Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 41: Die Macht des Tai-Jutsus Teil IV -------------------------------------------- Die Uhr hatte mittlerweile die 22 Uhr weit überschritten. Die Lichter der Trainingshalle brannten jedoch immer noch, die Zuschauerränge waren bis auf dem letzten Platz besetzt. Man könnte nun meinen, dass eine gewisse Lautstärke nun zutage sein müsste, doch das Gegenteil war der Fall. Alle schienen nur noch auf einen Sache zu warten. Schon als er die Halle betreten hatte und die ersten unter ihnen ahnten was sie vielleicht noch erwartete konnte man es spüren. Jetzt wo allen klar war, was nun kommen würde, hatte sich diese Anspannung über alle wie ein Schleier gelegt. Auch Matsuri spürte die Gänsehaut an ihrem Armen, sie wusste mehr wie ihre ganzen Mitstreiter was nun kommen würde, sie hatte es immer schon dutzende Male gesehen, dem Ganzen auch schon selbst gegenüber gestanden. Sie wusste welche Kraft er hatte, auch wenn er so schmal und unscheinbar wirkte, seine Art zu kämpfen war einmalig. „Was macht nun einen klassischen Distanzkämpfer aus? Wo liegt seine Stärke? Nun das ist nicht einfach so zu beantworten. Gefährlich sind sie alle, sie verfügen über eine große Menge an Chakra, haben auch mit mehreren Gegnern oft keinerlei Probleme und halten euch mühelos auf Distanz. Wie sollte man nun eine Chance finden gegen so jemand anzukommen.“, Baki legte eine weitere bedeutungsschwangere Pause ein und blickte umher. „Genaue Analyse! Denkt immer daran eine gute Beobachtung ist euer halber Sieg. Jedes Detail und sei es noch so klein und unwichtig kann über euer Leben entscheiden. Je schneller ihr die Schwäche eures Feindes kennt, desto mehr Zeit habt ihr eine Strategie zu entwickeln, um zu siegen. Aber nun genug kommen wir wieder zum Praktischen.“, erklärte er und blickte nun zu Gaara, er nickte ihm zu, dann wendete sich sein früherer Lehrer wieder zu der Menge. „Unser nächstes Beispiel ist ein 15 Jahre alter Shinobi, männlich, schlanke Staturm knapp über 1,70 m. Klingt auf den ersten Blick gar nicht so gefährlich oder? Gut, dann nun noch ein paar Daten. Der 15-jährige Shinobi weißt Erfahrung in Missionen der Klasse B, A und S auf. Zudem ist er ein klarer Distanzkämpfer mit einer enormen Chakramenge auf. Die Körnung hierbei bildet ein Nin-Jutsu was berühmt ist als die absolute Verteidigung. “, in seinen letzten Worten lag etwas Tiefgründiges, es hatte Nachdruck verliehen und nun schien das zu passieren worauf alle in dieser Halle gewartet hatten – sie sahen endlich den Kazekage kämpfen. Beide hatten schnell ihre Position gefunden, Baki bereit gleich loszusprinten und anzugreifen, Gaara stand einfach nur da, er hatte sich nicht einmal Baki zugewandt, der Kazekage hatte die Arme verschränkt und blickte einfach nur zu Boden. War dies Taktik? Oder kein Gegner für Gaara? Matsuri war die Situation sehr undurchsichtig, aber sie beherzte die Worte von Baki. Sie würde beobachten nur so konnte sie lernen und besser werden als alle die anderen. „Na dann geht’s los!“, sprach Baki und startete seinen Angriff. Er zückte zugleich mehrere Kunias. Das wird nichts bringen!, schoss es der Schülerin des fünften Kazekagen durch den Kopf, sie wusste was passieren würde und so geschah es auch. Plötzlich war er da, es ging so schnell, dass es kaum mit bloßem Auge sichtbar war. Die Kunai schlugen donnernd in den Sand ein und Gaara blieb unversehrt. Einige waren aufgesprungen, um besser zu sehen, sie sprachen hektisch wild durcheinander. Matsuri schwieg, sie wusste, dies war erst der Anfang. Wieder und wieder versuchte Baki mit diversen Waffen Gaara anzugreifen, allerdings zeigte nichts Wirkung. „Merkt er nicht, dass dies nichts bringt?“, hinterfragte Yukata. „Ich denke er verdeutlicht nur das Problem.“, antwortet Mikoshi. „Ja, das tut er sicherlich.“, ergänzte Matsuri. Er müsste ihn doch am aller besten kennen?, hinterfragte die Schülerin des Kagen. Gaara stand immer noch unverändert da. Er blickte zu Boden hatte die Arme verschränkt, sah er überhaupt von wo diese Angriffe kamen? Oder war es irrelevant? Das Mädchen war die ganze Zeit der Meinung er steuere den Sand zu jedem Zeitpunkt, aber im Moment wirkte er eher so als wäre der Sand ein eigenständiges Lebewesen. Lag dies an Shukaku? Oder gab es einen weiteren Grund den Matsuri nicht kannte? Sie wusste, dass Shukaku und Gaara in vielen Dingen nicht gerade konform liefen, also würde der Geist in doch nicht freiwillig so schützten? Allerdings war er in diesem Körper versiegelt, was passierte eigentlich, wenn eine Jinchukraft erheblichen Schaden einbüßte? Wirkte sich dies auf den Bijuu aus? „Warum greift er nicht an?“, Yukata saß aufgeregt auf ihrem Platz und verfolgte Bakis Tai-Jutsu-Angriffe. Matsuri blickte auf, ihre Gedanken hatten sie nicht mehr auf den Kampf achten lassen. Ihr blick wanderte wieder nun zu Gaara, dann innerhalb von Sekunden hob sich plötzlich sein Blick, die grünen Augen schienen ihr Ziel direkt fokussiert zu haben. Der Sand hatte seine Menge plötzlich verdreifacht und waren von der Verteidigung in den Angriff übergangen. „Wahnsinn!“, Mikoshi konnte nicht mehr wegsehen. Baki musste nun Land gewinnen, er rannte nun umher, der Sand donnerte wie Geschosse auf Baki zu, er sich nur knapp davon retten konnte. Dann ging ein Aufschrei durch die Halle. Gaara hatte ruckartige die Richtung des Sands geändert und Baki getroffen, er nun regungslos am Boden lag. Auch der Kazekage hatte dies bemerkt und ging nun langsam auf den am Boden liegenden Mann zu. Er beugte sich nach unten, dann verschwand der reglose Körper von Baki mit einem Knall und fast im gleichen Augenblick hatte der echte Baki zum Schlag ausgeholt und war gefährlich nah an Gaara. Allerdings war dieser nicht um sonst der Kazekage, eine Handbewegung genügte, der Sand war wieder einmal zur Stelle. Schnell hatte er zwischen Baki und ihn wieder Platz geschaffen, um nun sich neu formieren zu können. Baki hatte es von den Füßen gerissen. Er erhob sich und klopfte den Staub von seiner Jacke. „Ich hoffe ich konnte euch nun gut zeigen, dass in diesem Fall einfache Angriffe keinen Sinn machen. Auch Kraft, welche noch bei dem Puppenspieler durchaus Sinn machte hat ihr keine Wirkung. Eine Steigerung der Beweglichkeit ist nur bedingt sinnvoll allerdings ist hier die Frage ob wir hiermit seine Verteidigung schaffen.“ , Baki wirkte mittlerweile etwas mitgenommen aus. Immerhin führte er gerade den dritten Kampf rein auf Tai-Jutsu-Basis. „Nun will ich euch die letzte wichtige Grundlage des Tai-Jutsu zeigen – Geschwindigkeit!“ Matsuri blickte zu Gaara, seine Gesichtszüge hatten sich verändert. Schien er dies zu kennen. „Auch dieses Jutsu orientiert sich an den acht inneren Toren und auch hier warne ich euch, wenden sie dieses Jutsu nicht öfters als drei Mal an, sonst entstehen auch hier bleibende muskuläre Schäden. Im Groben wird hierbei die Sauerstoffaufnahme, zudem wird das Limit des Nervensystems stark heraufgesetzt, um Informationen zu verarbeiten. Somit gibt es je nach Chakraeinatz eine Geschwindigkeitszunahme verzeichnen. Also habt ihr alles verstanden? Dann… drei…zwei…eins…los Jutsu des schneiden Windes!“ Yukata, Mikoshi und Matsuri kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Baki hatte seine Laufgeschwindigkeit um ein vielfaches gesteigert, nun schien er ein ebenbürtiger zu sein. Der Kazekage war nun in Alarmstellung, der Sand hatte sich nun wieder von Verteidigung zum Angriff umgewandelt. Er schien dieser Sache so viel Aufmerksamkeit zu schenken, dass es Matsuri merkwürdig vorkam. Der Sand preschte nach vorne Baki sprang zur Seite – er machte plötzlich immer mehr Boden gut und kam den Kazekage nun deutlich näher. Doch Gaara delegierte seinen Sand ruckartig in die Richtung seines ehemaligen Senseis, Baki sprang zurück, knapp über ihm schlug die Sandfontaine ein und er musste mit einer Rolle retten und stand sofort wieder auf den Füßen. „Echt eine knifflige Situation, Baki muss nah an ihn ran kommen, um einen Treffer zu leisten. Allerdings ist der Kazekage ein Meister im Distanzkampf, es sieht sehr schwierig aus.“ , Mikoshis Augen huschten immer wieder von Gaara zu Baki, die in einer Pattsituation zu stecken schienen. Baki schaffte es immer wieder nah an Gaara heranzukommen, allerdings auch nicht zu nah, um ihn wirklich gefährlich zu werden. „Ihr seht den Effekt bei einer einmaligen Anwendung ist schon eine enorme Veränderung. Allerdings ist unser Beispielgegner nicht gerade leichte Kost, so sind wir nun gezwungen unser Taktik zu verbessern, dies machen wir nun mit einem einfachen Trick.“, als Baki geendet hatte formte er Fingerzeichen, es knallte und nun standen fünf Bakis nebeneinander, bereit es mit Gaara aufzunehmen. Dann wandte er das Jutsu des schneidenden Windes noch einmal an. „Jetzt macht er aber ernst!“, Yukata blickte wie viele gebannt auf das Schlachtfeld. „Wahnsinn!“, Matsuri war beeindruckt. Mit vier Schattendoppelgänger, die alle eine nur noch höher Geschwindigkeit an den Tag legten. Gaara war nun voll gefordert, er musste sich auf fünf Angreifer gleichzeitig konzentrieren. Der Sand schoss präzise genau in Bakis Richtung. Shuriken flogen, Sand schoss durch die ganze Halle und landetet zum Teil auf den Zuschauerrängen. Baki kam nun wesentlich näher an den Kazekage heran, allerdings knickte der 15-jährigen, daraufhin nicht ein, er machte weiter und konterte auf Bakis Druck mit seiner Art von Druck. Zwei der Bakis die nur noch rund zehn Meter von ihm entfernt waren, schaffte er mit einer Fontaine aus Sand gegen die Hallenmauern zu schleudern. Der dritte startet einen Frontalangriff und versuchte durch den Tumult einen direkte Faust in dem Gesicht des Kazekage zu landen. Ein Aufschrei ging durch die Halle. Eine Mauer aus Sand hatte sich in Sekunden aufgebaut und den Schlag abgefangen, Baki wisch zurück er wusste, dass Gaara nun gleich mit geballter Kraft angreifen würde. Sein Gefühl wurde bestätigt, der Kazekage formte Fingerzeichen und eine Welle an Sand, meterhoch erhob sich um dem ganzen Kampf eine Ende zubereiten. Der Welle entging nicht, Gaara erwischte zwei weitere Doppelgänger, sie fanden ihr Grab unter Tonnen von kalten Sand und ein Schweigen legte sich über die ganze Halle. Hatte der Kazekage gewonnen? Gaaras Blick schweifte umher. Es waren doch fünf?, der Kazekage hatte seinen Fehler bemerkt, doch scheinbar einige Sekunden zu spät. Treffer! Plötzlich schienen in der Halle alle zu stehen, jeder wollte den idealen Blick erhaschen. Baki hatte es geschafft, er hatte die die Gunst der Stunde genutzt und hatte während der großen Sandwolle geschafft sich hinter den Kazekagen zu manövrieren und mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit Gaara einen Triff verpasst, der den Kazekagen zu Boden gerissen hatte. „Und so schafft man einen Treffer gegen einen Distanzkämpfer zu landen…“, er stockte auch auf den vorderen Rängen hatten die Genin bemerkt, dass Baki nicht wirklich getroffen hatte. „Sand?!...“, sprach er leise und blickte umher, man konnte sehen wie er lächelte. Hatte er sich geschlagen gegeben? „Beim ersten Mal als ich diesem Angriff gegenüberstand traf er mich mit ganzer Wucht, das ist nun fast drei Jahre her.“, duzende Köpfe schnellten herum. Auch Matsuri tat es ihnen gleich, plötzlich war er da mitten unter ihnen und bewegte sich langsam von der Treppe herunter Richtung Baki. „Jahrelang zog ich mir dank das Sandes nie einen Kratzer zu. An diesem Tag, als ich an meiner Chunin-Auswahlprüfung teilnahm, traf ich auf einen Jungen, der weder Nin-Jutsu noch Gen-Jutsu beherrschte und mir zeigte, dass man niemals eine Person unterschätzen sollte, nur weil sie nur Tai-Jutsu beherrschte. Nach den Statuten der Ninjazulassung von Sunagakure zu diesem Zeitpunkt, wäre er nicht einmal für die Akademie zugelassen worden. Trotzdem lieferte er mir einen der schwersten Kämpfe meines Lebens. Rock Lee war einer der eindrucksvollsten Menschen die je gesehen haben, er hatte Herz und kämpfte für die er liebte. Es war ihm egal, dass er nicht so gut war wie alle anderen, oder besser gesagt nicht so viel Talent, das war seine größte Stärke und sein Erfolgsgeheimnis. Wenn man von den großen Shinobis spricht hört man von Clangeheimnissen, Gen-Jutsus und Kekkei Genkais, aber keiner spricht von Tai-Jutsu. Dabei liegt manchmal in der Einfachheit die Genialität, denkt immer daran. Nicht immer die komplexeste Technik ist das beste Mittel, dies kann ich euch aus eigener Erfahrung sagen. Ich wünsche euch allen Ziel Glück bei den Chunin-Auswahlprüfungen, ich weiß ihr werdet alle euer bestes geben. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.“, Gaara hatte gesprochen. Er stand nun zwischen Temari, Kankurou und Baki, der mittlerweile etwas mitgenommen aussah. „Das war’s Kinder, hoffentlich lernt ihr was und zeigt den anderen Dörfern was es heißt ein Shinobi aus dem Windreich zu sein. Bei weiteren Fragen stehe ich euch gerne zu Verfügung. Ein besonderer Dank an dieser Stelle an meine drei Schüler Temari, Kankurou und Gaara.“, als er geendet hatte ertönte Applaus von den Rängen, dann erhoben sich alle – es war Aufbruchsstimmung. Matsuri stand noch eine ganze Weile, während des Trubels stehen und beobachtet die vier Gestalten dort unten. Sie unterhielten sich angeregt, Kankurou schien einen Witz zu machen, denn kurz darauf verpasste Temari ihm einen Klapps auf die Schulter. Doch dem Mädchen ging diese Gesichte nicht aus dem Kopf, Gaara hatte noch davon nie ein Wort erzählt, doch hatte sie schon bei Bakis ersten Angriff das Gefühl bekommen, dass hier mehr dahintersteckte. Vielleicht sollte sie ihren Lehrer darauf mal ansprechen, oder doch nicht? Matsuri spürte plötzlich die Unschlüssigkeit in sich, denn so private Dinge hatten sie um ehrlich zu sein nie gesprochen. Auf der anderen Seite war da plötzlich wieder dieses vertraute Gefühl, das Gefühl wie es damals am Fischtisch war. Sie hatte weder Sari noch Yukata davon erzählt doch immer wieder daran gedacht und ertappte sich in diesem Augenblick wieder dabei, sich ganz in der Erinnerung daran zu ergießen. „Hey kommst du?“ „Was?“, Matsuri sah auf, es war Yukata sie blickte ihre Teamkollegin fragend an. „Kommst du? Wir wollten doch alle zu mir, noch ein wenig lernen und uns Leckereien reinstopfen.“ „Ach so ja…richtig! Geht schon mal vor, ich muss noch mal aufs Klo.“ „Ist gut. Aber beeil dich.“, dann verschwand Yukata. Bevor sie ging, warf Matsuri einen letzten Blick auf die Gruppe von Menschen dort unten, sie waren alle Jonin, hatten etwas erreicht, sie stand noch ganz am Anfang und war momentan von allen Eindrücken und Gefühlen etwas überrumpelt. Je näher die Chunin-Auswahlprüfungen kam desto mehr Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum. Auch Bilder aus vergangen Tagen waren nun wieder präsent – sie dachte an ihre Eltern, an das Versprechen was sie sich geschoren hatte. An Gaara, ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre und die unzähligen anderen Probleme die im Raum standen und die kleinen Momente, die sie sich in diesem Augenblick zurückwünschte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)