Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 10: Regen in Sunagakure* -------------------------------- Bereits am Morgen hingen dicke Wolken über dem Himmel von Sunagakure. Gaara stand schweigend am Fenster und beobachtete diese, wie sie immer mehr wurden. Es würde heute regnen, dies war gewiss. Es regnete selten in Suna, jedoch wenn es einmal regnete, konnte es unter Umständen Tage regnen. Die Brunnen waren so gut wie leer, es wurde langsam Zeit für Regen. Auf den Straßen waren nicht viele Menschen unterwegs. Viele schienen es zu spüren, dass das Wetter heute etwas mit ihnen alle vorhatte. „Jungs kommt ihr? Ich hab Frühstück gemacht?“, rief eine Frauenstimme von einem Stockwerk tiefer. Es war Temari und so erhob er sich und ging nach unten. Allerdings nicht ohne den Kaktus von seinem Schreibtisch auf die Fensterbank zu stellen. Temari hatte bereits Brot, Butter und Käse auf den Tisch gestellt, als Gaara sich an den Tisch setzte. „Nah? Hast du heute schlafen können?“, fragte Temari und stellte noch paar gebackene Eier dazu. Gaara schüttelte den Kopf. „Oh ..“ , antwortete seine Schwester nur knapp. Sie wusste, dass Gaara manchmal tagelang nicht schlafen konnte. Ihr kleiner Bruder schlief nie wirklich lange. Der Einschwänzige war daran schuld. Gaara schlief oft nicht, aus Angst er würde die Kontrolle verlieren, die Kontrolle über sich, über den Schutz des Dorfes. Ihr Bruder hatte ein hartes Los gezogen, Temari tat dies sehr leid. Jahre lang wurde er gemieden, auch sie hatte wie alle Angst vor ihrem kleinen Bruder gehabt. Wie oft hatte er bitterlich geweint, nachts lief er ziellos umher, wurde von seinem Hass verfressen. Dann, wenn Temari nachts aus dem Schlaf gerissen wurde, wusste sie was los war. Ihr Vater schickte sie und Kankurou, dann immer in einen der tiefsten Keller von Sunagakure und ging dann nach draußen zu Gaara, der eingeschlafen war und Shukaku die Überhand gewonnen hatte. Temari war froh, dass nicht sie dieses Kreuz zutragen hatte. Es polterte und ein Fluchen war zu vernehmen. Beide Geschwister sahen zum Kücheneingang. Kankurou kam aus dem Keller nach oben und rieb sich den Hinterkopf. „Sind dir wieder die Gelenke aus dem obersten Regal auf den Kopf gefallen?“, fragte die Blondine. An leicht knurrendes Ja war zu vernehmen. Dann griff Kankurou zum Brot und begann mit dem Frühstück. Auch Temari setzte sich endlich zwischen ihre beiden Brüder, an die Stirnseite des Tisches, und schenkte Kaffee ein. „Danke.“ sprach Gaara, der sich nun etwas Essbares auf den Teller gehäuft hatte. Ein Donnern von draußen ließ alle drei aus dem Fenster schauen. „Es wird heute regnen.“ , sprach Kankurou. „Das heißt heute werden wir wohl draußen nicht so viel machen können. Was meint ihr wann dir es losgehen?“, sprach die Älteste der drei Sabakuno Geschwister. „Bereits am Mittag. Die Wolken sind schon sehr tief.“ ,sprach Gaara. Die anderen beiden nicken. „Was mach ihr heute Jungs? Ich muss heute noch zu einem Grenzposten, hoffentlich schaffe ich es noch vor dem Regen zurück zu sein.“, erklärte Temari. „Ich baue an meinen Puppen weiter, wisst ihr ich will mir eine dritte Puppe zulegen. “ „Oh, dann wirst du wohl der alten Chiyo Konkurrenz machen wollen?“ „Übertreib mal nicht Temari. Die alte Chiyo soll zeitweise mit bis zu zehn Puppen gleichzeitig gekämpft haben. „Kann doch alles noch kommen, du bist 16. Da ist noch einiges drin.“ , sprach nun auf einmal Gaara. Eigentlich mischte er sich nie in solche Gespräche in. „Danke Gaara. Was machst du eigentlich heute noch so? Trainierst du heute mit diesem Mädchen, wie heißt sie noch gleich? Matsuri? “, antwortete Kankurou. „Ja“ „Acht Monate nachdem Gaara mit ihr angefangen hat zu trainieren schon Genin. Ich wusste gar nicht, dass unser Bruder solche Lehrmeisterqualitäten hat.“, berichtet Temari nun voller Eifer Kankurou. „Was? Gaara warum erzählst du so etwas uns nicht? Temari ist es das Mädchen, was sich bei der großen Trainingseinheit, als einzige getraut hat zu Gaara zu gehen?“, hinterfragte nun Kankurou. „Ja! Genau die. Die kleine ist total niedlich, so eine Frohnatur, eher etwas lauter, sie strahlt immer so, wenn sie Gaara sieht.“ , plauderte Temari und machte dabei eine wilde Bewegung mit ihrer Gabel. „Ist ja niedlich Gaara hat einen Fan.“, witzelte nun Kankurou. „Ach Leute übertreibt es noch nicht immer so.“ , versuchte nun Gaara die Situation zu entschärfen. Glücklicherweise ging Temari darauf ein und die Geschwister wechselten das Thema. Eine Stunde später war Temari schon längst aus dem Haus gegangen und Kankurou hatte sich wie üblich in seiner Werkstatt eingeschlossen - so konnte er am besten arbeiten. Gaara hatte von den drei an diesem Morgen am meisten Zeit, er würde sich erst am Mittag mit Matsuri treffen und räumte deswegen den Frühstückstisch auf. Die Wolken am Himmel hatten sich weiter zugezogen. Jetzt war alles still um Gaara, ein für ihn angenehmes Gefühl. Alles war friedlich. Seinen Geschwistern ging es gut, ja viele Dinge hatten sich zum Positiven gewandelt. Seitdem er Naruto gegenüber getreten war, hatte sich so viel geändert. Zwar lag noch ein langer Weg vor ihm, doch war Gaara gewillt ihn zu gehen, kostete es was es wollte. Der Rotschopf war überzeugt das Richtige zu tun. Zwar hatten die meisten Dorfbewohner immer noch Angst vor ihm und mieden ihn, doch schien gerade Matsuri ihm das Gegenteil zu zeigen. Sie war in vielen Dingen so anders als er, fröhlich, lebhaft, ging nach vorne, traute sich Dinge. Vorallem war sie vorurteilsfrei! Das war ein Charakterzug an Matsuri, welchen Gaara sehr an ihr schätze, sie war in ihrem Denken nicht gebunden, sie holten sich lieber selbst eine Meinung ein, bevor sie einfach auf das hörte, was die Dorfbewohner sagten. Eigentlich ist daran, doch nur mein Vater schuld, dachte Gaara. Ja, er hatte in ihm Shukaku versiegelt, in mit dem Sand regelrecht gebrandmarkt. Ein Monster in ihm versiegelt, was nicht wirklich zu kontrollieren war. Gaara war deswegen immer alleine gewesen. Hatte seinen Onkel auf dem Gewissen, der einzige Mensch der ihm Aufmerksamkeit geschenkt hatte, seine Geschwister hatten zu sehr Angst gehabt, Gaara konnte es ihnen nicht für Übel nehmen. Er war froh, das jetzt ihr Verhältnis sich verbessert hatte, das sie ihm nun vertrauen. Gott! Er konnte ihnen nicht genug dafür Dankbar sein. Doch waren da die vielen Dinge, die nicht mehr zu ändern waren. Allen voran, dass seine eigene Mutter ihn nicht geliebt hatte, weil sie wusste, dass er nur die Hülle für Shukaku war? Temari und Kankurou hatten ihre Mutter noch gekannt. Gaara nicht. Es versetzte ihn auch jetzt immer noch einen Stich ins Herz. Er hatte sich so oft eine Mutter gewünscht. Oft hatte er bereits als Kind beobachtet, wie Mütter ihrer Kinder auf den Armen trugen, mit ihnen spielten, sie liebten. Doch wie war eigentlich Liebe? Wie war es von seinen Eltern geliebt zu werden? Ehrlich Zuneigung? Wie war das Gefühl, dass es jemand gab, der alles geben würde nur für ihn? Ob es für Gaara jemand gab, der ihn genau so lieben konnte wie er war? Er wusste es nicht und konnte es sich auch nicht so wirklich war - dieses Gefühl von Liebe. Der Rotschopf war glücklich, dass er seine Geschwister hatte, dass sie einen Neustart gewagt hatten und das er jemanden die Naruto getroffen hatte, der ihm noch rechtzeitig geholfen hatte, wieder den richten Weg zu finden. Der verstehen konnte wie es Gaara in seiner Kindheit ergangen war. Naruto hatte auch keine Familie, dachte der 14 Jährige. Doch war dieser Junge anders als Gaara, er hatte etwas was Menschen ändern konnte. Er bewegte etwas in ihnen! Zum Glück habe ich dich getroffen... Gegen Mittag war auch Gaara schließlich unterwegs. Die geplante Trainingseinheit mit Matsuri sollte schließlich stattfinden. Allerdings machte ihnen der Regen früher als gedacht einen Strich durch die Rechnung. Schnell hatten sich die Tropfen zu einem wahren Schauer verwandelt. Schnell wurde es sehr ungemütlich draußen und Matsuri und Gaara standen nun in einem Zimmer im Kazekageturm und sahen dem Regen zu. „Es ist wirklich ein seltenes Schauspiel, dieser Regen. Er füllt die Trinkwasserbestände wieder voll auf, das ist gut.“, sprach Matsuri und blickte zur Fensterscheibe. „Ja wir brauchen diese wenige Regentage.“, antwortete Gaara, der auf einem Sessel in einer Ecke und trank eine Tasse Tee. „Ich war noch nie hier im Kazekageturm, der Ausblick ist wirklich weitläufig. Ich wusste nicht, dass man hier so ohne Probleme rein kann“, sagte die Brünette und nahm sich ebenfalls eine Tasse Tee. „Ja es ist einfacher wie gedacht, seitdem der 4.te Kazekage verschwunden ist, stehen diese Räume leer. Keiner kommt hier groß hin, und bei diesem starken Regen sind sowieso viel Zuhause, da interessiert sich erst recht keiner für, das leerstehende Büro des Kazekage. Alle wichtigen Dokumente sind sowieso nicht mehr hier, es ist ein Raum wie jeder andere auch.“ , erklärte Gaara. Matsuri sah ihn fasziniert an, Gaara schien immer auf alles eine Antwort zu wissen. Allerdings war ihr nicht entgangen, dass ihr Sensei seinen Vater nicht als diesen ihr gegenüber erwähnte.  „Und gibt es bereits einen Nachfolger für den 4.ten?“ Gaara sah zu Boden, er hasste jeden Gedanken an seinen Vater. „Nein, bisher ist nichts bekannt.“ , sprach der Rotschopf. Ein Moment der Stille trat ein man konnte nur den Regen hören, der an die Scheibe prasselte. Matsuri bewegte sich wieder zum Fenster und ließ ihren Blick über Sunagakure schweifen. Gaara schüttete sich noch etwas Tee in seine Tasse, als Matsuri plötzlich sagte: „Sie wären ein guter Kazekage, Sensei Gaara. Besser als ihr Vater.“ Gaaras Tee fiel mit einem Klirren zu Boden. „Was? Das glaubst du wirklich?“. Der Rotschopf glaubte nicht was er gerade gehört hatte. Ungläubig sah er zu seiner Schülerin, welche immer noch verträumt aus dem Fenster zu schauen schien. Als sich wieder zu ihm umdrehte lächelte sie, voller Überzeugung strahlte sie ihn an. „Ja, das glaube ich. Nein, das weiß ich! Schon seit dem ersten Tag als wir uns getroffen haben.“ , sprach Matsuri. Gaara spürte wie seine Stimme plötzlich weg zu sein schien. Hier stand dieses Mädchen, fast 13 Jahre alt und war der erste Mensch der ihm sagte, dass er ein toller Kazekage wäre. Für ihn war dies gerade ein bewegender Moment. Zwar sah man dies vielleicht nicht an, allerdings empfand sein Inneres gerade tiefste Dankbarkeit Matsuri. Beide sahen sich sekundenlang an ohne auch nur ein Wort zu sagen. Sie sah ihn einfach nur an mit ihren großen brauen Augen, die so viel Zuversicht, Freude und Hoffnung ausstrahlten. „Danke, ja ich wäre gerne Kazekage, dann könnte ich alle Dorfbewohner beschützen. Ihnen zeigen, dass ich nicht nur eine Waffe bin, welche mein Vater erschaffen hatte, um den Wohlstand des Dorfes zu sichern.“ , sprach Gaara mit ernster Stimme, er versuchte mit aller Kraft jede Emotion hinterm Berg zu halten. Matsuri sah ihn bedrückt an, sie hatte oft davon gehört,doch wollte sie nicht glauben, das man ein Kind dazu benutzte eine Waffe zu sein. „Niemand hat so ein Schicksal verdient, ein Leben alleine. Jeder braucht einen Menschen, der ihm zu Seite steht.“ Gaara sah sie wieder an, dieses Mädchen war anderes als die meisten, so viel stand fest. Allein dieser Dialog und seine Entwicklung waren Beweiß genug. „Deine Eltern starben früh, stimmt's?“, hinterfragte nun Gaara. „Ja, sie gerieten in einen Hinterhalt, es waren viel zu viele. Ich weiß es noch ganz genau, es regnete wie an diesem Tag. Ich weinte bitterlich tagelang. Zum Glück nahm mich mein Onkel bei sich auf. Er arbeitet sehr viel, hat leider nicht sehr viel Zeit für mich, aber das ist schon in Ordnung. Ich bin froh, dass es ihn gibt.“ , erklärte Matsuri. Sie lächelte und  hob die zerbrochene Tasse vom Boden auf und schenke sich und Gaara, der eine neue Tasse bekam, noch einmal etwas ein. „Hier“ , sie reichte ihm diese und setzte sich auf den zweiten Sessel. „Danke.“ , sprach Gaara und nahm sie entgegen.     Später am Abend klickte es an der Haustür, Temari und Kankurou, waren schon lange wieder zu hause, als Gaara die Tür herein kam. „Du bist aber spät, habt ihr so lange trainiert? Bei dem Regen?“, Kankurou war vom Wohnzimmer in den Flur getreten. „Nicht direkt, aber es war ein guter Tag.“ , sprach Gaara. Auch Temari war nun nach draußen gekommen, um zu sehen wer gekommen war. „Hallo Gaara, nah, hast du dich mit Matsuri getroffen?“, fragte sie ihren jüngsten Bruder. Dieser nickte. „Du bist doch vor Stunden aus dem Haus gegangen? Was habt ihr, denn so lange gemacht?“, harkte Kankurou nun voller Neugier nach. Plötzlich polterte es, irgendwo schienen viele Einzeltage heruntergefallen zu sein. „Oh ich glaube da ist wieder etwas vom Regal gefallen Kankurou.“ , sagte Gaara in einem beiläufigen Ton. „Du hast doch oben ein Fingerzeichen geformt? Gaara, wenn ich Nachsehen gehe und Sand finde, ist aber was los?“, fluchte Kankurou und ging in sein Zimmer, um nachzusehen. Die anderen beiden lachten. „Du strahlst so? Das Mädchen tut dir gut“, stellte Temari fest. Sie hatte sofort eine gewisse Zufriedenheit in dem Gesicht ihres jüngsten Bruder entdeckt. „Sie ist anders Temari...“, sagte Gaara verschwand in seinem Zimmer. Temari, die gerade gelaubt hatte ein Lächeln in Gaaras Mimik erhascht zu haben grinste. "Ich hoffe es kleiner Bruder..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)