Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 67: In einer warmen Sommernacht... ------------------------------------------ Wenn der Duft der unzähligen Grillstände durch die geöffneten Fenster der Häuser hinein zog und überall die bunten Laternen aufgestellt wurden, dann wusste jeder in Sunagakure, dass das Gründungsfest kurz vor der Tür stand. Es war immer eine ganz besondere Nacht, doch dieses Mal sollte sie unvergesslich werden.   Es war noch früh am Morgen und doch herrschte schon mehr Treiben in den Gassen, die Menschen waren gut gelaunt, die Sonne schien und es wehte ein angenehmer Wind. Gaara saß bei einer Tasse Tee in der Küche und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Er war noch nie der Mensch, der sich von guter Stimmung anstecken ließ und doch schienen heute die Uhren etwas anders zu laufen.   “Hey, alles klar?”, sprach Kankurou, der gerade zur Küche herein kam und direkt auf den Kühlschrank zu steuerte, auch er schien heute gut gelaunt zu sein.   “Sicher.”, sagte Gaara.   “Na Jungs!”, Temari betrat den Raum, sie griff in eines der Regale holte sich eine Tasse heraus und ließ sich neben Gaara fallen.   “Und? Wie sieht es aus? Geht ihr heute Abend auch auf das Fest?”, fragte sie und sah abwechselnd ihre beiden Brüder an.   “Sicher, ich treffe mich mit zwei Mädels die in der Bar zwei Straßen weiter kellnern.”, brüstet sich der Ältere.   “Was? Gleich zwei? Du willst aber sicher gehen.”, feigste Temari und sah nun wieder zu Gaara, der wieder einmal den Mantel des Schweigens über sich hüllen wollte.   “Und was ist mit dir? Keine Pläne?”, harkte sie nach und Gaara, der tunlichst versucht hatte nichts zu diesem Thema zu sagen, aber Temari hatte die Unart jemand festzunageln und erst nachzugeben, wenn ihre gegenüber redete.   “Ach ich...mir liegen so Sachen nicht wirklich...ich wollte zu…”, doch der Kazekage hatte keine Chance, seinen Satz zu beenden. Entrüstet verzog seine Schwester die Augenbrauen und schüttelte nur den Kopf.   “Zuhause bleiben? Du als Kazekage? Mein Gott Gaara! Die Zeiten haben sich geändert, du solltest dich nicht immer in deinem Schneckenhaus verkriechen.”, sagte Temari und Kankurou legte gleich eine Schippe drauf.   “Komm doch mit mir mit! Das ist eine prima Idee, du bist bei mir und lernst auch gleich neue Leute kennen. Die beiden Mädels werden sicher total begeistert sein, wenn sie mit dem Kazekagen das Fest besuchen können.”, erklärte er und Gaara legte den Kopf schief. In der Tat die Dinge hatten sich geändert. Früher hätten seine Geschwister solche Sätze, ihm gegenüber nie in den Mund genommen. Allerdings hätten sie auch keinerlei Anstalten gemacht ihn mitzunehmen, auch wenn der Kazekage das Gefühl nicht loswurde, dass Kankurou ihn dazu benutzen wollte, bei den Mädchen Eindruck zu schinden.   “Ich überlege es mir.”, erklärte Gaara und so war dieses Thema zumindest für den Moment vertagt.   An einem anderen Ort, einige Stunden später, im Dorfm klopfte es an ein Haustür.   “Matsuri? Sari ist da!”, rief einen bekannte Stimme die Treppe rauf in den ersten Stock, kurz darauf hörte man eine Tür zuschlagen und eine junge Frau stürmte besagte Treppe herunter, gab ihrem Onkel einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich mit den Worten “Ja, wir passen auf!”, dann verschwand Matsuri gemeinsam mit Sari draußen.   Die Sonne war gerade am Untergehen und doch war es immer noch sehr warm. Dies lockte natürlich unzählige Menschen nach draußen und so standen die Zeichen auf Spaß bei diesem Gründungsfest.   Matsuri hatte ein breites Lächeln auf den Lippen, die vergangen Tage und Wochen schienen langsam in Vergessenheit zu geraten und nur der heutige Abend zu zählen. Sie tingelten Richtung Dorfmitte, es herrschte dichtes Gedränge, die Menschen waren ausgelassen und in Feierlaune. Es dauerte auch nicht lange und Sari und Matsuri trafen Yukata, die endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, Mikoshi, der sie begleitete und Saris Teamkollegen. Sie alle hatten auch ein klares Ziel, nachdem die Bäuche mit allerlei Köstlichkeiten von den vielen Marktständen vollgeschlagen waren trieb es sie zu einem der unter den Dorfbewohnern wohl bekanntesten Orte in Sunagakure.   “Wir gehen wohin?”   “In den Keller?”   “Was? In einen Keller? Wieso, denn das?”   “Das ist nicht ein Keller, das ist ‘der Keller’! Du warst wirklich noch nie Party machen, oder?”, erklärte Kankurou schon fast etwas genervt Gaara, der sich neben ihm durch die Menschenmenge schlängelte.   “Entschuldige, dass ich viel arbeite.”, sagte Gaara knapp und doch schien hier gerade etwas wie eine brüderliche Kappelei zu entstehen - etwas was es früher zwischen ihnen nicht gab.   “Das liegt nicht an deiner Arbeit, sondern dass du nie feiern gehen willst.”, monierte sich Kankurou und rempelte mal wieder jemand beim Laufen an.   “Also dafür, dass du mich fast angebettelt hast mitzukommen bist du nun ganz schön frech.”, konterte nun Gaara, er blickte Kankurou prüfend an, dieser wusste, er konnte Gaara nicht viel verheimlichen, denn auch wenn er nicht so wirkte, hatte er doch ein gutes Gespür zwischen den Zeilen zu lesen.   “Schon gut, schon gut... Ich finde es echt cool mal was mit meinem Bruder zu unternehmen, also ganz ohne die Arbeit versteht sich.”, gab der Älter schließlich zu und beide lächelten etwas peinlich berührt - Emotionalität lag ihnen beiden nicht wirklich.   “Geht mir genauso.”, antworte der Kazekage und und klopfte seinem älteren Bruder auf die Schulter.   “Also jetzt sag schon, was ist jetzt mit diesem Keller.”, setzte Gaara nach und auf Kankurous Gesicht bereitet sich ein breites Lächeln aus.   “Ein ehemaliger Getreidekeller, der vor über dreißig Jahren zum ersten Mal als Party feiern verwendet wurde, seitdem wird er jedes Jahr am Gründungsfest geöffnet und jeder, der was von sich hält lässt hier die Sau raus.”, erklärte Kankurou und Gaara nickte. Er hatte von solchen Sachen keine Ahnung, so musste er seinem Bruder Glauben schenken. Obwohl er ehrlicherweise zugeben musste, dass er sich nicht so sicher war ob er überhaupt “die Sau rauslassen wollte”, schon jetzt spürte er die Blicke der Menschen auf der Straße, die scheinbar verwundert waren den jungen Kazekage hier auf der Straße zu sehen. Innerlich hoffte Gaara, dass es in diesem Keller hoffentlich etwas besser sein würde, er fühlte sich in den Straßen etwas auf dem Präsentierteller und doch kaum standen sie vor einer riesen runden Holztür, seine Sorgen vom Tisch gefegt wurden.   Es war schon hier brechend voll, offensichtlich wollten sie alle dort rein, dicht an dicht standen sie an, Gaara welcher sich für einen kurzen Moment freute nun in der Menge unterzugehen wurde plötzlich von Kankurou am Arm gepackt und sie drückten und schoben sich vor bis an die große Holztür. Dabei konnte man die Leute immer wieder murmeln hören “...da ist der Kazekage.”, “...hey seht ihr das? Unser Meister Kazekage feiert heute auch hier!”, sie redeten, doch es war nicht negativ. Gaara konnte es kaum glauben, diese jungen Leute hier störten sich nicht an seiner Anwesenheit, sondern akzeptierten ihn. Plötzlich machte sich Erleichterung in ihm breit, vielleicht wurde dies ja doch ein netter Abend.   Jedoch konnte Gaara nicht weiter in seinen Gedanken hängen, Kankurou hatte ihn nun vor dem Türsteher geschleift, der in diesem Augenblick einen harschen Kommentar gegenüber seinem älteren Bruder fallen lassen wollte, doch als er den schmalen Rotschopf sah, sofort seine Tonlage änderte und beide hineingehen durften.   “Sag mal, ich bin hier aber nicht dein Türöffner?”, harkte Gaara nach als beide  nun eine lange Treppe nach unten gingen.   “Ach quark, was denkst du von mir Gaara. Ich bin nur um dein Wohl besorgt. Du bist immer so ernst, ich will nur, dass auch mal Spaß hast.”, erklärte er und langsam nahm man eine immer lauter werdende Musik wahr.   “Um mein Wohl? Na, ich weiß ja…”, doch der Kazekage kam nie dazu diesen Satz zu beenden, da sie nun durch eine weitere Tür geschritten waren und er mit offenem Mund dar stand. Damit hatte er nicht gerechnet. Sie standen nun auf einer Art Balkon und blickten auf eine feiernde Menge hinunter, es mussten hunderte sein, an einer Stirnseite spielte eine Band, auf der zweiten Ebene war eine Bar und diesere Tische an denen Leute saßen und sich unterhielten, eine Treppe verband diese Ebene mit der Tanzfläche, eine weitere den Balkon. Das es sowas in Sunagakure gab und er hatte nie davon erfahren? Tja scheinbar hatte er in einigen Dingen noch viel zu lernen.   Kankurou der sich hier mit zwei Mädchen verabredet hatte schleppte seinen kleinen Bruder direkt weiter und so hatte dieser keine Zeit sich weiter umzusehen und so ahnte er zu diesem Zeitpunkt nicht, dass bereits eine andere Person hier war und die Nacht zum Tag werden ließ.   Etwas fünf Minuten später saßen die beiden Bruder an einem der unzähligen kleinen Tische gemeinsam mit zwei Mädchen, die Kankurou schon länger kannte und versuchte mit allen Mitteln der Kunst zu beeindrucken. Dafür hatte er bereits eine runde Getränke geholt, die alle süß-fruchtig schmeckte und so geschickt von ihrem hochprozentigem Kern ablenken. Gaara hatte schnell durchschaut, dass Kankurou bei einer der beiden Damen laden wollte und er nur die Ablenkung war, um dies nicht wie ein komisches Dreier-Date aussehen zu lassen. Er selbst hatte nicht wirklich an einem der Mädchen Interesse, Gaara nippte immer zu seinem Getränk und während, die beiden Mädchen sich um Kopf und Kragen redeten beobachte er die tanzende Menge dort unten.   Nach einiger Zeit entdeckte er tatsächlich seine Schwester, Temari tanzte zusammen mit einigen ihrer Freundinnen und, war dies dieser Kerl aus  Konoha? Der war doch sonst immer wortkarg und steif, nun hier wirkte er ganz anders. Gaara ließ seinen Blick weiter über die Menge streifen und schließlich blieben seine Augen an einem Mädchen hängen welches ausgelassen tanzte, er konnte ihr Gesicht nicht erkennen und doch machte sie irgendwie einen vertrauten Eindruck auf ihn. Lag es an dem Kimono, den das Mädchen offen trug und darunter ein Kleid offenbarte? Oder ihre zwar weiten, aber doch eleganten Bewegungen? Er war sich nicht ganz sicher, allerdings starrte er sie einfach eine ganze Weile verträumt an, bis Kankurou plötzlich alles in ein ganz andere Licht tauchte.   “Hey, Gaara willst du noch einen?”, der Kazekage blickte auf, er sah zu seinem Glas und dann irritiert zu seinem Bruder.   “Ich ahm...ja?”, stammelte er und wendete verdächtig spät seinen Blick von der Tanzfläche ab - einen Moment zu spät.   Kankurous Augen huschten herum und dann grinste er breit: “Schön, aber ich geb dir einen guten Rat, wenn du nur hier oben hockst und Drinks in dich rein kippst wird sie nicht auf dich aufmerksam, du solltest zu ihr gehen und sie ansprechen, ich glaube sie wird sich freuen dich zu sehen.”   Gaara verstand nicht ganz was Kankurou damit sagen wollte, in solchen Dingen hatte der junge Kazekage einfach einen lange Leitung.   “Was? Ahm...Was willst du damit sagen?”, antwortete er leicht irritiert und Kankurou gluckste.   “Na Matsuri natürlich. Wenn du sie einfach nur aus der Ferne anschmachten wird das nix! Geh zu ihr, red mit ihr. Du wirst sicher nicht enttäuscht.”, dann verschwand Kankurou und Gaara spürte wie sein Magen sich plötzlich zusammenzog - war das Mädchen wirklich Matsuri?   Sein Blick wanderte wieder nach unten und tatsächlich es war Matsuri, sie tanzte ausgelassen mit ihren Freunden. Der Kimono war der gleiche, den sie bereits beim Treffen mit dem Feudalherren getragen hatte.   Soll ich sie wirklich ansprechen?, dachte Gaara und sah weiter nach unten. Er hätte Lügen müssen, wenn er behaupten müsste, dass er sich nicht mochte. Matsuri hatte ein großes Herz und hatte bewiesen, dass sie eine waschechte Kämpferin war. Allerdings hatte sie auch große Loyalität ihm gegenüber bewiesen, eine Tatsache für die er sich noch nicht bei ihr bedankt hatte. Die gesamten Chunin-Auswahlprüfungen waren turbulent verlaufen und ohne Matsuri Zutun hätte auch er echte Probleme bekommen.   Kankurou stellte seinem Bruder ein neues Glas hin, warf einem Blick zu, der ihm so etwas wie “jetzt bekomm mal den Arsch hoch” bedeutete und redete dann munter mit den beiden Mädchen weiter.   Sollte er es tun? Sollte er wirklich nun herunter gehen Matsuri einfach ansprechen und sie fragen, ob sie sich mal einfach so unterhalten wollten?   Einfach so. Das hab ich noch nie gemacht, wir haben noch nie einfach so was unternommen, was soll sie dann von mir denken. Himmel, nein! Ich lass das, hinterher redet sie dann gar nicht mehr. Obwohl wir haben nach den Prüfungen noch gar nicht geredet. Das ist doch alles bescheuert, wieso zerbreche ich mir überhaupt den Kopf?, Gaara hin in seinen Gedanken fest. Allein die Vorstellung, Matsuri einfach nur Anzusprechen und Hallo zu sagen, schien seinen Körper zu blei werden.   Kankurou, der seinen kleinen Bruder aus dem Augenwinkeln beobachtete schien zu ahnen in welcher Lage dieser steckte. Natürlich hatten Temari und er schon mitbekommen, dass zwischen den beiden eine besondere Verbindung zu herrschen schien. Kankurou wusste wie sehr Gaara Interaktionen mit anderen Menschen schwer fielen und so war er der Meinung, dass sein kleiner Bruder vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung brauchte. Der ein oder andere würde nun denken, dass gutes Zureden und Ermutigung die richtige Lösung seinen. Kankurou der, nett ausgedrückt, ein Pragmatiker war, hatte eine andere Idee im Sinn.   “Prost!”, rief er und so nötigte er die Gruppe dazu anzustoßen und zu trinken. So lenkte er Gaara etwas von der ganzen Sache ab und verleitet ihn dazu sich noch etwas Mut anzutrinken. Rund vierzig Minuten und ein weiter Becher süffig-süßem Inhaltes war es schließlich soweit. Gaara hatte gute Laune und hatte sich breitschlagen lassen die nächste Runde zu holen.   Er bahnte sich seinen Weg an die Bar. Dort angekommen bestellte er eine weitere Runde und bemerkte, dass die Wand hinter der Bar voller Bilder war. Überall waren Menschen darauf zu sehen, welche scheinbar hier die Nächte durchgefeiert hatten. Dann nach kurzer Zeit entdeckte er ein Bild. Es musste gut zwanzig Jahre alt sein und doch konnte man glauben, dass die Menschen dort drauf erst gestern hier gefeiert hatten - es waren Baki, Yashamaru und seine Mutter.   Plötzlich war die laute Musik und das dichte Gedränge vergessen, Gaara hatte nur noch Augen für das Bild an der Wand. Sie wirkten alle drei sehr glücklich, sie lachten und strahlten. Seine Mutter hatte die Arme um die anderen beiden belegt, während Baki und Yashamaru in die Kamera winkten.   Du siehst so glücklich aus Mama…,dachte Gaara fragte sich, ob seine Mutter oft hier war?   “Das macht dann 15,50...!”, sagte der Barkeeper und riss den Kazekagen aus seinen Gedanken.   “Ja..hier.”, antworte Gaara knapp und ging zurück zu den anderen. Er stellte die Getränke ab und sogleich prostete ihm die heitere Runde zu.   Und doch, lag es an dem Foto von Gaaras Mutter oder an gewissen Menge Alkohol. Etwas hatte den jungen Kazekagen umgestimmt. Er beugte sich vor und erklärte Kankurou, dass sie später wieder sehen würden. Dieser nickte, grinste und klopfte seinem kleinen Bruder noch einmal bestärkend auf die Schultern, dann verschwand Gaara auf der Tanzfläche.   Ich bin doch vollkommen bescheuert, warum mache ich das?, mahnte der Kazekage sich selbst und hielt nach einem Kimono mit großem Blumenmuster ausschau - nichts. Er hatte seinen ganzen Mut zusammen genommen und nun war Matsuri nicht aufzufinden. Es war doch zum Haare raufen, nach fünf Minuten hatte der Mut ihn schon wieder verlassen und wieder zu Kankurou gehen wollte Gaara auch nicht, so entschloss er einfach zu verschwinden und sich auf den Weg nach Hause zu begeben.   Auf dem Weg nach oben fragte er sich, warum er überhaupt zu so etwas zugestimmt hatte. Wieso war nicht einfach zuhause geblieben?   Das nächste Mal lasse ich mich nicht zu so etwas überreden!, schwor Gaara sich, wobei er irgendwie doch gehofft hatte sie zu treffen, doch daraus scheint nun nichts zu werden. Die Menschenmenge war so dicht, dass eine kleine Frau wie Matsuri schnell mal darin unterging. Draußen angekommen war es immer noch warm, der Himmel war bereits dunkel und doch versuchten immer noch unzählige Leute in den Keller zu kommen. Der Kazekage bahnte sich mühevoll seinen Weg nach draußen, und doch schaffte er es nicht ohne jemanden unsanft anzurempeln.   “Oh, Entschuldigung!”, sagte er reflexartig, ohne wirklich nachzusehen wer es war - Gaara wollte einfach nur noch nach Hause.   “Kein Problem,ist echt voll hier.”, antworte eine bekannte Stimme und der Kazekage blieb ruckartig stehen - es war sie.   “Matsuri?”, sagte Gaara nun und diese drehte sich ebenso verwundert um.   “Gaara? Du hier? Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.”, sagte sie freudig, in der einen Hand hielt sie ebenfalls ein Glas mit gleichem Inhalt wie auch in Gaaras Gläsern, unten im Keller. Ein leichter roter Schimmer war auf ihren Wangen und einen leichten Glanz in den Augen,  womöglich war dies der Grund, weshalb sie ihn plötzlich zur Begrüßung umarmte.   Dem Kazekage drehte es plötzlich schier den Magen um, damit hatte er wirklich nicht gerechnet, er freute sich und doch konnte er in diesem Augenblick nicht ganz damit umgehen. Er tätschelte leicht ihren Rücken und versuchte seine Nervosität mit einem Gespräch zu überbrücken.   “Ja, Kankurou hat mich gefragt ob ich mitkommen will und ich hab mal ja gesagt. Eigentlich wollte ich gar nicht hier hin.”, erklärte er und Matsuri, welche die Umarmung wieder gelöst hatte sah ihn an.   “Ah verstehe, und wo ist dein Bruder jetzt?”, fragte seine Schülerin und Gaara spürte wie er wieder in Erklärungsnot kam.   “Er ist drin, er ist glaube ich etwas beschäftigt, deshalb wollte ich schon gehen.”   “So? Na ja also ich warte auch auf Sari, aber irgendwie lässt sich diese nicht blicken.”, antworte Matsuri und nach einem kurzen “verstehe” von Gaaras Seite entstand ein peinliches Schweigen. Nun hatte er doch bekommen was er wollte und trotzdem schien die ganze Sache wieder zum Scheitern verurteilt zu sein, irgendwas musste sich der Kazekage einfallen lassen, wollte er doch Matsuri eigentlich sagen, wie dankbar er ihr war, für das was sie für ihn getan hatte.   “Hättest du Lust mich zu begleiten?”, sagte er plötzlich und Matsuri sah ihn prüfend an.   “Wohin geht es denn?”, fragte diese und Gaara spürte wieder, wie sich sein Hals vor Erklärungsnot zu schnürte.   “Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung.”, gab er zu und rechnete fest damit nun den Dialog versaut haben.   “Okay, ich bin dabei!”, antworte Matsuri und Gaara lächelte. So warfen beide ihre Pläne über den Haufen und bahnten sich ihren Weg durch die Menge, irgendwohin.   “Die Nacht ist heute richtig klar. Man kann die Sterne sehen.”, sagte Matsuri rund fünfzehn Minuten später. Beide hatten sich durch die Menge treiben lassen. Anfangs hatte Gaara vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter gelegt, um Matsuri durch die Menge zu Buchserien, irgendwann hatte sich das Mädchen mit einer Hand an seinem Oberarm festgekrallt und so waren sie nun auf einen der Trainingsplätze am Dorfrand gelaufen und saßen nun nebeneinander unter dem einen dicken Baum, der auf dem Platz empor ragte.   “Stimmt. Es ist wirklich fantastisches Wetter.”, antworte der Kazekage und blickte zu den Sternen, hier bekam man von den Feierlichkeiten nicht mehr wirklich viel mit. Es war ruhig und abgeschieden.   “Kaum zu glauben, wenn ich an die Sandstürme von vor ein paar Wochen denke.”, erklärte Matsuri und Gaara nickte. Ein Moment der Stille entstand. Beide sahen zum Himmel.   “Ja, es waren wirklich turbulente Zeiten. Ich bin froh, dass es nun etwas ruhiger ist.”, erklärte der Kazekage und beide wussten, dass er nicht das Wetter meinte.   “Ich bin auch froh, dass nun ruhiger ist. Allerdings glaube ich, dass genau diese stürmischen Zeiten gebraucht habe. Es hat sich viel verändert...”   Gaara blickte nun zu Matsuri, da war er nun dieser Moment. Nun musste er all seinen Mut zusammenfassen und ihr dafür danken.   “Matsuri?”   “Hm?”, nun hatte auch das Mädchen den Blick vom Himmel abgewendet und sah in ein grünes Augenpaar.   “Danke…”   Stille...   Nun schnürte sich auch Matsuris Kehle zu. Nun waren sie an diesem Punkt angekommen, der Punkt an dem es zu reden galt und den emotionalen Ballast loszuwerden.   “Schon okay…”, antwortete sie und legte eine Hand beschwichtigend auf seine Schulter, doch schien Gaara dieses Mal sich mit knappen Worten nicht zufrieden zu geben, was Matsuri in diesem Moment sehr imponierte.   “Nein, nein… Ich... Was ich sagen will ist, dass ich dir für all die Dinge, welche du in den letzten Wochen getan hast sehr dankbar bin und ich unheimlich stolz auf dich bin. Du hast bei der Chunin-Auswahlprüfung gekämpft und ich konnte dir nicht helfen, dabei hast du mir da draußen so sehr geholfen. Du hattest viel mehr Mut als ich, du hast einfach Anweisungen verweigert, weil du genau wusstest was zu tun ist und ich habe dir dann nicht geholfen. Ich wollte dich eigentlich nie gegen Ken kämpfen lassen, weil ich Angst hatte er würde dir zu übel zusetzen, aber selbst da hast du bewiesen was es heißt nicht aufzugeben und hast gezeigt was Kampfgeist ist. Du hast einen tollen Job gemacht, ich war so stolz auf dich. Du hast mir damit sehr geholfen, die Menschen erkennen mich durch deine Leistung mehr an. Es tut mir leid, dass ich dir das alles erst jetzt sage, aber ich bin dir sehr dankbar und ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder so hängen lassen werde. Ich will dir helfen, alle deine Ziele zu erreichen, egal was es ist.”, als er geendet hatte konnte Gaara gar nicht glauben, dass er so viel auf einmal geredet hatte, er starrte nur in Matsuris Augen, die nun noch glasiger wirkten.   Sie sagte erst gar nichts. Gaara fürchte nun vollkommen übers Ziel hinausgeschossen zu sein, dass Herz schlug ihm bis zum Hals, trotz der warmen Nacht schien ihm kalt zu sein. Dann im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um seine Brust und Matsuri drückte ihren Kopf an seine Halsbeuge und schniefte.   Ihr Körper fühlte sich so warm an, Gaara fühlte sich an ihre letzte Umarmung, auf der großen Rundreise, zurückversetzt und doch war dieses Gefühl ein ganz anderes, es war viel intensiver.   “Du sagst gar nichts, hab ich etwas falsches gesagt?”, fragte Gaara vorsichtig und endlich hob Matsuri wieder den Kopf. Sie wischte sich mit einer Hand die Tränen mit einer Hand aus dem Gesicht und löste jedoch dabei nicht ihren Griff.   “Nein, du Idiot”!”, das war das aller erste Mal, dass Matsuri so ein Wort ihm gegenüber in den Mund nahm, sie lächelte immer noch gerührt und so konnte sich wieder etwas Erleichterung in Gaara breit machen, ihm so viel Sicherheit zu vermitteln nun ebenfalls einen Arm um das Mädchen zu legen.   “Du hast noch nie etwas so nettes zu mir gesagt. Deine Meinung ist mir verdammt wichtig, ich will dich nicht enttäuschen, weißt du das?”, nuschelte sie und Gaara spürte wie sein Herz wieder höher schlug. Seine Meinung war ihr wichtig? Er war jemand wichtig. Seine Gefühle schienen gerade Achterbahn zu spielen, damit hatte er nicht gerechnet. Plötzlich spürte er das Bedürfnis Matsuri gar nicht mehr loszulassen, er wollte sie am liebsten ewig an sich drücken und nicht mehr loslassen.   “Das wusste ich nicht..”, gab er zu und lächelte etwas.   “Ja, das ist so, aber ich hab mich es nie getraut zu sagen. Aber dann kommst du plötzlich und redest.”, sagte Matsuri und musste ebenfalls lächeln.   “Ich rede? Was heißt denn das?”, fragte Gaara nun neugierig nach und Matsuri legte den Kopf etwas schief.   “Na ja, du redest nie wirklich viel und dann tauchst du plötzlich auf, wir sind alleine und dann hast du so ein Ding raus. Da ist man erst mal platt.”, gab sie zu und beide lachten.   “Entschuldige. Das ist wirklich nicht so meine Art eigentlich.”, nuschelte Gaara   “Das stimmt. Du hast mich echt überrascht.”, stimmte Matsuri zu und legte ihren Kopf wieder in Gaaras Halsbeuge und schien ganz offensichtlich wieder seine Nähe zu suchen. Der Kazekage ließ sie gewähren und genoss dieses ganze neue Gefühl für ihn. So fühlte sich also Wärme und Zuneigung an, es war wirklich ein schönes Gefühl. Keiner stellte Fragen, man konnte sich einfach treiben lassen. Er drückte Matsuri dichter an sich und war einfach froh, dass die Dinge nun gesagt waren und alles so lief wie es lief.   “Ich hatte wirklich Angst du hasst mich.”, sagte er schließlich und Matsuri hob den Kopf.   “Das könnte ich nicht.”, antwortete sie und ihre Finger vergruben sich in seinem Hemd.   “Das haben sehr viele vor dir.”, Gaara wusste nicht warum er nun davon anfing, eigentlich war doch alles gerade perfekt.   “Ich bin nicht viele, Gaara.”, erklärte Matsuri und sah ihm in die Augen, immer noch nah an ihn gekuschelt schworr der Kazekage er könnte ihren Herzschlag spüren. Immerhin waren ihre Gesichter sich mittlerweile so nah, dass er jede einzelne ihrer Wimpern zählen konnte.   “Ich weiß...Du hast an mich geglaubt…”, flüsterte er und in einem Moment konnte noch ein breites Lächeln auf Matsuris Lippen erkennen, im nächsten berührten seine ihre. Alles stand still, alle Probleme waren auf einmal beiseite geräumt und in Gaaras Kopf gab es nur sie, sein Herz hatte aufgehört zu schlagen und nun wie wild gegen seinen Brustkorb hämmerte. Passierte das alles wirklich? Alles war neu und aufregend, doch spürte der junge Kazekage, dass es sich richtig anfühlte. Es fühlte sich gut an, so gut, dass er nicht mehr darauf verzichten wollte, er wollte den Kuss nicht lösen, da Gaara Angst hatte der Zauber wäre dann vorbei. Dieses fabelhafte Gefühl war wie ein Rauschmittel. Ihre Umarmungen boten Wärme und Halt und dieser Kuss fühlte sich wie eine Absolution an. Er konnte alles hinter sich lassen, er konnte sein wer er wollte, denn es gab jemand der hinter ihm stand.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)