Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 30: ------------ Elaine nickte leicht, und folgte staunend dem Hausherrn aus dem Raum. Natürlich hatte auch sie schon von dem Reichtum der Malfoys gehört, aber ihn nun mit eigenen Augen zu sehen, war etwas ganz anderes. Allein der schwere Teppich in diesem Raum, war teurer als zwei ihrer Monatsgehälter. Und von der perfekt sitzenden Kleidung des Familienoberhauptes, wollte sie gar nicht erst anfangen. War es wirklich gut für einen Jungen, in einem solchen Reichtum aufzuwachsen? Andererseits, hatten die Malfoys einen Sohn in Harrys Alter, und das wäre auf jeden Fall gut für den Jungen. Zudem hatte sich Rayne sehr für die Unterbringung Harrys im Manor ausgesprochen, und Rayne war niemand, dem man leicht widersprach. Sie traten in die Bibliothek, und wieder schluckte sie hart. Lucius deutete auf eine Sitzgruppe und zog der Beamtin charmant den Stuhl zurück. Darren biss sich auf die Unterlippe, während er selbst seinen Stuhl zurückzog um sich zu setzen. Niemand, wirklich niemand konnte einem Malfoy nachsagen, dass er kein Gentleman der alten Schule war. Natürlich würde ihm das bei der jungen Hexe etliche Pluspunkte bringen. „Möchten sie etwas trinken? Tee, Kaffee oder einen Saft?“ Selbst seine Stimme ließ der Politiker wie Samt klingen. Während Darren ein weiteres Lachen unterdrückte, und etwas von Tee und Wasser nuschelte, hing Elaine gebannt an Lucius Lippen, auf denen sich ein sanftes Lächeln gebildet hatte. Mit lautem Poltern sprang Draco mit Harry an der Hand in den Raum, und Lucius warf beiden einen leicht tadelnden Blick zu. Ein Malfoy trampelte nicht. Er wusste natürlich nicht, wie ein Potter das hielt, aber eigentlich war der Junge inzwischen mehr Malfoy als Potter, also hatte auch er nicht zu trampeln. „Mein Sohn, Draco und natürlich Harry.“ Stellte Lucius die beiden Kinder vor, während seine kühlen Augen nach seiner Frau suchten, die im Gegensatz zu den Kindern, sehr elegant in den Raum schritt. „Und natürlich, meine wundervolle Frau Narzissa.“ Für einen kurzen Augenblick, konnte man so etwas wie Enttäuschung in den Augen der Frau sehen, aber sie hatte sich gut genug unter Kontrolle, um ihre Mimik unter Kontrolle zu halten. Natürlich wusste jeder in der Zaubererwelt, dass Lucius Malfoy verheiratet war. Aber sie hatte die Hoffnung gehabt, dass diese Ehe vielleicht nicht ganz so glücklich war. Zumindest konnte man das des Öfteren in den Zeitungen lesen. Nun, wo sie den blick, mit dem Lucius seine Frau betrachtete, gesehen hatte, war ihr klar, dass das nur Ammenmärchen waren. Vielleicht hatte sie einmal Glück und sie würde einen Mann finden, der sie ebenfalls mit solch einer Liebe und Zuneigung ansah. „Was wollen sie von Harry?“ Draco hatte sich vor der jungen Frau aufgebaut, während gewisser Harry hinter ihm stand, und vorsichtig an seinem Kopf vorbei schielte. Narzissa lächelte nur über den schroffen Tonfall ihres Sohnes. Schließlich war sie selbst nicht sonderlich über den Besuch der Hexe erfreut. Aber sie hatte mit mehr Personen gerechnet, sie warf einen fragenden Blick zu ihrem Mann, der ihr aber nur deutete, dass alles in Ordnung war. Während sie sich setzte, tauchten schon die ersten Getränke und kleine Häppchen auf dem Tisch auf. Wie immer hatte Dolby alles unter Kontrolle. „Ich möchte mich nur mit ihm unterhalten. Du bist also Draco?“ von einem Augenblick auf den anderen, schien die Ministeriumsmitarbeiterin wie ausgewechselt, war sie vorher vorsichtig und ihr Gesicht verschlossen gewesen, schien es sich nun den Kindern gegenüber zu öffnen. „Ja, der bin ich. Draco Malfoy. Und Harry ist mein bester Freund. Und sie müssen mir versprechen das er hierbleibt.“ Aufmerksam betrachtete Elaine die Jungen, von denen sich Harry regelrecht am Rücken des Malfoy erben festgekrallt hatte. Auch wen er ab und an neugierig an ihm vorbei sah, war es klar, dass er eine Bindung zu dem etwas größeren Jungen hatte, die sie selbst nur erahnen konnte. „Wenn es ihm hier gefällt und alles gut ist, dann spricht nichts dagegen das er hier bei dir, und deinen Eltern bleibt.“ Beruhigte sie ihn und lächelte sanft, als sie sah wie Harry langsam hinter dem Rücken des anderen hervortrat, und ihr fest in die Augen blickte: „Ich möchte hier nicht weg.“ Sie nickte langsam, und wunderte sich über die leise Stimme mit der das Kind sprach, das kannte sie eigentlich nur von schwer misshandelten Kindern, die sich nicht trauten richtig aus sich heraus zu gehen. Aber Darren hatte ihr schon erzählt, dass Harry schlimmes mitgemacht hatte, b ei seinen Verwandten, und deshalb sehr ängstlich und verschüchtert war. Auch wenn sie seine Art und Weise des Vorgehens ihren Kollegen gegenüber, nicht guthieß, zeigte ihr der Junge nun ganz klar, dass mehr Menschen ihn weit überfordert hätten. „Also gefällt es dir hier?“ Harry nickte wild: „Natürlich.“ Sie nickte wieder und fing an sich kleine Notizen zu machen, während sie weiterhin mit den ungleichen Jungen sprach. Sie atmete tief durch und sah dann zum ersten Mal wieder zu den Erwachsenen am Tisch: „Ich muss Harry auf einen Obliviate überprüfen. Wie sie sicher wissen tut es nicht weh, und ist auch schnell erledigt. Aber wenn wir das mit Sicherheit ausschließen können, dann steht einer Pflegschaft von meiner Seite aus nichts im Weg. Und natürlich musst du auch mit mir über die Geschehnisse bei deinen Verwandten sprechen. Das wird deutlich unangenehmer, aber ich verspreche dir, dass dann alles gut wird.“ Sie hatte während sie sprach wieder zu Harry gesehen, der sie fragend ansah: „Obliviate?“ Fragte er nach und sah zu Draco, der nur mit den Schultern zuckte, als sich die grünen Augen dann auf Lucius richteten, fing dieser an Harry den Zauber zu erklären, mit dem man in dem Gedächtnis der Menschen herumwerkeln konnte. Allerdings drückte er es kindsgerechter aus und Harry nickte verstehend. Für ihn war das alles kein Problem, Hauptsache er konnte bei Draco bleiben. Narzissa nickte dem Schwarzhaarigen wohlwollend zu und lehnte sich wieder zurück, während sie einen kleinen Schluck aus ihrer Teetasse nahm, und zu ihrem Mann sah. Wenn man ihn gut genug kannte, dann konnte man sehen, wie sehr er sich darüber freute, dass Harry sich an ihn gewandt hatte, und nicht an sie, oder den Auroren, der ruhig mit am Tisch saß, und scheinbar unbeteiligt auf die Aufzeichnungen der ministeriumshexe sah. Keinen Augenblick, zweifelte die Blonde daran, dass Darren sofort einschreiten würde, sollte ihm etwas nicht gefallen, dass dort auf dem Pergament notiert wurde. Elaine nahm ihren Zauberstab und murmelte einige Worte in Harrys Richtung, ihr war nicht entgangen, dass alle drei anwesenden Erwachsenen ebenfalls verdeckt zu ihren Stäben gegriffen hatten. Obwohl sie das Misstrauen, dass ihr entgegengebracht wurde verstand, schmerzte es sie. Lucius war völlig klar, dass sie dem Jungen im Manor nicht schaden konnte. Da er selbst die Schutzzauber so geändert hatte, dass es niemandem möglich war, einem Bewohner des Manors zu schaden. Trotz allem war ihm unwohl, als er sah wie die Hexe zu ihrem Zauberstab griff und diesen auf Harry richtete, der ebenfalls nicht mehr ganz so selbstsicher schien, wie er vor wenigen Augenblicken noch gewesen war. Schutzsuchend hatte er sich an Draco gedrückt, der beruhigend über seinen Rücken strich und der Hexe unheilvolle Blicke zuwarf. In diesem Moment erkannte er, dass der Name, den Narzissa für ihren Sohn bei dessen Geburt gewählt hatte, sehr wohl passend war. Wie ein Drache, der sein Junges schützte. Dieser Vergleich ließ ihn kurz schmunzeln. Elaine nickte und steckte ihren stab wieder weg, um zu zeigen das die anderen ihre loslassen könnten, und sie fertig mit der Überprüfung war. Die Feder schien von selbst über das Pergament zu fliegen, als sie ihr in Gedanken diktierte was sie zu schreiben hatte. „Gut, das haben wir. Ich sehe das du unter keinem Zauber liegst, und aus freien Stücken hier bist.“ Sie lächelte den Kleineren an um ihm zu zeigen das nun alles gut war. „Das haben wir doch von Anfang an gesagt.“ Mischte sich Draco ein, und erntete ein Nicken von seinem Freund. „Natürlich habt ihr das, aber es ist besser es schwarz auf weiß zu überprüfen.“ Die Braunhaarige wollte den Kindern nicht erklären, warum sie das tun musste, den viele Kinder sprachen trotz ihres Leids, immer die Unwahrheit, nur um ihre Eltern, Verwandten oder auch Freunde zu schützen. Dieses verhalten war zwar paradox, aber es trat sehr häufig hervor. Davon abgesehen, würde Harry sich nicht an einen Obliviate erinnern, wenn ihm einer aufgelegt wurde. „Nun zu deinen Verwandten, erzähl mir einfach so wie du es in Erinnerung hast. Es ist egal, ob oder wie es zeitlich passiert ist.“ Harry nickte tapfer und fing an langsam und stockend von den Ereignissen bei den Dursleys zu sprechen. Keine einzige Strafe ließ er während der Erzählung aus, und gerade als er von Dudleys gemeinen spielen anfing, rauschte es im Kamin, und Andrew Zabini trat ein. Er deutete Harry weiter zu erzählen, und sich nicht stören zu lassen, während er sich einen Stuhl an Lucius Seite zog und ebenfalls dem Jungen lauschte. Obwohl er von Lucius schon gehört hatte, wie schlecht es dem Jungen ergangen war, traf auch ihn die Erzählung wieder wie ein Fausthieb in den Magen. Auch Elaine schluckte hart, als Harry geendet hatte. Ihre Feder schien gar nicht mehr anhalten zu wollen, als sie die Misshandlungen des Kindes notierte. „Gut, Harry. Das hast du sehr gut gemacht. Ich habe hier alles notiert, was du gesagt hast. Und auch meine eigenen Eindrücke werde ich in meinen Bericht mit einbauen.“ Sie sah kurz zu Zabini und Rayne, um beiden Männern zuzunicken, dass sie den Bericht bekamen, sobald er abgeschlossen war. Natürlich kannte sie Andrew Zabini, wer kannte ihn nicht? Er war nicht ganz so bekannt wie die Malfoys, aber im Ministerium gefürchtet, und warum sollten sich die Malfoys einen schlechteren Anwalt nehmen, wenn sie sich diesen leisten konnten? „Können wir wieder spielen gehen, Vater?“ Draco hatte absolut keine Lust darauf, jetzt mit den Erwachsenen am Tisch zu sitzen. Für ihn war alles geklärt. Harry durfte bei ihm bleiben. Folglich, alles gut. Fragend richtete Lucius den Blick auf die ministeriumshexe, die nickte, sie hatte sowieso noch allein mit den Malfoys sprechen wollen, ohne die Kinder. „Natürlich, könnt ihr.“ Erlaubte Lucius den Beiden, artig verabschiedeten sie sich von Elaine und Darren, um dann schnurstracks aus dem Raum zu türmen. „Ich würde ihnen raten, wenn sich der ganze Trubel etwas gelöst hat, mit Harry einen Geistheiler aufzusuchen. Bei dem, was der Junge durchmachen musste, ist es sowieso ein Wunder, dass er ihnen schon so vertraut.“ Sie sah zu den beiden Malfoys. Lucius hob eine Augenbraue und schüttelte den Kopf: „Das würde ich erst in Betracht ziehen, wenn Harry so verschlossen und ängstlich bleibt. Aber vorerst möchte ich abwarten, wie er sich hier entwickelt. Ich möchte mir nicht vorstellen was los wäre, wenn der Tagesprophet davon Wind bekommen würde, dass Harry zu einem Geistheiler muss.“ Kurz schüttelte es ihn. Dagegen wäre die Eulenflut vom Morgen sicherlich ein Klacks gewesen. Und es würde ein solcher Spießrutenlauf für sie beginnen, dass sie nur noch auswandern könnten. Natürlich hatten sie noch weitere Häuser in verschiedenen Ländern, aber dass, wäre ein Schritt, den er erst gehen würde, wenn wirklich alles hier für sie zusammenbrach. Narzissa nickte zustimmend. Die Option einen geistheiler aufzusuchen, konnten sie für Dobby in Betracht ziehen, aber sicherlich nicht für Harry. Elaine nickte, und machte einen dementsprechenden Vermerk. „Sie sind sich der Verantwortung für Harry bewusst? Er wird nie ein ganz gewöhnlicher Junge sein.“ Diese Frage musste sie stellen, nicht das die Malfoys den Jungen in einigen Monaten vor der Tür des Ministeriums abluden. Auch wenn sie nicht daran glaubte, so wie der Sohn der Familie an dem Jungen mit der blitznarbe hing. „Natürlich sind wir das.“ Narzissas Gesicht zeigte Entrüstung. Elaine nickte wieder: „In Ordnung. Dann sind wir von meiner Seite aus fertig. Ich werden meinen Bericht heute Nachmittag fertig stellen, und ihn dann Mr. Zabini zukommen lassen, bevor ich ihn weiterleite.“ Sie lächelte die beiden Malfoys offen an, als Darren sich räusperte: „Ja, dir auch. Aber du hast erst einmal andere Probleme, wenn ich dich an meine Kollegen erinnern darf, die wahrscheinlich gerade irgendwo am Südpol herumirren.“ Zuckersüß sah sie zu dem Chefauror, der einfach nur grinste. „Was kann ich den dafür, wenn die alle nicht deutlich reden können?“ Seine blauen Augen funkelten sie belustigt an. Sie schüttelte den Kopf, DASS war schließlich nicht ihr Problem.“ Schnell verabschiedeten sie sich voneinander, und ihr entging nicht, dass Darren noch etwas mit Lucius besprach, ehe er ihr zum Kamin folgte. Als sie verschwunden waren, trat Andrew zu Lucius und sah recht zufrieden aus: „Das lief besser als erwartet.“ Lucius nickte: „Ich bin froh, das Rayne es irgendwie gedeichselt hat, dass der Rest nicht mitkam.“ Nicht auszudenken, wie Harry dann reagiert hätte. So konnte man fast annehmen, dass er ein gewöhnlicher sehr schüchterner Junge war. Zabini nickte, ehe er das Thema wechselte: „Blaise muss noch zur Strafarbeit kommen, hast du etwas?“ Nicht das sein Junge noch annahm, ohne davon zu kommen. Lucius nickte: „Er kann helfen die Pfauen zu misten.“ Zabini grinste breit: „Gut, er wird gleich hier sein.“ Draco schrubbte einen der Futternäpfe und verzog das Gesicht, als Harry den nächsten mit undefinierbaren Wurmbrei zu ihm brachte. „Das ist eklig.“ Schimpfte er und nahm den Napf. „Soll ich das machen?“ Harry hielt den Napf fest, um Draco sofort die Arbeit abzunehmen. „Lass mal. Du hast für dein Leben genug geschrubbt.“ Kam sofort die Antwort und er ging einen Schritt zurück, um den Napf in den Trog zu werfen, den sie mit frischem Wasser gefüllt hatten. Ein lautes Kreischen ließ beide Jungen merklich zusammenzucken. Ausversehen war Draco einem der Pfauen auf das Gefieder getreten. Mit aufgerissenen Augen sah der blonde Junge, wie der Weiße Pfau sich vor ihm, zu seiner vollen Größe aufbaute und ihn aus seinen nun roten Augen grimmig ansah. „Harry, lauf. Lauf schnell.“ Flüsterte er seinem Freund zu und versuchte den Blickkontakt mit dem Tier zu halten. „Warum?“ Auch Harry starrte auf das Tier, von dem er nicht gedacht hatte, dass es so groß werden konnte. „Frag nicht. Lauf!“ Bei diesem Befehl den Draco ihm zischend gegeben hatte, drehte sich Harry um und rannte los, während Draco ihm auf den Schritt folgte. Der wütende Pfau stob ihnen sofort nach. Während sie rannten, griff Draco automatisch nach Harrys Hand und zog ihn mit sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)