Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Narzissa setzte sich auf die Armlehne seines Sessels, und lächelte leicht ehe sie Severus deutete ihnen gegenüber Platz zu nehmen. „Also was ist nun mit dem Jungen?“ Lucius Ungeduld wuchs immer mehr. „Frag lieber was nicht mit ihm war. Dann wären wir schneller fertig.“ Brummte Severus grimmig, und nahm dem Hauselfen, der neben ihm erschien, dass Glas Feuerwhiskey ab. Narzissa erzählte von den Verletzungen, und das Draco ihr gesagt hatte, dass die Verwandten des Jungen schuld daran waren. Lucius schüttelte den Kopf, zwar hatte sein Sohn ihm das auch gesagt, aber er konnte es nicht glauben. Nicht das Draco lügen würde, niemals, sie hatten ihn zur absoluten Ehrlichkeit ihnen gegenüber erzogen, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass man einem Kind so etwas antun konnte. In ihrer Gesellschaft waren Kinder heilig, da es bei Hexen und Zauberern sehr wenig Geburten gab, außer man hieß Weasley, dann setzte man mehr Kinder in die Welt als man füttern konnte. „Dumbledore ist der gesetzliche Vormund des Jungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht wusste, was in dieser Familie los ist.“ Severus trank mit diesem Satz einen großen Schluck aus seinem Glas. „Wenn er es wusste, und nichts getan hat, dann gehört er nach Askaban.“ Zischte Lucius und stellte sein leeres Glas auf den Tisch. Es war genug Alkohol für eine Nacht, er sollte einen klaren Kopf behalten. „Wenn ich mir vorstelle, dass uns etwas geschehen könnte, und Draco würde zu Bellatrix kommen…“ Narzissa sprach nicht weiter, sondern schüttelte sich kurz. Das ihre Schwester grausam war, war kein Geheimnis. Blind war sie dem dunklen Lord gefolgt, und hatte Dinge in dessen Namen getan, die sie sich nicht einmal vorstellen mochte. „Da wäre ich auch noch da.“ Warf Severus ein, er als Dracos Pate, würde vor der Familie das Sorgerecht für sein Mündel bekommen. „Hat Potter einen Paten?“ Vielleicht konnten sie den benachrichtigen. Narzissas Kopf arbeitete auf Hochtouren. „Sirius Black.“ War das einzige was Severus darauf erwiderte. Lucius stöhnte auf, ein verfluchter Massenmörder, der Junge hatte wirklich die besten Voraussetzungen für sein Leben gezogen. Eltern tot, durch den dunklen Lord erledigt. Pate gefangen, im sichersten Zauberergefägnis der Welt. Weil er blind drauf los eine Horde Muggel abgeschlachtet hatte. Selbst nur durch großen Zufall dem Tod von der Schippe gesprungen, um dann bei Verwandten zu landen, die ihn angeblich misshandelten. Wobei, das noch nicht bewiesen war, und er war kein Freund von vorschnellen Schlüssen. „Besteht die Möglichkeit sich seiner Erinnerungen anzusehen, solange er schläft?“ Fragte er nun. Der Tränkemeister nickte leicht: „Natürlich besteht die.“ „Ich will wissen ob das die Wahrheit ist. Wenn dem so ist, dann müssen wir das Ministerium umgehend informieren.“ Was einen Skandal in der magischen Welt auslösen würde. Dessen war er sich sicher. „Dir ist hoffentlich klar, dass dein Sohn sehr an ihm hängt?“ Narzissa sah skeptisch zu ihrem Ehemann und legte die Beine übereinander. „Ist mir bewusst. Ich habe Augen im Kopf.“ Kam die zischende Antwort. Bei Salazar, jeder Muggel wäre im lieber gewesen, als dieser Harry Potter. Der Junge der einfach nicht sterben wollte. Aber wenn Draco ihn als würdig erachtete sein Freund zu sein, würde die Hölle losbrechen, wenn er nicht freundlich zu dem verletzten Besucher war. Nicht nur, dass er Dracos Anfälle erdulden müsste, was nicht so schlimm wäre, allerdings würde auch Narzissa die Schlange in sich herauslassen, und davor grauste es ihm. Mit tapsenden Schritten schlich eine kleine Gestalt im Pyjama die große Freitreppe hinab. Der kleine Junge gähnte leicht, und rieb sich im hinab gehen über die Augen. Wie war er eigentlich ins Bett gekommen? Wahrscheinlich hatte sein Vater ihn nach oben gebracht. Noch immer konnte er nicht ganz glauben wer sein Freund eigentlich war, bisher hatte er angenommen, dass er sich mit einem einfachen Muggel angefreundet hatte, aber die Geschichte die sein Vater ihm in der Nacht erzählt hatte, lies darauf schließen, dass Harry ein Held war. Niemand würde seinem Helden noch einmal weh tun, beschloss Draco und öffnete leise die Tür zum Salon, indem Harry lag. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, und er lief rasch zu ihm. Inzwischen sah er auch etwas besser aus, die Wunden im Gesicht, waren größtenteils geheilt, und er schlief tief und fest. Sanft, als ob er etwas kaputt machen könnte, strich er dem Kleineren über die Wange, und besah sich den Platz auf dem Sofa. Das würde reichen, kurzerhand hob er die Decke an und lächelte, seine Mutter hatte seinem Freund einen seiner Schlafanzüge angezogen, was lustig aussah, schließlich war er einen ganzen Kopf größer als der Schwarzhaarige. Im Normalfall würde er einen Anfall bekommen, aber das hier war Harry, und für ihn, der so viel erdulden musste, war nur das Beste gut genug. Der Blonde legte sich zu ihm, und kuschelte sich an den immer noch kranken Jungen. „Ab jetzt brauchst du keine Angst mehr zu haben, ich passe immer auf dich auf. Kleiner Held.“ Flüstere er leise und schloss die Augen. Dobby erschien neben der Hausherrin und verneigte sich tief: „My Lady, ihr wolltet informiert werden, My Lady.“ Narzissa unterbrach in harsch mit einer Handbewegung: „Ist etwas mit Harry?“ Sie war bereits aufgesprungen und aus der Tür gelaufen, ehe der Hauself antworten konnte. Lucius verdrehte die Augen: „Harry heißt es schon, sind die alle verrückt geworden?“ „Er ist nur ein Junge, Lucius. Ein Junge mit einer schlimmen Vergangenheit.“ Severus hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt. Eigentlich sollte er selbst Hass gegenüber des Jungen empfinden, aber er konnte es nicht. Immer wieder, wenn der Groll in ihm aufkam, hatte er auf einmal das Bild des verletzten, viel zu dünnen Jungen vor sich, der sich selbst nicht einmal bewegen konnte. „Bin ich der Einzige, der hier klar denkt? Das ist Potter. Der Potter, der den dunklen Lord, dem wir gedient haben, wohlgemerkt, der da in MEINEM Salon liegt, und sich von MEINER Frau betütteln lässt.“ Lucius Blick glitt zurück zu seinem Whiskeyglas, und er fragte sich, ob er nicht doch noch einen trinken sollte. Severus lachte leise, ehe er antwortete: „Mein Freund, du weißt genau so gut wie ich, dass du ihm nie freiwillig gefolgt bist. Du bist in deine Rolle gezwungen worden, genauso wie ich.“ Grummelnd sah der Aristokrat wieder zu seinem Freund, es war dumm gewesen ihm von der damaligen Situation zu erzählen, aber der Alkohol und die langjährige Freundschaft zu dem Tränkemeister hatten damals seine Zunge gelockert. Außerdem war der Lord schon lange verschwunden, und würde sicherlich auch nicht mehr auftauchen, zumindest hoffte er das. Niemals wieder wollte er seine Maske anlegen müssen, und Dinge tun, für die er sich selbst verachtete. „Und nun, sollten wir die Erinnerung holen.“ Damit stand Severus auf und ging zur Tür. Lucius nickte und folgte ihm. Narzissa lächelte breit, als sie die beiden Jungen auf dem Sofa liegen sah, es sah zu niedlich aus, wie ihr Sohn sich an den anderen Jungen geschmiegt hatte, und schlief. Sie sah zurück, als sie die beiden Männer wahrnahm, die auf sie zukamen und legte einen Finger auf die Lippen, um ihnen zu zeigen, dass sie ruhig bleiben sollten. Synchron wurden zwei Augenbrauen erhoben, und die Männer schauten an ihr vorbei in das Zimmer. „Ich hab ihn doch in sein Bett gebracht.“ Bei dieser Aussage traf ihn ein leichter Schlag seiner Frau in die Seite. „Pssssst. Scheinbar wollte er da aber nicht bleiben.“ Zischte sie ihm zu und sah wieder auf das friedvolle Bild das sich ihnen bot. Severus griente in sich hinein. Genau das geschah Lucius recht. Wäre er nicht selbst völlig geschafft, von der Heilung des Jungen und der späten Uhrzeit, würde er nun einen Lachanfall nicht unterdrücken können. Vor allem wenn man das Ehepaar betrachtete, während Narzissa verträumt und glücklich zu sein schien, sah Lucius aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Selten kam es vor, dass man den Hausherren so unkontrolliert sah. So leise wie möglich ging er zu dem Sofa und holte sich die Erinnerung Harrys die sie brauchten. Eigentlich durfte so etwas ohne Zustimmung des Betreffenden nicht durchgeführt werden, aber da dies ein Notfall war, würde sogar das Ministerium eine Ausnahme machen. Er zog einen silbernen Streifen aus der Schläfe des Jungen und folgte den Malfoys in Lucius Arbeitszimmer, um dort im Denkarium die Erinnerungen ansehen zu können. Severus rührte kurz mit dem Zauberstab in der Schale und lies die Erinnerung des Jungen auftauchen. Eine sehr viel kleinere Version des Jungens, der im Salon lag, erschien auf der Oberfläche des Denkariums. Man sah wie der kleine Junge versuchte in der Küche etwas zu kochen und dabei aber grob von einer pferdegesichtigen Frau zur Seite gerissen, und losgelassen wurde, so dass er gegen die Küchenzeile prallte und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm, an dem er so grob gepackt worden war, rieb. Diese schrie wild auf ihn ein und warf das Essen, dass der Junge gemacht hatte in die Mülltonne. Ehe sie selbst etwas zubereitete und es auf den gedeckten Tisch stellte, der für drei Personen gedeckt war. Harry blieb während des Essens der Familie auf dem Boden sitzen und starrt auf seine Füße. Dann wechselte das Bild, Sie sahen wie der Junge im Garten einen viel zu großes Muggelgerät vor sich herschob, das den Rasen schnitt, er hatte einige Probleme, da seine Hose viel zu lang war, konnte er nicht richtig laufen, und stolperte alle paar Meter auf das Gerät. Vor ihm tauchte ein sehr dicker Junge auf, der sich einen Spaß daraus machte, alles Mögliche auf den Jungen zu werfen. Als ein Stein die Stirn traf, lachte der Dicke auf und verschwand. Wieder wechselte die Szene vor ihren Augen, Dieses Mal saß Harry auf einer Art Pritsche, der Raum war sehr klein und es hingen allerlei Hausutensilien, wie Besen und Wischmopp an der Wand. Eine Tür wurde aufgerissen, und ein großer dicker Mann stand darin, er packte den Jungen am Arm und zog ihn nach draußen. Man sah deutlich das es sich um einen Wandschrank handelte, indem der Junge gesessen hatte. Im Garten hielt er mit dem Kind an und schrie dort fürchterlich auf ihn ein, während er auf den nicht gerade sauber gemähten Rasen deutete. Schon setzte es die erste Ohrfeige für Harry, mit einer weiteren wurde er wieder in das Haus befördert, wo ein Tritt folgte. Der Schwarzhaarige hatte sich auf dem Boden zusammen geigelt und zitterte wie Espenlaub. Narzissa keuchte auf, wie konnte man so mit einem Kind umgehen? Wie alt war Harry da gewesen? Vielleicht Fünf? Noch ein Szenario baute sich vor ihnen auf, Harry wie er wie wild aus dem Ferienhaus und über die Felder gejagt wurde, von einer Gruppe Jugendlicher, die mit Stöcken bewaffnet waren. Allen voran, der dicke Junge den sie schon einmal gesehen hatten. Er wurde wie Vieh vor ihnen hergetrieben, man konnte klar erkennen, dass der Junge verletzt war, und sich mehr vorwärts schleppte, als wie das er rannte. Nun sog Lucius scharf die Luft ein, als er sah auf was für ein Anwesen Potter zusteuerte. Es war ihr Manor, das für die Muggel wie ein verfallenes altes Herrenhaus aussah. Er sah wie Potter in das Haus rannte, um dort vor Schmerzen und Erschöpfung zusammen zu brechen, und auf dem Boden liegen zu bleiben. „Es tut mir leid, Draco.“ Las Severus von den Lippen Harrys ab. Narzissa hatte ihren Kopf auf die Schulter ihres Mannes gelegt, und vom Denkarium abgewandt, diese grausamen Szenen die sich da abspielten, wollte sie nicht sehen. Es war als würde sie in die Vergangenheit zurückgeworfen werden, da hatte auch Gewalt geherrscht, und sie hatten keine Wahl gehabt zu entkommen. Dieses Mal hatten sie eine Wahl, und dieser Junge würde niemals wieder zu seinen Verwandten zurückkehren, egal was Lucius sagte. Völlig sprachlos betrachteten die Männer, wie die Kinder auf den Jungen einprügelten, und keine Rücksicht auf Gesicht, Magen oder Unterleib nahmen, Hauptsache ihre Schläge trafen das völlig wehrlose Ziel vor ihnen. Und da fragte man ihn warum er keine Muggel leiden konnte? Das war bei solchen Szenen doch klar offensichtlich. Lucius winkte ab und sah stumm zu wie Severus die Erinnerung wieder aus dem Denkarium entfernte, um sie zu Harry zurück zu bringen. Minutenlang sprach keiner der beiden Eheleute, Narzissa weinte stumm an der Schulter ihres Mannes, der einen Arm um sie gelegt hatte, und sie an sich drückte. Auch ihm waren diese Bilder sehr nahegegangen, wie konnten Kinder in diesem Alter schon so grausam sein? „Ich glaube, wir brauchen eine Flasche Feuerwhiskey, mein Herz.“ Flüsterte er leise in das Ohr seiner Frau und zog sie mit sich. Schluss mit den guten Vorsätzen für diese Nacht nichts mehr zu trinken. Vielleicht konnte der Alkohol dafür sorgen, dass er diese Bilder ganz schnell wieder vergaß. „Was tun wir jetzt?“ Fragte Narzissa leise, auch wenn sie ihre Entscheidung schon längst getroffen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)