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Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure

Buch I - Neustart
von

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Streit

„Jetzt sag schon, was ist los?“
 

„Bist du krank?“
 

„Nein, mir geht es gut, glaub mir.“
 

„Deine Augen sind so blutunterlaufen und das seitdem wir von Zuhause los sind.“
 

„Mir geht es gut - alles prima. Könnten wir uns bitte jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren.“, beschwerte sich Gaara. Seine Schwester ließ ihn nicht in Ruhe. Ihr war sofort aufgefallen, dass Gaara noch blasser war als sonst. Zudem hatte er sich noch drei weitere Male übergeben müssen, seitdem er in seiner nächtlichen Aktion Shukaku versucht hatte zu versiegeln. Es ging dem jungen Kazekagen wahrlich nicht gut, doch hatte er eine Wahl? Vermutlich nicht, wenn er etwas ändern wollte musste er lernen mit Shukaku zu leben, das stand fest.

Tatsächlich hatte Gaara durch seine selbstdurchgeführte Versiegelung drei Tage am Stück ein paar Stunden schlafen können, der Preis war allerdings, dass er jedes Mal nach dem Aufwachen seinen gesamten Mageninhalt aufs übelste auskotze.
 

„Komm Gaara, sag es einfach, du bist schwanger.“
 

Wusch…
 

„Aua, komm schon, kannst du keinen Spaß verstehen.“, maulte Kankurou, da er gerade von dem Sand seines Bruders eine Schelle auf den Hinterkopf kassiert hatte.
 

„Kankurou, das ist nicht witzig.“, schimpfte Temari und verpasste dem Puppenspieler ebenfalls eine.
 

„Es gibt jetzt wirklich wichtigeres. Wenn wir wieder in Sunagakure sind könnt ihr euch weiter streiten, nicht jetzt, verstanden.“, der Kazekage hatte ein Machtwort gesprochen. Seine Geschwister gaben Ruhe - zumindest für den Moment.
 

„Also wir bleiben bei der Sache – eine gemeinsame Chunin-Auswahlprüfung, um die Beziehungen zwischen den Dörfern zu stärken.“, erklärte Gaara, Temari und Kankurou nickten kleinlaut. Schließlich machten alle drei sich auf zu dem Treffen mit dem Hokagen der fünften Generation – Tsunade. Sie wurden nicht alleine begleitet, die drei Ninjas hatten ihrer Unterkunft in Konoha keine fünf Schritte verlassen, als eine Stimme sie begrüßte.
 

„Ich wusste, dass ihr schon früher loswollt.“, sprach Shikamaru und tauchte aus dem Schatten eines Baumes auf.
 

„Nein... du begleitest uns. Waren die guten Chunin alle krank?“, feigste Temari als Shikamaru auf sie zu kam.
 

„Das hättest du wohl so gerne. Für dich reicht es alle mal. Ich hatte ja die Hoffnung, dass du etwas ruhiger geworden bist, da dein Bruder jetzt Kazekage ist. Ach, wenn wir schon dabei sind – Herzlichen Glückwunsch Gaara.“, sagte der Jüngste des Nara-Clans und schüttelte Gaara die Hand.
 

„Danke, sehr nett von dir.“, antwortet dieser knapp, er freute sich über diese anerkennenden Worte, allerdings fühlte er sich immer noch elend. Allerdings konnte darauf keiner Rücksicht nehmen, so setzte sich die Gruppe also in Bewegung Richtung Hokage.
 

Hast du eine Ahnung warum ich der Kazekage bin, kam es den Rotschopf in den Sinn, während er im Laufen einige Fusseln versuchte von seinem Kageumhang zu zupfen.

Keine zehn Minuten später hatte das bekannteste Geschwistertrio aus dem Dorf versteckt unter dem Sand platzgenommen und Gaara saß Tsunade gegenüber.
 

Diese Frau soll fünfzig sein? Die sieht eher aus wie Ende dreißig, vielleicht vierzig. Nah, eigentlich ist es auch egal, sie ist die einzige, welche überhaupt mit mir reden wollte, dachte der Kazekage als er für einen Wimpernschlag Tsunade genauer musterte.
 

„Ich heiße euch erst einmal willkommen hier in Konohagakure. Zudem möchte ich auch gleich meine Gratulation aussprechen Meister Kazekage zur Ernennung. Selbst in unserem Dorf hat es sowas noch nicht geben, ich habe schon von ihrer Kampfkraft gehört und war sehr beeindruck, es ist mir immer eine Freude auf so außergewöhnliche Shinobi zu treffen, zudem wenn sie diese noch die Zusammenarbeit mit unserem Dorf stärken wollen.“, sprach Tsunade.
 

Wow, die fackelt nicht lange, Kankurou musterte den Hokage. Was steckte wohl hinter dieser Frau? Er konnte es ihrem Gesicht nicht viel ablesen, er vermutete, dass sein Bruder sicherlich ganz genau Bescheid wusste. Gaara vermachte Nächte Wissen aus Büchern zusammenzutragen und alles über die anderen Dörfer zu lernen, was es eben möglich war.
 

„Vielen Dank Meisterin Hokage, es ist mir eine große Ehre dieses Amt auszuüben und Ihnen und den Ältesten von Konoha gegenüberzutreten.“, erklärte der junge Kazekage.
 

So förmlich immer. Vor drei Jahren hat er mich noch aufs übelste beschimpft und mir täglich mit dem Tod gedroht, dachte der Puppenspieler.
 

Schnell entstand ein angeregter Dialog in dem Tsunade gleich klar machte, dass aufgrund der unerwarteten Zwischenfälle bei der letzten Prüfung unbedingt Konoha der Austragungsort sein sollte. Die Hokage der fünften Generation zeigte sich sehr offen und auf Nachfrage von Kankurou über die wahren Absichten keineswegs geheimniskrämerisch. Sie sprach hoffen darüber, dass sie die Reaktion der anderen Dörfer abwarten wollte und mehr über Akasuki herausfinden wollte, um ihr Dorf besser schützen zu können.
 

Auch Wochen danach fragte sich Kankurou wie das folgende geschehen konnte, ob es an Tsuandes Worten lag oder sein Gespräch mit seinem jüngeren Bruder Grundstein für, wie es die Geschwister später „Gaaras wahnwitzige Idee“ nannten.
 

„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und mich der breiten Öffentlichkeit als neuer Kazekage vorstellen, dabei übernehme ich auch die Funktion des Aufsehers.“, sprach Gaara.
 

„Ahm…Wie meinen sie das, Meister Kazekage?“, sprach Koharu Utatane, eine der Berater des Hokagen.
 

Auch Temari und Kankurou sahen irritiert zu ihrem jüngeren Bruder. Der schien gerade einen ganz anderen Kurs einzuschlagen, als sie es besprochen hatten.
 

Was zum Teufel wird das?, fragte sich Temari, während Kankurou schon weit aus schlimmeres ahnte.
 

Der blutjunge Kazekage hatte sich von seinem Platz erhoben und schien, das ins wanken gerade Schiff nun komplett gegen eine meterhohe Welle zu steuern.
 

„Ich möchte gerne, dass die Chunin-Auswahlprüfungen in Sunagakure stattfinden.“, sprach er und warf Temari und Kankurou einen flüchtigen Blick zu.
 

Bumm!
 

Stille, niemand sprach ein Wort. Für den Bruchteil einer Sekunde waren alle Augen auf Gaara gerichtet, der gerade eine „Bombe“ hatte platzen lassen. Weder Tsunade, noch seine Geschwister hatten damit gerechnet.
 

Jetzt dreht er komplett am Rad. Was soll das? Er schnappt über, Kankurou fielen in diesem Augenblick alle Schandtaten ein. Er konnte nicht glauben was passiert war, für was hatten sie jedes Detail tausendmal durchgesprochen, wenn sein kleiner Bruder nun seiner Meinung nach wahnwitzige Forderungen stelle. Wie sollten sie sich da wieder rausreden.
 

„Das geht nicht!“, sprach nun Homura Mitokado.
 

Natürlich geht das nicht alter Mann!, Kankurou biss sich auf die Unterlippe.
 

„Konoha muss das beenden, was begonnen wurde.“, legte nun Utatane nach.
 

Das war klar. Und gleich kommt das wir Konoha angegriffen haben. Gott was hat sich Gaara dabei nur gedacht, schoss es Temari durch den Sinn, während sie versuchte in den Gesichtern ihrer Verhandlungspartner auch nur irgendwas abzulesen. Sie musste etwas tun, bevor der Kazekage die Pforten der Hölle aufriss, musste die Blondine zumindest mehr Zeit gewinnen.
 

„Der Kazekage kann diese Entscheidung nicht alleine Treffen. Bitte geben sie uns etwas Zeit, um unseren Ältestenrat zu kontaktieren.“, sprach Temari.
 

„Gut, dann vertagen wir das Ganze bis ihr ein Antwort habt.“, erklärte Tsunade und das Treffen endete.

 

Während die Delegation aus Sunagakure wieder auf dem Rückweg zu ihrem Quatier war, sprach keiner auch nur ein Wort, auch Shikamaru der die drei begleitet schwieg. Niemand wollte kommentieren, was vor einigen Minuten passiert war.

 

„Also wir sehen uns später noch?“, sprach der Nara als sie ihr Ziel erreicht haben.

 

„Ja, dann gebe ich dir die Listen durch.“, antwortet Temari und nachdem ihre beiden jüngeren Brüder bereits nach drinnen gegangen war, schüttelte sie den Kopf und winkte Shikamaru zum Abschied.

 

„Rede mit ihm, vielleicht hat er euch etwas verschwiegen.“

 

„Oh und wie ich mit ihm reden werde.“, kurte Temari und schloss die Tür hinter sich.

 

Fest entschlossen ihren kleinen Bruder nun richtig die Meinung zu geigen, eilte sie die Treppen hinauf zu ihrem Zimmer, allerdings kam es nicht dazu, Kankurou war ihr zuvorgekommen.

 
 

„Gaara was sollte das?“

 

„Das ist meine Entscheidung.“
 

„Nein das war vollkommen wahnwitzig.“

 

„Ich bin der Kazekage und ich treffe wichtige Entscheidungen für das Dorf.“

 

„Und in welcher Art und Weise soll es Sunagakure etwas bringen.“, Kankurous Ton war bissig, fast schon aggressiv.

 

„Leute, Leute beruhigt euch bitte.“, versuchte Temari die Gemüter zu beruhigen. Die Tage an denen Gaara Kankurou mit dem Tod gedroht hatte waren noch in greifbarer Erinnerung und einen Streit in dessen Maße, wie er sich gerade abzeichnete hatten die drei Geschwister noch nie – es hatte sich nie einer getraut so mit dem heutigen Kazekagen zu sprechen. Allerdings brachten Worte hierbei gar nichts, weder der Puppenspieler noch der Rotschopf leisen sich von ihren Worten nur im Geringsten beeindrucken.

 

„Es ist meine Entscheidung, akzeptiere das einfach.“, fauchte Gaara zu Kankurou.

 

„Wenn deine Entscheidung sinnvoll wäre, aber warum machst du so was? Liegt das an der alten Chiyo. Oder an den Worten des Hokage?“, konterte der Puppenspieler.
 

„Was läuft hier eigentlich? Ich dachte die alte Chiyo hat einfach nur nicht über Sasori reden wollen?“, platze nun die Blondine dazwischen. Sie hatte sich zwischen ihre beiden Brüder gestellt und sich so gehör verschafft.
 

„Du hast es ihr nicht gesagt? Sie weiß es nicht?“, Gaaras Gesichtsausdruck war von gleichgültig nun zu Fassungslosigkeit gewechselt. Er schlug die Hände hinter den Kopf, konnte das wirklich wahr sein?
 

„Was weiß ich nicht? Jetzt redet!“, Temari sah von vom Kazekagen zu Kankurou und wieder zurück.

 

Die Brüder blickten sich beide an, schwiegen, prüften ob einer nachgeben würde, doch sie waren starrsinnig.

 

„Ich wurde vom Kazekage gewählt, damit man mich besser unter Kontrolle hat.“, bei diesen Worten blickte Gaara zu Boden, selbst die Aussprache fühlte sich wie eine Niederlage an.

 

„Ist das wahr Kankurou?“

 

Kankurou blickte bedrückt seine Schwester an und nickte.

 

Plötzlich entstand ein klammes, luftraubendes Schweigen. Keiner der Geschwister sagte auch nur irgendetwas.

 

„Du willst dich als Köder ihnen anbieten nicht wahr. Es ist nicht nur die Bedrohung von Akasuki, du willst wissen wer dich loswerden will – aus unserem Dorf.“, Temari blickte eindringlich und fragend zu ihrem kleinsten Bruder.

 

„Gaara das ist…“

 

„Ich weiß Temari..“

 

„Du könntest dabei sterben.“, sprach die mit zitternder Stimme. Die hitzige Stimmung war plötzlich einer bedrückenden Klarheit gewischen.

„Das kannst du nicht machen, bitte.“
 

„Ich muss, dass weißt du.“

 

„Nein, nein das ist Schwachsinn.“

 

„Temari, reis dich zusammen. Du weiß genau, dass mich schon seit Jahren viele tot sehen wollen und sie es garantiert versuchen werden so oder so. Also entweder tuen sie es oder Akasuki wird eines Tages in unser Dorf eindringen und mich als Jinchukraft haben wollen. Und ich werde mich weder dem einen noch dem anderen kampflos ergeben. Also ich will, dass die Chunin-Auswahlprüfungen in Sunagakure stattfinden und herausfinden wer zu mir steht. Wenn ich es schaffe die Lage in unserem Dorf zu stabilisieren und die, die es wollen, in eine neue Zukunft zu führen, habe ich eine Chance etwas zu verändern, ich will das die Menschen zu mir aufsehen - nicht sich vor mir fürchten.“, erklärte der Kazekage seinen beiden Geschwistern, beide sahen in mit großen Augen an. Temari wirkte den Tränen nah, während sein Bruder einen sehr ernsten Blick hatte. Ja so waren die drei Geschwister aus der Wüste, Emotion waren nicht ihr Ding sie wussten was ihre Pflicht war, auch wenn dies bedeutet ihre Gefühle zurückzustecken.

 

„Dein Plan klingt wirklich gefährlich, aber es scheint mir die einzige Lösung zu sein. Früher oder später werden wir uns Akasuki stellen müssen, der Meinung bin ich auch. Dabei ist es bestimmt von Vorteil, wenn wir das Dorf hinter dir haben. Also schön…dann schrieben wir mal dem ältesten Rat und sehen wer sich zuerst querstellt.“, sprach Kankurou und legte einen Arm, ermutigend, auf die Schulter seines kleinen Bruders und sah zu Temari.

 

„Egal was kommt, wir sind deine Geschwister und in Arschritte verpassen waren wir schon immer gut.“, endete der Puppenspieler und alle drei nickten.

 

„Ach Jungs, da wird man ja fast schon sentimental.“, erklärte Temari und wischte sich ein Auge trocken.

 

So war es beschlossene Sache, die Geschwister hatten einen Plan und dafür musst es ihnen gelingen die Chunin-Auswahlprüfung nach Hause zu holen.  

 



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