Diesmal bekommst du eine Antwort, versprochen.“, sagte ich nur zu ihm, während Akito und Sakura mich verwirrt ansahen. Er seufzte kurz, setzte mich wieder auf die Bank und stellte sich hin. „Aber nur noch dieses eine Mal.“, hauchte er und kniete sich noch einmal vor mich hin: „Willst du meine Frau werden?“ Neben mir zogen unsere Zuschauer die Luft ein und ich konnte nur lächeln. „Ja, ich will, auf ewig.“ Er schien schon entspannter und schob einen mit kleinen Diamanten zu einem Herz geformten silbernen Ring auf meinen Ringfinger. Ich musste etwas durchatmen, während die anderen applaudierten. Es hatten wirklich viele gesehen, was er bestimmt nicht gewollt hatte. Er stand auf und half mir auf. Ich küsste ihn und umarmte ihn einfach. Niemals würde ich ihn wieder hergeben. Die Zwei Monate schienen mir jetzt nicht mehr so schlimm, wo er mir jetzt einen Antrag gemacht hatte. Das einzige, was ich bei ihm wirklich nie vermutet hatte. Wie lange er es wohl schon geplant hatte? „Ich liebe dich so sehr, Sesshomaru.“, hauchte ich leise und schmiegte mich einfach an, während alle bis auf Akito und Sakura weiter gingen. Ich war so glücklich. Er hatte mich etwas gefragt, womit ich nie im Leben gerechnet hätte. „Ich dich auch.“, hauchte er und küsste mich noch mal sanft, bevor wir uns wieder auf die Bank setzten und ich mich an ihn schmiegte. Es machte mich wirklich glücklich. Das war wohl einer der schönsten Tage in meinem Leben.   Wir machten uns noch ein schönes Wochenende und dann ging es leider nach Hause, jedoch hatte ich ein Plan gefasst, und Sesshomaru könnte mich nicht davon abhalten. „Sesshomaru?“ „Ja?“, fragte er, während ich meinen Koffer packte. „Wir sind ja jetzt verlobt und werden heiraten.“ „Ja?“ „Könnte ich mit dir zu deinem Palast kommen?“ Er starrte mich schon beinahe schockiert an. „Kagome…“ „Sesshomaru, bitte, ich will nicht von dir getrennt sein! Bitte lass mich bei dir bleiben, diese zwei Monate waren schrecklich… Ich brauche dich.“, hauchte ich und sah ihn traurig an. Er atmete tief durch und küsste meine Stirn. „Kagome, es ist gefährlich, ich will nicht, dass dir etwas passiert.“ „Hier ist es doch auch gefährlich… Bitte. Lass es uns ausprobieren! Bitte!“, flehte ich schon und sah, wie er langsam einknickte. „Bitte. Ein paar Tage.“ „Gut. Aber du wirst mir nicht von der Seite weichen.“ „Danke!“, schrie ich schon fast und fiel ihm in die Arme. Hoffentlich würden wir jetzt wirklich auf ewig beieinander sein, hoffentlich!     Kapitel 62: Herzenswunsch ------------------------- Ich hatte es getan. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, hatte ich sie gefragt, ob sie meine Frau wurde, aber was dann folgte, hatte ich wirklich nicht geplant. Sie hatte mich am Ende der Reise überredet, mit zu mir in den Palast zu kommen und irgendwie hatte sie recht gehabt. Ich konnte sie vielleicht bei mir besser beschützen, aber was würden die anderen Herrscher dazu sagen, wenn sie sie erblicken würden? Ich sah die Katastrophe wirklich schon auf uns zu rollen. Kagome und die anderen waren auf mir in den Himmel geritten, bis wir im Palast ankamen. Ob das auch für Sakura in Ordnung war? Ihre Mutter war präsent und könnte zum Problem werden. Doch vielleicht wäre es aber auch genau der richtige Weg um eine Veränderung einzuläuten. Kagome hatte keine Angst vor Dämonen und könnte ihnen vielleicht zeigen, dass alles möglich wäre, doch nur zu welchem Preis? Besorgt sah ich zu ihr. Sie lächelte glücklich und sah sich schon um, während ich meine menschenähnliche Gestalt annahm. Ich hörte ihr Herz schnell schlagen, während sie das Gelände betrachtete. Als wir darauf zugeflogen waren, hatte sie etwas geflüstert von wegen Schloss im Himmel und Märchen. Aber ob es ein schönes Märchen ist? Der Palast war so weiß, doch auf diesem weißen Marmor wurde schon viel Blut vergossen. Doch ich würde es ihr nicht sagen, nicht jetzt. Keine Aufregung und dann hier sein? Wunderbar. Was könnte wohl schlimmstenfalls passieren? So sehr hatte ich mich mit Schwangerschaft gar nicht auseinander gesetzt… Etwas, was ich wohl unbedingt nachholen müsste. „Kagome?“, fragte ich dann, während sie mit Sakura Händchenhaltend zum Rand gegangen war. Das gefiel mir gar nicht. Ich knurrte leicht, was schon ausreichte, damit Sakura sich zu mir umdrehte. Ein weiterer Blick und sie verstand und führte Kagome schnell weg, die mich beleidigt ansah. Sie sollte nicht zickig sein. Es ging um ihre Sicherheit. Auch wollte ich sie nicht verlieren, aber das verstand sie wohl nicht. „Sesshomaru, wer ist das?“ Ein kalter Schauer bahnte sich seinen Weg über meinen Rücken, während ich den Blick zu meiner Mutter wandte. Natürlich hatte sie die Ankömmlinge bemerkt. Wie sagte ich es ihr am besten? „Kagome und ich werden bald heiraten. Es ist ihr Anrecht, zu erfahren, wo sie mit mir herrschen wird.“ Die Worte waren zu schnell raus, als dass ich sie noch mal richtig bedacht hatte… Ob das ein Fehler war, zu sagen, dass Kagome sie vom Thron stoßen würde? Sie erstarrte und sah mich ungläubig an. Ihre beiden weißen Zöpfe wehten leicht im Wind, während ihr sowieso schon bleiches Gesicht noch weißer wurde. Der Mond und die Striche auf der Wange kamen stark zur Geltung, während sie mich nur ungläubig ansah. „Du hast einen Menschen hergebracht? Und… sie auch…“ Jetzt hatte sie auch ihre Tochter gesehen. Diese Frau hatte gerade wirklich den Schock ihres Lebens, was mir wiederum Genugtuung gab. Kagome würde ihr das Leben schwermachen, sofern meine Mutter nicht ausflippte und Kagome an den Kragen wollte. „Das ist nicht dein Ernst!“, knurrte sie und schüttelte nur den Kopf, während sie um Fassung rang. Ich betrachtete sie Kalt und ging einfach zu meiner Liebsten. Frauen. Sie sollte akzeptieren, dass ihr nichts mehr gehörte, wo sie mich jetzt geholt hatte. Nichts würde mehr nach ihrer Nase laufen. Versagen stand ihr. Wie ein begossener Pudel schien sie mir. Teils beinahe schon unschädlich gemacht, aber man wusste ja, bellende Hunde bissen nicht, aber Stille schon. Und sie wurde von Tag zu Tag stiller. Sie plante bestimmt mich vom Thron zu schmeißen, aber das würde ihr nicht gelingen. Niemals. „Kagome.“, hauchte ich und schlang einen Arm um sie und wendete sie. „Wenn ich vorstellen darf, da ist meine Mutter. Mutter, das ist Kagome.“ Kagome wurde leicht rot und verneigte sich, während ihre Hände teils auf ihren runden Bauch waren. Sie trug noch das rote Rollkragen Kleid mit der schwarzen Weste, was mich beinahe schon zu verbotenen Gelüsten verführte, die ich natürlich hier ausleben könnte. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“, hauchte Kagome, während meine Mutter mich nur ungläubig ansah. Sie würde sich nicht verneigen. „Komm mir nur nicht in die Quere.“, zischte sie dann einfach und drehte sich um. Ihr Fellbesetzter Mantel flatterte, während ihr bunter Kimono ihren Körper warm einhüllte. Sie trug noch die Meido um ihren Hals. Eine Kette mit einem runden Amulett, um die Hölle zu öffnen. Kagome seufzte neben mir und sah mich bedrückt an. „Sie mag mich nicht, oder? Ich spüre das…“ „Was glaubst du? Wegen dir, will ich kein Herrscher sein und nehme ihr alles weg, wofür sie immer gelebt hatte. Halt dich von ihr bitte immer fern, egal wie nett sie tut. Es würde mich nicht wundern, wenn sie im Inneren schon überlegt, wie sie dich am einfachsten loswird. Darum halte dich auch vom Rand des Palastes fern.“ Sie nickte mir besorgt zu und schmiegte sich an. „Hai. Ich versuche immer bei dir zu sein. Aber ich kann mich auch schon selbst verteidigen. Mein Vater hat mir noch einige Tricks beigebracht und mir Amulette und so gegeben. Er wollte nicht, dass ich ohne Schutz nach Frankreich fliege.“ „Das hat er richtiggemacht.“, verlautete ich nur, während ich mit ihr über den Palastweg zur Treppe schritt. Behutsam führte ich sie hoch, darauf bedacht, dass sie sich nicht überanstrengte. Vor einem Jahr hätte ich nie dieses Szenario vermutet. Schon gar nicht meinen Antrag. Das hatte sie wohl auch schockiert. Aber ich fand es war die richtige Zeit. Ich wollte sie nicht gehen lassen und ich wollte erst recht keine Andere. Sie war besonders. Über alle Maße. Sie füllte die Leere in meinem Herzen. Ihr vertraute ich. Mein Vater hatte Recht gehabt. Für so jemanden lohnte es sich, zu sterben. Nie hatte ich es verstehen können, erst als ich es gefühlt hatte. Es hatte sich schleichend in mein Herz vorgekämpft, bis ich es nicht mehr aufhalten konnte und wollte. Gefühle die ich für Verboten hielt. Aber sie machten mich stärker. Zu wissen, dass man etwas für jemanden tat. Wenn es um mich ging, hätte ich mir Zeit gelassen, aber die hatten wir vielleicht nicht. Mein Herz zog sich zusammen und erbebte. War das diese sogenannte Angst? Ich wollte nicht fragen, wie es um ihre Unsterblichkeit stand. Sie roch wie immer, auch wenn etwas stärker, was an den Amuletten lag. Wie viel Zeit würde uns wohl bleiben? In dieser Zeit lebten Menschen schon recht lange, aber es war für mich immer noch nicht genug. Ich würde alles tun, damit sie unsterblich wurde… Nie wollte ich sie in mein Leben wieder missen. Bei Rin hatte ich gedacht, es war das Schwert, doch es war immer ich gewesen. Vielleicht hätten wir viel mehr Zeit gehabt, hätte ich schon früher die Wahrheit erkannt und akzeptiert. Aber ändern konnte ich nichts mehr, denn die Zeit lief unaufhörlich, wie Sand in einem Uhrglas. Könnte ich es noch oft genug wenden, um unsere Zeit weiterrinnen zu lassen? „Sesshomaru, du bist so nachdenklich…“, hauchte eine zarte Stimme neben mir. Ich blickte in ihre Haselnuss braunen Augen. Ihre zart rosa farbende Haut strahlte vor Leben, ihre blass roten Lippen und ihr Ebenholz farbendes Haar. Nichts von dem würde ich je vergessen können. In jedem Traum verfolgte sie mich. Gut oder schlecht. „Sesshomaru.“, schimpfte sie schon leicht. Schnell beugte ich mich vor und küsste sie, bevor sie weiterreden konnte. „Alles gut. Ich habe nur meine schöne Frau angesehen.“ Schon war sie hochrot und winkte beschämt mit einer Hand ab, während ich mich umsah. Die weißen Hallen schienen mir immer leer, doch jetzt waren sie von ihrer Stimme und ihrem Sein erfüllt. Sie hatte mir gefehlt, doch ich gab so etwas ungern zu, was ihr egal war. Sie tat, was sie wollte und setzte sich durch, denn sie wusste, wie kurz ihr Leben war. „Sesshomaru, übertreib nicht. Deine Mutter ist viel hübscher.“ Ich seufzte schon beinahe, während ich zwei große Flügeltüren aufschwang: „Sie ist meine Mutter. Im Inneren ist sie sehr hässlich und ich steh auch nicht so auf Inzest.“ Sie kicherte kurz und strakste in das Zimmer, während ihr Hintern schwungvoll sich hin und her bewegte. Das Kleid war zu kurz, denn als sie sich reckte, rutschte es immer höher. Gleich könnte ich ihren hübschen Hintern sehen, in den ich meine Zähne graben wollte. Uhmm… Kurz stöhnte ich leise, als ich bemerkte, wie ich hart wurde. Meine Hose schien mir viel zu eng. Er drückte gegen den Bund und den Gürtel, der ihn mit Zwang aufhalten wurde. Kagome. Was tust du nur mit mir? Schnell schloss ich die Türen hinter uns und schloss die Tür ab. Sicher war sicher, während ich ihr vorsichtig folgte. Hoffentlich drehte sie sich nicht um. Ich wollte sie. Ich hätte sie gerne einfach bestiegen. Sie genommen. Hemmungslos, lustvoll… „ist das unser Zimmer?“, fragte sie, während sie die große Kuppel über dem Raum betrachtete. Es gab ein eigenes Bad und große Fenster, welche von weißen Vorhängen verschlossen wurden, auch wenn sie fast durchsichtig waren. Es war alles in weiß gehalten. Für sie schien es bestimmt rein. Warum dieser Palast wohl so gehalten war, wenn Monster drin lebten? Ich war mir noch nie sicher gewesen. So würde es wohl jeder für ein schönes Märchen halten, wo nur gelacht wurde, aber dem war nicht so und sie würde es auch merken. Ich biss mir auf die Lippe und sah wieder zu ihr, während sie zum Bett ging, welches einen Baldachin hatte. Sie berührte die Schnitzereien auf dem weißen Holz und streckte sich mit Hilfe von der Säule noch weiter und berührte die seidenen weißen Tücher. Jedoch blieb mein Blick wieder an ihrem Hintern hängen. Das konnte doch nicht wahr sein… Sie trug schwarze Spitzenunterwäsche darunter… Zumindest sah ich schwarze Spitze. Mein Atem ging schneller und flacher, während ich mich an sie heranpirschte. Diese Frau. Es zeigte sich jetzt, wie die Zeit an mir vorbeigegangen war. Ich wollte sie und es wurde mir von Minute zu Minute immer egaler, was sie wollte. „Kagome.“, hauchte ich, während sie lächelnd zu mir schielte und sich Rücklings aufs Bett warf. Jetzt war ihr Kleid richtig hochgerutscht und entblößte ihr Höschen komplett. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, während ich die letzten Meter wettmachte und mich aufs Bett setzte, nur um sie hemmungslos zu küssen. Schnell wanderte meine Hand zu ihrem Höschen und streichelte erregt über ihr Höschen. Ihre Venusflügel waren selbst angeschwollen und ließen mich innerlich erzittern. Ich war wirklich geladen. Schon daher, dass meine Mutter immer wieder versucht hatte, mir andere Frauen unter zu schieben. Sanft zog ich sie weiter aufs Bett an ihren Armen und drückte dabei auf ihre Muschie. Sie keuchte erregt in den Kuss, während ihre Augen halb geschlossen glitzerten. Sie war selbst von Lust erfüllt. Ich roch ihre Bereitschaft und küsste sie immer mehr und mehr, während ihre Hände sich aus meinem Griff befreiten und an meinem Gürtel zogen. Sie löste den Gürtel und ließ mich stöhnen, als mein Schwanz endlich von diesem Druck befreit wurde. Wenige Handgriffe ihrerseits reichten aus, um die Hose zu öffnen und hinein zu greifen. Leise stöhnte ich in die Küsse, während meine Hand in ihr Höschen glitt und den Bund weg drückten. Sie war feucht und glitschig. Immer wieder presste sie ihren Unterleib gegen meine Hand, während auch ihre Hand in meine Unterhose gerutscht war und meinen Penis fest umklammert hielt. Ich würde sie ficken. Jetzt. Das musste sein. Ich brauchte es. Geschwind schob ich meine Hose und Unterhose runter, während ihre zweite Hand an meiner Weste und an meinem Hemd zog. Sie brauchte es so sehr wie ich und keiner wollte mehr warten. Schnell lösten wir unsere restliche Kleidung und da lag sie. Nackt vor mir in den weißen Laken, ihre Wangen gerötet. Ich strich über ihre leicht geschwollene Brust und ihren Bauch, der stetig wuchs, bevor ich ihren Unterleib erreichte. Stöhnend betrachtete auch sie mich. Ob ich sonst auch so hart gewesen war? Ich war mir gar nicht sicher. Sanft beugte ich mich herab und drückte einen Kuss auf ihren Intimbereich, bevor ich sanft küssend ihren Körper heraufwanderte bis zu ihren Lippen. Sie starrte mich… verliebt an und zog mich zu einem innigen Kuss herab, während ich meine Lenden an ihrer weichen Haut rieb. „Bitte sei sanft.“, flüsterte sie leise, als ich den Einlass gefunden hatte. Ich nickte und drang langsam und vorsichtig ein. Wir beiden stöhnten lauter auf, als wir wohl wollten, denn sie war knallrot und ich fühlte auch Scham. Sie war so eng und ich so empfindlich. Seit wann nur? Langsam bewegte ich mich und musste mich echt zusammenreißen, damit ich nicht einfach kam. Ich war geladen bis zum Anschlag und ihr Körper so… „Ohhh…“, fluchte ich erregt, während sie ihre Hüfte gegen mich bewegte. „Kagome, hör auf...“ „Warum…“, stöhnte sie leicht und drückte sich wieder mir entgegen. „Sonst komme ich…“, flüsterte ich beschämt und musste zusehen, wie sie es jetzt noch stärker tat und erregt stöhnte. „Das ist nicht schlimm, ich komme auch gleich, bitte!“, flehte sie schon fast und rieb sich immer fester an mir. Ihre Nippel waren so hart und ihr ganzer Körper bebte, wie kurz vor einer Eruption. Meine Scham verflog leicht und ich nahm sie mehr. Hielt mich nicht mehr zurück, auch wenn mein Körper schon anfing zu krampfen. All meine Muskeln standen unter Spannung, bis ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich beschleunigte es und sah ihr zu, wie sie lustvoll ihre Lippen verzog. „Ich komme, bitte, ich will mit dir kommen.“ Ich stöhnte laut und küsste sie erregt, während sich unsere Körper immer mehr umschlangen, bis wir mit einem festen Stoß gegeneinander zusammen kamen. Mein heißer Samen spritze in sie, während wir in den Kuss hart stöhnten. Wir beide zitterten leicht. Warum war das nur so erregend gerade? Ich hätte das echt nicht vermutet… 2 Monate und wir hielten nicht mal 10 Minuten mehr durch? Dabei hatten wir uns manchmal stundenlang geliebt… „Sesshomaru, ich liebe dich.“, murmelte sie glücklich unter mir, während ich langsam aus ihr glitt und mich neben sie legte. Ich strich ihr das Haar aus dem Gesicht, während sie immer noch leicht keuchte. „Ich habe mich so lange danach gesehnt…“ „Ich mich auch.“, gab ich kleinlaut zu. Damals hätte ich mir nicht so etwas erlaubt, aber jetzt? Jetzt schien mir alles anders. Sie grinste und schmiegte sich an meine nackte Brust, während ich meine Arme um sie schlang und ihren Kopf küsste. Mein ganzer Körper entspannte sich und ich fühlte mich wirklich gut. Sex war schon manchmal etwas Gutes. Ich fühlte mich klarer im Kopf. Ob ich jetzt noch ohne könnte? Doch irgendwann würde es wegen der Schwangerschaft nicht mehr richtig gehen… Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten oder? Zumindest roch sie jetzt nach mir und das war das Wichtigste!   Es verging etwa ein Monat, erfüllt von Glück und Lust. Sie wich nicht von meiner Seite und Sakura? Die verbrachte fast den ganzen Tag mit Akito und versuchte unserer Mutter auszuweichen. Sie hatte ihm nichts von ihrem Schicksal erzählt. Sie war ein Hanyou, auch wenn sie einem Dämon sehr ähnlich war. Was mich interessierte, war eigentlich, ob sie auch ihre wahre Gestalt annehmen konnte. „Mau.“, machte es neben mir. Da war diese Katze. Hatte Akito sie abgeholt? Ich streichelte sie kurz, bevor sie glücklich weiter dackelte. Meine Mutter war bestimmt wütend. Ihre Aura war finsterer als sonst, aber das war mir schon längst egal. Kagome war alles was noch Bedeutung hatte. Sie trug mein Kind in sich und ich musste sie beschützen. Des Weiteren sah sie in ihrem bunten Kimono wunderschön aus. Doch wie würde heute nur werden? Die Herrscher hatten sich angekündigt und ich hatte nichts dagegen gesagt. Sie wollten mit mir weiteres besprechen. Ich hatte ihnen Bücher und alles gegeben. Ein Dämon hatte oft Langeweile und sie hatten sie wirklich gelesen, wenn ich das richtig verstand. Vielleicht würden sie bald verstehen können. „Kagome, ich muss dich eben alleine lassen, kommst du klar? Wenn etwas ist, dann ruf mich und halt dich von meiner Mutter fern, verstanden?“ Sie nickte brav und ließ mich gewähren. Ich musste ein paar Sachen schnell holen und noch vorbereiten. Ihr würde nichts passieren, das wusste ich. Bzw. ich glaubte es und wurde leider schwer enttäuscht. Es war ein lauter Krach zu hören. Kagomes Herz schlug schnell, während jemand anderes fluchte. ISAMU! Ich stürzte wutentbrannt heraus und musste sehen, wie er ein paar Meter von ihr entfernt stand. Sein schwarzes Haar zerzaust, sein braunes Gesicht keuchend, während er eine Hand auf der Schulter hatte. Auf der anderen Seite Kagome mit erhobener Hand und sich den Bauch haltend. Geschwind stand ich bei ihr und zog sie in meine Arme, bevor ich ihn wutentbrannt ansah: „Du wagst es meine Frau anzufassen?“ Isamu sah mich schockiert an und riss sein blaues und sein goldes Auge weit auf, während er Kagome und mich ungläubig anstarrte. Vielleicht sollte ich ihn doch umbringen. Ein Problem weniger! „F...Frau?“, fragte Isamu schockiert und rang anscheinend um Worte, während auch diese weiße halblang Haar Katze aufkreuzte und ihn anfauchte. Isamu wand sich ihr zu und maute kurz, während sie nur noch mehr fauchte und schimpfte. Er wurde rot und seufzte.  „Ich… das wusste ich nicht… ich… ahh…“ Kagome sah mich und ihn an. Ich spürte ihren Blick. „Er ist der Herrscher des Nordens.“ Kagome nickte und seufzte: „Tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht weh tun.“ Die Katze und ich sahen sie schockiert an. Anscheinend hatten wir beide den falschen beschuldigt. Kagome sah mich entschuldigend an, löste sich und ging zu Isamu, der sie mit offenen Mund anstarrte. Sie wurde rot und kratzte sich am Hinterkopf: „Ich war so überrascht, dass ich meine Macht einfach benutzt habe… Mein Mann meinte, ich soll vorsichtig sein und… ich habe mich einfach erschrocken…“ Ungläubig ging ich zu ihnen und betrachtete den Kratzer am Arm von Isamu und dann meine Frau, bevor ich mich entschuldigte und sie wieder ansah: „Wie hast du das gemacht?“ „Ich sag doch, ich kann mich selbst verteidigen! Mein Vater hat mir einiges gezeigt, auch wie ich die Kraft ohne Pfeil nutzen kann…“ Ich seufzte und sah Isamu an, während die Katze nur kleinlaut dasaß und ihn anmaunzte. Er nickte und lächelte uns an: „Vergeben und vergessen. Ich hätte mich nicht anschleichen sollen. Eigenart von mir…“ „bei ihr kann das sehr gefährlich sein. Schwangere Frauen sind das sowieso.“ Kagome sah mich schmollend an und dann blickte sie wieder zu Isamu und starrte seine Ohren an. „Darf ich?“ Isamu sah sie verwirrt an und legte den Kopf leicht schief: „Was?“ „Die Ohren anfassen?“ Er wurde leicht rot und seine Ohren zuckten kurz, bevor er den Kopf leicht beugte. Kagome streichelte die Ohren. Er zitterte kurz und schnurrte dann leise, als sie ihn hinter den Ohren kraulte. Mir gefiel das nicht, schnell zog ich ihre Hände weg und hüstelte: „Kagome, du kannst nicht ständig Ohren anfassen.“ „Aber sie sind so hübsch…“, murmelte sie schuldbewusst und deutete auf die Katze: „Sie darf ja nur von dir und Sakura angefasst werden.“ Isamu gluckste kurz: „Tja, Katzen mögen halt lieber böse Wesen, als gute.“ Kagome seufzte: „Naja, mein Kater zu Hause hatte nie Probleme damit… Aber naja. Sie ist auf die beiden fixiert. Tut mir noch mal ganz doll leid.“ Isamu schüttelte den Kopf: „Passt schon. Ich bin selbst schuld. Bist du ein Mensch?“ Sie schluckte und sah mich kurz an. Ich gab ihr zu verstehen, dass sie ruhig offen sein konnte: „Teils teils. Ich bin eine wiedergeborene Miko. Ein Mensch, aber auch wohl leicht göttlich, da es mein Vater ist.“ Isamu hörte ihr interessiert zu, während auch Sakura und Akito gekommen waren. Fluffy rannte zu Sakura und ließ sich von ihr erst mal knuddeln. Isamu starrte mir viel zu oft zu der Katze. Ich verstand die Sprache der Katzen nicht, aber Isamu und sie hatten sich unterhalten und sie schien beinahe mehr Macht zu haben, als er, aber das konnte ja nicht sein, da nur Männer herrschten und sie weiblich war… und sie war eine Katze. Kein Dämon. Als wir das dann geklärt hatten, war die Luft auch nicht mehr so stickig. Ich erklärte ihm kurz, wie es zu all dem gekommen war und er schien es auch recht leicht aufzunehmen. Neugierig schwänzelte er dann weiter um meine Frau rum und löcherte sie mit allen möglichen Fragen, während die Katze ihm nicht von der Seite wich. Ich würde Sakura fragen, ob die Katze von ihm kam, auch wenn ich gehört hatte, dass sie sie so wie ich gefunden hatte… Aber ich war nicht auf den Kopf gefallen. Nach und nach kamen dann auch die anderen und wir begrüßten alle. Jeder reagierte anders auf Kagome und die Tatsache, dass sie schwanger war. Jetzt wussten sie, warum ich alles ändern wollte. Ob sie trotzdem mitspielten? Es beruhigte mich aber, dass sie sich mit Kagome unterhielten. Isamu erzählte schon recht aufgeregt, was er schon gehört hatte.  Sie wollten sie wenigstens nicht umbringen und das bedeutete viel bei Dämonen. Sie würden dann aber auch meine Krallen spüren und das wollte keiner. Im Speisesaal angekommen, saß Kagome bei mir, während Sakura mit Akito für Essen und alles sorgte. Sie hatten schnell bemerkt, dass hinter Sakura der alte Sesshomaru steckte. Es hatte sich wirklich viel geändert. Und dann ging es los. Diskussionen über Diskussionen. Wie sollte ich sie nur umstimmen? Ich war mir langsam nicht mehr sicher, bis Kagome nur neben mir einmal seufzte. Alle schwiegen auf einmal und sahen sie gespannt an. Warum waren sie so still nur? Wohl nicht gewohnt, dass Frauen sich einmischen wollten. „Ich will ja nichts sagen… Aber wäre es nicht am einfachsten, hautnah die Studien fortzusetzen? Ein Tag wie ein Mensch auf der Erde zu wandeln und alles auf einen wirken zu lassen? Ich weiß, ich bin nur eine Frau ohne mitbestimm Recht, aber… es kann diskutiert werden, so oft man will. Es ändert nichts. Viele Könige sind daran gescheitert, denn sie wussten nie, was mit ihrem Volk war.“ Alle atmeten tief ein und ich sah sie weiter an, während sie zuckersüß lächelte. „Ich weiß zufällig von einem wunderschönen Jahrmarkt, der gerade aufhat. Mein Mann hat bestimmt auch von Cosplayern schon erzählt, das heißt jeder kann so sein, wie er ist. Menschen sind viel aufgeschlossener als damals. Wäre es nicht ein Versuch wert? Einen Tag Spaß auf die Art der Menschen zu haben? Die Welt aus ihren Augen zu sehen? Sesshomaru selbst war mal einer ganz anderen Meinung, bis ihm keine andere Wahl blieb. Also kann er es auch von niemanden verlangen, ohne Erfahrung, eine Entscheidung zu fällen.“ Ich nickte: „Ja, es stimmt. Ich hätte diese Frau vor ein paar Jahren noch für ihre freche und vorlaute Klappe getötet, doch jetzt. Jetzt hat sich viel geändert. Sagen wir so. Sie zeigt mir jeden Tag andere Facetten auf, die ich jetzt schon vermisse. Aber als ich es nicht kannte, vermisste ich es auch nicht.“ Die anderen grübelten, während Kagome einen nach dem anderen süß ansah. Isamu knickte als erster ein: „Ich wäre dafür. Ein wenig Spaß wäre doch mal was Feines. Ich meine… Es ist manchmal schon anstrengend oder langweilig. Es würde mich interessieren, wie Menschen Spaß haben.“ Die anderen nickten. Akaya lächelte leicht: „Wäre schon eine Überlegung wert. Was Menschen wohl machen? Ich habe schon so manch komische Sache gelesen. Danach können wir ja entscheiden. Studien am lebenden Objekt… und wenn können wir uns ja was Anderes überlegen.“ Sein Lächeln wurde kurz fies, was mich beunruhigte. Auf ihn würde ich am meisten achten müssen. Kiyoshi seufzte und strich kurz über die rosa Spitzen seines weißen Haares, während er zu uns rüber sah: „Angenommen. Wir sehen es uns an, aber mehr auch nicht.“ Kagome freute sich und drückte unter dem Tisch meine Hand, während wir Zeit und Ort ausmachten. Wir würden uns hier in ein paar Tagen treffen und dann herabsteigen. Ich war selbst noch nie auf einem Jahrmarkt gewesen, aber wenn Kagome davon schwärmte, hätte ich wirklich eine Chance, sie damit zu überzeugen. Bisher hatte ich nie an den Spaßfaktor gedacht, was schon etwas töricht war, da Dämonen schon irgendwie gerne spielten und Unsinn trieben. Langeweile war das Hauptwort und nicht jeder ertränkte sie mit Wissensdurst. Isamu würden wir mit so etwas sofort gewinnen können und auch wenn es nur einer wäre, wäre es schon ein riesiger erster Schritt. Jeder Verbündeter würde es beschleunigen. Kapitel 63: Blutmond --------------------   Ich freute mich wirklich sehr darauf. Gut, ich war schwanger und das nicht gerade wenig, was mir nicht erlaubte, die Karussells zu besuchen, aber es gab auch vieles Schönes, wie Spiegelkabinetts und so. Ich freute mich wirklich darauf, auch wenn es nur diese Sturköpfe vorantrieb. Erfreut sah ich zu der Katze, wie sie genüsslich ihre Milch trank. Wer sie wohl war? Sie hatte mich gerettet. Vielleicht hätte ich einen Krieg heraufbeschworen, aber sie hatte nicht viele Worte gebraucht… Ob sie ihm etwas erzählt hatte? Am liebsten würde ich sie fragen, doch sie würde mir nicht antworten. Konnten Dämonen überhaupt so eine kleine Gestalt annehmen? Ich kannte mich wirklich nicht aus… aber egal! HEUTE GEHT ES AUF DEN JAHRMARKT! Fröhlich war ich ins Bad gestürmt und hatte mich schick gemacht, bevor ich mir eine Schwangerschaftshose in braun anzog, wie ein beiges langärmliges Oberteil. Mein Haar ließ ich wie immer offen, während ich im Spiegel mir öfters auf die Wangen haute, bis sie wieder rosig waren. Irgendwie wollte ich mich nicht schminken. Begeistert und angezogen ging ich wieder zum Bett, in dem mein zukünftiger Gemahl lag. Seit ich hier war, hatte ich ihn nie richtig schlafen gesehen und so sah er auch aus. Schlecht gelaunt. Er musste echt wieder schlafen, aber er meinte mich ja Tag und Nacht bewachen zu müssen. Es ging doch alles gut oder? Ich meine seine Mutter hielt sich sogar von mir fern und wenn wir uns so halb sahen, schien sie mir freundlich. Hätte sie mich töten wollen, hätte sie es längst getan. Sesshomaru… mein Schatz. „Kagome.“, brummte er leicht, während ich wieder zu ihm ins Bett krabbelte und seine Stirn küsste. Er schloss leicht die Augen und ließ sich mit Küssen übersäen, während ich mit meiner Hand über seine bloße Brust streichelte. Ich liebte es, mit ihm nackt im Bett zu schlafen, auch wenn die Kugel wirklich im Weg war. Als eine Hand meinen Bauch streifte, sah ich ihn an und konnte erkennen, dass seine Gesichtszüge sanfter wurden, als die kleine mal wieder trat. Schon daran erkannte ich, dass ich vorsichtig sein musste. Sie bedeutete ihm sehr viel und es würde ihn brechen, wenn ihr etwas geschehen würde. Wahrscheinlich würde er Amok laufen. In der Zeit, die ich hier war, war er immer extremer geworden. Dass ich heute alleine ins Bad durfte, war schon ein Wunder. Nirgendswo war ich alleine. Sakura musste schon akzeptieren, dass er irgendwo saß, wenn wir im großen Bad zusammen badeten. Aber sie meinte auch nur, er wäre der große Bruder und er hätte sowieso nur Augen für mich. „Sesshomaru, willst du dich nicht anziehen?“, fragte ich neckisch nach, während ich seine Brust küsste. „Und die Liebkosung am Morgen unterbrechen?“ „Ha ha ha. Du Schlingel. Dann höre ich wohl besser auf.“, meinte ich frech und wollte mich von ihm lösen, doch er hielt mich an der Hüfte fest und zog mich herab für einen langen innigen Kuss. Ich mochte diese Morgenprozedur über alle Maße. „Meins.“ „Ja deins. Aber du solltest aufstehen. Sie kommen bald oder willst du, dass ich alleine mit ihnen Spaß habe?“ Er knurrte leicht: „Das klingt falsch…“ Ich kicherte und streichelte seine Wange sanft, bevor ich mich befreite und aufstand: „Hoch die müden Knochen! Ein Herrscher sollte nicht morgens verpennt im Bett liegen!“ Er seufzte und stand auf: „Sonst hat es dir immer gefallen.“ „Aber nicht heute. Manchmal glaub ich, dass ich dich verzogen habe.“ „bestimmt. Du weißt, wie du mich ans Bett binden kannst. Auch jetzt könnte ich dir die Kleider wieder vom Leib reißen…“ „Du bist schwangerschaftsgeil. Unglaublich. Mein Mann steht auf Kugelbäuche.“ „Nein. Ich steh einzig und allein auf deinen Geruch. Was aber nicht heißt, dass ich dich nicht wie immer bezaubernd finde.“ „Hör auf mit dem Geschleime, ich komm nicht wieder ins Bett.“, verlautete ich. Ob er innerlich schmollte? Zumindest stand er auf und ging ohne weitere Widerworte ins Bad. Ich liebte ihn und das auch, obwohl sein Charakter sich stetig wandelte. Ob er ein guter Vater werden würde? „Fertig.“, meinte er dann und schritt zu mir. Er trug eine schwarze Jeanshose und ein schwarzes T-Shirt. Das Shirt saß so eng, dass man seine Bauchmuskeln und seine starken Brustmuskeln erkennen konnte. Ich konnte ihn echt nur angaffen, während ich an meine heißen Sexträume dachte. Am liebsten… NEIN KAGOME! AUS! Geschwind schüttelte ich meinen Kopf, während wir uns noch eine Jacke drüberzogen. Ich eine braune Weste und er eine schwarze lederartige Jacke, die ihn nur noch heißer machte. Dieser Mann war für die Welt verboten. Sein Haar war wieder lang, aber er band es sich meist zusammen. Heute wäre das auch wichtig, sonst käme er in keine Achterbahn rein.   Nach einiger Zeit gingen wir dann raus. Da stand Akito mit Sakura. Er war komplett mit schwarzer Jeans und schwarzen Oberteil gekleidet, während Sakura einen rosa Pulli anhatte und ein schwarzes Röckchen. Sie hatte ihr Haar geflochten, so wie Akito, was schon sehr niedlich aussah. Ich kicherte leise und ging zu den beiden, die uns beide angrinsten. „Ich freu mich schon so sehhhrrr.“, hauchte Sakura und breitete die Arme kindisch aus, während Akito sie wie immer verknallt ansah. Das wird bestimmt ein echt schöner Tag und keiner würde uns daran hindern. Niemand könnte das. Die Herrscher kamen dann auch schon zum Glück und begrüßten uns. Sie trugen so halb normale Kleidung, aber komplett auch nicht. Sesshomaru hatte ihnen Jeanshosen gegeben und Oberteile, die sie brav trugen. Ihre Dämonenzeichen waren teils noch zu sehen, aber das würde nicht so schlimm sein. Naja, aber ich freute mich riesig. Hatte ich das schon gesagt? Egal. Später würde ich mit meiner Tochter ständig auf einen Rummel gehen. Würde sie es mögen? Total vergnügt hakte ich mich bei Sesshomaru ein, der sich mit den Herrschern unterhielt und ein paar Regeln aufstellte. Von wegen, keine Entführungen oder Ermordungen und so. Es wurde akzeptiert und das fand ich auch gut so. Als wir uns dann aber auf den Weg machen wollten, kramte Sesshomaru kurz in seiner Kleidung, bevor er leise fluchte: „Die Geldbörse ist noch im Gemach…“ Ich lauschte ihm und lächelte: „Ich hol sie, ist kein Problem. Unterhalte dich weiter mit deinen Gästen.“ „Das ist zu gefährlich.“ „Ich komme mit!“, meldete sich Sakura freiwillig und grinste süß. Sie schnappte mich an der Hand und zwinkerte Sesshomaru zu: „Wir lassen euch Männer kurz alleine! Bis gleich!“ Und dann gingen wir schon los. Die Treppen wieder herauf… puh. Man das nannte ich Frühsport. Mir war runter gehen viel lieber, schon überhaupt mit der Kugel, die ich vor mir herschob, auch wenn sie noch recht klein war. Sie würde wohl eher zierlich sein, was mich beruhigte, denn das würde die Geburt nicht so schmerzvoll verlaufen lassen. Zumindest hoffte ich das. Oben angekommen beschleunigten wir unseren Schritt und landeten in den Gemächern. Ohne Umwege suchten wir die Geldbörse und nach einiger Zeit hatten wir sie dann auch endlich gefunden. Sesshomaru war sie unter das Bett gefallen. Der letzte Ort an dem wir gesucht hatten. Selten war er so tollpatschig. „Endlich. Dann nichts wie los!“, meinte ich überglücklich, als mir ein Schauer über den Rücken lief. Auch Sakura blieb wie erstarrt stehen und starrte zum Eingang, als wäre da etwas sehr Gefährliches. Ein kurzer Blick bestätigte meine Vermutungen. Ihre Mutter stand da. „Da seid ihr ja.“, hauchte sie und grinste, während sie ins Zimmer kam. Sakura stellte sich sofort schützend vor mich, während ich die Aura dieser Mutter erdrückend empfand. Sie machte mir riesig große Angst und ich hatte die Vermutung, dass sie uns nicht lebendig gehen lassen wollte. „Sesshomaru wird wütend sein, wenn Sie uns was antun!“, meinte ich nur und musste ihr breites Grinsen sehen. „Entweder wird er verstehen, was es für ein Fehler war oder er bricht und ich werde ihn auch töten.“ „Das… können sie doch nicht machen!“, knurrte ich fast, während Sakura nur japste und keinen Ton rausbekam. Sie hatte riesige Angst und wusste nicht, was sie tun sollte, was wirklich ein Problem war. Ich musste mich auf meine Stärke verlassen. „Doch das kann ich und werde ich. Meine Kinder sind nur Abschaum und ich werde mich ihrer entledigen. Es ist mir egal, was andere denken werden, aber meine Entscheidung steht fest.“ „Einer der kontrollierbar ist?“ „Ja, Dreckiger Mensch. Niemand stößt mich von meinem Thron. Es hat gedauert, aber letztendlich musste er unvorsichtig werden. Tochter du warst auch noch zu etwas nutze, aber jetzt? Jetzt endet es hier.“ Sie grinste fies und ihre Hand leuchtete. Ihre ganze Körperhaltung veränderte sich. Man sah ihr an, wie gefährlich sie war und dass es nicht leicht sein würde. Ich berührte Sakuras Schulter, doch sie war einfach starr und verkrampft. Wir würden uns nicht wehren können. Meine Kraft war nicht stark genug und wenn sie nicht kämpfte, sanken unsere Chancen immens. Würde es noch einer rechtzeitig bemerken? Eher nicht. Ich kannte von Sesshomaru seine Schnelligkeit, die er wahrscheinlich von seiner Mutter geerbt hatte… Und dann passierte es ohne weitere Vorwarnung! Sie griff an und stürzte nach vorne, bereit ihre Giftklaue an uns auszuprobieren. Die Blutlust war in ihren goldenen Augen zu sehen und bereitete mir große Angst, sodass meine heilige Kraft nicht mehr funktionierte. Mist! Schutzlos ausgeliefert. Sesshomaru, hilf uns! Schrie ich in meinem Inneren und kniff ängstlich die Augen zusammen. Dann kam der Aufschlag, aber nicht passierte, außer einem leisen Fluch. Schnell schlug ich die Augen auf, nur um zu sehen, wie die Mutter sich entfernt hatte und da… Da war Akito. Sein Flügel war angesengt vom Gift. „Schnell, lauft.“, keuchte er unter Schmerzen. Nicht nur mich rüttelte er wach, sondern auch Sakura, die verängstigt zu ihn stürzte und das Gift neutralisierte, welches sich immer tiefer in seine schwarzen Flügel grub. „Nein… Ich lass dich nicht allein.“, keuchte Sakura und schlang die Arme kurz um ihn, bevor sie sich vor ihn stellte. „Mutter, lass diesen Unsinn!“ Ihre Mutter lachte heiser und legte den Kopf schief, während ich nur tatenlos zusehen konnte. Meine Hände umklammerten das Baby in meinem Bauch, welches ich nur schützen wollte. „Meine Tochter. Du hast keine Chance gegen mich. Dein schwacher Freund wird sterben und du? Du bist doch nur ein dreckiger Han-“ Weiter kam sie nicht mit ihren Worten. Sakura war losgestürmt. Ihre Aura war aufgeflammt, so wie bei Inu Yasha damals, wenn sein Dämonenblut zu stark für ihn wurde. Ihre Hand preschte durch den Brustkorb ihrer Mutter, während diese nur schockiert auf ihr Kind blickte. Das hatte sie nicht erwartet. Sakura hatte immer höllische Angst gehabt, doch dass sie jemals ihre Mutter angreifen würde, hatte sie nie vermutet. Sakura knurrte und ihr Haar schien sich aufzufächern. Würden ihre Augen verfärbt sein? Ich sah nur den entgleisten Blick von ihrer Mutter, als Sakura mit einem Schwung wieder den Arm aus ihrer Brust zog. Was hatte sie da? Ich musste genau hinsehen, um zu erkennen, dass es ein schlagendes dunkles Herz war. Voller Ekel presste ich eine Hand auf meinem Mund. Mir wurde schlecht. In der Brust der Mutter klaffte ein großes Loch, aus dem unaufhörlich Blut quoll. Schockiert glitt sie auf die Knie und landete zu Letzt auf dem Bauch. Die Augen leicht verdreht, aber noch atmend. Wie lange Dämonen das aushalten konnten? Sakura stand noch da. Akito wollte aufstehen, doch der Schmerz band ihn an den Boden, während auch andere auf uns aufmerksam wurden, denn plötzlich standen Sesshomaru und die Herrscher in der Tür. Sakuras rosa Pullover war dunkelrot, getränkt von dem Blut ihrer Mutter. Was würde Sesshomaru tun? Würde er sie dafür töten? Wie viel bedeutete seine Mutter ihm? Wäre es so leicht, hätte er sie doch auch schon längst getötet oder nicht? Die Herrscher tuschelten unverständliches, während das Blut in meinen Ohren pulsierte. Zitternd kam ich zu Sesshomaru, der mich mit der Hand stoppte. Stimmt, Sakura. Sie war außer Rand und Band und würde jeden angreifen… So wie es Inu Yasha damals getan hatte… Wie konnte man sie beruhigen? Inu Yasha musste halb tot am Boden liegen oder durch meine magischen Worte zurückgeholt werden, aber sie? „Sakura.“, hauchte Sesshomaru und umfing ihre Hand: „Komm zu dir und gib mir das Herz. Es ist vorbei.“ Ich wusste nicht, was genau geschah, aber sie übergab wirklich das Herz, bevor ihre Aura abebbte und sie zu Boden sank. Panisch sah sie zu dem Korpus am Boden, während ihr Körper zitterte: „Habe ich sie umgebracht?“ „Nein.“, meinte er und und sah sie an: „Sie erholt sich schon.“ „Danke mein Sohn.“, hauchte seine Mutter. Es war gruselig, so viel Blut wie da war, während sie ihre Hand hoch zu Sesshomarus Hand streckte. Brauchte sie das Herz wieder, um komplett zu genesen? Ich kannte mich wirklich nicht aus. „Mutter. Danke mir nicht, denn ich gebe es dir nicht.“, brummte er und seine Augen wurden eiskalt, bevor er das Herz in seiner Hand zerquetschte, bevor sie auch nur um Gnade betteln konnte. Seine Mutter röchelte und stöhnte vor Schmerz auf, während ihr Körper immer mehr krampfte, bis ihre Aura erlosch und ihr Körper schlaff zusammensackte. So etwas hatte ich noch nie gesehen und es gefiel mir auch gar nicht, wie sich alles entwickelte. Sakura sah panisch zu der Leiche, während die Herrscher nur die Schultern zuckten. Dort stand Sesshomaru. Die Hand voller Blut. Aus seiner Faust quollen die Reste des Herzens, während mir sich der Magen krampfte. „Niemand tut meiner Frau etwas.“, zischte er leise und eiskalt, während seine Augen starr auf die Leiche herabblickten. Seine Worte waren bestimmt. Hatte er Sakura die Arbeit abnehmen wollen? Wusste er, was aus ihr geworden wäre? Sie rutschte rückwärts und sah zu Akito, der sie sanft anlächelte, auch wenn sein Gesicht leicht verzerrt war. Sanft umsorgte sie ihn. Auch ich ging zu meinem Liebsten, auch wenn ich nicht zu der Hand blickte. „Niemand wird dir ein Leid antun, Kagome.“ Ich nickte still, während Sesshomaru mit den anderen noch ein paar Worte wechselte. Wir würden erst in ein paar Tagen gehen, was mir Recht war, denn es war viel zu viel. Sakura und Akito gingen in ein separates Zimmer, wo sich Sakura um ihn kümmerte. Als ihre Mutter ihr Geheimnis preisgeben wollte, war sie ausgeflippt. Vielleicht war es auch gut so gewesen, dass sie sich endlich gewehrt hatte. Sesshomaru und ich wiederum hatten ein neues Gemach. Ich wollte nicht mehr im alten Zimmer sein. Ich lag einfach im Bett mit ihm und schmiegte mich an, während ich diese Szenerie für lange Zeit noch im Kopf behalten würde. Unsere Tochter würde keine Mörderin werden. Niemals. Was ich in Sesshomarus Augen gesehen hatte, war das, was sie aus ihm gemacht hatte. Ob sie je vermutet hätte, dass er sich eines Tages gegen sie wenden würde?     Kapitel 64: Der Jahrmarkt ------------------------- Es war soweit, die Zeit war gekommen, für einen neuen Schritt in dieser mir manchmal unergründlichen Welt. Würde es etwas bringen mit allen eine Unternehmung stattfinden zu lassen? In meiner Zeit jagte man zusammen, doch dieses Unterfangen? Würde es sie auf einen neuen Weg führen oder würde ich scheitern und ein großes Blutbad in Mitten von unschuldigen Menschen anrichten? Ich würde den Kollateralschaden eingrenzen können, das war gewiss. Egal wie weich mich Kagome auch gemacht hatte, ich war immer noch der mächtigste unter den Dämonen. Schon überhaupt, weil Mutter tot war. Es war mir gelegen gekommen. Sie war meine Mutter, aber sie hatte es zu weit getrieben. Wenigstens hatte Sakura sie nicht getötet. Aber sie war aus der Haut gefahren. Kagome hatte es mir erzählt. Sehr wahrscheinlich hatte sie Panik bekommen, als unsere Mutter ihr Geheimnis hatte verraten wollen. Hanyous waren durch und durch tickende Zeitbomben, denen mal beibringen musste ihre menschlichen Gefühle zu kontrollieren. Eine Sache, die meine dämonische Mutter nie hatte verstehen können. Weder hatte sie Interesse an Menschen, noch hatte sie jemals in ihrem Leben wirklich verstanden, was Gefühle waren. Auch ich hatte lange gebraucht, um nur eine Ahnung von dessen Ausmaß zu bekommen… Anscheinend hatte Inu Yasha in dem Sinne damals recht gehabt, dass genau diese menschliche Seite – welche ich für einen Fluch hielt – ihm die nötige Kraft gab, mich zu besiegen… Aber das war einmal, ich hatte mich verändert und war an den teils unlösbaren Aufgaben gewachsen. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Auch mein Vater war übermächtig gewesen, doch hatte ich nie erkannt, dass es teils die Liebe für Izayoi gewesen war, die ihm diese Macht gab auch mit einer tödlichen Verletzung noch zu kämpfen… Hoffentlich bemerkte meine Halbschwester nicht zu spät, wie mächtig sie diese andere Seite machen könnte. Und bestimmt würde das verliebte Vogelvieh sie nicht wegen ihrem Dasein als Hanyou verlassen. Leicht genervt blickte ich zu Kagome, welche alles durchprobierte. Sie wollte sich hübsch machen, aber ihr wachsender Bauch schien ihr dazu im Weg zu sein, auch wenn sie immer wieder sanft mit ihren Händen drüber strich. Meistens tat ich es nur nachts, wenn sie sich eng an mich schmiegte. Ich spürte es. Es würde ein mächtiges Kind sein und hoffentlich würde es unbeschwert leben. Diese Zeit war viel sicherer und ich würde es für die kleine Welpin perfekt machen. Lebensfreudig würde sie spielen und ich würde ihr alles zeigen. Wie sie sich verwandelte und losrennen konnte. Den Wind im Fell zu spüren, während sie über weite Wiesen jagte. Ich hatte schon einen netten Ort in Aussicht, wo es einige Dämonen hingetrieben hatte. Wir hätten einen friedlichen Flecken Land. Ich würde mir natürlich noch einen anderen Job suchen. Wir würden über die Runden kommen, denn ich hatte nicht vor einen Job zu nehmen, der mich lange von ihnen fernhalten würde. Etwas Kleines. Vielleicht etwas auf Abruf? Sie hatte mein Leben geändert und dieses Kind? Es war kein Übel, sondern der letzte Schubs den ich benötigt hatte. Genau wegen diesem Mädchen, würde ich die letzten Schritte machen und alles hinter mir lassen, denn ich genoss das Leben zunehmend. Herrschen? Macht? Ja es hatte mir den Kick gegeben. Das Gefühl ein Gott zu sein. Aber jetzt wo ich Freunde bekam und genauer hinsah, war es viel angenehmer, als gefürchtet zu werden. Sie waren ehrlich und halfen einander. Als Herrscher konnte ich nie schlafen, weil ich befürchten musste, dass sie rebellierten. Unzählige Dämonen hatte ich ohne mit der Wimper zu zucken in den Tod geschickt. Und auch Jaken. Oftmals hatte ich in Momenten seine Stimme vernommen, wie er über mich geschimpft hatte. Es war eine Lebensschuld gewesen, die er bei mir abbezahlte. Ja damals war Rin die erste gewesen, die hinter meine Maske gesehen hatte. Unschuldig wie sie war, hatte sie schon damals in mir etwas gesehen, was nicht einmal ich gesehen hatte… „Sesshomaru, willst du dich nicht anziehen?“, riss Kagome mich aus meinem Gedanken, während sie auf dem Bett vor mir kniete. Sie hatte sich ein weißes Kleidchen angezogen mit einer grünen Strickjacke. Es war eindeutig wärmer geworden. Doch ich bestand schnell drauf, dass sie noch eine Strumpfhose unterzog. Sie protestierte nicht und suchte eine im passenden Moosgrün raus, während ich mir eine schwarze Jeanshose suchte und ein weißes T-Shirt. Mein Haar kämmte ich sachgemäß und band es leicht gefuscht zusammen. Irgendwie gefiel mir dieser Look in letzter Zeit. Im Spiegel schien ich ein ganz anderer sein. Nicht mehr geleckt und steif, sondern locker, als gehörte ich hier her. Als gehörte ich an die Seite dieser sanften Natur von Frau, die manchmal so hitzköpfig sein konnte.  „Sesshomaru?“, hauchte sie und schenkte mir im Spiegel ein bezauberndes Lächeln. Ich drehte mich auf dem Hacken um. Schwarze Turnschuhe. Nichts gegen Lackschuhe, aber diese hier waren wirklich bequem, auch wenn das nicht der Alltag wäre. Aber Kagome hatte mir den Rat gegeben, auf alles gefasst zu sein. Lange stehen, viel gehen und natürlich die Tatsache, festes Schuhwerk, damit ich nicht mit nur noch einem Schuh nach Hause gehen würde. Was war das nur für ein Ort, er schien mir beinahe zu gefährlich für eine schwangere Frau… „Kagome?“, hauchte ich nur leise, beugte mich zu ihr herab und machte die letzten Zentimeter mit meinen Lippen wett. Ich küsste sie zart, während meine Hand über ihren Rücken strich. Niemals würde ich sie gehen lassen. Sie hatte meine Eisschicht geschmolzen und jetzt erwärmte sie mein Herz immer mehr von Tag zu Tag. Izayoi, ob ich eines Tages auch lächeln könnte? Ob ich lachen konnte? Nur wie tat ich das? Meine Muskeln schienen dies nicht gelernt zu haben, aber Kagome würde auch dies mir beibringen. Sie wich einen Schritt zurück und grinste neckisch: „Verführ mich nicht. Ich glaube sie warten schon auf uns.“ Ich nickte: „Sakura wollte mit?“ „Ja. Es wird sie ablenken.“, hauchte sie und ergriff meine Hand mit sanften Druck. „Inu Yasha hat auch gelernt, damit klar zu kommen, auch wenn sie noch einige Zeit brauchen wird. Vielleicht kann Akito ihr helfen, ihre Mitte zu finden. Teils mache ich mir aber mehr Sorgen um dich, denn du hast sie wirklich getötet.“ Ich schüttelte beschwichtigend den Kopf: „Deine Sorge ist unbegründet. Es war richtig, sich von ihr loszusagen, auch wenn es dir brutal erscheint. Sie hätte dich getötet und alle weiter aufgewiegelt. Sie gehörte nicht mehr in diese Welt. Des Weiteren dürftest du nicht vergessen haben, wie viel Blut an meinen Händen klebte. Wir standen uns nie nahe.“ Sie nickte leicht traurig. Wie ich doch wusste, dass sie sich weiter sorgte, aber ich konnte es ihr auch nicht verübeln. Ich hatte meine Mutter umgebracht und nicht jemand x beliebiges, egal wie sehr ich sie verabscheut hatte. Kagomes Mutter war so anders und darum war es wahrscheinlich in ihren Augen unverzeilich. Leicht seufzend führte ich sie durch unsere Zimmertür, die Geldbörse sicher in meiner Hose verstaut. Diesmal dachte ich an alles. Keine unnötige Gefahr für sie. Gewissenhaft schloss ich die weißen Flügeltüren unseres neuen Gemachs und verschloss sie. Sicher war sicher. Draußen angekommen, standen schon alle da, bekleidet mit Alltagskleidung. Sakura hatte ein rosa Kleid an, während die anderen teils eher dunkle Farben trugen. Es war schon ungewohnt sie so zu sehen. Ihre dämonischen Zeichen konnte man teils noch sehen. Hoffentlich half mir Cosplay. Ich glaubte auch nicht, dass sie es beherrschten, ihre wahre Gestalt zu verbergen. Naja. Aller Anfang war schwer. Sakura lächelte leicht traurig. Sogar sie konnte lächeln. Doch ihr Schmerz würde nicht so schnell schwinden. Wer wusste, wie sehr sie ihre Mutter gemocht hatte. Zumindest schien sie von mir Abstand zu halten, was mir nicht wirklich in den Kram passte. Aber es war verständlich, denn ich war lange Zeit ein Monster gewesen und auch jetzt schlummerte dieses Wesen in mir, das allzu oft nach Blut forderte. Da waren auch die Herrscher mit ihren Jeanshosen. Manche zupften öfters an ihnen rum. Gut einer hatte keine Jeans. Kiyoshi. Er hatte eine Leinenhose. Für ihn wäre es wohl auch am schwierigsten gewesen. Aber was war das? Ich schritt auf sie zu und erkannte es dann. Hinter ihm standen zwei kleine Mädchen dicht an dicht gedrängt. Weißes schulterlanges Haar und mit leuchtend goldenen Augen. Sie tuschelten leise und krallten sich eng an ihn. Er hatte seine Kinder also mitgebracht? Er war aber auch bestimmt der einzige mit Kindern hier. „Kiyoshi, du hast wen mitgebracht?“, begrüßte ich ihn und schielte zu den kleinen Kindern. Sie waren wohl um die 10 Jahre alt, schätzte ich großzügig. Sie gingen ihm knapp über die Hüften. Vorsichtig schielten sie mich wieder an. In ihren hübschen Sommerkleidchen. „Ist das von Bedeutung?“ „Nein. Sie kennen die Regeln?“ „Natürlich.“, meinte er nur und legte je eine Hand auf die Köpfe zu seinen Seiten. „Ich übernehme jegliche Verantwortung.“ „Gut.“, hauchte ich und sah zu den Kindern. „Viel Spaß euch beiden.“ Sie lächelten frech, bevor sie sich wieder hinter ihren Dad versteckten. Auch Kagome hatte sie schon bemerkt und grinste freudig. Sie würde bestimmt am Ende mit den Kindern etwas machen. Frauen… Kurzerhand begrüßte ich noch Isamu, den Tiger und Akaya, den Teufel. Die beiden schienen sehr locker. „Gibt’s auch hübsche Männer bei den Menschen?“ Ich nickte leicht: „Natürlich. Es gibt ja auch Models. Warte es einfach ab. Wir wollen ja Spaß haben.“ Er grinste mich an, dieser Akaya, mit seinem schwulen Aussehen. Sein lila Haar schien leicht durchgewuschelt. Er sah vielleicht zu mir hoch, als kleinster Kerl von allen, aber es ließ ihn trotzdem leicht furchteinflößend erscheinen. Ich wusste, er war gefährlich. Er war ein Teufel. Kein einfacher Dämon, sein Blut war stark gemischt. Ihn zu bändigen, wäre schwer. Viele würden kaum glauben, wie groß doch die Unterschiede zwischen unseren Arten waren. Ihre Seele war viel näher an der Finsternis, als es meine je sein könnte. Oft hieß es, sie wären direkt der Hölle entflohen, um die Menschheit zu vernichten. Aber warum dachte ich nach? Seine Kraft war lachhaft und ich hatte vor seinen Augen meine Mutter getötet. Er wusste, ich wäre kein leichter Gegner. Ich schielte noch mal zu Isamu, der mit seiner Art schon wieder alle verrückt machte. Wo war eigentlich diese Katze? Ich wusste es nicht. Hoffentlich wüsste ich es bald. Würde sie eine Gefahr sein? „Wollen wir?“, krakeelte Isamu und hob schon seine Hand. „Ich wäre dafür, dass wir endlich losgehen! Kommt schon, der Spaß wartet nicht auf uns!“ Alle nickten und stimmten leicht mit ein, aber jeder auf seine spezielle Art. Wir machten den Ort aus und nutzen eine Art Glaskugel mit speziellen Kräften. Sie hüllte uns ein und transportierte uns recht dicht an den Park. Er war wirklich groß. Kagome hatte nicht gelogen und jeder staunte erstmal eine Runde, als wir zu den Kassen gingen. Keiner hatte bemerkt, wie wir angekommen waren. Sie machten auch eben erst auf, aber das änderte nichts daran, dass die Schlangen trotzdem schon länger wurden. Isamu staunte und grinste: „Wenn hier jetzt schon so viele Menschen stehen, müsste es echt toll sein.“ Er grinste wirklich extrem, während er von einem Fuß auf den anderen hüpfte. Wie ein Kind. Ich schielte zu seinen Füßen. Er hatte sie menschlich erscheine lassen. Die kleinen Hörner vielen kaum auf und die Ohren? Naja. Bei genauerem Hinsehen, erkannte ich in der Menge auch andere mit Ohren. Gefälschte, aber auch hübsche. Wir würden kaum auffallen. Nur das bestimmt die Männer sie eher angraben würden… obwohl? Ich schielte zu Kagome. Es gab auch Frauen die das bei Männern toll fanden. Hoffentlich musste ich mir keine Anschaffen, denn meine hingen ehrlichgesagt und es würde mir gar nicht stehen. Woher ich das wusste? Ich hatte es letztens ausgetestet in einem unbeobachteten Moment vor dem Spiegel. Nein, das ging gar nicht. Eine richtige Modesünde. Ich hatte lange, hängende weiße Ohren. Es mir schon nochmal vorzustellen, war wirklich zu viel... Da hatte Inu Yasha wohl tatsächlich die hübscheren Ohren geerbt, aber ich war sowieso viel zu alt dafür… aber was wäre mit unserer Tochter? Hmm… Nach einer halben Stunde waren wir dann endlich an der Kasse. Ich musste nächstes Mal deutlich früher kommen… Dabei war es in der Woche, aber trotzdem waren genug Menschen da. Schnell bezahlte ich für alle und dann ging es auch schon rein in dieses Wunderland voller bunter Farben und Blinklichter. Eine regelrechte Reizüberflutung fand dort statt. Riesenräder aus Metall in Pink und sogenannte Achterbahnen, die über merkwürdig gedrehte Schienen in die Lüfte fuhren. Kurz schluckte ich. Vielleicht hätte ich es erst austesten sollen, aber Menschen waren ja nicht so lebensmüde oder? Ein weiterer Blick. Geisterbahn? Spiegelkabinett? Schiffschaukel? Ich müsste wohl alles testen, aber naja. Das hatte ich ja schon vermutet. Sanft sah ich zu Kagome, die mich anlächelte. „Du weißt, dass ich dich damit nicht fahren lasse oder?“ „Natürlich Schatz. Ich habe ein Auge auf alle. Vertrau mir da ruhig. Du gehst mit ihnen rein und ich pass auf die auf, die draußen warten wollen. Die Zwillinge da gehen bestimmt überall rein, aber ich glaube nicht, dass ihr Vater da mitmacht. Überlass ihn mir. Vielleicht hilft es ja, wenn ich mit ihm rede, denn ein Vater will nur das Beste für seine Kinder.“ Ich nickte: „Wir gehen dann wann anders hier noch mal hin, in Ordnung?“ „Ist gut. Auch wenn ich mit einem Ritt auf deinem großen Rücken schon glücklich wäre. Ich liebe den Wind.“ „Natürlich, Prinzessin.“, verlautete ich und sah mich mit den anderen um. Wir zogen wohl nur Aufmerksamkeit auf uns, weil wir so toll aussahen, was mich wirklich entspannte. Zumindest wollten sie eher uns ansprechen, aber trauten sich nicht. Vielleicht überlegten sie auch, wer der Vater von dem Kind war. Damals schon hatte ich bemerkt, dass wir der Inhalt von feuchten Träumen bei Frauen waren. Gut, so wie viele menschliche Männer aussahen, war dies kein Wunder. Auch damals verfielen viele Frauen uns Dämonen… Wir probierten ein paar Bahnen aus. Ich ließ Kagome ungern bei Kiyoshi, aber er versprach brav zu sein. Auch vergaß ich sie schnell, als mich die Achterbahn durch die Gegend schleuderte. Irgendwer kreischte auch… Akaya, natürlich. Er saß neben mir und krallte sich an mich. Er war hier doch der, der fliegen konnte!? Akito stellte sich nicht so an, aber der wollte ja auch nur was von Sakura, welche teils mit ihrem Mageninhalt zu kämpfen hatte. Sie war noch nicht so abgehärtet und Akito nutzte die Lage schamlos aus, während sie qualvoll in den Kurven an ihn gepresst wurde. Hoffentlich würde sie ihren Mageninhalt auf ihn verteilen, damit er lernte, nicht in den Ausschnitt einer Frau zu schielen. Am Ende der Fahrt musste ich auch zugeben, dass mir etwas schlecht geworden war… Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl. Adrenalin Schübe ereilten mich… Bisher hatte ich sowas nur im Kampf erlebt aber so? Es war komplett anders. Als wir dann raus waren, fanden wir ein Tassenkarussel. Nichts für uns, aber Kagome schnappte die kleinen Kinder, während Kiyoshi Aufsicht behielt. Er schien mir leicht nachdenklich. Was Kagome mit ihm beredet hatte? Dieses Windrauschen hatte meine Konzentration gestört, aber es sollte mir egal sein, wenn er nur zu sagte, es sich zu überlegen. „Uhh, da kann man schießen! HA! Ich zeig euch mal, wie toll ich bin!“, gab Akaya an und warf sein lila Haar wie eine Diva nach hinten. Ich war glücklich, dass er endlich sich von mir gelöst hatte. Kagome würde ausrasten wenn sie seine Anhänglichkeit bemerkte. Wir sahen zu, wie er erhobenen Hauptes dorthin stolzierte, während Isamu auch schon sich verabschiedete mit einem Taschengeld von mir und sich an den Süßigkeitenstand begab. Er stand echt auf Menschen essen. Zumindest er würde zustimmen, nur um mehr kulinarische Spezialitäten zu probieren. Man konnte nur hoffen, dass den Menschen die Ideen nicht ausgingen. Langsam folgte ich Akaya, als ich bemerkt hatte, dass die Turteltäubchen in so ein Liebesboot stiegen. Ob Sakura wusste, was für eine Intention Akito dabei hatte? „Siehst du? Warte es ab.“, verkündete Akaya lautstark und zwinkerte mir zu. Okay jetzt war mir definitiv schlecht… Gänsehaut und aufgestellte Nackenhaare – für Kagome bestand keine Gefahr. Ich stellte mich etwas abseits und sah zu, wie er für ein paar Schüsse bezahlte. Kurz sah er sich die Waffe an, setzte an, zielte und… verfehlte. Er musste einen Wolf treffen. Ein Märchen wohl. Die Aufgabe war es, den Wolf zu treffen, bevor er das Mädchen erreichte. Immer wieder schoss er und immer wieder verfehlte er, bis der Wolf das Mädchen hatte und ein Geräusch das Ende angekündigte. Es waren disharmonische Töne. Ob das Märchen wohl auf einer wahren Begebenheit beruhte? „Ohhh…“, jaulte Akaya und zahlte noch mal, während ich von Isamu ein Currybrötchen in die Hand gedrückt bekam, dass ich schweigend aß, während ich Akaya fixierte. Ich konnte nur auf einen Treffer seinerseits hoffen, bevor er die Geduld verlor und mit Feuerbällen oder ähnlichen warf. „Hoffenflich wiff ef niff saua [Hoffentlich wird er nicht sauer].“, bemerkte Isamu kaum verständlich mit vollen Mund, während Akaya sich schon fast die Haare raufte. Anscheinend müsste ich wirklich eingreifen müssen. Aber ich wollte auch nicht selbst schießen, da ich keinerlei Übung mit Langstrecken Angriffen hatte. Langsam ging ich zu ihm und sah ihn an. „Ich glaube das wird nichts, hast du schon einmal geschossen?“, fragte ich vorsichtig. Er sah grimmig zu mir auf und schmollte. „Nein, aber ich schaff das.“, maulte er und sah zu den Preisen. Ich folgte seinem Blick. Was hatte er wohl von den Puppen anvisiert? Ich war mir nicht sicher. Es waren wohl auch Märchenfiguren. Aber ich erinnerte mich auch an kein japanisches Märchen mit einem Mädchen und einem Wolf… Ich machte wieder ein paar Schritte zurück und zuckte Isamu gegenüber die Schultern, der die Wangen voll hatte. „Er will es schaffen. Lassen wir ihn. Er will wohl einen Preis haben.“ „Aff ja!“, kaute Isamu noch bevor er schluckte. „Der sammelt alles Mögliche was hübsch ist. Bestimmt will er das Mädchen mit rotem Umhang. Vertrau mir, wenn der wirklich eine so sehr will, können wir nur warten und auf ein Wunder hoffen. Er ist sehr anstrengend in solchen Dingen. Geduldig nicht unbedingt, aber Durchhaltevermögen hat er. Der würde das monatelang durchziehen. Vorher würde er es wahrscheinlich schon geschenkt bekommen.“ Wir seufzten. Isamu lachte dann noch etwas und kaute auf dem nächsten rum. Er bot mir auch eins an. Dampfklöße waren es wohl. Sie waren sehr lecker. Anscheinend war ich dem Menschenfraß auch verfallen… Ob Dämonen zunahmen, wenn sie nicht genug sich bewegten und viel von dem Kram hier aßen? „NEIN!“, fluchte Akaya. Er wuschelte sein Haar und sah schon im gewissen Maße hilfsbedürftig aus. Ich wollte schon zu ihm, als auf einmal ein 1,80 m großer Mann auf die Fläche trat. Seine Haare hatten einen Farbton zwischen Blond und Braun. Die Haare gingen nur bis zu seinen Ohren. Wie eine Art Bob. Der Pony fiel ihm halb ins Gesicht und seine Augen? Ich glaube sie hatten einen grünen Farbton. Er war schlank und trug eine braune Hose, ein weißes Hemd und eine Beige Weste darüber. Um seinen Hals hatte er diese komischen Krawatten, die aus einem Band bestanden. Zusammengehalten wurde sie von einem blauen Stein. Er hatte eine Brille auf seiner Nase und legte den Kopf schief, während er Akaya zusah. Ich sah ihn Grinsen. Hoffentlich ging das gut. „Darf ich?“, fragte der Mann charmant und lächelte mit einem 1000 Karat Lächeln. Akaya lief hoch rot an. Er hatte einen komischen Akzent. Akaya verzog die Lippen. Anscheinend hatte er Akaya mitten in sein verkümmertes Herz getroffen… Doch schnell besann sich Akaya und verteidigte seinen Stolz. „Es ist kaputt.“ „Nein.“, lachte der Mann herzlich. „Darf ich? Ich zeig dir den Trick dabei.“ Akaya zwinkerte ein paar Mal und gab dem großen Mann dann die Waffe.  Er schien das Gewicht zu schätzen und sah sich den Lauf an, bevor er anlegte. „Einmal bitte.“ Der Kassierer nickte und startete das Spiel. Der erste Schuss… ging auch daneben. Da hatte einer zu hoch gepokert und wollte nur angeben, was? Aber ich war voreilig. Denn der zweite traf mitten ins Schwarze!  Der Wolf war erlegt. „Wie?“, fluchte Akaya leicht aufgeregt und sah den Neuen an, welcher unschuldig lächelte. Er schien mir schon fast zu unschuldig. „Naja, Die Waffen sind oft leicht manipuliert. Oft ist der Lauf leicht schief. Darum ging mein erster auch daneben. Ich jage häufig und daher habe ich schon etwas mehr Übung.“ Akaya nickte und seufzte: „Für mich war es das erste Mal…“ „Darf ich es dir zeigen?“, fragte der Mann und Akaya nickte nur schnell, auf seine Trophäe blickend. Er wollte sie wirklich. Und schon sah man ihn anlegen. Der junge Mann stellte sich hinter ihm und half ihn sich zu positionieren. „Macht der sich an Akaya gerade ran?“, bemerkte Isamu erstaunt und beobachte das Spektakel, bei dem der junge Mann, sich schon viel zu dicht an Akaya anschmiegte. „Tippe ich mal. Mir wäre diese Nähe unangenehm. Akaya schreit ja schon danach, dass er eher eine Frau ist. Er hat sich ja teils sogar geschminkt…“ „Dann hast du den bestimmt gewonnen, wenn da was draus wird.“, lachte Isamu und stupste mich mit dem Ellenbogen in die Rippen. Ich sah ihn ernst an, doch er grinste nur. „Man, sei locker. Ich meine ja nur. Akaya ist wohl der schwierigste von uns allen. Er hat sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Er hing immer an den Lippen deiner Mutter. Du weißt schon Teufel sind anders als wir. Sie werden auch noch mehr als Dämonen gehasst. Jeder wünscht sich wohin zu gehören. Jeder will akzeptiert werden. Und er auch. Ihm könnte wahre Liebe guttun. Wie sie dir gutgetan hat, sonst wären wir nicht hier. Und keine Sorge, mich hattest du schon beim Essen. Ich hasse es zu herrschen. Eigentlich wäre ich nicht mal der Herrscher gewesen, sondern eine Frau, aber durch die Regeln, hat sie mir den Platz indirekt gegeben. Manchmal glaube ich aber auch teils, das sie auch keine Lust zum Herrschen hat. Wir wünschen uns alle etwas Anderes. Ich will durch die Wildnis streifen, die Welt erkunden und mich nicht von Grenzen aufhalten.“ Ich sah zu ihm rüber und ließ die Turteltäubchen aus meinem Blick schweifen. Isamu lächelte sanft. Eine Frau war die eigentliche Herrscherin? Ich ahnte bei diesen Worten etwas, so wie er vor der Katze gebuckelt hatte. Das wäre dann schon etwas extrem… „Wo ist sie?“ „Geheimnis.“, hauchte Isamu und sah zum Himmel. „Es würde ihr bestimmt hier auch gefallen. Ich finde es hier unten schon sehr schön. Auch wenn ich es ruhiger mag, aber das muss ich dir kaum sagen. Aber es ist hier abwechslungsreich. Wir sollten wirklich die Zügel lockerlassen. Vielleicht sollte ich mir ja auch eine Menschenfrau suchen. Am besten eine die super kochen kann!“ Ich seufzte und schüttelte den Kopf: „Das klappt nicht immer. Nimm von meiner Frau kein Essen an, es könnte dich umbringen.“ Isamu starrte mich erschrocken an und grinste dann: „Gut zu wissen. Und ich dachte ihre heilige Kraft wäre gefährlich.“ Ich nickte und sah dann wieder zu den beiden. Er hatte wirklich diese Puppe mit roten Umhang in der Hand und unterhielt sich begeistert mit dem Schönling. Schnell gingen wir zu den beiden. Es musste ja ein Anstandswauwau her, nicht dass er den neuen nackt an seinen Thron fesselte. „Guten Tag.“, sagte ich zu ihm. Wir waren fast gleich groß. Manchmal hasste ich es schon, dass ich so klein geraten war im Gegensatz zu meinem Vater.   „Guten Tag. Ich habe mir ihren Freund ausgeliehen.“, hauchte der Mann und ich lief beinahe grün an, bei dem Unterton in dem Wort Freund. Schnell schüttelte ich den Kopf und Isamu lachte mich prustend aus. Ich sah ihn kurz böse an, was ihn verstummen ließ. „Das ist nicht meiner. Meine Frau ist die dahinten. Die schwanger ist. Er ist zu haben.“ Jetzt wurde der junge Mann rot. War er 20? „Oh. Tut mir leid. Mein japanisch ist noch nicht perfekt, ich wollte nicht…“ Da kam schon Kagome angedackelt mit den anderen. Jetzt fühlte sich der junge Mann wohl etwas unwohl in seiner Haut. So viele verrückte mit `Kostümen`. „Ah…“ „Guten Tag. Ich hoffe die Jungs haben dir keine Angst gemacht. Die bellen nur und beißen nicht.“, lachte Kagome. „Nein, alles gut.“, grinste der junge Mann. „Ich habe nur ihren Mann verletzt… Ich komme aus Deutschland.“ „Uhh.“, hauchte Kagome und kicherte. „Kein Problem. Dein japanisch ist sehr gut. Und ihm kann man schnell auf den Schlipps treten.“ Er nickte und schielte zu Akaya leicht rot, der schon schmollte. Schnell packte Akaya den Mann am Arm, um ihn von Kagomes Lippen zu reißen. „Meiner.“ Jetzt wurde der junge Mann richtig rot und Isamu schlug sich die Hand vor den Kopf: „Akaya. Du Idiot, so flirtet man aber nicht. Frag ihn erstmal, ob er auf Männer steht, bevor du ihn einkassierst. Du kleiner Verrückter!“ Akaya schielte hoch zu dem neuen, während Kiyoshi schnell seine Kinder wegscheuchte und abhaute. „Ich lass euch das klären, meine Kinder sind zu jung für diese Themen. Des Weiteren ist es einfach nur beschämend.“ Ich glaubte, der junge Mann kollabierte gleich. Kurz schloss ich die Augen und seufzte leise. „Tut mir sehr leid. Akaya, der Mann neben dir, ist das erste Mal auf einem Jahrmarkt, wie die anderen auch. Wenn er dir zur Last fällt, sag etwas. Keinen falschen Charm, wie meine Frau sagte, wir beißen nicht.“ Der junge nickte und sah seufzend zu Akaya und wuschelte seinen Kopf: „Ist schon gut. Ich leih ihn mir dann noch etwas. Ich heiße übrigens Wilhelm. Wilhelm Grimm. Zurzeit bin ich auf einer kleinen Weltreise. Ich kann schon verstehen, warum er sich freut. Für mich ist es auch selten, dass ich mal Spaß habe.“ Akaya löste sich von ihm: „Tut mir leid.“ „Was? Habe ich was falsches gesagt?“, fragte Wilhelm verwirrt, bevor er Akaya noch mal wuschelte. „Lass uns Spaß haben, komm. Ich bring ihn nachher wieder zurück. Bye Bye.“ Akaya strahlte und folgte ihm dann, wie ein verliebtes Hündchen. „Wow. Hab ihn noch nicht so hinter jemanden herlaufen gesehen. Sehr süß.“ „Wirst du auch schwul?“, fragte ich Isamu, der jetzt Zuckerwatte im Mund hatte. Der würde noch fett werden. Garantiert. Ich mache ihn zu meinem Versuchskaninchen. Mal sehen, wie Dämonen auf Fastfood reagieren. „Nein. Aber ich find die beiden süß. Wenn Akaya sich Kleider anzieht, könnten die als normal durchgehen. Naja. Aber mal schauen was daraus wird. Wilhelm hat zumindest nicht verneint, auf die Frage nach seiner Ausrichtung.“ „Ich schau, dass ich seine Nummer bekomme oder weiß wo er unterkommt. Wenn Akaya dann vom Krieg absieht.“ „Du. Mal ehrlich. Hier will keiner einen Krieg. Das wollte nur deine Mutter. Wir wollen eigentlich unsere Ruhe. Diese Züchterei versteh ich auch nicht. Es gibt nicht mehr viele von uns und die meisten haben sich vermischt mit den Menschen. Glaub mir. Du hast wohl uns alle im Sack.“ „Wäre angenehm. Meine Tochter soll unbeschwert aufwachsen.“ „Versteh ich.“, meinte Isamu und sah zum Himmel. „Nur es wird dauern, bis sich jeder eingewöhnt. Dämonen sind halt einen anderen Lebensstil gewöhnt. Und so alt wie wir teils sind, brauchen wir auch mehr Zeit uns zu ändern.“ „Da hast du Recht. Ich brauchte auch etwas Zeit, aber man kann viele Berufe ausüben. Man kann reich sein, aber zu welchem Preis? Ich will gerne immer bei Kagome sein. Ein Stück Land, ein schönes Haus und die Möglichkeit, dass meine Tochter auch ihre dämonische Natur ausleben kann.“ „Das hätte was. Ich liebe es in den Bergen zu leben. Ein Ort, wo auch ein Dämon laufen kann. Die Menschen filmen einige von uns. Sie haben Respekt vor uns und es ist ihnen zu kalt um lange zu bleiben, doch uns stört es nicht. Wir werden alle unseren Platz finden und eines Tages könnten wir alle ohne Geheimnisse leben.“ „Isamu? Ich hätte nicht gedacht, dass ein nachdenklicher Mann in dir steckt.“ Memo an mich selbst, Fastfood kurbelt seine Gehirnzellen an. „Naja. Bin ein tiefes Gewässer. Es ist einfach, dass wir Katzen frei sein wollen. Nichts soll uns halten. Das macht uns nachdenklich. Wir wollen wieder überall leben. Also wenn du mal zu dem Haus fährst, nimm mich mit. Ich will es mir anschauen.“ „Könnte ich machen. Ich wollte sowieso etwas Urlaub von diesem Krach und von diesem Himmelspalast. Wäre eine Möglichkeit. Genug Platz wäre für jeden, man müsste es nur etwas Instand setzen, aber ich habe auch schon viel liefern lassen.“ „Weiß sie davon?“ „Natürlich nicht und wehe du sagst es ihr.“ „Nein. Werde ich nicht. Aber ja. Machen wir Urlaub und sprechen den Rest ab.“ „Ich habe es mir ehrlich gesagt schwerer vorgestellt…“ „Nun. Du hast uns genug Stoff gegeben zum Nachdenken und viele von uns wissen, dass die Waffen der Menschen allmächtig werden. Sie wissen sich zu verteidigen und jeder weiß, es würde Leben kosten.“ Ich nickte und unterhielt mich noch einige Zeit, bevor wir zu Kagome gingen, die mit den Zwillingen ein Eis aß. „Kiyoshi, alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig nach, da er beinahe zu schlafen schien. „Kinder sind anstrengend. Deine Frau ist auch ein halbes.“ Sie grinsten und aßen weiter. „Weiß ich.“ Kiyoshi seufzte nur leise. „Ich vertrete mir eben die Beine.“, meinte er dann und haute ab, während die Kinder dablieben. Meistens überließen die Männer ihren Frauen die Kinder. Wie würde es mir später ergehen? Genauso? Meine Frau war manchmal schon sehr unbedacht… Er war eine halbe Stunde weg. Der machte wohl nicht so oft was mit den Kindern, aber sie waren glücklich und er anscheinend auch. Sie redeten nach dem Eis nur noch davon, was sie alles gemacht hatten und dass sie immer wieder herwollten. Kagome steckte den Kindern noch mehr Flausen in den Kopf. So viele, dass Kiyoshi am Ende nur meinte, wir könnten ja mit den Kindern öfters in den Freizeitpark und schon einmal üben – ohne ihn. Wobei das ohne ihn mich schon verwunderte. Vertraute er meiner Frau so sehr? Sakura und Akito entdeckte ich am Ende auchwieder, wie sie sich gegenseitig mit Zuckerwatte fütterten. Die brauchte auch Urlaub und ich würde schon einen Weg finden, damit sie alles verriet. Die Frau konnte nicht ewig ihr Geheimnis bei sich tragen. Und wenn Akito sie dann nicht mehr wollte, würde ich ihn dazu zwingen. Er machte meine Schwester nicht traurig. Am Ende des Tages suchten wir dann auch Akaya, welchen wir auf dem Schoß des Mannes fanden. Sie saßen auf einer kleinen Wiese. Akaya schien zu schlafen mit seiner Puppe im Arm, während dieser Wilhelm in einem Buch zu lesen schien. Langsam trat ich auf ihn zu und sah zu Akaya: „Hat er viel Mühe gemacht?“ Wilhelm sah auf und sah mich mit seinen Moosgrünen Augen an. „Nein. Ganz brav. Ihr wollt gehen?“ „Ja. Gibst du mir deine Nummer? Akaya hat kein Handy, aber ich tippe mal, er will dich wiedersehen, wenn du kein Problem damit hast.“ Zumindest wäre ich ihn dann fürs erste los und er hing nicht mehr an mir. „Kein Problem. Hier.“, meinte er und gab mir eine Karte. „Da steht die Nummer drauf. Ich würde mich freuen. Einige Zeit werde ich wohl noch in Japan verbringen.“ Dann weckte er den Akaya, welcher sich nur traurig von Wilhelm verabschiedete, aber sofort wieder glücklich war, als der junge Mann ihm noch von seiner Nummer erzählte. Als nächstes sollte ich sie in Sachen Handy einführen. Der brauchte seine eigene Nummer, sonst wäre ich auf ewig Mittelsmann und ich konnte mir denken, dass Akaya nicht nur unschuldige Nachrichten verfassen wollte. Am Ende verabschiedeten wir uns draußen und jeder ging seiner Wege. Ob die Katze die Herrscherin war, würde ich hoffe bald erfahren und warum sie so auf meine Schwester fixiert war. Daheim warf ich mich einfach nur ins Bett und zog meine Frau an meine Seite, die kaum die Augen offenhalten konnte: „Mann bin ich müde. Meinst du es hat geklappt?“ „Ja. Sie wollen alle etwas verändern. Ich vertraue darauf.“ „Das ist schön.“, lächelte sie und schmiegte sich enger an mich. „Was hältst du von Urlaub?“ „Wohin geht es?“, fragte sie neugierig. „Aufs Land. Etwas Ruhe vor allem. Es gibt eine schöne Landschaft und Onsen und noch viel mehr.“ Sie nickte. „Wäre schön. Ruhe vor allem und Ruhe vor diesem Ort.“ „Gut, dann geht es die Tage los. Wir machen alle Urlaub.“     Kapitel 65: Neue Heimat ----------------------- Sesshomaru hatte meine Koffer gepackt und mir versprochen, dass es mir gefallen würde. Er hatte auch andere eingeladen, was mich leicht verwunderte. Wo wollten wir bitte hin und Urlaub machen? Und warum kamen die Herrscher mit? Es schien mir sehr suspekt. Seufzend sah ich zu, wie er mit ihnen redete und ich außen vor blieb. Leicht schmollend sah ich mich um. Die waren alle wirklich gut gelaunt, nur warum sagte er es mir nicht? Das war wirklich gemein! Dem würde ich es noch heimzahlen! Keine Streicheleinheiten! Und kein Bauch anfassen! Und… und… Grummelnd strich ich über meinen Bauch. Traurig aber wahr, ich war im 8ten Monat schwanger und meine Füße fühlten sich so geschwollen an. Aber ich freute mich wirklich, auch wenn ich traurig war. Ich weiß, das ist paradox, aber irgendwie vermisste ich schon fast die Schwangerschaft. Die Zeit war am Ende so schnell vergangen. Heißt ein Monat und dann wäre es soweit. Der kleine Spatz käme zur Welt und dann… ja was dann? Ich hatte Kurse besucht und das teils sogar mit Sesshomaru, was mich sehr verwundert hatte. Man musste sehr viel beachten und ich hoffte wirklich, dass ich alles richtigmachen würde. Wie sie wohl wäre? So ein Dämonenkind? Ich biss mir sanft auf die Unterlippe. Mein Vater würde mit mir schauen wegen dem Ritual, wenn die Geburt vorüber war. Er war der Meinung, es wäre für das Kind zu gefährlich. Trotzdem aber schien es möglich zu sein. Ich konnte echt nur beten, aber wenn es klappte, dann gehörten wir auf ewig zusammen. Er und ich. Und unsere Kinder. Ich meinte erstmal unsere Tochter. Hatte ich echt eben schon über das nächste nachgedacht? Ich meine… HALLO KAGOME! Auch wenn ich wusste, dass das Kind ultra süß sein würde, würde ich behaupten, dass im Einverständnis mit dem zweiten erstmal gewartet wird. Wir waren ja keine Kaninchen… Okay in unserem Sexleben schob aber nicht in Sachen Kinder zeugen…. Ob Sex nach der Geburt so einfach weiterging? Da war ich mir auch nicht scher… In dieser Gruppe hatte ich erfahren, dass die erste Zeit manchmal auch die schlimmste war. Zähne kriegen, wunder Po oder einfach Schlafprobleme. Die Horrorgeschichten die ich gehört hatte… Nach denen hatte ich mir wirklich kurz gewünscht, dass dieser Unfall nie passiert wäre. Aber es war auch ganz schnell wieder vergangen, nachdem ich mit Sesshomaru in einem Kindergeschäft gewesen war. Diese kleinen Schühchen und Kleidchen waren einfach so niedlich. hihi „Ka-go-me!“, buchstabierte Sakura neben mir und stupste mir auf die Nase. Ich schreckte leicht zusammen und schlug die Augen auf und zu. Ich hatte geträumt. Schon wieder. „Sakura.“, murmelte ich leicht konfus und strich noch mal über den großen Bauch, bevor ich sie richtig fixierte. „Ist etwas?“ „Ja, Dummerchen. Wir wollten jetzt los und warten auf dich. Komm. Es wird bestimmt richtig toll.“, kicherte sie und hakte mich einfach unter, bevor wir zu den anderen dackelten. Oder sollte ich watschelten sagen? Wo ging diese Reise nur hin? Okay ich hasste den Palast. Wirklich. Sakura hatte sich oft zurückgezogen. Womit hatte Sesshomaru sie nur bestochen oder wollte sie auf glücklich mimen, damit ich mir keine Sorgen machte? ACH EGAL! SAGT MIR WO ES HIN GEHT!, schrie ich in meinem Kopf, aber wagte nicht, es laut zu sagen. Nicht vor den Herrschern. Ach ja. Falls es hier wen interessiert. Unser Vampirverschnitt hatte immer noch etwas mit diesem deutschen jungen Mann, Wilhelm Grimm. Ehrlich, es war schon witzig. Ich meine Wilhelm Grimm… GRIMM! Wen das wohl nichts sagte? Auch wenn ich keine deutsche Literatur mir zu Gemüte nahm, kannte ich die deutschen Märchen von den Gebrüdern Grimm. Witzig. Ich meinte sogar, dass der eine Wilhelm Grimm hieß. Wenn es ein Nachfahre war, schrieb er vielleicht gleich über unseren Vampir. Aber nein, er war ja Jäger und studierte Dämonologie hier. Ich konnte also schon ahnen, dass da mehr im Spiel war, aber ich hielt brav meine Klappe. Vielleicht ging es ja gut, auch wenn ich befürchtete, dass dieser Grimm irgendwann hinter Akaya hinterher laufen würd - mit einer Schrotflinte. Akayas Rotkäppchen-Getue würde ihm dann kaum etwas helfen. Naja. Ich war ja auch eine Miko und bin schon das zweite Mal in einen Dämon verliebt. „Kagome, bereit?“, fragte Sesshomaru sanft und sah mich an, während ich nur die Augen verdrehte. „Klar. Für was auch immer und wann auch immer. Fang schon an, sonst werde ich nie wissen, warum wir hier so ein Trara machen.“, zickte ich leicht, während er nur leicht seufzte und die anderen teils leise ein Lachen verkneifen mussten. Die Herrscher kannten mein Gezeter schon und sie wussten, dass ich zum Fürchten war, wenn ich wieder meine Phase hatte. Aber die konnten auch nicht verstehen, wie anstrengend es manchmal war. Überhaupt, wenn das Kind aufdrehte. Ich sah sie schon durch die Gegend rasen. Es war zu hoffen, dass sie lange brauchte, bis sie laufen konnte und noch länger, um ihre womöglich tierische Gestalt zu entdecken. Denn dann konnte mir nur noch Sesshomaru helfen. Wirklich… Ich schaffte bestimmt nicht einem Hund nachzurennen. „Gut, dann wollen wir.“, verkündete Sesshomaru und schon ging die verrückte Kugelreiserei schon wieder los. Seine tolle Begabung. Egal. Ich musste echt von diesem Schub wegkommen. So da flogen wir dahin und es dauerte sogar etwas. Wo es wohl hinging? Neugierig beobachtete ich die schnell an uns vorbeiflitzende Landschaft, bis ich es auch wieder aufgab, weil beinahe Land aus meinem Inneren hochkam. Etwas, dass ich allen ersparen wollte, die in dieser kleinen Kugel eingezwängt waren. Nach einer gefühlten halben Stunde landeten wir dann Gott sei Dank. Als ich den festen Boden unter mir spürte, ließ ich mich auch sofort hinabgleiten und landete auf weichem grünen Gras. Es war Sommer und das Gras hochgewachsen. Es ging mir bis zur Brust beim Sitzen und ließ mich fast gänzlich verschwinden, wenn ich mich hingelegt hätte. „Puhhh.“, ließ ich einen Schwall Luft meinen Lungen entfahren, während ich einfach nur die Augen geschlossen ließ. Warum drehte sich nur alles? Wie ich dafür betete, dass meine Flugkrankheit mit dem Ende der Schwangerschaft auch sein Ende nahm. „Alles in Ordnung?“, fragte Sakura neben mir und sah mich besorgt an. Schnell nickte ich und grinste. „Das Übliche. Ich hätte Tabletten nehmen sollen. Gib mir noch etwas, dann geht es mir besser.“ „Gut, ich schau mich schon mal um und such nach einem Glas Wasser.“, gluckste sie und war dann schon losgerannt. Aber nur wohin? Ich wollte nicht umher sehen, aus Angst, dass ich doch noch mein Frühstück wiederkäute. Ein Moment, wo ich die Schwangerschaft hasste… Als Antwort gab es einen kleinen Tritt. Ich seufzte sehnlichst und strich über den Bauch. Sie hatte ja Recht. Die Strapazen waren es wert. Mich erwartete ein bezauberndes Töchterchen. Ich wünschte mir nur manchmal zu wissen, wie Sesshomaru eigentlich gewesen war, bevor seine Mutter Hand angelegt hatte. Ich dachte noch etwas nach, bis urplötzlich ein Glas Wasser vor meiner Nase auftauchte und ein Tropfen meine Nase kitzelte. Überrascht riss ich die Augen auf und starrte auf ein Glas kalten Wassers. Das Glas beschlug schon und ein paar Tropfen rannen am Außenrand hinab. Schnell griff ich zu und kippte das kühle Nass meinen Hals hinab. Es war stilles Wasser, aber es tat genau das richtige. Es erfrischte mich. Auch wenn es morgens war und noch nicht warm, half es mir trotzdem wunderbar. Ich trank das ganze Glas leer, während ich meine Augen geschlossen hielt. Als ich es geleert hatte, lecker ich mir noch mal über die kalten Lippen, während ich das Glas ins Gras stellte. Langsam machte ich die Augen auf und starrte in die goldenen Augen meines Liebsten. Da kniete er vor mir im Gras und fischte gekonnt das Glas wieder aus dem Gras, während er eine legere Jeans und ein offenes weißes Hemd aus Baumwolle trug, welches mir viel zu viel seiner heißen nackten Brust präsentierte… Oh Gott, wie ich mich manchmal danach sehnte. „Besser?“ „Ja.“, meinte ich nur kleinlaut, während ich ihm ein bezauberndes Lächeln schenkte. „verrätst du mir wo wir sind?“ „Natürlich.“, hauchte er sacht und reichte mir eine Hand, mit deren Hilfe ich wieder auf die Beine kam. Es war manchmal wirklich schwer. In meiner Schwangerschaft hatte ich gelernt, wie sich Schildkröten auf dem Rücken fühlten. Hilflos und nur mit viel Mühe schaffte man es alleine. Da stand ich dann und klopfte mein Umstandskleid in erdbeerrot ab und sah mich um, nur um erstaunt die Kinnlade herunterklappen zu lassen. Wo hatte er uns denn da hingebracht? Urlaub? Ich sah mich um. Weite üppige Grasfelder. Ein Wald zu meiner Rechten und ein sandiger Weg vor mir. Gerade breit genug um mit einem Auto darauf zu fahren, wenn überhaupt und dann? Sah ich da im Hintergrund Reisfelder? Was für ein Kaff war das? Dann wanderte mein Blick weiter zu einem Haus. Einem Haus. Dem einzigen Haus hier in der Gegend. Gut, ganz weit hinten war bestimmt noch eins… Es war nicht klein, aber nur ein Geschoss. Diese alten japanischen Häuser mit Schiebetüren und allem Drum und Dran. Jedoch sah es etwas heruntergekommen aus. Im Vorgarten lagen unter einer Plane noch Sachen. Es war zumindest groß und darum verstand ich auch, warum die anderen da waren. Ich tippte, dass wir hier hausen würden. In dieser Bruchbude, während ich hoch schwanger war. Sesshomaru… Mir wäre ein Wellnesswochende und ein Hotel lieber gewesen. Ich würde hier nur einen Futon am Boden bekommen und wahrscheinlich musste ich hier Holz zum befeuern des Wassers nehmen. Hatte er es ernst genommen, dass ich mal von der Vergangenheit geschwärmt hatte? „Oh…?“ „Gefällt es dir?“, fragte Sesshomaru mich geheimnisvoll. Was sollte ich da nur sagen? Nein? Ja? Vielleicht könnte es hübscher aussehen, wenn die Papiertüren nicht lauter Risse hätten oder wenn das Dach nicht lauter Lücken aufweisen würde. Bestimmt waren die Holzplanken auch nicht mehr das Wahre, wenn Wasser reingekommen war, auch wenn ich Folie auf dem Dach sah. „uhh… naja, sehr spartanisch.“, verlautete ich, in der Hoffnung, er kannte das Wort nicht. Was wohl auch stimmte, denn kurz blickte er mich etwas verwirrt an, bevor er dann zu meinem Bedauern verlautete. „Hoffentlich heißt das, du magst es, denn das wird unser neues Zuhause.“ ZUHAUSE? ZUHAUUUUSSEEEEE????? ZUHAUSEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!! Ich konnte mein sagenhaftes ‚Glück‘ kaum fassen. Mein Gesicht entgleiste, während ich Sesshomaru ungläubig anschaute. Vom Palast zum Bettlerleben oder wie? „Ist das dein Ernst?“, fragte ich kleinlaut und schluckte so laut, dass ich das Echo in meinem Kopf hören konnte. „Es gefällt dir nicht?“ „Ich… also... naja… es ist eine Bauruine… und ich hoch schwanger…“, flüsterte ich und wusste nicht, was ich machen sollte. Hätte er nicht ein Einfamilienhaus in einer hübschen Gegend kaufen können? „Kagome. Rate, warum alle hier sind.“ Sollte ich lachen? Mir rutschte sogar ein kurzes leicht hysterisches Lachen über die Lippen, bevor ich die Augen verdrehte. „Nicht dein ernst oder? Keiner von euch hat je einen Hammer in die Hand genommen.“ Er verzog die Lippen. Eindeutig war Sesshomaru sauer, so schmal wie seine Lippen wurden, aber er hielt sich wie immer zurück. Ob er ein Temperament wie Inu Yasha mal gehabt hatte? Gott behüte… Doch er fing sich auch schnell wieder und hob die Mundwinkel an: „Nachbarn helfen uns dabei.“ „Nachbarn…“, flüsterte ich leicht auf eine Konfrontation aus und sah mich spielerisch mit Hand über den Augen um. „Welche Nachbarn? Meinst du Herrn Reis und Frau Wald?“ Jetzt knurrte er und ich wusste, es wurde Zeit die Krallen einzufahren. Warum konnte ich mich nicht freuen? Eigentlich war es sehr selbstlos. Hilfe bei anderen zu suchen und ein regelrechtes Einführungsprojekt für die Herrscher hier aufzustellen. Auch war mir klar, warum er mir nichts gesagt hatte, so gereizt wie ich reagierte. Es war nicht sein Fehler. Ich hatte mir zu oft ein normales sicheres Leben gewünscht und er hatte sich Gedanken gemacht, auch wenn es mich leicht irritierte, wie er hier sein Modelleben weiter machen wollte… Wollte er doch oder? Es wäre schön, würde er etwas mit mir absprechen, bevor er vorschnell handelte… Zumindest waren Frauen in dieser Zeit gleichberechtigt und keine folgsamen Leisetreter. „Guten Tag, Frau und Herr Higurashi.“, meinte eine fröhliche Stimme auf uns zukommend. Ich hörte einen Drahtesel über einen Huckel fahren, welcher ein leichtes Läuten der Klingel verursachte. Blitzschnell drehte ich mich zu dem Ankömmling. Ein älterer Mann. Gut er war so um die 50ig wohl. Schlank und drahtig. Und sein treues Ross war ein uralter Drahtesel, silbrig und doch schon leicht rostig. Das Rad blieb neben uns stehen. Der Mann krabbelte vom Rad. Sein Haar ergraute schon langsam und auch die ersten Falten umrahmten sein Gesicht. „Hallo.“, meinte ich nur und sah Sesshomaru fragend an, welcher nur dem Ankömmling zu nickte. „Ich wollte sehen, ob Sie gut angekommen sind. Es freut mich immer, wenn junge Menschen hier auf das Land ziehen.“, erzählte er aufgeregt mit seiner tiefen Stimme. Sie klang schon wohlig. Wie ein Opa, der einem Geschichten vorlas oder erzählte. „Wenn Sie etwas brauchen, geben Sie Bescheid. Wir schauen heute dann später vorbei und helfen bei den groben Sachen. Wir wollen ja, dass es Ihrer schwangeren Frau gut geht.“ Begeistert sah er meinen Bauch an und trieb mir die Röte ins Gesicht, während er noch ein paar Worte mit Sesshomaru wechselte. Schüchtern hob ich noch die Hand zum Abschied, bevor ich zu Sakura und Akito huschte im Entenschritt, welche fleißig das Haus besichtigten. Vorsichtig trat ich ein und ließ die Schuhe intelligenter Weise an. Es sah innen zumindest besser als Außen aus. Gut für ihn. „Sakura?“ „Ja?“, fragte sie aus der Küche, zu der ich gerade kam. Alter Holzofen und lauter alte Kacheln. Sesshomaru… also wirklich. „Wusstet ihr von seinem Hauskauf?“, fragte ich nach und beäugte das Pärchen. Weiß und schwarzes Haar. Wie Jin und Jang. „Naja. Ja. Tut mir echt leid, dass es nicht dein Traum ist, aber Sesshomaru hatte wirklich gute Einwände, als wir ihn überzeugen wollten, dass hier nicht zu machen.“ Ich seufzte: „Wirklich? Welche bitte?“ Ich wurde wieder zickig, aber ich konnte nicht anders. Schon jetzt fühlte ich mich erschöpft. „Ganz einfach, er wollte ein sicheres Leben für dich und dein Kind. Dafür gibt er das Geld und den Luxus auf. Er will dem Kind die Chance geben, sein wahres Wesen auszuleben. Isamu könnte an der Idee schuld sein. Als Diener ist er oft nicht brauchbar.“ Überrascht stand ich stock starr im Raum, während die anderen ungläubig an mir vorbeistarrten. Wessen Stimme war das? Isamus Frau? Ich war der Meinung er war Single. Und warum Diener? Er war doch Herrscher? „Da zeigst du endlich deine wahre Gestalt, Mieze.“, hauchte Sesshomaru auch hinter mir. Jetzt drehte ich mich doch um und blickte in das Gesicht einer jungen Frau. Sie war kleiner als ich, etwa 1,60 m und sehr jung, aber bei Dämonen war Schätzen nicht meine Stärke. Sie hatte goldene Augen und weißes langes, gewelltes Haar und sie trug… Nichts? Jetzt blickte ich zu Sesshomaru, welcher einen Kimono von einem Haufen nahm. Er war weiß. Ein Yutaka, welchen er um ihre Schultern warf. Die junge Frau schloss es um ihre Brust und band es zu, während sie leicht unsicher lächelte. „Du wusstest es?“, fragte sie an Sesshomaru gerichtet, während sie mich weiter ansah. Bei mir liefen alle Zahnräder stockend. Wo war das Öl? „Nach deinem letzten Auftritt und einer Anmerkung deines Dieners auf dem Fest.“ Sie gluckste und grinste mich an. „Für alle anderen. Ich bin sonst fluffig und weiß und hab einen Fabel für Sesshomaru in Spe.“ Und schon quietschten die Zahnräder nicht mehr. Das war wohl genug Öl gewesen. „DIE KATZE?“ Jetzt gingen bei allen die Lampen an und sie starrten nur ungläubig, während wir drei nur schluckten. Diese nackte junge Frau, war die Katze? Mir wurde schwindelig. Das konnte doch nicht wahr sein. Sesshomaru eilte sofort zu mir und schloss mich sacht in seine Arme. „Sie brauch glaube ich Ruhe. Wir bereden das später.“, herrschte er die Katze an. Sie zuckte kurz zusammen, bevor sie schnell aus dem Haus dackelte. Sesshomaru führte mich zu einer Kiste, auf die ich mich erstmal setzen konnte. Das Haus schien düster, doch er musste etwas hier sehen… und die Katze war eine Frau? „Du fragst dich jetzt, wer sie ist oder?“ Ich nickte nur und blickte in seine goldenen Augen. „Isamu erzählte mir davon, dass man als weibliche Herrscherin in dieser alten Welt keine Macht hat. Wahrscheinlich vertraute er mir in dem Sinne. Sie ist die wahre Herrscherin des Nordens.“ „Aber was macht sie hier bei uns?“, fragte ich verwirrt. Das musste mir echt einer erklären. „Ich könnte tippen, dass sie Sakura zur Seite stehen wollte, weil sie wusste, wie sich Sakura fühlte. Isamu hat immer alles gemacht, sie hat nur die Befehle gegeben. Ob da oder nicht, ändert nichts an ihrer Lage.“ Ich lächelte. „Das mit Sakura könnte ich mir vorstellen… Auch wenn sie dir auch immer nachgelaufen ist…“ „Du drehst mir hoffentlich keinen Strick daraus oder?“ „Nein. Ich dachte ja auch, sie wäre eine normale Katze.“ „Wie man sich täuschen kann. Aber somit vermute ich, dass der Norden schon längst auf unserer Seite ist.“, hauchte mein Liebster und küsste sacht meine Lippen. Ich grinste zart und biss mir auf die Unterlippe. „Eine Frage. Du willst ja dieses Haus aufbauen, aber … warum?“ „Einfach eine Heimat haben. Unsere Katze hatte da schon recht. Es ist hier still und die Nachbarn nett. Die Wälder sind weit, wie auch die Felder. Egal was mit unserer Tochter sein wird, sie wird ein normales Leben führen können. Ich will, dass sie sich frei entfalten kann, denn für Kinder ist es oft schwer noch den Unterschied zu sehen. Vertrau mir einfach, Kagome-chan. Gib diesem Haus eine Chance.“ Ich nickte und grinste: „Wenn du so viele Worte benutzt auf einmal, muss ich es ja machen.“ Er knurrte kurz, bevor er aufstand. „Sieh dich ruhig etwas draußen um, ich reiße jetzt die Türen raus.“ Leise seufzend stand ich auf und wanderte hinten in den Garten hinterm Haus. Auch hier war das Gras hoch. So wild. Ich blickte über meine Schulter zu Sesshomaru zurück, welcher fleißig die Türen aus den Angeln hob. Wild und frei. War es das, was Sesshomaru war? Ein paar Bäume umsäumten das Grundstück wie eine Mauer. Es waren da Stangen die für die Wäsche gedacht waren. Ich würde neue Schnur brauchen, denn diese war bestimmt einst ein Faden gewesen, welcher dem Wetter nicht standgehalten hatte. Langsam watschelte ich durch das hohe Gras und sog den frischen Duft ein. Sesshomaru hatte sich von seinen Ketten befreit und diesen Pfad beschritten… Ob er die Vergangenheit vermisste, in der das Land auch so weit gewesen war? Ich berührte den Bauch und spürte ein kleines Füßchen. Bald wäre es soweit. Ob es ihr auch gefiele? Meine Schritte führten mich zu den Bäumen, um die ich mich sacht schlängelte, bis ich heraustrat. Die Landschaft war schön, wie auch die Berge im Hintergrund. Es war noch morgens, aber schon jetzt spürte ich es. Die Freiheit. Niemand würde uns bedrängen, wir würden für uns sein. Hätten unsere Geheimnisse. Er wäre bei mir auf ewig. Es würde nicht so schnell auffallen, dass wir oder zumindest er nicht alterte. Wie viel er an Land wohl gekauft hatte? Ich ging wieder um die Bäume und sah zu, wie Sesshomaru die Wände auf einen Stapel warf. Sein Haar war zurückgebunden. Sein Hemdärmel hochgekrempelt… Eine nach der nächsten fiel und ließ die Sonnenstrahlen ins Haus. Dieser Anblick… ich konnte nicht wegsehen, denn es schien mir so… normal. Aber was sagte ich da? Was war denn normal? Definierte das nicht jeder selbst? Normal war ich rumgewandert und hatte Dämonen getötet, während ich daheim die Schulbank gedrückt hatte und jetzt? In nicht mal einem Jahr, war ich hier gelandet. Schwanger und Sesshomaru spielte Handwerker. Auch die anderen halfen ihm. Ich schluckte. Herrscher bei der Hausrenovierung. Langsam ging ich auf sie zu. Hatte Akaya da einen Lappen in der Hand? Tatsächlich und … er benutzte ihn auch noch! Und Isamu riss die Tatamimatten aus dem Haus raus, während Kiyoshi Holzscheite schlug. Vielleicht war ich ja ins Koma gefallen oder träumte? Es sah schon sehr unglaublich aus. Jeder nur in Jeans und T-Shirt oder Hemd. Aber wo war Akito? Oh da. Er hatte ein Tablett in der Hand mit einer Kanne Limonade und Gläsern. „Wir gehen nachher Essen kaufen, Wünsche?“, fragte Akito und sammelte verschiedenste Gerichte, nur war ich mir nicht sicher, wer das kochen wollte. Bestimmt wäre es die erste Katastrophe. Auch wenn ich etwas schon kochen konnte, war der Bauch doch wirklich im Weg und Sesshomaru vertraute mir in dieser Sache nicht unbedingt, ob er lebendig davon kommen würde. Während ich noch ein Auge auf sie hatte, ging ich ums Haus herum, nur um die Luft anzuhalten. Da waren einige Leute, die sich dem Haus näherten. Vielleicht 10 Leute. Wo waren die hergekommen? Vorne angeführt von dem älteren Mann von vorhin auf seinem Drahtesel. Er hielt vor mir. In einem Fahrradkorb befanden sich Werkzeuge. „Da wären wir.“, lächelte der Mann sanft und sah mich an. „Wo ist denn ihr werter Mann?“ Ich lief rot an: „Sie sind hinten im Garten.“, flüsterte ich leicht schüchtern. Mann. Dieses Wort gefiel mir. Mein Mann. „Wer…?“ „Ahh. Naja, alles Nachbarn.“, erläuterte er und stellte alle mit Nachnamen vor, doch ich konnte dem nicht folgen, denn ich war aufgeregt. Menschen und Dämonen? Was dachte er sich dabei? „Kommen Sie doch rein.“, meinte ich dann und betrachtete die anderen. Nicht nur tatkräftige Männer jeglichen Alters, nein auch Frauen. Mit Körben? Ich schielte leicht rein. Da war Gemüse in Massen und Obst. Jemand hatte auch eine Kühltasche und Brot. Eine sanfte Frau lächelte mich an: „Schauen Sie nicht so überrascht. Wir wissen, sie sind frisch hergezogen. Das Gemüse ist selbst gezogen. Frische Eier haben wir auch. Meistens denkt man nicht an das Essen. Aber Männer brauchen Kraft.“ Ich lächelte schüchtern: „Wir wären noch einkaufen gefahren.“ „Ach. Das reicht erstmal. Scheuen sie sich nicht nach etwas zu fragen. Hier auf dem Dorf hilft man einander.“, hauchte sie und lächelte zu meinem Bauch. „Dem Kind wird es hier gefallen. Auch wenn es nicht so aussieht, es gibt nicht zu weit in einer Kleinstadt eine Schule und in der Gegend viele Kinder zum Spielen. Ich bin auch erst 30. Aber hier ist es viel schöner und ruhiger. Wir sind der Stadt leid. Laut und es stinkt und alles ist hektisch.“ „Das stimmt.“, murmelte ich und verstand Sesshomaru noch mehr. Da alle kamen und wussten, dass wir heute angekommen waren, hatte Sesshomaru mit den meisten schon geredet. Er hatte den perfekten Ort gesucht… „Es ist hier wirklich schön.“ Gab ich leise dann doch zu und ärgerte mich über meine voreingenommene Art und Weise, die ich vorhin eingenommen hatte. Sesshomaru hatte nicht unbesonnen gehandelt. Er hatte alles abgewogen und sich wirklich Mühe gegeben… Die Frau lachte und ging ins Haus, wie auch die anderen Frauen, während die Männer um das Haus marschierten. Jeder hatte seine Arbeit und ich konnte mir schon fast vorstellen, dass sie zum Abend das Haus fertig renoviert hätten. Unter den Tatamimatten war das Holz noch gut, also mussten nur neue Matten rein. Einer war auf dem Dach und schien Ahnung zu haben, während andere die Außendielen austauschten. Sesshomaru hatte schon alle Materialien bestellt. Das vereinfachte alles und in der Küche? Herrschte Großputz. Ich fühlte mich so untätig, auch wenn die Frauen mir Mut machten und weißmachen wollten, dass auf das Kind aufpassen auch eine Arbeit ist. Es tat dem Herzen schon gut, mit so viel Freundlichkeit aufgenommen zu werden. Als Sesshomaru dann auf mich zu kam, beugte er sich herab und küsste meine Lippen. „Gefällt es dir schon besser?“ „Ja… Aber nächstes Mal sag mir etwas.“ „Werde ich.“, murmelte er und küsste mich noch mal, während seine Hand über meinen Bauch strich. „Wo wir dabei sind. Soll ich diesen Grimm einladen? Akaya hat mich gefragt, aber nur wenn es dir nicht so viel Stress wird.“ Ich schluckte kurz, bevor ich nickte: „Ach was soll’s. Noch einer mehr ist glaube egal. Ich habe ja die Aufgabe, auf das Kind zu achten. Ich bin voll belegt. Du musst auf die beiden dann aufpassen. Denn ich weiß immer noch nicht, wie ich diesen Jungen einordnen soll. Aber du solltest damit klarkommen.“ „Natürlich.“, murrte er kurz, bevor er mich noch mal küsste. Ich seufzte wohlig und schloss die Augen kurz. Unsere Zukunft, die er mit seinen eigenen Händen erbaute. Wie würde es sein? Wenn es fertig war? Bestimmt wunderschön. Ich konnte es kaum noch erwarten, unserer kleinen Tochter ihre neue Heimat zu zeigen. Wie sie wohl aussah? War sie normal? Die Ärztin sagte ja, doch es gab keine 100%ige Sicherheit. Nur eine gab es. Ich würde es lieben, egal wie es sein würde und Sesshomaru auch.  Kapitel 66: Neumondssonate [Sakura] ----------------------------------- Es waren ein paar Tage vergangen und unglaublicher Weise hatten wir es geschafft. Keiner hatte ein Problem gehabt in dem unfertigen Haus zu schlafen, da es warm gewesen war. Nur Kagomes Zimmer hatten wir am ersten Tag komplett hergerichtet gehabt. Sesshomaru hatte ein richtiges Bett bestellt, damit sie auch gut liegen konnte. Irgendwie war sie zu beneiden. Ich seufzte leise, während ich in einen Spiegel blickte. Weißes Haar und goldene Augen starrten mich an. Sesshomarus Gesicht, auch wenn ich schon länger jetzt Sakura hieß. Bedacht bürstete ich mein Haar bis es seidig glänzte und zog mir ein blaues Sommerkleidchen an, was mir genug Freiheiten ließ. Leise aber schnell schlug mein Herz. Heute Nacht war Neumond. Ich hatte meinem schwarzen Engel immer noch nicht gesagt, dass ich ein Hanyou war, was alles noch viel komplizierter machte. Heute Nacht würde ich mich früh genug aus dem Haus schleichen müssen bis in die frühen Morgenstunden. Noch kurz sah ich in den Spiegel. Später wäre mein Haar pechschwarz und meine Augen Kastanienbraun. Akito, wie sollte ich es dir nur je sagen? Würde es mein ewiges Geheimnis bleiben? Leise schlich ich aus dem Schlafzimmer, wo wir Frauen nächtigten und ging zu Sesshomaru. Vielleicht kannte er ein paar Orte, die ich heute Nacht aufsuchen konnte, während ich schwach wurde. „Sesshomaru…“, fragte ich vorsichtig an seinem Hemd zupfend, während er gerade im Garten eine neue Leine befestigte. „Du willst wissen, wo du dich verstecken kannst?“, stellte er klipp und klar fest. Natürlich wusste er es, was erwartete ich anderes? In Letzter Zeit hatte er sich als großen Bruder aufgespielt gehabt und schien immer ein Auge auf mich zu haben. Kagome veränderte wirklich jeden…  „Genau.“, bestätigte ich kurz angebunden und blickte in seine unterkühlten Augen. Sie wurden immer so, wenn ich wieder wegrannte. Ich wusste selbst, dass es falsch war, aber ich konnte es einfach nicht aussprechen. Die Angst hatte meine, nein unsere Mutter über die Jahre geschürt. Und dieser Ausbruch damals bei meiner Mutter hatte es noch stärker verdeutlicht, dass ich noch lange nicht bereit war. Aber was meckerte er eigentlich auch? Also mit seinen Augen. Wir hatten noch lange Zeit. „Es gibt im Wald einen Onsen. Könnte dir guttun.“ Warum konnte er mit mir nicht so viel Reden, wie mit Kagome? War es wegen unserer Mutter? Ich war froh, dass meine Katze reden konnte und eine Herrscherin war, aber Sesshomaru war doch meine Familie… Auch wenn er sich sorgte, wünschte ich mir manchmal, dass er offener zu mir wäre… „Begleitest du mich?“, fragte ich sacht nach und erntete einen leicht genervten Blick. „Natürlich. Sollte aber Kagome mich brauchen, werde ich gehen.“ „Verstanden.“, verlautete ich und verneigte mich angemessen tief, während Sesshomaru sich einfach umdrehte und die Schnur fertig befestigte. Also ging ich baden. Ich schluckte und schloss die Augen kurz. Er war sauer… warum auch nicht? Ich stahl ihm seine kostbare Zeit mit seiner Liebsten, nur weil ich ein Feigling war. Weil ich nicht zu mir stehen konnte. Sesshomaru hatte unsere Mutter getötet, nachdem ich ihr Herz rausgerissen hatte. Hatte er es nur wegen Kagome getan? Oder hatte er gewusst, dass sie mich danach getötet hätte? Ich hatte ihn vielleicht im Endeffekt dazu gezwungen sie zu töten. Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe und wich Akito den ganzen Tag aus. Immer wieder versuchte er mir nahe zu sein, doch ich rannte vor ihm weg. Bestimmt tat ich ihm weh, denn mein Herz schrie jedes Mal. Die Angst war zu groß, dass er etwas merkte. Flüchten war meine einzige Rettung. Wenn ich ihm es sagte, könnte er mich verlassen… Auch wenn er davon überzeugt war, etwas zu ändern und mich liebte, hieß es nicht, es würde so bleiben, wenn er von mir wusste… Mein Herz weinte, während ich Handtuch und eine Jacke einpackte. Den Onsen würde ich bestimmt noch so finden. Gut das Akito keinen guten Riecher hatte. Unbemerkt gab ich Sesshomaru am Abend ein Zeichen und schlich mich aus dem Haus. Vorher hatte ich gesagt, ich wäre müde und ginge schon schlafen. Keiner würde etwas sagen, das wusste ich. Auf meinem Weg zum Wald, blickte ich noch kurz zu dem erleuchteten Haus und rieb mir eine warme Träne von der Wange. Sie hatten alle gelacht und getratscht… Doch mein Geheimnis trennte mich von ihnen, denn ich war nur halb. Als ich den Wald dann betrat, knirschte der Wald unter meinen Sohlen. Es gab einen leichten Kiesweg, welcher den Berg hinaufführte. Anscheinend konnte ich mich gar nicht verlaufen. Irgendwie freute ich mich auf den warmen Onsen, der mich tröstend halten würde. Sesshomaru war nie der Tröster gewesen und ich wollte es auch nicht anfangen. Kagome hatte ihre eigenen Sorgen…und ich wollte auch keinem anderen auf die Nerven fallen. Am Onsen angekommen, sog ich den Duft ein, den er absonderte, nur um festzustellen, dass meine Geruchsknospen sich verringert hatten. Da waren keine extremen Sinneseindrücke mehr und schon fing es an. Auf dem Berg sah ich, wie der Himmel sich rot verfärbte und mich aller Kraft beraubte. Ich fühlte mich schwach und sah traurig der Sonne nach, während sie am Horizont verschwand. Ihre kräftigen Strahlen verließen mich. Die Welt um mich herum wurde kälter und dunkel. Meine Augen konnten nicht mehr soweit die Landschaft scharf sehen und meine Umgebung wurde stiller und stiller. Es quälte mich. Die Einsamkeit wuchs mit jeder Minute, die die Sonne benötigte um tiefer zu sinken. Sehnsüchtig streckte ich meine Hand nach der Sonne aus, während mein Körper zunehmend Menschlich wurde. Meine Krallen verschwanden und mein Haar, dass durch eine Briese nach vorne geweht wurde, verlor erst ihren Glanz, nur um dann auch pechschwarz zu werden. Eine Verwandlung, die mich jeden Neumond ereilte, wenn auch die Sonne komplett verschwand. Meine Lippen wurden trocken und mein Herz raste. Ich stand noch ein paar Minuten da, bis das Licht komplett verschwunden war und ich in kompletter Finsternis eingehüllt war. Ich vernahm leises Rascheln, dass von Tieren stammte, doch ich wusste nicht woher es kam oder was es war. Für einen Hanyou war das wohl die schwärzeste Zeit. Wenn man es nicht kannte, konnte man es auch nicht nachempfinden. Auch Kagome verstand es nicht. Es war, als hätte man einen aller Sinne beraubt. Als wäre ich blind und taub und meine Haut war so sensibel und weich. Wohl der einzige große Unterschied. Menschen spürten mehr. Ihre Haut war weicher. Nicht so robust. Sie bluteten viel schneller als Dämonen. Mein Atem ging spürbar schneller. Ob Sesshomaru kommen würde? Ob er schon da war? Ich fühlte mich so unsicher. Ich brauchte ihn. Ich war abhängig von ihm. Sesshomaru… „Sakura.“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Da stand er neben mir und hatte eine kleine Laterne mit einem Öllicht in der Hand. Die Flamme spielte mit seinen Gesichtszügen. War er wütend? „Da bist du ja.“, versuchte ich mich zu beruhigen, aber es war vergebens. Mein Herz raste und er hörte es bestimmt. Hörte, wie feige seine kleine Schwester war. „Sakura. Nimm beim nächsten Mal eine Lampe mit.“, tadelte er mich und reichte sie mir. Dankend nahm ich sie mit einer Verbeugung an, bevor er weitersprach: „Du solltest es ihm sagen. Wie lange glaubst du, geht das noch gut?“ Schluckend blickte ich ihm ins Gesicht, bevor ich zur Seite schielte. Sein Blick war durchdringend. Fordernd. Auch ohne Licht, hatte ich genug Feingefühl, um seine Regungen deuten zu können. „Ich weiß. Nur noch etwas mehr Zeit.“, wisperte ich so leise, dass nur er es hören könnte. „Sakura.“, murmelte er und betrachtete mich. Seine Augen leuchteten leicht in der Finsternis. Sie erinnerten mich an das Sonnenlicht nach dem ich mich so sehnte. Es tröstete mich, auch wenn es mich verletzte. Er sah so aus wie ich, nur männlicher. So etwas hätte ich sein sollen. Etwas Ganzes. Nichts Halbes. „Bitte.“, flehte ich ihn traurig an und sah nur, wie er die Augen schloss und dann zur Seite sah. Die Geste, wenn er nett sein wollte. Er konnte dann keinen ansehen. Seine Achillesverse, die mir ein Lächeln bescherte. Sturkopf. „Das letzte Mal.“ Ich nickte und sah zu, wie er dann einfach ging. „Ich werde etwas weiter unten kampieren. Zur Sicherheit. Gib Laut, wenn etwas ist.“ „Mach ich. Danke.“, hauchte ich noch, bevor er zwischen den Bäumen verschwand und sein Körper mit der Finsternis verschmolz. Am liebsten hätte ich gefragt, ob er hierbliebe, aber ich wollte auch nicht zugeben, dass ich Angst in der Dunkelheit hatte. Seufzend sah ich noch die Lampe an, bevor ich mir das Kleid über den Kopf zog und meine Unterwäsche auch loswurde und auf einen Stein legte. Die Steine waren warm und würden mir warme Kleidung bescheren nach meinem Bad. Vorsichtig wagte ich mich dann in den brühend warmen Onsen. Meine Haut war so empfindlich. Kurz dachte ich, ich verbrenne mich, doch dann akklimatisierte sich mein Körper und es wurde angenehm und entspannend. Ich schloss die Augen kurz und ließ den Tag Revue passieren. Es passierte so viel und Akito... Ich hatte ihm weh getan, wie jeden Neumondtag. Sesshomaru hatte Recht, ich konnte nicht so weitermachen, sonst würde er irgendwann gehen. Leise seufzte ich und betrachtete im roten Feuerschein meine Hände. Sie wirkten zerbrechlich und zart. So empfindlich. Was würde er sagen, wenn er mich jemals so erblicken würde? Einen schwachen Menschen… „Sakura?“ Ich fuhr erschrocken zusammen und tauchte bis zur Nase unter. AKITO? Überrascht hechtete ich dann zu der Laterne und machte schnell das Licht aus, auch wenn ich es im selben Moment bereute, denn jetzt sah ich nicht, von wo er kam, aber er sah auch nicht mich. Ich meine er war einem Raben ähnlich. Das waren keine Nachtjäger oder? Erschrocken paddelte ich zu einem Felsen und versteckte mich leicht dahinter. „Akito?“, fragte ich heiser nach, als ich ein Gebüsch rascheln hörte. Meine Angst vor der Dunkelheit schien gerade viel größer zu werden. „Sakura.“, meinte die Stimme erleichtert und befreite sich aus dem Gebüsch. Anscheinend hatte er den Trampelpfad übersehen. Gut für mich, er sah also wirklich nichts. „Warum bist du hier?“ „Ich wollte mich entschuldigen… Ich weiß nicht, was ich gemacht habe, aber du bist sauer…“ „und Sesshomaru?“, fragte ich zittrig. Wo war er? „Oh. Ja, den habe ich gesehen, er meinte ich soll mit dir wenn reden und es klären.“, flötete er beinahe zu glücklich. Ich hasste meinen Bruder gerade wirklich. Sonst hatte er doch auch kein Problem, alle um sich herum zu belügen und bei mir hörte er damit auf? „Schon gut… Bin dir nicht böse… Ich wollte nur meine Ruhe…“, murmelte ich und spürte den Schmerz im Herzen. Was sollte ich nur tun? Bitte geh einfach, flehte ich in meinem Inneren. Die Angst vor Verletzung war so groß. So groß, dass ich im nächsten Moment aus diesem Onsen nackt in den Wald stürzen könnte, nur um seinen Blicken zu entkommen. „Sakura, bitte rede mit mir.“, hauchte er und ich hörte wie er näherkam. Das konnte ich noch erkennen, auch wenn mich die Panik erfasste. Mein Herz hämmerte so laut, dass das Blut in meinen Ohren rauschte, bis ich fast taub wurde. Mir wurde schwindelig, während der Schatten näherkam und zu meinem Unglück gegen die Lampe trat und verstummte. „Ich mach die kurz an.“ „NEIN!“, rief ich noch schnell, während er schon die Lampe entzündete. Geschwind versteckte ich mich so gut es ging hinter einem Stein in der Mitte. „Bitte mach sie wieder aus.“ Meine Stimme war zittrig und panisch, während ich meine Hand gegen meine nackte Brust presste. „I…ich bin nackt...“ „Ehrlich? Dachte schon du würdest mit Anziehsachen baden, die hier auf dem Stein liegen.“, brummte er leicht angesäuert. Warum war er bitte sauer? Hallo? Ich war nackt und versteckte mich! Oder wollte er jetzt unsere Beziehung vertiefen? Falscher Moment! GANZ FALSCHER MOMENT! „Ich… bitte geh!“ „NEIN.“ Ich erstarrte, wie auch mein Herz für einen kurzen Moment. Stoff raschelte und dann musste ich feststellen, dass er in den Onsen gestiegen war. Wie sollte ich das noch retten? „Akito, das ist kein angemessenes Verhalten!“, wetterte ich, doch es war beinahe eher nur ein wispern, während ich mich immer enger an den Stein presste. Das dunkle Haar würde sofort auffallen. Nachtschwarz…. Sollte ich untertauchen? Lange könnte ich es nicht aushalten… „Sakura.“, knurrte er jetzt schon und kam zum Stein. „Jetzt komm raus.“ Wollte er mir etwa etwas befehlen? Das konnte er vergessen. „Nein.“ „Bevor ich gehe habe ich eine Frage an dich: Für wie dumm hältst du mich? Mach ich wirklich den Eindruck auf dich, dass ich so strohdumm bin?“ Ich verschluckte mich und presste die Hände vor die Lippen, während ich den Tränen nahe war. Was meinte er damit? „Ich…. Verstehe nicht…“ Er seufzte und schon spürte ich eine Hand an meinem Handgelenk, die mich hervorzerrte. Er war grob, aber trotzdem sanft und zog mich an seine große und breite Brust. So hilflos. Ich hatte mich seinem Zug nicht entreißen könnte und starrte im Feuerschein in seine traurigen Augen. Ich hielt die Luft an, während er mich betrachtete. Traurigkeit war das einzige von dem ich nie geträumt hatte. In meinem Traum war er schockiert oder angeekelt oder schenkte mir Missachtung. Sah mich nicht als Ganzes…. Aber traurig? „Sakura. Willst du immer noch nichts sagen? Wirklich?“ Ich fiepte wie ein kleiner verängstigter Welpe, während ich auf seine Hand blickte, die mein Handgelenk umklammert hielt. Kein Entkommen. Vorsichtig sah ich auf zu ihm. Sein starrer Blick verriet mir, dass er sauer war und enttäuscht. Mein Herz zitterte, meine Brust zog sich zusammen und dann spürte ich sie. Dicke Tränen, die meine Wangen runterkullerten. Unaufhaltsam. Meine Sicht verschwamm, während mein Körper sich verkrampfte. Ich fühlte mich wie ein Reh, dass seinem Jäger ins Gesicht blickte und wusste, es wäre zu Ende. „Ich bin… ein… Han-you….“, presste ich zwischen den Zähnen hervor, ohne ihm in die Augen zu blicken. Jetzt käme es. Er würde gehen. Mich verlassen. Auf mich schimpfen. Es war zu Ende. Ich presste die Augen zusammen und weinte, wie ein kleines Mädchen. Ich liebte ihn. Ich wollte ihn. Ich konnte nicht mehr ohne ihn. „Mach es schnell.“, wisperte ich und neigte den Kopf weiter runter. Das schwarze Haar umfing mich. Meine Menschlichkeit. Meine Verletzlichkeit. „Sakura.“, knurrte er wieder leicht. Seine andere Hand berührte mein Kinn und hob es an. Ich hob brav den Kopf, denn eine Gegenwehr war sowieso nicht möglich. Meine erste große Liebe. So fühlte sich der Schmerz an? „Öffne die Augen.“, hauchte er dicht an meinem Gesicht. Vorsichtig tat ich es, nur um sie gleich wieder zu schließen, als ich seine Lippen auf meinen spürte. Seine Hand löste sich von meinem Gelenk und umschlang meine Hüften, um mich enger an sich zu ziehen. Ich schluchzte in den Kuss, verwirrt von seinem Handeln. Mein Herz wusste nicht, was es tun sollte und auch meine Lungen versagten. Dann löste er sich und legte seine Hände an meine Wangen und hob mein Gesicht, dass ich zu ihm sehen musste. „So schlimm gewesen?“ „Was?“, hauchte ich ungläubig, während er mir nur ein Lächeln zu warf, sich herabbeugte und seine Stirn gegen meine presste. „Mir zu sagen, warum du wegläufst. Sakura. Ich liebe dich und das meinte ich ernst. Warum hast du mir nicht vertraut?“ „Ich…“ ja, was sollte ich bitte sagen? Unsicher blickte ich in seine Augen, während er mich schon entspannter ansah. „Du hattet Angst? Das musst du nicht. Ich bin für dich da und ich bin nicht dumm. Jeden Monat zu Neumond verschwindest du. Jeder weiß, dass ein Hanyou eine Schwachstelle hat. Einen Tag, wo seine Kräfte schwinden. Du bist ausgerastet, als deine Mutter es sagen wollte.“ „Ja.“, flüsterte ich. „Ich hatte Angst, dass du mich dann hasst…“ „Warum sollte ich das? Ich mochte dich schon sehr lange, auch schon, als du noch nicht sagen durftest, dass du eine Frau bist. Aber ich habe gewartet, an deiner Seite. Hätte dir das nicht genug beweisen müssen? So oder so, wir sind zwei verschiedene Rassen, aber es ist mir egal. Ich wollte bei dir sein, weil du mich faszinierst. Deine Art ist erfrischend und wenn du lächelst, strahlst du heller als die Sonne. Wenn du weinst, scheint es mir, als würde die Natur mit dir trauern. Du bist so betörend, wenn du deine Lippen schürzt. Du bist menschlich. Etwas, was ein Dämon meist weniger ist. Schau, sogar die Herrscherin des Nordens stand dir bei. Sie wollte dich unterstützen, dir beistehen. Du bist toll, so wie du bist und ich wünsch mir, dass du so bleibst. Jeder hat mal Angst, doch du bist nicht alleine. Teil deine Ängste, du musst nicht mehr alles alleine bewältigen. Gib zu, du hasst es dich jeden Monat allein zu verstecken. Die Zeit an dem du verletzlich bist. Aller Sinne beraubt, verharrst du wie ein verschrecktes Reh, das schwer verwundet ist. Sakura. Ich liebe dich. Lass mich deine Augen sein.“, hauchte er und küsste meine Augen. „Deine Ohren sein.“, flüsterte er in meine Ohren und küsste beide. „Dein Beschützer der Nacht.“ Sacht küsste er meine Lippen, während ich tief einatmete. „Vertraue mir. Vertraue dich mir an. Ich will der sein, der dich beschützt. Ich will der sein, der dich auf Händen trägt. Ich will der sein, der dir den Atem stiehlt. Ich will der sein, der dir Sicherheit gibt. Dein sicherer Hafen.“ Ich schluchzte leise und schmiss mich an seine Brust. Mir war egal, dass ich nackt war. „Bitte sei es… Es tut mir so leid…“ Er seufzte leise und küsste meinen Kopf, während seine Hand sacht meinen Rücken streichelte. „Danke. Ich werde mein Bestes geben, meine Prinzessin.“ Mein Körper entspannte sich, während wir ins Wasser sanken. Er fand einen Ort zum Sitzen und zog mich auf seinen Schoß. Sein Körper schmiegte sich an meinen, während ich auf in den Himmel blickte, der voller Sterne war. Es war gar nicht so dunkel. Er hatte recht, ich war nicht alleine. Dort waren unzählige, die mir zur Seite standen. Leicht erschöpft von der Panikattacke schmiegte ich mich a seine Brust, während er die Arme um meinen Körper schloss. „Du bist übrigens auch mit schwarzen Haaren wunderschön. Manchmal würde es jedem guttun, so zerbrechlich zu sein.“ Schüchtern sah ich zu ihm auf. „Was meinst du damit?“ „naja. Sieh dir doch deinen Bruder an. Während du geweint hast nach dem Tod eurer Mutter, hat er sich still verkrochen. Er ist wie du. Er will alles alleine schaffen. Als er uns zu diesem Haus eingeladen hat, war ich erstaunt. Für ihn ist es schwerer, als für dich. In seinem Kopf steckt, dass er nicht schwach sein darf.“ „Aber er hat auch eine Achillesverse.“, murmelte ich und sah ihn zustimmend nicken. „Kagome und sein Kind. Aber er kann nie empfinden, wie ihr empfindet. Die anderen Dämonen auch nicht. Ich selbst nicht. Ihr wisst, wie ein Mensch fühlt. Wie schwach er ist. Was er fühlt. Du hattest Angst vor mir. Vor mir, der dich liebt. Sesshomaru will diese Angst auslöschen, doch wird er es nie ganz können und das weiß er. Er wird nie so lachen können wie du es kannst, nie weinen können, denn für Dämonen ist es eine Schande. Das Geheimnis eines jeden Dämons ist es wahrscheinlich, dass wir nur einmal wie ihr sein wollen. Also leide nicht in diesen Nächten, sondern sei bei uns, rede darüber. Du könntest sie eher ändern, als Sesshomaru es kann, denn du kannst ihnen zeigen, was es bedeutete, ein Mensch zu sein. Du darfst all die Dinge tun, die wir nicht tun können, die unser unendlicher Stolz nicht erlaubt. Ich werde versprechen dir ein wunderbarer Mann zu sein. Nur nicht du bist die in meinen Augen, die sich für ihre Art schämen sollte, sondern ich mich. Denn ich kann nie so offen sein wie du.“ Ich seufzte leise und küsste seine Lippen. „Du redest zu viel. Es ist gut, so wie es ist. Und so wie Kagome, werde ich irgendwann jede kleine Mimik erkennen. Sie weiß, wie er fühlt und ich werde es bei dir auch erkennen lernen. Und nachher unterhalten wir uns mit den anderen.“ Er nickte und küsste mich noch einmal, während wir einfach beieinander waren. Ich fühlte mich so erleichtert und von seinen Worten verzaubert. Ob er damit wirklich Recht hatte, dass jeder Dämon zumindest einmal im Leben ein Mensch sein wollte? Wobei Freizeitparkmäßig konnte ich das wirklich verstehen. Keine Verpflichtungen, keine dunklen Gedanken. Und wohl das beste von allen war eine liebende Familie zu haben. Kapitel 67: Märchenstunden [Wilhelm Grimm] ------------------------------------------ Da saß ich nun in einem Zug. Er fuhr mich quer durch eine farbenfrohe Landschaft und würde mich zu Akaya führen. Es hatte mich wirklich überrascht, dass er mich eingeladen hatte. Er renovierte wohl mit ein paar Freunden das Haus von diesem weißhaarigen Schönling und dessen schwangeren Frau. Ich meine, wir hatten uns schon manchmal getroffen, aber noch nie ging es darum, wo zu übernachten. Ob er mich vermisste? Ach nein, bestimmt nicht oder doch? Er war schon sehr süß und anhänglich. Seufzend lehnte ich den Kopf ans Fenster und sah raus. Wie sollte ich ihm nur klarmachen, dass aus uns nichts werden würde? Ich würde bald heim fahren… und meine Familie wäre nicht davon begeistert, dass ich mit einem Mann intime Stunden verbrächte. Säuselnd malte ich an das Fenster zwei Hörnchen und ein Schwanz. Bestimmt wird er mir die Ohren vollheulen und sagen, dass ich nicht heim gehen darf, aber… ARGH! Ich raufte mir mein braunes Haar und schloss genervt die Augen. Manchmal war ich auch ein sau doofer Idiot. Dabei war ich doch nicht mal blond. Na gut Straßenköterblond war ich schon etwas, aber… Wieso hatte ich bitte zu gesagt? Das musste ihn doch auf andere Gedanken bringen! Wieso hatte ich diesem Impuls nachgegeben? Übernachten? Mehrere Tage? Ich sah von mir selbst enttäuscht auf meine braune Reisetasche die ich mitgenommen hatte. Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe. Warum tat ich nur so etwas? Mein Blick wanderte weiter zu einem Geigenkasten. Größer als die normalen und auch der Inhalt war ein anderer. Ich war kein Student. Ich war Jäger. Daraus bestand mein Leben. Ausgebildet mein Leben lang um die Monster aus unseren Albträumen zu jagen und ihre Geschichten für die Ewigkeit festzuhalten. Grummelnd zog ich einen alten Lederband aus meiner Tasche, in denen ich viel über Dämonen und Monster dieses Landes festgehalten hatte. „Ach Akaya, was mach ich nur mit dir. Überhaupt würde deine Cosplay-Art meinen Eltern nicht gefallen, die unserer ehrenhafte Arbeit dadurch beschmutzt fänden…“, fluchte ich leise in dem fast leeren Abteil, während der Zug seinen Endpunkt erreichte. Geschwind schnappte ich mir meine braune Tasche und meine Geigentasche, bevor ich aus dem Zug hüpfte. Ich trug wieder meine braune Hose, wie auch das weiße Hemd und meine beige Weste. So würde er mich erkennen. Als ich nach ihm suchte wurde ich leicht rot. Meine Wangen wurden wirklich heiß. Was baute ich da bloß für Unsinn? Ich schloss die Augen und atmete tief durch, bevor ich die Augen öffnete und durch meine Brille die Landschaft betrachtete. Es war eine Haltestelle im Nirgendwo und hätte er mir nicht gesagt, an welchem ich aussteigen musste, hätte ich bestimmt diesen Ausstieg verpasst. Wo war er denn jetzt bloß? Versetzte er mich etwa? Ich blickte zur Uhr. Die Zeit passte zumindest. Wo konnte er stecke? Leicht verunsichert schritt ich die Treppen herab. Felder nur Felder. Sollte ich etwa alleine hinfinden? War dies sein ernst? „Akaya.“, knurrte ich leise und stieß die Luft aus. „Ja?“, fragte eine mir bekannte Stimme. Geschwind wendete ich mich um 90° und erkannte den Gesuchten im Gras liegend. Geschlagen ließ ich die Arme sinken und hob eine Augenbraue. Er hatte geschlafen… zumindest sah er sehr zerzaust aus… „Wie lange bist du schon da?“, fragte ich nachdenklich, während ich interessiert zu sah, wie der kleine Schönling langsam auf die Beine kam. Er gähnte ausgelassen und streckte sich. Eine eher hüftbetonende graue Jeans und eine offene rosa farbende Bluse waren das einzige an seinem Körper. Hatte er nicht mal Schuhe an? Ehrlich? Er sah aus, als müsste ihn jemand ordentlich anziehen, aber es war auch süß so hilfesuchend wie er schien. „Seid glaube ich 3 Stunden.“, meinte er mich angrinsend und machte die paar Meter zwischen uns wett. Er wurde wie immer kleiner und kleiner, je näher er kam, bis er vor mir stand und den Kopf leicht in den Nacken legen musste. „Warum machst du das?“, fragte ich ungläubig und wuschelte etwas seinen Kopf. Er grinste. „Ich hatte Angst, der Zug kommt früher und ich wusste nicht, wie lange ich für den Weg brauche…“, murmelte er verlegen und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs nächste. Mein Herz schlug hoch. Ja stimmt ja, deswegen hatte ich ja gesagt. Ich konnte mich einfach nicht an seiner Art satt sehen, wenn er mich so ansah. Wie ein kleiner Hund, der nur auf sein Herrchen gewartet hatte. Und das wortwörtlich, wenn man bedachte, dass er hier lange rumgestanden – bzw. eher geschlafen - hatte. „Du Dummerchen. Naja, jetzt bin ich da. Wo müssen wir lang?“, meinte ich und versuchte Ernst zu sein, aber als ich ihn genauer ansah, musste ich grinsen. „Warum grinst du?“, fragte er schmollend, während ich in sein Haar griff und eine Grille rausfischte, die mir sofort aus der Hand sprang. „Du hattest einen Mitbewohner.“ Akaya lief hochrot an, bevor er sich geschwind umdrehte und einen Trampelpfad entlang marschierte. Er war wirklich putzig, auch wenn er manchmal sehr ernst sein konnte. Ich mochte ihn. Wirklich. Warum musste ich nur in diese Familie geboren worden sein? Mein Kopf sank etwas herab, während ich die Luft einsog. Aber andererseits hätte ich ihn auch nie kennengelernt, wäre nicht meine Familie gewesen. So oder so war es ausweglos und ich musste es diesem glücklichen Kerl später beichten und das nur, weil ich ihm beim Schießen an der Bude geholfen hatte. Das Schicksal konnte wirklich hart sein… Aber das gute war, wir hatten noch nicht miteinander geschlafen. Es war noch bei den unschuldigen Dates und würde ihm so hoffentlich leichter fallen und mir auch… Ja mir… Ich würde stark sein müssen, denn wenn ich Schluss machte, konnte ich nicht heulen, das durfte ich nicht… Sonst könnte er sich später noch etwas dabei denken. Warum gab es denn da keine Option? Warum musste ich Nachkommen zeugen? Die Welt war so verflucht ungerecht. „Grimm-chan, beeil dich!“, rief er schon aus einigen Metern Entfernung mir zu. Ein kurzer Rotschimmer strich über meine Wangen, bevor ich kurzerhand loslief. Ich würde es ihm in ein paar Tagen sagen. Nicht gleich. Nicht sofort. Ein wenig konnte ich das Schicksal noch um die Nase führen! Bitte, nur ein klein wenig. Ein klein wenig Glückseligkeit.   Nach einer halben Stunde stetigen Fußmarsches kamen wir an besagten Haus an und ja, ich sah ihm an, dass es renoviert wurde, aber sie waren schon sehr weit. Also war ich bestimmt nicht als Helfer gedacht, sondern einfach so. Zum Zeitvertreib? Leicht schielte ich zu meinem kleinen Schönling, welcher anscheinend nur Augen für mich hatte, denn er blickte mich an, was mich dazu veranlasste, leicht errötend wegzusehen. Was sollte ich nur machen? Was bitte? Oh Gott. Wie sollte ich es ihm beibringen? Vielleicht mit einem: ‚Du, Akaya. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt Monster. Wie die, von denen dir deine Mutter vorgelesen hat. Und meine Familie jagt und tötet sie. Wir wissen nie, ob wir überleben, aber nur wir können es und ich will dir diese Ungewissheit nicht antun.‘ Wäre doch ein gewagter Schritt oder? Er würde denken, es wäre die dümmste Ausrede der Welt… Und weil ich mich nicht trennen wollte, könnte ich ihm nicht in die Augen sehen, was auch ein Indiz für die Lüge wäre. Was für eine verzwickte Lage… „Ich freu mich wirklich, dass du meiner Einladung gefolgt bist.“, flüsterte er in der leichten Brise, was mir nur noch ein Stich versetzte. Der würde mir nie abkaufen, dass ich Monster jagte, so ungeschickt wie ich vorging. Er stoppte und ich holte auf, bis ich neben ihm stand. „Danke für die Einladung.“, nuschelte ich und sah noch mal das Haus an. Hier würden wir jetzt ein paar Tage verbringen, mit all seinen Freunden, die mich hassen würden, wenn ich mit ihm Schluss machte. Der große Weißhaarige Mann gefiel mir da am Wenigsten. Er schien mir immer sehr ernst, während seine Liebste so aufgeweckt war. Ihm könnte ich schon die Vaterrolle zutrauen, in der er mit einer Schrotflinte oder einem Katana hinter mir herlief. Sanftmütig betrat ich die Dielen, doch es half nichts. Sie knarrten und verrieten meine Ankunft. Leise schluckte ich, während Akaya mit mir auf den Außendielen ums Haus ging. Ich verkrampfte mich zusehends. Noch nie war ich sehr begabt gewesen in Sachen Sozialkompetenz. Das war echt der falsche Ort zum Schluss machen. Warum musste ich es nur tun… Auf der anderen Seite angekommen, erblickte ich meine Gastgeber im Garten, wie sie leicht herumalberten. Der weißhaarige Typ saß an einem Baum im Rasen und las ein Buch, während seine Frau an ihm gelehnt schlief. Sie sahen sehr friedlich aus, aber mein Bauchgefühl verriet mir, dass ich ihn fürchten sollte. Das er gefährlich war. Es war mir beinahe als wäre er nicht von dieser Welt und zu meinem Erschrecken, erhob er auch gleich seinen Kopf und blickte mich mit diesen Honiggelben Augen an. Kurz stoppte mein Atem und mein Herz. Ich fühlte mich einfach nur schwach, wenn ich ihn ansah. In mir keimte das Gefühl auf, dass ich am besten meine Waffe immer bei mir trug. Natürlich versteckt, aber nicht ohne ging. Sein Blick… Wie ein Jäger, der seine Beute fixierte… Alles um mich herum verstummte, nur er war noch da… „Hey.“, schnurrte Akaya an mein Ohr und stupste mich aus meinem Traum wach. Überrascht sah ich ihn an, während die Welt wieder lauter wurde und lebendiger. „Fühl dich wie zu Hause. Und mach dir keine Gedanken, ich beschütz dich.“ Ich lächelte etwas verkniffen: „Nicht andersherum eher?“ Er schüttelte den Kopf und flötete leicht, während dieser dunkelhaarige mit den Ohren rumlief… trug er die immer? Ich schüttelte den Kopf. Er hatte eine Wassermelone in der Hand, einen Schläger und eine Augenbinde. „Schaut mal! Wollen wir spielen?“, fragte er grinsend und kam zu uns gerannt. „Ein einheimisches Spiel mit viel Spaß!“ Eine weißhaarige Dame neben ihm verdrehte die Augen und schlich davon, während nur wir drei dastanden. Also musste ich ran und ich bereute es schon jetzt. Ich wusste, das ging schief… und hätte ich damals gewusst, welche immensen Konsequenzen dieses Spiel nach sich ziehen würde, hätte ich mich dafür verwehrt, aber geschehen war geschehen. Kurz überlegte ich, ob ich da rauskam, aber schon war es um mich geschehen. Genau ich bekam die Augen verbunden und schluckte. Welch Schlamassel. Geschwind drehten sie mich und bewaffneten mich mit dem Schläger, während sie mir den Weg erklären wollten, doch das brauchte ich nicht. Ich war ein Grimm und war trainiert worden. Ohne Augen sehen? Kein Problem. Aber trotzdem versuchte ich ein wenig rum zu torkeln, damit sie nicht dachten, ich wäre komisch. Er sollte es echt nicht denken… Was dachte ich da? Es wäre sogar besser, würde Akaya es sehen und mich loswerden wollen… aber… immer dieses ABER…. Aufgeregt schluckte ich, während ich mich der Melone näherte. Ich hatte gehört, wo sie hingelegt worden war. Nach und nach ging ich darauf zu, meinen Schläger erhoben. Meine Aufgabe? Einer Melone den Schädel einschlagen. Es klang wirklich brutal und ich hatte mich auch nie mit diesem Spiel auseinandergesetzt. Mir gefiel das Spiel „steck dem Esel den Schwanz an“ um einiges besser. Das Spiel hätte nie diese Katastrophe herbeigeführt… NIE. Und dann war es soweit. Mein Schläger schnellte hinab. Zu schnell, wie ich im Nachhinein feststellen musste, und zerschmetterte die Wassermelone, wie es so manchem Monster schon widerfahren war… Nasse Flüssigkeiten und Fruchtfleisch benetzten mich, während ich stocksteif wurde. Warum sah ich da ein Monster? Und Blut? Die Binde war noch auf… Beruhig dich… Komm schon… Langsam, aber auch wirklich nur langsam beruhigte ich mich und schluckte, während ich eine Zunge an meinem Hals spürte. „Akaya?“ „Köstlich.“, hauchte er mit einer tiefen und sehr rauen Stimme, die mich erregte. Sie war tiefer als sonst und mein Herz pulsierte schneller. Da half wirklich kein Training gegen diese Macht… „Ohhh…mmh….“, keuchte ich leicht, während seine spitzen Zähne meine Halsschlagader streiften. Überrascht hielt ich die Luft an. Was spürte ich da? Nicht nur mir, auch ihm fiel auf, das etwas nicht stimmte, denn es war mir, als durchzuckte ihn ein Blitz. Sein Körper zuckte fort von meinem. Geschwind riss ich meine Binde von den Augen. Was war das? Er hatte sich abgewandt von mir und machte auch keine Anstalten sich umzudrehen. „Akaya, alles gut?“, versuchte ich es, doch als dann auf einmal der weißhaarige Mann vom Baum aufstand und eine andere Haltung einnahm, lief alles aus den Bahnen. Es gab einen Blickwechsel. Dieser Mann war auf ihn sauer, während die schwarzhaarige eine Hand beschwichtigend auf seine Hüfte legte, während sie sich am Baum hochzog. Dieses Schauspiel schien mir grausig. War er gegen unsere Liebe, wo er doch teils dafür mitverantwortlich war? Ich wollte etwas sagen, doch nun spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und wandte mich zu einer weißhaarigen. War das die Schwester? Sie schüttelte nur leicht besorgt den Kopf, während ich eine Bewegung hinter mir vernahm. Ich blickte zu Akaya, welcher geschwind davonlief. Sofort wollte ich ihm nach, doch man hielt mich auf. „Nicht doch.“, hauchte sie und intensivierte ihren Griff. Für eine Frau hatte sie viel Kraft. „Gib ihm Zeit.“ „Warum Zeit?“, fragte ich hastig nach und verlor meinen kühlen Kopf. Was ging hier ab? „Er kann doch sein wer er ist. Ist das so schlimm?“ Sie blickte bedrückt zur Seite. „Weißt du… Manchmal können andere aber diese Seite nicht verstehen. Manchmal ist es besser, ein Geheimnis zu wahren. Zum Wohle aller.“ Jetzt wurde ich wütend. „Was hat er denn verbrochen? Nur weil er über meinen Hals geleckt hat?“ Ich fauchte beinahe. Meine Ahnen würden sich im Grab umdrehen, wo ich doch sonst ein eiskalter Engel sein konnte, nur er ging mir nicht aus den Kopf. „Jeder hat Geheimnisse! Aber sie in sich rein zufressen ist nicht viel besser!“ „Du verstehst nicht…“, hauchte sie und sah hilfesuchend zu ihrem großen Bruder, welcher mit seiner Frau auf mich zu kam. In mir schrillten die Sirenen. Am liebsten hätte ich meine Waffe aus meinem Holster gezogen und auf ihn gerichtet. Weiße Haare waren in dem Alter schon merkwürdig. Wer wusste, was er war? Ein Monster? Was war, wenn dies seine Untertanen waren und es Regeln gab? Ich war mir nicht sicher. Viel hatte ich über die Monster dieses Landes gehört. Sie waren hier auch sehr unscheinbar und teils lebten nur noch die wirklich mächtigen Wesen, gegen die ich keine Chance hätte. So fühlte ich mich auch bei ihm, als hätte ich nie eine Chance, einen Kampf gegen ihn zu bestehen. „Sesshomaru, bitte erkläre es ihm.“ „Sakura.“, knurrte er leise und betrachtete mich. „Du kannst hierbleiben. Akaya wird kommen, wenn er bereit dazu ist. Er ist den Umgang mit Männern nicht gewohnt in einer Beziehung.“ Ich sah ihn verwirrt an. „Was?“ Er überlegte, während seine Frau zu ihm kam und ihm eine Hand auf den Arm legte. War er verunsichert? Sie lächelte sanft und betrachtete dann mich. „Lass uns dir erstmal etwas Sauberes zum Anziehen raussuchen. Ich glaube ich bin die beste in solchen Sachen. Hör nicht auf diese Geschwister. Sie sind selbst den Umgang mit anderen nicht gewohnt. Stell dir diese Gemeinschaft wie ein Sozialisierungsprogramm vor.“ Ich seufzte und versuchte mich zu beruhigen. Als ihre Hand meine nahm und mich sanft mitzog, schien ich auch entspannter. Auf einmal schien er auch entspannter, je weiter wir uns von ihm entfernten. „So fühlt es sich auch an…“ Sie kicherte und führte mich in Akayas Zimmer. Überrascht sah ich mich um. Es lagen Bücher herum und darunter viele Liebesromane, die mir die Schamesröte ins Gesicht trieben. „Ist das sein Zimmer?“ „Ja.“, hauchte sie und sah rot zu den Büchern. „Oh… Die sollte er nicht so offen rum liegen lassen… Männer. Unverbesserlich.“ Ich musste kurz lächeln. „Hatte er schon mal einen Freund?“ Überrascht drehte sie sich um, während sie Kleidung von Akaya in der Hand hatte. „Oh. Ich meine noch nicht. Zumindest nicht so einen. Darum ist er sehr unbeholfen. Glaub mir. Sesshomaru war mal viel schlimmer als er. Wahrscheinlich hat ihn nur der Grund gezähmt, dass ich Schwanger bin, aber naja. Männer.“ Etwas besorgt nahm ich ihr die Kleidung ab. „Wie war er denn vorher? Ich meine, er ist angsteinflößend…“ Sie kicherte. „Wenigstens nicht mehr mordlüsternd. Glaub mir er ist ein komplett anderer jetzt. Aber wir leben schon länger zusammen, nur die anderen sind noch komplett rohe Diamanten. Du musst Akaya erst zu dem machen, was er eigentlich ist, denn zurzeit ist er nicht er selbst.“ Verwirrt hob ich eine braue, während ich mich schon langsam umzog. Sie drehte sich um und räumte etwas auf. Von ihr ging schon fast etwas Heiliges aus, wenn man das so sagen konnte. „Wie habt ihr euch kennen gelernt?“ Sie seufzte und hob den Kopf leicht: „Es ist schon sehr lange her. Ich war mit seinem kleinen Halbbruder befreundet, was dazu führte, dass ich sein Todfeind wurde, denn er hasste seinen Bruder abgrundtief. Es wurden viele Kämpfe gefochten, bis Sesshomaru ein Waisenkind fand und für es sorgte. Es war der erste Schritt auf einem gewundenen Weg. Dieser Mann war einst ein Egoist, den niemand interessierte. Von seiner Mutter darauf getrimmt, dass jeder einen Dreck wert ist, doch dieses Mädchen… Es veranlasste ihn sogar, seine Fehde mit seinem Bruder zu beenden. Und dann eines Tages, als es friedlicher war, verstritt ich mich mit seinem Bruder und ging heim. Er folgte mir leicht unfreiwillig und kam nicht mehr heim, weswegen er erstmal bei mir im Tempel wohnte. Naja und dann geschah es halt. Er zeigte ein anderes ich. Unbeobachtet von seinen Feinden, erblühte er regelrecht und bewies sogar mehr Menschlichkeit als sein Bruder. Er war führsorglich, beschenkte mich und umsorgte mich. Sogar meinen Vater hat er ausfindig gemacht und hat dieses Haus gekauft. Ohne das Schicksal wäre ich mit seinem Bruder verheiratet und unglücklich und ständig im Streit, doch bei ihm… ist es anders…“ Ich lauschte ihr und seufzte, während ich mich fertig angezogen hatte. Kurz schnupperte ich an der Kleidung. ES roch nach ihm. „Oh, das hatte er wohl schon an.“ „ich weiß. Darum. Es ist wohl besser, wenn du nach ihm riechst. Männer und Testosteron.“, flötete sie und betrachtete mich. „Wie weit würdest du für ihn gehen? Was würdest du für ihn geben?“ Überrascht hob ich eine Braue, während ich mir auf die Unterlippe biss. „Sehr viel. Schon jetzt überschreite ich unsichtbare Grenzen, die mir meine Familie aufgebunden hat. Eigentlich sollte ich mich von ihm fernhalten, um ihn zu schützen, doch ich kann es nicht, ich würde wohl alles für ihn tun… Und dass trotz anderer Intentionen, die ich zuvor hegte.“, gab ich seufzend zu. „Was wäre, wenn er zwei Gesichter hätte? Könntest du ihn auch dann lieben?“, fragte sie schon vorsichtiger und beäugte mich wie ein Adler. Irgendwie stieg in mir die Vermutung, dass hier etwas nicht stimmte. War er ein Wesen, wie diese anderen? „Möchtest du mir sagen, es könnte gefährlich sein? Meinen Tod bedeuten?“, riet ich ins blaue und lag damit wohl mehr als nur Recht, denn sie riss ihre Augen auf, so als hätte ich etwas erfahren, was sie nicht hätte sagen dürfen. „Ah…“, flüsterte sie und überlegte, während sie ihre Wange kratzte. „In gewisser Weise… ja.“ Ich nickte. „Bist du eine Miko?“ Noch mehr Überraschung und ein Nicken. Wow. Nicht nur, dass ich unsichtbare Grenzen überschritt, ich machte es schon zu einem schlimmen Vergehen. Seufzend hob ich das Shirt, damit sie die Pistole sehen konnte. „Ich kann auf mich aufpassen.“ „Ob Waffengewalt der beste Weg ist? Sesshomaru verzeiht mir wohl auch heute nicht, dass ich schon öfters auf ihn mit Pfeil und Bogen geschossen hab…“ „Sozialisierung von Monstern also? Und ich verlieb mich in eins, wo ich sie doch jage…“, murmelte ich seufzend und hörte sie keuchen. Schnell sah ich auf und hob die Hand. „Alles gut…“ Sie schloss kurz die Augen. „Erschieß bitte keinen. Sagen wir so, wenn das klappt, dann wird in diesem Land frieden herrschen und eine Koexistenz geebnet. Bitte gib uns die Chance.“ Leicht unsicher ging ich zu ihr und nahm ihre Hand. „Ich steh selbst nicht so auf diesen ewigen Kampf. Vielleicht wäre es auch eine Wende, denn mir gefällt das Gewerbe nicht. Aber jetzt sag mir, was ich mit Akaya machen kann und warum er weggelaufen ist.“ „Naja…“ „Er ist eine Art Vampir, nach menschlicher Auffassung. Ein Teufel.“ Erschrocken drehte ich mich um und sah Sesshomaru ins Gesicht, welcher sich vor mir großmachte. „Ich sollte nächstes Mal mit Bedacht die Freunde meiner Schützlinge wählen.“ Meine Hand lag an meiner Waffe, doch je länger ich ihn betrachtete, desto mehr kam mir die Situation dumm vor. Er hatte nicht einmal aggressiv gesprochen. „Nun, ich habe ihn gewählt.“ „Vielleicht ist es ja auch der richtige Weg.“, meinte er und irritierte mich, während er seine Gedanken preisgab. „Mächtige Männer brauchen einen mächtigen Gegenpart. Zumindest könnte es Akaya guttun, in die Schranken gewiesen zu werden. Wie es scheint, ist er nicht Herr über seinen inneren Dämon. Teufeln fällt es oft schwer. Ich lege sein Leben in deine Hand. Wenn es nicht funktioniert, kann ich ihn gegeben Falls töten.“ Es lief mir eiskalt über den Rücken, während Kagome ihn wütend anstarrte. „Niemand wird getötet. Verstanden? Fahr die Krallen ein!“ Er knurrte leise. „Natürlich.“ Dann ging er nur fort, während ich sie besorgt anstarrte, doch sie schüttelte den Kopf. „Heiße Luft. Die verpufft. Geh du zu Akaya, aber nimm dich in Acht. Sesshomaru hat sich sehr unter Kontrolle, was die anderen angeht, wissen wir es nicht genau. Sie sind Lords. Der Umgang mit Menschen fällt ihnen noch sehr schwer und sie mussten sich nie beherrschen.“ Ich nickte. „Ich kenn mich schon etwas aus. Ich werde es wagen, denn ich liebe ihn und vielleicht hat dein Mann Recht. Er muss gebändigt werden. Egal wie jung ich bin, ich habe verschiedene Wesen kennen gelernt und jedes ist anders. Viele können sich etablieren, doch andere haben ein Wesen nah an der Oberfläche, was ihren Charakter bestimmt.“ „Viel Glück.“ Ich nickte und dann machte ich mich bewaffnet auf. Sesshomaru hatte mir die grobe Richtung gedeutet und mehr brauchte ich nicht. Ich war ein Jäger und würde ihn finden. Doch würde ich diese Hürde meistern? Frieden? Die Lords? Sie schienen mir nicht sonderlich gefährlich, außer Sesshomaru, aber ich wusste auch nicht, wie sie vorher gewesen waren. Wie hatte Kagome gesagt? Ihr Mann war erblüht und hatte sein wahres Ich gezeigt. Ob es ihnen genauso ging? Auch ich konnte bei ihm anders sein. Sonst war ich oft kalt und distanziert, aber das war ich nicht bei ihm und er war auch kein Monster, er wurde nur dazu gemacht. Mein Herz schlug schneller, während ich immer tiefer in den Wald mich vorkämpfte. Zeit um die Schönheit zu genießen, hatte ich nicht. Meine Aufgabe? Meinen Liebsten Einhalt gebieten. Unser erster großer Test. Sie hatte von ihrem Schicksal geredet, hatte uns dann auch das Schicksal zusammengeführt? Um mein und sein Leben zu ändern? Für eine neue Zukunft? Normal glaubte ich nicht daran, auch wenn ich an Hexerei glaubte, aber jetzt schien es mir immer plausibler zu sein. Akaya… Leicht gedankenverloren strich ich über einen abgebrochenen Zweig und betrachtete seine Fußabdrücke. Was war dein anderes Gesicht? Ein Teufel… Verunstaltet? Schön? Dämonen konnten ihre Gestalt verändern. Sie waren anders als meine Wesen, die ich kannte, zumindest was ihr Potential betraf. Bisher hatte ich nur Sagengestalten wie einen großen Werwolf vor mir gehabt, aber hier sollte es Monster geben, die wahrlich riesig waren. Ein Priester hatte mir alte Zeichnungen gezeigt von Lords, die immense Ausmaße hatten und Drachen. Er war der Überzeugung gewesen, dass je mächtiger, desto größer ein Monster war. Es gäbe Daiyoukais. Riesendämonen, welche wunderschöne Gestalten oft annahmen und Prinzessinnen verführten. Kagome meinte dies wären Lords, aber hatten sie auch dessen Ausmaße? Diesem Sesshomaru könnte ich es ja zutrauen, aber die anderen drei? Sie schienen mir sogar sozialer als er zu sein. Ein Knacken riss mich aus meinen Gedanken, während ich mich duckte. Fast war ich da. Was würde ich vor mir sehen? Konnte ich das bewältigen? Wenn er so stark war? Ich hatte keine heiligen Kräfte, sondern nur meinen Verstand und meine Waffe. Ein Fauchen. Es hatte mich entdeckt? Schnell sprang ich aus meinem Versteck. Für manche würde es dumm erscheinen, aber zwischen Ästen hätte ich keinerlei Chance, schnell zu entkommen ohne Gefahr zu laufen, hängen zu bleiben. Ich stand meinen Mann und sprang auf die Lichtung, von dem dieses Geräusch zu mir geweht worden war. Und da war er. Mein Liebster. Auf den Knien mit einem Reh im Arm. Sein Gesicht leicht verzerrt, doch noch immer er selbst. Seine Zähne lang und spitz. Reiszähne. Die er in den Hals des Rehs schlug und ihm nach und nach das Leben aussaugte. Ungestüm und wild riss er an dem Wesen. Anscheinend hatte das Fauchen nicht mir gegolten, denn er nahm mich nicht einmal wahr. Langsam schlich ich auf ihn zu, meine Hand an der Waffe und meine Gedanken wirr. Wie sollte ich ihn nur bändigen? Ehrlich? Ich bekam Bammel. Es war eine Situation, in der man nicht seine Waffe dahatte. Gut ich hatte sie, aber ich durfte sie nicht nutzen, egal was passierte, denn wenn ich es tat, würde er mir nie wieder vertrauen oder es würde alles schwerer machen… „Akaya“, flüsterte ich leise dem Monster entgegen. Nein nicht Monster. Akaya. Mein Liebster. Ich durfte dies ja nicht aus den Augen verlieren. „Ich bin es, Wilhelm.“ Akayas Gestalt durchfuhr ein Blitz. Er bewegte sich nicht, während ich mich langsam näherte. Das Reh hatte er abgesetzt und sein Blick verweilte auf diesem, während seine Augen normaler schienen. Sie wurden erst sanfter und dann panisch, so wie ich es in seinem Augenwinkel erkennen konnte. Aber was erwartete ich auch? Es war sein Geheimnis und nun stand ich da und sah, was er vollbrachte. Nicht nur ich musste mit der Situation fertig werden, sondern auch er. Aber leider war ich auch nicht gut in Feinfühlig sein… „Stopp.“, fluchte er dann aber doch noch, als uns nur noch etwa 2 m voneinander trennten. Sein Rücken stocksteif und seine Kleidung mit Blut bespritzt. Er war sehr wild gewesen… „Akaya. Hab keine Angst.“ Ein verächtliches Schnauben, während er nur den Kopf leicht schüttelte. „Nicht ich sollte Angst haben, sondern du. Bleib wo du bist, sonst wirst auch du so enden.“ „Willst du das denn?“ Er schluckte merklich. Seine Hände waren rot. Das war normal der Moment, wo ich ihm den Kopf einschlagen sollte, aber vielleicht war meine Familie einem Irrglauben gefolgt… „Nein. Aber…“ „… du hast Angst, du kannst es nicht kontrollieren?“, ergänzte ich seinen Satz, während seine Schultern runter sanken. „Richtig. Bitte geh. Vergiss was du gesehen hast, sonst wird Sesshomaru dich töten.“ Jetzt schnaubte ich. „Soll er es versuchen, dann brenn ich ihm ein paar Löcher in seinen Pelz.“ „Nein, wirst du nicht.“, brummte Akaya und stand langsam auf. Er erschien mir größer als sonst. Sein Körper leicht verzerrt. „Er wird dich nicht bekommen.“ Überrascht machte ich einen Schritt zurück. Mist. „Was meinst du?“ „Er darf dich nicht töten…“, knurrte Akaya und wendete sein Blick mir zu. Sein Gesicht leicht verzerrt, seine Lippen blutrot und seine Augen genauso rot. „Ich werde es beenden.“ Erschrocken wich ich seinem Angriff aus und rollte zur Seite. Geschwind zog ich meine Waffe und kam auf den Knien zum Stand, nur um auf ihn zu zielen. Akaya kniete mit einem Bein, seine Augen Strahlten regelrecht, während er schnell atmete. „Es tut mir leid.“ „Halt, Akaya!“, fluchte ich. „Er wird mir nichts tun und du musst es auch nicht.“ „Doch zum Wohle aller, damit das Kind außer Gefahr ist!“, fluchte Akaya mit tiefer Traurigkeit in seiner Stimme. „Du hast mich gesehen…“ Geschockt sah ich ihn an. Das Kind? Kagomes Kind etwa? Was hatte das zu bedeuten? „Jetzt hör doch zu du Idiot! Kagome hat mir alles erzählt und ich weiß auch, wer Sesshomaru ist. Er hat mich hergeschickt! Jetzt spiel nicht den Helden, sonst tut es dir noch leid!“ Akaya hielt fassungslos still und verstand anscheinend nicht wirklich, denn er schüttelte nur den Kopf und schloss die Augen. „Warum bist du dann hier?“ Ich seufzte. „Um dich zu Vernunft zu bringen.“ „Ob du das kannst?“, fragte Akaya niedergeschlagen und verlor immer mehr den monströsen Glanz. Er schrumpfte, wie auch die Angst, die ich vor ihm hatte. „Natürlich. Ich helfe dir. Wenn dieser Sesshomaru ein normales Leben mit Frau und Kind führen kann, dann kannst du das doch erst recht.“, murmelte ich und ging zu ihm. Seine Augen waren geschlossen, wie wahrscheinlich auch sein Herz vor mir verschlossen war. Sacht berührte ich seine Wange und streichelte langsam darüber. „Ich bin doch bei dir.“ Eine einzelne blutrote Träne lief über die Wange von Akaya und perlte an seinem Kinn ab. Es schmerzte mir sehr, ihn so zerbrechlich zu sehen. Ohne einen Gedanken zu verschwenden, zog ich ihn in meine Arme und hielt ihn. „Wie hat Kagome gesagt? Du musst noch erblühen. Darf ich dabei zu sehen?“ Er war nur stumm und schnupperte etwas an mir, bevor er sein Gesicht in meine Halsbeuge drückte. Seine Lippen an meiner Halsschlagader. Erst hatte ich Angst, doch dann beruhigte ich mich, wie ich es im Training gelernt hatte und versuchte ihm so zu zeigen, dass ich ihm vertraute. So verblieben wir, eng umschlungen, während er sich sichtlich beruhigte. Seine Lippen waren weich und sorgten für Schauer, die meinen Rücken herabrannen. Es erregte mich. Die Gefahr gepaart mit ihm. „Akaya?“, fragte ich sacht nach, während ich meine Hand über seinen Rücken fahren ließ. „Geht es dir besser?“ „Ja…“, brummte er sacht an meinen Hals, was kitzelte. „Das kitzelt.“, knurrte ich leicht und löste mich von ihm. Erst wollte er nach mir greifen, doch hielt mitten drin inne. „Du siehst schon besser aus.“ „Ja?“, fragte er und rieb sich den Mund mit seinem Oberteil ab, während ich ihn eingehend musterte. So sah er so unschuldig aus, aber das waren ja meist die schlimmsten. Unschuldig drein blicken und mit Blut verschmiert sein… Mein Geschmack war wirklich sehr interessant. „Hätte nicht erwartet, dass du so Blutrünstig bist.“ Akaya Gesicht entgleiste und sah mich schockiert an. Ich sollte manchmal meinen Mund halten. „Warum gehst du so locker damit um?“ „Ich bin ein Monsterjäger… Oder viel mehr, ich war einer. Weißt du, uns verbindet wohl mehr, als wir je dachten, wenn ich Kagome glauben kann. Wir beide wollen unserem Schicksal entfliehen. Ich hätte dich verlassen müssen, um dich zu schützen und du genauso.“ „Ein Jäger… Du jagst uns normal?“ „Genau.“ „Und ich bin ein Lord… und sauge unschuldige normal aus… Aber man hat mir etwas Anderes gezeigt und du hast mich überzeugt… dabei bist du eigentlich mein Feind.“ „Ist wahr. Und du mich. Egal wie sehr ich dir fernbleiben wollte, zog mich etwas zu dir. Ich habe alle Grenzen überschritten und nur das kurze Gespräch mit Kagome scheint meine Welt auf den Kopf zu stellen.“ Akaya sah mich leicht lächelnd an. „Das ist wohl ihr Hobby. Sesshomaru war ein Massenmörder. Sie hat in der Vergangenheit geholfen und gegen ihn gekämpft und ihn überlebt. Manchmal weiß ich nicht, wer Angsteinflößender ist. Aber sie hat in nur einem Jahr einen ganz anderen aus ihm gemacht… Der Mann, der uns wieder an die Macht bringen sollte, verlangt, dass wir menschlicher werden und uns der Zeit beugen… Weißt du… Es hat mir wohl den Mut gemacht, dich einzuladen und als ich dann die Kontrolle verlor, bin ich fortgelaufen…“ „Wir laufen wohl alle öfters fort.“ „Das stimmt…“, brummte er. Ich nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn sanft. „Lass uns dies am besten gleich ändern und gemeinsam anpacken.“, hauchte ich an seine Lippen. „Lass uns üben, dass du dich kontrollierst.“ „und wie?“ Ich sah ihn neckisch an und er wurde rot und schien auf einmal ganz unsicher. „Du meinst doch nicht…“ „Doch, das mein ich. Aber lass uns dich erstmal etwas saubermachen.“, meinte ich heiser und stand auf. Seine Hand schnappte ich und zog ihn mit mir. „Aber…“ „Kein Aber. Es gefällt mir ehrlich. Jetzt komm.“ „Aber...“, versuchte Akaya wieder, doch ich schüttelte den Kopf. „Kein Aber. Wenn du es noch mal versuchst, werde ich dich bestrafen.“ Schüchtern blickte er mich an und keuchte. Es turnte ihn doch selbst an. Vielleicht half es uns beiden, runter zu kommen. Zumindest würde ich ihn nicht aufgeben. Versprochen. Das Schicksal hatte uns zusammengeführt und niemand würde uns trennen. NIEMAND. Kapitel 68: Sternentänze [Isamu] -------------------------------- Da waren wir nun. Sie hatten es erfahren und dabei hatte mich Sira nicht einmal gefragt. Die Bedeutung ihres Namens die kleine Träumerin und Sternentänzerin passten zu ihr. Es hätte schiefgehen können, doch Sesshomaru war wirklich nachsichtig, obwohl sie ihn sogar bespannt hatte, was mich ehrlich wütend machte. Seufzend suchte ich ihr einen schönen Kimono raus. Er war dunkelblau mit kleinen Sternen darauf. Das dürfte ihr hoffentlich gefallen. Geschickt faltete ich den Kimono und brachte ihn meiner Herrin. Sira war es bestimmt nicht mehr gewohnt Kleidung zu tragen, aber sie liebte auch ihre kleine Gestalt, welche von ihrem weißen gewellten Haar ummalt wurde. Vorsichtig klopfte ich an und trat dann ein. Dort saß sie auf dem Tatamiboden in ihren weißen Yutaka. „Ich habe hier einen Kimono.“ „Leg ihn dort hin.“, befahl sie leicht kalt und deutete neben sich. Ich folgte sofort ihrem Wunsch und legte es ab, bevor ich mich umdrehte. Meine Ohren spitzten sich unweigerlich, als ich hörte, wie ihre Kleidung über ihre Schultern zu Boden glitt, während sie aufstand. Ich schluckte leicht. Sie war vielleicht klein, aber … trotzdem konnte ein Mann ja auch mal träumen. Zumindest war sie schon ein paar Jahrhunderte alt… Der neue Kimono raschelte, während sie ihn anzog. Der Gedanke ließ mich erröten und mein Herz schneller schlagen. Was würde ich für einen kurzen Blick nur tun? Was dachte ich denn da? Schnell schüttelte ich den Kopf. Dieses ganze Geturtel der anderen ließ mich auf falsche Gedanken kommen. Ich war ihr Diener und sie nannte mich meist Bruder… auch wenn wir nicht verwandt waren. Wir hatten zusammen dies aufgebaut. Sie war stark und mächtig und ich? In meinen Gedanken wurde sie hilfebedürftig und betrachtete mich sehnsüchtig, was doch gar nicht war…. „Hilf mir.“, befahl sie. Schnell versuchte ich mich zu beruhigen und drehte mich um. Ich wurde rot. Sie trug ein schwarzes Spitzenhöschen… Als sie meinen Blick sah, zog sie schnell ihre Kleidung zusammen und wurde leicht rot. „Es… es tut mir leid… Sofort…“, begann ich hektisch und ging zu ihr, um die Kleidung zusammen zu ziehen und den Gürtel um sie zu wickeln. Wir waren so dicht aneinander, dass es mich schier verrückt machte. Ihr weißes welliges Haar kitzelte in meiner Nase, während ich meine Gelüste kaum noch bändigen konnte. Und erst ihr wilder Geruch… Es gefiel mir, wenn sie nicht mit Parfümen ihren eigenen Geruch überdeckte, denn sie duftete nach Wildnis, Freiheit und Schnee. Sie erinnerte mich an unsere Heimat. Ich band ihre Schleife und umarmte sie von hinten, während wir einen Spiegel ansahen. Schnell zupfte ich alles zu recht, während ich ihren schnellen Herzschlag hörte, der mich zum Jäger machen wollte. Ich wollte sie jagen und ihr in den Nacken beißen, auf dass sie mir gehörte…. Unsicher sah ich in den Spiegel. Sie sah schüchtern zur Seite. Mochte sie mich doch mehr? Als ihr Blick dann meinen traf befreite sie sich schnell und lächelte unsicher. „Danke. Ich komm damit wirklich nicht klar…“, flüsterte sie und ließ mich alleine in dem kleinen Raum. Weg war sie… Sira. Hatten sich über die Jahrhunderte Gefühle zwischen uns entwickelt, die nicht auf Geschwisterliebe beruhten? Aber auch wenn, wir durften nicht… nein. Leicht angespannt schritt ich aus dem Raum und folgte ihrem intensiven Geruch. Nur sie war für mich da. So lange hatte sie ihre wahre Gestalt nicht angenommen. So lange, dass ich schon gar vergessen hatte, wie sehr ich diese Katze begehrte. Kurz leckte ich mir meine Lippen, nur um mir selbst eine Ohrfeige im Nachhinein zu erteilen. Was nicht durfte, durfte nicht sein. Noch war sie die Herrscherin und ich ihr Diener. Sozialisierung und Eingliederung beinhaltete noch lange nicht die Auflösung der Herrscherhäuser. Was für eine Schmach. Egal wie sehr wir uns anstrengten, es würde noch lange dauern, bis es überhaupt die Möglichkeit gäbe und dann? Wer wusste es, was dann geschehen würde. Vielleicht verloren wir uns sogar aus den Augen. Sie war schon immer ihren Instinkten gefolgt. Noch eine Ecke und ich würde sie sehen. Schnell abregen. Es gab sowieso genug Aufregung hier. Noch ein paar Zentimeter und ich war wieder ihr braver Diener, der zu Späßen aufgelegt war. Kagome durfte es nicht merken, sie würde versuchen etwas zu ändern, aber sie bedeutete mir auch zu viel, als dass ich es wagen wollte. Nicht als erster. Niemals! Und da stand sie. Kurz hielt ich den Atem an, bis ich glaubte, dass ich gleich ohnmächtig wurde. Da stand sie. Mein Traum. Ihr weißes wellenförmiges Haar wippte freudig, während sie mit Sakura redete. Sakura machte ihr Komplimente und Sira drehte sich spielerisch auf ihren Samtpfoten. Erst einmal und dann noch einmal und ein weiteres, sodass es schon einem Tanz ähnelte. Ich verlor mich in ihren Bewegungen. Der Kimono stand ihr wirklich und ihre zarte weiche Haut, die bestimmt dick war, wie die einer Katze. Ich hatte ihre wahre Gestalt schon gesehen. Sie war ein Tiger. Ein Monster, gegen das ich nur mit meiner Schnelligkeit eine Chance hätte, denn ihre Stärke übertraf meine um Weiten. Wahrscheinlich war ich wirklich masochistisch veranlagt, so sehr wie ich mich nach ihren Krallen sehnte. Ich würde mich verbrennen, was ich begriff, als unsere Augen sich begegneten in ihren wilden Tanz. Schnell hörte sie auf, und wandte sich von mir ab, während ich unruhig wurde. Ihr Blick… so erwischt. Sie war manchmal doch noch ein halbes Kind. Aber war das nicht jeder? Wir waren immer beide sehr kindisch gewesen… Damals als wir klein waren, hatten wir nur einander… Die Welt war einst viel dunkler als heute. Jäger… Nicht wie dieser Grimm. Aber andere, die uns unsere Familien genommen hatten. Wir waren Waisenkinder und nun Herrscher und jetzt? Jetzt durften wir leben. Aber würde es gefahrlos sein? „Isamu, komm her.“, flötete Sakura. Kurz überlegte ich noch, bevor ich mich leichtfüßig zu ihnen bewegte und ein bezauberndes Lächeln aussendete und mit meinen Panthaöhrchen wackelte. „Ja, die Dame.“, hauchte ich zwinkernd und kassierte böse Blicke von dem Hühnen mit dem schwarzen Zopf. Akito. Seine dunklen Augen funkelten mich stürmisch an. Dafür, dass man ihm erst vor ein paar Monaten die Flügel gestutzt hatte, war er schon wieder ganz agil und beschützte fast schon aggressiv das weißhaarige Hündemädchen. Was da wohl rauskäme? „Sei vorsichtig, wie du mit meiner Frau redest.“ „Ich entschuldige meinen unfähigen Diener.“, flüsterte eiskalt die Tigerin und schenkte mir einen hochmütigen Blick, der mir bedeutete, ich solle den Mund halten. Natürlich war da keine Liebe oder Eifersucht. Bitte, was hatte ich denn erwartet? Akito grinste mich nur an: „Hätte ich das mal früher gewusst, wie man dich zum Schweigen bringt.“ „Droh nicht meinem Diener, oder ich fresse dich.“ Akito verschluckte sich und starrte Sira an, die die Arme leise knurrend vor der Brust verschränkte. Das wurde ja immer besser, jetzt beschützte sie mich auch noch. Man, dass ich noch Selbstbewusstsein habe grenzte an ein Wunder. „Um wieder zum Thema zu kommen.“, unterbrach Sakura unser Geplänkel und setzte ein Lächeln auf. „Wir wollten einkaufen und könnten helfende Hände gebrauchen. Vielleicht kennst du ja auch ein paar gute Rezepte, Sira-chan. Die Männer tragen dann am Ende die Einkäufe, was sagst du?“ Sira nickte. „Gerne. Es gibt einige Köstlichkeiten aus den Bergen. Hauptsächlich natürlich Fleischgerichte oder Fischgerichte.“ „Kein Problem. Es gibt hier auch fast nur Fleischfresser.“, witzelte Sakura. Ich hörte nur zu und seufzte. Toll. Mir war klar, wie das werden würde… … und ich wurde auch nicht enttäuscht. Da gingen wir nun die lange kleine Straße, umringt von Feldern und was war? Akito und Sakura hielten Händchen und grinsten wie frisch verliebte, während ich brav hinter meiner Herrin langging. Wunderbar. Wirklich. Besser hätte es doch nicht kommen können. Mein Karma musste sehr schlecht sein. Jeder fand hier zu einander und ich? Ich war weiter der Diener. Genervt rümpfte ich die Nase und hätte gerne geknurrt, aber ich verkniff es mir. Sira verärgerte man nicht zweimal am Tag. Und ein gutes hatte es ja. Ein wunderschöner Ausblick auf ihre Körperform. Auch wenn ihr langes Haar bis zu ihren wunderschönen Hintern ging, konnte es nicht ihre Schönheit verbergen. Am liebsten hätte ich wohl geschmatzt, aber das wäre sehr unanständig… „Isamu-san?“, fragte eine liebliche Stimme, die wie kleine Glöckchen in meinen Ohren klang. Mein Blick wanderte nach oben, ohne auch nur einen cm ihres Körpers zu verpassen, bis ich ihr Gesicht erreicht hatte. Goldgelbe Augen fixierten mich auf strenge Art und Weise. Wie ihre Stimme doch gerade nicht zu ihrem Gemütszustand passte… „Ist etwas?“ Ich schluckte und schüttelte mein kurzes leicht zottiges schwarzes Haar. „Natürlich nicht. Es ist nur… Lange warst du eine Katze und ich habe dich lange nicht gesehen… Du bist größer geworden, oder?“ Sie seufzte leise, während sie nach vorne blickte und Sakura grinsen sah. Schnell drehte sich das Kätzchen wieder zu mir und presste die Unterlippe vor und schmollte. „Das kommt dir nur so vor…“, bestand sie und schielte zur Seite. „Vielleicht bist du einfach geschrumpft.“ „Aber schöner bist du allemal.“, versuchte ich es noch mal und hörte nur wieder ein seufzen. Wunderbar. Nicht mal flirten mit ihr lief. Ich sollte echt aufhören zu Träumen. „Du wirst trotzdem den Einkauf tragen.“, brummte sie nur und drehte sich um. Jedoch meinte ich einen Rotschimmer auf ihrer Wange zu sehen. Wir duzten uns und sie vertrug keine Komplimente, aber das hieß nichts… „Natürlich.“, bejahte ich schnell und reihte mich wieder folgsam ein, während Sakura mir einen leicht besorgten Blick zu warf und die Schultern zuckte. Wow. Mitleid. Das brauchte ich jetzt auch wirklich. Mein Panther wollte spielen… ich sollte mir vielleicht eine Frau suchen und nicht ihr nachlaufen. „Sira, könnte Isamu neben dir gehen? Man soll Sesshomaru und seine Freunde nicht für komisch halten. Also keine Diener. Wäre das in Ordnung?“ „Lässt sich einrichten.“, hauchte sie und sah mich an. Sie macht eine nickende Bewegung, die mir sagte, dass es gestattet war. Sofort holte ich auf und positionierte mich neben ihr. Fabelhaft. Mir gefiel die andere Aussicht mehr. Sehnsüchtig schielte ich zu ihr. Ihre Lippen waren so zart … sie glänzten sacht, während sie durch ihn atmete. Mein Hals schnürte sich zusammen. Wie sollte ich das nur überleben? „Sira-san, wirst du wieder nach Hause zurückkehren, oder möchtest du noch länger dann bei Sakura-san bleiben?“, fragte ich vorsichtig nach. Ich wollte bei ihr sein… „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Sobald ich zu einer Antwort gekommen bin, werde ich dich darüber unterrichten.“ Diesmal warf Akito mir einen Blick voller Mitleid zu, denn auch er hatte meine Flirtversuche verstanden. Naja, sie war lange eine Katze gewesen, es hatte Auswirkungen und sie schien mir manchmal sehr traditionell, also würde sie nach einem Tiger Ausschau halten, der ihr das Wasser reichen konnte, denn ich wäre dazu sehr wahrscheinlich nicht fähig, egal wie heilig meine Vorfahren auch gewesen sein mögen. Des Weiteren störten sie meine Augen. Eins blau und eins golden. Oft hatte sie in sie hineingesehen und war zu keinem Schluss gekommen, jedoch hatte ich in einigen Genetik Büchern darüber gelesen. Man sollte diese Traditionen vergessen. Es dauerte dann auch nicht mehr lange und wir erreichten die Stadt. Sie war klein und entspannt. Anscheinend kannte jeder jeden, denn wir vielen stark auf und das bestimmt nicht nur wegen meinen Ohren und Hörnern. Auch die anderen fielen auf. Jeder tuschelte und sah sich nach uns um. Jetzt nicht flirten, dass würde peinlich werden. Schnell schritten wir in einen Supermarkt und suchten die gewünschten Dinge zusammen, darunter auch Baby-Sachen, was an der Kasse sofort die Frage aufrief, wer denn die glückliche wäre. Sakura erzählte es und freundete sich sofort an, während der Rest von uns etwas unfähig war. Ich biss mir auf die Unterlippe, als wir dann draußen auf ein paar hübsche Männer trafen, die bei ihr gleich nach ihrer Nummer fragten. Eifersüchtig wollte ich dazwischen gehen, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Eine Nummer habe ich nicht.“ Dann drehte sie sich um und schritt davon. Die Jungs waren traurig, aber waren dann auch schon wieder mit sich selbst beschäftigt. Diese Katze. Sie war wahrlich blind. „Bei ihr helfen wohl nicht die konventionellen Methoden, was?“, fragte mich Akito leise, während sie mit Sakura etwas redete. „Wem sagst du das. Sie ist sehr traditionell. Es wundert mich, dass sie überhaupt eine menschliche Gestalt angenommen hat.“ „Was heißt traditionell bei euch?“, fragte Akito neugierig, während ich die Augen nur verdrehte. „Sieg im Zweikampf. Wild, hemmungslos.“ „Klingt heiß. Warum probierst du es nicht?“ Ich wurde rot und starrte zu ihr rüber. „Sie ist ein Tiger und ich ein Panther. Sira ist glatt im Vorteil.“ „Macht es den Zweikampf dann nicht erst recht reizvoll? Wie ehrfürchtig sie wohl sein würde, wenn du, der keine Chance hätte, gegen sie gewinnt?“ Kurz träumte ich und dachte daran, wie sie mich fütterte und ich ihren Körper mit Küssen bedeckte, während sie sich unterwürfig verhielt. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, während ich mein Gemächt im Zaum halten musste. „Sehr heiß… Aber was ist, wenn ich verliere?“ „Du bist ihr Diener. Sag doch dann einfach, du wolltest sie testen oder spielen?“ „Sie wird wütend sein und mir die Kehle aufreißen.“ „Wäre es das nicht wert?“ Unsicher blickte ich sie an und schloss die Augen nachdenklich. „Wahrscheinlich schon. Vielleicht wage ich es…“ Akito grinste mich neckisch an und schlug mir auf den Rücken. „Braves Kätzchen. Ich kann das hier nämlich echt nicht mehr mit ansehen. Sie ist blind… und ich dachte immer, ich hätte mit Sakura Probleme gehabt… Bring ihr am besten gleich Benehmen bei.“ Ich nickte und folgte mit Akito den Mädchen, die schon vorangelaufen waren, während wir die schweren Einkäufe gesattelt hatten. Es reizte mich immer mehr. Einfach versuchen schadete nicht. Wenn wäre es auch nicht so schlimm, denn dann wüsste ich, woran ich war.   Am Abend fasste ich dann den Entschluss. Es stand an. Ich hatte gut gegessen und mich fit gemacht. Heute oder nie. Morgen wäre mein Mut verflogen. Ich hatte ihr erzählt wie schön die Wälder seien und sie um eine kleine Jagd gebeten, der sie erfreut zustimmte. Meine Finger kribbelten, während sich mein Fell unsichtbar auf meiner Haut aufstellte. Mein Herz bebte vor Anspannung, während meine Muskeln sich bereitmachten. Im Dunkeln wanderten wir still und schweigend zu den Wäldern, an denen wir uns unserer Kleidung entledigten. Ich wagte kaum ein Blick auf sie zu werfen, was schwierig war, denn sie nahm es sich nicht, zuerst loszustürzen und ihre Gestalt zu wandeln in einen mächtigen weißen Tiger mit schwarzer Maserung. Ihr Körper war breit und massig, was mich kurz in Panik geraten ließ. Ihr Biss war tödlich, wie sie es schon oft bewiesen hatte, aber ich durfte nicht weichen, sie würde niemand Schwaches neben sich akzeptieren. So wandelte auch ich meinen Körper in die Form eines weißen Leoparden mit schwarzen Flecken. Meine kleinen Hörner wuchsen, während meine Augen die Selbigen waren, auch wenn die Pupillen wegen der Dunkelheit an Größe zunahmen. Ich stürzte ihr nach, spürte den Wind über mein Fell streichen, während immer wieder die Zweige auf dem Weg durch mein Gewicht brachen. Sie war massig, aber ich auch. Was würde sie tun, wenn sie meine Intentionen erfuhr? Es würde kein einfacher Kampf sein. Einen Tiger zähmen war schier unmöglich und ich war keiner, aber ein Versuch war es wert. Geschwind folgte ich dem Pfad der schieren Zerstörung, den sie hinterließ. Sie war keine kleine Katze mehr. Aber vielleicht half es mir auch im Kampf… Immer schneller trugen mich meine Pfoten über den Waldboden, während ich den Bäumen auswich und da, da war sie vor mir. Ich holte zu ihr auf. Ob sie schon etwas witterte? Genüsslich öffnete ich das Maul und zog die Luft ein, doch da war nichts. Kein Geruch von Wild. Wahrscheinlich war es schon getürmt, als sie so viel Krach gemacht hatte. Mein Innerstes grinste. Sie war immer schon eine schlechte Jägerin gewesen, wenn ich es ihr nicht fast schon ins Maul getrieben hatte. Wenigstens gäbe es keine Störungen. Als sie mich dann bemerkte, lief sie auch schon wieder schneller. Ihre Ausdauer war auch nicht die Beste mehr. Das Karma verbesserte sich wohl. Doch es war noch kein passender Ort für einen Kampf in Sicht, aber wir hatten Zeit. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn nach einer halben Stunde erreichten wir eine Lichtung. Groß genug für unseren Kampf und es gab eine Wasserstelle. Sira blieb sofort stehen. Unbewusst präsentierte sie sich mir, während sie auf eine Wasserstelle zu schritt. Schwerfällig berührten ihre großen Pfoten das weiche Gras, während ich ihr noch erst Aufrecht, aber dann gebeugt folgte. Meine Hinterbeine spannten sich an und wärmten sich auf für den Angriff, während sie meine Intentionen noch nicht bemerkte. Jetzt war ich bereit. Leise knurrte ich. Sofort blickte sich der weiße Kopf zu mir um. Ihr Körper folgte dann auch, als sie zu verstehen begann. Der mächtige Körper begab sich in Kampfstellung. Sie knurrte. Ob sie verstehen würde, worum es mir ging? Mit ihr schlafen wollte ich aber nur in menschlicher Gestalt. Lange und genussvoll sie verwöhnen und schnurren hören… Aber später… Geschwind stürmte ich los, was sie mir gleichtat. Mein Körper bewegte sich fast so leicht wie eine Feder über den Boden, während ihre Füße die Erde unter mir erschütterten. Für ihre zierliche Gestalt schon beängstigend. Kurz vor mir setzte sie an, um mich mit ihren Pranken zu erwischen, doch ich war schneller und sprang zur Seite, nur um sie beim Vorbeirennen, an zu rempeln. Ich zuckte kurz, sie hatte es teils erwartet, denn aus dem Gleichgewicht brachte ich sie nicht. Ich war wirklich zu leicht, um sie rammen zu können, ohne selbst Schaden zu nehmen. Eine weitere Drehung, die sie langsam vollführte. Ihre goldenen Augen taxierten mich, während ihre Krallen aus ihren Pfoten drangen und den Boden mit Furchen durchsäten. Wenn ich verlor, würde sie mich wahrscheinlich wirklich töten. Also musste ich gewinnen. Diesmal war es an ihr, loszulaufen. Auch ich lief los und wich immer wieder aus, während sie hoffentlich bald müder wurde. Ich konnte nicht verhindern, dass sie mich auch mal streifte. Es gab Gründe, dass ich sie als Herrscherin akzeptiert hatte. Meinen Körper zierten schon einige Kratzer jetzt, aber das würde heilen, denn sie waren nicht allzu tief. Sehnsüchtig knurrte ich und das nächste Mal als ich sie umrundet hatte, versuchte ich sie von hinten zu bespringen, um so an ihren Hals zu gelangen. Anscheinend überrascht schüttelte sie ihren stämmigen Körper, weswegen ich knapp ihren Hals verfehlte, jedoch hatten sich unsere massigen Körper berührt. Spätestens jetzt erkannte sie die wahren Intentionen, denn ich hatte ein Schnurren nicht unterdrücken können in diesem entscheiden Moment. Die Versuchung war so groß gewesen ihren Hinterleib nicht doch mit meinen Pranken festzuhalten, aber ich wollte sie nicht traditionell. Schnell nahm sie Abstand von mir und knurrte erschrocken. Es gefiel ihr gar nicht, was ich wollte oder? Sie roch köstlich. Ich wollte nicht glauben, dass sie keine Lust empfand. Neckisch ließ ich meinen Schwanz leicht peitschen, während sie anscheinend überlegte. Ich wollte schon wieder zum Angriff ansetzten, als sie sich urplötzlich in einen Menschen zurückverwandelte. Leicht rot stand sie da und verbarg ihre Scharm mit ihrem langen welligen Haar vor mir, während ich als Panther auf sie zu ging und sie langsam umstrich. Sie schloss die Augen. Sie schien mir so unsicher. Ich folgte ihr und verwandelte mich auch in einen Mann, doch verbarg ich mich nicht vor ihm. Sacht näherte ich mich von hinten und legte eine Hand auf ihren Bauch, während ich sie an mich zog. „Sira.“, hauchte ich in ihr Ohr, während sie nur still dastand. „Was tust du da?“ Sie schluckte. Ihr Herz schlug so schnell, dass mein Blut in Wallung geriet. Siras Atem ging schnell und die Worte kamen nur Stoßweise heraus: „Seit wann empfindest du so?“ Stolz wendete sie ihren Kopf, bis wir uns in die Augen sahen. Meine Erektion konnte ich nicht mehr verstecken. Sacht strich ich das Haar aus ihren Gesicht: „Jetzt wo du wieder diese Gestalt hast, mehr denn je.“ Ich beugte mich herab und küsste sie einfach ohne um Erlaubnis zu fragen. Ihre Augen schlossen sich, während ihre Lippen meine empfingen. Es gab keine Gegenwehr und trotzdem wurde ich leicht grob. „Wieso…“ „Weil ich dich liebe.“, schnurrte ich und biss zart in ihre Unterlippe. Sie stöhnte leise und presste ihre Beine aneinander. Wie ich ihre Bereitschaft doch roch. „Wieso lässt du mich nicht das Recht erringen, dich zu besitzen?“ Sie seufzte heiser und presste ihren weichen Hintern an meinen steifen Schwanz. „Ich gehöre dir doch schon lange, Dummkopf.“ Sie knurrte etwas und seufzte. War ich der Blinde gewesen? Überrascht löste ich mich leicht von ihr. Sie drehte sich um und schob leicht errötet das Haar beiseite, sodass ich einen wunderbaren Blick auf sie hatte. „Du verwirrst mich.“, knurrte ich erregt und machte den Meter zwischen uns wett. Ich umfing ihre Hüfte und küsste sie wild und hemmungslos, während meine Hände ihren Körper erkundeten. Sie war feucht und wie und ich war im höchsten Maße erregt. Nach einigen Minuten entließ ich ihre Lippen, nur um an ihren Hals zu knabbern. Leise stöhnte sie und schnurrte. „Erkläre es mir.“ „Du hast mich gerettet als ich klein war.“, meinte sie hochrot. „Als wir jung waren, warst du stärker…“ „Aber das bin ich lange nicht mehr.“, hauchte ich und biss sanft in ihren Hals, was sie laut aufstöhnen ließ. Meine Finger streichelten immer wieder über ihre feuchte Mulde, während sie sich den Wellen der Lust hingab. „Nein, du bist es immer gewesen. Du bist für mich stark.“ „Und der traditionelle Zweikampf?“ Sie knurrte und legte die Hände auf meinen Hinterkopf. Ihre Augen glühten vor Lust: „Halt die Klappe und küss mich lieber! Entweder du nimmst mich oder wir kämpfen und dann…“ Diesmal seufzte ich und küsste sie einfach. Anscheinend hätte ich früher mein Recht schon einfordern sollen, aber dann hätte es mir nicht so viel Lust bereitet. Erregt drängte ich sie rückwärts, bis ich eine geeignete Stelle hatte. Küssend drängte ich sie zu Boden, ohne mich von ihr zu entfernen. Sie wusste nicht wie erregt ich war. Mein Phallus sehnte sich so sehr nach ihr, dass er schon pulsierte. Sie war Jungfrau, aber ich auch. Wenigstens würde keiner den anderen verspotten. Langsam strichen noch einmal meine Finger über ihre Scharmlippen, bevor einer in sie eindrang, um sie zu weiten. Ich schnurrte, als ich spürte, wie feucht sie wirklich war. Sie gaukelte nichts vor, ihre Gefühle waren echt. Das Spiel machte ich so lange mit ihr, bis ich glaubte, dass sie bereit war, aber auf das Gefühl, was mich erwartete, war ich nicht vorbereitet gewesen. Es war, als ob wir verschmelzen würden. Eng umschlang sie mich, während ihr nackter Körper sich an mich presste. Tief in ihr wagte ich mich nicht mehr mich zu bewegen, aus Angst, das Zusammenspiel jetzt schon wieder zu beenden. Meine Miezekatze gehörte mir… „Isamu-chan…“, keuchte sie und stöhnte leise, während sie begann sich unter mir zu regen. Stöhnend bewegte ich meine Hüften, was sie genießerisch mit einem eigenen Hüftschwung intensivierte.   Wir liebten uns an diesem Abend noch mehrere Male. Es war anfangs kurzgewesen, doch jedes Mal dauerte es länger und unsere schweißnassen Körper verhedderten sich immer wieder, während wir in den Pausen uns einander streichelten, bis wir wieder übereinander herfielen. So wild wie sie roch, so wild war auch der Sex mit ihr. Immer wieder streichelten ihre Krallen über meinen Körper, während ich sie in jeder Stellung nahm, die mir einfiel, bis wir irgendwann erschöpft nur noch im Rasen lagen. Ihr Kopf lag auf meiner Brust, während eine Hand auf meinem Bauch ruhte. „Eine wunderschöne Nacht.“ „So schön wie du, Sira. Und nimm es hin.“ „In Ordnung.“, hauchte sie und streckte sich erst wie eine Katze, bevor sie meine Wange mit einem Kuss benetzte. „Ich gebe mir Mühe. Aber siehst du, hätten wir bis zur Erschöpfung gekämpft, hätten wir uns nicht so lange lieben können.“ Ich wurde rot und starrte sie an. Mit meiner Hand hob ich ihr Kinn und sah in ihre bezaubernden sternenartigen Augen: „Dein Ernst?“ „Ja.“, hauchte sie und lächelte mich an. „Da hast du wohl Recht. Mein Plan war, dich auszulaugen, bis ich leichtes Spiel habe.“ „Siehst du, die Klügere gibt nach.“ Ich knurrte leise und küsste sie. „Wenn du meinst.“ Sie schmollte leicht, bevor sie nur seufzte und sich wieder auf meinem nackten Körper gemütlich machte. „Was sagen wir den anderen?“ „Das unser Sex der beste von allen ist.“ Knallrot funkelte sie mich an. „Untersteh dich!“ „Halt mich doch ab!“, flötete ich, was mir ein böses Miezekätzchen bescherte. Sie bestieg mich rittlings und knurrte mich wütend an. Die Krallen erhoben, atmete sie tief ein, was mir nur eine weitere Erektion einbrachte. Warum war sie nur so heiß, wenn sie mir drohte? Geschickt umgriff ich ihre Hüften und hob sie etwas an. Unsicher blickte sie auf mich herab, bis sie es dann endlich begriff, was ich plante. Mein Schwanz drängte an ihre leicht geweitete Möse. Sie atmete tief ein. „So entkommst du mir nicht!“, knurrte sie noch, während ich schon langsam in sie eindrang. Keuchend riss sie den Kopf in den Nacken und krümmte ihren Rücken. Ihr Knurren wurde zu einem Schnurren, während meine Hüfte langsam kreisend zustieß. Zitternd war sie über mir und ihre Wut vergessen. So zähmte ich sie also. Hoffentlich würde ich lange genug durchhalten, damit sie es wieder vergessen hatte. Aber sie musste zugeben, dass unser Sex überirdisch war, wie ein Tanz am Himmel zwischen den Sternen und es würde eine Ewigkeit noch andauern. Vielleicht würde ich auch genießen und schweigen… Kapitel 69: Ein neues Leben --------------------------- Die letzten Tage waren schon beinahe zu aufreibend für meiner einer. Anscheinend war der Frühling in meinem neuen Domizil ausgebrochen. Störend und nervend waren diese Verliebten, die sich den halben Tag nur noch anhimmelten und sich ineinander verknäulten wie Schlangen. Was dachten die sich eigentlich? Sie waren eigentlich nicht zum Vergnügen hier, … sondern um das Haus herzurichten. Wie konnte man sie nur bremsen? Leicht genervt blickte ich im Gras unterm Baum sitzend auf und betrachtete die Turteltauben, während Kagome im Gras lag, ihren Kopf auf meinen Schoß gebettet hatte und selig döste. Sie war im 9ten Monat und das Kind käme bald. Zum Glück waren wir eigentlich fertig, bis auf ein paar Kleinigkeiten, aber ich sehnte mich einfach nach Ruhe ohne Schmatz Geräusche von knutschenden Mäulern…. Genervt blickte ich die Katzendämonen an, welche wohl im siebten Himmel waren. Es war wirklich nervend. Sira und Isamu. Regelrecht rollig. Ich roch nur die puren Hormone, wenn sie umeinander herumtigerten oder einander streichelten und diese… Blicke zuwarfen… würg. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Wenn das Kind da war, musste ich jeden, aber auch wirklich jeden rauswerfen. Ich schielte zu meiner Schwester… Die Weiblichkeit stand ihr, auch wenn sie immer noch wie ein Zwilling war… Solange aber ihre Haare hochgesteckt waren, gab es keine Verwechslung mehr… Kaum auszudenken, wenn der Rabenmann mich von hinten überrascht hätte… Ein Ekelschauer ersetzte den Kalten. Ich brauchte Entspannung, Ruhe und…. Mein Blick fiel auf meine Liebste. Sie konnte entspannen, wunderbar… Grübelnd betrachtete ich ihr zartes Gesicht. Sie schien mir gealtert zu sein. Im Positiven, nicht im negativen. Irgendwie stand ihr die Schwangerschaft. Sie wäre bestimmt eine gute Mutter. Wie hatten wir nur angefangen? Ich schluckte und spürte leichte Sorge um sie. Konnte ich sie auch wirklich beschützen? Würde ich ein guter Vater sein? Nie hatte ich mich um solch belangloses gesorgt. Als Herrscher und Frauenverächter, war mir niemals das Vatersein in den Sinn gekommen. Natürlich waren Nachkommen nötig, doch war es meist üblich, dass die Frauen die Kinder sie erzogen… Meine Lippen verzogen sich zu einem strengem Strich, während ich tief durchatmete. Das konnte heiter werden. Was hatte ich mir da nur aufgebürdet? Bekam ich kalte Füße? Ein Dämon? Ein anstrebender Daiyoukai? Wirklich… aus alles wurde ich vorbereitet, nur nicht auf das. Wie waren bitte kleine Kinder? Laut? Störend? Woher sollte ich wissen, was das Kind wollte? Wie sollte ich mich verhalten? Mein Vater war da nicht das perfekte Vorbild gewesen. Zu meinem Leidwesen, musste ich auch zugeben, dass ich, als ich erwachsener wurde und zu ihm kam, nicht gerade der Musterknabe war. Ich habe meinem Vater das Leben zur Hölle gemacht. Leise seufzte ich und versuchte mich an damals zu erinnern. Ich hatte ihn weggestoßen und verabscheut… Izayoi war wohl der krönende Abschluss gewesen, um die Bande zu zerreißen. Jetzt wünschte ich mir schon fast meinen Vater her, damit er mir Tipps gab, aber er hätte bestimmt auch nicht viel parat gehabt. Keiner von Ihnen. Nicht mal Kagomes Vater könnte ich um Rat fragen. Dämonen hatten dafür nicht die Begabung, liebende Väter zu sein. Unsere Rasse war eher dafür bekannt, davor zu fliehen. Und was tat ich? Ich suchte mir eine redliche Arbeit und versuchte ihr Nest vorzubereiten. Des Weiteren gab ich mich mit diesen Lachgestalten ab, damit mein Halblingskind ein angenehmes Leben bekam. Wenn das mein Bruder wüsste… Er würde lachen und denken er träumt. Sogar ich fragte mich manchmal, ob ich mir damals im Brunnen den Kopf gestoßen hatte und all dies träumte. Für mich war die Vergangene Zeit nur ein Wimpernschlag, also wäre es möglich… Vorsichtig zog ich mein Handy aus der Tasche. Es standen zwei Jobs zur Auswahl, doch was sollte ich wählen? Beides hatte seine Reize… Aber eigentlich tendierte ich schon fürs Erste für eine Sache… Aber das andere… Ich sah zu den Verliebten und seufzte. Nein… Lehrer? Lieber nicht, wenn die dort alle mir meine Schüler bescherten, wollte ich es nicht… Kinder waren einfach nicht gehorsam. Erstmal sollte ich mein Kind versuchen zu erziehen, bevor ich es mit einer Rasselbande versuchte, auch wenn diese Dorfschule nicht gerade hohe Anforderungen hatte… Das andere war… „Auu…“, murrte Kagome unter mir und unterbrach meine Gedanken mit einem Ruck. Überrascht blickte ich zu ihr hinab, während sie ihren Bauch hielt. So groß und Rund… Ich konnte mir eine Geburt wirklich nicht vorstellen… „Alles in Ordnung?“, fragte ich Sorgenerfüllt, während sie anfing zu keuchen. „Au…. Nein… Sehe ich so aus?“, knurrte sie und verzog das Gesicht. Ich lief komplett auf. Was war denn jetzt bitte los? Bauchschmerzen? Magen verdorben? Verwirrt blickte ich sie an und dann auf. Mein Blick war hundertprozentig Hilfesuchend, denn ich war gerade überfordert mit dieser Situation. Warum sagte sie denn bitte nicht, was mit ihr los war? Das hier war doch keine Rateshow. Manchmal brachte mich diese Frau zur reinen Verzweiflung. Wie konnte ich nur mit ihr leben und ein Kind mit ihr erwarten? „Alles in Ordnung?“, fragte eine sanfte Stimme von oben herab. Mein Blick wanderte zum Ankömmling, der mitten in der Sonne stand. Sira. Weißes langes Haar und goldene Augen. Schlitze starrten erst mich und dann mein Weib an, während sie sich zu ihr kniete und mit ihr ein paar Worte wechselte. Danach wanderten ihre Augen wieder zu mir mit einem abschätzigen Blick. „Du hast wirklich keine Ahnung. So alt und null Planung.“ „Was?“, knurrte ich, doch sie schnitt meine Worte mit einer schnellen Bewegung ab und deutete aufs Haus. „Deine Frau bekommt ihr Kind. Ihre Fruchtblase ist geplatzt. Heute bist du nicht so bei der Sache oder? Jetzt bring sie rein, bevor sie hier draußen noch ihr Kind zur Welt bringt.“, knurrte sie. Schnell blickte ich zu Kagome, welche keuchend sich an mich schon hochzog und leicht beleidigt schaute. Es fing schon an… Der Moment des Lebens von dem ich so gar keine Ahnung hatte. „Jetzt mach schon. Und pass auf, dass sie dir nichts dabei bricht.“, meinte Sira sarkastisch und warf Befehle in die aufgewachte Runde. Jeder sprang auf und schien etwas Anderes zu besorgen. Ich fing nur einzelne Wortfetzen wie Handtücher, Wasser und Decken auf. Wollten sie etwa hier? „Ich bring sie ins Krankenhaus lieber…“ „Sesshomaru, es kommt jetzt. Kein Krankenhaus. Wir wissen sowieso nicht wie normal es ist und die Fahrt zum Krankenhaus würde jetzt viel zu lange dauern.“ Da hatte sie recht. Kagome presste meine Schulter. Es tat höllisch weh. Woher hatte sie diese Kraft? Schnellen Schrittes glitt ich übers Gras, auf den Steg und brachte sie behutsam zu ihrem Bett und legte sie ab, bevor ich mich neben ihr niederließ und schon fast abschaltete, während alle Sachen reinbrachten. „Raus.“, wurde ich dann auf einmal angefaucht von Sira und blickte sie leicht irritiert an. „Dich kann ich hier nicht gebrauchen. Raus mit dir. Ich kann mich nicht auch noch um dich kümmern.“ „Was weißt du denn schon von Geburten?“, knurrte ich und spürte als Antwort ein festes Drücken meiner Hand. Ein kleiner Blick zu Kagome verriet mir, dass sie wirklich sauer war. „Ich habe schon genug Kindern geholfen das Licht dieser Welt zu erblicken. Also los. ISAMU! Hol ihn raus!“ Und schon spürte ich starke Hände an meinem Arm, die mich hoch zerrten. Kagome ließ mich los und schüttelte leicht lächelnd den Kopf, während man mich vor die Tür setzte. Die Frauen blieben teils drin, wie auch Isamu und ich stand da mit dem kläglichen Rest. Aber anstatt mit ihnen ein Wort zu wechseln, schritt ich draußen nur auf und ab. Unter mir schien das Gras zu ächzen. Was sollte ich nur tun? Wie mich verhalten? Irgendwie hätte ich mehr Ratgeber lesen sollen, aber wer hätte auch gedacht, dass es heute soweit wäre? Ich stand vor einer Aufgabe, die schwieriger als alle anderen zu sein schienen…   …   Es vergingen wohl einige Stunden und das Gras unter meinen Füßen hatte das zeitliche gesegnet. Ob meine giftige Natur etwas dazu beigetragen hatte? Mich hatte die Sorge fast umgebracht. Was wäre, wenn Kagome etwas passierte? Na gut, ich hatte sie schreien gehört, aber jeder Schrei hatte mich panisch werden lassen, doch niemand ließ mich rein, bis er dann doch irgendwann verebbte und ich einen anderen Schrei vernahm. Leicht verängstigt hatte ich tief eingeatmet. War das mein Kind? Schluckend blieb ich stehen und meine Brust zog sich zusammen. War da überhaupt genug Platz für so ein kleines Etwas? Zerbrechlich wie ein Mensch? Nein… noch zerbrechlicher bestimmt… Was sollte ich tun, was sagen, was machen? Worauf hatte ich mich nur eingelassen? Ich konnte nicht wirklich überlegen, denn da öffnete schon Sira die Tür und bat mich herein. Sie lächelte sanftmütig und hauchte zart: „Es ist ein gesundes Mädchen. Pass auf sie auf, sonst gibt es Ärger mit der Hebamme.“ Kurz nickte ich und ging dann hinein. Da lag Kagome, ausgelaugt und verschwitzt. Ihr Haar verteilte sich in nassen Strähnen um sie herum, während sie etwas im Arm hielt. Es war eingewickelt in weißen Tüchern. Schon jetzt vernahm ich das kleine schlagende Herz und mein Hals zog sich zu, während ich zu Kagome ging. „Möchtest du sie halten?“ Überrascht sah ich sie an und schluckte, bevor ich mich zu ihr runter kniete. Sie hob das eingewickelte etwas an und gab sie mir vorsichtig in die Arme, wobei sie mir genau erklärte, wie ich das kleine Etwas halten sollte. Es war so leicht. Vorsichtig stand ich auf und lugte zwischen die Tücher, um ein kleines Etwas zu erblicken mit rosa gefärbten Bäckchen. Die Augen zugekniffen und leise atmend. Mein Herz schmerzte bei dem Anblick. Es hatte Ähnlichkeit mit mir… Es war mein Kind. Ich drückte es etwas enger an mich und studierte ihre Gesichtszüge. Mein Herz schlug schneller, als sie die kleinen Äuglein öffnete. Sie leuchteten leicht von der Augenflüssigkeit und es machte… blub? Ich konnte das Geräusch nicht einordnen…. Ich hatte noch nie so etwas gefühlt… Es war unbeschreiblich. Jetzt wo ich sie sah, wollte ich sie nie wieder aus den Armen geben… Wieso nur? War es meinem Vater an seinem Todestag auch so gegangen? Ich wollte für sie alles geben… „Na …“, hauchte ich, bevor die kleine Maus auf einmal anfing in meinen Armen zu weinen. Erschrocken riss es an meiner Kehle und meinem Hals. Hasste sie mich etwa? Machte ich ihr Angst? Schnell wippte ich sie etwas und hob einen Finger. „Nicht weinen.“, meinte ich schon leicht panisch und strich über die kleine Wange. Was ich nicht erwartet hatte war, dass sie meinen Finger ergriff mit ihren klitze kleinen Händchen und einen richtig starken Griff hatte. Mein Herz stand still, während ich sie anstarrte. Ich hielt ihr meinen Finger etwas mehr hin und dann tat sie etwas noch Erstaunlicheres. Sie steckte ihn in den Mund und nuckelte. Ihre Tränen versiegten kurz, während ihre Augen bläulich schillernd mich anschauten und an meinem Finger saugten. Ich war sprachlos und… glücklich? Ja so konnte ich das wohl beschreiben… Sie war mein Kind… Ich würde sie mit meinem Leben beschützen und immer auf sie achten… Niemals würde ich sie alleine lassen… Ja ich liebte Kagome, doch dieses kleine Wesen schien mich in einen unabwendbaren Bann zu ziehen, dem ich mich nicht entwenden konnte. „Sie hat Hunger. Du solltest sie Kagome geben, bevor die kleine bemerkt, dass du keine Milch gibst.“, bemerkte Sira leise neben mir und riss mich etwas aus meiner Trance. Ich verzog das Gesicht kurz, bevor ich nickte und mich wieder zu Kagome kniete, welche mich ganz fasziniert anstarrte. „Kagome?“, fragte ich, während ich die kleine ihr reichte. Sie nahm sie entgegen und grinste breit, während sie sie von meinem Finger befreite und an ihre Brust setzte. Es kam mir etwas scharmlos vor, aber ich wollte sie nicht aus den Augen lassen, auch wenn mich Kagomes Blick verunsicherte. „Merkst du es nicht?“ „Was soll ich merken, Schatz?“ „Du lächelst wie ein Honigkuchenpferd… Schade das wir keine Kamera dahaben.“ Ich schüttelte nur den Kopf, während sie eine Hand an meine Mundwinkel legte und sie nachzog. Ihre Finger kitzelten mich, während ich nur ungläubig sein konnte. „Wirklich… Als du sie angesehen hast und sie deinen Finger in den Mund nahm… Ich sag doch ein Foto muss her.“ Nochmal schüttelte ich den Kopf, bevor ich selbst meine Lippen nachzog. Meine Wangen taten etwas weh… Muskeln von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existierten… Lächelte ich wirklich? War dieses kleine Etwas so mächtig? Ich betrachtete sie und schluckte. „Wie sollen wir sie nennen?“, fragte ich leicht heiser, während Kagome ihr Gesicht in Falten legte. „Das darfst gerne du entscheiden.“, flüsterte sie und blickte strahlend zu ihrem kleinen Kind, welches glücklich ihren Hunger stillte. Ich überlegte. Ich liebte sie und sie war wunderschön. Da gab es nicht so viel Auswahl. Ihr Name sollte der Welt zeigen, wie wertvoll sie war. „Aimi. Der Name steht für Schönheit und die Liebe.“ „Ein schöner Name. Hallo kleine Aimi. Willkommen in unserer kleinen und verrückten Familie.“ „Ob sie wohl normal ist?“, fragte ich und betrachtete die kleine. Zumindest keine Ohren… Sie hatte schon ein paar Haare. Es sah so aus, als wären sie Schwarz… So wie ihre Mutter. Vielleicht hatten wir wirklich Glück.“ „Wie normal kann man mit solchen Eltern schon werden?“, witzelte sie, während ich kurz die Augen verdrehte. Alles schien auf einmal so verändert… Aimi. Mein kleines Mädchen. Ich werde dich auf ewig beschützen. Versprochen. Ich konnte nur noch darauf warten, das die bläulich schimmernden Augen ihre richtige Farbe annehmen würden. Gold oder braun? Aber das war egal, ich würde sie auf ewig beschützen und lieben. Kapitel 70: Hochzeitschaos --------------------------   Seit der Geburt unserer kleinen Aimi waren schon 5 ganze, teils qualvolle Monate vergangen. Manchmal hoffte ich, dass das schlimmste vorbei wäre, aber ich hatte leider von meiner Mutter erfahren, dass ich noch lange nicht aus der schlimmsten Phase draußen war. Jedoch musste ich von Glück sagen, dass sich Sesshomaru als ein wirklich guter Vater rausstellte. Ich hatte aus verlässlicher Quelle erfahren, dass es die Männer regelrecht übertrieben. In dem Sinne waren sie den Tieren wohl ähnlich in Sachen, der eine Mann tötet den Nachkommen des anderen Mannes. Idiotisch kann ich nur sagen. Da muss man sich nicht wundern, wenn Dämonen auf die Artenschutzliste kommen. Manchmal empfand ich ihn als zu fürsorglich… Trotzdem konnte ich meist schlafen, da er besser mit wenig Schlaf auskam und regelrecht in Panik ausbrach, wenn unsere kleine Aimi nachts beunruhigende Geräusche von sich gab… Aber das schlimmste daran? Manchmal glaubte ich, dass Aimi viel lieber mit ihrem Vater zusammen war, als mit mir... Ihre Augen waren honig-gelb geworden, doch ihr Haar schwarz. Sie war so zart… Es war schon wundersam, doch manchmal… bemerkte ich, dass sie wundersame Kräfte entwickelte. Als ich Sesshomaru im Flur entdeckte, schlich ich mich an Sesshomaru heran und umschlang seine Hüften von hinten, während die Kleine auf seinem Arm war und… haha… genau, Sesshomaru… Witzbold. Und schon wieder habe ich dich erwischt… Er war manchmal wirklich kindisch… „Sesshomaru-chan… Rück Aimi raus. Sie ist unsere Tochter. Du bist keine Schnecke.“ „Was?“, fragte er leicht unschuldig und schien sie vor meinem Blick verstecken zu wollen. „Wir wissen beide, dass ihr dein Finger nicht reicht. Diese Aufgabe musst du mir schon übertragen… Oder willst du, dass sie vor Hunger weint?“, meinte ich neckisch und selbstsicher. Etwas was immer zog. Er konnte sie einfach nicht weinen hören… Seine Achillesverse.   „Na gut, aber sei vorsichtig mit ihr.“, brummte er und drehte sich zu mir um, nur um meine Befürchtungen wieder Mals zu bestätigen. Aimi nuckelte an Papas Finger, weil sie Durst hatte… Behutsam nahm ich sie ihm aus den Armen und schob mein Oberteil zur Seite. „So überfürsorglich.“, verdrehte ich die Augen und half ihr meine Brust zu finden, die sie wahrscheinlich dankend annahm, so stark wie sie daran saugte. „Aber wenn du willst, kann ich die Milch abpumpen. Ich habe in einer Serie gesehen, dass es solche Umhängebrüste für Männer gibt. Sehr Sexy.“ „Wirklich?“, fragte er interessiert und ich bereute es schon fast. „Stopp, stopp, STOPP. Sesshomaru, das ist nicht dein Ernst… oder?“ „Uhhh… ahhh… nein…“, feixte er etwas und schob schnell sein Handy zurück in die Tasche. „Ach Sesshomaru. Du bist manchmal wirklich süß… Mein Vater sollte sich eine Scheibe abschneiden. Weißt du übrigens ob sich die Überfürsorge legt? Manchmal machst du mir echt Angst… Du bist dann gar nicht mehr mein Sesshomaru…“ „Ich kann es dir nicht sagen… Ich weiß einfach nur, dass ich sie nicht verlieren will… So zerbrechlich…“, hauchte er und strich über das kleine Köpfchen von Aimi. Ich grinste. „Da hast du Recht… Erst hatte ich ja davor Angst, aber wo sie jetzt bei uns ist, will ich auch nicht mehr ohne sie… Aber zu einem anderen Thema…“ „Der Vermählung in einer Woche?“, fragte er wissend und hob die Brauen. Wahrscheinlich war ihm dieses Thema langsam zuwider. „Du hast dran gedacht?“ „Natürlich. Ich bin nicht völlig von ihrer Schönheit geblendet. Damals war alles so hektisch, aber jetzt holen wir es nach. Damit alles offiziell ist. Aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe von ihr so lange getrennt zu sein…“, murmelte er nachdenklich. „Sie ist doch nur ein paar Meter hinter dir in den Armen meiner Mutter. Du kannst ihr vertrauen. Wirklich.“ „Ich weiß… Aber es zerreißt mich fast, wenn ich sie nicht im Auge habe…“ „Oh wie ich bete, dass das vergeht, sonst tut mir Aimi wirklich leid, wenn sie bei ihrem ersten Date ihren Vater im Nacken hätte…“ „Huuhhh… Date? Das kannst du vergessen. Ich werde ihren Mann aussuchen… Wenn sie mindestens 30 ist.“ Ich seufzte und schüttelte den Kopf, bevor ich mich vorbeugte und ihn küsste. „Du bist wirklich schlimm. Du bist einer dieser Väter, die die Freunde mit einer Schrotflinte vertreibt und ihre Mädchen zu Außenseitern macht.“ „Noch besser. Dann bleibt sie.“ Ich kicherte. „Wir reden in 16 Jahren noch einmal miteinander, wenn sie ein Teenager ist, aber jetzt sollten wir uns keine Gedanken darüber machen… Du wirst schon lockerer. Schon jetzt hat sie dich im Griff.“ „Pff.“, murrte er und nahm sie mir ab, als er bemerkte, dass sie keinen Hunger mehr hatte. Geschickt legte er sie auf seine Schulter und klopfte leicht und streichelte ihren Rücken, bis sie ihr Bäuerchen machte. Unglaublich… Inu Yasha würde mir das nie glauben… Ich musste ihn mal einladen… Und die anderen auch. Und Fotos brauchte ich… massenweise.   ~ eine Woche später ~   Die Woche verging wie im Nu. Und da waren wir in traditionellen Gewändern. Mir gefiel mein weißes Gewand. Ein weißer Kimono, eine Seidenhaube aus weiß und die Sandalen. Das Gewand hieß shiro-maku und stand für die Reinheit, die ich symbolisieren sollte. Der Kimono, nein das Obergewand war so lang, dass ich Hilfe brauchte, um in den Shinto-Tempel zu schreiten, aber Sesshomarus Schwester Sakura, hatte sich sofort freiwillig dafür gemeldet. Sie war wirklich eine große Hilfe und übereifrig, mich über alles auszufragen. Ob sie wohl auch vorhatte, den Schritt zu gehen? Leicht schüchtern lächelte ich sie an, als sie mit weißem Puder und Schminke mein Gesicht bearbeitet. „Glaubst du nicht, du übertreibst langsam?“ „Nein, finde ich gar nicht.“, murmelte sie gedankenverloren und zog mit dem Eyeliner meine Augen geschickt nach. Sie war geschickter als ich und ich vertraute ihr… So hübsch wie sie aussah, würde sie mir sonst noch die Show stehlen. Sie hatte sich verändert. Das hatten wir alle in diesem Jahr. Und jetzt bauten wir unsere eigene Welt auf. In diesem Dorf lebten auch andere Hanyous, Dämonen und auch Menschen, wie ich nach und nach erfahren hatte. Aber eher die kleineren… Ob er das gewusst hatte? Aber was dachte ich denn da? Natürlich hatte er das gedacht. Zurzeit versuchte er sich ja als Polizist. Bitte, wer würde ihn denn bitte einstellen ohne Beweis, dass er diese Ausbildung gemacht hatte… Natürlich ein kleiner Ort wie dieser. Sesshomaru erledigte zurzeit das meiste von zu Hause aus, was er an Papierkram hatte. Wie meinte er? Es ist langweilig. Es passierte ihm zu wenig. Mal sehen ob er noch umsatteln würde… „Kagome?“ „Ja?“, hauchte ich fragend, während sie mir etwas in mein Oberteil steckte. „Fertig. Hier sind der Dolch und da dein Täschchen und… nein, ich glaube wir haben alles. Und deine Haare sind mir auch toll gelungen.“ Ich nickte und blickte in den Spiegel, den sie mir vor die Nase hielt. Ich wurde knall rot. Sah ich so hübsch aus? So erwachsen… und diese Hochgesteckten Haare. Würde es nicht etwas wehtun, und so kompliziert sein, ich würde es öfters machen… Und die Kleidung… Ich schluckte. Sanft wurde die Haube gerichtet. Sie war echt aufgebauscht… Aber Sesshomaru hatte sich eine traditionelle Heirat gewünscht… Ich hatte auch nichts dagegen. Brautkleider waren schon schön, aber dieses Gewand war einfach bezaubernd… hihi… Überhaupt die teuren Stoffe… „Danke.“ „Nicht der Rede wert. Du bist ja schon bald meine Schwägerin.“ „Trotzdem…“, murmelte ich noch, während sie mir aufhalf und meine Hände hielt. „Ich bin wirklich aufgeregt…“ „Warum das denn?“, kicherte sie und legte den Kopf schief. Ihr Haar war auch hochgesteckt, was ihr wirklich stand. „Denkst du, er könnte nein sagen und dich mit Aimi sitzen lassen?“ Jetzt musste ich leicht lachen. „Er und Aimi verlassen? Er würde sie wenn entführen. Nein… Aber… es ist ein großer Tag und ich habe lange darauf warten müssen und jetzt ist er endlich da…“ Sie nickte und strich ihren grünen Kimono zurecht. Damals hatte sie mir einmal verraten, dass sie ein Brautkleid gerne tragen würde und ich konnte es mir wunderbar an ihr vorstellen… Ich seufzte zart und stellte mir schon vor, wie sie in einem sich bewegte und tanzte… Hach… „Und wie läuft es bei euch?“ „Gut, wunderbar. Wir verwalten ja noch den Palast, aber ich werde mir da auch noch etwas überlegen. Vielleicht finde ich einen zeitlichen Abnehmer für das Imposante Anwesen im Himmel. Das Landleben find ich viel reizender… Akitos schwarzes Haar zusammengebunden zum Zopf, nur in kurzer Hose und mit freien Oberkörper… seine Flügel eingezogen, während er den Garten umgräbt und schwitzt… hmm…“ Ich seufzte und lachte. „Dann mal ran. Aber pass auf. Zu viel Sexappeal und du bist nachher auch noch Schwanger.“ „Es gibt schlimmeres.“, murmelte sie nur, während sie zur Tür ging und sie ein Stückchen aufschob und hinaus schielte. „Es hat dich auch nicht umgebracht.“ „Da hast du wohl recht, auch wenn ich noch ein paar Schwangerschaftsstreifen habe. Trotzdem… ich bereue es wirklich nicht.“ Sakura kicherte leise und lächelte mich glücklich an. „Gut zu wissen. Aber jetzt solltest du los. Dein Gatte wartet auf dich!“ Ich nickte lächelnd und machte mich auf. Die Zeremonie verlief überraschend ruhig. Keiner versuchte sich zwischen uns beide zu drängen. Sesshomaru trug zu diesem Fest einen schwarzen Montsuki Kimono, auf dessen Vorder- und Rückseite ein Wappen mit einem weißen Hund prangte. Sein Zeichen. Der lange Kimono steckt in einer aus Baumwolle gefertigten schwarzen Hakama Hose. Die Beine sind preit und plissiert. Über dem Ganzen trägt er noch einen fließenden Haori Mantel mit Nadelstreifen. Gemeinsam gaben wir uns das Ja-Wort, was zu Jubelschreien allerseits führte. Sie waren wirklich alle gekommen, um diesem Fest beizuwohnen. Ja es war der Beginn des Friedens. Zumindest befanden sich Hanyous, Menschen und Dämonen unter den Gästen. Es war für mich fast so wie in einem Traum. Ich war so glücklich und strahlte nur so. Jetzt war es amtlich. Sesshomaru und ich gehörten zusammen und vielleicht würde ich sogar noch unsterblich werden, um immer bei ihm sein zu können. Eine glückliche Familie. „Kagome?“ „Ja Sesshomaru?“, säuselte ich an seinen Lippen, während er mich mit seinen Armen umfing. „Ich liebe dich.“ Kurz zwinkerte ich, da ich kaum glauben konnte, was er mir da sagte. Überhaupt mit so einer sanften Stimme. Spätestens jetzt hatte er mich gefangen. Anscheinend steckte in ihm noch so viel mehr, was es zu erkunden gab, aber dies würde bestimmt noch einige Zeit dauern. Ich grinste überglücklich, während er mich sanft herausführte. Alle beglückwünschten uns. Es wurden immer mehr und ich schüttelte so viele Hände, dass ich irgendwann komplett den Überblick verloren hatte. Einzig Sesshomarus warme Hand an meinem Rücken gab mir Sicherheit in dieser aufregenden Zeit. Mein Schicksal hatte mir ein wunderbares Ende beschert. Nein… kein Ende. Ein neuer Anfang. Auch jetzt konnte ich nicht komplett erfassen, wie sich mein Leben hatte so verändern können. Mein Feind wurde erst mein Freund und nun auch mein Ehemann. Aber es wäre nie so gekommen, wäre er nicht in dieser Zeit gestrandet. Unfassbar würde Inu Yashas Blick sein, sollte er seinen Bruder hier sehen. „Kagome?“, flüsterte Sesshomaru neben mir, während er seinen Blick über die Menge schweifen ließ, die uns endlich entlassen hatte. „Alles in Ordnung?“, hauchte ich leise. Es behagte mir nicht, wie er sich umsah. Lauerte irgendwo noch eine Gefahr? Nein oder? „Nichts… schon gut.“, entspannte er sich zusehends, während er weitersprach: „Ich dachte, ich hätte etwas gespürt. Anscheinend sind meine Nerven durch Aimi zu sensibel… Willst du dich dann gleich umziehen? Ich würde solange nach Aimi sehen.“ Seufzend verdrehte ich die Augen, stellte mich auf die Zehen und küsste seine Wange. „Natürlich. Traditionell wäre es auch die letzte Möglichkeit für mich, aber glaub mir, das wird mich nie abhalten, schöne bunte Kleider zu tragen.“ „Nein. Dafür hast du einen zu großen Dickkopf.“ „Selber.“, grinste ich ihn verlegen an und machte mich dann auf. Es war mir auch Recht, dass er sich um Aimi in der Zeit kümmerte. Die Kleine war so sehr auf ihn geprägt, dass sie bei so vielen Fremden bestimmt Angst bekam. Im Umkleidezimmer angekommen, kam auch schon Sakura dazu, welche mir aus meinen Kleidern half und dann einen roten Kimono mit wunderschönen Stickereien auspackte. Er war purpurrot und auf ihm war ein weißer, fliegender Hundedämon abgebildet, wie auch eine Prinzessin auf dessen Rücken und ein wunderbarer Halbmond. Ob er ihn extra hatte anfertigen lassen? Bestimmt. Durch das Modeln hatte er noch einiges an Geld übrig, wovon wir diese Hochzeit bezahlt hatten. Natürlich hatte mein Vater mir schon gesteckt, dass er uns gerne aushelfen würde. Er wollte sie auch bezahlen, aber Sesshomaru war stolz und er konnte es nicht leiden, wenn jemand anderes in seine Hochzeit sich einmischen wollte. Mein Vater hätte einfach nicht bei dem Angebot unterbreiten müssen, wie er sich die Heirat vorstellen würde. Seufzend schürzte ich die Lippen und sah zu, wie Sakura meine Haare löste und sie neu frisierte. Sie wellten sich und fielen an den Seiten herab. Nur die Haare an den Seiten steckte sie hinten zu einem Zopf hoch mit einer schönen Brosche aus weißem Gold. Schon viel Prunk… Wie es wohl im Schloss oder in der Vergangenheit gewesen wäre? Zumindest wusste ich, dass Sesshomaru wohl ein Herrscher gewesen war. Aber bestimmt kein allzu guter, wenn es darum ging sein Schloss zu hüten. Nie in unserer Zeit hatte er kein Wort darüber verloren. Aber es wäre bestimmt noch ein gutes Gespräch. „Du bist fertig.“, hauchte Sakura und strich mir noch eine Strähne aus dem Gesicht. Sie schien zu träumen und lächelte zärtlich. „Darf ich dich etwas fragen?“ „Ahm…. Natürlich, aber vergiss dabei nicht, dass du die ältere bist, Schwägerin.“ Sie kicherte. „Verstanden. Doch manche Fragen kannst du besser beantworten als ich… Also… Wie sage ich Akito, dass ich schwanger bin?“ Geschockt riss ich die Augen auf und fiel aus allen Wolken: „SCHWANGER?“, schrie ich schon halb. Das war wirklich ein Schock. Sakura war Schwanger! „Ja…“, murmelte Sakura schüchtern und kratzte sich sacht am Halsrücken. „Ich habe es testen lassen… In letzter Zeit war mir oft schlecht und ich fühlte mich auch schwächer als sonst… Akito meinte, dass wäre die Umstellung auf dieses neue Leben, aber… als ich dann getestet wurde und das Ergebnis rauskam… Ach Kagome… Wie soll ich es ihm denn bitte sagen? Solange sind wir nicht zusammen und … ich habe nicht aufgepasst…“ „Möchtest du denn ein Kind von ihm?“ „Natürlich!“, meinte sie sofort und sah mich ernst an. „Dann sag es ihm auch. Er freut sich bestimmt. So wie ich Akitos Art kenne, wird er einen Tanz aufführen. Nur Sesshomaru sollte es erst später erfahren. Der wird sonst noch sich mit Akito in seiner guten Kleidung raufen… und wir haben ein paar Menschen darunter… Man muss ja nicht so ein Chaos veranstalten.“ „Ich werde diskret sein, versprochen… Könntest du mich dabei begleiten? Bitte, … bitte!“ Wieder verdrehte ich die Augen. Diese Familie war manchmal so anstrengend… Was sage ich da… MANCHMAL? IMMER!!! Tief ein und ausatmend ergriff ich ihre leicht kalte Hand, bevor ich sie aus dem Raum zog. „Suchen wir ihn.“, verkündete ich mit durchgestreckten Rücken und suchte das Vögelchen. Es dauerte nicht mal lange, da fand ich ihn bei Fudo stehend. Den roten Feuergott mit seinem roten langen Haar, seinem roten Kimono, wie auch seinem immer anwesenden roten Schirm. Wir hatten nicht den Kontakt verloren, denn er war der Wächter der Hanyous in einem Tempel und für alle war es wichtig, dass sie auch in dieser neuen Welt mit einbezogen wurden. Kennengelernt hatten Akito und Fudo sich jedoch nicht, was kaum verwunderlich war, bei dem Palast im Himmel. „Hallo Fudo.“, flötete ich fröhlich und begrüßte ihn, ohne nachzudenken. „Wir hatten schon die Ehre. Vorhin.“, meinte er zärtlich lächelnd. Ich wurde einfach nur rot und drehte mich schnell weg, nur um seinen weiteren Worten zu lauschen. „Es muss dir nicht peinlich sein. Bei so vielen Gästen. Du warst bestimmt auch darüber in Sorge, dass wir uns an die Gurgel gehen könnten.“ Aktio blickte verwirrt drein. Er trug auch grüne Kleidung. Partnerlook. Sein schwarzes Haar wie immer geflochten. Er blickte zwischen mir und Fudo hin und her, als er auf einmal von hinten regelrecht angesprungen wurde. Von hinten schoben sich Arme über Akitos Schultern und ein Gesicht pflanzte sich auf dessen Schultern. „Machst du meinen Freund an?“, hauchte die Stimme leicht kalt. Ein Windhauch spülte weißes Haar über Akitos Schulter, welcher sich sichtlich versteifte und zu dem Gesicht starrte. „Wer?“, krähte Akito, bevor er sich bückte und befreite. „FUCHS!“ „Ich fresse dich, wenn du ihm schöne Augen machst.“ „Kenshin, mein Schüler. Du missverstehst die Lage. Dein ungeduldiges Verhalten wird noch dein Tod sein.“ Kenshin stockte. Seine weißen länglichen Ohren zuckten, während er sein Gelb weißes Gewand gerade strich und eine edle Verbeugung vor Fudo vollführte. „Aber Meister…“ Fudo seufzte leise. Langsam aber sicher schlich sich ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht. „Aktio, dürfte ich vorstellen? Dies ist mein Schüler, Kenshin. Er ist ein Hanyou. Einst plante die alte Herrscherin, unseren Tempel auszulöschen.“ Aktio staunte und sah zu mir rüber. „Davon wusste ich gar nichts…“ Ich ließ den Kopf regelrecht ein Stückchen runterfallen. „Es gibt vieles, was du nicht weißt, glaub es mir.“ Fudo blickte Sakura jetzt an und erkannte natürlich die Ähnlichkeit: „Wahrlich, sie könnten Zwillinge sein. Wer ist der glückliche Vater?“ Sakura wurde zu einem Eisblock, während ich versuchte Luft zu holen, doch Akito war schon schneller und stellte seine Frage: „Sakuras Vater?“ „Nein. Der Vater ihres ungeborenen Kindes.“, erzählte Fudo erfreut und alles nahm seinen Lauf. Denn auch wenn Akitos Gesicht schockiert entgleiste, erst aus Angst, dann vor Freude, hatte sich noch ein weiterer unser lustigen Runde angeschlossen. Er tauchte direkt hinter Fudo auf, wessen Haare sich panisch aufstellten und zu fliehen versuchten. Geschwind machte er einen Seitwärtsschritt und starrte den Ankömmling an. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Es war Sesshomaru, welcher mich mit Aimi auf dem Arm gesucht hatte. Nach ihrem Gesichtsausdruck, war der Finger nicht mehr gut genug und er wollte sie nicht weinen sehen, doch das war vergessen. Überraschend war nur, wie gelassen Aimi in Papas Armen blieb, während der eine mörderische Aura ausstrahlte und rote Augäpfel mit blauer Iris bekam. Besorgt schluckte ich. Was sollte ich jetzt machen? Sakura schien auch verzweifelt und sah nur stillschweigend zu, wie Sesshomaru mir Aimi in die Arme drückte und Kühl flüsterte: „Sie hat Hunger.“ Daraufhin schritt er zu Akito, welcher zur Salzsäule erstarrt war und wohl noch weniger als wir wussten, wie er da noch lebendig rauskam. Er würde ihn nicht umbringen oder doch? Tröstend sah ich zu Aimi runter, sie würde nie einen Freund abbekommen, wenn ihr Vater solche Ausraster dann bekommen würde. Nur noch 1 Meter, … 50 Zentimeter… und dann blieb er stehen und sah Akito tief in die Augen, welcher den Mund zittrig auf und zu klappte ohne einen Ton zu erzeugen. UND DANN! Dann… hob Sesshomaru beide Arme, Akito und wir anderen pressten die Augenlider zusammen und hörten ein… popp? Gespannt öffnete ich die Augen und… Sesshomarus Hände lagen auf Akitos Schultern und drückten sie etwas fest, aber er hatte überlebt. „Akito…?“, hauchte er sanft mit einem beängstigenden Unterton. „Du wirst sie heiraten, verstanden? Sie auf Händen tragen, Verstanden? Dich um dein Kind kümmern und einen ordentlichen Job annehmen, verstanden? Und Du verlässt den Palast!“ Alle hielten die Luft an. Manchmal hörte ich ihn so viel sagen, aber das war einfach nur angsteinflößend, da seine dämonischen Augen immer größer dabei wurden. Würde er ihn jetzt fressen? „Ja…“, flüsterte Akito unsicher, doch Sesshomaru drückte noch etwas fester, sodass er in die Knie ging. „Ich habe dich nicht gehört.“, fauchte er energisch und sah ihn an wie Beute. „JA!“, rief Akito unter Schmerzen und versuchte sich raus zu winden. „Wir ziehen in eure Nachbarschaft, das war geplant… und aua… bitte lass los… Wir wollten heiraten und ich werde mein Kind lieben, aber lass mich heile!“ Ich seufzte entrüstet. Das war nicht deren Ernst oder? Zumindest ließ Sesshomaru jetzt los und Akito rannte regelrecht zu Sakura, die ihn küsste und seine Schultern umsorgte. Sakura warf dann Sesshomaru noch einen bitterbösen Blick zu, bevor sie sich umdrehte und mit Akito davon schritt. Vielleicht sollte ich ja glücklich sein, dass es keine Massenprügelei gab, aber trotzdem… Diese Situation behagte mir nicht. „Sesshomaru? Du hast übertrieben…“ „Findest du?“, fragte Sesshomaru und entspannte sich wieder. „Es war angebracht.“ „War es nicht. Du solltest auch Geduld lernen!“ Fudo kicherte etwas, woraufhin er von Sesshomaru einen bösen Blick erntete, den er mit einem Zwinkern vertrieb. „Das stimmt. Sesshomaru, Angst bereitet keine Wege, aber Liebe, Verständnis und Vertrauen. Als Vater wirst du noch oft auf die Probe gestellt, doch reagiere bedacht und…“ Sesshomaru knurrte kurz, bevor er sich komplett beruhigte. Ob es auch daran lag, dass wir jetzt schon lange keinen Sex gehabt hatten? Aimi laugte uns oft aus, bzw. mich… Ob das damit zusammenhing? Aber wir hätten ja diese Nacht… hoffentlich. Als sich alles beruhigt hatte, fütterte ich klein Aimi und begab mich dann selbst ans Buffet, während die Kleine auf meinem Arm kuschelte. Überglücklich hatte sie die kleinen Äuglein geschlossen. Wie Akitos und Sakuras Kind wohl aussehen würde? Vom Alter her, wären sie zumindest nicht so weit auseinander. Hoffentlich würden sie gute Freunde werden. Entzückt von dem Gedanken, probierte ich mich durch die Köstlichkeiten. Sesshomaru hatte wirklich die besten Kontakte von allen, was das anging. Alles war eigentlich perfekt, außer dem kleinen Ausrutscher vorhin… Gedankenversunken griff ich nach einem Currybrötchen. Überrascht, dass Sesshomaru auch solche Dinge bestellt hatte. Als meine Hand es gerade berühren wollte, griff eine andere Hand zu und nahm es mir weg. Stinksauer, zeterte ich sofort: „Unverschämtheit, der Braut das Essen zu stehlen!“ Peinlich berührt von meinem aus der Haut fahren, kostete es mich ein paar Sekunden, bevor mein Blick auf die andere Seite des Tisches fiel. Mist. Da stand Inu Yasha, welcher sich den Mund einfach mit dem Currybrötchen genervt vollgestopft hatte. Ihm war wohl nicht zum Feiern zu Mute. Aber gut Glück, er hatte nicht die Vermählung ruiniert. „Inu Yasha?“ „Ka.go.me.“, brummte er und ließ die Schultern sacken. „Also ist es endgültig? Du kommst nicht mehr mit nach Hause?“ Geschockt schluckte ich und legte meinen Arm über Aimi. Hatte ich solche Angst? Wollte ich sie schützen vor ihrem Onkel? „Inu Yasha, das hier ist jetzt mein zu Hause. Versteh es doch bitte.“ „Hm… Wieso, was hat er mehr, was ich nicht habe?“ „Er ist erwachsen und hat ein gutes Herz.“ Inu Yasha schnaubte und hob eine Braue. „Er hat den einen Kerl vorhin fast den Arsch aufgerissen.“ Böse blickte ich ihn an. „Nimm nicht solche Wörter in den Mund. Da fängt es doch schon an. Du kannst dich nicht mal vor kleinen Kindern benehmen!“ Vielleicht hätte ich dies nicht sagen dürfen, denn bis zu diesem Moment, hatte er Aimi gar nicht bemerkt gehabt. Wieder so eine Sache. Er war oft viel zu fixiert auf etwas. „Was ist das?“ „Ein Baby?“, antwortete ich genervt und zog Aimi dichter an mich. „Mein Baby. Inu Yasha. Du hast Kikyou geliebt und ich war niemals diese Frau. Vielleicht hätte es anders kommen können, aber es ist, wie es ist.“ Er blieb stumm und sah zu dem Kind. „Ist es seins?“ „Natürlich! Für was hältst du mich?“, knurrte ich schon, als ich plötzlich ein klicken vernahm, was hinter Inu Yasha herkam. „Belästigt er dich, Kagome?“, fragte ein braunhaariger junger Mann von einer stattlichen Größe. Wilhelm. Ob es die Situation noch verschärfen würde? „Dämon. So behandelt man nicht die Braut. Wir stoßen auf ihr Glück und den Frieden an. Solche Unruhestifter können wir nicht gebrauchen. Eine Heirat sollte eine schöne Erinnerung sein.“ Wilhelm hatte sich verändert. Er war sanfter geworden und stand mehr zu seinen Gefühlen. Er half Sesshomaru bei der Arbeit als Polizist. Einer musste ja den Aufpasser spielen. Seine Eltern hatten es so anerkannt. Den Freund hatte er aber weiter verschwiegen. Jede Woche erstattete er Bericht an seine Eltern, wie sich die Lage verhielt und wo es Fortschritte zu verzeichnen gab. Anscheinend waren die Eltern den Krieg auch leid und hatten auch einige umgepolte Monster kennen gelernt. So war unser Friede auch vorerst sicher. „Wer bist du?“, knurrte Inu Yasha und zeigte seine Zähne, was Wilhelm natürlich keineswegs beunruhigte. Der sah nur lässig von oben nach unten. „Wilhelm. Du bist also Inu Yasha.“ „Woher weißt du das???!!!“ Wilhelm raffte schnell, dass sein Gegenüber wohl nicht der klügste war. „Kagome hat dich eben genau so genannt. Das nennt man zuhören. Fördert Beziehungen allgemein.“ Keuchend verengten sich Inu Yashas Augen. „Was soll das heißen?“ „Dass dies noch eine gute Eigenschaft deines Bruders ist. Er hört ihr zu und geht auf ihre Bedürfnisse ein. Kagome und Sesshomaru haben mich gelehrt, dass Geheimnisse nicht förderlich sind. Man muss sich den Weg selbst ebnen und aufeinander bauen. Man kann jede Hürde überschreiten.“ Mir gefielen Wilhelms Worte. Er und Akaya hatten keine Geheimnisse voreinander, was ich schmerzlich erfahren musste, als ich einem etwas Geheimes verraten hatte und der andere mich später darauf angesprochen hatte. Plaudertaschen schlecht hin… „PAH! So ist Sesshomaru doch gar nicht!“ „Behauptest du, doch kennst du mich?“ Jetzt war Sesshomaru da und schob bestimmt Wilhelm beiseite, der trotzdem ein Auge auf die Situation hatte. „Sesshomaru! Was hast du ihr angetan?“ „Ich? Ich habe ihr die Liebe gezeigt.“ „Liebe? Du weißt doch gar nicht was das ist!“ „Nein? Weiß ich nicht? Aber du natürlich?“, fragte Sesshomaru hochmütig, während er zu mir ging, meine Schulter sanft ergriff und mir einen zarten Kuss auf die Lippen drückte, bevor er mich schützend in seine Arme zog. „Inu Yasha. Kagome hat einen eigenen Willen. Lass ihn ihr. Nie habe ich sie auch nur versucht zu betören und doch hat sie mir das wunderschönste auf der Welt geschenkt. Meine Tochter.“ Und wieder vernahm ich das sanfte Lächeln, als er meinen Arm beiseiteschob und Aimis Wange sanft strich, die sofort ihre goldenen Augen aufschlug und nach Papas Fingern griff, die er freiwillig hergab. „Willst du dir deine Nichte nicht ansehen, bevor du mich weiter beschimpfst?“ Grummelnd schob sich Inu Yasha zwischen zwei Tischen durch, wie es schon Sesshomaru getan hatte. Mein Herz schlug schnell, während er einen Blick auf das kleine Bündel in meinen Armen warf. „Hmm…“, hauchte Inu Yasha und beugte sich noch tiefer über das Kind, als zwei kleine Hände hochschossen und die Öhrchen packten. „Hey!“, grunzte Inu Yasha, hielt dann aber doch still und sah der kleinen Aimi erst etwas genervt in die Augen, während sie unverständliches Gebrabbel von sich gab und mit seinen Ohren spielten. „Der Ohren- Anfass-fetisch liegt in der Familie. Wenigstens hat sie die Schönheit ihrer Mutter geerbt.“ Kurz wurde ich rot. Schade, dass er nie so etwas zu mir gesagt hatte. „Inu Yasha…“ Der weißhaarige Hanyou seufzte und streichelte Aimi einmal über dem Kopf, die endlich seine Ohren losgelassen hatte. Ein Lächeln war auf seinen Lippen, während er sich umdrehte und beiläufig bemerkte. „Wenn du ihr wehtust, bring ich dich um, Sesshomaru.“ „Das würde ich nicht.“, spielte Sesshomaru es runter, doch ich spürte die Blitze zwischen ihnen springen. Kaum zu glauben, dass diese beiden Geschwister waren. Eine Böse Ahnung in mir, verkündete mir, dass diese beiden mir noch öfters schlaflose Nächte bereiten würden… Aber zumindest konnte es nicht mehr schlimmer werden. Alle beruhigten sich und auch wenn Inu Yasha versteift war, schien er schnell Anschluss bei den Hanyous zu finden, vor denen er wieder knall hart angeben musste, wie gut er sich doch durchsetzen könnte. Typisch Inu Yasha. Ich kicherte etwas, während mein Blick zu Sesshomaru wanderte. Er war meine wahre Liebe und auch wenn ich erst so blind gewesen war, hatte ich meinen Weg zu ihm gefunden und schon heute wusste ich, dass uns nie wieder etwas trennen könnte. NIE WIEDER. Kapitel 71: Aimis Abenteuer - Part 1 ------------------------------------ Part 1: Neue Alte Welt „Hey Aimi, kommst du? Die Schule ist zu Ende!“ Genervt hob ich den Kopf und sah trotzig in das Gesicht des Jungen, welcher vor meinem Schreibtisch sich die Beine in den Bauch stand. Kurz blies ich meine Wangen auf, bevor ich die Luft mit einem lauten Seufzer wieder entgleiten ließ. Seit kurzer Zeit war ich nun 16 Jahre alt geworden und die nervige Stimme da, die gehörte meinem Cousin, Yuki. Er hatte die weißen Haare seiner Mutter Sakura geerbt. Jedoch waren seine Augen sehr dunkel. Manchmal glaubte ich in ihm eine tiefe Finsternis zu sehen… „Aimi…?“, fragte der nervige Vogel noch mal. Wieder seufzte ich, schob meine Schulsachen in die Tasche und schloss sie, bevor ich mit einem Ruck aufstand und von einem Tisch zum nächsten sah. Obwohl ich eine Klasse über ihm war, verpasste er keinen Tag, an dem er mich abholen konnte. „Startklar.“, murmelte ich kurz, während ich mein Nasenfahrrad hochschob. Es waren große runde Gläser. Mein schwarzes langes Haar schob ich zurecht und schob mich dann schon an ihm vorbei. Yuki folgte mir geschwind, während ich den Ausgang der Schule anvisierte. Wie froh ich doch war, dass ich bald studieren könnte. Nicht mehr lange, flötete ich innerlich, während ich draußen angekommen, mich nach links wandte und weiterging. „HEY, das ist der falsche Weg!“, fluchte Yuki aufgeregt, während er an mir vorbei tänzelte. Sein weißes Haar war kurz und struppig. Das Beste war, es stellte sich jedes Mal auf, wenn er sich so theatralisch aufregte. „Nein, ist er nicht. Heute ist ein neues Game erschienen.“ Eine leichte Gänsehaut lief mir über den Nacken, während er mich eiskalt fixierte: „Solltest du nicht lieber lernen für die Aufnahmeprüfungen?“ „Mach ich doch auch. Dummkopf.“, murrte ich und schob ihn beiseite, während ich durch die Kleinstadt ging, bis ich zu dem einzigen Games-Shop gelang, den es in der Gegend gab. Es grenzte schon an ein Wunder in dieser langweiligen Gegend. Als ich den Shop betrat, hob sich meine Laune um Weiten. Meine graue Schuluniform schob ich noch etwas zurecht, bevor ich auf den Tresen los schritt. „Habt ihr schon die neuen Spiele?“, fragte ich neugierig und fixierte den blonden Typ auf der anderen Seite. Sein Haar war schulterlang und seine blauen Augen strahlten, während er mich ansah. Er war echt ein heißer Typ. 25 Jahre alt oder so. Ich wurde ein wenig rot und schob eine Strähne hinter mein Ohr, bevor ich seine weiche Stimme vernahm, die mich nur dahinschmelzen ließ. „Aimi-san, da bist du ja. Heute bist du recht spät dran, ich dachte schon, du hast es vergessen.“ „Oh ich…“, stammelte ich, während Yuki neben mich trat und eine Augenbraue hob. „Sie hat geträumt und nicht bemerkt, dass der Unterricht zu Ende war.“ „Halt die Klappe!“, fluchte ich und trat mit meinem Hacken mit voller Wucht auf seine Zehen. Sofort fing er an Aua zu rufen und durch die Gegend zu hoppeln. Endlich war ich ihn los. Nur um knallrot mich zu Mike zu drehen. Dieser grinste nur und schüttelte leicht den Kopf: „Unverbesserlich. Er sollte langsam lernen, dass man niemals die Wut einer Frau auf sich ziehen sollte.“ „Hihi, das stimmt wohl.“, stimmte ich ihm zu und kramte schon in meiner Tasche, um mich abzulenken. „Und hast du es?“ „Was denkst du von mir?“, brummte er und griff unter den Tresen, bevor er ein Spiel für meine Playstation hervorkramte. „Brandheiß und Brandneu. Für meine beste Kundin halte ich immer ein Exemplar zurück.“ „Danke.“, grinste ich und sah auf das Fantasy RPG herab. „Es wäre bestimmt cool mal selbst in so einem Game zu sein…“ Mike stütze sich auf den Tresen und grinste mich an. „Du würdest sie alle mit deinem Katana fertigmachen. Wann ist dein nächster Wettkampf? Ich würde gerne zuschauen.“ Leicht rot murmelte ich nur: „In einem Monat. Ich würde mich freuen, wenn du kommst.“ „Natürlich komme ich!“, bestätigte er mir, während er das Geld entgegennahm und mir Wechselgeld gab. „Du hast doch wegen diesem Spiel damals damit angefangen oder?“ Ich nickte und sah auf das Spiel. Es war ein Mehrteiler, der immer wieder erweitert wurde. Jedes Mal freute ich mich, wenn es weiterging. „Aimi…“, knurrte wer hinter mir. Hämisch grinsend sah ich zu Yuki, der mich halb verheult anstarrte. „Wir sollten gehen. Dein Vater rastet aus, wenn er merkt, dass du schon wieder ein Spiel anschleppst.“ „Mir egal. Ein lieber Blick und dann passt das schon. Du weißt er kann sowieso nicht nein sagen bei mir. Ich bin ja auch sein Liebling.“ „Dann macht er mir halt die Hölle heiß, weil ich dich nicht abgehalten habe!“ „Mir egal.“, wiederholt ich mich und lächelte Mike noch mal lieb an. Ich mochte ihn echt und vielleicht… sollte ich ihm das auch mal sagen. Vielleicht nach einem Sieg beim Wettkampf, wenn mein Vater nicht hinsah. Oder ich wartete einfach… Mein Vater war oft sehr gruselig. Er schien Männer in meiner Nähe nicht zu mögen. Anscheinend reichte es ihm nie, mich zu blamieren… „Aimi, viel Spaß beim Spiel.“, hauchte Mike noch, während ich die Hand zum Abschied hob. „Danke, werde ich. Wir haben ja jetzt Wochenende!“ Auf dem Heimweg, las ich mir die Rückseite durch und stellte mir bildlich vor, wie ICH im Spiel auf Reisen gehen würde, begleitet von Mike… hach, das wäre doch was… „Aimi, du rennst gleich gegen den Mast…“ Überrascht öffnete ich meine Augen und wich im letzten Moment noch aus. „Fast…“, knurrte ich und starrte Yuki böse an. „Nächstes Mal sagst du früher was.“ „Klar. Aber du kannst auch einfach mit offenen Augen gehen, oder träumst du wieder von Mike?“ „Geht dich nichts an!“, fauchte ich knallrot und beschleunigte meinen Schritt. Warum mischte er sich nur immer ein? Wie sollte zwischen Mike und mir jemals was gehen, wenn Yuki wie ein Wächter an mir klebte? Bestimmt steckte mein Vater dahinter oder Yuki war einfach nur anhänglich….   Yuki verabschiedete sich dann endlich vor meinem Haus und ging weiter. Er wohnte auf der anderen Seite des Berges, während ich in diesem altmodischen Gemäuer wohnte. Geschickt hüpfte ich auf die Dielen und zog meine Schuhe aus, bevor ich die Tür leise aufmachte und mich ins Haus schlich. Mein Vater hatte strenge Regeln, was Pünktlichkeit anging, aber das war mir egal, denn meistens erwischte er mich nicht. „Aimi-chan, da bist du ja.“ Erschrocken zuckte ich zusammen, während ich rüber zur Küche schielte, in der meine Mutter durch die Gegend wuselte. Sie hatte das schwarze Haar zusammengebunden. Meine langweilige Mutter… „Hai.“, antwortete ich sachgemäß und schob das Spiel schnell in meine Tasche. „Was gibt es zu essen?“ „Für dich nichts mehr.“, grollte eine Stimme von der Haustür zu mir herüber. Gänsehaut verbreitete sich über meinen ganzen Körper. Schnellstens drehte ich mich um und konnte nur beten, dass er das Spiel nicht gesehen hatte. Mit einem Lächeln verbeugte ich mich leicht und fragte mich schon, warum er meinte, dass ich ohne Essen ausgehen würde, doch schon beantwortete er mir meine unausgesprochene Frage. „Pack fürs Wochenende Anziehsachen ein. Wir besuchen deine Großeltern.“ Der weißhaarige sah mich streng an. Mein Kopf sackte eine Etage tiefer. Das wars mit Zocken bis der Arzt kam. Meine Großeltern hatten nichts zum Zocken und mein Vater würde sein Veto aussprechen, wenn ich was mitnehmen wollte. Er meinte man solle mit der Familie sich beschäftigen, sonst lohne es sich nicht. Würg, Kotz, Heul. Heute war nicht mein Tag. „Ja Vater.“, murmelte ich noch, bevor ich in mein Zimmer ging und meine Tasche packte. Leicht traurig verstaute ich das Spiel bei den anderen und strich noch einmal drüber. Wie ich mir doch wünschte, in so einem Spiel zu leben. Da wäre es nie langweilig… Nicht so wie hier. Als mein Blick auf mein Katana fiel. Entschied ich, es mitzunehmen. Dort könnte ich vielleicht üben. Da würde mein Vater nicht widersprechen und ich könnte in meiner Traumwelt versinken. Genau.   Gemeinsam fuhren wir dann auch schon zu meinen Großeltern. Sie lebten auf einem Tempelgelände, was ihr eigenes Flair hatte. Meine Eltern schienen sich hier näher gekommen zu sein oder so. Zumindest hatte es damit etwas zu tun, dass sie eine Miko gewesen war. Gelangweilt folgte ich meinen Eltern und begrüßte meine Großeltern. Schon nach kurzer Zeit stellte ich auf Durchzug. Es interessierte mich einfach nicht, über welche uralten Dinge sie sich unterhielten. Vieles verstand ich auch nicht, da sie oft in Rätseln sprachen. So als hätten sie ein großes Geheimnis vor mir. Auf Nachfrage, habe ich nie mehr erfahren können. „Aimi-chan?“, fragte meine Großmutter mit einem zarten Lächeln, während die anderen in ein Gespräch vertieft waren. „Ja, Oma?“ „Kannst du aus dem Schuppen eine Flasche Sake holen? Wärst du so nett?“ „Natürlich.“, flötete ich heilfroh über die Abwechslung und schritt nach draußen mit meinem Schwert und meiner grauen Schuluniform. Ich würde den Moment auskosten und so lange wie möglich weg sein. Da war ich schon in Tokyo und steckte in einem Schrein fest. Leicht verträumt ging ich zum Schuppen und riss die Tür auf, nur um irritiert stehen zu bleiben. Upps. Falscher Schuppen. Ich seufzte genervt und wollte schon gehen, als mir in der Mitte des Häuschens ein Brunnen auffiel. Es klebte ein Bannsiegel dran. Mein Blick fiel auf eine Tafel, auf welcher etwas vom Knochenfressenden Brunnen stand. Angeblich habe man die Überreste von toten Dämonen hineingeworfen, welche dann auf wundersame Weise verschwanden. Interessantes Märchen. Vorsichtig ging ich die Treppen hinunter und schritt zum Brunnen, welcher durch die Jahre leicht modrig war. Neugierig umrundete ich den Brunnen und blickte zwischen draufgehämmerten Holzdielen hindurch. Sah dunkel aus. Komisch fand ich nur, dass ich in meinen 16 Jahren diesen Brunnen noch nie gesehen hatte. Wahrscheinlich war dies nicht unbedingt ein Touristenmagnet mehr und sie hatten die Kammer verschlossen… Vorsichtig blickte ich mich um und grinste. Das musste ich mir genauer ansehen. Geschickt riss ich den Bannzettel ab und entfernte die Dielen, nur um in einen leeren Brunnen zu starren, welcher vollkommen ausgetrocknet war. Was hatte auf dem Brett gestanden? Wenn man Dämonen reinwarf, verschwanden sie? Ein Versuch war es wert. Schlimmsten falls würde mich mein Vater mit einem verstauchten Fuß heimfahren und mir ein Tempelverbot erteilen. Dann könnte ich zocken und hätte das ganze Wochenende keinen an der Backe. Also holte ich tief Luft, setzte mich auf den Rand und sprang hinein. Leicht ängstlich presste ich die Augen zusammen und machte mich auf den höllischen Schmerz gefasst. Doch im Gegenteil. Ein warmes Licht erfasste mich und gab mir ein Schwebegefühl, nur um mich kurze Zeit später fallen zu lassen. Ich plumpste auf meinen Hintern und keuchte leise. „War wohl nichts.“, knurrte ich, stand auf und klopfte mir mein Röckchen ab. Vielleicht sollte ich wirklich weniger träumen, schmollte ich innerlich und griff nach Efeu, dass unten im Brunnen wuchs. Mein Schwert hatte ich auf dem Rücken festgebunden, sodass es mir nicht im Weg wäre. Geschickt kletterte ich an Efeu und Steinen hinauf und ließ mich ins saftige Gras fallen. … … Warte…. Gras???? Überrascht riss ich die Augen auf und ließ meinen Blick umherschweifen. Bäume? Gras? Sonne? Was war das denn bitte? Leicht irritiert stand ich mit zittrigen Beinen auf und schob meine Brille hoch, die etwas runtergerutscht war. Doch ich sah richtig. Hatte ich mir den Kopf angeschlagen? Unsicher befühlte ich meinen Hinterkopf und besah danach meine Hände. Nichts. Als nächstes kniff ich in meine Wange und… „Au, Scheiße tut das weh!“, fluchte ich und rieb die schmerzende Wange, während ich mich noch einmal umsah. Also war das hier echt? Wo war ich denn hier bitte? Hatte mich der Brunnen gefressen? Hmm…. Ach egal, ich schau mich etwas um und vielleicht ergibt sich ja noch etwas… genau! Alles war besser als bei meinen Großeltern zu sein… Argwöhnisch schielte ich zum Brunnen, biss mir auf die Lippe und überflog das Geschehen noch mal. Reingesprungen war ich, also käme ich auch so wieder raus. Gut… Mein Blick schweifte die Gegend. Bäume. Nichts als Bäume. Wahrscheinlich würde es nicht so leicht sein, ihn wieder zu finden… Mein Kopf schrie natürlich, ich solle bleiben und nur die Luft genießen, aber mein Herz… ja mein Herz, dass fing an heftig vor Neugierde zu pulsieren. Die Leidenschaft für RPGs verlangte von mir, diese neue Welt zu erkunden und es Mike zu berichten. Der würde ausflippen. Des Weiteren hatte ich mein treues Katana, weswegen ich vor jeglicher Gefahr gewappnet war. Möglicher Weise fand ich auch einen Samurai oder so, der mich unterrichten könnte. So noch einmal Luft holen und dann ging es los. Ich wandte mich zu meiner Linken und startete mein großes Abenteuer in einer neuen Welt. Es kribbelte schon regelrecht in meinen Fingerspitzen, während ich Büsche und Äste beiseite drückte, um mir meinen Weg durch den kleinen Wald zu bahnen. Interessiert suchte ich nach Lebewesen und wurde leider mit normalen Insekten enttäuscht. Missmutig verzog ich die Lippen über den uninteressanten Fund. Das fing ja gut an. Wo sind denn bitte die Lvl 1 Monster, wenn man sie brauchte? Etwas ungeschickt überwand ich dann endlich den letzten Busch und landete auf einer weiten Wiese. Staunend sah ich mich um und grinste innerlich. Ich war eindeutig nicht mehr in Tokyo. Meine Brille schob ich wieder einmal hoch und spähte in die Ferne. Ich stand anscheinend auf einem Hügel und weit und breit war Landschaft… Oh, da war ein Dorf? Sehr interessant. Es bestand aus kleinen braunen Hütten, dessen Dächer anscheinend mit Steinen abgesichert waren. Sah sehr alt aus. Wie in so manchen Mittelalter Fantasy RPGs. Vorfreude machte sich in mir breit. Das war ja so mega Cool!!!! Kaum zu fassen! Kapitel 72: Aimis Abenteuer - Part 2 ------------------------------------ Part 2: Wie Hund und Katz   So nächste Überlegung. Wie ging ich vor? Ein Dorf besuchen? Nachdenklich sah ich an mir herab und schüttelte energisch den Kopf, als ich Menschen in altertümlichen abgewrackten Klamotten erblickte. Ich würde ja wie ein bunter Hund auffallen. Gut, Dorf erstmal nicht. Vielleicht konnte ich irgendwo Kleidung abgreifen… Ich seufzte. Gar nicht so leicht, aber in manchen Animes hatte ich auch schon solche Handlungen gesehen, wo die fremdartig gekleideten Frauen gefangen genommen wurden. Auch wenn dann immer ein hübscher Kerl vorbeikam, der einen aus dem Knast holte… Aber in diesem kleinen Dorf gab es das bestimmt nicht und ich hatte ja Mike. Des Weiteren plante ich schon meine Karriere als Held und nicht als Anhängsel eines Mannes. Ganz klar! Frohen Mutes schritt ich also genau in die Gegengesetzte Richtung des Dorfes und musste ein Hüpfen verhindern. Es war einfach toll. Überhaupt würde mein Vater nichts davon erfahren. Bestimmt wusste er nichts von diesem Brunnen und somit konnte er mir nicht dazwischen fuschen! Wunderbar! Wenn ich es hier schaffte, könnte ich ihm auch endlich begreiflich machen, dass ich kein kleines Mädchen war. Nur wegen eines kleinen Unfalls in meiner Kindheit, der mich sämtliche Erinnerungen gekostet hatte, behandelte er mich mit Samthandschuhen. Wobei meine Mutter meinte immer nur, das hätte er auch vorher schon gemacht und ich solle mir nichts dabei denken, aber ich ertrug es einfach nicht. Ständig schien er ein Auge auf mich zu haben und den Direktor meiner Schule kannte er auch. Es war schon länger her, dass ich mit meinem Vater mich richtig unterhalten hatte, meistens erfuhr er es sowieso schon von meinen Lehrern. Die Klasse verspottete mich teils deswegen, weswegen ich in einer anderen Stadt auf die weiterführende Schule wollte. Schmollend blickte ich mich noch einmal um. Wo war denn endlich die Action? Ich wollte mich unbedingt einmal abreagieren. Komm schon, komm schon! Betete ich regelrecht und wurde erhört. Da unten war etwas! Geschwind rannte ich den Hügel hinab und umfasste die Schwertscheide in voller Erwartung, welche ich nach vorne gedreht hatte, damit sie an meiner Hüfte saß. Ein Überraschungsangriff sollte drin sein. So wie es aussah, hatte das große Monster jemanden eingekesselt, der um sein Leben fürchtete, aber ich, Aimi, die Heldin, würde kommen und ihn aus den Fängen dieses… ja, was war es denn? Hmm… Ein Echsenmonster? Es war wohl etwa drei Meter hoch, hatte einen dreieckigen grünen Kopf und den Körper einer Echse, welcher auf grotesker Weise zu stehen schien. Es sah nicht so gefährlich aus. Das würde einfach werden. Innerlich grinste ich schon. Endlich könnte ich mich beweisen! Mit einem Satz sprang ich über einen Felsen, den ich teils als Absprungs Schanze verwendete und schlug dem Monster von hinten den Schwanz ab. Dieses schrie wie am Spieß und drehte sich in Windeseile um, während der Dorfbewohner die Beine in die Hand nahm. Er wartete nicht einmal, aber hoffentlich würde er die frohe Kunde verbreiten! Da stand ich nun, Angesicht zu Angesicht mit dem Monster, wessen Augen glühend rot leuchteten. Gänsehaut verbreitete sich auf meinem Körper, während ich schon wieder zum Angriff ansetzte. Den Schwanz hatte ich als erstes abgetrennt, damit er ihn nicht mehr benutzen konnte, um einen Schwanzschlag auszuführen und jetzt würde ich ihn niederstrecken! Schnell wollte ich die letzten Meter wettmachen, doch dann passierte das große Unglück. Der abgetrennte Schwanz umschlang meine Beine und brachte mich zu fall. „AH!“, schrie ich angepisst und versuchte den Schwanz mit meinem Katana abzuschneiden, doch es drückte einfach noch mehr zu, sodass der Schmerz kaum auszuhalten war. Ich keuchte und Furcht schlich sich in mein Gemüt. Eben war ich noch so siegessicher gewesen, doch jetzt schien alles ein Ende zu nehmen. So schnell würde mein Abenteuer also enden und nach einem Game Over würde ich auch nicht respornen… Nein… Verdammt, nein! Das durfte nicht passieren. „Hey, vergreif dich nicht an Schwächeren.“, keifte eine Stimme hinter dem Monster und schon im nächsten Moment musste ich mit ansehen, wie das Vieh in der Mitte von drei reißenden Spuren zerfurcht wurde. Erschrocken kniff ich die Augen zusammen. Was war das bitte gewesen? „Bist du verletzt?“, fragte eine männliche sanfte Stimme. Auf einmal verschwand der Schmerz an meinen Beinen und ich öffnete meine Augen. Der Schwanz löste sich auf… Unsicher blickte ich auf. Es war schon irgendwie peinlich, wenn man bedachte, was für große Töne ich gespuckt hatte… „Nein…“, murmelte ich und sah in das Gesicht eines echt hübschen Mannes mit roten Haaren und grünen Augen. Er trug eine leichte rote Rüstung und hatte um seine Hände krallenbesetzte Handschuhe. Mir fiel regelrecht die Kinnlade runter, als ich dann auch noch den roten, leicht fluffigen Schwanz erblickte, der leicht aufgeregt hin und her schwang. Mein Gesicht entgleiste anscheinend gerade zu einem missmutigen und schlechtgelaunten Gesicht, wenn ich seine Mimik recht interpretierte. Aber es ging nicht anders. Es war einfach so klischeehaft. Das war ja kein Anime oder Spiel. Also bitte. Ich würde nicht naiv darauf vertrauen, dass er ein guter Kerl war. Überhaupt hatte ich doch gesagt, ich wolle kein Anhängsel werden! Geschwind rollte ich zur Seite und kam auf den Beinen zu stehen, nur um meine Waffe auf ihn zu richten. „Bleib dastehen!“ „Hier?“, fragte er mit zur Seite gelegten Kopf. Seine Mimik veränderte sich langsam zu einem neckisch fiesen Grinsen, als er einen Schritt nach vorne Machte und wieder zum Stehen kam. „Oder hier?“, hauchte er gefährlich und hob seine Faustwaffen auf Brusthöhe. Sein Schwanz zuckte energisch, während er dann nach rechts einen weiteren Schritt in meine Richtung machte. „Oder soll ich hier stehen bleiben?“ Am liebsten hätte ich geknurrt. „Warum hast du mich gerettet?“, fragte ich achtsam und verfolgte jeden seiner Schritte. Er war stärker als das Monster von eben, aber auch er strahlte etwas Böses aus. Er seufzte. „Hätte ich dich sterben lassen sollen? Wie wäre es mit etwas Dankbarkeit? Ich glaube nicht, dass es sich gehört, seinen Retter mit einer Waffe zu bedrohen…“ „Dankbar? Wieso? Ich hatte alles im Griff!“, versuchte ich mich zu verteidige und schnaubte. „Du hattest doch einen Hintergedanken dabei!“ „Vielleicht?“, neckte er mich weiter mit seinem leicht hämischen Grinsen. „Vielleicht aber auch nicht. Darf man als Dämon, nicht auch mal nett sein? Oder gibt es ein Gesetz, dass Dämonen immer Menschen fressen müssen?“ „äh was?“, nuschelte ich und starrte ihn noch mal an. Dämon? „Dafür siehst du zu hübsch aus!“ Er war gerade dabei gewesen noch einen Schritt nach vorne zu machen und blieb dann angewurzelt stehen, während kurz ein Rotschimmer über seine Wangen huschte. „Bitte was?“ Oder warte… Es gab auch hübsche Bösewichte, oder? … „Vergiss es…“ „Du bist echt komisch.“, griente er und machte jetzt einen kleinen Hopser. Nur noch 2 Meter waren zwischen uns… „STOPP!“, fauchte ich halb und hob meine Waffe zum Angriff. „Oder ich töte dich!“ „Also bitte, gegen einen niederen Dämon hast du schon verloren und jetzt nach deiner Niederlage versuchst du einen mächtigen Dämon anzugreifen? Du bist von allen guten Geistern verlassen oder? Lass dir doch helfen!“ „Wobei willst du mir helfen? Ich kenne euch Monster! Du hast nur schlechte Gedanken und …“ „Und?“, hauchte er, bevor er losstürmte und mir die Worte abschnitt. Schnell holte ich aus, doch ich war nicht schnell genug. Er schlug mir mit der Handkante mein Katana aus der Hand, welches im hohen Bogen davon sauste und einige Meter entfernt mit der Schwertspitze im Boden landete. Ängstlich starrte ich hin und versuchte noch auszuweichen, aber schon landete ich im Rasen und spürte den schweren Körper des Mannes auf mir. Ich keuchte und versuchte ihn mit meinen Händen von mir zu stoßen, doch er packte sie nur und hielt sie über meinem Kopf fest. „Bitte nicht!“, stöhnte ich ängstlich und kniff schon fast weinend die Augen zu. Das durfte nicht passieren! „Jetzt halt doch mal still, dumme Kuh.“, knurrte er in mein Ohr. Ich schluckte. „Bitte, ich mach alles, aber das nicht…“ „Was nicht?“, hauchte er und entließ meine Hände. Ich beließ sie da, da ich sowieso keine Chance hatte und sie starr vor Angst schienen. Wo war meine Gegenwehr? „Es tut auch nicht weh.“ „Und ob das wehtut! Bitte nicht…“, fauchte ich und stellte mir schon vor, wie er mir gleich die Kleider vom Leib reißen würde. Doch es passierte nichts. Stattdessen löste sich sein Gewicht von meinem Körper. Neben mir raschelte das Gras und dann spürte ich etwas Kaltes auf meinem Fußgelenk. Überrascht riss ich knallrot die Augen auf, setzte mich auf und starrte zu meinem Fuß. Er saß da und wickelte irgendwas um meinen Fuß. Es sah aus wie grüne Blätter. „Was?“ Er sah auf und schlug noch mal mit dem Schwanz. „Der Dämon hat dich am Fuß verletzt. Wenn man es nicht gleich behandelt, kann es sich schwer entzünden. Das schlimme ist, man spürt die Wunde nicht, bis es zu spät ist.“ Ich lief hochrot an. Der vermeintliche sexuelle Übergriff stellte sich als Behandlungsmaßnahme heraus. Konnte es noch peinlicher werden? Unsicher schob ich meine Brille zurück. Wahrscheinlich war ich gar nicht sexy genug, damit er sich an mir vergangen hätte. „Fertig.“, brummte er und blickte mir ins Gesicht. Seine grünen Augen funkelten freudig. „War es so schlimm?“ „Ähh…. Nein…“, nuschelte ich leise und schob mein Haar zurecht. Anscheinend hatte ich echt schon zu viele Games gezockt, sodass ich total realitätsfremd handelte. „Danke…“, murmelte ich weiter und sah zu, wie er aufstand und mir die Hand reichte. „Komm.“ Ich nickte, ergriff seine Hand und ließ mir aufhelfen. Ungeschickt verlor ich das Gleichgewicht und landete an seiner harten Brust. Woraus wohl dieser Brustpanzer war? „Upps…“ Er grinste nur. Wie es mir langsam schon auf den Keks ging… „Kein Problem. Du solltest bald wieder Gefühl im Fuß haben. Diese Viecher sind lästig. Sie lähmen gerne ihre Opfer, bevor sie sie im Ganzen runterschlucken und verdauen. Kein angenehmer Tod.“ Ich schluckte und versuchte etwas auf Abstand zu gehen. „Wirklich nicht… Aber warum hast du mich jetzt gerettet? Wenn du doch auch ein Dämon bist?“ Neugierig sah ich in sein Gesicht, welches er wegdrehte. Er war einen Kopf größer als ich, dabei war schon ich 1,75m und mitunter die größte in der Klasse. „Ach… naja…“, suchte er nach der Antwort. Ich beobachtete seinen Schwanz, er zuckte schnell hin und her und dann, stand er auf einmal senkrecht nach oben. „Genau!“ „Genau was?“, fragte ich und sah ihm ins Gesicht, während ich geschickt meine Hand hinter seinen Rücken gleiten ließ und nach dem Schwanz griff, der in dem Moment leider mir erstmal entwischte. War der echt? „Ich kann doch keine schutzlose Frau eines so schlimmen Todes sterben lassen!“ Jetzt hatte ich den Schwanz und zog leicht dran. Der katzenhafte Dämonenmann sprang zur Seite und versuchte meine Hand loszuwerden. Sein Schwanz wurde dick und buschig und sein Haar stellte sich auf. „Lass ihn los!“, fauchte er, während ich über den Schwanz kurz strich und ihn unsicher ansah. „Wirklich echt…“, überlegte ich und entließ ihn. Also auch kein Trick… „Natürlich!“, jaulte er auf und streichelte seinen Schwanz glatt. „Mein armer Schwanz.“ Etwas schuldbewusst versuchte ich mein Gleichgewicht zu bewahren und kratzte mich am Hinterkopf. „Tut mir leid…“ „Sollte es auch. Ich rette dir das Leben und du…“, fluchte er leise und verzog die Lippen. „versuchst dem Retter seinen Schwanz auszureißen!“ Ich humpelte zu meinem Katana, schnappte es und steckte es in die Scheide. „Kann ich das wieder gut machen?“, versuchte ich vorsichtig und setzte meinen alles-verführer-Hundeblick auf. Die Lippen schürzte ich und den Kopf legte ich zur Seite. Das brachte immer was. Auch wenn meine dunklen Kontaktlinsen den Effekt minimierten. Jetzt wurde der Mann mir gegenüber rot und stotterte. „Ach passt schon… Soll ich dich heimbringen?“ Meine Lippen zogen sich zum Strich. „Nein. Ich bin von zu Hause abgehauen und versuche mich hier.“ „Also eine Reisende? Machst du das schon lange?“ „Ähh… nein, erst seit etwa einer Stunde…“ „Und wärst schon fast gestorben.“, stellte er in Windeseile fest und verdrehte die Augen. „Ah… das war nur ein Ausrutscher!“, bellte ich regelrecht und wedelte energisch mit den Armen, was mir das Gleichgewicht raubte. Schockiert wedelte ich noch mehr mit den Armen, als sich der Boden meinem Gesicht näherte, als sich ein Arm um meine Brust schwang und mich wieder hochzog. Knallrot starrte ich auf die Hand und knurrte meinen Retter an, der beschwichtigend die Hände wegnahm und vor die Brust hob. „Sollte ich dich fallen lassen?“ „Nein“, keifte ich und schnaubte wütend. „Aber konntest du mich nicht um meine Hüfte greifen?“ „Das wäre aber nicht so effektiv gewesen!“ „Effektiv? Grapscher!“, fauchte ich und wurde rot. „Nein!“, meinte er nur schnell und sah zur Seite. „Ich habe echt nichts gespürt, wirklich!“ Jetzt schnaubte ich richtig laut und kochte vor Wut. „Wie nichts gespürt? Findest du etwas ich habe kleine Brüste? Nur damit du es weißt, meine sind größer als die von den meisten Klassenkameraden!“ Als ich fertig mit meinem Spruch war presste ich die Hände auf den Mund. Man war das gerade peinlich. Langsam verstand ich meine Klassenkameradinnen, die immer meinten, ich bekomme nie einen ab, wenn ich mich so benahm. Jetzt realisierte ich es selbst schon. Was tat ich da gerade eigentlich? Er half mir und verurteilte mich nicht wegen meines komischen Aussehens und ich? Ich vertrieb ihn gerade. Dabei wusste ich so wenig von dieser Welt und hatte ein Handycap… „Es tut mir leid. So war das nicht gemeint.“, versuchte sich mein Gegenüber rauszureden, während sein Schwanz missmutig runter hing. „Nein… Mir tut es leid.“, murmelte ich beschwichtigend und lächelte unsicher. „Ich habe etwas überreagiert…“ Überrascht blieb sein Schwanz in der Luft stehen. Seine Schultern verspannten sich etwas. „Dein Ernst?“ „ja…“, brummte ich in meinem Stolz verletzt und verzog die Lippen. „Doch wer gibt das schon gerne zu?“ „Niemand.“, lächelte mich der Gegenüber freundlich an und gesellte sich zu mir. Konnte ich ihm wirklich vertrauen? Irgendwie spürte ich, dass mir nichts anderes übrigblieb. Wer konnte ahnen, wem ich als nächstes in die Arme lief? „Gibt es eigentlich mehr wie dich, die so stark sind?“ „Viele. Aber meistens auch nicht so nett, wie ich.“ Ich ließ die Schultern absacken. War ja klar. Und ich versagte bei einem Low LVL Monster. Ein lautes Knurren ließ mich dann auf einmal hochschrecken und fast wieder das Gleichgewicht verlieren, was er mit seinem Schwanz verhinderte, der sich um meine Hüfte wickelte. Ganz schön stark… „Was war das?“, keuchte ich etwas besorgt und sah mich um, während der Laut wieder ertönte. Ein Lachen ließ mich dann zu meinem Retter sehen, der sich schon den Bauch hielt und immer lauter lachte. „HAHAHAHAHA! Nicht dein Ernst oder? HAHAHAHAHAHA! Ich lach mich gleich tot! Mädchen, dein Magen knurrt! HAHAHAHAHAHA!“ Ich lief knallrot an und schielte zu meinem Magen, der sich jetzt leicht schmerzhaft verkrampfte. Stimmt ja, ich hatte nichts mehr daheim gegessen und die Autofahrt hatte auch gedauert. Ein echter Versager war ich. Vor Wut presste ich die Augen zusammen und hätte am liebsten geheult. Das zum Thema Held sein. Der Held erschreckte sich doch nicht vor seinem eigenen Magen… „Dann muss ich dich wohl diesmal vor dem Hungertot retten.“, lachte er schon fast heiser und grinste mich mit einem breiten Grinsen an. Er griff jetzt mit der einen Hand um meine Hüfte, während sich die andere um meine Beine schlang und mich einfach anhob. Kirschrot vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Das durfte ich echt keinem erzählen. Ich hörte schon meinem Vater sagen, dass er im Recht war, mich ständig zu überwachen… und mein Cousin würde lachen und sagen, dass es ja so kommen musste, dass meine große Klappe mir das Genick bricht… Mist mist mist… Kapitel 73: Aimis Abenteuer - Part 3 ------------------------------------ Part 3: Überlebenstraining   Nach einiger Zeit kamen wir dann an einem Fluss an. Geschickt platzierte er mich am Ufer. „Hast du schon einmal Fische gejagt?“ Unsicher schüttelte ich den Kopf. Leider kam das nicht in meinen Spielen vor… Meistens hatte man eine vorgefertigte Angel oder fand essen in Truhen oder Monster ließen etwas fallen… „Gut. Schau zu.“, hauchte er und krempelte seine Hose hoch. Seine Schuhe warf er in den Rasen und dann stieg er schon ins Wasser, nur um hoch konzentriert und mit angespannten Muskeln übers Wasser gebeugt zu stehen. „Das wichtigste ist, sich erst im letzten Moment zu bewegen und den Fisch mit einem Hieb aus dem Wasser zu befördern. Sieh her!“ Das waren seine letzten Worte, bevor er mit einer Hand im Affenzahn ins Wasser griff und eine große Forelle aus dem Fluss in den Rasen fiel. „Gesehen?“ Ich nickte und starrte auf den wackelnden Fisch. Das sah echt leicht aus… „Darf ich es versuchen?“ „Natürlich. Dein Fuß müsste auch langsam wieder Gefühl bekommen.“ Ich nickte, stand vorsichtig auf, zog Schuhe und Socken aus und machte mich bereit. Was man nicht konnte, konnte man bekanntlich lernen. In den Heldengeschichten, fing man auch klein an. Ich hatte vielleicht ein hohes Skill lvl in Spielen, musste hier aber von LVL 0 anfangen. Unfair, aber wahr. Vorsichtig stieg ich ins Wasser und krabbelte etwa mittig. Er drehte sich zu mir und lächelte leicht. „Das wichtigste ist, nur einen Fisch zu fixieren. Sonst verlierst du schnell den Überblick.“ Wieder nur ein Nicken von mir. Ich spannte den Körper an und starrte ins Wasser. Mein Haar rutschte mir ein wenig über die Schultern nach vorne, aber ich hielt still. „Da kommt einer.“, hauchte er. Sofort fixierte ich den Fisch und machte mich bereit. Den würde ich holen. Mein Abendbrot! Als er dann immer näherkam, flüsterte er. „Warte noch… JETZT!“ Ich griff mit beiden Händen das Wasser und spürte etwas Glitschiges. Da war er. Als nächstes würde ich ihn rauswerfen und … PLATSCH. Da saß ich im Wasser, während sich der Fisch umdrehte und mir seinen Schwanz ins Gesicht pfefferte. „AHHH!“, schrie ich und vernahm ein Lachen. Ohne Umschweife packte ich den Fisch am Schwanz und pfefferte den Fisch in Richtung des roten Hünen, welcher vor Lachen nicht mehr ausweichen konnte und den Fisch voll abbekam. Doch er erkannte die Situation und warf den Fisch zum anderen ans Ufer, bevor ich mich leicht pissig ansah. „Ehj!“, schimpfte er und rümpfte die Nase. „Was sollte das?“ „Lach mich nicht aus!“, nörgelte ich und versuchte aufzustehen. Ich war klitschnass. Na klasse. „Das ist nicht lustig.“ „So sah es aber aus. Aber naja, du hast den Fisch gefangen und es ist ein großer. Aller Anfang ist schwer.“, prustete er etwas und kassierte einen bitterbösen Blick von mir. Als ich stand tapste ich nass, wie ich war auf ihn zu. Mein grauer Rock und meine weiße Bluse, wie auch mein grauer Blaser klebten an mir, wie auch meine Unterwäsche. Das würde er büßen. Als ich fast vor ihm stand, bückte ich mich und spritzte ihn mit einer großen Welle nass. Er fauchte und sprang schnell aus dem Wasser. „Ihhhhh!“, fluchte er und schüttelte sich, während er mich nur anstarrte. „Das war unfair!“ „Wieso? Ich will doch auch was zum Lachen!“, meinte ich nur und streckte ihm die Zunge raus. „Geteiltes Leid, ist halbes Leid.“ Er schmollte und wrang seinen Schwanz aus, wie auch seine Kleider. Er war sauer, das konnte ich ihm ansehen. Und schon bekam ich Schuldgefühle. Na super. Leicht ungeschickt krabbelte ich aus dem Fluss und ging wacklig auf den Beinen zu ihm rüber. Seine Haare stellten sich auf, während er mich fixierte. „Was hast du vor?“ „Es tut mir leid…“ „Langsam gilt das nicht mehr, weißt du?“ „Schon klar. Meister. Aber du hättest doch auch ausweichen können.“ „Wie meinen?“ „Stell dich doch nicht dumm, Vorhin hast du das Monster so schnell kalt gemacht und kannst nicht mal dem Wasser ausweichen?“ Er starrte mich unentwegt an. Seine Schultern sanken und sein Haar senkte sich, während er unsicher zur Seite sah. „Du hast es gemerkt?“ „Hältst du mich für dumm?“ „Natürlich nicht… Nur…“ „Was? Warum hast du es nicht gemacht?“ „Nur so halt nicht…“ „Dann beschwer dich nicht.“, fluchte ich und sah ihn ernst an. Warum sagte er nicht gerade heraus, was seine Absichten waren? Wollte er, dass ich unaufmerksam wurde? Also bitte… „Lass uns lieber unsere Kleider trocknen an einem Feuer.“ „Oh, deine Sternstunde? Möchtest du mir mitteilen, dass du dich diesmal nützlich machen kannst?“ Die Worte trafen mich wie ein Speer in der Brust. Mein Gesicht entgleiste und mein Blick schweifte schnell hin und her. „Klar, klar… Wir brauchen also trocknes Holz… Und dann… Mach ich das Feuer an.“ Etwas steif düste ich humpelnd davon und suchte überall nach Holz. Hoffentlich würde er da warten. Als ich dann zurückkam, saß er da schon und hatte einiges an Holz angeschleppt, während ich nicht mal die Hälfte mitgebracht habe. „Zeig, was du kannst. Und beeil dich, ich habe Hunger.“ Leicht rot starrte ich zu den Fischen, die er aufgespießt hatte. Stimmt ja. Mein Magen knurrte zur Antwort, während ich mir noch ein paar Steine schnappte und sie im Kreis anordnete. Dann stellte ich holz auf und legte Gras rein. Soweit so gut. Wie ging es weiter in Filmen? Genau man rieb zwei Hölzer aneinander oder nahm Feuersteine… Das schaffte ich. Vorsichtig schielte ich nach oben. Auch im dämmrigen Licht konnte ich seine grünen Augen erkennen, die mich neugierig beobachten. Irgendwie musste ich mich beweisen. Geschwind fing ich an mit meiner Prozedur und rieb wie in den Filmen einen kleinen Stock an einem Größeren. Komm schon komm schon. Das Ganze zog sich einige Minuten schon, doch man konnte immer noch kein Ergebnis erkennen, jedoch versuchte ich es immer weiter und weiter, bis ich auf einmal ein Seufzen vernahm. „Brauchst du Hilfe?“ „Nein, das kann ich alleine…“ „Du bist wahrlich stolz.“, lachte er leise. Ich hörte, wie er sich erhob und um mich herum schritt, nur um sich hinter mir nieder zu lassen. Ich verkrampfte mich leicht, als ich spürte, wie sich seine warmen Hände um meinen Körper schlangen und meine Hände ergriffen. „Ich zeig es dir.“ Und dann half er mir bei den Handbewegungen, doch viel bekam ich nicht mit. Es war das erste Mal, dass mir ein anderer Mann so nah war. Seine Hände waren angenehm warm und er duftete angenehm nach Wald. Mein Herz schlug immer heftiger, während sein warmer Atem meinen Hals strich und mir wohlige Schauer durch den Körper jagte. Auch wenn mir bis eben noch kalt gewesen war, schien das auf einmal vergessen, wie auch mein Hunger. Dafür erwachte ein anderer Hunger in mir, der unstillbar schien. Sachte versuchte ich meinen Rücken ihm entgegenzustrecken, doch als ich es fast geschafft hatte, verließen mich die Hände und seine Körperwärme. „Jetzt musst du pusten.“ Knallrot schielte ich auf die Hölzer, die zu qualmen anfingen. Er legte etwas Heu drauf und beugte sich neben mir sitzend drüber und fing an leicht zu pusten. „Komm schon.“ Ich nickte, beugte mich herab und pustete auch vorsichtig. Kleine rote Funken flogen sanft und entzündeten das Heu. Wow. Mein erstes Feuer, frohlockte ich, während wir das kleine Feuerchen ins Lagerfeuer stellten und er noch mehr getrocknetes Gras drauflegte und weiter pustete. Ich machte es ihm nach, bis es endlich brannte. Seufzend setzte ich mich wieder auf und grinste. „Geschafft!“ Er stellte die beiden Fische neben das Feuer, während ich am Überlegen war. Sollte ich die Kleidung anlassen? Hmm… Lieber anlassen oder? Egal wie tugendhaft er wirkt, wer wusste, wie lange es anhielt, auch wenn es langsam reizvoll wurde… Gott, was dachte ich da nur? „Wie heißt du?“ Überrascht sah ich auf. Stimmt, wir hatten uns nicht vorgestellt… „Aimi, und du Neko-san?“ „Haku.“, hauchte er und drehte den Fisch geschickt um. „Sag mal, warum bist du von daheim weggelaufen?“ „Naja… Ich wollte meinem Vater beweisen, dass ich erwachsen bin und auf mich selbst aufpassen kann… Ständig meint er mich beschützen zu müssen…“ Er seufzte. „Damit wirst du ihn aber nicht überzeugen.“ „Ja ja, habe ich auch schon gemerkt. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ein Held zu sein…“ „Doch am Ende kommt ein dahergelaufener Katzendämon und rettet dich vor einem schwachen Dämon, hilft dir Essen zu besorgen und ein Feuerchen zu machen?“ „Du triffst den Nagel auf den Kopf! Es ist so erniedrigend!“ Er lachte leise. „Es hätte schlimmer kommen können.“ „Und wie?“, murrte ich genervt und blickte zu ihm auf die andere Seite des Feuers. „Naja. Du warst ja wirklich in Gefahr, aber stell dir vor, ein kleiner Affendämon oder so spielt dir einen Streich, weil du zu nett bist und am Ende hängst du unter einer Statue fest mit dem Gesicht im Staub. Wenn ich dich aus so einer Lage errettet hätte, wäre es um einiges peinlicher gewesen.“ Ich erstarrte und stellte es mir bildlich vor, wie ich Dreck fressen würde. „Du hast Recht. Dann war es ja wirklich so besser.“ „Siehst du? Und den Rest lernst du noch. Versprochen. Zumindest bist du nicht unbewaffnet.“ „Recht hast du.“, flüsterte ich und strich über mein Katana, welches neben mir lag. „Nur habe ich bisher nur Kendo gelernt. Ein Kampf eins gegen eins, indem man nach Punkten kämpft…“ „Trockene Übungen also. Sie helfen, bereiten einen aber nicht auf die Wirklichkeit vor. Ein Dämon ist etwas anderes, als ein Übungsgegner, den man wahrscheinlich sogar kennt. Es ist kein Kampf auf Leben und Tod. Man kann Fehler machen, während dich hier ein Fehler das Leben kostet.“ „Ja, schon verstanden.“, fluchte ich und verzog die Lippen. „Dann bring mir halt das Kämpfen bei.“ Platzte ich raus und bereute es schon fast. Wie abhängig wollte ich denn noch von ihm werden? „Einverstanden. Du bist interessant.“, meinte er beiläufig, als wäre es keineswegs bedeutsam. „Echt?“ „Warum nicht? Es ist eine willkommene Abwechslung. Alleine zu reisen ist manchmal echt langweilig.“ Jetzt lächelte ich. Ach so meinte er es. Darum hatte er mich auch freiwillig, trotz meines Zickens mitgenommen. Ich sollte ihm die Langeweile vertreiben. Es kam ihm wohl Recht eine Maid in Nöten zu retten. „Gut Neko-sensei.“ „Haku reicht.“ „Neko klingt aber besser.“ Er verzog die Lippen und hob die Brauen. „Du solltest mehr Respekt vor deinem Meister haben.“ „Wäre das nicht langweilig?“, fragte ich neckisch und kassierte ein Augenrollen. „Wo du Recht hast, hast du Recht. Ich sollte wohl aufpassen, was ich sage, oder?“ „Vielleicht?“, kicherte ich und schnappte mir einen Fisch. Ich genoss das saftige Fleisch und spürte, wie sich mein Magen endlich füllte. „köstlich.“ Geschwind verputzte ich den Fisch und bereute, vorhin nicht noch einen gefangen zu haben. Ich pulte sämtliches Fleisch von den Gräten, während das Feuer mich angenehm wärmte. Ein kurzer Blick auf Haku zeigte mir, dass er langsam aß und mich mit seinen grünen Augen fixierte. „Was?“ „Du hast da was.“, flüsterte er und deutete auf seine Wange. Schnell rieb ich an meiner Wange und sah ihn wieder an. „Weg?“ „Nein, immer noch nicht…“ Das wiederholten wir noch zwei Mal, bis er seufzend aufstand, zu mir kam, sich hinkniete und ein Stück Fisch von meiner Wange zupfte und in seinen Mund steckte. Rot starrte ich ihn an und versuchte mein Herz zu beruhigen. „So. Weg ist es.“ „Argh, ich bin kein Kleinkind!“ „Ach echt nicht? Weißt du…“, begann er, während er immer noch vor mir kniete. „Ich verstehe deinen Vater schon etwas. Du siehst so hilflos aus. Bist tollpatschig und naiv.“ „Was?“, knurrte ich, warf mich auf ihn und packte seinen Schwanz. Er schien sich freiwillig fallen zu lassen und landete auf meiner Hand, die seinen Schwanz gepackt hatte. Ich ließ den Schwanz los und versuchte meine Hand hervorzuziehen, doch ich schaffte es nicht. Ich lag auf seinen Oberkörper und starrte zickig in seine Augen. Für ihn schien all das nur ein dummes Spiel zu sein… „Ich füge hinzu, stürmisch und impulsiv.“, vermerkte er in einer anscheinend unsichtbaren Liste. Nach kurzer Zeit gab ich meine Fluchtversuche auf und ließ mich komplett auf ihn sinken, nur um zu bemerken, dass er seine Rüstung ausgezogen hatte und nur noch der nasse weiche Stoff zurückgeblieben war. Schmollend legte ich meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem sanften Herzschlag. „Du hast gewonnen. Wahrscheinlich hat es schon seine Gründe, warum mich mein Vater wie einen Vogel in einen Käfig sperrt… Aber ich will es nicht hinnehmen. Ich will frei sein…“, säuselte ich erschöpft. „Viel zu oft träumte ich davon, wie der Wind durch meine Haare fegt und ich durch die Wälder streife…“ Er lauschte mir aufmerksam und setzte sich langsam auf. Ich zog meine Hand etwas spät zurück und machte es mir leicht bequem in seinem Schoß. Mein Vater würde mir eine Predigt darüber halten, fremden Männern so dicht auf die Pelle zu rücken, aber das war mir egal. „Gut, ich werde dir beibringen, wie man hier draußen überlebt.“, brummte er und machte Anstalten, aufzustehen. „Bitte… Darf ich noch kurz so sitzen bleiben? Mir ist kalt… und du schön warm…“ Er lächelte matt. „Dein Vater hat Recht, dich zu beschützen. Du kostest mich einiges…“ „Einiges?“ Er verdrehte die Augen und blickte zur Seite. „Dein Oberteil ist durchsichtig… Und ich bin nur ein Mann.“ Überrascht blickte ich an mir herab und hob den Blaser an und starrte auf meine hoffentlich wohlgeformten Brüste, die wunderbar zu sehen waren. Hochrot schielte ich zu ihm noch einmal hoch, bevor ich schnell von ihm hopste, mich umdrehte und meine Kleidung zurecht zupfte. Das war wirklich peinlich, aber er hätte auch einfach still sein können und nichts sagen… Anscheinend war er wohl einfach zu nett… Unsicher warf ich einen Blick über die Schulter, während er lässig aufstand und ein paar große Äste aufstellte, als ob er ein Zelt baute. Neugierig sah ich zu. Am Ende seiner Aktion, zog er sein Oberteil aus und hing dieses, wie auch ein weiteres Unterteil auf dem Geäst auf. Das war wirklich unfair. Wenn ich den Blaser aufhängen würde, würde er alles sehen… „Aimi?“ „Ja?“, fragte ich und betrachtete ein wenig seinen stählernen Körper. Er hatte Muskeln, jedoch umspielten sie seinen Körper mehr, als dass sie ihn dominierten. „Hast du noch Hunger?“ Ich schmatze leicht, während ich mir über die Lippen leckte. Er drehte sich schon gen Fluss, bevor ich wieder zur Besinnung kam. „Ja, schon…“ „Dann fange ich uns noch welche.“, brummte er und machte sich schon auf in den Fluss, nur um uns 4 weitere Fische zu bescheren, die meinen Magen bis oben hin füllten. Das tat wirklich gut. Während des Essens betrachtete ich ihn im Feuerschein noch und seufzte. Es lief tatsächlich fast so ab, wie in diesen Animes… Obwohl die Mädchen meist um einiges hübscher und naiver waren als ich. Seltener handelte es sich um Brillenschlangen oder Mauerblümchen… Das schlimmste war mein schneller Herzschlag und die Atemnot, wenn ich ihm nahe war. Es tat mir wirklich nicht gut, nur mit meinem Cousin etwas zu unternehmen… Mit ihm hatte ich auch oft mal gekuschelt oder mich ausgeweint, aber es fühlte sich ganz anders an, als bei ihm… „Ist dir noch kalt?“ Die Stimme riss mich auf meinen Gedanken. Vorsichtig hob ich den Blick und erkannte, wie er bei der Kleidung stand. „Etwas…“ Was er wohl wollte? Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, zupfte er die beiden Kleiderstücke von der Stange, schritt zu mir und hielt sie mir hin. „Dann zieh meine Sachen an. Sie sind trocken. Dann kannst du deine Kleider aufhängen. Ich will nicht, dass du dich erkältest.“ „A—a—aber, dann wird dir kalt!“, widersprach ich, während meine Hand instinktiv nach dem Oberteil gegriffen hatte. Sie waren schon schön warm… Und er hatte Recht damit, dass sie auf den Stangen besser trocknen würden… „Ich bin ein Dämon, das halte ich schon aus.“ „Na gut!“ Kurz blickte ich in sein Gesicht. „Du musst dich aber umdrehen.“ „Verstanden.“ Geschickt drehte er sich auf den Fußspitzen um und ließ mir so ein wenig Privatsphäre. Auch wenn ich mich in einem Gebüsch hätte umziehen können, wollte ich dies nicht. Diese Welt war gefährlich und die Dunkelheit verängstigte mich ein wenig. Ich fühlte mich einfach nur blind… Seufzend zog ich dann meine Blaser aus und legte es auf einen von ihm ausgestreckten Arm. Er war wirklich zuvorkommend. Dann folgten meine Bluse und mein Rock. Kurz überlegte ich, aber dann legte ich auch meinen BH auf die nasse Kleidung. Es war ein langweiliger Woll-BH. Also nichts, woran er sich aufgeilen könnte. Hoffentlich. Zumindest war er Mausgrau. Nur das Höschen war schwerer, doch auch dies zog ich dann peinlich berührt aus. Es würde schnell trocknen. Besser als irgendwelche Entzündungen zu haben. Kurz strich der kalte Wind noch über meine feuchte Haut, was in meinem Körper einen Schüttelfrost hervorrief. Geschwind ergriff ich erst das weiße Oberteil und dann das rote Oberteil und zog sie übereinander an. Sie reichten mir fast bis zum Knie. Doch ein Problem war da noch… Wie band ich das Ganze zusammen? „Neko-san? Ich meine Haku… Hast du etwas zum Zusammen binden?“ „Darf ich schauen?“ „Ja.“ Er drehte sich um und betrachtete mich, während ich den Stoff um mich gewickelt hielt. Er grinste leicht, bevor er seinen Stoffgürtel hervorholte, ihn um mich schwang und vorne zu einer Schleife band. „So.“ Währenddessen hatte er sich die Kleider auf die Schulter geworfen, was mich der Ohnmacht nahebrachte. „Ich hänge kurz die Sachen auf.“ „NEIN!“, fluchte ich heiser und versuchte sie von seiner Schulter zu ziehen. „Das mache ich, wirklich!“ Er hob eine Braue, bevor er die Kleider von seiner Schulter in meine Arme transferierte. „Bitte, kein Problem.“ Das war einfach gewesen. Puh. Hurtig hängte ich meine Kleider auf und schielte immer wieder zu Haku, der mich entspannt ansah. Ob es ihm gefiel, dass ich seine Sachen trug? Ach egal. Zumindest war es schön warm. Als ich fertig war, überlegte ich kurz und entschied mich dafür, zu ihm zu gehen. Vorsichtig zog ich das Oberteil weiter runter, bevor ich mich neben ihn setzte. Leicht unsicher ließ ich mich zur Seite fallen, bis mein Kopf auf seinen nackten Oberarm prallte. Mein Blick wanderte zu seinen Augen, die mich eingehend betrachteten und anscheinend abwägten, wie er sich verhalten sollte. Zu meinem Glück, entzog er mir den Arm, nur um ihn um meine Hüfte zu schlingen und mich enger an sich zu ziehen. Ich hielt den Atem an. Es tat wirklich gut, nicht alleine zu sein. Er hatte schon recht, ich war eigentlich sehr naiv, mich ihm so sehr aufzuzwingen, ohne dass er eine Gegenleistung erhielt. Am besten überlegte ich mir etwas, was ich gut konnte, um ihm in dem Sinne zu entlohnen. Es störte mich sehr, wie unbrauchbar ich war. Anscheinend war ich der Protagonist, der sich beschützen lassen musste… Versprochen, Haku, ich werde mir Mühe geben, um dir keine Last mehr zu sein… Versprochen. Vorsichtig schielte ich noch einmal zu ihm hoch, doch er sah nicht mich, sondern das Feuer nachdenklich an. Er war wirklich ein schöner Mann. Kaum vorstellbar, dass er keine Freundin hatte… oder er hatte eine und das war der Grund, warum er so brav war… „Haku?“ „Hm?“, antwortete er und wandte sein Blick in meine Richtung. „Bist du verheiratet?“ Er starrte mich einfach nur an. Dann zuckten seine Lippen und er fing an zu lachen. „Du kommst auf Ideen. Nein, natürlich nicht. Dämonen heiraten doch nicht!“ „Hä???“, fragte ich irritiert und hob eine Augenbraue. „Was machen sie dann?“ „Naja…“, hauchte er und starrte mich an. „Das ist nicht unbedingt für kleine Kinder…“ Ich wurde rot und sah ihn böse an. „Ich bin 16! Ich bin kein Kind!“ Er lachte noch einmal lauter und hielt sich die Hand vor den Mund, bevor er wieder zur Ruhe kam und seine Augen leidenschaftlich glitzerten. „Wir besteigen einander.“ „Besteigen?“, fragte ich nachdenklich und verzog die Lippen. „Du weißt nicht, was ich meine… Gut. Wir schlafen nur miteinander. Um nichts anderes geht es. Die Frauen werden läufig und die Männer kämpfen um sie. Oft geht es dabei aber auch um den Status.“ Ich schluckte und mein Herz schlug heftig. Er meinte damit, dass es nur um Sex ging und nicht um Gefühle? „Seid ihr alle so? Also ich meine… Spielen Gefühle keine Rolle?“ Er lächelte etwas traurig bevor er antwortete: „Nicht alle, aber die meisten. Es ist abhängig vom Dämon. Und ein weiterer Faktor ist die Rasse. Nur vor etwa 17 Jahren hat hier ein mächtiger Dämon gewütet und viele erschlagen. Meistens waren es abgrundtief böse Dämonen, muss ich sagen…“ „Hast du jemanden verloren?“ „Nein. Eigentlich nicht. Aber es macht es schwerer, einen Partner zu finden. Die Katzendämonen wurden weitgehend vertrieben. Vor vielen Jahren versuchten sie eine Revolte zu starten, die danebenging, weil die Hundedämonen ihnen die Stirn boten. Dummerweise, hatten sie auch die zwei hergebeten. Sie waren nur noch von Rache getrieben.“ Ich schluckte. 2? Wie stark waren die denn? „Ich sehe deinen fragenden Blick. Soweit ich weiß, waren auch Menschen dabei. Diese Dämonen bilden mitunter die große Ausnahme. Doch ein wenig verstehe ich sie auch.“, grinste er mich unverhohlen an und streichelte über meine Seite. Mein strenger Blick ließ ihn jedoch einhalten. „Selten haben Menschen keine Angst vor uns. Sie laufen einfach. Aber du hast dich mir entgegengestellt, als wäre ich einer wie du.“ Ich grinste. „Naja, außer dem Schwanz, finde ich nicht so große Unterschiede.“ „Und meine leuchtenden grünen Augen?“, fragte er heiser und kam meinem Gesicht extrem Nahe. Ich schluckte, bevor ich die passenden Worte fand. „Meine Augen sind auch nicht normal. Warte.“, verlautete ich und zog aus meiner Rocktasche einen Spiegel. Geöffnet schaute ich hinein und setzte meine Brille ab, dann fasste ich in die Augen. Sein Körper spannte sich an, was mir bedeutete, dass er nichts von Kontaktlinsen wusste. Geschwind entfernte ich sie und legte sie auf den Spiegel, bevor ich den zuklappte. Sie waren sowieso hin und nicht teuer, aber ich brauchte sie, um die gleiche Farbe zu kaufen. Ich steckte den Spiegel weg, schloss kurz die Augen und sah ihn dann an. Erschrocken kippte er fast nach hinten über und riss mich beinahe mit. Zum Glück jedoch, fand er seine innere Mitte und betrachtete mich von Nahem. Ich schluckte. Diese Gefühle waren mir wirklich fremd, aber das nannten die Mädchen glaube verknallt sein oder? Bisher hatte ich nur für Mike geschwärmt, aber noch nie hatte mein Bauch so sehr dabei gekribbelt… „Musst du mir so nahe sein?“, fluchte ich leise und spürte, wie sein Atem meine Wange streichelte. Ich bekam noch einen Kollaps, wenn er so weitermachte. „Tatsache… Dann könnte es sein, dass in deinem Blut auch dämonisches Blut fließt… Aber ich spüre gar keine Aura, die von dir ausgeht… Und ich habe auch nichts gerochen, als du verletzt warst.“, meinte er leicht verwirrt und schnupperte auf einmal an meinem Hals. Langsam befürchtete, dass nicht er mir was antun könnte, sondern dass ich ihm etwas antat. Langsam verstand ich seine Reden, dass ich ihn auf die Probe stellte. „Nein…“, schmollte er schon fast. „Ist ein Familienteil von dir ein Dämon?“ Ich sah ihn verwirrt an und antwortete schnell. „Wo ich herkomme, gibt es gar keine Dämonen oder so!“ „Wie meinen?“, fragte er und schien mir beinahe zu neugierig zu werden. „Das musst du mir jetzt erklären.“ „Ja… gut…“, flüsterte ich und zog sein Gesicht dicht an meins. „Also, ich komme aus einer andern Welt oder aus der Zukunft. Ich bin mir nicht sicher. Ich bin durch einen Brunnen an einem Schrein meiner Großeltern gefallen. Bzw. Ich bin reingesprungen, weil die Geschichte witzig klang, mit Dämonen fressender Brunnen. Vor vielen hundert Jahren, warf man Dämonenüberreste hinein… In meiner Zeit ist es sehhhhhrrrr langweilig. Ich gehe zur Schule und habe strenge Eltern. Mein Vater springt schon, wenn ich pieps mache… Er vertraut mir nicht, nur weil in meiner Kindheit etwas passiert ist, dass mir viele Erinnerungen genommen hat…“ „Interessant… Von dem Brunnen habe ich gehört… Warum bist du nicht zu dem Dorf da gegangen?“ „Und lasse mich einsperren? Sieh mich doch an… Und ich wollte ein Abenteuer erleben…“ „Das dich fast getötet hätte. Nein, aber dort ist es auch nicht so langweilig, wie ich hörte. Dort lebt ein Hanyou. Ein Hundedämon, der sich mit einer merkwürdig gekleideten Miko vor vielen Jahren gegen einen bösen Dämon verbündet hat. Insgesamt ist dieses Dorf so abgedreht, dass du da wunderbar reingepasst hättest. In diesem Dorf gibt es einen Mönch, eine Hanyou, eine Dämonenjägerin, einen Fuchsdämon, ein dämonisches Reittier und so weiter…“ Ich staunte. „Echt? Klingt ja ganz interessant… vielleicht hätte ich doch mal vorbeischauen sollen… Warst du schon mal da?“ „Ich? Also… naja… Hund und Katz…. Ich glaube nicht, dass es gut geht…“, lachte er leicht und setzte sich wieder auf. „Viellicht auch, weil ich Einzelgänger bin.“ „Trotzdem harrst du aber mit mir aus?“ „Du bist was anderes… Es ist eine willkommene Abwechslung. Vielleicht möchte ich ja auch in Erfahrung bringen, ob der Mythos stimmt.“ „Mythos?“ „Ehrlich? Es heißt, dass dieser Hanyou und auch dieser Dämon über ihre Grenzen wuchsen, weil eine menschliche Frau an ihrer Seite war, die sie beschützen wollten. Du hast ja auch gemerkt, ich bin nicht der egoistische Typ von Dämon, der Menschen frisst. Also dachte ich mir, ich könnte mal diese Taktik ausprobieren. So gern, wie du dich in Gefahr bringst!“ Ich erstarrte. Dann sah ich ihn böse an und sprang ihn an die Gurgel. Er ließ es komischer Weise zu, während ich ihn würgte. Wahrscheinlich weil er vorher gewusst hatte, dass ich seinen starken Hals nicht einfach zerdrücken konnte. „Erste Lektion. Erkenne deine Schwächen und Stärken. Du wirst nie die Kraft haben, einen Dämon mit bloßem Händen zu töten. Es ist sogar lebensgefährlich.“, flüsterte er und legte selbst eine Hand an meinen Hals. „Schon wärst du tot. Dämonen können Menschen mit bloßen Händen zerreißen.“ Ich ließ ihn los und sah ihn trotzig an. „Pah.“ Er lachte. Langsam fand ich sogar Gefallen an diesem Lachen. „Na, nicht so schnippisch. Nein, aber wirklich. Deine Waffe ist schon gut, aber du wirst nie gegen große Dämonen ankommen. Sogar Dämonenjäger fertigen sich Waffen aus Dämonenknochen. Sie sind leicht und viel mächtiger als Waffen aus Metall. Meine Krallenhandschuhe sind übrigens teils aus meinen Fangzähnen gemacht. Ich könnte ohne Probleme dein Schwert zerbeißen.“ Staunend sah ich zu seinen Handwaffen, dessen Krallen eingezogen waren. „Schade, dass ich keine Fangzähne habe, was?“, brummte ich und verzog die Lippen. „Also muss ich einem anderen Dämon die Zähne abnehmen?“ „NEIN! AUF KEINEN FALL! Denk erst gar nicht darüber nach. Erstens nur ein Mann fertigt wirklich gute Waffen… Er lebt auf einem halb aktiven Vulkan… und er sucht sich seine Kunden aus. Des Weiteren bleiben in den Fangzähnen die Auren der Dämonen haften und du könntest ihrer nicht Herr werden. Es gab schon einige, der verrückt wurden, als sie ein Dämonenschwert führten. Wir beherrschen diese Waffen meist nur, weil sie mit unseren Auren bestückt sind. Mächtige Dämonen können natürlich auch fremde Auren bändigen, aber davon gibt es nicht viele.“ „Das ist aber auch kompliziert… Da kann ich ja fast nur noch weglaufen.“ „Gute Sache. Mache ich auch manchmal. Das ist die Lektion. Erkenne deine Stärken und Schwächen. Klar, gegen manche kommt man an, wie die kleinen Dämonen. Mit etwas Übung schaffst du das auch. Nur bei Dämonen wie mir, die eine menschliche Gestalt annehmen können und sie auch lange halten können, sieht es anders aus. Weil, wie ich sagte, es ist nur eine menschliche Gestalt. Du redest eben noch von Ähnlichkeiten, aber mein wahres ich, sieht eher einer großen Raubkatze ähnlich.“ „Ehrlich?“, fragte ich und warf einen Blick auf seinen roten Schwanz. „Darum besteigen also? Paart ihr euch in tierische Gestalt?“ Er lief hochrot an und kratzte sich an der Wange. „Das war eine lange Leitung… Aber ja. Wir leben in dieser Hülle, weil es einfacher ist. Wir sind nicht gerade klein. Oftmals kämpfen wir auch in der menschlichen Gestalt, da wir wendiger und schneller sind. Tierische Gestalten sind meist am besten, wenn es um ganze Armeen geht, da unsere Haut auch viel dicker ist.“ „Wow. Meinst du, nehmen wir an, ich stamme von einem Dämon ab, dass es in mir auch so etwas gäbe?“ „Du wärst wahrscheinlich eher ein Hanyou. Deine Großeltern leben in einem Tempel, also war deine Mutter bestimmt ein Mensch. Zumindest könnte ich es mir nicht anders vorstellen. Dämonen haben oft Probleme mit heiligen Orten, außer man ist so stark, dass man die Barrieren überwinden kann. Wie sieht es mit deinem Vater aus? Altert er?“ Ich überlegte. „Naja… Falten hat er jetzt nicht und sein genaues Alter weiß ich auch nicht. Wir feiern nur Mamas Geburtstag aber seinen nie… Ich habe es bisher immer für eine Midlife Crises gehalten. Also für eine Lebenskriese, wo er einfach nicht daran erinnert werden will, wie alt er schon ist… Er hat weiße Haare und auch diese goldenen Augen…“ „Hm… Könnte ein Anzeichen sein. Deine Zeit ist ruhig, vielleicht hat er dich gebannt oder so. Hanyous haben es meist schwer. Selten können sie ihre tierische Gestalt annehmen, aber schlimmsten falls sind es Mischungen zwischen menschlicher und dämonischer Gestalt. Es gibt einen Heiler, der genau von dieser Ausnahme befallen ist. Manchmal finde ich es besser, wenn nur die menschliche Seite vererbt wird. Denn Hanyous finden meist keinen Platz. Zu schwach um an der Seite der Dämonen zu kämpfen und zu stark für die Menschen. Weswegen ich das Dorf wie gesagt interessant finde.“ „Hast du was gegen Hanyous?“ „Warum sollte ich? Wenn sie so hübsch sind wie du. Ohne Brille und mit diesen Augen…“ Knallrot setzte ich schnell das Nasenfahrrad auf und hüstelte. „Du bist selbst nicht von schlechten Eltern.“ „Ein Kompliment aus deinem Mund. Hätte ich nicht erwartet.“ Schon wieder grinste er und kassierte von mir einen bösen Blick. Er lachte nur und zog mich auf seinen Schoß und legte die Arme zart um mich. Seine nackte Haut duftete einfach so gut… Oh Gott, Hilfe… „Danke noch mal für heute.“ „Kein Problem. Du solltest trotzdem langsam schlafen, denn morgen üben wir das kämpfen. Natürlich will ich als Gegenleistung mehr Infos über deine Welt. Die Welt die angeblich ohne Dämonen ist, denn was deine Eltern angeht, klingt es eher danach, dass vielleicht alle miteinander friedlich koexistieren.“ Ich nickte und kuschelte mich an seine Brust. Mein Vater würde ihn Lynchen, dafür, dass wir uns so nahe waren. Doch das war mir gerade egal. Es war tröstlich. Oft fühle ich mich einsam im Leben. Meine Augen waren so anders…, dass ich sie versteckte. Eigentlich hatte ich nur meinem Cousin, der mich bis heute richtig kannte. Irgendwann hatte ich mich verschlossen vor allem und in meiner Traumwelt gelebt, doch jetzt? Jetzt schien sich alles zu wandeln. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich nicht alleine. Glaubte sogar, jemanden vertrauen zu können… Auch wenn wir uns zankten, machte es das doch gerade aus… Irgendwie konnte ich diese ganze aufgestaute Wut aus meiner Seele entlassen und er hasste mich nicht dafür…   Kapitel 74: Aimis Abenteuer - Part 4 ------------------------------------ Part 4: Lust?   Morgens wachte ich auf einmal auf. Ich war eingeschlafen oder? Es war hell und das Feuer war schon lange erloschen. Ein Blick auf die Kleider ließ mich rot werden, denn mein Oberteil war leicht geöffnet. Verlegen blickte ich mich um und richtete es. Wo war Haku nur? Als die Sachen gerichtet waren, beobachtete ich meine Umgebung eingehend. Da war das Holzgerüst mit meinen Kleidern und… Warte… War das seine Hose? Oh Nein! Er lief hier irgendwo nackt rum? Schockiert suchte ich noch mal die Gegend ab. Puh, da war keiner… Nicht, dass er nackt bestimmt hässlich war, aber… aber… Ich hatte noch nie einen nackten Mann, außer auf einem Anatomiebild, gesehen. Hoffentlich blieb mir das erspart… oder? Das war wohl das, was meine Mutter mit Teenagerverhalten bezeichnet hatte… Dass die Hormone verrücktspielten und man schnell auf dumme Gedanken kam… Ich schüttelte meinen Kopf und befühlte meine Anziehsachen. Sie waren zum Glück endlich trocken. Geschwind zog ich sie an und hängte das Oberteil auf. Gut, dass er nicht da war. Als nächstes führten mich meine Füße zu dem Fluss. Angekommen, wollte ich mir gerade das Gesicht waschen, als plötzlich etwas Großes aus dem Wasser auftauchte. Ich schrie wie am Spieß und fiel mit meinem Hintern ins Gras. „AHHHHH!“ Die Gestalt blieb starr im Wasser stehen und starrte mich überrascht an. „Haku?“, zitterte ich und versuchte ihm nur ins Gesicht zu sehen, doch wie automatisch wanderte mein Blick erst über seine Brust und sein leichtes Sixpack und dann noch tiefer zu seinen Hüften, die genau am richtigen Punkt im Wasser verschwanden und doch konnte ich durch die schillernde Wasseroberfläche…. „ARGH!“, fluchte ich und ließ mich knallrot in den Rasen fallen und schloss die Augen fest. Ich war eine Spannerin! Ich hatte hingesehen! Oh Gott! „Alles in Ordnung?“, fragte Hakus besorgte Stimme, während ein paar Tropfen Wasser auf meinen Körper regneten. Vorsichtig öffnete ich die Augen und schielte zu ihm. Er war immer noch zur Hälfte im Wasser, aber seine Hände waren neben meinen Hüften und sein Kopf über meinem. Mein Atem rasselte. „Ja…“, murmelte ich und schluckte. „Du hast mich nur total erschreckt. Was machst du da?“ „Erfrischungsbad nennt man das. Erfrischt die Geister.“, verkündete er und rückte mir dabei viel zu sehr auf die Pelle. „Oh… Würde es dich stören, von mir runter zu gehen?“, nuschelte ich verlegen und sah zu, wie er dem sofort Folge leistete. In Sachen Frauen hatte er wirklich keine Ahnung oder? Wenn Dämonen nur für Sex lebten, verbrachten sie bestimmt keine normalen Stunden miteinander… „Worüber denkst du nach?“, fragte er direkt nach, als er wohl mein Gesicht gesehen hatte, doch ich schüttelte nur den Kopf grinsend, stand geschwind auf und rannte halb davon. Das konnte ich ihm auf keinen Fall sagen. Wieso dachte ich ständig an dieses Sex-Thema? Gut viele Klassenkameradinnen hatten schon ihre ersten Erfahrungen und mir einiges erzählt und ich habe so viele Mangas gelesen, aber… wieso nur… Ich kannte den Mann erst seit Gestern und flog total auf ihm. Er war anders als die anderen, ja. Er sah gut aus, ja. Aber gehörte zum Verlieben nicht noch viel mehr? Ja ich war unerfahren, aber … ohhh Gott! Genervt drehte ich mich um und das genau im falschen Moment. Da stand er mit dem Rücken zu mir. Schon wieder tastete ich ihn mit meinen Augen ab. Er hatte wirklich einen hübschen Hintern… Wie es sich wohl anfühlte, wenn man ihn anfässt oder reinbeiß……t…… NEIN! Ich schüttelte energisch den Kopf und wendete hochrot den Blick ab. Ich war eine Perverse… Ich war wie diese lüsternen Manga Charaktere, die sich nur in ihren Mangas versteckten und beim ersten Wesen des anderen Geschlechts Nasenbluten und dreckige Gedanken bekamen. Ich war wirklich ein Sonderling… DAS WAR NUR DIE SCHULD MEINES VATERS! Wenn ich mehr Erfahrung hätte, würde ich nicht so… wollüstig sein… Wenn ich ihn sehe, werde ich ihm das ins Gesicht knallen, dass ich wegen ihm fast mit einem Wildfremden geschlafen habe. Genau! Ich atmete schnell aus und ein. „Aimi-chan…“, flüsterte eine Stimme dicht an meinem Ohr. Mein Blut kochte regelrecht. „…bitte hör auf damit.“ „Womit?“, fragte ich stockend mit halb erstickter Stimme, während ein wohliger Schauer über meinem Rücken lief. „Stell dich nicht dumm. Ich will nicht schon wieder ein kaltes Bad nehmen müssen, weil du so versaute Gedanken hegst. Ich habe eine sehr feine Nase…“ „Ähh… Wie bitte?“, stotterte ich leicht herum, während mir das Blut in den Kopf schoss und mir schwindelig wurde. „Auch auf die Gefahr hin, dass du mich gleich schlägst…für meine Direktheit. Ich rieche deine Bereitschaft. Deine Lust… Und ich kann Körpersprache deuten.“ Schockiert zuckte ich zusammen und blieb starr stehen. Er roch es? Ich zuckte innerlich. Biss mir auf die Lippe und drehte mich um, nur um zu erkennen, dass er sich zumindest eine Hose angezogen hatte. „DAS IST DEINE SCHULD!“, schrie ich ihn unsicher an. „WENN DU NICHT SO NACKT HIER RUMLAUFEN WÜRDEST, WÜRDE DAS NICHT PASSIEREN!“ Erst wollte ich ihn sogar schlagen, aber ließ es lieber, bevor ich noch was anderes tat. „ICH BIN EIN TEENAGER! ICH KOMM GERADE IN DIE PUBERTÄT UND HATTE NOCH KEINEN FREUND UND… UND … UND…“ „Du bist Jungfrau und dein Vater ist nicht hier?“, stellte er fest und stand angespannt vor mir. „Ich bin nicht gerade gut, dir zu erklären, wie all das funktioniert, aber im Großen und Ganzen sind es einfach die Hormone. Du hattest einen Eisprung und dein Körper versucht natürlich die Situation auszunutzen. Du reagierst wahrscheinlich auf meine Pheromone. Für männliche Dämonen ist es vom Vorteil, sich mit vielen Frauen zu reproduzieren, da in meiner Welt es oft vorkommt, dass Frauen und Kinder getötet werden. Meist jedoch die Kinder, damit die Frau wieder frei ist. Es gibt einige aber nicht viele Menschen, die ohne unser Zutun auf die Pheromone reagieren. Natürlich können wir sie auch verführen… Naja, du reagierst wahrscheinlich drauf… Jedoch will ich dir das jetzt schon sagen. Ich werde nicht mit dir schlafen. Ich steh nicht auf diese Rein Raus Beziehungen.“ Hochrot starrte ich ihn an und drehte meinen Kopf schüchtern zur Seite. „Tut mir leid…“ „Muss es nicht. Es ist dein Körper. Aber du solltest nicht zu viel da rein interpretieren. Diese Gefühle sollten sich wieder legen. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst, nimm ein kühles Bad im Fluss. Das hilft und dann riechst du nicht mehr so paarungsbereit. Du könntest, sofern du auf andere auch so eine Anziehungskraft hast, noch mehr Dämonen anlocken. Wäre schlimm, wenn das das Einzige wäre, was du von der Dämonenseite geerbt hast.“ Leicht genervt stampfte ich davon. Die Lust war mir auch schon so nach seinem langen Vortrag vergangen. „Wehe du guckst!“, drohte ich ihm und zog meine Kleider vor dem Fluss aus, legte sie ordentlich zusammen und glitt in das kühle Nass. Es zog sich alles zusammen. Brr… Das Wasser war morgens echt noch kalt und dabei war fast Sommer. Ohne Umschweife wusch ich mich und musste feststellen, dass meine extremen Lustgefühle immer mehr abschwächten. Ich genoss das kühle Nass sogar. Meine Wangen waren so heiß geworden… Hatte ich wirklich nur auf seine Pheromone reagiert? Aber ich fand ihn doch wirklich nett… Hmm… Ich verstand die Liebe wohl echt nicht. Langsam vermutete ich, dass es meinen Klassenkameraden vielleicht genauso erging, wie sie immer einfach nur den hübschesten Kerlen nachrannten. Sie waren oberflächlich und ich anscheinend auch… „Du holst dir noch Frostbeulen… Deine Lippen werden blau.“ Erschrocken sah ich nach oben in sein Gesicht und wurde rot vor Wut: „GUCK WOANDERS HIN!“, fauchte ich und verschränkte die Hände vor den intimsten Bereichen. „SCHWEIN!“ Er grinste und drehte sich weg. „Na, Gemüt abgekühlt? So gefällst du mir besser, wenn du deine Krallen zeigst, Kätzchen.“ „W…W…Wie bitte? KÄTZCHEN? Ich zeig dir gleich Kätzchen, wenn ich rauskomme! Dann bekommst du meine Krallen zu spüren! ICH MACH DICH KALT!“ Er lachte nur, hob die Hand und drehte sich um. „Dann beeil dich und wir fangen mit dem Training an, Kätzchen. Dann kannst du mir, wenn du es schaffst, auch gerne das Gesicht zerkratzen.“ „Das werde ich dir auch!“, brüllte ich ihm nach und drehte mich schnell um. Ich war nur froh, dass mein Körper sich beruhigt hatte und ich ihm endlich meine Meinung geigen konnte. Das fühlte sich viel besser an, als… Konnte ich das wirklich behaupten? Die Mädchen schienen immer sehr glücklich mit der Situation. Jedoch hatte ich bisher immer nur mir vorgestellt, eine Kämpferin und Heldin mit Anhängsel zu sein, aber nie mir wirklich diese Liebeszenen vorgestellt… Egal… Vorsichtig kam ich aus dem Wasser und blickte über die Grasnarbe hinweg, um sicher zu stellen, dass er nicht schaute. Zum Glück saß er mit dem Rücken zu mir. Also stand ich auf und zog mir schnell meine Sachen an. Das Haar wrang ich aus. Jetzt wünschte ich mir ein Handtuch. Notiere, nächstes Mal, wenn ich auf solche glorreichen Gedanken komme, nehme ich mir eine Reisetasche mit. Wie kam er bloß ohne etwas aus? Gab es eine Instant Trocknung bei Dämonen oder so? Ich fixierte ihn mit meinen Augen, während ich zu ihm kam und packte nach seinen Haaren. Er zuckte kurz, doch ließ es geschehen. „Doch nass…“ „Natürlich, was dachtest du? Ich bin kein Feuerdämon.“, brummte er und sah zu mir hoch. „Bist wieder unverschämt wie eh und je. Dein Vater hätte dich nicht nur einsperren, sondern dir auch Benehmen beibringen sollen. So findest du nie einen Mann.“ Es war wir ein Stich ins Herz. Diesen Spruch kannte ich. „Hey! Ich bin halt so. Du musst mich ja nicht lieben. Bähhhhh“, streckte ich die Zunge raus. Bei ihm fühlte ich mich frei. „Und nur damit du es weißt, in der Schule bin ich eine ganz brave!“ „Weil dein Vater dich beobachtet?“ Wieder ein Stich. „Ja.“, knurrte ich und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Kein Bock, dass er mir meine letzten Freiheiten nimmt.“ „Verstehe. Wären wir also in deiner Welt, wärst du ganz bezaubernd und lieb zu mir?“ „Ich weiß nicht. Wenn mein Cousin da ist, bestimmt. Der würde nämlich alles abbekommen, weil er auch nie die Klappe halten kann.“ „Dein Diener?“ „So in der Art. Eher wie ein kleiner Bruder. Der einzige mit dem ich genauso, wie mit dir reden kann.“ „Also bin ich wie ein großer Bruder?“ „Vielleicht?“, neckte ich und zwinkerte. „Vielleicht auch nicht.“ „Das ist mein Spruch.“, hüstelte er, bevor er eine Augenbraue hob. „Nee-chan.“ Ich schmollte. „Nenn mich nicht so, da gefällt mir Kätzchen besser.“ Ich wollte nicht, dass er mich als kleine Schwester sieht. Ehrlich nicht. Ich brauchte keinen Aufpasser. „Verstanden, Kätzchen!“ „Nenn…“, begann ich, doch hielt dann den Mund, was er mit einem Grinsen abtat. Ich hatte ihm echt in die Karten gespielt. Ungeschicktheit lässt grüßen. Das war wie diese Multiple Choice Spiele, bei denen man auch meist nur verlieren konnte. Aktion gleich Reaktion. Eines Tages würde ich ihm das heimzahlen. Doch erst würde ich mir diese Datespiele kaufen und üben, dass ich nicht ständig in Fettnäpfchen trat. „Neko-chan, wollen wir dann trainieren?“, fragte ich dann schnell und sah sein Gesicht entgleisen. Wir waren echt wie Hund und Katz. „Ich verstehe schon, Aimi. Du hast mich wohl in der Hand.“ Er stand auf und schnappte meine Hand, die immer noch an seinen Haaren klebte. „Wir sollten dann trainieren…“ Er erschien mir etwas kälter, während er seine Kleidung komplett anzog und die Rüstung anlegte. „Ich werde dir die Flausen aus dem Kopf treiben. Versprochen.“   Und dann ging es schon los. Ich schnappte mein Schwert und folgte ihm zu einer großen Wiese. Kurz schnupperte er in der Luft, bevor er nickte und mir das Startsignal gab. „Zeig mir was du kannst und hab keine Angst, ich werde ausweichen und heile schnell.“ Ich nickte und stürmte schon auf ihn los, nur um mit dem Gesicht im Gras zu landen. „Autsch.“, fluchte ich und starrte ihn an. Er hatte sich kaum bewegt und mit dem Finger mir nur einen Stupser gegeben. Leicht wütend sprang ich auf und raste wieder auf ihn zu, doch jedes Mal küsste ich den Rasen. Dummerweise hatte ich meine Jacke ausgezogen gehabt, weswegen meine Bluse einige Grasflecken aufwies. Immer wieder spielten wir dieses Spiel, bis ich kaum noch Puste hatte. Damit kam ich nicht weiter. Ich stellte mich hin und atmete tief durch. Er war einfach zu schnell, nur wie konnte ich diese Schnelligkeit überwinden? Genau. Warte mal. Er macht immer die gleiche Bewegung. Das heißt er könnte Routine haben und da er mich für keinen richtigen Gegner hält, wird er auch unachtsam. Dir werde ich es zeigen! Ich stürmte wieder los mit meinem Schwert, da war wieder die Bewegung, doch bevor er mich anstupsen konnte, bückte ich mich, schlitterte über den Boden und schwang das Schwert nach hinten auf seine Beine. Jetzt habe ich dich, dachte ich siegessicher, musste aber feststellen, dass er mit einer kleinen Bewegung einfach über das Schwert gehüpft war. Ich knurrte und starrte ihn von unten heraus an. „Wie hast du?“ „Ich habe ein paar Jahrhunderte Erfahrung. Ich habe schon in einigen Schlachten gekämpft. Du hast gedacht, dass ich nicht darauf gefasst wäre oder?“ Warte… Jahrhunderte? „Wie alt bist du?“ „Mehr fällt dir nicht darauf ein oder? 400 Jahre würde ich schätzen… Bin mir aber nicht ganz sicher. Man hört irgendwann auf zu zählen.“ „So alt?????????“ „Tja. Dämonen leben sehr lange, musst du wissen.“, erklärte er mir unverfroren, während mein Mund offenstand. Ich hätte ihn auf höchstens 30 getippt… Wie man sich täuschen konnte. Danach kämpfte ich weiter und er gab mir Tipps, wie ich besser werden würde. Es war echt nicht leicht, egal wie viel Mühe ich mir gab. Am Ende des Tages hatte ich keinen einzigen Treffer gelandet. „Puh, ich kann nicht mehr… wie spät ist es?“ „Abendzeit. Du hast echt lange durchgehalten. Ich habe getippt, du würdest mittags schon aufgeben. Wenn du fleißig trainierst, kannst du es bestimmt zu etwas bringen mit deiner Kondition.“ „Danke. Jedoch habe ich dich heute nicht mal berührt.“ „Mach dir nichts draus. Das kommt noch. Und vor Dämonen wie mir, solltest du sowieso die Beine in die Hand nehmen, wenn du überleben willst. Das ist die wichtigste Lektion. Versprich mir, sollte ein solches Monster hier auftauchen, läufst du. Ich kann mich regenerieren, aber wenn du die Krallen abbekommst, wirst du daran sterben.“ Ich schluckte. „Aber ich kann dich doch dann nicht einfach im Stich lassen…“ „Tust du nicht. Im richtigen Moment würde ich auch verschwinden. Es gibt immer mal so etwas wie Revierkämpfe und auch wenn es heißt, der Mensch macht einen stärker, ist er auch dann meine Schwäche. Er würde es schnell ausnutzen und dich attackieren, da ich dann dazwischen gehen würde. Du machst mich angreifbar in dem Moment.“ „tut mir leid… Ich werde mir Mühe geben, dir nicht im Weg zu stehen.“ „Danke.“, lächelte er und wuschelte mein wahrscheinlich krauses Haar durch. „Wollen wir jetzt ein heißes Bad in einem Onsen nehmen? Das entspannt die Muskulatur.“ Ich nickte nur. Das könnte ich echt gebrauchen, denn mein Körper fühlte sich ausgelaugt an. Geschwächt folgte ich ihm. Es dauerte etwas, aber am Ende kamen wir dann an einem recht großen Onsen mit großen Steinen an. Wunderbar, wir könnten beide Baden, ohne dass ich Gefahr lief, ihn wieder abzuchecken. „Wollen wir?“, fragte ich sachte und hörte schon die Rüstung zu Boden fallen. Meine Haare stellten sich auf, während ich stock steif wurde. „Ziehst du dich schon wieder einfach aus? Spinnst du?“ Er lachte heiser. „Mach die Augen zu, dann siehst du nichts. Im Gegensatz zu dir, sind wir Dämonen meist sehr stolz auf unsere hübschen Körper.“ „Also übermäßig vieles Selbstvertrauen.“, brummte ich und kniff die Augen zu. „Jetzt spring rein, ich will auch Baden.“ Ich hörte das Wasser platschen und vernahm seine Schwimmbewegungen. „Du kannst.“, flötete er. „Es ist echt schön hier drin.“ Genervt öffnete ich die Augen und zog mich aus, nachdem ich mich umgesehen hatte. Sachte stieg ich ins heiße Wasser und ließ mich stöhnend hineingleiten. „Tut das guuhhhuuutttt“, stöhnte ich überglücklich, während mein Körper bis zum Halse eintauchte. Das brauchte ich wirklich. Langsam näherte ich mich dem Felsen, hinter den ich ihn vermutete und legte mich gegen den Stein. Ich schloss die Augen und genoss es aus vollen Zügen. „Sag mal…“ „Ja?“ „Wieso bist du so anders? Als die anderen Dämonen, über die du sagst, sie wären so etwas wie Massenmörder?“ „Puh… schwere Frage. Naja… Ich habe schon einige Jahre auf dem Buckel und viel erlebt. Das heißt auch schon viel gewonnen und verloren. Auch haben wohl meine Eltern viel dazu beigetragen. Sie haben zusammengelebt, gejagt und sind zusammen gestorben. Bzw. wurden sie getötet, als sie sich gegenseitig beschützt haben. Einige Zeit habe ich aus Rachsucht auch getötet, was mir unter die Pfoten kam. Ein wütendes Kind kann man sagen. Es liegt in unserer Natur und wenn wir nicht aufpassen, steigt uns das Blut zu Kopf… Erst als ich selbst einer Familie gegenüberstand, bemerkte ich mein Tun. Erkannte, dass ich drauf und dran war, so zu werden, wie der Mörder meiner Eltern… und anstatt das sie mich töteten, nahmen sie mich in ihrer Familie auf und erzogen mich, auch wenn ich nicht zu ihrer Rasse passte. Sie waren friedvolle Dämonen, die wohl meine Seele gerettet haben. Ich verdanke ihnen vieles.“ Seine Worte berührten mich tief in der Seele. Anscheinend hatte es auch Schattenseiten, ein Dämon zu sein. Mein Herz zog sich schmerzend zusammen, während ich mir einen jungen Haku vorstellte, welcher seine Eltern verloren hatte. Dieser Schmerz… würde mich hoffentlich nicht so schnell ereilen. Ich schluckte schwer und rieb mir über die Wangen, als ich ein paar Tränen bemerkte. Armer Haku. Er litt viel mehr als ich und ich beschwerte mich über meine Eltern… „Weinst du?“, flüsterte er leise mit einer sanften Stimme. „Das musst du nicht… es ist schon lange her…“ „Aber… aber…“, stotterte ich und schluchzte zart. „Du musst mich für ein Miststück halten… Du hast deine Eltern verloren und ich…“ „Aimi. Ja, ich ärgere mich etwas darüber… Dein Name… zeugt davon, dass sie dich lieben… Wahrscheinlich hat dein Vater etwas Schlimmes einmal erlebt und will dich nur schützen. Wir werden alt, doch vergessen tun wir nie…“ Erschrocken zuckte ich zusammen. „Nie?“ „Nie. Wir erinnern uns an eigentlich alles, außer es ist belanglos… Deinem Vater, sollte er ein Dämon sein, geht es bestimmt nicht anders.  Du meintest, du hast etwas in deiner Kindheit vergessen… Da du es nicht weißt, haben sie es dir auch nie erklärt… Manchmal wollen Eltern nur das Beste für einen, auch wenn man es nicht erkennt…“ „Meinst du, ich sollte nach Hause gehen und mit ihnen reden?“, hakte ich zaghaft nach. „Hmm… schon… Aber nicht heute und auch nicht morgen.“ Ich hob eine Braue. „Wieso denn nicht? Ist da etwas Besonderes?“ „Hmm… Du machst es einem manchmal wirklich schwer… Ich möchte einfach diese Zweisamkeit noch etwas genießen, denn dein Vater wird dir bestimmt den Umgang mit mir verbieten, wenn erhört, was für ein schlimmer Junge ich gewesen bin.“ Ich seufzte. „Bestimmt. Du passt glaube nicht in das Bild des perfekten Mannes.“ „Nein… bestimmt nicht.“, lachte er leise. „Eher das Gegenteil. Väter geben ihre Töchter sowieso ungern her.“ „Da muss ich mir auch nicht unbedingt die Sorgen machen. Meine Klassenkameradinnen meinen, ich bekomme sowieso keinen ab und sie haben recht, mein Benehmen ist nicht vorteilhaft. Dann kommen natürlich auch meine unnatürlichen Augen zu und wenn du mit diesem Hanyou sein recht hast, sinke ich noch tiefer in der Beliebtheitsskala und so weiter und sofort. Ein hoffnungsloser Fall…“ Ich rieb mir traurig über das Gesicht, während meine Schultern immer tiefer sanken. „Du hast doch auch gemeint, ich bekomme nie einen ab…“ Das Wasser schwappte ein wenig und bevor ich es mir versah, spürte ich an meiner Wange eine Hand. Die Tränen hatten erst meine Sicht verschwommen, doch jetzt erkannte ich ihn. Das rote lange Haar, welches über seine Schultern streichelte, während sein Gesicht mir immer näherkam und kurz vor meinem stoppte. Er blickte mir direkt in die Augen, während seine Hand die letzten Spuren der Tränen weg rieb. „Du nimmst dir viel zu viel zu Herzen. Das war doch vorhin nur im Spaß gemeint. Du bist wunderschön. Mit und ohne Brille und dein Charakter? Er ist schwierig, aber mir 1000-mal lieber, als eine stille Frau, die mich nur in Gedanken lyncht. Ich mag es viel lieber, wenn du mir deine Meinung sagst. So weiß ich immer, woran ich bin. Und deine Augen strahlen. Wie flüssiges Gold. Diese Augen kann man einfach nur lieben.“, beichtete er mir. Mein Herz schlug wild und mein Atem entglitt mir stoßweise. Mein Körper kribbelte, während seine Lippen den Meinen immer näherkamen. Gleich würde er mich küssen. Mein erster Kuss… Sehnsüchtig schloss ich die Augen. Es war so, als würde die Welt um uns herum stehenbleiben. Noch nie hatte jemand so etwas Schönes zu mir gesagt oder gar zugegeben, dass er mich akzeptieren konnte, wie ich war. Es war mir so, als würde ich ihn schon ewig kennen. Mein Herz setzte dann beinahe aus, als ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Ob er wohl genauso aufgeregt war wie ich? Die Spannung zwischen uns wuchs ins unermessliche. Wieso brauchte er nur so lange… Wollte er einen Rückzieher machen? Dann auf einmal spürte ich nichts mehr, nur noch seine Hand. Überrascht, aber auch enttäuscht schlug ich die Lieder auf und musste feststellen, dass er schon noch vor mir war, aber in Richtung Wald starrte. „Haku?“ „Psccht. Da ist etwas.“, murmelte er achtsam und schien den Eindringling zu taxieren. „Die Richtung.“, bedeutete er mir dann mit der Hand, die er von meiner Wange genommen hatte. Geschickt angelte ich mir meine Brille und versuchte zu erkennen, was unseren romantischen Moment versaut hatte und da war es! DA! Geschwind ergriff ich einen Stein, stand wütend auf und schleuderte ihn in die Richtung des Täters. Ein „POCK“ gefolgt von einem Schmerzensschrei, bedeutete mir, getroffen zu haben. Zum Vorschein kam jedoch ein kleiner hüpfender Affe, der erst schimpfte und dann davonstürmte. Baff sah ich mir das Schauspiel an. Ich stand unter Anspannung. „Gratulation, dein erster Gegner, den du besiegt hast.“, bemerkte er belustigt. Ich drehte mich zu ihm und sah auf ihn herab. „Siehst du, ich fange klein an!“, bemerkte ich stolz und klopfte mir auf die Brust. „Du wirst schon sehen!“ Ich lächelte ihn an, während er mir anscheinend nicht mal ins Gesicht sehen wollte. Warum das nicht? Er sah zur Seite… hmm… „MIST!“, fluchte ich lautstark, als ich den Grund erkannte. Ich war ja noch nackt! Schockiert tauchte ich ins Wasser ab. „WIESO SAGST DU NICHTS!“ Er schluckte hörbar und schwieg. Leicht rot drehte ich mich zu ihm. Es war für mich ein echt peinlicher Moment. Wir waren nicht mal über den ersten Kuss hinaus… „Aimi… Also…“ „Der Moment ist wohl ruiniert, oder?“, witzelte ich traurig, während ich etwas näher zu ihm rückte. „blöder Affe… Jetzt bereust du das Ganze oder?“ „Ja… Durch die Wärme habe ich es leider nicht riechen können… und nein, ich bereue es nicht.“ „Dich trifft keine Schuld, du wolltest mich nur beschützen. Es hätte ja auch wer anderes sein können. Mach dir kein Kopf.“, versuchte ich es, doch er seufzte nur. Wahrlich ruiniert. Zumindest bereute er es nicht, was mich irgendwie glücklich stimmte. „hmm… wir sollten wohl langsam aus dem heißen Wasser. Es wird dunkel und ich muss uns noch etwas zu Essen besorgen…“ „Ja, natürlich.“, erwiderte ich. Dieser Smalltalk gefiel mir nicht. Ich hätte gerne weitergemacht, wo wir waren, doch war es das echt gewesen? Warum musste alles nur so kompliziert sein? Wenn ich diesen Affen wiedersah, ich würde ihm das Fellabziehen. Seufzend drehte ich mich um und wartete, bis er aus dem Wasser gestiegen war. Jedoch hatte ich mir nicht verkneifen können, noch einmal ihn von hinten anzustarren. Da war etwas auf seinem Rücken, jedoch war ich mir nicht sicher, worum es sich handelte. Es zog sich von links oben bis nach rechts unten wie ein Strich. Ob es eine Narbe war? Es war wahrscheinlich sehr unverschämt, was ich gerade tat, aber ich konnte nicht von diesem Strich mich abwenden. Ob diese Narbe ihm etwas bedeutete? Ich wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als er sein Oberteil angezogen hatte. Seufzend ließ ich die Schultern sinken. Die Narbe wäre bestimmt ein Stimmungskiller. Nicht, das irgendetwas die Situation noch retten könnte… Kurz betrachtete ich noch seinen Rücken, bevor ich aufstand und langsam auf ihm zu kam. Er war zumindest ein Gentleman und versuchte nicht zu gucken… Natürlich hatte er bei der Affenaktion auch schon genug gesehen… Ob er meinen Körper wohl auch so hübsch wie mein Gesicht fand? Meine Gedanken sollten echt bestraft werden. Das lief keinesfalls so, wie ich es mir ausgemalt hatte. Vor mich her grummelnd, stieg ich aus den Onsen und ging Richtung Kleidung, als mir urplötzlich schwindelig wurde. Meine Füße hielten mich nicht mehr und ich sah mich schon vor ihm im Dreck liegen, als plötzlich Arme sich um meinen Körper schlossen und ich mich im nächsten Moment mit dem Gesicht an seiner Brust wiederfand. „Alles in Ordnung?“ Seine Stimme war sanft und besorgt, während mir nur schlecht war. Schwindelig, wie mir war, krallte ich mich an meinen Retter und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. „Mir ist schwindelig…“, hauchte ich und hoffte, dass die Welt sich nicht weiterdrehen würde. „Bestimmt geht es gleich wieder…“ „Du warst zu lange im Wasser… Ich hätte daran denken müssen. Dämonen stört die Hitze nicht so, …“, flüsterte er und schien wütend auf sich selbst zu sein, zumindest sah ich, als ich kurz hochblickte, dass er sich auf die Unterlippe biss. „Ich mach dir echt nur Sorgen…“, seufzte ich und drängte mich noch etwas an seinen Körper. Die Stimmung war wirklich versaut. Wenn ich wieder zurückging, würde ich meine Klassenkameradinnen fragen müssen… Sie würden bestimmt lachen, aber vielleicht hätten sie auch Tipps für mich… Ich hörte es rascheln und spürte auf einmal seine nackte Brust unter meinem Gesicht. Sein Herz schlug schneller als sonst, was mich etwas irritierte. Er wollte die Situation doch nicht etwa schamlos ausnutzen? Hatte ich es zu weit getrieben? Doch er enttäuschte mich nicht. Auf einmal wickelte er sein Oberteil um meinen Körper. „Ich bring dich an einen kühleren Ort. Deine richtigen Sachen kannst du später anziehen.“ Ich nickte, während er einen Arm um mich schlang und sachte auf seine Arme hob. Er war wirklich vorsichtig und das musste er auch sein, sonst hätte ich mich übergeben. Behutsam kniete er sich mit mir neben meine Kleidung, die ich langsam einsammelte und auf meinen Bauch bettete. Er lächelte zaghaft und schien mir Mut machen zu wollen, doch ich fühlte mich wie so meist, einfach nur hilflos, auch wenn diese Situation etwas Tröstliches hatte. Gemächlich wanderte er mit mir aus dem Wald heraus, wieder zu unserem Plätzchen von Gestern. Ob er des Öfteren auf einer Stelle kampierte? Wenn ich ihn wieder treffen wollte, musste ich genaueres in Erfahrung bringen, denn im Gegensatz zu ihm, war ich weder schnell noch konnte ich gut riechen. Seufzend kuschelte ich mich an seine nackte Brust und schloss ein wenig die Augen. Gegen die Übelkeit half, dass ich mich einzig auf seinen Herzschlag konzentrierte. Irgendwie wollte ich am liebsten für immer bei ihm bleiben, aber war das richtig? Weitere Gedanken konnte ich nicht mehr fassen, als alles um mich herum dunkel wurde und ich in einen tiefen langen Schlaf fiel.  Kapitel 75: Aimis Abenteuer - Part 5 ------------------------------------ Part 5: Erinnerungen   Morgens wurde ich dann wach. Es war Sonntag oder? Heute müsste ich wohl eigentlich heim, damit ich die Schule nicht verpasste, aber er… Noch leicht müde schlug ich die Augen auf und rieb sie mir mit der Hand. Warum fühlte ich mich nur so eingezwängt? Eine Antwort war schnell gefunden. Vor mir, dicht an meinem Gesicht lag Haku und seine Arme schlangen sich um meinen Körper. Sein Oberarm schien mir über Nacht eine Kopfstütze gewesen zu sein. Schüchtern blickte ich seinen nackten Oberkörper an, bevor mein Blick nach oben wanderte und von zwei leuchtend grünen Augen empfangen wurden. „Geht es dir besser?“, fragte er leicht besorgt und ließ mich erröten. „Hast du mich die ganze Zeit beobachtet?“ „Ja.“, brummte er mit einer kratzigen Stimme. „Wie hätte ich noch schlafen können…“ „Was meinst du?“, flüsterte ich dicht an seinem Gesicht und verlor mich regelrecht in seinen Augen. Mein Herz schlug immens schnell, als ich seine Hand vernahm, die sich auf meinen Oberschenkel legte und langsam hinaufglitt. „Du hattest einen höchst erregenden Traum würde ich meinen. Zumindest fingst du an zu stöhnen und meinen Namen zu rufen.“ Seine Hand kam bei meinem Höschen an, was mich etwas schockierte. „Ich erinnere mich an den Traum nicht und… hast du mir das Höschen angezogen?“, fragte ich und ärgerte mich innerlich, dass ich mich nicht an diesen heißen Traum erinnern konnte. „Erwischt. Ja. Ich habe aber nicht hingesehen, auch wenn ich sowieso schon alles sehen konnte. Ich habe dir auch meinen Gürtel umgewickelt. Und das mit dem Traum war gelogen. Du sahst einfach nur sehr süß im Schlaf aus.“ Ich seufzte leicht. „Ich wüsste ja sowieso nicht, wie ich es mir vorstellen sollte… Vergiss nicht ich bin Jungfrau…“ Er lachte zaghaft, während er noch dichter an mich rankam. Sein Daumen schob sich sacht unter mein Höschen. Seine Haut war einerseits weich und doch etwas rau. Keuchend presste ich die Arme an seine Brust und streckte meinen Rücken durch. „Was tust du da?“, flüsterte ich stöhnend, während sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. „Soll ich aufhören?“, hauchte er. Ich konnte nur den Kopf schütteln. „Gut, dann entspann dich und genieße es. Wenn du brav bist, bekommst du auch einen langen Kuss.“ Ich stöhnte und spürte wie sein Daumen über meine Klitoris langsam glitt. Meine Hüften streckten sich wie automatisch ihm entgegen. Wieso hatte er seine Meinung geändert? „Uhh…“, stöhnte ich und kniff kurz die Augen zu, während ich meinen Kopf nach oben streckte. „Oh Gott…“ „Ich bin kein Gott…“, knurrte er sanft und küsste meinen Hals. Ich stöhnte wieder. Hoffentlich war es kein Traum, aber so echt wie es sich anfühlte… Seine Lippen wanderten immer höher. „Warum tust du das?“, flüsterte ich zaghaft und stöhnte immer lauter, je tiefer sein Daumen glitt. Jetzt verstand ich, was am Sex so toll war. 1000 Blitze schossen durch meinen Körper. „Ich kann mich nicht mehr zurückhalten. Ich will dich nie wieder gehen lassen. Das habe ich jetzt erkannt. Geht es dir nicht genauso?“ „Jahh…“, stöhnte ich und schlang meine Arme um seinen Hals, um mich dichter an seinen Körper zu ziehen. Er hatte ja Recht. Schon gestern hätte es so weit kommen können. Mir waren diese Hormone egal, sollten sie da sein, ich mochte auch den Rest an ihn. Wenn es ging, würde ich ihn immer mit mir nehmen und nie wieder gehen lassen. Vielleicht gefiele ihm ja meine Zeit… „Bitte… mehrr…“ Er küsste meine Wange und meine Nase und sah mir in die Augen, während ich sie kaum noch offenhalten konnte. Sein Daumen bewegte sich gefährlich über meiner heißen Mulde. Abwartend spannte ich meinen Körper an und sah ihm tief in die Augen. Er wäre behutsam oder? „Aimi-chan…“, hauchte er erregt. Seine Augen verengten sich und seine Pupillen schienen animalischer. Er keuchte selbst etwas. „… so feucht…“ Seine Zunge glitt über seine Lippen, während mein Herz fast aussetzte, als er erregt knurrte: „Ich will dich lecken~“ Überrascht riss ich die Augen auf, während sein Daumen von der Mulde glitt. Was meinte er mit Lecken? „Wie?“ „So unschuldig. Ich werde deine Möse lecken.“, brummte er und küsste meine Stirn sanft. Auch meine Lippen bebten. Er sollte meine Lippen küssen. Die Spannung wurde immer größer, doch er bewegte sich zu meinem Hals, küsste diesen und wanderte immer tiefer und zog dabei meine Kleidung langsam auseinander. Nur der Gürtel zierte meine Mitte, während ich vor Erregung nicht einmal mehr schaffte rot zu werden. Tiefer und tiefer wanderten seine Küsse. Zwischen meinen Brüsten, mein Bauch, meine Hüften, meine Scham und noch tiefer. Dann spürte ich seine Lippen auf meinen Schamlippen und stöhnte wohlig auf. Das meinte er? Ich spürte ein erst zaghaftes Saugen an meiner Klitoris, das immer stärker wurde, während seine Hände meine Hüften festhielten. Kein Entkommen… Ich hatte nicht einmal bemerkt, wie er darunter gewandert war. Ich legte meinen Kopf in den Rasen und stöhnte immer wieder auf, als seine Zunge meine Scham berührte. Er leckte mich wirklich. Seine Zunge glitt immer wieder über meine Mulde und verpasste mir jedes Mal einen Stromstoß damit. Fast automatisch drückte ich meine Beine mehr auseinander. Er sollte mich tiefer berühren. Ich wollte diese Erfahrung machen. Unbedingt. Stöhnend streckte ich ihm meine Hüften entgegen, die er leicht anhob. Seine Zunge kreiste über meine Mulde, bis sie auf einmal sanft hinein glitt. Ich stöhnte laut auf und krallte mich ins Gras. Mein ganzer Körper erbebte, während er immer wieder mit seiner Zunge in mich stieß. Sie fühlte sich so groß an und füllte mich komplett aus, während ich auf einer Welle schierer Lust dahinritt. Mein Körper krampfte leicht, mein Körper zuckte vor Lust, während sein Daumen jetzt auch noch meine Klitoris mitbearbeitete. Fast wurde ich ohnmächtig von den Gefühlen die mich überströmten. Dann zuckte ich wieder und wieder, bis es nicht mehr aufhören wollte. Oh Gott, oh Gott… Ich keuchte, nein ich hechelte fast nur noch, bis es auf einmal aufhörte und sich seine Zunge zurückzog. Ein Blick aus meinen halb geöffneten Liedern zeigte mir, dass er sich die Lippen leckte und mich mit einem extremen Schlafzimmerblick betrachtete. „Haku… ich…“ „Du bist gekommen.“, erklärte er sacht. Seine Hände lösten sich von meinen Hüften und wanderten neben meine Brust auf den Boden, sein Körper war genau über mir und seine Beine zwischen meinen. Keuchend sah ich ihn an. Er beugte sich herab und küsste meinen Hals. „Willst du mehr oder soll ich aufhören?“ Es dauerte kurz, bevor ich begriff. Mein Blick wanderte herunter zu der großen Beule in seiner Hose. Er meinte Sex… War ich dazu bereit? Hatten wir Verhütungsmittel? Schwanger wollte ich nicht werden… „Hast du etwas zur Verhütung?“ „Ahm…“, fing er an und seufzte. „Nein.“ Er brummte kurz, bevor er meine Kleidung zurecht zog. „E…e…es…“ „Es muss dir nicht leidtun. Du hast ja recht. Wir müssen nicht überstürzen. Ich bin dir nicht böse.“, stöhnte er kurz und rollte sich dann von mir runter und betrachtete mich. „Ich habe dich auch etwas überrumpelt.“ „Etwas?“, keuchte ich noch außer Atem, während er meinen Lippen immer näherkam. Mein Höschen klebte feucht an mir. Er hatte es anscheinend nur zur Seite geschoben. „Sehr trifft es eher… Es war wunderschön… Ich würde gerne mehr, aber mein Vater…“ „Er würde mich umbringen, wenn du Schwanger wärst? Wie gesagt, das verstehe ich… Nur… würdest du mich anfassen? Der Druck ist immens und du möchtest bestimmt noch deinen Kuss?“ „Und wie. Du hast mich auf die Folter gespannt.“, nuschelte ich und kam seinen Lippen nahe, während er meine Hand leicht umfing und auf seine Lenden legte. Keuchend strich ich über den Stoff. Noch nie hatte ich einen angefasst… „Fass hinein. Er beißt nicht.“ „Das weiß ich!“, protestierte ich rot und ließ meine Hand in seinen Hosenbund gleiten. Der Gedanke an einen Kuss war schnell vergessen, als ich etwas seidig Weiches zu greifen bekam. Er war so groß und zuckte leicht in meiner Hand. „Passt der überhaut in mich rein?“ Er lachte heiser unter Stöhnen. „Wenn ich behutsam bin, ja. Du bist wirklich sehr eng… Sogar meine Zunge hatte Platzprobleme.“ Schüchtern sah ich weg. „Ich bin Jungfrau, was erwartest du…“ Er brummte und bedeckte meinen Oberkörper mit Küssen, während ich seinen Phallus immer stärker rieb. Wie ihm das gefiel. Seine Augen schlossen sich erregt, während ich die Hand immer schneller bewegte. Leise stöhnte er und auch seine Hüften passten sich meinem Rhythmus an. „Ich komme gleich, wenn du so weitermachst.“, stöhnte er in mein Ohr. „Für einen Anfänger, machst du das wirklich gut. Das ist also deine Sternenstunde…“ Mein Atem ging schneller und schneller, bis es endlich so weit war. Sein Körper zuckte, sein Lippen verzogen sich und dann stöhnte er noch einmal laut auf. Seine Schwanzspitze schaute über den Bund, als er sich ergoss. Zum Glück landete es im Rasen. Erst rieb ich noch etwas, bis er mich mit seiner Hand um Einhalt bat. Er stöhnte immer noch und betrachtete mich. „Aimi-chan…. Uhmm… meine Göttin…“, flötete er, während sich sein Brustkorb hob und senkte. Wir lagen hier wahrscheinlich noch eine halbe Stunde, bevor einer von uns sich bewegen wollte. „Mein Kuss.“, hauchte ich und sah ihn erschöpft an. Im Gegensatz zu mir schien er schon fast vollkommen erholt zu sein, was wirklich ungerecht war. „Sofort… Kätzchen.“, knurrte er, während er sich leicht über mein Gesicht beugte. Unsere Lippen streichelten schon übereinander, als er sich auf einmal komplett auf mich warf und sein Gesicht neben meinem landete. „Pscht… Ich spüre eine starke Aura. Vielleicht bemerkt er uns nicht…“ Erschrocken hielt ich still. Wir waren nicht gerade in der richtigen Position für einen Angriff. Eine peinlichere Lage gab es gar nicht, oder interessierte es einen Dämon überhaupt nicht, was man trieb? Sein Körper lastete schwer und angespannt auf mir. Er sorgte sich um mich oder? Unsicher blickte ich mich um, in der Hoffnung etwas zu erkennen und da war es. Im Himmel. Ein Wesen auf einer weißen Wolke oder so? Komplett in weiß gekleidet. „Da oben.“, flüsterte ich, während er mich enger an sich zog. „Ja. Aimi, wenn er uns angreift, lauf so schnell weg, wie du kannst. Gegen diesen Dämon habe ich keine Chance. Es ist dieser Massenmörder von damals. Dieser Hund… Uns bleibt nur die Flucht. Ich werde ihn ablenken und auf eine andere Fährte führen, während du genau gegengesetzt läufst. Versuch am besten zu diesem Dorf zu kommen. Von da hole ich dich dann ab.“ Ich nickte ängstlich. Es klang gefährlich. Aber mussten wir uns wirklich trennen? „Dann versprich du mir, dass du keine Risiken eingehst!“ Er nickte. „Versprochen. Ich kann dich Tollpatsch doch nicht alleine lassen.“ „Genau!“, stimmt ich ihm diesmal mal zu, während er von mir runter robbte und meine Kleidung besser zusammenband. Er hatte seine Rüstung nicht an, was mir große Sorgen bereitete, doch uns blieb keine Zeit, denn im nächsten Moment hörte ich, wie jemand im Gras landete. Es war nur eine Sekunde, doch schon in der nächsten, schoss Haku in die Luft und fort von mir. Erschrocken stand ich auf und musste mit ansehen, wie der weißhaarige Neuankömmling in weißer Kleidung meinen Haku mit der Hand am Hals in die Luft hielt. „Lauf!“, keuchte Haku, welcher nach den Händen packte. Er hatte keinerlei Chance. Panik keimte in mir auf, ich konnte doch nicht jetzt weglaufen, wenn er in einer solchen Klemme war.   „Haku.“, flüsterte ich ängstlich und starrte auf den Rücken des Monsters, dass meinen Liebsten verletzten wollte. Wie konnte er es nur tun… Haku keuchte und zog weiter an den Händen, aus denen etwas herauszuquellen schien, das seinen Hals zu verätzen schien. Das würde er niemals durchhalten. Haku. Ach Haku… Er hatte Recht gehabt, weil ich da war, war er dieses Risiko überhaupt eingegangen. Weder ich war schnell, noch er mit mir zusammen. Was für ein Versager war ich eigentlich? Ich war hierhergekommen, um stark zu werden, um unabhängig zu sein. Doch war ich immer noch abhängig und jetzt könnte es ihm das Leben kosten. Er hatte Angst gehabt vor diesem Typ. Tief durchatmend legte ich meine Hand auf die Brust und schloss kurz die Augen. Er hatte gesagt, ich wäre ein Hanyou. Dann musste doch da auch etwas Mächtiges sein, dass mir jetzt beistehen konnte oder? Wo war diese Macht, die mir innewohnen musste. Ich hatte doch bestimmt nicht nur die Augen geerbt, sondern mehr. Lag es an meiner vergessenen Vergangenheit? Entschlossen packte ich mein Schwert und machte mich bereit. Sollte ich sterben, würde ich es nicht bereuen. Haku verdiente nicht wegen mir zu sterben. Haku. Ich liebe dich, auch wenn ich wahrscheinlich nie dazu kommen werde, es dir zu beichten. Es ist mir egal, wie verschieden wir sein sollten. Du bist mir so wichtig, dass ich dich nicht sterben lassen kann. ESs wäre doch langweilig, sich nicht mehr mit dir streiten zu können. Und auch wenn ich nur verknallt sein wollte, würde ich gerne erfahren, ob es da noch mehr zu entdecken gab. „DU MONSTER! LASS IHN LOS!“, schrie ich den weißhaarigen Mann an und zog mein Katana aus der Scheide. „Aimi, nicht!“, hustete Haku unter bestimmt höllischen Schmerzen, während er um sein Leben kämpfte. Haku… „Ich lass dich nicht im Stich!“, knurrte ich und spürte auf einmal etwas in mir aufkeimen. Es war wie ein Samen, der zu sprießen begann. Da war etwas in mir. Innerlich griff ich danach und spürte unendlich viel Macht. War das meine versteckte Kraft? War das der Dämon in mir? Ich musste ihm standhalten. Mit seiner Macht würde ich es schaffen… Mein Blick trübte sich erst, doch dann bemerkte ich den Fehler. Ich warf meine Brille weg und schon sah ich gestochen scharf. Meine Zähne fühlten sich spitzer an und meine Nervenbahnen glühten, während vieles in der Ferne verschwand. Meine Ohren hörten besser und ich roch so viel… Es war überwältigend. Sogar mein Haar schien verändert, denn als der Wind eine Strähne nach vorne wehte, war sie weiß und nicht mehr schwarz. Auch meine Fingernägel wuchsen und wurden spitz wie Krallen. Meine Muskeln waren auf Hochspannung, während ich zu einem Sprint ansetzte. „MONSTER ICH TÖTE DICH!“, knurrte ich ohne Vorsicht auf Verluste. Ich musste es schaffen, dass er ihn losließ, unbedingt! Mein Plan ging auch auf, kurz bevor ich ihn erwischen konnte, schleuderte er Haku zur Seite und sprang einige Meter zurück. Ich knurrte laut. Meine Gefühle für Haku schienen so stark, wie auch die aufkeimende Wut. Dieses Monster würde Haku nie wieder verletzten. Hinter mir hustete Haku leicht. Kurz drehte ich mich zu ihm und lächelte. Danach drehte ich mich wieder um und hob meine Waffe. Dieser Mann… Er schien meinem Vater zu ähneln, aber das Gesicht des Monsters war verzerrt zu einer grotesken Maske. Die Augäpfel waren blutrot unterlaufen und die Pupillen blau wie Saphire. Nein, dieses Monster könnte nie mein Vater sein. Ich schüttelte mich. „Stirb!“, knurrte ich und schoss auf meinen Gegner zu, der anstatt mich zu schlagen, jedes Mal auswich, doch es half ihm nichts. Haku hatte mich trainiert und jetzt schien ich teils schneller zu sein. Jetzt traf ich auch meinen Gegner, zumindest glaubte ich es. Irgendwie schien um den Gegner herum eine schützende Hülle zu sein. Doch ich würde ihn trotzdem in Stücke schneiden. Haku, halt durch, ich werde dich retten! Ich versuchte noch einmal meinen schier unbesiegbaren Gegner anzugreifen, doch da schoss etwas zwischen mir und dem Gegner vorbei. Erschrocken sprang ich einige Meter zurück. Es hatte rosa geglitzert und mich fast verbrannt, zumindest war es heiß gewesen. Überrascht suchten meine Augen nach dem Eindringling, der diese mächtige Kraft besaß. Haku hustete neben mir. Wir mussten hier unbedingt weg. So schnell es ging. Vielleicht wäre jetzt die Chance, aber nur wohin? „Haku…“, flüsterte ich besorgt, während ich weitersuchte und langsam rückwärts auf meinen liebsten zuging. „Aimi!“, rief eine mir bekannte Stimme und ließ mich kurz zusammenzucken. Das konnte nicht sein oder? Knurrend drehte ich mich zu meiner rechten. Dort ritt eine schwarzhaarige Frau auf einer großen goldenen Katze. Sie sprang von dem Tier ab und schien die ganze Situation erst einmal abzuschätzen. Waren die beiden ein Team? Hatte er sie zur Hilfe gerufen? Mein Knurren wurde lauter, als sie sich uns näherte, wieso kannte sie nur meinen Namen? Sie trug Miko Kleidung… Kannte ich eine Miko? „Was ist denn hier passiert?“, fluchte die neue genervt und schien den weißhaarigen Mann zu fixieren. „Das ist doch nicht dein Ernst oder? Ich habe dir gesagt, du unternimmst nichts, bis ich da bin! Keine Alleingänge! Sieh was du angerichtet hast! Sie hat Todesangst!“, wetterte die Frau weiter genervt, während sie auf mich zu kam. Ich wich leicht zurück. Es gab Ähnlichkeiten zu meiner Mutter aber nein… das passte nicht zusammen… „Bleib stehen!“, knurrte der weißhaarige Mann und sah die Frau ein. „Ihr Dämonenblut hat wieder die Überhand übernommen. Sie wird dich töten.“ Ich schluckte. Was hieß das denn bitte? Überhandgenommen? Ich war doch noch da… „Und was hast du vor? Sie wird mich erkennen! Oder willst du wieder ihr Gedächtnis löschen? Sie ist vor ihren Prüfungen. Du bist doch verrückt geworden! Lass es mich diesmal versuchen! Dein Weg ist nicht immer der beste! Sie wird damit umgehen können oder willst du sie einsperren, weil es wieder passieren könnte?“ „Wenn es sein muss, Kagome. Schon Inu Yasha konnte mit dem Vermächtnis unseres Vaters nicht umgehen und er war schon so teils Dämon, doch sie? Sie hat keinerlei Anzeichen. Sie ist schwach!“ Ich knurrte. Was behauptete dieser Mann da? Und Kagome? So hieß doch meine Mutter. Ich sah sie noch einmal genauer an. Ihre Haare waren hinten zusammengebunden und sie trug andere Kleidung doch… Aber wie? Und was redeten sie da von Gedächtnis löschen? Hatte es etwas mit meiner Kindheit zu tun? „Sesshomaru! Was redest du da? Als Kind hatte sie sehr wohl Anzeichen! Sie hat es geliebt! Weißt du, wie ich mich dabei fühlte, alles zu verstecken? All ihre schönen Erinnerungen wegzuwerfen? Und warum greifst du den Mann da an, den sie anscheinend zu verteidigen versucht? Ohne dich wäre es doch gar nicht so weit gekommen!“ „Er hat sie angefasst…“, knurrte Sesshomaru… So hieß doch mein Vater? Oder? Mein Kopf dröhnte vor Schmerz. Was hatte das denn alles zu bedeuten? „Sesshomaru!“, fluchte meine vermeintliche Mutter und sah wütend meinen vermeintlichen Vater an. „Sie ist 16! Ja, sie ist jung, aber… aber…“ Die Frau stotterte und seufzte. „Du warst doch auch nicht viel besser. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass er vielleicht der Grund ist, dass deine vermenschlichte Tochter noch lebt? Aber nein, daran denkst du nicht. Vielleicht hat sie sich verliebt? Das ist dir doch egal. Du kannst sie nicht ewig kontrollieren! Wenn sie nicht anfängt eigene Erfahrungen zu machen, wird sie verkümmern. Sogar ich habe…“ „… hier rumgestromert? Und dir damit alles kaputt gemacht?“ „SESSHOMARU! Meinst du, ich habe mir alles kaputt gemacht, weil ich dich in mein Haus ließ?“ „nein…“, knurrte er leise. Die beiden zankten sich. Klar waren es meine Eltern. Ich seufzte und rückte weiter nach hinten zu Haku, der immer noch Probleme mit der Luft hatte. „Alles okay?“, knurrte ich leise. Er nickte leicht. „Deine Eltern?“ „Glaube ja…“, knurrte ich. „Da hatte ich wohl recht damit, dass dein Vater mir den Kopf abreißt, wenn ich mit dir schlafe.“, lachte er heiser und strich mir mit der Handfläche über den Rücken. „Abhauen ist wohl keine Option mehr oder?“ „Ich weiß nicht, was sie vorhaben…“, hauchte ich, als ein heftiger Schmerz mich schüttelte. Ich sank in die Knie und krallte mich an Hakus nackter Brust fest. Es tat so weh und auf einmal… war da etwas… Ein kleines glückliches, schwarzhaariges Mädchen, welches durch hohe Wiesen hüpfte und zu einem Hündchen wurde und wieder zu einem Menschen. Ein kleines Mädchen, dass um ihre große Mutter rumtänzelte, weil sie eine Echse mitgebracht hatte, was ihre Mutter nicht gut fand und ein Vater, der sie ihr wegschnappte und dem Mädchen den Kopf streichelte und zur erfolgreichen Jagd gratulierte. Ja, da war ein Vater, der immer hinter dem Mädchen war. Es ins Bett brachte, beschützte und behütete. Mit ihr in den Wald ging und erklärte, was sie essen dürfte und was nicht. Mit ihr jagen ging und spielte. Da war auch ein anderer Junge mit weißen Haaren. Er traf sich mit ihr immer im Wald, wie auch mit anderen Tieren. Sie lachten und spielten. Bei Sonne und bei Regen und wenn sie nass nach Hause kam, schimpfte ihre Mutter immer, während ihr Vater die Sachen wechselte und sie in eine heiße Badewanne steckte. Die Familie schien so glücklich und zufrieden zu sein, doch dann erschien eine andere Erinnerung, die mich in Mark und Knocken erschütterte. Da waren ein böser Mann und die Freunde des Mädchens hingen blutend über Kopf an einem Baum. So viel Blut. Er quälte sie. Das Mädchen schien schier wütend zu sein und stürzte sich auf den Gegner. Sie wollte ihre Freunde retten und dachte gar nicht darüber nach, als sie dem menschlichen Monster in den Hals biss und die Halsschlagader zerriss. Er ging blutend zu Boden, während das Mädchen regelrecht im Blut gebadet wurde. Sie holte ihre Freunde von den Bäumen, weinend und schreiend, da sie nicht mehr atmeten. Sie verstand nicht, warum man das ihren Freunden angetan hatte. Wieso nur? Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Apathisch saß das Mädchen da und fauchte jeden an. Auch den weißhaarigen Jungen, der anscheinend Hilfe holte. Da war ihr Vater. Sie schluchzte und zog ihre blutenden Freunde an ihren Körper. Auch ihn wollte sie nicht ranlassen. Seine Augen wurden düster. War er enttäuscht oder verzweifelt? Sie folgte seinem Blick zu dem toten Menschen, ging hinüber. Etwas kam aus seiner Hand und schon verging der Mann und vermischte sich mit der Erde. „Aimi…“, hauchte mein Vater und kniete sich vor mich. Ich fauchte leise und drückte die leblosen Körper enger an mich. „Es tut mir leid.“ Dann wurde alles schwarz. Weinend öffnete ich die Augen und blickte hoch zu Haku, der mich tröstend an sich drückte. „Ich erinnere mich wieder…“ Etwas raschelte. Erschrocken wendete ich mich zu dem Mann hinter mir und sah ihn ängstlich an. „Aimi…“ „Nein!“, fluchte Kagome und packte seinen Arm und zog fest daran, sodass sich mein Vater umdrehen musste. „Sie kann damit umgehen, jetzt hör auf!“ „Sie hat jemanden umgebracht. Kagome, sie wird so nie ein normales Leben führen können!“ „Vielleicht will sie das auch gar nicht! Sie leidet!“ „Dann beende ich es. Hier und jetzt!“ „Sesshomaru.“, schluckte sie und ohrfeigte den Mann. Haku drückte mich enger an sich. Sein Atem ging schwer, doch er hatte anscheinend etwas Unterschwelliges gehört, was ihm nicht gefiel. „Hast du vergessen, als sie geboren wurde? Willst du jetzt auch den Rest von ihr verlieren? Inu Yasha kam auch damit klar. Kannst du ihr nicht auch etwas von Totosai anfertigen lassen, das ihr Blut in Schach hält?“ Jetzt reichte es mir. Ich stand auf und half Haku auf die Beine, der sich an mir abstütze. Ich knurrte beide an. „Seid ihr fertig? Ich erinnere mich an alles! Was seid ihr nur für Rabeneltern? Bevor ich Haku vergesse, bleibe ich lieber hier. Ihr habt keine Ahnung wie ich leide. Anders zu sein, als alle anderen und nicht zu wissen wieso! Haku war der erste, der mich je akzeptiert hat, wie ich bin. Das habt ja nicht mal ihr geschafft! Diese Menschen aus meiner Vergangenheit hätte ich gebraucht, aber die waren nie da. Seit ich mich erinnere, ging es nur um euch und darum, dass ich nichts ausfresse! Ich hasse euch!“ Beide starrten mich von allen guten Geistern verlassen an. „Du verstehst uns?“ „EUCH VERSTEHEN? WIE SOLLTE ICH NICHT? IHR STREITET WIE IMMER NICHT LEISE! KLAR HÖRE ICH EUCH ICH BIN NICHT TAUB!“ Haku seufzte und flüsterte. „Sie meinen, du kannst sie hören. Hanyous werden zu Berserkern und greifen jeden an, auch die, die sie lieben.“ „Oh? JA ICH VERSTEHE EUCH! Und wenn einer von euch meinen Haku anfässt, bring ich euch um!“, knurrte ich laut. „Aimi…“, flüsterte meine Mutter und schielte zu Sesshomaru. „Entschuldige dich.“ Mein Vater sah uns an und seufzte. Doch bevor er etwas sagen konnte, sprach Haku leise. „Mir tut es leid.“ „Aber Haku!“ „Nein, Aimi. Ich habe dir doch gesagt, dass die Hundedämonen und Katzendämonen verfeindet sind. Dein Vater und somit auch du bist einer. Sie haben dich Tagelang gesucht. Er hat überreagiert, ja. Aber ich trage mit Schuld.“ Mein Vater hob eine Braue. „Entschuldige.“, murmelte er und wurde von meiner Mutter lobend auf die Schulter geklopft. „Warum seid ihr Dämonen so starrköpfig und stolz? Wo ist der Mann, der die Dämonen einte, damit seine Tochter glücklich und frei sein kann?“ Jetzt war ich verwirrt: „Hä?“ Kagome lächelte leicht und zwinkerte mir zu: „Daran kannst du dich nicht erinnern. Aber als ich mit dir Schwanger wurde, wollte dein Vater, dass es kein Hass zwischen Dämonen und Hanyous mehr gibt. Glaub mir, es ist schwer, einem Dämon beizubringen, wie wertvoll Menschen sind. Doch jeder zog an einem Strang und zu unserer Hochzeit, war ein regelrechtes Mischvolk da. Dein Vater war ein anderer Mann einst vor langer Zeit.“ „Er war ein Massenmörder.“, brummte ich und schielte zu meinem Vater. Mein Vater schluckte und sah Haku böse an. „Ja. Das war ich. Erst Recht, weil ich die Gefühle für deine Mutter nicht akzeptieren wollte. Ich bin Amok gelaufen. Schlimmer als sonst und als du dann … jemanden getötet hast, vermutete ich, dass ich es an dich vererbt habe.“ „Dein Vater stand wahrscheinlich unter Schock. Seine Mutter hat ihm zu einem Monster gemacht und er glaubte, dass es nicht auf dich abfärbt, weil dein Opa auch nicht so ein übler Kerl gewesen ist.“ Haku drückte mich. „Siehst du, sie lieben dich.“ „Unter Liebe verstehe ich was anderes…“ „Aimi-chan, Kätzchen, oder sollte ich Hündchen sagen? Dein Vater hatte Angst, dass du ein Monster wirst. Ich habe dir selbst gesagt, was mit mir passierte, als meine Eltern getötet wurden. Zu viele habe ich getötet, bis mich eine liebende Familie rettete. Doch mich kostete es einige Zeit, die ich in einem Käfig verbrachte. Er wählte diesen Weg, du warst ein kleines Kind und hast ein Trauma erlitten.“ Ich seufzte und schmiegte mich an Haku. „Du stimmst also meinem Vater zu, dass es der richtige Weg war? Du fällst mir ganz schön in den Rücken, dafür, dass du ohne mich jetzt tot wärst!“ „Ja? Findest du? Ich hätte auch ohne dich überlebt, wenn du wie ich dir gesagt habe, weggelaufen wärst. Ich wäre entkommen, denn auf diese Weise hatte er nur mich fixiert und du wärst davongekommen. Ich bin im Gegensatz zu dir erfahren, auch wenn es mich erstaunte, dass du beinahe einen Treffer gelandet hättest. Aber wäre er nicht dein Vater, hätte er dich mit einem Hieb getötet!“ „Aber… aber…!“, stotterte ich und schielte zu meinem Vater. „Hättest du?“ „Hätte ich.“, hauchte er eiskalt. „Du konntest nicht einmal meine Aura schneiden.“ Ich schluckte und sah zu Haku und dann zu meinem Vater. „Sie sollten ihrer Tochter beibringen, sich besser einschätzen zu lernen. Erst habe ich sie vor einem kleinen Echsendämon gerettet und dann wollte sie mir ans Leder, trotz Vergiftung.“, erklärte Haku und wuschelte meinen Kopf. „sie sollten ihr beibringen, wie man sich verteidigt, denn sie hat nur Unsinn im Kopf.“ Meine Mutter lachte kurz, bevor mein Vater sie böse ansah. Sie hob die Schultern entschuldigend. „Junger Mann, das hat sie von mir. Ich habe den Bruder ihres Vaters an den Ohren gepackt und auch keinerlei Respekt gezeigt und Angst. Und gegenüber ihrem Vater habe ich auch große Töne gespuckt.“ „Du wärst heute tot, hätte das Schwert meines Vaters, dich nicht vor meinem Gift geschützt… Ihr seid lebensmüde. Diesen Brunnen werde ich komplett versiegeln müssen.“ „ABER PAPA!“, keuchte ich und sah ihn wütend an. „Dann sehe ich Haku nicht wieder.“ „Der kann in 500 Jahren wiederkommen, wenn er erwachsen ist. Wenn er gegen mich gewinnt, bekommt er eine Chance. Aber du wirst hier nicht mehr herkommen. Deine Mutter hat oft genug hier ihr Leben riskiert. Das ist kein Spielplatz.“ „Oh je. Der Übervater, wie er leibt und lebt. Aimi, wir sollten nach Hause, wir erklären dir alles.“, lächelte meine Mutter sanft. „aber…“ „Du siehst ihn wieder, versprochen. Ich glaube nicht, dass er Dummheiten anstellt, aber du darfst deine Prüfungen nicht vergessen. Du solltest nicht wie ich, deine Schule ständig vergessen, weil du einem Mann nachrennst.“ Ich seufzte und nickte sachte. „Haku, wir sehen uns wieder, versprochen?“ „Natürlich, Aimi, du Tollpatsch überlebst keine Woche ohne mich. Und ich habe es dir versprochen.“ Ich nickte und küsste ihn schnell auf die Wange. „Einen auf die Lippen bekommst du erst, wenn wir uns wiedersehen!“ Er lachte heiser und stupste mich am Rücken, damit ich zu meinen Eltern ging. „Pass auf deine Familie gut auf. Und rede mit ihnen.“   Wir verabschiedeten uns und meine Eltern brachten mich heim. Viel zu schnell verlief das Ganze. Schon nach Kurzem vermisste ich Haku und bereute, ihn nicht auf die Lippen geküsst zu haben. Meine Eltern erklärten mir sehr viel, bis mir der Kopf rauchte. Mein Opa erzählte mir sogar, dass er ein Gott war. Immer mehr Informationen flossen auf mich ein, bis wir Sonntag abends nach Hause fuhren und ich mich geschwind auf meine Hausaufgaben stürzte. Meine Haare waren zumindest wieder schwarz geworden. Kontaktlinsen hatte ich leider keine mehr zur Hand, aber das würde ich überleben. So wie ich meine Eltern verstanden hatte, waren wahrscheinliche einige in meiner Klasse Hanyous oder Youkais und natürlich Menschen. Nur vor mir war alles geheim gehalten gewesen. War ich darum so ein Außenseiter geworden, der zu gar keiner Rasse zu gehören schien? Nie hatte ich daran gedacht, mit meinen Klassenkameraden darüber zu reden, dass ich mich nicht normal fühlte… Bisher hatte ich immer geglaubt, dass … ich einfach nicht … von dieser Welt war. Naiv und verträumt, doch jetzt… musste ich erkennen… dass es ganz anders gewesen war. Auf meinen Schultern lastete mehr, als auf allen anderen. Kind des Friedens? Das ich nicht lache. Wer hatte sich das ausgedacht? Ein Kind, welches von nichts wusste mehr… Da fühlte ich mich ja schon fast wie eine Prinzessin. Einsam und allein, immer achtsam, den Frieden zu waren. Auch deswegen hatte es mein Vater getan. Es waren bestimmt nicht nur Gefühle und Ängste. Sein ganzes Konzept hätte ich zerstört. Das Kind des Friedens durfte nicht andere Menschen ermorden, wegen ein paar kleinen Tieren… Ich fühlte mich wie ein schwarzes Schaf, aber das durfte mich jetzt nicht aufhalten, nicht jetzt, wo doch morgen die Schule… das normale Leben weiterging. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, hätten sie mich in dieser Zeit gelassen. Dort hätte ich glücklich werden, doch hier? Jetzt wo ich dies alles wusste? Ich fühlte mich so unwohl in meiner Haut… Was brachte mir nur die Zukunft… Ohne Haku…           Geschwind kümmerte ich mich dann doch noch um meine Hausaufgaben, bevor ich todmüde ins Bett fiel. Mein Vater hatte wortwörtlich einen Stein über den Brunnen geschoben und mir fürs erste verboten, in diese andere Welt zu gehen. Bei seinem gesagten klammerte ich mich fest an die Worte „Fürs Erste.“, denn das hieß eigentlich, dass ich es wieder dürfte. Er wollte mir auch zeigen, wie ich mit der Kraft umgehen konnte, nachdem rausgekommen war, dass ich nicht den Verstand verloren hatte und es kein ‚Berserkermode‘ gewesen war. An meiner Vergangenheit jedoch, würde ich bestimmt noch länger kauen. Ich hatte einen Menschen ermordet, aber es war auch kein netter gewesen, doch wie ich ihn getötet hatte, bereitete mir Angst. Jedoch hatte es wohl auch etwas Gutes. Ich konnte mich mehr in Haku hineinversetzen. Ob er in sich auch so ein Monster gesehen hatte? Nur hatte er noch viel mehr getötet und sich danach gesehnt, es vergessen zu können. Auch ich sehnte mich ein wenig danach und musste daran denken, wie eiskalt mein Vater gemordet hatte, weil er Liebe nicht akzeptieren konnte. Ein wenig Angst hatte ich vor ihm, doch die Erinnerungen an einen liebenden Vater… hatte er sich so verändert durch meine Mutter? Und meine Tat hatte wieder alles gelöscht. Ich war wirklich ein Ungeheuer. So traurig wie meine Mutter klang… „Aimi-chan?“, fragte eine zarte Stimme und kündigte ihr Kommen durch ein Klopfen an. Meine Mutter kam ins Zimmer. Sie hatten bestimmt noch viel diskutiert. Ihr zaghaftes Lächeln… bestimmt suchte auch sie die passenden Worte… Vorsichtig setzte sie sich neben mich aufs Bett und biss sich auf die Unterlippe. „Also… Ohje… Ich will, dass du weißt, dass ich für dich da bin… Es ist bestimmt schwer zu verstehen und so… und… naja… Ich liebe dich mein Engelchen, egal was kommt…“ Ich seufzte und schielte zu meiner Mutter. „Schon verstanden…“, brummte ich und ergriff ihre Hand, die Unsicher in der Luft hing. Ich legte sie auf meinen Kopf. Sanft strich sie über mein Haar, während ich meine Augen schloss. Sie seufzte erleichtert und schluckte etwas. „Ahm… magst du diesen Mann aus der anderen Welt?“ „Hm… ja. Sehr. Aber ich werde ihn wohl länger nicht sehen können, wenn es nach Papa geht…“, flüsterte ich bedrückt und drückte mein Gesicht leicht ins Kissen. „Wie war das bei euch, bevor ich kam?“ „Oh… Wie schon etwas erwähnt, stand ich eigentlich erst total auf seinen Hanyou Bruder, der aber mich erst nur mochte, weil ich eine Inkarnation seiner Exfreundin war. Es war am Ende eher eine Dreiecksbeziehung ohne, dass es voranging, da er nicht vergessen konnte. Schlechte Angewohnheit von Dämonen übrigens. Sie hängen ewig Dingen nach. Wenn der rothaarige dich mag, wird er sogar deinen Vater ertragen können.“, lächelte sie sanft und strich weiter meine Haare glatt. „zurück zum Thema. Schnell lernte ich deinen Vater kennen und konnte ihn wirklich nicht leiden. Er war ein stolzes, egoistisches Arschloch mit Bruderneid.“ „Mama!“, meinte ich schockiert. So hatte ich sie ja noch nie reden gehört… „Oh… Es stimmt halt. Und ist noch untertrieben. Er wollte mich glatt umbringen… Und das nicht nur einmal. Es ging ihm glaube sehr auf den Senkel, dass ich mich als Mensch ständig in seine Belange eingemischt habe… Mehr als einmal wollte ich ihm einen magischen Pfeil durch die Brust jagen. Gut, dass ich so schlecht im Zielen bin.“ Ich hob den Kopf verwirrt an und setzte mich auf. Das klang nicht gerade nach einer Liebesgeschichte. „Du zielst wirklich schlecht, du hast mich vorhin fast erwischt. Aber warum sind du und Papa? Ich meine, ihr streitet auch oft…“ „Stimmt schon, aber ich glaube, dass wird auch wieder besser jetzt, wo du alles weißt. Ich bin manchmal etwas stürmisch und unüberlegt, während er gerne plant und alles durchdenken will. Da ist es schwer, den Mittelweg zu finden. Das einzige Mal, wo er nach seinen Gefühlen ging, war als er alle zusammenführte. Naja, nichts desto trotz. Eines Tages hat Inu Yasha, dein Onkel, ihn schwer mit seinem Schwert getroffen. Der Vater von beiden hatte aber die Waffen so verteilt, dass sie sich nie wirklich bekämpfen konnten. Sesshomarus Schwert hat ihn gerettet. Dabei lernte er ein kleines Mädchen kennen. Ein Mensch, der mehr die Menschen, als die Monster fürchtete. Sie wollte ihm helfen und als sie starb, erweckte er sie wieder zum Leben. Sein Vater war ein guter Mann, wie ich rausgehört habe und etwas schien an ihm zu haften. Zumindest krempelte Rin ihn um. Schon daher wusste ich, dass er sich wunderbar als Vater eignete. Trotz seiner meist kühlen Art, hat er einen sehr weichen Kern. Als du ein Baby warst, gab er dich kaum aus der Hand und du hattest ständig seinen Daumen im Mund... Glaub mir… es tat mir weh, weil du ihn immer lieber mochtest und bei mir anfingst zu weinen.“ Ich sah sie ungläubig an und seufzte. Wieso konnte sie nicht bei einem Thema bleiben. „Und weiter?“ „Naja… als das Böse vernichtet war, wollte ich bei Inu Yasha bleiben. Sesshomaru ließ Rin im Dorf und kümmerte sich um seine Angelegenheiten und naja… dann als ich Geburtstag hatte – bisher war auch nichts gelaufen in der Beziehung außer ein paar Küssen – dachte sein Bruder kein Bisschen an mich, sondern nur an sich und ich bin wütend abgehauen. Ich hatte meine Schule und alles vernachlässigt, denn die Zeitlinien verlaufen parallel. Das heißt eine Woche hier war auch eine Woche dort… Aber ich wollte es noch mal versuchen und dann… Haben sich dein Vater und dein Onkel gezofft. Dein Vater fiel in den Brunnen und komischer Weise kam er auf der anderen Seite an. Inu Yasha hatte auch den Brunnen dabei halb zerstört… So wie dein Vater es mir erzählte, hatte er hunderte Mal versucht wieder zurückzukommen, denn er wollte deinem Onkel eine Trachtprügel verpassen. Sie sind halt hitzköpfe… Naja, dein Vater wusste halt nicht wohin und fand seinen Weg zu mir, zu meinem Entsetzten und feierte mit mir leicht unfreiwillig meinen Geburtstag. Er half mir sogar bei Schulsachen. Dein Onkel hat mich immer nur dabei gestört… Naja, Sesshomaru tat mir wirklich gut. Beschenkte mich und gab sich Mühe in allem, bis es richtig funkte. Und glaub mir. Es war sehr süß, wie dein Vater das erste Mal hier tief und fest geschlafen hat.“ „Stimmt, Haku hatte da was erzählt, dass Dämonen immer achtsam sein müssen.“ „Genau. Das war hier wie Urlaub für ihn und er taute richtig auf, bis wir bemerken mussten, dass auch in dieser Zeit viel im Argen lag. Dein Vater musste mich teils aus Lagen retten, in die ich mich selbst gebracht hatte. Ein Tempel mit Hanyous beschützte mich fälschlicher Weise vor ihm, weil sie glaubten, er würde mich töten wollen. Und Seine Mutter wollte mich töten, weil sie Sesshomaru wieder zu einem Monster machen wollte, was die Welt an sich reißt…“ „Was ist mit ihr passiert?“ „Er hat sie getötet… bzw. ihr den letzten Schlag versetzt, nachdem deine Tante Sakura – sie ist ein Hanyou – ausgerastet ist, weil ihr liebster nicht wissen sollte, dass sie nur halb ist. Sie hat deiner Oma das Herz rausgerissen. Doch Sesshomaru wollte nicht, dass Sakura daran zerbricht und tötete ihre Mutter komplett. Es klingt sehr grausam, doch er meinte, für ihn hat das Töten an Bedeutung verloren, doch ich glaube schon, dass er eine Zeit daran genagt hat.“ Ich starrte sie entgeistert an. „Ich glaube ich sollte ausziehen…“ „Was?“, rief meine Mutter leicht entrüstet, doch ich lächelte nur sanft. Es war lange her und ich verstand immer mehr. Der Apfel fiel nicht weit vom Baum. Zumindest wenn das darum ging ein Monster zu sein… „Naja ihr bringt euch selbst anscheinend ständig in Lebensgefahr…“ Meine Mutter kratzte sich an der Wange. „Na, es ist besser geworden. Es herrscht Frieden. Aber du kannst ja gerne in einen Tempel ziehen, wenn du dich sicherer fühlst.“ Ich hob eine Braue. „Wie meinen?“ „Nichts… Ich dachte du wolltest nur eine Einleitung dazu machen, dass du gerne wo anders zur Schule gehen möchtest, da hier in der Nähe keine Hochschule ist…“ „Stimmt… Wie wäre es mit Tokyo? Bei meinen Großeltern?“, flötete ich zuckersüß und grinste. „Dein Vater hat den Brunnen zu gemacht…“ „Ich weiß.“, seufzte ich und schmollte. „Trotzdem will ich nach Tokyo.“ Schon, weil ich nichts unversucht lassen wollte. „Vernachlässige aber nicht deine Schule. Du kennst ihn nicht sehr lange und du kannst auch noch nicht wissen, wie es in einem Jahr sein wird. Ich will nicht, dass du etwas bereust. Nicht so wie ich es tun musste. In der Vergangenheit verliert man schnell den Überblick. Man lebt einfach in den Tag hinein. Eine Welt, in der zählt, was du kannst und in welchen Stand du geboren wurdest…“ „Ja, Mama. Ich muss sowieso erst Vaters Test bestehen, bevor ich wieder hindarf. Des Weiteren will mein Vater sich mit ihm ja prügeln und so ein feiner Mann, wie Haku ist, wird er vorher sowieso keine Hand an mich legen… Er ist manchmal etwas zu Ehrbewusst.“ Sie lachte und ich stimmte mit ein. „Dein Vater wird keine ruhige Minute vor ihm haben, bis er einfach nachgibt. Ich sehe es schon. Dein Vater hasst es, wenn ihm wer an der Backe hängt.“ „Hoffentlich… Haku schulde ich ja immer noch einen Kuss.“ „Aber Sex hattet ihr nicht oder?“, fragte sie leicht besorgt. „Nein, Mama…“, wurde ich rot und seufzte. „Muss ich mit dir darüber wirklich reden?“ „Aimi-chan… ich will nur, dass du verhütest… Du bist zu jung für ein Kind und glaub mir, das will vorbereitet sein…“ „Klingt so, als sprichst du aus Erfahrung…“, mutmaßte ich und sah wie meine Mutter in der Bewegung erstarrte. „Weißt du, ich habe die Schule nicht verpasst und Aufklärungsunterricht gehabt.“ „Gut so… Und nicht, dass ich es nicht hatte… Nur vergessen…“ „Vergessen… war ich kein Wunschkind?“ „Doch… Im Nachhinein… Als dein Vater neugierig wurde und ein Bild vom Ultraschall fand…“ „wie bitte?“ „hehe… ja… Und dann hat dein Vater übertrieben und dieses Haus gekauft… Hochschwanger fiel ich aus allen Wolken. Das war hier eine Bruchbude, doch sie haben es alle geschafft.“ „Mama?“ „Ja?“ „Danke, dass du so ein abschreckendes Beispiel bist. 1. Ich achte jetzt doppelt darauf, dass ich nicht schwanger bin. 2. Mein Kind kommt geplant mit dem Wissen, des Vaters. 3. Ich lass mich nicht in die Ödnis verfrachten und setzte mich durch. 4. Ich besorg mir einen Spitzenjob.“ Sie verzog das Gesicht. „Freut mich, dass ich dir wenigstens einmal eine Hilfe sein kann… Nächstes Mal schicke ich dir deinen Vater. Der ist bestimmt aufgeschlossener, was Schwangerschaften und Männer angeht.“ „Erinnert mich an Hakus Worte, als er verletzt war. Er hatte ja schon gesagt, wenn er mit mir Schlafen würde, würde er ihn Lynchen…“ „Väter. Sesshomaru fand deinen Opa und dann hat Opa ihn wohl auch sehr unter Druck gesetzt. Zu viel Testosteron.“ „passt schon. Aber Mama, ich will jetzt schlafen. Husch.“ Meine Mutter seufzte und verließ den Raum. Wirklich zu viel Input für einen Tag. Meine Eltern waren verrückt, aber das hatte ich vorher schon gewusst. Klang fast schlimmer, als Romeo und Julia. Nur das schlimmste daran – wie ich empfand – war, dass es mich eigentlich gar nicht so sehr interessierte. Ich hatte meine eigenen Probleme und so wie meine Mutter klang, hatte ihre Familie ihr komplett freie Hand gelassen. Wer würde sonst seine Tochter die Schule verpassen lassen, wegen einen Trip ins Mittelalter? Also bitte. Ja, ich will ihn sehen, aber ich würde das auf die Wochenenden beschränken. Nur weil sie ein Nichtsnutz in dieser Zeit war, musste ich das nicht auch sein… Des Weiteren brauchte ich wirklich keine Hilfe bei den Hausaufgaben. Anscheinend hatte ich nur Mamas Temperament… warte… Papa war ja auch etwas extrem… hmm… Ich hatte die Haare von Mama. Zumindest nicht ihre Dummheit… „Aimi?“ Oh nein… fluchte ich innerlich und presste das Gesicht ins Kissen. „Komm rein…“, meinte ich genervt und huschte schnell unter die Decke. Meinen Vater abschätzig betrachtend hob ich eine Augenbraue. „Mama hat schon über Bienchen und Blümchen und sonst so kleinen Unfällen geredet, wenn es darum geht.“ Er starrte mich kurz an, blickte zur Seite und seufzte. „Nimm sie dir nicht als Vorbild.“ Ich lachte und hielt mir den Bauch, während ich ihn anstarrte. „Warum sollte ich?“ Mein Blick wurde ernst, während ich ihn ansah. „Wie kommst du darauf? Du solltest mich kennen, so viel wie du mir hinterherspionierst. Auch wenn ich Spiele habe, bringe ich nur gute Noten nach Hause.“ „Stimmt.“, bemerkte er. Sein Blick war nachdenklich. Meine Familie war in Sachen Kommunikationen wirklich eine Niete. Ich konnte es auch nicht, aber das war bestimmt auch erblich. „Paps. Bring mir einfach das Kämpfen bei. Bring mir bei mich zu kontrollieren. Dann passt es. Und bedank dich bei Haku. Er hat in dir etwas gesehen, was ich nicht gesehen habe. Nämlich einen guten Vater.“ „Hm… Trotzdem lasse ich ihn nicht einfach gewähren.“ „Vater.“, seufzte ich und schob meine Brille hoch. „Das liegt nicht in deinem Ermessen. Ich werde das entscheiden. Auch werde ich in Tokyo zur Schule gehen. Mama meinte, du wolltest mich nie aus der Hand geben, doch du hast eine Mauer zwischen uns errichtet. Wenn du sie niederreißen willst, fang an mir zu vertrauen. Im Gegensatz zu meiner Mutter denke ich nach, bevor ich handle.“ „Klang nicht so, wenn ich den Worten von dieser Katze richtig gefolgt bin.“ „Puh. Ich gebe ja zu… Meine Games haben mich inspiriert. Es war Überschätzung. Und das mit Haku danach? Hey, er kam auf mich zu und ich habe mich verteidigt. Woher sollte ich wissen, dass er mich verarzten will? Oder Papa sollte ich einem Fremden trauen? Er hätte mir sonst was antun können. Ich habe in dieser Welt gelernt, dass man Schönlingen nicht trauen sollte.“ Er schluckte. „nein… Aber manchmal…“ „Ist Rückzug angesagt. Wie gesagt, bring mir alles bei. Ich wollte mich einfach beweisen, damit du auf mich Stolz bist.“ „Das bin ich doch.“ „Dann zeig mir das doch auch mal! Ich kann keine Gedanken lesen…“, murrte ich vor mich hin, während er immer näherkam. Schmollend sah ich zu ihm auf, als er sich auf meinen Bettrand setzte und seine Hand auf meinen Kopf tat. „Leichter gesagt, als getan. Damals war alles so viel einfacher… Aber dann…“ „Hast du mir meine Erinnerungen genommen. Und hattest Angst, ich würde es wieder tun? Aber warum hast du mich nicht mal mehr in die Arme genommen? Ich habe vieles gesehen, auch wie wir rumgekalbert haben…“ „Ich habe nachgedacht… Ich fühlte mich schuldig… Ich wusste nicht was ich tun sollte.“, seufzte er und atmete tief durch. „Dämon bleibt dann doch wohl Dämon. Wir vergessen nicht und… wir sind keine Menschen. Dämonen werden erzogen gefühlslos und stark zu sein.“ Vorsichtig setzte ich mich auf und betrachtete ihn. „Das waren viele ich’s. Aber hast du je daran gedacht, wie ich mich fühlte? Ich wusste, dass etwas fehlte und fühlte mich einsam und verlassen. Von allem habe ich mich zurückgezogen. Ihr habt nur noch gestritten und ich hatte niemanden, außer Yuki… Der einzige, der mir beistand. Es wird insgesamt dauern, bis ich all das Geschehene verarbeitet habe, aber du kannst mir dabei helfen. Mir helfen, all das zu verstehen. Mich in die Arme nehmen, wenn ich Angst habe und und und. Und rede mit Haku. Er hat sich auch geändert. Und zu sagen, du bist ein Dämon, ist keine Ausrede. Ich habe gemerkt, dass Haku auch unbeholfen war und genug Fettnäpfchen mitgenommen hat, aber sein Lächeln war echt. Es war kein Trick… Man ist der, der man sein möchte. So sehe ich das. Er hat unverzeihliches getan und doch gab es jemanden an seiner Seite, der ihn geleitet und ihn zu etwas Guten wieder geformt hat. Mama hat das mit dir getan. Sie hat gesagt, du warst für sie da und hast dir immer Mühe gegeben. Das heißt, Dämonen fühlen auch. Egal wie man erzogen wird, egal… wie krank man ist… Man fühlt etwas. Das war auch der Grund dafür, dass Haku ledig ist. Er meinte direkt in mein Gesicht, er will keine Rein Raus Beziehungen. Auch wenn es ihn zum Außenseiter machte. Und du solltest dir eine Scheibe abschneiden, sodass du dir selbst noch im Spiegel ins Gesicht sehen kannst. Schieb nicht die Schulter auf das was du bist, sondern sei der, der du sein willst. Ich habe es in meinen Erinnerungen gesehen… es war echt…“ „Verstanden.“, brummte er und zog mich in seine Arme. Sachte strich er über meinen Rücken und seufzte. „Ich gebe mir Mühe. Aber gib mir Zeit und ich werde auch versuchen, dir ein guter Vater zu sein.“ Ich nickte und umarmte ihn. „Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich kein Mensch bin und du musst mir verraten, wie das mit Dämonen und Pheromonen funktioniert…“ „Hat er?“ „PAPA! Nein… also doch… also… er hat es nicht gemerkt, aber als er merkte, wie ich ihm auf die Pelle rückte, hat er seinen Geruch verändert… Ich habe doch gesagt, dass er keine Sexbeziehung haben will!“ Er seufzte erleichtert und drückte mich an sich. „Ich bringe dir alles bei. Auch wie du solchen Attacken stand hältst.“ „Danke.“, nuschelte ich leicht genervt vor mich hin. Er musste ja nicht wissen, was meine eigentliche Intention gewesen war, nämlich auch selbst solche Tricks anwenden zu können. Wer wusste, wofür ich das brauchen könnte. Mein Vater verließ dann auch das Zimmer, was mir ganz Recht war. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben und über das geschehene nachdenken. Meine ganze Welt hatte sich nur in zwei Tagen zu dermaßen verändert, dass ich nicht wusste, wie ich mit all dem klarkommen könnte. Wie nur? Morgen würde ich in die Schule wieder gehen, aber wie sollte ich mich nach dem ganzen Mist nur verhalten? Konnte ich weiter so tun, als wäre ich ein Nichts, während in mir etwas so Gewaltsames schlummerte? Innerlich seufzte ich, während ich mich in meinem Schlafanzug auf meinem Bett herumwälzte. Ein kurzer Blick noch zur Tür. Keiner kam wieder… Geschwind beugte ich mich über den Bettrand und hob ein Kleiderbündel auf. Das rot gefiel mir, doch viel mehr gefiel mir der Geruch, welcher mir in die Nase strömte, als ich das Bündel dicht an meine Brust presste. Haku-chan. Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen und dann… ja und dann… Ich wurde rot. Was hatte ich bitte für Gedanken? Klebten an der Kleidung Pheromone? Immer war ich auf Abenteuer bedacht gewesen, doch jetzt konnte ich nur an Haku denken. Haku hier, Haku da. Sein rotes langes Haar, was sich fließend im Wind bewegte und dieser süße Katzenschwanz… Ob ich auch irgendwas der Art haben könnte? Aber warte mal. Er war eine Katze und mein Vater… ein Hund, dann ich war doch auch einer oder? Ach Mist. Neue Probleme mussten ja kommen, doch das würde einem ja nicht im Weg stehen oder? Kapitel 76: Aimis Abenteuer - Part 6 ------------------------------------ Part 6: Kontrollverlust? Stunden später ertönte das nervige Geräusch, welches mich wie jeden Tag in die Realität zurückholte, doch diesmal schien alles anders. Heute Nacht hatte ich nicht bis in die Puppen meine Rollenspiele gespielt, sondern nachgedacht, wie ich weiter vorgehen sollte oder was ich überhaupt wollte. Immer wenn ich die Augen geschlossen hatte, hatte ich das verstörte kleine Mädchen gesehen, wie es nicht über den Tod ihrer Freunde hinwegkam… Ich seufzte und setzte mich auf. Ein kurzer Schlag auf den Wecker beendete das nervige Geräusch, während ich auf meiner Unterlippe drauf rum kaute. Vielleicht war es wirklich gut gewesen, dass ich mich nicht daran erinnert hatte, denn ein Kind konnte das nicht verarbeiten und ich? Ich war mir auch nicht sicher, ob ich es so leicht verdauen könnte, wo ich in einer so friedlichen Welt doch aufgewachsen war, während Haku und mein Vater… nein, darüber wollte ich gar nicht nachdenken. Ich rieb mir noch einmal die Augen. Dieser Tag würde bestimmt schrecklich werden, so sehr wie mein Schädel dröhnte.  Genervt und hundemüde stand ich auf und erledigte meine alltägliche Morgenwäsche. Zum Glück hatte ich eine Ersatzuniform parat, in die ich mich jetzt zwängte. Mausgrau wie immer, blickte ich in den Spiegel, als ich mir die Haare bürsten wollte und erschrak vor meinen eigenen Augen, die mich leuchtend gelb anstarrten. Ohne Kontaktlinsen und in diesem tristen Outfit… Sie würden mich bestimmt fragen, was mit meinen Augen sei… oder würden sie mich wie immer ignorieren? Oh Gott, wenn du existiert, bitte mach, dass sie mir nicht in die Augen sehen… Angespannt kaute ich auf meinen Lippen rum, während ich mir die Brille auf die Nase schob. Ich war kein Mensch. Ich war kein Dämon. Ich war was Halbes. Es gab so viel noch, dass ich nicht wusste, nur wie konnte ich es in Erfahrung bringen? Wahrscheinlich nicht durch Bücher… Ob es auch andere Hanyous wie mich gab? Wie sie wohl drauf waren? Irgendwie hätte ich gerne so jemanden zum Reden, das wäre klasse, denn zurzeit konnte ich nicht einschätzen, wie meine neue Erkenntnis und meine wiedergefundenen Erinnerungen mein Leben beeinflussen könnten.  „Aimi-chan, bist du wach?“ „JA MAMA!“, rief ich nur und klatschte mir mit den Handflächen ein paar Mal ins Gesicht. Aimi, das schaffst du, sprach ich mir Mut zu, während ich noch ein letztes Mal einen Blick auf mein Angesicht warf. Ich würde das schon überleben, ich musste, ich musste! Ich kniff die Augen zusammen und atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich dann auch schon auf den Weg machte. Geschwind packte ich mein Bento und meine Tasche und raste zur Tür hinaus, bevor meine Eltern noch irgendetwas sagen konnten. Yuki wartete schon draußen auf mich und grinste mich an. „Wieder da? Mama meinte, du hättest was angestellt?“ Ich seufzte: „Geht dich nichts an, Yuki. Jetzt komm, wir dürfen nicht zu spät kommen.“ „Hey.“, grummelte er und dackelte um mich herum. Er starrte mir einfach zu lange ins Gesicht. „Du siehst anders aus. Heute keine Kontaktlinsen?“ „Neee…“, hauchte ich und grinste übermütig. „Habe ich weggeworfen. Ist doch sowieso egal. Merkt bestimmt niemand.“ „Aimi, ist wirklich alles okay? Meinst du nicht, das könnte gefährlich sein?“ „Wieso gefährlich? Pah. Gibt schlimmeres. Die werden mich nicht töten oder so. Also piss dir nicht in die Hosen.“, grummelte ich und streckte ihm die Zunge raus. Auch wenn mir seine Sorge etwas zu denken gab…   „Aimi…“ „Mund zu. Jetzt komm.“, meinte ich nur und seufzte. Yuki benahm sich komisch, aber was sollte das? Wusste er etwas? War er vielleicht auch ein Hanyou? Wenn ja, würde er das noch richtig bereuen. Ich würde ihm die Hölle heiß machen! Mutig musste ich werden, richtig mutig, damit Haku und mein Vater auf mich Stolz wären.   In der Schule angekommen, ging ich ins Klassenzimmer und musste feststellen, dass mein anfänglicher Mut vergangen war. Ich sah einfach zu Boden und setzte mich auf meinen Platz. Zum Glück ignorierte mich wie immer jeder. Puh. Das ging gut. Der Unterricht verlief dann auch sehr gut, doch leider konnte ich mich kaum konzentrieren. Am Ende zierte mein Heft eine Porträtzeichnung von Haku. Er war mir schon gut gelungen. Ich seufzte traurig und schmollte. Wie lange würde es nur dauern? Und dann war endlich auch schon die Mittagspause. Glücklich zog ich schon mein Bento aus meiner Tasche, als eine Hand auf den Tisch knallte. Überrascht blickte ich auf in die Augen von… von… ohh nein… scheiße! Nicht die! Sie hatte es gemerkt. Verdammt noch mal. Sie war in der Schülerzeitung und schleppte den lieben langen Tag ihre Kamera mit sich herum, aber das schlimmste an ihr war… „Hey, mitkommen.“, befahl sie mir schon, während ich ihren Blicken auszuweichen versuchte. Sie hatte rotbraunes, schulterlanges Haar und knallblaue Augen. Ich schluckte. Sie glaubte, sie wäre etwas Besseres. „Und wenn ich nicht will?“, gab ich zischend als Antwort und wollte schon flüchten, als sie meinen Arm packte, mich hochzerrte und hinter sich herschleppte. Sie war 1,75m wenn ich das richtig erkannte und somit waren wir eigentlich gleich groß und doch größer als der Durchschnitt unserer Klasse. Des Weiteren war sie ein Leichtgewicht. Sie war in der Leichtathletik AG schon mal eingesprungen und ich hatte auf dem Sportfest gestaunt, wie elegant und hoch sie springen konnte. Es war beinahe so, als könnte sie fliegen. Sie war sogar wirklich beliebt, musste ich sagen, doch viele hatten Angst vor ihr und ihrer Bande. „Wir gehen in die Sporthalle.“, meinte sie ernst und blieb auf dem Flur mit mir noch mal stehen. Irgendwie hatte ich heute echt nicht die Kraft dafür, aber etwas in ihren Augen sagte mir, dass ich sie nicht verärgern sollte. „Dann erklär ich dir alles.“ „Aimi?“, fragte Yuki hinter uns irritiert und kam schon herum. Er erkannte die Lage natürlich sofort und baute sich vor der Fotografin auf. „Lass Aimi los!“ Das Mädchen lachte leise und sah ihn von oben herab. „Wir redest du mit mir? Du bist in einer tieferen Klasse. Zeig Respekt. Hier hast du Geld und eine Liste mit Getränken. Bring sie in die Sporthalle. Haben wir uns verstanden?“ Yukis weißen Haare stellten sich auf, während er panisch von der einen zur anderen starrte. Er sah mich hilfesuchend an. Was sollte ich machen? Mutig sein? Ja Mutig sein. Ich bin ein Hanyou, mir kann keiner was… „Du hörst, was sie sagt. Besorg Getränke, aber zackig, oder du wirst es bereuen!“ Yuki sah mich kurz versteinert an, bevor er das Geld schnappte, wie auch den Zettel und absauste: „Hey, vergiss nicht für mich einen Greentea Strawberry zu kaufen!“ Der Junge drehte sich noch mal um, nickte und verbeugte sich. Dann stand ich da wieder mit ihr. Jetzt fiel mir auch wieder ihr Name ein. Ganz genau, sie hieß Eagle Eye. Zumindest war das ihr Spitzname aufgrund ihrer krassen Bilder. Sie schaffte es immer die besten Momente einzufangen. Aber ihren richtigen Namen wusste ich wirklich nicht mehr. „Also kommst du freiwillig jetzt mit?“, hauchte Eagle Eye, während sie dem weißhaarigen nachsah. „Hast ihn gut unter Kontrolle, ich dachte schon, ich müsste Gewalt anwenden. Was für ein Anhängsel.“ Ich zog meine Hand aus ihren Griff und grinste leicht verzweifelt: „Er ist mein Cousin. Könnte ein Grund dafür sein. Männer und ihr Beschützerinstinkt.“ „Mach dir nichts draus. Sie sind alle so. Glaub mir.“, fing sie an zu tratschen und legte den Kopf schief. „Aber bist ihn ja bald los. Aber jetzt komm. Die Pause dauert nicht ewig.“ Ich nickte und folgte ihr leicht unsicher. Leider zog ich auch wirklich jetzt jeden Blick auf mich. Das war wirklich schrecklich… Es war nicht so, dass ich es nicht etwas genießen würde, aber neben ihr sah ich doch nur aus wie ein Streber. Meine Brille und mein leicht zerzaustes Haar, gegen ihren pfiffigen Schnitt und Ruf? Ich werde Schulgespräch sein. Wunderbar. Dann waren wir auch schon endlich da. Eagle Eye starrte in den Raum und nickte dann wie in Gedanken, bevor sie mich packte und reinschubste. Überrascht stolperte ich etwas und hoppelte in den Raum hinein auf eine Gruppe zu. Nicht doch. Alle von denen? Okay, fast alle. Ängstlich drehte ich mich schon zum Ausgang, doch den schob Eagle Eye zu. „Hab sie erwischt.“, flötete sie und sah mich ernst an. „Jetzt zu dir, kleine.“, hauchte sie, kam auf mich zu und stupste mich über der Brust immer und immer wieder, sodass ich rückwärtsging und gegen die Wand prallte. „Du Freak.“, hauchte sie und schien auf einmal böser zu werden, ich erschrak kurz, doch dann keimte es in mir. Ich knurrte und fühlte, wie mein Körper erzitterte. „Pass auf, was du sagst!“, knurrte ich sie an, während sie einen Schritt zurückhüpfte und grinste. Ich hörte es neben ihr knipsen. Es war die blauhaarige. Man nannte sie Shrewd Wyvern, glaube es hieß schlauer Drache. Sie schien auch etwas unscheinbarer, aber ihre Augen strahlten wissbegierig, während Eagle Eye, also Adlerauge, nur grinste. „Hast du es?“ „Natürlich.“, kicherte die blauhaarige und schien schon etwas am Handy zu machen. Nein, sie postete es doch nicht oder? „HEY!“, fauchte ich leicht und versuchte an der braunhaarigen vorbeizukommen, doch sie schien immer vor mir zu wissen, wo ich hinwollte, denn sie verstellte mir den Weg. „Ruhig Blut. Sie hat nur etwas Interessantes fotografiert und archiviert es. Bleibt alles unter uns.“ Ich verzog die Lippen und schielte zu ihr. Wehe nicht. Mein Vater würde mich töten… Wahrscheinlich wollen sie mich damit unter Druck setzen… „Aimi!“, keuchte dafür jetzt neben mir Yuki mit einem Beutel Getränken in der Hand. Er starrte mich schockiert an und wusste wohl nicht, was er sagen wollte. „Was ist los, Yuki?“ „Deine Haare?!“ „Was ist mit meinen Haaren?“, fragte ich verwirrt und zog die Brauen zusammen, doch ich musste nicht lange warten, als mir ein hübsch golden verzierter Handspiegel gereicht wurde. Ich sah hinein und wusste schon was er meinte. Meine Haare waren weiß… das hatte die andere fotografiert? „Ah… wie… warum?“ „Verteidigungsmechanismus.“, bemerkte Wyvern, während sie weiter an ihrem Handy tippte. „Ganz normale Reaktionen, die sich in unterschiedlichen Varianten dem Gegner zur Abschreckung präsentieren. Du hast kein… Pokerface und fährst schnell aus der Haut.“ Ich verstand nur Bahnhof und sah fragend in den Spiegel. „Abschreckung? Seit wann schrecken weiße Haare ab? Soll ich dadurch zäh aussehen?“ „Deine Fangzähne sind auch länger.“ „Fangzähne?“, fragte ich und öffnete meinen Mund. Haha. War ich ein kleiner Vampir? Und warum wussten die davon und schienen mich als Forschungsobjekt zu nutzen? „Aimi… Seit wann?“, fragte Yuki und schien total überfordert. Er zitterte leicht und schien hart zu überlegen, als eine Blondine mit blauen Augen die Tasche ihm aus der Hand riss und sich die Sachen ansahen. „Noiiinnnnnnnn… meine Sache fehlt.“, jaulte sie und zog einen grünen Erdbeertee raus. „Ahmm, ich habe zwei gekauft, als es den schwarzen Erdbeertee nicht gab…“, murmelte Yuki, der wohl gerne von dem Thema abgelenkt wurde. Er benahm sich wie ein Kind. Oder bekam er Angst, ich wäre wieder wie damals? „Ach…“, hauchte sie, schnipste und auf einmal… war er schwarz? „Foxy, es bleibt grüner Tee…“, hauchte Eagle Eye seufzend und rieb sich die Stirn. „Jetzt sieht er aber schwarz aus.“, kicherte die jüngere. Sie war wohl im untersten Jahrgang. Also zwei Jahrgänge unter mir. Ihr blondes Haar war zu einem Pferdeschweif gebunden und an dem Gummiband war ein Fuchsanstecker. Yuki zog sachte an meiner Hand: „Lass uns gehen, Aimi, die bringen nur Ärger, glaub es mir! Bitte!“ „Wie unhöflich. Denkst wohl, wärst etwas Besseres, Kleiner. Aber ich muss dich aus dieser Runde ausladen. Das ist ein Gespräch unter Frauen, also verschwinde schleunigst, oder ich reiß dir die Federn aus!“, fauchte Agile Cat, eine rothaarige Schönheit, die ihn gefährlich anlächelte und die Hand zu einer Tatze bog. „Ich fresse dich, wenn du nicht abhaust. Das mein ich ernst.“ Mit den Worten sprang sie geschickt auf und stürzte auf ihn zu. Ich hatte Yuuki noch nie so schnell laufen gesehen. Weg war er. „Wie…“ „Mach dir nichts draus. Das Vöglein, wird bestimmt petzen gehen. Also komm. Wir müssen reden.“, hauchte Eagle Eye und bedeutete mir, mich zu setzen. Ich folgte und schnappte mir meinen Tee, wie auch die anderen sich ihre Getränke schnappten. Was war das nur? „Deine Augen.“, hauchte die blauhaarige und zeigte auf mich. „Seit wann sind die so?“ „Die? Oh… schon immer… ich trage normal Kontaktlinsen.“, sagte ich ehrlich. Denn irgendwie ahnte ich, dass sie sowieso dahinterkommen würden. „Verstehe. Darum bist du Eagle Eye nicht aufgefallen. Und durch Liebeskummer, konntest du deine Aura nicht unterdrücken. Verstehe.“ Verwirrt sah ich die blauhaarige an. „Aura? Wovon redest du?“ Die rothaarige Agile Cat legte die Arme von hinten um mich und schnupperte: „Sie stinkt auch nach Hund, wenn ich das bemerken darf.“ Meine Haare stellten sich auf. „Hund? Ähh ähhh.“ Die blonde Foxy holte ein Buch hervor, dass sich als mein Schulheft herausstellte und blätterte es auf: „Der Kerl ist auch hübsch, wer hätte da keinen Liebeskummer… Wenn er so hübsch ist, wie sie ihn zeichnen kann… Wow… Der könnte mit mir machen was er will. Echt…“ „LASS JA DIE FINGER VON MEINEM HAKU!“, schrie ich sie an und riss das Heft aus ihren Händen. Wütend presste ich ihn an meine Brust. „Damit das klar ist, ich habe keinen Liebeskummer! Ich bin verliebt und das glücklich!“ Alle starten mich an mit großen Augen: „Warum hat dann keiner…“ „…Gemerkt, dass ich anders bin? Weil ich mich erst am Wochenende wieder daran erinnert habe, dass ich anders bin. Sind wir fertig?“ „Du weißt erst seit dem Wochenende, dass du ein Hanyou bist?“ „JA UND!“, rief ich schon fast zu schnell und schluckte. Shit, durfte ich das sagen? „Hat dieser Haku etwas damit zu tun?“, fragte Eagle Eye und klaute mir noch mal das Heft. „Er sieht zumindest sehr gut aus, aber dass ein hübscher Mann solche Mächte in einem wecken kann…“ „Ich wollte ihn… vor meinem Vater beschützen… Er ist ihm an die Gurgel…“ Eagle Eye riss die Augen auf und lachte dann. „Wow… Sein Stolz ist bestimmt verletzt… Aber ein Tipp, lass die Finger von einem Menschen, wir leben länger…“ „Wir? Und er ist ein Youkai. Ein Katzendämon. Den stört es wohl dann weniger.“ Die rothaarige neben mir starrte mich an. „Ne Katze…“, flüsterte sie ungläubig und schaute sich auch noch mal das Bild an. „Selten so etwas gehört… Wie kam es dazu? Hund und Katz?“ „er hat mir das Leben zweimal gerettet… Ich wurde durch einen kleinen Dämon vergiftet. Er hat mich aus dessen Klauen gerettet, geheilt, mir essen besorgt und war für mich da… und…“ „Klingt wie aus einem Roman. Wo erlebt man sowas und findet hübsche Männer in der Wildnis?“ „Uhh… naja… Meine Mutter hat meinen Papa wohl in der Vergangenheit abgegriffen und ich bin durch genau diesen Brunnen gefallen, durch den man ins Mittelalter kommt. Meine Mutter hat es sehr überrascht, dass ich durchkam, da es nicht jeder kann… Naja…“ „Ach sie wollte sich beweisen…“ „Was meinst du?“ „Kennst du nicht ihren Vater?“ Sie diskutierten und ich konnte gar nicht folgen, bis sie wieder zu mir schielten. „Also doch Liebeskummer. Dein Vater ist ihm an die Gurgel und verbietet dir jeglichen Umgang!“ „Ah… Treffer…“, murmelte ich und rieb mir den Hinterkopf. „Aber der hält mich nicht auf.“ „Gute Sache, aber reiß dich zusammen. Wir zeigen dir einige Tricks. Und dein Hybrid Cousin, lass zu Hause, wenn wir uns treffen. Er ist ein richtiger Dämon, aber ein Vogel.“ „Vogel?“, flüsterte ich fragend und sah zu den anderen. „Und was seid ihr?“ Eagle Eye lächelte nu: „Hanyous. Unsere Spitznamen geben dir Aufschluss. Unser Problem ist, das wir meist immer auffallen, da wir nicht so gut unsere Gestalt verändern können, wie vollständige Dämonen. Meistens kommt da unsere liebe Foxy ins Spiel. Mit ihrer Magie kann sie Farben verändern, auch wenn wir in dieser Zeit sehr offen damit leben können.“ Ich lauschte jetzt interessierter. „Darf ich euch was fragen?“ „Schieß los.“ „Also… wie ist das in der heutigen Zeit so? Ich meine… Haku-chan meinte zu mir in der Vergangenheit, dass unsere Art meist kein zu Hause findet…“ „So halb - halb würde ich sagen. Uns stehen viele Optionen zur Verfügung, doch bisher ist es keinem Hanyou gelungen an die Spitze der Nahrungskette zu steigen. Aber vielleicht schafft es noch einer. Zumindest werden wir hier dafür kämpfen und vielleicht unsere eigene Firma eröffnen. Aber zu deinem Haku. Hatte er keine Probleme mit deiner Art?“ „Uhh… naja… nein… er meinte er findet meine Augen wunderschön…“, flüsterte ich knallrot und atmete tief durch. „Es war ihm sogar egal, dass ich anfangs keinerlei Anzeichen einer dämonischen Seite zeigte. Er machte mir auch Mut, dass ich mehr sein könnte… Er war so süß und…“ „---wieso hat dein Vater dann versucht ihn umzubringen?“ „Also…“, wurde ich hochrot. „Wir sind uns nähergekommen und mein Vater hat uns… In flagranti erwischt…“ „Und das vorm Sex…“, bemerkte die Kätzin neben mir und grinste. „Du bist immer noch Jungfrau, wie ärgerlich.“ Ich wurde rot und wütend und… „Geht uns nicht anders.“ „hä? Aber die Geschichten…“ „Erlogen oder es wurde mehr hereingedichtet. Glaub mir. Wir können ja keinen X-beliebigen nehmen. Hanyous sind stärker als Menschen und es ist wirklich gefährlich, doch die Verkleidung fallen zu lassen.“ „Aber eure Eltern…“ „JA unsere Eltern. Aber die merken es auch irgendwann. Ich glaube des Weiteren eine Frau kann einen Dämon eher akzeptieren, als ein Mann einen Dämon.“ Ich seufzte: „Ganz schön ungerecht…“ „Wem sagst du das Schwester… Wir denken uns noch ´nen Namen für dich aus. Wir reden dann später, gleich ist die Pause vorbei.“ Ich nickte und verabschiedete mich dann von allen. Meine Welt stand wirklich Kopf. Aber zumindest wusste ich jetzt, dass ich nicht alleine war mit meinen aufkommenden Problemen. Des Weiteren fragte ich mich, ob ich jetzt in deren Klicke aufgenommen worden war oder ob sie mich als eine Freundin sahen… Dieser Tag hatte sich einfach zu komisch entwickelt. Nicht nur, dass ich ein Teenager war, nein man drückte mir auch diese Hanyou Geschichte auf… Gut, dass sie mich auch auf mein Haarproblem aufmerksam gemacht hatten… Was wäre, wenn es mir einfach so passierte? Gar nicht auszudenken… Des Weiteren wusste ich gar nicht, wie man dazu stand… Wurde es geheim gehalten? Nachdenklich verbrachte ich den Rest des Tages. Ich hatte so einiges erfahren und nach der Schule hatten mich die Mädchen auch noch mal abgefangen und mir einige Informationen gegeben. Es war schon interessant, wie viele gemischtrassige Hanyous existierten und sogar koexistierten. Angeblich war das noch nicht allzu lange. Es gäbe eine Art Packt und in dem war auch festgehalten, dass wir unsere Macht nicht missbrauchen durften, außer es handelte sich um Notfälle. Des Weiteren lernten die jungen Hanyous in speziellen Einrichtungen, wie sie mit ihren Kräften umgehen konnten und sie unterdrücken konnten. Wunderbar dachte ich mir da nur. Nicht nur, dass mein Vater es so belassen hatte, dass ich es vergaß, nein er schickte mich nicht mal zu dieser Einrichtung, sodass ich am Ende jetzt ohne jegliche Erfahrung da stand… Was sollte ich nur machen? Sollte ich als erwachsene Frau dahingehen? Bestimmt würden sie mich ausfragen, was das solle… Ich konnte nur verlieren bei der Sache… Das war doch zum Kotzen… Und Yuki? Der konnte mich im Augenblick kreuzweise. Ich hatte schnell 1 und 1 zusammengezählt. Er war wirklich mein Aufpasser. Vater hatte bestimmt die Möglichkeit bedacht, dass ich noch erwachen könnte… Auch ein Grund dafür, dass ich ihn habe stehen lassen. Bzw. habe ich ihn mit den Mädchen zur Hölle gejagt. Sollte er es erstmal meinem Vater oder seiner Mutter petzen. Gerade hasste ich ihn. Zumindest hatte ich die Mädchen und ich habe sie eigentlich immer schon ganz cool gefunden. Jede hatte ein spezielles Talent und hatte sich in der Schule herauskristallisiert. Sie wurden vergöttert und vielleicht war da für mich auch ein Platz. Ich fasste zumindest Mut, als sie mir ihre besten Tricks zeigten und meinten, dass ich auch eine Spezialisierung habe. Aber da musste ich wohl meinen Vater fragen, welche er hatte, da sie eigentlich immer vererbt wurde. Was es wohl war? Was ich damit wohl in meinem Leben anfangen konnte? Ich war richtig gespannt. Als ich dann nach der Schule endlich zu Hause angekommen war, riss ich sämtliche Türen auf, nur um ernüchtert festzustellen, dass kein Elternteil hier war. „Mist.“, fluchte ich leise, während meine Augen zu Schlitzen wurden. So ein Dreck! Was sollte denn der Mist? Zu dem Thema, er würde mir was beibringen und dann war er doch nicht da. Angepisst wanderte ich durch die Räume, bis mir in der Küche ein Zettel auffiel. Stöhnend ging ich zu dem kleinen Fetzen und las die Nachricht durch. Toll. Echt toll. Sie mussten dringend nach Tokyo. Wow. Mein Glückstag, was? Memo an mich selbst. Wenn ich was von ihnen will, sollte ich so viel Scheiße anstellen, dass sie mich von der Schule abholen müssen. Ob meine Tante da ist? Geschwind schnappte ich mein Telefon und rief an, doch auch Fehlanzeige. Glückwunsch Aimi. Sie lassen ein Teenager mit ungeahnten Kräften alleine, während sie ihre Tarnung schon auffliegen lässt. Sollte ich meine Eltern vielleicht anrufen und sagen, dass mich eine Horde Mädels gepackt hat und mir erstmal klarmachte, dass ich aufpassen muss, weil ich einfach so weiße Haare bekomme, wenn ich mich aufrege? Warte… Unsicher schritt ich in den Flur und starrte in den Spiegel. „Fabelhaft. Echt jetzt? Das kannst du nicht mit mir machen…“, knurrte ich mein Spiegelbild an. Es war nur ein Verdacht gewesen, aber jetzt wo ich mich sah, bestätigte es sich. Tatsache, meine Haare waren schon wieder weiß. Gut nur teilweise, aber… es sah aus, als würde ich rapide alt werden. Sollte das etwa meine Fähigkeit werden? Wunderbar. Ich sah schon meinen Namen wie Jing Jang… Ich war ja teilweise happy über meine neue Macht, aber so wie es aussah, konnte ich nicht ohne weiteres ein normales Leben führen… Genervt schnappte ich ein Telefonbuch. Unter was schaute man da nach? Seelsorge? Oder gab es ein Hanyou Telefon direkt? Meine Gesichtswinkel verschoben sich, als wie geahnt nichts dort war. Zum Thema Gelbe Seiten… Seufzend berührte ich unser Haustelefon. Wen ruf ich an? Die Mädchen hatten mir ihre Nummer zu gesteckt, aber sie wohnten nicht hier in der Nähe und würden kaum für eine fast Fremde hier antanzen und Yuki? Ob der das machen musste? Er war wohl eine Art Hybrid… Wenn meine Tante also ein Hund war, war ihr Mann ein Vogel? Wenigstens besser als Katze…. „Ach Haku, jetzt könnte ich dich brauchen…“, brummte ich, aber wahrscheinlich würde er es auch nicht schaffen… Er war halt kein Hanyou… Seufzend sah ich mich noch mal im Spiegel an. Ich hatte wirklich Ähnlichkeit mit meinem Vater, auch wenn ich das eher rundere Gesicht meiner Mutter hatte. Vielleicht sollte ich mir eine Perücke aufsetzen oder Foxy fragen, ob sie mir die Haare veränderte… Da fiel mir auch auf, dass ich nicht mal ihre echten Namen hatte. Sie waren stolz auf ihre Abstammung, aber was war mit mir? Konnte ich es? Eine Erinnerung keimte auf von Haku… er hatte gesagt, mein Vater wäre ein Massenmörder. Zu töten, weil man nicht verliebt sein wollte… Einen schlimmeren Grund konnte es nicht geben. Mein Vater war Lehrer für Studenten… Aber anfangs war er wohl Polizist gewesen… Ob sein Kollege etwas davon wusste? Konnte ich den fragen? Schnell schlug ich das Buch auf und rief die Nummer unserer kleinen Polizeistation an. „Sesshomaru. Was willst du? Kümmere dich selbst drum.“ Erschrocken starrte ich das Telefon an. „Ähh… Hi hier ist Aimi…“ „Oh… Hallo Aimi. Ist etwas passiert?“, schien der Mann an der anderen Leitung leicht panisch. „Ähh… ähh…“, stotterte ich. Toll… Es war schon mal Grimm oder? „Spreche ich da mit Grimm-sama?“ „Ja.“, schien der andere leicht beruhigter. Er ahnte bestimmt, dass es kein Notfall war. „Worum geht es?“ „Also… Ich… Ahh… Was wissen sie über meinen Vater?“, platzte ich direkt heraus. Schweigen und dann ein Seufzen. „Einiges. Hat er etwas angestellt? Willst du ihn anzeigen?“ „NEIN! Gott behüte nicht… Es geht eher darum… was ich bin…“ Wieder Schweigen. „Solltest du nicht da deinen Vater fragen?“ „Die sind alle nach Tokio abgehauen wegen einer Dringlichkeit und ich… ich…“, schluchzte ich und wunderte mich selbst darüber. Es war wirklich zu viel. „Ich… ich … weiß nicht was ich machen soll oder wen ich anrufen kann… ich … ich… ich…“ „Aimi-san…“, murmelte es am Telefon. „Soll ich vorbeikommen?“ Ich schluckte und sah in den Spiegel. „Ich… also…“ „Ich komme. Manche Dinge sollte man nicht am Telefon besprechen.“ „Aber ihre Arbeit…“ „Kann warten. Wenn man dies überhaupt Arbeit nennt. Des Weiteren nehme ich mein Handy mit.“ Und schon hatte er aufgelegt, während ich noch verdattert auf den Hörer starrte. Fuck. Mein Vater bringt mich bestimmt um. Wer war dieser deutsche Mann überhaupt? Hatte er wirklich was mit uns zu tun und wusste Bescheid? Aber bestimmt oder nicht? Panisch sah ich in den Spiegel und musste feststellen, dass es immer schlimmer wurde. Jetzt waren sie Silber-weiß und starrten mich an. Nein… welche Strafe wohl darauf stand, wenn man seine Andersartigkeit so präsentierte? Kurz hyperventilierte ich, während ich im Haus wie ein aufgeschrecktes Huhn herumlief. Wie nur, wie nur? Ding Dong… NEIN! Wer war das denn jetzt? Unsicher ging ich zur Tür und schob sie ein Stück auf. Da stand der Polizeiofficer auch schon. Wieso? „Ah…“ „Hallo. Ich war gerade in der Nähe.“, meinte er und deutete auf sein Fahrrad, welches im Vorgarten an einem Pfahl lehnte. „Darf ich reinkommen?“ Ich starrte ihn durch den Schlitz an, bevor ich langsam die Tür öffnete und ihn hereinbat. Bestimmt fiel es ihm auf, da er öfters zu Besuch kam und mit Vater Dinge besprach. Auch wenn ich schon lange nicht mehr glaubte, dass es um ihre Jahrelange Partnerschaft gegangen war. Er kam rein und betrachtete mich eingehend. „Neue Frisur?“, lächelte er leicht, doch ich erstarrte nur. „also… ahmm… ähhh... ähh…“ Er seufzte und setzte ein echt liebes Lächeln auf: „Ich hätte hier noch etwas Kuchen. Irgendwie steckt mir jeder was zu, weil sie glauben, ich würde zu Hause verhungern. Lass ihn uns essen.“ Ich nickte schnell und holte Teller, während er sich schon einmal in die Stube setzte. Ich kam dazu und setzte mich auch und dann aßen wir den Kuchen stillschweigend. Er wollte mir wohl Zeit geben und das ließ meine Anspannung abfallen. „Verstehe.“, murmelte er und hob die Augenbrauen. „Sieht man nicht oft.“ „Wie?“ „Deine Haare sind wieder schwarz. Bist du darum so panisch geworden?“, fragte er nach, als wäre es eine normale Sache und schob sich noch ein Löffel in den Mund. „Und jetzt weißt du rein gar nichts damit anzufangen und deine Eltern sind unterwegs.“ „Also…“, murmelte ich und starrte ihn unsicher an. „Autsch. So schlimm also.“ „Hmm?“, murmelte ich sah ihn bedrückt an. „Sie werden wieder weiß. Hast du das schon lange oder erst seit heute?“ „Vorhin in der Schule… Meine Kontaktlinsen waren weg und eine Gruppe Mädchen hat mich aufgeschnappt. Sie haben mich darauf aufmerksam gemacht… und meinten normal wird man als junges Kind geschult, so etwas zu kontrollieren, doch…“ „Ich weiß. Dein Vater wollte dich von allem fernhalten und hatte darauf gehofft, dass es gut geht. Und so extrem wie sich deine Haare mit deiner Stimmung verändern, ist es nicht verwunderlich, dass du jetzt durchdrehst und es noch schlimmer machst. Vor mir musst du keine Angst haben. Keiner bestraft dich dafür, dass du als unwissendes Mädchen, nicht deine Kraft kontrollieren kannst. Als du klein warst, wurdest du ständig zu einem Hund und bist durch die Gegend gerast, das war manchmal schwerer zu verbergen. Es flog sogar irgendwann auf, aber man hat es dann doch akzeptiert. Wahrscheinlich, weil dein Vater eine größere Nummer ist und er damals Polizist war.“ „Echt?“, fragte ich und versuchte mir mich als Hund vorzustellen. „Also kann ich meine Gestalt wandeln?“ „Ja. Können nicht viele Hanyous. Aber deine Haare haben sich damals nicht so gewandelt. Na gut, du warst auch immer sehr furchtlos und hast deine Eltern in den Wahnsinn getrieben. Deine Mutter hat mit deinem Vater oft geschimpft, dass er nicht die Zügel so lockerlassen soll, weil sonst etwas Schlimmes passiert. Was dann auch passierte. Ich glaube er gibt sich heute noch die Schuld daran. Sesshomaru war noch nie ein einfacher Geselle. Mit viel Kraft kommt viel Verantwortung.“ Ich seufzte. „Also könnte ich auch sehr stark sein?“ „Das steht außer Frage. Dein Opa war wohl ein Daiyoukai. Also ein richtig großes Monster. Und auch wenn das Blut mit schwächeren vermischt wurde, hilft das nicht unbedingt, da das Blut erhalten bleibt. Dein Onkel soll des Öfteren fast den Verstand verloren haben. Nur ein Schwert deines Opas konnte das Blut im Zaum halten.“ „Mein Onkel? Wo wohnt der?“ „Nicht in dieser Zeit. Zumindest habe ich ihn hier nie getroffen außer zu der Hochzeit deiner Eltern, aber da kam er nicht von hier...“ „Also im Mittelalter?“, bemerkt ich, als ich merkte, dass er nach Worten suchte. „Wie?“ „Ich bin in einen gewissen Brunnen gefallen und hab diese Zeit unsicher gemacht. Bzw. habe ich mich von einem Youkai retten und bewirten lassen, den mein Vater dann umbringen wollte… und dann bin ich… aufgewacht und wollte meinen Vater an den Kragen.“ Grimm-sama nickte und verdrehte die Augen. „Schlimm… Kagome meinte damals schon mal aus Spaß zu mir, sie wäre froh, dass er nicht mehr als Polizist arbeitet, weil sie sich vorstellen könnte, dass er deinen ersten Freund mit einer Schrotflinte bedrohen und zum Teufel jagen würde.“ „Wie recht sie damit hatte… Dabei war er richtig nett zu mir. Haku-chan hat wohl selbst mal eine Zeit durchgemacht, nach der Ermordung seiner Eltern, dass er gewütet hat, bis man ihn gerettet hat. Er sehnte sich einfach nach Zuneigung… Er meinte zu mir, er wäre sehr froh, dass ich nicht wie die anderen panisch weggelaufen bin…“ „Solche Dämonen in der Vergangenheit sind selten. Da hast du Glück gehabt. Deine Mutter hat so einiges erzählt. Viele der Dämonen aus der Vergangenheit leben heute nicht mehr. Es war eine kriegerische Zeit. Dein Vater hat wohl auch etliche bösartige auf dem Gewissen.“ „Hmm… er ist ein Massenmörder…“ „Stimmt schon im Gewissenmaße, aber ohne diesen Ausraster, wäre es heute nicht so friedlich hier. Du würdest auch nicht existieren. Man muss die Medaille von beiden Seiten sehen. Deine Mutter hat ihn sehr verändert. Er ist oft in Kriege gezogen. Das er ein Massenmörder ist, dafür kann er gar nicht so viel. Er hat immer an der Seite seines Volkes gekämpft. Dämonen ordnen sich deswegen ja auch stärkeren unter. Als Alpha Tier wurde er bestimmt auch oft herausgefordert. Darum… naja. Es ist nicht so, dass ich ihn verteidigen will, aber wäre er nicht gewesen, hätte ich nicht meinen dämonischen Mann kennen gelernt. Akaya-chan hielt nichts von Menschen, bis Sesshomaru ihn eines Besseren belehrte. Gut, es kam mir zugute, dass Akaya nicht gut im Zielen war. Aber sonst…“ „Wie meinst du das? Wer ist denn mein Vater eigentlich? Er ist Lehrer oder? Sie meinten zu mir mal was wegen Kind des Friedens oder so…“ „Nicht nur. Ich könnte mir denken, dass sie deswegen in Tokio sind. Mein Freund ist auch weg. Es ist so, dass deine Oma einmal vorhatte, die Menschheit zu unterjochen, doch dein Vater hat sich dagegen gewehrt, weil er deine Mutter liebte. Und als deine Mama mit dir Schwanger war, wollte er noch mehr für dich eine Welt schaffen, in der du akzeptiert wirst. Er liebt dich sehr und deine Mutter auch. Bei deiner Geburt, hat dieser griesgrämige Mann das erste Mal gelächelt… Es war beängstigend.“ Ich dachte nach. Ich glaube nicht, dass ich ihn in letzter Zeit lächeln sah. Ob es wohl Bilder davon gab, welche Außerhalb meiner alten Erinnerung existierten? „Klingt interessant… Nur, wie lerne ich meine Kräfte zu beherrschen?“, wunderte ich mich insgeheim und seufzte. „Bestimmt darf ich mir keinen Mist leisten, wenn Papa so viel zu sagen hat oder?“ „Kann man so sagen. Des Weiteren kann man es nicht direkt publik machen, dass du erst jetzt erwacht bist und unbeherrscht durch die Gegend rennst…“ „Und was mach ich jetzt?“, fragte ich niedergeschlagen. Also hatte ich Recht gehabt gestern Abend, als mir schon der Gedanke gekommen war, das auf mir so viel mehr lastete, als ich je hätte vermuten können. „Puhh… Es wäre die Frage, ob dein Opa Mütterlicherseits was ausrichten kann…“ „Opa?“ „Ja. Er ist ein Gott. Deine Mutter auch und vielleicht kann man dich auch auf die nächsthöhere Stufe schieben. Wer weiß. Das könnte einen besseren Ausgleich schaffen.“ Ich starrte ihn ungläubig an. Mama ein Gott. Das mit Opa hatte ich ja schon erfahren, aber… Gott behüte… Aber dann war ich auch? Vielleicht? Kann diese Welt noch chaotischer werden? Wäre Haku nicht auf der anderen Seite gewesen, hätte ich es schon längst komplett bereut. „Wie schön, dass ich so gut vorbereitet wurde.“ „Bedank dich bei deinem Vater. Ich kann dir nur den Tipp geben, dass du meditieren solltest. Und du solltest rausbekommen, bei welchen Gefühlsregungen deine Haare sich verfärben. Schlimmstenfalls nimmst du für das erste eine Perücke. Und dein Vater bekommt von mir Schimpfe, dass er dich in so einem Moment alleine lässt. Seine Tochter weinend zurücklassen, ohne, dass sie sich versteht.“ Ich sah ihn leicht böse an. „Besser nicht. Dann werde ich ganz weggesperrt.“ „Darf er nicht. Das ist Freiheitsberaubung. Er steht nicht über dem Gesetz, falls du das glaubst. Ich bin von Beruf Dämonenjäger und soll die Gesetze überwachen.“ Ich staunte. „Du jagst mich, wenn ich was anstelle?“, schluckte ich, doch er schüttelte lachend den Kopf. „Keine Sorge. Auch wenn es heißt, Unwissenheit schützt nicht, heißt es nicht, dass es keine Ausnahmen gibt. Klar, wenn du nicht kooperativ bist, wird das Gesetz durchgreifen, aber so verzweifelt, wie du mich ansiehst, willst du was machen. Am besten wirst du nach Tokio in den Schrein gehen. Ich werde deinen Opa bitten, dir einen guten Ausbilder zu besorgen. Das mit der Schule bekommen wir schon hin, aber das ist wichtiger. Bist du damit einverstanden?“ Ich nickte und seufzte leicht. „Muss wohl sein. Es tut mir leid, dass ich ihnen so viel Mühe mache…“ „Das gehört zu meinen Aufgaben. Des Weiteren wäre es mir zu unsicher, dich alleine zu lassen, unbeaufsichtigt, während du dich an deinen Kräften versuchst. Glaub mir, in meinem Leben hier habe ich schon zu viele kleinere Katastrophen beobachtet. Dämonen haben ihre Macht zur Verteidigung, wie auch zum Kampf und nicht zum Spaß, was viele nicht verstehen. Sie unterschätzen ihre Macht und dann brennt z.B. das Haus ab, weil sie das Fuchsfeuer nicht kontrollieren konnten. Oder Überflutungen oder Ernteeinbußen… Plagen… etc. Du glaubst gar nicht, wie viel man falsch machen kann.“ „Klingt nicht gerade schön… und da mein Vater sehr gefürchtet war, willst du mir bestimmt sagen, dass meine Kräfte zu den größeren Katastrophen gehören würden oder?“ „Du verstehst mich. Fabelhaft. Selten sind Kinder so kooperativ. Schlimmer sind auch die Eltern. Sie glauben, es alleine hinzubekommen, aber wenn man nicht geschult ist, geht das auch schief. Man lässt die Zügel locker, will, dass sie sich frei erforschen können, doch…“ „Ich weiß schon. So ist es mir passiert. Und ich werde auch lange daran kauen.“ „Ich hoffe es kommt auch nie wieder vor.“ „Versprochen. Wird es nicht. Aber wie schnell kann das mit dem Training gehen? Brauchen Sie das Einverständnis meiner Eltern?“ Er überlegte kurz und winkte dann ab. „Eigentlich ja, aber deine Mutter wird mir schon ihr Amen geben. Dein Vater? Er wird sich beugen müssen. Ich rede ihm ein sehr schlechtes Gewissen ein. Dann klappt das.“ Ich lächelte sanft. „und wann?“ „Zieh dich um, ich werde deinen Opa anrufen und bitten, dass er alles in die Wege leitet. Dann werde ich dich persönlich hinfahren. Es wäre nicht gut, dich hier zu lassen. Nicht in diesem Zustand.“ Ich nickte leicht. „Werden meine Eltern…“ „Sie werden es wohl später auch erfahren, aber so wie ich deinen Opa kenne, nimmt er nicht an diesen Besprechungen teil und wird schnell handeln. Er hat die Dämonen schon lange bevor dein Vater kam, in Schach gehalten. Er verwaltet sie sozusagen.“ Ich staunte etwas, während ich mir schon ausmalte, wie sehr die Last auf meinen Schultern noch wachsen würde. Alles große Persönlichkeiten. Darum erwartete mein Vater bestimmt auch so viel von mir. Wunderbar. Schlimmer konnte es nicht werden. Als mein Kuchen alle war, ging ich hoch und suchte mir einen kurzen Faltenrock in rot raus und dazu ein weißes Top mit Spitze. Es war bestimmt brütend heiß in Tokio. Mein Haar Band ich mir hoch und setzte dann eine rote Baskenmütze auf, die den Großteil meiner Haare versteckte. So würde es zumindest nicht so auffallen. Zuletzt schnappte ich mir noch eine Sonnenbrille für die Fahrt, damit keiner meine Augen sah. Die Brille verstaute ich in einer weißen Handtasche und nickte meinem Spiegelbild zu, bevor ich runter zu Grimm-sama ging. Dieser lächelte mich sanft an. „Hübsch. Ich konnte deinen Großvater erreichen. Deine Mutter hatte wohl schon angefragt, weswegen es schnell geht. Er schickt deinen Trainer zum Schrein. Sie erwarten dich.“ Erleichtert seufzte ich. Meine Mutter hatte ja doch schon was geplant. „Danke.“ „Kein Problem. Wir müssen nur zum Auto hin.“ Ich nickte lächelnd und dann machten wir uns auf den Weg. Erst zum Auto und dann nach Tokio und dann war es so weit. Er setzte mich am Schrein ab, verabschiedete sich und machte sich auf den Weg zurück, während ich mühselig die Stufen hinaufstieg und aufgeregt überlegte, wie mein Lehrer aussehen würde. Würde er nett sein oder gemein, weil ich schnell begreifen sollte? Unsicher zog ich einen Taschenspiegel heraus. Sie waren wieder weiß. Wunderbar. Oben angekommen, ging ich in das Haus meiner Großeltern und begrüßte sie. Meine Oma holte gleich Naschereien, während mein Großvater mich eingehend beobachtete. „Was alles passieren kann. Du möchtest also lernen, wie du deine neugewonnen Kräfte beherrschen kannst?“ „Ja, genau. Opa… meine Haare färben sich ständig… Und es macht mir auch ein wenig Angst, wenn ich die anderen von der Kraft meines Vaters reden höre.“ „Verständlich. Ich habe dir einen Lehrer besorgt. Er dürfte in einer halben Stunde kommen. Schnapp so lange ein wenig Luft und versuche nichts anzustellen. Ich erwarte von dir Disziplin.“ Ich nickte und verbeugte mich, bevor ich aufstand: „Natürlich.“, dann ging ich raus und seufzte. In einer halben Stunde kam er also erst. Ein Blick nach links einer nach rechts und schon stand ich vorm Schrein und sah hinein. Toll… Da lag ein fetter Stein auf dem Brunnen. Sah beinahe aus wie ein Mühlstein. Mein Vater machte gerne Nägel mit Köpfen. Ich legte mich kurz auf den Stein der schön kalt war und seufzte. „Ich werde dich wohl nicht so schnell wiedersehen, was?“, brummte ich traurig, während ich den Stein streichelte. „Keine Sorge, ich warte auf dich und du hoffentlich auch auf mich… sonst lyncht dich Papa wirklich.“ Ich lächelte leicht. Jetzt drohte ich schon mit meinem Vater… Aber das würde bestimmt wirklich passieren. Leicht niedergeschlagen ging ich draußen zu dem großen Baum und setzte mich auf die Bank. Ich schloss meine Augen und versuchte mich im Meditieren, doch immer wieder tauchte Hakus Antlitz vor meinem inneren Auge auf. Es half irgendwie nichts. Komischer Weise machte ich mir auch Sorgen um ihn. Er war so nett gewesen, was war, wenn ihm einer was antat? „Liebeskummer?“, fragte eine sanfte männliche Stimme und setzte sich neben mich. Er hatte eine rote Hakama-Hose an, bemerkte ich, als ich nach links schielte, doch meinen Kopf heben wollte ich nicht. Ob das mein Trainer war? Oder ein neuer Angestellter? „Etwas.“, murmelte ich bedrückt und stütze mein Kinn auf meine Handflächen. „Mein Vater ist gegen unsere Liebe.“ „Ich will ihnen nicht den Rat geben, sich gegen ihren Vater zu stellen, jedoch sollte jeder für sich seine eigenen Entscheidungen treffen.“ Ich lächelte zaghaft. „Ja. Das habe ich schon für mich entschieden, doch mein Vater versperrt mir den Weg.“, seufzte ich und verdrehte die Augen.  „Mit einem starken Willen kann man alles überwinden. Ich würde nicht so schnell aufgeben. Die Macht der Liebe kann viel überwinden… Raum und Zeit… also…“, erklärte mir der Mann, während ich noch mal darüber nachdachte. Er hatte schon Recht. Ohne den Rest abzuwarten, sprang ich auf und stürzte davon. Zurück zum Brunnen. Ich fixierte den Stein, setzte an und versuchte zu schieben. Komm schon. Dämonenkraft! Ich bemühte mich wirklich, während ich hinter mir hörte, wie sich der Mann von eben dazu gesellte. Und dann noch wer. „Aimi, was tust du da?“, fragte mein Opa geradeheraus, während ich immer noch versuchte zu schieben. „Den Brunnen aufmachen, wonach sieht es sonst aus?“, gab ich patzig zurück und schob noch einmal. „Aimi, aber wieso?“, fragte mein Opa sichtlich irritierte. Echt dumme Frage. Ich knurrte leicht, während ich zu ihm sah. „Ich will zu Haku!“ „… zu Haku? ...“, murmelte mein Opa und schielte wohl jetzt zum anderen Mann. Ich drehte mich wieder um und schob weiter. „Warum macht sie das?“ „Hmm… Naja… Sie ist stürmisch und sehr impulsiv…“ „Aber warum?“, fragte mein Opa weiter nach. „Hast du mit ihr nicht geredet?“ „Schon… aber sie ist einfach mitten im Satz davongestürmt und will mich nicht mal ansehen…“, bemerkte der andere leicht lachend. Worüber redeten sie nur? „Aimi. Kind. Bevor du weitermachst. Schau dir den Mann neben dir an. Dann überlege noch mal, ob du wirklich in den Brunnen willst.“ Ich seufzte. „Opa, ich…“, meinte ich, während ich zu dem Mann neben mir blickte, der mich zuckersüß anlächelte. Ich blinzelte ein paar Mal, bevor ich fast ausrastete und diesen Mann anschrie: „HAKU WAS MACHST DU HIER?“ „Dein Trainier sein?“, flötete er fragend und lächelte breiter: „Dein Vater meinte, ich soll in 500 Jahren wiederkommen, und das bin ich.“ Ich starrte ihn verdattert an: „Und dann sagst du nichts?“ „Du hast mich nicht ausreden lassen…“ „Dann hättest du mich abhalten können!“ „Ich sehe, ich werde hier nicht mehr gebraucht.“, meinte mein Opa nur und ging schon raus, während ich mich Haku wütend näherte. „Ich wollte nicht unhöflich sein. Du warst voller Elan…“ „Haku…“, knurrte ich und stand dicht vor ihm, doch dann küsste ich ihn einfach, sodass er kurz das Gleichgewicht verlor. „Mach das nie wieder.“, flüsterte ich an seine Lippen und starrte ihm in die Augen. Mein Herz schlug so schnell unser erster Kuss und hoffentlich auch nicht unser letzter. „Verstanden. Und lass mich nächstes Mal ausreden…“, schmunzelte Haku leicht rot, während er eine Hand um meine Hüfte schwang. „des Weiteren müssen wir noch mal darüber reden, wie aufreizend du dich für deinen neuen Trainer angezogen hast.“, hauchte er und küsste mich nun auch auf die Lippen, nur schien dieser Kuss viel leidenschaftlicher, als mein kläglicher erster Versuch. Ich stöhnte leicht in den Kuss, legte meine Arme um seinen Hals und spielte mit seiner Zunge. Ich war unerfahren, aber daran störte er sich nicht wirklich.  Ich genoss es, bis er meine Lippen heiß, feucht und geschwollen entließ. „Warum hast du das gemacht?“ „ich… naja…“, meinte ich knallrot. „Hatte vor mich in deine Zeit zu schleichen und so…“, murmelte ich und sah ihm in die Augen. „Diesmal lasse ich es noch gelten.“, hauchte er, während er mich gegen den Brunnen drängte. Durch seine Hakama und meinen Rock spürte ich, wie etwas zwischen seinen Beinen wuchs. Leise stöhnte ich, während sein Arm mich eng an sich hielt. „Wenn du diesen Hundeblick aufsetzt… kann ich mich kaum noch beherrschen…“ „Ich setzte meine Sonnenbrille ab und zwinkerte verwundert. „Du konntest das durch die dunklen Gläser sehen?“ Er zwinkerte mir zu. „Deine Augen haben so geleuchtet.“, lachte er leise, während seine Hand mein Bein entlang strich. Der kalte Stein verschaffte mir Gänsehaut, doch einen klaren Gedanken konnte ich kaum fassen. „Darf ich dich noch etwas berühren? Ich musste 500 Jahre ausharren…“ Ich nickte und blickte ihm ins Gesicht. „Dürfen wir das?“, neckte ich ihn. Er seufzte. „Nein… bestimmt nicht.“, brummte Haku und küsste mich noch einmal. „Aber das ist mir gerade egal. Ich werde aber nicht mit dir schlafen. Nicht jetzt. Nicht hier. Später…“ Er flüsterte diese Worte leicht stöhnend in mein Ohr, was mich wirklich geil machte. Also würde er mit mir… später… uhmm… Ich spürte, dass ich feucht wurde und im nächsten Moment spürte ich mich auch schon auf dem Stein sitzen. Keuchend blickte ich ihn mit meinem Schlafzimmerblick an, während er langsam meinen Rock hochschob. Fassungslos beobachtete ich ihn dabei, bis mein weißes Höschen zum Vorschein kam. „Haku…“ „Schhhttt… Später der Sex, aber jetzt wollen wir uns vor dem Training etwas Appetit machen.“ „Wo ist der Kavalier?“ „Willst du, dass ich aufhöre?“, fragte er mich verführerisch, während seine Finger über mein Höschen strichen. Ich stöhnte auf. Oh man… „Nein… ich will, nur…“ „Ich habe gesagt, ich schlafe nur mit meiner Frau und 500 Jahre warten, sollte dir zeigen, dass ich dich dazu auserkoren habe oder?“ Schüchtern nickte ich. Wenn man das so sah… „Stimmt…“ Er lachte heiser, während er mir einen Kuss auf die Lippen presste und seine Finger tief in mein Höschen glitten. Er streichelte mich immer und immer wieder. Es war mir schon fast peinlich, wie nass ich mich anfühlte. „Haku…“, keuchte ich und betete nur, dass wir nicht wieder überrascht wurden, doch es blieb ruhig. Ich glaubte schon fast zu kommen, da stoppte er abrupt. „…hör nicht auf…“ „Tu ich nicht.“, flüsterte er wieder und hob meinen Hintern leicht an und Schwupps, flog mein Höschen neben mir auf den Stein. Ich stöhnte und sah unbeholfen zu, wie er mich weiter vorne an den Stein ran zog, sodass ich nur noch auf dem Rand saß. Geschickt schob er meine Beine auseinander und kniete sich vor mich auf den sandigen Boden. „Ich will dich nur noch etwas kosten.“ Ich verspannte mich und sah ihn angespannt zu, wie sein Gesicht sich meiner Möse näherte und zart hauchte. Mein ganzer Körper kribbelte und als seine Zunge mich berührte, explodierte ich fast. Ich packte seinen Kopf und hielt ihn dicht an mir, was ihm anscheinend bedeutete, wilder und schneller mit seiner Zunge mich zu berühren. Ich stöhnte immer und immer wieder, während seine Zunge in mich stieß. Sein Daumen lag auf meiner Klitoris und meine Welt drehte sich. Ich zitterte vor Erregung und hoffte, dass es nie aufhören möge. Doch es fand ein jähes Ende, als die Wellen auf mich zu schwappten und mich mitrissen. Stöhnend ließ ich mich auf den kalten Stein nach hinten fallen und atmete keuchend ein und aus. „Haku…“, keuchte ich und schloss genießerisch die Augen. „Später mehr.“, brummte er. Ein Blick auf ihn ließ mich erröten, als er sich die Lippen leckte. Er bedeutete sowas von Ärger… Mein Vater würde ausrasten…. „Ich sollte duschen…“, keuchte ich noch leicht, während ich mich wieder aufsetzte und meine zitternden Beine beruhigen wollte. „Papa rastet sonst aus, wenn du gleich wieder über mich hergefallen bist…“ „Ich meine mich zu erinnern, dass du als erstes mich angesprungen hast in diesem knappen Outfit.“, hob er eine Braue und betrachtete mich forschend. Einerseits erregt, aber auch beschämt schob ich meinen Rock geschwind wieder runter und sah ihn unschuldig an. „Papa hält mich aber noch für ein kleines Mädchen. Auf wen ist er wohl eher sauer?“ „Touche. Er wird mich verantwortlich machen, weil ich mich an einer Minderjährigen vergangen habe… Irgendwie bereue ich jetzt mein Tun, aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß~“, grinste er neckisch und leckte sich noch mal seine Lippen. „Darum will ich duschen…“ „zu Auffällig. Wir meditieren unter einem Wasserfall.“ „Wasserfall? Wir haben doch keinen.“, grummelte ich und schnappte mir mein Höschen, dass ich schnell anzog. „Doch. Indirekt…Hat mit Magie zu tun…“ „…die nach Gesetz verboten ist? Ich habe also eine Verbrecher Familie?“ „Nein. Es ist eine Ausnahme. Komm mit.“ Immer noch wackelig auf den Beinen folgte ich ihm. Wie konnte er nur so sachlich bleiben, wo er mich so besinnungslos auf diesem kalten Stein geleckt hatte? Ob Papa es riechen würde, wenn ich keine Jungfrau mehr bin? Nach einigen Minuten kamen wir dann an und ich musste staunen. Er sah echt aus, aber es gab hier keinen Fluss und eigentlich keinen Berg. Aber diesen glatten Stein. Ich umrundete den Stein und erkannte…, dass da keine Pumpen waren, das Wasser floss den Stein einfach wieder hoch. „Zieh dir die Sachen hier an.“ Ich nickte und zog mich um, während er sich schon unter das Wasser auf einen runden Felsen setzte. Ich folgte ihm umgezogen und kreischte fast auf, weil das Wasser so kalt war. „Geht das nicht wärmer?“ „Das ist keine heiße Dusche.“, flüsterte er seufzend und schloss die Augen. „Konzentrier dich, denn darum bin ich doch eigentlich hier.“ Seufzend schloss ich die Augen. Wenigstens kam ich auf andere Gedanken, aber es störte mich schon ein wenig, wie ein Mönch unter einem Wasserfall zu hocken. Konnte ihm nichts Besseres einfallen? Wirklich nicht? Meine Welt drehte doch noch durch… und Haku war hier und… und… Es war einfach zu viel. Mein Geist klinkte sich komplett aus. Wurde ich ohnmächtig, oder war das die totale Meditation? „Aimi-chan, geht es dir gut?“ Unsicher öffnete ich die Augen. Etwas Nasses auf meiner Stirn erregte als erstes meine Aufmerksamkeit. Ein nasser Lappen? Als nächstes folgte ich der Stimme und landete bei dem Gesicht bei meiner Mutter. Wo war ich? Ich sah mich um und fand heraus, dass ich im Schlafzimmer meiner Mutter im Haus meiner Oma war. Huch? „Ich glaube ja, was ist passiert?“, fragte ich verwirrt und legte die Stirn in Falten. „Du bist ohnmächtig geworden.“, bemerkte der rothaarige Schönling hinter mir. Haku… „Du hast Fieber. Wahrscheinlich war alles ein wenig zu viel für dich…“ „War es auch, aber ich dachte, ich hätte richtig meditiert…“, murrte ich vor mir hin, während ich mein Haar glattstrich. Haku lachte leicht und grinste. „Das nennt mal wohl eher schlafen. Naja, ich habe dich ins Bett hier erstmal gelegt und deine Eltern sind vor kurzem hier aufgetaucht. Sie haben sich Sorgen gemacht. Dein Opa hat sie benachrichtigt.“ Ich starrte meine Mutter sauer an: „Von wegen besorgt. Die heucheln das nur. Mich hat ein fast wildfremder hierhergefahren, weil ich nicht auf mein Leben klarkomme, während meine Eltern unterwegs waren…“ „Ach Aimi… Das Meeting war schon seit längerem angesetzt gewesen… Wir konnten ja nicht ahnen, dass es so schlimm wird für dich. Was sollte auch in einer Schule passieren…“ „Wo man total unter Stress steht? Auffällt und von andere Hanyous aufgeklärt wird? Erfährt, dass man einen Aufpasser hat? Merkt, dass man bei extremeren Gefühlen sofort weiße Haare bekommt?“ „Es tut mir leid…“, hauchte meine Mutter und sah bedrückt zu Boden. „Ich…“ „Sie müssen sich nicht entschuldigen.“, meinte Haku. Ich starrte ihn an, doch er lächelte. „Dank deiner Mutter, dass sie mich suchen ließ von deinem Opa. Ich wurde überraschend heute vorgeladen von deinem Opa mit einer Aufgabe. Dabei fand ich dein Bild auf seinem Tisch. Deine Mutter hat genau nach mir verlangt, also sei ihr nicht böse.“ Er zwinkerte mir zuckersüß zu, sodass mein Herz einen Satz machte. Ich starrte meine Mutter ungläubig an, welche sanft lächelte: „Papa hat nur verboten, dass du in die Vergangenheit gehst zu ihm. Nicht, dass er nicht auf dich warten dürfte und ihr hier was machen könnt. 500 Jahre sind nämlich genau die Zeitspanne des Brunnens. Zumindest so in etwa.“ „Mama…“, begann ich und schluckte kurz, bevor ich ihr in die Arme fiel und sie an meine Brust drückte. „…danke, danke, danke!“ Ich löste mich wieder und lächelte sie an, was sie richtig glücklich machte. „Danke, das bedeutete mir viel, dass du so etwas sagst aber… was trägst du eigentlich da?“ Unsicher blickte ich herab und zwinkerte. „Einen Pyjama?“ „Das war mal meiner… Warum hast du den an?“ „Oh…“, flüsterte Haku unschuldig. „Sie war klatschnass vom Wasserfall, da dachte ich…“ „Du hast mich umgezogen?“, fragte ich mit erhobener Augenbraue. „Ahhmm… ja… ich ähh…“, stotterte er leicht rot und sah mich so unschuldig wie möglich an. „Ich habe doch sowieso schon alles gesehen und da…“ „Dachtest du, das ist nicht schlimm, wenn du mich nun auch etwas länger anstarrst?“, brummte ich und hörte meine Mutter besorgt die Luft einziehen. „Mama… nicht was du denkst… in der Vergangenheit habe ich zu lange im Onsen gebadet und bin splitternackt in seine Arme gefallen. Der Grund, warum ihr mich in seinem Oberteil vorgefunden habt. Ich bin eingeschlafen…“ Sie beruhigte sich etwas, doch ich war noch etwas sauer. „Und zu dir… Haku.“ „Ich ergebe mich…“, nuschelte er und kam unsicher auf mich zu. Als er nah genug war, packte ich ihn an seinem weißen Oberteil, zog ihn runter und küsste ihn auf die Lippen. Überrascht sah er mich an und auch meine Mutter schien verwundert über meine Gefühlsregungen zu sein. „Fein gemacht, sonst wäre ich krank. Ich vertrau dir, also tu nicht so, als hättest du was Böses gemacht. Das würdest du sowieso nicht machen, weil Papa dann ausrastet.“ „Hast recht…“, seufzte er, setzte sich neben mich und zog mich an seine warme Brust. „Aber du solltest auch lernen, auf deinen Körper zu hören. Ich kann dich nicht immer auffangen.“ „pff. Dann find ich wen anderes…“ „Aimi-chan.“ „Spaß, Haku-chan. Du bist einfach zu süß, wenn du das Gesicht machst.“, kicherte ich und sah meine Mutter an, die mich freudig anlächelte. „Schön euch so zu sehen… Dein Papa will mir bestimmt dafür jetzt an den Kragen, dass ich ihn so hintergangen habe…“ „Will ich das?“ Wir drehten uns alle erschrocken zur Tür, in der mein Vater stand und alles zu überblicken schien. Mama schluckte und lächelte unsicher, während Hakus Hand meine fest umgriff. Jetzt würde es knallen oder? Doch es geschah ganz anders. Mein Vater seufzte resigniert und kam zu uns herüber. „Du kommst komplett nach deiner Mutter. Die konnte man auch nicht belehren. Nichts desto trotz, wünsche ich mit meiner Tochter und 4 Augen zu reden. Danke.“ Ich seufzte. Toll. Ich bekäme also die Predigt. Haku drückte noch kurz meine Hand, bevor er aufstand, die Hand meiner Mutter schnappte und sie herausbegleitete. Er hätte ja sich wenigstens etwas zu Wehr setzen können. Und nun? Nun konnte ich nur zusehen, wie die Tür sich schloss und mir das Herz in die Hose rutschte. „Du hast ihn also wiedergesehen?“, fragte er sanfter, als ich vermutet hatte und ließ sich neben mich aufs Bett fallen. Da saß er und schien abzuwägen, was er sagen wollte. Wie immer alles durchdacht. „Ja… Papa?“ „Hm?“ „Sag, was los ist.“, hauchte ich und starrte ihn an. „Es geht um Haku, hab ich Recht?“ „Natürlich hast du das.“, seufzte er, während seine goldenen Augen sanfter wurden. „Du willst, dass er dich trainiert oder?“ „Ja. Das will ich…“ „Dann versprich mir, dass du wartest, bis du 21 bist…“ „Womit? Willst du jetzt über mich bestimmen?“ „Nein, das nicht. Auch wenn ich dein Vater bin. Nein, es geht darum, dass du dir Zeit lassen sollst. Auch wenn er 500 Jahre auf dich wartet, zeugt das nicht davon, dass er eine Ahnung davon hat, was Liebe ist.“ „Papa! Das kannst du nicht wissen!“ Er knurrte leicht und ich schluckte: „Aimi-chan. Und wie ich das weiß. Ich will nicht, dass du genauso verletzt wirst, wie ich deine Mutter verletzt habe. Wir sind Dämonen. Er muss erst erforschen, was Liebe ist und solange wird er dich immer wieder verletzten.“ „Was meinst du denn damit?“ Er seufzte wieder und sah leicht betrübt aus, vorsichtig rückte ich näher und umarmte meinen Vater von hinten. Zeigte er mir eine verletzliche Seite? „So sollte das doch gar nicht laufen.“, grummelte er. „Ich habe deine Mutter oft verletzt, weil ich es nicht besser wusste. Nur auf eigentlich sehr groteske Weise konnte ich ihr meine Liebe zeigen…. Dabei verletzte ich ihren Stolz und ihre Seele, bis sie zusammenbrach… Ich möchte nicht, dass du auch so etwas durchlebst, ich will… das du glücklich bist. Wenn du ihn erwählst, werde ich nichts dagegen tun können. Aber verbiete ihm mit dir zu schlafen. Er soll dir deine Liebe zeigen wie ein… Mensch. Mit dir Dates haben, mit dir etwas unternehmen und bei dir sein. Du hast schon genug durchlitten, als dass du noch mehr aushalten könntest. Du bist schon zusammengebrochen. Ich will nicht meine Tochter verlieren. Argghh…“, fluchte er und sah mir direkt in die Augen. „Sei doch ehrlich, dass wenn etwas zwischen euch ist, er dir an die Wäsche geht!“ Ich wurde hochrot und ließ Papa los. Das konnte er doch nicht fragen. „Ich… ähh…“, stotterte ich, doch es war ihm Antwort genug. Seine Augen wurden düster. „Ich habe es vermutet. Vielleicht zeigt er schon Regungen, aber trotzdem… Versteht er es einfach nicht. Das kostet Zeit und wenn er so weit für dich geht, muss er auch diesen Schritt gehen. Es ist nur ein gut gemeinter Rat, aber wenn du ihn jetzt gewähren lässt, wird er glauben, dass nur Sex der wichtigste Bestandteil eurer Beziehung ist. Doch ich möchte, dass du die wahre Liebe kennen lernst. Also vertrau mir in dem Sinne, wie ich dir vertrauen soll. Warte. Es sind 5 Jahre vielleicht, aber du wirst es nicht bereuen. Belass es bei unschuldigen Küssen, aber gebe ihm nicht deinen Körper, denn diese Warterei könnte einiges an Problemen verursacht haben. Er ist einfach auf dich fixiert.“ „Papa…“, nuschelte ich. „Aber…“ „Aber du liebst ihn? Jemand lieben und mit ihm Schlafen ist nicht das Gleiche. Warte ab, ob du ihn auch dann noch liebst, wenn Zeit verstrichen ist. Deine Mama und ich sind zusammen, weil wir uns gut ergänzen. Sollten wir auch streiten, lieben wir uns. Es ist schon beinahe grotesk, wie Chaotisch bei uns ein Jahr verlief. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, mich umzudrehen und sich für mich aufgeopfert. Deine Mama hatte hingenommen, dass ich sie wohl nie lieben würde und akzeptiert, dass sie nur auf eine Art bei mir sein konnte. Sie war eifersüchtig und geriet an eine Succubus, dir ihr noch mehr Flausen in den Kopf setzte. Ich möchte einfach nicht, dass du vorschnell handelst, egal wie sehr es dich reizen sollte, es auszuprobieren…“ Ich seufzte und betrachtete ihn. Was hatten sie wohl durchlebt. Mein Vater sah mich ernst an und ich konnte nur hin und herwägen. Sollte ich darauf eingehen, aber Haku? Was sagte ich da… Er könnte doch warten oder? Papa hatte schon Recht, dass seine erste große Handlung war, dass er mich verwöhnt hatte und schon ankündigte, mit mir zu schlafen und damals war es auch so ähnlich. Kaum dass wir uns näher kamen, schien er der Überzeugung es so bestätigen zu müssen… Irgendwie erfasste mich tiefe Traurigkeit. Aber er war doch sonst für mich da oder? Was sollte ich nur glauben… „Warte einfach. Konzentrier dich auf die Schule, damit du auch nie von ihm abhängig sein musst, falls er nicht der richtige ist. Bitte.“ Ich seufzte. „In Ordnung. Aber wir dürfen etwas unternehmen, er kann mich besuchen und du versuchst dich mit ihm zu verstehen! Verstanden?“ „Gut. Abgemacht.“ Kapitel 77: Aimis Abenteuer - Part 7 ------------------------------------ Part 7: Volljährig…? Fünf für mich teils unbeschreiblich lange Jahre waren vergangen. Es war der Tag vor meinem Geburtstag… Der Sommer war glühend heiß, das Studium hart und… mein Leben bis dahin? Damals hatte ich die Mädchen in der Schule gefragt, die mir dann erzählt hatten, dass nicht nur Dämonen Arschlöcher waren, sondern auch Menschen. Männer wollten meist nur das eine. Dann kam noch meine Mutter und gab kleinlaut zu, dass sie eine reine Sexbeziehung gehabt hatten. Kind der Liebe, die Bedeutung meines Namens, verstand ich jetzt sogar teils sehr falsch. Im Endeffekt hatte ich zugestimmt, schon als mir Haku nur wenige Tage später beim Training etwas zu nahegekommen war. In dem Moment stand es fest, ihm erstmal eine Sperre zu verpassen. Er war schockiert, doch ich hatte ihm klarmachen können, dass ich warten wollte, dass ich eine normale Beziehung wollte. Am Ende hatte er nachgegeben und dann hatte diese kleine Katastrophe begonnen. Kleine? GROSSE! Unglaublich, wie Recht mein Papa gehabt hatte… Haku hatte null Ahnung von Beziehungen. Ich dachte ja immer ich wäre eine Niete, was Dates anging, aber Haku? Oh Gott… Unsere vermeintliche Beziehung hatte erstmal ein Monat auf dem Abstellgleis gestanden. Wir waren unbeholfen und er… Warum hatte mein Vater Recht haben müssen? Aber er war ja genauso gewesen und auch heute tat sich mein Vater öfters schwer. Geschenke kaufen konnte er, aber in Sachen Romantik brauchte er auch Nachholbedarf. Die hatten die Date Spiele nötiger als ich… wirklich viel nötiger. Und meine Mutter? Die hatte nur abgewunken und meinte bei den Abenteuern im Mittelalter war nie Platz gewesen für wirklich romantische Dates. Im Nachhinein ärgerte sie sich aber auch, dass Sesshomaru manchmal ein so unromantischer Klotz am Bein war. Aber er hatte wohl auch sehr viele positive Seiten… Ihre Beziehung war wirklich wieder aufgeblüht und das auf viele Arten. Ach ja. Sollte ich beiläufig erwähnen. Ich habe einen kleinen süßen Bruder… Nicht lange nach meiner erhaltenden Predigt, ich solle warten, war Mama auch schon schwanger… Zum Glück war es passiert, als ich nicht daheim war, da achteten sie hoffentlich drauf… Witzig wurde es aber erst, als ich Papa zur Rede stellte und er nur noch rumeierte. Männer. Tatsache. Es war seine Schuld gewesen. Ich meinte aus Spaß zu ihm, er könnte sich ja sterilisieren lassen… Das schlimmste ist, er hat es sich zu Herzen genommen und wirklich getan, weil er auch irgendwann wieder zurückkann. Was für eine peinliche Familie. SOOOO PEINLICH! Überhaupt da ich indirekt verstand, dass bei den beiden wieder mehr lief. Glückwunsch, manchmal sollte ich echt den Mund halten. Naja, wieder zu meinen Problemen. Es lief in erster Zeit eher schlecht, bis Haku zu uns zu Besuch gekommen war. Wir wollten hier etwas im Wald trainieren, in der Natur und abends goss es dann in Strömen und wie mein kleiner Kater manchmal so ist, fürchtet er so viel Regen und bettelte so lange, bis mein Vater einknickte und ihn übernachten ließ. Da saßen wir auf einmal dicht an dicht in meinem Zimmer. Mit einem Aufpasser einen Raum weiter. Mein Vater hatte wirklich Probleme mir… nein Haku zu trauen. Naja, wir saßen da und waren am überlegen, was wir machen sollten, bis ich einfach meine Konsole und ein Spiel für zwei rausholte. Ein Kampfspiel. Er hatte bis dato noch nie gezockt, fand aber schnell gefallen und protestierte immer, wenn er verloren hatte, weil er in Wirklichkeit besser war. Es machte riesigen Spaß ihn verlieren zu sehen. Es war auch das gewesen, was uns so gereizt hatte. Es wurde nie langweilig… Danach ging es ans Essen machen. Meiner Mutter war Kotzschlecht und mein Vater? Er konnte schon kochen, aber irgendwie wollte er nicht für Haku kochen. Stolz…. Bah… Erst wollte ich, doch ich war eine Niete. Dummerweise durfte ich dann feststellen, wie gut dafür Haku im Kochen war, der uns aus dem ganzen Gemüse und Fleisch einen super leckeren Eintopf zauberte. Nach hadern musste Papa das auch feststellen, dass Haku besser kochte als meine Mutter, die einen meist wohl eher vergiften wollte. Wäre ich kein Hanyou, wäre ich bestimmt an ihren Kochkünsten verreckt. Und da fing eigentlich erst alles an. Er bekochte mich fleißig, da ich immer riesen Kohldampf hatte, wir zockten und unternahmen einiges. Er spielte mit mir sogar diese Datespiele, über die wir uns extrem ausließen, wie dumm doch diese Entscheidungen meist waren… Wir gingen in Zoos, Freizeitparks etc. Er war nicht so gut, mir beim Lernen zu helfen, aber fragte mich zumindest brav ab. Yuki hatte ich natürlich auch nicht ewig liegen lassen, sodass er auch mal mit uns was unternahm und langsam aus sich rauskam. Er war oft viel zu pflichtbewusst, aber mit uns als schlechten Umgang, krempelten wir ihn schnell um. So sehr, dass er am Ende ein Date mit der Katzen-Hanyou hatte. Wir beide waren sehr schockiert, doch es ging zumindest ein paar Monate gut, bis sie ihm doch die Flügel fast gestutzt hatte. So und jetzt? Jetzt studierte ich fleißig und hatte gelernt, mich zu kontrollieren. Des Weiteren wollte ich Programme und Spiele entwickeln. Ich war auch sehr gut und mein süßer Haku durfte es austesten. Ich studierte in Tokyo, wohnte aber bei meinen Großeltern. Fast jeden Tag kam mein Vater nach der Arbeit vorbei. Er würde mich nie loslassen können, aber sein kleiner Sohn schien ihn gut auf Trapp zu halten. Im Gegensatz zu mir hatte er echt niedliche Hundeohren. Mama setzte ihm so süße Mützen auf, aber jetzt im Sommer gingen nur Käppis. Er war so süß, wie er durch die Gegend rannte… mit Blumen. Ich musste fast Lachen, als ich meine Eltern besuchte und der kleine seinen Papa mit Blumenkränzen eingedeckt hatte. Auch Haku hatte laut losgeprustet. Er war wirklich zu offen, was seine Lachattacken anging. Mein Vater und er hatten sich dann leicht gezofft und bekämpft, doch es war nur Spaß, zumindest war keiner stark verletzt. Wir Hund und Katz. Haku gefiel bestimmt diese Zeit, zumindest erzählte er mir auch oft, wie interessant es in seinen Kursen mit den kleinen Hanyous war, wo auch mein Brüderchen hinging. Haku war einer von vielen, aber da ausgelost wurde, war es auch reiner Zufall. So wie der kleine manchmal auch lachte, dachte ich an Haku, der bestimmt großen Einfluss auf ihn nahm. Sogar ich lachte mehr und fing an diese Zeit zu genießen, in der ich mich so fremd gefühlt hatte. Ich wollte gar nicht mehr in die Vergangenheit. Wahrscheinlich wäre Haku sowieso nicht durch den Brunnen gekommen und so wie es ist, war es auch am besten. „Aimi-chan?“, fragte eine sanfte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und grinste. „Na, wieder da?“ „Wie jeden Morgen.“, lachte Haku und küsste erst meine Stirn und dann meine Lippen. Ich war nicht mehr wirklich viel gewachsen, was mich sehr störte, aber mit den richtigen Hackenschuhen machte ich einiges Wett. „Habe ich dir schon erzählt, dass ich Angebote bekommen habe?“ „Jobtechnisch?“ „Jup. Natürlich. Auch wenn ein paar Verehrer mit dabei waren.“, witzelte ich und strich über mein langes glattes, schwarzes Haar. Meine goldenen Augen waren ein Teil von mir, wie auch eine jetzt eher rechteckige Form von Gläsern, die nur den unteren Teil meiner Augen bedeckten. „W…w….w….was?“, stotterte Haku und schien nachzudenken, wer es wäre. „Aber…“ Ich fing an zu lachen. „Ach Haku. Du weißt doch, ohne meinen Miezekater wäre es langweilig. Es waren nur alten Säcke, die beim Vorstellungsgespräch mich ausgezogen haben mit ihren Augen." „Du wirst da nicht arbeiten dann!“, wetterte er los und schien total schockiert. „Natürlich nicht. Alles gut. Also Haku. Vergiss nicht welcher Tag heute ist. Haa????“ „ähh….“, brummte er nur und kramte sein Handy heraus. „heute sagst du…. Hmm… da steht nichts Besonderes bei mir…“ Ich seufzte. „Ehrlich?“ „Nein. Spaß. Heute Abend kurz vor 0 Uhr warten wir und feiern in deinen Geburtstag hinein. Ich bin froh, dass wir morgen nicht arbeiten müssen, bei den Alkoholmengen, die eingekauft wurden…“ „Ich muss es halt feiern und denk daran, ab Null Uhr können wir schlimme Dinge tun.“, flötete ich neckisch in sein Ohr und küsste ihn. „Außer du willst mich nicht mehr.“, knurrte ich und öffnete meine weiße Bluse ein Stück für ihn. Er seufzte wohlig und schluckte. „Mach das nicht… Erst nachher…“ „Du bist süß.“, lachte ich und küsste ihn noch mal. „Irgendwie bin ich deswegen aber extrem aufgeregt…“ „Mach dir keinen Druck. Wir müssen nicht. Wirklich nicht… Auch wenn du heute sehr verlockend duftest, aber…“ „Ich weiß. Es ist für uns teils unwichtig geworden…. Trotzdem… Hast du dir schon überlegt, ob wir zusammenziehen wollen?“ „Überstürz es nicht.“, lachte er leise während ich die Augen verdrehte. „Naja, knappe 5 Jahre ist wohl nichts überstürzen. Doch ich weiß, dass du jeden Tag einen Umweg wegen mir machst. Des Weiteren…“, begann ich und sah mich im alten Zimmer meiner Mutter um. „Möchte ich mehr Platz haben, eine bessere Internetanbindung, eine eigene neue Küche und und und…“ „Ich hoffe du verdienst dementsprechend gut dann…“, lachte er und streichelte meinen Kopf. „Werde ich. Und wir teilen es uns ja.“ „Wohnung oder Haus?“ „Hmm… Wohnung reicht mir für das Erste. Wir arbeiten beide, da glaube ich nicht, dass wir ein Haus brauchen. Es soll nur eine gute Gegend sein.“ „Gut, ich werde mal schauen. So, aber jetzt sollten wir los.“ Ich nickte und unten sprang ich auf sein Motorrad. Es passte zu ihm. Mit meinem Helm bewaffnet, rasten wir dann davon, bis er mich vor dem Tor absetzte. An der Uni wo ich war, waren auch viele von den Hanyous von damals. Sie wollten immer noch zusammen etwas auf die Beine stellen und vielleicht schloss ich mich auch an, aber ganz hatten wir noch nicht den Plan davon. Jeder lernte seine Spezialisierung, außer ich. Mein Vater hatte mir damals über das Gift erzählt und das Gegengift, was wir schaffen konnten. Doch Ärztin oder so, wäre nicht mein Fall. Noch heute hatte ich Probleme, mit großen Mengen Blut konfrontiert zu werden. Spiele gingen, aber nicht echtes Blut. Ich bekam Schweißausbrüche und Panikattacken… Man konnte ja nicht alles können oder? Auch ein Grund, weswegen ich die Vergangenheit mied. Es wäre zu gefährlich für mich… Konzentriert verbrachte ich den Tag mit meinen Studien und besuchte wie jeden Tag die Bibliothek, bis mich Haku abholte. Sehnsüchtig umklammerte ich ihn von hinten, während wir wieder über die Straße sausten. Am Ende kamen wir wieder bei meinen Großeltern an, wo wir uns sofort an die Vorbereitungen für heute Abend machten. Es kamen einige Freunde vorbei, die bestimmt großen Durst mitbrachten. Ein paar wenige durften noch nicht, aber für die hatte ich „Kinderpunsch“ vorbereitet. Als der Abend dann hereinbrach, versammelten wir uns alle und becherten was das Zeug hielt, als es 0:01 war. Als es dann morgens war, wusste ich nicht mehr, wie viel ich getrunken hatte, nur konnte ich nicht mehr auf beiden Beinen stehen. Auch die anderen waren torkelnd nach Hause gekrochen. Aber es war zumindest eine gelungene Nacht gewesen. Glücklich und erschöpft legte ich mein Gesicht neben mein Glas und seufzte. „Puhhh.“ „Du hast es übertrieben Aimi… Maßlos…“ Ich seufzte lauter und schielte zu ihm. „Das nennt man auch Mut antrinken…“ „Mut? Eher besinnungslos trinken.“, tadelte er mich, während er den Tisch aufräumte. Noch eine gute Seite an ihm. Er beseitigte meine Unordnung freiwillig. Grinsend starrte ich auf seinen Hintern, aus dem auf einmal ein Schwanz kam. Er versteckte ihn ungern. Sehnsüchtig streckte ich meine Hand aus und packte ihn. Er zuckte und sah mich böse an. „Aimi-chan, du sollst doch das lassen!“ „Aber, heute ist doch mein Geburtstag.“, flüsterte ich lieb und setzte meinen Hundeblick ein, dem er nicht wiederstehen konnte. Er blieb stehen und seufzte, während er das Geschirr festhielt. „Du und dieser Anfassfetisch…“, seufzte er noch mal, bevor ich los lies und er alles aufräumte. Ich kuschelte mich enger an den Tisch. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon 6 Uhr morgens war. Ob wir noch Sex hätten? Er musste sich 505 Jahre gedulden… Würde es sehr weh tun? „Hey, Aimi, ist dir nicht gut?“ „Ah… ich…“, begann ich, doch er grinste nur. „Du überlegst doch nicht wirklich, ob ich deine Situation ausnutze?“ Er hob eine Braue. „Was denkst du bloß von mir?“ Er hob mich sachte hoch und trug mich nach oben in mein Zimmer. Ich schmiegte mich einfach an ihn, während er mich aufs Bett setzte und wie ein Kleinkind auszog und in ein Nachthemd steckte. „Überlebe erstmal den Kater, den du dir angetrunken hast. Des Weiteren hätte ich zu große Angst, dass du mich ankotzt beim Sex.“ „Das mach ich schon nicht.“, lallte ich leicht, während ich an seinen Sachen zog. „Bleib bei mir…“ Er lächelte und zog sein Shirt aus, wie auch seine Hose, sodass er nur noch seine Boxershorts trug. Hochrot strich ich über seinen Körper und lehnte mein Kopf gegen seine Brust. „Danke…“ „Aber wehe du versuchst was…“, schnurrte er leise, während er mich sachte wegdrückte und ins Bett beförderte. Genussvoll schmiegte ich an mein Kissen und schob mein Nachthemd hoch, welches er schnell wieder runterzerrte. „Aus, sonst tackre ich es fest.“, brummte er und legte sich zu mir. Langsam robbte ich zu ihn und genoss seine Wärme. „Nur ein Bisschen?“ „Nein, nicht mal ein Bisschen. Morgen würdest du mich dafür umbringen…“, knurrte er und küsste meinen Hals. Ich stöhnte leise und streichelte über seine Brust, während er mich nur neckte. „Aber ist das nicht ein bisschen?“ „Nur ein klitzekleines, damit du brav wirst.“, knurrte er und zwickte mir leicht in den Hals mit seinen Zähnen. „Aber jetzt schlaf. Für Sex haben wir noch genug Zeit, also übereil es nicht. Ich kann auch noch länger warten.“ Ich seufzte, doch dann kuschelte ich mich an und schloss die Augen. Sturkopf. Ich hatte mir doch nur Mut angetrunken….     Am nächsten Morgen oder eher einige Stunden später erwachte ich dann mit Kopfschmerzen. Wo war ich denn bitte? Ein Blick an meine Decke bestätigte mir, dass ich zu Hause war bei meinen Großeltern, doch… Es roch so gut nach Wald… Ich schnupperte noch mal, bevor ich hörte, wie die Decke neben mir raschelte. „Gut geschlafen?“, knörte ein Mann, den ich kaum in dieser Dunkelheit erkennen konnte. Ein Blick zu meinen Gardinen zeigte mir, dass sie geschlossen waren… Warum erinnerte ich mich nur an so wenig? „Hatten wir Sex?“, fragte ich vorsichtig. Es konnte nur Haku sein… oder? „Nein.“, brummte der Mann neben mir, während er mich in seine Arme zog. „Auch wenn du mich versucht hast vom Gegenteil zu überzeugen, bin ich standhaft geblieben. Das heißt, du schuldest mir noch was.“ „Aua… bitte leiser…“, fauchte ich und starrte ihn an. „Warum hast du denn nicht?“ „Wieso sollte ich?“ „Das erste Mal tut doch bekanntlich so weh und…“ „Oh Gott, du hast dir also wirklich Mut angesoffen?“, stöhnte Haku neben mir und legte die Hände aufs Gesicht. „Ohh… man…. Dafür sollte ich dich übers Knie legen, weißt du das? Wenn du nicht mit mir schlafen willst, sag es doch einfach, anstatt so einen Mist zu machen…“ „DOCH ICH WILL!“, jaulte ich und hielt mir den Schädel. „Aber ich habe Angst…“, brummte ich. „Wir haben so lange gewartet, dass ich irgendwie den Mut verloren habe…“ „Aimi. Wir schlafen nicht aus zwang miteinander. Wenn wir es tun, dann weil es passiert… Es gibt nicht so viele Männer, die auf Befehl funktionieren. Ich finde, die Stimmung muss passen… Des Weiteren wäre es langweilig mich an einer leblosen Puppe zu vergehen…“ Ich wurde rot. „Aber…“ „Lass dir Zeit. Nur, weil du mir das Ultimatum gestellt hast, heißt es nicht, dass ich gleich am ersten Tag damit anfangen will. Jetzt schlaf erstmal deinen Kater aus, deine Eltern kommen nachher und dein Vater wird sauer sein…“ „Ich bin erwachsen.“, meinte ich trotzig, während ich mich wieder unter die Decke schmiegte. „Das ist ihm bestimmt völlig egal.“, hauchte Haku und streichelte meinen Kopf sanft. „Bei Dämonen ist mal halt länger Kind… Also. Augen zu und schlaf deinen Rausch aus. 5 Stunden hast du noch, bevor sie kommen. Und du fässt kein Alkohol heute mehr an.“ „Jaha…“, fluchte ich noch einmal, bevor ich wieder einschlief. Mein Schädel dröhnte soooo sehr… Als ich das nächste Mal dann wach wurde, war es schon Nachmittag. Stark übermüdet und verkatert, öffnete ich die Augen. Einer hatte die Gardinen leicht geöffnet, sodass einige Strahlen den Weg in mein Zimmer fanden.  „Haku?“, fragte ich vorsichtig nach, doch bekam ich keine Antwort. Leicht schmollend setzte ich mich etwas zu schnell auf. Mein Kopf dröhnte so laut. Ich hielt ihn, während ich mich darüber ärgerte, das Haku nicht bei mir war. Wir hatten vielleicht kein Sex gehabt, aber… es hatte schon Tage gegeben, wo er bei mir übernachtet hatte… Ich wurde bei dem Gedanken rot. Wie er meine Hand schon manchmal beim Schlafen gehalten hatte… Er konnte gut die Albträume verscheuchen… „Blödmann.“, murrte ich aber dann doch wieder, weil er nicht da war. Egal wie süß er war, er konnte mich doch nicht hier alleine lassen. Wer wusste schon, wo er wieder rumstromerte. Wie ein Streuner. Hätte er mir nicht mal seine Wohnung gezeigt, hätte ich behauptet, er hätte keine… Egal. Meine Eltern wären gleich da und er war es nicht. Wie wäre es mit einem Aufwachküsschen gewesen? Der würde von mir noch was zu hören bekommen, mich nicht mit einem Kuss zu wecken! „Aimi?“, flüsterte eine Stimme unsicher neben mir. Klar war es Haku, der dort unsicher neben dem Bett mit einem Glas stand. „Du bist schon wach?“ „Ja.“, zickte ich ihn schmollend an. „Wo warst du gefälligst?“ Er lächelte leicht. „Medizin gegen Kopfweh. Du bist echt verhätschelt.“ Er beugte sich herab und küsste mich zart auf meine Schmollippen, bevor er mir eine Tablette in die Hand drückte. „Jetzt nimm das, Prinzessin.“ Ich grinste und schluckte schnell die Tablette und trank das Glas Wasser, welches er mir reichte. „Braver Kater.“ Andächtig betrachtete ich das Glas und seufzte. „Haku, sag mal… liebst du mich?“ Haku hob eine Braue, während ich ihn im Halbdunkel anstarrte. Unsicher kratzte er sich am Kopf: „Wie meinst du das denn jetzt? Natürlich liebe ich dich du Dummerchen… Sag nicht, es wurmt dich noch immer, dass ich nicht wie ein Wilder über deinen schutzlosen Körper hergefallen bin. Versuch nicht mit Biegen und Brechen Sex zu haben. Es soll dir doch gefallen und nicht eine einmalige Sache werden. Und komm nicht auf die Idee, es jetzt zu wollen…“ „Und wenn ich mich jetzt ausziehe?“, fragte ich leicht neckisch und zog mir einfach das Nachthemd aus, sodass ich nur noch im Höschen vor ihm auf dem Bett saß. „Und?“ „Aimi…“, fluchte mein Haku, während er eine Hand vor die Augen legte und rot anlief. „Du weißt, ich kenne deinen Körper…“ „Dann sieh ihn an.“, fluchte ich und riss seine Hände von seinen Augen. „Regt sich bei dir denn gar nichts, wenn du mich ansiehst?“ „Aimi…“, knurrte er heiser. „Du Dickkopf!“ Es dauerte keine Sekunde. Geschickt packte er meine Arme und warf mich aufs Bett. Meine Hände hielt er fest, während er über mir kniete. Seine Augen leuchteten strahlend grün und seine Brust hob und senkte sich schnell. „Hör auf damit. Deine Eltern kommen gleich…“ „Dann nimm mich doch einfach!“ „Aimi-chan…“ Sein Blick wurde besorgt, während er sich herabbeugte und mich auf die Lippen küsste. Ich zitterte. „Machst du dir wirklich Sorgen über unsere Gefühle? Wenn es dich beruhigt, für mich hat sich nichts verändert.“, lächelte er zaghaft und strich über meine Hüfte. „Nur weil ich nicht über dich herfalle, heißt das nicht, dass ich dich nicht gerne besinnungslos Vögeln würde. Aber wie gesagt, soll es passieren, wenn die Zeit reif ist und nicht, weil wir es erzwingen.“ Ich seufzte und starrte ihn an. Warum wurde ich nur so unsicher, wo wir jetzt alles tun durften, was wir wollten? Wieso stellte ich genau jetzt alles in Frage, was wir füreinander empfanden? Warum nur? Wieso hatte ich Selbstzweifel? „Haku… ich… bitte geh von mir runter…“, sagte ich ein wenig zu kalt. Ich bereute meine Worte, doch er entfernte sich schon und stand vom Bett auf. Super… Das hast du toll gemacht, Aimi. „Haku…“ „Schon gut. Zieh dich am besten an, deine Eltern sind gleich da. Wir reden später…“ Und schon war er weg und ich alleine. Ich hätte heulen können. Was tat ich da nur? Konnte der Tag noch schlimmer werden? Nein, darüber sollte ich gar nicht nachdenken, denn dann würde es schlimmer werden. Es war doch zum Verzweifeln. Mein Kopf dröhnte und mein Happy End und erster großer Moment verlief sich im Sande. Am Anfang war es doch so leicht gewesen. Da hatten wir uns ständig zurückhalten müssen, weil wir uns fressen wollten und jetzt? Jetzt konnte er zu einfach von mir weichen. Damals hätte er sich nicht so einfach abschütteln lassen. Zumindest etwas hätte er mich ja berühren können… Mit seiner Zunge, seinen Fingern, seinen Schwanz oder… egal was… Menno! Auf einmal klopfte es dann und als ein weißhaariger Mann hereinschielte, flog mein Kopfkissen wie ein Wurfgeschoss: „RAUS PAPA ICH BIN NICHT ANGEZOGEN!“ Ich hatte echt laut geschrien. Bestimmt hatten es unten alle gehört. Die Tür wurde zugezogen und ich? Ich warf mich in Schale, so schnell es ging. Ein kurzer Faltenrock, ein schwarzer BH und eine schwarze Bluse. Natürlich war der Rock auch schwarz. Ich starrte mich im Spiegel an und bürstete das lange schwarze Haar geschwind glatt, bevor ich zur Tür ging und sie sehr stürmisch aufriss: „Was?“, patzte ich meinen Vater an, der dort gegen die Wand gelehnt stand. Er betrachtete mich einfach und ich wusste, was los war: „NEIN HABEN WIR NICHT!“, schrie ich verzweifelter, doch er seufzte nur und legte den Kopf schief. Seine Art des Hundeblicks, wenn er sich um wen sorgte. „Aimi-chan…“, fing er an und schien schon wieder Wörter zurechtlegen, weswegen ich ihn fuchsteufelswild anstarrte. „Ja, Daddy?“, machte ich auf bösartig lieb, sodass ihm hoffentlich das Blut in den Adern gefror. „Was willst du sagen?“ „Autsch.“, meinte er nur und schüttelte enttäuscht den Kopf. „Ihr habt euch gestritten… wegen Sex?“ Seine letzten Worte waren eine Frage. Wunderbar. Mein Vater wollte mit mir wieder ein Bienchen Blümchen Thema anstimmen. Wie mich das ankotzte. „Und? Pärchen streiten sich mal!“ „Ja. Aber, dass er mit dem Motorrad deswegen wegfährt…“ „WAS HAT ER? DIESES SCHWEIN!“, fluchte ich wütend und trat gegen den Türrahmen. Memo am mich selbst… es tut höllisch weh. Doch ich verzog keine Grimasse. Ich war einfach nur sauer. „Der kann doch nicht einfach abhauen!“ „Aimi, beruhig dich erstmal.“, hauchte mein Vater. Ich sah rot. Fast glaubte ich schon daran, dass es wortwörtlich so war, aber das war nur Einbildung, weil es im Flur so hell war. „Ich bin ruhig!“ „Aimi!“, schimpfte er leicht mit mir und sah mich eiskalt an. „Du kannst Gefühle nicht erzwingen. Stell deinen Kopf aus. Hätte ich nur nicht dieses Ultimatum gestellt… Wer hätte denn denken können, dass du das durchziehst?“ „Wie bitte?“ „Aimi. Du bist auf Sex fixiert. Mir ging es aber darum, dass du die wahre Liebe erfährst und was machst du? Dir fällt nichts Besseres ein, als ihn zwanghaft flachlegen zu wollen. Bist du in den 5 Jahren denn gar nicht erfahrener und reifer geworden? Ich kann es kaum glauben, dass du wegen diesem Thema dich mit ihm streitest. Ihr wart ein Herz und eine Seele. Für einander da. Habt zusammen viel unternommen und habt euch geliebt und jetzt? Sieh dich an. Du stehst da schwarz gekleidet und bist wütend auf deinen Freund, weil er nicht mit dir…. Du weißt schon… mhmmm…“ Ich erstarrte. Wieder eine Predigt… Stille Wasser waren so tief, aber irgendwie… ich seufzte. Hatte er wie immer Recht… Ich war launisch und zickig an meinem Geburtstag, während Haku sich rührend um alles gekümmert hatte. Und wie dankte ich es ihm? Indem ich ihn zu etwas zwang, was er gar nicht wollte. Damals hatte ich Angst gehabt, dass er nur das eine von mir wollte und jetzt? Jetzt machte ich genau das, vordem ich Angst gehabt hatte. So wie Haku vorhin gegangen war… Hatte ich ihm wirklich sehr weh getan. Ach Haku… „Such ihn am besten. Wir essen solange Kuchen. Mit dem Erwachsenwerden, kommt Verantwortung dazu. Und ohne Haku… wo bleibt da der Spaß?“ Ich seufzte und nickte. „Lasst mir noch was über.“, flüsterte ich noch, bevor ich dann los düste. Nur wo konnte der feine Kater denn bitte sein? Er brauchte ein Peilsender und ich…. Ich brauchte eine gute Erklärung und Entschädigung… Irgendwie fühlte ich mich jetzt richtig schlecht. Das er gleich abhaut? Normal hat er es nie gemacht…, aber normal waren das zwischen uns auch nur Witzeleien, doch diesmal… ich war echt ein Sturkopf und egoistisch und… Ich musste mich unbedingt bei ihm entschuldigen -  das war von äußerster Wichtigkeit. So machte ich mich in meinem etwas düsteren Kleidung auf den Weg. Ich hatte gelernt, meine Nase, meine Ohren und meine Augen effektiv einzusetzen. Er war vielleicht mit einem Motorrad abgerauscht, aber zum Glück war er nicht zu weit gefahren. Überraschender Weise war er zu seinem Arbeitsplatz gefahren. Wieso nur? Seufzend blieb ich vor dem riesigen Tempelgelände stehen. Es war der Tempel der Hanyous, wo Fuko, der Feuergott seine schützende Hand Jahrelang über die meist ausgesetzten Hanyous gehalten hatte…. Eine Zeit vor meiner, zumindest hoffte ich es, denn es war eigentlich nur noch sehr selten, dass verlassene Kinder ihren Weg hierher fanden. Nun kamen die Hanyou Kinder her um zu lernen, ihre Macht richtig zu nutzen. So viel hatte sich verändert. Die Welt war im Wandel und doch wusste noch kaum einer von uns Hanyous Bescheid oder von Dämonen. Mein Vater hatte es mir einst erklärt. Man hatte immer Angst vor den Stärkeren. Erst Recht, wenn sie unbekannt waren. Niedergeschlagen folgte ich den ewig vielen Treppen nach oben. Jeder Schritt fiel mir schwer. Was sollte ich ihm nur sagen? Wie konnte ich mich entschuldigen? Ich habe mich viel zu sehr hineingesteigert…und er komischer Weise sehr extrem reagiert… Hatte ich den Bogen überspannt? Oben angekommen, achtete ich sorgsam darauf, meine Aura zu unterdrücken. Zumindest würde ich mich solange verstecken, bis ich wusste, was ich ihm sagen könnte, um die Situation zu retten, auch wenn mir zurzeit wirklich nichts einfiel. Meine Mundwinkel erreichten bestimmt gerade den Boden, während ich durch ein Tor schritt, welches Eindringlinge Fernhalten sollte. Aber da ich ein Hanyou war, betraf das natürlich nicht mich. Vorsichtig schlich ich mich in den Garten, der wie immer ein Traum war. So viele Kirschbäume, von denen rosa Blütenblätter unaufhörlich hinabrieselten. Das komische war nur, dass sie eigentlich selten den Boden berührten. Das war die Magie, des Gottes, welche er das ganze Jahr über wirkte. Aber wer konnte es ihm verdenken? Es war schon immer ein schöner Tag gewesen. Jedes Jahr hatten wir in den Parks gepicknickt, wenn es an der Zeit für den Kirschblütenflug war. Ich seufzte leise. Ich war wirklich ein Trampel… Warum fragte ich ihn denn bitte, ob er mich liebt? Wir hatten so viele schöne Erinnerungen geteilt und er hatte nie eine Abscheu mir gegenüber gezeigt. Suchend schlich ich um die Bäume herum, bis mir eine männliche Gestalt mit roten Haaren auffiel… nein es waren zwei. Der eine saß auf dem Boden, während der andere es sich auf einen weißen Stein bequem gemacht hatte. Es handelte sich um Haku und Fudo dem Feuergott. Er trug wie immer ein rotes Gewand und einen roten Schirm, während Haku mit seinem grauen Anzug komplett fehl am Platz schien. Er hatte sich wirklich hübsch gemacht. Das weiße Hemd mit einer dunkeln Weste und einem grauen Sakko und dann auch noch Krawatte und leinen Hose… „Haku, du bist aber früh zurück. Wie ist es gelaufen, erzähl.“, meinte Fudo mit einem freundlichen Lächeln. Ich weiß, Lauschen gehörte sich nicht, aber irgendwie… konnte ich einfach nicht anders. Ich machte mir einfach viel zu große Sorgen. „Wie es gelaufen ist?“, fluchte Haku heiser und zog etwas aus seiner Tasche. „Gar nichts ist gelaufen. Bzw. Es ist wahrscheinlich für immer gelaufen. Ich habe es total vermasselt.“ „Vermasselt? Was hast du diesmal denn angestellt? So gut vorbereitet, wie du warst? Sag nicht, du hast kalte Füße bekommen?“ „ICH? Nein…“, nuschelte Haku bedrückt und schloss kurz die Augen. „Es ist eher total aus dem Ruder gelaufen. Ich… oh Gott...“ „… ja mein Kind?“, witzelte Fudo leicht, doch Haku starrte ihn wütend an. „Keine Scherze… Mir ist nicht zu Lachen…“ „Was kann denn so schlimm gelaufen sein, dass du so eine Grimasse ziehst? Hat sie nein gesagt?“ „Nein…“, schnaubte Haku und drehte die kleine Geschenkbox. „Sie weiß nichts davon. Ich kam nicht mal dazu. Sie glaubt wohl, ich liebe sie nicht, weil ich nicht mit ihr an ihrem Geburtstag, während sie stock besoffen war, Sex haben wollte.“ Fudo fiel fast vom Stein, doch er krallte sich schockiert noch fest. So wie Haku das sagte… klang es schon komisch… ohje… „Hast du keinen Hochgekriegt oder was ist das Problem? Weil, wenn es das erste ist, solltest du einen anderen Gesprächspartner suchen. Du weißt… ich … bin…“ „Ich weiß… und nein, daran lag es nicht. Mir war gar nicht danach… Einfach, weil ich nur an das andere gedacht hatte. Auch wollte ich nicht gerade ihren Vater fragen, während er bemerkt, ich habe sein Mädchen angefasst. Nein… Ich wollte es nicht ausnutzten und…“ „Du warst verantwortungsbewusst und hast dir keinen Mut angetrunken? Bzw. hat es sich falsch angefühlt?“ „Genau… Ich konnte einfach nicht… Deswegen ist sie wütend… Aber…“ „Du bist so alt, dass der Sex an Bedeutung verloren hat? Bzw. was man nicht kennt, vermisst man auch nicht, während sie darauf hingearbeitet hat. Vielleicht erhofft sie sich aber auch nur Bestätigung dadurch. Damals warst du schon recht wild und du bist ihr an die Wäsche ständig gegangen. Ich erinnere dich an deine unzähligen Beichten, bei denen du mir sogar über Träume berichtet hast, die dich in den Wahnsinn trieben.“ „Oh… ja… Es ist einfach kompliziert. Nur… was mach ich jetzt? Sie wird wohl erstmal nichts von mir wissen wollen.“, knurrte Haku und warf das Kästchen in meine Richtung. Es landete im Rasen und schien traurig liegen zu bleiben. „Vielleicht war es ja zu früh…“ „Warum wirfst du es weg? Würdest du es ihr zeigen, würde sie dich bestimmt verstehen…“ „Aber ich will das nicht brauchen müssen. Sie ist sich unsicher…“, fluchte Haku und stand auf. Er klopfte sich die Sachen ab und ging tiefer in den Garten hinein. „Wahrscheinlich wird ihr Vater ihr klarmachen, sie hätte etwas Besseres verdient. Jemanden, der nicht feige wegrennt… In solchen Momenten wünschte ich mir, dass ich nicht eine Jungfrau wäre. Das kann ich ihr doch nicht sagen… Ich habe ihr ewig vorgebetet, wie toll und perfekt das erste Mal wird und…“ „Autsch, Haku. Du solltest etwas Meditieren. Du hast dir von allen Ecken Stress gemacht… versuch es noch mal. Wenn kauf ihr schöne Blumen oder so. Aber gib nicht auf...“ Als sie sich entfernten, kroch ich neugierig über den grünen Boden zu dem Kästchen. Wie ein Erdmännchen sondierte ich die Umgebung, bevor ich es schnappte und wieder hinter dem Baum verschwand. Neugierig begutachtete ich die schwarze Verkleidung des Kästchens. Es war samt. Was wollte er mir denn bloß schenken, dass so besonders wäre und alles klarmacht? Unaufhaltsam hob ich den Deckel an, nur um schnell wieder das Kästchen zu schließen. Mein Herz schlug laut und meine Ohren rauschten, während ich es nicht schaffte, zu kapieren, was da drin war. Hatte ich mich verguckt? Es war wie die Büchse von Pandora… Noch ein Blick und noch einer und jedes Mal wurde ich aufgeregter. Knallrot öffnete ich es diesmal nur einen Spalt und starrte den funkelnden Stein an, der sich auf einem silbernen Ring befand. Aber…aber…aber… WIESO? Warum… ich verstehe nicht… Wollte er mir einen Antrag machen? Wenn ja, hatte ich echt scheiße gebaut, aber… wieso wollte er heiraten und das mich? Ich meine…. Also... Mein Kopf dröhnte. Ich wusste nicht, ob es vom Kater oder diesem Ring kam. Wieso hatte ich ihn nur gefragt, ob er mich liebt? Er hatte sich sorgsam um mich gekümmert, wollte mein Vater um Erlaubnis fragen und… Dicke Tränen kullerten immer schneller über meine Wangen, Schluchzer packten mich und mein Herz stockte. Er liebte mich mehr als sonst was. Sogar den Schritt wollte er machen. In seinem Kopf war bestimmt ein Plan drin gewesen und… das schlimmste war, dass er auch Jungfrau war. Wer hätte gedacht, dass in ihm ein genauso schlimmer Druck war. Vielleicht auch Angst, zu versagen. Warum hatte er mir das nur nicht gesagt? Möglicherweise, wäre ich es lockerer angegangen und hätte mich nicht so abgefüllt vor Aufregung… Ich hatte mich so darauf festgebissen, dass ich nicht mal an seine Gefühle gedacht hatte. Wer konnte denn wissen, dass auch er Jungfrau war? Ehrlich? Ich würde verstehen, wenn er mich doch nicht mehr wollte. Würde verstehen, wenn er mich davon jagte… Doch… Sehnsüchtig öffnete ich noch einmal die Schachtel. Ich wollte hören, wie er mich fragte. Wäre ich nicht so dumm gewesen, hätten wir jetzt wohl angestoßen und gelacht. Anstatt hier zu sitzen und betrübt zu sein. Schluckend schob ich das Kästchen in ein Täschchen, was ich mitgebracht hatte und machte mich groß. Ich musste mich entschuldigen. Wirklich. Das war wichtig! Und wir müssten Reden. Keine Geheimnisse mehr! Unaufhaltsam marschierte ich jetzt durchs Gras zu Haku, welcher sich vor den kleinen Teich gesetzt hatte und die Fische beobachtete. „Fudo senkt dir das Fell an, wenn du einen isst.“, rutschte mir raus. So schnell wie ich es gesagt hatte, halfen auch keine Hände mehr vor dem Mund. Mist. Haku drehte sich überrascht um, verlor das Gleichgewicht und rutschte ab. Ohne nachzudenken, ergriff ich seine ausgestreckte Hand, musste dann aber doch feststellen, dass ich mit meinen Hackenschuhen nicht genügend Halt fand und so tauchte ich zusammen mit ihm ein in die Welt der hübschen Kois. Ohne Umschweife tauchte ich auf und rupfte mir ein Seerosenblatt vom Kopf, während ich eilig das Wasser ausspuckte. Auch Haku tauchte auf, doch im Gegensatz zu mir, saß er im Wasser mit einer Seerose auf dem Kopf wie ein begossener Pudel. Ich lächelte kurz, stand auf und holte die Seerose von ihm runter, während er einfach zur Seite blickte und aussah wie 7 Tage Regenwetter. „Du… Haku, also… Es tut mir leid… Ich meine mein Verhalten…“, flüsterte ich und hockte mich wieder ins Wasser zu ihm. Irgendwie konnte ich ihn nicht alleine im Teich lassen. Schon gar nicht, nachdem ich bemerkte, dass die Kois ihn hungrig umkreisten. „Passt schon.“, murmelte er. Erschreckender Weise tropfte dabei das Wasser aus seinem Mund. Er war wirklich ein Wrack gerade. Da hilft keine Entschuldigung mehr. „Nein Haku. Passt es nicht. Ich habe mich blöd verhalten. Ich war so aufgeregt und… ich hatte einfach Angst… Ich bin Jungfrau und…“ Mir stockte der Atem. Was sagte man jetzt bitte? „Ich war ein Trottel.“, sagte ich schnell dazu und überlegte. Selten war ich so sprachlos… „können wir das vergessen? Ich weiß, dass ist schwer, aber… ich liebe dich Haku. Mit oder ohne Sex. Das ist mir egal. Ich will bei dir sein und nie wieder ohne dich. Manchmal habe ich etwas Angst, dass ich dir nicht geben kann, was du brauchst. Du bist so perfekt in vielerlei Hinsicht, während ich ein Tollpatsch bin. Du bist mein Licht, was mich aus tiefster Dunkelheit holt und dein Lachen macht mich so glücklich…. Mein Herz schlägt in deiner Nähe so schnell, dass ich wegen zu schnellen Tempos eingeknastet gehöre.“ Sein Blick richtete sich auf mich, während er tief durchatmete. Aus Angst vor einer negativen Antwort, machte ich ein Satz nach vorne und küsste ihn schnell auf die Lippen. Überrascht fiel er nach hinten und konnte sich gerade so mit den Ellenbogen noch abfangen, bevor er wieder tauchen ging. „Aimi, ich…“, hauchte er zittrig an meine Lippen, als ich ihm Luft ließ. „Mir ist auch egal, ob du Jungfrau bist, dann erkunden wir uns irgendwann gegenseitig…“, platzte ich raus und musste mit ansehen, wie er ein Stück tiefer ins Wasser rutschte und knallrot anlief. Anscheinend wollten Männer das nicht gerne zugeben. „Woher?“ „Ich habe meine Quellen.“, beichtete ich bevor ich ihn fest umarmte. „Es ist mir egal. Wann wie und warum. Versprochen!“ „Oh… Aimi… Mir tut es auch leid… weißt du… warte kurz!“, meinte er schnell und kramte in seinen Taschen. „Ich war auch sehr aufgeregt, aber wegen… wo ist es?“ Er suchte noch kurz weiter, bevor die Erkenntnis über ihn hereinbrach. Er suchte eindeutig sein Kästchen, was er vorhin in die Gegend gepfeffert hatte. „Ich… warte… es liegt da vorne.“ „Suchst du das hier?“, fragte ich leicht neckisch und zog aus der vor Wasser triefenden Tasche die Schatulle hervor. „Du hast sie mir vorhin fast an den Kopf geworfen.“ „Wie… warte… hast du gelauscht?“, sein Blick war tadelnd, doch dann seufzte er einfach noch mal. „Hast du reingesehen?“ „Ja. Habe ich. Und dann wusste ich noch mehr, dass ich richtig viel Scheiße gebaut habe. Es tut mir so leid… Aber eine Frage, glaubst du wirklich, dass ich nein sagen könnte, wenn du mich fragst?“ Überrascht schluckte er und kratzte sich am Hinterkopf: „Naja… ich… also…“ Ich schüttelte lächelnd den Kopf: „Wer macht sich von uns nur die meisten Gedanken? Ich mit dem Sex oder du mit dem Antrag? Wir sind wohl beide manchmal etwas zu nachdenklich…“ „Dabei bist du doch immer so stürmisch und ich eigentlich eine Frohnatur, was?“ Ich lachte leise und er stimmte mit ein. „Ich sollte keinen Alkohol mehr trinken.“ „Nein, solltest du wirklich nicht…“, lachte er und grinste. „Und ich hätte es einfach sagen sollen, aber ich wollte den richtigen Moment abwarten und…“ „Wann sollte der sein?“, fragte ich ihn lächelnd und beobachtete einen Koi, wie er auf Hakus Schwanz zu steuerte. Kurz vorher patschte ich auf das Wasser, sodass er schnell wegschwamm. „Ich wollte deinen Vater um sein Einverständnis bitten und dann… in einem Restaurant oder so dir den Antrag machen, aber jetzt… Würde es dich stören…?“ „Nein. Ich glaube der Moment ist denkwürdig.“, kicherte ich. „Das ist doch eine Geschichte. Oder?“ Ich schmunzelte, während er lachte und den Ring hervorholte und sich ins Wasser kniete: „Aimi, mein begossener Pudel, möchtest du den triefenden Kater, Haku, zu deinem Mann nehmen?“ Ich kicherte und legte den Kopf schief, bevor ich mich etwas schüttelte. „Natürlich.“, grinste ich und zwinkerte ihm zu. „Wie könnte ich da nur nein sagen? Ja, ich will, will, will.“ Schmunzelnd schob er mir den Ring auf den Finger. Überglücklich sprang ich ihm um den Hals und küsste ihn innig. „Ich liebe dich, mein nasser Kater!“, kicherte ich, während er meinen Körper umschlang und mich aus dem Wasser hob und auf einmal… … hörte man wildes Klatschen und Zurufe von dem Gebäude. Überrascht zuckten wir zusammen und starrten zu besagten Gebäude, nur um ein Dutzend oder zwei Dutzend Personen zu sehen, die heulten oder klatschten und begeistert schwärmten. „Ohje… hast du die eingeladen?“ „Nein… Aber anscheinend hatten wir mehrere lauschende Ohren.“, knurrte er und stieg aus dem Wasser. „Anscheinend wird dieser Antrag bestimmt die Runde machen. Ohje… es tut mir leid…“ „Wieso denn?“, kicherte ich und küsste ihn noch mal. „Es kommt doch nicht darauf an, was andere denken oder? Jetzt sollten wir aber zu meinem Kuchen, ich habe mega Hunger.“ Er nickte und lächelte den Leuten noch mal zu, bevor wir uns triefend nass von Dannen machten. Später kamen wir bei meinen Eltern an. Haku schnappte sich Tempeldiener Kleidung und ich zog mir ein schönes buntes Kleid an. Meinem Vater fiel natürlich sofort der Ring auf. Aber anstatt uns eine Predigt zu halten, beglückwünschte er mich. Ob das damit zusammenhing, dass es ihm lieber war, als dass ich mit ihm sex gehabt hätte? Keine Ahnung, aber es war auch Papa gewesen, der mich hinter Haku hergeschickt hatte. Anfangs unsicher, kostete ich meinen Kuchen, aber dann erkannte ich, dass er es ernst gemeint hatte. Anscheinend hatte er Haku anerkannt, als meinen zukünftigen Mann, was ich sehr schön fand, denn es war mir schon irgendwie wichtig… Mein Herz schlug schnell, während ich mir schon unsere Hochzeit ausmalte. Hihi…. Epilog: Aimis Abenteuer - Part 8 -------------------------------- Part 8: Happy End Unglaublich aber wahr. Es waren schon 6 Monate seit seinem Antrag vergangen und heute? Heute wurden wir getraut. Natürlich hatte ich mich für ein Hochzeitskleid entschieden. Es war weiß und lang mit einer richtig langen Schleppe. Es umschmeichelte meinen schlanken Körper. Da es draußen schneite und kalt war, trug ich eine Art Pelz über den Schultern, welcher aus meinem eigenen Fell bestand. Mein Vater hatte mir den Trick gezeigt. Haku trug hingegen einen Anzug in Schwarz. Er sah so schön aus… Wir tauschten die Ringe und Küsse. Es war einfach wunderschön. Fotos machten wir draußen im Schnee. Haku meinte immer wieder, dass ich wie eine Schneeprinzessin aussah. Es war einfach bezaubernd. Zwischendurch schneite es natürlich noch einmal und ich konnte kaum die Finger von ihm lassen. Ich war einfach so glücklich und die ganze Zeit über schlug mein Herz so heftig, dass ich kaum etwas um mich herum wahrnahm. Haku…. Ich liebe dich über alles. Das nachfolgende Fest fand im Wald statt. Wir hatten eine große Holzhütte dafür gemietet mit großen Saal und köstlichem Essen. Wir tanzten Stunden über Stunden. Haku musste teils aufpassen, da ich ständig zum Tanz gefordert wurde. Er war glaube ich sogar teils eifersüchtig, wie viele Hanyous mir ihre Aufmerksamkeit schenkten.   Irgendwann war ich dann fast komplett ausgelaugt und schlich mich unauffällig nach draußen an die frische kalte Luft. Meine Hackenschuhe zog ich aus und ließ sie an der Tür stehen. Der Schnee war tief und ich sackte 30 cm tief hinein. Es hatte sich ganz schon viel Schnee angesammelt. Trotzdem konnte ich nur wohlig seufzen, als die Kühle meinen Körper erschütterte. Seit ich meine dämonische Seite mehr beherrschte, machte mir solche Kälte nicht mehr viel aus. Kichernd schleifte ich mein langes Kleid über den Schnee und kühlte meine glühenden Füße. „Ist das schööönnnn.“, stöhnte ich und zog meine Haarnadel heraus, sodass mein Haar in sanften Wellen über meinen Rücken fiel. Das Schwarz meines Haares bildete einen starken Kontrast zu meiner weißen Umgebung. Da konnte man sich wohl wirklich als Prinzessin fühlen. „Aimi-chan?“, fragte eine sanfte, männliche Stimme hinter mir. Da war er. Mein Gemahl. Grinsend drehte ich mich zu ihm und sah zu, wie er im Schnee versank, als er zu mir kommen wollte. „Was machst du denn?“ „Wegschleichen, aber pschhhttt. Sie dürfen es nicht merken.“, zwinkerte ich und deutete auf den Rücken meines Kleides. „Würdest du es aufmachen? Ich brauch etwas Freiheit!“ Er lachte. „Du wirst noch krank…“ „Von Wegen. Bei meinem guten Lehrmeister? Da kann ich doch gar nicht krank werden.“, erklärte ich und spürte schon seine Hand an meinem Rücken. Langsam zog er den Reißverschluss herab und schien jede Sekunde zu genießen. Ich kicherte glücklich und schielte nach Hinten. „Das gefällt dir, was?“ „Natürlich.“, schnurrte mein Käterchen, während seine bloße Hand über meine nackte Haut fuhr. „Wem würde das nicht gefallen, Prinzessin?“ „Wollen wir ein wenig Spazierengehen?“, flüsterte ich verführerisch, während ich aus dem Kleid schlüpfte. Dort stand ich in einer schneeweißen Korsage und einer weißen langen Ballonunterhose, die mir bis zu den Knien ging mit Rüschen. Haku hatte darauf bestanden. Er sorgte sich manchmal einfach viel zu sehr um mich… Aber jetzt begrüßte ich es sogar bei diesem eisigen Wetter. „Gerne… Aber schimpf nicht mit mir, sollte ich dich unsittlich berühren…  Es sollte einfach verboten werden, dass du so in der freien Wildnis rumrennen darfst…“ Ich kicherte leicht und zwinkerte. Es war unsere Hochzeitsnacht und es war theoretisch sein Anrecht… aber auch ich wollte mein erstes Mal und welcher Moment schien denn geeigneter zu sein?  Überhaupt… würde es hoffentlich unvergesslich werden~ Regelrecht in vernichtend perversen Gedanken schwelgend, wandelte ich durch den Schnee und lief an wie eine Tomate. Freudig berührte ich meine Wangen mit meinen Händen und grinste wie ein Pfannekuchen. Wie würde er nur über mich herfallen und wann? Wie lange würde er meinem heißen Anblick standhalten? Zumindest gab es nun wirklich keinen einzigen Grund mehr, warum er sich zurückhalten müsste. „Aimi-chan?“, flüsterte eine Stimme dicht hinter mir und bescherte mir einen extremen Schauer. Es prickelte in meinem Körper. Es war der tollste Moment. Draußen im Schnee nur wir zwei…. „Ja, Liebster?“, keuchte ich leicht und machte mich auf seine zärtlichen Berührungen gefasst, doch stattdessen traf mich ein Schneeball im Nacken. Erschrocken zuckte ich zusammen und machte eine 180° Drehung. Da stand er nur einen Meter entfernt und anstatt über mich herzufallen, hatte er mich mit Schnee attackiert? DIESER IDIOT! Wütend funkelte ich ihn an, bückte mich, formte einen Schneeball und feuerte ihn auf ihn ab. Überrascht über meinen Stimmungswechsel, verpasste er auszuweichen und bekam ihn volle Breitseite ab. „DU IDIOT!“, schimpfte ich ihn aus, während er sich den Schnee aus dem Gesicht wischte. „Du Trampel!“ Er starrte mich verdattert an und blinzelte ein paar Mal, bevor er auf mich zu ging und die Hand nach mir ausstreckte. „Aber Aimi, ich… also…“, stotterte er etwas unbeholfen und konnte nur zusehen, wie ich immer weiter nach hinten auswich. Er konnte mich mal. Ich war mit ihm nicht hier zum Spielen… also schon, aber nicht um so zu spielen. Männer standen manchmal wirklich lange auf dem Schlauch! Noch ein Schritt trat ich nach hinten und bereute es im selbigen Moment schon, denn… da war ein Abgrund. Ein anscheinend etwas tieferer Abgrund. Ich blickte geschwind nach hinten und erkannte, dass es schon einige Meter bergab ging. Schnell griff ich nach Hakus ausgestreckter Hand, doch dieser schaffte es sich nicht im Schnee halten zu können und stürzte mit mir herab. Sein Körper schlang sich um meinen und schien alles abfedern zu wollen, während wir wie ein Schneeball den Berg hinabrollten. An das nächste, an das ich mich erinnern konnte, war Schnee. Überall nur Schnee. Des Weiteren war mir leicht kalt. Seufzend schlug ich die Augen auf und brauchte etwas, um zur Besinnung zu kommen. Wo waren wir? Ein Blick schräg nach oben bedeutete mir… unten. Weit unten. Toll. Naja, es konnte nur noch bergaufgehen oder? Etwas verunsichert suchte ich nach Haku, welchen ich dicht neben mir entdeckte. Er rieb sich leicht den Kopf und grummelte Flüche vor sich her.  Wow perfekt, anscheinend hatte ich mich zu früh gefreut. Seufzend robbte ich im Schnee zu ihm, nahm seine Hand beiseite und küsste seine Stirn: „Tut es sehr weh?“ Er schüttelte den Kopf und lächelte mich zaghaft an. „Nein, ich werde es wohl diesmal überleben, aber… überlebt mein Ungeschick auch unsere Ehe?“ Verdattert starrte ich ihn an und schüttelte dann nur entgeistert den Kopf: „Wir lassen uns doch nicht von so etwas erschüttern. Zumindest hast du mich vor Abschürfungen bewahrt.“ Ich deutete auf seine leicht zerrissene Kleidung unter der kleine rote dünne Linien hervortraten. Klar würden sie schnell verheilen, wie auch bei mir, aber trotzdem musste ich ihm das hoch anrechnen. „Naja, lass uns erstmal einen etwas wärmeren Ort suchen und dann überlegen, wie wir zurückkommen… Zumindest wird uns wohl niemand in unserer Hochzeitsnacht suchen. Außer mein Vater ist todesmutig.“ Haku lachte heiser und strich sein rotes Haar zurück: „Du hast Recht. Also werden wir wohl selbst die Suppe auslöffeln müssen, aber nur so. Kaum einer hat wohl so eine spannende Liebesgeschichte wie wir oder?“ Ich grinste: „Sehr wahrscheinlich nicht. Aber ich glaube auch nicht viele wollen in unserer Haut stecken.“ Brummend stand ich auf und half ihm hoch. Er sah aus, als hätte er ein paar Jahre in der Wildnis verbracht. Ich pflückte kleine Zweige aus seinem Haar und strich seine zerrissene Kleidung zurecht. Die würden sonst was von mir denken, wenn die ihn so zu Gesicht bekamen. Jeder würde sich unaussprechliches ausmalen, wie unsere Nacht abgelaufen war. Knurrend hielt ich dann meine Nase in die Luft. Ich roch die kalte klare Luft, wie auch Haku neben mir und da war noch etwas. Meine Laune hob sich schlagartig, während ich ihn hinter mir herzerrte. Wunderbar. Wenn man unten war, konnte es nur noch bergauf gehen. Redete ich mir beherzt ein und stapfte durch den langsam wirklich kalt werdenden Schnee. Nur 5 Minuten trennten uns von einem wunderbaren Ort. Da, da war er. „Ein Onsen?“, murmelte Haku neben mir verwirrt und hob eine Augenbraue. „Aimi… du Suchhund…“ Unschuldig lächelte ich ihn an, während ich schon meine ballonartige Rüschenunterhose runterschob und ihm meinen Hintern entgegenstreckte. „Hab dich nicht so. Besser erstmal als nichts.“ „Danach wird dir noch kälter sein.“, bemerkte er nur noch beiläufig, während ihm die Kinnlade runterklappte. Es hatte ihn komplett aus dem Konzept gebracht, als ich mich nur noch in der Korsage, zu ihm umgedreht hatte. Vorsichtig öffnete ich vorne den Verschluss von der Korsage. Eine Öse nach der Nächsten löste sich und offenbarte ihm meine bloße Haut. Ja, er war an meinen nackten Körper gewöhnt, doch ich konnte ihm ansehen, dass meine kleine Performanz ihn in Ekstase versetzte. „Haku, sei kein Spielverderber.“, hauchte ich erregt, während meine Korsage in den Schnee fiel. Da stand ich splitternackt und wagte es nicht mal nur eine Sache vor ihm zu verbergen. Er sollte mich ansehen. Mein Herz schlug immer lauter, während ich seinen immer hungrigeren Blick auf meinem Körper spürte. Ich keuchte leicht und schritt galant auf ihn zu. Es blieb mir nicht verborgen, wie er sich lüstern über die Lippen leckte und sich anscheinend schon einige Schweinerein überlegte. Endlich. Ich erkannte meine Chance und machte den letzten Meter zwischen uns Wett, bevor ich um ihn herumtänzelte und immer wieder mit meinen Händen über seinen leicht angespannten Körper strich. Seine Bewegungen schienen etwas steif, während meine Hände sich von hinten nach vorne bewegten und seinen Körper umschlangen. „Haku-chan, so schüchtern?“, flüsterte ich heiser in sein Ohr, während ich meinen leicht frierenden Körper an ihn drängte. Er stöhnte leise und schloss die Augen, so wie ich es aus den Augenwinkeln bemerkte. Schmunzelnd schob ich die Hände vorne unter sein Sakko und begann die Kleidung langsam über seine Schultern nach unten zu ziehen. Die Weste folgte dem Sakko auch schnell und dann tänzelte ich nach vorne und stellte mich vor ihn. Jetzt leckte ich mir auch die Lippen, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn erregt auf die Lippen. Er erwiderte zart meine Küsse, während eine Hand fast schon unbemerkt um mich griff und gegen meinen unteren Rücken drückte, sodass ich enger an ihm stehen musste. „Kätzchen…“, brummte er vergnügt und küsste meinen schwarzen Haaransatz. „Wegen dir verglühe ich noch…“ „Dann sollten wir ins Wasser.“, stöhnte ich und riss mit einem Ruck sein Hemd auf, sodass sämtliche Knöpfe durch die Gegend flogen. Ich schluckte beherzt, bevor ich seine Brust mit Küssen übersähte. Er sah verboten gut aus. Das war wohl der Vorteil an Dämonen, die sportlicher Natur waren. Sein Sixpack war einfach nur das Sahnehäubchen… Genüsslich küsste ich noch einmal seine Brust und wanderte immer tiefer. Jedes seiner Sixpacks verführte ich mit meinen Küssen, bis ich auf meinen Knien ankam. Mein Herz pochte extrem laut und so kalt, wie es zwischen meinen Beinen gerade wurde, war ich auch noch extrem feucht. Wie sehr ich mich danach gesehnt hatte… Behutsam öffnete ich den Knopf seiner Hose, zog den für mich laut klingenden Reißverschluss nach unten und – Oh Gott, das konnte nicht wahr sein – bestaunte die extreme Wölbung, die sich mir entgegen tat, als ich ihm die Hose runterschob. Leicht besorgte über die Größe schluckte ich noch einmal. Ich wusste ja, dass er nicht wenig hatte und doch schien mich leichte Angst zu packen, aber… ich vertraute ihm. Mein Herz schlug noch etwas lauter, während auch seine Unterhose nun seinen Weg in den Schnee fand. Geschwind zog er noch seine Schuhe mit dem jeweils anderen Fuß aus und schritt aus der Kleidung einen Schritt zurück. Extrem erregt blickte ich erst in sein Gesicht und dann zu seinem Glied ohne auch nur rot anzulaufen. Im Augenblick schwirrten nur unanständige Gedanken noch in meinem Kopf umher. „Nimm mich…“, flüsterte ich und sah zu, wie er seinen Kopf zur Seite legte und sein Haar leicht kräuselig in der leichten Brise wippte. „So hungrig.“, brummte er leicht seufzend, bevor er sich vor mir auch hinkniete. Leicht überrascht blinzelte ich noch kurz, bevor seine Lippen die meinen fanden und sie in einen wilden Kuss verwickelten. Ich stöhnte in seinen Mund und wusste nicht wie mir geschah, als seine Hand meine Beine leicht auseinanderschob. Anscheinend war ihm der Weg in den Onsen zu weit, denn seine Finger schoben sich langsam und sachte zwischen meine Beine und berührten diese extrem feuchte Stelle. Seine Hände waren leicht rau, was mich nur noch mehr erzittern ließ, als er sanft über mein Intimstes streichelte. Instinktiv umgriff ich seinen Körper mit meinen Armen und klammerte mich leicht an seinem Hals fest. Es fühlte sich an, als wäre ich in der Schwerelose. Meine Beine begannen erregt zu zittern, während sich mein Oberkörper fest an seine nackte Brust presste. Immer wieder stöhnte ich leise auf und genoss seine zärtlichen Berührungen, die mich vergessen ließen, dass ich immer noch im Schnee saß. Wie ich Gott doch dafür dankte, dass ich ein Hanyou und kein Mensch war, sodass ich in diesen Genuss kam. Wohlig seufzend warf ich den Kopf in den Nacken, nur um sofort seine Lippen an meinen harten Nippeln zu spüren. „Haku…“, flüsterte ich heiser und beobachtete, wie mein Atem in der Luft vereiste. „Oh, Haku…“ Ich sprach seinen Namen immer wieder aus, während seine Lippen und seine Finger meinen Körper verwöhnten. Auch wenn er angeblich keine Erfahrung hatte, wusste er, welche Knöpfe er bei mir drücken musste. Er verwöhnte mich noch einige Zeit auf diese Art und Weise, bis ich mich nicht mehr beherrschen konnte, mich an seinen nackten Körper krallte und kam. Tausende Blitze durchzuckten meine Nervenbahnen, während ich explodierte.   Erschöpft ließ ich mich in seine Arme sinken und knabberte zärtlich an seinem Ohrläppchen. „Du bist einfach unglaublich!“, brummte ich sehnsüchtig und streichelte sachte über seinen fast makellosen Rücken. Ich konnte kaum glauben, wie gut er sich doch anfühlte – ob sein Schwanz genauso gut war? „Du weißt mir zu schmeicheln.“, flötete er gedankenversunken, während er vor mir aufstand und mir zuzwinkerte. „Wie wäre es mit einem warmen Bad, Mylady?“ Er beugte sich noch einmal zu mir herab, schob seine Arme unter mich und hob mich mit solcher Leichtigkeit hoch, dass ich nur staunen konnte. Es hatte wirklich seine Vorteile, wenn der Mann dämonischer Natur war. Nicht jeder Mann wäre so stark. Nicht jeder, der so gut aussieht. Ich kicherte leise, während er mich zum Onsen brachte und langsam hineinglitt. Man konnte wohl sagen, dass ich es nicht mehr erwarten konnte. In letzter Zeit hatten mich so viele Träume verfolgt, die alle so unschuldig begannen und damit endeten, dass wir uns liebten. Doch trotzdem hatte ich mich zusammengerissen. Eine wirklich schwere Geburt, aber ich wusste, es würde sich auszahlen. Mein erstes Mal sollte besonders sein und das würde es auch. Hier. Hier bei ihm in einem Onsen. Abgelegen in einer schneeweißen, schon fast unschuldig wirkenden Landschaft und nur wir beide. Mehr hätte ich mir nicht wünschen können. Wirklich nicht. „Aimi-chan?“, flüsterte eine tiefe lüsterne Stimme an meinem Ohr, während wir langsam ins heiße Wasser eintauchten. „Darf ich?“ Ich wurde rot und sah schüchtern in seine Augen. „fragst du mich das gerade wirklich?“ Er grinste unschuldig und setzte sich ins Wasser. Seine Bewegungen waren geschmeidig und so bekam ich es auch nicht gleich mit, dass er mich auf seinen Schoß buchzierte. „Ich bin halt ein Gentleman.“ „Was ist aber, wenn ich lieber einen wilden Mann bei mir möchte?“ Er lachte leise und küsste mein Schlüsselbein. „Rollenspiele in der Hochzeitsnacht? Du scherzt. Aber ja, wahrscheinlich werde ich kein Gentleman mehr sein, wenn ich erst in deiner engen Mulde bin. Aber gut zu wissen, dass du mir nicht böse sein wirst.“ Ich verdrehte die Augen nur, während ich sachte seine Wange streichelte und mich etwas anspannte. „Aber nicht zu wild… Ich habe schon etwas… Angst, dass es wehtun könnte…“ Sein Gesicht wurde sanft, während er langsam über meine Seiten strich: „Ich gebe mir Mühe. Sag einfach Bescheid, wenn es zu viel wird…“ Mein Gesicht glich bestimmt einer roten Erdbeere. Ich kam mir wie ein kleiner Teenager vor. Das war wohl der Nachteil, wenn man so lange wartete. Aber was soll‘s? Es wird bestimmt toll und ich habe noch viel Zeit… Ich stöhnte leise auf und blickte überrascht in sein Gesicht. Er zog mein Gesicht an sich und küsste zärtlich meine Lippen, während etwas gegen mein Intimstes drückte. Ich wusste es war er. Gott, war er groß oder fühlte es sich nur so an? Ganz vorsichtig bewegte ich meinen Unterleib auf seinem steifen Glied, um ihm Einlass zu gewähren. Irgendwie begann ich zu zittern, doch es war nicht aus Angst, sondern vor purer Aufregung. Es war mir kaum möglich, mich auf etwas Anderes zu konzentrieren, da sein Glied so präsent immer fester gegen den Eingang drückte, bis… „Ahhh…“, stöhnte ich auf und spürte, wie er in mich glitt. Kurz versteifte ich mich von diesem ungewohnten Gefühl, doch das verging schnell, als seine Hand anfing meine Klitoris zu streicheln. Es half ungemein, denn auf einmal schien er immer leichter einzudringen. Der anfängliche Schmerz verwandelte sich in unstillbare Lust, als mein Jungfernhäutchen riss. Sein Körper umfing mich. Seine Hände streichelten mich an allen Orten, während er seine Lenden durchstreckte und tiefer in mich eindrang. Kurz rasteten wir, als die Gefühle übermächtig wurden. Es war einfach unglaublich. Ein wenig bereute ich mein Warten, doch nur ein wenig. „Aimi…“ „Haku…“ Stöhnten wir beide heiser, bevor wir uns küssten und er meine Hüften umfing und im Wasser aufstand. Die kühle Brise streichelte über meine nasse Brust und meine nassen Hüften, während ich meine Beine fest um seine Hüften spannte. Es kribbelte in meinem ganzen Körper, als er meinen Hintern packte und mich langsam auf und ab hob auf seinen steifen Penis.  Blitze durchzuckten mich abermals, während ich immer und immer wieder kam, wie auch er. Ihm fiel immer und immer wieder noch eine Stellung ein, während ich nur über sein Durchhaltevermögen staunen konnte. Wir liebten uns auf diese Weise noch stundenlang. Ob im Wasser oder an Lang, bevor wir erschöpft in den Schnee sanken und uns abkühlen ließen. „Ich liebe dich…“ „Ich dich auch, Kind der Liebe.“, flüsterte er zurück und blickte zu den Sternen. „Ich kann kaum glauben, wie lange es schon her ist, seit wir uns kennengelernt haben…“ Erschöpft drehte ich mich auf die Seite und schob etwas den Schnee beiseite. „Für dich länger als für mich, aber ja… Was lange währt, währt endlich gut oder?“ „Ja, aber ich bereue es keine Sekunde, denn was wäre ein Leben ohne dich?“ „Langweilig?“, witzelte ich und erhielt nur ein freudiges Nicken. „Du bist so durchschaubar.“ Er lachte leise und zog mich in seine warmen Arme, während wir noch einige Zeit die Sterne betrachteten. Was würde uns noch erwarten? Was würde die Welt für uns bereithalten? Nun, das Leben war ein großes Abenteuer, das seine Pforten für uns geöffnet hatte! Ob Mittelalter oder Gegenwart. Solange ich bei Haku sein konnte, war mir der Rest egal! Ich lächelte Haku noch einmal an. Niemand würde uns je wieder trennen.   ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)