Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 28: Die Grenze* ----------------------- Die Sonne stand schon niedrig am Himmel, bald würde die Nacht hereinbrechen und die Dunkelheit würde alles verschlingen. Die lange Reise, welche die drei Shinobi auf sich genommen, hatten nahm bald ihr Ende.    In rund einer Woche würden sie wieder in ihrem Heimatdorf sein. Es lagen ereignisreiche Wochen hinter Temari, Gaara und Matsuri. Bevor sie alle wieder im Alltag angekommen und in den einhergehenden alltäglichen Problemen gefangen waren, stand noch ein spezielles Ziel an. Die Grenze war ein Ort, der für vieles Stand. Das Ende der bekannten Zivilisation, die westliche Grenze des Windreiches, Austragungsort der ersten bekannten und angeblich schlimmsten Schlacht im Windreich, war ein Ort weit abgelegen von allem anderen. Einige Quellen behaupteten, dass auch der erste Kazekage an dieser Schlacht beteiligt gewesen war und mit den Überlebenden weiterzog und das Dorf Sunagakure gründete. Das merkwürdige an all den Schriften, welche sich auf dieses Ereignis bezogen, was mittlerweile schon etliche Jahrzehnte zurücklag, war, dass in keiner Zeile etwas über die Gegner der gefeierten Helden, berichtet wurde. Dies war eine Tatsache, welche dem jungen Kazekage in einer dunklen Nacht in seinem Büro aufgefallen war und seitdem wie ein Schreckgespenst in seinem Kopf herumgeisterte. Natürlich hatte er im Dorf versucht an Informationen ranzukommen. Jedoch waren all dies furchtlose Versuche, niemand schien zu wissen, was genau dort geschehen war oder wollte es nicht?  So beschäftigte dieses Problem den Kazekagen auch an diesem Abend, an dem sie immer weiter gegen Osten liefen, um sie herum bloß Sand. Offenbar ging von der Grenze in vergangen Tagen ein enormes Sicherheitsrisiko aus, von dem heute keiner mehr etwas wusste. Sicherlich gab es momentan viele Baustellen, die Gaaras Meinung nach im Argen lagen.   Da war an erster Stelle die Organisation Akatsuki, die nach den Bijugeistern suchte, somit irgendwann Gaaras Sicherheit in deutlicher Gefahr sein würde, jedoch konnte auch ein Attentat aus den eigenen Reihen ihn irgendwann umbringen. Es gab auch Lichtblicke am Himmel, der unterzeichnete Friedensvertrag mit Konoha war der erste Schritt zu einer Zukunft ohne Leid, jedoch schienen alle anderen Dörfer kein Interesse daran zu haben. Um die ganze Sache noch abzurunden war da die jahrelange Misswirtschaft des ehemaligen Feudalherrn, welche seinen Vater zu radikalen Mitteln getrieben hatte und Gaara für viele wohl das Endprodukt von einer Unzahl von Fehlern und Fehlentscheidungen war. Eben der ganz normale Wahnsinn. Manchmal kam dem Kazekagen alles wie ein Schiff vor, was auf den Abgrund zusteuerte und er noch irgendwie versuchte, das Ruder herumzureißen. Dann gab es noch diese Grenze, von der kein Mensch eine Ahnung hatte was dahinter war. Oder warum man sie überhaupt gebaut hatte.   Wohin soll das alles noch hinlaufen? Es ist doch zum Heulen. Nichts funktioniert, rein gar nichts. Diese ganze Welt ist gepflastert von Fehlern und Problemen… Gaara seufzte, er musste solche Gedanken abschütteln, sie waren nichts für seine Position. Er wollte das Beste für sein Dorf, doch schien er in den ersten Monaten seiner Amtszeit nur Scherben aufzusammeln. „Alles in Ordnung?“ Der Kazekage sah auf, Matsuri lief neben ihm her und beäugte ihn kritisch. „Ich war in Gedanken, nichts weiter“, versuchte er sie zu beruhigen. Nach eigen Kilometern war schließlich von Weitem ein riesiger Wall zu erkennen. Man konnte gar nicht sagen wer oder wann er erschaffen wurde, vielleicht wurde er auch einfach aus dem Fels herausgeschlagen, möglicherweise hatte ihn auch einfach der Wind geformt. Weit konnte es nun nicht mehr sein – sie hatten die Grenze erreicht. Der Grenzwall schien sich auf schier endlose Kilometer zu erstrecken, doch das einzige bekannte Dorf, welches direkt an der Grenze war, bestand aus gerade einmal rund vierzig winzigen Gebäuden. Sie wirkten alle abgewohnt, marode und uralt. „Dieser Ort ist unheimlich.“, Temari sah sich argwöhnisch um, etwas an diesem Dorf und seiner Grenzmauer war seltsam, fast schon bedrohlich. „Geht mir genau so, wir bleiben erst mal zusammen.“, zischte Gaara den Mädchen zu, als sie auf einmal Schritte bemerkten. „Wer seid ihr? Verschwindet! Hier gibt es nicht zu holen, hier ist die Grenze.“, eine alte Stimme hatte gesprochen. „Keine Angst, wir kommen aus Sunagakure, sie müssten vor ein paar Wochen einen Falken erhalten haben über unsere Ankunft.“, sprach Gaara und hatte nun vor Temari und Matsuri Position bezogen. „Wirklich? Ich habe sie bereist erwartet. Kaum zu glauben, dass sie tatsächlich hier sind, wir hatten schon lange keinen hohen Besuch mehr..“, die Lichter waren näher gekommen und zwei alte Männer und eine ebenfalls bereits graue Dame standen nun vor ihm. „Sie sind der Kazekage?“, einer der Männer beäugte Gaara im schummrigen Licht verwundert, „…Na gut, ihre Vorgänger waren nie hier, also bitte kommen sie mit.“ So folgten Gaara, Temari und Matsuri den drei Alten in eines der Häuser, mit ihnen die unbehagliche Stimmung, welche überall an diesem gottverlassenen Ort zu sein schien.     Im Zuge dessen, dass ein Kage die Grenze besuchen wollte, hatte die Dorfbewohner zu Ehren ihrer Gäste ein feierliches Abendessen vorbreitete und ließen sogar einen Musiker spielen.    "Ist es eine Frau?"   "Nein, ein Mann, oder?", Matsuri neigte den Kopf zur Seite, um besser erkennen zu können, ob der Musiker auf der Bühne nun eine Frau oder Mann war.   "Ich weiß nicht? Auf jeden Fall scheint er oder sie noch recht jung zu sein.", stellte Temari nachdenklich fest und beäugte den unbekannten Unterhaltungskünstler mit langem Haar und dem grün-silbernem traditionellen Gewand, während er auf seinem Shamisen spielte.   "Willkommen, willkommen meine sehr geehrten Damen und Herren. Mein Name ist Ishiki und ich bin heute Abend für ihre Unterhaltung zuständig. Ich möchte denn sogleich fortfahren. Die nächste Melodie heißt “Schilf im Wind“. Ruhig begann der Künstler an den Saiten zu zupfen. Die Töne gingen mal sanft und leise ineinander über, wie eine leichte Brise, mal überschlugen sie sich in eine gerade noch angenehme Lautstärke, so als ob der Schilf sich gegen einen Sturm behaupten müsste. Das Stück endete und der Musikant richtete sein Wort an das beschauliche Publikum. “Für unseren hohen Besucher aus dem Dorf versteckt unter dem Sand habe ich ein Lied geschrieben und würde es Ihnen gerne nun vorspielen. Bei meinen Reisen stellte ich fest, dass es die Menschen immer mehr in letzter Zeit beschäftigt..."   Gaara stockte, er war sich sicher, dass der Sänger eben zu ihm herübergesehen hatte?  "...ich rede natürlich von Untoten oder Zombies. Sie sind weder aus dem Theater, noch aus den Geschichten wegzudenken. Eine wirklich fast schon amüsante Sache, wenn sie mich fragen.", als Ishiki geendet hatte, setzte allgemeiner, höfflicher Applaus ein und das Shamisen begann bedeutungsschwanger zu erzittern. Dann setzte der Gesang und Ishikis erstaunlich klare Stimme, sang ein unheimliches Lied: "Kein guter Morgen ist mein Zombie-Morgen. Zombie am Morgen sein macht einfach nur Sorgen. Der Morgen ist grausam, würd' gerne noch schlafen, doch die Mafia schläft und die Zombies erwachen. Ich kenn mich aus, mit der Wiederbelebung meiner Leiche am Morgen- das macht einfach nur Sorgen. Dank dem Kaffee sieht man manche Zombies auch hüpfend, doch der Rest geht zu Werk, in die Zombie-Schuh' schlüpfend. Das wird unser Tag, unser Zombie-Weltuntergang, gestalten wir es mit einem ganz lauten Klang! Bunker nützen da nichts, auch nicht Katakomben und uns Zombies ist's Wurst, denn wir sind schon gestorben. Ich trag mein Hirn stolz erhobenen Hauptes, im modernen Gewirr kann man sich so behaupten. Ich habe ein Hirn, lass' gemeinsam dran kauen, ganz frisch ist es wohl nicht, doch man kann mir vertrauen. Heutige Zombies sind sehr wohlgenährt, darum handeln sie auch sehr aufgeklärt. Gekämmt und gekleidet, brechen nicht mehr in Bunker ein- fürcht' dich nicht komm heraus und lass uns einfach Freunde sein."       Als das Lied geendet hatte, blickte Matsuris sich um, die Menschen applaudierten, allerdings spiegelten ihre Gesichter ein gewisses Unbehagen wieder, welches auch sie selbst beschlich. Alles klang so real, als wäre es möglich die Toten wieder zu beleben. Sie schüttelte sich, konnte es vielleicht wirklich möglich sein? Zombies und Untote gab es doch nicht? Es waren Schreckgespenster, die man Kindern erzählte. Daran war nichts Wahres dran - oder etwa doch? Ein weiteres Lied setzte ein, doch hörte die Schülerin nicht mehr zu.  Ihre Gedanken hatten sie vollkommen gefangen genommen und ließen keinen Platz mehr für Musik. "Du solltest das nicht so ernst nehmen." Matsuri blickte um sich, Gaara musterte sie mit seinen grünen Augen und konnte ihre Unsicherheit spüren. Er saß in aufrechter Haltung da, schien vollkommen unbeeindruckt von alle dem zu sein. "Ich habe noch nie die Toten wieder aus ihren Gräber steigen sehen, das sind Märchen, denen du nicht so viel Gehör schenken solltest, wir haben andere Probleme", erklärte er mit leiser Stimme und Matsuri nickte ihm zustimmend zu. Allerdings überzeugte sie diese Aussage nicht so wirklich. Dieser Text klang zwar sehr ironisch, doch schien viel Wahrheit aus ihm zu sprechen, zumindest brachte es Ishiki so rüber. Gaara schüttet sich etwas Tee nach, dieses Lied war doch etwas komisch. Zombies und Untote - wer glaubte schon an so etwas? Nicht einmal mit einem Jutsu war es möglich die Gestorbenen wieder zu beleben. Plötzlich stockte er, seine Hand krallte sich in die noch viel zu heiße Teetasse, doch schien er den Schmerz nicht wirklich wahrzunehmen, es gab ein Jutsu was die Toten an das Diesseits band und sie zu leblosen Soldaten ihres Herrn machten - Edo Tensei. Gaara blickte zur Bühne, der Musiker hatte scheinbar nach einer Weile nun eine Pause eingelegt und war verschwunden. Konnte er von diesem Jutsu wissen? Er selbst hatte es nie gesehen, sondern nur davon gehört. Aber es schien wohl eine der grauenvollsten Techniken zu sein, die es je gab. Niemand wusste so genau wie es funktionierte, doch war eine tote menschliche Hülle dazu notwendig, um die Seele daran zu binden. Ob dies auch im großen Stil ginge..., just in dem Moment als Gaara seine Gedanken vertiefen wollte, setzte sich plötzlich eine Person an ihrem Tisch - es war Ishiki.   "Na, habe ich die Damen verzaubern können.", sprach er und schenke sich aus ihrer Teekanne Tee, elegant ein.   Was ist denn das für einer?, Gaara lebte den Kopf leicht schräg und musterte den jungen Mann. Er hatte eine sehr androgyne Erscheinung. Sein spitzes Kinn und seine schmalen Lippen, ließen ihn zart und zerbrechlich wirken, die makelloser helle Haut schien dies nur noch mehr zu unterstreichen, zudem umspielte sein langes, dunkles Haar seine Gesichtszüge und fast nur seine Stimme schien zu verraten, dass es sich um einen jungen Mann handelte.   "Danke, es war nett.", sagte Temari und rutschte etwas näher zu ihrem Bruder, da sich der junge Musikant mit seiner fast schon mystischen Grazilität, etwas unheimlich vor kam.     "Ihr seid Kunoichi aus Sunagakure, richtig?", redete Ishiki weiter und versuchte dabei besonders Temari in ein Gespräch zu verwickeln. "Ja, das ist ja nichts neues, woher kommst du denn?", knurrte sie und Matsuri sah auffällig weg, um nicht zu lachen., "Ich bin dort zuhause, wo das Feuer warm ist und das Brot frisch und wenn es mir von einer hübschen Frau serviert wird macht mich das außerordentlich glücklich. Man trifft nicht immer auf solch interessante Wesen wie euch. Wollt ihr mir nicht etwas von euch erzählen." Gaara verrollte die Augen, Matsuri musste sich auf die Zunge beißen, um nun loszulachen und Temari war derweil sichtlich genervt. "Wie wäre es mit einem weiteren Lied, vielleicht etwas instrumentales Ishiki? Danach können wir es uns ja überlegen etwas zu plaudern.", der Kazekage hatte nun das Wort ergriffen und schien klare Linie zeigen zu wollen. "Sehr wohl Meister Kazekage, ich denke sie können etwas Ablenkung gut gebrauchen. Immerhin scheinen sie sehr in Gedanken zu sein? Sind es die Toten oder die Lebenden die uns Angst machen sollten. Vermutlich ist es einfach dieser Ort. Ich spüre diese seltsamen Schwingungen hier auch, das Unbekannte herrscht hier, die Wahrheit liegt begraben.", erklärte der Musiker mit entfernter Stimme und bevor Gaara auch nur irgendetwas sagen konnte hatte sich Ishiki grazil erhoben und spielte kurze Zeit später wieder auf seinem Instrument. "Der ist merkwürdig.", sagte Temari und rieb sich genervt die Stirn. "In der Tat.", stimmte ihr ihr Bruder zu und Gaara fragte sich, was für ein Mensch überhaupt dieser Ishiki war, auf der einen Seite schein er eben weltlich und offen zu sein, doch auf der Bühne oder gerade eben vor ein paar Sekunden, schien er etwas fast schon mystisches zu haben. Was wusste er? Oder wusste er überhaupt was? Vielleicht improvisierte er nur, obwohl Gaara dies als sehr unwahrscheinlich empfand. Dieser Ort war wirklich sehr komisch, hier schienen einige Dinge quer zu laufen, doch schien es keine im Augenblick nicht möglich zu sein alles aufzudecken.       Nicht allzu viel später gingen die drei Shinobis schlafen, sie nächtigten in einer bescheidenden Herberge und auch sonst hatte sie schnell den Eindruck gewonnen, dass dieser Ort nicht sehr viel von sich Preis gab. Matsuri konnte in dieser Nacht nicht einzuschlafen. Zu viele Gedanken gingen ihr im Kopf umher, außerdem fühlte sie sich hier einfach nicht wohl. Immer wieder spukte er dieses Lied in ihrem Kopf. Sie und die anderen hatten im Gespräch mit ein paar Bewohnern erfahren, dass dieser Ort bereits seit Jahren ausstarb. Es gab keine Kinder, nur Alte. Die Jüngsten waren um die vierzig Jahre alt, doch die meisten waren bereits weit über sechzig. Die Bewohner der Grenze behaupteten, dass sie nach der Schlacht des ersten Kazekagen hier zurückgelassen wurden, nur die stärksten seien Aufgebrochen und gründeten später das Dorf versteckt unter dem Sand - ihr Heimatdorf. Matsuri empfand dies, sei es denn die Wahrheit – sehr grausam. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass die Ninja in Suna sich sehr auf ihren harten Kampfstil und ihre Ausdauer beriefen, allerdings würden sie doch nicht dutzende zum Sterben zurücklassen? Dann war da noch dieses Lied über die Untoten, die aus ihren Gräbern stiegen. Die junge Kunoichi erhob sich, sie konnte einfach noch nicht einschlafen. So streifte sich Matsuri eine Jacke über und ging nach draußen, alles war dunkel. Ihr Blick wanderte schnell auf die ewig hohe Mauer. Niemand schien zu wissen wer diese errichtet hatte und weshalb. „Ist doch alles komisch.“, zischte sie und näherte sich einem Eingang der Befestigungsanlage. Natürlich war nichts bewacht, sie stand leer, schon seit langer Zeit. So waren es hier einfach zu wenige Menschen, um eine Anlange in dieser Größe zu bewachen, zudem behaupteten die Dorfbewohner, es sei nach der Schlacht nie wieder etwas auch nur in die Nähe der Grenze gekommen.  Matsuri erklomm also die schier nicht enden wollende Wendeltreppe nach oben, um einen Blick auf die andere Seite werfen zu können. Wenn sie schon nicht schlafen konnte, dann konnte sie auch einen Blick auf „Das Ende der Welt" werfen.  Es dauerte eine Weile bis sie es geschafft hatte, doch oben angekommen bot sich ein weiter Blick. Der Wind wehte ihr eine kühle, nächtliche Brise ins warme Gesicht. Matsuri lief vorsichtig auf dem Grenzwall entlang, auch hier oben schien sie ihr ungutes Gefühl nicht loszuwerden, dann wandte sie sich der Westseite der Mauer zu. Was würde sich ihr nun präsentieren? „Sand…war ja klar.“, sprach sie sich leise vor und versuchte in der, weiten, dunkeln Ferne etwas anderes zu deuten außer den Dünen aus Sand. Ein fruchtloser Versuch! Es war absolut nichts außer weiten Dünen und dem erdrückenden Nichts zu sehen. Was war dahinter? Warum gab es diese Mauer? Wer steckte hinter der Errichtung? Und weshalb hatte ihnen niemand Auskunft geben können?  Etwas ratlos, fast schon entmutigt lehnte sich das Mädchen an den steinernen Rand der Mauer. Matsuri realisierte in diesem Moment wie fehlerhaft so vieles zu sein schien, als eine Stimme die Leere fühlte und sie aufblicken ließ.   „Du kannst auch nicht schlafen?“   „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt. Alles ist so lückenhaft.“, erklärte die brünette Schülerin ihrem Lehrer. „Mir geht es genauso, niemand will einem eine genau Auskunft geben. Als würden sie etwas verbergen. Natürlich waren sie auf den ersten Blick wirklich nett, aber wahrscheinlich ist das nur Fassade, um uns vor weiteren Fragen abzuhalten.“, Gaara trat aus dem Schatten des Mondlichtes hervor und stand nun neben Matsuri auf der Mauer. Beide schauten in die trostlose Weite und schwiegen. Wie weit man wohl laufen musste, um auf etwas Neues zu stoßen? Fand man nie irgendetwas? Oder sollte man vielleicht auch nichts finden?   „Gaara?“   „Hm...?“   „Was ist, wenn die Dorfbewohner recht haben?“, sprach die Schülerin des Kazekagen mit etwas berückter Stimme. Gaara wirkte etwas irritiert, er neigte den Kopf etwas zur Seite, als würde dadurch der Gedankengang besser in seinem Hirn ankommen, allerdings gelang dies nicht.   „Also stell dir mal vor, dass vielleicht wirklich hier ein großes Dorf war und… na ja, also vielleicht es irgendwann bedroht wurde, deswegen man diese riesige Grenzmauer errichtet wurde.“, versuchte Matsuri dem Kazekagen klar zu machen.    „Das leuchtet ein, aber was denkst du, hat sie dazu gebracht zu gehen? Ich halte es tatsächlich für möglich, dass die Menschen von hier aus weitergezogen sind und vielleicht wirklich Sunagakure gegründet haben, allerdings frage ich mich warum sie hier gegangen sind.“, erklärte der Rothaarige.    „Du hast im Gespräch mit einem der Alten erwähnt, dass es hier eine Schlacht gegeben haben muss. Was ist, wenn dabei Nahrungsquellen mit zerstört wurden?“   „Ja, es gibt ein paar Quellen, die auf eine Schlacht an der Grenze hindeuten, aber niemand schreibt, gegen was sie kämpften. Es ist sehr gut möglich, dass dabei auch Brunnen, Quellen oder sogar Ackerlandfläche zerstört wurde und es nicht mehr rentabel war, dies wiederaufzubauen. Das ist einfach das Problem an der Wüste, bauen wir etwas auf, hat es lange bestand, da es keine salzigen Winde oder ein feuchtes Meer gibt, was den Stein angreift. Doch ist es sehr aufwendig etwas zu bauen.“ Matsuri nicke. Wahrscheinlich war es wirklich so, dass durch das harte, heiße Klima und die Abgeschiedenheit man diesen Ort seinem Schicksal überließ. Wieder kam ein Windstoß auf und die Sandreste auf den Mauern begannen im Wind zu tanzen.   Plötzlich kam ihr ein Einfall. Es war eine Möglichkeit, ein Gedanke, doch konnte es vielleicht auch eine Chance sein - die Wahrheit war begraben.   „Sag mal, könntest du mit dem Sand…“, begann die Kunoichi und erklärte ihrem Lehrer ihren Einfall. Zu ihrer Überraschung schien Gaara sehr angetan von diesem Einfall zu sein.   „Das müsste praktisch möglich sein, wir sollten es zumindest einmal versuchen. Wirklich eine gute Idee. Das abstrakte Denken liegt dir.“, lobte er seine Schülerin. Matsuri wurde rot, sie hoffe, dass die Dunkelheit es zumindest ein wenig verbarg.    „Danke…“, nuschelte sie in ihr Halstuch. Ein Kompliment von ihrem Lehrer zu bekommen ließ Matsuris Herz immer ein wenig höherschlagen.            [[USERFILE=678881]] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)