Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 39: Die Macht des Tai-Jutsus Teil II -------------------------------------------- Als er in die volle Trainingshalle kam verstummte das Gemurmel vollständig, ganz plötzlich konnte man eine unheimliche Art der Anspannung spüren. Niemand schien sich zu trauen zu atmen. Matsuri und ihre Teamkollegen hatten auf den hinteren Rängen platz genommen und konnten trotzdem genau jeden seiner Schritte hören, normalerweise war dies nur möglich, wenn niemand in der Halle war – eine wirklich unheimliche Stimmung „Es ist ja alles voll? Erstaunlich. Das ist ja erfreulich. Ich denke mal ich stelle mich erst einmal vor. Mein Name ist Baki, ich bin Jonin und heute dazu hier euch zu erklären wie ihr die Chance habt dies auch zu werden. Aber gleich Anfang sollte ich etwas dazu sagen. Von einhundert Genin schaffen es rund zwei Drittel Chunin zu werden, das klingt ja noch sehr gut, oder? Von diesen einhundert Genin schaffen werden nach durchschnittlich fünf bis zehn Jahren fünf Genin ein Jonin sein, und von diesen fünf kleinen Genin, die heute noch hier sitzen, wird einer herausragend sein. Ein einziger von ihnen wird aus der Elite der Jonin herausstechen und den Menschen im Gedächtnis bleiben, an den Rest wird sich niemand mehr erinnern.“, erklärte Baki. „Das ist aber ganz schön motivierend.“, stöhnte Yukata. Matsuri blickte zu ihr rüber. Sie hatte im Grunde recht, wenn das ihre Chancen auf Erfolg waren, sahen sie einer recht trostlosen Karriere entgegen. Doch bevor die Mädchen in Selbstmitleid versanken lauschten sie weiter den Worten von Baki. „Was war nun das Erfolgsgeheimnis dieser fünf Ninja?“, erlegte eine bedeutungsschwangere Pause ein. „Unbeugsam.“, sprach er knapp. Ein Rauen ging durch die Menge. Matsuri glaubte ein grinsen auf der einen sichtbaren Gesichtshälfte zu sehen. „Diese fünf von den hundert Kindern die die Akademie werden im Laufe ihrer Laufbahn als Ninja an den Rande der Verzweiflung getrieben worden sein, mehrfach den Tod knapp entkommen, Freunde und Familie aufgrund tausender Trainingsstunden zurückgestellt haben, so viele Menschen sterben sehen und ihnen das Leben eigenständig aus den Körper geprügelt haben.“ Stille. Keiner sprach ein Wort oder schien auch nur zu Denken. „Es ist nicht so, dass nur so wenige das Talent hätten ein Jonin zu werden – nein im Gegenteil ich habe schon viele talentierte junge Gesichter gesehen, doch sie scheiterten an den psychischen Druck der auf ihnen lastet, manche von ihnen begehen sogar Selbstmord. Die Verantwortung dem Dorf gegenüber, seinen Teamkollegen und der eigenen Familie ist hoch und ich kann euch allen sagen, für viele zu hoch. Nun unterhalten wir uns noch ein wenig weiter über diese Elite, den Traum aller Ninjaanwärter. Von zehn Jonins sind neun Männer und einer eine Frau. Verschwindend gering oder?“ Einige Mädchen in der Halle blickten entrüstet zu Baki, der mit jedem weiteren Wort, ihrer Motivation aus den Körpern zu saugen schien. Der Lehrmeister von Gaara schien dies bemerkt zu haben und grinste. „Statistisch gesehen herrscht zwischen Männern und Frauen im Ninjaberuf ein Ungleichgewicht von 3:1, das bedeutet auf eine Kunoichi kommen drei Shinobi auf alle Ränge verteilt. Je höher der Rang desto höher das Ungleichgewicht. Woran liegt das? Nun ja die Gründe sind simple. Normalerweise erreichen die meisten Ninja den Rand des Jonin nach dem achtzehnten Lebensjahr, Frauen gründen eine Familie haben den Wunsch ein ruhigeres Leben zu führen – was ich persönlich auch verstehen kann. Aber ich möchte jetzt nicht nur über die sprechen, die sich gegen den Rang des Jonin entschieden haben. Reden wir doch mal über die eine Frau und ihre neun männlichen Kollegen. Vielleicht denken einige Herren jetzt, diese einzige Frau sei nicht mit ihnen anderen zu vergleichen, sie sie nicht so stark wie ihr.“, wieder setzte Baki ab. Er hatte es mittlerweile geschafft, das eine ganze Halle an seinen Lippen hin und aufgeregt darauf wartete zu erfahren, was nun gleich folgen würde. „Ich warne sie. Unterschätzen sie sie niemals. Ich selbst habe ein paar weibliche Kolleginnen und kann euch allen eines sagen. Frauen die soweit den Weh des Shinobi gegangen sind kämpfen erbarmungslos, ohne zu Zögern und harter als jeder ihrer männlichen Kollegen. Bis sie an diesem Punkt war musste sie noch mehr tun, mehr kämpfen und mehr hinter sich lassen. Denken wir also an unser Rechenbeispiel. Wenn aus hundert Genin fünf Jonin werden und von diesen fünf Jonin nur eine fünfzigprozentige Chance besteht, dass sich hierunter eine Frau befindet, wie wahrscheinlich ist es nun, dass genau diese Frau der eine herausragende von ihnen ist?“, er endete und sah sich in der Halle um. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es sie sein, da ihr noch viel mehr Steine in den Weg gelegt wurden und sie gelernt hat nachzudenken und gelernt hat sich zu behaupten. Also an die Vielzahl von jungen Männern die hier sitzen, passen sie auf und unterschätzen sie nicht die Frauen neben ihnen, sie konnte die sein die sie eines Tages bei weitem übertrifft.“ Matsuri lehnte sich zurück, dieser Vorrat hatte etwas sehr ernüchterndes an sich. Dieser Weg schien noch viel komplexer und aufwendiger zu sein als sie geahnt hatte. „Genug des Geredes, kommen wir nun zu dem eigentlichen Sinn dieser Veranstaltung. Jeder Shinobi ist ein Individueller Kämpfer der auf seine Weise kämpft. Das liegt einmal an der Wahl der Elemente dessen er sich bedient, der Jutsu-Art der er vorzieht und der Distanz die er dabei präferiert. Nun stellen wir uns folgende Problematiken. Gen-Jutsus sind zwar sehr stark aber verbrauchen viel Chakra, nicht jeder Shinobi verfügt über eines solche Menge Chakra umso etwas lange ausführen zu können. Nin-Jutsus zeigen ein ähnliches Bild, sie können zwar einen großen Radius beeinflussen doch fordern. Tai-Jutsu ist die einzige der der Künste die zum Teil ohne Chakra funktioniert und es schafft auf Langstrecken sowie ganz nah am Gegner zu wirken, wenn man weiß wie. – somit bietet Tai-Jutsu eine enorme Effizienz, von der die meisten gar nichts wissen“ Yukata, Mikoshi und Matsuri lauschten gespannt zu. Sie alle drei waren keine versierten Tai-Jutsu-Kämpfer somit waren diese Informationen nützliche Tipps für die Chuninprüfung. „Um euch nun ein veranschaulichendes Beispiel zu geben, wie man mit Tai-Jutsu gegen verschiedene Kampftypen vergehen kann, haben sie drei ehemalige Schüler von mir sich bereiterklärt mir heute etwas zu helfen.“, sprach Baki und im Türrahmen, welcher zu den Umkleidekabinen führte waren drei Schemen zu erkennen. Das werden doch nicht..?, Matsuri hatte schon eine Vermutung, wer nun auftauchen würde. Plötzlich ging ein Rauen durch die Menge. Da standen sie, die Geschwister aus der Wüste. Temari, eine der wenigen Frauen die den Rang Jonin in Sunagakure inne hatte, links und rechts neben ihr, ihre beiden Brüder. Kankurou in schwarz gekleidet und der Kazekage, der der kleinste der drei war – allerdings über die wohl große Kampfkraft verfügte. Immer wieder waren Stimmen du hören die Sätze die etwas murmelten wie: „Baki hat den Kazekage trainiert?“ oder „das sind alles Jonin“ . Die junge Kunoichi wusste all dies aus erster Hand, immerhin kannte sie alle drei und hatte von Gaara vor einigen Tagen erfahren, allerdings hatte er kein Wort darüber verraten wie Baki kämpfe. Sie hatte es nur einen einzigen Angriff von ihm gesehen und das hatte sie schwer beeindruckt, würden es heute eine weitere Kostprobe geben? Vielleicht auch die Windklingen? „Ich werde euch allen nun zeigen wie ihr mit Tai-Jutsu es schaffen könnt bei einem Nahkämpfer, einem Mittel bis Distanzkämpfer und einem klassischen Distanzkämpfer in Schwierigkeiten zu bringen. Dabei sind verschiedene Techniken notwendig, die ich euch erklären werde. Aber fangen wir einfach erst mal an. Kankurou wärst du so nett?“, erklärte Baki und Kankurou trat hervor. Die anderen beiden bewegten sich Richtung Rand der Trainingshalle, um den Kämpfenden genügend Raum zu geben. Baki und Kankurou standen sich nun gegenüber, es knallte und im nächsten Moment hatte Kankurou eine Puppe heraufbeschworen. „Ihr seht nun wir stehen einem Puppenspieler gegenüber. Diese Technik hat ihren Ursprung bei uns im Dorf und ist sehr effizient da die Puppen auf einem bestimmten Radius sehr beweglich ist und im Grunde wie ein zweiter Gegner zu sehen ist.“ , endete Baki und dann ging es auch schon los. Kankurou griff mit seiner Puppe an. Kunias flogen, doch Baki wisch aus. Das Klappern der Puppe war wie ein unheilvolles Dröhnen, das die Halle erfüllte. Die Menschen auf den Rängen waren gespannt und fasziniert, dass die Kämpfe von Jonin heute noch geboten bekamen hatte keiner erwartet. Kankurou hielt Baki gut auf Distanz, versuchte immer wieder mit gezielten Angriffen ihm zu Ausweichen zu bringen. „Ein Puppenspieler kann gut auf kleinem Raum arbeiten und ist dabei sehr wendig, um nun an ihm heranzukommen nutzen wir die erste Art des Tai-Jutsu – das Gouken! Auch die harte Faust genannt, mit einem harten Schlag kann man einen entscheidenden Treffer erzielen.“, sprach Baki warf sich nach vorne und traf die Puppe. Diese folg in die andere Richtung und Kankurou hatte somit an Verteidigung eingebüßt. „Diese Technik ist vollkommen ohne Chakra in ihrer Basis! Allerdings lässt sich durch eine sehr gute Chakrakontrolle, ein viel besseres Ergebnis erzielen.“ Kankurou hatte diese Mal nicht gezögert er griff an, Baki warf sich zu Boden wisch einer Puppenhand aus und war plötzlich wieder in der senkrechten, als im nächsten Moment das Splittern von Holz die Menge in Staunen versetzte. Der Puppenkopf war zerstört. „Wahnsinn“, platze es aus Yukata die mit ihrem Blick dem Puppenkopf folgte. Matsuri nickte, ja in der Tat das machte schon Eindruck, allerdings war dies nicht alles. Kankurou der erst versuchte den Puppenkopf wieder mit dem Rest der Kampfmaschinerie zu verbinden hatte nicht bemerkt wie schnell Baki durch diese Ablenkung den Raum zwischen ihnen verkleinert hatte. Dann schlug er zu, in letzter Sekunde schaffte es Kankurou den Schlag zu blocken indem er von seiner Marionette den Arm, dank Chakrafäden löste und zwischen sich und seinen Lehrer brachte. „Mit wenig Einsatz eine große Wirkung oder?“, er setzte ab. Der Puppenarm fiel klappernd zu Boden, mittig ein tiefes Loch. Matsuri war beeindruckt, Baki hatte mit einfachen Mitteln ihnen gezeigt wie man eine doch große Wirkung erzielen konnte. Aber würde sie dies auch so schaffen? Sie war sich nicht sicher. Allerdings konnte sich die Schülerin des Kazekagen auch keine weiteren Gedanken darübermachen, denn Baki begann nun die Sequenz zu analysieren. „Das Gouken ist eine Tai-Justu-Technik die ihren Fokus auf der Kraft hat. Wichtig ist aber immer folgende Grundregel: Nur ein gezielter Treffer ist ein Treffer. Alles andere ist nur Verschwendung von Energie und Chakra aber sprechen wir noch einmal über das Gouken die Basis hierfür bilden gezielte Schläge und Tritte, setzt man nun nur eine gute Chakraflusskontrolle ein kann schon eine Steigerung von bis zu zweihundert Prozent erreicht werden. Manche Shinobi die sich auf Tai-Jutsu spezialisiert haben diese Technik so angepasst, dass mit ihr tödliche Verletzungen möglich sind. Einer der momentan besten Tai-Jutsu-Kämpfer ist eine Frau. Ja, eine Frau, es ist der Hokage der fünften Generation, welche eine Koryphäe auf dem Gebiet des Gouken ist.“, Baki lief nun einige Schritte in der Halle auf und ab und erklärte der Menge scheinbar die hohe Kunst des Tai-Jutsu. „Kommen wir nun zu einer weiteren, wichtigen Tai-Jutsu Technik. Hierfür brauche ich einen Mittel bis Distanzkämpfer der mir behilflich ist.“, sprach er und im nächsten Augenblick hörte man wie eine Person etwas großes, mit Schwung auf den Boden gestellt hatte. „So einfach wie Kankurou mache es dir sicher nicht.“, Matsuri kannte die Stimme. Ihr Blick wanderte nach links, Temari war aus dem Schatten der Trainingshallenwand hervorgetreten und hatte ihren mannshohen Fächer auf den Boden gestellt. Der Abend schien noch viel Unterhaltung für die Genin aus Sunagakure bereitzuhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)