Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 75: Ein wahnwitziger Plan --------------------------------- Kankurou hatte Nachtschicht am Dorfeingang, als gegen 22:30Uhr einer der Wachposten zwei Personen meldete. Der ältere Bruder des Kazekagen schnappte sich ein Fernrohr. „Das ist Gaara, die beiden sind früh wieder da.“, sprach er und winkte den Personen in weiter Entfernung zu.   Die beiden Brüder begrüßten sich kurz, während sich Matsuri kurz verabschiedete.   „Wir sehen uns die Tage?“, sagte die junge Frau etwas müde und richtete Ihren Blick zu Gaara.   „Klar, auf jeden Fall. Komm einfach vorbei.“, antwortete der Rothaarige und nickte ihr mit einem kurzen wohlwollenden Lächeln zu. Matsuri winkte und verschwand in Richtung Dorf.   Kankurou stand die ganze Zeit still daneben, die beiden wirkten sehr vertraut. Es war auf eine gewisse Art befremdlich. Er kannte seinen jüngeren Bruder nicht emotional und emphatisch, doch schien er tatsächlich dazu in der Lage zu sein.   „Hattet ihr eine gute Reise? Wie sieht es aus bekomme ich alle Einzelheiten morgen bei einem Essen erzählt. Es hat ein neues Grillhaus eröffnet da könnten wir hingehen. Temari ist mal wieder nach Konoha. Also wären es nur du und ich, was sagst du dazu?“, Kankurou rechnete fest damit nun eine Abfuhr zu kassieren, gleich würde Gaara wieder seine Arbeit vorschieben und Kankurou würde alleine essen gehen können.   „Wieso, denn nicht. Reservierst du einen Tisch? Ich bin müde und werde versuchen etwas zu schlafen.“, antworte der Kazekage und verabschiedete sich.   „Sicher…“, sprach Kankurou, der nun noch verwunderter darüber war, dass Gaara schlafen wollte. Der morgige Abend versprach interessant zu werden.         Rund zehn Minuten später schloss Gaara seine Zimmertür, er zog seinen Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl, er zog sich ein schwarzes Shirt und eine graue Pyjamahose an und ging schließlich zu Bett. Doch einfach einschlafen war schon immer ein großes Problem. Gaara starrte einfach zur Decke. Nach einer gefühlten Ewigkeit seufzte er und strich sich mit beiden Händen durch das Gesicht.   Ich habe mich doch sehr an sie gewöhnt…, dachte Gaara und war im Gedanken wieder bei seiner gemeinsamen Zeit mit Matsuri.   Das Mädchen traut sich was, das muss ich zugeben, eine weitere Stimme mischte sich in seinem Kopf ein.   „Ach ja, das freut mich wirklich sehr zu hören, aber warum interessiert es dich wie ich sie finde?“, kaum hatte der Kazekage den Satz zu Ende gesprochen befand er sich im nächsten Moment wieder in einer altbekannten Dunkelheit. Kälte durchzog seine Körper und er blicke auf Shukaku, der in voller Größe vor ihm Stand.   „Wir reden hier?“   Shukaku lachte schallend.   „Ach Gaara, sei doch nicht immer so misstrauisch.“   „Nimmst du es mir für übel?“, der Kazekage verschränkte die Arme, irgendetwas führte der Bijuu im Schilde.   „Nein, allerdings warst du damals in Kind. Ein Kind, welches leicht zu beeinflussen war. Was du mittlerweile nicht mehr bist. Da war erst dieser blonde Junge, dann dieses Mädchen.“   Gaara neigte den Kopf zur Seite, war dies gerade eine Art Zuspruch von Shukaku?   „Shukaku, was ist los? Ich kenne dich so nicht. Wie wäre es du sagst mir einfach was du im Schilde führst.“, der Kazekage trat einen Schritt nach vorne.   „Haha, wie in alten Zeiten also. Gut…gut… Auch ich bekomme Sorge was momentan in der Welt geschieht und… na ja du weißt dass wir quasi nicht trennbar sind?“, Shukaku drückte sich plötzlich etwas undeutlich aus.   „Was willst du mir damit sagen?“, Gaara hatte plötzlich ein sehr ungutes Gefühl. Allerdings war ihm auch klar dass er nicht das erste Gefäß war, welches Shukaku beherrbergte.   „Na ganz einfach, es gibt nur wenige Möglichkeiten das ein Bijuugeist dauerhaft sein Gefäß verlassen kann. Da du keine Frau bist fällt die erste Variante raus. Also bleiben nur noch zwei Varianten. Die erste Möglichkeit wäre, dass du ein langes Leben hast und letztendlich als alter Mensch stirbst, dann werde ich vielleicht endlich frei sein…“   „Und die zweite...?“   „Jemand trennt uns gewaltsam, was für dich den Tod bedeuten würde, und für mich wohl ein neues Gefängnis.“, Shukaku endete und Gaara spürte die Breitseite dieser Antwort in sich nachhallen. Allerdings war dem Kazekage nun eins klar, würde man Shukaku von ihm trennen würde das sein Ende bedeuten. Der Gedanke schmerzte, er hatte die Situation unterschätzt. Der junge Kage wusste nicht, dass wenn er und Shukaku dauerhaft getrennt werden würde, er sterben würde. Das machte seine Lage nur noch brisanter.   „Wieso sagst du mir das jetzt?“, Gaara konnte mit dieser Frage nicht mehr hinterm Berg bleiben. Dieser ganze Dialog kann ihm so surreal vor.   „Ich will nicht von irgendwelchen Menschen, wieder weggesperrt werden. Ich habe keine Ahnung was mir dann geschieht, bei dir weiß ich zumindest, dass du nicht mein Feind bist.“   „Nein…ich bin nicht dein Feind. Das war ich nie, ich habe nur lange gebraucht das zu verstehen. Heute weiß ich, dass wir beide ein Schicksal teilen. Du wie ich haben uns dies nicht ausgesucht…“, Gaara klang plötzlich wehmütig, er blickte zu Boden und wusste erst nicht was er sagen sollte. Der Gedanke von alle dem, was er sich aufgebaut hatte nun möglicherweise Abschied nehmen zu müssen quälten ihn sehr.   „…aber ich will nicht das andere darüber entscheiden wie es zu Ende geht.“, seine Stimme zitterte, diese Worte kamen bestimmter aus dem Kazekagen heraus als er es erwartetet hatte. Gaara hatte es noch nie klar ausgesprochen und doch war es plötzlich ganz klar vor seinen Augen – er wollte sein Leben selbst bestimmen. Er wollte nicht mehr von anderen die Dinge vordiktiert bekommen. Er wollte eine Zukunft haben, eine Zukunft die er frei wählen konnte.   „Gut…dann kämpfen wir darum!“, Shukakus Worte hallten durch den Raum und rissen Gaara aus den Gedanken.   „Was?“   „Wie was? Wir treten diesen Arschgeigen in den Arsch. Was verstehst du daran nicht?“, feigste der Bijuugeist.   Gaara starrte Shukaku ungläubig an, er fühlte sich von diesem Vorschlag vollkommen überrumpelt.   „Du willst, dass wir als Team gegen Akatsuki kämpfen – als gleichwertige Partner.“, der Kazekage verschränkte unglaubwürdig die Arme.   „Weißt du Gaara, du erinnerst mich an deinen Vorgänger, er war sein lebenslang eingesperrt, weil ich in ihm versiegelt wurde. Trotzdem empfand er keinen Hass für die Menschen, die ihm dieses Schicksal auferlegt haben. Das gleiche Gefühl habe ich bei dir, ich kann es zwar nicht ganz verstehen, wieso du keinen Groll auf die Menschen hegst, aber ich glaube das du genug Empathie hast für uns beide eine Zukunft zu schaffen. Also ja, du rothaariger Teufel ich gebe dir mein Chakra, wir werden nicht kampflos unser Leben wegwerfen. Ich habe nur eine Bedingung an dich, wenn dein letztes Stündlein geschlagen hat, werden sich unsere Wege trennen. Danach will ich frei sein.“, Shukaku sah Gaara eindringlich an, seine prüfenden Augen schienen ganz genau jedes Detail erfassen zu wollen.     „Einverstanden…“       Als der Kazekage erwachte ging gerade die Sonne auf. Er sah auf die Uhr.   „Fünf Stunden…das ist lange…“, sprach Gaara und erhob sich, er schritt zum Fenster und sah hinaus, es schien ein schöner Tag zu werden. Kankurou schlief zu dieser Uhrzeit noch, also beschloss er nach unten in die Küche zu gehen und Kaffee aufzusetzen. Seine Gedanken waren bei der letzten Nacht, es fühlte sich immer noch so unglaubwürdig an. Konnte er Shukaku trauen? Vermutlich schon, sicher war er allerdings nicht. „Mit seiner Kraft kann ich das Dorf beschützen…“, dieser Gedanke war plötzlich allgegenwertig. Gaara goss den heißen Kaffee in eine Tasche und setzte sich auf die Eckbank in der Küche. Möglicherweise sollte er einen Probelauf starten, um sich zu überzeugen, ob es Shukaku wirklich ernst war.   Am Abend saßen Kankurou und sein kleiner Bruder in dem Grillhaus und selbstverständlich wollte der Puppenspieler ganz genau wissen was in den letzten Tagen alles passiert war.   „Also sind die Schädel rund 60-80 Jahre alt? Und sie wurden mit einem Material was härter ist als Knochen und Eisen zertrümmert.“, wiederholte der Puppenspieler und legte sich Fleisch auf den Tischgrill zwischen ihnen.     „Ja das ist im Grunde alles. Ich habe mir zwar etwas mehr erhofft, aber da kann man nichts machen.“, Gaara legte nach etwas Gemüse auf den Grill.   „Verstehe…und sonst wie geht’s dir? Ich war ja etwas überrascht, dass du kurzerhand Matsuri mitgenommen hast.“, Kankurou nahm ein Schluck von seinem Bier. Er wollte natürlich wissen, wie sich die Stimmung zwischen den beiden sich entwickelte. Allerdings wäre Gaara nicht Gaara, wenn er sich einfach in die Karten schauen lassen würde.     „War eine spontane Sache. Dachte so kann sie mal eine B-Mission auf ihrem Konto sammeln.“, erklärte der Kazekage und Kankurou lachte laut auf.   „Das ist wohl die geschenkteste B-Mission von der ich je gehört habe. Man Gaara, das ist ja eine sehr nette Ausrede für Zeit miteinander zu verbringen.“, der Kazekage musste sich eingestehen etwas ertappt zu fühlen. Er kniff die Lippen kurz aufeinander und überlegte der Frage auszuweichen. Dann kam es Gaara plötzlich bescheuert vor, es war sein Leben und wenn er sich mit ihr treffen wollte, musste er daraus kein Geheimnis draus machen.   „Vielleicht.“, gab er gespielt cool und doch ruhig zu, zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck von seinem Getränk.   „Was echt? Wusste ich es doch. Ich hab doch gewusst, dass ihr ein Paar seid. Temari wollte mir nicht glauben.“, nun viel sein großer Bruder mit der Tür ins Haus, was den rothaarigen Shinobi nun doch aus der Fassung bracht.   „Ahm…also…ein Paar sind wir nicht.“, sagte er nun hektisch und wedelte mit den Händen beschwichtigend.   „Achso? Und was seid ihr dann?“, Kankurou wollte es nun ganz genau wissen.   „Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Allerdings…“, Gaara fragte sich ob er es seinen Bruder erzählen sollte.   „Hmm?“, Kankurou hob eine Augenbraue. Gaara stockte, wie sollte er es erzählen? Er musste es ihm sagen, schließlich hatte er selbst die Dinge schon in Bewegung gesetzt.   „Matsuri wollte mit Shukaku reden..“, begann der Kazekage und sein Bruder verschluckte sich daraufhin an seinem Bier.     „Was? Du hast hoffentlich gesagt, dass das nicht geht. Das funktioniert doch nicht, oder?“, Kankurou sah den Kazekagen ungläubig an. Gaara sah ausweichend zur Seite.   „Gaara?! Sag mir nicht, dass du dazu zugestimmt hast!“   „Kankurou es hat funktioniert.“, der Kazekage viel seinem Bruder fast ins Wort.   „Nicht dein ernst. Aber…bitte erklär jetzt mal die ganze Geschichte von vorne.“ Gaara ließ sich daraufhin etwas auf seinem Stuhl zurückfallen und überlegte, wo genau er anfangen sollte.   „Matsuri kann sich nicht vorstellen, welche Gefahr von Akatsuki ausgeht. Sie kann nicht glauben, dass Menschen einfach in fremde Dörfer eindringen und Jinchukräfte fangen und mitnehmen. Deshalb bat sie mich ihr Shukaku zu zeigen, sie erkläre mir, dass sie so besser verstehen könnte warum diese Menschen hinter mir her seinen…“, begann Gaara.   "Und wie hast du es dann hinbekommen, dass sie mit Shukaku sprechen kann?“, Kankurou konnte nicht leugnen, dass er fasziniert war.   „Ich habe ein Jutsu abgewandelt, mit dem ich mit ihm auf einer Metaebene sprechen kann. Matsuri hat eine Hand auf das zweite Chakrator von mir und es hat funktioniert. Wir standen ihm beide gegenüber. Es war irgendwie merkwürdig…“, Gaara blickte auf den Tisch.   „Na ja…das merkwürdigere war eigentlich, dass wir uns gestern Nacht noch einmal unterhielten. Shukaku hat sich verändert, er und ich wir haben einen Deal geschlossen.“, setzte der rothaarige Teenager fort.   Kankurou spürte wie ein Schauer ihm über den Rücken lief. Ein Deal mit einem Bijuugeist? Er wusste noch gut genug wie Shukaku sein konnte. Wusste Gaara was er da tat?   „Gaara, was habt ihr besprochen?“, Kankurous Stimme war sichtlich angespannt. Auch sein jüngerer Bruder konnte dies spüren, doch er musste herausfinden, ob Shukaku es wirkliche ernst meinte, dabei konnte er auf Kankurous Gefühle Rücksicht nehmen.      „Shukaku will mir sein komplettes Chakra zur Verfügung stellen, um uns damit vor der Gefahr Akatsuki zu schützten. Er will nicht von mir getrennt werden, im Gegenzug habe ich ihm versprochen, dass er nach meinem Ableben nie wieder an ein Gefäß gebunden wird. Natürlich werde ich mich davon überzeugen wie ernst es Shukaku ist und habe deshalb einen Falken nach Konoha geschickt und habe um die Hilfe von Kakashi Hatake gebeten, ihm traue ich es zu eine Jinchukraft zu beendigen.“, als der Kazekage geendet hatte, starrte Kankurou unglaubwürdig an.   „Das ist nicht dein ernst Gaara? Das ist kompletter Wahnsinn was du da vor hast.“   „Dieser Wahnsinn ist meine einzige Chance Kankurou, ohne Shukaku habe ich keine Chance, sonst…“, Gaara stockte.   „Sonst was?“, der Ältere neigte den Kopf zur Seite.   „… werde ich von Shukaku getrennt, was meinen definitiven Tod bedeuten würde. So hat er es mir erklärt und ja ich glaube es dem Bijugeist.“   „Ach du scheiße…“, rutschte es dem Puppenspieler raus, nun verstand er wieso sein Bruder dies tun wollte, es war seine einzige Chance.     „Schön, und wann geht es los? Ich sage dir eins, ich helfe dir natürlich, aber glaub nicht, dass Temari diese Nummer gut heißt, aber zuerst trinken wir auf diesen Irrsinn.“, Kankurou hob sein Glas, beide lächelten.         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)