The Darkness Inside Me von robin-chan ================================================================================ Kapitel 14: Il tempo sta cambiando. ----------------------------------- Das Wetter schlägt um 4. September 2012 Gähnend schlenderte Zorro den Kanal entlang. Der eingeschlagene Weg sollte ihn nicht nach Hause bringen, obwohl der anstrengende Tag durchaus nach einem Nickerchen, wenn nicht sofort nach ordentlichem Schlaf rief. Das musste warten, denn er brauchte jemanden zum Reden. Eine neutrale Person und nicht seine WG-Kumpanen. Diese schloss er aus gutem Grund aus; denn das Problem das ihm auf dem Herzen lag, beinhaltete immerhin eine seiner Mitbewohner, Bonney. Ein Monat war seit dem ominösen Gespräch vergangen und in den Wochen hatte die Frau kaum noch ein weiteres, erklärendes Wort darüber verloren. Vielmehr tat Bonney als hatte es diese eine Unterhaltung nie gegeben. Verdeutlichten ihm seine Freunde oder gar Kollegen, die ihm hie und da von ihren Problemen berichteten, die Sache war vom Tisch oder sie wollten nicht länger darüber reden, dann tat er das. Ignorierte die Gegebenheiten und verhielt sich ihnen gegenüber wie immer, aber hierbei, wo er lediglich einen kleinen Bissen vor die Füße geworfen bekam, da war es ihm unmöglich sich nicht die Gedanken zu zermartern. Bonney hatte ein mögliches Verschwinden in den Raum geworfen, zur Not ohne Abschied. Seine sonstige Einstellung war verpufft und seither achtete Zorro vermehrt auf Details. Jene die er sonst bravourös übersah. Mittlerweile mimte sie wieder die sorglose Frau, die von einem Tag in den nächsten lebte, die feinen Nuancen jedoch, die stachen dem Handwerker regelrecht ins Auge und das bereitete ihm Kopfzerbrechen, wenngleich so noch vor Ort war. Schließlich stand Bonney stets hinter ihren Worten und so, sollte der Ernstfall eintreten, würde sie verschwinden und vermutlich nie einen Blick zurück riskieren. An der Ecke hielt Zorro inne, fuhr sich brummend durchs Haar als ein neuerliche Windstoß ihm entgegen fegte. Natürlich war er schon mal dort gewesen, zur Vorsicht hatte er sich in schlampiger Manier die Adresse aufgeschrieben, aber Zorro fand sich in einer Zwickmühle. Wo musste er lang? Neben seinen Freunden gab er das nur ungern zu, doch hatte er einen Kollegen tatsächlich nach dem schnellstmöglichen Weg gefragt, doch mittlerweile zweifelte er an dessen Beschreibung. Er war bereits viel zu lange unterwegs. Ein geknurrtes „Verdammt!“ kam über seine Lippen. Drei Abzweigungen und nirgends fand er den für sein Ziel passenden Wegweiser. × × »Du lässt mich warten~« Robin stieß einen tiefen Atemzug aus, linste auf die Uhrzeit und sank tiefer ins Leder. Manchmal war Kalifa äußerst ungeduldig; hatte sie ihr immerhin gesagt, es konnte durchaus spät werden. Dieser Dienstag gehörte zu jenen Tagen, an denen sich Robin gerne bis in die späten Nachtstunden hinein in ihrer Arbeit vergrub, aber ihre beste Freundin hatte anderes vor. Wollte ihr von ihrer Reise berichtet, den aufgegriffenen Neuigkeiten und was es sonst noch gab, worauf die andere nicht warten konnte. Vielleicht machte sie sich besser auf den Weg, brachte das Gespräch hinter sich. Dann blieb ihr noch genügend Zeit. »Gib mir eine halbe Stunde«, schrieb sie zurück ehe sie die wichtigsten Unterlagen in ihrer Tasche verstaute. In den letzten zwei Wochen hatte sie sich ausschließlich darauf konzentriert und Robin hatte ein weiteres Mal gemerkt, wie sehr ihr dieses Leben zusagte, eine anständige Arbeit und die sie auf positive Weise auf Trab hielt. Generell konnte alles sehr viel einfacher ausfallen. »Hoffentlich! Muss auf den aktuellen Stand gebracht werden!« Aktuell? Robin hob stirnrunzelnd eine Augenbraue. Nach den paar Tagen gab es kaum eine Neuigkeit, die sich zu erzählen lohnte. Alles verlief ruhig, beinah zu ruhig und so schrie es förmlich nach einem Umschwung. Vermutlich hoffte Kalifa auf Klatsch und Tratsch; genau woran Robin noch nie wirklich interessiert war und schnell bereitete sich eine dumpfe Vermutung aus, worauf die Blondine hinaus wollte. »Du bist stets bestens informiert.« × × „Law hat nach dir gefragt“, hörte sie Rebeccas herzhaftes Lachen. Murrend rollte Nami ihre Augen über. Eine Information, die sie nicht hören wollte, aber die sie stets unter die Nase gerieben bekam, sobald sie nachfragte ob es in der Heimat irgendwelche Neuigkeiten existierten. Rebecca blieb bis zu diesem Tag ihrer Einstellung treu und sah in Law einen charmanten Chirurgen, dem sie nichts Negatives nachsagen konnte. Dennoch hatte Nami aufgehört in Diskussionen zu verfallen und ließ Rebecca ihre kleine Schwärmerei durchgehen. „Du hast geschafft, dass er dir verfallen ist. Gratuliere“, lachte ihre Freundin weiter und Nami ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. Mittlerweile musste sie sich diese Vermutung selbst eingestehen, obgleich Gefühle nicht zu ihm passten. „Zum Glück kann ich ihm hier nicht über den Weg laufen!“, stieß Nami erleichtert aus und schloss kurzweilig die Augenlider. Nachrichten oder Anrufe, die konnte sie sehr gut ignorieren und das tat sie nur allzu gerne. Dennoch machte sie sich Gedanken und fragte sich, warum er nicht verstand und endlich aufhörte. Vermutlich lag es weiterhin daran, dass er Abweisungen nicht gewohnt war. „Wer weiß … er meinte, er habe sich drei Wochen Urlaub genommen. Vielleicht kommt er auf Besuch.“ „Hör auf! Momentan ist mein Leben fast perfekt.“ Und das meinte sie auch. Hier fühlte sie sich wohl. Wie erwartet brachte der Abstand zum alten Leben einen Umschwung und zum ersten Mal schien sie nichts aus der Bahn zu werfen. Keine nervenaufreibenden Streitereien, kein Versteckspiel, nichts. Einfach das Leben genießen. So wie sie es sich immer gehofft und ausgemalt hatte. Niemand und erst recht kein Law durften ihr dazwischen funken. „Was heißt fast?“, hakte Rebecca sogleich nach und in ihrer Stimme schwang Neugierde mit. „Es ist diese Frau, richtig?“ „Erraten“, murmelte Nami und fuhr sie den Nasenrücken entlang. Mittlerweile sahen sie sich recht häufig, Kontakt hatten sie täglich miteinander und Nami konnte die Gefühle, die sich entwickelten, nicht länger verleugnen. Nicht länger empfand sie eine Schwärmerei; weitaus mehr lag hinter den Gefühlen und diese machte ihr zu schaffen, aber noch wusste sie damit umzugehen. Irgendwie, denn sie hatte von Anfang an gewusst, worauf sie sich einließ, wenn sie für Nico Robin mehr empfand als Freundschaft und doch … „Manchmal denke ich, ich sehe mehr in ihren Gesten … den Worten … und dann ist alles wie gehabt“, begann Nami, da sie durchaus das Schweigen der anderen als Aufforderung aufnahm und seufzte, „und ich habe keine Ahnung, was in ihr vor sich geht.“ „Geh in die Offensive und finde es heraus.“ „Und mache mich lächerlich? Nein, ich warte lieber ab.“ „Kann genauso nach hinten los gehen. Sag ihr … du hast eine Verabredung, mal sehen wie sie darauf reagiert.“ „So wie ich Robin einschätze, wünscht sie mir noch einen schönen Abend. Ich darf mich gar nicht beschweren, liefe es überall reibungslos, dann müsste ich mir ernsthafte Gedanken machen. Lassen wir das, wie sieht es bei dir aus?“ Die Archäologin war ein schwieriger Fall und Nami hatte durchaus Bammel dieses Mal die Türe vor der Nase zugeschlagen zu bekommen. Noch konnte sie nicht das volle Risiko nehmen, noch. „Na gut, im Gegensatz zu dir habe ich tatsächlich ein Date“, säuselte Rebecca und verfiel daraufhin in Schwärmerei. × × „Also, erzähl mir von der Kleinen und dir. Mittlerweile müsstet ihr euch ein gutes Stück näher gekommen sein“, säuselte Kalifa grinsend als sie Robin auf die Dachterrasse folgte und eine Weinflasche sowieso zwei Gläser auf dem kleinen Glastisch abstellte. Robin lehnte gegen die Brüstung, ihre Augen schweiften über die Dächer; von dieser Wohnung aus erhielt sie einen atemberaubenden Ausblick, den sie nur allzu gerne für ein paar Minuten genoss, wenn sich ihr die Möglichkeit bot; trotz des störenden Windes, der die Lagunenstadt seit Stunden in Beschlag nahm. „Franky und du, ihr könnt es nicht lassen. Ihr tratscht zu viel miteinander und versteift euch auf dieses Thema“, murmelte die Angesprochene, die hörbar ein sachtes Schnauben von sich gab. „Dachte, du wolltest mir von deinem Ausflug erzählen.“ „Meine Güte, Robin, wie kannst du dir erwarten wir zeigen Desinteresse?“, verteidigte sich die Blondine, zudem hatte sie einen persönlichen Grund hierfür, den sie ihrer besten Freundin durchaus zu verschweigen wusste. Aus einer abendlichen Laune heraus hatten Franky und sie eine kleine Wette gestartet und Kalifa mochte nicht als Verliererin da stehen. „Habe ich nie gesagt, aber was ihr treibt ist unnötiges Gewäsch!“ Kopfschüttelnd blieb ihr Blick schließlich am Horizont hängen. Noch war die Sonne erkennbar, doch schon bald, das konnte Robin erkennen, würde sich die Wolkenfront direkt vor diese schieben. Vermutlich dürften sie an diesem Tag keinen Ausblick auf deren Untergang erhaschen. „Ihr seht euch recht häufig … sagt er jedenfalls. Da steckt mehr dahinter. Ein bisschen Abwechslung, das tut gut.“ „Ja, aber zwischen uns wird nichts weiter vorfallen und daraus besteht euer Klatsch und Tratsch.“ „Bist du dir sicher?“, säuselte Kalifa erneut und reichte der anderen das Weinglas. „Würde ich jemanden finden, mit dem ich es aushalten … ich würde nicht lange darüber nachdenken.“ Noch hatte die Blonde niemanden gefunden, der es wert war, da beließ sie es lieber bei ihrem bisherigen Stil; sie suchte lediglich nach einem Liebhaber für eine Nacht, den sie ab dann nie wieder zu Gesicht bekam. Keine Probleme, keine Verpflichtungen, ihre ideale Lösung. „Ist lange her seit du dich das letzte Mal wirklich für eine Frau interessiert hast. Sagt sehr viel aus.“ „Nami ist …“, suchte Robin nach der passenden Erklärung, die sie nicht sogleich fand und trank einen Schluck. „Verübelt ihr meine Entscheidung, sie nicht näher in mein Leben zu lassen? Ich bitte dich, Kalifa, sie ist jung und genießt das Leben. Wie kann ich sie in meines einbinden? Du weißt, wie schnell ich sie sich am Rande eines Abgrundes findet! Ich kann ihr Leben ruinieren, ist dir das nicht bewusst?“ Deshalb blieb Nico Robin stur und unterband jede weitere Annäherung, obwohl sie nicht leugnete wie sehr ihr die junge Frau ans Herz gewachsen war. Nur musste sie an die Folgen denken, die sich dadurch ergaben und dementsprechend behielt sie einen wahrenden Abstand. Egal wie schwer ihr das an manchen Tagen auch fiel. „Du sprichst davon, aber du unternimmst nichts. Das ist genauso verwerflich!“ Robin schwieg daraufhin, trank erneut. Natürlich entsprach es der Wahrheit; so sehr sie dagegen sprach und darauf pochte Nami nicht zu sehr in ihr Leben zu lassen, verbrachte sie viel Zeit mit dieser oder sie schrieben oder telefonierten. Und das konnte auf Dauer nur in einer Katastrophe enden, denn irgendwann kam dieses eine Gespräch auf, das sie so sehr versuchte zu umgehen. In letzter Zeit häuften sich Momente, die geradezu passend dafür waren, aber stets fand sie eine Möglichkeit um sofort eine andere Richtung einzuschlagen oder fand andere Wege um all das zu unterbinden. Der letzte Monat sagte sehr viel aus und Robin konnte nicht ewig so tun als war sie nur an einer Freundschaft interessiert, Nami war nicht auf den Kopf gefallen. „Robin … dein Handy.“ „Was?“ „Du wirst angerufen“, seufzte Kalifa und erst nun, als sie die andere darauf ansprach, schien Robin das Läuten zu hören und eilte zu ihrer Tasche. Die Blondine nippte an ihrem Glas und lauschte unterschwellig; ein Instinkt, den sie alle beherrschten. Argwöhnisch reckte sie eine Augenbraue in die Höhe; Robin unterhielt sich auf Russisch und obwohl diese mit dem Rücken zu ihr stand, erkannte sie eine aufbauende Anspannung. Irgendetwas war vorgefallen, etwas Ungutes und Kalifa lehnte gegen die Brüstung. Das Gespräch über die Kleine war vergessen, das hier schien wichtiger, vor allem ernster. Keine fünf Minuten später hatte Robin aufgelegt und wirkte schockiert, durcheinander. „Robin!“, drängte Kalifa, „Wer hat dich angerufen?“ „Ich muss nach St. Petersburg“, flüsterte sie, wenn auch mehr zu sich als zu ihrer Freundin und starrte ins Leere. × × Überrascht erblickte Nami den Handwerker, der schief grinsend die Hand hob und ein unschlüssiges „Hi“ murmelte. Mit einem Besuch hatte sie an diesem Abend wahrhaft nicht mehr gerechnet, umso mehr schlugen die Alarmglocken. Zorro war niemand, der ohne Vorwarnung vorbei schaute, nicht ohne einen triftigen Grund. „Hast du einen Moment?“, fragte er um das unangenehme Schweigen zu durchbrechen, das sich für einige Sekunden zwischen sie gelegt hatte. „Klar, komm rein“, entgegnete die junge Frau und trat zur Seite. Eine Einladung, die Zorro sofort annahm. Während er das Schließen der Tür vernahm, lauschte er der restlichen Umgebung, hoffend sie waren durchaus ungestört. Er wollte nur zu ihr, das Gespräch unter vier Augen führen, wenngleich sein unangemeldetes Auftauchen auch anderweitiges versprach. „Bin auf gut Glück hierher …“, bemerkte er räuspernd und kratzte seinen Nacken. Hätte er eine Uhrzeit ausgemacht, so hätte er diese wiederum nicht eingehalten. Wie üblich war er durch das Viertel geirrt und irgendwann da hatte er das gesuchte Haus gefunden. Bei Abmachungen, wo er nie sagen konnte, wann er auftauchte, bekam er schon mal ein schlechtes Gewissen, aber fürchtete er auch Kommentare. Aus einem einfachen Grund heraus, er hasste Bemerkungen dieser Art. Schließlich verlief er sich nicht absichtlich und dieses kleine Manko, nun ja, jeder hatte so etwas. Zorro war eben auch bloß ein Mensch. „Wir hätten uns gerne auch irgendwo treffen können.“ Nami musterte ihn und an seinen Nacken erkannte sie durchaus leichte Schweißperlen. Vermutlich lief er bereits eine Weile umher und noch waren die Temperaturen angenehm, die in den kommenden Stunden jedoch abklangen, der Wetterumschwung war bereits spürbar. Ein Sturm zog auf. Leichtfüßig schob sie sich nun an ihrem Freund vorbei, der merklich ihre Neugierde geweckt hatte. „Eine Erfrischung?“, fragte sie dabei und machte sich Richtung Küche auf. „Gern! Und nein, so passt das schon.“ Die brauchte er allemal. Während er Nami folgte, sah er sich wiederum um, konnte niemanden erkennen. Allem Anschein nach war das Glück auf seiner Seite und beide waren tatsächlich unter sich. „Sind beide auf dem Festland und kommen erst spät zurück“, kommentierte die junge Frau, der das Spähen bei einem Blick über die Schulter ins Auge stach. „Du kannst also frei sprechen“, setzte sie grinsend nach und hielt Zorro ein gekühltes Bier entgegen, das der Handwerker dankend entgegen nahm. Für sich hatte Nami lediglich ein Mineral geschnappt und lotse ihn weiter ins Wohnzimmer, wo sie sich beide auf der Couch nieder ließen. „Du erzählst niemanden von unserer Unterhaltung, versprochen?“ Von einer Sekunde zur nächsten wurde Nami so richtig hellhörig. So hatte sie ihren Freund noch nie erlebt. Umso mehr verstärkte sich ihr Interesse, welches sie halbwegs unterdrückte, nicht auf ihrem Gesicht tragen wollte, denn sie erkannte den Ernst, der hinter seiner Aufmache lag. „Du kannst mir vertrauen“, antwortete sie somit und nickte zur Bekräftigung ihrer Worte. Wollte er ihr Stillschweigen, dann erhielt er dieses. Nami nippte an ihrem Getränk und wartete, signalisiertem ihm, er sollte anfangen. Zorros Hände umfassten die Bierflasche, sein rechter Daumen kratzte am Etikette. War er nervös? Stirnrunzelnd beobachtete sie ihn bei seinem Tun; bemerkte unschwer das Zögern, das Nami noch weniger kannte. Normalerweise sprach er seine Gedanken, wenn er sich mitteilen wollte, unverblümt aus; nie nahm er ein Blatt vor dem Mund und wirkte stets selbstbewusst. Hinter jeder harten Schale steckte meist mehr, aber bei ihm wirkte es befremdend. „Zorro“, sprach sie seinen Name sanft, fast flüsternd aus und er hob den Kopf an, seine Augen suchten ihre, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. „Bonney“, begann er schlussendlich und kratzte die letzten Reste des Etikettes ab, „sie steckt in Schwierigkeiten, denkt darüber nach aus der Stadt zu flüchten und irgendwo eine Neuanfang zu wagen.“ Er sprach in einem leisen und bedrückten Tonfall, der kaum Zweifel mit sich brachte und Nami schluckte schwer, versuchte diese kurz gehaltene und doch so bedeutende Aussage zu verarbeiten. Woher kamen die plötzlichen Pläne? Nie hatte sie etwaige Anzeichen gesehen, denn Bonney zeigte sich, erst recht nach dem Streit mit Vivi, strahlender Laune. „In welchen?“, murmelte sie und ihr Blick fixierte den Handwerker, der ihr mit einem schwachen Schulterzucken antwortete; dann einen kräftigen Schluck zu sich nahm. „Woher hast du dann die Information?“ „Von ihr höchstpersönlich, aber mehr möchte sie auch mir nicht sagen. Weißt du, vor einem Monat kamen wir darauf zu sprechen. Mir warf sie mehr Krümel vor die Füße, als den anderen, aber das ist nicht ausreichend. Seitdem weiß ich lediglich von einem Mann aus ihrer Vergangenheit und der versucht wohl sie bis heute aufzuspüren. Auch hat sie mir gesagt, sie verschwindet sobald sich ihre Vermutung bestätigt hat. Haben seine Leute sie tatsächlich gefunden, dann muss sie gehen, um ihm nicht in die Hände zu fallen. Ich kenne Bonney, sie steht zu ihrem Wort“, erklärte Zorro recht nüchtern und lehnte sich schließlich zurück, sah seine Gesprächspartnerin an, der die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand. Geknickt lächelte er darüber. „Ich mache mir Sorgen. Sie will nicht mehr erzählen und verweigert jede Hilfe.“ „Also keine Macke … keine Einbildung“, sprach Nami mehr zu sich gewandt und schüttelte fassungslos den Kopf. Als man ihr davon berichtete, da hatte sie die Geschichte tatsächlich als Humbug aufgenommen, es belächelt, aber wenn Zorro die Sache nun ernstnahm, dann steckte tatsächlich sehr viel mehr dahinter. „Nein, leider nicht. Hie und da habe ich versucht sie nochmals in ein Gespräch zu verwickeln, habe auf weitere Informationen gehofft, aber sie blockiert. Und obwohl ich versucht habe, so normal wie möglich weiter zu machen, so habe ich festgestellt, ich brauche jemanden mit dem ich darüber reden kann. Ich vertraue dir, Nami und dahingehend bist du meine einzige Option, du läufst nicht schnurstracks auf sie zu und sprichst sie darauf an.“ „Einen Monat sagst du … ist reichlich Zeit, vielleicht hat sich das Problem von alleine erledigt.“ „Wohl kaum, ich kenne sie seit Jahren und mir fallen die Unterschiede in ihrem Verhalten auf. Glaub mir, sie ist vorsichtiger geworden.“ Wieder nahm er einen größeren Schluck. Aus Bonney wurde er einfach nicht schlau. Ohne die nötigen Informationen würde er ihre Beweggründe nie verstehen und natürlich konnte sie tun und lassen was auch immer sie wollte, aber sie waren Mitbewohner, Freunde. Ab einem Punkt, da konnte selbst er nicht tatenlos neben ihr stehen und so tun als war nichts. Seine Freunde waren ihm heilig, obwohl er es selten offen zeigte. War eben nicht seine Art. „Egal wie nahe wir manchen Menschen auch stehen, wir werden wohl nie all ihre Facetten kennen.“ „Oder erst, wenn es bereits zu spät ist“, ergänzte Nami schief grinsend. „Und was ist, wenn du auf eigene Faust mehr in Erfahrung bringst?“ „Soll ich einen Detektiv anheuern oder worauf möchtest du hinaus? Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch und sie lebt unter einem falschen Nachnamen. Zwar kam ihr mal Florenz über die Lippen, aber ob sie von dort stammt? Keine Ahnung. Ihr Leben vor uns ist ein unbeschriebenes Blatt. Sie gewährt uns kaum Einblick.“ „Dir bleiben drei Optionen. Still bleiben und abwarten, sie so lange nerven bis sie einknickt ober eben jemand anheuern, der sie genauer unter die Lupe nimmt. Ersteres fällt wohl flach, sonst hättest du mich nicht eingeweiht.“ Schnaufend warf Zorro den Kopf in den Nacken. Ihm missfiel jede einzelne der aufgezählten Optionen. Lieber hoffte er auf eine Besinnung seitens Bonney. „Ace wäre gerade der perfekte Mann, könnte seine Kontakte spielen lassen und er hält sich bedeckt. Leider ist er schwer erreichbar, selbst für Ruffy. Er ist mehr der Typ, der aus dem Nichts heraus plötzlich vor der Tür steht und ebenso ohne Tamtam wieder verschwindet.“ Nachdenklich betrachtete er das Landschaftsgemälde, das an der Wand ihm gegenüber hing. Bei krummen, suspekten Angelegenheiten fiel ihm der sommersprossige Gauner stets ein. Zorro vertraute ihm und so viel es ihm schwer Leute anzuheuern, die er gar nicht erst kannte, schließlich sickerten Kleinigkeiten recht schnell durch und im Ernstfall brachte das die falschen Personen auf eine Fährte. „Ein echter Privatdetektiv kann helfen…“ „Nein!“, erwiderte Zorro ohne Bedenkzeit und schüttelte vehement den Kopf. „In die habe ich kein Vertrauen. Sind Stümper bei denen du dir nie sicher sein kannst. Ein falscher Zug und andere treten auf die Bildfläche und bieten gar noch mehr an.“ Nein, von solchen hielt er nichts. „Vielleicht …“, setzte er an, kratzte sich am Kinn“, frage ich bei Franky oder Kaku nach.“ „Robins Freunde?!“, stieß Nami perplex aus. Wie konnten diese helfen? „Woher sollten die …?“ „Hab schon von einigen gehört, wie sie ihnen aus der Klemme halfen. Sie haben, warum auch immer, gewisse Kontakte, aber sie sind keine Arschlöcher oder Halunken wie Barges! Und in nächster Nähe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)