Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 37: Mein Freund Yashamaru --------------------------------- Die Uhr schlug 17 Uhr als die „Mittagssitzung“ beendet war. Baki nahm einen großen Schluck von seinem Wasser, er musste sagen der neue Kazekage gab in seinen ersten Wochen wirklich Gas. Zudem trugen die Chunin-Auswahlprüfungen für zusätzlich Arbeit bei. Der ehemalige Lehrer und jetzt Berater des Kazekagen lehnte sich in seinem Stuhl in der Tagungshalle zurück und beobachtete das Treiben der Menschen, die alle scheinbar eilig nun nach Hause wollten. Alle außer Gaara, dieser räumte seine Akten zusammen, verabschiedetet sich von Baki und ging dann wieder in sein Büro. Der Jonin war wirklich erstaunt wie sehr sich der Junge verändert hatte, noch vor nicht einmal drei Jahren war er kaum händelbar, nicht einmal sein Vater Rasa hatte ihn wirklich im Griff. „Eigentlich kam nur Yashamaru mit ihm zurecht…“, dachte Baki. Während in den frühen Kindheitsjahren die meisten Menschen den heutigen Kazekagen schon mieden, war Yashamaru ein aufopferungsvoller Onkel. Es war doch eine verrückte Welt. Würde er heute noch leben, da war sich Baki noch sicher, wäre Yashamaru sehr stolz auf seinen Neffen. Die Gedanken an den verstorbenen Schwager des Kazekagen der vierten Generation ließen den Jonin auch auf dem Nachhauseweg nicht los, er dachte heute noch selten daran, verband Yashamaru und Baki eine wilde Zeit – eine Zeit die über fünfzehn Jahre zurücklag. In Erinnerungen gefangen kramte Baki Zuhause angekommen eine kleine Holzschatulle hervor, welche viele Dinge, vor allem Fotos aus seiner Teenagerzeit hatte. „Da bist du ja endlich, komm schon Baki heuet ist doch unsere Tag.“, eine Stimme rief den sechzehn Jahre alten Baki über die Straße hinweg zu. Es war Yashamaru, sein Teamkollege der ersten Stunde, schon als Genin waren sie gemeinsam in einem Team gewesen, hatten die Chunin-Auswahlprüfung gemeistert und wollten nun gemeinsam ihr nächstes Ziel angehen – Jonin werden. „Entschuldige, du kennst du meine alte Nachbarin, sie hatte sich schon wieder ausgesperrt. Gott sei Dank hat mir deine Schwester den Tipp gegeben, einen Ersatzschlüssel aufzubewahren, sodass die alte Dame schnell wieder zu ihren vier Katzen konnte.“, erklärte Baki, während die beide zielstrebig Richtung Kazekageturm liefen. Heute war für die beiden jungen Männer ein wichtiger Tag, der Kazekage der dritten Generation hatte beschlossen die Jonineinheit aufzustocken und eine Persepktivgruppe berufen, die aus talentierten Chuninbestand, um die besten auszusuchen und sie in einem vierwöchigen Intensivprogram zum Jonin auszubilden. Baki und Yashamaru hatten sich zwei der begehrten Plätze gesichert. Nun würden sie heute raus in die Wüste gehen und sich beweisen. Baki spürte seine Nervosität als Yashamaru am Büro des Kazekagen klopfte und eine bekannte Stimme sie hereinrief. „Oh Yashamaru, Baki ihr seid schon da – sehr gut! Euer Teamleiter ist auch schon da.“, der Kazekage winkte die beiden herbei. „Super wer ist es denn?“, Yashamaru schien die pure Motivation an diesem Morgen auszustrahlen, generell war im Gegenzusatz zu Baki ein wahrer Vulkan an positiver Energie. „Ich.“, eine markante Stimme hatte gesprochen. Baki lief es eiskalt den Rücken herunter, plötzlich war der Raum von einer unbehaglichen Kälte durchzogen. Beide drehten sich herum. Ein Mann Mitte zwanzig stand vor ihnen, er war etwas kleiner als Yashamaru und Baki, welche beide hochgewachsen waren, allerdings hatte er einen tödlichen Blick, der Baki gleich zu verstehen gab, dass sie nichts zu Lachen hatten. Der Chunin warf einen flüchtigen Blick zu seinem Teamkollegen, Yashamarus Gesicht zeigte tiefste Abneigung. Scheinbar spürte auch er die bedrohliche Art, welche dieser Mann ausstrahlte. „Darf ich euch Rasa vorstellen. Er ist einer unserer besten Jonin, wirklich herausragend. Ich denke er wird mit zwei Talenten wie sehr gut zurechtkommen und mir berichten wie es gelaufen ist, damit wir bald eine Entscheidung treffen können.“, sprach er und keine zehn Minuten später liefen Baki und Yashmaru hinter Rasa aus dem Dorf. „Psst…kommt er dir auch so unheimlich vor wie mir?“, zischte der blonde Yashamaru. „Und wie, ich mach mir echt Sorgen, wie das wohl laufen wird.“, pflichtete ihm Baki bei. „Ach das wird schon werden, danach gehen wir zu mir meine Schwester, sie kocht wieder ihren berühmten Eintopf.“ „Nah dann!“ Leider behielt Yashamaru nicht recht, auch wenn die beiden Chunin alles gaben und ihr ganzes Können auspackten, um gegen Rasa zu bestehen – sie hatten keine Chance. Wie Baki einige Tage später erfuhr war Rasa im Alter von gerade einmal vierzehn Jahren zum Jonin ernannt worden, hatte mit achtzehn schon mehr S-Rang Missionen als jeder anderer Jonin im Dorf absolviert und war für seinen eisenharten Kampfstil bekannt. Baki hatten nun ein sehr genaues Bild warum, im Grunde hätte er schon stutzig werden müssen, als sie die Mauern des Dorfs verlassen hatten. Die Trainingsplätze gaben für Nah- und Mittstreckenkämpfer mehr als genügend Platz her, nur ein absoluter Distanzkämpfer würde nach draußen gehen so auch Rasa – um so einen sich einen klaren Vorteil zu verschaffen. Im Allgemeinen gab es viel weniger Distanzkämpfer als Nah- und Mittelstecken, allerdings waren diese meist sehr stark und konnten mühelos mehrere Angriff gleichzeitig auf Distanz halten. Rasa schien jedoch, das übliche Bild eines Distanzkämpfers bei weitem zu übertreffen. Weder Yashamaru noch Baki schafften es nach einer Stunde überhaupt nur ein greifbare Nähe zu ihm zu kommen, schuld daran war die einmalige Technik des Jonin. Er kämpfte mit Goldstaub, der sich zu todbringenden Wellen formieren konnte und sie beide jedes Mal von den Füßen und riss. Baki und Yashamaru waren am Ende ihrer Kräfte, hatten all ihr Chakra verbraucht und alle Asse verspielt, während Rasa in der identischen Position vor ihnen stand und keine Mine verzog, Baki spürte seine Frustration, nicht hatte funktioniert -überhaupt nichts! Dann sein emotionsloses Gesicht und die verschränkten Arme, die keine Gnade, kein Wohlwollen, keinen Hauch von Freundlichkeit ausstrahlen. „Also ihr Waschlappen, das reicht mir was ich gesehen habe für meine Beurteilung. In ein paar Tagen werden ihr eine Antwort erhalten.“, sprach Rasa knapp und ging ohne ein Wort des Abschiedes und verschwand. „Wir können das vergessen, dieser Typ war ja mal so kaltschnäuzig, ätzend!“, fluchte Yashamaru, als Baki und er, gerade bei Yashamaru angekommen waren und Schuhe und Westen am Eingang ausgezogen hatten. „Was denkst du denn, natürlich können wird das. Wir haben es ja nicht einmal geschafft ihm einen Kratzer zuzufügen.“, pflichtete ihm Baki bei. „Hey, was ist denn hier für ein Gejammer?“, eine weitere Stimme hatte gesprochen. Beide Teenager sahen auf. Eine junge Frau gerade einmal zwei-drei Jahre älter als sie selbst, kam aus der Küche zu ihnen herübergelaufen, sie hatte blondes Haar und ähnliche Gesichtszüge wie Yashamaru – es war seine ältere Schwester. „Ach! Es war zum Kotzen.“, jammerte Yashamaru, dem man von seiner morgendlichen Motivation nichts mehr anmerkte. „Kommt erst einmal herein, ich hab Eintopf gekocht, dann erzählt ihr mir alles und lasst keine Einzelheiten weg.“, sprach seine ältere Schwester und nachdem sie Yashamaru einen Kuss aufgedruckt hatte umarmte sie Baki herzlich. „Hey Karura.“, begrüßte Baki sie. „War es wirklich so schlimm?“, harkte sie nach als Baki und sie sich aus der Umarmung gelöst hatten. „Dein Bruder hat leider recht. Wir wurde wie kleine Schulkinder vermöbelt.“, seufzte er und ging mit ihr in die Küche. Eine Stunde später und einen halben Topf von Eintopf hatten sich die beiden wieder etwas abgeregt. Karura hatte mit Engelszungen auf sie eingeredet. Baki mochte Yashamarus ältere Schwester wirklich sehr, er kannte sie im Grunde genausolang wie Yashamaru selbst. Karura hatte fast keine Ninjaausbildung absolviert, doch interessierte sie sehr für das was ihr Bruder tat und folgte gespannt jeder Geschichte. Sie selbst arbeitet in einem der Gemüseläden in Sunagakure und kannte sich mit Botanik sehr gut aus, zudem kochte sie, der Meinung war Baki, den besten Eintopf weit und breit. Sie war wirklich ein sehr offener, netter Mensch, der jeden in sein Herz schloss, der es gut mit ihr meinte. „Ihr werdet das schon schaffen und dieser Rasa ist einfach ein Idiot. Macht euch da nichts draus manche Leute sind einfach ziemlich verbissen.“, sprach sie und schenkte den beiden noch Limonade in die Gläser. „Du wirst wohl recht haben, der war mir gleich unheimlich. Hoffentlich haben wir nichts mehr mit dem zu tun.“, jammerte Yashamaru und nahm einen großen Schluck. „Ich werde das Gefühl nicht los, das uns dieser Tag noch in Erinnerung bleibt, weiß auch nicht wieso.“, sprach Baki. „Na, wenn du das sagst. Ich würde jetzt gerne etwas Anderes sagen, aber dein Gefühl hat dich selten getäuscht, mein Freund!“ „Ihr fehlt mir manchmal, wisst ihr das eigentlich?“, sprach Baki zu dem alten Foto was er aus der Holzschatulle gezogen hatte. Da saßen sie drei, in der uralten Küche, an diesem Holztisch. Karura, Yashamaru und er, sie wirkten glücklich. Hätte Baki damals geahnt auf was sie zusteuerten, hätte er sicherlich anders gehandelt, aber es war zu spät – sie waren beide tot. Doch konnte man damals schon wissen, was aus dem Ganzen entstand? Irgendwo in sich drinnen gab er sich die Schuld, so viel hätte anders sein können, wenn er ihr seine Gefühle gestanden hätte, aber er hatte es nicht, die Chance war vertan und sie heiratete ihn, das Großmaul. Baki konnte es erst nicht glauben, jedoch war es die Wahrheit, doch da war wieder dieser eine Satz, nur wenige Tage bevor sie starb – hatte Karura ihren Fehler noch erkannt? Baki wusste es nicht, doch konnte er sich noch genau an diesen 20. Januar vor fünfzehn Jahren erinnern, er und Yashamaru waren im Krankenhaus – Karura bereits tot. Alles was geblieben war dieses Baby, ein Baby mit grünen Augen und roten Haar und Shukaku im Inneren. Es weinte schrecklich, schien nach seiner Mutter zurufen, wollte Zuwendung, Liebe aber Rasa war nicht fähig den Jungen auch nur in den Arm zunehmen. Der einzige der dem Kind die Zuneigung geben konnte war Yashmaru. Er hielt ihn im Arm, lief auf und ab und versuchte in zu trösten, während Baki dar saß ihn beobachtete, immer noch innerlich betäubt von der Tatsache, dass sie tot war und in seinem Kopf hallten immer und immer wieder die Worte seiner geliebten Karura. „Es ist anders Baki, das spüre ich. Er ist anders als Temari und Kankurou, deswegen habe ich Angst. Ich habe Angst war Rasa vor hat, bitte halt ein Auge auf ihn, ich liebe meine Kinder und will nicht, dass sie unglücklich werden.“ Karura sollte Recht behalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)