Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 62: Versteckte Bande ---------------------------- Temari hatte gespürt, dass etwas nicht stimmte. Nachdem Yukata auf die Krankenstation gebracht wurde und sie das unübersichtliche Gewusel gelegt hatte und Mikoshi ihr erklärt hatte, weshalb sie alle voller Blut waren, eilte die Blondine zu ihrem kleinen Bruder. Dieser unterhielt sich gerade in diesem Augenblick mit Matsuri, was Temari jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht wusste. So drückte sie sich an etlichen Gruppen vorbei, welche alle hofften von ihr eine Antwort zu bekommen, allerdings wusste sie im Grunde nicht mal als sie selbst.   Sie hatte die Nachricht bekommen, dass Yukata nun ärztlich behandelt wurde und ihre Chancen nun ganz gut standen, und hatte fast das Zimmer erreicht indem sich Gaara und Matsuri befanden, als sie für einen Moment inne hielt. Da war es wieder! Diese Eingebungen, welche Temari manchmal überkamen und sie schon oft nicht enttäuschen hatten. Just in diesem Moment, als sie die Tür zu ihrem kleinen Bruder öffnen wollte, schwang diese mit einem lauten Knall aufschwang und Matsuri herausrannte. Sie stieß dabei fast mit Temari zusammen.   "Hey Matsuri, was ist los?", rief sie ihr nach, doch Matsuri eilte einfach weiter.  Die Blondine sah ihr nach. Hatte Matsuri geweint? Sie hatte doch Tränen in ihren Augen gesehen? Was war passiert?   Ohne sich weitere Fragen zu stellen, ging Temari durch die geöffnete Tür und stand nun in einem kleinen dunklen Raum. Dort stand Gaara er sah aus dem Fenster und wirkte noch mehr in Sich gekehrt, als er es ohnehin schon war. Temari hielt inne, irgendwo in ihrem Inneren wusste sie, dass er nicht reden würde. So war Gaara schon immer gewesen, doch hatten sich die Dinge doch geändert? Oder steckte in ihrem kleinen Bruder noch ein Stück Vergangenheit in ihm. Niemand hatte Gaara beigebracht über Gefühle zu reden und die Tatsache, dass Matsuri vor wenigen Augenblicken herausgestürmt war, lies die Blondine auf nichts Gutes schließen, normalerweise verstanden sich die beiden immer ausgezeichnet, deshalb machte dieses Verhalten die ältere Schwester des Kazekagen, doch sehr stutzig. Hing dies alles mit dem ersten Prüfungsteil zusammen, oder war es mehr? Sie wusste es nicht, doch spürte Temari, dass es wichtig war es herauszufinden, sonst würde sie die Tragkraft, all dessen nicht verstehen.   „Gaara…ist alles in Ordnung?“, sie blickte ihn besorgt an, versuche mit ihrer Körperhaltung klarzumachen, dass er reden konnte, jedoch war dies ein fruchtloser Versuch.   „Ja, alles in Ordnung.“, raunte der Kazekage und verschwand. Temari bleib alleine zurück und sah ihm nach, was lief hier? Sie spürte, dass sie es herausfinden musste, Dinge hatten sich in Bewegung gesetzt und schienen ihre Flügel über sie alle auszubreiten.     Rund eine Stunde später hatte es Temari geschafft sich wieder zu ihrem anderen Bruder durchzukämpfen, vielleicht wusste dieser mehr und sie könnte es schaffen dieses Rätsel zu lösen. So ließ sich etwas entmutigt auf einen schäbigen Stuhl fallen und schenkte sich aus der Kanne vor Kankurou Tee ein.   „Du siehst ziemlich müde aus.“, sprach dieser kann und sah sie aus dem Augenwinkel an.   „Jeder fragt mich was los ist und dabei habe ich selbst nicht wirklich eine Ahnung. Gaara war die ganze Zeit in einer Sondersitzung mit dem Ältestenrat und seitdem habe ich ihn nicht gesehen, Ich weiß einzig und alleine nur, dass alle Teilnehmer, die das Theater erreicht haben und kampffähig sind, auch kämpfen dürfen.“, sie stockte. Kankurou hatte immer noch eine Regung gezeigt und so ging Temari noch einen Schritt weiter.   „Wo warst du die ganze Zeit?“   „Ich war auf der Krankenstation, das Mädchen kommt durch. Und… stell dir vor ich weiß sogar ein paar Dinge, welche dich sicher interessieren werden.“   Temari zog eine Augenbraue hoch, meist gab Kankurou neunmalkluge Sprüche von sich, allerdings konnte er auch manchmal alle überraschen. „Dieser Akt galt nicht Yukata sondern Matsuri.“   „Was? Matsuri sollte gefoltert werden.“, Temaris Augen weiteten sich.   „Nein, nein… Mikoshi und sie wurden gefesselt und mussten hilflos zusehen wie er sie quälte.“, Kankurou sah zu Boden. Temari spürte wie sich plötzlich ein betretendes Schweigen breitmachte, beiden schienen zu ahnen, wer der Urheber des ganzen Chaos war.   „Es war Ken…richtig?“, Temaris Stimme war merklich dünner geworden. Kankurou nickte bloß.   „Dieses Schwein!“, sie schlug mit der Faust auf den Tisch. Nun erklärte sich einiges mehr. Matsuris Verhalten vor rund zwei Stunden, die Tatsache, dass Ken so erpicht darauf war, dass die Prüfung rechtzeitig beendet wurde – er wollte sie raushaben. Aber warum?   „Vermutlich scheinen Matsuri und Ken sich schon länger in den Haaren zu liegen.“   „Vermutlich.“, begann Kankurou und blickte ernst zu seiner älteren Schwester,“…davon bin ich überzeugt.“ Temari hielt inne, sie spürte wie ihr Puls langsam höherschlug. „Während des Lehrganges vor einigen Wochen habe ich einige Anfeindungen der beiden mitbekommen. Allerdings kam nichts davon von Matsuri, ich kenne sie zwar nicht so gut wie Gaara, allerdings macht sie mir nicht den Eindruck, grundlos einen Streit vom Zaun zu brechen. Es ist Ken, der ständig versucht sie aus der Reserve zu locken. Meiner Meinung haben die ganzen Auswahlprüfungen einfach an ihren Nerven zu sehr gezerrt und Matsuri hat sich eine Gelegenheit hingegeben und darauf hat Ken nur gewartet – dann hat er sie in den Hinterhalt gelockt.“   „Verstehe…Das kling sehr plausibel. Ich würde den Kerl wirklich am liebsten rauswerfen. So etwas ist echt krank.“, sagte die Blondine und schüttelte nur ungläubig den Kopf.   „Nicht nur du, ich dachte dieses Dorf würde sich endlich weiter entwickeln, aber die Probleme scheinen tiefer zu sitzen als gedacht. Leider bringt es im Moment nichts, sich darüber aufzuregen, dass haben wir schon viel zu oft. Fakt ist, dass es unser Bruder scheinbar durchgebracht hat, dass alle Teilnehmer, die es hierher geschafft haben, kämpfen dürfen. Strenggenommen dürfen nämlich Matsuri und Mikoshi nicht antreten, doch im Gegenzug dafür wird Kens barbarischer Akt nicht berücksichtigt, vermutlich, da er bisher nichts gestanden hat.“   „Feiges Schwein…“, Temaris Blick wurde finster. Die Lage war wirklich schwieriger als gedacht. Trotz alledem warf sich ihr eine Frage nun auf.   „Eine Sache verstehe ich nicht, weshalb macht er das? Weshalb lässt Gaara alles weiterlaufen? Es gibt die Klausel, dass bei Zwischenfällen, die zu einer besonderen Belastung der Prüflinge führen, eine Verschiebung von zwei Wochen einberufen werden kann.“, Temari sah zu ihrem Bruder, sie fühlte sich etwas ratlos, dieser Tag war ein totales Durcheinander ohne Lichtblicke.   „Ich denke, die Antwort wird Gaara kennen, ich hab gehört, dass Matsuri heulend in die Umkleiden gerannt war.“   „Ja, ich wollte gerade zu Gaara, als sie herausrannte.“, Temari hatte den verheulten Gesichtsausdruck des Mädchens noch genau im Kopf. „Hm… Also wird wohl in diesem Dialog, der Grund für alles liegen. Doch wie ich Gaara kennen, wird er einen Teufel tun und uns es sagen. Ich kann mir ehrlich keinen Reim daraus machen, ich meine, so könnte es ja passieren, dass Ken und Matsuri wieder aufeinander treffen.“, Kankurou sah zu Temari, plötzlich schienen es beide zu begreifen. „Du meinst? Das wäre ja kaum zu glauben.“, Temaris Atem stockte. „Doch… Es ist so, und er hilft ihr dabei.“ „Das stützt sie ins Unglück, ich kann nicht glauben, dass er sowas tun würde. Wann werden die Namen bekannt geben?“, Temari sah zu Kankurou, sie mussten schnellsmöglich zu Gaara, würde er das tatsächlich tun und die Wahrheit ans Licht kommen, würde sein Posten auf dem Spiel stehen. Kankurous Augen schnellten zur Uhr an der Wand.   „Jede Minute…“   „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“, und mit Temaris Worten rannten sie nach draußen.   Sie eilten zwei Treppen nach unten, rannten zwei Wachposten um, und bahnten sich weiter den Weg auf die Arena des Theaters, doch es war zu spät. Die Genin standen alle versammelt vor einem riesigen Glasbehälter, welcher sich drehte und in dem Kugeln mit Nummern waren, jede Nummer stand für einen Chunin. Auf der anderen Seite, hinter dem Glasbehälter stand Gaara und ein Jonin, der den Behälter drehte und die Kugeln, welche herausfielen aufhob und die Nummern laut vorlas. Es war nur ein winziger Augenblick, eine Abfolge von Bewegungen, die einem Unwissenden, wohlmöglich normal vorkamen, doch sie waren es nicht. „Kampf Nummer 3, Nummer 7 gegen…“, sprach der Jonin und im Bruchteil einer Sekunde, in der sich eine weiter Kugel den Weg zum Ausgang bahnte, konnte man es sehen. Gaara hatte eine Bewegung mit den Fingern gemacht und Temari und Kankurou wussten, wer nun als nächster Ninja ausgerufen werden würde. „…Nummer 2.“, dann trafen sich zwei Blicke, es war der Beweis. Matsuri sah erschrocken auf, doch sie blickte nicht zu Ken, ihrem Gegner in der Endrunde - sie sah zu Gaara. Dieser ignorierte sie, er schien zu wissen, dass jegliche Mimik ihn verraten könnte.   „Die Endrunden beginnen morgen Nachmittag, bis dahin bleiben alle Finalteilnehmer auf ihren Zimmern.“, erklärte er und wandte sich zum Gehen um. Auch der Rest der Gruppe löste sich nun auf, einzig und allein Temari bleib stehen, sie war geschockt, konnte nicht glauben was Gaara getan hatte. Manipulation einer Chunin-Auswahlprüfung war ein schweres Vergehen und würde herauskommen, dass ein Kazekage dies getan hatte, um seiner Schülerin zu helfen, würde dies den Ruf des ganzen Dorfen in den Dreck ziehen.   „Warum tust du das, kleiner Bruder?“, hauchte Temari in die Stille und wünschte sich eine Stimme würde ihr Antworten. Jedoch geschah nichts. Sie war immer noch allein und auch, wenn einige Fragen geklärt waren, so schien sie immer noch nicht zu verstehen. Temari war sich nur in einer Sache sicher – der morgige Tag wurde ihnen im Gedächtnis blieben, er würde über ihre Zukunft entscheiden und die Weichen für alles weitere stellen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)