Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Schuldbewusst sah er Draco in die grauen Augen, und atmete tief durch: „Ich wollte nicht, dass du meinen Ärger bekommst.“ Flüsterte er kaum hörbar und senkte seinen Kopf noch tiefer. Draco zuckte zurück und verzog schmerzlich das Gesicht: „Also hast du es ihm gesagt? Autsch.“ Zu viele Gefühle prasselten auf den blonden Jungen ein. Zum einen, Wut, weil Harry sie verraten hatte, zum anderen Angst, was sein Vater nun tun würde. Letzteres überwog. Trotz allem, war er zu wütend um nun weiter mit Harry zu sprechen, das erste Mal, hatte er sich selbst für jemanden geopfert, um dann so hintergangen zu werden. Sicherlich würde es von seinem Vater eine ordentliche Strafe hageln, die es nicht gegeben hätte, wenn Harry nicht gepetzt hätte. „Das war gemein.“ Draco flüsterte diese Worte mehr zu sich selbst. damit stand langsam auf und verließ den Raum, ohne weiter auf Harry zu achten, der sich gerade noch solange aufrecht hielt, bis sein Freund das Zimmer verlassen hatte. Erst dann ließ er sich ganz auf das Bett fallen, die Tränen nicht mehr zurückhaltend, die ihm über das Gesicht liefen, um dort zu enden, wo die ersten aufgehört hatten. Er hatte seinen einzigen Freund verraten. Den einzigen jungen, der jemals für ihn da gewesen war. Sicherlich musste er nun wieder zu den Dursleys, aber das hatte er verdient, für das was er getan hatte. Tiefe Verzweiflung breitete sich in ihm aus, und er schlug mit der Faust auf die Matraze. Warum war er nur so dumm? Er hatte alles kaputt gemacht. Draco setzte sich auf den breiten Fenstersims seines Zimmers, und starrte mit leerem Blick nach draußen. Bis es sanft an der Tür klopfte und sein Vater eintrat, sofort sprang er auf und senkte seinen Blick, um zu zeigen, dass er jede Strafe die ihn von seiner Seite aus erwartete, akzeptierte. „Was ist los, Draco?“ Lucius hob eine Augenbraue und wusste im nächsten Moment was passiert war, wenn er das Häufchen Elend hier betrachtete, und die Schluchzer einige Räume weiter, richtig deutete, dann hatte Harry ihm die Wahrheit gesagt. Warum konnte ein kleiner Junge keine Geheimnisse für sich behalten? Auch Draco tat sich schwer damit, was es ihm nicht leichtmachte, wenn er heimlich für Narzissa etwas kaufen wollte, und seinen Sohn dabeihatte. Er ging in den Raum und setzte sich auf das Bett um locker zu seinem Sohn zu sehen: „Du redest heute schon noch?“ Er hatte keine Lust den ganzen Nachmittag nun hier sitzen zu müssen. Eigentlich konnte es ihm gerade Recht sein, dass die Beiden sich gestritten hatten, aber nach jetzigem Stand der Dinge, würde er Potter nicht gehen lassen. Nicht ohne herauszufinden, was für eine Magie in dem schwarzhaarigen Jungen herrschte, und wieso sie so mächtig war. Narzissa hatte ihm schon von ihren Übungsstunden erzählt, und er wusste, dass Harry bereits Lektionen beherrschte, mit denen Draco sich sehr schwer getan hatte, und die teilweiße auch jetzt noch nicht ganz perfektioniert waren. „Was ist meine Strafe für das Lügen Vater?“ Draco zwang sich den Kopf aufrecht zu halten, und ihm fest in die Augen zu sehen. Lucius legte den Kopf schief: „Warum Strafe? Wann hast du mich belogen?“ Er machte sich einen kleinen Spaß daraus, um seinem Sohn auf diese Art und Weise zu zeigen, was er von seinem verhalten hielt. Sein Erbe zuckte kurz zusammen, straffte sich aber sofort wieder: „Harry hat bereits gesagt, dass du alles weißt.“ War alles was er sagte. Lucius nickte bedächtig: „Hat Harry dir dann auch gesagt, dass ich sagte, dass es ein Geheimnis zwischen ihm und mir ist?“ Er verkniff sich ein Grinsen, als er den fassungslosen Ausdruck auf dem Gesicht seines Sohnes sah, scheinbar hatte dieser wirklich mit einer strengen Strafe gerechnet, die es in einem normalen Fall auch sicher gegeben hätte. Aber dieser spezielle ´Potter` Fall, war schon seit der Ankunft des Jungen im Manor, nicht mehr als normal anzusehen. „Dieses Mal, wirst du dafür keine Strafe bekommen. Du hast versucht deinen Freund zu schützen, und das ehrt dich. Aber lüge mich niemals wieder an. Denn das nächste Mal, wirst du tagelang den Keller auf Muggelart schrubben.“ Streng richtete er die Augen auf ihn. Draco verzog das Gesicht und nickte dann sofort zustimmend, wenn sein Vater in einer solchen guten Laune war, dann war es besser ihn nicht auch noch zu provozieren. Also hätte Harry es ihm gar nicht sagen müssen, er hatte es nur aus Freundschaft zu ihm getan… Oh Merlin, er war so ein Trampel. Innerlich klatschte er sich selbst an den Kopf, anstatt einfach fort zu rennen, hätte er warten und mit Harry reden müssen. Aber das konnte er gleich noch tun. Lucius sah zufrieden zu seinem Sohn und deutete ihm das er losrennen konnte, schließlich war es für seine Ohren nur gut, wenn Harry endlich aufhörte zu weinen. Ein Wunder das Narzissa noch nicht wie eine Furie nach oben geeilt war, aber wahrscheinlich war sie noch damit beschäftigt sich um Andrew zu kümmern, der sich eigentlich schon vor einigen Minuten verabschiedet hatte. Er schüttelte den Kopf, wer hätte gedacht das sich die Dinge in seinem Haushalt so entwickeln würden? Narzissa lächelte breit als sie sich von Andrew und Blaise verabschiedete, und wandte sich dann den Hauselfen zu. „Ihr werdet nur die Möbel im Raum in Ordnung bringen. Alles Weitere, machen die Kinder selbst.“ Dolby nickte ergeben und verschwand, um diesen Befehl auch an die anderen weiter zu geben. Das bedeutete das jeder Hauself erst einmal einen großen Bogen um die Bibliothek machte, da es in ihrer Natur lag, dass sie kein Chaos ertrugen, und es automatisch aufräumen wollten. Sie ging aus dem Salon um im Flur ihrem Mann in die Arme zu laufen. „Solltest du nicht bei Harry sein?“ Fragte sie ihn überrascht, aber er hatte nur ein sehr breites Grinsen aufgesetzt. „Der Junge bleibt.“ Damit ließ er sie verdutzt stehen, um einige Schritte weiter zu gehen, ehe sie sich gesammelt hatte, und ihm hinterherlief. „Wie er bleibt? Du kannst mir das doch nicht einfach hinknallen und dann weiterrennen, als wäre eine Horde Drachen hinter dir her!“ schimpfte sie noch während sie in den erweiterten Wohnbereich gingen. Wie sie diesen Flügel nannte. „Kann ich nicht?“ Eigentlich hatte er angenommen, dass er das soeben getan hatte. „Ich weiß das es dir nicht passt das der Junge bleibt, aber ich denke, dass er eine große Bereicherung für unseren Haushalt ist, und das unser Sohn noch eine Menge von ihm lernen kann.“ Er grinste noch breiter. „Wer bist du? Und was hast du mit MEINEM Mann gemacht?!“ Fragte sie nun ungläubig. Natürlich war sie froh über die plötzliche Einsicht ihres Mannes, aber das ging nun doch zu schnell, was bei allen Göttern plante er? Sie kannte ihn zulange um zu wissen, dass er etwas vorhatte. „Ich weiß nicht wovon du redest. Die ganze Zeit über versuchst du mich zu überreden, das Harry bleiben kann, und nun stimme ich zu, und es ist auch wieder nicht richtig. Soll ich ihn doch lieber vor die Tür setzen?“ Knurrend setzte Narzissa sich und legte den Kopf schief, sie würde auf dieses Spielchen nun sicher nicht eingehen: „Ich möchte wissen, warum dieser plötzliche Sinneswandel stattfand.“ Er seufzte und setzte sich ihr gegenüber: „Ich habe noch einmal über deine Worte vor Andrews nachgedacht, und bei Merlin du hast Recht. Wo soll das arme Kind den sonst hin? Zu seinen Verwandten? Die verprügeln ihn nur wieder. Oder zu den Weasleys? Die bekommen noch nicht einmal ihre eigenen Kinder satt.“ „Gut, ich rufe Severus er soll Veritaserum mitbringen.“ Sie stand kalt lächelnd auf, wurde aber am Arm zurückgehalten. „Ist ja gut. Ich habe mit Harry gesprochen. Draco und Blaise waren nicht schuld. Harry hatte einen magischen Ausbruch.“ Fing er an, seine Beweggründe zu erklären. Einen Moment lang legte sie den Kopf schief: „In solch einem Ausmaß? Obwohl er seine Magie schon eingesetzt hat?“ Sie ließ sich auf den Stuhl zurückfallen und sah fragend zu ihm. Kinder die bereits Magie übten hatten für gewöhnlich keinerlei Anfälle mehr. Da die Magie aus ihnen weichen, und sich nicht stauen konnte, wie es bei jüngeren Kindern der Fall war. „Das ist so faszinierend.“ Er sah aus als wären heute sämtliche seiner Wünsche in Erfüllung gegangen. Wie vom Schlag getroffen, blieb Draco in der Tür zu Harrys Zimmer stehen, und sah auf den kleineren. Sein schlechtes Gewissen, meldete sich augenblicklich. Wie hatte er ihn nur so sitzen lassen können? Was war er für ein Freund? Leise ging er in den Raum und setzte sich zu Harry auf das Bett. Vorsichtig legte er ihm einen Arm auf den Rücken und strich sanft darüber. „Harry?“ Fragte er leise um ihn nicht zu erschrecken, scheinbar merkte er noch nicht einmal, dass er zurück war. Zu sehr hatte sich sein Held, und das war er für ihn immer noch, in seine eigene Welt aus Trauer und Schmerz zurückgezogen. Er dachte daran, dass sein Vater einst sagte, dass sich Malfoys nicht entschuldigten, aber im Moment war ihm das egal, er würde sogar auf die Knie gehen und um Verzeihung bitten, wenn es etwas brachte. Er legte sich dicht neben Harry und sah ihm in das verweinte Gesicht, das rötlich schimmerte. „Es tut mir leid.“ Flüsterte er ganz dicht am Ohr des anderen, und hoffte, dass er es durch seine Schluchzer hörte. „D… Dumm.“ Kam es nur leis, unterbrochen von mehreren Schluchzern, zurück. „Ja, ich bin dumm. Ich hätte nachfragen müssen.“ Gab er nun leise zu. Zum allerersten Mal sagte er so etwas von sich selbst. Aber Harry hatte recht. Er war dumm gewesen. „N… N… Nicht d… du...“ Harry drehte seinen Kopf ganz in seine Richtung und sah ihn aus seinen grünen Augen, die immer noch vor Tränen schimmerten, an. „Wer dann? Dobby? Ja, der ist auch dumm.“ Mit diesem Satz strich er sanft über Harrys Gesicht, und versuchte die einzelnen Tränen aufzufangen. Energisch schüttelte Harry den Kopf und sah ihn traurig an: „Ich. Ich habe dich und Blaise verraten.“ Nun war es an Draco den Kopf zu schütteln: „Es war meine Schuld. Du wolltest uns nur helfen. Und das habe ich nicht erkannt.“ Sagte er nun leise, und nahm sich fest vor, in Zukunft besser aufzupassen, damit er seinen Freund nicht mehr in eine solche Lage bringen konnte. „Freunde?“ Nuschelte Harry nun ganz leise, fast hätte er ihn nicht verstanden, aber sofort breitete sich ein strahlendes Lächeln auf Dracos Gesicht aus, und er nickte eifrig: „Die besten überhaupt!“ „Lucius! Der Junge ist nicht dein persönliches Versuchskaninchen!“ Narzissa war empört, als Lucius ihr offenbart hatte, das er selbst mit dem Jungen trainieren würde, um festzustellen wie weit seine Macht reichte, und wann ihr Endpunkt erreicht war. Er legte den Kopf schief: „Keine Angst, ihm passiert dabei nichts.“ Versuchte er einzulenken, aber wenn er Zissa so ansah, dann würde das nichts bringen. „Ihm passiert doch nichts dabei,“ Wiederholte er, „Wir müssen ihn doch seinen Fähigkeiten entsprechend unterrichten.“ Sie hob die Brauen und warf den Kopf zurück: „Dann erklärst du deinem Sohn bitte auch, warum er an diesen Lektionen nicht teilnehmen darf. Am besten sagst du ihm, dass er nicht mächtig genug ist. Was glaubst du ist dann hier los?“ Sie legte den Kopf schief. Manchmal hatte sie das Gefühl das sie zwei Kinder hatte. Im Moment drei. Er verzog das Gesicht, dass könnte wirklich zu einem Problem führen, wobei, ein härteres Training würde auch Draco nicht schaden. „Wir müssen noch etwas wegen Dobby unternehmen. Vorhin, als ich den Jungen nach oben gebracht hab, hat er sich den Kopf an der Wand halb eingeschlagen.“ Berichtete er ruhig, um das Thema zu wechseln. Sie zuckte mit den Schultern, natürlich wusste sie von dem Problem des Elfen, aber wie sie diesem helfen konnten, das war ihr schleierhaft, sie konnten ihn ja schlecht ins Mungos, zu einem Geistheiler bringen. Die würden sie gleich alle dabehalten. DAS wäre die Schlagzeile im Tagespropheten. „An was denkst du?“ Fragte Lucius irritiert und nahm sich sein Wasserglas, dass auf dem kleinen Tischchen neben ihm gestanden hatte. Seine Frau legte den Kopf schief und antwortete ruhig: „Wir bringen ihn ins Mungos.“ Bei dem entsetzten Gesicht, dass ihr Mann nun zog, lachte sie laut los und schüttelte sanft den Kopf. „Merlin, für einen kurzen Augenblick, dachte ich du meinst das ernst.“ Er schüttelte sich. Das wäre der endgültige Untergang der Familie Malfoy. Er verzog das Gesicht, ehe er einen Schluck trank und das Glas wieder zurückstellte. „Werden wir es mit Dumbledore aufnehmen können?“ Fragte sie nun leise und deutete nach oben. Lucius nickte leicht: „Die Aussagen von Harry und Draco werden entscheidend sein vor dem Gamot. Wenn wir uns dann als Pflegefamilie anbieten, und sie sehen, wie sehr Harry an unserem Sohn hängt, ist alles weitere nur noch eine reine Formalitätssache.“ Er sprach sehr ruhig, und etwas von dieser Ruhe ging auch auf Narzissa über, den sie lächelte leicht, vielleicht war dieser Albtraum bald vorbei, und Harry konnte wirklich in Ruhe bei ihnen leben. Allerdings würde sie ihrem Mann etwas auf die Finger schauen müssen, damit er es mit den Lektionen nicht übertrieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)