Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Gaara* -------------------------- [[USERFILE=642593]]  Wie jeder Tag war auch dieser Tag heiß, eine der so vielen Konstanten in Sunagakure - dem Dorf versteckt unter dem Sand, im Osten des Windreiches. Die Tage waren voller Hitze, die Nächte von eisigen Winden geprägt. Schon am Morgen war der junge Shinobi auffällig nervös gewesen, er konnte keine Minute an einer Stelle verharren und wirkte innerlich zerstreut, fast schon aufgekratzt. Er schien sichtlich mit sich zu kämpfen. Er war tief in Gedanken, schien tausende Male das Gleiche zu durchdenken, sprach mit keinem ein Wort, schien auch nicht wahrzunehmen, dass seine Geschwister immer wieder versuchen ihm Mut zu zusprechen. Erst als mit einem lauten Scheppern er gegen seine eigene fast schulterhohe Kürbisflasche gestoßen war und etwas unverständlich fluchte, nahm er den Raum und die Anwesenden wirklich war. „Gaara, beruhige dich“, kam eine besorgte Stimme von Türrahmen. Der Rothaarige sah auf. Seine Schwester hatte sich gerade zu ihren Brüdern in das helle Wohnzimmer eingefunden und begutachtete das Spektakel besorgt. „Temari lass ihn, er ist einfach durch den Wind. Es hilft nichts.“ , sprach nun einen dunkel Stimme von der anderen Seite. Kankurou hatte auf einem Sofa platz genommen und schraubte etwas teilnahmslos an einer Marionettenhand. Temari wollte jedoch nicht gleich aufgeben. Sie ging auf ihren jüngeren Bruder zu und lächelte. „Gaara du bist nicht mehr der, der du einst warst, das spüren die Menschen.“, versuchte sie ihn zu beruhigen.   „Es sind aber Kinder, was ist wenn sie Shukaku spüren. Wenn ich mich nicht in Griff haben. Wenn...“ Doch Temaris Geste schnitt Gaara das Wort ab. Er spürte wie sie ihre Arme um ihn schloss und ihn an sich drücke. Kankurou sah auf. Es war immer noch ungewohnt, dass Gaara „die stärkste Waffe von Sunagakure“ kein Junge mehr war der blutrünstig, emotional verstümmelt, alles hasste. Auch Temari spürte ihre innerliche Unsicherheit. Es war das erste mal seit gut 10 Jahren, dass sie ihren kleinen Bruder umarmen konnte. Eigentlich wollte die Älteste etwas sagen, Gaara ermutigen, doch war die Situation plötzlich voller Emotion auch, wenn niemand etwas sagte. Vielleicht weil niemand etwas sagte und als Temari die Hände ihres Bruder an ihrem Rücken spürte, spürte das er die geschwisterliche Umarmung erwiderte, war ihre taffe Art die eigentlich fast ihr Markenzeichen war wie weggeblasen. „Also Leute jetzt ist doch mal gut.“, warf plötzlich Kankurou ein. Seine Geschwister lösten sich. „Danke“, kam plötzlich von Gaara. Seine Stimme klang ruhiger, innerlich bestärkt diesen Tag hinzubekommen. „Ich sag es ja nur so zur Info, wir sind die Kinder des vierten Kazekage von Sunagakure, wir sind willensstark und kämpfen gnadenlos.“ versuchte Kankurou seine Geschwister an die grundlegende Dinge des Seins zu erinnern. „Halt die Klappe!“, sprachen nun Gaara und Temari gleichzeitig. „Ach jetzt ihr euch sogar einig, dass ich das noch erleben darf.“, fauchte der Älteste der Gewischter, welche auch von manchen - die Kinder aus der Wüste - genannt wurden.  Temari und Gaara lachten. „Okay Jungs, genug jetzt. Wir müssen wirklich los. Unsere Schüler warten schon.“, sprach die Blonde und alle drei gingen nun nach unten, um sich auf den Weg zum Trainingsplatz zu machen. Heute würden sie jungen Ninjas aus Suna ihre erste Unterrichtsstunde erteilen. Kapitel 2: Ein Mädchen Namens Matsuri* -------------------------------------- Der Wind zog durch die Straßen von Sunagakure, auch an diesem Morgen war es schon sehr warm. Es würde ein weiterer heißer Tag werden. Je weiter die drei Richtung Trainingsplatz gingen, desto mehr schien Gaara wieder nervös zu werden. Während sich Temari und Kankurou darüber unterhielten, was sie heute Abend essen würden und es wie so oft darum ging, dass Kankurou Temaris Kochkünste als milde ausgedrückt "nicht gut befand", war er innerlich, wie so oft,  seit dem ersten Mal als er gesagt bekam, er solle Sensei für Schüler aus dem Dorf werden würde, innerlich auf dem Trainingsplatz. Jedes Mal stand er in seinen Gedanken da, ohne das eines der Kinder von ihm unterrichtet werden wollte und jedes Mal hatte er panische Angst davor - wünschte sich Gaara doch nur akzeptiert zu werden, sein sehnlichster Wunsch war es, dass er gebraucht wurde. Er wollte Weg von dem Image des Monsters, hin zu einem Ninja zu dem die anderen aufsahen. Ja so wird es laufen… Niemand wird zu dir kommen., dachte Gaara.   Er machte sich keine Hoffnung. Hatte er doch zu viel mit seinen 14 Jahren bereits verbaut. Alle fürchteten ihn - immer noch.   Leider...   Es war auch verständlich, schlummerte in ihm doch Shukaku. Wie gerne wollte er die Zeit zurück drehen alles anders machen, noch einmal von vorne beginnen. Allerdings stellte sich die Frage, wer würde ihm eine zweite Chance geben wollen? Jetzt als Teenager begann er langsam mit dem Monster in ihm umzugehen, allerdings hatte dies bereits viele Leben gekostet. Gaara war noch weit davon entfernt, den Bijuu optimal zu kontrollieren, allerdings gab er alles den Kampf um die Macht über seinen Körper nicht zu verlieren. Sie denken ich bin ein Monster… Manchmal fragte sich Gaara selbst, ob er überhaupt einen eigene Persönlichkeit hatte, waren doch jahrelang seine Entscheidungen nur von Hass und Missgunst getrieben gewesen. Alles nur wegen Shukaku. Doch war es jetzt nicht mehr zu ändern. Es galt die Vergangenheit anzunehmen und das Beste daraus zu machen. ....Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.... Ja dieses Sprichwort von Buddha hatte wahrscheinlich etwas Wahres an sich. Er durfte nicht zurückblicken und hoffen alles würde schon irgendwie werden, er musste etwas dafür tun - immer am Ball bleiben.  Bei diesem Gedanken musste er an Naruto denken. Dieser Junge war so voller Energie, so positiv. Gaara war froh ihn getroffen zu haben, er hatte ihm die Augen geöffnet, ihm den rechten Weg gezeigt, ihm gezeigt das es sich lohnte Freunde, Familie zu haben, geliebt zu werden. Aber jetzt in diesem Moment hatte Gaara das Gefühl der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, niemand würde ihm je vertrauen wollen. Seine beiden Geschwister waren die einzigen in Sunagakure die ihm Vertrauen schenkten und dies auch erst seit kurzer Zeit. Erst seit dem sie zurück von der Chunin-Auswahlprüfung waren und sie einige Zeit danach aufgebrochen waren, um den Konohaninjas zu helfen, Sasuke Uchiha zurückzubringen. Dort hatte Gaara die erste Gelegenheit gehabt anderen zu zeigen, dass er sich geändert hatte, dass er es ernst meinte.Vielleicht war es das Schicksal, doch der unheilvolle Junge aus der Wüste konnte dem Jungen helfen, den er bei der Chunin-Auswahlprüfung fast getötet hatte. Er konnte ihm sagen, dass es ihm leid tat und es bedauerte so etwas schreckliches getan zu haben. Gaara konnte um Vergebung beten. Was ihm gewährt wurde. Rock Lee hatte ihm verziehen, ihm eine Chance geben. Hatte sich sogar herzlich für ihn gefreut. Würden es auch diese Kinder? „Gaara.“ ... „Gaara?“ ... „Gaara?“ Der Rothaarige sah hoch. Seine Geschwister waren stehen geblieben, die Mauern des Trainingsplatzes waren nicht mehr weit. Beide sahen ihn prüfend an. „Nicht wieder in Selbstzweifel ertrinken, es dauert bis die Menschen dir trauen, Vertrauen kommt nicht von heute auf morgen.“, sprach Temari eindringlich. Gaara nicke. Ja sie hatte recht, er würde sich es erarbeiten müssen, er wollte es unbedingt. Auch wenn es sich als schwierig herausstellen würde. Schließlich betraten die Geschwister den Trainingsplatz und sofort spürte der Jüngste alle Augen auf sich gerichtet. Ein unangenehmes beklommenes Gefühl stieg in ihm auf und schien seine Kehle zuzuschnüren. Gaara wollte ihnen nicht in die Augen blicken, schien dies doch gerade viel schwieriger zu sein als ein Komplexes Jutsu. Der Rotschopf tat sich immer noch schwer mit sozialen Interaktionen und versuchte dies mit Wissen und ständigen Wiederholungen von Phrasen, auszugleichen - was er sich nachts, wenn er sowieso nicht schlafen konnte, aneignete.   Hinter einem großen alten Holztisch blieben die drei stehen und während Kankuro und Temari begannen den Kinder zu erklären was nun auf sie zukam wagte Gaara einen Blick nach oben. Misstrauen, Furcht, Angst war in ihren Gesichtern, sie tuschelten. Der Rothaarige versuchte sich einzureden, dass es nicht er war, doch einzelne Wortfetzen, die er verstand, ließen das Gegenteil erwarten.   So begann Temari mit einer großen Erklärung über Waffen, was das Thema dieser Stunden sein sollte. Bei der genauen Erklärung, welche Sinn Waffen als Kampfmittel hatten, geschah etwas, was Gaaras Leben verändern sollte. Er ahnte es nicht, doch sollten die folgenden Minuten die Weichen für sein späteres Leben stellen. „Warum sollten wir eine Waffe benutzen, die sind doch sehr gefährlich.“, sprach eine zarte Stimme. Gaaras Geschwister stockten und alle Augen richteten sich auf ein Mädchen, was eher in den hinteren Reihen stand. Sie hatte kinnlanges, braunes Haar,  war schlank, vielleicht schon ein bisschen dürr. Sie wirkte nervös und hatte wohl nicht damit gerechnet alle Augenpaare nun auf sich zu ziehen. Aus irgendeinem Grund durchbrach Gaara sein Schweigen und versuchte eine Antwort auf diese Frage zu geben. „Eine Waffe die euch als Schutz und Verteidigung gleichermaßen..“, doch weiter sprach er nicht, es war wieder da selbst diese Kinder wussten es schon obwohl sind gut ein bis drei Jahre jünger waren als er. „Gaara soll die stärkste Waffe von Sunagakure sein. Der vierte Kazekage hat ihn selbst dazu gemacht“, tuschelten sie alle. Es klang niederschmetternd, aber es war irgendwo doch auch die Wahrheit. Seine Geschwister waren zum Glück so geistesgegenwärtig und ergriffen wieder das Wort. „Gut reden wir am besten nicht so lange herum und trainieren etwas. Jeder sucht sich einen von uns drei aus und wir zeigen euch den Umgang mit einer Waffe.“, sprach Kankurou und die Kinder begannen sich einen der drei Geschwister aus der Wüste auszusuchen. Es geschah genau so wie Gaara es sich immer wieder in seinem Kopf ausgemalt hatte, alle waren sie in Scharren um seine beiden älteren Geschwister versammelt, strahlend ja fast schon vergötternd. Der Rotschopf hatte nun endgültig eingesehen, dass keines der Kinder von ihm etwas lernen wollte. „Gaara-sama“ Gaara, der sich schon halb zum Gehen abgewandt hatte, sah sich um. Es war das Mädchen, das Mädchen, welches vorhin die Frage gestellt hatte. Ihre braunen, dunklen Augen zeigten ihrer Unsicherheit, ihren Respekt. Sie schien allen Mut zusammengefasst haben ihn anzusprechen. Ein paar der Mädchen, welche wohl ihrer Freundinnen sein musst, tuschelten. „Du willst, dass ich dich unterrichte?“, fragte der 14-jährige nun zögerlich. Sie nickte. „Gut...“, antwortete er nach einer langen Pause. Er warf einen Blick zu seiner Schwester. Gaara glaubte ein. „Lachen nicht vergessen“ zu hören. „Meinen Namen wirst du schon kennen, ich bin ja allgemein bekannt hier...“, begann er wobei seine letzten Worte etwas Bitteres hatten und doch als Witz beginnen sollten. Der rothaarige Ninja spürte wiedereinmal wie ihm Konversation nicht lag.  „... reden wir nicht von mir. Wie heißt du?“ Das Mädchen ganz verwundert, dass Gaara in ruhiger Stimmte zu hier gesprochen hatte, wohl nicht so fürchterlich wirkte, wie es ihrer Freundinnen ihr berichtet hatte, sagte nun mit schüchterner Stimme ihren Namen. „Matsuri“ „Gut. Dann wähle eine Waffe.“ , sprach nun Gaara. Matsuri schaue hochkonzentriert auf den Tisch. Es lag nicht mehr viel da, die große Menge an Kindern hatte alles bereits gut aussortiert. Also entschloss sich das aufgeregte Mädchen dazu die größte Waffe eine Art Keule besetzt mit spitzen Dornen, zu nehmen. „Und jetzt greif mich an.“, befahl Gaara. Matsuri wirkte nun vollkommen perplex. Sie sollte Gaara angreifen? Doch sie tat wie ihr geheißen war. Mit aller Kraft versuchte sich die Keule zu heben viel unter dem viel zu schweren Gewischt um und fiel auf ihren Hintern. Sofort lief sie puterrot an. Hastig eilten ihre Augen von links nach rechts. Es schien keiner bemerkt zu haben. „ Die größte Waffe ist nicht immer die beste Waffe.“, sagte Gaara in einem ruhigen Ton, er schien sich langsam gefangen zu haben. Matsuri stand peinlich berührt auf und nickte nur. „Nimm dir eine Waffe und greif mich an.“ Dieses Mal entschloss sich Matsuri für das Schwert es war handlicher wie die Keule. „Gut nun greif mich an.“, forderte der Rotschopf das Mädchen erneut auf. Mit großer Überwindung startet Matsuri den zweiten Versuch, sie rannte los versuchte mit aller Kraft das Schwert aufrecht zu halten und holte aus. Gaara der natürlich geübter war als seine Schülerin, zog ein Kunai und warf es dicht an ihr vorbei. Erschrocken sprang das Mädchen zur Seite und ließ das Schwert fallen.   "Was war denn das?", harkte der Sunanin nach. "Entschuldige...", begann Matsuri, "...mir liegt das mit Waffen einfach nicht so."   "Und das hat auch einen Grund?"   Das Mädchen blickte zu Boden. Schmerz und Trauer lag auf einmal in ihren Augen.   "Meine Eltern starben durch dutzende Waffen, ich habe damals alles mit angesehen."   "Das tut mir leid.", antworte Gaara und griff zu einer anderen Waffe.   „ Ich verstehe, dass dies ein Problem ist. Vielleicht sollten wir es dann so versuchen. Du solltest dir aber ein Grundsatz merken: Jeder Angriff ist nur so gut wie deine Verteidigung.“ Matsuri hielt bei diesen Worten inne. Die absolute Verteidigung , schoss es ihr in den Kopf. Ja so hatten sie ihn immer genannt. Sie hatte ihn noch nie kämpfen sehen, doch mussten die Gerüchte stimmen. „Hier, versuch es damit.“ Gaara hatte ein Seil mit einem spitzen Dorn, das auf der Rolle aufgezogen war. Er wirbelte sie geschickt herum. Matsuri war beeindruckt, wie gut er damit umgehen konnte. Gekonnt wickelte der Rotschopf einen Holzstamm damit ein. „Angriff und Verteidigung zugleich.“, erklärte er. Matsuri war erstaunt. Doch ihre Euphorie entschwand sogleich, als sie es versuchen sollte. Mit einem Poltern prallte das Seil an seinem Gegner ab und viel zu Boden. „Oh nein..“, kam es plötzlich aus ihr. „Mach weiter irgendwann wird es dir in Fleisch und Blut übergangen sein.“, erklärte er ihr. Matsuri nickte und versuchte es erneut, doch ihr Ziel schien immer noch unerreichbar zu sein. „Noch einmal“ , sprach Gaara knapp. Es verging eine gute Stunde, Matsuri war nass geschwitzt, ihr Shirt klebte, ihre Lungen waren erschöpft.   „Das reicht, geh nach Hause ruh dich aus.“ , sagte der Rotschopf in gewohnt kühlem Ton. Matsuri blickte ihn verwundert an und nickte. Schnell erhob sie sich wickelt das Seil auf und legte es wieder auf den Tisch.   „Du wirst es brauchen zum Trainieren, nehm‘ es mit.“ Das Mädchen nickte, machte sogar eine halbe angedeutet Verbeugung. „Danke Gaara-sama es war mir eine Ehre.“ , sprach das Mädchen mit nun wieder hochrotem Kopf. Gaara spürte wie sein Herz einen komischen Hüpfer machte, so viel Nettigkeit war ihm immer noch fremd. Schließlich verschwand das Mädchen mit der Waffe in der Hand und einem Lächeln im Gesicht. „Auf wiedersehen Gaara-sama“, rief sie ihm noch ihm Gehen hinterher und rannte vom Trainingsplatz und winke zum Abschied. Schließlich um einer Gruppe von Mädchen aufzuschließen, welche dann um eine Häuserecke einbogen und verschwanden. Er stand nun alleine auf dem Platz, alle waren bereits verschwunden. Jetzt erst spürte der Ninja wie seine Anspannung vollkommen von ihm abfiel. Immerhin eine..., dachte er sich. Jedoch, dieses Mal war ein Funke Optimismus in ihm. Würde er es vielleicht doch schaffen die Menschen von Sunagakure auf seine Seite zu bringen?    "Matsuri.", sprach er leise und zog seinen Gurt, der die Kürbisflasche befestigt hatte fest. Er hatte sich alle Mühe geben ein guter Lehrer zu sein, wenn Gaara es geschafft hatte, zumindest einer Person zu zeigen, dass er sich geändert hatte - so konnte dies vielleicht irgendwann, in weiter Ferne, etwas gutes bewirken? Kapitel 3: Training* -------------------- Wieder einmal lag Matsuri früh wach in ihrem Bett und spürte wie Herz gegen ihre Brust schlug.    Heute ist Samstag!, schoss es ihr freudig durch den Kopf. Ja heute war wieder eine Trainingseinheit bei Sensei Gaara. Sie hüpfte aus dem Bett, eilte in das kleine Bad, putze sich eifrig die Zähne und war keine 20 Minuten später angezogen mit einem Apfel im Bauch auf den Weg zu ihrer Trainingsstunde. Es war noch früh am Morgen, für Sunaverhältnisse kühl, jedoch schien es ein schöner Tag zu werden.   Wie üblich war Gaara bereits schon da und wartet mit verschränkten Armen, die Kürbisflasche auf dem Rücken, unter einem der wenigen dicken, knochigen Bäume in Sunagakure.   „Guten Morgen Sensei Gaara!“, begrüßte Matsuri Gaara mit freudiger Stimme.   „Morgen“, antwortet der Rotschopf.   „Ich habe viel trainiert und beherrsche den Angriff jetzt schon ganz gut.“, berichtet die junge Brünette sofort. Sie war aufgeregt und wollte ihrem Sensei unbedingt zeigen welche Fortschritte sie bereits nach fünf Unterrichtseinheiten gemacht hatte.   „Gut, dann leg los.“, antwortet Gaara, immer noch mit verschränkten Armen. Matsuri nickte und zog aus ihrer Tasche wieder das Seil, richtet das auf einen hohen Holzstumpf und traf ihr Ziel beim ersten Versuch. Sie strahlte.   „Wirklich gut.“, lobte Gaara sie. Matsuris Strahlen wurde größer. Der Sunanin trat aus dem Schatten des Baumes hervor, betrachtet für einen Moment die Wolken im Vorbeiziehen, dann sah er zu Matsuri und sprach: „Ich denke du bist bereit für ein schwereres Ziel. Die Brünette schaute mit großen Augen zu ihm auf.   „Ja!"   Was würde nun kommen? Matsuri spürte ihren Puls schneller werden. Dann ertönte ein Geräusch, welche an das Entkorken einer Weinflasche erinnerte. Sofort schnellten die Augen des jungen Mädchens zu der Kürbisflasche. Es folgte Fingerzeichen, dann stand neben Gaara einer weitere Gaara, der sich aus Sand formte.   „Ein bewegliches Ziel ist viel schwieriger zu treffen als ein Holzstumpf, welcher brav stillsteht.“, erklärte der jüngste der drei Geschwister und trat einige Schritte hinter seinen Sanddoppelgänger.   „Er wird dich nicht angriffen, konzentriere dich nur aufs Treffen.“   „Ja werde ich!“, antwortet sie und konzentrierte sich nun ganz auf den Sand-Gaara, der sie bereits fixiert hatte, darauf wartend was nun kommen würde. Matsuri versuchte es mit einem direkten Angriff doch der Sanddoppelgänger wisch ihrem Seil einem Sprung gekonnt aus.   Verdammt! Ich muss schneller sein! Die Brünette versuchte es nun mit einem schnelleren Angriff. Doch dieser schlug fehl. Das Seil traf den Baum und verfehlte sein Ziel weit. „Konzentriere dich.“, forderte Gaara sie nun mit bestimmter Stimme auf.   Jedoch waren auch die nächsten Versuche von ähnlichem Erfolg. Der Sanddoppelgänger bewegte sich elegant von Punkt zu Punkt ohne dabei groß zu rennen. Es war wirklich entmutigend, wollte Matsuri doch glänzen. Nachher würde sie ihre Freundin Sari treffen und war fest der Meinung mit ihren Trainingserfolgen prahlen zu können. Gaara stand nach wie vor unter dem Baum und bewegte sich keinen Zentimeter.   Was locke ihn wohl aus der Reserve?, fragte sich Matsuri   „Mach weiter. Du musst geschickt die Lage immer zu deinem, Vorteil nutzen“, riss sie Gaara aus ihren Gedanken.   „Oke!“   Wie sollte sie das nur schaffen? Sie hatte keine Ahnung, wie sie dem Sanddoppelgänger etwas anhaben konnte. Doch in diesem Moment schien sich die Sonne Matsuri zuzuwenden. Gaaras Schwester lief am Trainingsplatz vorbei und begrüßte ihren Bruder, sodass dieser seinen Blick abwandte und seine Aufmerksamkeit Matsuri abwandte.   Jetzt oder nie!, dachte die Brünette und versuche mit letzter Energie einen Angriff zu starten. Wie so oft rannte sie von links auf den Sand-Gaara zu. Der echte Gaara achtete scheinbar immer noch nicht wirklich darauf, was Matsuri tat. Temari schien ihren jüngeren Bruder regelrecht festzuquaschten. Matsuri machte eine Drehung und schaffte es! Das Seil schlang sich um den Sandgänger und verfiel in seinen Ursprung.   „Gaara du lässt ja wirklich nach.“, kicherte Temari. Ihr Bruder sah auf. Matsuri stand nun vor dem Haufen Sand und winkte beiden verstohlen zu ihnen.   „Tatsächlich“, antwortet dieser mit gewohnt kühler jedoch verwunderter Stimme.   „Gut gemacht.“, sagte er nun etwas nervös, da seine Schwester sich nun zu ihnen gesellt hatte. „Das reicht wirklich du machst Fortschritte.“, sprach er weiter in diesem Ton.   „Also, wenn ihr jetzt fertig seit könntest du doch mit mir zum Kazekageturm gehen, vielleicht haben die noch Arbeit für uns", sprach nun wieder Temari und Gaara, der schnell klein beigab, verabschiedete sich mit den Worten „Nächste Woche selbe Zeit“ von Matsuri und verließ zügig den Trainingsplatz, auf dem Matsuri noch ihr Seil aufwickelte.   Zufrieden und glücklich, dachte das junge Mädchen daran, wie froh sie war, dass sie all ihren Mut zusammengenommen hatte und Gaara fragte, ob sie seine Schülerin werden durfte. Sollten die anderen doch sagen was sie wollten. Sie fand nicht, dass der Rothaarige ein Monster war. Er war nicht wirklich gesprächig aber ein guter Lehrer. In ihren Gedanken versunken bemerkte Matsuri nicht die Gestalten welche auf einer der hohen Mauern eingefunden hatten und sie beobachten.   „Hey!“   Matsuri schnellte herum. Es mussten Ninjas sein, doch kannte sie das Stirnband nicht, welche sie trugen.   „Bist du Gaaras Schülerin?“, blaffte einer mit einem großen Brustpanzer. Ängstlich nickte Matsuri. Diese Typen bedeuten nichts Gutes. Hastig bewegte sie sich Richtung Ausgang doch bevor sie überhaupt, das Tor erreichen konnte, hörte die junge Brünette ein „Holt sie!“.   Noch bevor das Mädchen auch nur einen Versuch starten konnte um Hilfe zu rufen, spürte sie einen harten Schlag auf den Hinterkopf, dann wurde alles schwarz.   Kapitel 4: Fährte* ------------------ Sie war weg...    Wieso hatte er es nicht verhindert? Matsuri war weg....   Alles wegen ihm?   Wieso war er immer wieder Grund für Leid und Kummer? Sie hatten sie entführt...   Aber wer waren sie eigentlich? Und warum? Wegen ihm? Wieder einmal litt ein Mensch wegen ihm.  Gaara hasste sich. Er hasste gerade alles an ihm. Wieso musst er nur eine Jinchukraft sein? So etwas sollte doch nie wieder passieren.     Nie wieder...            ...und jetzt war es so.   Hoffentlich lebt sie noch, dachte sich der Rotschopf. Ungläubig stand er, Kankurou  und Termari im Kazekagebüro, dass seit Jahren unbesetzt war. Der große Lehnstuhl in dem ihr Vater jahrelang gesessen war stand immer noch an der Wand. Man glaubte es würde Unglück bringen, wenn jemand anderes außer der amtierende Kazekage dort saß. „Wird ein Team losgeschickt?“, fragte nun Temari nach. Sie fühlte sich sehr betroffen, immerhin war auch sie nicht weit weg, vom Geschehen, gewesen und hatte nicht mitbekommen wie Matsuri entführt wurde. „Ja, schickt ein Team von Jonin los.“, ergänzte Kankurou sie. „Wir haben keine da.“, sprach Baki mit leicht gereiztem Unterton. „Dann schickt einen Falken“, setzte Temari ein. Gaara stand schweigend neben den Beiden, seine Kürbisflasche auf dem Rücken, die Arme verschränkt vor seiner Brust. Innerlich tobte er. Wie konnte es nur so weit kommen? Was hatte ein junges Mädchen damit zu tun. Sie traf keine Schuld. Wieso musste wieder jemand leiden? Wieso war nur dieses Ungetüm in ihm. Er spürte den Zorn, er war so präsent wie schon lange nicht mehr. Dieses Gefühl was ihn schon zu unzähligen Morden getrieben hatte. Wie viele hatte er schon in ihr Grab geworfen - in ihr kaltes Sandgrab. Zerquetscht. Ihre Schreie waren laut und voller Angst, dann riss er ihnen die Seele mit aller Gewalt und Brutalität aus dem Leib. Gaara versuchte sich im Zaum zu halten. Er wollte sich mit allem Abfinden des hinnehmen, akzeptieren, doch konnte er nicht. Während seine Geschwister immer noch diskutieren, war für Gaara klar, was zu tun war. Es gab nur eine Lösung! Langsam bewegte er sich Richtung Ausgang. „Gaara!“ „Gaara, hey warte mal. Was ist denn? Wo willst du denn hin?“, rief Kankurou. „Ich gebe ihnen das, was sie wollen.“, antwortete er knapp. „Du kannst nicht einfach dahin gehen und sie zurückholen.“ , sprach nun Temari, die immer noch nicht glaubte, was ihr Bruder gerade tat. „Wir wissen nicht was das für Typen sind. Wir brauchen da die stärksten und erfahrensten Ninjas. Du bist ein Genin.“ Das war ein Satz zu fiel. Gaara der bekannt für seine Emotionslosigkeit war, der immer mit einer überkorrekten Zurückhaltung herausstach, der einen Ton zu viel sprach, hatte nun sein Limit erreicht, sein Bruder war eine Spur zu weit gegangen. Der Rotschopf drehte sich auf den Absatz, um war innerhalb von drei Schritten bei Kankurou. „Dann werden wir wohl die Waffe von Sunagakure losschicken! Was? Ja Kankurou, ich werde dahingehen und es ist mir egal was du sagst. Ich lasse niemanden aus diesem Dorf in Händen von solchen Gestalten. Niemanden! Und wenn du mit deinem Arsch zuhause sitzen bleiben willst und weiter deinen Puppen polieren willst gut oder du kommst mit und zeigst mal, dass die nicht nur Dekoration sind.“, brach es aus dem Rotschopf gerade so heraus. Seine Stimme war voller Zorn, man spürte wie ernst es Jungen war. „Ich halte mein Versprechen, ich lasse niemanden in diesen Dorf in Gefahr.“ , sprach Gaara nun nach einem Moment der Stille wieder in fast gewohnter Ruhe. Temari die diese Szene fassungslos und zugleich fasziniert beobachtet hatte klopfte Kankurou auf die Schultern mit den Worten: „Na? Der hat es dir aber gegeben.“ Gaara der sich wieder bereits umgedreht hatte bereit nun endlich loszugehen, blieb erneut stehen. „Und du hörst auf solche Sprüche zu klopfen und nimmst diesen verdammten Fächer, sonst vergrabe ich ihn irgendwo in der Wüste.“ Temari sprach kein Wort. Die drei Geschwister verließen den Turm und machten sich auf den Weg Matsuri zu retten. Zurück blieb Baki. Er war verwundert, was hatte er gerade gesehen? Gaara zeigte Mitgefühl, wollte helfen. Seine Worte nach der Chunin-Auswahlprüfung schienen sich zu bewahrheiten. Das die drei alleine loszogen, um ein Mädchen zurückzuholen zeigte, dass sich manche Dinge zu Ändern schienen. Baki hielt die drei Geschwister für talentierte Ninja, die viel für ihr Alter konnten. Besonders Gaara war überdurchschnittlich talentierte. Natürlich hatte Kankurou recht gehabt, sie drei waren noch Genin, jedoch überstiegen Gaaras Fähigkeiten weit die eines Genin. Trotzdem er wollte auf Nummer sichergehen und schrieb eine Schriftrolle an Konohagakure und schickte einen Falken los. Hoffentlich würde er denen drei Nützen. Die Spur war schnell aufgenommen. Die Verfolgung dauert 24 Stunden, dann waren sie nicht weit von ihnen entfernt. Gaara, der dank des einschwänzigen Shukakus nie wirklich schlafen konnte, hatte seine Geschwister zu Höchstleistungen gebracht. „Es dauert nicht mehr lange dann haben wir sie.“, versuchte der Jüngste seine Geschwister zu motivieren. „Gaara wir sind keinen Memmen. Wir sind deine Geschwister.“ Der Rotschopf nicke. Sie waren mittlerweile mitten in einem Waldgebiet. Dann plötzlich ein Angriff. Die Klingen zerschnitten das Laub, sie raste mitten auf die Drei zu. Sie sprangen auseinander. Die Luft war messerscharf. „Ich übernehme das.“, rief Temari den anderen beiden zu. „Bist du dir sicher“, rief Kankurou. „Ja geht. Sucht das Mädchen.“ Gaara und Kankurou nickten. Sie eilten weiter. Es konnte nicht mehr weit sein. Bald würden sie die Typen eingeholt haben. Ein lauter Knall, Äste flogen in die Luft. Ein Schwert wendig wie eine Schlage sauste durch die Luft. Kankurou schaffte es auf eine der umliegenden Baumkronen. Gaara durch den Sand geschützt war nur wenige Meter an seiner ursprünglichen Position auf einem Ast gelandet. „Was ist das für einer?“ „Sein Schwert ist eine Art Puppe, der gehört mir. Geh weiter!“, fordert Kankurou seinen Bruder auf. Gaara sprach nicht weiter. Es würde nichts bringen. Seine Geschwister kämpften bis aufs Äußerste. Genau wie er, er würde es ihnen gleichtun. Er würde kämpfen wie ein Ninja aus dem Dorf versteckt unter dem Sand kämpfen würde. Ohne Gnade. Dann fand er ihn, doch Matsuri war nicht bei ihm. „Wo ist das Mädchen.“, sprach er mit hasserfüllter Stimme. „Sie ist bei uns, das wird für dich nicht mehr wichtig sein. Du bist der Junge indem Shukaku eingeschlossen wurde. Du bist Gaara aus der Wüste!“ Gaaras Augen wurden zu Schlitzen. Plötzlich war überall Sand und sein Inneres bebte. Der Kampf hatte begonnen. Kapitel 5: Shukaku vs. Gaara* ----------------------------- Es war viel anstrengender gewesen als gedacht. Erst dieser Typ mit seinem chakraentziehenden Schwert, dann das Zeichen seiner Freunde, die Formation in einem Dreieck zu einem Chakrafluss, das Auftauchen von Naruto und seinen Freunden, seine Geschwister, welche bis aufs Äußerste für ihn gekämpft hatten und von ihren Verbündeten aus Konoha gerettet wurden. Dann endlich Matsuri sie war noch am Leben und von Naruto aus ihrem Holzgefängnis befreit worden. Doch der Kampf war noch lange nicht zu Ende. Der Typ, welcher Matsuri gefangen genommen hatte, hatte sich zu einer grotesken Gestallt verwandelt und alle chakraentziehenden Waffen seiner Freunde an sich genommen und war nun dabei Gaara alles an Kraft auszusaugen was er hatte. Die anderen waren auf einer Anhöhe in Sicherheit, er trug diesen Kampf alleine aus. Doch spürte der Rotschopf, dass seine Grenze der Belastung bald erreicht war. "Gib auf Gaara aus der Wüste.", sprach sein Gegner. "Niemals. Ein Ninja aus Sunagakure gibt niemals auf.", konterte Gaara und sein Sand startete einen erneuten Angriff, Bäume brachen unter der Last des Sandes, Felsen wurden zermalmt, mehr Sand entstand. Doch sein Gegner schaffte es sich wieder der Attacke zu entziehen. Er schaffte es sogar ihn Gaara anzugreifen. Plötzlich wurde es schwarz um Gaara, sein Gegner hatte ihm unter einer Metalkuppel gefangen.   Verdammt! Der Rotschopf griff nun auf eine seiner alt bewerten Techniken zurück, um nach draußen sehen zu können - das Sandauge. Währenddessen hatte Naruto sich seinem Feind in den Weg gestellt. Dieser Dummkopf!, dachte Gaara. Er hatte kaum noch Chakra, um sich hieraus zu befreien, es schien so nicht möglich zu sein. Lass mich das machen, ich habe noch genug Chakra, haha haha haha! Gaara schauderte, Shukaku hatte seine Verzweiflung gespürt. Seine Angst zu verlieren. Nein, ich brauche die nicht. Ich kann das alleine. Du zerstörst alles. Ich bringe die Leute da draußen nicht wegen dir in Gefahr, diese Zeiten sind vorbei Shukaku! Du überlebst das nicht, du brauchst mich. Komm wir waren doch immer so ein gutes Team. Du schläfst ein wenig ich erledige den Rest. Nein... Hör auf... nein... Ich brauche... Ich… Doch es half alles nichts. Ein unerträglicher Schmerz, breitet sich von seiner Brust ausgehend in seinem ganzen Körper aus. Gaara schrie. Er wusste was nun passierte, er kannte dieses grausame Spiel nur zu genüge. Der Rothaarige verlor die Kontrolle, spürte nichts mehr. Alles war nur noch Shukaku. Nein... Ich... Hör auf... Ich bin Herr über diesen Körpe.r.. Nicht du! Wir beide haben das so nie gewollt, aber es ist nun mal so. Leb damit wie ich! Mit einem Donnern folg die Metalkuppel in die Luft, schlug gegen einen Felsen und war zerstört. Er hatte sich befreit. Shukaku hatte sich befreit - würde nun alles wieder ein blutiges Ende nehmen? Würde wieder jemand unschuldiges sterben müssen?  Temari und Kankurou stockte es der Atem. Gaaras Transformierung bedeutete nie etwas Gutes. Matsuri war zu Eis erstarrt. Auch Naruto kannte diese Form nur zu gut, allerdings versuche er nun seinem Freund aus Sunagakure irgendwie zu helfen.  "Gaara, lass es nicht zu!", schrie er aus Leibeskräften. Doch Shukaku lieferte sich mit dem Rotschopf immer noch einen bitteren Kampf, um die Macht des Körpers, oft hatte Gaara ihn verloren, hatte sich zum Sklaven des Biju-Geistes gemacht.  Ich brauche dich nicht dafür... Hör auf... Shukaku... Hör auf... Auch Gaaras Gegner hatte erkannt, dass der Schutzkranich des Sandes nun versuchte die Überhand  zu gewinnen und begann diesem sein Chakra zu entziehen. Was passiert hier...? Nun spürte auch Shukaku, das irgendetwas nicht stimmte. Er will dich haben, dein Chakra. Geh sonst wird er sich dich an sich reißen Doch Shukaku tobte erbittert weiter und schickte einen Sandtsunami seinem Gegner entgegen. Tatsächlich hatte dieser nicht mit dieser Kraft gerechnet und entkam dem Angriff nur knapp angeschlagen. "Er ist unglaublich, diese Menge an Chakra." Gaara schien alles nur noch verschwommen war zu nehmen, gleich würde es soweit sein. Ein Dröhnen war in seinen Ohren, er spürte kaum noch seine Beine und atmete unregelmäßig. Gleich würde  Shukaku sich den Rest von ihm einverleiben.   "Gaara gib nicht auf." Es war wieder Narutos Stimme. Nein ich darf nicht aufgeben!   Selbst das Denken viel ihm immer schwerer.    Ich bin Gaara aus der Wüste. Herr über den Sand... "Sensei Gaara, nicht aufgeben. Dieser Typ hat keine Chance!", schrie nun auch Matsuri. Dann geschah es. Die Hälfte von Gaara, welche sich bereits in Shukaku verwandelte hatte verfiel zu Sand.   "Was ist passiert!", Naruto starrte fassungslos auf den wieder normalen Gaara.   "Er hat sich zurückverwandelt. Das kam noch nie vor.", sprach Kankurou.   Die beiden Geschwister schauten sich ungläubig an. Hier gerade eben war ein Meilenstein gelegt worden. Gaara hatte, das erste Mal, die Kontrolle behalten. "Was sollte das, du hast kaum noch Sand und Chakra." "Ich bin Gaara aus der Wüste. Ich kann aus allem Sand machen.", konterte der Rothaarige. Er hatte seinen Kampfgeist zurückgewonnen.   Dann begann ein lautes Beben. Ganze Felsen platzen zu Sand. Gaara hatte seinen rechten Arm gehoben und in seiner Hand formte sich eine Waffe aus Sand. "Sukakus Speer!" Der Sunanin traf seinen Gegner direkt in die Brust. Sein Schild zersprang und der Feind fiel tot zu Boden. Der Kampf war gewonnen. Doch auch Gaara war am Ende, er spürte wie im die Kräfte verließen und er ohnmächtig auf Sand fiel. Kapitel 6: Das nächste Level* ----------------------------- Als Gaara wieder zu sich kam spürte er einen kühlen angenehmen Windhauch. Im nächsten Moment bemerkte er, dass er weich lag. Der Raum war vom Sonnenlicht hell erleuchtet, draußen schien es ein schöner Tag zu sein. Dann entdeckte der Rothaarige seine Kürbisflasche an der Wand stehen, der Gurt mit seinem Stirnband lag daneben. Sein Körper fühlte sich schwer an, der ein oder andere blaue Fleck machte sich bemerkbar, doch war er ausgeschlafen. „Endlich bist du wach…“, sprach jemand von der anderen Seite des Raumes. Es war sein Bruder. „Wir sind nicht zuhause richtig? Das hier ist ein Krankenhaus.“, sprach Gaara. „Ja vollkommen richtig. Wir sind in Konoha.“, erklärte Kankurou. Schnell fiel ihm ein was geschehen war. „Wie geht es Matsuri?“ „Die ist putzmunter. Sie ist bei Temari, die beiden sind mit den anderen etwas essen. Ich glaube Nudelsuppe oder so was in der Art. Sie ist ganz aufgeregt, weil sie noch nie in Konoha war.", erklärte Kankurou und erhob sich, um aus dem Fenster zu sehen. Beide schweigen einen Moment. Gaara hatte sich aufgesetzt, hier in Konoha war es vergleichsweise kühl im Gegensatz zu Suna. „Du hast ihn unter Kontrolle bekommen, stimmt's?“, durchbrach der Puppenspieler die Stille ohne seinen Blick von der Aussicht zu lösen. „Ja...“, antwortete sein jüngere Bruder knapp. „Das war eine großartige Leistung.“, sprach Kankurou nun mit wohlwollender Stimme und drehte sich zu Gaara. Dieser blickte nur auf seine Decke. Doch schien er kaum merklich lächeln. „Danke.“ Du kannst so stolz auf dich sein Gaara. Warte nur ab bis sich das in Suna rumspricht... Wieder verfielen sie in Schweigen. Die beiden Brüder waren beide nicht gerade von der gesprächigen Art, doch war dies, was heute Morgen draußen in den Wäldern geschehen war ein großer Schritt für Gaara gewesen. Noch nie hatte er es geschafft Shukaku zurückzudrängen nicht sein Chakra zu nutzen und die Kontrolle zu behalten, wenn der Schutzgeist des Kranichs in ihm tobte. Kankurou erinnerte sich an ein Gespräch, welches die beiden Brüder vor einiger Zeit geführt hatten. Es war kurz nach Gaaras vierzehnten Geburtstag gewesen. Beide waren außerhalb des Dorfs in der Wüste.   Kankurou hatte seinem jüngeren Bruder gesagt, dass es nichts bringen würde. Er würde es nicht schaffen die Dorfbewohner auf seine Seite zu bringen. Er sollte besser das Dorf verlassen und ein Leben weit ab der Shinobiwelt versuchen. Die Dorfbewohner hatten immer noch Angst vor ihm, sahen ihn als eine Art Monster. Die Waffe von Sunagakure. Allerdings Gaara sagte ihm damals, dass Naruto ihm gezeigt hätte, dass es sich lohnt für andere zu kämpfen und er seine ganze Energie nun dafür verwenden wollte die Menschen in seinem Dorf zu beschützen. Er wollte hart dafür arbeiten, um die Menschen auf seine Seite zu bringen. Und vor allem, dass er der Kazekage von Sunagakure werden wollte. Damals glaubte Kankurou nicht daran. Heute hatte Gaara ihn eines besseren belehrt. „Ich glaube du kannst es schaffen.“ Gaara blickte zu seinem Bruder. „Du wirst eines Tages der Kazekage von Sunagakure sein.“, antwortete der Ältere. Dann erhob er sich von dem Fenstersims schulterte seine Puppen und ging Richtung Ausgang. „Zieh dich an, wir brechen dann auf es wird Zeit wieder in unsere Heimat zurückzukehren.“ Dann verschwand Kankurou ohne Gaara die Möglichkeit zu geben eine Antwort zu geben. Dieser sah noch einige Sekunden auf den Türrahmen, dann wandte er den Blick ab und ließ sich in die Kissen zurück fallen.   Kazekage... Es wirkte so unerreichbar. Ein weiter Weg. Vielleicht würde es nie etwas werden. Wer wusste schon was die Zeit mit sich brachte? Er wollte alles geben, weitermachen, auch wenn es vermutlich nie dazu kommen würde. Das Misstrauen der Dorfältesten war zu groß. „Ehrlich das war so?“, Matsuri war fasziniert. „Ja und dann hat er voll geheult.“, betonte Temari. Beide Mädchen lachten. „Ach Temari musst du diese Geschichte wirklich jedem erzählen. Ich war fünf Jahre alt und du hast mich böses verarscht.“, beschwerte sich Kankurou. Die Ninjas aus Sunagakure standen am Tor und warteten auf Gaara.   „Also ihr geht jetzt.“ Die drei wirbelten herum. Es war Shikamaru. „Ja, wir warten nur noch auf Gaara.“, sprach Temari. Beide standen sich nun gegenüber. Sie wussten nicht so recht was sie sagen sollten. Kankurou und Matsuri beäugten den etwas gekrampften Smalltalk etwas skeptisch. „Nah dann, kommt gut nach Hause. Falls ihr mal wieder Hilfe braucht hilft Konoha gerne.“, sprach nun Shikamaru.   „Ja... Danke...“, stammelte Temari. „Da kann man ja nicht hinschauen.“ Die Gruppe drehte sich herum „Sensei-Gaara!“, kam es freudig von der jungen Matsuri. Sie rannte ihm entgegen. „Ist alles wieder in Ordnung?" „Ja ist es danke.“, antwortete der Rotschopf. Sie verließen Konoha bald darauf und kehrte zurück in das Dorf welches versteckt unter dem Sand lag. Matsuri war während der ganzen Heimreise überglücklich, sie strahlte und schien es zu genießen in Gaaras Nähe zu sein. Dieser gab sich gewohnt still und zurückhaltend. Er schien innerlich mit vielem zu beschäftigt zu sein. Die Nachricht, dass Temari, Kankurou und Gaara es geschafft hatten Matsuri sicher wieder nach Hause zu bringen, verbreitete sich schnell in Sunagakure. Die drei wurden zum Ältestenrat berufen und hatten Gelegenheit ihrer Geschichte noch einmal zu schildern. Gaara überließ dies seinen Geschwistern, er gab sich wie üblich wieder als stiller Zuhörer. Zumal er sowieso dachte, dass der Ältestenrat ihn verabscheute. Allerdings war diese Sitzung etwas anderes als die drei erwartet hatten. Alle waren freundlich, ja schon fast zuvorkommend.   „Vielen Dank, dass ihr uns dies alles berichtet habt. Ihr habt euer Leben aufs Spiel gesetzt um ein anderes zu retten. So wie es sich für einen Ninja aus Sunagakure gehört. Temari und Kankurou. Ja und natürlich Gaara ihr habt wirklich großes geleistet, deswegen ernennen wir zu Chunin.“, sprach eine der Ältesten. „Was?“, brach es aus Temari. Sie konnte es sichtlich nicht glauben. Auch Kankurou konnte seine Freude nicht verstecken. Nur Gaara blieb in gewohnter Haltung, die Arme verschränkt, kühl ja vielleicht etwas zu emotionslos.   „Vielen Dank.“   Alle Augen richteten sich auf den Rotschopf.   „Es ist eine Ehre für uns. Wir, Temari, Kankurou und ich werden alles Möglichste tun, um unserem Rang als Chunin vom Dorf das unter dem Sand versteckt ist gerecht zu werden.“, sprach Gaara. Dann machte er eine kurze Verbeugung und verließ den Raum. „Ja vielen Dank.“, sprachen seine Geschwister und eilten ebenfalls nach draußen. Kapitel 7: Neue Nachrichten* ---------------------------- Es waren mittlerweile gut drei Wochen vergangen seitdem Kankurou, Temari und Gaara Matsuri gerettet hatten. Der Alttag war zurückgekehrt. Kankuro verbrachte wie so oft Stunde um Stunde in der Puppenwerkstatt von Sunagakure, Temari beschäftigte sich viel mit der Kommunikation zwischen den Dörfern. Aktuell sollte ein Friedenspakt mit Konohagakure ausgearbeitet werden, welcher den Frieden halten sollte und die Handelsbeziehungen stärken. Und Gaara? Gaara trainierte, er hatte keine Aufgaben, wie Temari, die jeden Tag seine Anwesentheit forderten. Er „die stärkste Waffe von Sunagakure“ brauchte keine Puppen, die es regelmäßig zu pflegen galt. Zwar hatte sich die ganze Rettungsaktion im Dorf schnell herumgesprochen und auch für Gaaras Verhältnisse positive Wellen geschlagen, doch gab es immer noch viele Dorfbewohner, die milde gesagt skeptisch ihm gegenüberstanden. Matsuri war das komplette Gegenteil. Seit ihrer Rettung vor fast einem Monate erzählte sie jedem der es hören wollte davon. Voller Eifer und Bewunderung berichtet sie jedes Detail von Gaaras Kampf. Bei ihrer ersten Trainingsstunde gut fünf Tage nach ihrer Rückkehr, hatte sich das junge Mädchen einen Entschluss gefasst. Sie wollte sich noch einmal bei ihrem Sensei bedanken. Es hatte davor keine Gelegenheit geben sich bei ihm zu bedanken, weil Gaara oft draußen vor den Toren von Suna und trainierte - mitten in der Wüste. Das Training war zu Ende und Gaara, der wie üblich unter einem der wenigen Bäume in Suna stand, die Arme verschränkt vor seiner Brust, wartet bis der Rest Sand in seiner Kürbisflasche wieder verschwunden war. „Es war ganz schön anstrengend.“, sprach Matsuri, die sichtlich erschöpft ihre Waffe wieder in ihrem viel zu großen Rucksack verstaute. „Du machst das ganz gut.“, lobte Gaara sie mit ruhiger, kühler Stimme. „Danke Sensei!“ Mit einem leisen Geräusch versteckte der Chunin den Korken wieder auf die Flasche und war schon im Begriff zu gehen. Oh nein, er geht gleich. Jetzt oder nie., schoss es Matsuri in den Sinn. „Wir sehen uns, dann wieder in drei...“, doch Gaara verstummte. Matsuri strecke ihm mit hochroten Kopf eine kleine dickwandige Papiertüte entgegen. „Sensei-Gaara...“, begann das junge Mädchen zu stammeln. Gaara nahm die Tüte entgegen und schaute Matsuri weiter prüfend an. „Danke... Danke das Sie mich gerettet haben. Ich weiß das ist nichts großes aber ich wollte einfach mich bedanken. “ , brachte das Mädchen nun endlich hervor. „Das ist doch selbstverständlich.“ , sprach Gaara cool und reserviert. „Ach na ja... „ brachte Matsuri hervor, sie wurde plötzlich puterrot. Schnell schnappte sie sich ihren Rucksack, warf ihn über ihrer Schultern und verschwand mit den Worten „Bis in drei Tagen“. Gaara schaute ihr etwas ungläubig hinterher. Das Mädchen hatte eine offene und ehrliche Art, die er mochte, sie erinnerte ein klein wenig an eine Mischung aus Naruto und Rock Lee. Sein Blick fiel nun wieder auf die Tüte. Er griff hinein und holte eine kleine Pflanze hervor. Es war ein Kaktus. Er musste lächeln, er mochte Kakteen sehr. Gaara kannte diese Art. Es war ein Cereus. Sie konnte bei guter Pflege mehrere Meter hoch werden. Dies war noch witzig, vielleicht elf zwölf Zentimeter hoch. Wusste Matsuri, dass er Kakteen mochte? Nein, konnte sie eigentlich, woher denn? Er sprach nicht wirklich über sich. Vor allem nicht seine Vorliebe für diese stacheligen Pflanzen. Gaara nahm ihn mit nach Hause und stellte ihn auf seinen Schreibtisch. In wenigen Jahren wirst du groß sein, vielleicht größer als all deine anderen Artgenossen. Vielleicht blühst du auch, irgendwann. Ich weiß es nicht, dachte er und betrachtete den kleinen Kaktus wie er von der untergehenden Sonne durch ein Fenster angestrahlt wurde. Plötzlich hörte er das Türschloss klinken. Seine Geschwister waren nach Hause gekommen und unterhielten sich angeregt. „Wenn ich es dir doch sage. Heute morgen kam ein Falke.“ , sagte Temari mit erhitzter Stimme. „Und wer hat den Falken geschickt?“ , harkte Kankurou nach. „Das geht dich gar nichts an!“, fauchte nun Temari. „Es ist dieser Typ mit dem Pferdeschwanz richtig. Dieser Shuka.. nein Shaki...Shikamaru! Ja genau der war es richtig?“ „Und wenn schon Kankurou, dass kann dir doch egal sein mit wem ich schreibe.“ , konterte die Blondine. Beide hatten nicht bemerkt, dass Gaara bereits zuhause war und sahen etwas verwundert auf, als dieser im Türrahmen stand und sie prüfend beäugte. „Was ist los?“, fragte er mit kühler Stimme. Beide begannen auf einmal, sodass man nichts verstand. „Einer nach dem anderen. Kankurou halt einfach mal die Füße still.“, mahnte Gaara mit einem konsequenten Ton, was seinen Bruder sofort verstummen ließ. „Es geht um Naruto.“ Gaaras Augen wurden größer, wie so oft bei diesem speziellen Thema. „Was genau?“ „Er ist aufgebrochen, um mit Jiraiya dem legendären Sanin aus Konoha zu trainieren.“ , erklärte Temari. „Wer hätte das gedacht.“ , sagte der Jüngste. Mit verschränkten Armen schaute er in die Gesichter seiner Geschwister, dann drehte er sich wieder um, um in seinem Zimmer zu verschwinden. „Ich bin gespannt, wenn ich Naruto wiedersehe hat er bestimmt viel dazugelernt.“, sprach er und setzte sich in Bewegung.   „Aber Gaara, willst du gar nicht wissen von wem Temari, dass weiß?“, rief Kankurou ihm nach. „Das ist der Junge vom Nara-Clan. Auf den stand sie doch schon bei den Chuninauswahlprüfungen.“, konterte Gaara und schloss die Tür hinter sich. „Gar nicht wahr!“, konterte die nun puterrote Temari.   „Gaara analysiert schnell sein Umfeld. Jetzt kannst du es nicht mehr abstreiten.“ , kicherte ihr ältester Bruder. Temari steig das ganze bald zu Kopf. Sie packte Kankurou am Kragen und fluchte nach Leibeskräften.   „Wenn du nicht sofort aufhörst, gehe ich in deine Werkstatt und zerlege alle deine Marionetten in hübsche Einzelteile.“   „Schon gut schon gut.“ , Kankurou gab endlich klein bei. Gaara hörte zwar noch wie sich seine Geschwister kappelten, doch es interessiere ihn ziemliche wenig. Er dachte viel mehr daran, dass Naruto aufgebrochen war, um seinen Weg zu bestreiten. Er würde als neuer Mensch wiederkommen, dass war dem Rotschopf klar. Er hatte Jiraiya noch nie getroffen, doch kannte er die Geschichten. Die legendären drei Sannin, die im 2.ten Ninjaweltkrieg so fabelhafte Leistungen vollbracht hatten. „Jeder wird wohl seinen persönlichen Weg des Ninjas gehen müssen, um an sein Ziel zu kommen.“, sprach er zu dem Kaktus. Dieser antwortet nicht. Sein Grün schimmerte im Licht der Abendsonne.   „Irgendwann passt du nicht mehr hier rein.“ Wieder keine Antwort.   „Der Weg ist das Ziel, ich weiß aber ich sehe ihn nicht. Das macht es manchmal wirklich nicht einfach.“ Es geschah wieder nichts.   „Vermutlich ist es ja das“, Gaara setzte sich an den Schreibtisch. Lies den Kaktus in Frieden. Er gefiel ihm, er erinnerte ihn sofort wieder an Matsuri. Kapitel 8: Der Glücksbringer* ----------------------------- Die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden. Matsuri war bereits zu Hause und brütete über einem Buch, wie auch schon die letzten Tage. Morgen Nachmittag würde sie wieder mit Gaara trainieren. Sie freutet sich schon riesig, diese Trainingseinheiten waren immer ihrer Highlights in der Woche, besonders jetzt, wo sie so fleißig lernte, Matsuri stand zuvor ihrem Abschlusstest , wenn sie ihn schaffte würde sie endlich ein Genin sein und die Akademie abschließen. Es klingelte an der Tür. Matsuri sah auf, wer konnte das sein? Plötzlich rief ihr Onkel. „Matsuri? Kommst du mal nach unten es ist Sari.“ Sofort ließ Matsuri ihr Buch fallen und eilte nach unten. Sari war ihrer beste Freundin und hatte immer eine verrückte Idee im Ärmel und kam der Brünetten in diesem Augenblick gerade recht. „Hallo Sari was gibt es?“ , fragte die junge Kunoichi. „Du musst unbedingt mitkommen.“ „ Was? Es ist doch schon recht spät?“, fragte Matsuri. „Nah komm schon es wird sich auf jeden Fall lohnen.“, versuchte ihre Freundin sie, mit allen Mitteln, zu überzeugen. „ Okay, wenn du willst.“ „Super! Los komm.“, sprach Sari und packte Matsuri am Arm und sie eilten nach draußen. Sari führte ihre beste Freundin an den Rand des Dorfes auf einen der Mauern, welche das Dorf vor Eindringlingen schützen sollte. „Sari jetzt sag mir endlich warum wir so spät hierher gehen?“, fragte Matsuri, doch während sie die Frage stellte, sah sie sich um. Es waren noch mehr Dorfbewohner auf die Mauern des Dorfes gekommen, um einem Schauspiel beizuwohnen. " Schau es dir einfach an.“, sagte Sari und deutete auf die Mauerseite, welche zur Wüste zeigte. Die Mädchen lehnten sich gegen die Brüstung der Mauer und beobachten das Schauspiel mit großer Faszination. Wow, das ist ja Gaara, dachte die junge Brünette. „Das ist so cool.“ , rief Sari. Ja, ihrer Freundin schien wirklich recht zu haben. Fasziniert blickte Matsuri hinunter. Dort unten standen mehrere Sunanins. Allen voran Gaara, der ihnen allen gegenüberstand, Temari, Kankurou und noch drei weitere standen ihm in verschieden Abständen gegenüber. „Bist du bereit?“, rief Temari ihrem jüngsten Bruder zu. Dieser nickte, dann wie aus dem nichts begann es. Die drei Ninjas griffen Gaara gleichzeitig an, Kunais flogen, Jutsu wurden ausgeführt. Auch Temari und Kankuro traten in Aktion. Gaara blieb weiter stehen, die Arme verschränkt und abwarten.   „Er muss doch was tun.“, schoss es plötzlich aus Matsuri, wie erwartet war sie sofort Feuer und Flamme für ihren Sensei.   „Warte noch“, sprach Sari. „Aber..“, doch Matsuri stoppte sofort. Sand schoss hervor, die Kunais prallten ab und Gaaras Gegner scheiterten an der Sandmauer. Allgemeiner Jubel trat von den Mauern aus.   „Das war zu einfach.“ , rief Kankurou und plötzlich erkannte man sie Chakrafäden und direkt hinter Gaara schoss aus dem Boden eine von Kankuros Marionetten. Der Rotschopf wisch zur Seite auf und entkam dadurch den Pfeilen, welche Kankurous Karasu auf ihn schoss. Auch Temari hatte sich nun eingemischt und wirbelte mit einem Windjutsu den Wüstensand so auf, dass man nur noch schwer was erkennen konnte. Doch Gaara wusste sich zu verteidigen, er formierte eine Kuppel aus Sand, um sich zu schützen. „Wie cool Gaara hat es echt drauf.“ , stellte Sari fest Matsuri nickte und fühlte sich stolz seine Schülerin zu sein. Beide waren von dem Schauspiel fasziniert Gaara schien jeden Angriff seiner Gegner ohne jegliche Mühe auszuweichen und wandelte es zu einem Gegenangriff um. „Sukaku no Kaiwan.!“ rief der Rotschopf und aus dem Sand erhoben sich riesige Arme, welche sich aufmachten Kankuro und Temari zu fanden, welche wieder einen Angriff auf Gaara versuchten. „Jutsu des vertrauen Geistes!“, rief seine Schwester und Temaris vertrauter Geist erschien, Er verschnitt den ersten Arm und zertrümmerte eine Felswand, welche mit donnern auf Gaara herab fiel.   „Oh nein!“, Matsuri war schockiert, wie sollte das Gaara schaffen? Doch ihre Sorgen waren um sonst. Der Rotschopf schlug in die Hände und Sandmassen zertrümmerten die Felsbrocken zu Staub. Wieder ertönte Jubel von den Mauern.   „Ryuusa Bakuryuu!“, schrie Gaara und machte eine schnelle Abfolge von Fingerzeichen. Plötzlich schien alles zu beben. Kisten und Töpfe vielen zu Boden. Fackeln welche die Mauer erhellten fielen ebenfalls um und erloschen. Matsuri und Sari hatte alle Mühe sich auf den Beinen zuhalten. Vor ihnen war eine gigantische Sandlavine entstanden, welcher über die Gegner von Gaara hereinbrach.   „Das ist ja der Wahnsinn!“, rief Sari. Dann haute die enorme Erschütterung beide von den Füßen. Der Sand schlug mit einem Donnern in auf den Boden und peitschte dabei gegen die Mauern. Als Matsuri sich wieder aufgerafft hatte, stelle sie fest, dass nun überall auf Mauer ebenfalls Sand war. Jedoch war dies nicht der übliche Sand, dieser hatte einen gewissen Schimmer an sich, welcher der normale Sand nicht hatte. Das muss der Sand von Gaara sein, dachte sich das junge Mädchen und ließ eine Hand voll davon in ihre Tasche gleiten. „Das reicht für heute Gaara, da hast für heute alles genug umgegraben.“, rief Kankurou seinem Bruder zu, dieser nickte und alle Ninjas , die draußen vor den Toren Sunagakures waren, machten sich nun auf wieder in das Dorfinnere. Auch Sari und Matsuri stiegen nun herunter, um noch einem Blick auf die Kämpfer zu ergattern. „Super Angriffe" „Klasse Taktik“ „Wirklich ein starkes Jutsu“ Waren nur ein Teil der Worte, welche die Dorfbewohner denen drei zuriefen. „Ach Leute ihr übertreibt“, rief Kankurou ihnen zu, während sich die drei ihren Weg nach Hause bahnten. „Komm Matsuri. Er ist doch dein Sensei, also können wir doch Hallo sagen.“, versuchte nun Sari Matsuri zu animieren Gaara „Hallo“ zu sagen. „Nein, es ist doch schon spät.“ ,versuchte Matsuri dies abzublocken. Jedoch bemerkt die junge Brünette nicht, dass sie im Gehen jemand anrempelte. „Autsch!“, stieß Temari von sich. Matsuri wirbelte herum. Es war Gaaras Schwester, die sie gerade Angerempelt hatte. Gott, war das gerade peinlich, denn dich hinter ihr stand Gaara, der sie beide nun direkt ansah. „Oh Temari, entschuldige bitte wir...“, doch die Kunoichi ließ die Beiden nicht zu Wort kommen. „Ihr habt euch raus geschlichen, um Gaaras Training zu sehen, was?“ „Ja...“, gab Matsuri kleinlaut mit puterrotem Kopf zu. Temari lachte. „Nah dan,n ab zurück in eure Betten! Habt ihr nicht morgen euren Abschlusstest?“.   „Ja!“, sprachen nun Sari und Matsuri aus einem Mund. „Dann lernt lieber noch was. Suna braucht neue Genin. Ihr wollt uns doch nicht enttäuschen, oder?“, harkte Temari nach.   „Nein!“, sprachen wieder die beiden Mädchen und eilten nun nach Hause. Den Abschlusstest hatte Matsuri ganz vergessen, sie hatte nur noch an Gaaras Training gedacht und war von seinen Jutsus schwer beeindruckt gewesen. Zuhause angekommen, zog Matsuri sich ihren Schlafanzug an und füllte den Sand, welchen sie sich auf der Mauer mitgenommen hatte in eine Phiole aus Glas, die sie mit einem Korken verschloss. Sicherlich würde die ihr morgen Glück bringen! Immerhin hatte dieser Sand einen ganz besonderen Schimmer, der etwas anziehendes hatte. Kapitel 9: Die Stärke des Windes* --------------------------------- Der nächste Tag war für Matsuri eine echte Herausforderung. Der Abschlusstest schien sie ihr alles abzuverlangen. Es begann direkt am morgen mit dem ersten Teil. Alle Anwärter saßen in einer großen Halle und arbeitten an ihren Testbögen. Sie hatten 60 Minuten Zeit. Matsuri keuchte, ihr Hirn schien bald zu platzen. 120 Fragen in 60 Minuten war wirklich keine leichte Aufgaben. Zwar waren die Fragen zum Ankreuzen, doch waren bei bis zu fünf mögliche Antworten, einige Tücken eingebaut. Nach einer kurzen Pause von 15 Minuten begann schließlich der praktische Teil. Matsuri war sichtlich nervös, immer wieder ging sie auf und ab. Noch fünf Anwärter vor ihr, dann müsste sie zeigen, was sie gelernt hatte. „Ich hab es geschafft.!“ , rief plötzlich eine Stimme. Sari eilte zu Matsuri und jubelte mit einem Stirnband in ihrer Hand.   „Du hast es geschafft. Man Sari das ist ja super. Glückwunsch.“, sagte Matsuri.   „Und du? Du bist noch dran richtig?“ Matsuri nickte und senke den Blick. „Hey was ist los Matsuri?“ „Ach ich hab Angst durchzufallen. Was ist, wenn ich plötzlich alles vergesse.“ Sari lächelte und gab Matsuri einen Klaps auf die Schultern. „Du bist die Schülerin von Gaara-Sama, das schaffst du locker. Außerdem hast du verdammt viel für das hier getan!“ Matsuri nickte, damit glitt ihre Hand langsam in ihre Jackentasche und umklammerte die Phiole ganz fast, als wurde nur die Berührung ihr Zuversicht und neue Energie spenden. Ja, sie war die Schülerin von Gaara, den sie auf keinen Fall enttäuschen wollte. Er hatte sich mit ihr viel Mühe gegeben, immer viel Zeit und Geduld gehabt, wenn Matsuri Schwierigkeiten hatte. Die letzten Monate hatte sie sich viel weiterentwickeln können - war selbstbewusster geworden und lange nicht mehr so schüchtern.  „Matsuri?“ Das Mädchen schnellte herum. „Du bist als nächste dran.“, sagte ein Mädchen im gleichen Alter. „Oh nein! „ „Das schaffst du schon Matsuri. Glaub an dich, an deine Fähigkeiten.“, sprach Sari und begleitete ihre Freundin an die Tür des Prüfungsraums. Von der Prüfung selbst bekam Matsuri nicht mehr viel mit, sie war total nervös. Jedoch schaffte sie es die geforderten Jutsus zu zeigen. Jetzt kam es nur noch auf das Ergebnis des schriftlichen Teils an.   Bitte mehr wie 60 Punkte... Ich brauche nur die Hälfte, um es zu schaffen. Bitte 60 Punkte. „102 Punkte Matsuri. Glückwunsch du hast bestanden.“, sprach einer der drei Prüfer. „Bestanden? Ja! Ja! Ja!“, rief Matsuri und hüpfe wild im Kreis. Ihrer Freude hatte gerade keine Grenzen. Endlich war sie ein Shinobi. Endlich hatte sie etwas erreicht. „Hey, Mädchen ganz ruhig. Hier dein Stirnband. Wir hoffen dich in den nächsten Jahren bei den Chuninauswahlprüfungen zu sehen.“, sprach der Prüfer. „Auf jeden Fall.“ Voller Euphorie eilte Matsuri nach draußen. Sari wartete. „Ich hab's geschafft Sari.“, kreischte sie ihrer Freundin zu. Beide Mädchen vielen sich vor dem Prüfungsraum  um den Hals. Beide hatte es geschafft, endlich waren sie Shinobi von Sunagakure. „Komm lass uns das feiern gehen.“, sprach Sari schließlich als beide Mädchen immer noch ihrer Stirnbänder in der Hand wich auf einer Straße auf dem Nachhauseweg befanden. „Nein Sari, ein anderes Mal ich muss noch etwas erledigen. Bis Morgen!“ , sagte Matsuri und rannte in eine andere Richtung davon. Sie hatte bereits heftiges Seitenstechen, doch konnte sie es nicht abwarten die tolle Nachricht zu überbringen. Wie sie auf den Trainingsplatz einbog konnte sie schon die hohe Kürbisflasche erkennen und den Rotschopf auf sie warten.   „Sensei Gaara! Sensei Gaara! Ich es geschafft. Ich bin Genin.“, rief sie ihm zu während Matsuri mit ihrem Stirnband winkend auf ihn zurannte Gaara hatte seine übliche Pose angenommen, mit verschränkten Armen, stand er unter jenem Baum, unter dem er schon so oft gewartet hatte. „Glückwunsch“, sagte er schließlich als das Mädchen bei ihm angekommen war und ihm das Stirnband entgegenstreckte.   „Und hast du dir schon überlegt wie du es tragen willst?“ , fragte Gaara.   Matsuri sah ihn verwundert an.   „Nein da habe ich nicht nachgedacht.“ „Du bist jetzt ein Shinobi aus Sunagakure, das sollten alle sehen.“ , erklärte er und Matsuris Blick wanderte auf eine der Gurte, die die Kürbisflasche festhielten. Dort hin Gaaras Stirnband. Es hatte bereits ein paar Kratzer abbekommen, jedoch erkannte man immer noch das Wappen von Sunagakure. „Ich habe da eine Idee, gib mir mal das Band.“ , sagte der Rothaarige und als Matsuri ihm das Band reichte, knotete er es  ihr um den Hals. „So, fertig.“ Matsuri spürte wie sie rot geworden war, als sie Gaaras Hände, welche das Stirnband an ihrem Hals zusammengeknotet haben, ihren Nacken berührten. „Danke Sensei.“, stammelte sie. „Auch du musst dich nicht bedanken. Wir sollten viel mehr das nächste Ziel in Angriff nehmen.“, sprach Gaara weiter. „Was denn?“ „Du willst doch sicher Chunin werden, oder?“ „Ja! Auf jeden Fall.“, antwortet Matsuri euphorisch. „Gut dann finden wir mal raus, welches Element dein Element ist. Das ist nun wichtig für deine weitere Ausbildung.“ Matsuri sah ihren Sensei fragend an. „Nah ganz einfach, jeder Shinobi besitzt die Fähigkeit ein oder mehrere Elemente zu kontrollieren oder  sie für sie arbeiten zu lassen, es gibt insgesamt  fünf verschiedene Hauptelemente. Nur diese sind jetzt für uns interessant. Es gibt Erde, Wind, Feuer, Wasser und Blitz. Wie du weißt kontrolliere ich den Sand. Was denkst du, welchem Element ist das zuzuordnen?“, erklärte Gaara. „Erde!“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Matsuri. Gaara lächelte kurz. „Ja richtig Erde. Es ist neben dem Element ist Wind, das Elemente, was am Besten in Sunagakure und den Wüsten rundherum funktionieren. Doch das ist jetzt nicht so wichtig. Wir müssen herausfinden, was dein Element ist.“, sprach er. Matsuri kam dies alles ziemlich kompliziert vor. Als Gaara schließlich mit seinem Sand eines der wenigen Blätter des Baums löste und meinte, dass sie damit herausfinden würden. „Die Fingerzeichen sind dir denke ich ja bekannt. Also versuche nun das Blatt in Brand zu stecken.“ , erklärte der Rotschopf. Matsuri nickte, so versuchte sie nun die nächsten zwanzig Minuten, das kleine Blatt zu entzünden. Es kostetet viel Mühe und Konzentration und nichts geschah. „Feuer ist es also nicht, versuchen wir es weiter. Los versuche das Blatt mit dem Erdelement zu zerbröseln. Auch dies führte zu keinem Ergebnis. Auch mit dem Element Wasser führte zu nichts. „Okay, also schön, der Wind könnte es sein. Lass dich nicht entmutigen. Also versuche das Blatt zu verschneiden.“ , erklärte Gaara Oh, je, dass wird bestimmt wieder nichts., dachte Matsuri,sie war ein wenig entmutigt, wollte sie doch gerade heute vor Gaara gläntzen. Sie versuchte sich zu konzentrieren, doch geschah wieder nichts. „Matsuri konzentriere dich.“ „Aber Sensei, ich kann das nicht.“ „Oh doch, du musst nur daran glauben, du musst es wollen. Nichts kann gelingen, wenn man nicht fest daran glaubt.“, sprach Gaara nun in etwas strengeren Ton. „Wind ist nicht mein Element.“ „Zweifel nicht an dir, ein Shinobi muss sich bei jeden Jutsu was er beschwört, vor Augen halten warum er kämpft. Also konzentriere dich und zerschneide das Blatt.“, forderte Gaara. Matsuri versuchte es ein weiteres Mal. So sehr wie Gaara sie in diesem Moment forderte, hatte sie es noch nie erlebt.  Dann plötzlich passierte es. Kaum sichtbar, doch ein kleiner Windstoß schnitt das Blatt an einer Ecke an. „Wusste ich es doch.“ , sprach ihr Sensei mit wohlwollender Stimme. „Aber man sieht doch überhaupt nichts.“ „Doch“, sprach Gaara und hob das Blatt nach oben ihr entgegen. Matsuri starrte das Blatt ungläubig an, der Riss war kaum ersichtlich. „Sensei-Gaara man kann doch kaum was erkennen.“ „Kleine Dinge können den Anstoß für etwas ganz Großes sein.“ , sprach er. Matsuri bewunderte es, ihr Sensei immer eine Antwort auf etwas zu wissen schien. Und das gerade einmal in diesem noch jungen Alter. „Merk dir das, ja? Es ist wichtig, diesen Grundsatz nicht zu vergessen. Und jetzt geh nach Hause, du hast heute wirklich genug gemacht.“, sprach der Rotschopf und beide verabschiedeten sich und gingen nach Hause. Doch bevor Gaara seinen Heimweg antreten konnte, hielt Matsuri ihn noch mit einer Frage auf. „Sensei Gaara?“ „Hmm?“ „Woher wussten sie, dass Wind mein Element ist?“ Gaara der sich schon umgedreht hatte, drehte sich noch einmal zu ihr. „Du bist eine Kunoichi aus dem Dorf versteckt unter dem Sand. Das Dorf mitten im Windreich. Wir hier verstehen wie kein andere den Wind zu deuten. Der Wind kann alles formen, was ihm in den Weg kommt. Der Wind ist zunächst unscheinbar kann aber viel bewirken. Wind kann andere Elemente manipulieren. Und der Wind kann überall bei uns sein. Es ist ein starkes Element. Ich finde es passt perfekt zu dir.“   Dann verschwand Gaara. Matsuri stand alleine dort wo sie war, mit dem Blatt in der Hand und Gaaras Worten im Kopf. Hatte er ihr gerade ein Kompliment gemacht? Sie hatte es nicht einmal geschafft das Blatt ganz zu teilen und er meinte sie könne ein starker Shinobi werden,weil zu ihr das Windelement passte?   Es scheint alles verdammt kompliziert zu sein, dachte das Mädchen und machte sich auf den Weg nach Hause. Jedoch konnte sie es nicht lassen ihr Stirnband um den Hals immer wieder zu berühren. Sie war Genin. Endlich! Kapitel 10: Regen in Sunagakure* -------------------------------- Bereits am Morgen hingen dicke Wolken über dem Himmel von Sunagakure. Gaara stand schweigend am Fenster und beobachtete diese, wie sie immer mehr wurden. Es würde heute regnen, dies war gewiss. Es regnete selten in Suna, jedoch wenn es einmal regnete, konnte es unter Umständen Tage regnen. Die Brunnen waren so gut wie leer, es wurde langsam Zeit für Regen. Auf den Straßen waren nicht viele Menschen unterwegs. Viele schienen es zu spüren, dass das Wetter heute etwas mit ihnen alle vorhatte. „Jungs kommt ihr? Ich hab Frühstück gemacht?“, rief eine Frauenstimme von einem Stockwerk tiefer. Es war Temari und so erhob er sich und ging nach unten. Allerdings nicht ohne den Kaktus von seinem Schreibtisch auf die Fensterbank zu stellen. Temari hatte bereits Brot, Butter und Käse auf den Tisch gestellt, als Gaara sich an den Tisch setzte. „Nah? Hast du heute schlafen können?“, fragte Temari und stellte noch paar gebackene Eier dazu. Gaara schüttelte den Kopf. „Oh ..“ , antwortete seine Schwester nur knapp. Sie wusste, dass Gaara manchmal tagelang nicht schlafen konnte. Ihr kleiner Bruder schlief nie wirklich lange. Der Einschwänzige war daran schuld. Gaara schlief oft nicht, aus Angst er würde die Kontrolle verlieren, die Kontrolle über sich, über den Schutz des Dorfes. Ihr Bruder hatte ein hartes Los gezogen, Temari tat dies sehr leid. Jahre lang wurde er gemieden, auch sie hatte wie alle Angst vor ihrem kleinen Bruder gehabt. Wie oft hatte er bitterlich geweint, nachts lief er ziellos umher, wurde von seinem Hass verfressen. Dann, wenn Temari nachts aus dem Schlaf gerissen wurde, wusste sie was los war. Ihr Vater schickte sie und Kankurou, dann immer in einen der tiefsten Keller von Sunagakure und ging dann nach draußen zu Gaara, der eingeschlafen war und Shukaku die Überhand gewonnen hatte. Temari war froh, dass nicht sie dieses Kreuz zutragen hatte. Es polterte und ein Fluchen war zu vernehmen. Beide Geschwister sahen zum Kücheneingang. Kankurou kam aus dem Keller nach oben und rieb sich den Hinterkopf. „Sind dir wieder die Gelenke aus dem obersten Regal auf den Kopf gefallen?“, fragte die Blondine. An leicht knurrendes Ja war zu vernehmen. Dann griff Kankurou zum Brot und begann mit dem Frühstück. Auch Temari setzte sich endlich zwischen ihre beiden Brüder, an die Stirnseite des Tisches, und schenkte Kaffee ein. „Danke.“ sprach Gaara, der sich nun etwas Essbares auf den Teller gehäuft hatte. Ein Donnern von draußen ließ alle drei aus dem Fenster schauen. „Es wird heute regnen.“ , sprach Kankurou. „Das heißt heute werden wir wohl draußen nicht so viel machen können. Was meint ihr wann dir es losgehen?“, sprach die Älteste der drei Sabakuno Geschwister. „Bereits am Mittag. Die Wolken sind schon sehr tief.“ ,sprach Gaara. Die anderen beiden nicken. „Was mach ihr heute Jungs? Ich muss heute noch zu einem Grenzposten, hoffentlich schaffe ich es noch vor dem Regen zurück zu sein.“, erklärte Temari. „Ich baue an meinen Puppen weiter, wisst ihr ich will mir eine dritte Puppe zulegen. “ „Oh, dann wirst du wohl der alten Chiyo Konkurrenz machen wollen?“ „Übertreib mal nicht Temari. Die alte Chiyo soll zeitweise mit bis zu zehn Puppen gleichzeitig gekämpft haben. „Kann doch alles noch kommen, du bist 16. Da ist noch einiges drin.“ , sprach nun auf einmal Gaara. Eigentlich mischte er sich nie in solche Gespräche in. „Danke Gaara. Was machst du eigentlich heute noch so? Trainierst du heute mit diesem Mädchen, wie heißt sie noch gleich? Matsuri? “, antwortete Kankurou. „Ja“ „Acht Monate nachdem Gaara mit ihr angefangen hat zu trainieren schon Genin. Ich wusste gar nicht, dass unser Bruder solche Lehrmeisterqualitäten hat.“, berichtet Temari nun voller Eifer Kankurou. „Was? Gaara warum erzählst du so etwas uns nicht? Temari ist es das Mädchen, was sich bei der großen Trainingseinheit, als einzige getraut hat zu Gaara zu gehen?“, hinterfragte nun Kankurou. „Ja! Genau die. Die kleine ist total niedlich, so eine Frohnatur, eher etwas lauter, sie strahlt immer so, wenn sie Gaara sieht.“ , plauderte Temari und machte dabei eine wilde Bewegung mit ihrer Gabel. „Ist ja niedlich Gaara hat einen Fan.“, witzelte nun Kankurou. „Ach Leute übertreibt es noch nicht immer so.“ , versuchte nun Gaara die Situation zu entschärfen. Glücklicherweise ging Temari darauf ein und die Geschwister wechselten das Thema. Eine Stunde später war Temari schon längst aus dem Haus gegangen und Kankurou hatte sich wie üblich in seiner Werkstatt eingeschlossen - so konnte er am besten arbeiten. Gaara hatte von den drei an diesem Morgen am meisten Zeit, er würde sich erst am Mittag mit Matsuri treffen und räumte deswegen den Frühstückstisch auf. Die Wolken am Himmel hatten sich weiter zugezogen. Jetzt war alles still um Gaara, ein für ihn angenehmes Gefühl. Alles war friedlich. Seinen Geschwistern ging es gut, ja viele Dinge hatten sich zum Positiven gewandelt. Seitdem er Naruto gegenüber getreten war, hatte sich so viel geändert. Zwar lag noch ein langer Weg vor ihm, doch war Gaara gewillt ihn zu gehen, kostete es was es wollte. Der Rotschopf war überzeugt das Richtige zu tun. Zwar hatten die meisten Dorfbewohner immer noch Angst vor ihm und mieden ihn, doch schien gerade Matsuri ihm das Gegenteil zu zeigen. Sie war in vielen Dingen so anders als er, fröhlich, lebhaft, ging nach vorne, traute sich Dinge. Vorallem war sie vorurteilsfrei! Das war ein Charakterzug an Matsuri, welchen Gaara sehr an ihr schätze, sie war in ihrem Denken nicht gebunden, sie holten sich lieber selbst eine Meinung ein, bevor sie einfach auf das hörte, was die Dorfbewohner sagten. Eigentlich ist daran, doch nur mein Vater schuld, dachte Gaara. Ja, er hatte in ihm Shukaku versiegelt, in mit dem Sand regelrecht gebrandmarkt. Ein Monster in ihm versiegelt, was nicht wirklich zu kontrollieren war. Gaara war deswegen immer alleine gewesen. Hatte seinen Onkel auf dem Gewissen, der einzige Mensch der ihm Aufmerksamkeit geschenkt hatte, seine Geschwister hatten zu sehr Angst gehabt, Gaara konnte es ihnen nicht für Übel nehmen. Er war froh, das jetzt ihr Verhältnis sich verbessert hatte, das sie ihm nun vertrauen. Gott! Er konnte ihnen nicht genug dafür Dankbar sein. Doch waren da die vielen Dinge, die nicht mehr zu ändern waren. Allen voran, dass seine eigene Mutter ihn nicht geliebt hatte, weil sie wusste, dass er nur die Hülle für Shukaku war? Temari und Kankurou hatten ihre Mutter noch gekannt. Gaara nicht. Es versetzte ihn auch jetzt immer noch einen Stich ins Herz. Er hatte sich so oft eine Mutter gewünscht. Oft hatte er bereits als Kind beobachtet, wie Mütter ihrer Kinder auf den Armen trugen, mit ihnen spielten, sie liebten. Doch wie war eigentlich Liebe? Wie war es von seinen Eltern geliebt zu werden? Ehrlich Zuneigung? Wie war das Gefühl, dass es jemand gab, der alles geben würde nur für ihn? Ob es für Gaara jemand gab, der ihn genau so lieben konnte wie er war? Er wusste es nicht und konnte es sich auch nicht so wirklich war - dieses Gefühl von Liebe. Der Rotschopf war glücklich, dass er seine Geschwister hatte, dass sie einen Neustart gewagt hatten und das er jemanden die Naruto getroffen hatte, der ihm noch rechtzeitig geholfen hatte, wieder den richten Weg zu finden. Der verstehen konnte wie es Gaara in seiner Kindheit ergangen war. Naruto hatte auch keine Familie, dachte der 14 Jährige. Doch war dieser Junge anders als Gaara, er hatte etwas was Menschen ändern konnte. Er bewegte etwas in ihnen! Zum Glück habe ich dich getroffen... Gegen Mittag war auch Gaara schließlich unterwegs. Die geplante Trainingseinheit mit Matsuri sollte schließlich stattfinden. Allerdings machte ihnen der Regen früher als gedacht einen Strich durch die Rechnung. Schnell hatten sich die Tropfen zu einem wahren Schauer verwandelt. Schnell wurde es sehr ungemütlich draußen und Matsuri und Gaara standen nun in einem Zimmer im Kazekageturm und sahen dem Regen zu. „Es ist wirklich ein seltenes Schauspiel, dieser Regen. Er füllt die Trinkwasserbestände wieder voll auf, das ist gut.“, sprach Matsuri und blickte zur Fensterscheibe. „Ja wir brauchen diese wenige Regentage.“, antwortete Gaara, der auf einem Sessel in einer Ecke und trank eine Tasse Tee. „Ich war noch nie hier im Kazekageturm, der Ausblick ist wirklich weitläufig. Ich wusste nicht, dass man hier so ohne Probleme rein kann“, sagte die Brünette und nahm sich ebenfalls eine Tasse Tee. „Ja es ist einfacher wie gedacht, seitdem der 4.te Kazekage verschwunden ist, stehen diese Räume leer. Keiner kommt hier groß hin, und bei diesem starken Regen sind sowieso viel Zuhause, da interessiert sich erst recht keiner für, das leerstehende Büro des Kazekage. Alle wichtigen Dokumente sind sowieso nicht mehr hier, es ist ein Raum wie jeder andere auch.“ , erklärte Gaara. Matsuri sah ihn fasziniert an, Gaara schien immer auf alles eine Antwort zu wissen. Allerdings war ihr nicht entgangen, dass ihr Sensei seinen Vater nicht als diesen ihr gegenüber erwähnte.  „Und gibt es bereits einen Nachfolger für den 4.ten?“ Gaara sah zu Boden, er hasste jeden Gedanken an seinen Vater. „Nein, bisher ist nichts bekannt.“ , sprach der Rotschopf. Ein Moment der Stille trat ein man konnte nur den Regen hören, der an die Scheibe prasselte. Matsuri bewegte sich wieder zum Fenster und ließ ihren Blick über Sunagakure schweifen. Gaara schüttete sich noch etwas Tee in seine Tasse, als Matsuri plötzlich sagte: „Sie wären ein guter Kazekage, Sensei Gaara. Besser als ihr Vater.“ Gaaras Tee fiel mit einem Klirren zu Boden. „Was? Das glaubst du wirklich?“. Der Rotschopf glaubte nicht was er gerade gehört hatte. Ungläubig sah er zu seiner Schülerin, welche immer noch verträumt aus dem Fenster zu schauen schien. Als sich wieder zu ihm umdrehte lächelte sie, voller Überzeugung strahlte sie ihn an. „Ja, das glaube ich. Nein, das weiß ich! Schon seit dem ersten Tag als wir uns getroffen haben.“ , sprach Matsuri. Gaara spürte wie seine Stimme plötzlich weg zu sein schien. Hier stand dieses Mädchen, fast 13 Jahre alt und war der erste Mensch der ihm sagte, dass er ein toller Kazekage wäre. Für ihn war dies gerade ein bewegender Moment. Zwar sah man dies vielleicht nicht an, allerdings empfand sein Inneres gerade tiefste Dankbarkeit Matsuri. Beide sahen sich sekundenlang an ohne auch nur ein Wort zu sagen. Sie sah ihn einfach nur an mit ihren großen brauen Augen, die so viel Zuversicht, Freude und Hoffnung ausstrahlten. „Danke, ja ich wäre gerne Kazekage, dann könnte ich alle Dorfbewohner beschützen. Ihnen zeigen, dass ich nicht nur eine Waffe bin, welche mein Vater erschaffen hatte, um den Wohlstand des Dorfes zu sichern.“ , sprach Gaara mit ernster Stimme, er versuchte mit aller Kraft jede Emotion hinterm Berg zu halten. Matsuri sah ihn bedrückt an, sie hatte oft davon gehört,doch wollte sie nicht glauben, das man ein Kind dazu benutzte eine Waffe zu sein. „Niemand hat so ein Schicksal verdient, ein Leben alleine. Jeder braucht einen Menschen, der ihm zu Seite steht.“ Gaara sah sie wieder an, dieses Mädchen war anderes als die meisten, so viel stand fest. Allein dieser Dialog und seine Entwicklung waren Beweiß genug. „Deine Eltern starben früh, stimmt's?“, hinterfragte nun Gaara. „Ja, sie gerieten in einen Hinterhalt, es waren viel zu viele. Ich weiß es noch ganz genau, es regnete wie an diesem Tag. Ich weinte bitterlich tagelang. Zum Glück nahm mich mein Onkel bei sich auf. Er arbeitet sehr viel, hat leider nicht sehr viel Zeit für mich, aber das ist schon in Ordnung. Ich bin froh, dass es ihn gibt.“ , erklärte Matsuri. Sie lächelte und  hob die zerbrochene Tasse vom Boden auf und schenke sich und Gaara, der eine neue Tasse bekam, noch einmal etwas ein. „Hier“ , sie reichte ihm diese und setzte sich auf den zweiten Sessel. „Danke.“ , sprach Gaara und nahm sie entgegen.     Später am Abend klickte es an der Haustür, Temari und Kankurou, waren schon lange wieder zu hause, als Gaara die Tür herein kam. „Du bist aber spät, habt ihr so lange trainiert? Bei dem Regen?“, Kankurou war vom Wohnzimmer in den Flur getreten. „Nicht direkt, aber es war ein guter Tag.“ , sprach Gaara. Auch Temari war nun nach draußen gekommen, um zu sehen wer gekommen war. „Hallo Gaara, nah, hast du dich mit Matsuri getroffen?“, fragte sie ihren jüngsten Bruder. Dieser nickte. „Du bist doch vor Stunden aus dem Haus gegangen? Was habt ihr, denn so lange gemacht?“, harkte Kankurou nun voller Neugier nach. Plötzlich polterte es, irgendwo schienen viele Einzeltage heruntergefallen zu sein. „Oh ich glaube da ist wieder etwas vom Regal gefallen Kankurou.“ , sagte Gaara in einem beiläufigen Ton. „Du hast doch oben ein Fingerzeichen geformt? Gaara, wenn ich Nachsehen gehe und Sand finde, ist aber was los?“, fluchte Kankurou und ging in sein Zimmer, um nachzusehen. Die anderen beiden lachten. „Du strahlst so? Das Mädchen tut dir gut“, stellte Temari fest. Sie hatte sofort eine gewisse Zufriedenheit in dem Gesicht ihres jüngsten Bruder entdeckt. „Sie ist anders Temari...“, sagte Gaara verschwand in seinem Zimmer. Temari, die gerade gelaubt hatte ein Lächeln in Gaaras Mimik erhascht zu haben grinste. "Ich hoffe es kleiner Bruder..." Kapitel 11: Eine neue Zeit* --------------------------- Das neue Jahr war gekommen, die Zeit des Regens hatte in Sunagkaure geendet. Es war verhältnismäßig kühl. Es war immer noch tagsüber gute 18-19 Grad °C , doch wirklich angenehm, im Vergleich zu den über 50 Grad °C Spitzenwerte, welches es im Sommer schon einmal werden konnte. Kankurou lief früh an diesem Freitag durch die Straßen des Dorfes und erledigte all das, was seine Schwester im auferlegt hatte, es war eine ganze Menge. Heute war ein wichtiger Tag, den die drei Geschwister zusammen verbringen wollten. Es war Gaaras 15. Geburtstag. Lange Jahre konnten sie dies nicht als Familie verbringen, da der Rotschopf es vorgezogen hatte, lieber in Einsamkeit zu leben und so fielen viele Jahre Feiertage und Familienfeiern etwas gedrückt aus. Allerdings lagen diese Tage nun hinter ihnen, so hatte Temari mühevoll versucht etwas wie eine Party zu organisieren. Es war jedoch wirklich schwieriger als gedacht, da Gaara nicht wirklich viele Freunde geschweige dessen enge Bekannte hatte und die meisten Menschen im Dorf ihn noch nicht wirklich vertrauten, obwohl Gaara sich wirklich alle Mühe gab. Die letzten Missionen unterstrichen dies, sie konnten immer einen Erfolg verbuchen - sie drei, die Geschwister aus der Wüste. Viel daran lag jedoch an ihrem jüngsten Bruder, er und sein Sand waren für jeden Gegner verheerend. Mit vielen Tüten bepackt versuchte Kankurou nun alles zum Kazekageturm zu befördern, zudem ihn seine Schwester verdonnert hatte, denn Temaris Plan war es, dort auf dem Dach zu feiern. In den Wintermonaten ging nur wenig Wind, was wirklich angenehm zu den Sandstürmen war, mit denen ab März zurechnen war. Zudem hatte man von dort oben den schönsten Ausblick über das Dorf und die Wüste. Auf seinem Weg kam der Puppenspieler auch an einem der Trainingsplätze vorbei und entdeckte seinen jüngeren Bruder, wie er in letzter Zeit öfters mit Matsuri trainieren. Kankurou hielt einen Moment inne, dieses Mädchen hatte seinem Bruder wirklich mehr Selbstvertrauen gegeben und in seinem Vorhaben, das Dorf zu beschützen, gestärkt. Irgendwie war er froh darüber, er hatte lange Zeit nicht mit Gaara umgehen können, was er jetzt gerne nachholte. Matsuri schien ihm wohl die nötige Sicherheit im Umgang mit Sozialkontakten zu geben, und Gaara schien sein Job als Lehrer ganz gut zu machen. Kankurou beobachtete die beiden einen Moment. Die Schülerin seines Bruders hatte in den letzten Monaten viel dazugelernt. Sein jüngerer Bruder setzte mittlerweile seinen Sand ein, um mit dem Mädchen zu trainieren. Nicht ernsthaft, dass wusste Kankurou, doch lerne Matsuri ihre Reaktionen zu verbessern. Plötzlich winke sie dem Puppenspieler zu. Dieser winke zurück, dann drehte sich auch sein Bruder zu ihm um. „Was machst du da Kankurou?“ „Ich? Nichts“, sprach dieser hastig und griff sich wieder die Tüte. „Hat dich Temari dich einkaufen geschickt?“, harkte Gaara nach. „Nein, wie kommst du darauf. Also Gaara ich muss jetzt echt los. Stell doch nicht immer so viele Fragen. Ich hab noch so viel zu tun, das glaubst du aber, dabei hab ich die Katze noch nicht gefüttert, also wir sehen uns ja später. Nicht wahr? Trainiert ihr beide doch schön. Bis später!“, sprach er hastig und verschwand. Matsuri und Gaara sahen den Puppenspieler etwas ungläubig nach. „Ich wusste gar nicht, dass ihr eine Katze habt Sensei-Gaara?“, fragte Matsuri und durchbrach die Stille. „Haben wir auch nicht.“, antwortete der Rotschopf knapp und nachdenklich und die beiden wendeten sich wieder dem Training zu. Ein paar Stunden später war der rothaarige Ninja aus Sunagakure zuhause angekommen und schloss die Wohnungstür auf und warf die Schlüssel in eine Schale. Es war niemand da. „Temari? Kankurou?“, Gaara schaute sich um, er fand niemanden. Einzig und allein ein Zettel auf dem Küchentisch gab Aufschluss Hallo kleiner Bruder, komm auf das Dach vom Kazekageturm, da haben wir eine kleine Überraschung für dich. Liebe Grüße deine Geschwister   Es war eindeutig die Handschrift seiner Schwester. Also beschloss Gaara sich dort hinzugehen. Seine Kürbisflasche lies er jedoch zuhause, da er auch Kankurous Puppen und Temaris Fächer im Flur entdeckt hatte, würde es wohl nichts anstrengendes auf ihn warten. Das Gebäude war zu dieser Uhrzeit schon sehr leer, kaum noch Menschen schienen an diesem Freitag lange arbeiten zu wollen. Die wenigen, die da waren, störten sich nicht an Gaaras Anwesenheit und er konnte ungestört die Treppen zum Dach nehmen. „Überraschung!“ , riefen mehre Stimmen, als er die Tür zum Dach aufgeschwungen hatte. Gaara stand mit offenem Mund da. Da waren seine Geschwister, ein paar der Ninja aus Konoha und Matsuri, die ihn alle begrüßten. „Also mein kleiner Bruder, alles Liebe zu deinem 15. Geburtstag.!“, kam Temari direkt auf ihren jüngsten Bruder zu und umarmte ihn mütterlich und schleppte ihn etwas grob zu den anderen. Sie saßen an einem großen Tisch,auf dem allerlei Leckereien platz gefunden hatten. Nach einer Reihe von Gratulationen hatte der Rotschopf nun endlich einen Platz gefunden und versuchte nun ein paar Worte zu finden. „Vielen Dank Leute, die Überraschung ist euch wirklich gelungen. Es freut mich wirklich, dass ihr hier seit.“, sprach er, immer sichtlich überrascht, jedoch, typisch Gaara, etwas wortkarg. „Das hast du alles deiner Schwester zu verdanken kleiner Bruder, sie hat das ganze ausgeheckt.“ , erklärte Kankurou. „Stimmt, sie hat sogar an uns nach Konoha geschrieben und gefragt ob wir unseren Besuch, wegen den Formalitäten zu den Chunin-Auswahlprüfung vorverlegen könnten, um zu deinem Geburtstag zu kommen.“ erklärte Shikamaru, welcher beim Sprechen auf Sakura, Kiba, sich, Neji, und Hinata deutete. Gaara lächelte ein klein wenig, es freute ihn sehr, dass Menschen mit ihm Zeit verbringen wollten und wegen ihm diesen Weg auf sich genommen hatten, er war es immer noch nicht gewohnt, dass Menschen im so positiv zugewandt waren. „Dann trinken wir mal auf meine Schwester, die dies möglich gemacht hat. Auf Temari!“ „Auf Temari!“, sprachen alle Gaara nach. So begann nicht bald danach ein munteres Treiben. Alle schienen sich gut zu verstehen und bei Essen und einem Glas Sake, schien ein netter Abend zu entstehen. „Baki kommt später auch noch vorbei, um zu gratulieren.“ ,sprach Kankurouu Gaara, als sie beide in einer ruhigeren Minute sich gegen das Geländer des Turms gelehnt hatten. „Oh okay, das ist nett“, antwortet Gaara, der sichtlich verwundert war. Baki war nicht der Mensch, der auf Geburtstagspartys vorbeischaute und gratulierte. Er war ähnlich wie Gaara eher zurückhalten und ruhig, niemand der das Rampenlicht suchte. Baki tauchte tatsächlich nur wenige Minuten später auf dem Dach des Kazekageturms auf. „Hier findet also die Feier statt.“, sprach er. Schnell ging er auf Gaara zu und gratulierte ihm, allerdings war dies nicht alles was er zu dem jüngsten der drei Geschwister sagte. „Der Ältestenrat hat getagt, es ging über dich. Komm bitte morgen früh in die Halle der Kazekagen, dort werden wir dir alles weitere erklären. Hier ist nicht der passende Rahmen dafür. Feiert noch schön. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen.“, zischte er so leise, dass selbst Kankurou Mühe hatte ihn zu verstehen. Dann verschwand er auch wieder und ließ Gaara verwundert zurück. Auch Kankurou und Temari waren sehr verwundert. Wie war die ganze Sache zu deuten? Positiv? Negativ? Man konnte Baki noch nie wirklich in die Karten schauen, wahrscheinlich war das einer der Gründe, warum er einer der wichtigsten Shinobi im Dorf war. Allerdings beschlossen die drei, der Feier dadurch keinen Dämpfer verpassen zu lassen. Es war Gaaras Geburtstag, da sollten komische, mysteriöse Andeutungen keinen Platz haben. Es gab genug dunkle Stunden in seinem Leben, da wollte Temari nicht, dass sich dieser Tag einreihte. Erst zu sehr später Stunde waren die drei Geschwister Zuhause, Matsuri war bis zum Schluss geblieben und ließ sich nur mit viel Überredungskunst von Sakura nach Hause bringen. Im Grunde war es schon längst Zeit schlafen zu gehen, doch ließ Bakis Auftritt die drei nicht so einfach los. Was hatte es damit auf sich? Sie waren in den letzten Monaten nie ohne Erfolg von einer Mission zurück gekehrt, also konnte es daran nicht liegen. Leider half das ganze Mutmaßen überhaupt nicht, es machte es eigentlich noch schlimmer. Je mehr sie überlegten, was ihr früherer Lehrer genau wollte, desto unschlüssiger wurden sie. Am darauf folgenden morgen waren die drei unterwegs zum Ältestenrat, während des gesamten Weges sprach keiner kein Wort miteinander, die Anspannung war ihnen sichtlich anzumerken. Im Hauptgebäude angekommen, standen sie nun vor der geschlossenen Halle, von drinnen waren Stimmen zu vernehmen. Kankurou übernahm das Klopfen und sie traten ein. Dort saß er der gesamte Ältestenrat und schaute sie mit großen, erwartungsvollen Augen an. „Schön Gaara, dass du hierher gefunden hast und deine Geschwister mitgebracht haben, doch bitten wir dich sie raus zuschicken, denn das ist ein Thema, was wir alleine mit dir besprechen möchten. „Was?“ , kam es von Temari und Kankurou gleichzeitig. Doch ein Blick von Gaara ließ sie verstummen, scheinbar wollte er sich dem Ganzen alleine stellen. „Wir warten draußen Gaara.“, sprach der Puppenspieler mit einem ernsten Ton und beide Geschwister gingen nach draußen. Da stand er nun alleine vor diesen Menschen, die ihn hassten, ihn als Fehler betrachteten, fast schon eine Ausgeburt des bösen betrachteten, auch, wenn sie es nicht offen sagten, der junge Shinobi wusste es gewiss. „Was gibt es? Warum will mich der gesamte Ältestenrat sprechen?“, fragte Gaara mit verschränkten Armen und ernsten Blick, ihm kam das Ganze sehr suspekt vor. „Du bist der stärkste Shinobi im Dorf Gaara...“, begann ein besonders kauziger Alter. Gaara nickt bloß. Dann ergriff plötzlich die alte Chiyo das Wort. „...wir wollen, dass du der Kazekage der fünften Generation wirst.“ Plötzlich schien die Zeit still zu stehen, Gaaras Puls schoss in die Höhe und war im nächsten Moment nicht mehr zu spüren. Seine Gefühle waren hin und her gerissen, er wusste nicht was er sagen, tun oder denken sollte. Geschah das gerade wirklich? Unbewusst wanderte sein Blick zu der Statur seines Vaters. Selbst dieses Abbild von ihm zeigte so viel Abneigung. „Wie sieht es aus? Nimmst du das Amt an?“, unterbrach Baki. Gaaras Gedanken verfolgen und er war wieder in der Wirklichkeit. Im Grunde war es das, was er wollte, doch konnte er es wirklich? Er könnte als Kazekage mehr bewirken, sein Dorf wirklich beschützen. Die beschützten,die ihm wichtig waren. Kämpfen für all die Unschuldigen. Dem Amt überhaupt gerecht werden? „Ja... Ja ich nehme das Amt an und werde der Kazekage der fünften Generation“, sprach der Rotschopf nun mit einem bestimmenden Ton und verschränkte die Arme. Es war die Chance die er immer wollte, also würde er es versuchen. „Gut“, sprach die alte Chiyo, Gaara konnte ihren Hass in der Stimme hören. „Wir haben auch nichts anderes erwartet. Nun Gaara, das war alles, wir bereiten alles vor. Deine Amtseinführung wird in circa 14 Tagen stattfinden. Es steht dir offen in die Residenz des ehemaligen Kagen zu ziehen. Gebe uns bitte bald Bescheid. Alles wichtige wird Baki dir bei Gelegenheit sagen. Du hast auch die Möglichkeit zwei Leibwächter zu ernennen, ich vermute mal, dass du deine Geschwister auswählen wirst, deshalb haben wir sie auf Jonin Rang hochgestuft. Das ist alles du kannst gehen.“ Und so schnell dies alles begonnen hatte so schnell war es auch zu Ende. Mit tausend Gedanken im Kopf, trat der Rotschopf nun nach draußen, wo seine Geschwister bereits angespannt warteten. „Und?“ „Gaara, was haben sie gesagt?“ Der Jüngste sah seine Geschwister mit ernster Mine an, brachte aber keinen Ton hervor. Alles wirkte surreal, war es tatsächlich geschehen, war er nun Kazekage? „Was ist passiert, sag schon Gaara.“, sagte Temari mit sehr besorgter Mine. Gaara wusste nicht wie er es sagen sollte, er sah seine beiden Geschwister sekundenlang an und brachte immer noch nichts raus. Erst als Kankurou wieder in die Halle gehen wollte, um seiner Wut Luft zu machen, hielt sein jüngerer Bruder ihm am Arm fest und brachte es endlich über die Lippen. „Ich bin Kazekage, Kankurou. Ich bin Kazekage... ich bin Kaze... Ich... Ich kann es kaum glauben...“, sagte er mit leiser, zitternder Stimme. Temari und Kankurou starrten ihn fassungslos an. Keiner wusste so recht was er sagen sollte. Sie hatten scheinbar genau so wenig wie er damit gerechnet. Dann plötzlich umarmte der Puppenspieler seinen kleinen Bruder. „Glückwunsch Gaara. Ich bin stolz auf dich. Jetzt beginnt eine neue Zeit in Sunagakure.“ Dieser nickte immer noch komplett betäubt von all den Dingen die gerade geschehen waren. Er hatte ein großes Ziel erreicht, doch was würde dies für ihn bedeuten? Ob er wirklich etwas bewirken würde, konnte nur die Zukunft sagen, sein Weg war weiterhin ein Stück ins ungewisse, jetzt allerdings mit einer klaren Richtung - einer Aufgabe. Kapitel 12: Freunde* -------------------- Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Jeder wusste es. Vor allem wusste es jeder besser. Alle waren scheinbar direkt dabei gewesen, doch erzählte es jeder irgendwie anderes. Matsuri hatte mittlerweile fünf verschiedene Versionen gehört, doch klang keine von ihnen auch nur ansatzweise nach der Wahrheit. Glücklicherweise saß sie direkt an der Quelle. Gaara ist nun Kazekage... Matsuri musste immer wieder daran denken, es immer wieder in ihrem Kopf wiederholen, sie freute sich für ihn. Hatte sich Gaara doch dies so sehr gewünscht, dass hatte sie an diesem Regentag sehr deutlich gespürt. Sie konnte sich trotzdem alles nur sehr, sehr schwierig vorstellen. Ihr Sensei war "nur" ein Jahr älter als sie und hatte jetzt schon den höchsten Rang im Dorf innen, allgemein würde man dies als eine wahnsinnige Entwicklung nennen. Es war eine wirklich außerordentliche Leistung, mit seinen gerade einmal 15 Jahren war er der jüngste Kazekage von Sunagakure, auch in den anderen Dörfern gab es niemanden der so jung den Posten eines Kage inne hatte. Man konnte also mit Recht behaupten, dass dies ein seltenes Ereignis war. Selbst der Hokage der vierten Generation - Minato Namikaze, den man auch hier unter den Namen, Konohas gelben Blitz kannte, war gute fünf Jahre älter bei seiner Ernennung gewesen.   Matsuri war schwer beeindruckt über diese Leistung, freute sich, dass ihr Sensei dieses Ziel erreicht hatte und war auch motivierend für sie, weiterhin hundert Prozent zu geben. Allerdings hatten nur die wenigsten Kage ihren Posten wirklich lange inne, in der Vergangenheit, war dieser eigentlich so rumreiche Posten auch mit einigen Toden überschatten worden. Matsuri hoffe inständig, dass diese Tatsache in Gaaras Fall nicht eintreten würde.  Die Brünette hatte vor zwei Tagen die große Nachricht erhalten, also wurde es nun höchste Zeit ihm dazu zu beglückwünschen. Die junge Kunoichi hatte dafür ihrer nächste Trainingseinheit auserkoren. Wie sie es gewohnt war, befand sich ihr Sensei bereits auf den Trainingsplatz und wartete auf sie. Matsuri freute sich immer Gaara zu sehen, die gemeinsame Zeit mit ihm, hatte ihr geholfen aus sich raus zukommen. Sie war immer sehr schüchtern, eher vorsichtig, defensiv. Das Training zur Kunoichi hatte sie viel selbstbewusster werden lassen, darüber war Matsuri sehr dankbar.  Wie gewohnt eilte sie die Straße entlang, bog einmal nach links, einmal nach recht, dann über eine Kreuzung wieder nach recht, auf den Trainingsplatz. Auch heute wartete Gaara bereits auf sie. „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln. „Morgen Matsuri, so gut gelaunt heute?“, fragte Gaara.   „Ja, ich freue mich, dass es geklappt hat.“ „Was meinst du? Was hat geklappt?“, harke der Älter nach. „Nah, dass sie Kazekage sind Sensei!“, erklärte Matsuri mit einem breiten Lächeln. „Ich freue mich wirklich. Ich musste sofort an unser Gespräch denken, sie werden ein toller Kazekage, da bin ich mir ganz sicher.“ , sprach das Mädchen aus voller Überzeugung. „Danke.", sagte der Rothaarige, wobei sich seine Haut langsam seinem Haar anzupassen schien. Er konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, was Matsuri zum Kichern brachte. Der nun baldige Kazekage zeigten selten Emotionen, vielleicht lag dies an seiner Vergangenheit, doch seine Schülerin freute es zu sehen, dass auch Gaara scheinbar glücklich über irgendetwas sein konnte, war dem als Kind sicher nicht so gewesen!    „Gut halten wir uns nicht damit auf, du willst ja schließlich was lernen und in einigen Monaten sind die Chunin-Auswahlprüfungen und da musst du gut vorbereitet sein.“, mit diesen Worten hatte es der baldige Kazekage geschafft die Situation zu lockern und das Thema zu wechseln. Das Training selbst verlief außerordentlich gut. Gaara war zufrieden mit seiner Schülerin und beide vergasen die Zeit.     „Schon so spät? Ich denke das reicht Matsuri, deine Fortschritte sind wirklich sehr gut. Machen wir einfach nächste Woche weiter.“, lobte der Rothaarige seine Schülerin und beendete damit die Stunde. „Alles klar, dann sehen wir uns nächste Woche… Ach ist es dann noch Sensei oder Kazekage-sama?“, harkte Matsuri neugierig nach, denn sie wusste natürlich, dass Gaaras Amtseinführungsfeier in drei Tagen war. Dann geschah etwas für sie unerwartetes. „Wie wäre es denn einfach mit Gaara?“ „Was?“, Matsuri stockte, sie blickte den Älteren ungläubig an. Passierte das gerade wirklich? „Ja ganz einfach Gaara, ich sag zu dir doch auch nur Matsuri oder? “, sprach der rothaarig Bald-Kage. Matsuri nickte immer noch ungläubig. „Das ist wirklich in Ordnung. Ich weiß, dass das nicht üblich ist, aber was ist das schon in diesen Tagen. Außerdem warst du der erste Mensch, der mir gesagt hat, dass ich ein guter Kazekage wäre. Weißt du noch, an dem Tag als es so geregnet hat.",dann lächelte er für einen kurzen Augenblick. „Ja, ich erinnere mich noch gut.“ , sprach Matsuri und spürte, wie ihre Wangen begangen zu glühen. „Aber Temari und Kankurou haben doch sicher auch...“ „Klar haben sie mir auch Zuspruch gegeben, doch ist es etwas anderes es von dir zu hören als von meinen Geschwistern.“, erklärte Gaara, selbst über seine offene Art verwundert. „Ach so ,ich verstehe.“ , antwortet die Kunoichi und spürte, wie dieses Kompliment ihr Herz rasen ließ.   „Deshalb lass uns das ganze Lehrer-Schüler-Ding doch vergessen. Lass uns Freunde sein, ich werde dich weiter trainieren, allerdings sind wir zwei gleich gesellte Personen. Es interessiert niemand, wer welchen Rang inne hat, oder irgendwann haben wird.“ Matsuri war beeindruckt, Gaara der immer eher ruhig und verschlossen wirkte, hatte ein Talent immer im richtigen Moment, die richtigen Worte zu finden. Zudem hatte sie noch nie davon gehört, dass ein Kazekage keinen Wert auf seinen Titel legte - vielleicht würde er wirklich etwas in diesem Dorf ändern? Schließlich lächelte das Mädchen, sie fühlte sich geehrt. Gaara bot ihr, der schüchternen Matsuri, seine Freundschaft an. Auch für Gaara war dies ein wichtiger Moment, auch wenn es Matsuri nicht verriet es war das erste Mal, dass er jemanden die Freundschaft angeboten hatte und nicht umgekehrt, umso dankbarer war er innerlich, dass sie keinen Moment gezögert hatte und ja sagte. „Gut! Dann auf eine lange Freundschaft!“, sprach die Kunoichi und streckte Gaara symbolisch ihrer Hand entgegen.   „Ja, auf eine lange Freundschaft.“, sprach Gaara und ihrer Hände umschlossen sich. Beide blickten sich in die Augen und für einen kurzen Augenblick schienen beide es zu spüren. Da war es. Ein Funke. Etwas hatte sich mit ihrem Händedruck verändert, allerdings ahnten sie beide es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie wussten nicht, dass dieser Moment ein wichtiger Moment für sie beide war. Ein neues Kapitel hatte begonnen. Neue Herausforderungen würden sich schon bald ihnen in den Weg stellen, doch waren diese mit keinem Jutsu zu lösen.... Kapitel 13: Die Amtseinführung* ------------------------------- Heute war der Tag gekommen, die Sonne stand schon früh hoch am Zenit - es würde ein sonniger Tag werden. Matsuri war ebenfalls zu früher Stunde aufgestanden und schlang ihr Frühstück in großen Stücken herunter. Wir müssen unbedingt einen guten Platz bekommen, dachte das Mädchen und räumte hastig ihren Teller in die Spüle. „Lass alles stehen Matsuri. Du willst doch nicht zu spät kommen.“, rief ihr Onkel aus dem Wohnzimmer der jungen Kunoichi zu. „Danke!“, antwortet sie lächelnd und machte sich gleich auf den Weg nach draußen. Es war sehr auffällig, dass auch viele andere Gesichter so früh auf den Straßen waren. Das anstehende Ereignis schien viele Neugierige anzulocken. Nach einigen Minuten erreichte Matsuri den Kazekageturm, davor hatte sich bereits eine große Menschentraube gebildet, die neugierig darauf wartete den jüngsten Sohn des vierten Kazekage zu sehen. „Matsuri!“, eine bekannte Stimme rief den Namen der Brünetten, schnell erkannte sie ihre Freundin Sari, die es sich natürlich nicht nehmen ließ, mit ihr die Amtseinführung zu verfolgen. Das letzte Mal, dass so etwas in Sunagakure stattfand war rund zwölf Jahre her und die beiden Mädchen noch viel zu jung, um sich daran bewusst zu erinnern. „Na, was sagst du, der Platz ist doch super?“   „Ja stimmt, du hast echt einen guten Riecher was Aussichtspunkte angeht.“, stimmte Matsuri Sari freudig zu. Sie waren auf eine alte Statur geklettert, die ihnen die Möglichkeit gab über die Köpfe der anderen Menschen zu sehen und den Blick auf den Balkon des Turm frei gab. Nun brauchten sie einen langen Atem. „Wie lange wird es wohl noch dauern?“ „Wir werden uns noch gedulden müssen, die Amtseinführung beginnt erst in einer Stunde, bis sie auf dem Balkon sind wird es wohl noch eine ganze Weile dauern.“, sprach Sari mit einem großen Seufzer und strich sich durch Haar. Die beiden Mädchen mussten sich noch eine Weile gedulden, jedoch schien allein die Tatsache einen guten Blick auf den neuen Kazekage zu haben, die ganze Mühe wert zu sein. Der Gedanke bereitete Matsuri immer noch Herzklopfen, besonders ihrer letzte Begegnung hatte dazu geführt, dass die junge Kunoichi bei dem Gedanken an Gaara ein wahres Glücksgefühl in ihrem Magen spürte. Allerdings war zu erwähnen, dass sie ihrer besten Freundin Sari noch nichts davon erzählt hatte, sie  wollte den Moment für sich auskosten, ihn am liebsten immer wieder durchleben, denn wenn sie ehrlich war ging er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Es war wie eine besonders wertvolle Teetasse, die nur zu besonderen Anlässen hervor geholt wurde.     Ich frage mich was das drin wohl vor sich geht, Matsuri und Sari warteten nun schon gut vierzig Minuten, dass sich die Türen des Balkons öffneten und der Kazekage hervortrat. Überall waren mittlerweile dicht an dicht Menschen vor dem Turm versammelt und warteten. Sie tuschelten, hielten den Blick fest auf den Balkon und fragte sich wann nun endlich nach alter Tradition ihnen ihr neue Kage vorgestellt wurde. Auch nach über einer Stunde hatte sich noch nichts getan, die Mittagssonne brannte mittlerweile vom Himmel und die beiden jungen Kunoichis ran der Schweiß von der Stirn, doch gaben sie ihren Platz nicht auf. Dann endlich nach fast zwei Stunden des Wartens bewegte sich der Vorhang hinter den Glasscheiben, zeitgleich war ein Rauen in der Menge  zu spüren. Gleich geht es los! Matsuri und Sari sahen sich beide freudig an, endlich würde es soweit sein.  Zuerst trat der Ältestenrat auf den Balkon, dann Kankurou und Temari. Beifall war zu hören, doch als einer der Männer in den langen weißen Roben eine Hand hob um Ruhe zu bitten, verstummten  die Menge vor dem Balkon. „Meine sehr verehrten Damen und Herren,  Einwohner von Sunagakure, dem Dorf versteckt unter dem Sand, im Herzen des Windreiches. Der Ältestenrat ist zusammengekommen und hat beratschlagt. Wir haben lange überlegt und haben nun einen neuen Beschützer unseres Dorfes gewählt. Er tritt das Erbe großer Männer an, die ihr Leben für Sunagakure gegeben haben, die gekämpft haben und als Ehrenmänner für das Windreich im Kampf gefallen sind.  Er tritt nun sein Amt an, sein Amt als Beschützer des Dorfes und Hüter der Geheimnisse von Sunagakure, er hat geschworen den Geist des Windes zu bewahren und mit seinem Leben für jeden Dorfbewohner einzustehen. Ich stelle ihnen, Bewohner des Dorfs versteckt unter dem Sand, den Kazekage der fünften Generation vor. Gaara aus der Wüste!“, die letzten Worte des Mannes gingen in dem Applaus der Menge unter, sie waren alle mitgerissen von der Atmosphäre, von dem Geist der Einigkeit, der in diesem Wimpernschlag sie alle erfasst hatte. Dann trat er aus der Dunkelheit hervor, hinaus in das gleisende Licht der Sonne. Da stand Gaara auf dem Balkon und winkte den Menschen zu. „Wow…“, stotterte Matsuri und blickte mit glasigen Augen fasziniert auf das Schauspiel. Da stand ihr Sensei, der Junge, der immer mehr zum Mann heranwuchs. Sein rotes Haar war wie kein zweites, es glänzte in der Sonne wie ein Rubin.  Der 15 Jährige hatte einen Kleidungswechsel durchgeführt. Er trug nicht mehr die weit geschnittene weinrote Hose mit dem passenden, ebenfalls weinroten Oberteil. Gaara trug nun eine noch der weiten Entfernung, dunkelgrau wirkenden Hose und einen roten Mantel, der hoch geschnitten war - dadrüber eine Weste, die an einer Schulter geschlossen war. Seine Kürbisflasche trug er nicht. Vermutlich jedoch nur wegen des Anlasses. Matsuri bezweifelte, dass Gaara diese ablegte. War es doch diese Kürbisflasche, welche ihm den Beinamen - die absolute Verteidigung bescherte.  „Gaara ist echt cool!“, kam es plötzlich von Sari, die wie ihrer Freundin fasziniert dem jungen Mann auf dem Balkon zuwinkte. Erst als der Älteste, der bereits gesprochen hatte, wieder einen Arm hob, trat erneutes Schweigen ein.   „Kommen wir nun zur Übergabe des Hutes.“, sprach er.    Auch, wenn es für Außenstehende vielleicht etwas albern wirkte, so war Sunagakure ein traditionsbewusstes Dorf, was viel Wert darauf legte ihre Bräuche zu pflegen. Die Übergabe des Kazekagehutes war die symbolische Besiegelung des Amtes, laut Legenden wurde so auch der Kazekage der ersten Generation in dieses Amt ernannt, und Gaara würde es ihm nun gleich tun. Mit großen Augen sah Matsuri zu, wie Gaara sich auf dem Balkon auf einen Schemel kniete und der Älteste in den so bekannten Hut aufsetzte, der in blauer Schrift das Kanji des Windes trug. „Von den Ältesten auserwählt,  bist du Gaara aus der Wüste, der neue Kazekage des Dorfes. Mögest du lange und gnädig über uns herrschen und unser Dorf beschützten, so wie es deine Vorgänger getan haben. So stehe dir der Geist des Windes dabei bei.“   Die Menge applaudierte lauter denn je, als ihr neuer Kazekage sich erhob und eine Verbeug machte, erst gegenüber den Ältesten, dann zu ihnen, der Menschenmenge dort unten. Schließlich umarmte den Rothaarigen seine Schwester und letztendlich auch sein Bruder. Matsuri spürte wie gerne sie es ihnen gleich getan hätte, doch gehörte sie nicht zur Familie des Kazekagen und hatte deswegen auch kein Recht dort oben zu stehen.   Wie sie alle wohl auf ihn wirken? So winzig waren ihre Köpfe? Hatte er gesehen, dass sie auch da war, ihm zugejubelt hatte?  Matsuri konnte nur hoffen, an diesem Tag hatte sie keine Gelegenheit bekommen ihrem Sensei zu gratulieren, ein paar lieb gemeinte Worte an ihn zu richten. Sie ging, wie alle anderen nach Hause, ihr Herz war voller glücklicher Gefühle, warmherziger Gedanken, während ihr Kopf dieses Moment immer wieder durchleben wollte. Wieder spüren wollte, wie die Menschen applaudieren, begeistert auf Gaara blickten, ihren neuen Kazekage die Ehre erwiesen. Die Zeit würde zeigen, ob er sich als guter Kage beweisen würde, die Älteren im Dorf sprachen noch von den großen Leistungen des dritten Kazekage, die meisten erinnerten sich noch an Rasa, seinen Nachfolger und seine radikalen Mittel, mehr Macht zu erlagen. Wie wurde Gaara sich schlagen? Matsuri wusste es nicht, sie hoffe, er würde dieser Aufgabe gerecht werden und bleibenden Eindruck hinterlassen - sie ahnte nicht, dass sie recht behalten würde. Kapitel 14: Reise durchs Windreich* ----------------------------------- Er hatte das Kagebüro bereits bezogen und arbeitete sich mehr und mehr in seine neue Aufgaben ein. Das bedeutete jedoch auch, dass auch einige Wochenende dafür geopfert werden mussten. So saß Gaara auch an diesem Wochenende gemeinsam mit seinen Geschwistern in seinem Büro und arbeitete sich durch die Berge von Schriften, welche sich während der Abwesenheit des letzten Kages in Sunagakure angesammelt hatten. „Du wirst auch bald aufbrechen müssen und durch das Windreich reisen, um dich allen als neuen Kazekage vorzustellen.“, sagte Temari nachdem sie aufgestanden war und heißen Tee für sich und ihrer Brüder besorgt hatte. Gaara blickte von einem Stapel alter Briefe auf. Kakurou der am Boden saß und gerade Akten nach Datum sortierte, griff begierig nach einer Teetasse. „Du hast recht, normalerweise muss dies in den ersten sechs Wochen nach der Amtseinführung geschehen, so will es die Tradition.“ , sprach der Rothaarige. Kankurou seufzte: „Mal ehrlich Gaara, wie oft haben wir uns über die vielen, vielen, unzähligen, alten, überholten Traditionen beschwert. Endlich ist jemand junges am Ball. Schmeiß das doch alles über den Haufen und mach dein Ding. „Kankurou, so einfach geht das nicht!“, fuhr Temari ihrem Bruder über den Mund. „Sie hat recht Kankurou. Ich weiß genau wie ihr, dass es einiges gibt, was längst abgeschafft oder geändert gehört, doch kann ich nicht von heute auf morgen alles ändern….“, sprach der Kazekage und erhob sich und ging zum Fenster. Gaara konnte es immer noch nicht ganz begreifen, dass er nun hier stand´und das Oberhaupt von Sunagakure war. „Unser Vater hat die alten Zöpfe in diesem Dorf am Leben gehalten. Er hat das unnötige Blutvergießen nicht verhindert, wollte immer mehr Macht. Der Preis dafür war ihm egal.“ Sein Blick ging zu Boden, der Gedanken an diesen Mann bereiteten in ihm immer noch großen Groll. Er spürte wie der Hass seine Kehle zuschnürte und das Monster in ihm bebte. Im Glas des Fensters spiegelte sich sein Ebenbild wieder. Wieso sah er ihm so ähnlich? Rasa dem Kazekage der vierten Generation. Sein Haar- rot wie Gaaras, sein ruhiges Wesen, dass seines Sohnes, sein Kampfstil – Grundlage für Gaaras? Gaara war bewusst, wie ähnlich er ihm äußerlich war, auch wenn er es nie wollte. Sein Vater hatte seine Kindheit zerstört, ihm alles genommen was er immer haben wollte – eine Familie die ihn liebt! Freunde. Eine Mutter. Dafür hatte er Shukaku, ein schier unzähmbares Monster, das alles in den Tod riss, jeden nur unerträglichen Leid zufügte und Gaara keinen erholsamen Schlaf schenkte. Dies war für den 15 Jährigen Grund genug, alles anderes zu machen wie Rasa, alleine war er nicht zu dieser Ansicht gekommen, doch nun hatte er ein Ziel vor Augen. Den Traum von einem friedlichen Dorf, indem Hass und Missgunst keinen Platz mehr hatte, indem Freundschaft und Nächstenliebe groß geschrieben werden sollten. Allerdings war der Weg dorthin noch sehr weit, Gaara stand erst am Anfang des Weges und würde noch viele Prüfungen meistern müssen, bevor er dieses hochgesteckte Ziel erreichen würde. Es klopfte an der Tür. Der Kazekage drehte sich vom Fenster weg und richtete seinen Blick an die Tür. Wer wollte etwas von ihm? Eigentlich niemand hier. Es war ein schöner Sonntagnachmittag, die meisten Menschen waren draußen und genossen das herrliche Wetter. „Ja?“ , sprach Gaara mit ruhiger Stimme und alle drei Geschwister waren gespannt wer sie aufsuchte. Dann, etwas schüchtern, lugte ein rehbraunes Augenpaar hervor, welches etwas verunsichert sich umsah und schließlich den Kazekage am Fenster entdeckte, nachdem sie Kankurou und Temari gemustert hatten. „Matsuri? Was machst denn hier? Verbringst du nicht deinen freien Tag mit Sari?“, harkte Temari nach und räumte einige Schriftrollen in einem Korb mit der Aufschrift „Archiv“. „Ahm nein.. ich.“ , das Mädchen war sichtlich nervös, sie hatte nicht damit gerechnet, dass alle drei Geschwister hier anzutreffen. „Na komm schon spuck es aus? So schlimm kann es doch nicht sein, oder?“, Temari beäugte das Mädchen genauer. Matsuri schien etwas unter den Nägel zu brennen. „Ach... na... ja... ich wollte eigentlich fragen… ob… ich dachte eigentlich…dass…“ , stammelte die Kunoichi und blickte verlegen zu Boden. „Du dachtest, dass wir heute Nachmittag trainieren, richtig?“, sprang nun Gaara ein. Matsuri nickte verlegen. „Das stimmt auch, ich hab es total vergessen. Du siehst wir arbeiten uns noch durch den Papierkram. Tut mir leid, ich wollte dich nicht vergessen.“, sprach der Kazekage mit sanfter Stimme und ging auf Matsuri zu. „Ach.. das macht doch nichts… Ich wollte nicht stören, also dann auf wiedersehen!“, sprach Gaaras Schülerin hastig und war bereits wieder mit einem Fuß im Gang, um schnell wieder zu gehen, da ihrer Wangen bereits hochrot angelaufen waren. „Matsuri, warte!“, rief der Rotschopf und schaffte es grade so die Brünette am Handgelenk festzuhalten. Matsuri Herz machte erschrocken einen Hüpfer. Sie blieb stehen und blickte in die grünen, durchdingenden Augen vor ihr. „Was hältst du von einer Mission?“ Ihre Augen glühten bei diesem Wort, ihre anfängliche Nervosität war verwunden und Euphorie hatte nun ihren Platz eingenommen. „Klar!“ Gaara lächelte: „Gut du begleitest mich und Temari durch Windreich, wir müssen den Feudalherren treffen und alle wichtigen Dörfer des Windreiches besuchen.“ Nun strahlte Matsuri, sie nickte und verschwand breit grinsend nach draußen. Nachdem der jüngste Sabakuno die Tür geschlossen hatte warf Kankurou Gaara einen kritischen Blick zu. „Was ist?“ „Warum nimmst das Mädchen mit und nicht deinen Bruder.“, fragte Kankurou mit leicht erbosten Unterton nach. „Ich brauche jemand fähiges hier, außerdem sitzt du gerade eh an dieser großen Puppe. Matsuri schadet es nicht mal was anderes zu sehen. Immerhin will ich sie für die Chunin-Auswahlprüfungen vorbereiten.“ Kapitel 15: Aufbruch* ---------------------  Es war noch früh am Morgen, als sich Temari und Gaara von Kankurou verabschiedeten. Sie hatten einen langen Tagesmarsch vor sich und wollten am heutigen Abend die erste Station auf ihrer Reise erreichen.   „Wie lange seit ihr weg?“ „Ungefähr 30 Tage. Mach dir keine Sorgen Kankurou, wir schreiben dir regelmäßig und bringen hübsche Souvenirs mit.“, witzelte die Blondine. „Haha, was ist, wenn alles im Chaos versinkt? Dann bringen mir eure Souvenirs gar nichts.“ Der Puppenspieler schien immer noch nicht davon begeistert zu sein, zuhause ausharren zu müssen. „Es ist für jeden Fall ein Notfallplan in meinem Büro hinterlegt. Also  Kankuro beruhige dich.  Wir sind bald wieder da, dann will ich deine neue Puppe sehen.“,  sprach Gaara und legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders. Dieser lächelte, beide umarmten sich kurz und auch Temari verabschiedete sich von ihrem ältesten Bruder. Nun würde die große Reise beginnen. Es war noch dunkel, die Sonne hatte sich noch nicht über die Weite der Wüste erhoben, so hatte der Kazekage die Chance ohne viel Wirbel das Dorf verlassen zu können.   Er und seine Schwester liefen gemächlich zum Dorfrand, dort würde Masuri auf sie warten, um das Team zu vervollständigen. „Sag mal Gaara, warum genau willst du das Mädchen mitnehmen? Es ist ja keine Mission im eigentlichen Sinne, eher nur Geleitschutz, den du im Grunde nicht brauchst, da du größere Fähigkeiten als Matsuri und ich zusammen hast.“,  wollte Temari nun von ihrem jüngsten Bruder wissen. „Sie soll das große Ganze sehen. Ich finde ein guter Shinobi sollte seine Herkunft kennen.“ „Das stimmt wohl..“, gab sie ihm Recht.   Gaara sagte Temari nicht, dass er sich noch mehr dabei gedacht hatte. Er wusste, dass Masuri kein besonderes Kekkei Genkei besaß oder irgendein Jutsu, welches innerhalb des Clans weitergegeben wurde. Das Mädchen musste hart trainieren, jeden Tag an sich arbeiten, um weiter zu kommen. Dies erinnerte den Kazekage immer an Rock Lee, der härter als alle anderen trainierte, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Deswegen wollte er ihr versuchen zu helfen, ihr alles beibringen was er konnte, denn Gaara glaubte sie könnte es weit bringen, auch wenn ihr Weg etwas beschwerlicher war als der von manch anderem Shinobi.   Es dauerte nicht lange und Temari und Gaara sammelten Matsuri am Rande des Dorfes ein, sie brachen auf und nahmen ihr erstes Ziel in Angriff - Akaruigakure   Als die Sonne aufgegangen war, befanden sich die drei bereits weit weg von ihrem Heimatdorf. Gaara, Temari und Matsuri hatten an einer Oase halt gemacht, um kurz zu verschnaufen und etwas zu essen.   "Wann erreichen wir das nächste Dorf?", harkte Matsuri nach als sie den letzten Rest ihres Reises aufgegessen hatte und die Schüsseln der beiden anderen einsammelte und wieder in einer Tasche verstaute.   "Wir kommen gut voran. Ich denke zum Abendessen sind wir dort.", sprach Gaara der sein Gepäck schulterte und wartete bis seine Begleiterinnen ihm folgten.   "Sehr gut, dann sehen wir vielleicht noch den Sonnenuntergang dort.", sprach Temari und wandte sich Matsuri zu.   "Weist du wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel auf das Dorf fällt leuchtete es grün."   "Grün? Wieso das?"   Matsuri blickte ungläubig zu Temari und Gaara. Sie konnte sich gar nicht vorstellen wie ein ganzes Dorf grün im Licht der untergehenden Sonne leuchten konnte.   "Verrate es nicht! Ich bin auf ihren Gesichtsausdruck gespannt", kicherte Temari und wedelte mit einem Finger vor Gaaras Nase herum, als dieser ihr den Grund des mysteriösen grünen Schimmer verraten wollte.   Schließlich nickte er seiner Schwester zustimmend zu.   Wie es Gaara prognostiziert hatte erreichten die drei noch vor dem Untergang der Sonne das Dorf Akaruigakure. Am Dorfeingang wartet bereits ein kauziger, alter Mann, der den Kazekage bereits zu erwarten schien.   "Kazekage-sama es freut mich sie hier begrüßen zu können. Mein Name ist Shou, ich bin der Dorfälteste. Bitte folgen sie mir, wir haben sie bereits erwartete. ", sprach der Mann namens Shou,der Temari, Matsuri und Gaara durch ein hohes Eisentor hineingeleitet.   "Ist ja Wahnsinn.", brach es aus Matsuri als ihrem Blick sich das ganze Dorf eröffnete. "Sind sie das erste Mal hier junge Dame.", antwortete Shou auf der Feststellung der Brünetten mit einem großväterlichen Lächeln. Matsuri nickte. Sou gluckste: „Ja, ja das sieht man ihnen an. Jeder der zum ersten Mal in unser schönes Dorf kommt ist von seinem Schimmer in der Abenddämmerung fasziniert.   „Woher kommt das?“ Man erkannte nun deutlich die Neugier im Gesicht der Schülerin des Kazekages. Voller Faszination betrachtete sie die Fenster der Häuser, die Zierleisten der Dächer, die Laternen auf dem Weg, alles war mit einem grünen Glas verarbeitet, welches durch die tiefen Sonnenstrahlen, das gesamte Dorf in ein sattes smaragdgrünes Licht tauchte.   „Es ist der Sand, aus dem das Glas hergestellt wird, es weißt ein ganz gestimmtes Mineral in hoher Dosis auf, was später so wunderschön funkelt. Matsuri nickte beeindruckt, mit ihren fast 14 Jahren war sie noch nicht sehr weit gereist und wusste nicht einmal, dass gerade mal einen Tagesmarsch von ihrer Heimat entfernt so ein Schmuckstück verborgen lag, war wirklich beeindruckend!   Keine 10 Minuten später hatte Shou die drei Shinobi in ein Gebäude geführt, dass im Dorf das grüne Auge genannt wurde. Der Name war im Grunde selbsterklärend. Es lag am Rande des Dorfes an einem Hang, somit konnte einen weiten Blick über Akaruigakure und Teile der Wüste genießen. Zudem war alles in diesem Haus grün. Nicht nur die Fenster, auch sämtliche Wände waren aus grünlichem Stein gemauert und die Böden waren aus einem Material, welches stark an Marmor erinnerte – natürlich auch in Grün. Shou hatte den angekündigten Besuch gebeten sich nach dem Fußmarsch auszuruhen und dann pünktlich zum Abendessen sich im Erdgeschoss einzufinden. Temari, Matsuri und Gaara hatten im obersten Geschoss ihre Schlafunterkünfte, wie es Shou nannte bezogen. Matsuri wie auch Temari empfanden dies als reine Untertreibung. Es gab zwei Schlafzimmer, in einem übernachtete Gaara, im anderen die beiden Mädchen. Diese wurden durch ein einladendes großes Wohnzimmer geteilt, auch ein großes Badezimmer im traditionellen Stil und ein weitläufiger Balkon gehörte dazu.   Fasziniert saß die Jüngste der dreien, frisch geduscht und in normaler Kleidung auf dem Sofa und studierte mit Hingabe einen Handspiegel, dessen Rückseite mit wie auch zu erwarten grünen Edelsteinen besetzt war. Auf dem goldenen Griff war das Zeichen des Windes eingraviert. Matsuri sah auf als Temari aus dem Schlafzimmer trat und ein hübsches blaues Kleid nun trug.   „Na, sag bloß wir warten auf Gaara.“, witzelte die Blondine und setzte sich neben Matsuri. „Zeig mal? Was hast du, denn da entdeckt?“ Matsuri gab der Älteren den Handspiegel. „Wow. Die Leute aus diesem Dorf verstehen wirklich ihr Handwerk“, sprach die Kunoichi und betrachtete sich im Handspiegel.   Eine Tür öffnete sich. Beide sahen auf. Es war Gaara, der Rotschopf trug den weißen Umhang des Kazekage, der in der Mitte den charakteristischen blauen Streifen aufwies. „Mensch Gaara so förmlich.“, kicherte Temari. „Kaum hast du nichts zu tun, wirst du wieder geschwätzig. Kommt! Ich will Shou nicht warten lassen.“ , erklärte der Kazekage seiner Schwester und alle drei gingen nach unten, um nun endlich zu Abend zu essen.   Während die drei die Treppen nach unten stiegen, konnte Matsuri nicht anderes und musterte Gaara in seinem Umhang, heimlich von der Seite. Es war für sie immer noch ungewohnt. Die Brünette war gewohnt ihren Sensei in einem markanten weinrot zu sehen. Zwar hatte der Rothaarige mittlerweile seinen dunkelroten Anzug und den weißen Schal abgelegt und gegen eine graue, fast schwarze Hose und einen ebenfalls weinroten Mantel, über dem er noch eine Weste angelegt hatte, getauscht, doch war es immer noch ungewohnt Gaara in der Kleidung des Kazekages zu sehen. Auch sein Haar war ein wenig länger geworden, einige Strähnen fielen nun sein Gesicht und kaschierten seine Tätowierung über dem rechten Auge.   Seine Augen sind genau strahlend grün, wie das ganze Glas hier... Matsuri war fasziniert, ihr war nie zuvor aufgefallen , wie grün eigentlich die Augen ihres Senseis waren. Durchdringend. Strahlend. Gefährlich?   „Ist was?“   Matsuri fuhr erschrocken zusammen, sie hatte den Rotschopf wohl einen Moment zu lange angestarrt. Schüchtern musterte Matsuri den Stuck der Decken und versuchte mit einem Nichts..Nichts... den Kazekage abzulenken. Zu ihrem Glück ging Gaara nicht drauf an, allerdings musste auch Temari etwas bemerkte haben und kicherte leise.   Im Erdgeschoss angekommen wartete Shou bereits mit einem weiteren Mann an einer reich gedeckten Tafel, an den sich nach kurzer Zeit alle setzten.   „Kazekage-sama, darf ich ihnen Ryusaki Maru vorstellen. Seiner Familie gehört seit Generationen die Glässerei in unserem Dorf.“, erklärte Shou, während Gaara Maru förmlich begrüßte. Temari war erstaunt wie galant sich ihr kleiner Bruder bewegen konnte, wie er mit allen Förmlichkeiten vertraut zu sein schien und schnell eine angeregte Konversationen aufbauen konnte. Noch vor zwei Jahren hasste er alles und jeden, das Bild vor ihr hatte nichts mehr damit zu tun.   Langsam bekomme ich ein Gefühl, was er nachts tut, wenn er nicht schlafen kann... Er musste Berge von Büchern gewälzt haben, anders konnte sich Temari nicht erklären, wie Gaara es sonst schaffte sich mit dem Gläser und Shou über die Enstehung von Aruigakure unterhalten konnten.   Gaara versucht das Alter und den Erfahrungsmangel mit Wissen auszugleichen, das ist gar nicht so dumm. Viele kennen noch unseren Vater, da ist es natürlich umso schwerer einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ich wette die sind nur gierig seine Kraft zu sehen..., dachte Temari.   „...und das ist meine Schwester.“   Temari schreckte aus ihren Gedanken hoch. Die Männer schienen das Thema gewechselt zu haben. Hastig stopfte sie sich ein Stück ihres Fisches in den Mund und nickte.   „Es ist wirklich erfrischend zwei so hübsche junge Damen um sich zu haben Kazekage-sama. Ihr Vater tauchte damals immer nur in Begleitung von sehr griesgrämigen Männern auf. Sie hingen bringen so zwei außerordentlich schöne Blumen mit.“, sprach Shou und mit einer Handbewegungen bekamen die beiden Damen am Tisch etwas Sake nachgeschenkt. „Vielen Dank. Wissen sie Shou, mein Onkel sagte einst zu mir – eine Blume die in der Dürre erblüht, ist die seltenste und schönste von allen. Sie werden mir bestimmt recht geben, dass dies in diesen beiden Fällen zutrifft.   Shou lachte. Temari wie Matsuri wurden beide rot.   „In der Tat, ich hoffe sie pflegen diese beiden seltenen Pflänzchen. Sie wissen es wirklich mich zu unterhalten Kazekage. Allerdings interessiert Ryusaki und mich etwas anderes noch ganz besonders. Sie und ich unterstehen den Feudalherren des Windreiches. Wir haben beide unsere Aufgaben. Ich stelle Glas her, dass in alle Länder verkauft wird. Sie sorgen für die Sicherheit des Landes. Bilden junge Menschen aus um den Schutz anderer sicherzustellen. Mir haben viele Vögelchen erzählt sie selbst sollen über eine enorme Kampfkraft verfügen?“   Ich wusste, dass diese Frage kommt!   Temari sah von ihrem Essen auf und suchte den Blick zu ihrem kleinen Bruder. Wie würde er reagieren? Es war eine ziemliche pikante Frage,die eindeutig auf Shukaku abziehlte.   „Ich beschütze das Dorf Sunagakure mit meinem Leben, da ist es doch ratsam gut Vorbereitet zu sein.“ , konterte Gaara in gewohnt ruhiger Stimme.   Glück gehabt, dachte die Blondine und nahm einen kräftigen Schluck Sake.   „Kazekage-sama bitte erlauben sie mir eine Frage. Vor bereits zehn Jahren hat der alte Feudalherr begonnen, militärisch abzurüsten. Auch mit ist bekannt, das Sunagakure das militärisch Herz des Landes ist, bereits ihr Vater hatte unter den finanziellen Kürzungen zu kämpfen und musste um die Macht des Windreiches in der Welt zu halte zu radikalen Mitteln greifen, trotz dass die drei großen Wirtschaftsdörfer ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet haben. Es wurden jahrelang Gelder für Prestige ausgegeben. Doch werden die Stimmen immer lauter, die alle eine Nachricht haben. Akasuki. Sind wir in Gefahr? Haben wir überhaupt eine Streitmacht, welches sich dem entgegenstellen kann?“   Man konnte die Sorge im Gesicht des Mannes erkennen. Auch Matsuri blickte etwas ratlos in alle Gesichter. Temari fragte sich ob Gaara ihr überhaupt davon erzählt hat. „Ich will sie nicht belügen. Die jahrelange Misswirtschaft des Feudalherren hat der militärischen Stärke des Windreiches geschadet. Einen Shinobi auszubilden kostet Zeit, Mühe und Geduld. Doch hat Sunagakure herausragende Ninjas hervorgebracht, die bis ins Wasserreich für ihre Stärke und Brutalität gefürchtet waren und sind. Außerdem verfügen wir noch über Shinobi die über das Puppenspiel verfügen, welches sich schon in einigen Kämpfen als extrem effektiv gezeigt hat. Jedoch ist Akasuki eine Organisation aus Ninjas aller Dörfer. Wir wissen noch nicht genau was und wer dazugehört. Allerdings ist es eine zunehmende Bedrohung, die nicht außer acht gelassen werden darf. Ich vermute, dass kein Dorf es schaffen wird sich diesen dunklen Gestalten alleine zu widersetzten. Deshalb ist das mindeste was ich tun kann, den aktuellen Feudalherren davon zu überzeugen, seinen Blick nach vorne zu richten, weg von dem Prunk seines Vorgängers, denn nur so kommt das Windreich wieder zu neuer Stärke.“   Alle saßen still am Tisch, Shou und Maru wirkten eingeschüchtert. Sie hatten scheinbar nicht erwartet, dass ein so junger Kazekage ihnen eine so aussagekräftige Antwort geben konnte. Schließlich ergriff der Gläser das Wort.   „Beeindruckend! Wirklich, ich bewundere es, dass sie ehrlich zu uns sind. Auch hier spüren die Menschen, dass sich etwas verändert hat. Es ist gut zu wissen, dass der Kazekage, als Oberhaupt von Sunagakure uns nicht im Dunkeln lässt. Ich habe viel von ihnen gehört Gaara, das was ihr Vater ihnen angetan hat, dass er sie für seine Zwecke Missbraucht hat. Doch diese Wendung gefällt mir. Glauben sie mir, wenn sie diesen Weg weiter gehen und ihn meistern könnten sie eines Tages ihren Vater übertreffen.“     Kapitel 16: Spuren der Vergangenheit* ------------------------------------- Das Abendessen mit Sou und Maru verlief ohne weitere erwähnenswerte Zwischenfälle. Am nächsten Morgen bekamen Matsuri, Gaara und Temari eine Führung durch die Glaserei, bevor sie sich verabschiedeten und aufmachten ihr nächstes Ziel zu erreichen – Kochagakure.     Allerdings gab es schon bevor sie überhaupt das Dorf erreichten die ersten Schwierigkeiten. „Also ehrlich, du willst durch Atsuka gehen?“, Temari sah skeptisch zu Gaara, sieh hielt von seinem Vorschlag nicht wirklich fiel.   „Du glaubst doch den ganzen Kram nicht etwa?“, der Kazekage nahm einen Schlug aus seiner Wasserflasche, in der anderen Hand hatte er einen Karte des Windreichs, die er nachdenklich studierte.  „Ist das nicht diese verlassene Dorf?“, Matsuri hatte einen Kompass um den Hals und versuchte immer einen nordwestlichen Kurs zu halten.   „Richtig. Angeblich lebten gut fünfhundert Menschen dort. Dann passierte ein mysteriöser Vorfall und löschte dort alles Leben aus. Seit dem traut sich keiner mehr wirklich dorthin. Viele sagen das Unglück würde dort zuhause sein. Schwachsinn, wenn du mich  fragst, aber eine Menge Menschen glauben an so einen Quatsch.  Allerdings hat keiner herausgefunden warum dies alles geschah. Es wagten immer wieder Menschen  einen Versuch das Geheimnis zu lüften,doch keiner kam zurück. Allerdings ist auch dies nicht bestätigt. Vieles ist nur Spekulation, die Menschen stricken sich diese Geschichte so zu recht wie sie es brauchen. Ich kann mich allerdings auch  nicht erinnern, dass unser Vater dort jemand hingeschickt hat. Es ist ein Märchen meiner Meinung nach und auch er wird es für eines gehalten haben. “, bei diesen Worten huschten Gaaras Augen zu Temari, die etwas beleidigt weg sah.   „Nah schön, bitte dann gehen wir eben durch Atsuka. Aber sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt.“ , fauchte die Blondine und die drei Shinobi liefen weiter gegen Nordwesten. Die ihnen bekannte Wüste verwandelte sich nach und nach, der Sand verschwand und Geröll trat hervor. Es war ein besonders heißer Tag, die Sonne brannte unablässig und Gaara, Matsuri und Temari kamen nur noch sehr langsam voran. Als am Mittag die Hitze schier unerträglich wurde, erreichten die Reisenden tatsächlich das verlasse Dorf Atsuka. Matsuri lief schweigend neben Gaara her, der immer noch mit seiner Schwester darüber stritt, ob es sinnvoll war durch Atsuka zu gehen. Das Mädchen hörte den beiden nicht wirklich zu, sie war fasziniert von der Geisterstadt in der sich sich befanden. Die Gebäude waren zum Teil verfallen, Fensterscheiben fehlen, Dächer waren zum Teil beschädigt. Der Wind und der Sand hatte viele Wände bereits angegriffen. Was war geschehen, dass dieser Ort verlassen wurde?   „Kommt, wir machen hier Rast. Die Hitze bringt uns sonst noch um.“, sprach der Kazekage und ging voran in eines der vielen leerstehenden Häuser.   „Gaara wirklich? Ich halte das wirklich für keine gute Idee.“, beschwerte sich seine Schwester und folgte ihm kopfschüttelnd. Matsuri eilte ihnen hinterher. Weit und breit gab es nur trostlose Leere.   "Hier ist alles wie vor über zwanzig  Jahren. Gibt es gar keine Hinweise wieso hier alles verlassen ist?", Matsuri war fasziniert und konnte ihrer Augen nicht von den  verstaubten Möbeln des Hauses wenden.   „Nein, es ist wirklich ein Mysterium. In den Archiven von Suna gibt es einige Nachweiße, das bis vor rund fünfundzwanzig Jahren noch Shinobis  dorthin geschickt wurden. Dann kurz nachdem zweiten großen Ninjaweltkrieg verläuft sich die Spur.“, erklärte der amtierende Kazekage und er und Matsuri gingen zu Temari, welche bereits in dem einstigen Wohnzimmer platz genommen hatte.   „Wir sollten etwas essen und uns ausruhen. In den Abendstunden kommen wir besser voran.“ , meinte Gaara und die drei nahmen ein kurzes Essen  zu sich.   Die Mittagshitze hielt weiter an. Die Sonne strahlte unablässig auf die heruntergekommenen  Dächer. Temari, Matsuri und Gaara beschlossen ein paar Stunden auszuharren und in den kühleren Abendstunden weiterzugehen.  Die freie Zeit nutzte die junge Brünette, um sich in dem Gebäude etwas genauer umzusehen.  Das Haus bestand aus zweit Stockwerken, im unteren Küche, Wohnzimmer, Esszimmer, im oberen Stockwerk befanden sich zwei Schlafzimmer und ein Bad. Gaara saß unten und brütetet über diversen Karten, während Temari unablässig am Fenster stand. Die Tür des ersten Schlafzimmer schwang auf und Matsuri blickte umher. Staub war auf Möbeln wie Fußboden, an den Wänden hingen Bilder die Regale waren nicht ausgeräumt worden. Gab es keine Zeit den Ort noch zu verlassen? Dieses Rätsel hatte das Interesse des Mädchens geweckt, sie versuchte logisch vorzugehen, um vielleicht eine mögliche Antwort zu finden. Sie ging zu den Kleiderschränken und stellte fest, dass keine Kleidungsstücke herausgezerrt worden waren, alles lag fein, säuberlich zusammengelegt in den Regalen des Schrankes.  Als nächstes suchte Matsuri unter dem Bett nach möglichen Hinweisen.  Jedoch fand sie nicht mehr als eine alte Holzkiste mit kleinen Flächen, dessen Inhalt fest verkorkt war. Zwar befanden sich auf den Flaschen Etiketten, leider waren sie schon zu verblasst, dass man sie lesen konnte geschweige dessen irgendetwas zu entziffern. In einer weiteren kleinen Kiste befanden sich Holzkugeln diverser Größe.  Leider ergab ihre Suche in diesem Raum nicht mehr, deswegen setzte die junge Kunochi aus Sunagakure ihre Spurensuche im zweiten Schlafzimmer fort. Auch hier kontrollierte sie die Kleiderschränke allerdings befanden sich in diesen keine Kleidung.   Komisch…   Schnell bemerkte Matsuri, dass dieses Zimmer anderes war als alle anderen. Die zentimeterhohe Staubschicht, die sich wie ein roter Faden durch die anderen Räume gezogen hatte war hier deutlich geringer als bei den anderen. Hier muss jemand vor einiger Zeit gewesen sein, kam es der Brünetten. Ein weiteres Indiz hierfür waren die Vorhänge welche jemand scheinbar arglos zugezogen hatte und dabei Teile des Vorhangs ausgehängt hatte. Am Boden lag einer der Ringe, mit denen er befestigt war.  In einer dunklen Ecke des Raumes befand sich ein Schreibtisch, der nun im Fokus von Matsuri waren.   Vielleicht findet sich dort etwas…   Der Schreibtisch war aus massiven Holz und wies drei Schubladen auf. Auf der Arbeitsfläche befanden sich die Überreste einer  Kerze, die schon vor langer Zeit abgebrannt war. Vorsichtig versuchte die dreizehnjährige die erste Schublade zu öffnen.   Verdammt, es klemmt!   Auch die beiden weiteren Schubladen waren verkeilt.  Matsuri überlegte wie sie diesem Problem her werden konnte.  Schließlich  entschloss sie sich den Schreibtisch nach vorne zu schieben, um die Rückseite genauer zu prüfen.  Ein lautes Knarzen ertönte, doch  nach einen Versuchen schaffte die Brünette es den schweren Schreibtisch von seinem angestammten Platz verschieben. Matsuri ging um das Möbelstück herum und prüfte die Rückseite.   „Tatsächlich! Da klemmt etwas!“, sprach das Mädchen. Sie war nun in ihrem Element. Dieser Schreibtisch hatte ihr Interesse geweckt. Ihr Gefühl sagte ihr, diese Schubladen verbargen etwas und sie wollte hinter hier Geheimnis kommen. Nach einigen Beobachtungen hatte Matsuri festgestellt, dass die obere Schublade etwas längliches blockierte. Nach weiteren Überlegung versuchte die Kunoichi mit einem Wurfstern in den schmalen Spalt zwischen Schublade und Schreibtischoberfläche zu kommen, um den Gegenstand nach unten zu drücken.   „Es klappt nicht.“   Matsuri warf den Wurfstern hastig bei Seite und kramte ein Kunai hervor, welches sich allerdings als dicker als erwartet herausstellte.   „Matsuri was machst du da?“   Das Mädchen schreckte auf und blickte in ein grünes Augenpaar.   „Gaara?“   „Ist alles in Ordnung? Man hat einen riesen Krach gehört, da wollte ich nachsehen ob es dir gut geht?“, sprach der Kazekage und ging neben seine Schülerin und kniete sich neben sie, um die Situation zu analysieren.   „Ich bekomme die Schubladen nicht auf.“   „Wieso durchsucht du hier alles?“ , Gaara begutachtete nun selbst die Rückseite des Schreibtisches.   „Ich wollte mich umsehen, mir viel auf, dass hier  nichts unordentlich ist und kam zum Schluss, die Menschen hatten keine Zeit mehr zu flüchten. Unter dem Bett fand ich kleine Flächen, sie waren in einer Kiste.  Leider konnte ich die Etiketten nicht mehr lesen, sie waren bereits ausgeblichen. In einer  weiteren Kisten waren Holzkugeln.“   „In verschiedenen Größen?“   „Ja?“, Matsuri blickte etwas nervös zu ihrem Lehrer. War sie auf etwas Besonderes gestoßen?   „Wir sollten diesen Schreibtisch öffnen. Du hast sie schon probiert aufzubrechen, ich helfe dir mal in Ordnung?“   Die Brünette nickte, sie war verwundert, dass Gaara ihrem Vorschlag so erpicht nachging. Der Rotschopf öffnete seine Hand und der Sand zentrierte sich zu einer kleinen, fast winzigen Kugel, die er durch den Schlitz der Schubladenrückseite fallen ließ. Man hörte die Kugel in die Schublade fallen und gegen etwas metallisches rollen. Dann formte der  Kazekage ein Fingerzeichen und die Schublade wurde samt der Sandkugel  aus ihren Angel katapultiert, prallte an der gegenüberliegenden Wand ab und fiel samt ihres Inhaltes auf das Bett nieder.  Beide erhoben sich und gingen zu den Resten der Schublade. Neben diversen Zettel stach ein Gegenstand ins Auge. Dort auf dem Bett lag ein Ninjastrinband.   „Das Wappen wurde durchgestrichen?“, Matsuri blickte fragend zu Gaara.   „Das bedeutet nichts Gutes…“      Kapitel 17: Gaaras Gedenken* ---------------------------- Der Fund hatte die drei beunruhigt. Temari war nachdem Gaara sie gerufen hatte auch in das Schlafzimmer geeilt. Nun standen sie alle um das Stirnband herum, das auf dem Bett lag und eine dunkle Geschichte zu verbergen schien.   „Es muss von ihm sein.“, Temari lief hektisch auf und ab.   Gaara blickte skeptisch zu seiner Schwester, er empfand diese Behauptung sehr extrem und versuchte einen klaren Kopf zu bewahren. Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, dann war Panik das letzte was sie gebrauchen konnten. Matsuri stand neben den beiden und fühlte sich wirklich fehl am Platz. Sie bekam immer mehr das Gefühl, dass sie wirklich wenig über ihr Heimatdorf wusste.   „Hätten wir Kankurou da könnte er uns bestimmt weiter helfen. Er kennt sich damit wirklich aus.“, der Kazekage beugte sich über die Kiste mit den vielen verkorkten Flaschen, hielt sie gegen das Licht und versuchte irgendetwas zu deuten. Enttäuscht schüttelte er den Kopf, Gaara biss sich leicht verärgert auf die Lippen. Warum hatte er nur keine Ahnung davon?  Der Rotschopf wünschte sich in diesem Moment seinen Bruder herbei, dieser hätte die Hinweise besser beurteilen können. Jedoch war es möglich noch weitere Hinweise zu finden,die den Verdacht der Geschwister noch bestätigen könnten.   „Lass uns das Haus etwas genauer durchkämmen, vielleicht finden wir noch etwas genaueres.“, sprach Gaara und seine Begleitungen begannen mit ihm nach weiteren Hinweisen zu suchen. Der Schreibtisch war bis auf das Stirnband nicht sonderlich ergiebig. Die unteren Schubladen waren nur mit noch weiteren Schriften gefüllt, alle waren in einer sehr verschnörkelten Handschrift verfasst worden. Einige Schriftrollen enthielten allerdings Tabellen, diese legten sie zu den Kisten mit den verkorkten Flaschen und während Temari die Räume nach doppelten Böden absuchte, versuchten Gaara und Matsuri im Badezimmer weiter Indikatoren für Gaaras Verdacht zu finden.   „Gaara?“   Matsuri lag bäuchlings im Badezimmer und prüfte ob sich etwas unter dem Waschbecken versteckt hatte.   „Ja?“, kam eine knappe Antwort zurück.   „Nach wem suchen wir eigentlich?“   Der Kazekage blickte auf. Er hatte nicht gedacht, dass Matsuri nie etwas von diesem Nukenin gehört hatte.   „Hat man euch nie erzählt, was Nukenins sind?“   „Ich weiß was das ist. Es sind Ninjas die ein Dorf verlassen haben. Aber jetzt sag schon wen suchen wir hier? Ich kann mich nicht erinnern, das in den letzten Jahren ein Schwerverbrecher aus Sunagakure hervorgegangen ist“, Matsuri hatte sich nun aufgerichtet und saß nun vor der Badewanne.     Dieses dunkle Kapitel ist auch schon rund zwanzig Jahre alt...   Gaara überlegte, wie so oft hatte er die Arme verschränkt und hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt. Er spürte immer mehr was in den letzten Jahren falsch gelaufen war. Wieso kannte ein Mädchen in seinem Alter nicht diesen Namen? Er hatte in ihrem Dorf doch eins einen Stellenwert gehabt, er hatte schließlich das Puppenspiel revolutioniert.   Wurde dies auch verheimlicht? Im Grunde wunderte es den Kazekage nicht. Ihm kam Sunagakure mit seinen hohen, runden, Sandsteingebäuden mittlerweile wie ein einziges Dorf voller Lügen, Enttriegen und Geheimnisse vor, welches durch die Misswirtschaft des ehemaligen Feudalherren zu immer extremeren Mittel greifen musste, um seine Existenz überhaupt noch zu rechtfertigen. Er selbst war im Grunde eines der grotesken Produkte dieses Denkens. Natürlich war dies ein schmerzhafter Gedanke, doch hatte ihm sein Onkel im Sterben die Wahrheit gesagt und sein Vater immer wieder zu spüren gegeben. Jedes Mal wenn er versuchte sein eigenes Kind zu töten. Allerdings kann man einen Jinchukraft nicht einfach töten. Das wusste auch Gaara. Shukaku war nicht einfach, der war eine zornige Bestie, die die Menschen hasste. Schon als kleiner Junge, sagte er dem heutigen Kazekage, dass er die Kontrolle über ihn erlangte, wenn er schlief und dann alles zerstören würde. Er hielt sein Wort, wieder und wieder. So fürchtete sich Gaara vor jeder Nacht in der mit dem Einschlafen kämpfte und vor jedem Morgen indem er durch die Trümmer ging, welche er verursacht hatte. Heute bedauerte der Rotschopf es sehr, dass er bereits im Kindesalter dutzende Menschen getötet hatte. Ja die Liste war lang und düster. Kinder, Frauen, Alte... Sie alle wurden von den Sandmassen erfasst und starben einen grausamen Tod. Auch als Gaaras Vater verschwand verdächtigte man erst seinen jüngsten Sohn, der wie er das Jiton beherrschte ihn getötet zu haben. Doch Gaara war es nicht. Er war in Konoha und kämpfte gegen Naruto. Allerdings gab es noch einen andere Waffe in Sunagakure, ein weiterer Mann dessen Weg mit Blut gesäumt war.   „Ich meine Sasori Akasuna.“, sprach der Kazekage. Matsuri blickte fragend zu ihm, sie kannte diesen Namen nicht.   „Erzähl mir davon.“, antwortete Matsuri und erhob sich nun zu ganzer Größe. „Du weißt das Sunagakure bekannt ist für ihre Puppenspieler. Einer oder wahrscheinlich der herausragendste von ihnen war Sasori. Er beherrschte wie kein andere das Puppenspiel, einige sagen er habe jeden mit diesen in die Knie zwingen können. Doch Sasori war nicht nur ein begnadeter Kämpfer sondern auch auf dem Gebiet des Puppenbauens ein Genie. Kankuro besitzt einen Teil seiner früheren Marionetten, sie sind technisch vielen überlegen, besitzen mehr Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten.“ , erklärte Gaara,während man aus dem Nebenzimmer Temari hören konnte, welche scheinbar nichts zu finden schien.   „Und wieso ist er ein Nunkenin?“, Matsuri hörte aufmerksam zu, sie war immer wieder fasziniert, dass der Kazekage scheinbar zu wissen schien. „Sasori verschwand und kurz darauf verschwanden einige Ninjas aus unserem Dorf. Wir konnten natürlich nicht nachvollziehen wer der Verursacher war. Allerdings vermutete man immer Sasori dahinter, bis...“, Gaara stockte. Er wollte sagen, bis es mich gab, doch er konnte es nicht. Heute schaffte er es nicht darüber zu sprechen, seine Selbstzweifel würden ihn wieder einholen. Er spürte es ganz deutlich.   „Bis...was?“, Matsuri hatte natürlich nicht gewusste auf was Gaara hinauswollte. Sie sah ihn wieder mit ihren großen, brauen Augen an wartete auf eine Antwort.   „Ach, gar nichts.“, versuchte der Kazekage das Thema zu wechseln. Er wollte nicht vor Matsuri darüber reden. Seiner Meinung nach war sie ein so positiver, fröhlicher Mensch, dem Gaara nicht die tragischen Geschichten seiner Vergangenheit zumuten.   „Du wolltest ich sagen – stimmts?“   Gaara hatte mit diesem Satz nicht gerechnet. Er blickte ungläubig in die Augen seiner Schülerin und versuchte etwas passendes zu sagen, jedoch war es Matsuri, die plötzlich die Führung in diesem Dialog übernommen hatte. Sie stand nun vor ihm und sah ihm weiter in die Augen und lächelte schließlich. „Wen interessiert schon die Vergangenheit. Auch ich erinnere mich an die Nächte in denen Shukaku Häuser einriss, Mauern zerstörte und Menschen ums Leben kamen. Aber das bist nicht du. Das weiß ich. Du bist der Kazekage von Sunagakure, das zählt für mich.“ , erklärte die Brünette und ging schließlich zu Temari. Gaara sah ihr nach. Er wollte eigentlich danke sagen, aber in ihm drin hatte etwas seine Worte festgehalten. Es war fasziniert von ihrem Handel und bewunderte es ein Stück. Sein Inneres hatte gehofft Matsuri hätte seine jugendlichen Grausamkeiten nicht mitbekommen, doch dem war scheinbar nicht so. Enttäuschung über sich selbst machte sich breit. Gaara sah zu Boden. Es schien keinen Menschen in Suna zu geben, der nicht gesehen hatte zu was er im Stande war. Allerdings hatte sie eben etwas entscheidendes gesagt - ...das bist nicht du.... War dies eine Art Vergebung. Matsuri schien es nicht zu interessieren, was Gaara früher getan hatte. Plötzlich spürte er Erleichterung. In dieser Welt gab es tatsächlich noch Menschen die Verzeihen konnten. Gab es vielleicht doch noch die Chance, dass er irgendwann das Vertrauen von allen Dorfbewohnern geschenkt bekam? Der Weg war steinig und schwer, er war schwerer als der junge Kazekage gedacht hatte. Gaara würde nicht aufgeben, koste es was es wolle. Egal ob es noch ewig dauern würde. Allerdings gab es manchmal Momente in denen er Zweifel hatte und kein Licht am Ende des Tunnels zu sein schien und, wenn es einmal Dunkel wurde meldete er sich zurück. Shukaku würde immer ein Teil von ihm sein, er stand Gaara näher als jeder Mensch. Ob er jemals einen Mensch nahe an sich heranlassen konnte? War er dazu verdammt ein Leben auf Abstand zu vielen anderen zu führen? Zwar konnte er Freunde haben und diese beschützen – doch was war mit Liebe?       Kapitel 18: Geliebter Bruder* ----------------------------- Sie hatten kein Glück... Nach einigen Stunden der Suche hatten Temari, Gaara und Matsuri keine weiteren Hinweise über den vermeintlichen Aufenthaltsort von Sasori gefunden. Um schnellstmöglich weitere Handlungsschritte einleiten zu können, setzten die drei in den Abendstunden ihre Reise fort. Das Stirnband, einige der Flaschen und alle Dokumente, welche sich im Schreibtisch befanden, waren nun in einer zusätzlichen Tasche verstaut, die von Temari geschultert wurde. Bis Kochagakure lagen noch einige Stunden Fußmarsch vor ihnen. Dort angekommen wollte Gaara sofort einen Falken zurück nach Sunagakure schicken und Kankurou von ihrem Fund berichten. Die Vermutung, dass sie Hinweise auf einen zwanzig Jahre verschollenen Nuke-Nin gefunden hatten, geisterte in Gaaras Kopf wie ein Schreckgespenst. Was war, wenn er noch immer im Windreich war? Was war, wenn dem Dorf ein Angriff bevorstand? Konnte er überhaupt schon mit so etwas umgehen? Er musste es, das war gewiss.  Die weiteren Stunden liefen ohne wirklich erwähnenswertes ab. Langsam aber sicher steigen sie in felsiges Gebiet auf, die einbrechende Nacht war deutlich kälter. Matsuri taten ihre Füße mächtig weh, sie liefen seit Stunden in die Dunkelheit hinein ohne auch nur den kurzen Moment einer Rast. Laut Temaris und Gaaras Aussage war es besser sie würden nicht zu lange mitten in der Wildnis verharren, da sie ein zu leichtes Ziel seinen. Also beugte sich die junge Kunoichi den Willen der anderen beiden und sie liefen weiter. Alle drei sprachen nicht wirklich viel, jeder schien wachsam in die Nacht hineinzuhorchen und zu hoffen, dass sie niemanden begegneten. Dann endlichen nach einer gefühlten Ewigkeit sahen sie ein paar Lichter in er Dunkelheit auftauchen. „Ist es das? Haben wir es geschafft?“, fragte Temari ihren jüngeren Bruder. Dieser warf fast roboterhaft einen Blick auf die Karte und nickte. „Ich denke schon. Sie müssten uns schließlich auch erwarten. Du hast du doch zu allen Orten einen Falken geschickt oder?“. „Natürlich! Was glaubst du denn.“, antwortete die Blondine und die drei betraten das Dorf. Es musste bereits nach 23 Uhr sein. Zumindest hatte Matsuri das Gefühl. Vereinzelt waren Häuser von innen erleuchtet und auf den Gassen hielten sich nur noch wenige Menschen auf. Das Ziel war nun eine Unterkunft zu finden. Wie sich herausstelle hatte der Kazekage bereits daran gedacht und einige Minuten später kehrten die drei Reisenden zu wirklich später Stunde in einem Gasthaus ein. Der Wirt staunte nicht schlecht als er plötzlich mehrere junge Ninjas in seiner Wirtschaft einfanden. Kritisch beäugte er die drei, sein Blick heftete sich dabei besonders an Temaris Fächer und Gaaras Kürbisflasche. „Ihr seit Ninjas?“, raunte der Wirt skeptisch und musterte sie misstrauisch. Scheinbar schien er Shinobis nicht zu mögen. Seine Halbglatze glänzte im Schein des schummrigen Lichtes und seine Schürze war mit unzähligen Fettspritzern übersät. „Wir kommen aus Sunagakure. Das ist Temari und Matsuri, ich bin Gaara der Kazekage.“ Die Augen des Wirt wurden immer größer. Scheinbar hatte er mit dieser Zusammenkunft nicht gerechnet. „Sie sind der Kazekage..“, sprach er mit ungläubiger Stimme. Matsuri hatte das Gefühl der Wirt dachte jemand älteres würde sich ihn als Kazekage vorstellen. „Ja und ich möchte wissen ob sie noch ein freies Zimmer für mich und meine Begleiterinnen haben?“, antwortete Gaara. „Äh ja...“, sprach sein Gegenüber, während seine Augen wieder die Kürbisflasche genau musterten. Man konnte relativ schnell erkennen, das der jüngste Sohn des vierten Kazekage, der einzige war, der in dem Gespräch noch bei der Sache war. „Wie alt bist du Junge?“, sprach er plötzlich und schien Gaara immer noch zu mustern, sein Blick war an der Tätowierung über seinem Auge festgeheftet.   „15.“ „Unfassbar, die Leute aus dem Ninjadorf sind wirklich so verrückt drauf, wie es immer heißt.“ Temari war die ganze Sache langsam leid, sie trat zielstrebig nach vorne legte eine Hand auf die Schulter des Wirtes und bat ihn höflich, aber bestimmend ihnen ihr Zimmer zu zeigen, da es bereits nach Mitternacht war und sie die Blicke der noch anwesenden Gäste bereits auf sich gezogen hatten. Das Zimmer befand sich im zweiten Stock des Gebäudes, welches die besten Jahre bereits hinter sich hatte. Allerdings hatte das Zimmer ausreichend Platz für sie alle. Der Vordere Teil des Raumes besaß einen kleinen Wohnbereich, mit Sitzgelegenheit und einem Schreibtisch, eine eingezogene Holzwand trennte diesen vom Schlafbereich. Es waren auf einfach drei Futonmatten auf einer Anhöhe direkt an einem Fenster zum Innenhof. „Gott! Bin ich froh, dass wir hier sind.“, sprach Temari und ließ sich auf des Bett in der Mitte des Raumes fallen. „Leg euch ruhig schon schlafen. Ich habe noch ein paar Fragen an den Wirt und versuche noch irgendwie einen Falken nach Sunagakure zu schicken. Wir müssen Kankurou so schnell wie möglich von unserer Entdeckung in Kenntnis setzten.“, Gaara hatte die Worte noch nicht ausgesprochen und befand sich schon wieder im Türrahmen. Matsuri konnte kaum glauben, dass ihr Sensei nicht einmal den kleinsten Ansatz von Müdigkeit zeigte, nach diesem wirklich langem, anstrengenden Tag. Sie hatte das Gefühl Betonfüße zu haben. Die beiden Kunoichi taten wie es der Kazekage vorgeschlagen hatte und legten sich in ihre Betten schlafen. Matsuri spürte diesen Tag in den Knochen stecken, der lange Marsch, das Rumgerücke der Möbel hatte viel Kraft und Ausdauer gefordert. Nachdem die beiden Mädchen geduscht hatten, lagen beide schweigend in ihren Betten, der Mond schien durch das Fenster und erhellte schemenhaft den Raum. Vom Kazekagen fehlte weiterhin jegliche Spur. „Gaara ist noch nicht zurück?“ „Er wird auch nicht kommen, er bliebt vermutlich die ganze Nacht wach.“ Matsuri blickte ungläubig zu Temari. Stimmte das wirklich? „Wieso? Ist das wegen..“, doch bevor das Mädchen zu Ende sprechen konnte, setzte die älteste der Geschwister aus der Wüste bereits ein. „Ja es ist wegen Shukaku. Gaara hat Angst, dass er die Kontrolle über sich selbst verliert und alles zerstört.“ Matsuri sah traurig zu Boden. Sie spürte wie der Gedanke an Leichen die unter Trümmern lagen, ihr die Kehle zuschnürte.  „Das tut mir leid. Er hat es wirklich nicht einfach. Ich kann es ja irgendwo verstehen, dass er zu dem wurde der er war.“ „Ach Matsuri...“ Die Brünette blicke zu ihrem Nachbarbett, Temari schaute sie mit einem fast mütterlichen Gesichtsausdruck an. „Hab ich was falsches gesagt Temari?“ „Nein... Ich bin nur immer wieder fasziniert wie viel Verständnis und Empathie du für meinen kleinen Bruder aufbringen kannst. Das freut mich wirklich sehr.“ „Er ist doch nicht schuld oder? Das ist dieses Wesen in ihm gewesen?“ „Das stimmt. Es wurde in Gaara versiegelt als er wenige Stunden alt war. Und ja, vieles ist Shukaku zuzuschreiben. Wie viel kann ich dir nicht sagen. Weißt du, ich habe mir schon oft darüber Gedanken gemacht. Mittlerweile denke ich, dass Shukaku meinem kleinen Bruder viel verbaut hat...“, sie stockte. Matsuri hatte zu keinem Moment den Blick von der Älteren abgewandt, sie war gebannt von ihren Worten, wollte mehr erfahren und versuchen alles zu verstehen. „Ich habe ihn heute noch bildlich vor mir. Sein markantes rotes Haar leuchtete damals schon wie heute. Seine Augen hatte immer etwas erwartungsvolles an sich. Dieses Grün wurde mit den Jahren immer durchdringender. Früher als kleiner Junge waren sie wie meine, doch je verschlossener Gaara wurde desto schärfer wurde dieses Grün. Gaara war schon in einem sehr frühen Alter sehr verschlossen, das lag denke ich viel daran, das der Einschwänzige sein Inneres terrorisierte. Überall stieß er nur auf Abneigung jeder hatte Angst vor ihm – ich auch, dabei hätte er jemanden gebraucht der ihm dabei hilft, mit ihm redet, doch keiner tat es - nicht einmal unser Vater. Jetzt im Nachhinein ist mir klar, das er als Kind nur geliebt werden wollte, eine Familie und Freunde haben. Gaara musste viel früher erwachsen werden als wir alle. Ich will mir nicht ausmalen wie dieses Ding zu ihm ist, zu was er mit meinen kleinen Bruder gemacht hat.“ , Temari blickte zum leeren Bett an der Wand. Hatte sie gerade Schuldgefühle? Matsuri machte es den Anschein. „Ich weiß noch wie ich eines Morgens nach draußen ging und die Trümmer vorfand, sie erzählten mir, ein Junge mit roten Haar habe dies alles angerichtet. Ich konnte das gar nicht glauben.“, setzte die Brünette nach einigen Minuten des Schweigens ein. „Das glaube ich... Der Sand...Gaara...Weißt du der Vater von Gaara, Kankurou und mir beherrschte wie Gaara das Element Erde und kontrollierte Goldstaub, nur er konnte es mit ihm aufnehmen. Allerdings wurde auch dies immer schwieriger. Ich glaube lange hätte auch er es nicht mehr geschafft ihn aufzuhalten.“ , erklärte die Blonde. „Aber Naruto Uzumaki und hat ihm die Augen geöffnet?“ „Richtig! Ich bin so froh, dass er zu Gaara durchgedrungen ist. Er ist ein ehrlicher Mensch, der in jedem das Gute sieht und nach Frieden und Harmonie strebt.“ „Ja, das hatte ich auch gleich gespürt“, pflichte die Brünette ihr bei. „Du bist auch so ein Mensch, Matsuri.“ „Was?“ Gaaras Schülerin blickte ungläubig zu Temari. Sie spürte wie ihr Kopf knallrot wurde. „Doch und das kannst du nicht abstreiten. Ich sag dir mal wieso. Du kennst die dunklen Nächte in Sunagakure, die Nächte des Einschwänzigen. Die Morgen an dem wir die Toten aus den Trümmern gefischt haben. Familien an ihren Gräbern weinten und alle Sunagakures stärkster Waffe die Schuld an alle den gaben und trotzdem gibst du ihm nicht die schuld. Du hast damals vor fast einem Jahr, dich entschlossen seine Schülerin zu werden. Alle anderen hatten Angst sahen nur die schrecklichen Taten, du hast sein Können gesehen. Gaara hat mir mal erzählt, dass du ihm gesagt hattest, dass du lernen wolltest du kämpfen, um die Menschen, die dir am Herz liegen zu beschützen...“ Bei diesen Worten wurde Matsuri noch röter im Gesicht. „Ja das stimmt...“, stotterte sie nun mehr schlecht als recht zu ihren Knien. „So viel Weitsicht haben nicht viele. Jeder im Dorf spricht schlecht über ihn, nun als Kazekage bessert sich das langsam, aber die Vorurteile verfolgen ihn zu jeder Zeit. Du warst die aller erste ihm fremde Person, die ihm sein Vertrauen geschenkt hat. Glaub mir, dafür ist er dir sicher sehr dankbar, auch wenn er es nicht einfach so sagen würde.“ „Wirklich?“, Matsuri blickte nun wieder zu Temari. Sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass ihr Handeln so eine Auswirkung auf Gaara hatte. Immerhin war sie doch nur ehrlich zu ihm? „Oh ja! Da bin ich mir ganz sicher. Keiner kann unserem Kazekage große Emotionen ansehen, gar einschätzen was ihn beschäftigt, doch bin ich mir sicher, dass die Gewissheit, dass jemand an ihn als Mensch glaubt, sein größter Antrieb ist. Vielleicht wird ihn es eines Tages zu dem größten Kazekage machen, den unser Dorf je gesehen hat. Das wünsche ich mir für ihm.“ Kapitel 19: Schmerz und Scherben* --------------------------------- Auch am nächsten Morgen war Gaaras Bett unberührt. Temari hatte recht behalten. Matsuri war sehr nachdenklich an diesem Morgen. Diese Reise schien mehr zu sein, als nur eine normale Mission. Hatte alles einen höheren Sinn? Die beiden Frauen saßen am Morgen in einer ruhigen Ecke des Gastraumes. Matsuri beobachtete die Menschen auf den Straßen und dachte immer noch über den genauen Grund ihrer Mission nach. Sie hatte nicht gewusst, dass es eine Organisation namens Akasuki gab, welche eine Bedrohung für alle darstellte. Niemand schien genaues über sie zu wissen, über ihre Mitglieder, ihre Ziele. Im Grunde war nur eine Sache klar - der tödliche Schleier der Zerstörung der über ihnen alle lag. Dann war da dieser Mann, der angeblich begnadetste Puppenspieler von Sunagakure, der unzählige Morde begangen hatte und seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen wurde. Dazu kam noch ihr Sensei, der Junge mit dem feuerroten Haar und den grünen Augen, denen nichts entging. Im ersten Moment hatte sich die junge Kunoichi sehr gefreut, dass sie die beiden begleiten konnte. Matsuri mochte Gaara, er hatte ihr viel geholfen. Sie war nicht mehr die schüchterne, ängstliche Brünette, Matsuri hatte mehr Selbstvertrauen bekommen, war sicherer im Auftreten und hatte nun ein Ziel vor Augen. Allerdings hatte die Zeit, welche sie in Gaaras Nähe verbracht hatte auch ihr Bild vom amtierenden Kazekage ein Stück weit verändert.   Viele sehen einfach nur seine Kraft, sein Talent seine Stärke…   Doch wachte der Bijuugeist über sein ganzes Handeln, früher wie heute. Matsuri war sich mittlerweile sicher - Shukaku war viel mächtiger als sie alle es sich nur vorstellen konnten und Gaara kämpfte jede Minute gegen ihn – ein nie endendes Machtspiel. Auch Temari war an diesem Morgen nicht sonderlich redselig. Sie trank still ihren Tee und versuchte auf positive Gedanken zu kommen. Ihr war nicht entgangen, dass Gaara die Nacht über gefehlt hatte. Sie hoffte inständig, dass es eine ruhige Nacht war, ihr kleiner Bruder hatte mit dem Amt des Kazekage genug zu tun.   „Was ist denn mit euch beiden? Ihr seht heute aber ganz schön mies gelaunt aus.“ Beide sahen erschrocken auf. Zwei wohl bekannte grüne Augen sahen sie beide prüfend an. Konnte er ahnen was sie dachten? Matsuri versuchte mit einem aufgelegten Lächeln von ihren dunklen Gedanken abzulenken. Temari startete mit einer Frage einen Themawechsel.   „Ach alles gut. Na hast du schon einen Falken nach Hause geschickt?“   „Ja… Heute Morgen gegen sechs Uhr folg er los. Ich denke in einigen Tagen bekommen wir eine Antwort.“, erklärte der Kazekage und setzte sich seiner Schwester gegenüber.   „Willst du so lange hier blieben?“   „Ich habe mit einigen der Dorfältesten gesprochen, sie meinten die nächsten zwei Tage würden auf uns eine größere Hitzewelle zukommen. Da ist es besser wir bleiben etwas hier. Außerdem würde ich mit unserem Bruder kurzschließen, dieser Fund geht mir nicht aus dem Kopf.“   Temari nickte:“ Du hast recht, vielleicht ist es nicht verkehrt etwas länger hier zu bleiben. Wir sollten ein genaues Bild von allen Facetten des Windreiches haben“   Gaaras nickte zustimmend, als sein Blick auf seine Schülerin fiel. Es wunderte ihn Matsuri so voller Gedanken zu sehen. Er fragte sich was dem Mädchen durch den Kopf ging. Waren es zu viele Eindrücke auf einmal? War es die richtige Entscheidung gewesen sie mitzunehmen? Gaara fühlte sich der Sache nicht mehr so sicher. Wollte er ihr doch nur einen Weitblick verschaffen. Er wollte sich Mühe geben, sie zu einem guten Shinobi auszubilden, dazu gehörte Gaaras Meinung nach auch das Wissen über alle Seiten von Sunagakure und dem Windreich. Doch war es zu viel gewesen? Der Kazekage wollte dies herausfinden, vielleicht konnte er ihr helfen. Zumindest hoffe der Rothaarige es. Nachdem er schließlich hastig eine Zimtschnecke und einen Tee heruntergedrückt hatte, erhob sich der Jüngste der Sandgeschwister und sagte: “Also ich hab jetzt eine Besprechung mit einigen Dorfleuten, das schaffe ich alleine. Ist eigentlich nichts Offizielles. Den Nachmittag hab‘ ich Zeit. Matsuri wie wäre es, willst du etwas trainieren?“ Die Brünette sah auf. Gaara versuchte aus ihrer Gestik zu lesen, jedoch schien es ihm heute nicht ganz zu gelingen. Plötzlich war ein Lächeln zu sehen.   „Gerne.“, sprach sie mit freudiger, für Matsuri ungewöhnlich ruhiger Stimme.   Der weitere Vormittag lief ohne wirkliche Zwischenfälle ab. Während Temari und Matsuri eine kleine Einkauftstour unternahmen, um sich für den längeren Marsch durch die Wüste einzudecken, war Gaara in vielen Gesprächen mit scheinbar wichtigen Menschen verwickelt. Eben die ganz normalen Aufgaben eines Kazekagen. Allerdings spürte der 15-jährige hier mehr Misstrauen. Schließlich war Gaara wegen seines Kampfstiles schon vor seiner Ernennung bekamt gewesen.  Viele wollten einfach nur sehen, ob Sunagakure tatsächlich einen Teenager zum Dorfoberhaupt ernannt hatte. Gaara spürte die Missgunst ihm gegenüber und das fehlende Vertrauen. Immer wieder viel ein Thema ins Gewicht.   Die ultimative Waffe von Sunagakure   Der junge Kazekage hasste es jedes Mal, wenn einer dieser Gestalten es aussprachen, ihn darauf hinwiesen zu welchem Zweck er in die Welt gesetzt worden war. Gegen zwei Uhr am Mittag war Gaara zurück in ihrer Unterkunft und versuchte bei einer Kanne Tee, einige Briefe aufzusetzen, um die weiteren Dörfer, die sie drei vor hatten zu bereisen in Kenntnis zu setzten. Gegen 15:20 Uhr ging Matsuri mit einer vollen Einkaufstasche die Treppen zu ihrem Zimmer nach oben. Temari war noch unterwegs einen Falken nach Konoha schicken, sie wollte einem Jungen von dort schreiben. Als die junge Brünette hereinkam erwartete sie die Anwesend des Kazekagen, allerdings sah sie ihn auf den ersten Blick nicht. Lautlos ließ Matsuri die Tasche zu Boden gleiten und trat weiter herein in den Raum. Alles war erfüllt von Stille, dann entdeckte sie ihn. Gaara saß an dem Tisch im vorderen Teil des Raumes und schlief. Sie hatte dies wirklich noch nie gesehen. Neugierig trat das Mädchen näher und betrachtete den Shinobi aus nächster Nähe. Der linke Arm war ausgestreckt, links neben ihm lag ein Stift, scheinbar war er beim Schreiben eingeschlafen. Sein Kopf ruhte auf dem rechten Arm der leicht angewinkelt auf dem Tisch lag. Matsuri konnte ihn leise atmen hören. Die Kürbisflasche war weiter weg an die Wand gelehnt, vermutlich war Gaara schon länger hier. Matsuri beobachtete ihn eine Weile, betrachtete sein rotes Haar, welches leicht die Tätowierung über dem rechten Auge verdeckte. Schließlich entschloss sie sich ihren Lehrer zu wecken indem sie ihm behutsam mit der linken Hand seine rechte Schulter berührte.   „Gaara? Ich bin es Matsuri? Wir wollten doch trainieren.“, sprach die Kunoichi mit leiser Stimme. Mit der Reaktion darauffolgenden Reaktion hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Kaum hatte sie die Schulter ihres Lehrers berührt, schnellte Gaara ruckartig aus dem Schlaf und stieß dabei die Teekanne samt Tasse mit seinem linken Arm zu Boden und riss sogar Matsuri von den Füßen, da sie mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte.     „Oh Gott, Matsuri!“, stieß der Kazekage hervor. Nun waren beide am Boden. Matsuri die sich versuchte wieder aufzurichten -  und Gaara. Sein Blick war panisch, angsterfüllt. Die Brünette hatte ihn noch nie zuvor so gesehen.   „Gaara was ist los?“, Matsuri spürte, dass etwas nicht stimmt. So war ihr Kazekage nicht.   „Ich habe geschlafen…“   „Ja, aber…“, begann seine Schülerin, doch war dies wohl das Problem.   „Es ist nichts passiert? Niemand ist tot?“, der Rothaarige sah irritiert aus, als hätte er vor etwas unaussprechbarem Angst.   „Alles ist in Ordnung. Allen geht es gut.“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen.   „Gott sei Dank…“, antwortete Gaara und rieb sich die Augen. Dann als er sich erhoben hatte und Matsuri aufgeholfen hatte, bemerke er, dass seine Hand blutverschmiert war.   „Oh nein, Gaara du hast dich…“, begann seine junge, brünette Schülerin, doch im nächsten Moment erkannte sie beide die eigentliche Ursache des Ganzen.    „Deine Hand.“   „Ja…“   Matsuri war mit offener Hand in die Scherben gefallen, zwei tiefe Schnitte klafften in ihrer Handfläche, das Blut lief an ihren Handgelenken herunter und hatte bereits ihr Shirt und Teile ihrer Hose befleckt.   „Ich…das…mein Fehler…“, stammelte sie und konnte ihren Blick jedoch nicht von ihrer blutenden Hand abwenden, dabei wurde sie immer bleicher. Matsuri konnte scheinbar nicht ihr eigens Blut sehen.   „Nein. Das war er sicherlich nicht.“, antworte Gaara und griff sich Matsuris anderes Handgelenk und ging mit ihr direkt zum Badezimmer, dort hielt er ihre Hand unter kaltes Wasser, das Mädchen brachte keinen Ton hervor. Gaara spürte wie er sich innerlich hasste - es war seine Schuld gewesen. Nun versuchte er die Situation irgendwie zu retten...    „Drück das erst mal fest drauf, ja?“, sprach der Kazekage mit karger, gedämpfter Stimme.  Seiner Schülerin war immer noch ziemlich blass um die Nase. Glücklicherweise brachte sie zumindest ein Kopfnicken zustande, was den Kazekage die Sorge nahm, sie wurde gleich in Ohnmacht fallen.   „Wir müssen das Nähen, die Schnitte sind zu groß. Setz dich einfach auf den Stuhl und drück weiter mit dem Handtuch auf die Wunde, ich suche mal den Verbandskasten den Temari mit eingepackt hat, da ist sicherlich was drin.“ Der Rotschopf versuchte das Beste draus zu machen, allerdings fühlte er sich schuldig. Den Grund für sein Verhalten kannte Gaara nur zu gut, er lachte sich innerlich über ihn kaputt. Verspottete ihn.   „Ja…in Ordnung.“, piepste Matsuri und spürte den kalten Schweiß auf ihrer Strin. Was war los? Warum machte ihr das gerade so viel aus? Einen guten Shinobi durften doch ein paar Wunden nicht so aus der Reserve locken?   Dar waren sie nun. Matsuri bleich und schockiert auf einem Stuhl und Gaara der vor ihr kniete und versuchte ihre verletzte Hand zu flicken. Sie schweigen sich an, jedoch war dies kein angenehmes Schweigen. Es lag viel Unausgesprochenes in der Luft.   „Gaara?“   „Was ist?“, er war noch immer damit beschäftigt die Wunde so gut es ging zu schließen.   „Ich tauge nicht zum Shinobi.“   Wieder war ein betretendes Schweigen entstanden. Gaara war sichtlich geschockt über die Worte seiner Schülerin.    „Matsuri…“   Der Kazekage sah irritiert auf, blickte seiner Schülerin in die Augen, sie waren bereits gefüllt mit Tränen. Beide sahen die Schuld dafür bei sich, doch wusste keiner was er dem anderen nun sagen sollte.    „Ich kann das nicht… ich… ich…“, doch das Mädchen schaffte es nicht den Satz überhaupt nur ansatzweise zu Ende zu bringen. Die anfänglichen Tränen waren nun mehr ein Heulkrampf, den Matsuri versuchte irgendwie mit ihrer freien Hand aufzuhalten.     „Hör auf zu weinen.“, kam es schließlich mit kühl, ja fast schon kalter Stimme von Gaara.    „W…a…s…?“   „Du brauchst nicht zu weinen nicht deswegen… Du redest nämlich gerade kompletten Müll.“, erklärte der Kage ruhig und entschlossen weiter.    „Müll! Wie kannst du nur…“, Matsuri war aufgesprungen, die Emotionen in ihr schienen gerade Roulette zu spielen. Sie schaute zornig zu Gaara, wie konnte er in so einer Situation so etwas nur sagen? Doch der Kazekage lächelte – wieso nur?  „Was? Warum? Gaara…du…“   „Geb‘ die Hand her. Ich bin noch nicht fertig.“, erklärte er mit ruhiger, nun besonnender Stimme. Die Brünette nickte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch. Eine ganze Zeit sprachen sie nicht, Matsuri sah einfach nur zu wie Gaara die zweite Schnittwunde nähte.   „Es… es ist einfach so viel. Ich komme mir vor als habe ich vorher von nichts eine Ahnung gehabt. Plötzlich sind da so viele Fragen. Alles ist viel größer als ich dachte, es steckt viel mehr dahinter… Dann ist da die Chunin-Auswahlprüfung, die mir nicht aus dem Kopf geht. Ich will das wirklich unbedingt, aber momentan hab‘ ich einfach das Gefühl ich schaffe es nicht, dass es eine nicht machbare Aufgabe ist.“, sprach die junge Kunoichi. Sie spürte, dass es notwendig war zu sagen was sie dachte, zu erklären wie sie sich fühlte.   „Das ging mir schon oft genauso.“   „Ach ja…?“   „Ja…“, Gaara stockte für einen Augenblick, mit einer kleinen Schere schnitt er den Fanden durch und griff zu einer Mullbinde.   „Shukaku ist ein Teil von mir. Ich kenne ihn, er kennt mich…“, wieder schweifte sein Blick ins Leere, als versuchte der Kazekage die passenden Worte zu finden.  Seine Augen hatten dabei etwas trauriges an sich, seine Pupillen eine finstere Leere.    „Es war immer ein Machtkampf. Immer wieder. Ich habe ihn oft verloren. Der Preis war Isolation, die mich in den Wahnsinn trieb. Was mir heute hilft, in schwierigen Situationen nicht die Oberhand über ihn zu verlieren ist, dass ich weiß, dass es zumindest ein paar Menschen hinter mir stehen. Das ist noch nicht lange so aber… na ja was ich sagen will… Manchmal wirkt alles sehr erdrückend und da hilft es zu wissen, dass jemand da ist der einem einfach zuhört. Es hilft wirklich…glaub mir.“, erklärte Gaara, fast schon selbst verwundert, dass er so viel von seinen Gefühlen und Problemen berichtete.    Schließlich schloss der Rotschopft den Verband mit einem kleinen Knoten ab.   „Wenn du mal das Gefühl hast, es funktioniert nichts mehr, dann sag es mir. Wir finden dann eine Lösung und wegen der Chunin-Auswahlprüfung mach dir mal keine Sorgen. Das bekommen wir hin.“ Matsuri wollte etwas Nettes sagen, sich bedanken, doch brachte sie keinen Satz hervor. Sie war froh, einen so netten Sensei zu haben, der sich nicht angemault hatte, weil sie sich schwächlich und unwissend vorkam. Nein, er respektierte ihre Sorgen und versuchte ehrlich ihr zu helfen.   „Danke.“ Sie hatte es getan. Vielleicht waren es die Gefühle in ihr, welche das Mädchen dazu brachten, aber es war ihr in diesem Moment egal. Matsuri war aufgestanden und hatte Gaara umarmt. Im ersten Moment fühlte es sich komisch an, sich fragte sich, ob der Kazekage es falsch verstehen würde, aber nein, er drücke sie kurz, für einen flüchtigen Moment an sich. Matsuri spürte die Erleichterung in ihrem Bauch und ein beflügelndes Gefühl in ihrem Herzen.   „Schon gut, jeder braucht mal Unterstützung. Wie sieht es aus, magst du jetzt etwas trainieren. Ich habe da schon eine Idee, was du lernen kannst ohne deine Hand zu beanspruchen.“   „Das wäre wirklich schön.“               Kapitel 20: Hochmut und falsche Kühnheit* ----------------------------------------- Gegen fünf Uhr am Nachmittag öffnete sich die Tür des Zimmers und Temari kam mit zwei voll bepackten Einkaufstaschen herein. Ein Blick genügte und sie erkannte, dass Gaara und Matsuri auch da waren. „Hey Leute, ich bin wieder da?“, rief sie gut gelaunt und noch motiviert von ihrer Einkaufstour - doch es kam keine Antwort. Schließlich sah sich um und entdeckte die beiden auf dem Balkon.   „Ich dachte ihr arbeitet, aber…“, die Blondine verstummte mit einem Lächeln, es war wirklich ein sehr niedliches Bild. An der einen Seite des winzigen Tisches saß Matsuri, auf einem der beiden alten Klappstühle, und war eingeschlafen, ihr Kopf war auf eines ihrer Knie gestützt und wurde von einem Arm zusätzlich getragen. An der anderen Seite des Tisches saß ihr kleiner Bruder. Er hatte die Arme verschränkt und seine Beine auf einer umgedrehten Kiste abgelegt, den Kopf leicht zur Seite geneigt. Scheinbar schien er auch zu schlafen. Die älteste der drei Geschwister entschloss sich deshalb leise nach drinnen zu schleichen und einen kleinen Fotoapparat aus ihrer Tasche zu holen, mit dem sie ein paar Momente dieser Reise festhalten wollte und trat dann wieder auf den Balkon. Es klickte. „Wenn du das Kankurou zeigst, haben wir beide ein Problem!“, kam es nun von dem vermeintlich schlafenden Gaara. „Oh du bist wach.“, seine ältere Schwester konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.  „Und ja, ich bin wach. Allerdings bist du auch nicht gerade leise." Als Gaara sich nun aufsetzte und seine Füße wieder den Boden berührten, setzte sich seine Schwester auf die Kiste. „Ich war einkaufen, wir haben nun genug um aufzubrechen. Die Vorräte reichen für ein paar Tage. Was habt ihr den Nachmittag über gemacht? Die Kleine ist ja ganz müde.“, sprach sie vergnügt und ihre grüne Augen wanderten zu Matsuri. „Chakrakonzentration in den Händen und Füßen.“, erklärte der Kazekage knapp und bewegte langsam eines seiner scheinbar eingeschlafenen Beine. „Oh ja! Das ist bei den ersten Versuchen wirklich anstrengend. Aber für später sehr wichtig. Wie macht sie sich? Denkst du sie ist bereit für die Chunin-Auswahlprüfung?“ Gaara blickte nun auch  zu Matsuri, sie wirkte schlafend im Stuhl niedlich und zart wie ein Puppe. „Sie ist vielleicht nicht die stärkste Kunoichi, allerdings habe ich selten so einen eisernen Willen gesehen. Ich musste sie fast zwingen aufzuhören. Vermutlich ist das ihre große Stärke. Allerdings wird es noch etwas dauern bis wir ihr wahres Ausmaß an Können sehen werden. Zumindest vermute ich es.“, erklärte er und Temari nickte.  „Das kann ich mir gut vorstellen. Matsuri ist wirklich die einzige, die nicht sofort zittert, wenn du einen Anweisung gibst.“, sprach die Blondine und machte bei dem Wort Anweisung mit den Fingern Anführungszeichen. Gaara  lächelte für einen kurzen Augenblick und nickte. „Und wieder einmal hast du vollkommen recht.“, dann erhob er sich. „Heute Abend ist eine Aufführung in dem Dorftheater. Wir sollten vorher irgendwo essen. Falls etwas ist, ich bin mal kurz im Bad, bei diesem Wetter brauch ich eine kühle Dusche.“, sprach der Kazekage und verschwand nach drinnen. Temari lächelte und während sie etwas dumpf das Prasseln der Dusche vernahm, begann sie einen Brief zu schreiben, den sie schon etwas länger aufgeschoben hatte.     Hallo Shikamaru, ich weiß wir haben uns  schon sehr lange nicht mehr gesehen. Momentan befinde ich mich auf großer Reise durch das gesamte Windreich, gemeinsam mit meinem kleinen Bruder und seiner Schülerin. Bisher läuft alles soweit ganz gut, es ist alles sehr entspannt. Bald treffen wir auf de Feudalherren. Momentan bereitet mir das Ganze ein wenig Bauchschmerzen. Ich hoffe sie werden Gaara nicht zu sehr auf den Zahn fühlen. Er macht sich bisher ganz gut, doch bekam er bisher auch nicht sonderlich viel Gegenwind. Ich habe das ungute Gefühl, dass sich dieser Zustand bald ändert. Ich freue mich dich bald wieder  zu sehen, nachdem wir diese Reise abgeschlossen haben werden wir bald auch wieder nach Konoha kommen, wegen den nächsten Chunin-Auswahlprüfungen. Vielleicht sehen wir uns ja.   Grüße Temari   Als mit dem Brief geendet hatte, betrachtete die junge Frau ihn nochmal in Ruhe und lass jede Zeile genau durch, um ja nicht zu anhänglich zu klingen.  Aus irgendeinem Grund war es der Kunoichi aus Sunagakure besonders wichtig bei Shikamaru einen eigenständigen, selbstbewussten Eindruck zu machen.  Temari schrieb schon seit einiger Zeit mit dem Chunin des Nara-Clans , allerdings verheimlichte sie das ihren Brüdern. Kankurou machte sich eh grundsätzlich nur darüber lustig und zog sie auf, warum sie diesen, um es mit den Worten des Puppenspielers zu beschreiben „neunmalklugen Typen mit dem Pferdeschwanz“ überhaupt schrieb. Zudem erklärte er ihr immer, dass die Männer aus Sunagakure mehr Schneid hätten und weit aus härter kämpfen würden - im Gegensatz zu den Ninjas aus Konoha. Gaara würde sie wieder prüfend ansehen, auch wenn er nichts dazu sagen würde, war sein Blick für sie schwer genug stand zuhalten. Die Augen des Kazekage schienen ihrer Meinung nach alles sofort zu durchschauen und sie sollten diese Dinge nicht zu Gesichte bekommen, noch nicht. Sie wusste schließlich selbst nicht wohin das Ganze führen solle.     „Wenn du noch duschen magst…“ Temari schrecke aus ihren Gedanken auf. Neben ihr stand ihr kleiner Bruder, der sich gerade ein Hemd zuknöpfte.   „Jaa.. sicher…ich geh dann mal.“ , nuschelte die Blondine und faltetet den Brief eilig und stampfte hinein.   Als seine Schwester an ihm vorbeigehuscht war, sah sich Gaara auf dem Balkon um. Matsuri schlief immer noch, der Tag schien doch sehr ereignisreich für sie gewesen  zu sein.   „Matsuri?“   „Matsuri? Wach auf?“ Doch dieser Versuch seine Schülerin zu wecken war von keinem Erfolg gekrönt. Das Mädchen hockte immer noch auf ihrem Stuhl und schlief in einer komischen Haltung, mittlerweile hatte sich zudem schon ein kleiner Sonnenbrand auf ihrem Gesicht gebildet. „Du hast schon einen Sonnenbrand, es wird langsam Zeit aus der Sonne zugehen.“, versuchte es der Kazekage in gewohnt kühlem Ton weiter..  Die Brünette spürte eine Hand auf ihrer Schulter und langsam öffneten sich ihre Augen. Müde und etwas verpennt wie sie war, realisierte Matsuri nicht wer vor hier stand. „…hoffentlich hast du keinen Sonnenstich?...“, sprach eine Stimme, die dem Mädchen zwar bekannt war, jedoch in diesem Moment nicht zuzuordnen war.    Wer hat einen Sonnenstich? Wer ich? Wer redet da eigentlich?   Erst im zweiten Moment bemerkt sie, dass zwei grüne Augen sie musterten, vor denen einzelne rote Haarsträhnen hingen. Schlagartig wurde Matsuri knallrot und erhob sich mit den Worten: „…bin wach!“ Gaara der einen Schritt beiseite getreten war, schaute sie kritisch an - vielleicht hatte sie wirklich einen Sonnenstich? Immerhin sprach ihr Verhalten, seiner Meinung nach, dafür. Als Matsuri aufgesprungen war und „ich zieh mir was anderes an“ nuschelte, passierte es.  In Eile hatte sie die Kiste übersehen und viel so schnell, dass selbst der Kazekage nicht reagieren konnte. Selbst Gaara musste zugeben, dass es schon ein wenig komisch aussah, allerdings auf eine, wie er fand, fast schon niedliche Art und Weise.  „Oh man das war jetzt echt peinlich.“, sprach Matsuri und rappelte sich wieder auf.   "Also etwas seltsam war es schon. Aber um ehrlich zu sein auch etwas lustig. Du hast dir hoffentlich nichts getan?“, gab der Kazekage zu und blickte sie besorgt an.  Matsuri, die nun wieder auf zwei Beinen stand, versuchte die Peinlichkeit mit einem Themawechsel zu überspielen.   „Nein alles in Ordnung. Gehen wir heute Abend irgendwo hin?“           Ein paar Stunden später waren die drei auf einem schattigen Vorplatz des Amphitheaters des Dorfes. Auch hier war das Interesse an den Besuchern aus Sunagakure ungemein groß. Viele Menschen wollten ein paar Worte mit Gaara wechseln, was manchmal auch für Temari und Matsuri etwas nervig war. Bei kühlen Getränken standen die drei Ninjas im Schatten einer Skulptur und unterhielten sich mit einem Mann namens Soichiru Haku. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass unser Dorf solch talentierte Ninja hervorgebracht hat.“, erklärte der Mann ausschweifend. Der Kazekage nickte immer wieder freundlich. Temari verrollte die Augen, es war das dritte Mal, dass der Mann betonte, welch glorreiche Ninjas dieses Dorf hatte. Komischerweise hatte von diesen kein Mensch gehört.  „Wie viele Shinobis haben sie im Dorf?“   „Mehr als zweihundertfünfzig, aber genaue Zahlen weiß ich ehrlich gesagt nicht.“, antwortet Gaara.   „Oh das ist eine beträchtliche Anzahl. Sie scheinen viel in den Schutz aller zu investieren.“   „In der Tat, die aktuellen Umstände machen es äußerst sinnvoll in die Zukunft zu denken.“   „Wie schätzen sie die momentanen Umstände ein?“, hinterfragte Soichiru.     Allerdings kam der Kazekage nie zu einer Antwort, denn ein junger Mann kam zu der Gruppe herangetreten und hatte schnell die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf sich gezogen. Sein langes Haar und die markanten Gesichtszüge ähnelten denen von Soichiru. „Darf ich ihnen meinen Sohn vorstellen? Takumi. Er ist einer unserer besten Shinobis.“, erklärte der stolze Vater.   „Tag auch! Wer sind denn die beiden Damen Kazekage?“, sprach Takumi und grinste Matsuri und Temari gierig zu. Jeder erkannte die Provokation in der Art und Weise wie Takumi sprach, er hatte eine Arroganz an sich, die Gaara schnell zu wider war. Der Sohn von Soichru hatte es in nur kürzester Zeit geschafft eine große Welle der Abneigung bei den Gästen aus Sunagakure hervorzurufen.  „Das ist meine ältere Schwester Temari…“, begann der Rothaarige und deutete auf die Blondine, „…und das hier ist meine Schülerin Matsuri.“ „Also besteht die Leibgarde des Kazekagen nur aus Mädchen? Ich dachte es gibt noch einen Bruder, einen Puppenspieler und das diese beiden wirklich hübschen Damen zu ihrem Vergnügen hier sind?“ Temari warf den Neuankömmling einen scharfen Blick zu, auch Matsuris Gesicht spiegelte nicht gerade Begeisterung wieder. Man bekam schnell den Gedanken, dass Takumi Frauen für Shinobi zweiter Klasse hielt, vermutlich sogar als unbrauchbar ansah. Temaris Blick wanderte zu Gaara, seine Augen hatten einen Ausdruck der Abneigung angenommen, welchen sie in vergangenen Tagen oft bei ihm gesehen hatte. Sie war sich sicher - Gaara kochte innerlich! „Die Qualität eines Leibwächters ist nicht daran zu bemessen, ob jemand eine Frau oder ein Mann ist. Meiner Meinung nach sollten mehr Frauen den Weg des Shinobi wählen. Es gibt gute Beispiele, dass Frauen sehr erfolgreiche Shinobi sein können. Da wäre der Hokage von Konoha, meines Wissens nach ist auch der Mizukage eine Frau. Sie scheinen eine sehr klassische Ansicht der Dinge zu haben Takumi.“, konterte Gaara. Sein Unterton war kalt und verbissen. Matsuri spürte wie der Ton rauer wurde, zu ihr war der Kazekage stehst freundlich gewesen, doch genau diese Art hatte sie oft, von vielen Menschen, beschreiben bekommen, als die typische Kampfhaltung von Gaara. Takumi lachte schallend auf. Die Luft schien noch eisiger zu werden.  „Mag sein, dass auch mittlerweile Frauen  den ehrenhaften Beruf des Shinobi ausüben, aber ich sehe sie nicht als wahre Gegner an. Ich hätte nicht erwartet, dass der stärkste Shinobi es fördert, dass dieser edele Stand mit Frauen besudelt wird. Der früher Kazekage hätte dies sicherlich nicht so gesehen. Aber wie auch immer, mich konnte noch niemand schlagen, weder Mann noch Frau.“   Bei diesen Worten griff sich Temari schlagartig an die Kehle. Den Kazekagen der vierten Generation zu erwähnen und sein Handeln für gut zu befinden, schien Gaaras Hass auf Takumi nun endgültig besiegelt zu haben. Es hätte sie nicht gewundert, wenn der Kazekage dem arroganten Idiot auf der Stelle das Leben aus dem Eingeweiden gequetscht hätte. Glücklicherweise geschah nichts der Gleichen, Gaara blieb ruhig. Auch Matsuri spürte wie das Unbehagen in ihrem Körper sie zu Eis erfrieren ließ, eins war klar - Takumi und Gaara würden keine Freunde mehr werden! „Haben sie schon einmal gegen eine Frau gekämpft Takumi?“ Wieder lachte er laut auf.    „Nein, Kazekage. Ich mache mir doch nicht die Hände wegen einer Frau schmutzig.“   „Denn jeder Sieg ist eine Trophäe, richtig?“, sprach der Kazekage ruhig, reserviert und voller Abneigung.   „Genau so ist es!“, stimmte der Sohn von Soichiru heroisch ein.  Matsuri beäugte die beiden jungen Männer skeptisch. Was lief hier gerade ab? Sie spürte die gegenseitige Abneigung. Zum ersten Mal konnte sie sich bildhaft vorstellen, wie der Kazekage wohl kämpfte. Ungezähmt. Gnadenlos. Gefährlich.  Allein die Art und Weise wie er Takumi gegenüberstand, wirkte er wirklich wie ein knallharter Shinobi. Leere Worte konnten ihn nicht beeindrucken.  Über einen Lautsprecher wurden alle Besucher gebeten ihre Plätze einzunehmen. Auch die Gruppe des Kazekage wollte sich bereits in Bewegung setzten, die Mädchen waren froh darüber dem Gespräch nun ein Ende zu setzen,  als Takumi noch einmal den Gesprächsball aufnahm.   „Kazekage?“ Gaara, der sich bereits zum Gehen umgedreht hatte, blieb stehen. „Ich habe gehört sie gastieren noch ein paar Tage bei uns. Wie wäre es dann mit einem praktischen Beispiel ihrer Künste. Ich würde mich sehr über eine weitere Trophäe freuen. Ich habe noch nie gegen eine Jinchukraft gekämpft. Ich hoffe einen Blick auf die Bestie werfen zu können. Gaara - die ultimative Waffe aus Sunagakure!“, als Takumi geendet hatte, schien er den letzten Nagel in seinen Sarg geschlagen zu haben.   „Also was soll denn dieser Ton!“, fauchte Temari. Ihr war nun endgültig der Kragen geplatzt, doch in diesem Moment spüre sie den Arm ihres Bruders, der sie zurückhielt.  „Morgen Abend. 18 Uhr.“, sprach der Rotschopf kurz, knapp und kaltschnäuzig und beendete damit das Gespräch.    Dann gingen die drei. Matsuri und Temari sprachen kein Wort, beide sahen Gaara nur besorgt an. Als dieser die Blicke der Mädchen bemerkte, verschränkte er die Arme   „Es wird Zeit den Menschen hier zu zeigen, was es bedeutet Ninjas aus Sunagakure so herabzuwürdigen.“ Kapitel 21: Der Geist des Windes und die Worte des ersten Kazekage* ------------------------------------------------------------------- Die Nachricht, dass der Kazekage von Sunagakure eine Herausforderung zum Kampf angenommen hatte, hatte sich schneller verbreitetet als alles andere in diesem Dorf. Natürlich war dies nicht geplant gewesen. Gaara hatte sich der Provokationen eines arroganten Shinobi hingegen, was Temari am nächsten Tag schon wieder sehr kritisch bemängelte, obwohl sie Takumi am Tag zuvor am liebsten selbst gemeuchelt hätte.  „Meinst du wirklich, dass diese Aktion notwendig war?“ „Temari ich diskutiere deswegen jetzt nicht mehr!“, Gaaras Tonfall war mittlerweile leicht pikiert. Er wollte sich jetzt keinen Rückzieher machen, immerhin musste er sich doch als Kazekage etablieren.  Es war bereits 17:32 Uhr, Temari und Matsuri saßen auf ihren Betten und schauten dabei zu wie sich der Kazekage für den Kampf vorbereitete. Konzentriert formte der Rothaarige immer wieder Fingerzeichen, um seinen Sand mit extra Chakra aufzuladen. Dies hatte den Vorteil ihn schneller dirigieren zu können und mehr Kraft auszuüben. „Was ist, wenn er wirklich sehr stark ist? Wir können es uns nicht erlauben, dass du ernsthaft verletzt wirst.“ Der Kazekage zischte verächtlich. Seine ältere Schwester war verwundert diesen Tonfall von ihm zu hören - es war ein Relikt aus dunkleren Tagen von Gaaras Leben. „Es ist schon einiges notwendig, um durch den Sandschild zu kommen Temari. Eigentlich müsstest du das wissen“, sprach der Kazekage mit kaltem Unterton. Sie wusste, dass ihr Bruder recht hatte, viele hatten sich schon am Sandschild versucht, die meisten waren daran gescheitert.   „Das weiß ich doch, aber dieser Typ hat dich nur provozieren wollen.“, Temari versuchte immer noch ihren kleinen Bruder umzustimmen. Allerdings schien Gaara seine Entscheidung getroffen zu haben und es war vollkommen egal was seine ältere Schwester von zu sagen versuchte, er würde es nun durchziehen.   „Er hat mein Amt in den Dreck gezogen. Hat Frauen als Menschen zweiter Klasse hingestellt und vor allem den vieren Kazekage als großartigen Ninja hingestellt. Reicht dir das nicht?“, Gaara formte immer noch verschiedene Fingerzeichen, was durch Temaris permanente Einwende nicht gerade einfacher war.   „Ja schon, aber …“ „Jetzt ist mal Schluss!“, fauchte der Kazekage in einem sehr erbosten Ton, der Matsuri so zusammenfahren ließ, dass die Bücher, welche sie vor sich liegen hatte, klappernd zu Boden fielen. Gaara hatte sich nun erhoben, mit ziemlich angesäuerter Mine zog er sich seine bordeauxfarbene Jacke über und begann diese zuzuknöpfen. Der Raum war von einer unangenehmen Stille erfüllt. „Weißt du Temari, ich lasse mir nicht von einem dahergelaufenen, arroganten Shinobi, wenn er denn überhaupt einer ist, so etwas sagen. Der überhaupt keine Ahnung von irgendwas hat, weder von unsere Arbeit, noch von dem was wir durchgemacht haben. Als ob es mir Spaß macht eine Jinchukraft zu sein. Was bildet der sich überhaupt ein Sunagakure so hinzustellen…“, Gaaras Ton hatte sich geändert. In seinem letzen Satz hatte etwas bitteres gelegen, man konnte den Schmerz den der Kazekage mit seinem Schicksal als Jinchukraft verband ganz deutlich spüren.   Matsuri blickte vorsichtig auf. Schon lange wollte sie mehr von Gaaras Leben erfahren, doch traute das Mädchen sich es einfach nicht. Natürlich wusste auch sie, dass Gaara eine Jinchukraft war und deswegen eine schwierige Kindheit gehabt hatte. Sie hätte gerne mehr davon erfahren, um Gaara besser zu verstehen, doch vermutete sie, dass der Kazekage kaum mit ihr darüber mit ihr reden würde. In seiner Nähe zu sein bedeutete ihr mittlerweile sehr viel - um keinen Preis der Welt wollte sie sich dies mit irgendwelchen "dummen" Fragen, welche sie ihrer Meinung auch nichts angingen, verbauen. Somit nahm sie jeden dieser seltenen Augenblicke, in denen Gaara etwas von sich preisgab, dankend an. Temari die immer noch bewegungslos auf ihrem Bett saß, sah ihrem kleinen Bruder weiter zu, wie er, nachdem er seine Jacke angezogen hatte, nun auch die Kürbisflasche anzog und erhob sich um ihm zu helfen. Ihr Blick hatte nun etwas weiches, freundliches, fast schon mütterliche Züge angenommen. Scheinbar hatte auch sie Gaaras Worte berührt.  „Sand zu unseren Füßen – Wind in unserem Gesicht. So lasst uns ein Dorf gründen und es mit Menschen bevölkern, welche den Geist des Windes in sich tragen. Lasst sie so wandelbar und unzerstörbar sein wie Sand und so unbeugsam, stark und unbezwingbar sein wie der Wind. Er ist unser Atem, die Säulen die unsere Welt stützen, die vom Sand bis in Ewigkeit getragen werden.“ Die Schülerin des Kazekagen blickte nun zu Temari, sie kannte diese Worte. Dann fiel es Matsuri plötzlich wieder ein woher. Sie waren auf einer Gedenktafel mitten im Dorf eingraviert worden. Es waren die Worte des Kazekage der ersten Generation, welcher Sunagakure gegründet hatte. Er war der erste Mann der vom Geist des Windes gesprochen hatte. Auch in anderen Dörfern gab es ähnliche Ansätze. In Konohagakure sprach man vom Willen des Feuers, welcher besagte, dass Liebe der Weg zum Frieden war. So kämpften die Ninjas aus Konoha aus Liebe zu ihrem Dorf und den Menschen, die dort lebten. Mit dem Geist des Windes hatte es ähnliches auf sich. Doch waren die Menschen in Sunagakure etwas naturverbundener als die in Konoha. Regelmäßige Dürren, harte Windstürme und ein generell eher raues Klima hatte die Menschen dazu gezwungen sich mehr mit den Naturgewalten auseinander zu setzten, als irgendwo anders.    So glaubte man, dass der Wind die Menschen aus der Wüste geformt hatte, nachdem diese sich aus dem Sand erhoben hatten. Unter solch schwierigen Bedingungen, mitten in der Wüste, galt es zusammenzuhalten. Standen die Menschen aus Sunagakure vor einem besonders schwierigen Problem, dann erinnerten sie sich gerne daran, was der erste Kazekage sagte. Um neuen Mut zu schöpfen und sich klar zu machen, dass die Menschen in diesem Dorf etwas besonders waren - stark und so schnell nicht kleinzukriegen. Temari tat es ihnen nun gleich und tatsächlich schien ihre kleine Motivationsrede Früchte zu tragen. „Wir stehen zu unserem Dorf, zu den Menschen die dort Leben und zu unseren Überzeugungen und wir kämpfen gegen jeden der versucht dies zu untergraben. Der Wind begleitet uns in jeder Sekunde.“, sprach nun der Kazekage zu seiner Schwester. Temari lächelte, dann zog sie eine Schnalle der Kürbisflasche an Gaaras Brust zurecht und umarmte ihn kurz. „Du brauchst dich nicht hinter deinen Vorgängern zu versteckten. Du machst das wirklich gut. “, begann sie und nachdem sich die beiden aus der Umarmung gelöst hatten sagte die Blondine:“ …und jetzt verpass diesem überheblichen Idioten einen gewaltigen Tritt in den Arsch.“   "Jetzt übertreibst du.", sprach Gaara und alle drei gingen nach draußen.     Der Kampf selbst fand vor den Toren des Dorfes statt, da Takumi nach eigener Aussage „viel Platz“ bräuchte. Dem Kazekage spielte dies natürlich in die Karten, was er allerdings nicht offen Kund tat. Neben Matsuri, Temari und Soichiru waren viele Schaulustige gekommen – niemand schien sich dieses Spektakel entgehen zu lassen. Takumi gab sich in der Zwischenzeit selbstgefällig, arrogant und vor allem siegessicher. Einige Mädchen standen um ihn herum, während er lächerliche Aufwärmübungen vollzog.    „Was ein Spinner.“, zischte Gaara während er an einer Wasserflasche nippte, die er dann Matsuri reichte.   „Er redet sehr viel.“, antwortet diese und beobachte den Gegner des Kazekagen skeptisch. Selbst ihr kam das Gehabe von Takumi ziemlich bescheuert vor.    „Gut erkannt. Menschen die viel Reden haben oft bei weitem nicht das Können wie sie es anpreisen.“, erklärte der Kazekage seiner Schülerin.    „Ach ja?“, Matsuri war nun neugierig.    „Sicher, ich beweise es dir.“, sprach Gaara und drehte sich nun in Richtung der Menge.      „Er sieht sehr selbstbewusst aus.“, raunte Matsuri Temari zu, beide beobachten den Kazekage wie er seine Position einnahm. Da stand er wie Gaara es, Temaris Meinung nach, schon immer tat - die Arme verschränkt vor sich, in seinem Gesicht war keinerlei Emotion erkennbar.   Temari seufzte. Ob ihn genau diese Haltung einmal berühmt machen würde? Es war nur Spekulation, aber sie hielt es für möglich. „Gaara macht in fertig.“, antworte sie Matsuri nach einer bedeutungsschwangeren Pause. Matsuri nickte bloß zustimmend, sie war gespannt was nun geschehen würde. Sie hatte den jungen Kazekage bisher nur einmal kämpfen sehen und das nur mehr oder minder. Allerdings versuchte sie so oft es möglich war sein Training von den Dorfmauern aus zu bewundern. Yukata und Sari unterstützend sie dabei immer tatkräftig.      „Wie sieht es aus Takumi? Ich kann das kaum erwarten.“, sprach Gaara. Nun lag in seiner Stimme Provokation. War dies Kalkül oder einfach eine Folge der Unstimmigkeiten der beiden?    Takumi drehte sich um, langsam musste er sich seinen Gegner stellen und zeigen was er konnte. „Gerne. Beginnen wir.“, konterte er und küsste eine der jungen Frauen, die um ihn herumstanden heftig. Diese schien die kurzzeitige Aufmerksamkeit voll auszukosten. Oder wollte er damit bloß Zeit schinden? „Wah! Ich muss gleich kotzen.“, hörte Gaara seine Schwester murren. Dann begann das Spektakel. Beide Kontrahenten verbeugten sich ehrenhaft, die Menschen rings herum ahnten, dass nun etwas großes geschehen würde.  Takumi agierte wie Gaara es eingeschätzt hatte. Er startete einen direkten Angriff mit einem Schwert, welchen er mit einem klassischen Tai-Jutsu kombinierte. „Jetzt lernst du mich kennen Kazekage!“, schrie er. Doch der Rotschopf bewegte sich keinen Meter, er stand dort still, anmutig und standhaft. Bereits während Takumi auf ihn zustürmte wurde dem Ninja klar, dass gleich etwas geschehen musste. Jedoch war es zu spät, sein Angriff wurde von den Sandmassen abgefangen, das Schwert aus seinen Händen gerissen und Takumi fiel rücklings zu Boden. Ein Raunen ging durch die Menge. Temari schnaubte verächtlich.  „Was zum Teufel ist das denn!“, brüllte Gaaras Gegner. „Das? Sand? Das kennst du doch.“, antwortete er und rührte sich nicht von der Stelle. „Du hast keine Fingerzeichen geformt!“ „Gut erkannt“ „Aber… Aber..“ „Ich brauche keine Fingerzeichen um den Sand zu delegieren. Ich denke es und er tut es… Ist das so schockierend für dich Takumi?“, der kaltschnäuzige Ton des Kazekagen schien bei Takumi Unruhe und Besorgnis auszulösen.  Matsuri war fasziniert, bei Gaara wirke alles gekonnt, einfach und mühelos. Er stand dort, in seiner typischen Pose, emotionslos und stark. Takumi hatte sich in der Zeit wieder aufgerappelt und gewillt einen neunen Versuch zu starten. „Glaub ja nicht, dass du jetzt schon gewonnen hast. Jutsu des donnernden Schalles!“, darauf folgten einige Fingerzeichen. Plötzlich ertönte ein schriller Pfeifton. Der Kazekage fuhr zusammen und griff sich hektisch an die Ohren, auch viele andere taten es ihm gleich. Takumi hatte einen so schrillen Ton erzeugt, dass für einen Moment selbst der Kazekage nicht auf seine unmittelbare Umgebung achtete. Dies gab seinem Gegner die Chance näher an ihm heran zu kommen. Erst im letzten Moment spürte er die Klinge des Schwertes nur um Haaresbreite an seinem Ohr vorbeisausen. Guter Trick, jemanden ablenken, um dann an ihn heran zukommen, er hat die Lage schnell erkannt, dachte der Kazekage.   Natürlich verschwieg Gaara, dass der Sand ihm ganz automatisch schütze und er wahrscheinlich sonst einen Treffer kassiert hatte.  Allerdings schaffte Takumi es nicht Gaara zu berühren, wie so oft war es der Sand welcher dem rothaarigen Teenager vor Schlimmeren bewahrte. Kunais sausten schnell herbei, doch schafften auch diese es nicht zu der Jinchukraft durchzudringen. „Nettes Jutsu hast du da.“, konterte Gaara. „Danke, normalerweise schaffe ich damit meine Gegner zu besiegen“, antwortete Takumi. „Ich bin nicht jeder.“ „Das merke ich.“, blaffte Takumi und versuchte nun ein neues Jutsu.  „Jutsu des Feuerdrachen!“ Es wurde heiß, brennend heiß. Die Menschen wischen zurück, auch Temari und Matsuri hielten hektisch ihre Arme vor ihr Gesicht als eine gewaltige Feuerkugel sich gegen Gaara erstreckte. Nachdem die  Hitzewand endlich erloschen war, blickten die Mädchen wieder zu Gaaras Gegner. Takumi langsam etwas außer Atem stand dem amtierenden Kazekage gegenüber, welcher immer noch Haltung behielt und sich keinen Meter von der Stelle bewegt hatte. Es trat Stille ein, einzig und allein das laute Atmen von Takumi war zu hören. „Bist du fertig?“, durchdrang die Stimme von Gaara die Stille, kalt und erbarmungslos. Temari wusste, dass der Kazekage es nun beenden würde.  „Was?“, der Sohn von Soichiru hatte Panik in den Augen. Natürlich war auch ihm nicht entgangen, dass Gaara keinen einzeigen Angriff bisher gestartet hatte.  „Ich habe dich gefragt ob du fertig bist?“, wiederholte Gaara. Takumi blicke irritiert, die Angst machte sich in seinen Augen breit. Langsam, fast wie eine Schlange bewegte sich nun der Kazekage auf seinen Gegner zu. „Gut…nachdem du nun ein paar Justus präsentiert hast, zeige ich dir mal was ich so kann.“, dann formte Gaara einige Fingerzeichen.  Sofort erhoben sich Sandmassen meterhoch, um Takumi zu erdrücken. Dieser rannte. Er rannte und rannte, immer wieder im zickzack. Doch Gaara war schnell. Er ließ ihm keine Chance auch nur stehen zu blieben, um auch nur ein Jutsu anzuwenden. Er jagte Takumi wie ein hilfloses Schwein. Die Mädchen die Takumi am Anfang noch so zugejubelt hatten, blickten nun entrüstet drein und versuchten ihrem "Helden" mit Zurufen zu motivieren endlich wieder anzugreifen.       „Er beherrscht wohl keinen Distanzangriff?“, Matsuri beobachtete das ganze Schauspiel genau.  Temari dreht sich zu der Schülerin des Kazekage um. „Gut erkannt, du erkennst langsam Gaaras Kampfweise.“, antwortete sie.    „Ja ein wenig. Ein direkter Angriff ist mit normalen Attacken nicht möglich, da der Sand ihn immer schützt. Er müsste schneller als der Sand sein, um hinter die Verteidigung zu kommen. Allerdings scheint er dazu nicht in der Lage zu sein. Somit ist es doch eigentlich aussichtslos?“ „Stimmt… Ich habe einen Ninja aus Konoha gesehen, welcher es tatsächlich geschafft hatte hinter Gaaras Sand zu kommen. Der Junge war verdammt schnell, allerdings hatte letztendlich auch er keine Chance, obwohl ich ehrlich sagen muss er es unserem Kazekage nicht leicht gemacht hat.“ Plötzlich wieder ein Feuerball, doch der Kazekage blieb wo er war.  „Takumi ich gebe dir jetzt die Chance einfach aufzugeben, dann ärgert sich keiner und du kannst noch mit erhoben Hauptes aus dieser Sache gehen.“, sprach Gaara während auch der zweite Feuerball nicht zu ihm durchkam. „Ich aufgeben…Nein…“, stammelte Takumi und formte wieder hektisch ein paar Fingerzeichen. Auch dem Kazekagen entging das nicht. Gen-Jutsu? Oh nein nicht mit mir!, dachte der Kazekage und agierte schnell als Takumi. „Jutsu der Sandfesseln!“ Mit einem Mal war Takumi bewegungsunfähig, seine Beine waren umschlungen von Klauen aus Sand, ebenso seine Hände. „Du bist zu langsam, zudem bist du ein aufgeblasene Kerl, der meint mit drittklassigen Jutsus eine Jinchukraft zu besiegen.“ Mit einer weiteren Handbewegung sank der Gegner des Kazekagen plötzlich in den Boden ein. „Was zum…“, Panik trat in sein Gesicht, je schneller sich  Takumi bewegte, desto mehr sank er tiefer in den Sand. Währenddessen trat der Rotschopf langsam näher an seinen Gegner heran. Der Kampf war entschieden. „Was zu Teufel das ist?", schrie Soichiros Sohn, in seinem Tonfall war nun blanke Angst zu hören.    "Das ist Sand. Das habe ich dir doch vorhin schon erklärt. Er ist immer um mich herum. Ich kann ihn delegieren wie ich will, ihm befehlen was ich will, ihn töten lassen wann ich es will…“, in seinen letzten Worten lag etwas Schweres, etwas mit viel Nachdruck, was Matsuri eine Gänsehaut bereitete. Während Takumi um Gnade bettelte, wirkte Gaara stärker und selbstbewusster den je. Er hatte sich zum ersten Mal als Kazekage bewährt und Stärke gezeigt. Dabei auch noch deutlich machen können, wie er die Dinge sah und dummes Gerede nicht duldete. „Ich erspare dir nun das Ende. Normalerweise würde ich meine Gegner im Sand zerquetschen, ihnen das Leben aus den Adern pressen. Aber für dich ist diese Niederlage peinlich genug. Ich rate dir an deine Ansichten zu ändern dir klar zumachen, dass jeder Mensch etwas leisten kann, wenn man ihn achtet und wertschätzt. Egal ob Mann oder Frau. Auch mir begegneten viele Menschen, die so waren wie du. Sie haben mich in ein tiefes Loch getrieben, am Ende war mir jedes Leben für mich wertlos. Niemand sollte so werden. Denkt darüber nach, auf uns alle kommen dunkle Zeiten zu, in denen solche Menschen wie du keinen Platz haben.“ , als der Kazekage geendet hatte drehte er sich zu Temari und Matsuri um. Beide folgte ihm schweigend. Es war ein Moment, der voller Emotion getragen war. Matsuri blicke verstohlen zum Kazekagen der in Stille neben ihnen her ging. Ihr war bewusst, dass er ihr wieder einmal einen kurzen Einblick in sein Leben gewährt hatte – nun war dieses Fenster wieder zu. Kapitel 22: Die alte Chiyo* --------------------------- Am Morgen danach machten sich die drei Shinobis aus Sunagakure auf zu ihrem nächsten Ziel. Soichiru hatte sich noch vielmals bei Gaara, für das Verhalten seines Sohnes  entschuldigt und einige Bücher als Geschenk für die Bibliothek von Sunagakure mitgegeben. Eines davon hatte ganz Matsuris Aufmerksamkeit gewonnen. Die nächsten drei Tage stand nun ein langer Marsch auf dem Plan. Das Ziel war Okanoshigakure, die größte Stadt im gesamten Windreichs, zugleich auch dessen wirtschaftlicher Motor, denn das es finanzierte sich zu großen Teilen aus dem Export von Gewürzen, exotischen Früchten und Spirituosen. Fast alle diese stammten aus einer Hochebene im Norden, die dank vieler Quellen und Regenschauern im Gegensatz zum Rest des Reiches mit einer üppigen Flora und Fauna gesegnet war. Dort auf zum Teil über 1000 Metern Höhe wuchsen laut Erzählungen die köstlichsten Orangen, Kirschen die von der Sonne geküsst wurden und Gewürze die einen unbeschreiblich sinnlichen Duft hatten. Es klang wie das Paradies, hoch oben, weit weg von der Trockenheit der Wüste. Genau dort lebte auch der Feudalherr des Windreich in seinem riesigen Wasserpalast, der von einem ebenso riesigen Garten umgeben war. Wenn man einigen Geschichtsbüchern Glauben schenken wollte, war dieser Garten, der älteste Garten der je existierte und von solche einer Schönheit sein, dass sich dort schon hunderter von Menschen zwischen den duftenden Lavendelbüschen und den großen purpurnen Ahornbäumen verliebt hatten. All dies kümmerte Gaara im Moment ziemlich wenig, in seinem Kopf spielte sich nur das Treffen von dem Feudalherren und ihm immer wieder ab. Wie würde er auf ihn reagieren? Konnte Gaara die Interessen seines Dorfes überhaupt richtig vertreten? Würde der Feudalherr den Ernst der Lage erkennen? Daneben gab es noch viele andere wichtige Personen, die es zu treffen galt und klar zumachen, dass mit einem großen Übel zu rechnen war. So war der Brief, welcher den Kazekage im Morgengrauen erreichte genug Grund zur Besorgnis.     Zwei Tage zuvor in Sunagakure… Kankurou gähnte, auch in Sunagakure waren es über Mittag über fünfunddreißig Grad und niemand war gewillt freiwillig nach draußen zu gehen. Doch war die Tatsache den Kazekage als Bruder zu haben, Pflicht genug, um im Büro nach dem Rechten zu sehen. Also verließ der Puppenspieler gegen Mittag seine Werkstatt und ging durch die leeren Gassen zum Kazekageturm. Gerne hätte er Gaara durch das Windreich begleitet, endlich einmal mit seinem kleinen Bruder Zeit verbringen, doch waren viele ungestörte Stunden in seiner Marionettenwerkstadt, ohne eine Temari die gerne an ihm rumnörgele, gleichermaßen verlockend.   „Hey Kankurou!“ „Oh, hallo Baki! Gibt es was neues, vermutlich nicht, oder?“, sprach der Puppenspieler und wandte sich schon wieder zum Gehen um. „Ich würde mich mal nicht so schnell wieder in deine Werkstatt verziehen.“, sprach Baki und blickte zu seinem früheren Schüler, der nun im Türrahmen stehen geblieben war. „Was meinst du?“, Kankurous Stimme hatte etwas argwöhnisches im Unterton.  Baki hob Kankurou eine Schriftrolle entgegen. Das Siegel des Kazekagen stach dem ältesten Bruder von Temari förmlich ins Auge. Das konnte nichts gutes bedeuten.    „Ich hoffe mal nichts Ernstes.“, der Puppenspieler hatte für einen kleinen Moment die Hoffnung, es wäre eine Postkarte mit Urlaubsgrüßen, doch dafür war Gaara nicht der Typ.  „Der Falke, der diese Schriftrolle brachte, hatte auch ein schmales Flächen, mit einer dunklen Flüssigkeit bei sich.“, erklärte Baki. Das klingt überhaupt nicht gut…, schoss es dem Jonin in den Sinn. Die Vorahnung von Kankurou sollte sich bestätigen. Gemeinsam mit Baki ging er in Gaaras Büro und öffnete den Brief, welcher als dringlich markiert war.     Kankurou, zu aller erst möchte ich dich beruhigen, Temari, Matsuri und mir geht es gut. Allerdings haben wir einen Fund gemacht, dem unbedingt nachgegangen werden muss. Wir haben auf der Durchreise einen Stopp in dem verlassenen Dorf Atsuka gemacht und in einem Gebäude diverse Dinge gefunden,welche auf Sasori hindeuten...     Kankurou schauderte. Hatte er gerade wirklich den Namen Sasori gelesen? Dieser Brief hatte mehr Sorgen mit sich gebracht, als der junge Mann gedacht hatte.     ...Wir haben diverse Schriftrollen mit Tabellen und Listen gefunden. Ich glaube, dass diese in Verbindungen mit diversen Giften stehen, zudem haben wir Bauteile entdeckt, welche meiner Meinung nach zu Puppen gehören. Ich habe dir eine Phiole mit einer der Flüssigkeiten mitgeschickt. Ich bitte dich einen Trupp nach Atsuka zu schicken, die die ganzen Kisten bergen. Schau dir bitte die mitgeschickten Rollen an und frage doch mal Sasoris Großmutter ob sie die Handschrift wiedererkennt. Das könnte nützlich sein. Wir werden in einigen Tagen weiterreisen, um auf den Feudalherren zu treffen.    Halte weiter die Stellung!   Herzliche Grüße   Dein Bruder!      Kankurou blickte ernüchtert auf. Gerne hätte Gaara nun den Marsch geblasen, er wusste ganz genau, dass die alte Chiyo kein Freund von Besuchern war. Zudem standen alle drei Kinder des ehemaligen Kazekagen nicht sonderlich hoch bei ihr im Kurs. Wieso hätte er nicht einfach etwas schreiben können wie: "Mir geht es gut, das Essen ist lecker und wir haben viel Spaß."   Aber natürlich musste er mit irgendwelchen Hirngespinsten anrücken und Kankurou die Freizeit vermiesen. Für einen Moment hatte der ältere Bruder des Kazekagen mit sich gekämpft, er wollte, das Ganze als Spinnerei von Gaara abtun, doch als er die Schriftrollen begutachtet hatte, wurde ihm ein klar - Der Kazekage hatte zu recht Sorge gehabt, auch seinen Augen wirkte alles recht beunruhigend.  Ein paar Stunden später stand der Puppenspieler vor einem Gebäude im nördlichen Teil des Dorfes. Er hatte gerade eine Krisensitzung hinter sich gebracht und einen Aufklärungstrupp losgeschickt. Vielleicht waren sie wirklich an einer heißen Spur? Er hoffte es. Sasori war der Schreckend es Dorfes - gefährlich, unberechenbar, mysteriös, tödlich. Nun galt es sich Gewissheit zu verschaffen und dafür musste er der alten Chiyo einen Besuch abstatten. Sie war die Großmutter von Saosori. Einen Meisterin der Marionettenkunst und besaß ein breites medizinisches Wissen. Er kloppte drei Mal - nichts geschah. Im ersten Moment dachte Kankurou Chiyo sei nicht zuhausen, doch war allgemein bekannt, dass die alte Dame sehr zurückgezogen lebte und nicht gleich jeden herzlich empfing. Er blieb hartnäckig.  "Chiyo bist du zuhause? Hier ist Kankurou. Ich habe ein dringendes Anliegen. Der Kazekage schickt mich." Wieder geschah nichts... "Es ist wirklich wichtig", stieß er noch hinterher. Dann wurde schlagartig die Tür aufgerissen, sodass der Puppenspieler beinahe das Gleichgewicht verlor. Vor ihm stand eine alte Dame, sie war nicht sonderlich groß, ihr Gesicht war voller Falten, doch ihre Augen spiegelten höchste Wachsamkeit.  "Na, wenn der Bengel was will haben wohl alle zu springen.", sprach Chiyo wendete sich wieder von der Tür ab.  "Komm schon rein, ich vermute mal schwer, dass dein Anliegen nicht für jedermanns Ohren bestimmt sind." Kankurou nicke. Nur wenige Minuten später saß Kankurou der Großmeisterin der Marionettenkunst gegenüber und sie brütete über den Schriftrollen, die der älteste Sohn von Rasa ihr gereicht hatte. "Also ich kann es nicht hunderprozentig sagen, aber hierbei handelt es sich um eine Dosierungstabellle für ein Gift. Leider steht nicht dabei um was es sich genau handelt...", sie stockte. "hmm" "Also spontan würde ich auf ein Schlangengift tippen. Die gibt es zu Haufen hier.", Chiyo wirkte nachdenklich.  "Und es das auch zu Sasori passen?", Kankurou erhoffte sich neue Erkenntnisse, die dem Dorf helfen würden, die Gaara helfen würden. Chiyo lachte hämisch. "Zu Sasori passen? Ich sag dir mal was, was zu ihm passen würde, er würde aus den seltensten Giften eine Essenz erstellen, dass auch nur ein Treffer, nein... auch nur ein kleiner Kratzer den Gegner töten würde. Das würde zu Sasori passen." Kankurou schwieg. Der zynische Unterton der alten Frau stimmte ihn ganz Kleinlaut. "Du magst zwar ein Puppenspieler sein, allerdings musst du noch viel lernen. Sasori hat deine Puppen gemacht, doch kennst du bei weitem nicht alle ihrer Funktionen. Ich habe meinen Enkel damit kämpfen sehen, ich habe dich damit kämpfen sehen. Du hast noch einen langen Weg vor dir.", giftete die Alte. "Chiyo du brauchst mir nicht davon zu erzählen. Ich kenne die Gesichten von Sasori Akasuna." Beide sahen sich verbissen an. Der eigentliche Grund ihres Gespräch war längst verflogen. Doch Kankurou versuchte sich am Riemen zu reisen, ihm war klar, dass Temari ihn eigenhändig steinigen würde, wenn er nichts brauchbares lieferte. Zudem wollte er seinen kleinen Bruder unterstützen, ihm zeigen, dass er hinter ihm stand.  "Mir ist egal was du von mir denkst. Mir geht es hier um die Sicherheit von Sunagakure. Bist du der Meinung, dass diese Dokument von Sasori erstellt wurden oder nicht?", blaffte er. Chiyo sah zu Boden, ihr Blick war steinern, sie sprach kein Wort. "Sunagakure...Das ist nicht mehr der Ort den ich kenne. Diese Welt hat sich verändert. Das Dorf ist mir egal.", die alte Frau schien mit alle dem nichts mehr zu tun haben zu wollen.  "Chiyo!" "Was? Was ist! mein Sohn kam durch den weißen Reißzahn von Konoha ums Leben. Ich habe einen traumatisierten Enkel groß gezogen, der vor über zwanzig Jahren das Dorf verlassen hat. Ich habe niemanden. Ich brauch niemanden. Ich... habe deinem Vater treu gedient! Ich habe auf seinen Befehl hin Shukaku versiegelt und dafür gesorgt, dass die letzten Menschen getötet wurden, die ich liebte. Ich habe Gaara mit in dieses Amt gewählt, mehr kann ich für die Sicherheit dieses Dorf nicht mehr tun und werde ich nicht.", fluchte Chiyo mit bitterem Hass im Unterton.  Zur Sicherheit des Dorfs... Worauf will sie hinaus?   "Gaaras Ernennung zum Kazekagen war eine Sicherheitsfrage?", Kankurou spürte, dass hier etwas nicht stimmte.    "Ja so ist es. Er ist gefährlich. Mag sein, dass die Jüngeren im Dorf dies nicht so sehen, doch ist er ein unheilbringendes Monster, dass es kontrollieren gilt. Dein Vater hat versagt, jetzt müssen wir unser nötigstes tun."   Kankurous Zorn kochte über wütend erhob er sich und machte sich auf zu gehen. Hier gab es nichts mehr zu holen. Er war geschockt, niemals hätte er so einen perfiden Plan hinter dem Ganzen vermutet. Gewiss würde dieses Wissen Gaara in seiner Position schwächen.   "Gut du willst uns nicht helfen bitte! Aber sei dir sicher Gaara hat sich geändert, er würde sein Leben für jedes einzelne der Dorfbewohner lassen, auch für dich. Akasuki ist auf dem Vormasch und wir wissen nicht ob Sasori vielleicht mit ihnen unter einer Decke steckt. Du könntest uns helfen, du bist es Gaara schuldig."     Dann ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren verließ Kankurou das Gebäude und ließ die despotische alte Frau zurück.     Kapitel 23: Neue Technik und ein altes Problem* ----------------------------------------------- Die Reise ging weiter! Das Ziel fest vor Augen, waren die drei Ninja aus Sunagakure bereits unterwegs in Richtung Okanoshigakure. Das Klima wurde zunehmend milder und der Weg steiler und steiler. Allerdings tat dies der Laune keinen Abbruch. Zwar wusste der Kazekage und seine Begleiterinnen, dass sich die alte Chiyo ziemlich quer gestellt hatte, doch hatte Kankurou ein entscheidendes Detail weggelassen – den wahren Grund zur Ernennung Gaaras zum Kazekagen. Er wollte seinen kleinen Bruder nicht unnötig belasten, das Treffen mit dem Feudalherrn würden ihn genug Kraft kosten. Nichts ahnend wanderten Temari, Gaara und Matsuri in die Hochebene des Landes und nutzen die Zeit um Matsuri etwas besser auf die kommende Chunin-Auswahlprüfung vorzubereiten. „Die Chakrakonzentration klappt schon viel besser. Die felsigen Wege sind ein wirklich gutes Training. Du musst auf Genauigkeit setzten, denn deine Vorteile liegen auf einer Kombination derer mit Schnelligkeit.“ , erklärte Temari während sie versuchte Matsuri, im Laufen, mit einigen Kunias zu treffen. Das Ziel der Übung war, es Matsuris Trittsicherheit zu verbessern und das Kontrollieren des Chakras in Armen und Beinen. „Danke, es ist aber echt noch nicht so einfach.“, antwortete diese mit erstickter Stimme und sprang zur Seite, während ein Kunais nur knapp ihren Arm verfehle. „Das wird schon.“, ermutigte Temari. Sie war mittlerweile mit der Schülerin des Kazekagen warm geworden und hatte sichtlich Spaß dabei, dem Mädchen ein paar Dinge beizubringen, immerhin beherrschten sie beide das Windelement. „Weniger quatschen. Ihr macht beide Leichtsinnsfehler.“, sprach der Kazekage, der derweil ein neues Jutsu testete und auf einer kleinen Sandwolke neben ihnen her flog. „Das stimmt nicht, Bruderherz!“, konterte die Blondine. „Ach ja?“, kam als Antwort und der Kazekage ließ gekonnt beide Fäuste ineinander krachen. Oh nein! Das ist gar nicht gut. Temari kannte diesen Angriff ihres Bruder. Schnell, gewaltig und gefährlich... „Matsuri! Hoch!“, konnte sie gerade so schreien, als schon zwei riesige Sandwalzen aus den Steinwänden, um sie herum krachten. Mit einem kräftigen Satz drücke sich die junge Brünette ab und schaffte es tatsächlich an der steilen, klippigen Wand weiter zu rennen – ein echtes Erfolgserlebnis. „Siehst du Temari, das ist eine gute Leistung.“, sprach der Kazekage in einem fast gelangweilten Unterton, den die beiden Mädchen nur zu gut kannten. "Mensch Gaara, du bist heute wiedermal ein echter Komiker.", stichelte Temari und lachte. Dieser konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkeifen. Dann die nächste Sandwalze, die Mädchen machten einen Hechtsprung nach unten. So trainieren die drei noch eine Weile und machten dann müde, aber zufrieden an einem besonders merkwürdig geformten Felsen Pause.   Während Temari und Gaara eine Karte studierten, blätterte Matsuri interessiert in einem der Bücher, welche der Kazekage geschenkt bekommen hatte. Das Buch war mit dem vielversprechenden Titel "Die Kunst der Jutsu-Techniken" versehen war. Sie hatte einige Seiten entdeckt, die sich mit Wind-Jutsus beschäftigten. „…eine weitere Variation ist die Manipulation des Luftdrucks zu Angriffszwecken. Reduziert man diesen auf ein Vakuum und erhöht ihn dann wieder drastisch, kann man extrem starke Druckwellen entfesseln, die den Gegner in Stücke reißen, auf kleiner Fläche kann man den Druck auch regulieren, um die gebündelte Luft als Geschosse zu verschießen. Im Folgenden werden die Fingerzeichen dazu erläutert.“, lass die Brünette leise und schlug die nächste Seite auf. „Jutsu des versteckten Luftgeschosses. Klingt doch ganz interessant.“ Matsuri lass weiter, die Erklärung der Technik klang nicht zu kompliziert. Es war nur ein längerer Zeitraum der Chakrakonzentration notwendig, nachdem einige Schriftzeichen angewandt werden mussten um eine Tennisball große Luftkugel zu erzeugen. Dann mal los. Also Affe…Hund…Drache…Affe…Drache...Wildschwein…, sprach sich Matsuri innerlich vor und zentrierte dann, wie im Buch geschrieben, ihre Hände zu einem Dreieck und konzentrierte sich mit aller Kraft. Erst spürte sie gar nichts, Matsuri glaubte hätte nicht funktionieren, doch im nächsten Moment spürte sie den Sog. All die Luft in ihrer Nähe schien sich zwischen ihren Händen zu konzentrieren und immer schwerer zu werden. Es funktioniert! Gut okay jetzt die Hände zuschnappen lassen um es abzufeuern, kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, ließ Matsuri die ihre beiden Handflächen zusammenklagen und die Luftkugel donnerte an Temari und Gaara vorbei und schlug in eine Felswand krachend ein und hinterließ einen Krater von der Größe eines Kindes. Der Kazekage und seine Schwester drehten sich erschrocken zu der Quelle des eben verursachten Schadens um. Jedoch hatte es diese von den Füßen gehauen, Matsuri lag rücklings auf den Boden und starrte nur auf ihre schmerzenden Hände. Temari war bereits aufgesprungen und lief zu ihr.   „Alles in Ordnung? Du hast uns ganz schön erschreckt, woher kennst du dieses Jutsu?“, sprach sie und half dem Mädchen auf. „Es stand in diesem Buch. Ich dachte ich versuche es mal.“, erklärte Matsuri und rieb sich nun den Hinterkopf. „Für das erste Mal wirklich gut, das ist ein C-Rang-Jutsu, allerdings musst du es besser zentrieren, dann triffst du auch dein Ziel.“, sprach der Kazekage und erhob sich, nachdem er die Stelle begutachtet hatte, um zu den beiden Mädchen zu gehen. „Deine Hände solltest du aber besser nun etwas schonen, sonst wächst die Wunde schlecht zu. Wind zu konzentrieren, ist eine sehr diffizile Angelegenheit. Das üben wir noch, wenn ihr unseren nächsten Stopp eingelegt haben.“, erklärte er.     Als die drei wieder auf dem Weg waren, hatte zwischen Temari und Matsuri eine angeregte Diskussion über die verschieden Windtechniken begonnen. „Und man kann es so konzentrieren, das Wind schneidet?“, Matsuri war fasziniert von den Möglichkeiten, die Temari berichtete. „Ja, sicher! Das mache ich auch mit meinem Fächer, allerdings brauchst du dafür eine wirklich gute Chakrakontrolle.“ „Verstehe…“ „Aber du kannst Wind auch mit vielem kombinieren, das ist einer seiner großen Vorteile und ihn weiterentwickeln.“ „Wie zu Schall?“, fragte Matsuri. „Ja zum Beispiel. Obwohl, das doch schon sehr speziell ist.“, antwortete Temari. „Das wäre aber eher unterstützend.“, mischte sich nun Gaara ein. „Ach echt?“ „Ja, das ist nicht falsch, um dir einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Allerdings brauchst du einen guten Angriff oder Verteidigungstechniken. Der Luftdruck wäre eine Idee.“, überlegte er.  „Oh man da wartet aber noch viel Arbeit auf mich.“, antwortete Matsuri. und seufzte. „Das kommt mit der Zeit. Irgendwann spürst du was dir liegt und was nicht. Im Übrigen lassen sich Waffen gut mit Wind kombinieren.“, sprach nun die Blondine. Und genau das ist das Problem, dachte die Schülerin des Kazekage. Ja, die Gesichte mit den Waffen war immer noch ein rotes Tuch für Matsuri. Sie hasste es mit Waffen zu kämpfen, zu groß war die Angst davor – zu präsent der Tod ihrer Eltern durch sie. Immer, wenn sie nur ein Kunai in die Hand nahm, war alles wieder präsent, oft hatte schon versucht diese Angst zu kontrollieren. Doch mehr wie das einfache Halten einer Waffe hatte die Schülerin noch nie über sich gebracht.  Allerdings war ihr schon länger klar geworden, dass sie sich diesem Problem stellen musste. Immerhin wolle sie doch die Chunin-Auswahlprüfung bestehen… Kapitel 24: Wasser und Wein* ---------------------------- Am späten Nachmittag des dritten Tages erreichten Gaara, Matsuri und Temari endlich Okanoshigakure. Bereits etliche Kilometer davor begannen die Obstplantage, überall lag ein angenehmer Wohlgeruch in der Luft. Leise rauschten die Bewässerungssysteme im Takt und überall entdeckte man Menschen die auf den Feldern arbeiteten.   Matsuris Augen versuchen den Komplex in seinem Ganzen zu erfassen, ihn zu begreifen, allerdings wirkte alles wie ein riesiges grünes Labyrinth, in dem man hin und wieder nur einzelne Schilder entdeckte, die einem den Weg zeigten. Allerdings schienen die Einheimischen diese nicht zu brauchen, sie wuselten zielstrebig wie kleine Ameisen von A nach B. „Ich habe nie geahnt, dass es im Windreich so einen grünen Ort gibt.“, sprach die Schülerin des Kazekagen und blickte erstaunt umher, mittlerweile waren sie mitten im Geschehen und gingen durch die Gassen in Richtung des Wasserpalastes. Im Vergleich zum Rest des eher ausgetrockneten Windreiches war dieser Ort ein Paradies an Flora und Fauna.  An jedem Fenster hingen Blumenkästen, überall duftete es nach frischem Obst. Jedes Haus schien in einem tadellosen Zustand zu sein, manche von ihnen waren von strahlender weißer Schönheit, andere von ihnen hatten ein verspieltes Mosaikmuster. Allerdings konnte keines der unzähligen, zauberhaften Gebäude an den Wasserpalast auch nur im Entferntesten heranreichen. „Willkommen in Okanoshigakure!“ Alle drei wirbelten herum. Vor ihnen stand eine Frau Mitte vierzig, mit langen dunklen Haaren, ihr schlanker Körper war in einem reichverzierten Kimono gehüllt. Als sie näher kam, verbreitete sich ein Hauch von Yasmin, der mit etwas gepaart war, was scher an Rosenholz erinnerte. „Mein Name ist Maru. Ich bin die oberste Sekretärin des Feudalherrn und möchte sie alle herzlich hier im Wasserpalast begrüßen.“  Als Maru geendet hatte wandte sie sich jeden noch einmal zu und vorbeugte sich angedeutet zur Begrüßung. „Sie sind Temari, die Schwester des ehrenwerten Kazekagen. Ich bewundere ihre Kampfkraft, eine der wenigen Frauen, die es geschafft haben in Sunagakure den Rang eines Jonins zu bekommen. Bemerkenswert! Kosten sie doch unbedingt unsere Kastanien, frisch über Buchenholz geröstet ein wahrer Gaumenschmaus.“ Temari nickte etwas irritiert. Diese Frau mit ihrer tiefen, wohlklingenden Stimme, kannte sie etwas zu genau. Nur Bekannte von der blonden Kunoichi wussten, dass sie gerne Kastanien aß. Als nächstes war Matsuri an der Reihe. Maru verbeugte sich auch vor ihr und strich ihr dann, mit ihren, feinen, zarten Fingern und ihren kobaltblauen Nägeln durch Haar. „Und das ist die Schülerin des Kazekagen. Matsuri, richtig? Sie haben tolles Haar, und diese großen braunen Augen. Ich wette, dass sich in diese Augen schon so manch ein junger Kämpfer verliebt hat. Erfrischend, dass sie so hübsche Blumen in unser kleines Heim bringen, Meister Kazekage.“ Matsuri wurde rot, diese Frau war ihr sehr suspekt. Sie blickte Maru kritisch von der Seite an, als sie nun Gaara ihre merkwürdige Begrüßung aufzuhalsen schien. „Gaara aus der Wüste… So kennt man ihren Namen weit über die Dünen dieses Landes hinaus. Sie glauben nicht, was für eine Ehre es für mich ist, sie im Herzstück des Windreiches zu begrüßen. Wissen sie, man erzählt sich hier schon lange hier von einem Jungen, mit Haar rot wie das der edelsten Rubine, einer Haut so klar, hell und rein wie Alabaster, Augen strahlender als die Sonne und einer Kampfkraft so stark wie tausend Samurai. Es war klar, dass nur sie irgendwann der Anführer der militärischen Streitmacht unseres Landes werden können. Immerhin verlaufen ihrer Wurzeln bis hier her.“ Gaara stockte. Was meinte Maru damit? Seine Familie kam durchweg aus Sunagakure. Jedoch wurde ihm eine Nachfrage verwehrt. Maru war vorausgegangen, um ihnen ihre Bleibe zu zeigen. Die nächsten Tage würden die drei Ninjas in einem Nebengebäude des Palastes wohnen.       „Also diese Frau war wirklich seltsam.“ Es waren rund drei Stunden vergangen. Matsuri, Temari und Gaara, hatten ihre Zimmer bezogen und saßen nun in drei großen Korbsesseln inmitten des sagenumwoben Garten des Wasserpalastes erholten sich bei ein paar Speisen von dem langen Marsch und sprachen über die Planung der nächsten Tage.  „Vor allem wie sie Gaara anbaggert hat. Widerlich.“, setzt Temari nach und blickte zu ihren beiden Begleitern. „Ach ich sah das nicht so.“, antwortet der Kazekage, der sichtlich nicht an dem Geschwätz seiner Schwester interessiert war. „Sag bloß, die hat dir gefallen? Matsuri was sagst du dazu?“, konterte Temari und versuchte sichtlich etwas aus Gaara rauszukitzeln.  Allerdings war Matsuri etwas abgelenkt, sie konnte sich nicht satt sehen an den tausenden Bäumen, den bezaubernden Blumen, dessen Sorten sie nicht kannte. Hin und wieder flatterte ein Schmetterling von Ast zu Ast und ließ die Schülerin Kazekagen ganz abschweifen. Einer von ihnen hatte sich auf dem rechten Arm des Mädchens niedergelassen, verzückt beobachtete sie ihn und erst nachdem Temari wie wild mit einer Hand vor Matsuris Nase rumgefuchtelt hatte, nahm sie wieder am Tagesgeschehen teil. Matsuri musste sich eingestehen dem Gespräch in keinster Weise zugehört hatte. „Ach die war doch schon steinalt.“, sprach sie und sah dem Schmetterling nach der wieder in den Bäumen verschwand.  „Siehst du Temari, alles in Ordnung.“, ergänzte Gaara mit sichtlich gelangweilten Ton und war sich sicher, dass die kleine Stichelei seiner Schwester nun im Sand verlaufen würde. So versuchte er es mit einem Themenwechsel. „Morgen Abend empfängt uns der Feudalherr, also haben wir etwas Freizeit den Abend. Hat jemand schon eine Plan was er tun wird?“, fragte Gaara und nahm einen Schluck von seinem Glas.  „Ich werde mich mal ein wenig außerhalb des Palastgeländes umsehen.“, erklärte die Blondine und nahm sich noch ein Stück Brot. „Ich werde mal ein ausgiebiges Bad nehmen. Es waren echt drei anstrengende Tage“, ergänzte Matsuri. „Gut! Dann gehe ich die Termine der nächsten Tage durch und werde meinen Mantel reinigen lassen. Hier gibt es ja duzende Menschen, die sich darum reißen.“, sprach Gaara etwas zynisch. Der überzogene Protz des Palastes stieß ihm etwas auf. Dem Teenager wurde an diesem Ort mehr und mehr klar vor welchen Problemen sein Vater stand. Das erste Mal konnte er verstehen warum sich die Ninjas im Windreich von ihrem Feudalherren an die Wand gestellt fühlten. Das ganze Geld was für den Schutz des Reiches hätte investiert werden müssen, schien mehr viel mehr weiße Marmorböden, aufwendige Deckenfresken und einem opulenten Garten rausgeworfen zu sein. Das würde morgen sehr interessant werden, da der Kazekage jetzt schon das Konfliktpotenzial spüren konnte.        So gingen an diesem Abend alle ihre eigen Wege. Matsuri war froh nach dem langen Marsch etwas Entspannung zu genießen und ließ sich dankend von einer Dame namens Kyu in das Badehaus des Palastes führen. „Sie haben alles für sich. Hier sind verschiedene Öle, die sie in ihr Bad einlassen können, frische Handtücher sind hier und natürlich gibt es etwas zu ihrer Verköstigung.“, erklärte die Dame, die ebenfalls einen perfekt sitzenden Kimono trug und auf eine Obstschale und einen Krug deutete. „Danke, das ist wirklich sehr aufmerksam.“, antworte Matsuri. Nachdem sich das Dienstmädchen entfernt hatte und die Tür in ihr Schloss schnappte, atmete Matsuri durch. Etwas erschöpft zog sie ihren Bademantel aus und glitt mit ihrem nackten Körper in das heiße Wasser. „Gott! Tut das gut!“, entsprang es ihr, als die Kunoichi sich schließlich einmal in der Badewanne streckte und die Entspannung förmlich greifen konnte. Nach ein paar Minute, in denen Matsuri die eindrucksvollen Malereien bestaunte,  gewannen schließlich die duzenden Fläschchen am Badewannenrand ihre Aufmerksamkeit.   Okay, dann schauen wir mal was es hier so gibt!, dachte sie und nahm die erste Phiole in die Hand. Der erste Griff ging zu einer kleinen bauchigen Flasche mit der Aufschrift „Orangenblüte“. Matsuri öffnete sie, sofort kam ihr ein sanfter, zitronenartiger Duft entgegen. Nach einigen Versuchen hatte sie sich für eine dreieckige Flasche mit der Aufschrift „Tränen der Abendsonne“ entschieden. Ein Spritzer genügte und der ganze Raum war erfüllt mit einem herrlichen Aroma, dass an einen Spätsommerabend erinnerte. Matsuri lehnte sich zurück beobachtete für einige Sekunden die Lotusblüten, die auf dem Badewasser einen langsamen, stillen Walzer zu tanzen schienen und traute sich nun mit den Köstlichkeiten der Obstschale vertraut zu machen. Sie nahm einen Bissen von den sattroten Kirschen und vermutete, dass wohl so das Paradies schmeckte – vollmundig, süß und aromatisch. Es war die pure Kirschversuchung. Matsuri aß einige von ihnen bis sie plötzlich bemerkte, dass die Kirschen fast das gleiche rot hatten wie Gaaras Haar. Wieso komme ich jetzt auf so was? Echt bescheuert…, dachte sie und betrachtete die Früchte in der Obstschale, wie etwas, was höchst illegal war.  Doch ging es ihr nicht mehr aus dem Kopf. Schließlich gab sie den Kirschen doch keine Schuld an ihren verqueren Gedanken und nahm sich eine weitere. Diese Reise hatte Matsuri viele Einblicke geschenkt, viel von Gaara gezeigt. Sie war froh darum - das war gewiss. Um sich nun endlich das Bild seiner, ihr in diesem Moment perfekten roten Haare aus dem Kopf zu schlagen, wandte sich Matsuri dem Krug zu. Beherzt füllte sie den verzierten Glaskelch voll bis oben hin und probierte die dunkelrote fast blaue Flüssigkeit. Erschrocken setzte sie ab. Es war Wein! Alkohol war eigentlich nicht Matsuris Welt, um ehrlich zu sein hielt sie sich auch noch ein wenig zu jung dafür. Doch lag es an den bunten Lotusblüten, aber in diesem Moment überkam es das Mädchen und sie entschied, das ein volles Glas Wein nicht schaden konnte, vor allem wenn er so gut schmeckte – so verführerisch. Im Grunde sollte man als Shinobi standhaft gegenüber allen Einflüssen sein, doch hatte das Mädchen gerade nicht das Gefühl dies zu schaffen.  Ihr Kopf war voller Fragen, die eine Antwort wollten und Gefühle, die ihre Entscheidungen zu beeinflussen schienen. Auch, wenn Matsuri dies nicht zugeben wollte. Da schien ein Glas Wein ein untergeordnetes Problem zu sein, vielleicht half es ja die richtige Entscheidung zu finden? Lag momentan sowieso alles in einem undurchdringlichen Nebel.  Eine ganze Weile sah sie den duzenden Schaumblasen zu, stupste hin und wieder eine Blüte an, damit sie weiter auf der Wasseroberfläche tanze und nippe an ihrem Glas, dabei sinnierte die Kunoichi über die vergangenen Monate und über diese Reise.   „Alles ist viel aufregender als ich es gedacht hatte.“, erklärte sie nun ihrem Wein.   Ja das Mädchen hatte viel gesehen, das Windreich etwas besser kennen gelernt, jede Menge Eindrücke gesammelt und viele Hoch und Tief  erlebt. Sie betrachtete ihre Handfläche, langsam schloss sich die Wunde, bald würde man nichts mehr davon sehen. Nur Matsuri wusste was dort einmal war – eine Erinnerung an einen Schwachen Moment und an eine Umarmung. Im Nachhinein musste das Mädchen feststellen, hatte sie eine der wohl möglich größten Ängste Gaaras miterlebt – den Schlaf. Sie hatte nun begriffen wie schwer das Los sein musste, welches ihr Lehrer gezogen hatte. Sie bewunderte ihn, wie ehrenhaft er versuchte dies zu lösen, das Beste daraus zu machen. Plötzlich kam ihr die Umarmung wieder lebhaft in den Sinn, seine Worte, dass Matsuri immer zu kommen sollte, wenn sie das Gefühl hatte nicht weiter zu kommen. Er konnte das sicher nicht! Wollte Gaara ihr etwas geben was er nicht hatte? Wenn ja, zeigte es sein großes Empathieempfinden. Jetzt bewunderte sie den Kazekagen noch mehr, er hielt sein Wort – er war für die Menschen da, zumindest war er es für sie. War mehr auch überhaupf wichtig? Wahrscheinlich schon, aber Matsuri war der Rest gerade egal. Von allen als Unglückbringer verhasst, kämpfte Gaara um die Anerkennung, um einen Platz im Dorf, was wirklich eine große Leistung war. Dieser Kampf war alles andere als leicht, dem war sich die Kunoichi sicher.    „Du bist verdient Kazekage, irgendwann werden es die anderen alle schon begreifen.“, sprach sie leise, mit Wehmut in der Stimme. Ihr Tat diese Ungerechtigkeit leid. Sah denn keiner, was Gaara alles tat? Wieso war ihr dieser Gedanke nur jetzt erst gekommen, hier alleine in der großen, imposanten Badewanne? Am liebsten wäre Matsuri jetzt aufgestanden und hätte ihrem Sensei die Bewunderung ausgesprochen die er verdient hatte, doch noch vielmehr hätte sie einen Moment wiederholt – diese kurze Umarmung, die im Licht von unzähligen Kerzen und dem Duft teurer Öle so viel mehr zu sein schien. Nicht nur ein „Ich stehe dir bei“, eher ein „Geh nicht weg - Ich brauche dich!". Zumindest wollte Matsuri nicht das der Kazekage aus ihrem Leben verschwand, er hatte sie schon jetzt verändert. Gaara hatte Matsuri mehr Selbstbewusstsein geben, ihr gezeigt, dass es immer einen Weg gab, ihr seinen Weg gezeigt, ihr für einen Moment die Tür zu seinem Inneren geöffnet und ihr immer wieder Lichtblicke in seine Vergangenheit gegeben, die düster und traurig gewesen sein musste. Gaara hatte sich aus seinem Tief herausgearbeitet, sich nicht mit seinem Schicksal abgefunden, er bestimmte seinen Weg. Genau dies musste auch für Matsuri Grund sein mehr aus sich herauszukommen, ihre Ängste zu überwinden und ihr Glück selbst zu schmieden. Doch war sie schon auf ihrem Weg? Im Moment wusste das Mädchen noch nicht so wirklich was ihr Weg war. Am Anfang wollte sie sich nicht mehr verstecken und weglaufen, sie wollte selbst bestimmen was sie tat. Dies hatte alles damals auf diesem Trainingsplatz begonnen, sie hatte sie entschlossen zu Gaara zu gehen und wurde bisher nicht enttäuscht. Wo würde nur diese Reise hingehen? Matsuri hätte auch ein ruhigeres Leben wählen können, aber vielleicht war es auch einfach Schicksal, falls es sowas tatsächlich gab.  Nachdenklich blickte die junge Kunoichi an die Decke des Bades, wie gerne würde sie diesen Augenblick noch einmal erleben, allenfalls sogar etwas länger hinauszögern. Allerdings war dies nur eine Wunschvorstellung, dem war sich Matsuri sicher. Einige Zeit später nachdem sie in frischer Kleidung das Badehaus verlassen hatte war es still geworden. Nur hin und wieder brannten kleine Lichter im Garten, während sie zurück zum Gästehaus lief. Das Mädchen sicher, es musste am Wein gelegen haben, dass sie solchen Spinnereien nachgehangen war. An einem kleinen Teich blieb die Schülerin des Kazekagen stehen und beobachtete für einen Moment die bunten Fische die in ihm schwammen. „Wirklich bescheuert.“, raunte Matsuri einem besonders zutraulichen Fisch zu. „Das sagt man Fischen nicht so oft nach.“, eine bekannte Stimme hatte gesprochen. Die Brünette sah auf.   „Gaara…“   „In der Tat. Was machst du so spät noch hier draußen?“, fragte der Kazekage und stellte sich neben seine Schülerin auf die Brücke des Fischteiches und beobachtete die Fische. Hektisch blickte Matsuri auf ihre Armbanduhr, es war bereits nach 23 Uhr. Scheinbar war sie viel länger im Badehaus gewesen als angenommen.   „Ich war im Badehaus, es ist wirklich sehr schön.“, nuschelte sie.   „Ach so, schön zu hören.“, antwortete Gaara ruhig, fast schon nachdenklich.   „Und du hast dich auf morgen vorbereitet?“ Gaara nickte. Die junge Frau beobachtete den Kazekagen für einen Moment. Er wirkte etwas angespannt.   „Du bist sicher nervös wegen morgen?“, fragte Matsuri und biss sich direkt danach auf die Zunge, ihren Sensei so etwas Privates zu fragen. Sie erwartete, dass Gaara dies mit einem kühnen Spruch gekonnt umgehen würde, doch es kam anders.   „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie.“, sprach der Kage nach einem Moment der Stille. Mit dieser Antwort hatte Matsuri nicht gerechnet. Wieder entstand Stille, nur das Gurren einer Eule war weit entfernt zu hören, beide standen schweigend nebeneinander auf der Brücke, unter ihnen schwammen die Fische verträumt in ihrem Teich.   „Sie werden dir zuhören und du schaffst es sie zu erreichen, in ihnen etwas bewegen. Daran glaube ich ganz sicher.“, sprach die Brünette und legte sanft eine Hand auf Gaaras Oberarm, der immer noch etwas skeptisch den Teichbewohnern zusah.   „Danke…Das ist wirklich sehr nett von dir. Weißt du früher hätte ich nie geglaubt, dass jemand so etwas mal zu mir sagt.“, gab Gaara zu und plötzlich war es wieder da, doch dieses Mal deutlicher, dieses Gefühl, dieses Gefühl was damals schon in dem Händeschütteln lag, als der Kazekage und Matsuri beschlossen hatten Freunde zu sein. Allerdings war es nun kein Hauch mehr, der so schnell wieder verflogen war. Dieses Mal war es mehr und das spürten beide. Jedoch sprach es keiner aus. Vielleicht war es auch in diesem Moment nicht notwendig, waren stiller Dank jetzt in diesem Moment viel mehr wert. Matsuri darüber, dass Gaara so offen mir ihr redete und der Kazekage, da ihm jemand das Gefühl gab, verstanden zu werden. Matsuri lächelte ihn an und wandte sich dann wieder dem Fischteich zu.   „Früher ist vorbei – für dich und mich.“   Gaara nickte und auch er sah den Fischen zu, wie sie langsam ihre Runden drehten. So standen sie dort, mitten in der Nacht im sagenumwobenen Garten des Wasserpalastes, umgeben von den seltensten Blumen und den edelsten Gewächsen. Keiner sprach noch ein Wort, beide betrachteten nur das Wasser unter ihnen. Gaara die Arme verschränkt, Matsuri den Kopf an seine Schulter gelegt, er mit einem erleichterten Gesichtsausdruck, sie mit verträumte Augen. Jederzeit hätte jemand sie dort antreffen können, jedoch geschah dies nicht, zwischen den Büschen und Sträuchern schien sich für die beiden niemand interessieren, niemand zu hinterfragen was gerade geschah – so auch sie nicht. Es waren Augenblicke der Ruhe, die Kraft für das spenden sollte, was noch kommen würde. Kapitel 25: Wir Kinder der Wüste* --------------------------------- Schreie, überall Schreie, egal wo er hinrannte, überall schrien die Menschen. Sie rannten vor ihm weg, ihre Blicke waren panisch. Man konnte die Angst förmlich riechen, doch sie würden ihm sowieso nicht entkommen können, nichts entkam ihm, das war Gewiss. Der Sand holte jeden ein, ob Mann, Frau oder Kind. Und dann, wenn er sie alle lebendig in Grab stürzte, war dieser diabolische Gesichtsausdruck da – er empfand es fast schon als lustig -wie sie zitterten und schrien, um ihr Leben erbärmlich bettelten.  Zu diesem ganzen Vergnügen kam dann noch dieser rothaarige  Junge, der sich so dagegen sträubte, immer um Liebe und Zuneigung bettelte und im Grunde machtlos gegen ihn war. Es hatte einige Zeit gedauert, doch er hatte ihm den Willen gebrochen, gezüchtigt und zu einer Marionette gemacht.   Gaara schreckte auf. Seine Hände waren eiskalt, sein T-Shirt schweißnass. Er setzte sich auf, seine müden Augen schweiften umher. Langsam wurde dem Teenager klar wo er war. Friedlich schien der Mond am Himmel, es war eine angenehme Nacht. Hin und wieder hörte man die Stimme eines Vogels die Dunkelheit durchdringen. Der Kazekage setzte sich an die Bettkante. Ein Blick auf die Uhr an der Wand genügte, um ihm klar zumachen, dass er rund drei Stunden geschlafen hatte.   Dieser Höllentrieb kam mir viel länger vor…, dachte er und atmete schwer.    Ja, Schlaf war schon immer ein heikles Thema gewesen. Natürlich konnte kein Mensch ganz auf ihn verzichten, so auch Gaara nicht. Allerdings schaffte er es ohne Probleme zwei volle Nächte darauf zu verzichten, in Notfällen auch eine Dritte. Allerdings war danach jede Stunde eine Tortur. In seinem Inneren spürte er jedes Mal die Rebellion, den Kampf er gegen Shukaku.   „Gestern Abend war er kaum zu spüren.“, sprach der Kazekage leise und griff sich mit einer Hand auf den Bauch. Das nasse Shirt klebte an seiner Hand. Warum war das nur so? Er hatte nichts anders gemacht als sonst. Irgendwie hatte er versucht über die Jahre mit dem Einschwänzigen zurecht zu kommen- nicht immer mit Erfolg. Die Tatsache, dass mit der Pubertät Gaara nicht nur an Größe, sondern auch an Chakra zugelegt hatte, war einer der wenigen Vorteile. Allerdings war er immer noch nicht sonderlich groß und muskulös. Der Kazekage war schmal, der ein oder andere hätte ihn als etwas zu Mager empfunden. Vielleicht hatte dies an dem Bijuu gelegen, denn im Vergleich zu Kankurou und Temari, welche beide hochgewachsen waren, wirkte er noch unscheinbarer.    Der Kazekage erhob sich, streifte das verschwitze Shirt ab und nachdem er dieses durch ein frisches ersetzt hatte, ging er müde zum Fenster. Er ließ seine Augen über den Garten schweifen. Schnell war sein Fokus wieder auf den kleinen Fischteich gefallen und die Worte Matsuris wieder in seinem Ohr. Sie sah ihn immer mit diesen großen, rehbraunen Augen an, voller Erwartung, glücklich und herzlich. Gerade jetzt hatte Gaara das Gefühl, dies nicht verdient zu haben.    Dieses Strahlen hatte sie vom ersten Tag an, schoss es dem Rotschopf durch den Kopf, während er sich gegen das Fensterbrett lehnte und weiter nach draußen sah. Er seufzte. Dieses Mädchen war ihm wirklich suspekt. Sie schien jedes Wort, was er sagte, aufzusaugen. Dabei konnte Gaara nicht nachvollziehen, wie jemand so an dem interessiert sein konnte, was er tat. Jedoch hatte er vor einigen Stunden, dort draußen, das Gefühl gehabt, dass Matsuri wirklich an seinem Befinden Interesse hatte. Er hatte es wirklich genossen, ja, so viel konnte sich Gaara im Angesicht der kalten Nachtluft eingestehen. Er mochte sie wirklich - so irgendwie.   „Wie schön wäre es jemand zu haben, der einen wirklich mag und sich deine Probleme anhört…“   „Du hast doch mich, Junge!“, antwortete es in seinem Kopf.   Da war die Antwort. Im Grunde konnte der Kazekage niemanden nah an sich heranlassen, denn Shukaku würde schon dafür sorgen, dass derjenige auf grausame Art zu Schaden kommen würde. Warum stellte er sich überhaupt so eine Frage?  Wer wollte denn schon sein Leben mit einem Monster verbringen? Niedergeschlagen entzündete Gaara eine Öllampe, es würde noch einige Stunden dauern bis die Sonne den Horizont wiedererlangen würde. Genug Zeit, den Gedanken wieder tief unter seinen Verpflichtungen zu begraben.   Er setzte sich an den alten Holztisch, der eine feine Maserung aufwies und kramte noch einmal alle Schriftstücke hervor, welche der Kazekage beim Feudalherrn vorbringen wollte. Allerdings schien er es nicht zu schaffen, sich zu konzentrieren. Innerlich wollte Gaara die Uhr einige Stunden zurückdrehen - ein vergeblicher Wunsch. Außerdem könnte Matsuri vielleicht etwas falsch verstehen. Ja, dies war gut möglich.   „Lieber eine Freundschaft, die funktioniert…“, sprach er leise und kratzte missmutig das Etikett an einer Wasserflasche ab.       Einige Stunden später erwachte in einem Zimmer einige Meter weiter ein Mädchen mit braunem Haar und ziemlichen Kopfschmerzen. Müde griff sie nach ihrer Armbanduhr auf dem Nachtisch und warf scheppernd die Bücher zu Boden.   „Verdammt!“   Matsuri schwang sich aus dem Bett und hob die Bücher auf, sie vertrug wirklich keinen Wein. So sehr wie ihr Kopf gerade hämmerte, wollte sie am besten nie mehr etwas davon wissen. Als sie die beiden Bücher wieder auf den Nachttisch legen wollte, entdecke sie auf einer zufällig aufgeschlagenen Seite eine Randnotiz sowie eine Skizze.   „Verdreifacht die Rotationsgeschwindigkeit…“, lass sie leise. Mehr konnte sie von der Handschrift in diesem Moment nicht entziffern. Auch die Zeichnung daneben war nur schwer zu lesen. Es zeigte eine Hand, welche ein Fingerzeichen formte. Doch Matsuri hatte so ein Fingerzeichen noch nie gesehen. Der Zeigefinger zeigte extrem gestreckt nach unten und wurde vom Daumen der gleichen Hand festgehalten, fast schon fixiert. Natürlich konnte die Brünette nicht widerstehen und versuchte ebenfalls mit ihrer linken Hand dies zu formen. Plötzlich war ein leises Knacken zu hören und Matsuri fluchte vor Schmerz. Sie stellte fest, dass sie sich schier den Finger brechen müsste, um so weit herunter zu kommen, wie auf der Skizze. Letztendlich konnte die junge Kunoichi es nicht lassen und die Überschrift des Textes, mit welcher die Randnotiz versehen war, zu lesen.   „Windversteck – Jutsu des rasenden Windshuriken…“, begann sie. Weiter im Text waren noch Passagen zu lesen wie: „…extreme Rotation…“ , “hohes Maß der Charkamanipulation notwendig“, „ Kategorie B-S.“ Das Buch schien sie mehr und mehr einzunehmen. Beim Weiterblättern entdeckte Matsuri immer weitere Kommentare des ihr unbekannten Vorbesitzers, die auf den ersten Blick nützliche Tipps zu sein schienen.   „Matsuri? Matsuri? Bist du wach es gibt Frühstück.“ Temari stand auf der anderen Seite der Tür. Hektisch legte die Schülerin des Kazekagen das Buch wieder auf den Nachttisch, dem würde sie sich später widmen, das war sicher! Jetzt oder eher gesagt heute stand etwas anders auf dem Programm. Nachdem sie Temari ein „Ich komme gleich“ entgegengerufen hatte, eilte Matsuri nach unten, wieder in den Garten des Wasserpalastes. Dort saß bereits der Kazekage und seine Schwester einem Tisch, welcher ein reichhaltiges Mahl beherbergte.   „Guten Morgen.“, sprach die Brünette und als sie den Kazekagen flüchtig ansah, schlug ihr Herz höher. Allerdings schien dieser in etwas vertieft zu sein, fast schon abwesend. Nachdem er ein knappes „Morgen“ herausquetschte, versank Gaara wieder in einer Schriftrolle voller Notizen. Ein Blick genügt Matsuri, um die Handschrift des Kazekagen zu erkennen.   „Mach dir nichts draus, mit mir redete er auch kaum.“, erklärte Temari und machte eine Handbewegung damit sich die Schülerin ihres Bruders setzte. Das Frühstück lief sehr ruhig von statten, keiner sprach sonderlich viel. Gaara war gedanklich bei dem Abendessen mit dem Feudalherrn, immer wieder las er seine Schriftrolle, die bis auf den letzten Zentimeter mit einer winzigen Handschrift vollgekritzelt war. So entschloss sich Matsuri in die Stadt zu gehen, die anderen beiden schienen sehr beschäftigt zu sein. Besonders auffällig war das Verhalten des Kazekagen. Er redete im Grunde gar nichts und war in sich gekehrt – schier unantastbar. Temari kannte dieses Verhalten seines Bruders schon seit Jahren. Niemand wusste, was genau in ihm vorging und Gaara schien in diesen Stunden auch niemanden an sich heran zu lassen. Also entschloss sie sich, in seiner Nähe zu bleiben – still, schweigend und wachsam.   Die Sonne stand hoch am Zenit als Matsuri noch durch die unzähligen verwinkelten Gassen streifte. Sie hatte festgestellt, dass hier an diesem paradiesischen Ort nicht nur alles wunderbar duftete und schmeckte, auch in Klamottenfragen war Okanoshigakure Sunagakure weit überlegen. So hatte die junge Brünette an einem Stand, der von einer alten Dame geführt wurde, einen Kimono aus besonders dünnem Stoff mit einem auffälligen Blumenmuster zum Überwerfen und eine passende Kette gefunden, welchen sie heute Abend tragen wollte. Zwischen hunderten von kleinen Ständen konnte man sich verlaufen und so schlenderte auch Matsuri verträumt zwischen Marktschreiern und Geflügelhändlern umher, als ihr bewusst wurde, dass sie absolut keinen Schimmer mehr hatte wo sie war und wie es zurück zum Wasserpalast ging. Schließlich versuchte die Schülerin des Kazekagen sich an Gebäuden zu orientieren, die höher lagen. Allerdings wurde ihr schnell klar, dass die engen kleinen Gassen nicht wirklich viele Orientierungspunkte boten. Entmutigt ließ sich Matsuri gegen eine Hausmauer sinken, auch nach zwanzig Minuten war sie dem Ganzen kein Stück weitergekommen. Sie hatte fünf Menschen nach dem Weg zum Wasserpalast gefragt und fünf verschiedene Beschreibungen erhalten, was sie letztendlich an diese alte Mauer gegenüber einem kleinen Imbiss gebracht hatte.   „Was für ein betrübtes Gesicht. Heute ist ein schöner Tag, da sollten Mädchen in deinem Alter mit ihren Freundinnen einen tollen Tag draußen verbringen.“, sprach eine männliche Stimme.   Erschrocken sah Matsuri auf. Vor ihr stand ein Mann, der schätzungsweise mindestens fünfzig war, einen runden Wohlstandsbauch aufwies und einen interessanten Bart hatte.   „Oh, also ich... Wissen sie ich bin nicht von ihr, um ehrlich zu sein habe ich mich in den ganzen Gassen verlaufen. Eigentlich will ich wieder zum Wasserpalast.“ Matsuri hatte sich erhoben.    „Das dachte ich mir fast. Wie es der Zufall will, muss ich in die gleiche Richtung. Dann begleite mich doch einfach?“, sprach der ältere, freundlich wirkende Mann. So liefen die beiden Unbekannten nebeneinander her und kamen auf dem Weg nach Hause ins Gespräch. Im Nachhinein wunderte sich Matsuri, dass sie so gutgläubig einem Fremden vertraut hatte, doch vermutlich war sie in diesem Moment einfach froh gewesen, nicht mehr alleine umher zu irren.    „Du kommst aus Sunagakure, oder?“   „Ja, ich bin dort geboren und aufgewachsen.“, sprach Matsuri.   „Und da du ein Stirnband trägst, vermute ich mal du bist ein Ninja? Das ist aber ungewöhnlich für Mädchen.“ Matsuri lachte:“ Stimmt ich bin mit zwei weiteren Shinobis gestern angekommen. Und in der Tat gibt es tatsächlich deutlich mehr Männer als Frauen, doch macht es mir trotzdem viel Spaß.“   Der Mann mit dem dicken Wohlstandsbauch rieb sich den Bart und betrachtete die vorbeischwebenden Wolken und Matsuri.   „Das ist gut zu hören. Dann gehörst du sicher zum Kazekagen, der ist nämlich auch gestern aus Sunagakure hier angereist.“   „Ja? Woher wussten sie das?“, sprach die Brünette leicht erschrocken.   Der Mann kicherte vergnügt.   „Ach Kindchen… Dieses Dorf ist verdammt geschwätzig. Zudem haben hier alle Wände Ohren und Augen. Heute Morgen gibt es kein anderes Thema. Alle sagen der junge Kazekage sei mit zwei hübschen Mädchen angereist, eine von ihnen sei seine Schwester und die andere seine Schülerin. Da meines Wissens nach seine Schwester blond ist, gehe ich davon aus, dass du seine Schülerin bist.“ Matsuri nickte: "Ja in der Tat, sie haben ein wirklich wachsames Auge.“   „Danke. Aber man kann dieser Neuigkeit hier kaum entkommen. Wie ist es die Schülerin eines so wichtigen Mannes zu sein? Können sie viel von dem Meister Kazekage lernen?“   Stille.   Der dickbäuchige Mann wandte sich Matsuri zu, da er auch nach einigen Augenblicken keine Antwort erhalten hatte und wollte erneut nachhaken, doch war es der Blick des Mädchens, der ihm die Antwort bereits verriet. Dann lächelte auch er.   „Das verstehe ich natürlich“, begann er wieder glucksend und bevor Matsuri etwas sagen konnte sprach er: "Da sind wir schon, also dann, es war mir eine Ehre, Matsuri.“, und verschwand.   Ich habe ihm nicht meinen Namen gesagt, kam es der Brünetten, als sie endlich wieder das Gästehaus des Wasserpalastes erreicht hatte, in den Sinn. Und aufgrund dieser Tatsache verharrte sie einen Moment und versuchte fieberhaft sich zu erinnern, ob sie doch irgendwo ihren Namen erwähnt hatte. Vergeblich... Nachdenklich lief sie mit ihrer Tasche nach oben, bald war das Treffen mit dem Feudalherrn. Auch für Matsuri bedeutete dies, sich nun umzuziehen und fertig zu machen. Schließlich war dies ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Treffen ihrer Reise. Auf dem langen Flur im oberen Geschoss des Gästehauses begegnete sie dann schließlich ihrem Sensei. Das erste Mal seit gestern Abend waren sie beide wieder allein. Weit und breit waren keine Menschen zu sehen.     „Hey“   „Hey“   Beide blieben stehen und sahen sich kurz an.   „Gleich geht es los.“   „Ja...“   „Wird schon werden.“, sprach Matsuri. Gaara und sie schienen nicht wirklich in der Lage zu sein etwas Brauchbares zu sagen. Auch, wenn sie beide alleine auf diesem weiten Flur alleine waren, so schienen alle Sorgen, Probleme und Gedanken mit ihnen hier zu stehen und sie daran zu hindern, einen normalen Dialog zu führen.   „Ich hoffe es.“, antwortete der Kazekage knapp.   „Der Wind findet immer seinen Weg. Das wirst du sicher auch, davon bin ich überzeugt. Also dann, ich gehe mich mal umziehen. Schließlich ist es ja der Feudalherr, welchen wir gleich treffen.“   Nachdem Matsuri geendet hatte, sah Gaara ihr einen Moment nach. Er wünschte sich, er könnte auch so viel Zuversicht wie sie haben - allerdings hatte die Vergangenheit im dies wohl ausgetrieben. Seine Schülerin jedoch, strahlte immer eine gewisse positive Energie aus – besonders in solchen Momenten wie diesen, das hatte er bereits festgestellt. Und er? In diesem Moment schien er in seinen Selbstzweifeln zu ertrinken. Sie hatten Gaara bereits an seinen Füßen gepackt und versuchten ihn wieder in einen Strudel aus negativen Gedanken und grausamen Ängsten von Verlust und Versagen hinab zu reißen. Das würde Shukaku sicherlich gefallen…     Rund eine Stunde später warteten Gaara und Temari bereits an einem der großen, geschwungenen Fenster im oberen Geschoss des Gästehauses und unterhielten sich noch einmal über den Ablauf des Gespräches. Beide hatten ihre gewöhnliche Tageskleidung gegen einen klassischen dunkelblauen Kimono und den Umhang des Kazekagen getauscht. Temari spürte, wie nervös ihr kleiner Bruder war. Immerhin lastete in dieser Minute ein großer Druck auf ihm. Als Oberhaupt von Sunagakure war kämpfen alleine nicht der Weg zum Ziel. Ein Geschick im Umgang mit Geldgebern, Politikern und Unternehmern konnte manchmal mehr bewirken, als große Schlachten.   Hoffentlich ist das Glück auf unserer Seite, dachte die große Schwester des Kazekagen, als eine helle Stimme von hinten sie aus ihren Gedanken riss.   „Entschuldigt, ich weiß, ich bin spät dran.“   „Alles in Ordnung. Wir haben noch genug Zeit.“   Es war Matsuri. Hektisch eilte sie auf die beiden zu, nachdem sie ihre Zimmertür geschlossen hatte. Sie trug ein schlichtes, knielanges beiges Kleid mit einem U-förmigen Ausschnitt, darüber den Kimono den sie sich am Mittag gekauft hatte. Ihr braunes Haar hatte sie zu einem klassischen Knoten zusammengebunden, sodass der Fokus auf der Kette lag, die zart um ihrem Hals hing.   „Hey! Das ist aber ein tolles Muster. Hast du das hier gekauft?“ Temari schien trotz des bevorstehenden Treffens noch zu Smalltalk aufgelegt sein.    „Ja, auf dem Markt. Die haben total niedliche Sachen.“, antwortet die Jüngere. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Am Ausgang des Gebäudes wurden sie schließlich schon von zwei Damen abgefangen, welche die Ninjas aus Sunagakure zum Feudalherrn geleiten sollte. Alle drei liefen schweigend mit. Temari beäugte das große Palastgebäude in seinem vollen Glanz. Jedoch entging ihr auch nicht der Blick ihres kleinen Bruders. Während Matsuri in Gedanken scheinbar die Bodenfliesen zu zählen schien, ruhten Gaaras Augen auf Matsuris filigranen Zopf. Selbst Temari musste sich eingestehen, dass die junge Brünette ein gutes Händchen dafür hatte, das meiste aus sich rauszuholen. Die Mischung aus klassischen Stilelementen und einem modernen Kimonomuster ließ sie viel reifer und anmutiger wirken. Dann schwangen die riesigen Toren auf und die Gruppe trat ein. Als sie alle schließlich hereingetreten waren, hörten sie von weitem eine Stimme sie begrüßen.     „Meister Kazekage, wie schön, sie endlich zu treffen.“   Matsuri kam die Stimme bekannt vor, jedoch erkannte sie durch die unzähligen Personen nicht, wer dessen Urheber war.   „Es ist mir eine Ehre sie zu treffen.“, antworte der Kazekage und verbeugte sich förmlich.    „Bitte nicht so förmlich, ich bin nicht der Rede wert. Wie ich sehe, haben sie zwei Damen mitgebracht.“   Das kann nicht sein…Bitte…nein…, Matsuri dämmert plötzlich, woher sie diese Stimme kannte.    „…meine Schwester und das ist meine Schülerin Matsuri.“, irgendwo schien Matsuri die Stimme Gaaras weit, weit weg zu hören. Langsam wurde ihr bewusst, wann sie diesen Mann, der sich nun ihr zugewandt hatte, das letzte Mal gesehen hatte.   „Oh, wir hatten bereits das Vergnügen. Da hat sich der Umweg wirklich gelohnt, ein wirklich toller Kimono.“, sprach der Feudalherr.   „Dankeschön...“, stotterte die Schülerin des Kazekagen und spürte wie ihr Kopf vor Scham knallrot anlief.   „Dann setzten wir uns doch auf meine Terrasse, das Wetter ist herrlich heute Abend.“   Matsuri lief stumm hinter allen her, die anderen Beiden sahen sie fragend an.   „Erklär mir mal bitte, wo du den Feudalherrn getroffen hast.“, zischte Temari. Die Brünette sah verstohlen hoch, auch Gaara beobachte sie aus dem Seitenwinkel.   „Das glaubst du mir sicher nicht“, sprach sie knapp und gab den anderen beiden zu verstehen, jetzt die Sache auf sich beruhen zu lassen.   Kurz darauf begann das Abendessen. Serviert wurde ein Huhn, dass in einer Orangensoße stundenlang schonend, zubereitet wurde und mit allen erdenklichen Beilagen ein wahrer Gaumenschmaus war. Der Feudalherr stellte sich als charmanter Gastgeber heraus, der aus einer Dynastie von Obstbrandherstellern stammte und Satoshi Ogata hieß. Für Matsuri war es ein wirklich spannender Abend. Ogata machte einen weltoffenen, herzlichen Eindruck. Alles in allem hatten die drei Shinobi ein ganz anderes Bild von dem wichtigsten Mann im Windreich gehabt. Satoshi Ogata nahm kein Blatt vor den Mund. Er war ein offener und ehrlicher Mann, der scheinbar bestrebt war nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln. Dabei ließ er kein Detail aus, er erklärte den Drei sogar, wie es dazu kam, dass er dieses Amt innehatte und ihm viel daran lag, wieder die Strukturen dieses Landes zu aktivieren und neu zu strukturieren.    „Also haben sie keinerlei Einnahmen mehr gehabt?“, Temari nippte an ihrem Glas. Gaara, Matsuri und sie hörten gespannt den Worten des Feudalherrn zu.   „In der Tat! Es standen eine Menge Obstbauern vorm Ruin. Sie müssen wissen, dass wir zwar über mehrere Quellen im Boden verfügen, allerdings ist die Beförderung und Bewässerung der immer weiterwachsenden Felder nur mit einem komplexen Bewässerungssystem leistbar, welches sich in Staatseigentum befindet. Ich erinnere mich genau daran, wir standen vor einer Katastrophe, monatelang hatten wir unsere Waren für den Export aufbereitet und gutgläubig ausgeliefert. Wir waren alle im Glauben, dass die Einnahmen, welche das Windreich davon hatte uns helfen könnte, die Felder wieder zu bewirtschaften. Doch niemand sah Geld. Es drohte der völlige Zusammenbruch unseres Hauptexportgutes, zudem hatten wir immer mehr Ausfälle bei den Lebensmittellieferungen im Inland. Die Menschen begannen Hamsterkäufe zu tätigen, nicht mehr lange und die Menschen hätten sich gegenseitig bekriegt - und das alles nur wegen dem Größenwahn eines Mannes. Am Ende kam so vieles zusammen. Auch ihr Vater war damals in der Stadt, wir ahnten ja nicht, wie weit die Verschleppung der Steuergelder ging. Eines Morgens verbreitete sich dich Nachricht, der Kazekage sei in der Stadt. Es dauerte nur wenige Stunden, bis wir den Grund erfahren hatten.“   „Dass die Ausgaben für das Militär fast gegen Null liefen. Dass es praktisch keine eigens ausgebildeten Ninjas mehr gab und alles an Konohagakure vergeben wurde. Mein Vater musste irgendetwas tun, er sah, wie viele andere, die Stärke von Sunagakure schwinden. Dies trieb so manch einen zu radikalen Mitteln.“, sprach nun Gaara.   Ogata nickte:“ Sie sind gut informiert.“   „Ich bin das Endprodukt dieser jahrzehntelangen Misswirtschaft.“, antwortete der Rotschopf.   Der Feudalherr ruhte mit den Augen für einen Moment auf seinem Teller.   „Meister Kazekage, ich will sie nicht anlügen, ihr Name ist hier in diesen Hallen schon seit Jahren ein Begriff. Ein Baby wird als Gefäß für den Bijuugeist Shukaku verwendet und das militärische Oberhaupt des Landes wählt dafür eines seiner drei Kinder aus, um sich daraus einen militärischen Vorteil zu verschaffen. Eine groteske Sache. Andere würden sagen eine Verzweiflungstat. Es wunderte mich nicht, dass bereits nach wenigen Jahren der Plan scheiterte. Ich weiß, dass ihr Vater ein starker Kämpfer war, doch fürchtete man hier, er habe sich übernommen. Immer wieder hörten wir von neuen Toten durch Shukaku und beteten, um jeden Regenfall der unsere Felder bewässerte, uns Geld und Nahrung brachte. Wir hatten Angst...Angst, dass dieser vermeintliche blinde Aktionismus, das ganze Windreich endgültig vor die Hunde gehen lassen würde.“ Gaaras Blick war betrübt, die Tatsache, dass sein Leben, sein Handel, scheinbar jeder seiner Atemzüge, bis hier her Wellen geschlagen hatte. Er spürte, wie diese Worte seiner Stimmung einen heftigen Dämpfer verpasst hatten. Dieser Augenblick gab ihm wieder das Gefühl, er sei ein Unglücksbringer, der nur Leid, Schmerz und Verderben mit sich brachte und jeden mit sich riss, der ihm zu nahe kam.   „Aber wissen sie“, der Kage sah auf. War die Geschichte nicht zu Ende?   „Das Windreich hat großes Leid gesehen, auch ich hatte Angst um meine Existenz, jedoch stehen wir beide hier. Und, wenn sie mich fragen, hat dies einen Grund.“   „Was meinen sie damit?“, Gaara wusste in dieser Sekunde nicht auf was der Feudalherr raus wollte.   „Der Nahrungsengpass und das fehlende Geld, um unsere Felder wieder zu bewirtschaften, zusammen mit der Tatsache, dass das Windreich scheinbar jeglichen militärischen Einfluss verlieren zu schien, löste an diesem besagten Abend eine Kette von Ereignissen aus. Dabei starben viele Menschen, auf beiden Seiten gab es hohe Verluste. Auch ihr Vater und einige seiner engsten Gefolgsmänner halfen uns dabei. Wir schafften es, den alten Feudalherrn zu stürzen, er wurde im Hinterhalt erstochen, auf barbarischste Art und Weise. Allerdings waren wir erleichtert, als es vorbei war. Endlich konnten wir einen Neustart versuchen. Ein paar Vögel haben mir gezwitschert, dass auch Sie einen Neustart gewagt haben, Meister Kazekage?“, sprach Ogata. Gaara sah etwas peinlich berührt auf seine Hände.   „Ja, das versuche ich.“, antworte Gaara gewohnt knapp. Temari war sich sicher, dieses Mal allerdings aus Unsicherheit.    „Als ich von ihrer Ernennung zum Kazekagen erfahren habe, war ich wahrlich erstaunt. Sie sind er jüngste Kazekage in der Geschichte des Windreiches. Allein das hat mich neugierig gemacht. Zudem haben sie wirklich viel erlebt und durchgemacht. Wahrscheinlich gibt es deswegen keinen, der geeigneter für die Stelle ist. Ich glaube, wenn jemand den Schmerz dieses Landes verstehen kann - dann sie. Allerdings höre auch ich immer wieder einen Namen und er macht mir Angst. Akatsuki scheint eine Bedrohung für alle Länder zu sein. Meister Kazekage, ich will diesem Land nicht noch mehr Elend zumuten, ich will sie vor diesem Leid bewahren! Ich weiß, dass die Menschen, die auf den Dünen groß geworden sind und schon seit Beginn der Zeit dem Wind trotzen, hart im Nehmen sind, aber scheinen wir auf etwas Neues zuzusteuern. Jetzt frage ich mich natürlich, wie es weitergeht und kann der Kazekage dieses Land durch diese Zeit führen?“   Schweigen.   Matsuri spürte die Ratlosigkeit in sich. Was sollte man darauf sagen? Es konnte doch keiner genau wissen, was diese Zukunft brachte. Ihr war vor dieser Reise nicht bewusst gewesen, was eigentlich da draußen lauerte, vom dem keiner genau wusste, was es ist und was sie vorhatten, doch zitterte jeder bereits. Doch als Gaara das Wort ergriff, geschah etwas, was Matsuri zwar schon zuvor ein paar Mal miterlebt hatte, ihr aber jedes Mal eine Gänsehaut bereitete.    „Ich alleine kann dies nicht leisten, niemand kann das. Wir brauchen jeden einzeln, um diese Krise zu meistern. Natürlich haben die Jinchukräfte eine große Kampfkraft, doch ich glaube nicht daran, dass dies den Sieg bringen wird. Doch kann ich ihnen versprechen, dass ich jeden Menschen aus dieser Wüste mit meinem Leben beschützen werde. Ich weiß, wie sich Schmerz, Leid und Einsamkeit anfühlen, wie es ist gehasst und gemieden zu werden. Solange ich im Amt bin, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um niemanden im Stich zu lassen. Dafür bin ich Kazekage und sollte dies nicht so sein werde ich dafür geradestehen. So, wie ich vor ihnen sitze.", erklärte er nun mit entschlossener Stimme. Temari war sich sicher, Gaara hatte gerade allen Mut zusammengefasst, um diese Worte auszusprechen.   Ogata lächelte, er griff zu seinem Glas und hob es in die Luft.   "Ich verstehe so langsam, was ihre kleine Blume so strahlen lässt...“, bei diesen Worten warf der Feudalherr einen kurzen Blick zu Matsuri, die sofort wieder knallrot anlief, „...sie sind eine ganz besondere Persönlichkeit Gaara, sie haben eine tragische Geschichte und schauen trotzdem nach vorne, mit einer Überzeugung, welche wahrhaftig beeindruckend ist. Sie erkennen die Fehler der Vergangenheit an und versuchen die Zukunft zu einem besseren Ort zu machen. Ein wahrlich schon heldenhaftes Ziel. Auf so jemand hat das Windreich gewartet. Wir hatten genug machthungrige Menschen, die tausende ins Verderben gestürzt haben. Es ist Zeit etwas zu tun, ich will nicht die gleichen Taten vollbringen, wie mein Vorgänger, das haben wir beide gemeinsam. Sie sprachen davon, dass niemand dieses Unheil, vor dem mächtige Länder erzittern, im Alleingang schaffen wird, deswegen möchte ich die Zusammenarbeit mit ihnen verstärken. Niemand soll mehr Geheimnisse vor dem anderen haben und deswegen will ich, dass sie zu jeder Zeit über sämtliche Dinge, die dieses Land betreffen in Kenntnis gesetzt werden. Im Gegenzug bilden sie junge Menschen zu Ninjas aus, die unser Land und unsere Kinder beschützen und es bewahren. Schließlich sind wir alle Kinder der Wüste...“  Auch alle anderen erhoben nun ihre Gläser.   „Auf die Kinder der Wüste!“, rief der Feudalherr.    „Auf die Kinder der Wüste.", stimmten die anderen ein. Kapitel 26: Freizeit* --------------------- Der Morgen danach war von ausgelassener, guter Stimmung geprägt. Keiner der drei hatte erwartet, dass sich das Gespräch mit dem Feudalherrn so gut entwickeln würde und er von Gaaras Werdegang derart angetan wäre. So saßen sie, wie auch am vergangen Tag, morgens gegen acht Uhr, an dem Tisch in mitten des Gartens und frühstückten ausgelassen. „Also du hast den Weg nicht mehr gefunden und dann ist der Feudalherr aufgetaucht.“, fragte Temari Matsuri, während sie allen Tee nachschenkte. „Jap.“ „Was ein Ding. Krass! Aber es scheint sich positiv auf das Treffen ausgewirkt zu haben.“ „Irgendwie schon, obwohl ich nicht so ganz weiß, was ich nun genau getan habe.“, antwortete Matsuri, während sie Würfelzucker in ihre Tasse gab. „Na ja, vielleicht ist das nicht immer wichtig. Es hat uns einen wichtigen Schritt weitergebracht. Wir werden noch genug Steine in den Weg gelegt bekommen.“, harkte nun der Kazekage ein. Temari verrollte die Augen. Gaara schien immer noch nicht mit sich zufrieden zu sein. „Mensch, kleiner Bruder, sei doch nicht immer so eine Spaßbremse.“, sprach sie und klopfte Gaara dabei so hart auf den Rücken, dass dieser sich an seinem Kaffee verschluckte und einige Minuten nach Luft rang. Als dieser wieder halbwegs sprechen konnte, versuchte er ein anderes Thema anschneiden. „Wie auch immer...“, hustete er, „...heute Abend besuchen wir eine Brennerei, also könnten wir uns davor wieder deinem Training zuwenden Matsuri?“ Die Aussicht, wieder Zeit mit ihrem Sensei zu verbringen fand Matsuri immer gut. Sie wollte ihre Fähigkeiten verbessern, um so schnell wie möglich einen höheren Rang zu erreichen. Am Nachmittag gingen die drei Shinobi aus der Stadt heraus, auf ein etwas hügeliges Feld zwischen einigen Plantagen. Temari und Matsuri hatten dieses bei einer Vormittagsrunde joggen entdeckt und nach einigen Rücksprachen konnten sie nun hier eine Trainingseinheit abhalten. „Also, wie schaut es aus, bist du bereit?“, fragte Gaara, der in einigen Metern Matsuri gegenüberstand. „Ja, schon…“, antwortete Matsuri etwas verhalten. „Okay, dann pass gut auf. Deine Aufgabe ist es hinter den Sandschild zu kommen und einen Treffer zu erzielen. Du kannst dabei alles benutzen, was du bei dir hast und jedes Jutsu anwenden, das du beherrschst. Verstanden?“, erklärte der Kazekage monoton. „Aber das schaffe ich sicher nicht.“, die junge Brünette schien von ihrer Aufgabe nicht sonderlich überzeugt zu sein. „Dann versuche es, denk dir etwas aus. Ich habe dir doch schon zwei wichtige Regeln zum Kämpfen erklärt oder?“ „Ja...“, gab Matsuri klein bei. „Und die sind?“, forderte Gaara nun etwas energischer. „Beobachte deinen Gegner und deine Umgebung. Dann analysiere sie und versuche dir daraus eine Taktik zu überlegen.“, sprach die Schülerin achtsam. „Gut… kein Gegner und keine Umgebung ist gleich. In diesem Fall bin ich dein Gegner, mich kennst du, also fang an!“, rief er ihr zu und katapultartig schoss der Sand aus Gaaras Kürbisflasche direkt auf Matsuri zu. Mit einem Hechtsprung rettet sich diese zur Seite und war plötzlich mitten im Geschehen. „Ist das nicht etwas hart für sie?“, sprach Temari, die neben ihrem Bruder stand und alles kritisch begutachtete. „Vielleicht, aber wenn sie weiterkommen will, dann muss sie ihre Reaktionszeiten und Beweglichkeit verbessern. Jutsus hat sie einige dazugelernt, aber in der richtigen Situation diese anzuwenden, das fehlt ihr.“, erklärte Gaara. Plötzlich schnellte der Sand vor die beiden. Matsuri hatte einen direkten Angriff gewählt, hart schlug sie dagegen und wich wieder sofort zurück, da innerhalb von Sekunden die feste Wand eine bewegliche Masse wurde, die Matsuri im Ganzen ersticken wollte. Nein! Zurück! Verdammt, ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. So funktioniert das nicht, schoss es der Brünetten durch den Kopf. Dann kamen ihr ihre Bauchtasche mit den ganzen Kunai, Shuriken und dem Jouhyou in den Sinn. Im Grunde benutze sie diese kaum, war ihre Angst vor Waffen einfach zu groß. Plötzlich schlug wieder eine Sandfontäne neben ihr ein. Matsuri duckte sich erneut, wich aus und fiel in das hohe Gras. Gaara war in dieser Stunde wirklich konsequent mit ihr, das Mädchen hatte kaum Zeit sich auch nur den Ansatz eines Plans zu überlegen. „Nein, nicht schon wieder!“, fluchte sie als bereits ein paar Sekunden später wieder das knackende Geräusch des Sandes auf sie zu rauschte. Doch dieses Mal wollte sie irgendetwas entgegenbringen. Es donnerte und Gaaras Sand schlug hart auf die Stelle ein, wo sich Matsuri einen Moment zuvor befand. Plötzlich liefen drei Matsuris in verschiedene Richtungen und versuchten so die Menge des Sandes aufzuteilen. „Schattendoppelgänger? Sie will die Sandmange aufteilen- guter Plan.“, sprach Temari. „Dann erhöhen wir es einfach.“, konterte Gaara und schlug in die Hände. Plötzlich schoss aus dem Boden weiterer Sand in die Höhe. Dann folgen aus mehreren Richtungen Shuriken. Wie erwartet schlugen diese in die sandigen Schutzmauern ein. Das ist neu, erkannte Gaara. Er hatte nicht erwartet, dass Matsuri so angreifen würde. Oft genug hatte er versucht Matsuri zu überzeugen, mehr auf die Standardwaffen zurückzugreifen. Doch immer wieder zeigte sie eine große Abneigung zu diesen, ja sie hatte enorme Probleme damit, ganz zu Schweigen von Schwertern oder anderen großen Waffen. Was jedoch darauf folgte, versetzte den Kazekagen noch mehr in staunen. Ein Luftgeschoss donnerte in seine Richtung, sofort schoss der ganze Sand ihm entgegen, es folgte ein Weiterer und plötzlich war seine Schülerin da. Hektisch schnellte Gaara herum, etwas hatte laut und schnell in den Sand eingeschlagen und versuchte sich hindurch zu bohren. „Jetzt hab‘ ich es geschafft!“, rief Matsuri schon breit grinsend, als sie nur noch rund drei Meter von ihrem Lehrer entfernt war. Sand schoss ihr entgegen, doch die Kunoichi war drauf gefasst, sie sprang nach oben, direkt auf das harte Gestein und hatte damit ihren Abstand um wieder die Hälfte reduziert. Nun war sie ganz dicht dran, sie setzte zum Sprung an und… …es packte sie eine helle Hand an ihrem Arm und brachte sie so zum Stehen, beide blickten sich in die Augen. Dann lächelte er. „Gut. Das wird langsam wirklich gut.“, meinte Gaara und ließ Matsuris Arm los. „Danke.“, nuschelte diese mit leicht roten Wangen, sodass Temari sich ein Kichern nicht verkneifen konnte. „Diesen Biss brauchst du, dann kannst du jeden schlagen. Da ist deine Stärke verstanden?“ Matsuri nickte, sie verstand zwar nicht ganz auf was der Kazekage rauswollte, doch war sie glücklich, dass sie ein Lob bekommen hatte, Fortschritte machte und Gaara mit ihr zufrieden war, denn sie wollte ihn nicht enttäuschen. Gegen Abend waren Temari, Matsuri und Gaara schließlich zu Besuch in einer der Destillen des Feudalherrn. Eine Stunde dauerte die Führung durch die verschiedenen Stationen des riesigen Gebäudes, den Abschluss bildete ein Abendessen mit einer Wein- und Spirituosenprobe. „Man, das sieht aber lecker aus.“, sprach die Schwester des Kazekagen und schlug sich in die Hände. „Dann lasst uns nicht lange warten.“, ergänzte Gaara und hob sein Glas. „Also auf eine bisher erfolgreiche Reise.“ So tranken sie und machten sich über ein weiteres üppiges Mahl her, besonders das reife Obst und das leckere Gemüse stach wieder einmal hervor. „Also essen und trinken kann man hier wirklich nicht meckern. Was war das jetzt genau?“ „Ein Likör aus verschieden Beeren. Brombeere, Himbeere und Stachelbeere.“, sagte Matsuri und trank den letzten Rest aus ihrem langstielen Probierglases aus. Es dauerte auch nicht lange und ein Kellner stürzte herbei und brauchte eine Flasche mit klarer Flüssigkeit. „Mit besten Grüßen vom Braumeister, unser bester Brand – der Hochlandbrand, eine feine Mischung aus verschiedenen Kornsorten und Birne.“ „Danke, richten sie ihm meinen Dank aus.“, antwortete der Kazekage und alle drei bekamen wieder ihre Gläser vollgemacht. „Ich bin mal gespannt.“, sprach Temari und alle drei probierten den scheinbar edelsten Tropfen des Hauses – fast zeitgleich verzogen sich ihre Gesichter. Matsuri griff sofort zu einem Wasserglas, Temari sog hektisch Luft ein und Gaaras Gesicht wurde kreidebleich – der Brand war viel stärker und schärfer als gedacht. „Ich glaube mein Magen ist gerade weggeätzt“, zischte die Schülerin des Kagen. „Meiner auch!“, pflichtete ihr Temari bei, Gaara nickte bloß. Nachdem alle drei versucht hatten den Alkohol mit den Resten auf ihrer Fingerfood-Platte auf zu saugen, nahm der Ärger seinen Lauf. „Meister Kazekage!“, rief eine Stimme und ein Mann, der dem Feudalherren zum Verwechseln ähnlich sah, kam herbei und stellte sich als dessen jüngerer Bruder heraus. So wollte dieser alles über den jungen Kazekage wissen, von dem sein Bruder so geschwärmt hatte und schenkte dem Teenager immer wieder ein Glas des berühmt berüchtigten Brandes ein. Die beiden Mädchen hatten sich um einige Gläser durch nettes Lächeln und angebliche Toilettengänge herum, doch Gaara hatte keine Chance. Kreidebleich lief Gaara, inklusive seiner beiden Begleiterinnen, gut zwei Stunden später nach Hause. Der Schnaps schien ihm nicht wirklich zu bekommen. Temari und Matsuri warfen ihm immer wieder einen besorgten Blick zu doch der 15-Jährige versuchte sich scheinbar sehr zu konzentrieren nicht plötzlich umzufallen. „Alles okay?“, fragte Matsuri die nun neben ihrem Lehrer herlief und versuchte eine Regung in seinem Gesicht über seinen Gemütszustand abzulesen. Doch die fast schon typischen, emotionslosen Gesichtszüge von ihm, die es seinen Feinden unmöglich machten, seinen nächsten Angriff vorauszusehen, machten es auch Matsuri in diesem Moment schwer etwas herauszufinden. Bald schon war der nächste Morgen angebrochen und der Kazekagen ließ sich nicht wirklich blicken, normalerweise war er immer der erste, jedoch nicht heute. Gegen neun Uhr hatte es Temari schließlich geschafft, ihren kleinen Bruder aus seinem Zimmer hervor zu zerren und dazu zu zwingen etwas zu essen. „Morgen Gaara.“, begrüßte Matsuri den Kazekagen, der an diesem bewölkten Tag, noch blasser und stiller als sonst wirkte. „Nicht so laut, das war ja fast gebrüllt.“, fauchte er und rieb sich die Stirn. Matsuri kicherte, strich den Kazekagen liebevoll über den Arm und reichte ihm einen frischen Kaffee und Brot und Schinken. „Du solltest was essen dann geht es dir besser.“, versuchte Matsuri den Kage zum Essen zu bewegen. „Ja, schon gut. Aber sei bitte ganz, ganz leise, okay?“ „Nah, auf dich scheint er ja mehr zu hören, als mich.“, sprach plötzlich Temari, die sich nun auch an den Tisch setzte, in einem mütterlich, gebieterischen Tonfall. „Oh, echt?“ „Ja, er hatte alles zugezogen und saß unter einer Bettdecke, erst als ich meinem kleinen Bruder androhte, ihn mit einem Eimer kalten Wasser den Flur entlang zu jagen, ist er aufgestanden.“, erklärte sie. Matsuri lachte: „War sie früher auch so?“ Gaara nickte. Mühsam begann er zu essen und nachdem er einen kräftigen Schluck Kaffee heruntergeschluckt hatte, konnte er sogar wieder kommunizieren. „Temari hatte es als einzige Frau nicht ganz einfach. Unser Vater war selten zuhause, also hat sie alleine den Haushalt gemacht. Mich ließen sie in Ruhe, dafür musste dann immer Kankurou herhalten. Natürlich wollte er sich auch davor drücken, doch jeder Versuch scheiterte, selbst als er verschiedene Tausch-Jutsus anwandte, kam Temari ihm immer auf die Schliche und hatte meinem Bruder mal bei einer ihrer Belehrungen, aus Versehen, ein Auge mit einem Besenstiel blau geschlagen.“, erklärte der Kazekage. Alle lachten.     Kapitel 27: Mama* ----------------- Es war der letzte Nachmittag in Okanoshigakure, morgen würden Matsuri, Gaara und Temari zu ihrer vorletzten Station aufbrechen, ihr Ziel war im ganzen Land bekannt, jedoch waren nur wenige Menschen jemals dort. Jeder im Windreich nannte diesen Ort nicht bei seinem richtigen Namen, in den Köpfen der Menschen hatte sich ein anderer Name eingebrannt – die Grenze zum Nichts. Gaara war noch nie an diesem Ort gewesen, doch sah er es als notwendig an, auch diesen einmal gesehen zu haben. Viele Geschichten hatten die Grenze zu einem fast mystischen Platz am äußersten Rand des Windreiches gemacht – jedoch im negativen Sinne. Die beiden Mädchen waren an diesem Nachmittag mit Packen beschäftigt, während Gaara über den Markt des Dorfs lief und einige Einkäufe erledigte. Es war nicht sonderlich viel, ein paar Kleinigkeiten, etwas Reis, Trockenfleisch, Obst und eine neue Trinkflasche. Nachdenklich und im Inneren die beste Route durchgehend bemerkte der Kazekage erst im zweiten Moment eine alte Dame, welche hinter ihrem Gewürzstand ihm zuwinkte. „Sie sind der Kazekage, richtig? Mein Name ist Nana und ich möchte ihnen etwas zeigen. Bitte folgen sie mir.“ Gaara war ein wenig irritiert, dass diese alte Frau so direkt auf ihn zugekommen war und fragte sich, ob sie nicht etwas geistig verwirrt war. „Ahm, gute Frau, ich kenne Sie leider nicht. Sind Sie sicher, dass Sie überhaupt mich meinen?“, antwortet der Kazekage. Die Frage schien bei der alten Dame keine Verwunderung auszulösen, eher das Gegenteil: sie lachte. „Natürlich, junger Mann! Sie sind ihr doch schließlich wie aus dem Gesicht geschnitten.“, sprach Nana und winkte noch einmal, dass der Kazekage ihr folgen sollte. Das kann doch nichts Gutes sein. Obwohl was ist, wenn es nur eine alte Frau ist? Vielleicht verwechselt sie mich wirklich…Und wenn es doch ein Hinterhalt ist? Nein, Unsinn, wieso? Die Dame kommt nur im Schneckentempo voran. Vor allem was meinte sie mit „ihr“? Ich sollte es einfach versuchen...   So geschah in diesem Moment etwas, was dem Kazekagen im Grunde nie passierte: er gab sich seiner Neugier hin. Nur ein paar Schritte entfernt befand sich neben dem auf der Straße aufgebauten Marktstand der eigentliche Laden Gaara öffnete die uralte Holztür und verschiedenste Gerüche stiegen ihm sofort in die Nase. Alles war verwinkelt und schien seit Anbeginn der Zeit seinen Platz zu haben. "Hallo? Nana? Wo sind Sie?“, rief der Teenager und versuchte die kleine, alte Frau in dem vollgestellten Laden zu entdecken. War dies doch eine Falle? Er spürte Shukaku innerlich in Alarmbereitschaft. Den Sand hatte er bei sich, doch waren enge verwinkelte Räume nicht sein bevorzugter Kampfort.   „Ich hab‘ es!“, kam es plötzlich aus einer Ecke und Gaara folgte zügig dem Ruf. Der Kazekage spürte, wie er sich entspannte, als die kleine Frau mit einer Schatulle auf ihn zukam.   „Dass ich noch einmal die Möglichkeit habe, das hier jemandem zu geben. Wissen Sie, Meister Kazekage, ich wollte es schon vor einigen Jahren ihrem Vater geben, doch dieser hatte leider keine Zeit für mich.“, sprach Nana mit einem sentimentalen Unterton. Langsam fragte sich Gaara wirklich, was die alte Dame ihm so unbedingt geben wollte. Es musste schon sicherlich etwas älter sein und es schien einen hohen emotionalen Wert zu haben. Immerhin war auch sein Vater nun seit über zwei Jahren tot. Das letzte Mal hier musste Jahre her sein. Nana hätte den Gegenstand sicherlich auch schicken können, doch hatte sie Jahre gewartet, um es persönlich übergeben zu können.    „Hier.“, mit zitternden Händen reichte sie Gaara den Inhalt des kleinen Kistchens. Schlagartig war alles still. Der rothaarige Ninja aus Sunagakure spürte wie ihm die Luft wegblieb. Er hatte alles erwartet, nur nicht das. Wie konnte dies sein? War dies einfach nur ein Zufall oder wollte das Schicksal ihm wieder einmal einen Tritt verpassen?   „Das ist…“, stotterte er, mit Mühe musste er seine Gefühle zurückhalten. Sie lächelte ihn mit ihren strahlenden Augen an und hielt eine Kiste mit Gemüse in der Hand.    „…ihre Mutter, Meister Kazekage. Ganz recht! Karura hat einige Zeit für mich gearbeitet und auf diesem Bild ist sie gerade mal siebzehn Jahre.“, erklärte Nana mit einem Strahlen.   „Sie war ein sehr fleißiges Mädchen, herzensgut. Sie wollte später einmal einen eigenen Laden haben.“ Gaara quälte ein Lächeln hervor. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt. Er fühlte sich schlecht, schuldig, dieser Frau das Leben verdorben zu haben.  Seine Mutter wirkte glücklich. Sie ahnte nicht, dass sie ein Monster zur Welt bringen würde, welches sie, ihre Familie und alle Menschen in Sunagakure ins Unglück stürzte. Gaara hatte sich schon oft gewünschte einfach nicht geboren worden zu sein und manchmal glaubte er, dass so die Welt ein Stück besser gewesen wäre. Jedoch konnte niemand die Vergangenheit ändern. Es war so wie es war und er musste nun damit leben. Seine Karura hatte ihren jüngsten Sohn nie geliebt, sie hatte ihn gehasst und alles, was mit ihm einherkam. Doch war Gaara nun auf dieser Welt. „Danke, vielen Dank Nana. Ich werde es in Ehren halten.“, sprach der Kazekage und versuchte sich im Griff zu haben, würgte seine Emotionen herunter, versuchte Haltung zu bewahren. Allerdings wäre er am liebsten in Tränen ausgebrochen, über seinen Schmerz und die Trauer, keine Mutter zu haben, die ihn liebte und auf diesem Bild so glücklich wirkte. Nana strahlte.   „Wie wunderbar! Ich war bestürzt, als sie wieder in ihr Heimatdorf ging und mich verlies. Sie war so ein herzliches Mädchen. Ich traf sie ein letztes Mal wieder, damals erzählte sie mir, dass sie einen jungen Mann geheiratet hatte und ihr erstes Kind erwartet - ein Mädchen. Sie wollte mich noch einmal besuchen, doch kam es leider nie dazu.“, erklärte die alte Dame und ihre Augen spiegelten Wehmut wieder. „Das tut mir leid für Sie, Nana. Ich habe sie leider nicht gekannt, sonst hätte ich Ihnen mehr von ihr erzählt.“, sprach Gaara mit schwerer Stimme.   „Ach wirklich? Das ist aber schade. Aber Sie haben ihr Wesen, das spüre ich. So ruhig und gelassen -  ganz typisch für Karura. Es heiterte den Kagen des Windreiches ein wenig auf, dass endlich mal eine Person nicht sagte, dass er in allen Zügen seinem Vater ähnelte. Allerdings war dieses kleine Hoch auf dem Nachhauseweg wieder verflogen. Seine Mutter wirkte auf diesem Foto so glücklich, warum war sie nicht einfach dortgeblieben? Die Welt wäre eine andere gewesen. Der junge Kazekage fragte sich, was genau seine Mutter nur an seinem Vater gefunden hatte. Rasa war ein strenger Mann gewesen, ein erfahrener Shinobi - aber ein liebevoller Mann und Vater?     Nachdem Gaara wieder zum Wasserpalast zurückkehrte, war ihm nicht nach packen zumute. Er hing mit seinen Gedanken wieder in der Vergangenheit. Eine Angewohnheit, welche ihm eigentlich nicht guttat, aber mit den emotionalen Tiefpunkten kamen auch die negativen Gedanken und der Selbsthass wieder an die Oberfläche. Es war einer dieser Momente, in dem ihm alles sinnlos vorkam, in dem er sich selbst hasste und seine ganze Existenz in Frage stellte. Er beobachtete den Sonnenuntergang und war ein letztes Mal in dem prachtvollen Garten mit seinen unzähligen, wunderschönen Pflanzen. Mit angewinkelten Beinen saß er auf einer der großen Steinbänke und beobachte die Wolken am Himmel.   „Hey kleiner Bruder.“ Gaara blickte herum. Seine Schwester kam auf ihn zu und setzte sich neben ihm auf die Bank.   „Nah? Alles bekommen?“ Er nickte. Temari stutzte. Ihr Bruder war schon immer ruhig und nicht gerade redselig, jedoch hatte sie das Gefühl irgendetwas stimmt nicht. Er hatte einen glasigen Gesichtsausdruck, den seine Schwester nur von vergangen Tagen kannte.   „Gaara? Hey? Was ist los?“, Temari blickte besorgt zu ihrem kleinen Bruder. Dieser lächelte bedrückt und hielt seiner älteren Schwester das Foto entgegen. Die Schwester des Kagen blickte auf die zwanzig Jahre alte Aufnahme, auch ihre Augen spiegelten ein wenig Wehmut wieder.   „Mama war wirklich hübsch.“ , sprach sie nachdem beide eine gefühlte Ewigkeit schweigend auf der Bank waren.   „Ja, das stimmt.“, antwortet Gaara und spürte wie die Emotionen in ihm kämpften, dieses Thema – seine Mutter, war etwas was ihn im Grunde immer beschäftigten, besonders seit dem Tag, an dem er seinen eigenen Onkel tötete.   „Temari?“   „Ja?“   „Wie war unsere Mutter.“, fragte er plötzlich. Die Blondine stutzte, ihr kleiner Bruder hatte in all den Jahren nie gefragt, wer die Person hinter seiner Mutter war. Scheinbar spürte der Kazekage, dass seine große Schwester zu zögern schien.   „Bitte sag es mir!“, fordert er mit nervösem Unterton.   „Ich…Also…Na... ja ich kann mich leider auch nur sehr wenig an sie erinnern, immerhin war ich selbst erst drei Jahre als sie starb. Aber sie war immer sehr liebevoll, zu jeder Zeit.“, erklärte sie. Gaara blickte zu Boden. Alles war so konträr. Er schien der Wendepunkt im Leben seiner Mutter gewesen zu sein – alles verdorben zu haben, zumindest waren dies doch die Worte ihres Bruders.   „Mir tut das alles so leid Temari. Ohne mich wäre vieles anders gelaufen.“   „Gaara!“, seine Schwester war aufgesprungen und stand nun vor ihrem Bruder.   „Was redest du, denn da!“   „Es ist doch so. Ohne mich würde sie noch leben. Sie hat mich gehasst Temari, mich als ein Monster betrachtet.“, sprach er mit bitterem Unterton.   „Hör auf so was zu sagen, das kann ich nicht glauben.“, konterte seine Schwestern.   „Doch es ist so. In der Nacht, in der Yashamaru starb, durch meine Hand, sagte er mir im Moment seines Todes, dass meine Mutter mich nie geliebt hatte, dass sie mich hasste. Dass ich meinen Namen bekam, da ich für sie nur ein Dämon war.“   „Nein…nein…das glaube ich nicht. Warum hast du das nie erzählt?“   „Wer wollte schon wissen, wie es einem Monster geht.“, sprach der Kazekage mit trauriger Stimme. Temari war schockiert, sie hatte dies noch nie gehört, nie hatte darüber einer gesprochen. Es klang so unglaubwürdig, ihr Hirn sträubte sich dagegen es als Wahrheit anzuerkennen – zu bitter war der Nachgeschmack dieser Erkenntnis.   Sie schwiegen sich einige Minuten während Temari mit ihrer Fassung rang, es konnte nicht wahr sein, allerdings wusste sie ganz genau, dass Gaara keinen Grund hätte zu lügen. „Ich weiß, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann, doch hat alles einen Grund. So hat jedes Ereignis einen Sinn und beeinflusst uns. In deiner Kindheit viel schiefgelaufen, aber schau, du hast deinem Leben eine neue Richtung gegeben. Und darauf bin ich sehr stolz. Immerhin bist du jetzt Kazekage und bist und bleibst mein kleiner Bruder. Früher habe ich zwar nicht auf dich aufgepasst, aber nun müssen die alle erst mal an mir vorbei.“, erklärte die Blondine und drückte ihren jüngeren Bruder kurz an sich. Die Ansprache seiner Schwester hatte Gaaras Laune wieder gehoben. Sie hatte recht, er hatte seine Geschichte und musste damit leben, natürlich war dies in manchen Stunden schwierig, doch spürte der junge Kage, dass dies wohl dazugehörte – das Weitermachen. „Wir sollten langsam packen, immerhin geht es bald weiter.“, sprach der Kazekage und seine Schwester nickte. Beide erhoben sich und gingen in verschiedene Richtung.  ­­­­­­­­­­­­­­­­ Kapitel 28: Die Grenze* ----------------------- Die Sonne stand schon niedrig am Himmel, bald würde die Nacht hereinbrechen und die Dunkelheit würde alles verschlingen. Die lange Reise, welche die drei Shinobi auf sich genommen, hatten nahm bald ihr Ende.    In rund einer Woche würden sie wieder in ihrem Heimatdorf sein. Es lagen ereignisreiche Wochen hinter Temari, Gaara und Matsuri. Bevor sie alle wieder im Alltag angekommen und in den einhergehenden alltäglichen Problemen gefangen waren, stand noch ein spezielles Ziel an. Die Grenze war ein Ort, der für vieles Stand. Das Ende der bekannten Zivilisation, die westliche Grenze des Windreiches, Austragungsort der ersten bekannten und angeblich schlimmsten Schlacht im Windreich, war ein Ort weit abgelegen von allem anderen. Einige Quellen behaupteten, dass auch der erste Kazekage an dieser Schlacht beteiligt gewesen war und mit den Überlebenden weiterzog und das Dorf Sunagakure gründete. Das merkwürdige an all den Schriften, welche sich auf dieses Ereignis bezogen, was mittlerweile schon etliche Jahrzehnte zurücklag, war, dass in keiner Zeile etwas über die Gegner der gefeierten Helden, berichtet wurde. Dies war eine Tatsache, welche dem jungen Kazekage in einer dunklen Nacht in seinem Büro aufgefallen war und seitdem wie ein Schreckgespenst in seinem Kopf herumgeisterte. Natürlich hatte er im Dorf versucht an Informationen ranzukommen. Jedoch waren all dies furchtlose Versuche, niemand schien zu wissen, was genau dort geschehen war oder wollte es nicht?  So beschäftigte dieses Problem den Kazekagen auch an diesem Abend, an dem sie immer weiter gegen Osten liefen, um sie herum bloß Sand. Offenbar ging von der Grenze in vergangen Tagen ein enormes Sicherheitsrisiko aus, von dem heute keiner mehr etwas wusste. Sicherlich gab es momentan viele Baustellen, die Gaaras Meinung nach im Argen lagen.   Da war an erster Stelle die Organisation Akatsuki, die nach den Bijugeistern suchte, somit irgendwann Gaaras Sicherheit in deutlicher Gefahr sein würde, jedoch konnte auch ein Attentat aus den eigenen Reihen ihn irgendwann umbringen. Es gab auch Lichtblicke am Himmel, der unterzeichnete Friedensvertrag mit Konoha war der erste Schritt zu einer Zukunft ohne Leid, jedoch schienen alle anderen Dörfer kein Interesse daran zu haben. Um die ganze Sache noch abzurunden war da die jahrelange Misswirtschaft des ehemaligen Feudalherrn, welche seinen Vater zu radikalen Mitteln getrieben hatte und Gaara für viele wohl das Endprodukt von einer Unzahl von Fehlern und Fehlentscheidungen war. Eben der ganz normale Wahnsinn. Manchmal kam dem Kazekagen alles wie ein Schiff vor, was auf den Abgrund zusteuerte und er noch irgendwie versuchte, das Ruder herumzureißen. Dann gab es noch diese Grenze, von der kein Mensch eine Ahnung hatte was dahinter war. Oder warum man sie überhaupt gebaut hatte.   Wohin soll das alles noch hinlaufen? Es ist doch zum Heulen. Nichts funktioniert, rein gar nichts. Diese ganze Welt ist gepflastert von Fehlern und Problemen… Gaara seufzte, er musste solche Gedanken abschütteln, sie waren nichts für seine Position. Er wollte das Beste für sein Dorf, doch schien er in den ersten Monaten seiner Amtszeit nur Scherben aufzusammeln. „Alles in Ordnung?“ Der Kazekage sah auf, Matsuri lief neben ihm her und beäugte ihn kritisch. „Ich war in Gedanken, nichts weiter“, versuchte er sie zu beruhigen. Nach eigen Kilometern war schließlich von Weitem ein riesiger Wall zu erkennen. Man konnte gar nicht sagen wer oder wann er erschaffen wurde, vielleicht wurde er auch einfach aus dem Fels herausgeschlagen, möglicherweise hatte ihn auch einfach der Wind geformt. Weit konnte es nun nicht mehr sein – sie hatten die Grenze erreicht. Der Grenzwall schien sich auf schier endlose Kilometer zu erstrecken, doch das einzige bekannte Dorf, welches direkt an der Grenze war, bestand aus gerade einmal rund vierzig winzigen Gebäuden. Sie wirkten alle abgewohnt, marode und uralt. „Dieser Ort ist unheimlich.“, Temari sah sich argwöhnisch um, etwas an diesem Dorf und seiner Grenzmauer war seltsam, fast schon bedrohlich. „Geht mir genau so, wir bleiben erst mal zusammen.“, zischte Gaara den Mädchen zu, als sie auf einmal Schritte bemerkten. „Wer seid ihr? Verschwindet! Hier gibt es nicht zu holen, hier ist die Grenze.“, eine alte Stimme hatte gesprochen. „Keine Angst, wir kommen aus Sunagakure, sie müssten vor ein paar Wochen einen Falken erhalten haben über unsere Ankunft.“, sprach Gaara und hatte nun vor Temari und Matsuri Position bezogen. „Wirklich? Ich habe sie bereist erwartet. Kaum zu glauben, dass sie tatsächlich hier sind, wir hatten schon lange keinen hohen Besuch mehr..“, die Lichter waren näher gekommen und zwei alte Männer und eine ebenfalls bereits graue Dame standen nun vor ihm. „Sie sind der Kazekage?“, einer der Männer beäugte Gaara im schummrigen Licht verwundert, „…Na gut, ihre Vorgänger waren nie hier, also bitte kommen sie mit.“ So folgten Gaara, Temari und Matsuri den drei Alten in eines der Häuser, mit ihnen die unbehagliche Stimmung, welche überall an diesem gottverlassenen Ort zu sein schien.     Im Zuge dessen, dass ein Kage die Grenze besuchen wollte, hatte die Dorfbewohner zu Ehren ihrer Gäste ein feierliches Abendessen vorbreitete und ließen sogar einen Musiker spielen.    "Ist es eine Frau?"   "Nein, ein Mann, oder?", Matsuri neigte den Kopf zur Seite, um besser erkennen zu können, ob der Musiker auf der Bühne nun eine Frau oder Mann war.   "Ich weiß nicht? Auf jeden Fall scheint er oder sie noch recht jung zu sein.", stellte Temari nachdenklich fest und beäugte den unbekannten Unterhaltungskünstler mit langem Haar und dem grün-silbernem traditionellen Gewand, während er auf seinem Shamisen spielte.   "Willkommen, willkommen meine sehr geehrten Damen und Herren. Mein Name ist Ishiki und ich bin heute Abend für ihre Unterhaltung zuständig. Ich möchte denn sogleich fortfahren. Die nächste Melodie heißt “Schilf im Wind“. Ruhig begann der Künstler an den Saiten zu zupfen. Die Töne gingen mal sanft und leise ineinander über, wie eine leichte Brise, mal überschlugen sie sich in eine gerade noch angenehme Lautstärke, so als ob der Schilf sich gegen einen Sturm behaupten müsste. Das Stück endete und der Musikant richtete sein Wort an das beschauliche Publikum. “Für unseren hohen Besucher aus dem Dorf versteckt unter dem Sand habe ich ein Lied geschrieben und würde es Ihnen gerne nun vorspielen. Bei meinen Reisen stellte ich fest, dass es die Menschen immer mehr in letzter Zeit beschäftigt..."   Gaara stockte, er war sich sicher, dass der Sänger eben zu ihm herübergesehen hatte?  "...ich rede natürlich von Untoten oder Zombies. Sie sind weder aus dem Theater, noch aus den Geschichten wegzudenken. Eine wirklich fast schon amüsante Sache, wenn sie mich fragen.", als Ishiki geendet hatte, setzte allgemeiner, höfflicher Applaus ein und das Shamisen begann bedeutungsschwanger zu erzittern. Dann setzte der Gesang und Ishikis erstaunlich klare Stimme, sang ein unheimliches Lied: "Kein guter Morgen ist mein Zombie-Morgen. Zombie am Morgen sein macht einfach nur Sorgen. Der Morgen ist grausam, würd' gerne noch schlafen, doch die Mafia schläft und die Zombies erwachen. Ich kenn mich aus, mit der Wiederbelebung meiner Leiche am Morgen- das macht einfach nur Sorgen. Dank dem Kaffee sieht man manche Zombies auch hüpfend, doch der Rest geht zu Werk, in die Zombie-Schuh' schlüpfend. Das wird unser Tag, unser Zombie-Weltuntergang, gestalten wir es mit einem ganz lauten Klang! Bunker nützen da nichts, auch nicht Katakomben und uns Zombies ist's Wurst, denn wir sind schon gestorben. Ich trag mein Hirn stolz erhobenen Hauptes, im modernen Gewirr kann man sich so behaupten. Ich habe ein Hirn, lass' gemeinsam dran kauen, ganz frisch ist es wohl nicht, doch man kann mir vertrauen. Heutige Zombies sind sehr wohlgenährt, darum handeln sie auch sehr aufgeklärt. Gekämmt und gekleidet, brechen nicht mehr in Bunker ein- fürcht' dich nicht komm heraus und lass uns einfach Freunde sein."       Als das Lied geendet hatte, blickte Matsuris sich um, die Menschen applaudierten, allerdings spiegelten ihre Gesichter ein gewisses Unbehagen wieder, welches auch sie selbst beschlich. Alles klang so real, als wäre es möglich die Toten wieder zu beleben. Sie schüttelte sich, konnte es vielleicht wirklich möglich sein? Zombies und Untote gab es doch nicht? Es waren Schreckgespenster, die man Kindern erzählte. Daran war nichts Wahres dran - oder etwa doch? Ein weiteres Lied setzte ein, doch hörte die Schülerin nicht mehr zu.  Ihre Gedanken hatten sie vollkommen gefangen genommen und ließen keinen Platz mehr für Musik. "Du solltest das nicht so ernst nehmen." Matsuri blickte um sich, Gaara musterte sie mit seinen grünen Augen und konnte ihre Unsicherheit spüren. Er saß in aufrechter Haltung da, schien vollkommen unbeeindruckt von alle dem zu sein. "Ich habe noch nie die Toten wieder aus ihren Gräber steigen sehen, das sind Märchen, denen du nicht so viel Gehör schenken solltest, wir haben andere Probleme", erklärte er mit leiser Stimme und Matsuri nickte ihm zustimmend zu. Allerdings überzeugte sie diese Aussage nicht so wirklich. Dieser Text klang zwar sehr ironisch, doch schien viel Wahrheit aus ihm zu sprechen, zumindest brachte es Ishiki so rüber. Gaara schüttet sich etwas Tee nach, dieses Lied war doch etwas komisch. Zombies und Untote - wer glaubte schon an so etwas? Nicht einmal mit einem Jutsu war es möglich die Gestorbenen wieder zu beleben. Plötzlich stockte er, seine Hand krallte sich in die noch viel zu heiße Teetasse, doch schien er den Schmerz nicht wirklich wahrzunehmen, es gab ein Jutsu was die Toten an das Diesseits band und sie zu leblosen Soldaten ihres Herrn machten - Edo Tensei. Gaara blickte zur Bühne, der Musiker hatte scheinbar nach einer Weile nun eine Pause eingelegt und war verschwunden. Konnte er von diesem Jutsu wissen? Er selbst hatte es nie gesehen, sondern nur davon gehört. Aber es schien wohl eine der grauenvollsten Techniken zu sein, die es je gab. Niemand wusste so genau wie es funktionierte, doch war eine tote menschliche Hülle dazu notwendig, um die Seele daran zu binden. Ob dies auch im großen Stil ginge..., just in dem Moment als Gaara seine Gedanken vertiefen wollte, setzte sich plötzlich eine Person an ihrem Tisch - es war Ishiki.   "Na, habe ich die Damen verzaubern können.", sprach er und schenke sich aus ihrer Teekanne Tee, elegant ein.   Was ist denn das für einer?, Gaara lebte den Kopf leicht schräg und musterte den jungen Mann. Er hatte eine sehr androgyne Erscheinung. Sein spitzes Kinn und seine schmalen Lippen, ließen ihn zart und zerbrechlich wirken, die makelloser helle Haut schien dies nur noch mehr zu unterstreichen, zudem umspielte sein langes, dunkles Haar seine Gesichtszüge und fast nur seine Stimme schien zu verraten, dass es sich um einen jungen Mann handelte.   "Danke, es war nett.", sagte Temari und rutschte etwas näher zu ihrem Bruder, da sich der junge Musikant mit seiner fast schon mystischen Grazilität, etwas unheimlich vor kam.     "Ihr seid Kunoichi aus Sunagakure, richtig?", redete Ishiki weiter und versuchte dabei besonders Temari in ein Gespräch zu verwickeln. "Ja, das ist ja nichts neues, woher kommst du denn?", knurrte sie und Matsuri sah auffällig weg, um nicht zu lachen., "Ich bin dort zuhause, wo das Feuer warm ist und das Brot frisch und wenn es mir von einer hübschen Frau serviert wird macht mich das außerordentlich glücklich. Man trifft nicht immer auf solch interessante Wesen wie euch. Wollt ihr mir nicht etwas von euch erzählen." Gaara verrollte die Augen, Matsuri musste sich auf die Zunge beißen, um nun loszulachen und Temari war derweil sichtlich genervt. "Wie wäre es mit einem weiteren Lied, vielleicht etwas instrumentales Ishiki? Danach können wir es uns ja überlegen etwas zu plaudern.", der Kazekage hatte nun das Wort ergriffen und schien klare Linie zeigen zu wollen. "Sehr wohl Meister Kazekage, ich denke sie können etwas Ablenkung gut gebrauchen. Immerhin scheinen sie sehr in Gedanken zu sein? Sind es die Toten oder die Lebenden die uns Angst machen sollten. Vermutlich ist es einfach dieser Ort. Ich spüre diese seltsamen Schwingungen hier auch, das Unbekannte herrscht hier, die Wahrheit liegt begraben.", erklärte der Musiker mit entfernter Stimme und bevor Gaara auch nur irgendetwas sagen konnte hatte sich Ishiki grazil erhoben und spielte kurze Zeit später wieder auf seinem Instrument. "Der ist merkwürdig.", sagte Temari und rieb sich genervt die Stirn. "In der Tat.", stimmte ihr ihr Bruder zu und Gaara fragte sich, was für ein Mensch überhaupt dieser Ishiki war, auf der einen Seite schein er eben weltlich und offen zu sein, doch auf der Bühne oder gerade eben vor ein paar Sekunden, schien er etwas fast schon mystisches zu haben. Was wusste er? Oder wusste er überhaupt was? Vielleicht improvisierte er nur, obwohl Gaara dies als sehr unwahrscheinlich empfand. Dieser Ort war wirklich sehr komisch, hier schienen einige Dinge quer zu laufen, doch schien es keine im Augenblick nicht möglich zu sein alles aufzudecken.       Nicht allzu viel später gingen die drei Shinobis schlafen, sie nächtigten in einer bescheidenden Herberge und auch sonst hatte sie schnell den Eindruck gewonnen, dass dieser Ort nicht sehr viel von sich Preis gab. Matsuri konnte in dieser Nacht nicht einzuschlafen. Zu viele Gedanken gingen ihr im Kopf umher, außerdem fühlte sie sich hier einfach nicht wohl. Immer wieder spukte er dieses Lied in ihrem Kopf. Sie und die anderen hatten im Gespräch mit ein paar Bewohnern erfahren, dass dieser Ort bereits seit Jahren ausstarb. Es gab keine Kinder, nur Alte. Die Jüngsten waren um die vierzig Jahre alt, doch die meisten waren bereits weit über sechzig. Die Bewohner der Grenze behaupteten, dass sie nach der Schlacht des ersten Kazekagen hier zurückgelassen wurden, nur die stärksten seien Aufgebrochen und gründeten später das Dorf versteckt unter dem Sand - ihr Heimatdorf. Matsuri empfand dies, sei es denn die Wahrheit – sehr grausam. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass die Ninja in Suna sich sehr auf ihren harten Kampfstil und ihre Ausdauer beriefen, allerdings würden sie doch nicht dutzende zum Sterben zurücklassen? Dann war da noch dieses Lied über die Untoten, die aus ihren Gräbern stiegen. Die junge Kunoichi erhob sich, sie konnte einfach noch nicht einschlafen. So streifte sich Matsuri eine Jacke über und ging nach draußen, alles war dunkel. Ihr Blick wanderte schnell auf die ewig hohe Mauer. Niemand schien zu wissen wer diese errichtet hatte und weshalb. „Ist doch alles komisch.“, zischte sie und näherte sich einem Eingang der Befestigungsanlage. Natürlich war nichts bewacht, sie stand leer, schon seit langer Zeit. So waren es hier einfach zu wenige Menschen, um eine Anlange in dieser Größe zu bewachen, zudem behaupteten die Dorfbewohner, es sei nach der Schlacht nie wieder etwas auch nur in die Nähe der Grenze gekommen.  Matsuri erklomm also die schier nicht enden wollende Wendeltreppe nach oben, um einen Blick auf die andere Seite werfen zu können. Wenn sie schon nicht schlafen konnte, dann konnte sie auch einen Blick auf „Das Ende der Welt" werfen.  Es dauerte eine Weile bis sie es geschafft hatte, doch oben angekommen bot sich ein weiter Blick. Der Wind wehte ihr eine kühle, nächtliche Brise ins warme Gesicht. Matsuri lief vorsichtig auf dem Grenzwall entlang, auch hier oben schien sie ihr ungutes Gefühl nicht loszuwerden, dann wandte sie sich der Westseite der Mauer zu. Was würde sich ihr nun präsentieren? „Sand…war ja klar.“, sprach sie sich leise vor und versuchte in der, weiten, dunkeln Ferne etwas anderes zu deuten außer den Dünen aus Sand. Ein fruchtloser Versuch! Es war absolut nichts außer weiten Dünen und dem erdrückenden Nichts zu sehen. Was war dahinter? Warum gab es diese Mauer? Wer steckte hinter der Errichtung? Und weshalb hatte ihnen niemand Auskunft geben können?  Etwas ratlos, fast schon entmutigt lehnte sich das Mädchen an den steinernen Rand der Mauer. Matsuri realisierte in diesem Moment wie fehlerhaft so vieles zu sein schien, als eine Stimme die Leere fühlte und sie aufblicken ließ.   „Du kannst auch nicht schlafen?“   „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt. Alles ist so lückenhaft.“, erklärte die brünette Schülerin ihrem Lehrer. „Mir geht es genauso, niemand will einem eine genau Auskunft geben. Als würden sie etwas verbergen. Natürlich waren sie auf den ersten Blick wirklich nett, aber wahrscheinlich ist das nur Fassade, um uns vor weiteren Fragen abzuhalten.“, Gaara trat aus dem Schatten des Mondlichtes hervor und stand nun neben Matsuri auf der Mauer. Beide schauten in die trostlose Weite und schwiegen. Wie weit man wohl laufen musste, um auf etwas Neues zu stoßen? Fand man nie irgendetwas? Oder sollte man vielleicht auch nichts finden?   „Gaara?“   „Hm...?“   „Was ist, wenn die Dorfbewohner recht haben?“, sprach die Schülerin des Kazekagen mit etwas berückter Stimme. Gaara wirkte etwas irritiert, er neigte den Kopf etwas zur Seite, als würde dadurch der Gedankengang besser in seinem Hirn ankommen, allerdings gelang dies nicht.   „Also stell dir mal vor, dass vielleicht wirklich hier ein großes Dorf war und… na ja, also vielleicht es irgendwann bedroht wurde, deswegen man diese riesige Grenzmauer errichtet wurde.“, versuchte Matsuri dem Kazekagen klar zu machen.    „Das leuchtet ein, aber was denkst du, hat sie dazu gebracht zu gehen? Ich halte es tatsächlich für möglich, dass die Menschen von hier aus weitergezogen sind und vielleicht wirklich Sunagakure gegründet haben, allerdings frage ich mich warum sie hier gegangen sind.“, erklärte der Rothaarige.    „Du hast im Gespräch mit einem der Alten erwähnt, dass es hier eine Schlacht gegeben haben muss. Was ist, wenn dabei Nahrungsquellen mit zerstört wurden?“   „Ja, es gibt ein paar Quellen, die auf eine Schlacht an der Grenze hindeuten, aber niemand schreibt, gegen was sie kämpften. Es ist sehr gut möglich, dass dabei auch Brunnen, Quellen oder sogar Ackerlandfläche zerstört wurde und es nicht mehr rentabel war, dies wiederaufzubauen. Das ist einfach das Problem an der Wüste, bauen wir etwas auf, hat es lange bestand, da es keine salzigen Winde oder ein feuchtes Meer gibt, was den Stein angreift. Doch ist es sehr aufwendig etwas zu bauen.“ Matsuri nicke. Wahrscheinlich war es wirklich so, dass durch das harte, heiße Klima und die Abgeschiedenheit man diesen Ort seinem Schicksal überließ. Wieder kam ein Windstoß auf und die Sandreste auf den Mauern begannen im Wind zu tanzen.   Plötzlich kam ihr ein Einfall. Es war eine Möglichkeit, ein Gedanke, doch konnte es vielleicht auch eine Chance sein - die Wahrheit war begraben.   „Sag mal, könntest du mit dem Sand…“, begann die Kunoichi und erklärte ihrem Lehrer ihren Einfall. Zu ihrer Überraschung schien Gaara sehr angetan von diesem Einfall zu sein.   „Das müsste praktisch möglich sein, wir sollten es zumindest einmal versuchen. Wirklich eine gute Idee. Das abstrakte Denken liegt dir.“, lobte er seine Schülerin. Matsuri wurde rot, sie hoffe, dass die Dunkelheit es zumindest ein wenig verbarg.    „Danke…“, nuschelte sie in ihr Halstuch. Ein Kompliment von ihrem Lehrer zu bekommen ließ Matsuris Herz immer ein wenig höherschlagen.            [[USERFILE=678881]] Kapitel 29: Schädel* -------------------- „Psst… Temari.“ „Temari, bist du wach?“ „Hey, wir brauchen deine Hilfe.“, zischte eine Frauenstimme. Die Blondine sah auf. Erschrocken Matsuris Gesicht so nah an ihrem zu sehen, wich sie vor Schreck zurück und stieß sich den Kopf an ihrem Bettgestell. „Was zum…“, fluchte die Blondine und rieb sich den Schädel. „Psst… Komm bitte mit!“ Matsuri packte die Schwester des Kagen am Arm und eilten, kurz nachdem sich Temari ihren Kimono übergezogen hatte, nach draußen. Alles war dunkel, kein Licht erhellte die wenigen, dünn besiedelten Straßen. „Matsuri, jetzt sag mir endlich was los ist.“, Temaris Geduld schien langsam an ihre Grenze gekommen sein. Es war ihr nicht für Übel zu nehmen, denn die Brünette hatte sie aus ihrem Bett gezerrt und seitdem kein Wort mit ihr geredet.  „Wenn, du mir nicht sofort sagst was los ist!“, begann sie hitzköpfig zu fluchen, als sie das Dorf verlassen hatten.  „Temari, jetzt beruhig dich, ich habe ihr gesagt, nicht im Dorfinneren darüber zu sprechen.“, erklärte Gaara, der nun näherkam, um die Situation zu entschärfen. „Ach so?“, etwas verwundert ihren Bruder zu sehen, schien die Kunoichi nur noch neugieriger zu sein.  „Tschuldige“, versuchte Matsuri nun die Wogen wieder etwas zu glätten. „Okay schon gut, schon gut. Also jetzt klärt mich bitte auf. Welchen Grund habt ihr, mich um drei Uhr in der Früh zu wecken? Ich konnte sowieso ganz schlecht einschlafen.“, beschwerte sich Temari. „Das wundert mich jetzt nicht.“, sprach Matsuri, während Gaara ihr nickend beipflichtete. „Ach ja? Seit wann seid ihr Beide, denn so einer Meinung?“, die Blonde stemmte die Arme in die Hüfte und legte einen sehr prüfenden Blick auf. Ihr war schon aufgefallen, dass die beiden sich seit ihrem Besuch beim Feudalherren sehr gut verstanden, doch dies gerade schien eine völlig neue Stufe zu sein.  „Jetzt ist mal Schluss mit dem Gemaule, Temari! Hier stimmt irgendetwas nicht, alles ist total undurchsichtig. Hier soll angeblich eine große Schlacht getobt haben, doch niemand weiß irgendetwas davon. Alle behaupten, sie wären zurückgelassen worden und die Überlebenden hätten Sunagakure gegründet. Denk man nun genauer drüber nach: müsste all dies nicht viel größer sein? Doch wir sehen nichts. Nur ein paar Gebäude und dieses riesen Ding von Grenzmauer. Und wieder kann keiner sagen warum.“, erklärte Temaris kleiner Bruder mit gedämpfter Stimme. „Und weshalb stehen wir jetzt auf großer Flur?“, Temari schien immer noch nicht ganz folgen zu können, was ihren kleinen Bruder verwunderte, doch ging er weiter nach Plan vor. „Meinst du, hier könnte es klappen?“. Gaara nickte Matsuri zu, kniete sich zu Boden und begann einige Fingerzeichen nacheinander zu formen. Temari stand immer noch ungläubig daneben, sie versuchte sich einen Reim darauf zu machen, bis auch bei ihr plötzlich der Groschen fiel. „Der Sand konserviert, die Hitze trocknet aus. Ihr versucht Überreste der Schlacht zu finden.“, sprach sie leise vor sich hin und verstand nun den Plan. Es war simpel aber doch genial.  „Ich weiß nicht, ob das den Dorfbewohnern gefallen wird.“ „Und mir gefällt es nicht, dass da eine Mauer steht, von der keiner eine Ahnung hat, warum sie überhaupt existiert. Ich weiß nicht mal wen oder was sie aufhalten sollte und ob das immer noch da draußen wandelt. Ich will Antworten Temari! Was ist, wenn irgendwann das, was da draußen ist, wiederkommt und unser Dorf angreift. Natürlich kann da draußen auch nichts sein, aber wir wissen dies nicht. Ich habe bei meiner Amtseinführung geschworen, Sunagakure zu beschützen. Das geht aber nicht, wenn ich nicht über alles Bescheid weiß, was dieses Land auch nur im entferntesten bedrohen könnte.“, erklärte der Rothaarige und man konnte deutlich seinen Willen spüren. Matsuri spürte die Gänsehaut auf ihrer Haut. Gaara hatte eine unglaubliche Überzeugungskraft, das hatte sie schon ein paar Mal gespürt, er hatte die Gabe, die Dinge auf den Punkt zu bringen – so auch in diesem Fall. Temari sah etwas verbissen zu Boden und nickte. Natürlich drängte sich einem der Gedanke auf, Gaara würde ein Gespenst jagen. Doch wer ihn kannte wusste, dass er mit so etwas keine Scherze machte.  „Gut…Dann packen wir es an. Matsuri, du machst nun die gleichen Fingerzeichen wie ich, zu zweit werden wir mal ein bisschen schlechtes Wetter herbeizaubern“, sprach Temari und stellte sich vor Matsuri. Schnell endzündete sie ein kleines Feuer mit einem Strichholz was sie in einer Tasche hatte und konnte nun im schummrigen Licht der Brünetten die Handzeichen erklären.   „Das ist das Jutsu des tarnenden Windes. Es ist ähnlich wie der Nebel aus Kirigakure, allerdings hat es eine Besonderheit. Der Anwender oder Menschen die sich in direkter Nähe zum Anwender befinden, sind von der lauten Geräuschkulisse nicht betroffen. “ „Also können wir uns unterhalten und agieren, aber alle anderen sind durch den starken Wind gestört?“, harkte Matsuri nach und als Temari zustimmend nickte, sah sie ihr aufmerksam zu.   „Ganz genau. Nun schau mir zu, es ist gar nicht so schwer.“ Temari formte einige Fingerzeichen und schlug dann auf den Boden. Der Wind nahm zu und Sand wurde mit aufgewirbelt, die Sicht verschlechterte sich und das Heulen des Windes machten Zurufe schwierig. Matsuri tat es ihr gleich und nach ein paar Versuchen war die Sicht auf gut einen Meter geschrumpft. „Sehr gut, so dürften wir ungestört sein. Gaara jetzt bist du dran.“ , rief sie ihren Bruder zu, dieser nickte und begann. Er formte einige Fingerzeichen und steckte dann seine Hände tief in den Sand. Daraufhin war für einen Moment eine kurze Vibration zu spüren und das Schauspiel begann. Es dauerte einen Augenblick doch dann… „Ich hab‘ was!“, sagte er nach einer langen Stille und sein Blick wurde noch angespannter.  Temari und Matsuri waren von einer auf die andere Sekunde hellwach. Als Gaara wieder seine Hände aus dem Sand zog und offenbarte was er gefunden hatte, wich die Aufregung dem Schock. „Was richtet so etwas an.“, Temari blicke ungläubig. Matsuri hatte sich erschrocken die Hände vor den Mund geschlagen.  "Ich habe keine Ahnung was oder wer, jemanden so zurichtet.", sprach der Kazekage und blickte schockiert auf den Fund. Der Sand hatte einen menschlichen Schädel zutage befördert, welchem allem Anschein nach der Kiefer gebrochen wurde, sowie gewaltsam die Augen aus ihrer Höhle gequetscht. Der Hinterkopf war mit einem spitzen Gegenstand aufgeschlagen worden, was nun genau diese bedauernswerte Kreatur tötete, war unklar.    "Hat das, was diesen Menschen getötet hat, wohl möglicherweise auch mit der Mauer zu tun?", Matsuri war einen Schritt nähergetreten und strich vorsichtig über den Schädel.   "Wenn es wirklich so ist, haben wir ein größeres Problem, als wir uns alle vorstellen können. Ich frage mich, ob das überhaupt von menschlicher Natur war.", zischte Gaara, seine Augen fest auf dem Fundstück ruhend, der nur der Anfang einer weitreichenden Sache zu sein schien.   Am darauffolgenden Tag schaffte es keiner der drei Shinobi auch nur die kleinste Spur für den wahren Grund der Mauer herauszufinden. Schließlich beschloss Gaara, es für diesen Moment gut sein zu lassen und sie traten mit getrübten Gesichtern und nachdenklichen Köpfen den Weg nach Hause an. Allerdings trafen sie bei der Abreise noch ein vertrautes Gesicht.   "Habt ihr alles? Wir haben einen langen Weg heute vor uns und müssen unsere Kräfte sparen.", fragte Temari in gewohntem Feldmarschall-Ton als eine vierte Gestalt vor dem Gasthaus auftauchte.    "Oh, Meister Kazekage. Sie reisen ab?", es war Ishiki, der nun einen langen Kimono aus fließendem grünen Stoff trug. Sein Haar hatte er zu seinem langen Pferdeschwanz zusammengebunden.   "Ja, wir müssen bald wieder zu Hause sein. Es wartet Arbeit auf uns.", erklärte Gaara und versuchte, diesen Dialog nicht zu sehr zu vertiefen.    "Schön, schön. Ich hoffe Ihr habt die Antworten gefunden, nach der Ihr gesucht habt?", antwortete Ishiki und Gaara sah ihn kritisch fragend an. Wusste er, was sie getan hatten? Oder wusste er, was sie gefunden hatten?  Der Musiker lächelte.      "Gut. Ich denke, wir werden uns bald wiedersehen.", bei diesen Worten neigte Gaara leicht den Kopf zur Seite.      "Was heißt das?", der Kazekage hatte nun seine ganze Aufmerksamkeit dem vermeintlich Fremden zugewandt. Normalerweise ließen sich die Menschen von Gaaras Ton und seinem reservierten, fordernden Auftreten beeindrucken, allerdings schien dies bei Ishiki nicht zu greifen. Er lächelte einfach. Dann schien er einen Moment inne zu halten und ging auf Gaara zu.   "Ich glaube, dass ich irgendwann ein Lied über Sie singen werde.", hauchte er fast schon und wandte sich danach auch schon zum Gehen.     "Macht es gut Gaara, Temari und Matsuri aus Sunagakure. Wir werden uns sicher bald wiedersehen- noch bevor der rote Mond die Wolken färben wird.", dann verschwand Ishiki und die drei sahen ihm nach.      "Weiß einer was das zu bedeuten hat?" Temari wirkte verwirrt, dieser Mann war wirklich ein Mysterium.   "Ich habe absolut keine Ahnung.", erklärte der Kazekage und kurz drauf gingen sie los, es wurde Zeit nach Hause zu gehen. Dort wartete genug Arbeit - vor allem auf Gaara. Auch, wenn er gerne mehr Zeit damit verbrachte hätte, hinter das Geheimnis dieses Ortes zu kommen, so musste er gezwungener Maßen gehen. Allerdings schwor sich der jüngste Kazekage in der Geschichte von Sunagakure, dass er nicht lockerlassen würde, bis er hinter dieses Geheimnis kam. Die Frage war jedoch, welchen Preis er dafür zahlen musste. Allerdings ahnte Gaara zu diesem Zeitpunkt nichts davon. Der allerletzte Tag der langen Reise durch das Windreich verbrachten die drei an der Meeresküste. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, das Land zu durchqueren. Die Belohnung war der Blick auf den untergehenden Himmel, den Strand und die unendlichen Weiten der See. Gaara, Temari und Matsuri saßen im Sand und blicken den letzten Strahlen der Sonne entgegen und waren ein wenig in Wehmut versunken. Die letzten Wochen waren aufregend gewesen - in vielerlei Hinsicht. Nur schien es noch mehr Fragen zu geben als vorher. Vermutlich war dies der Lauf der Dinge oder ein Wink des Schicksals oder einfach die Tatsache, dass sie erst am Anfang einer großen Sache standen.   "Kaum zu glauben, dass es schon wieder vorbei ist. Die letzten Wochen gingen ganz schön schnell vorbei", sprach Temari und unterbrauch das Schweigen. "Das stimmt! Es war echt ein Haufen Holz, was wir gesehen haben. Morgen sind wir wieder Zuhause- mal sehen wie schnell uns wieder der Alltag eingefangen hat", antwortete Gaara. Matsuri nickte beiden zustimmend zu, sie blickte verträumt aufs Meer - es erinnerte sie wieder an den Fischteich. "Ach ja, bevor ich das noch vergesse, hier." Matsuri blickte auf, ihr Sensei hielt ihr einen Zettel entgegen. Stutzig griff sie mit einem "Danke" nach dem Stück Papier und las den Inhalt:   Dieses Zertifikat berechtigt zur Teilnahme an Chunin-Auswahlprüfungen. Der/Die angegebene Schüler/In, hat mindestens zehn Missionen der Klasse D und drei Missionen der Klasse C absolviert. Zudem wurde der/die Schüler/In eines psychologischen Testes unterzogen und weist keinerlei Bedenken psychischer und physischer Natur auf.   Sie ließ den Zettel sinken. Sie brachte vor Freude kein Wort heraus. Nun war es soweit, endlich würde sie an den Prüfungen teilnehmen können.        風                    Kapitel 30: Matsuris Geburtstag* -------------------------------- Eine Klingel war zu hören. Sie läutete wieder und wieder - fast schon nervig.    Gott! Wer ist das denn? Kann ich nicht noch ein paar Minuten schlafen?   Es klingelte nochmal.   Wer macht denn so einen Krach am Morgen?   Plötzlich waren Fußschritte zu hören, dann eine helle Stimme. Den Versuch noch eine Mütze Schlaf zu bekommen, konnte die brünette Kunoichi vergessen, denn kurz nachdem sie das dumpfe Geräusch einer sich schließenden Tür hörte, rief die Stimme ihres Onkels vom Treppengang nach oben. „Hey Matsuri, du Schlafmütze, Sari ist da!“   Das ließ sich Matsuri natürlich nicht zweimal sagen, sie hüpfte aus ihrem Bett, streifte sich eine Jogginghose über und eilte nach unten. „Alles Gute zum Geburtstag!“, kreischte es vom anderen Ende des Zimmers. Sari lief schnellen Schrittes auf Matsuri zu und fiel ihr um den Hals.  Matsuri strahlte, sie drückte ihre Freundin fest an sich. Heute war Matsuris 14.Geburtstag, die Sonne stand wie so oft hoch am Himmel, ohne sich ihren Platz mit auch nur einer Wolke zu teilen. „Hier. Komm, pack das aus!“, Sari hatte ihrer Freundin ein rechteckiges Päckchen in die Hand gedrückt. „Halt, erst mal bin ich noch dran“, Matsuris Onkel stand nun neben den beiden Mädchen und hatte ebenfalls ein Päckchen für die junge Kunoichi. „Alles Liebe zu deinem Geburtstag Matsuri. Ich hoffe, dass dieses Jahr genauso erfolgreich für dich wird, wie das Letzte“, sprach er und umarmte seine Nichte. So verbrachte Matsuri den Morgen mit Geschenkeauspacken und einem ausgedehnten Frühstück, das ihr Onkel vorbereitet hatte. „Du bist jetzt fast eine Woche wieder da und du hast mir noch nicht von deiner großen Mission erzählt.“ Sari und Matsuri saßen im Wohnzimmer. Matsuri hatte von ihrer Freundin ein buntes Sommerkleid geschenkt bekommen, welches Matsuri natürlich sofort anprobieren musste. Nun wurde sie ausgiebig begutachtet.  „Es war wirklich cool…“, sagte sie gedankenverloren, als sie das Muster des Kleides begutachtete.  Plötzlich war diese eine Szene in ihrem Kopf, wie schon seit einigen Tagen. Im Grunde seit sie wieder Zuhause war, erschien dieses Bild wieder und wieder in ihrem Kopf. Es hatte fast schon den Mantel einer normalen Erinnerung verloren. Ihre Emotionen hatten sich mit ihren Erinnerungen vermischt und nun einen komischen Film in ihr erzeugt, den sie immer wieder vor ihrem inneren Auge abspielen wollte.   Vielleicht waren es die Fische in diesem einen Teich, in dem einen so wunderschönen Garten, in dieser einer warmen, milden Nacht und es war Gaara, die auch jetzt ihr Herz ein wenig höher schlugen ließen. Matsuri erinnerte sich immer wieder an diesen Moment, in dem sie beide einfach nur auf der Brücke des Fischtisches standen, Seite an Seite und schweigend. Sie fühlte sich ihm in diesem Moment nah. Es gab, für diesen einen Wimpernschlag des Weltgeschehens, nur sie beide und dies wünschte sich Matsuri insgeheim noch einmal zu durchleben.  „Cool? Das ist alles? Mensch Matsuri, komm schon, geh doch mal mehr ins Detail. Immerhin warst du vier Wochen mit unserem Kazekage unterwegs, bist durch das ganze Windreich. Erzähl!“ Sari lies, wie zu erwarten war, nicht locker. Sie konnte außerordentlich beharrlich sein und schien sich nicht leicht zu beeindrucken.  „Er ist wirklich großartig, ich habe ihn einmal kämpfen sehen, seine Techniken mit dem Sand sind…sind… der Wahnsinn und in Gesprächen mit wichtigen Leuten hat er scheinbar immer die perfekte Antwort. Ich war oft total verwundert wie einfach er das alles zu machen scheint“, erklärte Matsuri und kam bei dem Gedanken an den Kazekagen richtig ins Schwärmen. „Du wirst ja ganz rot!“   „Was?“, Matsuri stockte. Saris Grinsen wurde immer größer. „Matsuri ist verknallt! Matsuri ist verknallt. Matsuri ist verknallt!“, gackerte Sari und versuchte Matsuri auszuweichen, welche sie mit einem Kissen k.o. schlagen wollte. Es klingelte.    Die Mädchen sahen auf, Matsuri ging zur Tür und öffnete sie. „Herzlichen Glückwunsch!“, riefen ein Junge und ein Mädchen in Matsuris Alter.  „Yukata! Mikoshi! Ihr seid hier, wie schön, kommt rein!“ Die beiden Teenager traten ein, es waren Matsuris Teamkollegen. Sie kannten sich schon von der Akademie, welche auch Sari mit ihnen allen besuchte. Dann vor rund einem dreiviertel Jahr, als sie es alle vier geschafft hatten Genin zu werden, wurden Yukata, Mikoshi und Matsuri ein Team. Matsuri hatte anfangs ein paar Probleme mit dieser Konstellation. Natürlich hatte sie gehofft gemeinsam mit Sari in einem Team zu sein, schließlich waren sie beste Freundinnen seit Kindesbeinen an. Auf der anderen Seite stellte sich Yukata in manchen Fällen als, nett ausgedrückt, unbeholfen heraus. Matsuri, welche seitdem sie von Gaara trainiert wurde, einen ungemeinen Ehrgeiz entwickelt hatte, schien dies erst als hinderlich zu empfinden. Das Geburtstagskind erinnerte sich noch an ein Gespräch, welches sie mit Gaara geführt hatte.   „Du siehst etwas unzufrieden aus?“, Gaara hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und musterte Matsuri. „Na, also… es ist schwieriger als gedacht.“, antwortete sie und sah zu Boden. „Komm, sag einfach was dich stört. Ich habe dir doch erklärt warum du und Sari nicht in einem Team seid.“ Matsuri biss sich auf die Lippe. Natürlich wusste sie es, immerhin hatte Gaara ihr den Grund, nicht einmal, auch nicht zwei Mal, sondern ganze drei Mal mühevoll erklärt. „Nein, das ist es nicht…“ „Sondern?“, der Kazekage ließ nicht locker, er sah Matsuri weiter an.    Himmel! Diesem Blick entgeht doch überhaupt nichts! Matsuris Inneres sträubte sich gerade noch länger Gaaras Blick standhalten zu wollen. Normalerweise mochte sie es, wenn Gaara mit ihr Zeit verbrachte, mit ihr trainierte, ihr etwas Neues beibrachte, doch konnte man vor ihm scheinbar nichts verheimlichen – zumindest verriet Matsuris Körpersprache dem Kazekagen in diesem Augenblick zu viel. „Es ist Yukata, sie stellt sich manchmal wirklich doof an.“, stammelte Matsuri. „Das ist alles?“ Matsuri blickte nun irritiert auf. „Ja?“ In ihrer Stimme machte sich Unsicherheit breit. „Ich hätte von dir ehrlich etwas mehr Weitsicht erwartet.“, Gaara hatte sich erhoben und blickte zum Fenster heraus. Seine Schülerin spürte, wie sich eine Mischung aus Ärger und Enttäuschung über sich selbst von ihrem Bauch aus in ihrem ganzen Körper breitmachte. Sie hatte Gaara enttäuscht- eine Sache die sie eigentlich tunlichst vermeiden wollte.    „Ihr seid seit rund acht Wochen ein Team und habt drei Missionen gemeinsam erlebt, ihr müsst noch zusammenwachsen. Ich dachte, das sei dir klar. Du solltest nicht erst das negative in deiner Teampartnerin sehen, das ist im Grunde nicht deine Art, oder?“   „Ja, schon…“, die brünette Kunoichi schaute etwas kleinlaut zu dem Kazekagen, der es geschafft hatte, mit Nachdruck Matsuri ins Gewissen zu reden.   „Also, ich habe da noch eine Mission für euch. Ihr werdet einen alten Grenzturm begutachten und einschätzen, ob er abgerissen und neu gebaut oder renoviert und restauriert werden muss. Dabei gibst du dein Bestes und versuchst die Vorteile deiner Teamkollegen zu sehen, nicht die Nachtteile. Klar?“   „Ist gut...“   Gaara sollte recht behalten. Natürlich liefen einige Dinge nicht optimal, aber Yukata, Mikoshi und Matsuri wuchsen zu einem Team zusammen. Am heutigen Tag waren die Anfangsschwierigkeiten vergessen, Matsuri und Mikoshi lernten immer besser, mit Yukatas unbeholfener Art umzugehen und wussten ihre positiven Eigenschaften zu schätzen. Yukata war zwar schusselig, gerne mal etwas zu übereifrig und vielleicht auch etwas zu unbedarft in einigen Dingen, doch war sie unheimlich hilfsbereit und sehr loyal und das mochte Matsuri sehr an ihr. Man konnte die dunkelhaarigen Yukata immer um etwas bitten – sie versuchte alles, um dies umzusetzen.   Den Mittag gingen die vier nun nach draußen, um etwas Zeit zusammen zu verbringen und ein Eis in Matsuris Lieblingseisdiele zu essen.    „Wisst ihr, auch, wenn viele sagen die Wüste sei ein trostloser Ort: Dieser Sonnenuntergang ist doch echt majestätisch.“, Mikoshi rückte seine Brille zurecht. Die vier jungen Ninjas standen auf der Krone der großen Mauer von Sunagakure und sahen der Sonne zu, wie sie hinter dem Horizont verschwand. Es war ein kleines Privileg dies zu tun denn, Zivilisten durften die Mauer aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Ninjas, welche den Rang eines Chunin oder höher innehatten, wurden regelmäßig zum Schutz auf der Mauer postiert. Meist hatte dabei ein Jonin die Leitung. Da an diesem Tag, Saris Onkel, die Leitung hatte, konnten die vier jungen Shinobi nach oben gehen. Dabei versprachen, sie hoch und heilig keinen Unfug anzustellen.   „Oh ja! Der Sand schimmert dann immer so schön. Das mag ich sehr.“, pflichtete Yukata ihm bei.   „Ja, der Sand ist wirklich schön.“, sprach nun Matsuri leise ihrer Teamkollegin nach und verfiel in Gedanken, sie hatte damit gerechnet, dass sie an diesem Tag auch etwas von ihrem Lehrer hören würde, allerdings hatten sich ihre Hoffnungen vor drei Tagen zerschlagen, da Gaara mit seinen Geschwistern aufgebrochen war, um in Konohagakure die Formalitäten zur Chunin-Auswahlprüfung zu besprechen.    Man kann nicht alles haben, Matsuri. Du verlangst zu viel! Du willst ihn doch nur für dich alleine haben. Schlag dir das aus dem Kopf, versuchte sich das Geburtstagskind einzureden. Es war nicht abzustreiten, dass Matsuri Gaara seit der vierwöchigen Reise noch mehr mochte als zuvor, allerdings fragte sie sich nun immer wieder, wie er das Ganze sah, wie er sie mochte.  Plötzlich spielte ihr Inneres wieder zwei Szenen vor ihrem inneren Auge ab: Ihre Umarmung und die Minuten am Fischteich. Wieder und Wieder schienen sich ihre Gedanken nur darum zu drehen. Du hast auch die andere Seite sehen können, vergesse das nie!, mahnte ihre innere Stimme Matsuri, die nun wieder krampfhaft versuchte die Gedanken in ihrem Kopf zu ordnen. Das Machtgerangel von Subjektivität und Objektivität zu beenden. Der Kazekage hatte mit vielen Dingen zu kämpfen, er war eine Jinchukraft mit einer großen Kampfstärke, allerdings wusste Matsuri, dass dies seinen Preis hatte und irgendwann würde vielleicht dieser eingefordert werden – dieser Gedanke bereitete ihr Angst.     „Also dann machs‘ gut!“, Matsuri drückt Sari noch einmal zum Abschied und schloss die Haustür auf und ein.   „Ich bin wieder da. Onkel?“, rief sie und war den Haustürschlüssel in eine Schale.   „Matsuri? Schön, vorhin war ein Jonin da und hat ein Päckchen abgegeben, ich glaube es ist ein Geschenk. Es liegt in der Küche.“, antwortet ihr Onkel aus dem ersten Stock.  Die brünette Kunoichi ließ sich dies natürlich nicht zweimal sagen und eilte in die Küche. Dort lag auf dem Holztisch ein rechteckiges Päckchen.    Sie öffnete es und tatsächlich befand sich drin ein Geschenk und eine Geburtstagskarte. Matsuri griff zuerst nach der Karte. Beim Öffnen erkannte sie sofort die Handschrift und ihr Herz machte einen gewaltigen Hüpfer. Sie kannte diese Handschrift, sie war  klein, ein wenig verschnörkelt und sehr sauber – es war die Handschrift des Kazekagen.   Liebe Matsuri,  ich hätte dir gerne persönlich zu deinem vierzehnten Geburtstag gratuliert. Allerdings zwingt mich meine Arbeit dazu, dies baldig nachzuholen. Ich hoffe du verbringst einen schönen Tag mit netten Menschen und lässt die Pflichten für einen Tag ruhen. Natürlich habe ich auch etwas für dich. Ich hoffe, es erweist sich als nützlich und hilft dir bei deinem Ziel- der Chunin-Auswahlprüfung.   Beste Grüße   Gaara   P.S.: Wenn ich zurück bin, gehe ich deiner Bitte nach und wir kümmern uns um das Problem.       Matsuri las sich die Worte mehrere Male durch - wieder und wieder. Es war die fast peinlich genaue Korrektheit, die Gaara in so vielen Dingen hatte. Die immer gleiche Haltung, der weinrote Mantel, der bei jedem Wetter, bis auf den letzten Kopf zugeknöpft war und seine Worte, welche immer so gut gewählt zu sein schienen. Versuchte er so Unsicherheiten zu überspielen? War Gaara je unsicher? Schließlich griff sie zu dem Geschenk, es war in silbernes Papier gehüllt und war mit einer Schnur kunstvoll gebunden worden. Beim Auspacken offenbarte sich dann der Inhalt. Es war das Buch, ein Geschenk aus Kochagakure, voll mit Techniken rund um das Windelement und geheimnisvollen Notizen eines unbekannten Autors.  „Das ist sicher nützlich“, sprach Matsuri leise und lächelte. Das Buch war eigentlich für die Bibliothek des Kazekagen gedacht, deswegen fühlte sie sich umso geehrter, es vermacht zubekommen. So ging Matsuri mit einem glücklichen Gefühl ins Bett. Das Buch auf ihrem Nachttisch liegend, war sie nun motiviert und voller Zuversicht endlich, ihr altes Problem zu lösen – die Angst vor großen Waffen zu verlieren.   Kapitel 31: Nachts im Büro des Kazekagen* ----------------------------------------- Zwei Tage vor Matsuris Geburtstag herrschte in Sunagakure ein heftiger Sandsturm. Es war normal für diese Jahreszeit, dass es hin und wieder zu solchen Unwettern kam. Der Sturm hielt den ganzen Tag bis in die Abendstunden an. Der Kazekage saß in seinem Büro und versuchte des riesigen Bergs Papier Herr zu werden, der den ganzen Schreibtisch einnahm. Wieder und wieder las er Formulare, Briefe, Schreiben und Gesuche und sortierte sie auf diverse Stapel. Im Hintergrund war das leise, taktvolle Ticken einer Uhr zu hören. Er las sich alles gründlich durch, machte Notizen, trank hin und wieder einen Schluck schwarzen Tee. Plötzlich klopfte es an der Tür. „Ja?“ „Hey.“ Es war Kankurou, der mit einer Plastiktüte hereinkam. „Hey…“, antwortet Gaara ein wenig abwesend und wendet sich wieder seinem Papierstück zu. „Willst du nicht mal eine Pause machen? Oder Feierabend? Wir haben schon halb zehn, es ist keiner mehr im Gebäude.“ „Dich hat Temari geschickt?“, der Kazekage sah von seinem Papier auf und versuchte mit einem prüfenden Blick aus Kankurou etwas herauszubekommen. „Ja...“, gab dieser zu. „Komm setz dich. Was ist in der Tüte?“ „Dein Abendessen. Du kommst sowieso heute Nacht nicht nach Hause, also hat Temari mich losgeschickt dir eine Kleinigkeit zu holen, damit du überhaupt etwas isst.", erklärte Kankurou und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Wo sie recht hat.“, antwortet der jünger Bruder und Kankurou begann aus der Tüte das Abendessen hervorzukramen.   „Was hast du besorgt?“   „Rinderzunge. In Konoha kriegst du keine gute.“ „Stimmt.“ Also begannen beide mit dem späten Abendessen. Die Brüder hatten schon lange nicht mehr gemeinsam Zeit verbracht, das Amt des Kazekagen war für alle drei Geschwister eine große Umstellung gewesen. „Hey Gaara, sag mal: Wie sind jetzt so die ersten sieben Wochen als Kazekage?“, unterbrach Kankurou das Schweigen während der Mahlzeit und schüttete kräftig Sojasauce über sein Essen. „Ich habe von vielen Menschen das Gefühl mehr respektiert und auch ernst genommen zu werden, allerdings spüre ich ihre hohe Erwartungshaltung. Um ganz ehrlich zu sein, frage ich mich, ob ich es alles so umsetzten werde. Vor allem hier habe ich oft das Gefühl, dass mich einige scheitern sehen wollen, da sie mir immer noch nicht vertrauen können  sprach Gaara und stocherte etwas in seinem Reis herum. „Ja, die Leute hier sind sehr voreingenommen, aber wem sage ich das.“ Kankurou fiel wieder das Gespräch mit der alten Chiyo ein und der wahre Grund weshalb Gaara zum Kazekage ernannt wurde. Sollte er es ihm sagen? Eigentlich musste er es. Gaara war sein Bruder, sie sollten keine Geheimnisse vor ihm haben. Was wäre, wenn er es irgendwann herausfinden würde und wüsste er, sein großer Bruder hätte es vor ihm verheimlicht. Nein! So sollte es nicht passieren. „Ahm Gaara?“ „Hm…?“ „Also ich glaube, ich sollte dir noch etwas erzählen, was ich bisher nicht in einem der Briefe erwähnt hatte.“, begann Kankurou. Er versuchte alles behutsam anzugehen, allerdings schien dies nicht eines seiner Stärken zu sein. Der Kazekage hatte den Braten bereits gerochen. „Was hat die alte Puppenmeisterin vom Stapel gelassen?“. „Wow Gaara, du musst doch nicht gleich so abfällig sein.“, versuchte der Ältere die Stimmung noch zu retten, aber auch dies war nicht von Erfolg gekrönt. „Kankurou sag es einfach frei raus. Mein ganzes Leben hat diese alte Frau nichts Gutes an mir gelassen, das wird sich kaum geändert haben.“ Der Ältere nickte: „Schön, also die Wahl, dich zum Kazekage zu machen hatte den Grund, dich besser überwachen zu können, falls du mal wieder die Kontrolle verlierst.“ Nichts geschah. Der Puppenspieler hätte alles erwartet, Wut, Zorn, Hass, doch Gaara blieb ruhig und er sprach kein Wort. So ging das ganze einige Minuten, keiner sprach auch nur eine kleine Silbe. „Gaara? Ist alles okay?“   „Was soll ich dazu sagen. Es war ja schon fast offensichtlich. Wieso dachte ich nur nicht dran. Ich kann es sowieso nicht mehr ändern, oder? Ich muss hinnehmen und damit hat sich es erledigt.“, sagte Gaara mit kühler, reservierter Stimme. Es wundert mich, dass er es so verkraftet. Ich hätte jetzt ehrlich gesagt mehr Zorn erwartet. Gaara war früher wirklich emotional viel instabiler, war Kankurous erster Gedanken.   „Ich finde es echt gut, dass dich dies nicht so trifft. Du wirst echt langsam erwachsen Gaara und auf das Geschwätz einer alten Schachtel sollte man eh nicht zu viel geben. Ich werde mich dann mal wieder auf den Weg machen. Du kommst heute Abenden noch nach Hause?“, erklärte Gaaras Bruder und erhob sich gut 20 Minuten später von seinem Platz.   „Ja, sicher. Ich mache nur noch ein paar Formulare fertig und komme dann auch Heim.“, log der Kazekage. Er würde nicht nach Hause kommen, der Grund rebellierte seitdem er die Wahrheit über sein Amt erfahren hatte.   „Also dann... vielleicht sehen wir uns ja dann noch.“   „Sicher, bis dann.“, sprach Gaara und schloss die Tür hinter sich.     Was für ein Idiot! Die Bemalung fand ich ja schon immer hässlich, sprach eine ihm wohl bekannte Stimme in seinem Kopf. Halt die Klappe, sei einfach still, ja?, doch von Gaaras Worten ließ sich Shukaku nicht wirklich beeindrucken, nein, er machte einfach weiter. Oh, versucht mir der kleine Junge mit den feuerroten Haaren Angst zu machen? Du hast mir viel besser gefallen, als du mich noch deine Mami genannt hast.   „Hör auf! Shukaku, die Zeiten sind vorbei.“, zischte der Kazekage und lehnte die Stirn an die Tür. Sein Magen schmerze, er spürte, wie seine Knie begangen zu zittern. So begann es immer - der Bijugeist schien auf Streit aus zu sein.   Mami ist das richtig? Mami gefalle ich dir? Bist du stolz auf mich?, äffte Shukaku den jungen Gaara nach.   „Hör auf, bitte!“ Hihi. Oh ja Gaara, deine Mami ist stolz auf dich, ja ja. Seh' es ein, du bist ein Monster, an mich gebunden, irgendwann begreifst du es. Sie hassen dich alle, sie haben alle Angst vor dir. Du hast keine Freunde!  Schallend erschien Shukakus Gelächter in der Stille.   „Du lügst!“, Gaaras Stimme zitterte. Er durfte keine Schwäche zeigen, sonst würde Shukaku gewinnen - dies war klar!   Aww…kommt der kleine Gaara jetzt wieder mit der Kindheitsnummer? Ich kann dein Geschwätz von Liebe und Zuneigung nicht mehr hören. Du bist so eine kleine Heulsuse, ein Waschlappen, der nun den Beschützer für die ganzen Arschgeigen spielt. Du magst jetzt zwar kleine Freunde haben, aber Liebe bekommst du nicht. Du kannst nur dich selbst lieben, so hat es doch deine Alte immer gewollt – Gaara, der sich selbst liebende Dämon. So hast du es doch immer wieder wiederholt, die Worte deines tollen Onkels, spottete Shukaku.   „Das reicht.“, kurte der Kazekage und schaffte es, sich auf den Bürostuhl zu schleppen.   Oh, was will der kleine rote Teufel denn jetzt tun?, japste der Einschwänzige.   „Wir klären das jetzt!“, fauchte Gaara und hob beide Hände. Im Gegensatz zu Naruto war der Kazekage in der Lage, bewusst mit Shukaku in Kontakt zu treten und sich in einer Tranceebene sogar räumlich mit ihm zu treffen. Es war eine abgewandelte Form des Tanukineiri no Jutsu, welche den rothaarigen Ninja zwar bewegungsunfähig machte und in eine Art Schlaf versetzte, allerdings blieb sein Bewusstsein wach und klar („bei vollem Verstand“ klang in diesem Zusammenhang gedoppelt).    Als Gaara wiedererwachte, befand er sich in seinem grün schimmernden Raum mit hohen Wänden. Es war kalt.   „Du bist tatsächlich zu mir gekommen, schön… Dann ist doch sicher mal eine Umarmung fällig!“, brüllte Shukaku und griff an.  Gaara war klar gewesen, dass Shukaku nicht gerade in Freudentränen ausbrechen würde, wenn der Kage „seinen Raum“ betrat, allerdings hatte er nicht geahnt, wie sauer der Bijugeist war. Shukakus Sand schoss pfeilschnell gegen Gaara, der dies ebenfalls mit Sand konterte, musste all sein Können aufwenden, um dem Geist standzuhalten. Schnell hatte sich ein hitziger Kampf entwickelt.   „Gib auf! Lass es!“, schrie Gaara. Allerdings beeindruckten diese Worte den Dämon nicht wirklich.   „Ich lasse mir von dir gar nichts sagen. Ts, nur weil du mittlerweile mehr Chakra besitzt, kannst du es nicht mit mir aufnehmen Teufelsbengel.“   „Ach ja? Wüstenformation: Bedeutendes Begräbnis!“  Sand schoss von allen Seiten auf Shukaku zu und drückte ihn zu Boden, er schrie aus Leibeskräften und versuchte sich loszureißen.   „Du Bastard willst mich versiegeln! Das schaffst du nicht! Meinst du mich damit besiegen zu können?“   „Ich kann dich nicht besiegen. Du bist ein Teil von mir, das habe ich mittlerweile gelernt, wenn ich dich töten wollte, müsste ich mich selbst töten – das wäre selbst für mich eine Spur zu hart. Allerdings…“, Gaara stockte, er blickte zu Shukaku, der seine Zähne fletschte und nach allen Seiten biss.    „…habe ich versuchte herauszufinden, wie man dich versiegelt hat. Dabei half mir ein Gespräch mit Naruto. Ich weiß nun, wie dein alter Freund Kuruma versiegelt wurde.“   „Kuruma! Dieser dreckige Fuchs kann mich mal!“, brüllte Shukaku, mit ganzer Kraft riss er sich los, schleuderte Sand empor und traf Gaara. Dieser folg mehrere Meter nach hinten und prallte mit dem Kopf an die kalte Wand. Er keuchte, der Schmerz war grauenhaft. Plötzlich bemerkte Gaara, wie Blut an seiner Stirn herunterlief, doch er hatte keine Zeit, sich damit zu beschäftigen. Im nächsten Moment warf er sich zur Seite, um Shukakus Angriff auszuweichen. Da dieser ebenfalls wie er den Sand delegieren konnte, konnte er auch Gaaras eigenen Sand gegen ihn verwenden, was der Rotschopf am eigenen Leib schon zu spüren bekam. Es war nicht das erste Mal, dass der Junge versuchte, sich gegen den Bijuu zu behaupten. Er hatte es schon als Kind versucht und war bitterlich gescheitert. Shukaku hatte ihn dann immer so lange gequält, bis Gaara ihn angefleht hatte, endlich die Kontrolle über diesen Körper zu nehmen, damit die Qualen ein Ende fanden. Irgendwann hatte Gaara aufgeben sich zu wehren, er hatte akzeptiert, nicht der Herr über diesen Körper zu sein und legte das Schicksal in die Hände von Shukaku.    Bitte! Hör auf ich kann nicht mehr, nimm meinen Körper. Tue es, nur hör auf! Hör auf ich flehe dich an, erinnerte sich der Kazekage an einen seiner bitterlichen Schreie, während der nicht enden wollenden Folter von Shukaku. Aber Gaara hatte sich nicht ergeben, er war aus der Dunkelheit hervorgetreten und war nun endlich im Stande, den Machtkampf erneut zu bestreiten. Er würde kämpfen, es war sein Körper, also würde der Rotschopf alles versuchen, um auch dessen Herr zu sein.   „Wenn du nicht freiwillig dich beruhigen willst, dann werde ich wohl nachhelfen.“, rief Gaara und startetet einen neuen Versuch den Dämon einzudämmen.    „Sandversteck – Sternhagel der großen Wüste!“ Im nächsten Moment schlugen Sandkugeln in der Größe von Fußbällen mit einem Donnern auf Shukaku ein. Dieser versuchte auszuweichen, allerdings hinderte die Enge des Raumes ihn daran, sich zu schützen.   „Ist das alles! Warte ab bis, ich dich habe, ich werde dich so lange foltern, bis du mich anbettelst, dich zu töten.“, schrie Shukaku aus Leibeskräften. Beide schenkten sich nichts.   „Ach ja? Sandversteck – Sandblitznadeln!“, brüllte Gaara und aus dem Sand ab Boden erhoben sich kleine Nadeln. Im nächsten Moment wurde der Raum gleißend hell, tausende Blitze strahlten taghell und schafften es tatsächlich, Shukaku zu paralysieren.    Jetzt aber schnell! „Wüstenformation – bedeutendes Sandbegräbnis!“, schrie der Kazekage und formte in schneller Abfolge Fingerzeichen. Endlich! Shukaku wurde unter Sand begraben und Gaara schaffte es ihn zu versiegeln.   „Du Mistgöre, du dummer Junge, nicht mal den Sand unter deinen Füßen bist du wert! Ich tötete dich! Warte ab, ich bring dich um und alle, die dir wichtig sind!“, japste der Einschwänzige.     „Irgendwann kommt hoffentlich der Tag, an du begreifst, dass ich nicht dein Feind bin. Der wollte ich nie sein. Du hast mich zu einem gefühlskalten und mordlustigen Monster werden lassen. Ich will das nicht mehr sein, ich will für die Menschen da sein. Akzeptiere das! Das hier ist mein Körper und ich bestimme was mit ihm geschieht. Leb damit! Dann können wir in geraumer Zukunft vielleicht auch ein Team werden.“, versuchte der Kage seinem Bijuugeist ins Gewissen zu reden – vergebens.   „Verschwinde Gaara…verschwinde…dieses Mal hast du vielleicht gewonnen, aber ein Kampf ist noch nicht die ganze Schlacht, vergesse das nie.“   Im nächsten Augenblick war Gaara wieder in der Realität. Er hatte es geschafft! Shukaku hatte Ruhe gegeben. Müde ließ er sich tiefer in den Stuhl fallen. Der Kazekage war schweißnass, sein Mantel klebte an seinem Körper, wie auch sein Haar. Vorsichtig griff er sich an die Stelle, welche noch vor ein paar Sekunden geblutet hatte – nichts. Scheinbar waren Verletzungen im Trancezustand keine richtigen Verletzungen? Oder etwa doch?  Als sich Gaara erhob um am Fenster frische Luft zu holen, überkam ihm plötzlich eine enorme Übelkeit, er stütze zu Boden, griff hektisch zum Mülleimer und erbrach sich. Minutenlang würgte er so stark er konnte. Erst, als aus sein Mund nur noch Gallenflüssigkeit hervorbrachte, setzte er ab. Alles schmerze, sein Kopf dröhnte, seine Augen waren blutunterlaufen, die Beine waren unfähig auch nur im entferntesten seinen Körper zu tragen.    „Ich brauch Wasser, Wasser dringend.“, krächzte der Kazekage mit vor Schmerz zitternder Stimme. Gaara versuchte hektisch die Wasserflasche auf dem Schreibtisch zu packen, dabei warf er mehrere Stapel Papier um, welche zu Boden fielen, dann endlich hatte er die Flasche. Panisch riss er den Deckel ab und trank eilig den gesamten Restinhalt mit einem Zug leer, dabei lief Flüssigkeit seine Mundwinkel herunter, er musste ein so jämmerlicher Anblick sein, dachte er – allerdings war dies ihm gleich. Der Kazekage wollte um jeden Preis jetzt nicht vor Erschöpfung das Bewusstsein verlieren, sonst war er wieder bei Shukaku und er hätte nichts gewonnen. Mit einem dumpfen Schlag fiel die Flasche in eine Ecke des Büros. Gaara atmete schwer.   „Was habe ich mir bei alle dem nur gedacht?“ sprach er mit zitternder Stimme, dann spürte er Tränen seinem Gesicht herunterlaufen. Hastige griff er mit seiner linken Hand an seine Wange.   „Lass es einfach.“, dann brach er in vollkommen in Tränen aus, er zog die Beine an sich heran und weinte, Gaara weinte bittere Tränen. War alles zu viel? Er war nun Kazekage, erst sieben Wochen im Amt, doch schien er jetzt dem Druck nicht mehr Stand zu halten. Er fühlte sich jetzt in diesem Augenblick, mitten in der Nacht alleine im Kazekagebüro, vollgekotzt und komplett nassgeschwitzt, nicht in der Lage, auch nur einen Tag weiter zu machen. Er konnte einfach nichts mehr einfach überspielen. Wie sollte er diese ganzen Probleme einfach mit Lässigkeit meistern? Bis auf den Hokage hatten ihn alle anderen Kage ignoriert, im Westen des Landes stand eine Mauer von der keiner eine Ahnung hatte warum sie überhaupt da war. Als wäre das nicht genug, gab es immer noch Shukaku, den es zu zähmen galt. Letzteres war scheinbar nur unter extremer körperlicher Anstrengung möglich. Und zu allem Überfluss gesellte sich die Gewissheit, dass er nur aus Überwachungsgründen diesen Posten bekommen hatte. Wer soll denn das alles hinbekommen…, fragte sich der Rotschopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Alles, was er sich in diesem Moment wünschte war eine Umarmung, liebevoll Worte, damit er spürte nicht alleine zu sein. Doch die Wanduhr zeigte schon weit nach Mitternacht an. Es würde niemand mehr kommen, Gaara war alleine.   „Zumindest ist er jetzt endlich still.“, raunte er in die Stille und versuchte wieder Kräfte zu sammeln. Der Kampf mit Shukaku und die Versiegelung hatte sein gesamtes Chakra gefordert. Der Kazekage fragte sich wie lange das Siegel wohl halten würde. Er hatte sich erst seit kurzem damit beschäftigt und war immer noch ein klein wenig verwundert, es tatsächlich geschafft zu haben. Der Grundgedanken dahinter war banal, Gaara wollte einfach nur schlafen, schon seit Ewigkeiten hatte er den Wunsch einfach einmal einige Stunden am Stück schlafen zu können, ohne Angst, ohne Reue, ohne schlechtes Gewissen, ohne Shukaku. So saß der rothaarige Kazekage eine ganze Weile auf dem Fußboden, den Mülleimer mit seinem Erbrochenen an sich gedrückt und starrte zur Wand. Er musste noch blasser aussehen, als er es von Natur aus war, dachte Gaara und wandte den Blick von der hellen Wand ab und sah zu den Blättern, welche alle auf den Boden verstreut waren. Es waren die Anmeldebögen der Genin für die Chunin-Auswahlprüfung gewesen. Nach und nach sammelte er sie alle wieder ein. Dann, als er endlich wieder in der Lage war, mehr Gewicht auf seine Beine zu bringen, gelang es ihm auch die hinteren Blätter wieder einzusammeln. Dabei bekam er auch einen speziellen Bogen in die Hand.   „Gott sei Dank, hast du das hier nicht gesehen.“, flüsterte er zu dem Foto auf dem Formular. Das Bild mit den rehbrauen Augen gab keine Antwort. Wahrscheinlich hätte sie alles versucht, um ihn zu helfen. So schätzte er sie mittlerweile ein. Matsuri hatte erkannt, dass Gaara kein einfaches Schicksal hatte, dass hatte er in den letzten vier Wochen gespürt. Er war darüber sehr froh. Sie war der erste Mensch aus dem Dorf gewesen, der ihm eine Chance geben hatte, ihn bestärkt hatte in seiner Entscheidung Kazekage zu sein, die ihm das Gefühl gab, nützlich zu sein.    „Irgendwann sollte ich es ihr sagen.“, sprach der Kazekage leise und rappelte sie mühsam auf und legte die Formulare wieder auf ihren Stapel. Doch nicht ohne den Bogen seiner Schülerin noch einmal durchlesen, dann bemerkte er es – Matsuri hatte in zwei Tagen Geburtstag. Es wäre eine Schmach gewesen, würde er ihr nichts schenke, natürlich wusste der Kage, dass er morgen Nachmittag nach Konoha aufbrach, doch sollte es ihn nicht daran hindern, Matsuri zumindest eine Kleinigkeit zukommen zulassen. Und sobald er wieder da war, ihr persönlich seine Glückwünsche auszustellen. Immerhin war sie auch an seinem Geburtstag da, was ihn wirklich gefreut hatte, auch wenn Gaara dies nicht so wirklich gezeigt hatte. Im Allgemeinen ertappte er sich immer wieder dabei, wie ihm, für Außenstehende, normale Interaktionen mit Menschen immer noch schwerfielen. Wann war eine Umarmung angebracht? Wann nette Worte? Besonders bei Matsuri empfand er es besonders schwierig und spätestens seit dem Abend am Fischteich und ihrer bisher einzigen Umarmung, noch schwieriger. Der Kazekage achtete eigentlich peinlich genau darauf, wie er sich ihr gegenüber verhielt, aus Angst diese Freundschaft zu gefährden. Allerdings waren diese beiden Moment nur freundschaftlich? Die Umarmung vielleicht ja, dachte er. Es hatte einen trösteten Charakter, aber das am Fischteich? Gaara musste sich eingestehen, dass er keine Ahnung hatte und es hier alleine im Kazekageturm sowieso nicht herausfinden würde und tat es als einmalige Sache ab. Wichtiger war nun die Wahl eines Geschenkes. Glücklicherweise hatte er einen spontanen Einfall.   Immer noch benommen ging er zu einem Wandschrank und kramte das Buch hervor, welches eigentlich für die Bibliothek bestimmt war. Matsuri hatte ständig darin gelesen, vermutlich würde es ihr weiterhelfen. So setzte sich Gaara mit dem Buch wieder an den Schreibtisch und versuchte ein paar nette Worte zu verfassen. Als er fertig war, fragte er sich ob seine Glückwünsche so in Ordnung waren oder zu persönlich? Aber sie waren schließlich Freunde? Schrieben so Freunde? Der Kazekage ließ es darauf ankommen, verpackte das Buch und eine Karte und versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen. Nachdem sein Chaos einigermaßen beseitigt hatte, trat er den Heimweg an, es lag viel vor ihm. Gaara musste versuchen, weiter Haltung zu bewahren, aus seinen Fehlern zu lernen und seinen Weg finden – schließlich taten dies doch alle Kazekage?  Kapitel 32: Streit ------------------ „Jetzt sag schon, was ist los?“ „Bist du krank?“ „Nein, mir geht es gut, glaub mir.“ „Deine Augen sind so blutunterlaufen und das seitdem wir von Zuhause los sind.“ „Mir geht es gut - alles prima. Könnten wir uns bitte jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren.“, beschwerte sich Gaara. Seine Schwester ließ ihn nicht in Ruhe. Ihr war sofort aufgefallen, dass Gaara noch blasser war als sonst. Zudem hatte er sich noch drei weitere Male übergeben müssen, seitdem er in seiner nächtlichen Aktion Shukaku versucht hatte zu versiegeln. Es ging dem jungen Kazekagen wahrlich nicht gut, doch hatte er eine Wahl? Vermutlich nicht, wenn er etwas ändern wollte musste er lernen mit Shukaku zu leben, das stand fest. Tatsächlich hatte Gaara durch seine selbstdurchgeführte Versiegelung drei Tage am Stück ein paar Stunden schlafen können, der Preis war allerdings, dass er jedes Mal nach dem Aufwachen seinen gesamten Mageninhalt aufs übelste auskotze. „Komm Gaara, sag es einfach, du bist schwanger.“ Wusch… „Aua, komm schon, kannst du keinen Spaß verstehen.“, maulte Kankurou, da er gerade von dem Sand seines Bruders eine Schelle auf den Hinterkopf kassiert hatte. „Kankurou, das ist nicht witzig.“, schimpfte Temari und verpasste dem Puppenspieler ebenfalls eine. „Es gibt jetzt wirklich wichtigeres. Wenn wir wieder in Sunagakure sind könnt ihr euch weiter streiten, nicht jetzt, verstanden.“, der Kazekage hatte ein Machtwort gesprochen. Seine Geschwister gaben Ruhe - zumindest für den Moment. „Also wir bleiben bei der Sache – eine gemeinsame Chunin-Auswahlprüfung, um die Beziehungen zwischen den Dörfern zu stärken.“, erklärte Gaara, Temari und Kankurou nickten kleinlaut. Schließlich machten alle drei sich auf zu dem Treffen mit dem Hokagen der fünften Generation – Tsunade. Sie wurden nicht alleine begleitet, die drei Ninjas hatten ihrer Unterkunft in Konoha keine fünf Schritte verlassen, als eine Stimme sie begrüßte. „Ich wusste, dass ihr schon früher loswollt.“, sprach Shikamaru und tauchte aus dem Schatten eines Baumes auf. „Nein... du begleitest uns. Waren die guten Chunin alle krank?“, feigste Temari als Shikamaru auf sie zu kam. „Das hättest du wohl so gerne. Für dich reicht es alle mal. Ich hatte ja die Hoffnung, dass du etwas ruhiger geworden bist, da dein Bruder jetzt Kazekage ist. Ach, wenn wir schon dabei sind – Herzlichen Glückwunsch Gaara.“, sagte der Jüngste des Nara-Clans und schüttelte Gaara die Hand. „Danke, sehr nett von dir.“, antwortet dieser knapp, er freute sich über diese anerkennenden Worte, allerdings fühlte er sich immer noch elend. Allerdings konnte darauf keiner Rücksicht nehmen, so setzte sich die Gruppe also in Bewegung Richtung Hokage. Hast du eine Ahnung warum ich der Kazekage bin, kam es den Rotschopf in den Sinn, während er im Laufen einige Fusseln versuchte von seinem Kageumhang zu zupfen. Keine zehn Minuten später hatte das bekannteste Geschwistertrio aus dem Dorf versteckt unter dem Sand platzgenommen und Gaara saß Tsunade gegenüber. Diese Frau soll fünfzig sein? Die sieht eher aus wie Ende dreißig, vielleicht vierzig. Nah, eigentlich ist es auch egal, sie ist die einzige, welche überhaupt mit mir reden wollte, dachte der Kazekage als er für einen Wimpernschlag Tsunade genauer musterte. „Ich heiße euch erst einmal willkommen hier in Konohagakure. Zudem möchte ich auch gleich meine Gratulation aussprechen Meister Kazekage zur Ernennung. Selbst in unserem Dorf hat es sowas noch nicht geben, ich habe schon von ihrer Kampfkraft gehört und war sehr beeindruck, es ist mir immer eine Freude auf so außergewöhnliche Shinobi zu treffen, zudem wenn sie diese noch die Zusammenarbeit mit unserem Dorf stärken wollen.“, sprach Tsunade. Wow, die fackelt nicht lange, Kankurou musterte den Hokage. Was steckte wohl hinter dieser Frau? Er konnte es ihrem Gesicht nicht viel ablesen, er vermutete, dass sein Bruder sicherlich ganz genau Bescheid wusste. Gaara vermachte Nächte Wissen aus Büchern zusammenzutragen und alles über die anderen Dörfer zu lernen, was es eben möglich war. „Vielen Dank Meisterin Hokage, es ist mir eine große Ehre dieses Amt auszuüben und Ihnen und den Ältesten von Konoha gegenüberzutreten.“, erklärte der junge Kazekage. So förmlich immer. Vor drei Jahren hat er mich noch aufs übelste beschimpft und mir täglich mit dem Tod gedroht, dachte der Puppenspieler. Schnell entstand ein angeregter Dialog in dem Tsunade gleich klar machte, dass aufgrund der unerwarteten Zwischenfälle bei der letzten Prüfung unbedingt Konoha der Austragungsort sein sollte. Die Hokage der fünften Generation zeigte sich sehr offen und auf Nachfrage von Kankurou über die wahren Absichten keineswegs geheimniskrämerisch. Sie sprach hoffen darüber, dass sie die Reaktion der anderen Dörfer abwarten wollte und mehr über Akasuki herausfinden wollte, um ihr Dorf besser schützen zu können. Auch Wochen danach fragte sich Kankurou wie das folgende geschehen konnte, ob es an Tsuandes Worten lag oder sein Gespräch mit seinem jüngeren Bruder Grundstein für, wie es die Geschwister später „Gaaras wahnwitzige Idee“ nannten. „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und mich der breiten Öffentlichkeit als neuer Kazekage vorstellen, dabei übernehme ich auch die Funktion des Aufsehers.“, sprach Gaara. „Ahm…Wie meinen sie das, Meister Kazekage?“, sprach Koharu Utatane, eine der Berater des Hokagen. Auch Temari und Kankurou sahen irritiert zu ihrem jüngeren Bruder. Der schien gerade einen ganz anderen Kurs einzuschlagen, als sie es besprochen hatten. Was zum Teufel wird das?, fragte sich Temari, während Kankurou schon weit aus schlimmeres ahnte. Der blutjunge Kazekage hatte sich von seinem Platz erhoben und schien, das ins wanken gerade Schiff nun komplett gegen eine meterhohe Welle zu steuern. „Ich möchte gerne, dass die Chunin-Auswahlprüfungen in Sunagakure stattfinden.“, sprach er und warf Temari und Kankurou einen flüchtigen Blick zu. Bumm! Stille, niemand sprach ein Wort. Für den Bruchteil einer Sekunde waren alle Augen auf Gaara gerichtet, der gerade eine „Bombe“ hatte platzen lassen. Weder Tsunade, noch seine Geschwister hatten damit gerechnet. Jetzt dreht er komplett am Rad. Was soll das? Er schnappt über, Kankurou fielen in diesem Augenblick alle Schandtaten ein. Er konnte nicht glauben was passiert war, für was hatten sie jedes Detail tausendmal durchgesprochen, wenn sein kleiner Bruder nun seiner Meinung nach wahnwitzige Forderungen stelle. Wie sollten sie sich da wieder rausreden. „Das geht nicht!“, sprach nun Homura Mitokado. Natürlich geht das nicht alter Mann!, Kankurou biss sich auf die Unterlippe. „Konoha muss das beenden, was begonnen wurde.“, legte nun Utatane nach. Das war klar. Und gleich kommt das wir Konoha angegriffen haben. Gott was hat sich Gaara dabei nur gedacht, schoss es Temari durch den Sinn, während sie versuchte in den Gesichtern ihrer Verhandlungspartner auch nur irgendwas abzulesen. Sie musste etwas tun, bevor der Kazekage die Pforten der Hölle aufriss, musste die Blondine zumindest mehr Zeit gewinnen. „Der Kazekage kann diese Entscheidung nicht alleine Treffen. Bitte geben sie uns etwas Zeit, um unseren Ältestenrat zu kontaktieren.“, sprach Temari. „Gut, dann vertagen wir das Ganze bis ihr ein Antwort habt.“, erklärte Tsunade und das Treffen endete.   Während die Delegation aus Sunagakure wieder auf dem Rückweg zu ihrem Quatier war, sprach keiner auch nur ein Wort, auch Shikamaru der die drei begleitet schwieg. Niemand wollte kommentieren, was vor einigen Minuten passiert war.   „Also wir sehen uns später noch?“, sprach der Nara als sie ihr Ziel erreicht haben.   „Ja, dann gebe ich dir die Listen durch.“, antwortet Temari und nachdem ihre beiden jüngeren Brüder bereits nach drinnen gegangen war, schüttelte sie den Kopf und winkte Shikamaru zum Abschied.   „Rede mit ihm, vielleicht hat er euch etwas verschwiegen.“   „Oh und wie ich mit ihm reden werde.“, kurte Temari und schloss die Tür hinter sich.   Fest entschlossen ihren kleinen Bruder nun richtig die Meinung zu geigen, eilte sie die Treppen hinauf zu ihrem Zimmer, allerdings kam es nicht dazu, Kankurou war ihr zuvorgekommen.   „Gaara was sollte das?“   „Das ist meine Entscheidung.“ „Nein das war vollkommen wahnwitzig.“   „Ich bin der Kazekage und ich treffe wichtige Entscheidungen für das Dorf.“   „Und in welcher Art und Weise soll es Sunagakure etwas bringen.“, Kankurous Ton war bissig, fast schon aggressiv.   „Leute, Leute beruhigt euch bitte.“, versuchte Temari die Gemüter zu beruhigen. Die Tage an denen Gaara Kankurou mit dem Tod gedroht hatte waren noch in greifbarer Erinnerung und einen Streit in dessen Maße, wie er sich gerade abzeichnete hatten die drei Geschwister noch nie – es hatte sich nie einer getraut so mit dem heutigen Kazekagen zu sprechen. Allerdings brachten Worte hierbei gar nichts, weder der Puppenspieler noch der Rotschopf leisen sich von ihren Worten nur im Geringsten beeindrucken.   „Es ist meine Entscheidung, akzeptiere das einfach.“, fauchte Gaara zu Kankurou.   „Wenn deine Entscheidung sinnvoll wäre, aber warum machst du so was? Liegt das an der alten Chiyo. Oder an den Worten des Hokage?“, konterte der Puppenspieler. „Was läuft hier eigentlich? Ich dachte die alte Chiyo hat einfach nur nicht über Sasori reden wollen?“, platze nun die Blondine dazwischen. Sie hatte sich zwischen ihre beiden Brüder gestellt und sich so gehör verschafft. „Du hast es ihr nicht gesagt? Sie weiß es nicht?“, Gaaras Gesichtsausdruck war von gleichgültig nun zu Fassungslosigkeit gewechselt. Er schlug die Hände hinter den Kopf, konnte das wirklich wahr sein? „Was weiß ich nicht? Jetzt redet!“, Temari sah von vom Kazekagen zu Kankurou und wieder zurück.   Die Brüder blickten sich beide an, schwiegen, prüften ob einer nachgeben würde, doch sie waren starrsinnig.   „Ich wurde vom Kazekage gewählt, damit man mich besser unter Kontrolle hat.“, bei diesen Worten blickte Gaara zu Boden, selbst die Aussprache fühlte sich wie eine Niederlage an.   „Ist das wahr Kankurou?“   Kankurou blickte bedrückt seine Schwester an und nickte.   Plötzlich entstand ein klammes, luftraubendes Schweigen. Keiner der Geschwister sagte auch nur irgendetwas.   „Du willst dich als Köder ihnen anbieten nicht wahr. Es ist nicht nur die Bedrohung von Akasuki, du willst wissen wer dich loswerden will – aus unserem Dorf.“, Temari blickte eindringlich und fragend zu ihrem kleinsten Bruder.   „Gaara das ist…“   „Ich weiß Temari..“   „Du könntest dabei sterben.“, sprach die mit zitternder Stimme. Die hitzige Stimmung war plötzlich einer bedrückenden Klarheit gewischen. „Das kannst du nicht machen, bitte.“ „Ich muss, dass weißt du.“   „Nein, nein das ist Schwachsinn.“   „Temari, reis dich zusammen. Du weiß genau, dass mich schon seit Jahren viele tot sehen wollen und sie es garantiert versuchen werden so oder so. Also entweder tuen sie es oder Akasuki wird eines Tages in unser Dorf eindringen und mich als Jinchukraft haben wollen. Und ich werde mich weder dem einen noch dem anderen kampflos ergeben. Also ich will, dass die Chunin-Auswahlprüfungen in Sunagakure stattfinden und herausfinden wer zu mir steht. Wenn ich es schaffe die Lage in unserem Dorf zu stabilisieren und die, die es wollen, in eine neue Zukunft zu führen, habe ich eine Chance etwas zu verändern, ich will das die Menschen zu mir aufsehen - nicht sich vor mir fürchten.“, erklärte der Kazekage seinen beiden Geschwistern, beide sahen in mit großen Augen an. Temari wirkte den Tränen nah, während sein Bruder einen sehr ernsten Blick hatte. Ja so waren die drei Geschwister aus der Wüste, Emotion waren nicht ihr Ding sie wussten was ihre Pflicht war, auch wenn dies bedeutet ihre Gefühle zurückzustecken.   „Dein Plan klingt wirklich gefährlich, aber es scheint mir die einzige Lösung zu sein. Früher oder später werden wir uns Akasuki stellen müssen, der Meinung bin ich auch. Dabei ist es bestimmt von Vorteil, wenn wir das Dorf hinter dir haben. Also schön…dann schrieben wir mal dem ältesten Rat und sehen wer sich zuerst querstellt.“, sprach Kankurou und legte einen Arm, ermutigend, auf die Schulter seines kleinen Bruders und sah zu Temari.   „Egal was kommt, wir sind deine Geschwister und in Arschritte verpassen waren wir schon immer gut.“, endete der Puppenspieler und alle drei nickten.   „Ach Jungs, da wird man ja fast schon sentimental.“, erklärte Temari und wischte sich ein Auge trocken.   So war es beschlossene Sache, die Geschwister hatten einen Plan und dafür musst es ihnen gelingen die Chunin-Auswahlprüfung nach Hause zu holen.     Kapitel 33: Ein Date mit Shikamaru? ----------------------------------- Gegen 17:30 Uhr klopfte es an der Tür und eine etwas auf geleierte Temari eilte so schnell zur Tür, dass ihre beiden Brüder nur die Köpfe schütteln konnten. „Was findet sie eigentlich an diesem Kerl“, zischte Kankurou, während Gaara dies mit einem „Weiß ich auch nicht“ bekräftigte. Beide saßen an einem flachen Wohnzimmertisch, der mit einigen Karten bedeckt war, die die Gegenden rund um Sunagakure zeigten. Sie nahmen nicht wirklich Notiz von Shikamaru, welcher nun im Türrahmen stand. „Also du meinst die Dämonenwüste würde sich eignen?“ „Ja, sie ist nicht so oft von riesen Skorpionen heimgesucht. Immerhin soll ja niemand zu Tode kommen.“, erklärte Gaara seinem Bruder. „Hey Leute!“, sprach nun Shikamaru und die beiden sahen auf. „Hey!“, kam es unison zurück. „Also dann, meine lieben Brüder, ich geh dann mal? Ihr kommt doch sicher zurecht.“, sprach Temari und schob den etwas verwirrt blickenden Shikamaru Richtung Ausgang. „Ja, ja viel Spaß bei deinem Date!“, sprach Kankurou abwesend und reichte Gaara einen Stift zum Einzeichnen. „Stimmt viel Spaß.", ergänzte der Kazekage und wendete sich wieder der Karte zu. „Leckt mich!“, konterte Temari zurück und Shikamaru und sie verließen das Zimmer. „Ihr scheint euch ja nun bestens zu verstehen.“, sprach der Sprössling des Nara-Clans, als beide auf einer der vielen Gassen in Konoha liefen. „Gaara will uns beschützen, indem er nicht sagt was er vorhat. Allerdings braucht er uns, als seine Schwester werde ich ihn nicht blindlings sich in Gefahr begeben lassen.“, erklärte die Kunoichi, mit bestimmter Dtimme, aus Sunagakure. "Das ist sehr lobenswert, er hat sich auch sehr verändert. Kein Vergleich zu den Chunin-Auswahlprüfungen. Seine neue Rolle lässt ihn selbstbewusster wirken.“ „Oh ja! Ich bin wirklich sehr froh darüber. Er hat auch noch diese Schülerin weißt du?“ „Matsuri hieß sie richtig?“ „Ja, dass du dir das gemerkt hast.“, gab Temari überrascht zu. „Nah, war auch nicht zu schwer. Nimmt sie auch an den Prüfungen teil?“ „Sie denkt an nichts anders mehr. Total diszipliniert das Mädchen.“ „Dann wird eure Frauenquote bei den Jonin wohl in einiger Zeit aufgebessert?“ „Du Witzbold, Jonin ist nochmal eine ganz andere Nummer. Was ist eigentlich mit dir willst du Jonin werden?“ Shikamaru seufzte:“ Also eigentlich nicht, das ist mir zu nervig.“ „Was? Willst du mich verarschen? Du hättest das Zeug dazu und machst es nicht. Ach Shikamaru.“ „Ich hatte vergessen, wie freundlich und zurückhaltend du in deiner Wortwahl bist.“, knurrte der Chunin und entging Temaris Faust nur knapp. „Ich verpass dir gleich eine, du fauler Hund.“, konterte sie. „Ganz ruhig, ganz ruhig, lass uns erst mal was essen.“, sprach Shikamaru und deutete auf ein Lokal vor dem sie nun standen. Drinnen setzten sie sich an einem Tisch, etwas abseits, welcher durch einen Sichtschutz etwas abgeteilt war und so eine lauschige Atmosphäre schuf. Auf dem Tisch war ein Teelicht in einer weißen Laterne, dessen Licht zum Verweilen einlud. „Das sieht ja wirklich nett aus.“, sagte Temari, die sich derweil wieder etwas beruhigt hatte. „Dann setzt dich, ich lag dich ein.“, erklärte Shikamaru und machte eine Handbewegung, dass die Blondine sich setzten sollte. „Dankeschön, du kannst ja ein richtiger Gentleman sein Shikamaru.“ „Tja, mein alter Herr sagt immer man darf eine Frau nicht auf dem Trockenen setzten lassen, außerdem hast du einen weiten Weg hier her, da kann ich auch mal so was machen, auch wenn es nervig ist.“, erklärte er, verrollte die Augen – Temari kicherte. Es dauerte nicht lange und ein Kellner kam herbei und Shikamaru bestellte für die beiden Shabu Shabu für zwei Personen. Bald neigte sich die Sonne ihrem Ende zu und es wurde dunkel. Die beiden saßen immer noch dort und unterhielten sich. Temari musste feststellen, dass es wirklich Spaß machte mit Shikamaru Zeit zu verbringen. Meistens war sie nur mit ihren Brüdern unterwegs, was ihr auch gefiel, doch war sie manchmal Kankurous Sprüchen und Gaaras Schweigsamkeit ein wenig Überdrüssig. Temari war schon bei den Chunin-Auswahlprüfungen aufgefallen, dass Shikamaru eine herausragende Kombinationsgabe hatte und fiel von Strategie verstand. Sie mochte das. „Okay also dann muss ich wohl mal eine Partie Shogi gegen dich spielen, aber ich warne dich vor, ich bin total schlecht, das wird dich sicher auch nerven.“, sprach die Blondie mit einem breiten Grinsen und nahm einen letzten Happen ihrer Nachspeise. „Ach, das glaube ich nicht.“ „Doch ist so, selbst gegen Kankurou verliere ich. Gerade letztens habe ich gegen ihn gespielt und war wieder total am Verlieren. Gaara hat ihn dann abgelenkt und ich habe gemogelt.“, gab sie zu. „Du verarschst mich.“ „Nein, die Wahrheit.“ Shikamaru nahm einen Schlug seines Sakes und schenkte auch Temari nach. „Oh Gott, was machst du da, wenn ich noch mehr trinke bin ich betrunken. Ich muss morgen früh wieder nach meinen Brüdern sehen.“ „Jetzt stell dich nicht so an du Sklaventreiberin, du solltest nicht immer so steif sein, sondern auch mal entspannen können.“, konterte Shikamaru und schaffte es Temari zu überzeugen, noch ein weiteres Glas zu trinken. „Das sagst du so einfach.“, bellte die Kunoichi aus Sunagakure und trank schließlich. Weit nach 22 Uhr liefen die Beiden nach Hause, Shikamaru der auch zu dieser Tageszeit immer noch auf seine Aufgabe Geleitschutz zu leisten wertlegte, hatte auch nach einigen Minuten wilden Protestes der Blondine geschafft, sie bis nach Hause zu begleiten. „Also, dann wir sehen uns ja dann morgen Nachmittag bei der Konferenz.“, sprach Shikamaru und gähnte. „Ja, der Abend war wirklich ganz nett, auch wenn du so ein Langweiler bist.“, feigste Temari und lächelte. „Das stimmt, für eine Sklaventreiberin kannst auch ganz in Ordnung sein.“ „Nah dann, mach’s gut.“, sprach die Blondine, beugte sich ein klein wenige nach vorne und gab Shikamaru einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Bis dann!“, antwortet dieser und sah seiner Begleitung nach, wie sie im Gebäude verschwand. Mit einer Hand berührte er vorsichtig die Stelle, an der Temari in geküsst hatte. Ganz nach Shikamarus Art versuchte er dies zu analysieren, allerdings gelang ihm dies nicht so wirklich. Er seufzte, zuckte mit den Schultern, doch konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Wieder in ihrem Zimmer angekommen, hatten sich ihre beiden Brüder scheinbar nicht von der Stelle bewegt, nur zwei Reisbierflaschen hatten scheinbar den Weg vom Kühlschrank auf den Tisch gefunden. „Nah? War dein Date erfolgreich?“, sprach Kankurou beiläufig, während er eine Karte seinem Bruder präsentierte, welcher dieser absegnete. „Was ein Date? Das war kein Date? Kankurou du Spinner.“ „Und warum strahlst du dann so?“, setzte nun Gaara ein. Hektisch griff Temari sich an ihre Mundwinkel. Tatsächlich Gaara hatte recht. „Das war kein Date! Ihr habt doch keine Ahnung. Ich geh duschen.“, knurrte sie in alter Temari-Art und stapfte ins Badezimmer. „Sicher!“, antworteten ihre beiden Brüder wieder beiläufig, unison und hörten nur noch wie ihre Schwester das Badezimmer zuknallen ließ. Kapitel 34: Mission mit Schwierigkeiten --------------------------------------- „Okay, das ist ja soweit schön zu hören, aber jetzt erzähl mir mal wie du deinen Arm so zugerichtet hast.“, Gaara war wieder da. Nach rund zwei Wochen war er, wie Matsuri es fand, endlich wieder in Sunagakure, im Gepäck mit vielen Neuigkeiten. Nachdem die Dorfältesten abgesegnet hatten, dass das im Dorf versteckt unter dem Sand, die zwei letzten Prüfungen der Chunin-Auswahlprüfung auszutragen, brach in Sunagakure ein reges Gewusel los. Das Datum für den Start der Prüfungen war der fünfte Mai, also mussten sie in rund acht Wochen alles organisieren. Gaara hatte seit seiner Amtseinführung rund zehn Tage nach seinem Geburtstag, ein sportliches Tempo an den Tag gelegt. Bis zum heuten Tag, ende März, hatte er das Windreich durchreist, die Chunin-Auswahlprüfung nach Suna geholt und das Akademie-Aufnahmegesetz seines Vorgängers ausgehobelt und so einigen wenigen die Chance gegeben eine Laufbahn als Ninja zu starten, auch ohne Talent für Nin- oder Genjutsu. Dies stieß bei vielen der jüngeren Dorfbewohner auf Begeisterung, hingegen alteingesessene Shinobi ihren Widerstand offen Kund taten. So musste sich der junge Kage gleich einer hitzigen Ratssitzung stellen, in der es um die Grundsätze der Shinobi-Berufung ging. Gaara wurde vorgeworfen, er würde den Ruf der Sunanins besudeln, indem er "jeden" diesen Beruf ergreifen ließ. Hierbei sollte vielleicht erwähnt werden, dass das Dorf versteckt unter dem Sand nicht über so eine große Anzahl von Ninjas verfügte wie beispielsweise Konoha, dies war zum einen der schlechten Wirtschaftslage des Landes zu verschulden, auf der anderen Seite wollte man nur „die Besten“ haben. So wies Sunagakure trotz einer allgemein eher niedrigen Anzahl von Shinobis, viele außerordentliche Kämpfer auf. Allerdings sah der junge Kazekage ein Problem in der niedrigen Shinobianzahl und dem fehlenden Zusammenhalt im Dorf, dessen politische Lage man am besten als „momentan stabil“ bezeichnen konnte. Dem sollte durch einer Lockerung in bei der Akademieaufnahme und einer Umstrukturierung der Hierarchien innerhalb des Verwaltungsorganes, sowie der militärischen Ausführungsorgane, also den Ninjateams, entgegengewirkten. „Es sieht schlimmer aus als es ist.“, antwortet Matsuri und drehte ihren linken Arm. „Also ich zähle über zehn Stiche. Wie wäre es, wenn du mir erzählst wie das gelaufen ist. Baki meinte eure Mission verlief ziemlich außer Plan.“, harkte der Kazekage nach.   " Vermutlich ist in der Decke irgendwie ein Loch entstanden durch das die Tiere hereingeflogen sind.", sprach Matsuri „Nah gut, überredet. Wo soll ich anfangen? Ahm...Kurz nachdem bekannt war, dass die letzten beiden Teile der Auswahlprüfung hier stattfinden rief Baki Yukata, Mikoshi und mich zu sich.“ . . . „Also der Meister Kazekage hat mir einige Anweisungen gegeben. Unter anderem auch eine Mission für euch drei.“, sprach Baki und überreiche Mikoshi eine Schriftrolle. „Und um was geht es?“, sprach Matsuri, welche sich sichtlich darüber freute wieder etwas zu tun haben. „Ihr wisst ja, das Sunagakure über mehrere Außenstützpunkte verfügt, sie sind angelegt wie Burgen und haben eine große Schutzmauer. Diese entstanden bereits vor der großen Hauptmauer um das Dorf und sind deswegen nicht mehr aktiv in Verwendung sind. Wir haben vor eine dieser Stützpunkte für die Chunin-Auswahlprüfung zu aktivieren, eure Aufgaben ist es zu diesem hier zu gehen und diese Liste abzuarbeiten.“, erklärte Baki und deutete auf einen Punkt auf der Karte und überreichte den drei eine Schriftrolle. „Wenn hier gleich los geht müsstet ihr in circa zwei bis drei Stunden dort sein. Im Grunde ist alles an einem Tag zu schaffen, allerdings achtet auf das Wetter, ich denke das wir heute wieder einen Sandsturm abbekommen.“, ergänzte der frühere Lehrer des heutigen Kazekagen und die drei Genin verließen sein Büro. . . . „Und der Sturm kam?“, Gaara hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und die Arme vor sich verschränkt. „Ja, der Sturm kam, es war der Anfang einer wirklich grauenhaften Nacht.“, sprach Matsuri und seufzte. „Ist es das?“ „Ich denke schon.“ „Ja, da vorne ist der Eingang.“, sprach Mikoshi und deutete auf ein Tor. Es vergingen nur wenige Minuten bis die drei schließlich vor einem riesigen Holztor standen. „Diese Burgen sind schon uralt, nicht wahr?“, sprach Yukata und tastete das Tor ab. „Das trifft es ziemlich gut. Sie dienten als erste Verteidigungsstützpunkte für Sunagakure und mussten dann der großen Grenzmauer weichen. Ich habe in einem Buch gelesen, das diese Tore aus massiven Eisen bestehen, um vor Feinden zu schützen. Da sie seit Jahrzehnten nicht wirklich mehr genutzt wurden, glaube ich nicht, dass wir das Tor so einfach aufbekommen.“, fachsimpelte Mikoshi in seinem typischen Oberlehrerton. „Schön, Schön, ich habe sowieso nicht gedacht durch den Vordereingang reinzugehen.“ „Was meinst du damit Matsuri?“, Yukata blickte etwas verwundert. „Nah ja, also ich glaube, dass dieses Tor schon Jahre verschlossen ist, wir werden es zu dritt sicher nicht aufbekommen. Aber ich denke mal da gibt es noch andere Wege.“, erklärte die Brünette ihrer Teampartnerin. „Oh…okay… Und wie machen wir das?“, Yukata wirkte mal wieder etwas verwirrt. „Nah erst einmal über die Mauer.“, half ihr nun Mikoshi. Matsuri und er waren mittlerweile daran gewöhnt, dass Yukata, nett ausgedrückt, manchmal etwas länger brauchte, allerdings arrangierten sie sich damit. Zudem glich sie dies mit Loyalität und einer fast schon übereifrigen Hilfsbereitschaft wieder aus. „Dann legen wir mal los oder?“, Matsuri ließ ihren schweren Rucksack in den Sand fallen und kramte ein Seil mit einem Enterhaken hervor. „Triffst du das auch? Die Mauer ist bestimmt fünf Meter hoch?“. Yukata blickte etwas ungläubig zu Matsuri. „Nah klar!“ Es dauerte nicht lange und mit einem gekonnten Wurf, hörte man das Einrasten des Harkens und die Schülerin des Kazekagen begann an der Mauer nach oben zu klettern. „Super!“, jubelte Yukata und folgte ihr. Oben angekommen, packte Matsuri das Seil wieder ein und wandte sich zu Mikoshi der als letzter die Mauer erklommen hatte. „Wie siehst aus? Was steht nun alles auf der Liste?“ Mikoshi suchte einen Moment in seiner Tasche herum und kramte nach einigen Augenblicken eine Schriftrolle heraus. „Also im Außenbereich sollen wir die Lichter testen, alle Toren und Türen kontrollieren, außerdem sollen wir kontrollieren ob es irgendwelche Schäden gibt.“ „Nah dann, lasst uns anfangen.“, endete Yukata den Dialog und die drei setzten sich in Bewegung. Schnell hatten sie eine Treppe entdeckt die in Richtung des Burghofs führte. Mikoshi lief voraus und versuchte bereits die ersten Lampen zu sichten, als das Unheil seinen Lauf nahm. Eine der Stufen brach weg und der Ninja aus Sunagakure rutschte aus, verlor das Gleichgewicht und stürzte rund fünfzehn Stufen in die Tiefe. Die beiden Mädchen eilten hinterher, während Mikoshi alle viere von sich gestreckt am Boden und rührte sich nicht. „Alles okay?“ „Mikoshi hast du dich verletzt?“ „Nein, es geht schon, aber diese Stufen haben es echt in sich.“, sprach er und versuchte sich aufzusetzen. Allerdings stellte sich beim Aufsetzten heraus, das nicht alles optimal war. Der einzige Junge im Team hatte sich eine ordentliche Schürfwunde an einem Oberschenkel zugezogen, die auch bereits blutete. "Warte mal ich mach das.", sofort war Yukata zur Stelle, sie war die einzige im Team, die einfache medizinische Jutsus beherrschte und konnte die Blutung stoppen. "So, das müsste ausreichen.", sprach sie nach einigen Minuten und alle drei begutachteten die Wunde. "Das kannst du wirklich gut.",lobte Mikoshi. "Danke ich versuche mich zu verbessern, aber es ist echt schwierig.", antwortete Yukata und nach kurzer Zeit versuchten die drei Ninjas wieder ihren Aufgaben nachzugehen. . . . "Klingt ja noch recht in Ordnung.", Gaara hatte sich erhoben und schenke aus einer Kanne Tee beiden nach. "Ja, allerdings ignorierten wir die offensichtliche Signale. Als Sunanin sollte man besser auf die Zeichen der Natur kennen, das bekamen wir zu spüren.", endete Matsuri. "Das scheint ein denkwürdiger Tag gewesen zu sein." "Oh ja, das war er." . . . "Seit ihr fertig?" "Ja, also die Lichter im Außenbereich scheinen komplett vom Storm genommen zu sein. Am besten gehen wir nach drinnen und machen da weiter.", Matsuri wartete am Eingangsbereich bis ihre Teamkollegen bei ihr waren.   "Hab ihr gesehen es zieht sich wieder ganz schön zu. Meint ihr wir schaffen das alles, oder sollten wir nicht besser morgen wieder hier her kommen?", Yukata blickte gegen Himmel, der Wind hatte zugenommen, auch einige Wolken waren zusehen.   "Ach das schaffen wir, so viel ist das doch nicht. Wir werden doch wohl mit dieser Aufgabe an einem Tag fertig."   "Stimmt.", pflichtete Matsuri Mikoshi bei und Yukata nickte etwas widerwillig mit den Schultern.     . . .   "Ich hätte besser auf sie gehört, hätte ich geahnt was in diesem Gemäuer noch alles passieren würde."   "Aber du wolltest alles schnell und zur vollsten Zufriedenheit erledigen - so wie ich dich kenne.",ergänzte der Kazekage den Satz seiner Schülerin.   "Ja schon, ich glaube der Punkt an den wir dieses riesige Monster entdeckten, war der Punkt an dem alles den Bach runter ging."   . . .   "Mikoshi du scheinst nicht ganz gut auftreten zu können. Ist bei dem Sturz wirklich nichts passiert.", Yukata wirkte besorgt, die drei waren gerade auf den Weg die Stromanschlüsse in den Keller zu überprüfen, diese waren einige Zeit nach dem Bau dieser Burg installiert worden. Laut der Schriftrolle besaß diese Gebäude ein Stromaggregat in einem der Kellerräume, welches die Lichter mit Saft versorgte.   "Ach das geht schon, lasst uns lieber weiter nach unten gehen und diese Stormdinger finden.", sprach Mikoshi und knipste seine Lampe an. Die drei brauchten auch nicht lange und fanden sich kurze Zeit später vor einer großen Holztür. Beherzt drücke Matsuri die Türklinke herunter und im Bruchteil von Sekunden warfen sich alle drei Genin auf den Boden hofften nicht zu große Blessuren davon zuziehen.   "Wie kommen die denn herein?", Yukata klopfte sich den Dreck von den Klamotten, dank des Hechtsprunges hätte sie nun eine dicke Schramme an ihrer linken Wange.   "Wahrscheinlich durch ein Loch in einer Wand oder Decke. Wir sollten wachsam sein, wer weiß was sonst noch so hierein gekommen ist.", zischte Mikoshi und zückte ein Kunai. Auch die beiden Mädchen waren nun in Alarmbereitschaft und dicht an dicht tasteten sich nun vorsichtige voran. Schnell spürten alle drei einen kalten Windhauch - sie hatten Gewissheit irgendwo hier war ein Loch.   "Ich hab es gefunden.", zischte Matsuri und deutete auf ein zerbrochenes Kellerfenster. Taschenlampen huschten und alle drei treten näher. Hier unten waren einige Möbelstücke eingelagert, die teilweise nun von Sand bedeckt waren. Nach einigen Momenten entdeckten sie Nester, Kot, Insektenreste und Knochen.  "Ahm Mikoshi?", Yukata wirkte plötzlich sehr verunsichert.   "Was ist?" "Fressen sich Fledermäuse gegenseitig auf?" "Nein nicht das ich wüsste. Was hast du denn?"   Yukata trat in den Schein der Taschenlampen und hielt am weit ausgestreckten Arm etwas, was mal eine Fledermaus war. Ein Flügel stand unnatürlich ab, die Augen waren herausgerissen und die untere Hälfte des Tiers war bereist verspeist worden.   "Wie ekelhaft, werfe es weg!", Matsuri war ruckartig ein ganzes Stück zurück gewischen. Plötzlich waren Klack-Geräusche zu hören, dann schienen sie aus allen Ecken herauszukommen - Skorpione! Mikoshi hatte mal wieder am schnellsten den Ernst der Lage erkannte und versuchte nun seine Teamkolleginnen schnell Richtung Ausgang zu bewegen. "Raus hier! Das sind Riesenskorpione. Wir haben hier ein verdammtes Nest von denen gefunden, wenn wir nicht abhauen bekommen wir es mit den Eltern zu tun!", rief Mikoshi, doch es war bereits zu spät. Die Jungtiere klapperten wie wild mit ihren Beißzangen und im Bruchteilen von Sekunden sauste durch das Kellerfenster ein Skropionenstachel herein, er verfehlte die drei nur knapp. Matsuri stürzte zu Boden, schrie auf, irgendetwas hatte ihren Arm getroffen, dann zogen sie zwei Arme wieder auf die Füße. Alle drei stürmten nach draußen und schlugen die Tür hinter sich wiedr fest in ihre Angeln, dann rannten sie die Treppen nach oben. Erst in obersten Stockwerk blieben sie stehen. Matsuri Kleidung war blutverschmiert, ihr Arm hatte eine tiefe klaffende Wunde. "Oh, Gott Matsuri." , Yukata hatte sofort reagiert und versuchte zu handeln. Allerdings stellte sich dies schwieriger an als gedacht, scheinbar war die Schülerin des Kazekagen an einem scharfen Metallgegenstand hängen geblieben, der nun eine klaffende Wunde am Unterarm hatte und ihr wirklich etwas zu schaffen machte. "Ich versuche das zu heilen, versuche den Arm ganz ruhig zu halten." Matsuri nickte nur und versuchte den Schmerz zu unterdrücken indem sie sich herftig auf die Lippe biss. Das Adrenalin hatte die ersten Moment gut überdeckt, doch jetzt in sicherer Umgebung, spürte sie wie der Schmerz sich in ihr breit machte. "Was steckt da in der Wunde?", Mikoshi deutete hektisch auf die Wunde. "Das ist ein Splitter, nein das ist ein Stachel.", Yukata zog diesen sachter heraus. "Ein Stachel!", Matsuri kreischte erschrecken. "Matsuri, bitte blieb ruhig.", Yukata versuchte ihr bestes um ihre Teamkollegin zu beruhigen. "Ist...ist..ist der vergiftet gewesen.", Matsuri stand plötzlich der Schweiß auf der Stirn. Ihre Stimme zitterte und die Bilder vor ihr waren plötzlich doppelt. Yukata begann zu sprechen doch Matsuri schnitt ihr das Wort. "Also... ich...es...ja...", stammelte sie, allerdings hielt Matsuri nichts mehr bei Bewusstsein, sie kippte vorne über und Mikoshi fing sie gerade noch auf. . . . "Du warst komplett weg?", Gaara wirkte etwas besorgt. "Ja, scheinbar haben Riesenskorpionen nicht nur wahnsinnig große Scheren und Klauen, sondern auch ein starkes Nervengift. Ich hatte Glück, dass ich nur den Stachel eines Jungtiers abbekommen hatte, es hatte mich nur gut zwei Stunden komplett lahmgelegt." . . . "Sie wacht auf!", Mikoshi winkte Yukata herbei, die an der Tür scheinbar Wache zu halten schien. Mtasuri rieb sich den Kopf, ihr Arm war verbunden, ihre Gliedmaßen fühlen sich schwer an. "Was ist los? Wieso seht ihr beide so fertig aus?", die Schülerin des Kagen hatte sofort bemerkt , dass Mikoshi einige Kratzer hatte und ziemlich verdeckt aussah, auch ihre Freundin Yukata wirkte sehr matt, ihr Shirt hatte einen großen Riss. "Dieses ganze Gebäude ist voll von Skorpionen. Wir haben dich in einen dieser Schlafräume gebraucht und Yukata hat ihr bestes gegeben die Wunde zu schließen, allerdings ist es mit diesem Gift gar nicht so einfach. Sie hat die Blutung gestoppt, doch musst du zu einem richtig ausgebildeten Ironin, der wird dir besser helfen können. Zumindest bist du wieder bei uns, die Lage gerade ist nicht gerade gut. Wir haben zwar ein Notsignal gesendet, aber ich glaube nicht, dass dies geklappt hat.", Mikoshi versuchte ein Lächeln aufzusetzen. "Oh, oh ich glaube wir kriegen gleich Besuch, lange hebt die Tür nicht mehr.", Yukata hatte sich ein ganzes Stück von der Tür wegbewegt. Plötzlich waren ein markerschütternder Schrei zu hören und Mikoshi half Matsuri auf, während Yukata sich in Position brachte. "Wenn gleich die Tür aufgeht rennt ihr beide los, ich versuche diese Teile aufzuhalten. Uns bleibt keine andere Möglichkeit als nach draußen zu gehen.", erklärte sie, während ihre Teampartnerin nach draußen sah.   Da raus? Ist das ihr ernst? Das schaffen wir niemals zurück, dachte Matsuri und spürte wieder ihren Arm höllisch schmerzen. Lange würde sie dies nicht durchhalten. Allerdings konnte man sich dies manchmal nicht aussuchen - so auch in diesem Augenblick.   Die Tür wurde in ihre Einzelteile zerrissen ein metergroßer Skorpion wurde hereingeschleudert, der gegen einen Schrank schlug und dann darunter liegen blieb.    "Lauft!", schrie Mikoshi.    Das ließen sich die beiden Mädchen nicht zweimal sagen, sie rannten auf den Flur, dort jedoch wurde ihnen der Weg von einem weiteren Skorpion versperrt.    "Wartet das mach ich.", rief Yukata, hektisch formte sie Fingerzeichen und sprach:"Windversteck: Großer Durchbruch" Einige riesige Druckwelle donnerte dem Ungetüm entgegen und Yukata schaffte es tatsächlich ihnen die Chance zu geben zu flüchten. Sie rannten, sie rannten um ihr Leben, denn der Skorpion mit seinem Stachel, der so groß war wie ihr Unterarm, folgte ihnen schneller als gedacht. "Wir schaffen es nicht, es sind noch zwei Stockwerke."   "Hör auf so was zu sagen, Mikoshi, irgendwie schaffen wir das.", versuchte Matsuri im zu zurifen, dann im nächsten Augenblick flog ihnen ein Teil des Treppengeländers entgegen.  "Ja wir geben nicht auf, wir sind doch ein Team.", keuchte Yukata, beide Mädchen waren am Ende ihrer Kräfte.    Ein lautes Gebrüll ließ die drei Stocken, auch im Erdgeschoss schienen sich die Skorpione ausgebreitet zu haben.    "Oh nein!"   "Was tun?"   War es jetzt tatsächlich vorbei, war das Team Matsuri nun endgültig geliefert?    "Festhalten!", brüllte Mikoshi.   "Jutsu des Vertrauen Geistes!", plötzlich erschien ein riesiger Falke aus dem Nichts, an der Mikoshi mit den Krallen packen und dabei Matsuri und Yukata mit in die Luft erhob. Der Falke sauste über den Kopf des Skorpion hinweg und die drei schaffen es durch einen Wanddurchbruch, der offenbar dem Skorpion zu schulden war, hinaus in den Sturm.     Alle drei vielen in den Sand, keiner hatte mehr Chakra, sie waren körperlich am Ende und waren um Haaresbreite entkommen.     "Nah ihr hab es ja alleine raus geschafft?", sprach eine Stimme.   Matsuri blicke auf, vor ihr standen fünf Jonin, angeführt von Baki.    "Es war nicht gerade einfach.", stammelte sie versuchte dabei aufzustehen.   Plötzlich brauch das Eingangstor in zwei und der Skorpion stürmte ins Freie. Die Jonin zögerten nicht, doch Baki winke ab.    "Um den kümmere ich mich.", sprach er und dann geschah es. Baki forme einige Fingerzeichen, dann ging er auf das Tier los, dann auch nur Sekunden später, wurde der Skorpion in der Luft in Stücke gerissen.   Die Schülerin des Kazekage war wie gebannt, dies war eindeutig ein Windjutsu, doch war es äußerst effektiv, mit einem Schlag hatte er so einfach dieses Monster zur Strecke gebracht.   "Was war das?"   Eine junge Frau lachte, sie half Matsuri auf und meinte:" Das ist die Windklinge, ein Nin-Jutsu auf Windbasis, auf A-Rang-Niveau. Eines von Bakis Markenzeichen, schnell, sauber und leise. Nah gut, ihr drei seht ganz schön fertig aus, ich bringe euch erst Mal wieder ins Dorf. Ihr habt das echt gut gemacht. Ich bin übrigens Maki, ihr erzählt mir dann später wie alles gelaufen ist, dein Arm sieht gar nicht gut aus, dich bringen wir erst mal ins Krankenhaus."   Matsuri nickte dankend.  Kapitel 35: Die Luft wird dünner -------------------------------- „Dafür, dass du dich so lange dagegen gesträubt hast funktionieren die Angriffe schon wirklich gut.“  „Echt findest du?“ „Ja, ganz mein Ernst.“, erklärte Gaara.  „Ach…Dankeschön.“, nuschelte Matsuri ein wenig verlegen und setzte dann zu einem erneuten Angriff an.   „Noch einen Versuch? Okay, gut.“, mit nur einer Bewegung erhoben sich aus dem Boden fünf weitere Gaaras aus Sand, bereit sich Matsuri entgegenzustellen. Mittlerweile hatte die 14-jährige Übung in der ganze Schose und schaffte es schnell die ersten beiden Sanddoppelgänger mit einem Treffer zu erledigen. Der dritte von ihnen kam bedrohlich nahm, so musste sich die Schülerin mit einem Jutsu des Tausches behilflich sein, um sich Platz zu schaffen. Der vierte und der fünfte Doppelgänger lösten sich fast zeitgleich in Luft aus. „Das reicht für heute. Das letzte Mal war wirklich am besten, du hast ein Shuriken mit einem anderen getroffen und so die Richtung geändert, das ist wirklich gut. Es wird nun Zeit nach Hause zu gehen. Es sind noch vier Wochen bis zu den Prüfungen, du solltest dich auch ein wenig ausruhen und Kräfte schonen, das wird eine sehr anstrengende Zeit.“, erklärte der Kazekage mit gewohnt kühler Stimme.   „Ja stimmt, aber ich will das wirklich schaffen. Mir liegt sehr viel daran.“, sprach sie und sah für einen kurzen Moment zu Boden.   „Das ist auch gut so, leider habe ich momentan viel Arbeit und kann mich erst immer spät am Abend um dein Training kümmern.“   „Ach das ist schon okay, ich werden vom Kazekage trainiert, das ist eine großes Privileg, da ist die Uhrzeit wirklich kein Problem.“, sprach Matsuri und kratzte sich etwas verlegen am Kopf.   „Nah, das war ja alles am Anfang ganz anders…“, begann Gaara selbst mit einem ebenfalls etwas verlegenen Unterton , doch seine Schülerin hatte bereits ihrer Tasche geschultert und nuschelte mit hochrotem Kopf etwas was als „Also bis übermorgen“, zu deuten war und keine dreißig Sekunden später stand der Kazekage allein in der Halle. Also mittlerweile bewegt sie sich ja auf wirklich leisen Sohlen, schoss es ihm durch den Kopf und Gaara setzte sich den schweren Kürbis wieder auf den Rücken und ging nach Hause – schließlich gab es morgen ja wieder genug Arbeit.    Die Straßen waren dunkel, in den Fenstern der Kalksteinhäuser brannten nur noch vereinzelt Lichter, als Gaara die Straßen nach Hause lief, er ließ sich Zeit, es eilte nicht, er würde diese Nacht sowieso nicht schlafen können. Schon als kleines Kind trieb es ihn durch die Straßen Nachts in der Dunkelheit, irgendwann empfand er es als angenehm die Blick der Dorfbewohner nicht zu spüren, ein klein wenig das Gefühl zu haben frei zu sein. Ja, die Nacht war für den Kagen nicht vor dem er sich fürchtetet, er wusste dass seine Ängste hinter einen viel unheimlicheren Vorhang aus Selbstzweifeln, Ungewissheit und Versagensängsten lagen. Plötzlich war ein starker Windstoß aus ferne zu spüren, dann erhellte ein heller Feuerball den düsteren Nachthimmel, gefolgt von einem lauten Knall. Gaara wirbelte herum. Die Explosion hatte sich auf einem der Dächer im Süden des Dorfes ereignet.   „Das war sicher…“, doch der Kage sprach seinen Satz nicht zu Ende, er war auf seine Plattform aus Sand aufgesprungen und eilte in die entgegengesetzte Richtung und war verschwunden.   „Ich wusste, dass sie nicht kommen wird, von wegen was zu essen holen, typisch Temari verdrückt sich einfach.“, Kankurou fluchte. Dann nach einiger Zeit hörte er Schritte hinter sich. Seine Schwester war scheinbar wieder da.   „Wer zum Teufel bist du!“, sprach er und innerhalb von Sekunden war er in Alarmbereitschaft. Der Mann hatte sein Gesicht verhüllt, gehörte er zur ANBU?    „Es ist vorbei.“, sprach er und griff sofort an. Allerdings war Kankurou schneller, er hatte eine Schriftrolle gezogen und im nächsten Augenblick hatte er zwischen sich und seinem Feind seine Puppe Karasu gebracht, nun konnte er es mit ihm aufnehmen.  Kankurou versuchte schnell Herr der Lage zu werden. Den ersten Angriff des Unbekannten konnte er gut kontern, doch war immer noch die Frage um wem es sich hier wirklich handelte? Er dieser Typ wirklich in ANBU?  ANBUS waren wie auch in Konoha eine Spezialeinheit von Ninjas die sich im Grunde über dem Level eines Jonin bewegten und geschult auf harte, bedingungslose Kämpfe – ohne Überlebende. Es galt also sehr schnell herauszufinden mit er es hier zu tun hatte. Die Tatsache, dass sie sich auf einem Dach befanden gab ihm als Nahkämpfer einen klaren Vorteil, er wusste wie man auf engen Raum kämpfen konnte, doch wie sah es mit dem Unbekannten aus?   Kankurou schaffte es einige Minuten ihm Standzuhalten, er wusste seine Marionette gezielt einzusetzen und schaffe es einen Treffer direkt auf den Arm seines Feines zu landen.   „Gib lieber auf! Wer bist du was zum Geier sollte das?“, der Puppenspieler war siegessicher. Sein Gegner kauerte am Boden hielt sich den Arm.   „Das ist auch dein Ende.“   Plötzlich schien sich alles in Sekunden zu ereignen. Der Unbekannte riss den Verschluss seiner Weste mit Gewalt auf und offenbarte seine wahre Absicht – er wollte das ganze Szenario gar nicht überleben. Seine gesamte Brust war mit Briefbomben übersaht, Kankurou war klar, er würde sich und ihn in die Luft jagen, alles man von ihnen finden würde wären nur noch blutige Fetzen. Der Puppenspieler hatte nur eine Chance, er musste seine dritte Puppe „den Salamander“, rufen um sich irgendwie schützen, doch würde der Abstand reichen, für so eine Explosion war im Grunde auf diesem Dach kein Schutz geboten.   „Duck dich!“, schrie eine dritte Stimme. Kankurou warf sich zu Boden seine Puppe Karasu schützend über ihm, dann fegte ein heftiger Windstoß über ihm hinweg. Dann erhellte ein Feuerball die Nacht.   „Gott sei Dank bist du gekommen,  der Puppenspieler hatte sich wieder erhoben und stand nun vor seiner Schwester die besorgt in die Nacht blickte, überall gingen nun rings herum die Lichter in den Gebäuden an.    „Ich war fast schon zu spät. Glaubst du das war ein Anschlag?“, sprach sie mit leiser Stimme.   „Das war ganz sicher einer, darauf abgezielt Gaara zu schwächen.“, zischte ihr ältester Bruder.   „Du hast recht, dies hatte nur ein Ziel und es ist genauso wie wir es befürchtet hatten. Meinst du wir sollten es ihm sagen oder lieber nicht.“, Temari klang besorgt, nachdenklich, fast schon apathisch. „Vergess‘ es er ist schon hier.“, Kankurous Blick wanderte zu einer Stelle rechts neben ihm, plötzlich spürte es auch Temari – diese enorme Menge an Chakra, welches sich neben ihnen manifestierte.    „Geht es euch gut?“, sprach eine ihnen vertraute Stimme.   „Gaara…Ja alles Ordnung.“   Der jüngste der drei blickte über die Stadt, er spürte, dass die Luft dünner wurde.    „Wir müssen vorsichtig sein, ich habe geahnt, dass so etwas kommen würde – ich frage mich nur wer dahintersteckt. Ich hoffe nur, dass wir für’s erste Ruhe haben.“, zischte er. Auch im westlichen Teil des Dorfes blieb die Explosion nicht unbemerkt, Matsuri die gedankenverloren auf ihrem Heimweg war blickte nervös zum Sternenzelt. Etwas stimmte nicht.  Das bedeutet nichts Gutes, ich sollte mich beeilen nach Hause zu kommen, dachte sie. Matsuri hatte ein dummes Gefühl was dies zu bedeuten hatte, auch wem diese Botschaft gewidmet war, auf der anderen Seite vertraute sie darauf, dass er es schaffen würde dies zu meistern. Ja er würde es schaffen, er konnte doch so viel, dabei war er so jung.    Die Kunoichi  ging mit schnellen Schritten weiter, sie spürte dass irgendetwas nicht stimmte – es war noch nicht vorbei! Anstatt wie die übliche Route über einen der äußeren, ruhigeren Stadtringe zu nehmen, entschloss sie sich, durch die engen Einkaufsgassen, welche zu dieser Tageszeit geschlossen waren, zu gehen. Sollte ihr tatsächlich etwas zustoßen würden es so zumindest mehr Menschen hören.    Doch vorerst geschah nichts, die Gassen waren dunkel und niemand kam ihr entgegen. Inder Zwischenzeit war auf besagten Ton eine ganze Traube von Menschen, Jonins, ANBUS, Temari und Kankurou, einige Mitglieder des Ältestenrates und natürlich Gaara. Alles war mittlerweile zu einer hitzigen Diskussion verfallen, Befehle wurden gegeben, Handlungsschritte wurden eingeleitet. Gaara versuchte dem Ganzen Herr zu werden, allerding spürte er mehr und mehr die Überforderung in sich hochsteigen. Zum ersten Mal fragte sich der Rothaarige wie sein Vater dies alles nur geschafft hatte? Er musste in diesem Moment klar denken, doch konnte er es eigentlich nicht, sein Bruder wäre fast einem Attentat zum Opfer gefallen nur wegen ihm. Ganz tief in ihm spürte Gaara, dass er sich am liebsten verkriechen würde, doch er konnte nicht gehen er musste nun beweisen wie Krisensicher er sein konnte. Immerhin hatte er sich geschworen für die Dorfbewohner da zu sein. Er dachte an Naruto, er brachte immer 100 Prozent, also würde dies auch schon irgendwie schaffen.   Plötzlich sah der Kazekage den Feudalherren vor sich, wie sich von ihm verabschiedet hatte und sagte:“ Sie machen das gut! Ich verspreche ihnen, wenn es darauf ankommt wissen sie genau was zu tun ist. Das macht Anführerpersönlichkeiten wie sie aus.    Der junge Mann, der mit noch nicht einmal sechzehn Jahren in das höchste Amt des Dorfes gewählt worden war, ahnte nicht, dass dieser Augenblick genau jetzt geschah   „Meister Kazekage!“   Alle wirbelten herum, einer der Verwaltungsassistenten war auf die Dachterrasse gestürmt und hatte nun die volle Aufmerksamkeit aller.   „Was ist los?“, sprach Gaara  de aus der Menge hervorgetreten war.   „Dorfbewohner melden einen Kampf in den engen Einkaufsgassen, ein maskierter Unbekannter gegen eine junge Frau, eher noch ein Mädchen schätzungsweise vierzehn, fünfzehn Jahre.“ Da war er dieser Augenblick, alles stand still, er wusste ganz genau welche junge Frau das war, welche junge Frau es wagen würde einen Kampf aufzunehmen. Die Gefühle in ihm spielten nun ganz verrückt. Er hatte große Sorgen, dann waren vor seinem inneren Augen wieder diese Bilder, die Pflanzen der Teich, Matsuri.   „Ich kümmere mich selbst darum.“, antwortet er knapp und bevor auch nur einer der rund ein Dutzend Menschen überhaupt nur den Ansatz machen konnten, verschwand Gaara in der Dunkelheit.  Mit einem lautem Schlag stürzte Matsuri in einen Stapel von Kisten. Hektisch versuchte sie sich wieder daraus zu schaffen und rannte durch eine Seitenstraße.    „Der Doppelgänger wird ihn nicht lange aufhalten, wahr ja klar.“, dachte sie als in rund zwanzig Meter Entfernung ein leiser Knall ihr klar werden ließ, dass ihre Verteidigung nun gefallen war. Matsuri rannte so schnell sie konnte, so viel Abstand zwischen ihr und ihren Verfolger bringen. Ihr Verdacht, warum dies gerade geschah war eindeutig. Sie war die Schülerin von Gaara und somit wohlmöglich ein einfaches Ziel, mit einem simplen Grund – die Machtposition des Kazekagen innerhalb des Dorfs zu schwächen. Ja so musste es sein.     Matsuri flüchtete sich in einem Verschlag hinein, der sich auf den zweiten Blick als eine sehr verschachtelte Werkstadt herausstelle, es war dunkel, eng und staubig. Vielleicht hatte sie hier bessere Chancen. Also kauerte sie sich zwischen eine Werkbank und mehreren Kisten, alle scheinbar Jahre nicht mehr verwendet und lauschte mit pochenden Herzen in die Nacht hinein. Der Unbekannte war nicht weit weg.   Sie hatte Angst sich zu bewegen, zu atmen, auch nur einen Gedanken zufassen. War so das echte Leben eines hochrangigen Shinobi? Quälten einen immer diese Ungewissheit? Matsuri hatten plötzlich an all dem wofür sie die letzten anderthalb Jahre trainiert hatte. Sie empfand alle die Missionen als Kindergarten und fragte sich was dies alles sollte, gleich würde es mit ihr zu Ende sein. Das würde er nicht wollen, sprach plötzlich eine innere Stimme.    Ja, das stimmte Gaara würde sicher nicht wollen, dass seine Schülerin einfach aufgab. Nein er würde es mit jedem aufnehmen, an diese Worte erinnerte sich Matsuri. Auch ihrer Eltern hatten einen Kampf aufgenommen, den sich nicht gewinnen konnten – zum Wohle des Dorfs und ihrer Tochter. Der Gedanken an ihre toten Eltern trieb Matsuri die Tränen ins Gesicht, auch wenn dieses tragische Ereignis schon Jahre her war, dachte das Mädchen jeden Tag daran. Matsuris Eltern waren Chunin gewesen. Ihre Mutter und ihr Vater kümmerten sich meist um Kontrollen der Grenzgebiete, bis sie eines Tages von einer Gruppe feindlicher Ninjas überfallen wurden und schließlich auch ermordet wurden, nur weil sie nichts über das Dorf versteckt unter dem Sand verrieten und so einen unerwarteten Angriff verhinderten. Von diesem Tag an lebte das damalige Kind, was den Angriff nur überlebte, weil ihre Eltern sie rechtzeitig versteckten, bei ihrem Onkel.  Die Anfangszeit viel ihr schwer, Matsuri weinte ständig, fühlte sich alleine, wollte nicht verstehen warum die Welt so war wie sie war. Glücklicherweise schaffte ihr Onkel es sie aus ihrem schwarzen Loch wiederhervor zu holen.    „Matsuri du musst nicht mehr weinen. Das wollten deine Eltern sicherlich nicht. Sie wollten das du selbstbewusst und stark wirst, du darf nicht nur den Kopf einziehen. Natürlich ist es sehr traurig, dass die beiden nicht mehr bei uns sind, doch sie haben alle dies zum Wohle des Dorfes und vor allem von dir gemacht. Sie haben dich sehr geliebt.“ Die Kunoichi wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.  Ihr wurde klar, was zu tun war. Sie durfte jetzt nicht Zweifeln, sie würde es versuchen, immer hatte sie sich doch vor anderthalb Jahren geschworen, eine gute Kunoichi zu werden und genau wie ihre Eltern sich für die Einsetzen die keine Stimme hatten, die sich nicht gegen die Gefahren von außen wehren konnten. Deshalb hatte sie doch den Entschluss gefasst zu Gaara zu gehen, um festzustellen wie sehr ihm das Leben aller hier am Herzen lag – dass ihre Wahl richtig war. Sie wollte vom besten lernen, von dem Menschen der selbst einen harten Weg vor und hinter sich hatte. Matsuri hatte während ihrer Reise durchs Windreich eins klar und deutlich gespürt – er verstand sie. Auch wenn das Mädchen dem Kazekagen noch nie wirklich erzählt hatte weshalb sie genau diesen Weg eingeschlagen hatte, spürte sie er würde es verstehen. Sie war dankbar, dass sie ihre beiden Wege nun getroffen hatten und sie ein Stück sich nun teilten – und dies durfte hier und jetzt nicht vorbei sein. Sie wollte kämpfen, für sich, für ihre Eltern, für Gaara und ihren Weg als Shinobi.    Mit neuem Mut und Kampfeswillen lauschte Matsuri in die Dunkelheit. Sie mahnte sich ruhig zu bleiben zu überlegen – einen Plan zu haben. Was konnte sie tun? Hatten sie schon Leute bemerkt? Sie musste vom schlimmsten ausgehen und diesen Kampfalleine bestreiten. Dann war es ganz klar zu hören, einen Klinge die aus ihrer Scheide gezogen wurde nicht weit von ihr entfernt. Sollte sie es mit einer weiteren Ablenkung versuchen?   „Jutsu des…“, hauchte sie, doch es war zu spät, die Kisten neben ihr wurden in Fetzten gerissen und die Brünette spürte den Schnitt der scharfen Klinge auf ihrer Wange. Matsuri rannte los, bahnte sich ihren Weg durch die sperrige Werkstadt.    „Vergesse es wegzulaufen, ich krieg dich!“, schrie der Unbekannte. Die Schülerin des Kazekagen hatte nun das Ende der Werkstadt erreicht und stand vor einer verschlossenen Holztür. Hektisch warf sie sich dagegen, doch nichts geschah. Das Schloss schien verschlossen zu sein, die Zeit zu knapp um es im dunkeln aufzufummeln.   „Versuche es einfach nicht zu entkommen, ich werde dir ein leichtes Ende bereiten, ganz schnell.“, sprach nun erneut die Stimme, allerdings offenbarte sich ihr dieses Mal die ganze Gestalt. Nun waren zwischen den beiden nur noch ein paar Meter. Matsuri versuche weiterhin das Schloss vergeblich zu öffnen.    „Gehörst du zur ANBU?  Das glaube ich nicht ihr verratet euren eigen Kazekagen.“    „Dieser Junge schadet unserem Dorf nur, er ist ein Monster der nur Unheil bringt.“, sprach der Unbekannte und kam noch ein Stück näher.   Matsuri schüttelte es, ihrem Feind nun Angesicht zu Angesicht gegenüber spürte sie en Hass in der Luft, die Anspannung – das baldige Ende?   „Das wird nicht passieren. Vielleicht schaffst du es heute mich zu töten aber ihr werdet ihn nicht aufhalten können. Er wird dieses Dorf wieder aus dem Schatten holen und Sunagakure ein guter Kazekage sein.“   „Du dummes Mädchen, hat dir dieses Monster den Kopf gewaschen?“   „Das kann dir jetzt vollkommen egal sein.“, Matsuri hatte erkannt, dass genau ihr in diesem Moment sie dem Grundproblem von Sunagakure gegenüberstand. Menschen die den Frieden von innen heraus zerstören wollten. Sie hatte einen Blick darauf werfen können wie es um dieses Dorf – um dieses Land – stand, sie wusste das Gaara eigentlich vor einem Scherbenhaufen stand, den es zu aufzusammeln galt und das Aufhaben jeder einzelnen Scherbe mitunter sein Blut forderte.  Er muss sie nicht alle allein aufheben…   „Auch, wenn ich dich vielleicht nicht besiegen kann, so kann ich dich zumindest mit in den Abgrund reißen.“, zischte die Schülerin des Kazekagen und hatte sich nun ganz ihrem Gegner zugewandt.   „Was heißt das?“, doch Matsuri war schneller   „Jutsu des versteckten Luftgeschosses!“ Eine Kugel groß wie ein Handball, donnerte gegen den Deckenbalken, den Gegendruck ließ die Kunoichi gegen die Tür fliegen, welche unter dem Durch aufflog.    „Hoffentlich hat es funktioniert.“, stöhnte die Brünette unter Schmerzen, ihr Brustkorb brannte und stach zugleich, während sich auf den Boden kriechend nach draußen in Sicherheit versuchte zu schaffen. Dann packte eine Hand sie am Knöchel. Der Unbekannte hatte Matsuris Angriff überstanden, blutüberströmt, aber er lebte und schien auf Knien noch genug Kraft zu haben, die Schülerin des Kazekagen ins Verderben zu stürzen.   „Es ist noch nicht vorbei!“, dann riss er sich die Weste vom Leib.   „Scheiße, Briefbomben!“, nun war die Schlacht geschlagen, wie sollte sie dem etwas entgegenstellen, gleich würde Matsuri in abertausende Stücke zerfetzt werden. Ihr Leiche würde man dann nur noch an ihrem Stirnband identifizieren können.  Plötzlich spürte wie etwas sich um ihren Oberkörper schlang, Sekunden später ertönte ein ohrenbetäubender Knall. Matsuri kniff die Augen zusammen, hielt sich schützend die Arme vor sich. Sie rechnete fest damit, dass nun alles vorbei war, doch nichts geschah. Nur das etwas was sich um ihren Oberkörper geschlungen hatte löste seinen Griff.    „Ist alles okay? Ich war etwas spät.“, eine vertraute Stimme hatte gesprochen. Matsuri kannte diesen kühlen Ton, die tiefe Stimme, er war hier – gerade noch rechtzeitig. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und erblickte den Saum eines roten Mantels, dahinter eine Kugel aus Sand, knapp zwei Meter im Durchmesser, die gerade in sich zusammenfiel.    „Matsuri hast du dich verletzt?“, die Kunoichi blickte in ein grünes, prüfendes Augenpaar.    „Ja, es geht schon.“, antworte Matsuri und versuchte aufzustehen, dabei fuhr ein stechender Schmerz ihr in die linke Seite und sie fuhr schmerzerfüllt zusammen.   „Du hast dich verletzt, du musst ins Krankenhaus.“, Gaaras normalerweise kühle und prüfende Stimme hatte eine Spur Sorge in sich.   „Das ist nichts Schlimmes, bitte glaub mir.“, antwortete sie währen das Mädchen sich auf die Lippe biss um den Schmerz zu unterdrücken. Sie spürte die Träne in ihren Augen, jeden gequälten Atemzug und hoffte der Kazekage würde es nicht sehen.   „Matsuri, du musst jetzt nicht alleine machen, du hast mehr geleistet als ich dir zumuten wollte. Also ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus. “, der Kazekage hatte nun eindeutig Wehmut in der Stimme.   „Okay, also gut gehen wir.“, keuchte seine Schülerin und versuchte die Qualen zu unterdrücken.   „Kannst du ohne Schmerzen stehen?“   „Ja… das müsste gehen.“   „Gut, dann gib dir deinen Arm.“, forderte der Kazekage. Matsuri tat wie ihr geheißen war, jetzt wo sie sich in Sicherheit fühlte, spürte sie wie ihr Körper schmerzte. Gaara nahm den Arm der Brünetten und legte in über seine Schulter.   „Halt dich mit der anderen am besten an meiner Weste fest, ja?“ Matsuri nickt nur, mittlerweile kam ihr alles wie ein bizarrer Film vor, im nächsten Moment spürte sie Sand unter sich, der vom Boden abhob. Sie war müde, ihr Kopf brummte, Luft zu holen war nur unter Quälen irgendwie möglich und langsam schwanden ihre Kräfte. Die Kunoichi fragte sich wie es überhaupt schaffte gerade noch auf zwei Beinen zu stehen, in ihrem Kopf waren viele Fragen, vieles was ungeklärt war, sie musste begreifen was geschehen war, allerdings brachte sie davon nicht wirklich viel zustande. Sie krallte sich in Gaaras Weste fest, versuchte zu atmen und lehnte an den schlanken Körper neben ihr, der ihr in diesem Augenblick wortwörtlich Halt gab.    In einer anderen Stunde, in einer anderen Situation, wäre dieser Moment vielleicht von Nervosität und Unsicherheit geprägt, wie es den beiden schon ergangen war, jedoch war hier und jetzt nichts davon zu spüren. Sie war froh, dass er gekommen war. Er wusste, dass sie alles gegen hatte, damit er seinen Weg weitergehen konnte.  Kapitel 36: Das war erst der Anfang! ------------------------------------ Als Matsuri wieder zu sich kam, spürte sie, dass sie auf etwas weichem lag. Über ihr brannte ein grelles Licht, sie war wohl nicht zuhause. Wo war sie eigentlich? Irgendwo hörte sie wie sich zwei Stimmen miteinander unterhielten. Wie spät war es eigentlich. Was war überhaupt passiert und wo zum Teufel war sie eigentlich? Langsam gewann sie wieder das Gefühl über ihren Körper zurück. „Es tut mir wirklich Leid, das dies alles so passiert ist. Ich wolle unter keinen Umständen, dass sie damit reingerät.“ „Ach, machen sie sich bitte keinen Vorwurf. Sie wird es sicher auch nicht machen. Ich stehe hinter ihren Entscheidungen, sie sicherlich auch.“ Die Stimmen schienen männlich zu sein, wer da mit ihr in einem Raum? Wo war sie? „Danke. Wir müssen noch klären wer dafür verantwortlich war. Mein Bruder nur einige Minuten zuvor angegriffen, glücklicherweise ist ihm nichts geschehen – meine Schwester war nicht weit weg und konnte ihn retten.“ „Das ist ja schrecklich, ich kann kaum glauben wie perfide die Menschen geworden sind, das Leben keine Bedeutung mehr hat und vor allem, dass es mitten in unserem Dorf passiert. Wir hatten schon öfters solche Zeiten, ich hatte gehofft der Frieden würde länger halten. Aber vielleicht ist es das Problem dieses Dorfes, ich erinnere mich noch an ihre beiden Vorgänger, auch sie wurden immer wieder untergraben.“ Matsuris Kopf versuchte fieberhaft die Stimmen zuzuordnen, sie kannte beide, dem war sie sich sicher. Vorsichtig, fast schon ängstlich öffnete die junge Kunoichi die Augen – sie war im Krankenhaus. Plötzlich brachen die Erinnerungen sinnflutartig über sie herein, das Training, der Weg nach Hause, die Explosion, die Verfolgungsjagt und die Rettung durch Gaara. Gaara! Natürlich, eine der Stimmen war seine, wie konnte Matsuri dies die ganze Zeit nicht bemerkt haben. Hektisch setzte sie sich auf und spürte nur Sekunden darauf einen stechenden Schmerz in ihrem Brustkorb. Dies blieb natürlich Gaara und dem Mann mit dem er sprach nicht unbemerkt, sofort eilten beide herbei. „Matsuri.“, sprach der ältere Mann, welcher schätzungsweiße Mitte Vierzig war. Es war Matsuris Onkel Ryuichi, er der Bruder von Matsuris Mutter, hatte selbst mit seiner Nichte eine gewisse Ähnlichkeit, beide hatte fast das gleiche braune Haar und den gleichen hoffnungsvollen Blick in den Augen. Matsuri blickte sich etwas benommen um, langsam dämmerte ihr wieder was passiert war, wie sich die letzten Stunden getragen hatten, was alles geschehen war und eine wage Vermutung keimte auf weshalb. „Gab es noch weitere Anschläge?“ „Nein, es waren nur zwei. Den ersten hat Kankurou getroffen, dem geht es aber gut, den zweiten dich.“, erklärte Gaara. Sie Gesichtsausdruck hatte ein Art Schwere, die jeden noch mehr Fragen aufwarf. „Ich bin im Krankenhaus, richtig?“ „Ja, du hattest mehrere Rippen angeknackst, allerdings hat sich ein ganzes Medizinteam um dich gekümmert, sodass nun eigentlich alles in Ordnung sein müsste. Aber zur Sicherheit sollst du noch eine Nacht zur Beobachtung bleiben.“, erklärte Ryuichi seiner Nichte. Si eunterhielten sich noch eine Weile bis er sich schließlich erhob und mit den „Worten ich hole dich morgen früh ab, mach‘s gut“, verabschiedete und somit nur noch Matsuri und Gaara alleine in einem Raum waren. Für einen Augenblick sahen sich beide schuldbewusst an, das erste Mal hatten sie das Gefühl, die Anwesenheit des anderen hatte irgendwas erdrückendes an sich. „Tut mir leid, dass du Opfer der ganzen Sache geworden bist.“, durchdrang die Stimme des Kazekagen das Schweigen. „Ach nein, du bist nicht schuld daran. Ich…also…ahm…ich kann einfach nur nicht glauben, dass in diesem Dorf die Menschen so sind. So sind die Gefahren eines Jonins nicht wahr?“ Gaara blickte vom Fenster zu Boden, die Antwort schien klar in ihm zu sein, doch schien er es nicht aussprechen zu wollen „Gaara, bitte! Sag mir die Wahrheit.“, Matsuri schien diesen Moment klarer zu sehen als ihr Lehrer und forderte Antworten. Wieder Schweigen, ein zögernder Blick zu seiner Schülerin. „Bitte, ich will es wissen. Es ist wirklich nicht der Augenblick jetzt etwas zu verharmlosen.“ Dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit schien der Kampf im Inneren von Gaara entschieden worden zu sein. „Also…tja wo soll ich anfangen…“, er stockte. Matsuri beäugte in sorgenerfüllt, ihr Lehrer hatte in vergangenen Tagen öfters gezeigt, dass er mit seinen Worten es genau auf den Punkt bringen konnte, jedoch schien dies heute ihm nicht gelingen zu wollen. An was lag es? Die Kunoichi hatte die wage Vermutung was nun kommen würde, ob es kommen würde? „Du weißt, das in mir Bijuu des Einschänzigen versiegelt wurde, das dadurch in den vergangen Jahren viel Schaden im Dorf Menschen gestorben sind. Irgendwann habe ich erkannt, dass ich so mein Leben nicht weiterführen kann und habe beschlossen Kazekage zu werden, allerdings hatte meine Ernennung scheinbar nicht den Zweck, dass ich das Dorf beschütze, sondern mich besser überwachen zu können. Ich stelle scheinbar immer noch eine Gefahr da, welche am besten aus den Weg zu räumen ist.“, erklärte Gaara mit etwas bissigen, enttäuschten, ja fast schon traurigen Unterton. „Das ist wirklich traurig.“, Matsuri spürte einen Knoten im Hals. Von ihrer eigentlichen Frage hatte sie nichts mehr im Sinn, diese Wahrheit schockierte sie. Beide schwiegen. Zwar war kein Ausgesprochener Laut in dem Krankenzimmer doch der Kopf der Kunoichi ratterte ,sie versuchte dieses Aussage, welche direkt im Grunde nicht in den Kontext passte in Zusammenhang zu bringen. Dann plötzlich ein Gedanke. „Ist es nicht ein zusätzliches Risiko, die Chunin-Auswahlprüfung in Sunagakure auszurichten?!“ Gaara schien sich für einen Augenblick auf die Lippe zu beißen, sein Gesicht war schwieriger zu deuten, als so manch eine alte Schriftrolle, allerdings schien seine Schülerin hier und jetzt etwas vernommen zu haben, denn als sie den Satz nur ausgesprochen hatte machte sich in ihrem Gesicht einen Ausdruck von Erkenntnis breit. Währenddessen spürte der Kazekage sein Herz heftigste schlagen. Hatte Matsuri nun selbst erkannt was alles zu bedeuten hatte. Hatte sie den Kontext deuten können und nun selbst verstanden was für ein Problem dies heute war. „Es war Absicht oder? Du wolltest da durch Freund von Feind unterscheiden können und heute Nacht haben deine Feinde versucht zuzuschlagen. Das hätte fast zwei Menschenleben gefordert. Ich hab recht, stimmt’s?“, die junge Brünette hatte ein Zittern in der Stimme, man konnte ihr Entsetzten spüren. Gaara sprach kein Wort, er nicke nur. „Das glaub ich nicht. So ein Risiko gehst du ein.“, Matsuri schüttelte den Kopf, verschränke die Arme und wechselte ständig das Blickfeld, sie konnte Gaara nicht in die Augenschauen , während ihre Stimme immer mehr an Halt verlor. „Was ist wenn so etwas wieder passiert, was ist wenn du nicht das nächste Mal da bist. Es könnten Unschuldige sterben, das ist dir doch bewusst!“ „Denkst du mir wäre das wirklich nicht klar? Ich hatte schon Sorge es jetzt nicht rechtzeitig zu schaffen“, antwortet Gaara. Seine Stimme so kühl und reserviert schien bei seiner Schülerin nur noch mehr die Emotionen aufzukochen. „Und was ist mit dir? Irgendwann greifen sie dich direkt an, heute wollten sie deine Position schwächen, dann dich direkt angreifen, so ist es doch. Das Ganze ist eine riesen Gefahr.“ „Wie soll ich sie denn sonst finden? Alles andere dauert zu lange und Zeit haben wir wirklich nicht. Ich will den Leuten beweisen, dass ich dieses Amt auch verdient haben, dies gelingt mir nur nicht wenn es immer wieder Menschen gibt, die ohne Gewissen, dies mit allen Mitteln untergraben wollen. Also musste ich wohl oder übel diese Entscheidung treffen, um diese Menschen zu finden und unschädlich zu machen, denn sie schaden nur dem Dorf. Das dabei mein Bruder und du unter Beschuss geratet war nicht von mir gewollt. Ich konnte es nicht verhindern was schon schlimm genug war.“ Matsuri war verstummt, ihr Blick war immer noch auf ihren Lehrer gerichtet, doch war die Entrüstung dem Mitleid gewichen – die klaren Ansagen, die so viel Nachdruck hatten, taten auch nun ihre Pflicht. „Entschuldige bitte…“ „Was?“, Gaaras Haltung hatte sich plötzlich gelockert, damit hatte er nicht gerechnet. „Der ganze Tag war wirklich sehr anstrengend, ich will natürlich diir helfen, so gut wie es kann. Ich verstehe nun auch, wieso du diesen, immer noch riskanten Weg, wählst. Nur habe ich Angst, dass es irgendwann mal schief geht.“, sprach mit nachdenklicher Stimme. „Diese Angst habe ich auch.“ Rund eine Stunde später befand sich Gaara endlich Zuhause im dunklen Eingangsflur wieder, seine Geschwister schienen bereits zu schlafen. Es war mittlerweile weit nach drei Uhr nachts. Doch der Kazekage spürte keinen Wink von Müdigkeit, obwohl er sich hundeelend fühlte. Er versuchte sich abzulenken in er in Badezimmer ging und die Dusche anstellte. Das heiße Wasser hatte etwas Belebendes, doch bot es in diesem Augenblick keine Hilfe, Trost noch Hoffnung. Gaara sank langsam auf den Boden der Dusche, mit angewinkelten Knien, steckte er seinen Kopf zwischen die Arme und schoss die Augen. Jetzt war nur noch das Rauschen der heißen Fluten zu hören, die seine bleiche Haut röteten. Wo rauf steuerte er nur zu? Heute hätte es fast zwei Todesopfer wegen ihm gegeben. Beide wären fast in tausende Fetzen gerissen worden. Und warum? Weil sie ihm helfen wollten, weil sie ihn unterstützten. Gaara atmete schwer, wie lange würde es dauern sich ihr in der Dusche zu ertränken? Vermutlich zu lange. Langsam verstand der junge Kazekage die schwere dieses Amtes, langsam verstand er wie es wohl seinem Vater ergangen war. Entscheidungen zu treffen war keine leichte Sache, vor allem nicht, wenn es dabei das Leben einzelner Menschen betraf – Menschen die ihm wichtig waren. Sie beide, Kankurou und Matsuri beteuerten zwar weiter hinter ihm zu stehen, doch konnte er diesen Weg ihnen zumuten? Er wusste es nicht. Gaara wusste nur eine Sache – dies war erst der Anfang. Kapitel 37: Mein Freund Yashamaru --------------------------------- Die Uhr schlug 17 Uhr als die „Mittagssitzung“ beendet war. Baki nahm einen großen Schluck von seinem Wasser, er musste sagen der neue Kazekage gab in seinen ersten Wochen wirklich Gas. Zudem trugen die Chunin-Auswahlprüfungen für zusätzlich Arbeit bei. Der ehemalige Lehrer und jetzt Berater des Kazekagen lehnte sich in seinem Stuhl in der Tagungshalle zurück und beobachtete das Treiben der Menschen, die alle scheinbar eilig nun nach Hause wollten. Alle außer Gaara, dieser räumte seine Akten zusammen, verabschiedetet sich von Baki und ging dann wieder in sein Büro. Der Jonin war wirklich erstaunt wie sehr sich der Junge verändert hatte, noch vor nicht einmal drei Jahren war er kaum händelbar, nicht einmal sein Vater Rasa hatte ihn wirklich im Griff. „Eigentlich kam nur Yashamaru mit ihm zurecht…“, dachte Baki. Während in den frühen Kindheitsjahren die meisten Menschen den heutigen Kazekagen schon mieden, war Yashamaru ein aufopferungsvoller Onkel. Es war doch eine verrückte Welt. Würde er heute noch leben, da war sich Baki noch sicher, wäre Yashamaru sehr stolz auf seinen Neffen. Die Gedanken an den verstorbenen Schwager des Kazekagen der vierten Generation ließen den Jonin auch auf dem Nachhauseweg nicht los, er dachte heute noch selten daran, verband Yashamaru und Baki eine wilde Zeit – eine Zeit die über fünfzehn Jahre zurücklag. In Erinnerungen gefangen kramte Baki Zuhause angekommen eine kleine Holzschatulle hervor, welche viele Dinge, vor allem Fotos aus seiner Teenagerzeit hatte. „Da bist du ja endlich, komm schon Baki heuet ist doch unsere Tag.“, eine Stimme rief den sechzehn Jahre alten Baki über die Straße hinweg zu. Es war Yashamaru, sein Teamkollege der ersten Stunde, schon als Genin waren sie gemeinsam in einem Team gewesen, hatten die Chunin-Auswahlprüfung gemeistert und wollten nun gemeinsam ihr nächstes Ziel angehen – Jonin werden. „Entschuldige, du kennst du meine alte Nachbarin, sie hatte sich schon wieder ausgesperrt. Gott sei Dank hat mir deine Schwester den Tipp gegeben, einen Ersatzschlüssel aufzubewahren, sodass die alte Dame schnell wieder zu ihren vier Katzen konnte.“, erklärte Baki, während die beide zielstrebig Richtung Kazekageturm liefen. Heute war für die beiden jungen Männer ein wichtiger Tag, der Kazekage der dritten Generation hatte beschlossen die Jonineinheit aufzustocken und eine Persepktivgruppe berufen, die aus talentierten Chuninbestand, um die besten auszusuchen und sie in einem vierwöchigen Intensivprogram zum Jonin auszubilden. Baki und Yashamaru hatten sich zwei der begehrten Plätze gesichert. Nun würden sie heute raus in die Wüste gehen und sich beweisen. Baki spürte seine Nervosität als Yashamaru am Büro des Kazekagen klopfte und eine bekannte Stimme sie hereinrief. „Oh Yashamaru, Baki ihr seid schon da – sehr gut! Euer Teamleiter ist auch schon da.“, der Kazekage winkte die beiden herbei. „Super wer ist es denn?“, Yashamaru schien die pure Motivation an diesem Morgen auszustrahlen, generell war im Gegenzusatz zu Baki ein wahrer Vulkan an positiver Energie. „Ich.“, eine markante Stimme hatte gesprochen. Baki lief es eiskalt den Rücken herunter, plötzlich war der Raum von einer unbehaglichen Kälte durchzogen. Beide drehten sich herum. Ein Mann Mitte zwanzig stand vor ihnen, er war etwas kleiner als Yashamaru und Baki, welche beide hochgewachsen waren, allerdings hatte er einen tödlichen Blick, der Baki gleich zu verstehen gab, dass sie nichts zu Lachen hatten. Der Chunin warf einen flüchtigen Blick zu seinem Teamkollegen, Yashamarus Gesicht zeigte tiefste Abneigung. Scheinbar spürte auch er die bedrohliche Art, welche dieser Mann ausstrahlte. „Darf ich euch Rasa vorstellen. Er ist einer unserer besten Jonin, wirklich herausragend. Ich denke er wird mit zwei Talenten wie sehr gut zurechtkommen und mir berichten wie es gelaufen ist, damit wir bald eine Entscheidung treffen können.“, sprach er und keine zehn Minuten später liefen Baki und Yashmaru hinter Rasa aus dem Dorf. „Psst…kommt er dir auch so unheimlich vor wie mir?“, zischte der blonde Yashamaru. „Und wie, ich mach mir echt Sorgen, wie das wohl laufen wird.“, pflichtete ihm Baki bei. „Ach das wird schon werden, danach gehen wir zu mir meine Schwester, sie kocht wieder ihren berühmten Eintopf.“ „Nah dann!“ Leider behielt Yashamaru nicht recht, auch wenn die beiden Chunin alles gaben und ihr ganzes Können auspackten, um gegen Rasa zu bestehen – sie hatten keine Chance. Wie Baki einige Tage später erfuhr war Rasa im Alter von gerade einmal vierzehn Jahren zum Jonin ernannt worden, hatte mit achtzehn schon mehr S-Rang Missionen als jeder anderer Jonin im Dorf absolviert und war für seinen eisenharten Kampfstil bekannt. Baki hatten nun ein sehr genaues Bild warum, im Grunde hätte er schon stutzig werden müssen, als sie die Mauern des Dorfs verlassen hatten. Die Trainingsplätze gaben für Nah- und Mittstreckenkämpfer mehr als genügend Platz her, nur ein absoluter Distanzkämpfer würde nach draußen gehen so auch Rasa – um so einen sich einen klaren Vorteil zu verschaffen. Im Allgemeinen gab es viel weniger Distanzkämpfer als Nah- und Mittelstecken, allerdings waren diese meist sehr stark und konnten mühelos mehrere Angriff gleichzeitig auf Distanz halten. Rasa schien jedoch, das übliche Bild eines Distanzkämpfers bei weitem zu übertreffen. Weder Yashamaru noch Baki schafften es nach einer Stunde überhaupt nur ein greifbare Nähe zu ihm zu kommen, schuld daran war die einmalige Technik des Jonin. Er kämpfte mit Goldstaub, der sich zu todbringenden Wellen formieren konnte und sie beide jedes Mal von den Füßen und riss. Baki und Yashamaru waren am Ende ihrer Kräfte, hatten all ihr Chakra verbraucht und alle Asse verspielt, während Rasa in der identischen Position vor ihnen stand und keine Mine verzog, Baki spürte seine Frustration, nicht hatte funktioniert -überhaupt nichts! Dann sein emotionsloses Gesicht und die verschränkten Arme, die keine Gnade, kein Wohlwollen, keinen Hauch von Freundlichkeit ausstrahlen. „Also ihr Waschlappen, das reicht mir was ich gesehen habe für meine Beurteilung. In ein paar Tagen werden ihr eine Antwort erhalten.“, sprach Rasa knapp und ging ohne ein Wort des Abschiedes und verschwand. „Wir können das vergessen, dieser Typ war ja mal so kaltschnäuzig, ätzend!“, fluchte Yashamaru, als Baki und er, gerade bei Yashamaru angekommen waren und Schuhe und Westen am Eingang ausgezogen hatten. „Was denkst du denn, natürlich können wird das. Wir haben es ja nicht einmal geschafft ihm einen Kratzer zuzufügen.“, pflichtete ihm Baki bei. „Hey, was ist denn hier für ein Gejammer?“, eine weitere Stimme hatte gesprochen. Beide Teenager sahen auf. Eine junge Frau gerade einmal zwei-drei Jahre älter als sie selbst, kam aus der Küche zu ihnen herübergelaufen, sie hatte blondes Haar und ähnliche Gesichtszüge wie Yashamaru – es war seine ältere Schwester. „Ach! Es war zum Kotzen.“, jammerte Yashamaru, dem man von seiner morgendlichen Motivation nichts mehr anmerkte. „Kommt erst einmal herein, ich hab Eintopf gekocht, dann erzählt ihr mir alles und lasst keine Einzelheiten weg.“, sprach seine ältere Schwester und nachdem sie Yashamaru einen Kuss aufgedruckt hatte umarmte sie Baki herzlich. „Hey Karura.“, begrüßte Baki sie. „War es wirklich so schlimm?“, harkte sie nach als Baki und sie sich aus der Umarmung gelöst hatten. „Dein Bruder hat leider recht. Wir wurde wie kleine Schulkinder vermöbelt.“, seufzte er und ging mit ihr in die Küche. Eine Stunde später und einen halben Topf von Eintopf hatten sich die beiden wieder etwas abgeregt. Karura hatte mit Engelszungen auf sie eingeredet. Baki mochte Yashamarus ältere Schwester wirklich sehr, er kannte sie im Grunde genausolang wie Yashamaru selbst. Karura hatte fast keine Ninjaausbildung absolviert, doch interessierte sie sehr für das was ihr Bruder tat und folgte gespannt jeder Geschichte. Sie selbst arbeitet in einem der Gemüseläden in Sunagakure und kannte sich mit Botanik sehr gut aus, zudem kochte sie, der Meinung war Baki, den besten Eintopf weit und breit. Sie war wirklich ein sehr offener, netter Mensch, der jeden in sein Herz schloss, der es gut mit ihr meinte. „Ihr werdet das schon schaffen und dieser Rasa ist einfach ein Idiot. Macht euch da nichts draus manche Leute sind einfach ziemlich verbissen.“, sprach sie und schenkte den beiden noch Limonade in die Gläser. „Du wirst wohl recht haben, der war mir gleich unheimlich. Hoffentlich haben wir nichts mehr mit dem zu tun.“, jammerte Yashamaru und nahm einen großen Schluck. „Ich werde das Gefühl nicht los, das uns dieser Tag noch in Erinnerung bleibt, weiß auch nicht wieso.“, sprach Baki. „Na, wenn du das sagst. Ich würde jetzt gerne etwas Anderes sagen, aber dein Gefühl hat dich selten getäuscht, mein Freund!“ „Ihr fehlt mir manchmal, wisst ihr das eigentlich?“, sprach Baki zu dem alten Foto was er aus der Holzschatulle gezogen hatte. Da saßen sie drei, in der uralten Küche, an diesem Holztisch. Karura, Yashamaru und er, sie wirkten glücklich. Hätte Baki damals geahnt auf was sie zusteuerten, hätte er sicherlich anders gehandelt, aber es war zu spät – sie waren beide tot. Doch konnte man damals schon wissen, was aus dem Ganzen entstand? Irgendwo in sich drinnen gab er sich die Schuld, so viel hätte anders sein können, wenn er ihr seine Gefühle gestanden hätte, aber er hatte es nicht, die Chance war vertan und sie heiratete ihn, das Großmaul. Baki konnte es erst nicht glauben, jedoch war es die Wahrheit, doch da war wieder dieser eine Satz, nur wenige Tage bevor sie starb – hatte Karura ihren Fehler noch erkannt? Baki wusste es nicht, doch konnte er sich noch genau an diesen 20. Januar vor fünfzehn Jahren erinnern, er und Yashamaru waren im Krankenhaus – Karura bereits tot. Alles was geblieben war dieses Baby, ein Baby mit grünen Augen und roten Haar und Shukaku im Inneren. Es weinte schrecklich, schien nach seiner Mutter zurufen, wollte Zuwendung, Liebe aber Rasa war nicht fähig den Jungen auch nur in den Arm zunehmen. Der einzige der dem Kind die Zuneigung geben konnte war Yashmaru. Er hielt ihn im Arm, lief auf und ab und versuchte in zu trösten, während Baki dar saß ihn beobachtete, immer noch innerlich betäubt von der Tatsache, dass sie tot war und in seinem Kopf hallten immer und immer wieder die Worte seiner geliebten Karura. „Es ist anders Baki, das spüre ich. Er ist anders als Temari und Kankurou, deswegen habe ich Angst. Ich habe Angst war Rasa vor hat, bitte halt ein Auge auf ihn, ich liebe meine Kinder und will nicht, dass sie unglücklich werden.“ Karura sollte Recht behalten. Kapitel 38: Die Macht des Tai-Jutsus Teil I -------------------------------------------   Es waren nun nur noch rund vierzehn Tage bis es endlich losging. Man konnte spüren, dass die Genin im Dorf versteckt unter dem Sand alle zusammen eher einem wilden Hühnerhaufen glich als Chunin-Anwärter. Auch Mikoshi, Yukata und Matsuri waren seit Tagen nur noch am Lernen und Trainieren, alles drehte sich dabei nur noch um, dieses eine Ziel. Die beiden Attentate waren ziemlich schnell wieder im Hintergrund. Der Plan der drei, Matsuri solle Gaara doch ein wenig Ausfragen, sodass sie einen Tipp bekommen würden war kläglich gescheitert, denn obwohl Matsuri sagen konnte sich mit Gaara ganz gut zu verstehen, so wenig ließ er jedoch bei jeglicher Frage locker. „Du willst nur wissen was dran kommt.“   „Ahm, nein ich interessiere mich für deine Arbeit. Darf ich das nicht?“, Matsuri versuchte das Runder noch herumzureißen, doch Gaara hatte den erneuten Ausfrageversuch sofort durchschaut.   „Matsuri ich verrate dir nichts, gleiche Chancen für alle.“, antwortete er in einem ruhigen, jedoch beschwichtigenden Ton. „Ach bitte, ich dreh noch durch. Ging es dir bei deiner Prüfung nicht so?“   „Nein..“   „Warum habe ich überhaupt gefragt.“, stöhnte Matsuri und vergrub das Gesicht in den Händen.    „Du interessierst dich für meine Arbeit.“, wiederholte der Kazekage und setzte sich seiner Schülerin gegenüber, unter den knochigen, alten Baum auf dem Trainingsplatz.   Die Kunoichi lachte kurz über Gaaras trockene Humor, er brachte wirklich alles todernst rüber.   „Ihr habt gute Chancen, glaub mir.“, versuchte der rothaarige Kage ermutigend zu wirken.   „Mir ist das wirklich wichtig.“   „Ich weiß, das ist auch gut so.“, pflichtete er ihr bei.   Der Wind wehte, beide verstummten. Das Wetter war wirklich angenehm, die Sonne war am Untergehen und alles um sie herum wirkte friedlich und still. „Ach da fällt mir noch etwas ein.“   Matsuri sah auf. „Wir haben da einen Kurs geplant, so als letzte allgemeine Vorbereitung für alle Genin, die an den Prüfungen teilnehmen.“   „Wirklich, leitest du den Kurs?“, die Schülerin war nun neugierig geworden.   „Nein, das macht jemand anderes.“   „Verrätst du mir das?“, die Brünette neigte den Kopf ein wenig zur Seite und warf ihr Haar in den Nacken, um so vielleicht doch mehr aus ihrem Lehrer rauszubekommen. „Na gut…“, begann er in einem so kühlen Unterton, das Matsuri sich fragte mit was man sonst Gaara begeistern konnte – er lies sich einfach nie in die Karten schauen. Matsuri setzte sich nun konzentriert auf. Wer würde es sein? Vielleicht Temari? Mit ihr verstand sich Matsuri wirklich gut, sie hatten sich in den vier Wochen angefreundet? Oder Kankurou? Mit ihm hatte Matsuri wenig zu tun, aus ihm war sie noch nicht ganz schlau geworden. Sie wusste nicht viel über ihn, er war das mittlere  Kind der drei, meistens gab er sich, Matsuris Meinung nach, extrem lässig und cool, zudem war er einer der wenigen Ninjas, welche mit Puppen kämpften – mehr wusste sie nicht. „…meinen Sensei.“, endete Gaara. Matsuri machte große Augen damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie wusste wer Baki war, aber mehr auch nicht. Er war Jonin und war seit dem er mit einigen anderen Jonins sie vor einigen Wochen aus dem alten Grenzposteten gerettet hatte, bei ihr, in bleibender Erinnerung. Besonders waren ihr dabei die Windklingen im Gedächtnis geblieben. Plötzlich keimte ein Gedanke in ihr auf.   „Du Gaara?“, stammelte sie. „Hmm…?“   „Welches Element beherrscht Baki eigentlich??“, sie hoffte das der Kazekage dieses Mal nicht wieder so präzise Nachfragen stellte. „Wind Hauptsächlich, aber auch Blitz, wieso?“   „Ach nur so, war so ein Gedanke.“, antwortete sie. „Falls du damit auf das Thema des Kurses schließen willst, muss ich dich enttäuschen.“, erkläre Gaara und erhob sich.   „Geht einfach hin und macht mit, es wird euch nicht schaden. Du entschuldigst mich ich muss langsam los, das Büro wartet.“   „Ist gut…“, sprach Matsuri und sah Gaara nach. Ein Trainingskurs bei Baki, es klang überaus interessant, jedoch zielte die Frage des Mädchens nicht auf das Thema des Kurses ab, sie hatte einen anderen Gedanken. Gaara war als Lehrer wirklich sehr gut, doch war Wind nicht sein Element – doch Bakis. Vielleicht konnte man darauf etwas aufbauen, immerhin wollte Matsuri sich weiterentwickeln und dies funktionierte nur indem man versuchte, das Optimale rauszuholen.     So gingen Mikoshi, Yukata und Matsuri in die große unterirdische Trainingshalle von Sunagakure, wo das ganze stattfinden sollte. Von weitem konnten man ein reges Stimmengewirr vernehmen.   „Wir scheinen nicht die ersten zu sein.“, stellte Mikoshi fest als sie in einer sehr vollen Halle standen.   „Das siehst fast so aus, als wäre jeder Genin aus dem Dorf hier.“, Yukata sah etwas erstaunt und ratlos in die Menge, auf der Suche nach einem Platz. „Da hinten ist Sari.“, meinte Matsuri zu ihren beiden Teamkollegen und die eilten durch die Halle und setzten sich zu Matsuris Freundin.   „Na wenn das nicht die Versagertruppe von Mikoshi ist.“, die drei wirbelten herum. „Hallo Ken.“, zischte Matsuri.   „Na, wenn das nicht die Schülerin des großen Kazekage ist. Noch nicht genug Sonderbehandlung bekommen?“, kurte Ken mit bissigen Ton.   „Du hättest damals dich auch dafür entscheiden können, hast du aber nicht. Also leb damit.“, fauchte Matsuri zurück. Yukata, Mikoshi und sie kannten Ken schon ziemlich lange. Er war ein hochgewachsener Teenager von fünfzehn Jahren und wie sie alle drei Genin. Ken hatte es sich zur Passion gemacht, bei jeder Gelegenheit, die drei runterzuputzen so gut er nur konnte. Was besonders Mikoshi und Matsuri ein Dorn im Auge war, denn eines seiner Lieblingsziele war dabei Yukata. „Tss… Ich hab sowas nicht nötig, der Kerl ist nicht wirklich älter als ich, von dem lernt man doch geh nichts, sonst wärst du ja schon längs Chunin Matsuri? Was?“, blaffte er.   „Du kennst ihn nicht einmal.“, schoss sie zurück.  Matsuri spürte wie der Zorn in ihr aufstieg.   „Das brauch ich nicht. Er taugt nichts, sonst wärst du doch nicht hier oder. Na ja vielleicht hast du und auch der tolle Gaara einfach kein Talent. Das wird es sein!“, Ken grinste spöttisch.   „Das nimmst du zurück!“, Matsuri war aufgesprungen und hatte mit der Hand bereits ausgeholt, als Mikoshi sie in letzter Sekunde packte und sein gesamtes Gewicht brauchte, um Matsuri zurückzuhalten.   „Vergiss es! Der ist es nicht wert.“, versuchte er seine Teamkollegin zu beschwichtigen. „Ja Mikoshi halte mal deine Spielkameradinnen im Zaum, zu einem richtigen Team hast du es ja nicht gebracht, musst mit Mädchen ein Team bilden. Du bist echt ein Loser.“   „Halt einfach deine blöde Klappe Ken. Mehr als den ganzen Tag Müll zu erzählen kannst du sowieso nicht.“, auch Mikoshis Geduld schien langsam am Ende zu sein. Dieses Spiel der gegenseitigen Anfeindungen ging nun schon gut zwei, fast drei, Jahre. Dabei wurde der Ton mehr und mehr rauer. „So? Dann wird dir das super gefallen.“, zischte er und formte Fingerzeichen. „Pass auf!“, rief Yukata. Ken hatte eine außerordentliche Chakrakontrolle und konnte zudem sehr schnell Fingerzeichen formen.   „Gibt es hier Problem?“, eine weitere Stimme hat sich eingemischt. Eine Hand hatte Kens Arm gepackt und hielt ihn fest im Griff. Es war Kankurou. „Hey Kankurou, alles cool. Wir haben uns nur über das Training der liebenswerten Matsuri etwas lauter unterhalten. Kankurous Blick machte prüfend die Runde, da war Mikoshi der Matsuri immer noch im Klammergriff hatte, Yukata die sich schützend vor die beiden gestellt hatte und Ken der in mitten von Menschen ein Jutsu anwenden wollte. „Es geht dich einen Scheiß an, Ken. Und wenn ich dich noch einmal dabei sehe ein Justu einfach einer Menschenmenge anwenden willst, sorge ich persönlich dafür, dass du ein Disziplinarverfahren angehängt bekommst.“, sprach Kankurou in einem höchst giftigen Ton, der Ken scheinbar wieder auf den Boden der Tatsache zurückholte. Ein Disziplinarverfahren wollte kein Shinobi an der Backe haben, meist entstanden dieses durch Verstöße der allgemeinen Sicherheitsverordnung, die klar regelte, dass Jutsu in Gegenwart und unter möglichen Schaden von Zivilisten nur im äußersten Notfall angewandt werden durften. So konnte man Missbrauch einschränken.   Ken nahm also etwas kleinlaut seinen Platz wieder ein. Kankurou wandte sie den anderen drei zu.   „Ist alles okay?“   „Ja Ken ist immer so drauf, das geht schon Jahre.“, sprach Matsuri nun aus dem Klammergriff von Mikoshi befreit.   „Ich will ja nicht blöd klingen aber so einer braucht mal eine Abreibung. Es ist eine Schande so einem ein Shinobi aus Sunagakure zu nennen.“   „Das brauchst du uns nicht sagen.“   Kankurou lachte gehässig.   „Gut, gut, setzt euch jetzt. Gleich geht es los, eigentlich wollte ich nur diese Mappen verteilen. Da ist alles zum Nachschlagen drin.“, erklärte der Puppenspieler, drücke den dreien die Mappen in die Hand und verschwand.   „Die versteckte Stärke des Tai-Justu“, lass Yukata laut vor. Tai-Justu? Jetzt bin ich ja noch mehr gespannt, dachte Matsuri. Im nächsten Moment betrat eine bekannte Person die Trainingshalle… Kapitel 39: Die Macht des Tai-Jutsus Teil II -------------------------------------------- Als er in die volle Trainingshalle kam verstummte das Gemurmel vollständig, ganz plötzlich konnte man eine unheimliche Art der Anspannung spüren. Niemand schien sich zu trauen zu atmen. Matsuri und ihre Teamkollegen hatten auf den hinteren Rängen platz genommen und konnten trotzdem genau jeden seiner Schritte hören, normalerweise war dies nur möglich, wenn niemand in der Halle war – eine wirklich unheimliche Stimmung „Es ist ja alles voll? Erstaunlich. Das ist ja erfreulich. Ich denke mal ich stelle mich erst einmal vor. Mein Name ist Baki, ich bin Jonin und heute dazu hier euch zu erklären wie ihr die Chance habt dies auch zu werden. Aber gleich Anfang sollte ich etwas dazu sagen. Von einhundert Genin schaffen es rund zwei Drittel Chunin zu werden, das klingt ja noch sehr gut, oder? Von diesen einhundert Genin schaffen werden nach durchschnittlich fünf bis zehn Jahren fünf Genin ein Jonin sein, und von diesen fünf kleinen Genin, die heute noch hier sitzen, wird einer herausragend sein. Ein einziger von ihnen wird aus der Elite der Jonin herausstechen und den Menschen im Gedächtnis bleiben, an den Rest wird sich niemand mehr erinnern.“, erklärte Baki. „Das ist aber ganz schön motivierend.“, stöhnte Yukata. Matsuri blickte zu ihr rüber. Sie hatte im Grunde recht, wenn das ihre Chancen auf Erfolg waren, sahen sie einer recht trostlosen Karriere entgegen. Doch bevor die Mädchen in Selbstmitleid versanken lauschten sie weiter den Worten von Baki. „Was war nun das Erfolgsgeheimnis dieser fünf Ninja?“, erlegte eine bedeutungsschwangere Pause ein. „Unbeugsam.“, sprach er knapp. Ein Rauen ging durch die Menge. Matsuri glaubte ein grinsen auf der einen sichtbaren Gesichtshälfte zu sehen. „Diese fünf von den hundert Kindern die die Akademie werden im Laufe ihrer Laufbahn als Ninja an den Rande der Verzweiflung getrieben worden sein, mehrfach den Tod knapp entkommen, Freunde und Familie aufgrund tausender Trainingsstunden zurückgestellt haben, so viele Menschen sterben sehen und ihnen das Leben eigenständig aus den Körper geprügelt haben.“ Stille. Keiner sprach ein Wort oder schien auch nur zu Denken. „Es ist nicht so, dass nur so wenige das Talent hätten ein Jonin zu werden – nein im Gegenteil ich habe schon viele talentierte junge Gesichter gesehen, doch sie scheiterten an den psychischen Druck der auf ihnen lastet, manche von ihnen begehen sogar Selbstmord. Die Verantwortung dem Dorf gegenüber, seinen Teamkollegen und der eigenen Familie ist hoch und ich kann euch allen sagen, für viele zu hoch. Nun unterhalten wir uns noch ein wenig weiter über diese Elite, den Traum aller Ninjaanwärter. Von zehn Jonins sind neun Männer und einer eine Frau. Verschwindend gering oder?“ Einige Mädchen in der Halle blickten entrüstet zu Baki, der mit jedem weiteren Wort, ihrer Motivation aus den Körpern zu saugen schien. Der Lehrmeister von Gaara schien dies bemerkt zu haben und grinste. „Statistisch gesehen herrscht zwischen Männern und Frauen im Ninjaberuf ein Ungleichgewicht von 3:1, das bedeutet auf eine Kunoichi kommen drei Shinobi auf alle Ränge verteilt. Je höher der Rang desto höher das Ungleichgewicht. Woran liegt das? Nun ja die Gründe sind simple. Normalerweise erreichen die meisten Ninja den Rand des Jonin nach dem achtzehnten Lebensjahr, Frauen gründen eine Familie haben den Wunsch ein ruhigeres Leben zu führen – was ich persönlich auch verstehen kann. Aber ich möchte jetzt nicht nur über die sprechen, die sich gegen den Rang des Jonin entschieden haben. Reden wir doch mal über die eine Frau und ihre neun männlichen Kollegen. Vielleicht denken einige Herren jetzt, diese einzige Frau sei nicht mit ihnen anderen zu vergleichen, sie sie nicht so stark wie ihr.“, wieder setzte Baki ab. Er hatte es mittlerweile geschafft, das eine ganze Halle an seinen Lippen hin und aufgeregt darauf wartete zu erfahren, was nun gleich folgen würde. „Ich warne sie. Unterschätzen sie sie niemals. Ich selbst habe ein paar weibliche Kolleginnen und kann euch allen eines sagen. Frauen die soweit den Weh des Shinobi gegangen sind kämpfen erbarmungslos, ohne zu Zögern und harter als jeder ihrer männlichen Kollegen. Bis sie an diesem Punkt war musste sie noch mehr tun, mehr kämpfen und mehr hinter sich lassen. Denken wir also an unser Rechenbeispiel. Wenn aus hundert Genin fünf Jonin werden und von diesen fünf Jonin nur eine fünfzigprozentige Chance besteht, dass sich hierunter eine Frau befindet, wie wahrscheinlich ist es nun, dass genau diese Frau der eine herausragende von ihnen ist?“, er endete und sah sich in der Halle um. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es sie sein, da ihr noch viel mehr Steine in den Weg gelegt wurden und sie gelernt hat nachzudenken und gelernt hat sich zu behaupten. Also an die Vielzahl von jungen Männern die hier sitzen, passen sie auf und unterschätzen sie nicht die Frauen neben ihnen, sie konnte die sein die sie eines Tages bei weitem übertrifft.“ Matsuri lehnte sich zurück, dieser Vorrat hatte etwas sehr ernüchterndes an sich. Dieser Weg schien noch viel komplexer und aufwendiger zu sein als sie geahnt hatte. „Genug des Geredes, kommen wir nun zu dem eigentlichen Sinn dieser Veranstaltung. Jeder Shinobi ist ein Individueller Kämpfer der auf seine Weise kämpft. Das liegt einmal an der Wahl der Elemente dessen er sich bedient, der Jutsu-Art der er vorzieht und der Distanz die er dabei präferiert. Nun stellen wir uns folgende Problematiken. Gen-Jutsus sind zwar sehr stark aber verbrauchen viel Chakra, nicht jeder Shinobi verfügt über eines solche Menge Chakra umso etwas lange ausführen zu können. Nin-Jutsus zeigen ein ähnliches Bild, sie können zwar einen großen Radius beeinflussen doch fordern. Tai-Jutsu ist die einzige der der Künste die zum Teil ohne Chakra funktioniert und es schafft auf Langstrecken sowie ganz nah am Gegner zu wirken, wenn man weiß wie. – somit bietet Tai-Jutsu eine enorme Effizienz, von der die meisten gar nichts wissen“ Yukata, Mikoshi und Matsuri lauschten gespannt zu. Sie alle drei waren keine versierten Tai-Jutsu-Kämpfer somit waren diese Informationen nützliche Tipps für die Chuninprüfung. „Um euch nun ein veranschaulichendes Beispiel zu geben, wie man mit Tai-Jutsu gegen verschiedene Kampftypen vergehen kann, haben sie drei ehemalige Schüler von mir sich bereiterklärt mir heute etwas zu helfen.“, sprach Baki und im Türrahmen, welcher zu den Umkleidekabinen führte waren drei Schemen zu erkennen. Das werden doch nicht..?, Matsuri hatte schon eine Vermutung, wer nun auftauchen würde. Plötzlich ging ein Rauen durch die Menge. Da standen sie, die Geschwister aus der Wüste. Temari, eine der wenigen Frauen die den Rang Jonin in Sunagakure inne hatte, links und rechts neben ihr, ihre beiden Brüder. Kankurou in schwarz gekleidet und der Kazekage, der der kleinste der drei war – allerdings über die wohl große Kampfkraft verfügte. Immer wieder waren Stimmen du hören die Sätze die etwas murmelten wie: „Baki hat den Kazekage trainiert?“ oder „das sind alles Jonin“ . Die junge Kunoichi wusste all dies aus erster Hand, immerhin kannte sie alle drei und hatte von Gaara vor einigen Tagen erfahren, allerdings hatte er kein Wort darüber verraten wie Baki kämpfe. Sie hatte es nur einen einzigen Angriff von ihm gesehen und das hatte sie schwer beeindruckt, würden es heute eine weitere Kostprobe geben? Vielleicht auch die Windklingen? „Ich werde euch allen nun zeigen wie ihr mit Tai-Jutsu es schaffen könnt bei einem Nahkämpfer, einem Mittel bis Distanzkämpfer und einem klassischen Distanzkämpfer in Schwierigkeiten zu bringen. Dabei sind verschiedene Techniken notwendig, die ich euch erklären werde. Aber fangen wir einfach erst mal an. Kankurou wärst du so nett?“, erklärte Baki und Kankurou trat hervor. Die anderen beiden bewegten sich Richtung Rand der Trainingshalle, um den Kämpfenden genügend Raum zu geben. Baki und Kankurou standen sich nun gegenüber, es knallte und im nächsten Moment hatte Kankurou eine Puppe heraufbeschworen. „Ihr seht nun wir stehen einem Puppenspieler gegenüber. Diese Technik hat ihren Ursprung bei uns im Dorf und ist sehr effizient da die Puppen auf einem bestimmten Radius sehr beweglich ist und im Grunde wie ein zweiter Gegner zu sehen ist.“ , endete Baki und dann ging es auch schon los. Kankurou griff mit seiner Puppe an. Kunias flogen, doch Baki wisch aus. Das Klappern der Puppe war wie ein unheilvolles Dröhnen, das die Halle erfüllte. Die Menschen auf den Rängen waren gespannt und fasziniert, dass die Kämpfe von Jonin heute noch geboten bekamen hatte keiner erwartet. Kankurou hielt Baki gut auf Distanz, versuchte immer wieder mit gezielten Angriffen ihm zu Ausweichen zu bringen. „Ein Puppenspieler kann gut auf kleinem Raum arbeiten und ist dabei sehr wendig, um nun an ihm heranzukommen nutzen wir die erste Art des Tai-Jutsu – das Gouken! Auch die harte Faust genannt, mit einem harten Schlag kann man einen entscheidenden Treffer erzielen.“, sprach Baki warf sich nach vorne und traf die Puppe. Diese folg in die andere Richtung und Kankurou hatte somit an Verteidigung eingebüßt. „Diese Technik ist vollkommen ohne Chakra in ihrer Basis! Allerdings lässt sich durch eine sehr gute Chakrakontrolle, ein viel besseres Ergebnis erzielen.“ Kankurou hatte diese Mal nicht gezögert er griff an, Baki warf sich zu Boden wisch einer Puppenhand aus und war plötzlich wieder in der senkrechten, als im nächsten Moment das Splittern von Holz die Menge in Staunen versetzte. Der Puppenkopf war zerstört. „Wahnsinn“, platze es aus Yukata die mit ihrem Blick dem Puppenkopf folgte. Matsuri nickte, ja in der Tat das machte schon Eindruck, allerdings war dies nicht alles. Kankurou der erst versuchte den Puppenkopf wieder mit dem Rest der Kampfmaschinerie zu verbinden hatte nicht bemerkt wie schnell Baki durch diese Ablenkung den Raum zwischen ihnen verkleinert hatte. Dann schlug er zu, in letzter Sekunde schaffte es Kankurou den Schlag zu blocken indem er von seiner Marionette den Arm, dank Chakrafäden löste und zwischen sich und seinen Lehrer brachte. „Mit wenig Einsatz eine große Wirkung oder?“, er setzte ab. Der Puppenarm fiel klappernd zu Boden, mittig ein tiefes Loch. Matsuri war beeindruckt, Baki hatte mit einfachen Mitteln ihnen gezeigt wie man eine doch große Wirkung erzielen konnte. Aber würde sie dies auch so schaffen? Sie war sich nicht sicher. Allerdings konnte sich die Schülerin des Kazekagen auch keine weiteren Gedanken darübermachen, denn Baki begann nun die Sequenz zu analysieren. „Das Gouken ist eine Tai-Justu-Technik die ihren Fokus auf der Kraft hat. Wichtig ist aber immer folgende Grundregel: Nur ein gezielter Treffer ist ein Treffer. Alles andere ist nur Verschwendung von Energie und Chakra aber sprechen wir noch einmal über das Gouken die Basis hierfür bilden gezielte Schläge und Tritte, setzt man nun nur eine gute Chakraflusskontrolle ein kann schon eine Steigerung von bis zu zweihundert Prozent erreicht werden. Manche Shinobi die sich auf Tai-Jutsu spezialisiert haben diese Technik so angepasst, dass mit ihr tödliche Verletzungen möglich sind. Einer der momentan besten Tai-Jutsu-Kämpfer ist eine Frau. Ja, eine Frau, es ist der Hokage der fünften Generation, welche eine Koryphäe auf dem Gebiet des Gouken ist.“, Baki lief nun einige Schritte in der Halle auf und ab und erklärte der Menge scheinbar die hohe Kunst des Tai-Jutsu. „Kommen wir nun zu einer weiteren, wichtigen Tai-Jutsu Technik. Hierfür brauche ich einen Mittel bis Distanzkämpfer der mir behilflich ist.“, sprach er und im nächsten Augenblick hörte man wie eine Person etwas großes, mit Schwung auf den Boden gestellt hatte. „So einfach wie Kankurou mache es dir sicher nicht.“, Matsuri kannte die Stimme. Ihr Blick wanderte nach links, Temari war aus dem Schatten der Trainingshallenwand hervorgetreten und hatte ihren mannshohen Fächer auf den Boden gestellt. Der Abend schien noch viel Unterhaltung für die Genin aus Sunagakure bereitzuhalten. Kapitel 40: Die Macht des Tai-Jutsus Teil III --------------------------------------------- Gespannt saßen die Genin aus Sunagakure auf den Rängen der Trainingshalle und verfolgten das Schauspiel was sich ihnen bot. Keiner von ihnen schien auch nur Ansatzweise gedacht zu haben, dass der Vortrag wie es ihnen angekündigt wurde so spannend war. Man konnte ringsherum große Augen und faszinierte Gesichter erkennen, die Bakis Worten lauschten und zusahen wie er sich gegen seine ehemaligen Schüler behauptete. Die ganze Sache schien nur noch von der Sache getoppt zu werden, dass einer von genau diesen Schülerin Gaara der Kazekage von Sunagakure war. Allerdings hielt sich dieser bisher sehr im Hintergrund. Im Grunde nichts was untypisch für den 15-jährigen wäre, aber so hatte das ein oder andere Gesicht in der Halle gehofft etwas mehr von dem Kagen zu sehen. Matsuri beobachtete wie Gaara der immer noch im Schatten des Eingangs stand etwas zu seinem Bruder zu sagen schien, er nun sich neben ihn setzte, grinste und dann lachte? Hatte Gaara eben einen Witz gemacht? Ihn aufgezogen? Matsuri bezweifelte beides, der Kazekage war nicht der Typ der Witze riss. Sie würde es wohl nie herausfinden, schließlich wandte das Mädchen ihre Aufmerksamkeit wieder Baki und Temari zu, die nun die zweite Runde bestreiten würden. „Je mehr ein Ninja auf Fernkampf ausgelegt ist desto schwieriger ist es hierbei mit Tai-Jutsu zu wirken, deshalb sollte ihr hierbei sehr analytisch vorgehen und erkennen was die Stärke des Nin-Jutsus ist welcher der Fernkämpfer oder auch der Mittelstreckenkämpfer benutzt.“, erklärte Baki und startete seinen Angriff. Schon klar, dass der Fächer das Ziel ist, aber wie will er das mit einem Tai-Jutsu Regeln?, fragte sich Matsuri währen ihr Blick keine Sekunde Baki verließ. Dieser fackelte nicht lange und startete den ersten Angriff. Er rannte direkt auf sie zu, dann zückte er ein Kunai. Temari grinste bloß. War das zu offensichtlich? „Erster Stern.“, rief sie und ein Windstoß donnerte durch die Halle. Veiel hielten sich die Hände vor das Gesicht Baki warf sich gekonnt mit einer Rolle zu Boden. „Ihr seht das Problem. Temari hält mich auf Distanz so kann sie mich einfacher in Schach halten. Also muss ich versuchen ihr zu nah zu kommen.“, erklärte Baki. Matsuri lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Wie wollte er denn das nun anstellen? Vor allem mit Tai-Jutsu. Allerdings schien Baki auch dafür eine Antwort per Rat zu haben. Er forme Fingerzeichen, Matsuri setzte sich auf diese Kombination hatte sie vorher noch nie gesehen. Plötzlich hatte Baki eine viel bessere Beweglichkeit, er rannte nun um einiges schneller auf Temari zu. Was wer eben geschehen? Mussten ihm nicht alle Muskeln schmerzen? „Komm schon zwei Mal ein direkter Angriff?“, Temari hatte ihren Fächer erhoben und nun war auch ein zweiter lilafarbener Punkt zu erkennen. „Zweiter Stern!“ Plötzlich ging ein Aufschrei durch die Menge. „Wie hat er das gemacht!“, stieß Mikoshi hervor der wie mehrere aufgesprungen war, um besser zu sehen. Matsuri schüttelte nur ungläubig den Kopf. Sie spürte wie ihr Herz heftig schlug und ihre Augen nicht mehr wegsehen konnte. War dies wirklich das Niveau was ein Jonin hatte? Während Temari ihren zweiten Angriff gestartet hatte, hatte sich Baki zu Boden geworfen und scheinbar ein weiteres Jutsu benutzt und hatte genau den Radius des Windstoßes abschätzten können und hatte Temari nun im Schwitzkasten. Viele schienen nun der Meinung zu sein Temari hatte diesen Kampf verloren, doch die Kunoichi schien noch nicht am Ende zu sein. Sie klappe den Fächer ein und stieß ihn Baki in den Bauch, dieser schien ihre Taktik bemerkt zu haben und warf sich rückwärts zu Boden und mit einem Kick sie von den Füßen zu reisen. „Vergesse es!“, schrie Temari. Einige Genin jubelten ihr zu. Sie wisch nach ihnen und verwendete den Fächer nun wie ein Beil, das auf am Boden befinden Baki. Dieser rettete durch eine Rolle zur Seite, dann hatte er offene Sicht auf seine Gegnerin und warf ein Kunai aus direkter Nähe auf sie. Temari entging dies nicht, sie riss den Fächer nach oben als es plötzlich ganz schnell ging. Die Kunoichi schrie vor Schmerz auf, der Fächer segelte trudelt durch die Halle und dann hatte Baki es erneut geschafft, er hatte seinen Gegner erneut entwaffnet und stand nun wenige Zentimeter vor ihr, mit der einen Hand hatte er sie fest an einem von ihren blonden Zöpfen gepackt mit der anderen drückte der ein weiteres Kunai direkt an ihre Kehle. Die Menge tobte. „Gibst du auf?“, sprach Baki und blickte Temari prüfend in die Augen. Man konnte selbst von den hinteren Plätzen auf denen sich Yukata, Matsuri und Mikoshi den Hass und die Abneigung in Temaris Augen sehen, als sie nickte ihr ehemaliger Lehrer von ihr abließ. Matsuri Augen huschten kurz zu Gaara den man immer noch nur schemenhaft im Schatten am Hallenrand erkennen konnte, er zeigte keine Regung. „Und so entwaffnet ihr einen Mittelsteckenkämpfer. Hierbei ist es immer wichtig ihn erst zu studieren bevor ihr ihn angreift sonst wird es zu gefährlich. Ich kenne Temari und weiß bestens über ihre Technik Bescheid, trotzdem wurde sie mir mit ihren Jutsus gefährlich. Wie konnte ich nun mich gegen diesen Angriff zu Wehr setzten?“, Stille entstand. „Diese Tai-Jutsu nennt sich Lotusfeuer und ist verwand mit den acht inneren Toren, die der ein oder andere sicher schon einmal gehört. Diese Technik ist eine abgeschwächte Form und sorgt dafür, dass alle Muskeln, Nerven und Sehnen des Körpers eine kurzzeitige Belastungszunahme von bis zu zweihundert Prozent ertragen. Somit war es mir es möglich auf engen Raum viel besser zu Bewegung und auf ihre Angriffe schneller zu kontern.“, erklärte Baki während Temari bereits wieder bei ihren Brüdern stand. Gaara sprach etwas, darauf antwortete Kankurou und konnte nur knapp einer Ohrfeige von Temari ausweichen, doch der genaue Dialog konnte Matsuri nur erahnen, sie lauschte weiteren Bakis Worten. „Neben der zusätzlichen Beweglichkeit des Körpers tritt sogar eine kurzweile Verbesserung des Sehvermögens ein, allerdings sage ich euch gleich dies ist keine vergleichbare Leistung mit dem Sharingan. Ihr habt jedoch die Möglichkeit auf weiterer Distanz besser zu sehen und schärfer zu sehen, was einen den ein oder anderen Vorteil bringen kann, ich will euch allerdings warnen diese Technik zu oft anzuwenden, da sonst bleibende muskuläre Schäden entstehen. Aber genug davon ich will euch nun meine Strategie für diesen Angriff erklären. Der erste Angriff galt dem Herantasten an den Gegner, sehen zu was er im Stande ist. Der zweite Angriff sollte Temari dazu bringen mich genauso noch einmal anzugreifen. Nun setzte ich das Lotusfeuer ein um dichter heranzukommen, mir war es möglich nun genau abzuschätzen wie weit ihr Angriff reichte und konnte dem nun so ausweichen und schneller an sie herankommen, da die meisten Jutsu auf größerer Distanz eine längere Vorbreitung brauchen und auch ihre volle Aufmerksamkeit fordern, ihr war meine Chance. Allerdings wäre Temari kein Jonin, wenn sie nicht schnell reagieren könnte, sie nutzte den Fächer nun als Nahkampfwaffe, um wieder Platz zu schaffen. Euch allen ist sicherlich klar war wir erreichen müssen, um gegen so jemand eine Chance zu haben.“, er legte eine Pause ein und ging umher. Viel Gesichter blickten ihm ratlos entgegen. Matsuri konnte sein Grinsen auf dem Gesicht sehen. „Die Waffe natürlich! Jedes ihrer Jutsus basiert auf dem Fächer ohne diesen habt ihr erst eine Chance. Also habe ich versucht, dass sie ihren Fächer als Verteidigung nutzt, um ihn ihr dann aus der Hand zu schlagen. So war Temari entwaffnet und ihr habt euch einen Vorteil erarbeitet.“, erklärte Baki und seufzte. „Gut okay, ich denke das müsste jetzt jedem soweit klar sein. Kommen wir nun zu unserem letzten Fall. Dem klaren Distanzkämpfer, er kommt mühelos auch mit duzenden Gegner gleichzeitig klar, wenn diese keine Ahnung wo die Schwäche in seiner Technik liegt. Ich warne euch alle, ich spreche hier aus eigener Erfahrung, versucht niemals ohne Plan einen Distanzkämpfer in dieser Klasse einfach so anzugreifen.“ Mikoshi warf einen Blick zu Matsuri, er schien aus ihrem Blick fiel lesen zu können. „Du scheinst schon zu ahnen was jetzt kommt?“, sprach er leise so, dass nur noch Yukata das Gespräch der beiden belauschen konnte. Matsuri konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, ihr Blick war schon fest auf den roten Haarschopf fixiert, der nun aus dem Schatten hervorgetreten war und die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen schien. „Schau einfach zu.“, antwortet sie mit leiser Stimme. Kapitel 41: Die Macht des Tai-Jutsus Teil IV -------------------------------------------- Die Uhr hatte mittlerweile die 22 Uhr weit überschritten. Die Lichter der Trainingshalle brannten jedoch immer noch, die Zuschauerränge waren bis auf dem letzten Platz besetzt. Man könnte nun meinen, dass eine gewisse Lautstärke nun zutage sein müsste, doch das Gegenteil war der Fall. Alle schienen nur noch auf einen Sache zu warten. Schon als er die Halle betreten hatte und die ersten unter ihnen ahnten was sie vielleicht noch erwartete konnte man es spüren. Jetzt wo allen klar war, was nun kommen würde, hatte sich diese Anspannung über alle wie ein Schleier gelegt. Auch Matsuri spürte die Gänsehaut an ihrem Armen, sie wusste mehr wie ihre ganzen Mitstreiter was nun kommen würde, sie hatte es immer schon dutzende Male gesehen, dem Ganzen auch schon selbst gegenüber gestanden. Sie wusste welche Kraft er hatte, auch wenn er so schmal und unscheinbar wirkte, seine Art zu kämpfen war einmalig. „Was macht nun einen klassischen Distanzkämpfer aus? Wo liegt seine Stärke? Nun das ist nicht einfach so zu beantworten. Gefährlich sind sie alle, sie verfügen über eine große Menge an Chakra, haben auch mit mehreren Gegnern oft keinerlei Probleme und halten euch mühelos auf Distanz. Wie sollte man nun eine Chance finden gegen so jemand anzukommen.“, Baki legte eine weitere bedeutungsschwangere Pause ein und blickte umher. „Genaue Analyse! Denkt immer daran eine gute Beobachtung ist euer halber Sieg. Jedes Detail und sei es noch so klein und unwichtig kann über euer Leben entscheiden. Je schneller ihr die Schwäche eures Feindes kennt, desto mehr Zeit habt ihr eine Strategie zu entwickeln, um zu siegen. Aber nun genug kommen wir wieder zum Praktischen.“, erklärte er und blickte nun zu Gaara, er nickte ihm zu, dann wendete sich sein früherer Lehrer wieder zu der Menge. „Unser nächstes Beispiel ist ein 15 Jahre alter Shinobi, männlich, schlanke Staturm knapp über 1,70 m. Klingt auf den ersten Blick gar nicht so gefährlich oder? Gut, dann nun noch ein paar Daten. Der 15-jährige Shinobi weißt Erfahrung in Missionen der Klasse B, A und S auf. Zudem ist er ein klarer Distanzkämpfer mit einer enormen Chakramenge auf. Die Körnung hierbei bildet ein Nin-Jutsu was berühmt ist als die absolute Verteidigung. “, in seinen letzten Worten lag etwas Tiefgründiges, es hatte Nachdruck verliehen und nun schien das zu passieren worauf alle in dieser Halle gewartet hatten – sie sahen endlich den Kazekage kämpfen. Beide hatten schnell ihre Position gefunden, Baki bereit gleich loszusprinten und anzugreifen, Gaara stand einfach nur da, er hatte sich nicht einmal Baki zugewandt, der Kazekage hatte die Arme verschränkt und blickte einfach nur zu Boden. War dies Taktik? Oder kein Gegner für Gaara? Matsuri war die Situation sehr undurchsichtig, aber sie beherzte die Worte von Baki. Sie würde beobachten nur so konnte sie lernen und besser werden als alle die anderen. „Na dann geht’s los!“, sprach Baki und startete seinen Angriff. Er zückte zugleich mehrere Kunias. Das wird nichts bringen!, schoss es der Schülerin des fünften Kazekagen durch den Kopf, sie wusste was passieren würde und so geschah es auch. Plötzlich war er da, es ging so schnell, dass es kaum mit bloßem Auge sichtbar war. Die Kunai schlugen donnernd in den Sand ein und Gaara blieb unversehrt. Einige waren aufgesprungen, um besser zu sehen, sie sprachen hektisch wild durcheinander. Matsuri schwieg, sie wusste, dies war erst der Anfang. Wieder und wieder versuchte Baki mit diversen Waffen Gaara anzugreifen, allerdings zeigte nichts Wirkung. „Merkt er nicht, dass dies nichts bringt?“, hinterfragte Yukata. „Ich denke er verdeutlicht nur das Problem.“, antwortet Mikoshi. „Ja, das tut er sicherlich.“, ergänzte Matsuri. Er müsste ihn doch am aller besten kennen?, hinterfragte die Schülerin des Kagen. Gaara stand immer noch unverändert da. Er blickte zu Boden hatte die Arme verschränkt, sah er überhaupt von wo diese Angriffe kamen? Oder war es irrelevant? Das Mädchen war die ganze Zeit der Meinung er steuere den Sand zu jedem Zeitpunkt, aber im Moment wirkte er eher so als wäre der Sand ein eigenständiges Lebewesen. Lag dies an Shukaku? Oder gab es einen weiteren Grund den Matsuri nicht kannte? Sie wusste, dass Shukaku und Gaara in vielen Dingen nicht gerade konform liefen, also würde der Geist in doch nicht freiwillig so schützten? Allerdings war er in diesem Körper versiegelt, was passierte eigentlich, wenn eine Jinchukraft erheblichen Schaden einbüßte? Wirkte sich dies auf den Bijuu aus? „Warum greift er nicht an?“, Yukata saß aufgeregt auf ihrem Platz und verfolgte Bakis Tai-Jutsu-Angriffe. Matsuri blickte auf, ihre Gedanken hatten sie nicht mehr auf den Kampf achten lassen. Ihr blick wanderte wieder nun zu Gaara, dann innerhalb von Sekunden hob sich plötzlich sein Blick, die grünen Augen schienen ihr Ziel direkt fokussiert zu haben. Der Sand hatte seine Menge plötzlich verdreifacht und waren von der Verteidigung in den Angriff übergangen. „Wahnsinn!“, Mikoshi konnte nicht mehr wegsehen. Baki musste nun Land gewinnen, er rannte nun umher, der Sand donnerte wie Geschosse auf Baki zu, er sich nur knapp davon retten konnte. Dann ging ein Aufschrei durch die Halle. Gaara hatte ruckartige die Richtung des Sands geändert und Baki getroffen, er nun regungslos am Boden lag. Auch der Kazekage hatte dies bemerkt und ging nun langsam auf den am Boden liegenden Mann zu. Er beugte sich nach unten, dann verschwand der reglose Körper von Baki mit einem Knall und fast im gleichen Augenblick hatte der echte Baki zum Schlag ausgeholt und war gefährlich nah an Gaara. Allerdings war dieser nicht um sonst der Kazekage, eine Handbewegung genügte, der Sand war wieder einmal zur Stelle. Schnell hatte er zwischen Baki und ihn wieder Platz geschaffen, um nun sich neu formieren zu können. Baki hatte es von den Füßen gerissen. Er erhob sich und klopfte den Staub von seiner Jacke. „Ich hoffe ich konnte euch nun gut zeigen, dass in diesem Fall einfache Angriffe keinen Sinn machen. Auch Kraft, welche noch bei dem Puppenspieler durchaus Sinn machte hat ihr keine Wirkung. Eine Steigerung der Beweglichkeit ist nur bedingt sinnvoll allerdings ist hier die Frage ob wir hiermit seine Verteidigung schaffen.“ , Baki wirkte mittlerweile etwas mitgenommen aus. Immerhin führte er gerade den dritten Kampf rein auf Tai-Jutsu-Basis. „Nun will ich euch die letzte wichtige Grundlage des Tai-Jutsu zeigen – Geschwindigkeit!“ Matsuri blickte zu Gaara, seine Gesichtszüge hatten sich verändert. Schien er dies zu kennen. „Auch dieses Jutsu orientiert sich an den acht inneren Toren und auch hier warne ich euch, wenden sie dieses Jutsu nicht öfters als drei Mal an, sonst entstehen auch hier bleibende muskuläre Schäden. Im Groben wird hierbei die Sauerstoffaufnahme, zudem wird das Limit des Nervensystems stark heraufgesetzt, um Informationen zu verarbeiten. Somit gibt es je nach Chakraeinatz eine Geschwindigkeitszunahme verzeichnen. Also habt ihr alles verstanden? Dann… drei…zwei…eins…los Jutsu des schneiden Windes!“ Yukata, Mikoshi und Matsuri kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Baki hatte seine Laufgeschwindigkeit um ein vielfaches gesteigert, nun schien er ein ebenbürtiger zu sein. Der Kazekage war nun in Alarmstellung, der Sand hatte sich nun wieder von Verteidigung zum Angriff umgewandelt. Er schien dieser Sache so viel Aufmerksamkeit zu schenken, dass es Matsuri merkwürdig vorkam. Der Sand preschte nach vorne Baki sprang zur Seite – er machte plötzlich immer mehr Boden gut und kam den Kazekage nun deutlich näher. Doch Gaara delegierte seinen Sand ruckartig in die Richtung seines ehemaligen Senseis, Baki sprang zurück, knapp über ihm schlug die Sandfontaine ein und er musste mit einer Rolle retten und stand sofort wieder auf den Füßen. „Echt eine knifflige Situation, Baki muss nah an ihn ran kommen, um einen Treffer zu leisten. Allerdings ist der Kazekage ein Meister im Distanzkampf, es sieht sehr schwierig aus.“ , Mikoshis Augen huschten immer wieder von Gaara zu Baki, die in einer Pattsituation zu stecken schienen. Baki schaffte es immer wieder nah an Gaara heranzukommen, allerdings auch nicht zu nah, um ihn wirklich gefährlich zu werden. „Ihr seht den Effekt bei einer einmaligen Anwendung ist schon eine enorme Veränderung. Allerdings ist unser Beispielgegner nicht gerade leichte Kost, so sind wir nun gezwungen unser Taktik zu verbessern, dies machen wir nun mit einem einfachen Trick.“, als Baki geendet hatte formte er Fingerzeichen, es knallte und nun standen fünf Bakis nebeneinander, bereit es mit Gaara aufzunehmen. Dann wandte er das Jutsu des schneidenden Windes noch einmal an. „Jetzt macht er aber ernst!“, Yukata blickte wie viele gebannt auf das Schlachtfeld. „Wahnsinn!“, Matsuri war beeindruckt. Mit vier Schattendoppelgänger, die alle eine nur noch höher Geschwindigkeit an den Tag legten. Gaara war nun voll gefordert, er musste sich auf fünf Angreifer gleichzeitig konzentrieren. Der Sand schoss präzise genau in Bakis Richtung. Shuriken flogen, Sand schoss durch die ganze Halle und landetet zum Teil auf den Zuschauerrängen. Baki kam nun wesentlich näher an den Kazekage heran, allerdings knickte der 15-jährigen, daraufhin nicht ein, er machte weiter und konterte auf Bakis Druck mit seiner Art von Druck. Zwei der Bakis die nur noch rund zehn Meter von ihm entfernt waren, schaffte er mit einer Fontaine aus Sand gegen die Hallenmauern zu schleudern. Der dritte startet einen Frontalangriff und versuchte durch den Tumult einen direkte Faust in dem Gesicht des Kazekage zu landen. Ein Aufschrei ging durch die Halle. Eine Mauer aus Sand hatte sich in Sekunden aufgebaut und den Schlag abgefangen, Baki wisch zurück er wusste, dass Gaara nun gleich mit geballter Kraft angreifen würde. Sein Gefühl wurde bestätigt, der Kazekage formte Fingerzeichen und eine Welle an Sand, meterhoch erhob sich um dem ganzen Kampf eine Ende zubereiten. Der Welle entging nicht, Gaara erwischte zwei weitere Doppelgänger, sie fanden ihr Grab unter Tonnen von kalten Sand und ein Schweigen legte sich über die ganze Halle. Hatte der Kazekage gewonnen? Gaaras Blick schweifte umher. Es waren doch fünf?, der Kazekage hatte seinen Fehler bemerkt, doch scheinbar einige Sekunden zu spät. Treffer! Plötzlich schienen in der Halle alle zu stehen, jeder wollte den idealen Blick erhaschen. Baki hatte es geschafft, er hatte die die Gunst der Stunde genutzt und hatte während der großen Sandwolle geschafft sich hinter den Kazekagen zu manövrieren und mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit Gaara einen Triff verpasst, der den Kazekagen zu Boden gerissen hatte. „Und so schafft man einen Treffer gegen einen Distanzkämpfer zu landen…“, er stockte auch auf den vorderen Rängen hatten die Genin bemerkt, dass Baki nicht wirklich getroffen hatte. „Sand?!...“, sprach er leise und blickte umher, man konnte sehen wie er lächelte. Hatte er sich geschlagen gegeben? „Beim ersten Mal als ich diesem Angriff gegenüberstand traf er mich mit ganzer Wucht, das ist nun fast drei Jahre her.“, duzende Köpfe schnellten herum. Auch Matsuri tat es ihnen gleich, plötzlich war er da mitten unter ihnen und bewegte sich langsam von der Treppe herunter Richtung Baki. „Jahrelang zog ich mir dank das Sandes nie einen Kratzer zu. An diesem Tag, als ich an meiner Chunin-Auswahlprüfung teilnahm, traf ich auf einen Jungen, der weder Nin-Jutsu noch Gen-Jutsu beherrschte und mir zeigte, dass man niemals eine Person unterschätzen sollte, nur weil sie nur Tai-Jutsu beherrschte. Nach den Statuten der Ninjazulassung von Sunagakure zu diesem Zeitpunkt, wäre er nicht einmal für die Akademie zugelassen worden. Trotzdem lieferte er mir einen der schwersten Kämpfe meines Lebens. Rock Lee war einer der eindrucksvollsten Menschen die je gesehen haben, er hatte Herz und kämpfte für die er liebte. Es war ihm egal, dass er nicht so gut war wie alle anderen, oder besser gesagt nicht so viel Talent, das war seine größte Stärke und sein Erfolgsgeheimnis. Wenn man von den großen Shinobis spricht hört man von Clangeheimnissen, Gen-Jutsus und Kekkei Genkais, aber keiner spricht von Tai-Jutsu. Dabei liegt manchmal in der Einfachheit die Genialität, denkt immer daran. Nicht immer die komplexeste Technik ist das beste Mittel, dies kann ich euch aus eigener Erfahrung sagen. Ich wünsche euch allen Ziel Glück bei den Chunin-Auswahlprüfungen, ich weiß ihr werdet alle euer bestes geben. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.“, Gaara hatte gesprochen. Er stand nun zwischen Temari, Kankurou und Baki, der mittlerweile etwas mitgenommen aussah. „Das war’s Kinder, hoffentlich lernt ihr was und zeigt den anderen Dörfern was es heißt ein Shinobi aus dem Windreich zu sein. Bei weiteren Fragen stehe ich euch gerne zu Verfügung. Ein besonderer Dank an dieser Stelle an meine drei Schüler Temari, Kankurou und Gaara.“, als er geendet hatte ertönte Applaus von den Rängen, dann erhoben sich alle – es war Aufbruchsstimmung. Matsuri stand noch eine ganze Weile, während des Trubels stehen und beobachtet die vier Gestalten dort unten. Sie unterhielten sich angeregt, Kankurou schien einen Witz zu machen, denn kurz darauf verpasste Temari ihm einen Klapps auf die Schulter. Doch dem Mädchen ging diese Gesichte nicht aus dem Kopf, Gaara hatte noch davon nie ein Wort erzählt, doch hatte sie schon bei Bakis ersten Angriff das Gefühl bekommen, dass hier mehr dahintersteckte. Vielleicht sollte sie ihren Lehrer darauf mal ansprechen, oder doch nicht? Matsuri spürte plötzlich die Unschlüssigkeit in sich, denn so private Dinge hatten sie um ehrlich zu sein nie gesprochen. Auf der anderen Seite war da plötzlich wieder dieses vertraute Gefühl, das Gefühl wie es damals am Fischtisch war. Sie hatte weder Sari noch Yukata davon erzählt doch immer wieder daran gedacht und ertappte sich in diesem Augenblick wieder dabei, sich ganz in der Erinnerung daran zu ergießen. „Hey kommst du?“ „Was?“, Matsuri sah auf, es war Yukata sie blickte ihre Teamkollegin fragend an. „Kommst du? Wir wollten doch alle zu mir, noch ein wenig lernen und uns Leckereien reinstopfen.“ „Ach so ja…richtig! Geht schon mal vor, ich muss noch mal aufs Klo.“ „Ist gut. Aber beeil dich.“, dann verschwand Yukata. Bevor sie ging, warf Matsuri einen letzten Blick auf die Gruppe von Menschen dort unten, sie waren alle Jonin, hatten etwas erreicht, sie stand noch ganz am Anfang und war momentan von allen Eindrücken und Gefühlen etwas überrumpelt. Je näher die Chunin-Auswahlprüfungen kam desto mehr Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum. Auch Bilder aus vergangen Tagen waren nun wieder präsent – sie dachte an ihre Eltern, an das Versprechen was sie sich geschoren hatte. An Gaara, ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre und die unzähligen anderen Probleme die im Raum standen und die kleinen Momente, die sie sich in diesem Augenblick zurückwünschte. Kapitel 42: Ein Essen für Shikamaru? ------------------------------------ Es war nun zum Greifen nah – die Chunnin-Auswahlprüfung! Rund eine Woche trennte sie alle noch davon. Die Sonne strahlte wie fast jedem Tag, breites am Morgen schon hell am Himmel. Gaara und Kankurou saßen beim Frühstück, während Kankurou eine Schlüssel Reis verschlang und dabei in einem Buch las, saß Gaara zu seiner rechten und schenkte sich noch einmal Kaffee nach als Temari in die Küche kam. „Morgen Jungs!“ „Morgen.“, kam etwas teilnahmslos zurück. „Schon so gut gelaunt am Morgen. Wer hätte das gedacht.“, spottete sie und setzte sich und nahm Gaara die Kaffeekanne aus der Hand. „Erzählt mal was steht denn heute noch so an.“, sie schüttete nun Zucker nach und blickte fragend zu ihren Brüdern. „Heute Morgen sind zwei Besprechungen, am Nachmittag trainiere ich Matsuri und ihr Team und danach ist nichts.“, sprach Gaara. „Ich gehe mit ein paar Jonin zu einem Außenposten an der Dämonenwüste, letzte Vorbereitungen treffen, das ist aber bis 17 Uhr durch.“, raunte Kankurou und blätterte eine Seite um. „Gut! Dann kann ich ja heute Abend was für uns kochen.“ Beide Brüder sahen plötzlich irritiert auf. Die Apartheit war ihnen aus dem Gesicht gewichen und hatte Platz für ein großes Fragezeichen gemacht. „Was ist los?“, Gaara hatte da Arme verschränkt und blickte seine Schwester prüfend an. „Ja Temari, spuck es aus, du kochst nie freiwillig gerne.“, auch Kankurou war misstrauisch. Er hatte sind Buch weggelegt und versuchte aus Temaris Augen irgendetwas lesen zu können. „Kann man euch nicht einmal was Gutes tun. Ihr seid echt undankbar, alle beide.“, konterte Temari, doch Kankurou ließ nicht locker, er hatte ihm Gefühl, dass dies nur Taktik war. „Ich habe zufällig gehört, dass ein paar Shinobi aus Konoha heute ankommen, die bei der Organisation der Chunin-Auswahlprüfung helfen, lass mich raten dieser gelangweilte Typ ist auch dabei?“. Der Puppenspieler schien genau ins Schwarze getroffen zu haben, denn Temari knallte die Kaffeekanne auf den Tisch, erhob sich mit den Worten „Ach, nerv mich nicht!“ und verschwand. „Sieht so aus als haben wir heute Abend einen Gast beim Essen.“, sprach Kankurou und sah seiner Schwester nach. „Vermutlich.“, antworte Gaara und trank teilnahmslos aus seiner Tasse. So schritt der Tag voran ohne, dass der Kazekage und sein Bruder auch nur ein Wort von ihrer Schwester hörten oder auch nur sahen. Kankurou war in der Dämonenwüste beschäftigt und Gaara ging dem Tagesgeschäft nach erst am Nachmittag als er gerade Matsuri, Mikoshi und Yukata einige Erklärungen zu Kampfmanövern erklärt hatte tauchte die Blonde plötzlich wieder auf. „Hey da ist ja mein kleiner Bruder, so fleißig am Arbeiten.“, Gaara machte dieser aufgesetzte Ton misstrauisch, er wusste Temari führte etwas im Schilde, allerdings ahnte er nicht was. „Hallo Temari!“, begrüßte sie Matsuri, als die Ältere näher kam. „Hey Leute, na? Schon fleißig am Ackern für die Chunin-Auswahlprüfung? Gaara du sag mal wie lange brauchst du noch? Ich dachte das wir können den Vogel so um 20 Uhr essen?“. „Vogel?“, Gaara hatte sich erhoben und sah seine Schwester prüfend an. „Ach du weißt, doch für das Dinner, hast du das schon vergessen. Mensch du solltest nicht so viel Arbeiten. Das große Tier brauch Stunden im Ofen, wird aber sicher lecker.“, Matsuri beäugte die ganze Zeit Gaara und Temari. Alleine der für Temari untypische Wortlaut und Gaaras sehr stille Haltung, ließen darauf schließen, dass hier irgendetwas im Busch war. „Also wenn, du heute Abend noch Besuch bekommst können wir auch hier abbrechen.“, erklärte die Schülerin des Kazekagen, da dieser begonnen hatte einer Art Anschweige-Folter, Temari einfach nur anzustarren, bis diese vermutliche einknickte. „Quatsch! Das ist doch kein Thema! Macht ihr das ihr ruhig fertig. Ist ein ganz ungezwungenes Essen. Du solltest auch vorbeikommen Matsuri, der Vogel ist für vier eh viel zu viel. „Was?“, zwei Menschen hatten gesprochen. Matsuri war über dieser Einladung sehr verwundert. Sie war noch nie Zuhause bei Gaara gewesen. Natürlich hatten sie gesagt sie wären Freunde, aber ihn so plötzlich, so persönlich kennenzulernen war für sie ziemlich schockierend. Die zweite Person, die gesprochen hatte war der Kazekage. Der blickte seine Schwester mit einer Mischung aus „Ist dir kürzlich was auf den Kopf gefallen“ und „Was hast du denn geraucht“ an. Man konnte nie viel aus seinen Gesichtsausdrücken deuten, doch man konnte eins sagen – ihm war diese Situation auch nicht recht! Wieso, weshalb, warum, konnte man nicht sagen, doch waren die Gründe banaler als vermutet. „Ach nix gibt’s.“, da war plötzlich wieder die alte Temari. „Du kommst, keine Wiederrede mein Bruder kann Gesellschaft ganz gut vertragen.“, sprach sie winkte und verschwand so schnell wie sie auch wiedergekommen war und hinterließ betretendes Schweigen und ratlose Gesichter zurück. „Ahm also, soll ich wirklich…ich…also…“, nuschelte Matsuri immer noch überrumpelt und peinlich berührt zusammen. „Nein…nein ist schon okay…“, sprach der Kazekage beschwichtigend. Auch er fühlte sich vor vollendete Tatsachen gestellt und, zugegebener Maßen, auch ein klein wenig Unwohl. Allerdings zwang sich Gaara dies zu vertuschen, er empfand es gerade sehr schwierig Emotionen zu zeigen. Auf der einen Seite wollte er souverän wirken, allerdings bereitet ihm die Tatsache Matsuri nun „privat“ zu treffen irgendwie etwas unwohl. Auf der Reise durchs Windreich, waren sie immer gemeinsam mit Temari unterwegs, alleine waren sie im Grunde nur beim Training. Es gab während dieser Reise nur drei Momente an denen sie alleine waren. Zwei von ihnen etwas sehr Vertrautes an sich gehabt – sich richtig angefühlt. Der 15-jährige hatte sich ein paar Mal dabei ertappt, sich genau diese Momente zurückzuwünschen. Gaara der jahrelang unter sozialer Isolation gelitten hatte, spürte dass ihm Kontakte gut taten, Menschen seine Stimmung heben konnten, allerdings spürte er auch, dass er mehr wollte. Ja, in der Tat, Gaara spürte, dass ihm menschliche Nähe fehlte – seit dem Abend am Fischteich. So schien nun vielleicht wieder etwas private Zeit zu verbringen zwar auf der eine Seite etwas Freudiges, was war aber wenn Matsuri die Sache nicht so sah? Es könnte alles zerstören, doch war der Gedanke etwas wie einen engen Vertrauten zu haben, der in ihm sicher keinen Fehler sah, eines seiner größten Wünsche. „Okay, dann ist ja gut.“, sprach Matsuri und lächelte ein wenig. Sie setzten das Training noch eine Weile fort. „Wir sehen uns dann um acht.“ „Ja, ich schreibe dir die Adresse noch auf.“, antwortet der Kazekage mit ruhiger, fast schon etwas leiser Stimme. Yukata, Mikoshi und Matsuri gingen nach Hause, allerdings waren die anderen beide nun mehr interessiert und wollte noch einmal genau wissen, was Matsuri, die die ganze Zeit mit Informationen gespart hatte, in dieser Zeit erlebt hatte. Währenddessen ging an einem anderen Ort in Sunagakure eine Haustür auf. In der ganzen Wohnung roch es schon nach Essen. Temari stand am Herd und versuchte sich an einem Gericht, welche eines der typischen Gerichte des Windreiches war – gefülltes Sandhuhn. Das Sandhuhn war eine Hühnerrasse, welche besonders robust war und der großen Hitze in dieser Region standhielt. Es ernährte sich von fast allem was es fand egal ob Gräser, Würmer, Insekten, sogar kleine Mäuse. Dies hatte das Huhn nicht zuletzt Gastrolithen im Magen zu verdanken, die halfen harte Nahrung zu verdauen. Als Gaara den Schlüssel in die Schale auf der Kommode neben der Tür, als ihm Kankurou schon auf dem Flur entgegenkam. „Hey, alles klar?“, sprach er und beäugte seinen Bruder der glatt an ihm vorbei rauschte. „Ja, aber ich muss mal unsere Schwester sprechen. Temari!“ Temari stand in der Küche und hackte Karotten, während der Kazekage an dem Esstisch vorbei sich direkt neben ihr an der Küchenzeile positionierte. „Sag mal was sollte das vorhin?“, er hatte die Arme verschränkt und beobachtete die Blondine genau. „Matsuri ist doch ganz nett, ich dachte du würdest mit ihr vielleicht mal außerhalb des Trainings mit ihr Zeit verbringen.“ „Was Matsuri kommt hier her?“, nun hatte auch Kankurou den Weg in die Küche gefunden. „Ja!“ „Was? Gaara was läuft da.“ „Ach halt die Klappe!“, der Rothaarige winkte seinem Bruder ab. Er wusste, dass dies nicht der wahre Grund war weshalb Temari den ganzen Zirkus veranstaltete. „Also sag mir jetzt warum du das ganze machst?“, der Kazekage hatte tief Luft geholt und sah seine Schwester nun etwas ernster an. Temari schwieg. „Wenn du jetzt nichts sagst was Sache ist nehme ich dir alle Messer ab.“, knurrte Gaara. Temari schweig weiter. Es reichte eine Handbewegung aus und Sand riss Temari ihr Gemüsemesser aus der Hand und Gaara lehnte sich nun gegen die Schublade mit den weiteren Messern und hatte seine Schwester nun galant in die Ecke getrieben. „Dieser Sand…“, fauchte sich beleidigt, doch als eine Eieruhr in einer anderen Ecke der Küche wild zu klingeln begann gab sie endlich nach. „Gut, gut… Ich habe Shikamaru zum Essen eingeladen und damit er nicht was komisches von mir denkt, dachte ich, wenn Matsuri da ist, wirkt es ungezwungener.“, gab sie zu. „Geht doch.“, sprach Gaara knapp, das Messer flog zurück zu den Karotten und der Kage ließ seine Schwester in der Küche stehen. Kapitel 43: Im Zimmer des Kazekagen ----------------------------------- Sie stand unschlüssig vor ihren Kleiderschrank, hätte sie heute Morgen gewusst das sie heute Abend zu einem Dinner eingeladen war, hätte sie jetzt sicher schon eine Idee und stände nicht so ratlos dar. „Sie hat zwanglos gesagt.“, murmelte sie und hängte das leichte Sommerkleid wieder in den Schrank. Wahrscheinlich interpretierte sie zu viel in die ganze Sache rein, es war nur ein Abendessen bei Freunden. Bei Yukata und Mikoshi war sie auch schon zum Essen und da war sie nicht so aufgeregt. Wieso denn ausgerechnet jetzt. Es war nicht so, als kannte sie Gaara nicht, hatten sie beide schließlich mittlerweile über ein Jahr Kontakt, aber heute war irgendwas anders – alles hatte nun eine private Note, vorher hatte alles einen Trainingshintergrund gehabt, dieses Abendessen hatte nichts damit zu tun. „Wie es wohl laufen wird.“, sprach sie leise und zog eine dunkelblaue Hose und ein blaues Top hervor. Wenn es zwanglos hieß, dann würde sie es auch so halten, bloß kein Fass aufmachen. Eine Stunde später nahm die Brünette den Haustürschlüssel und den Zettel mit Adresse und stopfe ihn in ihre Jackentasche. Als die Haustür ins Schloss schnappte und ihr Blick über das abendliche Treiben von Sunagakure glitt, spürte sie die Aufregung in sich aufsteigen, sie seufzte und setze sich in Bewegung. Auch am anderen Ende des Dorfes zerbrach sich ein anderer Teenager über den kommenden Abend und dessen Verlauf den Kopf. Er strich sich durch das rote Haar und verschränkte dann die Arme er saß Zuhause in seinem Zimmer hinter dem Schreibtisch, sein Blick ruhte auf den Kaktus den er vor rund einem halben Jahr geschenkt bekommen hatte. Er war ein ganzes Stück gewachsen, der Junge drehte ihn damit er gleichmäßig Richtung Sonne drehte. Ob er es hinbekam mit ich ein normales Gespräch zu führen? Ihm fiel es immer noch schwer mit Menschen in Kontakt zu treten, jahrelang hatte er keinen Wert auf Regeln und Normen gelegt, Sozialverhalten war praktisch nicht vorhanden gewesen. Allerdings hatte er sich von Grund auf geändert und versuchte zu den Menschen einen guten Draht aufzubauen, denn ein paar Dinge hatten sich nicht verändert. Kein Kleidungswechsel, kein nächtelanges studieren von Büchern, kein Unterdrücken von Emotionen um Patzer zu vermeiden hatte eine Tatsache geändert – er wollte Zuneigung. Es klang simpel, war aber doch so schwer. Da er bereits als Kind nie wirklich die Liebe und Aufmerksamkeit von Eltern bekommen hatte, wurde seine Jugend schier von dem Gedanken daran verfressen. Mittlerweile genoss der Rothaarige war die Zuneigung und Anerkennung seiner Geschwister, doch hatte dies die Frage nach Liebe und wie sich diese wohl anfühlte, nie wirklich beantwortet. Seiner Meinung nach würde eine Person mit der er ein vertrautes Verhältnis aufbauen konnte schon viel bringen, und gerade in ihr sah er dabei große Chancen. Sie war die erste gewesen, die ihm Gehör schenkte, die die Vergangenheit ausgeblendet hatte – seine Vergangenheit. Er verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. „Es bringt doch gar nichts, sich über so etwa einen Kopf zu machen.“, sprach er leise und drehte ein weiteres Mal an dem Kaktus, als plötzlich seine Zimmertür aufging, es war sein Bruder. „Hey Gaara? Hast du kurz Zeit mir bei einer Puppe zu helfen?“, sprach Kankurou. „Sicher.“, sprach der Kazekage und beide gingen nach unten. Die Adresse schien zu stimmen. Matsuri hatte nie vermutet, dass die drei Geschwister wirklich soweit am Dorfrand wohnten, es war eine ruhige Gegend. Hier kamen wirklich nur die Menschen vorbei, die auch hier ihr Zuhause hatten. Nicht wie bei ihr – Matsuri wohnte eine Querstraße vom Wochenmarkt entfernt und wurde jedes Wochenende von den Menschen, die ihr Gemüse kauften geweckt. Wie alle Gebäude in Sunagakure war auch dieses mit der Hausnummer 7 aus hellem Sandstein mit abgerundeten Ecken. Auf der Klingel stand kein Name, allerdings entsprach dies genau der Beschreibung des Kazekagen. In einem Fenster rechts neben der Tür stand ein Windlicht. „Das muss das Licht sein, was er meinte.“, murmelte Matsuri und klingelt schließlich – erst einmal geschah überhaupt nichts. Sie klingelte ein zweites Mal. Plötzlich erkannte man eine Lampe die den Raum hinter der Tür erhellte, dann jemanden hastig an die Tür gehen. „Hey da bist du ja.“, es war Temari die einen hellblauen Kimono, mit große Blumenmuster trug, darüber noch eine Kochschürze. „Ja, ich hoffe ich bin nicht zu spät“, antwortet Matsuri, die etwas nervös sich den Hinterkopf kratzte. „Ach nein! Du bist die erste. Es ist auch noch etwas Zeit. Komm ich führe dich herum.“, sprach Temari und zog die Schülerin seines Bruders förmlich herein. Matsuri war nun ziemlich neugierig. Auf dem Hinweg hatte sie sich gefragt wie die drei nun wohnen würden, immerhin konnte man anhand der Wohnung doch einige Rückschlüsse auf einen Menschen ziehen? „Also es ist alles ziemlich verbaut, das Gebäude ist schon sehr alt.“, erklärte die Ältere und führte Matsuri durch den Flur. Der Flur war recht schmal, auf einer Seite befand sich ein großer Wandspiegel, direkt neben der Eingangstür war eine Kommode. Auffällig war, dass direkt rechts neben der Kommode eine Treppe nach unten ging. Doch die beiden liefen erst einmal geradeaus durch und schließlich befand sich Matsuri in einem Wohnzimmer, das mit einem Torbogen mit dem Essbereich verbunden war, der gleichzeitig auch die Küche zu sein schien. Das Wohnzimmer wurde von einem alten, ledrigen Sofa beherrscht, was einen großen Teil des Raumes einnahm. Vor ihm stand ein Glastisch, im Vorbeigehen konnte Matsuri erkennen, dass sich darunter Zeitungen, Schriftrollen und Bücher stapelten. „Hier essen wir heute Abend. Meistens sitzen wir im Wohnzimmer und essen. Kankurou findet Tischdecken als ziemlich lästig. Gaara kommt immer recht spät Heim, also gebe ich mich dem geschlagen.“, erklärte Temari. Matsuri nickte ihr zu. Wo waren die beiden eigentlich? Die Küche bestand aus einer Küchenzeile die über Eck ging. Im Ofen brutzelte bereits ein großes Huhn. Gegenüber der Küchenzeile war die Essecke, es war ein alter Holztisch, mit markanter Maserung und bereits einigen Macken. Der Tisch selbst wurde von einer Eckbank und drei Stühlen umschlossen, über der Eckbank hing eine Pinnwand an den diversen Dingen ihren Platz gefunden hatte. Matsuri entdeckte einige Zettel auf denen Kochrezepte notiert waren – alle in Temaris Handschrift. Dann diverse Terminerinnerungen und, es viel kaum auf zwischen den Schriftstücken gar nicht auf, ein Foto von Temari und ihren beiden Brüdern am Tag als Gaara zum Kazekage ernannt wurde. Man erkannte den Vorhang, den Matsuri und Sari an diesem heißen Tag nur von außen gesehen hatten. „Sieht alles sehr nett aus.“, versuchte die Brünette die Konversation aufrecht zu erhalten. „Danke das ist lieb. Ist echt nicht so einfach jeden seinen Geschmack hier unterzubringen. Komm ich zeig dir den Rest.“, sprach sie und die beiden Mädchen gingen weiter. „Ihr ist das Badezimmer, also das eine oben ist noch ein kleines.“, erklärte die Blondine und Matsuri warf einen Blick in das, im Gegensatz zu dem eher vollgestellten Wohnzimmer, geräumig wirkenden Bad. Es war im traditionellen Stil, allerdings mit vielen weißen Elementen, was das ganze freundlich wirken ließ. Danach ging es wieder zurück in den Flur, links neben dem Wohnzimmer befand sich eine zweite Tür, in die Temari sie nun hereinführte. „Das ist mein Zimmer.“, sprach sie und Matsuri sah sich neugierig um. Als neutrale Person konnte man schnell erkennen, dass eine Frau hier wohnte, obwohl der typische Mädchen-Kitsch fehlte. Das Zimmer hatte eine angedeutete L-Form, mit einer Fensterfront. Links neben der Tür stand ein circa 1,40 breites Bett aus Metall, daneben ein Nachtisch auf dem ein Buch lag, in ihm stecke ein abgegriffenes Lesezeichen. Auf der anderen Seite des Bettes stand eine Stehlampe. Unter der Fensterfront stand ein Schreibtisch der von einem halbhohen Bücherregal und einer Kommode eingeschlossen wurde. Auf dem Schreibtisch stapelte sich Akten und Unterlagen. Auf der rechten Seite des Zimmers befand sich ein Kleiderschrank an dem Temaris Fächer angelehnt stand. Alles war in hellen Farben, passend zu dem Sandstein gehalten, das Bettzeug hatte einen zarten Pastellton der mit dem Teppich im Raum harmonierte. „Schön hast du es hier.“ „Dankeschön, komm ich zeig dir nun oben unseren Mini-Balkon.“, meinte Temari und beide verließen den Raum und standen nun wieder auf den Flur links neben ihnen das Wohnzimmer, dem gegenüber am anderen Ende die Eingangstür und die Treppe nach unten. Temari lief an dem Wohnzimmer vorbei und öffnet die letzte Tür, die zu einer weiteren engen Treppe führte. Oben angekommen waren zwei weitere Türen, die zu Räumen führten und eine weitere, von der der Mond mittlerweile hineinschien. „Hier ist das zweite Bad.“, sprach Temari und öffnete die Tür. Matsuri trat ein. Das zweite Bad war ähnlich dem unten, allerdings standen hier weniger Sachen, allerdings entging der jungen Kunoichi ein Detail nicht, neben der Dusche stand ein Wäschekorb in dem ein einziges Kleidungsstück lag – ein weinroter Mantel! Wohnt hier oben vielleicht Gaara? fragte sich Matsuri. Allerdings musste sie nicht lange rätseln, denn der nächste Raum beantwortete ihre Frage. „Das ist Gaaras Zimmer, er ist so gut wie nie hier dring, deshalb ist es auch so ordentlich. Eigentlich wohnt er eh schon im Büro.“, witzelte Temari und ging mit Matsuri gemeinsam hinein. Es war spannend zu sehen wie der Kazekage lebte, hier jetzt in diesem Moment konnte sie sich ein genaueres Bild von ihrem Lehrer machen. Gaaras Zimmer hatte in etwa die Größe von Temaris, nur dass sein Bett unter einem Fenster stand. Das Bett selbst war so akkurat gemacht, dass selbst ein Mensch der nicht Gaaras Schlafproblem kannte, auf die Idee kommen musste, dass es nicht oft benutzt wird. Das Kopfteil des Bettes war umrahmt von einem Bücherregal, dass die unterschiedlichsten Bücher beherbergt. Das Bett welches der Tür gegenüber lag wurde mit einem Raumteiler vom Rest getrennt, der Sichtschutz bot. Direkt neben der Tür, die sich sehr rechts im Zimmer befand, war ein hoher Kleiderschrank aus dunklem Holz, dem gegenüber - ein Schreibtisch. Plötzlich bemerkte Matsuri ein Detail, auf der Fensterbank, neben Gaaras Bett, standen duzende Kakteen, verschiedener Sorten und Größen. Allerdings stand ein einziger gesondert von allen anderen – ihr Kaktus. Es war der kleine, fast schon etwas kümmerliche Kaktus, den sie dem Kazekagen geschenkt hatte, als sie Genin wurde. Sie musste lächeln, irgendwo in ihrem Herzen erfüllte die Tatsache, dass diese Pflanze einen extra Platz bekommen hatte mit Stolz. „Jetzt zeige ich dir die Gruft des Grauens.“ „Oh das heißt?“, Matsuri wendete den Blick vom Kaktus ab und sah Temari fragend an. „Kankurous Zimmer!“, kicherte Temari und die beiden Mädchen gingen die erste und auch die zweite Treppe hinunter. Kapitel 44: Tischgeflüster -------------------------- Gaara und Kankurou waren in das Zusammenschrauben der neusten Puppen des Puppenspielers, als die Tür aufging und zwei Mädchen hereinkamen. „Hey ihr zwei Matsuri ist da.“, sprach Temari und schloss hinter der Brünetten die Tür. „Hallo!“, sprach diese und betrachtete neugierig dieses Bild vor ihr. Der Raum war voller Kisten und Schränke und einer riesigen Werkbank, an den Wänden hingen duzende halbfertige Puppen wie auch Puppenteile. Die Mitte des Raumes nahm eine riesige Marionette ein, die an einen Salamander erinnerte. Kankurou verschraubte einen Teil des Rückenpanzers, der von Gaaras Sand gestützt wurde, vermutlich da er ziemlich schwer war. „Hey Matsuri.“, sprach Kankurou der konzentriert etwas verschraubte. „Hallo. Hast du gut hergefunden?“, ergänzte Gaara, dessen Mimik freundlich wirkte, als er den Blick abwandte und zu den beiden Mädchen gehen wollte, stoppte ihn sein älterer Bruder mit den Worten. „Hey Gaara, du musst dich schon auf mich konzentrieren.“, knurrte Kankurou, dem just in diesem Moment fast ein Bauteil des Puppenpanzers auf den Kopf gefallen war. „Oh…entschuldige.“, es genügte eine kleine Handbewegung, damit der Sand wieder in seine ursprüngliche Position einnahm und der ältere Bruder von Gaara das letzte Teil anschrauben konnte. Es klingelte erneut. „Das ist sicher Shikamaru. Also kommt macht jetzt Schluss und wir essen was.“, sprach Temari und nun schaffen des Gaara und Kankurou sich endgültig von der Arbeit zu lösen und alle gingen nach oben. Während Temari schon zielsicher voraus gestiefelt war, um ja als erste an der Eingangstür zu sein, liefen die andere drei sehr gemächlich die Treppe hoch. „Ja, ich hab gut hergefunden, danke. Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass ihr soweit am Dorfrand wohnt.“ Gaaras Kopf neiget sich zur Seite, Matsuri schien den Dialog zu suchen, was ihm persönlich ganz recht war. Kontakte zu knüpfen war immer noch etwas was ihm schwer fiel, immerhin hatte er jahrelang nichts davon gehalten, nun dies alles auf einmal aufzubauen, stellte sich als wahres Mammutprojekt heraus. Da kam ihm jedes entgegenkommen sehr gelegen. „Tja stimmt, ist einfach etwas ruhiger. Es kommen nur wirklich die Leute vorbei, die auch hier wohnen.“, erklärte der Kazekage. Sie hatten das Ende der Treppe erreicht und Temari hatte die Haustür bereits geöffnet, nun erkannte man einen markanten Pferdeschwanz und eine grüne Konoha-Jacke – Shikamaru hatte nun auch hergefunden. „Hey Leute.“, grüßte er in die Runde und einige Augenblicke später hatten alle am Esstisch platzgefunden. Shikamaru saß an einem Stuhl an der Stirnseite gegenüber von ihm saß Gaara zu dessen linken Matsuri und Kankurou, auf der rechten Seite hatte Temari auf einem Stuhl platzgenommen. Schnell entstand ein angeregter Dialog und eine ausgelassene Stimmung. „Wie laufen in Konoha die Vorbereitungen, Shikamaru?“, Kankurou tat sich etwas Reis auf den Teller. „Ganz gut soweit, alles etwas nervig, aber ich durfte die erste Prüfungsaufgabe entwerfen.“, Matsuri wurde hellhörig, vielleicht konnte sie eine nützliche Information erhaschen. „Echt? Heißt das, dass ich den Prüflingen zusehen darf wie sie an deinem Firlefanz scheitern.“, konterte Temari und schifte den großen Vogel auf den Tisch. „Ja du und ich beaufsichtigen die erste Prüfung.“, sprach Shikamaru in fast beiläufigen Ton. Matsuri lauschte aufmerksam und versuchte daraus Informationen zu ziehen, allerdings schien dies eine weitere Person bemerkt zu haben. „Ich hab ihnen gesagt nichts zu verraten.“, sprach Gaara zu Matsuri und reichte ihr die Schüssel mit dem Reis. „Ach Gaara komm schon, du bist aber ganz schön streng. Wir sind ihr nicht bei der Arbeit. Sie wird das schon hinbekommen.“, harkte nun Kankurou ein. „Ich möchte einen fairen Wettbewerb das ist alles.“ „Eine gute Einstellung, aber alle Trainer werden versuchen ihren Schülerin Tipps zu geben. War bei meiner und bei eurer sicherlich Chunin-Auswahlprüfung so. Natürlich liegt der Gedanke nahe, dass du als Kazekage über die meisten Informationen verfügst und somit deinen Schülern oder übertreiben wir es mal, allen Genin aus Sunagakure, einen Vorteil verschaffen würde. Meiner Meinung nach solltest du aber in diesem Fall mehr als Trainier von Matsuri interagieren, natürlich ist dir das Wohl aller wichtig, aber nehmen wir doch mal an, sie würde im ersten Anlauf Chunin werden. Es würde auf dich ebenfalls ein positives Licht werfen.“, erklärte der Konoha-Ninja. Irre!, dachte Gaara. Shikamaru hatte seine Gedanken bis ins kleinste Detail analysiert. Der Kazekage blickte auf seinen Teilen und stocherte etwas in seinem trockenen Stück Huhn. „Na schön. Also die erste Aufgabe ist immer eine schriftliche Aufgabe, bei der allerdings die eigentliche Aufgabe nicht im Vordergrund steht, es ist das wie, was euch Kopfzerbrechen bereiten soll. Die zweite Aufgabe testet euer Können als Shinobi, ihr müsst in einer Bestimmten Zeit einen Ort mit zwei Gegenständen erreichen, der letzte Teil bilden die klassischen eins gegen eins Kämpfe.“ „Das klingt ganz schön schwierig.“, sagte Matsuri mit leiser Stimme und blickte etwas besorgt in die Runde. „Na ja bei den letzten Chunin-Auswahlprüfungen hat ein Team die zweite Aufgabe, für die maximal 120 Stunden anberaumt werden, in gerade einmal anderthalb Stunden sich beide Schriftrollen zu besorgen und zum Turm zu gehen. Auf den Überwachungsvideos kam heraus, dass ein Shinobi alleine den Kampf bestritt und die Schriftrolle für sein Team holte. Die drei Ninja hatte Tage der Erholung und der Rest kam fix und fertig ankam und gleich wieder kämpfen mussten.“, erklärte Shikamaru Matsuri während sich alle über das Essen hermachten. Das Mädchen war fasziniert, so viel Details über die Prüfung hatte sie bisher nicht bekommen. „Und welches Team war es? Wer hat diesen Rekord aufgestellt.“ Shikamaru nippte etwas gelangweilt an seinem Glass und schenkte sich etwas Wasser nach. „Also anhand deiner Frage merke ich, dass er es dir nicht erzählt hat.“, Matsuris Blick wanderte von Shikamaru zu Gaara. „Du warst das?“ Gaara sah für einen Moment zur Decke. Dann biss er ein Stück Huhn ab und nahm den Gesprächsball wieder auf. „Ja, es stimmt. Ich hab es deswegen nicht erzählt, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht der war der ich heute bin und ich mich oft auch nicht mehr daran erinnern will wie ich damals was. Ich hab vielen Unrecht getan. Ich hoffe das verstehst du.“, sprach der Kazekage mit gedämpfter Stimme. So viel Ehrlichkeit hatte sie nicht erwartet. Es verwunderte Matsuri, dass er so offen über seine Vergangenheit sprach, allerdings freute es die Schülerin des Kazekagen mehr über ihn zu erfahren. Vielleicht half es ihm sich weiter zu entwickeln – auf seinem Weg zu einem erfolgreichen Kazekagen. Der weitere Abend verlief alles in allem sehr rund. Kankurou gab eine seiner Lieblingsanekdoten zum Besten, die sich vor rund einem halben Jahr zugetragen hatten. Mal wieder hatte er versucht sich vor der Hausarbeit zu drücken und es tatsächlich geschafft Temari mit einer seiner Puppe zu täuschen, mit der Folge, das seine Schwester stocksauer sämtliche Schubladen in seiner Werkstatt ausgeräumt hatte und auf dem gesamten Boden verteilte – damit Kankurou nun allen Grund hätte nicht den Flur zu wischen. Shikamaru erzählte ein wenig über die Arbeit mit seinem Team und die Parallelen zu dem Team seines Vaters und musste schließlich sich Sticheleien von Temari anhören, warum er nicht versuchte Jonin zu werden. Die Gedanken und die Sorgen an kommende Tage waren für einige Stunden vergessen. Es gab keine Chunin-Auswahlprüfung, kein Shukaku und keine dunklen unbekannten Bedrohungen, die irgendwann auf sie alle zukam. Zu später Stunde verabschiedete sich Shikamaru an der Tür von Temari, Kankurou war auf der Couch nach dem dritten Glas Sake eingeschlafen und Gaara und Matsuri standen in der Küche und erledigten den Abwasch. „Schnarcht er immer so laut?“ „Meistens, deswegen hat ihn Temari in den Keller verband.“ , erklärte Gaara. „Was echt?“, Matsuri stellte einen der Teller zurück auf ihren Platz. „Nein, er ist da ganz freiwillig hin.“ Matsuri lachte, es war das erste Mal, das sich beide privat unterhielten, über ganz alltägliche Dinge. Sonst gab es immer nur Sunagakure, Gaaras Arbeit oder Matsuris Training was ihren Alltag bestimmte. Sie musste zugeben sie konnte sich an diesen Zustand gewöhnen. „Ich fand es vorhin echt klasse, dass du so offen gesprochen hast. Es war bestimmt nicht einfach.“, sprach sie und warf den Rothaarigen einen mitfühlend Blick zu. Gaara spürte wie plötzlich etwas Unbehagen in ihm Aufstieg. Er wusste Matsuri meinte dies sicherlich nicht böse und wollte eigentlich etwas nettes sagen. Außerdem wollte er schließlich soziale Kontakte knüpfen und verbessern. Daher schluckte er seine Unsicherheit herunter und bleib mit seiner neu entdecken Offenheit weiter auf Kurs. „Danke. Nein ist es wirklich nicht. Aber ich weiß die Menschen vertrauen mir mehr, wenn ich ehrlich bin. Also versuche ich es.“, erklärte der Kazekage. „Das ist echt lobenswert, ich kann verstehen, dass es nicht einfach ist. Aber ich bin überzeugt, dass die Menschen das spüren werden.“ „Ja findest du?“ Matsuri lächelte: „Ja das finde ich so.“ Im inneren von Gaara machte sich Erleichterung breit, es freute ihn wirklich Zuspruch zu bekommen, hatte er doch oft genug Momente des Zweifelns, in denen er sich fragte ob es wirklich richtig gewesen war, Kazekage zu werden. Das Waschen des Geschirrs hatte eine vertraute Atmosphäre angenommen. Bei spürten, dass eine gewisse Harmonie herrschte. „Fühlst du dich gut vorbereitet?“, nach einem Moment des Schweigens, wollte Gaara das Thema wechseln und herausfinden ob er in den letzten Monaten einen guten Job gemacht hatte. Matsuri legte einen weiteren Teller bei Seite und blickte zur Decke. Der offene Dialog schien sie motiviert zu haben. „Also aufgeregt bin ich auf jeden Fall. Ich will wirklich mein Bestes geben und auch Sunagakure bei de Prüfungen gut präsentieren. Aber natürlich hab ich auch sorgen alle zu enttäuschen. Mein Team, meinen Onkel, dich...." "Das wirst du sicher nicht.", unterbrach sie der Kazekage. "Natürlich hat jeder seine Stärken und Schwächen, aber du bist hartnäckig und kannst abstrakt denken, das habe ich oft genug im Training gesehen. Ich denke, das genau diese Eigenschaft dich weit bringen kann." Matsuri war gerührt, so etwas nettes hatte Gaara nie zu ihr gesagt, es half ihr sehr zu wissen, dass er er an sie glaubte. Ihr Inneres wollte den Rothaarigen am liebsten umarmen, doch hatte die Kunoichi Sorge, dies wurde ihr gutes Verhältnis zerstören. "Danke.", sprach se leise und strahlte. Nachdem der letzte Teller gespült war und wieder an seinem angestammten Platz verstaut war, brannte doch eine Frage unter ihren Fingernägeln. "Gaara?" "Hmm? "Also mir ist noch was eingefallen was ich dich fragen wollte?" "Klar. Was ist es?" "Einige ältere haben mir gesagt, dass die Chunin-Auswahlprüfung nicht nur ein Test der Ninja-Fähigkeiten ist, sondern die Prüflinge soweit fordert, dass sie ihre Grenzen überwinden und danach nicht mehr die selben sind." Der Kazekage hielt inne, er musste an seine eigene Prüfung denken. "Ja, das stimmt. Für mich hat sich danach alles geändert. Aber du solltest alles auf dich zukommen lassen und nicht alles zerdenken." Sie nickte: "Du hast sicherlich recht. Also ich werde dann auch mal verschwinden. Es war...wirklich schöner Abend." "Stimmt war es wirklich.", antwortete Gaara und ertappte sich dabei, wie er etwas nervös wurde. Einige Wochen später... Ein ohrenbetäubender Lärm donnere durch die Arena. Das Publikum stand auf den Plätzen und feierte den Sieg. Selten hatte diese Hallen solch ein Match gesehen. Auch der Kazekage blickte voller Staunen auf das Kampffeld. Er hatte nicht geahnt, dass sich alles so entwickeln würde, doch nun war es vorbei. Es war vorbei und alle hatten es gesehen. Und wiedereinmal hatte sich ein Grundsatz bestätigt. Danach war alles anders... Kapitel 45: Die erste Prüfung - Drei Fragen und ein Name -------------------------------------------------------- Der Tag war gekommen, es war soweit, die Wochen der Vorbereitungen hatten ein Ende. Heute begannen die Chunin-Auswahlprüfungen. Die Genin aus Sunagakure waren bereits vor drei Tagen aufgebrochen und würden in wenigen Minuten mit der ersten Prüfung beginnen. Gaara saß in seinem Büro und atmete schwer durch, auch wenn er heute noch gar keine Einsatz diesbezüglich hatte, so konnte er doch keinen klaren Gedanken fassen, Wie viele Genin aus Sunagakure würden in die nächste Runde kommen? Vor allem würde es Matsuri und ihr Team schaffen? Er hoffte es, natürlich kannte er die erste Aufgabe, er glaubte auch dass es schaffen würde, doch würde sie in so einer Prüfungssituation ruhig bleiben, einen kühlen Kopf bewahren und die richtige Lösung finden. Er hatte ihnen immer gesagt, sie sollten, ihr Team besser kennen, als sich selbst. Doch hatten die drei den Rat befolgt? Der Kazekage wusste es nicht. Die Prüfung begann Punkt acht Uhr und würde zwei Stunden dauern, er hatte Temari Anweisung gegeben einen Falken direkt, nach Ende der Prüfung, nach Sunagakure zu schicken, um vielleicht sogar am Abend zu wissen ob sie es geschafft hatten. Die Uhr hatte begonnen ihren Countdown herunterzulaufen und Matsuri fühlte sich wie Blei. Wie um alles in der Welt sollte das funktionieren? Wie sollte sie mit ihren Teamkollegen, welche in ganz anderen Räumen saß Kontakt aufnehmen? Wieder und wieder warf sie ein Blick aufs Blatt. Drei Aufgaben waren lösbar, selbst die mit 50 Punkten, das Problem war viel mehr die Kommunikation mit den anderen. Klar war, dass Teams die untereinander kommunizieren konnten einen Vorteil hatten, der Rest musste einfach nur auf Glück spielen und hoffen alle anderen würden das Gleiche tun. Wie saß es für sie aus? Was wäre für ihr Team am sinnvollsten? Gaara hatte wiedermal einen Blick auf die Uhr geworfen, die ersten zehn Minuten der Prüfung waren verstrichen, er hoffte wirklich inständig sie hatten die Problematik bereits erkannt. Dazu kam noch die letzte Frage, alle die Mühe die sie in den ersten dreißig Minuten verstreichen lassen würden, wäre vollkommen egal, wenn sie die letzte, die entscheidende Frage nicht korrekt beantworten würden. Sie war wichtiger als die Kommunikation unter den Teammitgliedern, oder den speziellen Fähigkeiten eines einzelnen, es war eine Frage der Menschlichkeit. Im Prüfungsraum von Mikoshi warf mittlerweile ein lauter Krach entstanden, jeder versuchte mit seinen Kollegen in den anderen Räumen zu kommunizieren. Ein paar stellten dies geschickt an, doch die meisten trommelten wie laut an die Wände oder schrien wild die Aufgabennummern in den Raum. So konnte das nichts werden, allerdings mussten sie auch sie langsam etwas tun. Weder Yukata noch Matsuri würden ihn bei diesem Lärm keineswegs hören, es musste einen anderen Weg geben aber wie? Er spürte wie er nervös wurde, ein plötzlicher Windstoß ließ den ganzen Prüfungssaal aufsehen. Die neiden Ninjas aus Konoha die zum Hyuga-Clan gehören hatten scheinbar ihre eigene Art der Kommunikation gefunden. Immer mehr Genin stürmten plötzlich voller Eifer an ihre Blätter und schienen zu wissen was sie tun sollten. Ihnen lief die Zeit davon! Yukata stand unter ähnlichem Druck wie die anderen beiden. Sie fand die Fragen schon ohne den ganzen Lärm recht schwer. Sie hatte erst recht keine Ahnung wie mit den anderen Kontakt aufnehmen sollte, sie musste beten die anderen beiden würden es irgendwie schaffen sie zu erreichen. Doch würde es funktionieren? Sie hatte keine Ahnung. Allerdings wollte Yukata nicht untätig sein, sie würde ihre Teamkollegen nicht im Stich lassen und alles geben wie gut sie es konnte. Also setzte sie sich wieder an den Tisch griff sich einige ihrer Blätter und begann einfach alle Fragen zu beantworten, falls ein Signal von ihnen kam, die ihr zugewiesene Frage gleich beantworten zu können. Mittlerweile waren die letzten 15 Minuten angebrochen, langsam musste etwas passieren, so dachte jedenfalls Mikoshi. Natürlich konnten sie auf gut Glück einfach jeder eine Frage ohne Absprache machen, allerdings gab es zu viele Varianten die zum Scheitern verurteilt waren. Nein! Sie waren doch ein besseres Team. Es gab sicher eine Möglichkeit, sie mussten nur darauf kommen. Nachdenklich trottete er zum Fenster. Während einige um ihn herum bald sichtlich in Panik verfielen, versuchte er einen kühlen Kopf zu bewahren, die Lage zu analysieren und ihre Möglichkeit auszuschöpfen. Doch der Blick auf den Innenhof und mit den großen Eichen schien nicht die Erleuchtung zu bringen, bis dann plötzlich… „Momentmal, falls einer von ihnen…es könnte funktionieren…es muss!“ Ein Stockwerk weiter oben hatte Matsuri bereits mit einer anderen Strategie begonnen, als sie sich einen Blick zur Uhr traute und im Augenwinkel ihr etwas am Fenster auffiel – dort saß ein Falke. Sie erhob sich und ging zu dem Tier was einen tierischen Radau machte. Da die Fenster fest verschlossen waren konnte er nicht hinein, doch als Matsuri näherkam, beendete er das wilde Geflatter und klopfte immer wieder in regelmäßigen Abständen drei Mal an die Scheibe. War dies Mikoshi? Wieder klopfte der Falke drei Mal gegen die Scheibe. Die junge Kunoichi haderte. Mikoshis Familie züchtete seit Generation Falken und bildete sich zu Boten aus. So beherrschte sein Clan auch einige Jutsus die mit diesen Tieren verbunden waren. Mikoshis vertrauter Geist war ein riesiger Falke Names Muu. Plötzlich sah sich einen zweiten Falken zu einem anderen Fliegen, nun hatte sie keinen Zweifel mehr, es war Mikoshi. Matsuri stürmte nun zurück zu ihrem Platz, die Nachricht war klar, drei Mal Klopfen musste 30 Punkte heißen, jetzt musste sie sich sputen! Auch Yukata hatte den Falken bemerkt und gerade ihre Antwort beendet als die Zeit ablief und eine Stimme über Mikrofon die nächste Aufgabe gestellt wurde. Ich soll mich entscheiden wen ich opfern würde…, Yukata starrte wie gebannt auf das weiße Stück Papier. Sie verdanke Mikoshi und Matsuri viel, sie halfen wir wo es nötig war und hatten eine Engelsgeduld – warum musste sie sich hier nun entscheiden. Warum bloß, am liebsten würde sie ihren eigenen Namen auf das Blatt schreiben, damit zumindest zwei von ihnen weiter kamen aber…. Ein weiterer Gong ertönte und Yukatas Blatt war leer. Auch Matsuri hatte ein leeres Blatt abgegeben und ein wirklich schlechtes Gefühl, obwohl es für sie persönlich die richtige Entscheidung war, wusste sie nicht ob ihre Teamkollegen genauso gedacht hatten. Jemanden bereitwillig sterben zu lassen, entsprach nicht Matsuris Moralvorstellung, gerade weil auch ihre Eltern sich zum Schutz des Dorfes geopfert hatten, wollte sie keinen weiteren Menschen aus Sunagakure einfach opfern, erstrecht nicht ihr Team. Als sie nach draußen ging, immer noch mit einem komischen Gefühl kam ihr Yukata schon entgegen gerannt. „Was hast du geschrieben…erzähl schon.“ „Was meinst du? Ich habe die dreißig…“ „Nein, das meine ich nicht. Den Namen, welchen Namen hast du geschrieben?“ „Keinen…“, stotterte Matsuri und wurde von einer jubelnden Yukata in die Arme genommen. „Mikoshi auch nicht, Wahnsinn wir haben alle drei ein leeres Blatt abgeben.“ „Wow, ich… ihr seit echt die Besten…“ „Danke uns nicht zu früh. Ich hoffe ihr habt auch die Falken bemerkt.“, sprach nun Mikoshi der sich zu ihnen gesellte. „Ja ich wusste sofort, dass ist sicher unser Mikoshi.“, strahlte Yukata „Also haben wir die 40 30 30 Variante gewählt.“, wiederholte Matsuri laut und deutete dabei auf die beiden anderen. „Jap!“, sprach nun eine andere Stimme, es war Temari, die mit den Ergebnissen in der Hand aus einem Nebenraum kam. „Gute Arbeit ihr drei. Ihr solltet nach unten gehen. Ich komme auch gleich, der Kazekage wird sich freuen zu hören, dass ihr die erste Runde geschafft habt.“, flüsterte sie fast und ging mit einem Grinsen auf den Lippen nach unten. Am Abend ladete ein Botenfalke in Sunagakure und ein Jonin klopfte an der Tür des Kazekagen klopfte ein Jonin. "Ja?" "Kazekage-sama die erste Runde wurde erfolgreich beendet und in drei Tagen werden die Teams voraussichtlich in drei Tagen eintreffen." "Danke. Hat Temari auch einen Bericht beschickt?". harkte Gaara nach. "Natürlich, hier. Brauchen sie sonst noch etwas?" "Nein, Nein alles in Ordnung. Machen sie doch ruhig schon Feierabend.", sprach Gaara in gewohnt ruhigen Ton. Der Jonin verabschiedete sich und als die Tür ins Schloss fiel, griff der Kazekage sofort nach dem Bericht und suchte die Liste mit den Namen derer, die die erste Runde geschafft hatten. Einige Augenblicke später ließ er sich erleichtert in den Bürostuhl fallen - sie hatte es geschafft! Nun konnte er sich auf die Vorbereitung auf die zweite Runde konzentrieren, die noch einmal mehr, alles von den Genin fordern würde. Kapitel 46: Feinde in den eigenen Reihen ---------------------------------------- „Da vorne ist es! Wir haben es geschafft!“ „Echt? Gott sei Dank ich brauche eine Pause!“ „Wir müssten bei den ersten sein.“ Mikoshi, Yukata und Matsuri hatten in den letzten beiden Tagen einen schier endlosen Marathon hinter sich gebracht. Der zweite Teil der Chunin-Auswahlprüfung fand in Sunagakure statt, so mussten alle Teams nun sich in die ewige Wüste begeben und dort weitere Prüfungen zu bestreiten. Allerdings gestaltete sich dieser Rückweg als weiterer Test ihrer Fähigkeiten heraus. Ihnen war klar, dass die letzten Ankömmlinge sicherlich nicht zur zweiten Prüfung zugelassen waren. Mikoshi hatte diese Vermutung während einer kurzen Rast aufgestellt. Glücklicherweise konnten die drei ihren Rückstand innerhalb einiger Stunden gut ausgleichen und dank Mikoshis vertrautem Geist, sogar eine Position in den forderten Rängen erkämpfen. Jetzt in dieser Sekunde war es jedoch mitten in der Nacht, am Rande der Dämonenwüste. Matsuri wusste zu gut, welche Probleme hier im Sand auf sie lauern konnte. Hatte schließlich ihre letzte Begegnung mit einem dieser Skorpione eine lange Narbe an ihrem Arm hinterlassen. Vom Weitem erkannte man die Fackeln und die Schemen zweier Personen am Eingang der Festung. „Wir haben es geschafft, Wahnsinn!“, sprach Yukata mit erstickter Stimme und warf einen Blick auf die beiden Gestalten am Eingang. „Das wäre also Team Nummer sechs, dass es geschafft hat.“, sprach der Mann am Eingang. Matsuri kannte die Stimme. „Hey euch drei kenne ich doch. Ihr hab doch das Notsignal damals aus dem Außenposten gesendet hatten. Baki sind das nicht…?“, sprach Maki die plötzlich Matsuri, Yukata und Mikoshi wiedererkannte. „Ja das sind sie.“, antwortet Baki knapp und notierte etwas auf den Klemmbrett. „Wow! Das wird unseren Meister Kazekage aber freuen, dass seine Schülerin unter den ersten sechs Teams ist und dann auch noch, dass zweite aus Sunahgakure. Hier habt bis morgen Abend frei, dann erfahrt ihr mehr.“ , sprach Maki trotz später Stunde mit guter Laune und Mikoshi, Yukata und Matsuri gingen nach drinnen. Einige Minuten später waren die drei auf ihrem Quartier, dieser Außenposten am Rande der Dämonenwüste war im Grunde gleich wie der aufgebaut, den die drei vor einigen Wochen besucht hatten. Allerdings in einem weit auf besseren Zustand. „Wir haben nun echt eine Menge Zeit, da hat sich das Gerenne wirklich gelohnt.“, erklärte Yukata als sie ihre Betten bezogen hatten. „In der Tat. Mich würde interessieren wer noch schon alles hier ist.“ „Also ich glaube ein Team ist aus Konoha, ich habe da ein Mädchen auf dem Weg zur Toilette getroffen sie heißt Tenten.“, antwortet Matsuri auf Mikoshis Frage. „Ach ja? Und wie lange sind die schon hier?“ „Mehr als sechs Stunden Mikoshi.“ „Oh Gott wie haben die denn das gemacht?“, stieß Yukata aus und ließ sich auf ihr Bett fallen. „Ich muss Yukata recht geben. Wie haben die das bitte geschafft?“, stöhnte Mikoshi. „Ich hab wirklich keine Ahnung. Allerdings meinte Tenten, dass sie nicht die ersten waren.“ „Was?“, Mikoshi und Yukata starrten Matsuri unglaubwürdig an. „Scheint so zu sein. Mich würde viel mehr interessieren, welches Team aus Sunagakure es als erster geschafft hatte.“, doch kaum hatte die Schülerin des Kazekagen ihren Gedanken ausgesprochen, kam die Antwort fast schon zur Tür hereingeflattert. „Na sieh mal einer an wer es tatsächlich hier her geschafft hat.“, eine bekannte Stimme hatte den Raum durchdrungen und bei den anderen drei Alarmbereitschaft ausgelöst. „Was willst du hier Ken?“, Mikoshi hatte seinen Rucksack beiseitegelegt und ging nun auf Ken zu. „Mensch Mikoshi, entspann dich! Hier ist nicht viel los, da ist die Nachricht von einem neuen Team echt ein Highlight! Dann auch noch euch zu sehen ist fast schon eine Sensation! Ich dachte ja ihr schafft es nicht durch die Wüste.“, meinte Ken mit provozierender Mine und lehnte sich in de Türrahmen. „Schön für dich! Wie wäre es wenn du jetzt wieder in dein eigens Quartier gehst.“, mischte sich nun Matsuri ein. „Na du bist aber mutig heute?“, begann Ken der Matsuri einen abfälligen Blick zuwarf, „…der Kazekage ist nicht hier und auch keiner seiner Sippschaft, der dich vor Ärger bewahrt.“ Matsuri spürte wie der Zorn in ihr wuchs, seit sie die Schülerin von Gaara wurde, hackte Ken auf ihr rum. Erst bekam sie zu hören, dass die doch wahnsinnig sei von diesem Monster was zu lernen. Später als Gaara zum Kazekage ernannt wurde, dichte Ken Matsuri eine Sonderbehandlung an. Irgendwann gipfelte das ganze Gezanke in offenen Beleidigungen, Aussagen wie „dann bist du schon die Schülerin eines Kagen und bist trotzdem so schlecht“, oder auch „ du bist wirklich eine Enttäuschung für alle“, gehörten noch zu den netten Sachen. „Ich brauche niemanden, um dich fertig zu machen. Ich verstehe wirklich nicht warum du immer wieder auf mich los gehst. Seit dem Tag damals auf dem Trainingsplatz wo wir von Temari, Kankurou und Gaara trainiert wurden, hast du es auf mich abgesehen. Ganz ehrlich Ken mir reicht es mittlerweile, was ist den verdammtes Problem!“, fauchte Matsuri. Dieser Junge hatte sie so oft gestriezt und beleidigt, da hätte er damals auch die Wahl gehabt zu Gaara zu gehen. „So aufmüpfig, wow Matsuri du überraschst mich echt. Hat der Kazekage dir etwa gezeigt wie man sich mit viel zu starken Gegnern anlegt?“, Ken versuchte es weiter Matsuri zu provozieren – mit Erfolg. Die Kunoichi war plötzlich einen Schritt näher und hatte schon zum Schlag ausgeholt, sie hatte es satt immer wieder von Ken sich Beleidigungen anzuhören. „Halt einfach deinen Mund. Du hättest dich genauso dafür entscheiden können wie ich.“. schrie sie und schaffte es, dank Mikoshi und Yukata, die sich beide zwischen die beiden gestallten hatten, nicht Ken einen harten Schlag ins Gesicht zu verpassen. „Matsuri hör auf bitte!“, forderte Yukata. „Ja, erkennst du nicht was er vor hat. Jegliche Handgreiflichkeiten sind untersagt, wenn du ihn jetzt eine Faust verpasst kann er das melden und wir werden disqualifiziert. Dann hat er gewonnen.“, erkläre Mikoshi. „Deine Teamkollegen sind gar nicht so dumm wie ich dachte, vielleicht hörst du mal besser auf sie. Na ja ihr Loser fliegt eh in der nächsten Runde raus.“, keifte Ken und verschwand. Zurück ließ er eine zutiefst verärgerte Matsuri, eine besorgte Yukata und einen skeptischen Mikoshi. „Dieser Idiot, das geht schon anderthalb Jahre so.“, sagte Matsuri und knallte die die Tür zu. „Wissen wir doch, aber du darfst dich nicht von ihm so ärgern lassen.“, Mikoshi hatte der Schülerin des Kazekage beschwichtigend auf die Schulter geklopft. „Ja. Er hat doch nur Angst! Ken ist wohl jedes Mittel recht uns aus dem Rennen zu schmeißen.“, ergänzte Yukata. „Ihr habt wohl recht. Wir müssen wirklich vorsichtig sein, sonst bekommen wir wegen ihm noch Schwierigkeiten. Dabei dachte ich, dass die Prüfungen auch ohne ihm schon hart genug werden Kapitel 47: Weg mit dem Zweifel! -------------------------------- Eine recht kurze Nacht lag hinter Mikoshi, Matsuri und Yukata, da immer wieder neue Team eintrafen und dabei alles andere als leise waren, hatten die drei die Nacht kaum ein Auge zugetan und saßen nun beim Frühstück schweigsam und müde. Yukata hatte sich erhoben, um sich noch einen Nachschlag zu holen. Als sie wieder zurück kam wedelte sie mit einem Zettel herum.   „Wie es scheint sind die letzten Teams angekommen. Mir hat einer der Aufseher einen Zettel in die Hand gedrückt, scheinbar haben wir im Laufe des Tages die Möglichkeit ein Gespräch mit unserem Lehrer zu bekommen und noch ein paar Tipps für die zweite Prüfung zu ergattern.“, erklärte sie und gab den anderen beiden den Zettel.  Hinter dem Zettel verbarg sich ein Informationshinweis für alle Teams.   Matsuri griff sich zuerst den Zettel und begann ihn still zu lesen.   1.       Die Prüfungsdauer beträgt 72 Stunden.   2.       Die Prüfung kann nur mit einem vollständigen Team beendet werden.   3.       Sollen unerwartete Wetterumbrüche auftreten ist es anzuraten sofort einen Unterschlupf zu suchen, da unter Umständen   Lebensgefahr besteht.   4.       Bewegen sie sich nicht in der Nacht fort, um ein Konflikt mit Riesenskorpionen zu vermeiden. Lebensgefahr!   5.       Sollte eines ihrer Teammitglieder so schwer verletzt sein, dass er nicht mehr in der Lage ist eigenständig zu kämpfen und zu laufen, müssen sie die Prüfung abbrechen und ein Notsignal senden.   6.       Kämpfe jeder Art sind gestattet.   7.       Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen keinen Kontrahenten zu töten oder schwer zu verletzen.   8.       Ärztliche Hilfe kann bis zu 6 Stunden brauchen.     Es scheint so als würde die nächste Prüfung ein Art Überlebenskampf werden. Das ganze sind ja mehr Warnhinweise als Informationen. Egal was wir tun, wir sollten bedenken es könnte sehr wahrscheinlich tödlich enden. Das baut ja überhaupt gar keinen Druck auf!, dachte Matsuri und blickte wieder zu ihren Teamkollegen.   „Ahm Yukata?“, begann die Brünette. „Hm?“ „Wann und wo können wir unseren Sensei treffen?“   „Im Gang runter soll ein Aushang hängen. Glaubt ich der Kazekage wird zu uns kommen?“, Yukata stocherte fragend in ihrer Müsliportion herum. „Ich weiß nicht, hat ihn überhaupt einer schon gesehen?“, ergänzte Mikoshi. „Nein.“   „Nein.“   „Vermutlich wird er zu viel zu tun haben.“, seufzte Mikoshi. Die anderen beiden nickten. Nachdem das Frühstück zu Ende war gingen die drei zum Aushang. In einem Abstand von rund dreißig Minuten konnten alle zugelassenen Team sich mit ihrem Sensei beratschlagen.  Wie sich herausstellte waren Matsuri, Yukata und Mikoshi das letzte Team auf der Liste, somit hatten sie noch genau Zeit sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was nun die Aufgabe der nächsten Prüfung war und ob tatsächlich Gaara, der offiziell nur ja nur Matsuri trainierte, allerdings sich hin und wieder auch für Yukata und Mikoshi Zeit nahm und auch als ihr Sensei eingetragen war, wirklich kommen würde. So verstrich der Vormittag und auch der habe Nachmittag und die drei wandelten in dem Gebäude umher und fragten sich was nun die nächste Aufgabe sein könnte. Schnell war die Theorie aufgestellt, dass etwas wie eine Überlebenstraining sein musste, aber was genau, konnte keiner so wirklich erahnen. Dann endlich gehen 16 Uhr war es soweit, Mikoshi, Yukata und Matsuri hatten bereits an einem runden Holztisch Platz genommen und warteten.   „Ich glaube er kommt nicht, ist ja auch kein Wunder.“, Mikoshi hatte sich erhoben und blickte aus dem kleinen runden Fenster, was den Raum mit Licht erfüllte.   „Tja er ist auch die gefragteste Person in diesem Gebäude.“, ergänzte Yukata und sah zu Matsuri. Diese hatte ein Bein angewinkelt und starrte nur zur Tür.   Er wird kommen!, dachte sie. Vielleicht mussten die drei jungen Shinobi einfach noch etwas Geduld haben. Dann endlich nach fast dreißig Minuten öffnete sich die Tür. Sofort war ein roter Haarschopf zu erkennen, der von einem leicht erschöpfen Gesicht getragen wurde.   „Entschuldig bitte, ich wurde mal wieder aufgehalten.“, sprach Gaara machte eine angedeutete Verbeugung und setzte sich an den Tisch. „Ach quatsch wir warten gerne. Ist wirklich kein Problem.“, schoss es aus Mikoshi, der ganz verlegen dreinblickte, währen Matsuri ihrem Lehrer einfach nur wohlwollend zugenickt hatte und Yukata irgendetwas von „Kein Ding“, kaum verständlich genuschelt hatte.     „Also zuerst einmal freut es mich, dass ihr die erste Runde geschafft hat…,“, begann der Kazekage, Matsuri spürte wie ihr Herz bei diesem Lob einen Hüpfer machte, „…allerdings wird es jetzt nicht gerade leichter. Die zweite Prüfung wird ein Überlebenstest, wie ihr bestimmt schon vermutete habt. Hierbei ist euer Teamwork gefragt, nur so werdet ihr bestehen.“   Die drei nickten.   Es klingt fast wie, die Prüfung von der Shikamaru sprach. Ob wir auch hier uns eine Schriftrolle erkämpfen mussten?, schoss es Matsuri in den Sinn. Plötzlich kam ihr das abendliche Tischgespräch wie ein einziger dicker Hinweis vor. Warum hatte sie damals nicht besser auf die Details geachtet? Es musste wohl oder übel so gehen. Sie gab den Versuch auf sich wieder an jedes Detail der Konversation zu erinnern, war vergeblich. Zudem war es sinnvoller dem Kazekagen zuzuhören, Matsuri wollte um keinen Preis die zweite Prüfung verhauen.   „…also bleibt wachsam. Ihr kennt die Wüste, das ist ein klarer Vorteil zu den anderen Shinobi – nutzt ihn. Eine Stunde vor der Prüfung werdet ihr eine Karte des Areals bekommen. Das ist neu und hat schlicht und ergreifend mit der Größe der Fläche zu tun, es ist fast doppelt so groß wie, das vom letzten Mal.  Was ich sagen will, studiert die Karte genau, überlegt genau und meidet die Mittagsstunden die Hitze ist zu groß und achtet in der Nacht auf die Skorpione. Versucht nicht einen Kampf mit ihnen zu suchen. Sie sind zu gefährlich, vor allem wenn sie in Territorialkämpfe verstrickt sind.“   Alle drei nickten schweigend. Gaara sah sie alle prüfend an. Sie machten einen etwas beunruhigten, fast schon nervösen Eindruck. Er spürte, dass sie immer noch ratlos waren oder sogar vielleicht überfordert. Hatte er wohlmöglich sie mit seiner Ansprache mehr verunsichert? Da dies nicht die Intension des Kazekagen war, überlegte er kurz wie er den drei noch mehr Unterstützung zu Teil kommen lassen könnte. Dabei musterte er besonders noch einmal Matsuri, sie kannte er am besten, Gaara erhofft sich aus ihrem Gesicht am meisten herleiten zu können. Doch das Mädchen versuchte stark zu sein, das spürte er, sie wollte diese Chunin-Auswahlprüfung unbedingt erfolgreich abschließen.   „Macht euch nicht so viele Gedanken. Ihr seid wirklich gut. Lasst euch nicht von großen Techniken beeindrucken, ihr habt etwas was die anderen nicht haben.“, begann Gaara und in den Gesichtern der drei spiegelte sich nun wieder etwas mehr Zuversicht.   „Ach ja?“, Yukata war die erste, die wieder das Wort ergriff.   „Ja, ihr seid ein eingespieltes Team und kennt einander sehr gut. Das wird euer Trumpf sein. Glaubt mir. Ich bin mir sicher ihr werdet es weit bringen.“, erklärte Gaara mit überzeugter Stimme. Scheinbar schien er es geschafft zu haben bei Mikoshi, Yukata und vor allem Matsuri wieder etwas Zuversicht gesät zu haben. Sie lächelte, Gaara spürte wie sich Erleichterung in ihm breitmachte. Auch, wenn er das gesamte Team unterstütze so sein Verhältnis zu Matsuri ein anderes, er kannte sie viel besser als die anderen und hatte mittlerweile ein Gefühl dafür entwickelt, wenn die Brünette sich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlte. „Setzt Vertrauen in euch und eure Fähigkeiten. Dann könnt ihr so ziemlich alles schaffen. So…und jetzt geht mal langsam zum Essen gehen. Es liegen drei anstrengende Tage vor euch.“   Damit war das letzte Wort gesprochen. Die drei Prüflinge erhoben sich mit Köpfen voller Gedanken, während Gaara noch eine Notiz auf eine Schriftrolle kritzelte. Yukata und Mikoshi hatten den Raum bereist verlassen als Matsuri im Türrahmen stehen blieb. Sie hörte nur den Stift der leise auf Papier kratzte. Sie drehte sich nicht um, sie wartete eine, zwei, drei Sekunden, dann atmete sie tief durch. Sie war froh, dass er gekommen wir uns sie aufgebaut hatte, nein sogar dankbar. Die letzten Stunden hatten sie sich den Kopf zerbrochen, diskutiert und geraten, was nun auf sie zu kommen würde. Zwar hatte ihr Sensei keinen genauen Angaben gemacht, was nun drankommen würde, allerdings hatte er ihnen wertvolle Tipps gegeben. Doch am wichtigsten war etwas anderes, er hatte ihnen Mut gemacht ihnen geholfen weiter zu machen und neuen Mut zu schöpfen.   „Danke.“, Matsuris Stimme hatte die Stille durchbrochen. Ihr Ton war voller aufrichtiger Dankbarkeit. Zwar hatte sie sich nicht umgedreht, aber Gaara der immer noch Notizen machte konnte er erahnen, fast schon spüren – sich lächelte.   „Kein Problem.“   Kapitel 48: Chaos ----------------- Keine Zwanzig Minuten später hatten Matsuri, Mikoshi und Yukata den Speisesaal im zweiten Stock betreten und hatte bei den anderen Genin aus Sunagakure Platz genommen und beäugten die Konkurrenz aus den anderen Dörfern. Ein paar von ihnen hatte Matsuri damals in Konoha schon gesehen, doch hatte sie sich alle verändert. Sie alle waren ein ganzes Stück größer als sie, vermutlich würde es sehr schwer werden, sich gegen diese zu behaupten. Ihr Blick schweifte zum anderen Tischende, Ken protze gerade vor seinen Teamkollegen. Matsuri schüttelte es, dieser Typ war ihr wirklich zu wider, doch beschlich sie das Gefühl er würde ihnen noch Schwierigkeiten bereiten. Allein seine Anfeindungen am gestrigen Abend, hatte die Brünette in dieser Vorahnung nur bestärkt.   „Schau nicht schon wieder so kritisch.“   Matsuri blickte auf. Yukata und Mikoshi musterten sie eindringlich.   „Du bist schon wieder so in Gedanken, diese Prüfungen machen dir echt zu schaffen.“, sprach Yukata und drückte ihre Freundin kurz an sich.   „Ja, du wirkst sehr nachdenklich. Matsuri wir machen das als Team du musst nicht alles alleine bewältigen.“, redete Mikoshi mit besorgter Stimme auf sie ein.   „Klar… Es ist nur… na ja… Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir noch Probleme bekommen werden, also Probleme mit denen wir nicht rechnen.“, gestand Matsuri und sah die anderen beiden abwechselnd an.   „Uns geht es genauso.“, sprach Yukata.   „In der Tat, ich denke auch, dass die Aufgaben nicht unsere einzige Sorge sein werden.“, ergänze Mikoshi und alle blickten an das Tischende wo Ken saß, als im nächsten Augenblick ein riesiger Tumult losbrach. Überall war Geschrei, Essen folg durch den Raum, Tische wurden zu Boden geworfen.  Im ersten Augenblick war im Grunde nicht ersichtlich weshalb der ganze Saal plötzlich herumschrie und zu großen Teilen Richtung Buffet stürmte und man nur noch „das Essen!“ aus allen Ecken gerufen wurde. Besonders für Matsuri sie weit von den anderen Tischen und vom dem Buffet entfernt. Scheinbar hatte sich ein besonders dicker Shinobi, vor Schweiß triefend, hatte er schwer atmend das Abendessen aller plündern wollen. Scheinbar hatten dies genügend Mitstreiter, an diversen Tischen mitbekommen und wollten eingreifen. Den ersten Schrecken abgewandt, den vermeintlichen Feind erfolgreich zu Boden gestreckt, erkannte ein Ninja, der wie Matsuri später erfuhr Neji vom Hyuga -Clan war, die zweite Bedrohung für des Abendessens abzuwenden – ein Regen aus warmen Schweiß nährten sich gefährlich nah der Mahlzeit, Neji reagierte und versuchte mit dem typischen Taijutsus des Hyuga-Clans, dem Juukenpou Ichigekishin. So hielt eine riesige Druckwelle zwar die Schweißperlen davon ab das Abendessen zu kontaminieren, jedoch riss einen weiteren Ninja aus Konohagakure von den Füßen, Choji landete direkt in der Mitte des Büffetisches. Dieser bracht unter den zusätzlichen Kilos, die Schlacht war verloren.   Fassungslos und entsetzt starrten alle Genin auf das Schauspiel vor ihnen. Besonders die Shinobi des Gastgeberdorfes schienen mit ihrem Zorn nicht lange hinterm Berg zu lassen.   „Mal ehrlich, was bildet ihr euch eigentlich ein? Wie ihr gefräßigen Tiere unsere Gastfreundschaft ausnutzt ist widerlich.“, fauchte ein Junge vom Suna-Tisch.   „Als ob das unsere Schuld ist!“, blaffte ein Mädchen aus Konoha.   „Wäre dieser Typ nicht so gierig gewesen hätten wir alle noch was zu essen,“ kurte ein Mädchen namens Tenten.   „Aber eure Aktion hat erst alles verdorben.“, rief nun Mikoshi.   „Was bildet ihr euch eigentlich ein?“, unterstützte ihn Yukata.   Nun mischte sich auch ein Junge in einem grünen Trainingsanzug ein – es war Rock Lee.   „Wir wollten, nur das Essen beschützen nichts weiter.“, erklärte er.   „Dann wolltet ihr also nur das Essen beschützen ohne Rücksicht auf uns alle?“, konterte Yukata. Die Stimmung hatte eine gefährliche Spannung erreicht. Die Tatsache, dass sich nun immer weitere Personen in den Dialog einmischten, verhalf nicht gerade zur Besserung.   „Was soll das heißen! Wir aus Konoha würde das nie tun. Euer Misstrauen, zeigt doch nur, dass ihr von Gaara schlecht trainiert wird.“, keifte ein Junge Namens Kiba, der ebenfalls ein Konohastirnband trug.   Plötzlich entstand schlagartig Stille. Diese Aussage war das Zünglein an der Waage, was die gesamte Stimmung nun endgültig zum Kippen brachte. Besonders bei einer Person im Raum hatte der letzte Satz, Nachwirkungen hinterlassen. Matsuri kochte vor Wut, was bildete sich dieser Junge überhaupt ein? Er kannte Gaara keinen Meter. Er wusste nicht, wie viel Arbeit er in das ganze Dorf steckte, wie bemüht er war – wie hilfsbereit. „Du wagst es sowas, hier in den Mund zu nehmen? Das ist unverzeihlich!“, Matsuri war hinter Yukata hervorgetreten und stand nun direkt vor Kiba. Verwundert, fast schon verängstig war dieser zurück geschwischen, allerdings hatte dies nichts genützt. Die Schülerin des Kazekagen hatte Kiba einen direkten Schlag ins Gesicht verpasst – der Startschuss für eine Massenprügelei.     Das laute Geschrei blieb natürlich nicht unbemerkt, zwei Aufseher eilten bereist die Treppen zum Speisesaal nach oben, als ein ohrenbetäubender, dumpfer Schlag sie schlagartig erstarren – irgendetwas stimmte nicht.   Auch die Prügel ein Stockwerk über ihnen hatte die Unruhe irgendwo in diesem Gebäude vernommen, einige Genin hatten aufgehört zu kämpfen, während um ihnen, die zielstrebigsten noch weitermachen. Dann zerbrach eines der Fenster und ein Mädchen mit dunklem Teint und hellem, grünen Haar stützte herein.  Alle Kämpfe waren plötzlich beendet, alle konnten ihren Blick nicht von dem aufgedrehten Mädchen abwenden.   „Ich bin Fuu aus Taikigakure. Lasst uns Freunde werden. Ich habe gar nicht gewusst, dass hier eine Party ist. Wir können etwas gemeinsam spielen. Wie wäre es mit Backgammon oder Shogi?“, Fuu wirkte sehr naiv, fast schon kindlich. So unbekümmert die da stand und scheinbar nach Zuwendung bettelte. Es war seltsam, fast schon komisch, wie sie alle sich wegen einem Essen geprügelt hatten und dieses Mädchen, ohne Groll oder Abneigung sich mit ihnen allen verstehen wollte.   Wir sind alle so töricht, dachte Matsuri und zog sich eine Nudel aus dem Haar. Es war Zeit zu gehen, sie blickte im Raum umher suchte den Blick ihrer Teamkollegen.  Im Augenwinkel regestierte sie Sari, die ebenfalls mit ihrem Team den Raum verließ. Es waren die Momente in denen Mikoshi, Yukata und Matsuri keine Worte brauchten. Sie verließen Fuu in mitten des Schlachtfeldes, welches sie hinterlassen hatten und gingen auf den Flur.   Jedoch wollte das Schicksaal nicht, das es damit genug für sie alle war. Zwei Männer in den Westen des Dorfes standen im Flur und hinderten die herausströmenden Genin daran ungeschoren davon zu kommen.   „Alle gehen umgehend in ihre Quartiere.“, blaffte der erste als er einen Blick in den vollkommen zerstörten Raum erblickte.   „Wir unterrichten sofort den Kazekagen. Bitte rechnen sie damit, dass sie heute noch hierzu befragt werden.“  Da war es nun, ihr Todesurteil, das Aus für Matsuri und ihr Team, wenn herauskommen würde, dass sie die Prügelei angezettelt hatte. Im Grunde genommen hätte jeder einen Grund ein Team schon vor dem ganzen aus den Weg zu schaffen, allerdings gab es da eine ganz bestimmte Person die davon besonders profitieren würde, wenn gerade sie die Schülerin des Kazekagen von ihrem eigenen Lehrer disqualifiziert werden würde. Es wäre blanker Hohn, Matsuri wusste ganz genau, dass er sich daran ergötzen würde.   Während sie alle durch den Flur nach unten gingen, tauchte plötzlich eine weitere Person neben ihr auf. Eine Person, die sie lange etwas außer Acht gelassen hatte. Es war Sari.   „Keiner spricht ein Wort. Wir verraten keinen weder aus Sunagakure, noch aus einem anderen Dorf. Jeder soll einen fairen Wettbewerb bekommen.“, zischte Matsuri ihrer Freundin zu.   „Ist gut ich sag es den anderen.“   Damit hatte Matsuri alles getan was sie konnte. Nun konnte nur noch das Schicksal wissen, was mit ihr geschah.  Kapitel 49: Absolution ---------------------- Sie saßen mittlerweile ungefähr eine Stunde in ihrem Quartier und sprachen kein Wort. Alle drei wussten es doch keiner sprach es aus. Die Tür würde aufgeben und man würde sie zum Verhör schleifen. Vermutlich sie einen nach den anderen Ausquetschen bis sie erfahren würden, dass Matsuri die ganze Prügelei angeleiert hatte. „Es wird keiner Reden. Vertrau Sari, sie wird uns helfen.“, Yukata hatte die erdrückende Stille nicht mehr ausgehalten. Sie sah besorgt zu Matsuri, die nervös auf und ab lief. „Ja…Ich… Warum hab ich das getan? Ich war so bescheuert.“, antwortet Matsuri, ihre Stimme zitterte. Sie hasste sich in diesen Moment mehr als alles andere. Wieso hatte sie sich ihrem Zorn hingegeben. Wieso nur hatte sie den ersten Schlag ausgeteilt. Matsuri biss sich auf die Lippe, dieser Typ hatte einfach irgendwelche Behauptungen aufgestellt, die schlichtweg gelogen waren.     Er hat ihn beleidigt...,sprach die innere Stimme der Schülerin des Kazekagen. War ihre Handlung etwas eine Verkettung von emotionalen Eindrücken, die diese Prügelei als unausweichlichen Ausgang prophezeit haben?    Reine Spekulation!, mahnte sich Matsuri und verdrängte den Gedanken, dass sie nur wegen einer Beleidigung Gaaras eine Prügelei angefangen hatte. Die Wahrheit wollte sie im Moment sowieso nicht ergründen. Vielmehr fand die Frage im Raum, ob es Sari tatsächlich geschafft hatte, dass alle Genin über diesen Vorfall schweigen würden.     Ob Ken auch die Klappe hält?, die Brünette mit den kurzen Haaren hatte sich an eine Wand gelehnt. Er hatte sie schon immer nicht leiden können, und gerade in den letzten Monaten hatte sich ihr Verhältnis weiter verschlechtert. Es wäre im sicher zuzutrauen, nein er würde es versuchen. Oder sprach bereits jetzt schon der Wahnsinn aus Matsuri? Im Vorfeld hatten Etliche sie gewarnt, dass die Chunin-Auswahlprüfung sie Nerven kosten würde - aber schon jetzt? Sie waren nicht einmal bei der Hälfte angelangt und sie spinnte bereits.    Es klopfte.   Einer der Aufseher kam herein und bat die drei mitzukommen. Stillschweigend liefen sie an unzähligen Quartieren vorbei und lauschten den Getuschel dahinter. Nach einigen treppab un treppauf, waren Mikoshi, Yukata und Matsuri an einer Tür am Ende eines Ganges angekommen. Davor einige Genin, die scheinbar noch befragt werden würden - auch Sari.   "Matsuri!", rief Yukata, in ihrer Stimme lag Nervosität.     Die Schülerin des Kagen war steh geblieben, der Aufseher schien sie gleich an der Schlage von Genin vorbei, in den Raum, führen zu wollen. Irgendetwas stimmte nicht!   "Was ist los?", zischte Matsuri ihrer Freundin zu.     "Irgendjemand hat geredet. Ich kann es dir nicht genau sagen, wir kamen her, also plötzlich mehrere Aufseher aus diesem Zimmer herausstürmten. Alle Leute hier sind zur Seite gewichen, ich konnte in der Aufregung gar nicht sehen wer alles in dem Raum war. Plötzlich ging ein Murmeln um, jemand hätte geplaudert. Kurz darauf seit ihr aufgetaucht.", erklärte Sari und deutete auf den Raum am Ende des Flures.    "Hey du!", der Aufseher hatte bemerkt, dass Matsuri nicht mehr dicht hinter ihm war.      "Passt auf!", mahnte Sari und Matsuri eilte davon, hinein in die Höhle des Löwen.     Der Raum, in dem die drei geführt worden, war nicht sonderlich groß. Es war gerade einmal Platz für ein Schreibtisch drei Stühlen und einem schmalen Regal dahinter. Ein kleines Fenster dahinter ließ den Innenhof der Anlage erahnen. Hinter dem Schreibtisch saß Gaara, der wiedereinmal seinen unerreichbaren Blick aufgesetzt. Man konnte ihm nichts ansehen, keine Emotion schien auch nur im entferntesten zu deuten. Dies half Matsuri nicht gerade einen kühlen Kopf zu bewahren. Wusste er überhaupt schon was Sache war? Die Brünette wünschte sich in diesem Moment ihr Lehrer würde irgendeine Regung zeigen, sie anschnauzen, sie zur Rede stellen, sie anschreien -aber er tat nichts der gleichen. Mit einer kurzen Handbewegung hatte der Kazekage dem Aufseher klar gemacht zu gehen, dann setzten sich Yukata, Mikoshi und Matsuri und blickten beunruhigt zu Gaara.     "Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir vier uns heute nochmal sehen.", sprach er und lehnte sich zurück.     "Ja, also wir...", begann Yukata, doch Matsuri fiel ihr ins Wort. Sie und Mikoshi wussten, wie schnell Yukata ins Plaudern geriet - dies konnte ihnen hier zum Verhängnis werden.   "...sind genauso überrascht. Wirklich!", beendet Matsuri und versuchte einen unbeeindruckten Gesichtsausdruck aufzusetzen.     "Aha...", antwortet der Kazekage und schien seiner Schülerin das ganze nicht wirklich abzukaufen.     Matsuri spürte wie die Nervosität in ihr weiter zunahm.      "Also ich will jetzt kein riesiges Ding draus machen. Ich will einfach nur hören was in dem Speisesaal vorgefallen ist. Also dann... Yukata soll am besten einmal anfangen.", erklärte der rothaarige Kazekage. Mikoshi und Matsuri warfen sich knappe Blicke zu. Man musste Gaara lassen, er bewies nicht nur im Kampf großes Geschick im Verhör.   Er kennt uns alle. Bevor Mikoshi und ich überhaupt nur ansatzweise eine Geschichte erfinden können, pickt er sich Yukata heraus, weil er weiß, dass die nicht lügen kann. Wirklich nicht dumm., kam er Matsuri in den Sinn. Während also ihre Teamkollegen irgendetwas darherstammelte, musste sie abwägen was sie  nun tun sollten.  Vermutlich hatte Gaara einen Tipp bekommen und wusste schon längst, dass sie drei mächtig Öl ins Feuer gegossen hatten und nicht gerade unbeteiligt waren.   Eine Lüge würde alles nur noch kaputt machen, ich werde es sowieso nicht schaffen ihm irgendetwas aufzutischen., ihr Blick ging zu Boden, das schlechte Gewissen schien sie langsam aufzufressen. Wie war es nur so weit gekommen. Gaara hatte sich trotz volle Terminkalender Zeit für sie alle genommen, dann zog irgendein Junge aus Konoha über ihn her und Matsuri brannte eine Sicherung durch. Sari hatte sich bemüht allen klar zu machen, dass keiner redet. Allerdings hatte jemande diese unbeschrieben Regel gebrochen und nun saßen sie hier. Matsuri könnte nun lügen, den Menschen anlügen, wegen dem sie das alles in Gang gesetzt hatte wäre fast schon wahnwitzig. Also war im Grunde klar was sie nun tun musste.     "Yukata hör auf.", die Schülerin des Kazkagen hatte ihre Hand auf Yukatas Oberschenkel gelegt und sie damit zum Schweigen gebracht, nun sahen sie alle an.      "Ich war es, ich hab den Jungen aus Konoha einen Schlag ins Gesicht verpasst und dann ging die Prügelei los. Ich wollte das wirklich nicht, aber er hat behauptet wir würden nicht gut vorbereitet werden und dass wir das dir zu verdanken hätten. Ich...so eine Lüge konnte ich nicht durchgehen lassen.", jetzt war es raus. Matsuri atmete tief durch, in ihrem Gesicht spiegelte sich die Unsicherheit der vergangen Stunden wieder. Gaara sprach kein Wort er erhob sich und ging zu dem Fenster zu sah hinaus.      "Also ich bin ja ehrlich gesagt sehr verwundert, dass ihr also tatsächlich daran aktiv beteiligt wart.", sprach er nach einer bedeutungsschwangeren Pause.   Wusste ich es doch, jemand hat geredet!, da war das Detail was Matsuri hören wollte. Jetzt wusste sie ganz sicher - jemand hatte Mikoshi, Yukata und sie verraten.    "Es tut uns wirklich leid. Wir wissen, dass wir in einem Bündnis mit Konoha stehen und sie eigentlich nicht so misstrauisch sein sollten.", sprach Yukata.   "Ja, es stimmt. Wir hätten uns besser verhalten sollen.", auch Mikoshi zeigte sich nun reumütig.    Gaara sprach kein Wort. Er blickte weiter aus dem Fenster- es war wie Folter. Dann plötzlich ertönte ein dumpfer Schlag, der sie alle aufhorchen lies. Irgendwo dort draußen war etwas im Gange. Allerdings schien der Kazekage nicht gerade besorgt zu wirken.    "Ihr steht hinter eurem Dorf und hinter eurem Kazekagen, das ehrt mich sehr. Wie ich bisher gehört habe scheinen die Shinobis aus Sunagakure sehr gut zusammenzuhalten und als Ninja sollte man sowieso nicht zu leichtgläubig sein. Immerhin will doch keiner als fleischgewordene Debilität abgestempelt werden, oder?" , keiner der drei sprach ein Wort. Plötzlich ertönten Schreie, sie waren gestickt und schienen von weiter weg zu sein.    "Glaubt mir, es gibt wirklich schlimmeres als ein kaputtes Fenster und ein verschwendetes Abendessen. Ich hab keinen umgebracht und habt ehrlich zugegeben, was ihr getan habt. Verzeiht mir aber ich muss mich nun um ein anderes Anliegen kümmern. Ich will morgen vollen Einsatz sehen. Also wir sehen uns", als Gaara geendet hatte ging er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum und verschwand. Yukata, Matsuri und Mikoshi sahen sich an und wussten nicht so ganz was gerade gesehen war.    "Was...Was ist jetzt mit unserer Bestrafung? Sind wir noch drin.", Yukata sah verwirrt zu ihren Teamkollegen.    "Er hat beide Augen zugedrückt, Wahnsinn!", Mikoshi rieb sich das Gesicht. Er wirkte sichtlich erleichter. Matsuri hatte sich erhoben und eilte zum Fenster hinter dem Schreibtisch.   "Seht!"   Die anderen beiden waren aufgesprungen und blickten nach draußen. Das Fenster, welches zum Innenhof ausgerichtet war, zeigte Bruchstücke eines makaberen Kammerspiels. Ein Riesenskorpion tobte und hatte scheinbar zwei Mädchen in den Klauen.   "Kommt wir gehen nach unten.", sprach Mikoshi und die Mädchen eilten ihm nach. Sie eilten den Gange entlang, die Treppe herunter, als sie plötzlich aufgehalten wurden.   "Na wer ist denn da? Dürft ihr nun nach Hause, wo ihr hingehört?"   "Du warst das!", Matsuris Stimme bebet.   "Was? Ich hab keine Ahnung wovon du redest Matsuri?"   "Halt die Klappe Ken! Du hast uns verpfiffen. Du bist ein hinterhältiges Schwein.", fluchte die Schülerin des Kazekagen. Der Zorn sprang ihr schier aus dem Gesicht.   Wusch!   Matsuri sank erschrocken zurück und hielt sich die linke Wange, wo sie gerade einen heftigen Schlag, mit der flachen Hand von Ken verpasst bekommen hatte.   "Du dummes Mädchen, du dummes, kleines Mädchen. Nimm dir noch einmal so was raus und ich mach dich fertig. Ich konnte dein Gesicht noch nie leiden.", kurte Ken. Mikoshi und Yukata hatten nicht gezögert, sie hatten sich beide vor Matsuri gestellt, bereits Ken nun eine Abreibung zu verpassen.   "Leute hört auf!", begann Matsuri, auf ihrer Wange zeichnete sich mittlerweile ein roter Abdruck ab, "...er provoziert schon wieder, genau auf das zielt er ab. Merkt ihr das denn nicht? Er hat es nicht geschafft mit Verrat uns aus dem Rennen zu schmeißen, dann versucht er es eben mit einer Prügelei. Drei gegen einen ist doch unfair. Ken vergesse es, ich lasse mich nicht auf dein Niveau herunter. Niemals! Ich schlage dich mit fairen Mitteln. Du solltest nie vergessen, wer Wind sät wird Sturm ernten."  Kapitel 50: Der wirkliche Feind? -------------------------------- Von den Streitereien zwischen Ken und Matsuri bekam Gaara nichts mit, er war auf den Weg nach draußen, um ein anderes Problem zu klären. Er lief zügig nach unten, sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Kurz bevor er den Ausgang erreicht hatte begegneten ihm zwei bekannte Gesichter.   „Habt ihr mitbekommen wer dort draußen ist?“, sprach Gaara und seine Geschwister schlossen sich ihm an nach draußen in die Dunkelheit.   „Konoha-Ninja, einer von ihnen scheint auf die wahnwitzige Idee bekommen zu sein zu den Quartieren der Jonin zu gehen, um da noch was zum Essen abzustauben.“, raunte Kankurou.   „Und dabei sind sie nach draußen gegangen. Jetzt haben wir einen Riesenskorpion direkt im Vorgarten.“, jammerte Temari, die dicht hinter ihren beiden Brüdern war.   „Ihr wisst was zu tun ist?“, Gaara sah beide prüfend an.     „Hey Gaara, was denkst du überhaupt von uns. Wir machen unseren Job. So ein Teil wird uns nicht so schnell in die Schranken weisen.“, antworte Kankurou in gewohnter Coolnis. „Ich glaube wir müssen hier gar nichts machen.“, die drei hatten den Eingang verlassen und standen nun draußen vor dem Außenposten. Vor ihnen spiegelte sich ein merkwürdiges Schauspiel ab. Ein ausgewachsener Riesenskorpion hatte zwei Genin mit seinen Scheren gepackt und bereit war sie zu verspeisen, als plötzlich aus einem Fenster zerbrach und ein Mädchen herausflog. Gaara stockte, irgendetwas stimmte hier nicht. Plötzlich war eine immense Menge an Chakra zu spüren.   Choumei…, meldete es sich aus einem Inneren. Warum gab Shukaku plötzlich laut? Normalerweise interessierte ihn, seit dem Gaara mehr Kontrolle über hin hatte, nicht mehr was in der Außenwelt geschah. Diese Aktivität stimmte den Kazekage wachsam.   Was meinst du? Hat es mit dem Mädchen zu tun?   Ach Junge, siehst du es denn nicht…tja ha…ha…Ich dachte nach Kurama hättest du ein besseres Gefühl. Aber du bist eben immer noch die kleine Heulsuse von damals, spottete Shukaku.   Gaara biss sich auf die Unterlippe. Hatte der den Bijuu richtig verstanden? Sein Blick wanderte wieder nach oben, diese Mädchen war eine Jinchukraft. Es musste so sein. Weshalb sollte Shukaku sonst so etwas sagen? Wieso war dieses immense Chakra zu spüren? Die Antwort lag klar auf der Hand. Dann bevor der Kazekage an seiner Theorie noch weiter herumspinnen konnte, geschah es. Das Mädchen landete auf dem tobenden Riesenskorpion und schien ihn zu reiten wie ein Rodeopferd, während die Genin, in den Scheren des Tieres nach Leibeskräften schrien.   „Gaara du musst was tun.“, Temari sah ihn besorgt an. Doch der Kazekage brauchte nicht einzuschreiten, das Mädchen zückte ein Kunai und mit gerade einmal einem einzigen Schlag brachte sie das Tier zu Fall. „Nicht einmal Jonin können das!“, stieß die Blondine hervor. Die Genin schafften es sich nun zu befreien, das ganze Getöse hatte noch mehr Schaulustige angelockt. Neben einigen weiteren Genin waren auch deren Trainer nun zu sehen.   „Was zum Teufel läuft hier.“, Kankurou blickte ungläubig drein. Scheinbar schienen auch seine Geschwister zu spüren, dass es bei diesem Mädchen nicht um einen gewöhnlichen Genin zu handeln schien.   „Kankurou, ich will alle Informationen über dieses Mädchen und über ihre Begleiter. Wir reden in einer Stunde in unserem Quartier, verstanden?“, zischte Gaara seinem älteren Bruder zu.   „Geht klar.“, sprach dieser knapp und verschwand. Der Kazekage und seine Schwester traten näher, das aufgedrehte Mädchen sprang von dem toten Riesen herunter und schien den Ernst der Lage nicht zu erkennen. Sie war nicht einmal besorgt oder verwundert, im Gegenteil quietschfiedel erklärte sie jedem der es hören wollte, dass sie doch gerne eine Partie Backgammon, Schach oder Shogi spielen könnten. Temari ging die ganze Einlage schnell gehörig gegen den Strich, nicht nur, dass immer mehr Genin nach draußen strömten, auch das Getuschel wurde immer größer.   „Ruhe jetzt. Was soll das ganze Theater. Wieso wart ihr überhaupt hier draußen. Habt ihr denn keine Ahnung wie gefährlich das ist? Geht jetzt alle zurück in eure Betten die Prüfung beginnt morgen vor Sonnenaufgang. Seit froh, dass wir euch nicht disqualifizieren.“, Temari hatte ein Machtwort gesprochen. Der Trupp von Genin löste sich auf und nachdem ein besonders aufdringlicher Jonin aus Konoha versucht hatte seine Schützling in Schutz zu nehmen, hatte der Kazekage einen Aufräumtrupp zusammengestellt, der das tote Tier beseitigt und danach das Gelände nach weiteren absuchte.   Gegen Mitternacht waren die drei Geschwister in ihrem Quartier und sprachen über den recht ereignisreichen Tag.   „Himmel! Ich dachte ja schon, dass es zu Problemen kommt, aber dass wir so viele Scherereien haben, habe ich nicht geahnt.“, Kankurou war gerade hereingekommen und ließ sich auf das Sofa fallen.   „In der Tat. Ich kann nicht glauben, dass da ein paar Idioten nach draußen gerannt sind, nur weil ein Abendessen ausfiel, echt bescheuert.“, antworte Temari.   „Waren das nicht die Teamkollegen von diesem Shikamaru?“   „Natürlich ist dir das sofort aufgefallen.“, blaffte Temari Kankurou an und nahm leicht pikiert einen Schluss aus ihrer Wasserflasche.   „Ist doch jetzt egal. Kankurou hast du was herausgefunden.“, der Kazekage ahnte mal wieder, dass seine beiden Geschwister auf Streitereien aus waren und schob diesen einen Riegel vor. Angesprochen auf seine Ergebnisse sah der Puppenspieler zu Boden, er schien zu überlegen, was er genau sagen sollte.   „Na ja viel haben wir nicht herausgefunden, denn alle drei scheinen unter falschen Angaben hier her gekommen zu sein.“, erklärte der Puppenspiel und sah die anderen beiden fragend an.   „Das wundert mich nicht.“, sprach Gaara.   „Was meinst du damit?“, Temari blickte nun besorgt von einem Bruder zum anderen.   „Choumei…als wir dort draußen waren, sagte er Choumei.“, Gaara hatte sich zurückgelehnt und wie schon so oft die Arme verschränkt. Sein Blick war kalt und leer.   „Choumei, was ist das?“   „Gaara? Wer hat das gesagt?“, Kankurou wie Temari sahen nun sehr verunsichert aus.   „Der Einschwänzig,  er spricht mit mir.“   „Der Bijuu? Du kannst mit ihm reden jeder Zeit?“, Kankurou war nun vollkommen irritiert.   Der Kazekage blickte zu Boden, er spürte die bedrückende Stimmung, die Unsicherheit seiner beiden Geschwister. Natürlich war es ihnen nicht für Übel zu nehmen, sie wussten nicht wie es war seinen Körper mit einem anderen Wesen tu teilen, geschweige dessen, mit diesem auch in einen Dialog zu treten.   „Ja…Ich kann mit ihm jeder Zeit reden und er auch mit mir. Allerdings tuen wir das kaum, früher eher, allerdings habe ich unter diesem Verhältnis nur gelitten. Seit…seit unserer Chunin-Auswahlprüfung ist er recht still. Wir tolerieren uns – mehr nicht. Da draußen, also als dieses Mädchen aufgetaucht ist hat er gesprochen. Er sprach nur ein Wort – Choumei. Sie haben alle Namen, nicht die, die wir ihnen gegeben haben. Deswegen vermute ich, dass dieses Mädchen ein Bijuu in sich trägt.“   Gaaras Geschwister sahen ihn an und sprachen kein Wort. Für sie beide schienen dies viele Informationen auf einmal zu sein.   „Was…also…ich meine, bist du dir da wirklich sicher?“, Temari war die erste, welche wieder Worte fassen konnte.   „Er redete sonst nicht wirklich. Es muss so sein, dieses Mädchen ist ein Bijuu. Da in Naruto der Neunschwänzige versiegelt ist und in mir der Einschwänzige, können wir die Auswahl schon etwas einschränken…“, der Kazekage stockte, plötzlich kam ihn wieder ein Detail in den Sinn, welches er vor bald zwei Jahren bemerkt hatte, „…es ist vermutlich der Achtschwänzige oder Siebenschwänzige. Shukaku hat damals als er auf Kurama traf, höchst sich höchst wachsam verhalten. Er hat ihn viel früher gespürt als ich, ich denke in diesem Fall ist es genauso.“   „Gut, gut aber was willst du genau tun. Dein Verdacht klingt zwar sehr plausiebel. Aber erst einmal das nachzuweisen wird nicht so einfach und selbst, wenn du es weist, was willst du dann tun?“, Kankurou war nun überzeugter. Er saß aufrecht da, ein Bein über das andere überschlagen, den Blick hochkonzentriert.   „Ich werde ein ANBU-Team losschicken, um Informationen zu sammeln. Wir müssen sie warnen, denn im Grunde kann Akatsuki jeder Zeit in Aktion treten, ich habe zwar keine Ahnung was sie vorhaben – aber es ist in jeden Fall nichts Gutes.“, antworte Gaara.   Ich kann mir vostellen, dass es ihr ging wie Naruto und mir…   „Hoffen wir mal, dass es funktioniert und wir mehr erfahren, aber ich habe gerade einen anderen Gedanken.“, Temari hatte sich erhoben und ging zum Fenster.   „Was ist, wenn nicht nur wir wissen, dass zwei Bijuus an einem Ort sind.“   „Meinst du der Feind hat uns möglicherweise schon unterwandert?“, der Kazekage schien zu verstehen auf was Temari herauswollte.   „Ja…Und wir sind zu blind es zu sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, irgendwo da draußen ist jemand, der die Chunin-Auswahlprüfungen dazu nutzen wird sich die Bijuus zu holen. Wohlmöglich nimmt er dabei jegliche Opfer in Kauf.“   Gaara stockte der Atem. Er spürte wie sein ganzer Körper eiskalt wurde, es ihm die Kehle zuschnürrte. Jegliches Opfer – es würde bedeuteten, dass jeder der an diesem Chaos teilnahm auch zu Schaden kommen könnte – nur weil sie seinen Kopf wollten. Es war alles scheinbar viel riskanter, als er gedacht hatte. Zum ersten Mal bereute es der Teenager es die Chunin-Auswahlprüfung nach Sunagakure geholt zu haben. Er wollte doch herausfinden, wo seine Feinde in den eigenen Reihen sind, allerdings hatte etwas viel schlimmeres angelockt. Sie waren alle in Gefahr. Er, Temari, Kankurou und auch sie…   Wieso nur wirst du schon wieder in meine Probleme hineingezogen…   Gaara fühlte sich schlecht, wieso schien alles immer nur noch schlimmer zu werden? Wie sollte er sich dem entgegenstellen? Er wusste es nicht, aber er würde es tun müssen. Kapitel 51: Kampf oder Kapitulation ----------------------------------- Die zweite Aufgabe hatte bereits vor Sonnenaufgang begonnen. Alle Genin waren schnell hinter dem Horizont verschwunden und kämpften nun um die Schriftrollen, welche sie in die letzte Runde bringen sollten. Gaara blickte von dem hohen Turm des Außenpostens in die Weite der Wüste und spürte seine Unsicherheit immer mehr in sich aufsteigen. Hoffentlich würde nichts geschehen. Er wollte nicht, dass die jungen Genin in seine Angelegenheiten mit hingezogen wurde. Oder war es dafür schon viel zu spät? Seitdem vergangen Abend bereute er seine Entscheidung. Er hatte den Fokus nicht auf das eigentliche Problem gesetzt und nicht daran gedacht seinen Blick auch auf die Ferne zu konzentrieren. Wieso war er so töricht gewesen zu glauben er hätte mehr Zeit – er hatte keine Zeit. Jeden Augenblick konnte es soweit sein und er musste vorbereitete sein. Aber konnte man dies? Gaara seufzte, wie sollte man sich auf etwas vorbereiten das man nicht kannte? Man wusste weder was Akatsuki vorhatte, noch wie viele sie überhaupt waren. Es standen schwierige Zeiten vor ihnen allen, das war gewiss, der Kazekage konnte nur hoffen, dass den zukünftigen Chunin und vor allem Matsuri und ihrem Team nichts während diesen Prüfungen geschehen würde. Der erste Tag verlief ohne weitere Zwischenfälle, während Mikoshi, Yukata und Matsuri alles dran setzten in die nächste Runde zu kommen, war Gaara und seine Geschwister wieder in Sunagakure und gingen ihren alltäglichen Tätigkeiten nach. Am Morgen darauf, saßen die drei bereits zu früher Stunde in Gaaras Büro im Kazekageturm und bereiteten alles für die nächsten Tage vor. „Ich vermute einmal, dass die ersten heute Abend es schaffen werden.“, sprach Temari. „Ja, vermutlich.“, antworte Gaara. Plötzlich schwang die Tür auf, es war Kankurou. „Das Wetter gefällt mir gar nicht. Ich vermute mal wir haben im Laufe des Tages mit noch mehr Wind zu rechen.“, sprach er und setzte sich auf den letzten freien Platz. „Was? Das ist ja komisch, die Meteorologen sagten wir würden die nächsten Tage keine Unwetter bekommen.“, sprach Temari, Gaara blickte auf. Alles klang sehr nach einem Sandsturm. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit, meist war damit Anfang Februar bis Ende März zu rechen – aber nicht jetzt? „Wir müssen das im Auge behalten und zur Not die Prüfung unterbrechen.“, Temari klang besorgt. „Ach komm, meinst du wirklich, dass das Wetter sich soweit verschlechtert? Temari, mit dir gehen mal wieder die Pferde durch.“, mahnte Kankurou. „Tss…Kankurou schau doch mal zum Fenster raus! Der Wind weht sehr stark. Wir müssen wachsam sein.“ Temari sollte recht gehalten, der Wind nahm immer mehr zu. Gaara der den ganzen Vormittag und Nachmittag in seinem Büro, am Zielort, sich aufgehalten hatte, spürte, dass etwas nicht stimmte. Sollte er vielleicht einen Blick riskieren? Eigentlich sollten sich keine Trainer einmischen, allerdings ging es hier doch um die allgemeine Sicherheit? Gaara haderte mit sich, ihm waren Regeln und Ordnung immer sehr wichtig, sollte der als Kazekage sich dagegen nun widersetzten? Aber im Grunde spiegelte doch genau er die Regel wieder? Der Teenager spürte seinen Zwiespalt, er erhob sich und ging um Fenster. Die Sicht war mittlerweile auf unter zweihundert Meter gefallen, vor Ort war eine unbeschriebene Unruhe zu spüren. Alle wussten, dass einer, der für das Windreich, berühmtberüchtigten Sandstürme mitten auf sie zusteuerte. Mitten in der Wüste wurde der kalte, raue Wind schon viel stärker. Wie war es da draußen? Kamen sie überhaupt voran? Gaara musste nachsehen, es würde doch sowieso keiner herausfinden. Er konnte nicht verantworten, dass wohl möglich ein unerfahrener Genin zu Schaden kam. Gaara lief unruhig auf und ab. Er musste eine Entscheidung treffen – was ihm in diesem Augenblick unheimlich schwer viel. Dieser Job war manchmal wirklich eine Zerreißprobe. Nach einigen Minuten des Überlegens, siegte schließlich das Gefühl über die Vorschrift. Der Kazekage lief zu seiner Bürotür, vergewisserte sich, dass der Gang auch leer war und verschloss dann die Tür hinter sich. Dann setzte er sich in seinen Bürostuhl, führte eine Hand zu seinem Auge und lehnte sich zurück nun musste er die drei nur noch finden… Der Wind peitschte ihnen schmerzhaft ins Gesicht, keine von ihnen hatte wirklich eine Ahnung ob sie überhaupt noch den richtigen Kurs hatten. Der Plan war gewesen sich Richtung des nächsten Außenpostens zu bewegen, welcher als Ziel auf ihrer Karte markiert war, um dort jemanden seine Schriftrolle abzunehmen. Allerdings machte ihnen das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung, jeder Schritt war beschwerlich, die Sicht nahm von Minute zu Minute mehr ab, und ein Unterschlupf war auch nicht in Sichtweite. „Das Wetter wird wirklich immer schlimmer.“, rief Matsuri. „Ich sehe gar nichts mehr!“, rief Yukata und zog sich ihren Umhang zurecht. „Nicht weit von hier müsste, laut Karte eine Felsformation sind, die uns Schutz bieten könnte. Wir dürfen uns nur nicht kleinkriegen lassen.“, Mikoshi kniete über eine Karte, seinen Körper hatte er gegen den Wind gedreht, um zumindest etwas den peitschenden Wind abzuwehren, doch vergeblich. Nach kurzer Zeit packte er die Karte weg – das Wetter machte es ihm unmöglich etwas zu lesen. „Wir müssen und weiter nach Nordosten halten. Matsuri? Kannst du den Kompass lesen?“ Auf Mikoshis Zuruf griff die Schülerin in die Tasche ihrer Hose, um ihren Kompass hervorzuholen. Genin lernen schon früh einen Orientierungssinn zu entwickeln und mit dem notwendigen Handwerkszeug umzugehen, allerdings machte dieser Sturm, es für Matsuri zu einer unlösbaren Aufgabe. Sie verstanden kaum ihr eigenes Wort, konnten nur noch ein paar Meter weit sehen und jeder Schritt war eine Höllenqual. „Wir müssen die Prüfungen unterbrechen. Ich will nicht, dass wir tote Genin aus dem Sand ziehen müssen.“ „Die werden von den Sandmassen begraben werden. Ihre Leichen würden für immer unauffindbar – die Wüste ist eben ein unendliches Grab.“ „Dann steh nicht hier so dumm rum. Wir müssen los und so viele Genin wie möglich evakuieren.“, schnauzte Temari Kankurou an, dann eilten beide nach draußen. Der Sturm wurde immer stärker. In geduckter halten kämpfen sich Matsuris Team weiter durch das Unwetter, als neben Matsuri Yukata reglos in den Sand fiel. „Yukata!“, Matsuri eilte sofort zu ihrer Freundin. „Ich…ich kann nicht mehr. Meine Beine schmerzen höllisch.“, keuchte Yukata. „Wir können nicht hierbleiben. Der Sturm wird immer schlimmer, wir sterben, wenn wir nicht weitergehen.“, Mikoshi blickte sehr eindringlich die beiden Mädchen an. Er hatte auch recht, würden sie hier bleiben würde es ihr Ende bedeuten. Also raffte Matsuri Yukata auf, während Mikoshi vorausgehen. Doch dieser Tag schien vom Regen in die Traufe zu gehen, nicht lange nach dem die drei wieder in Bewegung waren geschah es. Mikoshi der rund zwanzig Meter vor Yukata und Matsuri war, stürzte plötzlich in ein metertiefes Loch – voll mit Treibsand. „Oh nein Mikoshi!“, Yukata hatte sich gelöst und war nach vorne gestürmt, Matsuri hatte es gerade noch einmal geschafft ihre Teamkollegin am Arm festzuhalten, sonst wäre auch sie hinabgestützt. Stattdessen versuchte sich die Brünette selbst zu ermahnen nicht durchzudrehen, sie packte ihr Jouhyou und schaffte es das eine Ende Mikoshi zuzuwenden. „Halt dich daran fest! Yukata hilf mir wir müssen es schaffen ihn herauszuziehen!“ „Ja ist gut!“ So zogen die Mädchen mit aller Kraft, um Mikoshi zu retten. Und im ersten Moment schienen sie es auch zu schaffen, langsam aller stätig zogen Matsuri und Yukata ein ganzes Stück nach oben. Konnte diese Geschichte vielleicht noch ein gutes Ende nehmen? Allerdings waren die Chunin-Auswahlprüfungen dafür bekannt, den Genin alles abzuverlangen – physische wie psychisch. Die Schülerin des Kazekagen sollte es genauso ergehen. Durch die immer größer werdenden Sandmassen, die sich in dieses Loch erbrachen, brach plötzlich auch der Boden unter den Mädchen weg und sie alle stürzten in die Tiefe. Überall war nur noch Sand, desto mehr Matsuri sich bewegte desto mehr schien sie weiter einzusinken. Ich schaff es nicht…ich schaff es nicht…ich schaff es nicht! Ihre Augen waren panisch, niemand schien ihre Schreie zu hören, würde sie nun in diesem Sandsturm hier nun grausam zu Tode kommen? War’s das nun? War ihre Shinobi Kariere hier vorbei? Würde ihr Leben nun zu Ende sein? Ihre Arme schmerzten, ihre Lunge schien von den Sandmassen erdrückt zu werden – warum kämpfe sie noch? Wäre aufgeben doch viel erträglicher. Kapitel 52: Siehst du mir beim Sterben zu? ------------------------------------------ Als Matsuri wieder zu sich kam, schmerze ihr Kopf. Ihre Händen waren aufgeschürft und bluteten. Jedoch waren ihr zum ersten Mal solche Probleme egal, denn sie hörte zwei Stimmen, die sich miteinander unterhielten. Als sie ihre müden Augen öffnete erkannte sich hoch am Horizont immer noch den Sturm peitschen. Allerdings spürte sie nur den Sand unter ihr, bedeutete dies etwas, dass was sie vermutete?     „Die Prüfung ist unterbrochen. Wie hast du sie gefunden?“, Matsuri kannte diese Stimme nur zu gut.     „Ich habe Schreie gehört und dann bin ich losgeflogen und hab sie gefunden.“, erklärte eine junge Frauenstimme.   Matsuri rappelte sich langsam auf, sie stockte, das war das Mädchen, welches vor zwei Tagen in den Speisesaal durchs Fenster geflogen war. Konnte sie etwa tatsächlich fliegen? Sie war noch seltsamer, als Matsuri zuerst vermutet hatte. Mühsam versuchte sie sich aufzusetzen, allerdings spürte sie dabei einen harten Stich an ihren Rippen. Diese Prüfung hinterließ langsam ihre Spuren.   „Ich danke dir vielmals dafür. Du hättest das nicht tun müssen, immerhin sind das Genin aus einem fremden Dorf. Daher gilt dir für diese Tat ein besonderer Dank.“, sprach der Kazekage.     „Ach Quatsch, wir können ja Freunde werden. Das ist schon Dank genug. Ich will dass wir Freunde werden, denn ich möchte so viele Freundschaften wie möglich schließen, “ Matsuri kamen die Worte des Mädchens sehr kindlich vor. Allerdings hatte genau dieses ihnen aus der Patsche geholfen.     „Ich kenne einen Jungen, der dir sehr ähnlich ist. Ich hatte einst gegen ihn einen meiner härtesten Kämpfe. Er hat mir beigebracht mich nicht von Hass und Leid beherrschen zu lassen, sondern den Menschen um mich herum eine Chance zu geben, dass es sich lohnt für andere zu kämpfen. Ich verdanke ihm viel.“   „Wow… So jemand möchte ich auch zum Freund haben.“, antwortete Fuu voller Enthusiasmus.     Auch Yukata und Mikoshi kamen langsam wieder zu sich, sie beide und Matsuri rafften sich mühsam wieder auf, während Fuu nun auf sie zukam.     „Hey, sagt mal was für eine Schriftrolle habt ihr?“     Yukata zögerte nicht und zog die Schriftrolle mit dem weißen Band hervor. Fuu zögerte nicht und holte ebenfalls ihrer Schriftrolle hervor.     „Hier für euch!“, sprach sie und hielt Matsuri eine Schriftrolle mit einem dunkelblauen Band entgegen.     „Wahnsinn eine Erdschriftrolle!“, Yukata strahlte, doch bevor sie noch etwas Weiteres sagen konnte, hatte sich eine Hand vor ihrem  Gesicht erhoben und hinderte sie etwas Weiteres zu tun.     „Nein…Wir schaffen das aus eigener Kraft. Vielen Dank, aber wenn wir es nicht selbst hinbekommen, dann haben wir es auch nicht verdient.“, Matsuri hatte das Wort ergriffen und sprach nun zu Fuu. Sie wusste, dass diese Schriftrolle ihnen immens helfen würde, allerdings hätten sie selbst sich darum betrogen und dies war das letzte was die Schülerin des Kagen wollte. Sie wusste, wenn ein paar andere hören würden, dass sie ihre Schriftrolle geschenkt bekommen hatten, gäbe es sicherlich wieder einige unüberbrückbare Differenzen. Ja, die drei würden ein Statement dazu bekommen, dies war gewiss. Matsuri hatte bei der letzten mit Ken klar gespürt, dass sie beide keinen Frieden finden würden, von daher wuchs ihre Sorge immens groß, dass er Yukata und Mikoshi in ihren Zwist hereinziehen würde.   „Ach so, na dann. Also meine Freunde ich verschwinde mal. Macht‘s gut!“, und so schnell wie ihre Retterin erschienen war, so verschwand sie auch wieder.     Nach rund einer Stunde hatte sich der Sturm gelegt, der Sand  verflog und der Kazekage, sowie Yukata, Mikoshi und Matsuri nun wieder mitten in der Wüste standen – die nun windstill war.   „Ich denke wir werden nun die Prüfung fortsetzten können.“, erklärte Gaara.     „Ist gut vielen Dank nochmal. Wir hätten es sonst nicht geschafft.“, erklärte Yukata und die beiden anderen nickten zustimmend.     „Bedankt euch bei Fuu, sie hat euch rechtzeitig gefunden nicht ich. Aber jetzt erst einmal genug davon, beeilt euch wir sehen uns dann an eurem Zielort.“, erklärte Gaara.   Sie verloren keine Zeit mehr, es waren nur noch rund sechs Stunden bis die zweite Prüfung zu Ende war. Ihr Ziel weiter fest vor Augen eilten die drei weiter, mitten durch die Dürre der Wüste. Den Sandsturm noch in den Knochen steckend, hoffte Matsuri, dass sie nun ohne weitere Zwischenfälle weiter vorankamen.     "Was ist das?", Mikoshi stockte, die drei standen mitten im Nichts, um sie herum waren nur  ein paar ausgemergelte Felsformationen, die ein wenig Schatten spendeten und die unerträgliche Mittagssonne etwas weniger mörderisch gestalteten. Die Stille der Ödnis wurde plötzlich durch die Klänge von Musik durchtrennt.   „Das klingt wie eine Laute, wir sollten lieber weiter gehen. Ich habe kein gutes Gefühl.“   „Ja, wir gehen besser weiter. Mir geht es genauso.“, stimmte Yukata Matsuri zu. Sie waren noch nicht sonderlich weit gekommen, sollte das nächste Problem schon jetzt auf sie laueren? Keiner von ihnen hatte besondere Lust darauf es herauszufinden. So ließen sie die Felsformationen hinter sich und befanden sich nun wieder auf offenem Gelände.  Nun würden sie jegliche Gefahr schnell erkennen, nichts bietet hier groß Möglichkeiten sich zu verstecken, allerdings waren auch sie nun jeglichen Angriffen schutzlos ausgeliefert. Allerdings hatten die drei keine große Wahl, die Zeit war nun zu ihrem größten Gegenspieler geworden, wenn sie es noch irgendwie schaffen wollten eine Schriftrolle sich zu erkämpfen, mussten sie ein Team direkt vor dem Zielort abgreifen – eine andere Chance gab es nicht mehr.  Sie hatten noch Hoffnung, in ihren Herzen war der Wunsch Chunin zu werden festverankert, allerdings sollte dies innerhalb von wenigen Sekunden nun endgültig ändern.  Die Hitze drückte an diesem Nachmittag besonders schlimm, die Musik war nicht mehr zu hören, allerdings schien mit ihren Schatten etwas nicht mehr zu stimmen…   „Passt auf!“, schrie Mikoshi, doch es war schon längst zu spät, die Schatten von der drei Shinobi hatten gegen ihre Besitzer gewandt und sie um sie geschlungen wie Würgeschlangen. Natürlich versuchten sich die drei nach Kräften zu wehren, Yukata versuchte an ihre Tasche zu gelangen, Matsuri ein Jutsus zum Gegenangriff zu formen und Mikoshi sich aus dem würgenden Griff zu winden, allerdings waren all dies nur verzweifelte Versuche.   „Das ist doch niemals die Technik eines Genin.“, keuche Matsuri, der Druck auf ihrem Brustkorb war schier unerträglich.   „Meinst du Ken steckt dahinter?“, rief ihr Yukata mit erstickter Stimme zu, die Schmerzen, die ihr Schatten mit seinem tödlichen Griff zufügte, trieb ihr die Tränen in die Augen.   „Nein! Das kann nicht sein. Ich habe ihn schon beim Training beobachtet, so ein Jutsu beherrscht er nicht.“, mischte sich Mikoshi ein, der plötzlich einen Arm freischaffte und versuchte nun ebenfalls eine Waffe zu greifen.   „Vorsicht!“, brüllte Yukata, die im Augenwinkel den sich weiter aufbäumenden Schatten sah, der sich um Mikoshis Arm schlang, dass dieser vor Schmerz nur noch brüllte. Lange würden sie dies hier nicht schaffen. Ihre eigenen Schatten hatten sich gegen sie erhoben und, um ihnen jeden Knochen im Leib zu brechen und ihre Organe zu zerquetschen.     Wieso passiert uns diese nur schon wieder, Matsuri verstand nicht wieso sie nun schon wieder Opfer eines ungeplanten Zwischenfalls wurden. Es erinnerte sie just in diesem Moment, an den Attentäter, welcher sie vor ein paar Wochen nach dem Training durch die verwinkelten Gassen Sunagakures gejagt hatte.   Die werden es doch nicht etwa, auf Gaara abgesehen haben?, kaum hatte sie den Gedanken , hatte schier er sich auch zu bestätigen. Schlagartig lösten sich ihre Fesseln, die drei fielen hart zu Boden und rangen nach Luft. Dann spürte Matsuri es, diese Präsenz hatte sich mittlerweile so bei ihr eingeprägt, dass sie genau wusste, wenn er in der Nähe war.     „Ich habe ja fest damit gerechnet, dass es jemand auf mich abgesehen hat. Allerdings ist es eine Schande Genin als Geiseln zu nehmen. Aber wahrscheinlich heiligt der Zweck die Mittel – widerlich!“, eine altbekannte, ruhige Stimme hatte gesprochen.     „Gaara!“, Matsuri war wirklich erleichtert den Kazekagen zu sehen.     „Vorsicht Köpfe runter!“, die Schatten schienen sich von seinen Worten nicht beeindrucken zu lassen, sie schossen direkt auf ihr neues Ziel los. Blitzartig hatte sie eine Schutzmauer aus Sand gebildet. Fürs erste schien die Gefahr gebannt zu sein.  Bis plötzlich wieder das unheimliche Zittern einer Laute wieder zu hören war. „Das bedeutet nichts Gutes.“, Matsuri stockte der Atem.     „Was meinst du…“, doch der Kazekage sprach seinen Satz nie zu Ende. Duzende Ketten waren aus dem Nichts aufgetaucht und bohrten sich nun direkt in Gaaras Körpermitte.     „Gott, was passiert hier!“, die Brünette war panisch, der Kazekage brachte keinen Ton mehr hervor.  Er kämpfte gegen die Ketten, krümmte sich und versuchte standhaft zu bleiben. Erst nachdem Matsuri mehrfach versuchte hatte ihn anzusprechen, verzweifelt die Ketten zu lösen versuchte, kam endlich eine Regung von Gaara, der krampfhaft versuchte dagegen anzukämpfen.     „Matsuri geht! Setzt die Prüfung fort. Das ist nicht euer Kampf!“, keuchte dieser und versuchte die Quelle der Ketten zu finden. Allerdings spürte der Kazekage, dass irgendetwas seine Chakrapunkte zu blockieren, sodass er keine Befehle an den Sand geben konnte.     „Nein…Nein….Das geht nicht.“, stammelte diese, während sie erneut versuchte die Ketten zu lösen und durch den elektrischen Schlag zu Boden gerissen wurde.     „Hör zu! Du nimmst Mikoshi und Yukata mit und ihr verschwindet. Bringt eure Prüfung zu Ende.“, forderte der Rotschopf erneut. Plötzlich spannten sich die Ketten ruckartig an, Gaara zuckte zusammen. Sein Magen schmerze höllisch, sein Inneres krampfte und versuchte sich gegen diese Macht zu stemmen, doch die Ketten hatten sich tief in ihm verankert und hatten es auf eine ganz bestimmte Sache abgesehen.     „Ich kann doch jetzt nicht einfach gehen.“, Matsuris Stimme klang immer gequälter, fast schon weinerlich. Sie wollte helfen, doch war sie machtlos – dies spürten beide.     „Hierbei gibt es keine Option. Das ist ein Befehl. Ich als Kazekage bin dein Vorgesetzter, du hast meinen Befehlen Folge zu leisten – also nimm dein Team und verschwinde von hier.“, diese Antwort war klar und deutlich. So einen Ton hatte Matsuri bei Gaara noch nie erlebt – hart, kaltschnäuzig und  direkt. Sie sprach kein Wort, Matsuri nickte, rief ihre Teammitglieder zu sich und sie gingen. Die Kunoichi wusste, dass Befehlsverweigerung als schlimmes Vergehen geahndet wurde, einen direkten Befehl des Kazekagen zu verweigern, würde wohl als größenwahnsinnig angesehen werden.  Vielleicht hatte er ja Recht, sie konnte vor Ort sowieso nicht tun, doch zerriss ihr es das Herz einfach zu gehen. Einfach wegzulaufen, fühlte sich feige und falsch an.     Vielleicht kann ich nicht vor Ort etwas tun…Aber ich kann Hilfe holen. Du kannst es vergessen, dass ich einfach die Prüfung weiter mache - ich werde dir helfen… Kapitel 53: Ein Beweis der Treue -------------------------------- „Wir gehen nicht Richtung Zielort?“   „Nein, wir holen Hilfe.“   „Hast du überhaupt eine Ahnung wo wir dafür hinmüssen?“   „Nein, aber ich werde diese Prüfung nicht einfach durchziehen und ihn dar stehen lassen!“, der Ton wurde merklich schroffer.   „Aber es war ein Befehl.“   „Yukata! Es reicht…“, sie rang mit den Tränen.   „Matsuri…ich…“   „Nein! Kein Wort mehr. Ich lasse niemanden einfach zurück. Warum geht das nicht in eure Köpfe rein.“, ihre Stimme lang erstickt und zittrig.   „Wir können nichts für ihn tun. Du hast es doch dutzende Male versucht. Deine Hände haben Brandblasen.“, eine weiter Stimme hatte sich eingemischt.   „Wir konnten dort nichts tun, das heißt nicht dass wir gar nichts tun können. Ihr wollt euch da draußen beweisen! Wir sind schon mitten drin!“, schrie sie die anderen beide an. Ihre Wanden liefen Tränen hinunter, ja die Verzweiflung schien sich langsam in ihr Herz hineinzufressen.   „Matsuri…hör auf zu weinen.“, Yukata hatte ihren Arm gepackt und verhinderte so, dass Matsuri ihre Tränen in der Armbeuge verstecken konnte.   Die Schülerin des Kazekage blickte auf, Yukata wirkte müde. Ihr Gesicht war blass und sie hatte eine dicke Schramme am Kinn. Allerdings spiegelten ihr Augen immer noch Kampfgeist wieder.   „Gut, lass uns Hilfe holen. Wir sind ein Team, wir ziehen an einem Strang – jeder steht hinter jedem, so haben wie es uns damals versprochen.     Gaara spürte wie die Schmerzen immer mehr überhandnahmen. „Ich kann nichts tun, das ist zum Wahnsinnig werden.“, keuchte er und versuchte immer noch zumindest aufrecht zu stehen, er konnte nicht vorwärts nicht rückwärts, die unheimlichen Klänge der Laute schienen ihm die Eingeweide ausreisen zu wollen – ihm Shukaku einfach wie einen Tumor aus dem Bauch zu schneiden.  Dann vernahm er plötzlich eine immense Menge Charka. War sie in der Nähe? Sie würde sie genau fangen wie ihn, sie würde nichts tun können – es würde nur ein weiteres Opfer geben. Doch alles war zu spät, Gaaras Gefühl wurde nicht enttäuscht. Es war Fuu sie kam herbei um ihn zu helfen. „Verschwinde hier, sie wollen die Bijuus!“!   „Was? Wie? Was redet du da.“, Fuu blickte ich ungläubig an, sie riss an den Ketten und wurden ebenfalls durch den Schlag zu Boden geworden.   „Fuu! Verschwinde. Los!“, Gaaras Stimme spiegelte blanke Unsicherheit. Er konnte nichts tun, warum hatte er Matsuri fortgeschickte, wie dumm war er gewesen. Er brauchte Hilfe. Dann schoss aus dem Nichts pfeilschnell weitere Ketten herbei und trafen Fuu in den Rück, sie schrie vor Schmerz und lag nur noch am Boden. Tränen rangen ihr übers Gesicht, sie kämpfe mit der Ohnmacht.     „Ich kann nicht mehr, mein Rippen… Meine Beine…ich…ich schaffe es nicht…“, Yukata wimmerte. Sehr kauerte am Boden, ihre Beine schmerzen, das tagelange Laufen, die kurzen Nächte und die unerträgliche Hitze hatten ihr sämtliche Kräfte geraubt. Matsuri stand nun am Scheideweg, sollte sie eine Rast einlegen und warten bis es Yukata besser ging oder sollte sie es ignorieren und Gaara helfen. Beide Menschen lagen ihr sehr am Herzen und nun sollte sie sich entscheiden.   „Geh weiter!“, Mikoshi hatte Matsuri aus ihren Gedanken gerissen.   „Was?“   „Geh weiter, ich bleibe bei Yukata. Verlier keine Zeit, dann können wir beides schaffen!“, Mikoshi hatte Yukata gestützt und sah Matsuri eindringlich an. Die Schülerin des Kazekagen nickte, die Zeiten des Verhandelns waren nun vorbei, sie liefen am Limit ihrer Kräfte. „Okay ich gehe!“, sprach sie und verschwand in den Winden aus Sand.     Irgendwo in Mitten dieser unendlichen Wüste war ein weiteres Team unterwegs, was das Zünglein an der Waage sein sollte.   „Sie hat noch Puls.“   „Okay, weiß jemand wie sie heißt. Sie ist ein Genin aus Sunagakure, aber wo ist der Rest von ihrem Team. Neji kannst du noch jemand sehen?“   „Nein, niemand. Glaubt ihr hier stimmt was nicht?“   Tenten sah besorgt aus, sie hatten gerade eben ein Mädchen aus Sunagakure entdeckt, welches reglos am Boden lag, zwar atmete sie noch, doch schien sie ohnmächtig zu sein.   „Neji meinst du, du kannst etwas tun?“, Tenten wirkte besorgt, sie betrachtete das Mädchen, sie schien am Ende ihrer Kräfte zu sein, nicht im Stande weiterzumachen. „Ich habe da eine Idee, wenn ich ihre Chakrapunkte neu aktiviere, könnte sie vielleicht wieder ihr Bewusstsein erlangen.“, erklärte Neji und stellte sich in Position.   „Halte sie fest.“, forderte er Tenten auf und konzentrierte Chakra in seinen Fingerspitzen und stieß der bewusstlosen Matsuri in den Bauch. Im nächsten Augenblick riss diese die Augen auf und keuchte vor Schmerz sie drehte sich zur Seite und rang nach Luft.     „Ich…Ich…ein Angriff, der Kazekage…“, Matsuri versuchte fieberhaft ihre Gedanken zu ordnen einen Ton herauszubringen, sie musste doch ihm helfen.       Nicht weit von ihnen entfernt kämpften Gaara und Fuu gegen die nichtaufzuhaltenden Ketten, welche ihnen langsam und qualvoll das Leben aus dem Leib zu reisen versuchte.   „Was...was…wollen die…“, Fuu wirkte gebrochen, sie lag immer noch am Boden und konnte sich kaum bewegen.   „Sie wollen die Bijuu. Wir sind egal. Ich weiß nur nicht wer das ist. Sie blockieren die Chakrapunkte, selbst die Kommunikation hat er damit blockiert…Wirklich eine hervorragende Idee.“, sprach der Kazekage spöttisch.   „So ist das…Hm….warte mal…“, plötzlich formte sich ein Kokon und die Ketten hörten auf sich zu drehen. „Jetzt haben wir etwas Zeit.“, sprach Fuu und wirkte etwas fröhlicher.   „Und wer soll kommen und uns retten? Wir sind mitten in der Wüste, keiner weiß, dass wir hier sind. Wir sind tot bis jemand kommt.“, Gaaras Gesicht hatte ein tragisches Lächeln aufgesetzt. Schien er sich geschlagen zu geben? Sie standen hier, mitten im Nichts und schienen langsam und grausam sterben zu müssen. War es hier schon vorbei, überrascht aus einem Hinterhalt war es nun zu Ende? Gaara spürte wie der Zorn und der Hass auf sich selbst mit seinem Selbstzweifel kämpfte.  Konnte er überhaupt noch irgendwas bewirken? Es fühlte sich nicht so an, alles schien so leer zu sein. Warum hatte er sie nur weggeschickt, wieso? Er schaffte es doch nicht allein. Es war ein Fehler gewesen…So viel stand fest, doch würde Gaara ihn ihr wohl nie sagen können, hier draußen würde es zu Ende gehen – ohne Glanz und Gloria – einfach nur im Stillen.   Plötzlich brach der Kokon auf und Menschenstimmen waren zu hören. Eine riesige Hektik entstand würde er doch nicht sterben? Er kannte diese Menschen, sie waren Freunde von Naruto, aber wer hatte sie gerufen.   „Keine Sorge, ich habe schon eine Idee.“, sprach Neji. Gaara bekam alles nur in Trance mit, er fühlte sich stark geschwächt konnte den Dialogen nicht folgen, hatte kein Gefühl mehr für Zeit und Raum.   „Ja sicher…“, brachte er noch hervor und dann, mit einem Schlag, spürte er wie die Ketten sich lösten. Luft füllte die Lungen des Kazekage und sein Herz schien endlich wieder schlagen zu können.     „Kommt schnell. Wir haben ihn!“, rief plötzlich eine ihm bekannte Stimme – dann erkannte Gaara einen grünen Kampfanzug – es war Rock Lee. Gaaras Kopf hämmerte, noch gerade eben war die Lage so ernst und jetzt löste sich alles in Wohlbefinden auf. Was war nur los?   „Hier ist auch alles in Ordnung, den beiden geht es gut.“, rief Tenten – dann sah er sie. Ihre Blicke trafen sich. Matsuri wirkte sichtlich erschöpft, ihr Kleidung war zerschlissen, ihr Haar zerzaust und ihre Augen waren müde. Gaara wusste, dass sie es war. Dank ihr lebte er…Dank ihr konnte er gerettet werden. Matsuri hatte seine Befehle verweigert, gegen unzählige Regel verstoßen und doch strahlte sie keine Angst aus.   Sie nickte, er nickte ebenfalls.   Kapitel 54: Von Vorne --------------------- Sie waren erschöpft, am Ende ihrer Kräfte und sichtlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Zu alle dem hatte sie werde eine passende Schriftrolle, noch es in der erlaubten Zeit zum Turm geschafft. Die Chunin-Auswahlprüfung hatte hier ihr Ende für sie gefunden und doch war es für die drei tapferen Kämpfer gar nicht mal so schlimm. Besonders Matsuri, die eigentlich besonders erpicht darauf war diese Prüfung, zu meistern, wirkte auf ihr Ausscheiden gar nicht mal so traurig, ja sie war fast schon froh das es vorbei war. "Egal, dann versuchen wir es eben beim nächsten Mal. Ich bin stolz auf uns.", sprach die Schülerin des Kazekagen und strahlte die anderen beiden an. "Ich denke auch, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken sollten, die meisten Genin schaffen es nicht beim ersten Mal.", pflichtete Yukata Matsuri bei, als im nächsten Augenblick eine spöttische Stimme ihre Unterhaltung entzerrte. "Was sieht man denn da? Das Versagerteam des Kazekagen. Ihr habt keine zwei Schriftrollen? Tss...war mir klar, ihr hättet gar nicht erst teilnehmen sollen, was habt ihr denn die letzten Tage nur gemacht? Sandkörner gezählt? Ich seid solche Loser.", blaffte Kenn, der zwei Schriftrollen am Gürtel trug - eine Himmel- und eine Erdschriftrolle. "Halt einfach den Mund Ken!", Matsuri sah ihn böse an, dieser Kerl hatte keine Ahnung was alles in den letzten 72 Stunden geschehen war und doch nutzte er jede Gelegenheit, um ihnen eines reinzuwürgen. "Für eine Versagerin hast du eine verdammt loses Mundwerk. Ich glaube ich habe damals nicht fest genug zugeschlagen.", doch er verstummte je, das auf dem Balkon des Turms, vor ihnen, ein wohlbekannter weißer Umhang erschienen war. "Ich habe den Entschluss gefasst die letzte Prüfung ausfallen zu lassen. Alle Genin werden wieder in ihre Dörfer geschickt und sollen anhand eines Bewertungsbogen, der über ihre gesamte Leistung der Prüfungsphase erstellt wurde, von ihren Kage und Jonins beurteilt werden. Dieses Regelung gilt für alle Genin, die den Zielort erreicht haben, auch nach der erlaubten Zeit, mit oder auch ohne zwei Schriftrollen.", als Gaara geendet hatte brach ein lautes Gemurmel los. "Das ist doch ein Scherz!", brüllte Ken, während Matsuri aus dem Grinsen nicht mehr raus kam. "Bist du jetzt sauer?" , fragte sie provokativ und entging einer weiteren Ohrfeige von Ken nur knapp. "Doch bekommst noch deine Abreibung, verlass dich drauf Matsuri.", Ken schien innerlich zu kochen. Die beiden schienen sich bei jeder Begegnung mehr zu hassen. "Ja? Willst du mich wieder für wegen irgendwas verpfeifen?", sie war auf Konfrontation aus. Wenn er unbedingt auf sie einschlagen wollte, sollte er doch nur kommen... "Wir gehen jetzt.", Mikoshi hatte sich eingemischt und zwischen die beiden gestellt, da, es seiner Meinung nach, jederzeit, zu einer Eskalation zwischen den beiden kommen konnte. "Bist du von allen guten Geistern verlassen! Der bringt dich irgendwann noch ins Grab.", zischte Mikoshi Matsuri beim Gehen ins Ohr. "Willst du dir etwa alles gefallen lassen? Mikoshi er schubst und nur herum. Seit dem ersten Tag als Team sind wir sein Mobbingopfer Nummer eins. Mir reicht es damit, ich will nicht mehr seine Zielscheibe sein." "Ich kann dich verstehen, aber...es ist noch nicht an der Zeit dafür." "Nicht an der Zeit dafür? Bist du neuerdings unter der Gelehrten gegangen. Mikoshi! Haben wir nicht genug durchgemacht, um uns von den das nicht mehr gefallen zu lassen!" "Eben drum Matsuri! Jetzt ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt! Wir warten, du hast selbst gesagt - wer Wind sät wird Sturm ernten - doch momentan sind wir nur zu einer kleinen Brise im Stande.", er zog das Mädchen weg von dem Ärger, was er suchte. Drei Tage später tagte der Ältestenrat, Gaaras Entscheidung hatte für Wirbel gesorgt und bei einigen Leuten große Verärgerung hervorgerufen. "Wir können nicht einfach jahrelange Traditionen über den Haufen werfen. Wo bleibt hierbei die Selektion?" Gaara schwieg. "Ich habe mit einigen Jonin gesprochen und auch sie fordern, dass wir Kämpfe ausrichten.", sprach eine andere Stimme. Gaara schwieg. "Lasst die Genin gegeneinander antreten, es geht nicht, dass wir sie einfach nur beurteilen, dass ist gegen alles wofür wir stehen." Schweigen... Matsuri stand vor einer ihr sehr bekannten Tür. Das alte Holz und die klaren Maserungen waren fast schon so vertraut, dass sie jedes Detail beschreiben konnte. an manchen Stellen sah man abgegriffene Stellen, abgeplatztes Ecken und herausstehende Splitter. Sie klopfe und eine bekannte Stimme ließ sie eintreten. "Hey." "Hallo..." Sie setzte sich und blickte in seine müden Augen. "Hast du dich wieder erholt?", fragte Matsuri und versuchte aus seinem unergründlichen Gesichtsausdruck etwas zu lesen. "Ja, danke. Ich also es gibt Neuigkeiten.", Gaara wirkte bedrückt, fast schon niedergeschlagen. "Was ist los? Ist etwas schlimmes passiert.?" "Na ja, es ist die Frage wie man es sieht. Ich hatte einen Sitzung mit dem Ältestensrat, sie wollen meine Entscheidung nicht anerkennen und die Genin noch einmal kämpfen lassen." "Das heißt es gibt keine Beurteilungen.", ihr Blick war bestürzt, wie konnte dies passieren. Sie war sich so sicher gewesen, dass Gaaras Worte bestand hatten und nicht in Frage gestellt wurden. "Nein... Es gibt keine Beurteilung, ihr müsst erneut kämpfen." "Was!", Matsuris Augen weitenden sich, sie dachte es sei vorbei, doch nun schien alles wieder von Vorne zu beginnen. Was dies ein schlechter Traum? "Es tut mir leid Matsuri, ich dachte meine Entscheidungen hätten ihr Gültigkeit, doch fordern selbst einige Jonin, dass ihr Schüler kämpfen. Ich will euch nicht nochmal alles abverlangen, deswegen steht es euch frei. Ich entscheide nicht ob Mikoshi, du und Yukata dran teilnimmt, das ist ganz alleine eure Sache. Sagt mir einfach bis nächste Woche Bescheid.", als Gaara geendet hatte schon er Matsuri ein Anmeldungsformular zu. Sie nickte, dieses kurze Gespräch lag wie ein schwerer Brocken im Magen. "Ist gut, ich rede mit den anderen und komme dann zu dir.", sagte sie und erhob sich. "Bis dann." "Bis dann.", antwortete Gaara knapp sah ihr nach wie sich dir Tür schloss. Wie sehr tat ihm diese Situation leid. Matsuri musste sich regelrecht verarscht vorkommen, sie hatte so vieles auf sich genommen, um ihn zu helfen und was tat er? Er halste ihr nur noch mehr auf... "Wie undankbar.", sprach er und blickte zu Boden. Wieso konnte er nicht mehr für sie tun? Im Grund wäre doch so simpel gewesen, doch war er ein Gefangener dieses wirren Systems. Hier und jetzt konnte er nichts tun. Sie würde selbst einscheiden müssen, ob sie sich diesem ganzen Wahnsinn noch einmal stellen wollte, so oder so hatten die Chunin-Auswahlprüfungen schon viel verändert. Kapitel 55: Gefühle eines Mädchens ---------------------------------- Es waren drei Tage vergangen. Sie hatten nicht ein Wort gewechselt und auch sonst gingen sich Matsuri und Gaara aus dem Weg. Matsuri brauchte etwas Zeit, um über alles nachzudenken, die Prüfungen hatten viel Kraft gekostet und sie war sich gar nicht mehr sicher ob sich jetzt noch einmal in den Ring steigen wollte, denn auch jetzt war nicht gewiss ob sie Chunin werden würde. Es würde doch nicht Schaden einfach noch etwas zu warten, oder etwas doch? Sie wollte doch unbedingt sich selbst beweisen, dass sie es konnte, allerdings war ihr Kampfgeist bei der letzten Prüfung verloren gegangen. So hatte sich Matsuri mit Sari verabredet und beide liefen auf der Stadtmauer und redeten über die kommenden Ereignisse und was nun das richtige war zu tun. "Also ihr habt euch entschlossen weiterzumachen?", Matsuri sah nachdenklich zu Sari, "Ja, es war eigentlich relativ schnell klar. Natürlich wissen wir mal wieder nicht was auf uns zu kommt, allerdings ist das doch auch irgendwie das Shinobileben oder?" "Hm..." "Wie sieht es aus habt ihr schon gesprochen?", Sari wirkte nachdenklich, sie kannte ihre Freundin nicht so verschlossen. "Yukata und Mikoshi wollen weiter machen, allerdings bin ich mir nicht mehr sicher." "Was wieso? Keiner war doch so Feuer und Flamme, lag es an dem Angriff.", Sari war stehen geblieben und blickte Matsuri ernst an. Matsuri blickte in die Ferne. Warum war alles plötzlich so anders. "Ich also...wie soll ich es erklären. Diese ganzen Zwischenfälle, wir haben alles gegeben und na ja ich dachte einfach...", sie schwieg wieder und sah etwas bedrückt zu Boden. "Komm schon Matsuri, jetzt spuck es auch ich bekomme so was raus.", Sari spürte, dass hier mehr dahintersteckte als ihre beste Freundin zugeben wollte. "Als er sagte auf dem Balkon wir würden nach unserer Leistung beurteilt werden und da wir an seiner Rettung beteiligt waren, dachte ich er gibt uns den Titel, aber na ja... ich hab glaube ich zu viel darin interpretiert?" Sari zog eine Augenbraue hoch, natürlich verstand sie das Argument, allerdings wurde sie das Gefühl nicht los, hier steckte noch mehr dahinter. Sie musste nur an der richtigen Stelle graben. "Was heißt hier interpretiert, gab es etwa zweideutige Signale?", fragte sie scherzhaft, doch als sich Matsuris Kopf plötzlich rot wurde, wusste Sari, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte. "Oh mein Gott! Du hast dich in den Kazekagen verliebt. Ich glaub's nicht, Matsuri du holst dir den dicksten Fisch im Teich.", rief sie plötzlich und konnte ihr Grinsen nun gar nicht mehr verstecken. "Sari! Halt den Mund, dass ist doch gar nicht wahr!", Matsuri wedelte heftig mit den Armen und versuchte davon abzulenken, allerdings war Sari in solchen Sachen wie ein Bluthund, einmal Fährte aufgenommen war sie nicht mehr aufzuhalten. "Natürlich. Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen. Ich meine, ihr beide würdet ja gut zusammen passen und die Tatsache, dass er euch hat ohne Ärger, von der Essensprügelei, hat davon kommen lassen ist schon wirklich sehr nett." "Ja, das meine ich doch. Er hat sich so viel Zeit genommen und als wir ihn befreit hatten, da haben wir uns für einen Moment so angesehen, da dachte ich...auch komm...ist doch alles einfach nur blöd." "Ach Matsuri, ich kann dich verstehen und freue mich auch für dich.", Sari war zwei Schritte auf Matsuri zugegangen und umarmte sie. "Danke...", antworte diese leise und spürte wie ihr Herz ein klein wenig leichter war, immerhin konnte sie jetzt damit mit jemanden reden. "Ich verstehe, dass du dich jetzt enttäuscht fühlst. Aber ich glaube nicht, dass er das macht, um dich auf Distanz zu halten. Ich denke er mag dich wirklich. Es ist sicherlich nicht einfach, alles zu bewerkstelligen. Du solltest es noch mal versuchen. Ihm zu liebe. Zeig ihm, dass es dir ernst ist. Außerdem wollten wir doch zusammen Chunin werden?", Saris Worte waren, in diesem Moment, wirklich Balsam für die Seele. Sie waren wie Licht auf einem dunklen Pfad, welcher nur schwer zu bewältigen war und nun ein klein wenig einfacher zu gehen war. "Vermutlich hast du recht, ich werde es noch einmal versuchen. Obwohl schon der erste Teil wirklich mörderisch war. Ich werde dann gleich den Zettel unterschreiben und ihn zu Gaara bringen.", sagte sich und blickte nachdenklich zum Himmel. Sollten sie es wirklich noch einmal wagen? "Prima! Das ist meine Matsuri. Aber du, da ich ja nun dein kleines Geheimnis kenne, du hast immer noch nicht so genau erzählt was alles auf deiner Reise passiert ist. Komm schon mir kannst du es doch sagen." Bei diesen Worten wurde Matsuri puterrot, sie sah verstohlen weg und schien nicht so recht mit der Sprache rauszurücken. "Na schön, also ich habe dir doch von dem Garten erzählt...." Gaara saß wie so oft in seinem Büro und arbeitete sich durch Berge von Papier. Nach der Chunin-Auswahlprüfung galt es nun den liegen gebliebenen Schriftverkehr wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Kankurou hatte ihm etwas Reis und Rind zum Abendessen vorbei gebracht, damit er überhaupt etwas aß. Es war schon nach 20 Uhr als es an der Tür klopfte. Der Kazekage sah auf, wer wollte um diese Uhrzeit noch etwas von ihm? Dann erblickte er ihr Gesicht, für einen Moment spürte Gaara wie sein Herz heftig schlug und sein Kopf schon alle möglichen Gründe, für ihr erscheinen, sich zusammenspinnte. "Hey.", begrüßte sie ihn und setzte sich auf den freien Platz. "Hey. Mit dir habe ich, wenn ich ehrlich bin nicht gerechnet." , Gaara sah etwas verwundert drein als sich Matsuri vor ihn setzte. Ihr letztes Gespräch miteinander war alles andere als gut verlaufen und die Tage darauf hatte er kein weiters Wort von ihr gehört. Sie nun ihr zu sehen freute den Kazekagen zwar, jedoch fragte er sich was sie ihm nun zu sagen hatte. Würde sie es noch einmal versuchen wollen, oder hatte sie beschlossen an diesem Punkt es sein zu lassen. "Na ja, ich glaube ich habe ihr was, was du gebrauchen kannst.", sagte sich und reichte ihm ein Blatt Paiper. Gaaras Augen huschten darüber und suchten es nach einer bestimmten Sache ab. "Du willst es noch einmal versuchen?, sein Gesichtsausdruck hatte sich sichtlich entspannt und auf seinen Lippen schien man sogar ein Lächeln erahnen zu können.       "Es tut mir leid, dass sich so drauf war. Die ganze Zeit war ziemlich anstrengend da waren so viele Dinge, so viele Ereignisse , die verarbeiten musste und ich...", sie stockte beinahe wäre es ihr rausgerutscht. Beinah hätte sie es ihm im Eifer des Gefechts gesagt.    ...hab mich in dich verliebt, dachte sie den Satz zu Ende und spürte wie plötzlich sich wieder Ernüchterung in ihr breit machte. Plötzlich viel die Erkenntnis über sie, wie ein kalter, eisiger Regenguss. Sie konnte es ihm nicht sagen! Wenn er nicht so fühlte wie sie, würde dies alles kaputt machen, Gaara würde sie nie wieder so sehen wie vorher und sie könnte wohl nie wieder professionell mit ihm arbeiten.    "Was hast du?", seine Worte rissen Matsuri aus den Gedanken, sie blickte in seine hellen grünen Augen und spürte, dass sie ihr helfen wollten, jedoch würden sie, ihrer Meinung nach, wohl bei diesem Problem nicht helfen konnten. So stieg just in einem Moment die Überlegung auf, einfach sich zu erheben, um den Tisch herumzugehen und ihn zu küssen, doch verwarf Matsuri es augenblicklich und servierte ihm stattdessen eine Ausrede. "...hab einfach mal ein paar Tage Ruhe gebraucht, aber nun will ich es unbedingt noch einmal versuchen.", erklärte sie und strahlte Gaara an.      "Das sind wirklich tolle Nachrichten. Wir haben noch rund fünf Wochen Zeit zu trainieren und da es nun nur unter den Sunanins ausgetragen wird, habe ich mehr Freiräume und kann mich mehr um dein Training kümmern."     "Wirklich? Wow! Das ist ja klasse.", jubelte das Mädchen und spürte, dass es genau die richtige Entscheidung war, Gaara nicht die Schuld an der Miesere zu geben.   "Wir fangen übermorgen damit an. Ich habe nämlich eine Idee, wie wir dein Können noch viel besser fördern können." , sprach der Kazekage und drei Tage später stand Matsuri in der Trainingshalle und wartet auf den Rotschopf. Jedoch kam Gaara nicht alleine, ein hochgewachsener Mann Ende dreißig neben ihm her, auf sie zu.   "Jetzt bin ich aber gespannt...", sagte sie leise und spürte die Nervosität in sich aufsteigen, damit hatte sich wirklich nicht gerechnet.    Kapitel 56: Der neue alte Meister --------------------------------- Nun stand sie ihm gegenüber und schluckte. Gaara schien etwas vor zu haben, doch was, war Matsuri immer noch schleierhaft. Sie würde es sicherlich gleich herausfinden, doch blieb immer noch die Frage offen, ob für sie gut oder schlecht war. „Hallo Matsuri, ich habe heute jemand mitgebracht. Das ist Baki – mein früherer Sensei. Du warst sicherlich bei seinem Vortrag und hast dir schon ein Bild machen können.“, als Gaara geendet hatte verbeugte sich Matsuri anständig und auch Baki verbeugte sich zum Gruß. „Es freut mich dich kennen zu lernen Matsuri, wir beide sind uns zwar schon das ein oder andere Mal über den Weg gelaufen, aber nun haben wir endlich das Vergnügen. Du fragst dich sicherlich warum ich hier dabei bin – das hat einen einfachen Grund – ich werde dich gezielt auf die letzte Prüfung vorbereiten. Der Kazekage hat mir berichtet, welchen Einsatz du in der letzten Prüfung gezeigt hast, um ihn retten und da konnte ich nicht anderes und habe zugesagt, dir zu helfen.“, Matsuris Herz jubilierte bei den Worten Bakis. Scheinbar hatte sich al die Mühe doch gelohnt. „Wir verlieren am besten keine Zeit und fangen gleich an. Im Gegensatz zu Gaara beherrsche ich, wie auch du, das Windelement. Ich kann dir also spezielle Jutsu beibringen und dir helfen, alles genauer anzuwenden. Allerdings bevor du ein neues Jutsu lernst werde ich dich auf deine Grundlagen prüfen – dein Taijutsu. Wir du sicher schon gelernt hast ist es wirklich wichtig, denn wir haben nicht unendlich Chakra, also ich will das du mich angreifst. Denke drüber nach und greife dann an, du wirst nicht sehr viel Zeit haben.“, mahnte Baki und dann ging es gleich schon los. Gaara hatte in einigem Abstand Platz genommen und Matsuri und Baki hatten ihre Kampfaufstellung bezogen. „Bereit?“ Matsuri nickte. „Gut, dann greif an.“, sprach Baki und Matsuri legte los. Sie rannte auf ihn zu holte zum Schlag aus, sie versuchte hoch zu treffen, da Baki ein ganzes Stück größer war als sie, doch plötzlich packte sie eine Hand, riss ihr die Schlaghand weg und verpasste ihr einen Schlag. Das Mädchen jaulte auf sank krampfhaft zu Boden und hielt sich die Nase – sie hatte sofort wild angefangen zu bluten und Matsuri war außer Gefecht gesetzt. „Das war ein Schlag.“, zischte sie und spürte wie ihr die Tränen übers Gesicht liefen vor Schmerz. „Ein Schlag…du beobachtest gut.“ „Danke…Aber haben sie vielleicht ein Taschentuch? Ich…“, doch Baki war bereits näher an sie herangetreten, er formte ein paar Fingerzeichen und sofort wurde grünes Chakra sichtbar und die Blutung stocke und das Blut was ausgetreten war verdampfte. „Wärst du mein Feind gewesen, hätte ich nun genug Zeit gehabt dir einen gefährlichen Treffer zu versetzen. Also noch einmal von vorne." , forderte Baki Matsuri auf und sie setzte zu einem neuen Angriff an. Dieses Mal griff sie mit einem hohen Tritt  an allerdings war Baki wieder einmal schneller.  Er trat ihr das andere Bein Weg und Matsuri stürzte zu Boden. Hart schlug das Mädchen mit dem Kinn auf und spürte wie ihr das Blut herunter tropfte.    "Immerhin stehst du jetzt gleich wieder auf. Los greif wieder an. Und überlege genau was du tust.", mahnte Baki und stellte sich erneut in Position. Matsuri schluckte, ihr Knie brannte und schmerzte, ihr Shirt hatte Blutflecken und sie spürte ihre Unsicherheit in ihren Knochen, beim nächsten Angriff würde sie wieder einen harten Schlag abbekommen und zu Boden stützten. Sie trainierten gerade einmal zehn Minuten und Matsuri wollte am liebsten schon nach Hause. Dieser Mann war knallhart, all die Einheiten welche Gaara mit ihr abgehalten hatte, wirkten wie ein Kindergartenspaziergang. Wusch... Matsuri kauert am Boden und keuchte vor Schmerzen. Sie hielt sich den Bauch, alles krampfte sich zusammen mit diesen Schlag in den Magen hatte sie nicht gerechnet. "Zu lange überlegt. Meinst du, du kannst einfach nur rumstehen und abwarten.", knurrte Baki an stand mit verschränkten Armen vor ihr. "Nein...Ich dachte das ist Trai..." "Training? Ja das ist es, aber du kannst da draußen auch nicht einfach eine Pause machen." "Ich weiß...", keuchte Matsuri und kämpfte immer noch mit den Schmerzen. "Sag mal, was ist eigentlich der Grund dafür, dass du ein Shinobi werden willst?", Baki war hervorgetreten und stand nun direkt vor Matsuri und musterte sie kritisch. "Was? Warum ich Shinobi werden will?" "Ja, was bewegt dich, freiwillig da raus zu gehen, dein Leben zu riskieren und vielleicht nicht leben zurückzugehen. Was ist deine Intension, deine Inspiration, dein Weg.", dieser Mann schien nicht locker zu lassen. Baki war anders als Gaara, er war ein hochgewachsener Mann, mit breiten Schultern und einem Tuch, welches die eine hälfte seines Gesichts verdecke. Gaara hingegen mit seiner schmalen, fast schon zarten Statur und der eher etwas blassen Haut machte einen fast schon harmlosen Eindruck, wenn da nicht diese markten grünen Augen waren, welche alles zu sehen schienen. "Ich will nicht nur einfach dar stehen und zusehen, wie alle um mich herum Hilfe brauchen und ich nichts tun kann. Ich will nicht nichts tun. Mir ist bewusst, dass man nicht alles Elend der Welt einfach so aus der Welt schaffen kann, aber wer nie auch nur versucht hat zu kämpfen hat auch schließlich schon verloren. Gaara zog einen Augenbraue hoch, er hielt sich die ganze Zeit im Hintergrund und beobachtete wie Matsuri mit Baki zurecht kam. Er war nicht gerade jemand, den man allgemein als einfach bezeichnete. Baki gehörte zu den Besten, doch um soweit zu kommen musste man einen hohen Preis zahlen. Besonders in Sunagakure war es schwierig den Rang eines Jonin inne zuhaben, statistisch gesehen hatte das Dorf versteckt unter dem Sand, den prozentual niedrigsten Prozentsatz an Jonin, allerdings wiesen diese im Vergleich zu anderen Reichen eine viel höhere Erfolgsrate auf. Zudem hatten sie in der Regel wenig Verluste zu beklagen - eine Tatsache, auf die die Shinobis in diesem Dorf sehr stolz waren. Der Kazekage legte den Kopf leicht schief. Dieser Weg war wirklich äußerst schwer, doch glaubte er daran, dass Matsuri das Talent dazu hatte. Natürlich wirkte sich sehr unscheinbar, allerdings hatte Gaara schon vor ein paar Wochen eine Theorie entwickelt. Vermutlich war Matsuri ein Mensch der klar zwischen Simulation und Ernstfall unterscheiden konnte, möglicherweise musste erst eine Grenzerfahrung sie dazu zwingen aus sich herauszukommen. Eine körperliche und emotionale Extrembelastung könnte dies hervorrufen, allerdings sie auch für immer zerbrechen. Es war ein schmaler Grad, doch hielt er es für möglich. Baki schien das Mädchen schon ordentlich zu fordern. Der ein oder andere hätte sicherlich gedacht, dass dies etwas zu hart für die junge Frau sei, doch lieber sollte sie hier einen Zusammenbruch haben, als dort draußen. Hier konnte er eingreifen und ihr helfen, dort draußen in der Wüste war man auf sich alleine gestellt. "Das sind ja rühmenswerte Wünsche Matsuri, wirklich ich bin beeindruckt. Du denkst schon weiter als andere Jungen und Mädchen in deinem Alter. Du steckst dir realistischere Ziele als andere, das ist gut. Damit kann man arbeiten. Erinnerst du dich an meine Worte damals?", Matsuri nickte und Baki sprach weiter, "...ich glaube, dass du es schaffen könntest. Du kannst zu der Elite dieses Dorfes gehören, denn ich glaube du bis ausdauernd und zäh, zwei Dinge, welche ausschlaggebend dafür sind. Trotzdem ist es ein langer Weg dort hin, ich helfe dir gerne, du hast mich überzeugt, allerdings wird das ganze nicht gerade einfach, vermutlich wirst du mich hassen, aber denk immer daran - es ist zu deinem Wohl!" Sie nickte. "Gut... Dann fangen wir gleich noch mal von vorne an.", sprach Baki und sie setzen das Training fort. Am nächsten Morgen stand Matsuri erschrocken vorm Spiegel. Sie hatte gerade geduscht und war nun mit einem großen Handtuch in ihrem Köper geschlungen, wieder in ihr Zimmer zurück gelaufen. Wie jeden Tag ging sie zu erst an den Kleiderschrank und griff nach den Klamotten, welche sie an diesem Tag anziehen wollte und legte ihr Handtuch an de, doch an diesem Morgen blieb sie erschrocken stehen - entsetzt über ihr eigenes Spiegelbild. Sie war übersät von Haematomen , Kratzern und Schürfwunden. Es war ein wirklich ernüchterndes Bild. Ihr Kinn war verschrammt, ihre Handflächen waren trocken und aufgeschürft und an der linken Seite ihrer Hüfte hatte ein tiefes blau-grün angenommen, und an ihrem rechten Knie hatte das eingetrocknete Blut begonnen eine Kruste zu bilden. Ihr nackter Körper machte alles in allem wirklich keinen ansehnlichen Anblick, doch war dies wohl der Preis. Sie seufzte, Matsuri zog sich hastig Unterwäsche an und als nun Hose und Shirt alles verdeckten, fühlte sich die junge Frau wieder etwas wohler. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und zog eine Taschenkalender hervor, indem sie alle Trainingsstunden notiert. Nun mit Baki hatte sie zusätzliche Trainingseinheiten, neben den von Gaara. Sie freute sich außerordentlich darüber, denn auch wenn allein nur die erste Stunde bei Gaaras alten Meister, sie sehr gefordert hatte, hatte ihr eine Sache klar gemacht - der Weg war noch verdammt lang! Wenige Wochen später: "Du widerlicher Mensch! Wegen dir hat sie so gelitten. Sie ist eine von uns und du hast sie gequält und gefoltert. Es reicht nicht nur das du ein elender Sadist bist, nein, dein Hass galt von Anfang mir. Also, jetzt stehen wir hier, dann bring es verdammt noch mal zu Ende. Ich werde es dir so schwer wir möglich machen." Kapitel 57: Hinterhalt ---------------------- "Du siehst wirklich mitgenommen aus, sicher, dass alles in Ordnung ist? Du musst mir nicht helfen." "Mir geht es gut - wirklich. Außerdem hast du mich schon vor zwei Wochen gefragt, ob ich dir helfen kann. Ich lasse dich nicht hängen." "Gut, gut... Aber das Training momentan hat schon seine Spuren an dir hinterlassen. Meinst du nicht du solltest dich jetzt kurz vorher etwas ausruhen. Immerhin wird es uns sicherlich wieder alles abverlangen. Und zudem lassen sie und dieses Mal komplett im Dunkeln." Matsuri nickte. Das zusätzliche Training mit Baki verlangte alles ab. Sie hatte in den letzten drei Wochen viel dazugelernt. Allerdings litt sie auch regelmäßig unter Hemmatomen, Schürfwunden und Prellungen, zudem schien ihr steifer Nacken ihr regelmäßig den Schlaf zu rauben. Allerdings war die junge Kunoichi sehr pflichtbewusst und half Mikoshi trotzdem einige Kisten mit Eierschalen in das Gewächshaus zu bringen. Es war früh am Morgen und in Gedanken war Matsuri wieder ganz und gar bei den Prüfungen. Sie hatte härter den je trainiert und dank Baki sogar neue Jutsus gelernt, welche sie bereit war auch einzusetzen. Sie war voller Hoffnung und doch nicht guter Dinge es bis zum Ende zu schaffen. Diese Prüfung würde intern zwischen allen Genin von Sunagakure stattfinden, alle die die zweite Prüfung abgeschlossen hatten oder zumindest es zum Zielort geschafft hatten, durften nun ihr Können noch einmal unter Beweiß stellen. Dies verringerte zwar das potenzielle Teilnehmerfeld, allerdings erhöhte es auch eine Wahrscheinlichkeit - die auf Ken zu treffen. Matsuri und er pflegten mittlerweile eine ausgewachsene Feindschaft. Er hielt sie für eine einfältige Göre, der alles in den Schoss geworfen wurde und trotzdem nichts konnte, eben ein hoffnungsloser Fall. Sie wiederum hielt Ken für einen krankhaft, hasserfüllten Sadisten, der es liebte Menschen zu quälen - emotional wie vermutlich auch körperlich. Eben ganz normale Erzfeinde. "Ich werde mich ausruhen - versprochen!", sprach sie und versuchte ihr inneres Ich auch wirklich davon zu überzeugen. "Aber nun erklärst du mir bitte mal was es mit den Eierschalen genau auf sich hat?", Matsuri versuchte das Thema zu wechseln, die Frage ob sie sich zuviel zumutete in den letzten Wochen hing ihr derweil etwas zum Hals raus und etwas oberflächlicher Smaltalk würde sie sicher von dieser Frage ablenken. "Das sind Eierschalen unserer Blauschwanzfalken, ganz fein gemahlen binden sie Giftstoffe und helfen akut gegen die meisten Arten von Toxinen.", erklärte Mikoshi. "Wow, ist ja fast schon eine Wunderwaffe. Und diese bringen wir nun ins Gewächshaus, weil?" "Warst du noch nie in der toxikologischen Abteilung des Militärdienstes von Sunagakure?" Matsuri schüttelte den Kopf, immer wieder schien sie auf vollkommenes Neuland zu stoßen, allerdings hatte sie sich immer wieder ermahnt dies nicht negativ zu sehen, sondern ihre eigenen Emotionen in dieser Sache zurückzustellen und einfach sich auf die Dinge einzulassen und zu lernen. "Nein, war ich nicht.", sagte sich schließlich und sah zu Mikoshi der zu Lächeln schien. "Oh, das wird dir sicher gefallen.", sprach dieser und wenig später hatten sie das Gewächshaus von Sunagakure erreicht. Das Gewächshaus von Sunagakure bestand aus insgesamt zehn gläsernen Komplexen die alle durch durch ein hexagonales Gebäude in der Mitte miteinander verbunden waren. Rings herum gab es unzählige Beete, die durch ein komplexes Bewässerungssystem in regelmäßigen Abständen bewässert wurden, meist kam ein angenehmer Sprühnebel auf, der allem eine angenehme Frische verpasste. Die beiden jungen Shinobi traten in das sechseckige Gebäude ein und wurden auch gleich im Empfang genommen. Eine ältere Dame mit blondem Haar, welches bereits breite graue Strähnen aufwies, begrüßte Mikoshi mit einem breiten Lächeln. "Hallo Mika, ich habe hier etwas von meinem Vater für dich.", begrüßte Mikoshi, die Dame, welche Matsuri auf rund fünfzig Haare alt schätze und diese schien diese Nachricht sehr zu freuen. "Mikoshi! Sind das meine Schalen? Das ist ja fantastisch! Oh wen hast du denn mitgebracht", fragte Mika und beäugte Matsuri durch ihre dicke Brille. "Das ist Matsuri, sie ist mit mir im Team." "Oh echt? Na dann freut es mich noch mehr dich kennen zu lernen Matsuri. Mikoshi hat schon viel von dir erzählt. Kommt doch mit rein, wir haben gerade nicht viel zu tun, wenn ihr wollt kann ich euch etwas herumführen." Matsuri und Mikoshi folgten ihr und die junge Kunoichi kam nicht herum zuzugeben, dass sie diesen Ort mächtig interessant fand. Als sie durch die große Grünanlage durchgelaufen waren, standen sie vor einer Tür, die aus Milchglas war. Dahinter konnte man Menschen an Labortischen arbeiten sehen. "Und das hier ist unser Labor...Hier untersuchen wir die Pflanzen auf ihre Bestandteile und versuchen herauszufinden wie wir ihre Wirkstoffe, wenn sie welche haben, am besten nutzen können. Deshalb arbeiten hier einige Mediziner, sowie erfahrene Shinobi mit. Stellt doch die Kartons einfach da drüben ab.", erklärte Mika und beide packten die Kartons in eine Ecke, dabei konnte Matsuri nicht anders, als eines der Terrarien auf dem Boden genauer zu beobachten. Dort auf dem helle Sandboden zwischen dunklen Ästen und einigen unförmigen Steinen, krabbelten Skorpione. "Sei vorsichtig, das sind frisch geschlüpfte Riesenskoripione. Ihr Gift ist zwar nicht so stakt wie, dass der ausgewachsenen Tiere. Allerdings lassen sie dich schön ein paar Stunden schlafen. Wirklich schlaue Tiere. Wusstet ihr, dass sie ihre Beute über den Geruch ausmachen, sie haben wirklich eine herausragenden Geruchssinn, doch ihre Augen sind wirklich schlecht.", Mikas Augen schienen bei der Erläuterung der doch, nach Matsuris letzer Erfahrung nach, doch eher gefährlichen Lebewesen, stark zu leuchten. War dies hier wieder eines dieser berühmten verrückter Wissenschaftlicher Beispiele? "Mika, verharmlose diese Tiere nicht. Du wurdest erst letzte Woche, dank eines dieser Tier ausgeknockt. Was machen die beiden eigentlich hier?", eine bekannte Stimme hatte besprochen und aus einer Ecke das Labors kratzte ein Stuhl. "Kankurou? Ich wusste nicht, dass du hier arbeitest", Matsuri neigte den Kopf zur Seite, sichtlich etwas verwundert ihn hier zu sehen. "Tja...Du solltest Temari nicht so viel glauben, ich sitze nicht nur rum und bastele an Puppen oder bin die Sekretärin meines kleinen Bruders, nein ich arbeite wirklich und jetzt...jetzt will ich erst einmal Kaffee.", sprach Kankurou und trotte etwas beiläufig an ihnen vorbei. "Ich wusste gar nicht, dass er hier arbeitet.", sagte die brünette Schülerin und sah Gaaras älteren Bruder nachdenklich hinterher. "Doch, doch...Kankurou ist zwar kein gelernter Chemiker, allerdings treibt er uns zu Höchstleistungen und ist schon in einige Testreihen involviert gewesen. Er bringt immer wieder frische Ideen mitein und dank ihm haben wir schon große Fortschritte gemacht und neue Kampfstoffe entwickeln können. Aber nun genug des Ganzen ich zeige euch mal unser neustes Gewächshaus wir nennen es liebevoll - Lotusgarten.", so gingen Mikoshi und Matsuri Mika hinterher und begutachteten das neues Gewächshaus. Es war ein überhaus freundlicher Ort, es blühten überall bunte Blüten, in allen Farben und Formen und irgendwie fühlte Matsuri sich wieder Okanoshigakure zurückversetzt - allerdings war es ohne ihn nicht das selbe. Der Rest des Tages verlief ohne weitere erwähnenswerte Dinge und auch die beiden darauffolgenden verliefen ausgesprochen ruhig. So war schließlich der Abend vor der nun letzten Prüfung angebrochen und Yukata, Mikoshi und Matsuri waren kurzfristig in das Kazekagebüro gebeten worden. Es war bereits schon dunkel, da es mitten in der Woche war, waren die meisten Menschen schon zuhause, auf den Straßen waren nur noch die letzten Nachzügler, während sich die drei jungen Shinobi in Gaaras Büro Platz nahmen und der Kazekage ihnen Tee einschenkte. "Das ist aber wirklich nicht notwendig.", sprach Yukata und trank einen Schluck. "Ich will nur, dass ihr euch gut vorbereitet fühlt und euch etwas die Aufregung nehmen.", erklärte Gaara und setzte sich. Matsuri griff zum Zucker und leise versenkte sie zwei Stück Zucker und sah ihnen zu wie sie langsam sich auflösten. "Dauert die Prüfung dieses Mal genau so lange?", Mikoshi sah fragend zu Gaara. "Nein, es dauert nicht ganz so lange. Allerdings werden wir streng aussortieren müssen, da wir für das Finale sonst zu viele Teilnehmer haben, allerdings werdet ihr das im Laufe der Prüfung noch genauer erklärt bekommen.", erklärte der Kazekage und lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. "Ich vermute mal, wir bekommen nichts über die genaue Prüfung gesagt?", fragte Matsuri und als Gaara nickte, griff sie zu ihrer Teetasse und nahm einen kräftigen Schluck. Vorsichtig leckte sie sich die letzten Kristalle des Zuckers von den Lippen und lauschte dem weiteren Gespräch. Das Licht der Schreibtischlampe flackerte und das Mädchen hatte das Gefühl, fragte sie sich wie spät es war, denn sie kam sich plötzlich sehr müde vor. "Macht euch nicht zu viele Gedanken, ich bin mir sicher, ihr werdet einen guten Job machen. In den letzten Wochen habt ihr euch gut weiter entwickelt und werdet das schon meistern." Matsuri neigte den Kopf zur Seite und stützte ihn auf einer Hand ab. Ihr Blick schweifte zu den anderen beiden. Mikoshi schien etwas zu fragen, doch nahm sie es gar nicht mehr war. Auch Yukata wirkte etwas mitgenommen, lange Strähnen hingen ihr vor dem Gesicht und sie schien dem Gespräch auch nicht mehr zu folgen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Schülerin des Kazekagen versuchte sich zu konzentrieren. Waren ihr Beine schon immer so schwer? Sie atmete schwer, versuchte sich zusammenzureisen. Langsam trank sie den letzten Rest ihres Tees aus und sah in die Tassen der anderen beiden - sie waren bereits leer. Ihr Blick schweifte über den großen Schreibtisch, der aus dunklem Wüstenholz gefertigt war und auf Hochglanzpoliert war. Wieso hatte Gaara keine Tasse? Er trank sonst sehr oft Tee, zumindest hatte er es während ihrer Reise fast täglich. Nun war sie sich sicher, sie waren unter falschen Vorwand hier her gelockt worden. "Was ist hier los!", stieß Matsuri und fast zeitgleich, kippten Mikoshi und Yukata vorn über und hingen nun über dem Schreibtisch. Sie blickte erschrocken zu Gaara, war im Begriff aufzustehen, doch es war nicht möglich. Ihre Beine knickten weg und sie stütze sich am Tisch ab. "Setzt dich lieber.", sprach der Kazekage, welche plötzlich neben Matsuri zu stehen schien. Ihr Kopf wurde immer schwerer, wann war er aufgestanden? Mehr wie ein Nicken brachte sie nicht mehr hervor, der Raum schien unerträglich warm zu sein und nur einen Gedanken klar zu fassen grenzte gerade schon an ein Ding der Unmöglichkeit. Während ihre Teamkollegen bereits nicht mehr ansprechbar waren, rang Matsuri immer noch mit ihrem Bewusstsein. Sie blickte in das Gesicht von Gaara, der einfach nur friedlich aus sie herabblickte, freundlich, wohlwollend. Wusste er was kommen würde Steckte er dahinter? "Wir sehen uns in drei Tagen.", sagte er mit seiner, für Gaara, typischen fast schon letagisch, ruhigen Stimme. "Wieso...", keuchte Matsuri und schien ihre Augen kaum noch offen halten zu können. "...weil deine letze Prüfung hat begonnen. Viel Glück." Kapitel 58: Jagt ---------------- Matsuri kippte nach vorn über und nur durch eine schützende Handbewegung von Gaara verdankte sie es hart auf die Tischkante zu fallen, doch nun hing sie wieder auf ihrem Stuhl und schlief.   Der Kazekage seufzte, normalerweise lag ihm dies überhaupt nicht, er hatte ihr Vertrauen missbraucht und fühlte sich nun schlecht deswegen, doch gab es manche Situationen, denen er seine persönliche Einstellung und Gefühle hintenanstellen musste.   Er griff zu ihrem Handgelenk - Puls. Dann beugte er sich leicht nach vorne, leise lauschte er ihrem Atem. Es schien ihr ganz gut zu gehen, auch die andere beiden schienen ihrer kurzfristigen Auszeit gut wegzustecken.   So schwang kurz nachdem Gaara bei Matsuri den Puls noch einmal gefühlt hatte - nur um auch ja sicher zu gehen, die Tür auf und Kankurou kam herein.   "Mein Gott Gaara, jetzt zieh mal nicht so ein Gesicht." , Kankurou stapfte zielstrebig hinein, dann packte er Yukata und legte sie über seine Schulter.   "Sie wird dir nicht böse sein, also jetzt hilf mir, wenn sie dir Prüfung schaffen soll, müssen wir sie jetzt langsam wegbringen.", Kankurou sah seinen Bruder eindringlich an. Gaara hatte wieder einmal diesen vorwurfsvollen Blick aufgesetzt hatte und seine Augen wieder die Schuld bei sich selbst zu suchen schienen.   "Ja...", sagte er knapp und kurz Zeit später hatten sie die drei aus dem Raum geschafft.         Als Matsuri erwachte spürte sie den kalten Stein unter sich, ihr Kopf war immer noch etwas vernebelt, sie hatte das Gefühl ein halbes Jahrhundert geschlafen zu haben. Sie versuchte langsam aufzustehen und stieß dabei mit ihrem Fuß gegen eine Gürteltasche - ihre Gürteltasche. Jemand schien sie neben sie gelegt zu haben. Oder hatte sie sie mitgenommen? Warum hatte sie überhaupt hier geschlafen? Sie sah sich um, plötzlich entdeckte sie zwei bekannte Gesichter, die ebenfalls nicht wirklich wussten warum sie hier waren. Doch wo waren sie eigentlich? Ihren Augen huschten aufgeregt umher, sie schienen unter einem Felsvorsprung zu sind, irgendwo konnte man Wind vernehmen, waren sie in der Wüste? Weshalb.   Matsuri stand schweigend auf, griff nachdenklich zu ihrer Tasche, schnallte diese fast schon in gewohnter Vertrautheit fest und bemerkte erst im zweiten Moment den Zettel, der darunterlag. Sie hob ihn auf und begann zu lesen:     Nun beginnt eure letzte Prüfung, die Aufgabe ist recht simpel - Findet zurück! Ihr habt drei Tage Zeit, denk daran, dass nur die ersten fünf Teams weiterkommen können, fällt ein Team in eure Gruppe aus. habt ihr verloren. Seit ihr in einer lebensbedrohlichen Lage könnt ihr das Notsignal nutzen.     Der Zettel war nicht unterschrieben, der einzige Hinweis war das Siegel des Kazekagen, was verdeutlichte, dass es sich um eine offizielle Prüfung handelte.   "Ist bei euch allen okay.", Mikoshi war auf die beiden Mädchen zugegangen und schaute sie fragend an.   "Ich bin unheimlich müde, es war echt komisch. Warum sind wir eigentlich hier?", Yukata rieb sich den Kopf, auch Mikoshi schien immer noch sichtlich mitgenommen zu sein.   "Es war der Tee, oder?", Matsuri sah zu Mikoshi.   "Ja, ich denke schon, der Zucker..."   "...er, hat sich zu langsam aufgelöst.", ergänzte die Schülerin des Kazekagen und rieb sich die Stirn.   Sie reichte zu den anderen Beiden den Zettel und kurze Zeit später waren sie immer noch etwas ratlos.   "Okay, okay also fassen wir es noch einmal zusammen. Gestern Abend wurden wir durch de Tee schlafen gelegt und nun stehen wir mitten in der Wüste und haben nichts weiter als unsere Ausrüstung, drei leere Flaschen Wasser und eine Rakete mit dem Notsignal. Nun sollen wir zurückfinden.", Yukata wirkte leicht überfordert, ihr Blick ging immer wieder zu den anderen Beiden, doch auch diese schienen überfordert zu sein.   "Wie sollen wir das in drei Tagen schaffen.", Mikoshi schüttelte den Kopf, sie hatten nichts zu Essen, keine Karte und nicht einmal Wasser. Ohne Wasser und Nahrung würden sie nicht lange durchhalten. Matsuri lief schweigend umher, wo sollten sie denn überhaupt hinkommen? War dies nur der erste Teil? Ging es etwa noch weiter?   Wenn wir es wirklich schaffen zurückzukommen, was ist dann? Kämpfen wir dann? Es sind zu viele, es sind einfach zu viele Menschen...Wir sollen uns gegenseitig aussortieren...aussortieren mit Asche und Blut....   Plötzlich war ein Knall zu hören und ein gleisend roter Strahl den Himmel erleuchtet.   "Das ist wie eine Säuberung!", rief Mikoshi von hinten und als sich die Schülerin des Kazekagen bereits umdrehte und sah, dass dieser seine Ausrüstung anzog.   "Was habt ihr vor?", Matsuri sah ihre Kollegen an.   "Wir kämpfen!", sagte Mikoshi und dann kurze Zeit später verschwanden sie in den Weiten der Wüste.         "Drei Team sind schon draußen!", die Tür schlug zu und Gaara sah ihn sofort prüfend an.   "Sie sind noch drin.", Kankurou verrollte die Augen und ließ sich auf den Schreibtischstuhl vor seinem kleinen Bruder fallen.   "Magst du etwas essen? Ich hol was?"   "Nein...Ich habe zu tun.", knurrte der Rothaarig und sah wieder zu seinen Papieren.   Kankurou verrollte die Augen erneut und verschränkte die Arme.   "Sie schaffen das, ich kann echt nicht verstehen, dass du dich seit gestern Abend wie eine ausgescheuchte Henne aufführst. Du hast sie selbst vorbereitet, du hast Baki an ihrer Seite gestellt, sie kann das!"   "Ja...", Gaara blickte immer noch nicht zu Kankurou. Er hatte Angst er würde noch weiter bohren.   Doch der Bruder des rothaarigen Kagen schien Witterung aufgenommen zu haben und wollte nun doch noch ein paar Antworten herauskitzeln.   "Du bist in letzter Zeit ungemein still, wenn es um die drei geht.", sagte er und nahm seinen Bruder, welcher immer noch nicht hochsah.   "Ach ja...Kankurou ich habe um ehrlich zu sein, keine Zeit für solche Mutmaßungen, hast du nichts Besseres zu tun?", der Kazekage schien sich mit Wortgewandtheit aus diesem Dialog rauswinden.   "Gut, gut, du hast ja recht. Dann werde ich mal was zum Essen holen. Magst du wieder das Huhn?", Gaaras älterer Bruder erhob sich wieder und gab sich wie so oft lässig und auch etwas desinteressiert.   So erhob sich Kankurou und war schon im Türrahmen als er sich jedoch noch ein letztes Mal umdrehte.   "Matsuri schafft das, sie ist zäh.", sprach er in das gewollte Schweigen hinein und für einen Bruchteil von wenigen Sekunden konnte man ein Zucken vernehmen. Ein Zucken an seiner linken Hand, ein flüchtiger Moment, in den Gaara seine Haltung zu verlassen schien und doch just einen Moment später wusste sich nichts anmerken zu lassen. Kankurou musste Grinsen.   "Ich weiß.", knurrte der Kazekage und Kankurou winkte ab.   "Schon gut, ich gehe mal was zum Essen holen."         "Lauft! Lauft! Lauft!", schrie er und die beiden Mädchen vor ihm legten einen Zacken zu. Über ihnen brachen immer mehr Felsen auseinander und donnerten zu Boden. Matsuri, Yukata und Mikoshi hatten versucht durch eine ausgedrohte Schlucht schneller voranzukommen und nun rannten sie um ihr Leben, nicht von den Felsbrocken erschlagen zu werden.   "Da vorne ist der Ausgang!", rief Yukata den anderen beiden zu. Sie rasten weiter voran. Kaum noch Luft bekommen, rannten sie gegen die Schmerzen in ihren Lungen an.   Dann durch die immer lauter werdenden Erschütterungen lösten sich weiter Felsen direkt über ihnen.   "Oh Gott! Das schaffen wir nie.", stieß Mikoshi hervor. Nun wurde es wirklich eng.   Vielleicht haben wir noch eine Chance..., plötzlich hatte Matsuri eine Idee. Dieses Jutsu konnte ihnen vielleicht aus dieser Lage helfen.   "Jutsu des geheimen Luftgeschosses!", rief sie und im nächsten Moment donnerte dem Felsen ein Luftgeschoss entgegen, was die große eines Fußballes hatte und ließ ihn zu Staub zerfallen.   "Wahnsinn!"   "Unglaublich.", jubelten ihr ihre Freunde zu.   "Danke, aber lasst uns abhauen.", rief sie den anderen entgegen und sie rannten weiter.   "Hey, woher hast du das?", fragte schließlich Mikoshi, als sie außer Lebensgefahr waren.   "Aus einem Buch...Ich habe es noch nicht so oft verwendet, da ich es einfach nicht so gut koordinieren konnte, aber eben hat es ohne Probleme funktioniert.", keuchte sie und versuchte zu atmen.   "Das Geburtstagsgeschenk?"   "Ja."   "Hey Leute, schaut mal!", Yukata stand einige Meter weg von den beiden und schien in der Ferne etwas entdeckt zu haben.   Die beiden vergasen ihr Gespräch und trotteten, immer noch außer Atem, zu ihr.   "Seht mal.", sie hielt ihnen ein dunkles Gestein entgegen, was in der untergehenden Sonne grünlich schimmerte.   "Das kenne ich.", Matsuri erinnerte sich zurück. Hoffnung keimte in ihr auf, vielleicht hatten sie ja doch noch eine realistische Chance?   "Was meinst du damit?", Yukata schaute sie fragend an, auch Mikoshi wirkte nicht gerade so, als wüsste er, um was es ging. Natürlich waren sie beide nicht dabei gewesen, lag diese Erinnerung doch schon ein paar Monate zurück.   "Ich weiß wo wir sind."         Die Nacht war hereingebrochen, es war einen sternenklar, kühle Nacht. Das Wetter schien die nächsten Tage ihnen milde gesonnen zu sein, auf den Straßen waren keine Menschen mehr zu sehen, denn es war schon weit nach Mitternacht. Gaara lag auf seinem Bett und starrte zur Decke, er konnte nicht schlafen, nicht, dass dies etwas Neues war, doch dieses Mal war es anders. Normalerweise konnte er die Nächte durch Arbeit oder studieren von älteren Schriften rumbringen, allerdings schien ihm heute nicht der Sinn danach zu sein. Er konnte nicht schlafen, nicht arbeiten, einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Schon beim Abendessen mit seinem Bruder hatte er kaum Appetit, stocherte mehr im Essen herum, als dass man es wirklich als Nahrungsaufnahme zählen konnte. Die nächsten beiden Tage waren voller Ahnungslosigkeit und Warterei, er konnte nichts tun als zu beten, dass sie es schaffen würde. Nichts würde ihn mehr freuen als, dass sie endlich diesen Schritt hinter sich bringen würde und zum Chunin aufstieg. Jedoch waren die Regeln klar definiert. Leicht frustriert drückte er ein Kissen auf sein Gesicht, es war zum Haare raufen. Es wäre viel einfacher, wenn er handeln dürfte. Sie hatte ihm geholfen, es war allein ihr Verdienst, dass er nicht dort draußen gestorben war und bisher hatte Gaara sich nicht einmal dafür bedankt. Natürlich hatte es Momente gegeben in den sie alleine waren, allerdings hatte nur der Gedanke ein persönlicheres Gespräch mit ihr zuführen, ihm die Kehle zugeschnürt.   Gaara erhob sich und ging zum Fenster, er öffnet es ein Stück und atmete die frische Nachtluft ein. Es hatte sich was verändert, dem war er sich bewusst, doch traute er es sich nicht auszusprechen.     „Wahnsinn, habe ich schon mal gesagt, dass ihr die besten Teamkollegen seit die man sich vorstellen kann.“, Yukata strahlte. Das Feuer knisterte und das Fleisch war fast gar. Sie waren nun anderthalb Tage unterwegs, sie hatten kaum geschlafen und viel gelaufen, jedoch wuchs die Hoffnung weiter. Nach Stunden des Rätselratens hatten sie eine Theorie aufgestellt. Da Matsuri herausgefunden hatte, dass sie nördlich von Sunagakure sein mussten, höchstwahrscheinlich in der Nähe von Akaruigakure - das grüne Dorf. Das Dorf war rund einen Tagesmarsch von Sunagakure entfernt, doch, da war sich Matsuri ziemlich sicher, konnte das Smaragdgestein auch noch weiter nördlich vorkommen. Dann war es ein leichtes auszurechen, welcher der wahrscheinlichste Punkt war, den man in drei Tagen erreichen konnte und dank Mikoshis Einfall und den Hinweis im Text, wussten sie auch wo das Ziel war.   Östlich von ihrem Heimatdorf, ungefähr eine halbe Stunde bequemen Fußmarsch entfernt, lag ein Amphitheater was bis vor 15 Jahren noch für Arenakämpfe genutzt wurde und dann aufgrund er hohen Kosten und der immer weiter sinkenden Anzahl an Shinobi, stillgelegt worden war. Nur noch die Falkner nutzten es zum Trainieren ihrer Tiere, oder ihn und wieder wurde dort ein Theaterstück aufgeführt.       Östlich von ihrem Heimatdorf, ungefähr eine halbe Stunde bequemen Fußmarsch entfernt, lag ein Amphitheater was bis vor 15 Jahren noch für Arenakämpfe genutzt wurde und dann aufgrund er hohen Kosten und der immer weiter sinkenden Anzahl an Shinobi, stillgelegt worden war. Nur noch die Falkner nutzten es zum Trainieren ihrer Tiere, oder ihn und wieder wurde dort ein Theaterstück aufgeführt. Plötzlich erleuchte ein roter Strahl den Himmel. Alle drei hielten inne, jedes Mal, wenn sie dieses Signal am Himmel sahen schnürte es ihnen die Kehle zu, immer wieder frage man sich, was genau geschehen war, dass ein weiteres Team aufgeben mussten. „Der wie viele war das jetzt?“, Matsuri sah zu den anderen beiden, während sie gerade dabei war, den Hasen, den sie dank Mikoshis Falken erbeutet hatten, zu teilen und in Portionen zu schneiden. „Der Fünfte.“, antwortet Yukata und blickte immer noch an den Horizont bis das Scharlachrot endlich verblasste.     Der dritte Tag war angebrochen, heute wurde es sich entscheiden. Auch wenn er selbst nicht dran teilnahm hatte seine Nervosität und die Antwort nach der Frage, wie es den dreien erging, die letzten drei Tage, stetig zugenommen. Temari war es natürlich nicht entgangen, dass ihr kleiner Bruder mehr angespannt war als sonst. Sie hatte mehr Taktgefühl als Kankurou und so hatte er sich die letzten beiden Tag mehr an sie gehalten und die spöttischen Bemerkungen ihres Bruders ignoriert. „Komm schon, es wird klappen. Die schaffen das, du hast sie sehr gut vorbereitet. Pass auf sie, kommen sicher ganz locker durch das Tor des Theaters marschiert.“, war einer der Sätze, die Temari zu Gaara sagte. Doch auch so sehr sie versuchte ihn auch gut zuzureden, er wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas bereits brodelte.   „Das ist schon die dritte Rakete.“ Matsuri blickte auf, Yukata stand ein paar Metern von ihnen weg und sah nach oben. Es war der letzte Tag und eigentlich war bisher alles nach Plan verlaufen. Sie hatten noch rund ein paar Stunden zu laufen und würden es, wenn es keine Probleme gab, würde sie rund sechs Stunden vor Ablauf der Zeit im Amphitheater ankommen. „Sie kommen näher.“, Mikoshi wirkte sehr besorgt. Die Schülerin des Kazekagen sah zu ihm. Natürlich hatte er recht, auch ihr kam es so vor, dass die purpurnen Lichtstrahle näher an sie herankamen. Was hatte dies zu bedeuten? Bildeten sie es sich vielleicht nur ein oder spielte ihnen ihr ausgezerrter Körper und Geist langsam einen Streich? Siewussten es nicht und hatten auch keine Zeit es herauszufinden. „Wir sollten weiter.“, plötzlich schien Matsuri neuen Mut oder vielleicht auch nur neuen Antrieb gefasst zu haben, auf jeden Fall gingen sie weiter, versuchten sich nicht von den roten Farbraketen beeindrucken zulassen. Da ihr Wasser zu neige gegangen war und sie dieses Mal durch die Mittagshitze laufen mussten, beschlossen sie durch eine Felsformation zu gehen, wo man manchmal etwas Wasser irgendwo finden konnte. Rund eine Stunde später waren sie dort angekommen und liefen in der Schlucht entlang und hielten Ausschau nach Wasser, als ein erneuter Knall losging und sie zusammenfahren ließ. Wieder erschien das Purpur am Himmel und dieses Mal hatten die drei keinen Zweifel, irgendetwas war da draußen und es kam näher. „Gehen wir!“, Matsuri spürte wie sich ihr Unbehagen sich langsam zu einer Panik mauserte. Sie schulterten ihre Sachen und gingen ein ganzes Stück weiter, rings herum bäumten sich die ausgespülten Felsformationen und dann entdecken sie es - Wasser. Ihr eigentliches Ziel von hier schnell zu verschwinden, war vergessen. Ihre Kehlen waren ausgetrocknet und ihre Körper langsam aber sicher von der Hitze gegrillt, von daher war lies die Aussicht auf ein paar Tropfen Wasser, sie leichtsinnig werden. Doch als das kühle Nass ihre Gesichter berührte waren die roten Notsignale am Himmel vergessen. „Wen haben wir denn da?“, sprach plötzlich eine sehr bekannte Stimme, als sie gerade ihre Wasserflaschen randvoll gemacht haben – ließen sie zu Eis erstarren. Dort hinter ihnen stand er, hochgewachsen, sein kinnlanges braunes Haar fiel in Strähnen in sein Gesicht, in der Hand hielt er einen langen Speer. Ken grinste heroisch, hinter ihm schien seine beiden Teamkollegen fast schon erleichtert zu wirken. „Endlich habe ich euch gefunden.“, sagte er mit rauer Stimme und Matsuri, Yukata und Mikoshi ließen ihre Flaschen fallen und wirkten plötzlich total angespannt. „Was willst du Ken?“, knurrte Matsuri die sich vor die beiden anderen gestellt hatte. Er wirkte kampfeslustig und Matsuri spürte, dass er zu allem bereit war. Sein gehässiges Lachen ließ nur eine Schlussfolgerung zu, nun da sie alleine waren, wollte er ihr endlich den Denkzettel verpassen, den seiner Meinung nach die Schülerin des Kagen schon lange verdient hatte. „Na euch aus den Wettbewerb schmeißen, so wie mit den letzten vier Team getan habe.“, sprach Ken und sein Grinsen wurde breiter. „Du warst das!“, Matsuri stockte der Atem. „Ja, ich war das und endlich habe ich euch hier. Niemand ist da und wird mich daran hindern. Ich muss ja sagen, dass wir recht schnell seid, wir haben zehn Stunden gebraucht euch zu finden und einzuholen, aber jetzt bist du endlich hier und kein Kazekage ist da, der dir wieder einmal alles in den Schoss legt, du undankbare Göre.“, Matsuri hatte fest dabei gerechnet, dass Ken nun Angreifen würde, jedoch tat er es nicht, das was nun folgte war viel grausamer... „Justus der versteckten Wurzelfessel.“, rief einer seiner Teamkollegen und Mikoshi und Matsuri wurden von Wurzel, die plötzlich sich durch die Felswand durchbahnten, angekettet und konnten sich nicht bewegen, nur noch Yukata war frei und versuchte sogleich sie zu befreien, was jedoch nicht gelang.  „Geh Yukata! Geh! Verschwinde!“, rief Matsuri ihrer Freundin zu, die Mikoshis Fessel mit einem Kunai zu durchschneiden versuchte, doch es war zwecklos. Dieses Nin-Jutsus schien nicht ohne weiters zu lösen zu sein.  „Oh nein, sie bleibt hier, sonst hätten wir alle doch keinen Spaß.“, Ken kam auf sie zu. Yukata blickte angsterfüllt entgegen.  „Verschwinde Yukata!“, schrien nun Mikoshi und Matsuri. Doch das Mädchen blieb, sie griff in ihre Tasche und holte mit zitternden Händen die Notrakete hervor, sie wusste, dass sie gegen drei keine Chance hatte.  „Vergesse es!“, zischte Ken und der zweite Teamkollege von ihm schlug Yukata die Rakete aus der Hand. Sie viel ins Wasser und war somit unbrauchbar. Jetzt saßen sie wirklich in der Tinte.   „Lauf! Yukata verschwinde doch!“, Matsuri Stimme zitterte sie sah zu Mikoshi, auch er schien zu wissen, dass nichts Gutes geschehen würde. Yukatas Augen waren glasig, man konnte ihre Tränen sehen, die langsam die Wangen hinunterliefen, sie hatte Angst, doch wollte sie die beiden nicht in Stich lassen. „Geh! Los Yukata, rette dich.“, stimmte Mikoshi ein, doch die Brünette mit den langen Haaren verharrte, sie versuchte immer noch die anderen zu befreien. Es war höchst nervenaufreibend für sie alle, selbst Matsuri musste nun mit den Tränen kämpfen, obwohl sie sich selbst retten könnte, blieb Yukata  und offenbarte mal wieder ihr scheinbar endlos großes Herz. Das war eine Sache die Matsuri an ihr liebte, auch wenn ihre Freundin nicht gerade die Schnellste war, sie war der loyalste Mensch, den sie kannte.   Aus dem Augenwinkel sah Matsuri, dass Ken Blicke mit seinen Kollegen tauschte. Gleich würde etwas passieren.   „Yukata verschwinde.“, schrie sie nun immer verzweifelter, doch es war zu spät. Mit einem Schlag stieß er Yukata gegen die Wand und fiel zu Boden. Sie hatte eine Platzwunde am Kopf.   „Wieso tust du das! Wieso lass sie in Ruhe, sie hat dir nichts getan.“, Matsuri hatte sich an Ken gewandt und  versuchte seine Aufmerksamkeit von Yukata abzulenken, doch schienen sie nicht mehr zu retten zu sein. „Wieso ich das tue?“, zischte er und trat die am Boden liegende Yukata in den Bauch, sodass diese aufschrie und nun wieder zu Kens Füßen lag.   „Warum macht ihr nichts? Schau ihr einfach zu wie er sie zu Tode prügelt. Sie ist aus eurem Dorf und ihr schau einfach zu!“, brüllte Mikoshi den anderen Beiden zu, die einfach nur dastanden und nichts taten, während Yukata vor Schmerz schrie, da Ken weiter auf sie eintrat.   „Ken! Ken! Hör auf…Bitte! Du hast es doch nur auf mich abgesehen, nimm mich und lass sie gehen.“, Matsuri war ziemlich verzweifelt, doch schien diese Aussage nun endlich Wirkung gezeigt zu haben.   Er ließ ihre Teamkollegin am Boden liegen und ging nun auf Matsuri zu.   „Matsuri, Matsuri Matsuri…“, lachte er hämisch und stand nun direkt vor ihr.   „Das wäre doch viel zu einfach oder? Natürlich hättest du es verdient. Du bist ein kleines Drecksstück, du hast nichts alleine erreicht und bekommst alles an deinen dürren Arsch getragen, ständig helfen dir andere, aber das ist jetzt vorbei. Du bist weit genug gekommen, viel zu weit. Ich habe mir lange überlegt wie ich es dir am besten zu verstehen gebe, dass du nichts wert bist, dass du nur ein weinerliches Stück Scheiße bist. Na ja und dich einfach zu verprügeln, wäre zwar ganz reizvoll, aber na ja, da du eine räudige Hündin bist, wird es dir wohl egal sein, wenn man dich prügelt.“, er schwieg und sah wieder zu Yukata die langsam wieder versuchte aufzustehen.   „Es wäre doch viel besser, wenn du dabei zusiehst, wie ich deiner kleinen Freundin hier eine Lektion erteile.“, raunte er und Matsuri schüttelte nur noch ungläubig den Kopf.   „Tu das nicht! Bitte! Sie hat dir nichts getan.“, stammelte Matsuri. Ihre Stimme zitterte, ihre Augen waren von den ganzen Tränen rot unterlaufen, doch versuchte sie sich immer noch zu befreien.   „Zu spät.“, knurrte Ken und schlug mehrere Male auf die am Boden liegende Yukata ein. Ihre bitteren Schreie hallten an den Wänden wieder und wurden von Mal zu Mal schlimmer. Nur die ständigen Zwischenrufe und die fehlenden, bitterlichen Versuche ihn, mit ihren Worten aufzuhalten.   „Bitte! Hör auf sie kann dafür nichts.“, Matsuris Schreie waren irgendwann fast mit denen mit Yukata gleich, diese versuche immer wieder aufzustehen, doch war Ken einfach viel zu stark – er war gut zwei Köpfe größer als sie alle und schien diesen Vorteil schien er voll und ganz auszunutzen.   „Aufhören?“, Ken gluckste gehässig. Er drehte sich zu Matsuri, jedoch nicht hohe Yukata dabei gegen den Kopf zu treten.   „Ich soll sie in Ruhe lassen. Ist es das was du willst?“, er musterte dabei Matsuri ganz genau.   „Bitte! Hör auf…“, stammelte diese und weinte nur noch heftiger.   Nichts geschah, für eine ganze Weile musterte Ken Matsuri ohne auch nur eine Regung zu zeigen. Es war eine erdrückende Stille, die eine Flutwelle ankündigte – eine Flutwelle des Schmerzes und der Angst.   „Gut, ja…Weißt du was Matsuri, ich werde dir deinen Wunsch erfüllen.“, er drehte sich von ihr ab und blickte auf Yukata die immer noch am Boden lag und sich versuchte aufzurichten. Blut klebte an ihren Lippen, die Wunde an ihrem Kopf, verklebte ihr Haar, ihre Augen waren blutunterlaufen, doch sah man, ihr an, dass sie trotzdem immer noch versuchte stark zu sein.   „Allerdings nicht ohne ein kleines Souvenir, dass und vor allem dich dran erinnert, was ihr seid.“   „Nein!“, Matsuri hatte für einen kleinen Moment Erleichterung gespürt, doch nun schien sie noch mehr Angst und Panik zu verspüren als vorher. Ken zog einen Dolch hervor, sein Metall war fast schwarz und man konnte an dem Griff eine Zierleiste erkennen, die mit grünen Edelsteinen gearbeitet war. Yukata bekam Panik und versuchte sich aufzurichten, jedoch war Ken schneller, er trat noch einmal hart zu und mit einem lauten Schrei, brauch Yukata erneut zusammen. Dann beuge er sich über sie und im nächsten Moment hörten man das Zereisen von Stoff.   „Hör auf! Du Schwein!“, brüllte Mikoshi und Matsuri, der Anblick ihrer nun halbentblößten, verprügelten Teamkollegin war grausam. Sie lag auf dem Bauch und ihr blanker Rücken, schien bereits jetzt große Hemmatome von der Prügel zu binden.   „Was regt ihr euch so auf. Das geht doch ganz schnell.“, Ken sah zu dem hageren Jungen, der die ganze Zeit schweigend nebendran stand.   „Hast du Feuer?“, sagte Ken und der Junge formte ein paar Fingerzeichen und eine kleine Flamme entstand in seiner Hand. Plötzlich dämmerte Matsuri, was Ken vorhatte.   „Wenn du das tust, werde ich dich jagen. Du bist ein krankes Arschloch, wie kannst du nur…“, doch ihre Worte ersticken sich in dem schmerzerfüllten Brüllen von Yukata. Es stank plötzlich nach verbrannten Fleisch, jeder schien wild durcheinanderzuschreien, doch es half gar nichts. Mikoshi und Matsuri konnten nichts anderes tun als zusehen, wie Ken Yukata mit der heißen Klinge brandmarkte, immer wieder hielt er die Klinge ins Feuer und verewigte sich damit auf ihrem Rücken. Schließlich weinten sie alle nur noch, ihr Kampfgeist schien gebrochen zu sein. „So schon viel besser.“, sagte Ken mit einem breiten Grinsen und blickte auf die geschändete Yukata am Boden.   „Und das alles hast du nur deiner lieben Freundin Matsuri zu verdanken, immer wieder, wenn du darauf schaust, denk dran, dass sie daran schuld ist.“, ergänzte er als im nächsten Moment an markerschütterndes Donneren durch die Schlucht ging, sie waren nicht alleine…       Kapitel 59: Wahn und Wahnsinn ----------------------------- Wie konnte es nur so weit kommen? Wieso musste sie jetzt darunter leiden? Weshalb konnte sie nicht einfach mit ihr tauschen?  Sie musste leiden, sie musste höllische Schmerzen haben und sie konnte ihr nicht helfen. Sie war verdammt dazu es mitanzusehen und es für immer in ihrem Gedächtnis zu haben, ihr halbnackter Körper der am Boden lag und der Dolch. Dieser Dolch, mit seiner hübsch verzierten Klinge, die sich in ihr Fleisch brannte. Ihre Schreie, ihre elendigen Schreie, die allein nur wegen ihr wohlmöglich ewig in ihrem Kopf sein würden. Matsuri würde dieses Bild nie mehr vergessen, wie ihre Freundin, wie ein geprügelter Hund, am Boden lag und nur noch unter Schmerzen wimmerte. Dann wurde ihr das Shirt zerrissen wurde und sich dann diese Klinge in ihr Fleisch drückte. Der Geruch des verbrannten Fleischs gepaart mit den Schreien waren barbarisch und grausam. „Versager“ hatte Ken Yukata auf den Rücken gebrannt und es geschafft sie alle damit zu brechen. Ja, Ken hatte es wirklich geschafft ihnen alle zu zeigen, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Yukata lag einfach nur noch am Boden und leise weinte, es war einfach nur noch schrecklich. Ken grinste bösartig, endlich schien er sein Ziel erreicht zu haben, er hatte sie gedemütigt, verhöhnt und gefoltert. Während also Yukata am Boden lag, Matsuri einfach nur noch apathisch weinte und Mikoshi die drei Angreifer voller Hass anblickte schien Ken dies nicht weiter zu kümmern. „Oh! Der ist ja ganz dreckig geworden.“, sagte er und wischte die Klinge des Dolches an Mikoshis Pullover ab, der immer noch Blut und verbranntes Fleisch an sich kleben hatte. „Du elendiges Schwein! Du feiges Arschloch, du krankes Stück Scheiße, das wird ein Nachspiel haben. Du wirst es bereuen, dass du Yukata das angetan hast.“, doch Mikoshis Worte schienen keinerlei Anklang zu finden. Nein, sie schienen ihn nur noch mehr, in seiner Selbst zu bestätigen. „Ach ja?“, antwortet er spöttisch und ließ die Klinge langsam an seiner Wange wandern. Matsuris Augen schnellten nach oben, noch einen verletzten Teamkollegen würde sich nicht ertragen. „Vielleicht sollte ich dein Gesicht etwas mit meinem Schätzchen bearbeiten, dann fühlt ihr euch gleich viel mehr verbunden.“, spottete Ken und wandte seinen Blick nun zu Matsuri, sich blickte zu Boden mied Sichtkontakt. Ihre Augen waren verheult und rot unterlaufen, sie starrte leer in den Raum und schien gebrochen zu sein, immer noch geschockt von diesem grausamen Schauspiel.   Es ist deine Schuld…Wegen dir…Du hast es ihr eingebrockt…du bist schuld es ist deine Schuld…   „Du bist so still Matsuri? Hat es dir die Sprache verschlagen. Endlich scheinst du deinen Platz gefunden zu haben.“, er hob mit seiner linken Hand ihr Kinn, damit Ken in Matsuris Gesicht blicken konnte. Mein Platz? Ich wollte hier nie sein, doch was soll ich jetzt noch tun?   „Weißt du, was mich schon immer bei die total genervt hat? Deine gottverdammten Augen! Dieser Blick, dieser Ausdruck, der einen erwartungsvollen Augen, die sich immerzu ein Urteil bilden. Wirklich widerlich.“, sein Gesicht strahlte eine Mischung und Genugtum ihr gegenüberaus.   Meine Augen…Was hat er damit? Dieser Kerl hat alles zerstört…Wieso musste Yukata leiden…wieso hat er nicht mich genommen… Das kann nicht sein…Ich…das ist einfach nur ungerecht…   Plötzlich wisch Ken zurück, er wischte sich angewidert etwas von der Wange – Matsuri hatte ihn ins Gesicht gespuckt „Du dreckige Hündin!“, schrie er und Ken schien sich immer mehr in Rage zu brüllen.   „Hast wohl immer noch nicht genug? Schön…Schön… dann werde ich dir wohl selbst Manieren beibringen.“, als Matsuris Erzfeind geendet hatte, zückte Ken den Dolch.   „Mal sehen ob du mit einem Auge auch so gut triffst.“, zischte er und hob die Hand, als plötzlich ein markerschütterndes Brüllen alles zu übertünchen schien. Mikoshi und Matsuri fuhren zusammen, Ken ließ seine Waffe sinken, denn auch er erblickte das Ungeheuer. Ein Riesenskorpion, rund sieben Meter lang, zwei Meter hoch und mit einem Stachel, so lang wie ein Kinderarm, am Ende seines Schwanzes. „Kommt schon, wir verschwinden!“, rief Ken seinen Kollegen zu und diese nickten.   „Aber was ist mit ihnen? Sollen wir sie zurücklassen? Sie sterben sonst.“, sprach der, der die Wurzeln beschworen hatte und Matsuri und Mikoshi, somit gezwungen hatte bei der Folter zuzusehen. Doch Ken schien dies jetzt nicht zu kümmern. Der Riesenskorpion bewegte sich mit klappernden Fängen auf sie zu, angelockt von ihren Schreien und dem Geruch von Blut und verbrannten Fleisch. „Jeder ist sich selbst der Nächste, sie sind die Schüler des großen Meister Kazekagen, die werden damit bestimmt locker fertig.“, den er den anderen beiden zu und sie ließen Matsuri, Mikoshi und Yukata zurück. „Ihr helft uns nicht! Wir werden so hier draußen sterben und das wisst ihr. Ich hätte nie gedacht, dass ihr solche Verräter seid! Wir sind ein Dorf…ein Dorf…versteht ihr das etwa nicht. Wir kämpfen für das Gleiche!“, doch Mikoshis Schreie waren vergeblich – sie nützen nichts mehr zu nützen, Ken und sein Team schafften es gerade so über einen herausgebrochenen Felsen, als so viele Dinge gleichzeitig geschahen.   Matsuri, welche sich just in diesem Moment sich selbst schon fast damit abgefunden hatte zu sterben, indem sie von diesem Monstrum gefressen wurde, hing kraftlos, phlegmatisch in den Seilen. Sie fühlte sich mutlos, voller Angst erfüllt und voller Schuld. Dies alles galt ihr. Nicht Mikoshi und auch nicht Yukata, es galt ganz allein ihr. Sie sollte lernen wo ihr Platz war und deshalb hatte Yukata das Opfer sein müssen. Als der Riesenskorpion auftauchte, schien es ein Ultimatum zu sein, dass gerade abgelaufen war.   Vielleicht muss es ja so sein…Vielleicht ist es einfach hier vorbei…   „Jutsu des donnernden Windvogels!“, Matsuri schreckte hoch, sie kannte dieses Jutsu – und sie kannte diese Stimme. Dann plötzlich lösten sich die Wurzeln, sie fiel hart auf die Kniee, doch musste sie sofort nach der Quelle sehen. Ihr Blick sah zu dem Felsvorsprung, dort oben stand der Teamkollege von Ken, der sie gefesselt hatte. Er schien zu nicken, dann verschwand er. Hatten sie doch noch eine Chance?   „Los Beeilung! Wir haben noch eine Chance!“, Mikoshis Worte rissen Matsuri wieder aus ihre Gedanken. Ja, sie mussten sich beeilen, immerhin galt es nicht nur ihre eigene Haut zu retten, sondern vor allem musste Yukata in ärztliche Behandlung. Es galt zu retten was noch zu retten war, obwohl sie sich alle zu fragen schienen was dies überhaupt noch war. Wie schnell doch die Gefühl Achterbahn laufen konnten? Von einer allesübermannenden Welle des Schocks und des Entsetzens nun zu tiefer Trauer und daraus resultierenden Aktivismus. Matsuri hatte das Gefühl in all diesen Eindrücken zu ertrinken. Nichts desto trotz packte sie und Mikoshi Yukata und sie schafften es in einem Felsspalt sich zu verschanzen, als plötzlich ein weiteres schauriges Brüllen sie alle zusammenfahren lies.  Ein weiterer Riesenskorpion war aufgetaucht – zornig und bereit die vermeintliche Beute sich zu erkämpfen. Dann schafften es auch ihre Retter in den Felsspalt, es war Sari und ihr Team. Matsuri wusste zwar, in diesem Moment, nicht weshalb die drei hier aufgetaucht waren, doch war sie unendlich dankbar, für diese unerwartete Rettung.    Sari, welche eine Grundausbildung in medizinischen Jutsu genossen hatte, versuchte sofort Yukata zu stabilisieren. „Wie habt ihr uns gefunden? Es war Rettung in letzter Sekunde.“, Matsuris Stimme war müde, sie wirkte ausgebrannt und mitgenommen. „Die Leuchtrakten haben uns stutzig gemacht, wir fanden drei Teams, die von Ken und seinen Leuten fertiggemacht wurden. Aber das hier…es…es übertrifft alles – einfach nur grausam.“, sie stockte, Saris Stimme zitterte, doch versuchte sie die Fassung zu bewahren. „Als uns das Wasser zur Neige ging, hatte Taro die Idee hier Trinkwasser zu suchen. Auf alten Karten ist hier in der Nähe eine Oase verzeichnet, sie ist zwar schon lange versiegt, allerdings ist der Grundwasserspiegel hier immer noch recht niedrig, im Vergleich zu dem Rest dieses trockenen Ödlandes. Lange Rede, kurzer Sinn, wir sahen euch und Kenn und ahnten schlimmes.“, wieder verschlug es ihr die Sprache, keiner von ihnen schien Worte für das zu finden was sie gesehen hatten.   „Verstehe…“, sagte Matsuri und nickte auch noch einmal Taro und auch Saburo zu – Saris Teamkollegen.   "Es stellt sich jetzt nur noch die Frage wie wir hier wieder leben rauskommen.", Mikoshi hatte sich eingeklinkt. Er warf einen Blick aus ihrem Sichern, aber doch sehr engen Versteck und lauschte den Schreien der kämpfenden Skorpione. Sie sahen sich alle an und wussten, dass keiner eine Lösung hatte. Keiner von ihnen hatte einen Plan, oder gar eine Technik, mit dem man sich diesen Ungetümen entgegen stellen konnte.   Baki hat nur ein Jutsu gebraucht, um  so ein Ding in Fetzen zu reisen, Matsuri konnte sich noch zu gut daran erinnern, an jene Nacht, in der sie erkannte wie stark Wind sein konnte.   „Vorsicht!“, ruckartig zogen sie alle die Köpfe ein,  Mikoshi und Matsuri stellen sich schützend vor Yukata, als einer der beiden Skorpione, mit einem ohrenbetäubenden Krachen gegen die Felswand stürzte und tot liegen blieb. Es wurde immer enger, dieser Schlag hätte sie alle vernichten können. Es wurde immer dringlicher, sie mussten hier weg.   „Ist er tot?“, sprach Taro, welcher Sari einen Blick zuwarf und Saburo zunickte, nachzusehen. Er ging vorsichtig ein Stück nach draußen, doch ehe die anderen nur erahnen konnten, war Saburo auch schon wieder da.   „Das Ding ist tatsächlich tot, allerdings scheint bei dem Aufprall ein Fluchtweg zerstört worden zu sein.  Der andere wird von dem noch lebenden Skorpion versperrt.“ Konnte es noch schlimmer kommen? Matsuri spürte wie sie die Verzweiflung übermannte, dieser Tag war schrecklich, es schien eine endlose Aneinanderreihung von tragischen Ereignissen zu sein. Wie sollten sie diese Situation meistern? Wie konnten sie sich retten? Gab es überhaupt noch Rettung für sie?   „Hast ihr noch eine Rakete?“, Mikoshi sah zu Sari, die immer noch versuchte Yukata zu stabilisieren.   „Ging verloren…“, antwortet diese knapp und versuchte weiterhin Yukata zu helfen. Matsuri schluckte, sie saßen hier fest. Sie spürte wie ihr wieder die Tränen kamen und sie mit ihrer Fassung kämpfte. Sie wusste nicht was sie tun sollte, doch spürte sie, dass sie handeln musste. Zwar hoffte sie immer noch auf einen Retter, doch blieb dies aus – er würde nicht kommen.  Ihr in diesem Moment ganz klar bewusst, dass Gaara im Grund immer zur Stelle war und ihren Kopf aus der Schlinge zog.  Allerdings wusste sie es, dieses Mal würde er nicht eintreffen, sie spürte es. Dieses Mal war alles anders. Matsuri wusste, dass sie lernen musste selbst zurecht zu kommen, doch war in diesem Augenblick komplett überfordert. Du wüsstest genau was zu tun ist…   Wieso konnte sie nicht nur etwas von seiner Weitsicht haben? Matsuri bewunderte seine Besonnenheit, sein routiniertes Verhalten in jeder Situation. Wie soll das funktionieren…Wir müssen hier rauskommen…aber wie?   Plötzlich viel es ihr ein, es warenbanale Gesprächsfetzten, doch sie sah es als ihre einzige Chance an. Ihr Blick schweifte umher, sie alle waren nur wegen ihr hier. Wegen ihrem Zwist mit Ken, der heute seinen Gipfel scheinbar gefunden hatte. Die Schülerin des Kazekagen erhob sich, sie musste etwas tun. Sie wollte nicht mehr zusehen, ihr war es hier an diesem trostlosen Ort klargeworden – genug war genug. Matsuri wischte sich die Tränen von den Wangen und ging an ihnen allen vorbei zu dem Felsspalt. Weg von der vermeintlichen Sicherheit, hin zu dem toten Skorpion.   "Matsuri! Was tust du da?", Mikoshi sah ihr nach, dann war er schnellen Schrittes hinter ihr und hatte sie am Arm festgehalten.   "Bist du wahnsinnig? Da raus zu gehen ist Selbstmord.", zischte er und versuchte vergeblich in diesem engen Raum ein Vis-a-vis mit ihr zu führen. "Nein, ich versuche uns zu retten. Irgendwas müssen wir doch tun.", knurrte sie und ging nach draußen.   Mikoshi sah ihr nach und warf dann Sari einen hilfesuchenden Blick zu. Beide quetschten sich ebenfalls durch den Felsspalt und sahen ungläubig zu was Matsuri tat.   Wieder und wieder stach diese auf den Rumpf des Tieres ein. Blut quilte hervor und lief ihr über die Füße, doch schien es immer noch nicht genug zu sein. Sie machte immer weiter. Sari versuchte diese abzuhalten, doch sie riss sich los und machte weiter.   "Matsuri! Was ist denn los? Was tust du da?", Sari versuchte Matsuri davon abzuhalten, während Mikoshi einfach nur schockiert danebenstand und zusah, wie sich ihre Teamkollegin mit Blut einrieb.   Matsuri antwortet nicht, sie stach weiter in den Rumpf des toten Tieres, plötzlich quillte noch mehr hervor - die Innereien ergaben sich vor ihnen in einer großen Flut und ein grässlicher Gestank stieg ihnen in die Nase.   "Himmel! Das stinkt fürchterlich.", Sari hielt sich angewidert die Hand vors Gesicht. Auch Mikoshi starrte nur noch geschrocken zu Matsuri die nun mit beiden Händen in die Innereien griff und diese sich zuerst auf ihre Arme und Beine und dann schließlich auch ihren gesamten Körper verteilte.   "Jetzt rede endlich! Bitte!", Sari sah verzweifelt zu Matsuri, die den Verstand zu verlieren schien. Es wunderte sie nicht, hatte ihre beste Freundin ein wahrlich traumatisches Erlebnis hinter sich. Auch Mikoshi verstand nicht was Matsuri dort tat. Fieberhaft wollte er sich einen Reim daraus zu machen, weshalb sie das tat was sie tat. Wohl möglich war es der blanke Wahnsinn, der sie befallen hatte, oder gab es doch einen Sinn. Nachdem Matsuri nun vollkommen in Blut und Inneren gehüllt war erhob sie sich und ging auf den riesigen Skorpion zu, welcher den einzigen Eingang versperrte. Zuvor schien sie ihren beiden Freunden noch ein letztes Mal zuzuzwinkern.   "Was tust du da, du bist wahnsinnig. Matsuri, nein! Nein!", Sari ihr hinterher. Dann plötzlich fuhr der Skorpion herum, brüllte. Mikoshi packte Sari versuchte sie in Sicherheit zu ziehen - wissend, dass er Matsuri nicht retten konnte.   "Pass auf!", brüllte er, doch der Skorpion schoss auf sie zu. Beide flüchteten hinter das tote Tier, zurück durch den Felsspalt.   "Matsuri! Nein.", Sari war außer sich, sie hatte sich von Mikoshi losgerissen und sah ihn nun wütend an. "Was hast du getan, sie ist tot! Warum hast du sie sterben lassen.", schrie sie Mikoshi ein während Taro sich zwischen die beiden stellte, damit Sari Yukatas Teamkollegen nicht tötete.   "Beruhige dich! Hast du sie schreien hören. Hast du gehört, dass der Skorpion getötet hat.", Mikoshi hatte es begriffen. Just in dem Moment als Matsuri noch einmal zurückgesehen hatte, war es ihm gekommen - die Lösung.   "Seh nach." "Was soll ich nachsehen?", Sari blicke in unverständlich an.   "Seh nach, sie lebt."   Dies lies Sari sich nicht zweimal sagen, sie eilte durch das Loch, der Skorpion tigerte immer noch umher auf der Suche nach seiner Beute, doch zu fressen schien er nichts. Niemand war gestorben, es war keine Leiche zu sehen. Dann sah Sari sie. Dort am Eingang stand Matsuri -sie lebte. In diesem Moment hatte auch Sari verstanden, sie nickte ihr zu und rannte wieder nach drinnen.       Kapitel 60: Verabschiede dich von früher! ----------------------------------------- Sie rannten. Sie rannten so schnell sie konnten. Sie lange ihre Beine sie noch tragen wollten – denn sie hatten noch eine Chance. Es war noch nicht vorbei und sie alle verspürte Hoffnung, sie mussten es einfach nur noch rechtzeitig schaffen. Irgendwie… Er sah umher, wieder und wieder blickte er umher. Die Zeit war fast abgelaufen. Wo waren sie? Was war passiert? Er hatte sie nicht finden können. Temari hatte ihm davon abgeraten es zu tun, doch als die Stunden immer mehr versiegten und man kein Lebenszeichen von ihnen fand, konnte er nicht anders, er musste nach ihr sehen. Die Tatsache, dass er sie nicht finden konnte mache ihn fast wahnsinnig. So standen sie nun da, neben ihm seine Geschwister darauf wartend, dass die Uhr verstrich. Bisher hatte es nur ein einziges Team zurückgeschafft. War die Aufgabe zu schwer gewesen? Gaara spürte die Selbstzweifel in sich aufsteigen, was war, wenn sie es nicht schafften. Es war seine Schuld… „Wie sieht es denn aus? Außer uns hat es ja keiner geschafft, da können es doch hier und jetzt beenden.“, die drei Geschwister sahen herum. Es war das einzige Team was vor rund zwei Stunden aufgetaucht war. Es bestand aus drei Jungen. Gaaras Augen huschten beiläufig zur Seite. Er kannte dieses Team, sie gehörten zu den besten, sehr zielorientiert, gewillt alles durchzuziehen. Da gab es Masaru Ito, ein rotblonder Junge, der im Grunde genommen nicht sonderlich auffiel. Auf der Akademie zeichnete er sich vor allem damit auf nicht aufzufallen, keinen Ärger zu machen. Er schwamm schon oft mit dem Strom und machte sich nicht viel aus dem Geschehen rings um ihn herum. Ichigo Kitakami war erst vor rund einem Jahr nach Sunagakure gekommen und lebte bis dato im Wasserreich, um genauer zu sein in Kirigakure. Für die meisten Menschen stellte dies ein wahrer Extremwandel dar, doch Ichigo schien aus einer Not eine Tugend zu machen, denn in Sunagakure beherrschte so gut wie keiner das Element Suiton. Somit war etwas Gewöhnliches eine Besonderheit geworden und bereits nach wenigen Wochen hatte der junge Shinobi erste Taktiken entwickelt sich gegen das weit verbreitet Element Doton und Fuuton. Ken Takahashi, war der Anführer des Dreiergespanns. Fünfzehn Jahre alt, Hochgewachsen, schlank und muskulös, Beherrschte Nin- und Taijutsu ausgezeichnet für sein Alter. Viele Jonin lobten ihn in höchsten Tönen, doch Gaara hatte immer ein komisches Gefühl. Er spürte immer eine gewisse Aggressivität, unterschwellig, in jeden Satz von ihm aufsteigen. Er war von sich überzeugt, dies spürte Gaara. Zwar war er ihm gegenüber immer förmlich und anstandsvoll, jedoch war sich der Kazekage sicher, dass dies nur Fassade war.   „Wir warten bis die Zeit verstrichen ist.“, sprach Temari und warf Ken einen prüfenden Blick zu. „Wie sie meinen, aber es hat offensichtlich keiner mehr geschafft. Werden wir dann jetzt zum Chunin ernannt.“, feigste Ken und warf Temari einen provozierenden Blick zu.   „Das habe ich nicht zu entscheiden.“, knurrte Temari und gab Ken zu verstehen, dass es nun zu schweigen galt. Jedoch schien sich dieser von der blonden Kunoichi keinen Rat annehmen zu wollen. Er ging an ihr vorbei und stand nun Gaara direkt gegenüber. „Meister Kazekage, wir wäre es denn die Prüfung hier zu beenden. Wir sind die einzigen drei, die es geschafft haben. Ich denke das ist doch Beweis genug, dass wir Chunin sind.“, sprach er siegessicher und wartet auf eine Reaktion von Gaara ab.   Woher weiß er das? Woher will er wissen, dass keiner mehr kommt? Himmel, wo ist Matsuri?, schoss es dem Kazekagen in den Sinn und ehe er noch ein Wort an Ken konnte, schwangen die Flügeltüren, des Tors auf und sechs Menschen kamen herein. Plötzlich herrschte Hektik, Menschen schrien.  Manche standen einfach nur schockiert da. Gaara hatte sie erst nicht erkannt, er war ebenfalls entrüstet in ihr Gesicht und wusste innerhalb von wenigen Sekunden – es war etwas Schreckliches passiert. „Was ist passiert?“, er lief schnellen Schrittes auf Matsuri zu, doch diese schien neben sich zu stehen. Sie lief an ihm vorbei und steuerte direkt auf jemand anders zu.   „Du! Du elendiges Schwein!“, schrie sie und rannte auf Ken zu.   „Du wolltest uns sterben lassen, was hast du ihr angetan“, Matsuri brüllte sich immer mehr in Rage, eine Hand gilt in ihre Tasche und Temari sah fünf schmale Nadeln aufblitzen, welche rund zehn Zentimeter lang waren.   Das sind doch nicht…Hat ihr Baki gezeigt wie das funktioniert? Er spinnt doch…Matsuri kann so eine Waffe nicht kontrollieren. Temari schaffte es noch gerade so Matsuri davon abzuhalten. „Lass mich durch! Ich bring ihn um. Er…er ist ein beschissener Verräter.“, kreischte Matsuri mit erstickter Stimme und brach erneut in Tränen aus. Gaara blicke besorgt umher. Was lief hier ab? Erst jetzt bemerkte er die schwer verletzte Yukata, die von Mikoshi und Taro getragen worden war.   "Was ist hier passiert?", er trat zwischen den beiden und musterte das Mädchen. Sie schien schwer verletzt zu sein, doch machte das ganze Blut an ihrem Körper es schwer, im Moment etwas zu sagen.   "Bringt sie auf die Krankenstation.“, rief Gaara und kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wanderte sein Blick wieder zu Matsuri, die mit aller Kraft versuchte Temaris Klammergriff zu wehren. In ihre Hand konnte er immer noch die langen, hauchdünnen Metalnadeln erkennen. Hatte ihr Baki wirklich diese Technik beigebracht? Es wunderte ihn, dass sein ehemaliger Sensei dies in so einer kurzen Zeit geschafft hatte. Diese Metalnadeln wirkten zwar sehr harmlos, jedoch konnten sie bei präzisier Einwirkung sogar Knochen brechen.   „Matsuri, Temari!“, beide Mädchen vergasen abrupt ihre Auseinandersetzung und sahen zum Kazekagen.   „Wir beide unterhalten uns.“, sagte Gaara zu Matsuri und deutet ihre an zu folgen.   „Temari du unterhält dich mit ihm.“, er deutete auf Ken, dessen selbstgefällige Art ihn verlassen hatte. Sein Gesicht wirkte angespannt, er schien mit all dem hier nicht gerechnet zu haben. Verdammt…was zum Teufel ist da draußen passiert?, Gaara konnte sich auch alle dem immer noch keinen Reim daraus machen. Wer hatte Yuakata so verletzt? Weshalb waren sie alle mit Blut und etwas anderem, was fürchterlich stank bedeckt. Doch brannte ihm eine Frage mehr, als alles anderes unter den Nägeln – weshalb was sie außer sich. Er hatte Matsuri noch nie so erlebt. War dies alles ein Fehler gewesen? Weshalb hatte er nicht von Anfang an nach ihnen gesehen? Gaara spürte wie er seine Entscheidung bereute. Matsuri folgte ihm schweigend, ihr Blick war gesenkt und sie sprach die ganze Zeit kein Wort. Erst als sie in einem Nebenraum verschwunden waren und die Tür ins Schloss gefallen war. Sie sahen sich beide schweigend an. Er trug den weißen Umhang des Kagen, sie wirkte gebrochen. Ihre Augen waren verheult, ihr Haar war verklebt vom Blut. An ihren Händen waren Kratzer ihre Beine wiesen große Schürfwunden auf. „Können wir nun reden? Bitte, sag mir was passiert ist.“, die Stimme des Kazekagen war ruhig, er versuchte sich zu beschwichtigen. Sanft auf sie einzuwirken, allerdings schien sie seine Unsicherheit zu spüren. Gaara fürchtete sich vor der Antwort. Obwohl Matsuri noch kein Wort mit ihm gesprochen hatte, wusste der rothaarige Kage, dass etwas ins Rollen gekommen war. Dinge hatten sich in Bewegung gesetzt, ein Wandel hatte begonnen. Es war nicht mehr so wie vorher und dies wussten beide.     Kapitel 61: Ohne Objektivität ----------------------------- Sie liefen schweigend von der Menschenmenge weg, das angenehme Klima, welches immer zwischen ihnen beiden herrschte, war verflogen und existierte nicht mehr. Gaara lief zügig voraus, sie steigen eine Treppe hinauf und erst als eine alte Holztür hinter ihnen ins Schloss fiel, drehte er sich angespannt zu ihr um. Er schluckte tief, wusste, nun galt es einen kühlen Kopf zu bewahren, denn dort draußen war etwas geschehen was sie verändert hatte. Er musste objektiv bleiben, auch wenn dies in diesem Moment so schwer wie nie war. Gaara spürte, wie sehr er in Sorge um sie war, ihr helfen wollte, doch konnte der Kazekage den Druck förmlich über sich hereinsprechen spüren. Ja, sie würden alle ganz genau darauf achten, was er tan, was er sagten, vielleicht auch was er dachte.  Somit befand sich der junge Mann in einem ausgewachsenen Interessenskonflikt, obgleich er dies nicht wahrhaben wollte. „Was ist dort draußen passiert?“, er blickte Matsuri entschlossen an, war erpicht auf eine Antwort, allerdings kamen über die Lippen des Mädchens nur ein müdes Lächeln, während ihre Augen nur ausdruckslos ins Leere starrten. Somit trat der Kazekage einen Schritt näher auf sie zu und wiederholte seine Frage.   „Matsuri, was ist dort draußen passiert?“, sie sah immer noch zu Boden.   „Matsuri!“   „Was! Was? Was willst du hören? Das alles gut ist? Das nichts Schlimmes passiert ist? Schau uns doch an, die Antwort liegt doch auf der Hand.“, brüllte Matsuri plötzlich und bevor Gaara nur ein Wort der Besänftigung oder des Trostes an sie richten konnte, redete sie weiter.   „Wir waren auf der Suche nach Wasser, dann etwas weiter östlich der versiegten Kaguna Oase waren wir in einer engen Felsschlucht, dann passierte es, dann kam er…“ Der Kazekage hielt inne, plötzlich war in ihm eine Idee aufgekeimt, er hatte die Augen verschlossen gehabt und schien das Offensichtliche übersehen zu haben.   „Einer seiner Teamkollegen fesselte uns und dann knöpfte er sich Yukata vor. Sie…ihre Schreie…es…“, doch Matsuri Stimme wurde von Tränen erstickte, dies alles noch einmal zu erzählen setzte ihr ziemlich zu. Gaara spürte wie sehr es ihm leid tat, er fühlte sich schuldig. Er hob eine Hand, um diese wohlwollend auf Matsuris Schulter zu legen, doch diese Schuld sie weg. Ihre Trauer war binnen von Sekunden Zorn gewichen.   „Er hat heiße Klinge in ihr Fleisch gedrückt und sie gebrandmarkt, wie ein Stück Vieh. Wahrscheinlich hätte er sich noch weiter gefoltert, doch wurden wie von Riesenskorpionen überrascht, dann ließ Ken uns zum Sterben zurück…“, Matsuri senkte den Kopf, sie hatte die Arme vor sich verschränkt und hatte eine abwehrende Haltung eingenommen.   „Aber du stehst vor mir. Wessen Blut hast du auf deinen ganzen Körper geschmiert?“, fragte Gaara mit ruhiger, kühler Stimme.  Wieder huschte ein mattes Lächeln über das Gesicht des Mädchens.   „Riesenskorpion. Kurz nachdem der erste auftauchte und Sari unsere Schreie gehört hatte und versuchte, dieses sinkende Schiff zu retten, schien uns das Glück komplett zu verlassen. Ein zweiter Riesenskorpion schien dem ersten Monster das Festmahl streitig zu machen und so konnten wir uns in einen Felsspalt retten. Eines der Tiere starb und ich brauch den Torso auf, denn sie jagen mit dem Geruchsinn, das frische Blut und das verbrannte Fleisch lockten sie an. So tränkten wir unsere Kleidung in den Innereien des toten Tieres, bestrichen Gesicht, Arme und Beine mit dem Blut, wusstest du wie schlecht diese blutrünstigen Dinger sehen? Wir konnten so einfach leise an ihm vorbei und versuchen zu überleben.“, als Matsuri geendet hatte entstand Stille. Nun kannte Gaara die Wahrheit, jedoch wusste er trotzdem nicht mehr wie vorher. Er wusste nicht was er nun tun sollte.   „Das ist schrecklich, es tut mir leid, dass ich nicht dort, was ich hätte es verhindern können.“, durchschnitt Gaara die Stille, und versuchte Matsuri etwas wie eine Entschuldigung zu präsentieren.   „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen...“, begann sie mit bitteren Unterton. Gaara konnte den Schmerz fast schon greifen, es musste wirklich ein schreckliches Erlebnis gewesen sein. „…wir können es nicht mehr ändern. Ich hätte Yukata diese grausame Folter gerne erspart, ich hätte es sein müssen. Er hätte mir das Messer ins Fleisch drücken müssen nicht ihr. Aber Ken wollte genau das. Wieso konnte ich nicht mit ihr tauschen?“, nun liefen Matsuri wieder Tränen über die Wange. Sie war traurig, enttäuscht und fühlte sich schuldig.   „Ken ist ein widerliches Schwein. Ihm ist alles egal, er ist sadistisch und blutrünstig. Dort draußen zählte für ihm nichts. Es war ihm egal, dass wir aus einem Dorf waren und währen wir nicht von den Skorpionen überrannt worden, wer weiß was sonst noch passiert wäre. Er kennt keine Kameradschaft, sieht nicht, wenn der Feind erledigt am Boden liegt, er prügelt einfach weiter drauf ein – der Geist des Windes hat ihn verlassen.“   Stille entstand, Matsuri hatte selten mit so viel Nachdruck zu Gaara gesprochen. Beide schienen nun nicht wirklich zu wissen was sie sagen sollten wie es weite ging.   „Was tun wir nun?“, Gaara blickte bei diesen Worten auf, doch sprach er zunächst nichts.   „Was geschieht nun? Ist Ken disqualifiziert?“, in Matsuri Stimme lag ein Funke Hoffnung. Sie sah ihren Lehrer mit erwartungsvollen Augen an.   „So einfach ist das nicht.“   „Was!“, Matsuri starrte Gaara entsetzt an.   „Wir sind fast gestorben, es ist nur Glück, dass ich hier stehe.“   „Das weiß ich, meinst du ich will so jemand einfach so davonkommen lassen.“, Gaaras Stimme wurde etwas lauter, man konnte spüren, wie nach einer Lösung suchte. „Und was ist der Grund, weshalb du nichts tun kannst?“, wieder schien der Zorn in Matsuris Stimme die Überhand zu gewinnen.   „Diese Chunin-Auswahlprüfung läuft nach einem Gesetz, was bereits vor den Gemeinschaftsprüfungen mit den anderen Ländern läuft. Du kennst die Vergangenheit von unserem Dorf, du weißt wie grausam dieses Land ist. Und so sind auch die Regeln. Was dort draußen geschieht, ist legal. Selbst, wenn ihr da draußen eure Kameraden getötet hätte, wäre es legal gewesen. Ich kann ihn also für nichts belangen, ihr habt euch alle schriftlich dem ganzen verschrieben somit kann ich nicht tun. Allerdings habt ihr auch zu dritt die Prüfung beendet und seid für die letzte Runde zugelassen.“, Gaara erklärte alles in Ruhe, doch war die Tatsache, dass Ken damit durchkam, schien sie fertig zu machen. Sie brach erneut in Tränen aus, schien nach Fassung zu ringen und Wut, Zorn und Trauer führten in Matsuris Inneren einen unerbittlichen Machtkampf. „Das heißt er kommt einfach so in die nächste Runde…“, sprach sie mit zitternder Stimme und strich sich die Haare aus dem verheulten Gesicht.   „Ja. Wie auch hier.“   „Was habe ich den jetzt davon? Wir sind doch gar kein vollständiges Team mehr.“, Matsuris Tonfall war immer noch matt und niedergeschlagen.   „Ihr braucht nicht als Team auftreten, der Abschluss ist ein Einzelkampf. Gewinnt ihr, seid ihr Chunin.“, nachdem Gaara geendet hatte, schien sich eine neue Reaktion in Matsuris Gesicht abzuzeichnen. Sie dachte fieberhaft nach, schien sich den Kopf über irgendetwas zu zerbrechen.   „Die Auswahl geschieht per Zufall, schätze ich mal?“   „Ja, die Konstellationen werden mit einem Losverfahren bestimmt.“, erklärte der Kazekage. Matsuri nickte und schien weiter nachzudenken, dann sah sie ihn mit einem wahnwitzigen Blick an. „Ich will gegen ihn kämpfen.“   „Was?“, Gaara sah Matsuri schockiert an.   „Ich will gegen Ken kämpfen, Gaara.“, sie sah ihn fordernd an. Der Kazekage wusste nicht weshalb sie nun das wollte.   „Matsuri, das geht nicht, wie soll ich, denn das machen?“   „Du kannst das sicher. Du bist der Kazekage.“, forderte sie und sah ihn bittend an. Gaara spürte den inneren Zweifel, was Matsuri gerade von ihm verlange, war Amtsverletzung im höchsten Grad. Er würde seine Neutralität aufgeben, was würden seine Geschwister sagen, wenn er dies tun würde.   Er wusste nicht was er sagen sollte. Diese Bitte war viel mehr als er für sie tun konnte. Dies würde seine Neutralität, in höchsten Maße verletzten.   "Bitte Gaara..."   "Matsuri, dass..."   "Bitte! Ich kann das nicht auf mir sitzen lassen."   "Matsuri, hör mir zu.", doch sie hörte nicht zu. Matsuri war mit schnellen Schritten an den Kazekagen herangetreten und redete sich nun um Kopf und Kragen.   "Tue es nicht für mich, tue es für Yukata. Sie appellierte an ihn, schien zu bitten, zu hoffen, doch nicht an Gaara den Kazekagen. Matsuri appellierte an Gaara den Lehrer, Gaara den Freund – der nur an sie dachte. „Selbst, wenn ich es könnte, muss ich neutral bleiben, versteh mich bitte. Es ist alles nicht so einfach.“, versuchte er es ihr klarzumachen. Matsuri blickte enttäuscht zu Boden. Sie versuchte zu lächeln, stark zu sein, allerdings schien dies, nach all den Tränen, all dem Schmerz nicht mehr möglich zu sein.   „Nicht so einfach… nicht so einfach…Weißt du was nicht so einfach ist? Zuzusehen wie eine meine besten Freunde schier zu Tode gefoltert wird und du die Gewissheit hast, es gilt nur dir. Er wollte, dass ich zusehen, wollte, dass ich sie leiden sehe und nicht tun kann…“, beim Sprechen rannen Matsuri die Tränen nur so über ihre roten Wangen, doch sah sie dieses Mal nicht weg. Sie blickte Gaara weiterhin in die Augen und versuchte stark zu sein.   „…das einzige was ich will ist nun Vergeltung ausüben. Kannst du das nicht verstehen? Ich will nicht mehr rumstehen, ich kann es nicht mehr…“   Beide blickten sich an. Matsuris Augen ruhten auf Gaara, sie waren rot unterlaufen und ihr Blick wirkte leer und kraftlos.   „Rache bringt dir keinen Frieden.“, sagte der Kazekage schließlich nach einem Moment des Schweigens und versuchte Matsuri damit zu beruhigen, ihr zu helfen, doch das Mädchen wollte diese Worte nicht hör.   „Steck dir deine schlauen Sprüche an den Hut. Dein Rang ist dir scheinbar wichtiger wie alles andere. Scheinbar bist du, doch sowie alle anderen.“, fauchte Matsuri wütend, man spürte ihre Enttäuschung. Sie rannte aus dem Raum, schlug dir Tür auf und stieß dabei fast mit Temari zusammen, welche hinter der Tür war. Gaara blieb alleine im Raum stehen. Er sah ihr nach. Ein dicker Kloß hatte sich in seinem Hals breitgemacht, genau so eine Situation hatte er immer befürchtet und nun stecke er mitten drin und hatte keine Ahnung wie er dies Lösen sollte.   Kapitel 62: Versteckte Bande ---------------------------- Temari hatte gespürt, dass etwas nicht stimmte. Nachdem Yukata auf die Krankenstation gebracht wurde und sie das unübersichtliche Gewusel gelegt hatte und Mikoshi ihr erklärt hatte, weshalb sie alle voller Blut waren, eilte die Blondine zu ihrem kleinen Bruder. Dieser unterhielt sich gerade in diesem Augenblick mit Matsuri, was Temari jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht wusste. So drückte sie sich an etlichen Gruppen vorbei, welche alle hofften von ihr eine Antwort zu bekommen, allerdings wusste sie im Grunde nicht mal als sie selbst.   Sie hatte die Nachricht bekommen, dass Yukata nun ärztlich behandelt wurde und ihre Chancen nun ganz gut standen, und hatte fast das Zimmer erreicht indem sich Gaara und Matsuri befanden, als sie für einen Moment inne hielt. Da war es wieder! Diese Eingebungen, welche Temari manchmal überkamen und sie schon oft nicht enttäuschen hatten. Just in diesem Moment, als sie die Tür zu ihrem kleinen Bruder öffnen wollte, schwang diese mit einem lauten Knall aufschwang und Matsuri herausrannte. Sie stieß dabei fast mit Temari zusammen.   "Hey Matsuri, was ist los?", rief sie ihr nach, doch Matsuri eilte einfach weiter.  Die Blondine sah ihr nach. Hatte Matsuri geweint? Sie hatte doch Tränen in ihren Augen gesehen? Was war passiert?   Ohne sich weitere Fragen zu stellen, ging Temari durch die geöffnete Tür und stand nun in einem kleinen dunklen Raum. Dort stand Gaara er sah aus dem Fenster und wirkte noch mehr in Sich gekehrt, als er es ohnehin schon war. Temari hielt inne, irgendwo in ihrem Inneren wusste sie, dass er nicht reden würde. So war Gaara schon immer gewesen, doch hatten sich die Dinge doch geändert? Oder steckte in ihrem kleinen Bruder noch ein Stück Vergangenheit in ihm. Niemand hatte Gaara beigebracht über Gefühle zu reden und die Tatsache, dass Matsuri vor wenigen Augenblicken herausgestürmt war, lies die Blondine auf nichts Gutes schließen, normalerweise verstanden sich die beiden immer ausgezeichnet, deshalb machte dieses Verhalten die ältere Schwester des Kazekagen, doch sehr stutzig. Hing dies alles mit dem ersten Prüfungsteil zusammen, oder war es mehr? Sie wusste es nicht, doch spürte Temari, dass es wichtig war es herauszufinden, sonst würde sie die Tragkraft, all dessen nicht verstehen.   „Gaara…ist alles in Ordnung?“, sie blickte ihn besorgt an, versuche mit ihrer Körperhaltung klarzumachen, dass er reden konnte, jedoch war dies ein fruchtloser Versuch.   „Ja, alles in Ordnung.“, raunte der Kazekage und verschwand. Temari bleib alleine zurück und sah ihm nach, was lief hier? Sie spürte, dass sie es herausfinden musste, Dinge hatten sich in Bewegung gesetzt und schienen ihre Flügel über sie alle auszubreiten.     Rund eine Stunde später hatte es Temari geschafft sich wieder zu ihrem anderen Bruder durchzukämpfen, vielleicht wusste dieser mehr und sie könnte es schaffen dieses Rätsel zu lösen. So ließ sich etwas entmutigt auf einen schäbigen Stuhl fallen und schenkte sich aus der Kanne vor Kankurou Tee ein.   „Du siehst ziemlich müde aus.“, sprach dieser kann und sah sie aus dem Augenwinkel an.   „Jeder fragt mich was los ist und dabei habe ich selbst nicht wirklich eine Ahnung. Gaara war die ganze Zeit in einer Sondersitzung mit dem Ältestenrat und seitdem habe ich ihn nicht gesehen, Ich weiß einzig und alleine nur, dass alle Teilnehmer, die das Theater erreicht haben und kampffähig sind, auch kämpfen dürfen.“, sie stockte. Kankurou hatte immer noch eine Regung gezeigt und so ging Temari noch einen Schritt weiter.   „Wo warst du die ganze Zeit?“   „Ich war auf der Krankenstation, das Mädchen kommt durch. Und… stell dir vor ich weiß sogar ein paar Dinge, welche dich sicher interessieren werden.“   Temari zog eine Augenbraue hoch, meist gab Kankurou neunmalkluge Sprüche von sich, allerdings konnte er auch manchmal alle überraschen. „Dieser Akt galt nicht Yukata sondern Matsuri.“   „Was? Matsuri sollte gefoltert werden.“, Temaris Augen weiteten sich.   „Nein, nein… Mikoshi und sie wurden gefesselt und mussten hilflos zusehen wie er sie quälte.“, Kankurou sah zu Boden. Temari spürte wie sich plötzlich ein betretendes Schweigen breitmachte, beiden schienen zu ahnen, wer der Urheber des ganzen Chaos war.   „Es war Ken…richtig?“, Temaris Stimme war merklich dünner geworden. Kankurou nickte bloß.   „Dieses Schwein!“, sie schlug mit der Faust auf den Tisch. Nun erklärte sich einiges mehr. Matsuris Verhalten vor rund zwei Stunden, die Tatsache, dass Ken so erpicht darauf war, dass die Prüfung rechtzeitig beendet wurde – er wollte sie raushaben. Aber warum?   „Vermutlich scheinen Matsuri und Ken sich schon länger in den Haaren zu liegen.“   „Vermutlich.“, begann Kankurou und blickte ernst zu seiner älteren Schwester,“…davon bin ich überzeugt.“ Temari hielt inne, sie spürte wie ihr Puls langsam höherschlug. „Während des Lehrganges vor einigen Wochen habe ich einige Anfeindungen der beiden mitbekommen. Allerdings kam nichts davon von Matsuri, ich kenne sie zwar nicht so gut wie Gaara, allerdings macht sie mir nicht den Eindruck, grundlos einen Streit vom Zaun zu brechen. Es ist Ken, der ständig versucht sie aus der Reserve zu locken. Meiner Meinung haben die ganzen Auswahlprüfungen einfach an ihren Nerven zu sehr gezerrt und Matsuri hat sich eine Gelegenheit hingegeben und darauf hat Ken nur gewartet – dann hat er sie in den Hinterhalt gelockt.“   „Verstehe…Das kling sehr plausibel. Ich würde den Kerl wirklich am liebsten rauswerfen. So etwas ist echt krank.“, sagte die Blondine und schüttelte nur ungläubig den Kopf.   „Nicht nur du, ich dachte dieses Dorf würde sich endlich weiter entwickeln, aber die Probleme scheinen tiefer zu sitzen als gedacht. Leider bringt es im Moment nichts, sich darüber aufzuregen, dass haben wir schon viel zu oft. Fakt ist, dass es unser Bruder scheinbar durchgebracht hat, dass alle Teilnehmer, die es hierher geschafft haben, kämpfen dürfen. Strenggenommen dürfen nämlich Matsuri und Mikoshi nicht antreten, doch im Gegenzug dafür wird Kens barbarischer Akt nicht berücksichtigt, vermutlich, da er bisher nichts gestanden hat.“   „Feiges Schwein…“, Temaris Blick wurde finster. Die Lage war wirklich schwieriger als gedacht. Trotz alledem warf sich ihr eine Frage nun auf.   „Eine Sache verstehe ich nicht, weshalb macht er das? Weshalb lässt Gaara alles weiterlaufen? Es gibt die Klausel, dass bei Zwischenfällen, die zu einer besonderen Belastung der Prüflinge führen, eine Verschiebung von zwei Wochen einberufen werden kann.“, Temari sah zu ihrem Bruder, sie fühlte sich etwas ratlos, dieser Tag war ein totales Durcheinander ohne Lichtblicke.   „Ich denke, die Antwort wird Gaara kennen, ich hab gehört, dass Matsuri heulend in die Umkleiden gerannt war.“   „Ja, ich wollte gerade zu Gaara, als sie herausrannte.“, Temari hatte den verheulten Gesichtsausdruck des Mädchens noch genau im Kopf. „Hm… Also wird wohl in diesem Dialog, der Grund für alles liegen. Doch wie ich Gaara kennen, wird er einen Teufel tun und uns es sagen. Ich kann mir ehrlich keinen Reim daraus machen, ich meine, so könnte es ja passieren, dass Ken und Matsuri wieder aufeinander treffen.“, Kankurou sah zu Temari, plötzlich schienen es beide zu begreifen. „Du meinst? Das wäre ja kaum zu glauben.“, Temaris Atem stockte. „Doch… Es ist so, und er hilft ihr dabei.“ „Das stützt sie ins Unglück, ich kann nicht glauben, dass er sowas tun würde. Wann werden die Namen bekannt geben?“, Temari sah zu Kankurou, sie mussten schnellsmöglich zu Gaara, würde er das tatsächlich tun und die Wahrheit ans Licht kommen, würde sein Posten auf dem Spiel stehen. Kankurous Augen schnellten zur Uhr an der Wand.   „Jede Minute…“   „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“, und mit Temaris Worten rannten sie nach draußen.   Sie eilten zwei Treppen nach unten, rannten zwei Wachposten um, und bahnten sich weiter den Weg auf die Arena des Theaters, doch es war zu spät. Die Genin standen alle versammelt vor einem riesigen Glasbehälter, welcher sich drehte und in dem Kugeln mit Nummern waren, jede Nummer stand für einen Chunin. Auf der anderen Seite, hinter dem Glasbehälter stand Gaara und ein Jonin, der den Behälter drehte und die Kugeln, welche herausfielen aufhob und die Nummern laut vorlas. Es war nur ein winziger Augenblick, eine Abfolge von Bewegungen, die einem Unwissenden, wohlmöglich normal vorkamen, doch sie waren es nicht. „Kampf Nummer 3, Nummer 7 gegen…“, sprach der Jonin und im Bruchteil einer Sekunde, in der sich eine weiter Kugel den Weg zum Ausgang bahnte, konnte man es sehen. Gaara hatte eine Bewegung mit den Fingern gemacht und Temari und Kankurou wussten, wer nun als nächster Ninja ausgerufen werden würde. „…Nummer 2.“, dann trafen sich zwei Blicke, es war der Beweis. Matsuri sah erschrocken auf, doch sie blickte nicht zu Ken, ihrem Gegner in der Endrunde - sie sah zu Gaara. Dieser ignorierte sie, er schien zu wissen, dass jegliche Mimik ihn verraten könnte.   „Die Endrunden beginnen morgen Nachmittag, bis dahin bleiben alle Finalteilnehmer auf ihren Zimmern.“, erklärte er und wandte sich zum Gehen um. Auch der Rest der Gruppe löste sich nun auf, einzig und allein Temari bleib stehen, sie war geschockt, konnte nicht glauben was Gaara getan hatte. Manipulation einer Chunin-Auswahlprüfung war ein schweres Vergehen und würde herauskommen, dass ein Kazekage dies getan hatte, um seiner Schülerin zu helfen, würde dies den Ruf des ganzen Dorfen in den Dreck ziehen.   „Warum tust du das, kleiner Bruder?“, hauchte Temari in die Stille und wünschte sich eine Stimme würde ihr Antworten. Jedoch geschah nichts. Sie war immer noch allein und auch, wenn einige Fragen geklärt waren, so schien sie immer noch nicht zu verstehen. Temari war sich nur in einer Sache sicher – der morgige Tag wurde ihnen im Gedächtnis blieben, er würde über ihre Zukunft entscheiden und die Weichen für alles weitere stellen.   Kapitel 63: Matsuri vs. Ken - Rache, Stolz & Schuldgefühle ---------------------------------------------------------- Nun war es soweit, das unausweichliche war gekommen. Im Grunde war es schon vor langer Zeit klar gewesen, doch schien es keiner von ihnen auszusprechen. Es war vielleicht eine Verkettung von unbequemen Begegnungen, welche nun ihren Gipfel finden würden, doch war dies kein Hauch von Schicksal gewesen - es war Planung.   Matsuri hatte Gaara angefleht Mittel und Wege anzuwenden, damit sie nun gegen Ken kämpfen konnte, da sie Rache wollte. Rache für Yukata, diese lag in diesen Minuten auf der Krankenstation und kämpfte gegen ihre Verletzungen. Es war ein abgekartetes Spiel gewesen, dem war sich Matsuri nun sicher, allerdings würde es trotzdem ein hartes Stück Arbeit geben einen Sieg gegen Ken zu schaffen.  In dem Moment, als ihre beiden Namen laut verkündet wurden, sollte für sie eigentlich voller Genugtum sein, doch sie spürte nur große Angst und Unsicherheit. Ihr Blick ging nicht zu Ken, der etwas verwundert war über diesen Zufall, Matsuris Augen schnellten zu Gaara, sie wusste, dass er dafür verantwortlich dafür war. Sie erhoffte sich einen Blick, etwas was ihr ein Zeichen gab - Zustimmung. Allerdings sah der Kazekage sie nicht an, er ließ sich nicht davon anzumerken schien Matsuri fast schon zu ignorieren. Nachdem die Konstellation nun ausgelost waren, hob er ein letztes Mal seine Stimme.   "Die Teilnehmer der Endrunde gehen nun umgehend auf ihre Kabinen und werden erst morgen zu ihrem Kampf in die Kampfarena gerufen. Ich wünsche allen viel Erfolg.", als er geendet hatte drehte sich Gaara ohne ein weiteres Wort herum und verschwand mit Kankurou an seiner Seite.   Matsuri fühlte sie wie gelähmt, dabei war genau dies doch ihr Wunsch gewesen. Dankbarkeit machte sich in ihr breit, allerdings wisch dieses Schuldgefühlen. Sie hatte viel zu viel verlangt, in diesem Augenblick wurde ihr klar, welche Folgen dies alles hatte und fragte sich ob es das überhaupt wert war. Es tat ihr leid, wollte sie doch niemals, dass der Kazekage wegen ihr Probleme bekam. Schnell kamen einige Aufseher herbei und brachten sie direkt auf ihre Zimmer, somit blieb jegliche Chance auf ein weiteres Gespräch zwischen den beiden Teenagern aus.   Das Zimmer war recht spartanisch eingerichtet. In der einen Ecke stand ein Einzelbett, in der anderen Ecke stand ein altmodisches Sofa, in der Mitte des Raums stand ein kleiner Holztisch, auf der rechten Seite der Wand, war eine Tür leicht geöffnet und ließ vermuten, dass dahinter ein karges Badezimmer war. Als die Tür ihrer vorübergehenden Bleibe sich hinter ihr schloss sank Matsuri zusammen, es war alles zu fiel. Sie versuchte ruhig zu bleiben, allerdings brach sie nach kurzer Zeit in Tränen aus. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle und es von Sekunde zu Sekunde schwerer machte überhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wusste überhaupt nicht mehr was sie wollte, stand am Anfang der Wunsch Chunin zu werden, noch ganz oben auf ihrer Agenda, zweifelte sie gerade schwer daran dies überhaupt noch schaffen konnte. Es waren so viele Dinge geschehen, seit Matsuri, Mikoshi und Yukata begonnen hatten diesen Weg zu gehen, dass das Ziel so nah, doch nicht mehr vor Augen zu sein schien. Plötzlich erinnerte sie sich. Gaara hatte bevor der ganze Wahnsinn begonnen hatte mal zu ihr gesagt, dass diese Prüfungen alles verändern würden. Am Anfang konnte sie sich vorstellen, was der Kazekage damit meinte, jetzt hingeben spürte sie es mit jeder Faser ihres Körpers.   Auch an andere Stelle machte jemand der Gedanke an den morgigen Kampf Bauchschmerzen. Die Nacht war mittlerweile hereingebrochen und die Uhr hatte Mitternacht schon lange hinter sich gelassen. Gaara war zuhause, Temari und Kankurou hatten ihm mühevoll ausgeredet sich im Büro zu verkriechen. So würgte er sich ein kurzes Abendessen herunter, bei dem er kaum ein Wort sprach. Seine Geschwister kannten dieses Verhalten, er war schon immer sehr schweigsam gewesen und in diesem Fall hatten beide gespürt, dass etwas in ihm vorging und ließen ihn deshalb in Ruhe. Nun lag Gaara auf seinem Bett, es war ein Ort den er selten aufsuchte, oft nickte er einfach nur über seiner Arbeit ein und versuchte sich danach wieder krampfhaft wachzuhalten. Er starrte nun schon seit Stunden an die Decke und hoffe nächtlichen Frieden zu finden. Aber auch ihm ging dieser Tag nach, er seufzte, verschränkte die Arme und drehte sich zur Seite. Hatte er das richtige getan? Wieso hatte er überhaupt ihren Worten so viel Gewicht gegeben? Natürlich wollte er, dass sie weiterkam, doch wusste Gaara, dass er objektiv sein musste. Allerdings beschlich ihm das Gefühl schon vor langer Zeit dem abgeschworen zu haben.   Ein neuer Morgen erhob sich am Himmel und eine unheimliche Ruhe lag über Sunagakure. Die finale Runde der Chunin-Auswahlprüfungen lockte das ganze Dorf in das Amphitheater und so entstand schon am Morgen ein wahrer Pilgerzug an Menschen.  Auch Baki lief mitten in einen Strom von Menschen in Richtung des Kampfgeschehens. Wie wohl laufen würde? Der gestrige Tag hatte für viel Wirbel gesorgt und allein die Tatsache wie es Matsuri und ihr Team zurückgeschafften, sorgte für reichlich Aufsehen. Viele hatten dem Mädchen lange keine Aufmerksamkeit geschenkt, dem war sich Baki sicher, doch er hatte im Training gesehen was ihre besondere Fähigkeit war. Ein Jonin klopfte zur selben Zeit an Matsuris Zimmertür und nickte ihr zu – es war soweit. In wenigen Minuten würde der Kampf beginnen. Sie lief dem ihr unbekannten Jonin schweigend, durch einen dunkeln Gang hinterher und spürte wie ihr Puls immer heftiger wurde. Sie wusste nichts, niemand hatte ihr Auskunft gegeben was in den letzten Stunden geschehen war, Matsuri hatte keine Ahnung wie es Yukata ging, oder wo Mikoshi war. Man hatte ihr nicht gestattet ihr Zimmer zu verlassen, oder mit einer Person zu sprechen. Die Flügeltüren schwangen auf und plötzlich wurde alles in gleisend helles Licht getaucht. Ein ohrendbetäubendes Dröhnen schien alles an sich zu reißen und im nächsten Augenblick stand Matsuri wieder im Theater und schaute fassungslos auf die brechend vollen Ränge. Die Menge tobte, gerade schien der erste Kampf ausgetragen zu sein.  Dann sah sie ihn und dieses Mal trafen sich ihre Blicke. Direkt ihr gegenüber auf einem kleinen Vorbau stand er – der Kazekage. Matsuri war nervös, seine grünen Augen sahen sie prüfend an. Für einen Moment hielt sie innen, jedoch lächelte sie Gaara kurz zu. Sie wollte kämpfen, sie wollte Chunin werden. „Schön…schön, dass es mal hierzu kommt, es wird mir ein Vergnügen sein, dich fertig zu machen.“, Matsuri wendete ihren Blick von der Bühne ab und blickte zur Stimme, welche gesprochen hatte. Ken hatte ebenfalls die Arena betreten. Er wirkte siegessicher, in der rechten Hand hielt er eine Lanze.   Also stimmt es…, dachte sie und musste an Mikoshis Worte denken.  Die drei hatten Ken nie wirklich kämpfen sehen, er schien aus allem ein ziemliches Geheimnis zu machen. Eines Abends war Mikoshi zurück in die Trainingshalle gegangen, da er seine Tasche vergessen hatten und erhaschte einen Blick auf Ken, welcher zu sehr später Stunde zu trainieren schien. Lange konnte Mikoshi nicht zusehen, da er nicht entdeckt werden wollte, doch hatte er eine wichtige Information herausfinden können, er kämpfte mit einer Waffe.   Schön, damit lässt sich arbeiten. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, mit welchen Elementen er kämpft…   Ein lautes Dröhnen ertönte, die jubelnde Menge verstummte und ein Schiedsrichter, den Matsuri bis dahin noch nicht wahrgenommen hatte begann zu sprechen.   „Die Regel sind simpel, derjenige der kampfunfähig ist hat verloren. Gewinnt ihr seid ihr Chunin.“, dann ertönte das Dröhnen erneut und plötzlich war sie schon mitten im Kampf. Ken hatte keinen Moment gezögert und wollte sofort zeigen, dass er dieses Spiel dominierte. Die Lanze schoss nur Zentimeter an Matsuris Kopf vorbei und sie schaffte es gerade so sich mit einem Salto zur Seite zu retten.   „Fängst du jetzt schon an wegzurennen Matsuri? Ich hatte ja wirklich gedacht, dass du wenigstens fünf Minuten durchhalten würdest.“, spottete Ken und nachdem er schnelle Fingerzeichen formte, flog die Lanze, wie von selbst wieder in seine Hand. Matsuri wusste, dass er sie provozierte, sie durfte sich nicht davon beeindrucken lassen. Jedoch war dies schwieriger als gedacht, Ken ließ sie nicht zu Ruhe kommen, die Lanze donnerte immer wieder haarscharf an ihr vorbei und flog wieder mühelos in die Hand ihres Besitzers. Ich darf mich jetzt nicht verleiten lassen, es ist jetzt noch zu früh einen Angriff zu starten, dachte sie und wisch noch einmal knapp der Lanze aus. Allerdings würde nur hin und her rennen nichts bringen. So schaffte es Ken im nächsten Augenblick so präzise zu werfen, dass Matsuri nicht mehr einfach nur flüchten konnte. „Jutsu des versteckten Luftgeschosses!“, rief sie und im darauffolgenden Moment formte sie ein Dreieck mit ihren Händen, sie spürte einen Sog und dann donnerte eine wassermelonengroße Kugel der Lanze entgegen und sie flog zu Boden. „Ist das alles was du kannst?“, blaffte Ken. Matsuri schluckte, natürlich war dies nicht wirklich einen ordentlichen Angriff hinzulegen, doch erinnerte sich das Mädchen gerade jetzt in diesem Moment an einen der ihr wichtigsten Leitsätze in ihrer Ausbildung.       „Okay, hast du nun verstanden um was es geht?“   „Ja.“   „Gut…Dann wiederhole sie noch einmal.“, sprach Gaara während sich Matsuri nach einer weiteren anstrengenden Trainingsstunde, den Staub von den Knien abklopfte.   „Sei wachsam und beobachte, analysiere die Stärken und Schwächen deines Gegners und erarbeite darauf deinen Angriff.“, sprach Matsuri und es schien fast schon wie ein Mantra zu sein.   "Richtig, vergesse das nie. Kopfloses Handeln kann dich einmal Kopf und Kragen kosten.         Ja...er hat recht, doch wie soll ich hier herausfinden, wo seine Schwäche liegt?, Matsuri haderte. Die Sache würde schwieriger werden als sie dachte. Plötzlich streifte etwas Brennendes ihre Schulter, sie schrie auf und wich zurück. Die Lanze hatte ihre Schulter gestreift und sich in ihr Fleisch gebrannt. So musste sich wohl Yukata gefühlt haben, Blut lief ihrem Ärmel herunter, als die junge Kunoichi versuchte, erst einmal Abstand zwischen sie beide zu bringen.    Auf den Rängen verfolgten die unzähligen Menschen den Kampf mit, schnell erweckte es den Eindruck, dass Ken diesen Kampf klar dominierte.   "Sie bliebt auf Distanz...", murmelte Temari leise, die neben Gaara auf der Drehbühne stand.    "Ja...ich denke sie testet wie weit seine Angriffe gehen. Nur allzu lange kann man dieses Spiel nicht spielen.", antwortet der Kazekage knapp. Der Ausgang des Kampfes war noch nicht gewiss, doch musste selbst Gaara zugeben, dass Matsuri um jeden Meter Land kämpfte. Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge.    Gaaras Augen huschten umher. Ken war zurückgewichen und hielt seine linke Hand.    "Du kleines Biest. Du elendiges kleines Biest. Das du so schnell rausbekommen würdest wie die Lanze gesteuert wird hätte ich wirklich nicht gedacht.", sagte Ken mit leicht bitterem Unterton und sah zu Matsuri.    Diese stand gute dreißig Meter entfernt und wirkte etwas mitgenommen, doch bildete Gaara sich ein, neuen Mut in ihren Augen zu sehen.     „Jede Waffe hat ihre Grenzen Ken. Diese Lanze hat eine Chakraklinge, je weiter du sie werfen willst desto schwieriger ist die Verbindung aufrecht zu erhalten, das ist eine einfache Rechnung. Die Klinge ist recht groß und der Holzstab hat ebenfalls kein geringfügiges Gewicht. Mir war schnell klar, dass du dann am Angreifbarkeiten bist, in dem Moment, wenn du die Waffe geworfen hast.“, sprach Matsuri und blickte dabei eiskalt zu Ken.   „Also hast du nur gespielt? Hast abgewartet. Gar nicht so dumm. Tja, dann sollte ich mal ernst machen.“, knurrte Ken. Er formte drei Fingerzeichen und die Lanze donnerte zurück in seine Hand und stürmte auf Matsuri zu, diese wisch nicht zurück, diese mal rannte sie auf ihn zu. Ken warf die Lanze, doch dieses Mal prallte diese scheppernd an einer unsichtbaren Wand aus Wind ab und er war damit unbewaffnet. Matsuri sprang nach vorne und rammte eine lange Nadel Ken in die Schulter. Dieser krümmte sich und versuchte mit aller Kraft sich aufzuraffen.   „Was für eine Scheiße ist das!“, brüllte er und warf die fünfzehn Zentimeter lange Nadel zu Boden.    „Tja, nicht nur du hast eine Waffe, die der Chakramanpulation unterlegen ist. Das sind Windnadeln…“, begann sie und zu eine weitere fünfzehn Zentimeter lange Nadel hervor.    „…sie sind sehr leicht, aber auch sehr effektiv und durch den Wind kann ich sie steuern wie ich will.“, so formte mit der rechten Hand ein Fingerzeichen und die Nadel schwebte gut zehn Zentimeter über ihrer Hand.    „Das ist ja wirkliche in nettes Spielzeug.“, knurrte Ken und richtete sich zu voller Größe auf.   „Sicher, ich kann sie delegieren wie ich will.“, antwortet Matsuri und im nächsten Augenblick rotierte die Nadel um sich selbst immer schneller.     „Wirklich, du kannst doch mehr als ich danke und mit diesen Spielzeugen, hast du doch einen guten Treffer gelandet. Gar nicht mal so dumm auf die Chakrapunkte zu zielen. Du wolltest meine Hand außer Gefecht setzten indem du heimlich während meiner Angriffe eine hauchdünne Nadel mir in die Hand rammen wolltest, sodass ich weder die Lanze werfen noch Fingerzeichen formen kann, wirklich gut. Sehr unkonventionell. Ich frage mich wer dir das beigebracht hat. Nur hast du einen Fehler gemacht.“, knurrte Ken mit bösartigem Unterton. „Was…“, dann begriff sie es.   „Jutsu der flammenden Feuerkugel!“, schrie Ken und im nächsten Moment, brannte die Luft eine riesige Feuerkugel bewegte sich direkt auf Matsuri zu. Sie hatte ihre Deckung aufgeben und sich zu sicher gefühlt. Nun waren nur wenige Meter zwischen ihnen, es sah wirklich eng aus. Sie hatte den Chakrapunkt scheinbar nicht richtig getroffen und Ken schaffte es immer noch Jutsus zu beschwören – nun musste sie schleunigst eine Lösung finden. Kapitel 64: Matsuri vs. Ken - der alte Meister ---------------------------------------------- Nur knapp schaffte sie es dem riesigen Feuerball auszuweichen. Matsuri warf sich zu Boden, doch selbst die Erde schien zu brennen. Die Hitze brannte sich auf ihre Haut und wieder einmal blitze vor ihrem inneren Auge Yukata auf, die vor der hitzigen Klingen erzitterte.   Wie soll ich das denn schaffen?, die junge Kunoichi spürte, wie dieser Angriff sie schwerer getroffen hatte, als sie erst befürchtete. Ihre Hände hatten Brandblasen und durch die Andauernde Hitze konnte sie nur mit zugekniffenen Augen wenig sehen. Sie brauchte eine Lösung und zwar schnell, denn Ken schien nicht zu zögern, er schickte gleich noch eine zweite Feuerkugel hinterher, um Matsuri richtig zu grillen.   Auch auf den Zuschauerbühnen sahen einige dieses Schauspiel sehr kritisch entgegen, während die ersten schon Kens Sieg zu feiern schienen. “Jetzt wird es wirklich eng für sie.”, sprach Temari und blickte im Augenwinkel zu ihrem Bruder. Dieser sprach kein Ton schien fixiert auf den Kampf zu sein, bereit jeder Zeit dazwischen zu gehen.   “Ich frage mich woher er so ein Jutsu überhaupt beherrscht, diese Technik ist doch sehr ungewöhnlich, für diese Gegend.”, Temari wirkte besorgt, ein dritter Feuerball schaffte es nur knapp an Matsuri vorbei und versenkte ihre Haarspitzen.   “Das ist deshalb so, weil seine Familie ursprünglich aus Konoha kommt.”, beide drehten sich herum - es war Kankurou.   “Woher hast denn jetzt diese Info?”, sprach Gaara, der nun doch seine Augen vom Kampf loseisen konnte.   “Ich habe mich gestern Abend mal etwas umgehört, und wie es sich herausstellte stammt Ken aus einer Schmiedefamilie, also eher einer Dynastie. Seine Familie stammt ursprünglich aus Konoha, welche sich vor rund zwanzig Jahren in zwei Lager abgespaltet haben. Der Teil, der in Konoha blieb verlernte das Handwerk, sie beherrschen heute nur noch die Jutsus des Feuerverstecks, welche sonst ein Privileg der Uchihas war. Ein entfernter Verwandte scheint ein gewisser Ebisu zu sein, der den Enkel des dritten Hokage trainiert.”, erklärte Kankurou beiläufig und stand nun zwischen seinen Geschwistern.   “Also ist die Lanze und der Dolch…”, begann Gaara und sein älterer Bruder nickte.   “Ja, es sind alles Waffe, die Chakraklingen besitzen, das macht es nicht gerade einfacher. Ein wirklich schwieriger Gegner.” , Kankurou blickte zu seinem Bruder. Er wirkte abwesend, seine hellen grünen Augen verfolgten fieberhaft den Kampf, scheinbar nahm er außerhalb dessen, nicht sonderlich viel war.   “Gib einfach auf!”, brüllte Ken.   “Vergesse es!”, Matsuri hielt weiterhin dagegen, doch sah man ihr an, dass dieser Kampf ihr viel Kraft ab, sie brauchte schnelle eine Lösung, sonst würde Matsuri verlieren und all zu Strapazen, welche sie auf sich genommen hatte wären umsonst gewesen.   Das kann ich Yukata nicht antun..., Matsuris innere Stimme mahnte sie daran zu denken, dass es genug Opfer gegeben hatte, damit sie hier stehen konnte. Mutig warf sie sich nach Vorne und ging nun in einem Angriff über. Sie konnte mit Defensive nicht gewinnen, nicht bei diesem Gegner. . . .     “Was habe ich dir erklärt?”   “Beobachte deinen Gegner und analysiere seine Stärken und Schwächen.”   “Gut, und was tust du dann?”, Baki sah streng zu Matsuri, die wieder einen Angriff ins Leere geschlagen hatte.   “Ich überlege mir was meine Stärken sind, und versuche auf diese Basis eine Strategie zu entwickeln, wie ich meinen Gegner schlagen kann.”, rief sie wie ein Mantar und wischte sich den Staub von der Hose.   “Sehr schön und an was denkst du, wenn du glaubst du kannst nicht gewinnen, wenn du meinst du bist unterlegen, was habe ich dir gesagt, was sollst dann immer denken.”, Baki musterte Matsuri eindringlich, sie hatte wieder einmal hart einstecken müssen. Er schenkte ihr keine ruhige Minute, vielleicht war es fraglich, dass das Mädchen so hart lernen musste, wie sie zu kämpfen hatte, allerdings war Schmerz doch der beste Lehrmeister.   “Schon ein Reiskorn kann die Wage kippen!”, sagte sie entschlossen und griff erneut an. Matsuri ging nach vorne versuchte mit einem Arm Baki in einen Klammergriff zu nehmen und bekam im nächsten Moment die Füße weg getreten.   “Fein! Das hast du gelernt, allerdings musst du noch eine Sache lerne.”, er holte aus wollte Matsuri direkt ins Gesicht treffen, diese schrie auf, duckte sich weg und schaffe es dem harten Schlag gerade so auszuweichen.   “Was denn noch! Ich tue seit Wochen nichts anderes als einstecken.”, keuchte Matsuri und musste sich sehr konzentrieren Baki nächsten Schlag zu blocken und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.   Baki lachte nur, Matsuri spürte plötzlich wie der Frust in ihr Aufstieg, Zorn über die Tatsache, dass sie seit Wochen nur einstecke und nichts dabei rum kam.   “Das ist doch jetzt nicht wahr? Wieso jetzt das Gelächter.”, sie wurde wirklich wütend, mit einem harten linken Harke versuchte sich Baki zu treffen, allerdings packte dieser ihren Arm verdrehte ihn und warf das Mädchen zu Boden. Matsuri kam mit dem Knie auf - es blutete und schmerzte höllisch.   “Du hast es noch nicht verstanden. Du siehst deine Chance noch nicht oder?”, seine Stimme klang fordernd, fast schon provozierend.   “Anscheinend nicht! Also fast ist es, ich kann nicht noch länger einfach immer nur einstecken und weiter und weiter machen.”, kontere Matsuri, das Blut lief ihr das Kinn herunter, sie versuchte nicht einmal dem Herr zu werden. Der Ärger über ihren scheinbaren Stillstand, sorgte gerade für einen absoluten Gefühlsausbruch.   “Ich muss dir wohl erst den Hals brechen, damit du es begreifst. Du musst aufhören zu denken, dass du nur irgendein Reiskorn bist!”, brüllte er und griff wieder ein. Matsuri hatte ihre Deckung schleifen lassen und wurde von den harten Schlag in den Magen zu Boden gerissen, sie krümmte sich vor Schmerz und hatte das Gefühl sich gleich erbrechen zu müssen.   “Du stehst immer noch hier, man kann dich prügeln wie eine räudige Hündin und doch stehst du immer wieder auf, wieder und wieder hälst du alles aus. Denkst du nur irgendein Reiskorn hält das aus?”   “Was? Was soll das heißen.”, keuchte Matsuri, die sich immer noch unter Schmerzen am Boden krümmte.   “So sehr auch ein Sturm tobt, einen Berg wird er nie in die Knie zwingen. Das Matsuri ist deine Stärke, du bist ein Berg, ein Berg den so schnell nichts bezwingt, du steckst unheimlich viel ein und das musst du dir zunutze machen, die meisten Shinobi schaffen keinen Kampf über lange Zeit, deshalb musst du sie aushungern, du musst sie so lange ihr ganzes Pulver verschießen lassen und dann noch so viel Kraft aufbringen sie zu besiegen. Du musst begriffen, dass du die Person bist, die wenn es sein musst, mit den Ratten auf den Trümmern tanzt, weil du den längsten Atem hast. Matsuri versteh doch, du musst sie jagen, denn du kannst sie jagen. Triebe deine Gegner so lange umher, bis sich nicht mehr können und sie zusammenbrechen, dann gibt’s du ihnen den Rest.”, nachdem Baki geendet hatte starrte Matsuri ihn einfach nur an, damit hatte sie nicht gerechnet. Ihre Stärke war ihre Ausdauer und Zähheit, im ersten Moment klang diese nicht gerade sonderlich toll, nein nicht einmal annehmbar. Wie sollte sie mit so etwas gegen ein Kekkei Genkei überhaupt bestand haben?   “Und wie soll ich das schaffen? Wie werde ich zu jemand der mit den Ratten auf den Trümmern tanz?”, diese Worte klangen auch jetzt noch immer komisch, allerdings schienen sie dem Mädchen eine bildhafte Vorstellung von dem zu geben, was Baki damit meinte. . . .   Ken hatte versucht ein weiteres Mal mit der Lanze Matsuri zu treffen, doch dieses mal hatte Matsuri zum Gegenschlag aus. Die Lanze flog in hohen Bogen davon und landete weit weg von beiden.   Ken starrte Matsuri fassungslos an, er hatte nicht gesehen wie sie das gemacht hatte, geschweige dessen mit, welchem Jutsu.   “Wie zum Teufel hast du das gemacht?”, Ken versuchte wieder zu seiner Lanze zu kommen, doch mit einem Mal wurde er von einem Seil gepackt was sich um sein Handgelenk schloss und im darauffolgenden Moment von den Füßen gerissen wurde. Es war das Jouhyou, welches Matsuri eingesetzt hatte um Ken den Weg abzuschneiden, sie hatte sogar noch mehr geschafft, sie hatte sich den Weg freigeräumt.   “Sie hat die Lanze!”, Kankurou schlug in die Hände, dieser Kampf schien alle in den Bann zu ziehen. “Gut gemacht.”, entfloh es Gaara, der sichtlich erleichtert war, das Matsuri das Blatt zu wenden schien.   “Du blödes Miststück!”, schrie Ken und war drei gezielten Shuriken nach Matsuri. “Jutsu des Windschildes!”, eine plötzlich auftauchende Windböe ließ alle Shuriken klappernd zu Boden fallen.   “Meinst du ich mache es dir jetzt so einfach?”, Matsuri hatte nun die Lanze, sie war viel leichter, als sie es vermutet hatte. Aus welchem Material sie wohl war? Sie war sich sicher, dass diese Chakra leiten konnten, dass diese in der Lage war auch verschiedene Element zu leiten. Metall war vielseitig einsetzbar. Plötzlich kam ihr eine Idee. Vielleicht konnte sie noch gewinnen, vielleicht konnte sie diesen Gegner tatsächlich besiegen, oder zumindest in mit in den Abgrund reissen.   Kapitel 65: Matsuri vs. Ken - der treuste Gefolgsmann -----------------------------------------------------   Da stand sie nun, die Lanze in der Hand, ihr Blick fest auf ihr Gegenüber gerichtete. Die Haare waren angesengt, die Knie blutig, ihre Schulter war immer noch verwundet, die Wangen trugen Schnittverletzungen und ihre Lungen schmerzen und doch stand sie, sie stand immer noch. Der Kampf zog sich immer weiter in die Länge, beide kämpfen mit ihren letzten Kräften und doch wusste Matsuri es - nun würde bald ihr Moment kommen!   Auch auf den oberen Rängen verharrte man weiterhin auf den Plätzen, gespannt waren die Augen immer noch auf die beiden Kämpfenden gerichtet. Wer hätte gedacht, dass es so nervenaufreibend werden würde? Die Hände fest um das Geländer gekrallt, stand Gaara immer noch zwischen seinen Geschwistern und fragte sich ob er jemals schon einen Kampf so schlimm empfunden hatte mit anzusehen, wie dieses. Allerdings  hatten sich viele Dinge in seinem Leben geändert, scheinbar auch dies. Er wollte nicht, dass sie verlieren würde, sie hatte so viel gegeben, so viel dafür geopfert. Die Sache war verfahren, die Bälle waren so oft hin und her gespielt worden, das man kaum noch durchblickte, was nun der Kern der Sache war.   Gaara hatte die Zeit in der Wüste nicht vergessen, schließlich war es Matsuri zu verdanken, dass er so glimpflich aus allem herausgekommen war. Dann wiederum hatte er sie wieder raus geschickt um sie in die Arme dieses Sadisten zu schicken. Nun stand Matsuri diesem gegenüber, sie stand Ken gegenüber, kämpfte und wollte im Grunde nur Rache? Wieso gab er dem nach? Alles war mittlerweile ziemlich verworren, der Kazekage selbst wusste gar nicht mehr wo sein Standpunkt bei dieser Sache war. Eigentlich war er zur Neutralität gezwungen, wenngleich niemand danach momentan zu fragen schien.   “Du bist zäher als gedacht, aber du wirst nicht gewinnen, du bist eine Versagerin Matsuri, du musst das endlich begreifen. Schön du hast meine Lanze, aber sie wird dir nichts nützen.”, knurrte Ken, er wirkte mitgenommen, allerdings war er kein einfacher Gegner, er war zäh. Der Wille zu kämpfen war noch immer ungebrochen und man spürte, dass er alles daran setzen wollte nicht zu verlieren.   Deine Lanze ist eine Chakrawaffe, auch ich werde sie für mich nutzen können, dem bin ich mir sicher. Warte ab Ken, ich lasse dich nicht so einfach davonkommen, das hast du Yukata nicht einfach so angetan...   Gaaras Hand lag auf auf dem Geländer, auch er hörte die Worte, hatte sie wirklich verloren? Nein, das durfte nicht so sein, nicht nach alledem. Jedoch fragte auch er sich wie sich Matsuri die Lanze nun zu Nutze machen wollte.   “Sie kann das.”, der Kazekage sah auf, eine weiter Person hatte sich neben ihm Platz gefunden.   “Baki…”, Gaara sah seinen alten Lehrer mit großen Augen an. Er wusste, dass Matsuri viele, nein unzählige Stunden bei Baki verbracht hatte. In erster Linie wollte er, dass seine Schülerin dadurch noch besser wurde, jedoch musste er zugeben, dass er auch irgendwo auch keine Zeit hatte, er hatte es einfach in der letzten Tagen und Wochen nicht geschafft alles so unter einem Hut zu bekommen und nun plagte ihn das schlechte Gewissen,  hatte er dem Mädchen doch versprochen zu helfen. Matsuri so zu sehen schmerzte, Gaara war sich sicher sie enttäuscht zu haben. Er hatte sie irgendwo da draußen hängen lassen, obwohl sie im Grunde alleine klar kommen sollte. Wieder und wieder schoss dieser Gedanke in seinem Kopf herum. Er hatte sie hängen lassen. Es war ein wahnsinniger Zwiespalt, denn die Grenzen hatten begonnen zu verschwinden, allerdings nahm sowohl der Kazekage, als auch Matsuri dies noch nicht war.   “Der Wind findet immer seinen Weg, er ist unberechenbar...”, sagte der alte Lehrmeister und der Kazekage nickte bloß zu. Gaara stockte, wie meinte er das? Wie sollte diese Aussage, diese Lage nun erträglicher machen? Eins war gewiss, Ken und Matsuri trugen hier ihre ganz persönliche Schlacht aus. Zu allem Überfluss konnten er nichts gegen diese tun, er der das höchste Amt in diesem Dorf inne hielt, konnte scheinbar nichts ausrichten, denn sie alle lebten nach vollkommen veralteten Regeln. So sah Gaara weiter zu, versuchte die Situation zu verstehen und zu hoffen, dass irgendwie alles wieder gut werden würde. “Weißt du was Ken? Vielleicht kann ich nicht gewinnen, aber eine Sache kann ich...”, Matsuris Stimme klang plötzlich kraftvoll und bestimmend. Ihre Hand umschloss fester die Lanze, sie durfte nicht aufgeben, sie musste weitermachen. Mikoshi, Yukata waren sie weit gegangen, jetzt umzukehren wäre töricht.   “Tss…”, Kens Blick zeigte Hass und vollste Abneigung. Ein Moment der Stille entstand, auch auf den Drehbühnen herrschte Stille. Der Zwist zwischen den beiden Shinobi schein besitzt von dem gesamten Theater ergriffen zu haben.   “...ich kann dich mit in den Abgrund reißen!”, Gaara hielt inne, waren diese Worte von Matsuri, etwa das was Baki meinte. Drehte sich der Wind etwa gerade?   Zumindest machte es den Anschein, der Wind drehte sich und dies mit verdammt schneller Geschwindigkeit. Kens Lanze war nun in der Hand seiner neuen Besitzerin und diese schien diese besser nutzen zu können als Ken es glauben wollte.   Ich habe nur eine Chance, das muss nun sofort klappen…   Plötzlich donnerte die Lanze in einem Tempo an Ken vorbei, dieser wisch knapp aus, doch es war zu spät, im Augenwinkel sah er wie Matsuri ein Jutsu formte und die Lanze zurück sauste und einen entscheidenden Treffer an seinem Arm verursachte - die Menge tobte.   Wahnsinn, sie kämpft, sie kämpft weiter. Geb nicht auf! Mach weiter! Du glaubst gar nicht wie stolz ich auf dich bin Matsuri…, da war sie, es war zwar nur ein schwaches Licht, doch Hoffnung keimte in Gaara auf - Hoffnung Matsuri würde diesen Kampf noch gewinnen.   “Du beschissenes Miststück!”, brüllte Ken und hielt sich den Oberarm, das Blut tropfte zu Boden, wendete sich nun das Blatt? Matsuri wollte nicht warten, um Ken zu beobachten, oder einen Gegenreaktion zu erwarten, sie stürmte nach vorne, versuchte Chakra in ihrer Hand zu konzentrieren - ein weiterer  Aufschrei ging durch die Menge.   Ein stechender Schmerz durchfuhr Matsuri, sie lag am Boden, aufstehen war nicht möglich. Sie blickte umher, da war er, dieser eine Dolch, der Yukata gebrandmarkt hatte steckte nun in ihrem Handrücken, das Blut lief darüber und Ken schien im Zwiespalt zu sein ob er nun sich seine Lanze wieder holte oder nicht. Er steckte immer wieder den Arm aus, Matsuri versuchte sich aufzuraffen und die Tatsache, dass Ken scheinbar gerade wieder versuchte seine eigentliche Waffe wieder zu erlangen verschaffte ihr etwas Zeit.   Sein Charka scheint an seine Grenzen zu kommen, die Lanze ist vielseitig verwendbar. Sie kann sich vermutlich zu jedem Element anpassen. Allerdings werde ich keine Zeit haben, hinter die genaue Technik zu kommen, ich muss diese Sache beenden, lange werde ich das nicht schaffen…, dachte sie und wendete nun wieder ihren Blick dem Dolch zu. Dieser Griff, er hatte sich in ihren Kopf eingebrannt und je länger sie darauf starrte machte sich Wut und Hass in ihr breit. Wieder waren da Yukatas Schreie und diese erdrückende Gefühl der Hilflosigkeit.   Auch auf der Drehbühnen sah man alledem weiter gespannt zu, besonders Gaara machte alles sichtlich zu schaffen. Während Kankurou und Baki die Blicke nicht von dem Kampf abwenden konnten, hatte Temari gerade nur Augen für ihren kleinsten Bruder. Seine rechte Hand krallte sich immer noch fest in das Geländer, sein Gesicht schien noch blasser zu sein als sonst und sein Ausdruck sprach Bände. So kannte sie ihren Bruder nicht, doch hatte Temari während der letzten Monate und vor allem während ihrer großen Rundreise, immer wieder gespürt, dass sich etwas im Kazekagen veränderte. Hier nun auf der Drehbühne schien sich das Endresultat von unzähligen Trainingsstunden, gemeinsamer Reise zu mehr als nur einem Schüler-Lehrer-Verhältnis geführt zu haben.   Ach Gaara...nun verstehe ich wieso du das tust...Du bist sehr mutig, riskierst deinen Posten nur für sie… Ich will nur hoffen, dass dieses Wagnis, das bringt was du dir erhofft hast, Temari hatte verstanden, plötzlich machten einige Dinge Sinn. Allerdings glich dies alles trotz alledem einem Himmelfahrtskommando.   Während Ken immer noch versuchte seine Lanze zu rufen, wollte Matsuri keine Zeit mehr verstreichen lassen, mit einem Ruck riss sie sich den Dolch aus der Hand und plötzlich konnte sie auch wieder aufstehen. Ihre Hand schmerzte höllisch, allerdings war nun keine Zeit sich auszuruhen, sie griff nach einer der Nadeln und wollte sie Ken direkt in einen seiner Chakrapunkte rammen, um ihn so kampfunfähig zu machen.   Ein weiterer Aufschrei ging durch die Menge, Gaara war im Zuge die Sache nun zu beenden, doch Temari hatte ihn rechtzeitig am Arm gepackt.   “Sie hat nicht verloren, schau genau hin!”, forderte sie ihren Bruder auf und nun einen weiteren Blick zu riskieren. Matsuri lag am Boden, Blut lief ihr aus dem Mund, sie würgte und würgte, irgendetwas schien nicht zu stimmen. Jedoch schien auch Ken nicht gerade auf der Höhe zu sein, er hatte zwar den Angriff seiner Gegnerin kommen sehen, allerdings hatte die Zeit für einen angemessene Verteidigung nicht gereicht.   Matsuri robbte sich zur Seite, spuckte Blut, ein Zahn kam am Boden zum Vorschein, doch trotz all der Schmerzen, all des Leidens, all der schlechten Dinge, welche das Mädchen in den letzten Tagen durchlitten hatte, war in ihrem Kopf nur noch der Sieg in ihrem Kopf, Sieg über ihren persönlichen Tyrannen. Ken wirkte vollkommen zerstreut, wer genau hinschaute konnte sehen, dass an seiner Schläfe eine Nadel steckte.   Gaara sah noch wie Matsuri Fingerzeichen formte, er kannte sie, doch ihre Worten konnte er nicht hören, denn die markerschütternden Schreie von Ken übertönten einfach alles.   “Du elendes Miststück, du elendes...du...ich kann nichts hören...ich...ich…”, Ken hatte sich aufgerappelt und wollte mit bloßen Händen einfach nur noch auf Matsuri einschlagen.   “Du kannst noch hören, du hörst nur dein eigenes Gewäsch nun nicht mehr hören. Du kannst nun nur noch mich hören, die Schmerzen sind durch mein Jutsu ausgelöst. Du hast meine Nadeln ja schon gesehen, sie sind vielseitig einsetzbar, das hier ist eine eher, nennen es mal unfaire Variante...aber damit kennst du dich ja aus, was?”, in Matsuri Stimme lag blanker Hass man konnte die Abneigung spüren, die sie beide verband.   “Ich verliere nicht und schon gar nicht gegen dich. Das du überhaupt hier bist ist eine Schande für das ganze Dorf!”, raunte Ken, holte zum Schlag aus, doch dies war der Moment der das Fass zum überlaufen brachte.   Sie schlug beide Hände fest zusammen und Ken fuhr zusammen, er schrie krümmte sich vor Schmerz und schien unfähig zu sein auch nur aufzustehen.   "Meine Ohren....meine Ohren!", brüllte Ken vor Schmerz.  “Sei ruhig! Sei endlich still...", sagte sie stumpf, Matsuri erhob sich vom Boden. Ken schien der Schmerz langsam aber sich wahnsinnig zu machen. Wieder und wieder schlug sie in die Hände und schien ihren Gegner damit zu vermürben.  “Verdammt noch mal was geht hier ab?”, Temari war schockiert, sie stand fassungslos neben ihrem Bruder, der Kampf war im Grunde entschieden, doch schien der eigentliche Kampf noch nicht entschieden zu sein. Sie alle spürten, dass noch etwas anderes dahinter steckte, doch Gaara stand nur schweigend neben ihr.   “Du feiges Arschloch, wie konntest du ihr das nur antun. Wie konntest du das tun.”, ihre Stimme wurde immer erstickter, das Blut lief ihr immer noch die Lippe herunter, doch war dies nun vollkommen egal. Matsuri schien in diesem Moment einen emotionalen Zusammenbruch zu erleiden. Ken lag am Boden, er bewegte sich nicht doch musterten seine dunklen Augen das Mädchen vor ihm. Sie stand immer noch, sie war angeschlagen, verwundet, am Ende ihrer Kräfte und doch hatte sie noch genug Kraft gegen ihn zu kämpfen - er musste einsehen, er hatte verloren.   “Ich wollte dich leiden sehen…”, brauchte er keuchend hervor, im Amphitheater war es wieder einmal  still geworden, alle blicken gebannt auf die beiden, selbst der Kampfrichter schien nicht einschreiten zu wollen.   “Was..?”, ihre Stimme zitterte, endlich schien Matsuri eine Antwort zu bekommen, allerdings machte sich nun ein neues Gefühl in ihr breit - Angst. Sie hatte Angst vor alledem was nun kommen würde.   “Ja, es stimmt. Ich wollte nicht, dass du soweit kommst. Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet, seit dem Tag als du zu unserem heutigen Kazekage bist…”   Ein dicker Klos machte sich in Matsuris Hals breit, alles nun im Schweinsgalopp eine höchst unangenehme Richtig ein.   “...die Leute reden Matsuri, sie reden und reden. Denkst du deine Entscheidung hat nicht für Aufsehen bei den anderen Genin gesorgt? Du warst jünger als wir alle und hast dich als einzige für dieses Weg entschieden. Wir alle sahen Gaara als Monster an, und die das kleinste Licht bist zu ihm gegangen. Ich habe diese Entscheidung zuerst belächelt, habe dir keine Chance gegeben, haben deinem Lehrer keine Chance gegeben. Niemand hat an diese Kombination geglaubt, also schenkte ich dir keine Beachtung, verfolgte meine Pläne weiter. Ich wollte zu den besten Ninjas dieses Dorfes gehören, wollte eines Tages zu den ANBU, alle sollten sehen wie gut ich war, doch du wurdest immer besser. Plötzlich hattest du die Genin-Prüfung in der Tasche und man konnte sehen wie schnell du Fortschritte gemacht hattest, dann als Gaara Kazekage wurde, war es plötzlich dein Team es von dem sie alle redeten, nicht mehr mein Team. Ihr bekamt die besseren Missionen, obwohl ihr doch nicht drauf hattet. Bevor du da warst schien mein Weg vorbestimmt zu sein, doch spätestens als mein Team und ich einige Jonin, kurz vor der zweiten Chunin-Auswahlprüfung belauschten brachte es das Fass zum Überlaufen. Sie redeten nur über deine Taten dort draußen in der Wüste, wie selbstlos du unserem Kazekage geholfen hast, dass du es warst die Hilfe holte. Dabei hast du einfach nur die Befehle verweigert. Du warst nichts weiter als eine Deserteurin!”, in Kens letzten Worten konnte man nun ganz klar die Wahrheit aufflammen sehen.   “Ich konnte nicht anders...Ich musste dich aufhalten. Ich wollte nicht den Rang abgelaufen bekommen und schon gar nicht von einer Frau. Du wurdest einfach zu gefährlich, doch wie sollte ich es tun. Dir wurde  ja nun noch mehr Unterstützung zu Teil, weißt du überhaupt wer Baki ist? Wahrscheinlich nicht, doch ich hatte ein Auge auf dich, wusste, dass du immer gefährlicher wurdest. Also musste ich mir etwas einfallen lassen um dich zu brechen, da kam ich auf die Idee. Ich musste nur dann zuschlagen, wenn dein großer Aufpasser nicht über dich wachte, dort draußen in der Wüste. Ich wollte dich emotional brechen, sodass du gar nicht mehr kämpfen wolltest, ich wollte das du freiwillig das Handtuch wirfst, mir war so sogar gleich ob ihr da draußen überlebt oder nicht, du glaubst  gar nicht wie es mir gefallen hat deinen Gesichtsausdruck zu sehen, als ich Yukatas Fleisch verbrannte habe. Ich dachte ich hätte gewonnen, doch du bist eine dreckige Hündin, die man treten kann wie man will und sie nicht tot bekommt.”   Da war sie... Da war die Antwort, welche Matsuri so lange versagt wurde, doch es machte nichts besser, es alles nur noch schlimmer. Die Wahrheit war einfach nur grausam. Sie weinte, sie weinte aus Schmerz, aus Fassungslosigkeit und vor Zorn. Matsuri wusste nicht wohin sie mit ihren Emotionen sollte, dass dies alles vor hunderten Menschen gerade geschah nahm das Mädchen schon gar nicht mehr war.   Einige Sekunden schien gar nichts mehr zu geschehen, Matsuris Schluchzen durchdrang die Stille, bis Ken ein letztes Mal zu Sprechen begann.   “Und jetzt heulst du...Was für ein Ninja willst du denn mal werden…”, sprach Ken mit erstickter Stimme. Matsuri blickte auf, sie sah zu Ken, welcher vor ihr am Boden lag. Sie spürte den Drang ihm nun einfach seinen Schädel einzutreten, damit er endlich schweigen würde, doch dann kam ihr eine andere Tatsache in den Sinn - dies würde nichts bringen.   “Ein weitaus besserer als du...Du hast aus Angst um einen hypothetischen Posten Dinge getan, die einfach unverzeihlich sind. Aus Neid warst du bereit über Leichen zu gehen, Menschen die diesem Dorf angehören.Wo ist dein Stolz Ken? Wo ist dein Ehrgefühl? Du bist echt das Letzte. Wie kann man nur so besessen sein? Weißt du Ken, du hättest damals die gleiche Wahl treffen können wie ich, doch du hast es nicht, mach mich nun dafür nicht verantwortlich, dass ich mich entschlossen habe damals bei Gaara Unterricht zu nehmen habe ich aus einem ganz bestimmten Grund getan, wer so viel Scheiße erträgt und immer noch steht, der muss besonders stark sein, doch Stärke ist nicht nur physischer Natur, das hast du noch nicht begriffen. Ich habe auf die weiteren Dinge keinen Einfluss gehabt, ich habe ihn nicht zum Kazekage gewählt, doch bin ich dankbar über diese Entscheidung. Nicht alle hier heißen diesen Weg gut, doch ich tut es aus vollster Überzeugung, und ich werde ihm Folge leisten, ich werde meine Pflicht als Ninja von Sunagakure erfüllen und meinen Kazekage dienen, so wie du es eigentlich auch tun solltest, Ken….”,eine Pause entstand, Matsuri Stimme schien immer mehr Kraft zu gewinnen, endlich sprach sie sich alle die Dinge von der Seele, die tief in ihr drin steckten.   “...Eine Sache verspreche ich dir Ken, solange du immer noch so weitermacht, werde ich dafür sorgen, dass du immer wieder scheiterst, ich werde dich jagen wenn es sein muss, doch werde ich alles daran setzen, dass nicht noch einmal ein Mensch aus purem Neid geschändet wird. Du hast es nicht verdient Chunin zu sein, nicht mit dieser Einstellung.”, als Matsuri geendet hatte spürte sie, wie sich der Nebel aus Unklarheiten gelegt hatte und nun die Erkenntnis Einzug gehalten hatte - es war vorbei.   Sie hatte gesiegt, doch fühlte es sich nicht danach an, ihre Seele war verletzt und da waren sie, die Worte von Gaara.   Danach ist alles anders…   Er hatte Recht behalten, so nahm Matsuri nicht war wie plötzlich die Menschen sich von ihren Plätzen erhoben und zu applaudieren begannen. Über die Lautsprecher wurde ihr Name als Siegerin verkündet und doch ruhe ihr Blick auf Gaara, sie beide sahen sich an. Dieses Mal mied er nicht den Blick, dieses Mal sahen diese grünen Augen sie direkt an. Sein Blick drückte Schuld, Dankbarkeit und Stolz zugleich aus, sie beide hatten nicht geahnt wie dieser Kampf verlaufen würde, war der Sieg nur pures Glück oder Schicksal, jedenfalls waren es ihre Worte, ihr Lippenbekenntnis, was Gaara vollkommen aus der Bahn war. Er zeigte zwar keine Emotionen, auch wenn er es wollte und nicht konnte. Er musste Haltung bewahren, Haltung im Angesicht der hunderte Zuschauer, die nun Zeuge wahren. Sie alle wohnte der Stunde bei, als Gaara seinen ersten Gefolgsmann bekam.   Kapitel 66: Aufschwung? ----------------------- Es waren drei Tage vergangen. Die Sonne stand wie so oft hoch am Himmel während Matsuri die Straße entlang ging, hatte die Hände in ihre Jacke gesteckt und beobachte das Treiben an den Marktständen, welche immer ganz in der Nähe ihres Hauses waren. Alles wirkte heiter und fröhlich und doch konnte sie dem Ganzen nicht allzu viel abgewinnen.   Ihre Gedanken hingen in den Wolken, Matsuri wusste nicht wo sie stand und wie es weitergehen sollte. Sie hatte erreicht was sie wollte und doch fühlte sie sich nicht gut dabei. Wie konnte man zwar glauben das Richtige getan zu haben, und doch mit keiner Phase dieses Körpers daran glauben. Normalerweise hatte sie im vergangenen Jahr bei Gaara immer Rat gefunden, aber dieses Mal überstieg das Ausmaß der Dinge den Rahmen, welchem sie ihm zumuten wollte. Gleichwohl die Tatsache, dass der Kazekage fest in diesem Teppich der Dramen und Feindseligkeiten verworren war. So hatte Matsuri an diesem Morgen etwas getan, was sie schon sehr lange nicht mehr getan hatte, sie besuchte das Grab ihrer Eltern außerhalb der Mauern von Sunagakure. Alle Gräber der Dorfbewohner waren dort, sie langen an der Nordseite der Mauern und waren im Grunde schmucklose helle Marmor Steine, die in Reihen dort standen.   Matsuris Eltern waren beide Chunin gewesen, die außerhalb der Mauern von Sunagakure draußen in der Wildnis starben, als Eindringlinge den genauen Standort des Dorfes herausfinden wollten, alles im Beisein ihrer einzigen Tochter. Es war der grausamste Moment in ihrem Leben gewesen, wenngleich Matsuri in diesem Moment noch nicht begriffen hatte weshalb ihre Eltern an diesem Tag gestorben waren - sie hatten es zum Schutz aller anderen getan, damit ihrer Tochter eine sichere Zukunft haben konnte. Jetzt verstand Matsuri die Dinge besser, dort im Amphitheater hatte sie den Sinn verstanden, den Sinn weshalb ihre geliebten Eltern damals gestorben waren, weil es sich lohnte für andere zu kämpfen, weil es irgendwann nicht mehr nur um sich ging, sonder auch um das Leben von anderen Menschen, Menschen die einem viel bedeuten.   So wusste Matsuri nun warum sie dies alles getan hatte, sie wollte Yukata rächen, sie wollte, dass ihrer Schmerzen nicht umsonst gewesen waren und doch hatte sie seit dem Kampf noch nicht mit ihr gesprochen, Yukata lag nun im Krankenhaus schien aber schon über den Berg zu sein, es war also höchste Zeit ihr gegenüberzutreten.   Der Gang zum Krankenhaus fühlte sich jedoch alles andere als gut an, Matsuri fühlte sich von Schuldgefühlen geplagt. Sie hatten kein Wort bisher gewechselt und trotz, dass Matsuri Ken besiegt hatte, gab es ihr nicht das Gefühl damit Yukatas Grauen auch nur etwas erträglicher gestaltet zu haben. So lief sie also Richtung Krankenhaus als plötzlich ein Windstoß aufkam. Das Mädchen sah auf, niemand war in der Nähe alles wirkte friedlich, sie blickte sich um und ihr Blick blieb am Kazekageturm hängen.   “Ach verdammt!”, stieß Matsuri hervor, da war die nächste Anlaufstelle, welche sie gemieden hatte. Wie konnte alles nur so kompliziert sein? Vor der Chunin-Auswahlprüfungen, war Yukata einfach nur ihrer Teamkollegin und Freundin, Gaara ihr Lehrer, aber nun? Nun schien alles einfach nur noch kompliziert, stressig und einfach nur ermüdend zu sein.   Als Matsuri die Tür zu Yukatas Krankenzimmer aufschwang, war diese nicht allein in dem Zimmer, auch Mikoshi war anwesend.   “Matsuri!”, rief Yukata überrascht aber doch freudig und ihr Gegenüber bekam direkt einen dicken Kloß im Hals.   “Yukata...ich…”, Matsuri brachte keinen Ton heraus und doch schienen ihre Füße sie von ganz alleine an das Krankenbett. Nun stand sie direkt vor ihr. Es lag ein komisches Gefühl in der Luft. Minutenlang schienen sich die beiden einfach nur anzustarren, bis es schließlich aus Matsuri heraus brach.   “Es tut mir leid...es tut mir so unendlich leid. Ich wusste nicht wie grausam er ist...er...es hätte mich treffen sollen, du hast das alles für mich getan und ich bin dir unendlich dankbar….ich…”, doch Matsuri konnte nicht weitersprechen. Yukata hatte die Hand gehoben sich aufgesetzt und dann schließlich ihrer Teamkollegin und Freundin umarmte.   “Yukata…”   “Schon okay Matsuri...Ich habe schon längst gehört was bei den Finalkämpfen passiert war, wie du gekämpft hast, dass du für mich gekämpft hast. Du hast echt das Zeug zu einer großen Kunoichi, ich bin stolz in deinem Team zu sein.”, flüsterte sie und nun brachen bei Matsuri alle Dämme. Es war eine Art Absolution, die sie gebraucht hatte. Yukata hatte ihr vergeben und sie konnten endlich wieder weitermachen. So erfuhr Matsuri im Laufe des weiteren Gesprächs einige Dinge, die im Eifer der letzten Tage an ihr vorbei gingen.   So wurde Yukata direkt hierher verlegt und hatte im Dämmerzustand mitbekommen, dass ein anderes bekanntes Gesicht hier gewesen war.   “Also Kankurou war hier und hat dafür gesorgt, dass du die bestmögliche Behandlung bekommst?”, Matsuri blickte verwundert zu Mikoshi und Yukata.   “Ja, ich wurde behandelt wie ein rohes Ei, ständig wurde nach mir gesehen und die Fleischwunde wurde so gut behandelt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass man später nichts mehr davon sehen wird.”, erklärte sie.   “Wow, wahnsinn, das sind wirklich tolle Nachrichten.”, es war erleichternd zu hören, dass diese Geschichte sich noch zum Guten wandelte. Allerdings war dies nicht die einzige Neuigkeit, welche die junge Frau heute noch ereilen würde. Das Team Matsuri redete noch ein ganze Weile, Mikoshi erzählte von seinem Kampf, denn er hatte es ebenfalls geschafft Chunin zu werden, als die Tür des Zimmers erneut aufschwang und ein weiteres bekanntes Gesicht den Raum betrat.   “Temari?”, sagte die drei, sichtlich verwundert diese hier zu sehen.   “Wusste ich doch, dass ich euch drei hier finde. Wie es aussieht scheint ihr immer noch die Geschehnisse der letzten Tage zu diskutieren.”, sagte sie und schritt durch den Raum und nahm auf einem Stuhl gegenüber von Yukatas Bett platz.   “Ja, in der Tat. Schade, dass ich die beiden nicht habe kämpfen sehen, aber ich freue mich sehr, dass die beiden es geschafft haben Chunin zu werden.”, ergänzte Yukata und sah mit funkelten Augen von Mikoshi zu Matsuri.   Temari lächelte, sie verschränkte die Arme und ihre Augen wanderten über die Decke. “In der Tat, es war wirklich sehr spektakulär, allerdings nicht nur die Kämpfe…”, ihr Blick wanderte nun zu Matsuri, “...Kens Geständnis bei seinem Kampf hat eine Welle losgetreten, sodass sogar der Ältestenrat getagt hat.”   Matsuri stockte der Atem, was lief hier ab? Wohin würde sich das Gespräch nun entwickeln?   “Yukata, dein Verhalten dort draußen in der Wüste hat dafür gesorgt, dass der Ältestenrat dem Wille des Kazekagen stattgegeben hat und du nun ohne eine reguläre Prüfung ebenfalls zum Chunin ernannt wirst.”, kaum hatte Temari geendet brauch Jubel in dem Krankenzimmer aus, es war eine wahnsinns Nachricht - sie alle waren Chunin! Konnte es noch besser laufen?   “Glückwunsch ihr drei! Allerdings kommt nun mal wieder runter. Das bedeutet zwar mehr Geld und andere Annehmlichkeiten, allerdings sollte ihr auch bedenken, dass es nun noch härter wird. Ihr könnt euch bald entscheiden in welche Richtung eure Laufbahn gehen soll…wieder stockte Temari und sah zu Matsuri.   “...Für dich habe ich noch eine gute Nachricht, Matsuri.”, ihr Herz schlug höher, was würde nun kommen?   “Während deines Kampfes waren einige Mitglieder der Jäger-Einheit anwesend. Sie waren sehr beeindruckt und sind bereit dich auszubilden und aufzunehmen, das ist eine riesige Ehre. Du sollst dich im Laufe der nächsten Wochen bei einer Dame namens Alpha melden, falls du Interesse hast.”, mit diesen Worten verschwand Temari und hinterließ drei Fragezeichen auf den gesichtern von Yukata, Mikoshi und Matsuri.   “Wisst ihr was die Jäger-Einheit ist?”, unterbrach Yukata die Stille und die anderen beiden schüttelten den Kopf, so galt es nun auf lange Sicht wohl herauszufinden, um was es sich dabei nun genau handelte und auch noch auf ihrem Rückweg nach Hause konnte Matsuri nicht drum herum kommen, immer daran zu denken, bis sie plötzlich von einer Person aus ihren Gedanken gerissen wurde.   “Hey Matsuri! Warst du bei Yukata?”, es war Sari die gerade aus einem Geschäft herauskam.   “Hallo Sari! Ja, es war wirklich erleichternd auch schön. Ich bin sehr glücklich Yukata in meinem Team zu haben.”, antwortete sie und Sari lächelte.   “Freut mich für dich, dass die Dinge nun noch ein gutes Ende genommen haben, allerdings…”, sie legte eine kurze Pause ein, “...du hast nicht vergessen, dass wir am Wochenende gemeinsam auf das Gründungsfest gehen? Vergess’ nicht danach wollten wir an Meer reisen und meine Tante besuchen gehen.”   “Das Gründungsfest?”, sagte Matsuri leise und dann kam ihr es wieder in den Sinn, es war ein Dialog den die beiden schon vor einigen Wochen geführt hatten und wegen den, doch recht nervenaufreibenden Chunin-Auswahlprüfungen, schlicht und einfach vergessen worden war.   “Sicher...natürlich gehen wir beide dahin! Und auf das Meer freue ich mich schon sehr.”, sagte Saris Freundin nun mit mehr Enthusiasmus in der Stimme, Sari lächelte und so verabschiedeten sich beide danach wieder und Matsuri ging weiter Richtung Zuhause.  Irgendwie schien ein Aufwärtstrend in der Luft zu liegen, sie konnte es spüren. Der Gedanke einfach nun mal mit Sari Spaß zu haben und nicht an all die schrecklichen Ereignisse der vergangenen Wochen denken zu müssen, bereitete ihr ein warmes Gefühl der Vorfreude.   Zuhause angekommen wollte Matsuri noch eine Tasse Tee trinken bevor sie zu Bett ging, doch ihr Onkel, erklärte, dass in ihrer Abwesenheit zwei Päckchen abgeben wurde, und dass beide für Matsuri bestimmt waren. Besagte Päckchen standen beide auf der Treppe. Das eine war recht groß, vergleichbar mit vier Schuhkartons, die man zu einem Viereck aufgereiht hatte, das andere war eher klein rund 20x15cm. Matsuri nahm beide mit hoch legte sie auf ihr Bett und stand eine Sekunde ruhend dafür. Sie hatte aus irgendeinem Grund das Gefühl, dass beide Päckchen einen wichtigen Inhalt haben würden.   Sie griff zuerst zu dem großen Päckchen, was sich als als dünne Holzkiste entpuppte. Darauf lag ein Brief und kaum hatte Matsuri diesen geöffnet, erkannte sie die enge, säuberliche Handschrift - Gaaras Handschrift.   Du hast großes geleistet, ich bin stolz auf dich.   Sie lächelte, ein warmes Gefühl machte sich breit. Die ganze Zeit hatte sich die junge Frau davor gedrückt das Gespräch mit Gaara zu suchen, aber nun hatte er ein Zeichen gesendet und so schien Matsuri auch in dieser Sache wieder mehr positive Gedanken zu haben. Schließlich öffnete sich die dünne, schmale Holzkiste, drinnen war etwas bekanntes, allerdings auch lang erträumtes - eine Ninjaweste von Sunagakure. Nun konnte Matsuri nicht anders, als breit grinsen. Es fühlte sich gut an diese Weste in Händen zu halten, endlich war ihre Arbeit und der Erfolg greifbar. Dann jedoch, griff sie zum zweiten Päckchen und auch hier war es erst ein Brief, welcher ihre Aufmerksamkeit gewann. Jedoch war dies eine unbekannte Handschrift, sie unterschied sich sehr von der letzten, hatte nicht diese geordnete Struktur, war eher ausladend und nicht sonderlich schön zu lesen.   Es tut mir leid was passiert ist, ich habe dir Unrecht getan. Ich war von Neid zerfressen und wollte nicht anerkennen was du getan hast. Als Zeichen des Friedens überlasse ich dir mein Messer, es besitzt eine Chakraklinge und ist vielseitig verwendbar. Was es alles kann musst du jedoch selbst herausfinden.   Ken   Matsuri stockte der Atem, sie öffnet die Schatulle und da war es, das Messer mit dem Ken Yukata all das Leid zugeführt hatte, wenn dies eine Art der Entschuldigung war, dann war es irgendwo ein makaberer Scherz. Die Schülerin des Kazekagen nahm es in die Hand, der Griff schimmerte grün von den Edelsteinen und doch fragte sie sich ob es wirklich in Ordnung war dieses Messer zu benutzen?   Kapitel 67: In einer warmen Sommernacht... ------------------------------------------ Wenn der Duft der unzähligen Grillstände durch die geöffneten Fenster der Häuser hinein zog und überall die bunten Laternen aufgestellt wurden, dann wusste jeder in Sunagakure, dass das Gründungsfest kurz vor der Tür stand. Es war immer eine ganz besondere Nacht, doch dieses Mal sollte sie unvergesslich werden.   Es war noch früh am Morgen und doch herrschte schon mehr Treiben in den Gassen, die Menschen waren gut gelaunt, die Sonne schien und es wehte ein angenehmer Wind. Gaara saß bei einer Tasse Tee in der Küche und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Er war noch nie der Mensch, der sich von guter Stimmung anstecken ließ und doch schienen heute die Uhren etwas anders zu laufen.   “Hey, alles klar?”, sprach Kankurou, der gerade zur Küche herein kam und direkt auf den Kühlschrank zu steuerte, auch er schien heute gut gelaunt zu sein.   “Sicher.”, sagte Gaara.   “Na Jungs!”, Temari betrat den Raum, sie griff in eines der Regale holte sich eine Tasse heraus und ließ sich neben Gaara fallen.   “Und? Wie sieht es aus? Geht ihr heute Abend auch auf das Fest?”, fragte sie und sah abwechselnd ihre beiden Brüder an.   “Sicher, ich treffe mich mit zwei Mädels die in der Bar zwei Straßen weiter kellnern.”, brüstet sich der Ältere.   “Was? Gleich zwei? Du willst aber sicher gehen.”, feigste Temari und sah nun wieder zu Gaara, der wieder einmal den Mantel des Schweigens über sich hüllen wollte.   “Und was ist mit dir? Keine Pläne?”, harkte sie nach und Gaara, der tunlichst versucht hatte nichts zu diesem Thema zu sagen, aber Temari hatte die Unart jemand festzunageln und erst nachzugeben, wenn ihre gegenüber redete.   “Ach ich...mir liegen so Sachen nicht wirklich...ich wollte zu…”, doch der Kazekage hatte keine Chance, seinen Satz zu beenden. Entrüstet verzog seine Schwester die Augenbrauen und schüttelte nur den Kopf.   “Zuhause bleiben? Du als Kazekage? Mein Gott Gaara! Die Zeiten haben sich geändert, du solltest dich nicht immer in deinem Schneckenhaus verkriechen.”, sagte Temari und Kankurou legte gleich eine Schippe drauf.   “Komm doch mit mir mit! Das ist eine prima Idee, du bist bei mir und lernst auch gleich neue Leute kennen. Die beiden Mädels werden sicher total begeistert sein, wenn sie mit dem Kazekagen das Fest besuchen können.”, erklärte er und Gaara legte den Kopf schief. In der Tat die Dinge hatten sich geändert. Früher hätten seine Geschwister solche Sätze, ihm gegenüber nie in den Mund genommen. Allerdings hätten sie auch keinerlei Anstalten gemacht ihn mitzunehmen, auch wenn der Kazekage das Gefühl nicht loswurde, dass Kankurou ihn dazu benutzen wollte, bei den Mädchen Eindruck zu schinden.   “Ich überlege es mir.”, erklärte Gaara und so war dieses Thema zumindest für den Moment vertagt.   An einem anderen Ort, einige Stunden später, im Dorfm klopfte es an ein Haustür.   “Matsuri? Sari ist da!”, rief einen bekannte Stimme die Treppe rauf in den ersten Stock, kurz darauf hörte man eine Tür zuschlagen und eine junge Frau stürmte besagte Treppe herunter, gab ihrem Onkel einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich mit den Worten “Ja, wir passen auf!”, dann verschwand Matsuri gemeinsam mit Sari draußen.   Die Sonne war gerade am Untergehen und doch war es immer noch sehr warm. Dies lockte natürlich unzählige Menschen nach draußen und so standen die Zeichen auf Spaß bei diesem Gründungsfest.   Matsuri hatte ein breites Lächeln auf den Lippen, die vergangen Tage und Wochen schienen langsam in Vergessenheit zu geraten und nur der heutige Abend zu zählen. Sie tingelten Richtung Dorfmitte, es herrschte dichtes Gedränge, die Menschen waren ausgelassen und in Feierlaune. Es dauerte auch nicht lange und Sari und Matsuri trafen Yukata, die endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, Mikoshi, der sie begleitete und Saris Teamkollegen. Sie alle hatten auch ein klares Ziel, nachdem die Bäuche mit allerlei Köstlichkeiten von den vielen Marktständen vollgeschlagen waren trieb es sie zu einem der unter den Dorfbewohnern wohl bekanntesten Orte in Sunagakure.   “Wir gehen wohin?”   “In den Keller?”   “Was? In einen Keller? Wieso, denn das?”   “Das ist nicht ein Keller, das ist ‘der Keller’! Du warst wirklich noch nie Party machen, oder?”, erklärte Kankurou schon fast etwas genervt Gaara, der sich neben ihm durch die Menschenmenge schlängelte.   “Entschuldige, dass ich viel arbeite.”, sagte Gaara knapp und doch schien hier gerade etwas wie eine brüderliche Kappelei zu entstehen - etwas was es früher zwischen ihnen nicht gab.   “Das liegt nicht an deiner Arbeit, sondern dass du nie feiern gehen willst.”, monierte sich Kankurou und rempelte mal wieder jemand beim Laufen an.   “Also dafür, dass du mich fast angebettelt hast mitzukommen bist du nun ganz schön frech.”, konterte nun Gaara, er blickte Kankurou prüfend an, dieser wusste, er konnte Gaara nicht viel verheimlichen, denn auch wenn er nicht so wirkte, hatte er doch ein gutes Gespür zwischen den Zeilen zu lesen.   “Schon gut, schon gut... Ich finde es echt cool mal was mit meinem Bruder zu unternehmen, also ganz ohne die Arbeit versteht sich.”, gab der Älter schließlich zu und beide lächelten etwas peinlich berührt - Emotionalität lag ihnen beiden nicht wirklich.   “Geht mir genauso.”, antworte der Kazekage und und klopfte seinem älteren Bruder auf die Schulter.   “Also jetzt sag schon, was ist jetzt mit diesem Keller.”, setzte Gaara nach und auf Kankurous Gesicht bereitet sich ein breites Lächeln aus.   “Ein ehemaliger Getreidekeller, der vor über dreißig Jahren zum ersten Mal als Party feiern verwendet wurde, seitdem wird er jedes Jahr am Gründungsfest geöffnet und jeder, der was von sich hält lässt hier die Sau raus.”, erklärte Kankurou und Gaara nickte. Er hatte von solchen Sachen keine Ahnung, so musste er seinem Bruder Glauben schenken. Obwohl er ehrlicherweise zugeben musste, dass er sich nicht so sicher war ob er überhaupt “die Sau rauslassen wollte”, schon jetzt spürte er die Blicke der Menschen auf der Straße, die scheinbar verwundert waren den jungen Kazekage hier auf der Straße zu sehen. Innerlich hoffte Gaara, dass es in diesem Keller hoffentlich etwas besser sein würde, er fühlte sich in den Straßen etwas auf dem Präsentierteller und doch kaum standen sie vor einer riesen runden Holztür, seine Sorgen vom Tisch gefegt wurden.   Es war schon hier brechend voll, offensichtlich wollten sie alle dort rein, dicht an dicht standen sie an, Gaara welcher sich für einen kurzen Moment freute nun in der Menge unterzugehen wurde plötzlich von Kankurou am Arm gepackt und sie drückten und schoben sich vor bis an die große Holztür. Dabei konnte man die Leute immer wieder murmeln hören “...da ist der Kazekage.”, “...hey seht ihr das? Unser Meister Kazekage feiert heute auch hier!”, sie redeten, doch es war nicht negativ. Gaara konnte es kaum glauben, diese jungen Leute hier störten sich nicht an seiner Anwesenheit, sondern akzeptierten ihn. Plötzlich machte sich Erleichterung in ihm breit, vielleicht wurde dies ja doch ein netter Abend.   Jedoch konnte Gaara nicht weiter in seinen Gedanken hängen, Kankurou hatte ihn nun vor dem Türsteher geschleift, der in diesem Augenblick einen harschen Kommentar gegenüber seinem älteren Bruder fallen lassen wollte, doch als er den schmalen Rotschopf sah, sofort seine Tonlage änderte und beide hineingehen durften.   “Sag mal, ich bin hier aber nicht dein Türöffner?”, harkte Gaara nach als beide  nun eine lange Treppe nach unten gingen.   “Ach quark, was denkst du von mir Gaara. Ich bin nur um dein Wohl besorgt. Du bist immer so ernst, ich will nur, dass auch mal Spaß hast.”, erklärte er und langsam nahm man eine immer lauter werdende Musik wahr.   “Um mein Wohl? Na, ich weiß ja…”, doch der Kazekage kam nie dazu diesen Satz zu beenden, da sie nun durch eine weitere Tür geschritten waren und er mit offenem Mund dar stand. Damit hatte er nicht gerechnet. Sie standen nun auf einer Art Balkon und blickten auf eine feiernde Menge hinunter, es mussten hunderte sein, an einer Stirnseite spielte eine Band, auf der zweiten Ebene war eine Bar und diesere Tische an denen Leute saßen und sich unterhielten, eine Treppe verband diese Ebene mit der Tanzfläche, eine weitere den Balkon. Das es sowas in Sunagakure gab und er hatte nie davon erfahren? Tja scheinbar hatte er in einigen Dingen noch viel zu lernen.   Kankurou der sich hier mit zwei Mädchen verabredet hatte schleppte seinen kleinen Bruder direkt weiter und so hatte dieser keine Zeit sich weiter umzusehen und so ahnte er zu diesem Zeitpunkt nicht, dass bereits eine andere Person hier war und die Nacht zum Tag werden ließ.   Etwas fünf Minuten später saßen die beiden Bruder an einem der unzähligen kleinen Tische gemeinsam mit zwei Mädchen, die Kankurou schon länger kannte und versuchte mit allen Mitteln der Kunst zu beeindrucken. Dafür hatte er bereits eine runde Getränke geholt, die alle süß-fruchtig schmeckte und so geschickt von ihrem hochprozentigem Kern ablenken. Gaara hatte schnell durchschaut, dass Kankurou bei einer der beiden Damen laden wollte und er nur die Ablenkung war, um dies nicht wie ein komisches Dreier-Date aussehen zu lassen. Er selbst hatte nicht wirklich an einem der Mädchen Interesse, Gaara nippte immer zu seinem Getränk und während, die beiden Mädchen sich um Kopf und Kragen redeten beobachte er die tanzende Menge dort unten.   Nach einiger Zeit entdeckte er tatsächlich seine Schwester, Temari tanzte zusammen mit einigen ihrer Freundinnen und, war dies dieser Kerl aus  Konoha? Der war doch sonst immer wortkarg und steif, nun hier wirkte er ganz anders. Gaara ließ seinen Blick weiter über die Menge streifen und schließlich blieben seine Augen an einem Mädchen hängen welches ausgelassen tanzte, er konnte ihr Gesicht nicht erkennen und doch machte sie irgendwie einen vertrauten Eindruck auf ihn. Lag es an dem Kimono, den das Mädchen offen trug und darunter ein Kleid offenbarte? Oder ihre zwar weiten, aber doch eleganten Bewegungen? Er war sich nicht ganz sicher, allerdings starrte er sie einfach eine ganze Weile verträumt an, bis Kankurou plötzlich alles in ein ganz andere Licht tauchte.   “Hey, Gaara willst du noch einen?”, der Kazekage blickte auf, er sah zu seinem Glas und dann irritiert zu seinem Bruder.   “Ich ahm...ja?”, stammelte er und wendete verdächtig spät seinen Blick von der Tanzfläche ab - einen Moment zu spät.   Kankurous Augen huschten herum und dann grinste er breit: “Schön, aber ich geb dir einen guten Rat, wenn du nur hier oben hockst und Drinks in dich rein kippst wird sie nicht auf dich aufmerksam, du solltest zu ihr gehen und sie ansprechen, ich glaube sie wird sich freuen dich zu sehen.”   Gaara verstand nicht ganz was Kankurou damit sagen wollte, in solchen Dingen hatte der junge Kazekage einfach einen lange Leitung.   “Was? Ahm...Was willst du damit sagen?”, antwortete er leicht irritiert und Kankurou gluckste.   “Na Matsuri natürlich. Wenn du sie einfach nur aus der Ferne anschmachten wird das nix! Geh zu ihr, red mit ihr. Du wirst sicher nicht enttäuscht.”, dann verschwand Kankurou und Gaara spürte wie sein Magen sich plötzlich zusammenzog - war das Mädchen wirklich Matsuri?   Sein Blick wanderte wieder nach unten und tatsächlich es war Matsuri, sie tanzte ausgelassen mit ihren Freunden. Der Kimono war der gleiche, den sie bereits beim Treffen mit dem Feudalherren getragen hatte.   Soll ich sie wirklich ansprechen?, dachte Gaara und sah weiter nach unten. Er hätte Lügen müssen, wenn er behaupten müsste, dass er sich nicht mochte. Matsuri hatte ein großes Herz und hatte bewiesen, dass sie eine waschechte Kämpferin war. Allerdings hatte sie auch große Loyalität ihm gegenüber bewiesen, eine Tatsache für die er sich noch nicht bei ihr bedankt hatte. Die gesamten Chunin-Auswahlprüfungen waren turbulent verlaufen und ohne Matsuri Zutun hätte auch er echte Probleme bekommen.   Kankurou stellte seinem Bruder ein neues Glas hin, warf einem Blick zu, der ihm so etwas wie “jetzt bekomm mal den Arsch hoch” bedeutete und redete dann munter mit den beiden Mädchen weiter.   Sollte er es tun? Sollte er wirklich nun herunter gehen Matsuri einfach ansprechen und sie fragen, ob sie sich mal einfach so unterhalten wollten?   Einfach so. Das hab ich noch nie gemacht, wir haben noch nie einfach so was unternommen, was soll sie dann von mir denken. Himmel, nein! Ich lass das, hinterher redet sie dann gar nicht mehr. Obwohl wir haben nach den Prüfungen noch gar nicht geredet. Das ist doch alles bescheuert, wieso zerbreche ich mir überhaupt den Kopf?, Gaara hin in seinen Gedanken fest. Allein die Vorstellung, Matsuri einfach nur Anzusprechen und Hallo zu sagen, schien seinen Körper zu blei werden.   Kankurou, der seinen kleinen Bruder aus dem Augenwinkeln beobachtete schien zu ahnen in welcher Lage dieser steckte. Natürlich hatten Temari und er schon mitbekommen, dass zwischen den beiden eine besondere Verbindung zu herrschen schien. Kankurou wusste wie sehr Gaara Interaktionen mit anderen Menschen schwer fielen und so war er der Meinung, dass sein kleiner Bruder vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung brauchte. Der ein oder andere würde nun denken, dass gutes Zureden und Ermutigung die richtige Lösung seinen. Kankurou der, nett ausgedrückt, ein Pragmatiker war, hatte eine andere Idee im Sinn.   “Prost!”, rief er und so nötigte er die Gruppe dazu anzustoßen und zu trinken. So lenkte er Gaara etwas von der ganzen Sache ab und verleitet ihn dazu sich noch etwas Mut anzutrinken. Rund vierzig Minuten und ein weiter Becher süffig-süßem Inhaltes war es schließlich soweit. Gaara hatte gute Laune und hatte sich breitschlagen lassen die nächste Runde zu holen.   Er bahnte sich seinen Weg an die Bar. Dort angekommen bestellte er eine weitere Runde und bemerkte, dass die Wand hinter der Bar voller Bilder war. Überall waren Menschen darauf zu sehen, welche scheinbar hier die Nächte durchgefeiert hatten. Dann nach kurzer Zeit entdeckte er ein Bild. Es musste gut zwanzig Jahre alt sein und doch konnte man glauben, dass die Menschen dort drauf erst gestern hier gefeiert hatten - es waren Baki, Yashamaru und seine Mutter.   Plötzlich war die laute Musik und das dichte Gedränge vergessen, Gaara hatte nur noch Augen für das Bild an der Wand. Sie wirkten alle drei sehr glücklich, sie lachten und strahlten. Seine Mutter hatte die Arme um die anderen beiden belegt, während Baki und Yashamaru in die Kamera winkten.   Du siehst so glücklich aus Mama…,dachte Gaara fragte sich, ob seine Mutter oft hier war?   “Das macht dann 15,50...!”, sagte der Barkeeper und riss den Kazekagen aus seinen Gedanken.   “Ja..hier.”, antworte Gaara knapp und ging zurück zu den anderen. Er stellte die Getränke ab und sogleich prostete ihm die heitere Runde zu.   Und doch, lag es an dem Foto von Gaaras Mutter oder an gewissen Menge Alkohol. Etwas hatte den jungen Kazekagen umgestimmt. Er beugte sich vor und erklärte Kankurou, dass sie später wieder sehen würden. Dieser nickte, grinste und klopfte seinem kleinen Bruder noch einmal bestärkend auf die Schultern, dann verschwand Gaara auf der Tanzfläche.   Ich bin doch vollkommen bescheuert, warum mache ich das?, mahnte der Kazekage sich selbst und hielt nach einem Kimono mit großem Blumenmuster ausschau - nichts. Er hatte seinen ganzen Mut zusammen genommen und nun war Matsuri nicht aufzufinden. Es war doch zum Haare raufen, nach fünf Minuten hatte der Mut ihn schon wieder verlassen und wieder zu Kankurou gehen wollte Gaara auch nicht, so entschloss er einfach zu verschwinden und sich auf den Weg nach Hause zu begeben.   Auf dem Weg nach oben fragte er sich, warum er überhaupt zu so etwas zugestimmt hatte. Wieso war nicht einfach zuhause geblieben?   Das nächste Mal lasse ich mich nicht zu so etwas überreden!, schwor Gaara sich, wobei er irgendwie doch gehofft hatte sie zu treffen, doch daraus scheint nun nichts zu werden. Die Menschenmenge war so dicht, dass eine kleine Frau wie Matsuri schnell mal darin unterging. Draußen angekommen war es immer noch warm, der Himmel war bereits dunkel und doch versuchten immer noch unzählige Leute in den Keller zu kommen. Der Kazekage bahnte sich mühevoll seinen Weg nach draußen, und doch schaffte er es nicht ohne jemanden unsanft anzurempeln.   “Oh, Entschuldigung!”, sagte er reflexartig, ohne wirklich nachzusehen wer es war - Gaara wollte einfach nur noch nach Hause.   “Kein Problem,ist echt voll hier.”, antworte eine bekannte Stimme und der Kazekage blieb ruckartig stehen - es war sie.   “Matsuri?”, sagte Gaara nun und diese drehte sich ebenso verwundert um.   “Gaara? Du hier? Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.”, sagte sie freudig, in der einen Hand hielt sie ebenfalls ein Glas mit gleichem Inhalt wie auch in Gaaras Gläsern, unten im Keller. Ein leichter roter Schimmer war auf ihren Wangen und einen leichten Glanz in den Augen,  womöglich war dies der Grund, weshalb sie ihn plötzlich zur Begrüßung umarmte.   Dem Kazekage drehte es plötzlich schier den Magen um, damit hatte er wirklich nicht gerechnet, er freute sich und doch konnte er in diesem Augenblick nicht ganz damit umgehen. Er tätschelte leicht ihren Rücken und versuchte seine Nervosität mit einem Gespräch zu überbrücken.   “Ja, Kankurou hat mich gefragt ob ich mitkommen will und ich hab mal ja gesagt. Eigentlich wollte ich gar nicht hier hin.”, erklärte er und Matsuri, welche die Umarmung wieder gelöst hatte sah ihn an.   “Ah verstehe, und wo ist dein Bruder jetzt?”, fragte seine Schülerin und Gaara spürte wie er wieder in Erklärungsnot kam.   “Er ist drin, er ist glaube ich etwas beschäftigt, deshalb wollte ich schon gehen.”   “So? Na ja also ich warte auch auf Sari, aber irgendwie lässt sich diese nicht blicken.”, antworte Matsuri und nach einem kurzen “verstehe” von Gaaras Seite entstand ein peinliches Schweigen. Nun hatte er doch bekommen was er wollte und trotzdem schien die ganze Sache wieder zum Scheitern verurteilt zu sein, irgendwas musste sich der Kazekage einfallen lassen, wollte er doch Matsuri eigentlich sagen, wie dankbar er ihr war, für das was sie für ihn getan hatte.   “Hättest du Lust mich zu begleiten?”, sagte er plötzlich und Matsuri sah ihn prüfend an.   “Wohin geht es denn?”, fragte diese und Gaara spürte wieder, wie sich sein Hals vor Erklärungsnot zu schnürte.   “Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung.”, gab er zu und rechnete fest damit nun den Dialog versaut haben.   “Okay, ich bin dabei!”, antworte Matsuri und Gaara lächelte. So warfen beide ihre Pläne über den Haufen und bahnten sich ihren Weg durch die Menge, irgendwohin.   “Die Nacht ist heute richtig klar. Man kann die Sterne sehen.”, sagte Matsuri rund fünfzehn Minuten später. Beide hatten sich durch die Menge treiben lassen. Anfangs hatte Gaara vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter gelegt, um Matsuri durch die Menge zu Buchserien, irgendwann hatte sich das Mädchen mit einer Hand an seinem Oberarm festgekrallt und so waren sie nun auf einen der Trainingsplätze am Dorfrand gelaufen und saßen nun nebeneinander unter dem einen dicken Baum, der auf dem Platz empor ragte.   “Stimmt. Es ist wirklich fantastisches Wetter.”, antworte der Kazekage und blickte zu den Sternen, hier bekam man von den Feierlichkeiten nicht mehr wirklich viel mit. Es war ruhig und abgeschieden.   “Kaum zu glauben, wenn ich an die Sandstürme von vor ein paar Wochen denke.”, erklärte Matsuri und Gaara nickte. Ein Moment der Stille entstand. Beide sahen zum Himmel.   “Ja, es waren wirklich turbulente Zeiten. Ich bin froh, dass es nun etwas ruhiger ist.”, erklärte der Kazekage und beide wussten, dass er nicht das Wetter meinte.   “Ich bin auch froh, dass nun ruhiger ist. Allerdings glaube ich, dass genau diese stürmischen Zeiten gebraucht habe. Es hat sich viel verändert...”   Gaara blickte nun zu Matsuri, da war er nun dieser Moment. Nun musste er all seinen Mut zusammenfassen und ihr dafür danken.   “Matsuri?”   “Hm?”, nun hatte auch das Mädchen den Blick vom Himmel abgewendet und sah in ein grünes Augenpaar.   “Danke…”   Stille...   Nun schnürte sich auch Matsuris Kehle zu. Nun waren sie an diesem Punkt angekommen, der Punkt an dem es zu reden galt und den emotionalen Ballast loszuwerden.   “Schon okay…”, antwortete sie und legte eine Hand beschwichtigend auf seine Schulter, doch schien Gaara dieses Mal sich mit knappen Worten nicht zufrieden zu geben, was Matsuri in diesem Moment sehr imponierte.   “Nein, nein… Ich... Was ich sagen will ist, dass ich dir für all die Dinge, welche du in den letzten Wochen getan hast sehr dankbar bin und ich unheimlich stolz auf dich bin. Du hast bei der Chunin-Auswahlprüfung gekämpft und ich konnte dir nicht helfen, dabei hast du mir da draußen so sehr geholfen. Du hattest viel mehr Mut als ich, du hast einfach Anweisungen verweigert, weil du genau wusstest was zu tun ist und ich habe dir dann nicht geholfen. Ich wollte dich eigentlich nie gegen Ken kämpfen lassen, weil ich Angst hatte er würde dir zu übel zusetzen, aber selbst da hast du bewiesen was es heißt nicht aufzugeben und hast gezeigt was Kampfgeist ist. Du hast einen tollen Job gemacht, ich war so stolz auf dich. Du hast mir damit sehr geholfen, die Menschen erkennen mich durch deine Leistung mehr an. Es tut mir leid, dass ich dir das alles erst jetzt sage, aber ich bin dir sehr dankbar und ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder so hängen lassen werde. Ich will dir helfen, alle deine Ziele zu erreichen, egal was es ist.”, als er geendet hatte konnte Gaara gar nicht glauben, dass er so viel auf einmal geredet hatte, er starrte nur in Matsuris Augen, die nun noch glasiger wirkten.   Sie sagte erst gar nichts. Gaara fürchte nun vollkommen übers Ziel hinausgeschossen zu sein, dass Herz schlug ihm bis zum Hals, trotz der warmen Nacht schien ihm kalt zu sein. Dann im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um seine Brust und Matsuri drückte ihren Kopf an seine Halsbeuge und schniefte.   Ihr Körper fühlte sich so warm an, Gaara fühlte sich an ihre letzte Umarmung, auf der großen Rundreise, zurückversetzt und doch war dieses Gefühl ein ganz anderes, es war viel intensiver.   “Du sagst gar nichts, hab ich etwas falsches gesagt?”, fragte Gaara vorsichtig und endlich hob Matsuri wieder den Kopf. Sie wischte sich mit einer Hand die Tränen mit einer Hand aus dem Gesicht und löste jedoch dabei nicht ihren Griff.   “Nein, du Idiot”!”, das war das aller erste Mal, dass Matsuri so ein Wort ihm gegenüber in den Mund nahm, sie lächelte immer noch gerührt und so konnte sich wieder etwas Erleichterung in Gaara breit machen, ihm so viel Sicherheit zu vermitteln nun ebenfalls einen Arm um das Mädchen zu legen.   “Du hast noch nie etwas so nettes zu mir gesagt. Deine Meinung ist mir verdammt wichtig, ich will dich nicht enttäuschen, weißt du das?”, nuschelte sie und Gaara spürte wie sein Herz wieder höher schlug. Seine Meinung war ihr wichtig? Er war jemand wichtig. Seine Gefühle schienen gerade Achterbahn zu spielen, damit hatte er nicht gerechnet. Plötzlich spürte er das Bedürfnis Matsuri gar nicht mehr loszulassen, er wollte sie am liebsten ewig an sich drücken und nicht mehr loslassen.   “Das wusste ich nicht..”, gab er zu und lächelte etwas.   “Ja, das ist so, aber ich hab mich es nie getraut zu sagen. Aber dann kommst du plötzlich und redest.”, sagte Matsuri und musste ebenfalls lächeln.   “Ich rede? Was heißt denn das?”, fragte Gaara nun neugierig nach und Matsuri legte den Kopf etwas schief.   “Na ja, du redest nie wirklich viel und dann tauchst du plötzlich auf, wir sind alleine und dann hast du so ein Ding raus. Da ist man erst mal platt.”, gab sie zu und beide lachten.   “Entschuldige. Das ist wirklich nicht so meine Art eigentlich.”, nuschelte Gaara   “Das stimmt. Du hast mich echt überrascht.”, stimmte Matsuri zu und legte ihren Kopf wieder in Gaaras Halsbeuge und schien ganz offensichtlich wieder seine Nähe zu suchen. Der Kazekage ließ sie gewähren und genoss dieses ganze neue Gefühl für ihn. So fühlte sich also Wärme und Zuneigung an, es war wirklich ein schönes Gefühl. Keiner stellte Fragen, man konnte sich einfach treiben lassen. Er drückte Matsuri dichter an sich und war einfach froh, dass die Dinge nun gesagt waren und alles so lief wie es lief.   “Ich hatte wirklich Angst du hasst mich.”, sagte er schließlich und Matsuri hob den Kopf.   “Das könnte ich nicht.”, antwortete sie und ihre Finger vergruben sich in seinem Hemd.   “Das haben sehr viele vor dir.”, Gaara wusste nicht warum er nun davon anfing, eigentlich war doch alles gerade perfekt.   “Ich bin nicht viele, Gaara.”, erklärte Matsuri und sah ihm in die Augen, immer noch nah an ihn gekuschelt schworr der Kazekage er könnte ihren Herzschlag spüren. Immerhin waren ihre Gesichter sich mittlerweile so nah, dass er jede einzelne ihrer Wimpern zählen konnte.   “Ich weiß...Du hast an mich geglaubt…”, flüsterte er und in einem Moment konnte noch ein breites Lächeln auf Matsuris Lippen erkennen, im nächsten berührten seine ihre. Alles stand still, alle Probleme waren auf einmal beiseite geräumt und in Gaaras Kopf gab es nur sie, sein Herz hatte aufgehört zu schlagen und nun wie wild gegen seinen Brustkorb hämmerte. Passierte das alles wirklich? Alles war neu und aufregend, doch spürte der junge Kazekage, dass es sich richtig anfühlte. Es fühlte sich gut an, so gut, dass er nicht mehr darauf verzichten wollte, er wollte den Kuss nicht lösen, da Gaara Angst hatte der Zauber wäre dann vorbei. Dieses fabelhafte Gefühl war wie ein Rauschmittel. Ihre Umarmungen boten Wärme und Halt und dieser Kuss fühlte sich wie eine Absolution an. Er konnte alles hinter sich lassen, er konnte sein wer er wollte, denn es gab jemand der hinter ihm stand.   Kapitel 68: Delta 3105 ---------------------- Es war der Tag danach, der Zauber war verflogen und doch schien nicht ein Hauch des ganzen irgendwo in der Luft zu liegen, wobei mehr und mehr die Ernüchterung sich breit machte.   Wieso konnte sie nicht genau dort wieder weitermachen? Es hatte sich richtig angefühlt, es gab nur sie und ihn, für niemanden sonst war Platz - herrlich!   Und jetzt? Jetzt saß Gaara wieder an seinem Schreibtisch, starrte auf seine Tasse Tee die inzwischen lässt kalt geworden war und fragte sich wie alles dazu gekommen war? Es gab eine Verbindung zwischen ihnen beiden, dieser Fakt war nicht von der Hand zu weisen, doch was bedeutete ein Kuss? Bedeutet dies, dass sie mehr waren wie Freunde? Oder etwa einfach nur, dass es auf dem Gründungsfest verdammt gute Drinks gab? Vermutlich lag die Antwort irgendwo dazwischen.   Er ließ mit einer lockeren Handbewegung den Tee in der Tasse drehen, gedankenverloren starrte Gaara einfach nur auf die wabernde Flüssigkeit und hoffte tatsächlich, dass die Erkenntnis ihm plötzlich überrumpeln würde und der Kazekage nun wusste wie er Matsuri gegenübertreten sollte.   “Na ja erst mal passiert ja gar nichts…”, sprach er matt zu sich selbst und doch hatte Gaara recht, Matsuri verreiste mit Sari für rund drei Wochen an die Küste des Windreich um dort Verwandte zu besuchen. Normalerweise hätte ihn diese Tatsache nicht so sehr gestört, es war normal, dass man als arbeitender Ninja auch mal ein paar Wochen nicht im Dorf war, so war es auch keine Seltenheit, dass Matsuri und Gaara sich mal mehrere Wochen nicht zu Gesicht bekamen. Allerdings störte dies den Kazekage jetzt in diesem Moment unheimlich, immer wieder rief er den letzten Abend in diesen Erinnerungen ab und dann wurde ihm doch etwas klar.   Ich habe ihn nicht gespürt, zu keiner Sekunde. Seltsam…   Er hob den Kopf, überprüfte innerlich noch einmal seine Erinnerung, ob er sich doch irrte - allerdings blieb es dabei. Shukaku hatte sich zu keinem Zeitpunkt bemerkbar gemacht – eine wahre Seltenheit. Jetzt wo er darüber nachdachte, empfand es Gaara fast schon merkwürdig, dass dieser Zustand eingetroffen war. An was es wohl lag, vermutlich spielte seine psychische Verfassung eine Rolle, doch in wie weit welche Faktoren eine Rolle spielten konnte er momentan nicht beantworten. Der Kazekage erhob sich und ging zum Fenster, draußen auf den Straßen herrschte auch heute noch munteres Treiben, die Märkte boten einen Tag nach dem Gründungsfest immer besondere Angebote an.   Schließlich schenkte Gaara sich etwas Tee nach, als ihm ein Umschlag ins Auge fiel, darauf ein zweigeteiltes Wappen, auf der rechten Seite ein Falken auf der linken eine Kaktusblühte.   Das ist der Bericht von Alpha…, dachte der Kazekage und nahm den Umschlag in die Hand. Matsuri und er unterhielten sich noch lange alleine auf dem Trainingsplatz bis sie schließlich die Kälte der Wüste sie nach Hause trieb. Bereits kurz nach der bestanden Prüfung meldeten sich die Jäger-Einheit beim Kazekagen, sie hatte seine Schülerin kämpfen sehen und zeigten Interesse sie ausbilden zu wollen.   Die Jäger-Einheit hatte Ähnlichkeiten zur ANBU-Einheit, sie bestanden fast ausschließlich aus Jonin, waren nur dem Kazekage direkt unterstellt und wurden nur für spezielle Missionen herangezogen.   Allerdings lag der Unterschied im Detail, während die ANBU-Einheit Personen beschattete und sich mehr um schwierige Kriminalfälle kümmerte, war die Jäger-Einheit für den Grenzschutz zuständig. Sie waren draußen in der Wüste und stellen sich allen Gefahren, welche den Frieden des Landes und Dorfes stören könnten. Die „Jäger“ wie sie in Joninkreisen nur genannt wurden, waren wahre Spezialisten was das Überleben in der Wüste anging, mussten sie mit nichts quasi auskommen. Die Struktur der Einheit war klar definiert, es gab den Anführer genannt Alpha, zwei direkt unterstellte Jonin Beta und Gamma, die die beiden Teams der Jäger-Einheit leiteten, alle anderen Mitglieder waren diesen untergeordnet und wurden nur Delta genannt. An dieser Stelle sollte man erwähnen, dass Alpha, Beta, Gamma und Delta nur Pseudonyme waren, niemand in der Jäger-Einheit gab seinen Namen preis. Wobei die Mitglieder mit dem Rang Delta eine Nummer noch bekamen, damit man sie unterscheiden konnten – für Persönlichkeit war nun mal kein Platz.   Der oder eher die aktuelle Alpha, war Kaori Yumi eine Jonin Anfang vierzig. Sie war in jungen Jahren in einem Team mit Baki und bekannt dafür sich durchzusetzen. Kaori gehört zu den Besten der Besten in Sunagakure, auch die Anbu-Einheit wollte Kaori in ihrer Einheit arbeiten lassen, doch Kaori lehnte ab. Sie fühlte sich mit der rauen Natur mehr verbunden und wollte nicht Geheimagent spielen, so erklärte sie es dem damaligen Kazekagen Rasa.   Somit griff Gaara zum Brieföffner und durchtrennte das Wappen, welchen den Brief verschloss und begann stumm zu lesen: „An den hochgeschätzten Meister Kazakage, ich war sehr erfreut, dass sie meiner Bitte nachgekommen sind und ihre Schülerin sich bei mir vorstellte. Ich sowie Beta und Gamma haben ihren Kampf bei den Chunin-Auswahlprüfungen gesehen und waren begeistert wie unkonventionell Matsuri arbeitete, zudem zeigt sie ein hohes Maß an Hingabe und Ausdauer für ihre Arbeit. Nach einem intensiven Einzelgespräch und einem bestanden kurzen schriftlichen Eignungstest haben wir einstimmig beschlossen Matsuri aufzunehmen. Sie wird ab sofort als Delta 3105 als Mitglied der Jäger-Einheit dienen. Es verfüllt uns mit Stolz eine Schülerin mit großem Potenzial in unserem Team aufnehmen zu dürfen. Hochachtungsvoll Alpha.“   Gaara sah auf, es schien alles gut gelaufen zu sein. Nach all dem Stress der letzten Wochen und Monate, fast schon kaum zu glauben. Vielleicht sollte er die Zeit nutzen und etwas entspannen? Er konnte sich sowieso nicht wirklich konzentrieren.   Plötzlich klopfte es – es war Kankurou.   „Ich dachte du hast heute frei…“, setzte Gaara an doch er erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte.   „Akatsuki wurde in den Wäldern von Konoha gesichtet. Der Hokage ruft zu einer Krisensitzung ein.“, somit war der vermeidliche Frieden schnell wieder vorbei….   Kapitel 69: Rasa und Karura - Ein Treffen in Soichirus Gasthaus --------------------------------------------------------------- Die Straßen waren dunkel, nur die Lichter, welche aus den Häusern drangen beleuchteten schwach die Wege. Morgen würden sie nach Konohagakure aufbrechen, deshalb sah dies Baki als passenden Grund an, noch einmal ein ordentliches Curry bei seinem Lieblingslokal mitzunehmen, bevor sie morgen sicherlich auf eine Nudelsuppe eingeladen werden würden. Soichiru war der Wirt des Lokals, welche im Grunde so alt war, wie Sunagakure selbst. Dort gab es das beste Curry im Dorf und man konnte immer mit einer leckeren Mahlzeit rechnen. Auch an diesem Abend hatte sich eine Schlange, mit Leuten die auf ihr Essen, zu Mitnehmen, warteten, gebildet, in die sich Baki brav einreihte. Sein Blick schweifte gedankenverloren umher, es hatte sich seit Jahrzehnten nicht geändert. Der gleiche alte Tresen, die gleichen Tische und Stühle wie noch vor 25 Jahren selbst die Speisekarte war immer noch gleich.   „Das heutige Tagesessen ist Curry mit Rinderzunge.“, lass Baki sich selbst leise vor.   „Karura hat auch immer die Rinderzunge gegessen.“, erinnerte er sich und blickte umher während der Jonin weiter auf seine Bestellung wartete. Sein Blick blieb an einem Ecktisch hänge, jetzt saßen dort nur zwei ältere Damen, die sich leise unterhielten, doch vor gut zwanzig Jahren saßen dort drei andere Personen…   „Man ich wusste nicht, dass alle an einem Freitagabend Curry wollen.“, der junge Baki drückte sich durch Soichirus volles Gasthaus zu besagtem Ecktisch an dem Karura und ihr Bruder Yashamaru bereits saßen und ihn herwinkten.   „Tja, du kannst froh sein, dass wir schon bestellt haben, sonst würdest du vermutlich heute gar nichts bekommen.“, erklärte Yashamaru und Karura lachte.   „Komm setzt dich erst einmal. Wie war euer Tag? Yashamaru meinte euer Boss war heute wieder besonders schlecht drauf.“, Karura versuchte direkt etwas Smalltalk zu halten.   „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie übel gelaunt ein Mann sein kann.“, bestätigte Baki, als plötzlich eine Stimme „Tisch 10!“ rief.   „Oh! Das ist unser Essen, bleibt ruhig sitzen ich hole das Essen, Baki magst du ein Bier?“, fragte Yashamarus Schwester und stand auf und drückte sich durch das dichtgedrängte Lokal an den Tresen, um das Essen zu holen.   Baki seufzte: „Ich bin echt fertig, ich habe echt nicht gedacht wie anstrengend der Job ist.“ Yashamaru klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. „Das schaffen wir schon, spätestens wenn wir Jonin sind bekommen wir eigene Teams und sind den Miesepeter los.“, sprach er und beide lachten.   „Na wenn das nicht Baki und Yashamaru sind. Wen seid ihr denn endlich bald los? Scheint ein richtiger Arsch zu sein.“ Beide Chunin zuckten zusammen, es war Rasa. Sein Blick war wie immer tot ernst. Er sah sie beide mit einer gewissen Abneigung an, ganz nach der Meinung ein ernstzunehmender Ninja futterte nicht Freitagsabends Curry und trank Bier.   „Hallo Rasa…du hier, damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet.“, Yashamarus kümmerlicher Versuch Smalltalk zu halten schien den Jonin nicht zu beeindrucken.   „Ach ja, ihr beide scheint euch ja…“, begann der Ältere, während er plötzlich von einer weiteren Person sanft beiseitegeschoben wurde. Karura war wieder da, beladen mit vollen Tellern.   „Entschuldigung, darf ich mal?“, sagte sie selbstbewusst und lächelte freundlich Rasa entgegen.   „Also das ist einmal Hühnchen mit Paprika, das ist mit Fisch und extra scharf und für mich ist die Rinderzunge, und natürlich drei Bier.“, sprach Karura und hatte mit einem Schlag die angespannte Stimmung zerschlagen, sie schien Rasa vermeintliche Autorität gar nicht wahrzunehmen, sie hatte sich vor ihn gestellt und in aller Seelenruhe die Speisen auf den Tisch verteilt. Er als sie sich gesetzt hatte einen kräftigen Schluck von ihrem Bier genommen hatte, musterte Karura Rasa zum ersten Mal wirklich, da dieser einfach kommentarlos stehen geblieben war und die ganze Szene etwas skeptisch beäugt hatte.   „Yashamaru, Baki, wer ist der Herr? Habt ihr noch einen Kollegen eingeladen und mir nicht gesagt?“, fragte die einzige Frau in der Runde und schien noch immer nicht zu realisieren, dass dies Yashamarus und Bakis schlechtgelaunter Teamleiter war, der sie regelmäßig zur Verzweiflung brachte.   „Das ist Rasa unser Teamleiter.“, sprach Baki knapp und betet innerlich Karura würde ihn nicht einladen mit ihnen zu essen. „Achso?“, sprach Karura und musterte nun Rasa. Auch Rasas Blick ruhte immer noch auf der jungen Frau, doch konnte man in seinen Gesichtszügen absolut nicht lesen, was er nun von der ganzen Sache hielt.   „Ich bin Karura, Yashamarus ältere Schwester. Danke, dass sie sich um meinen Bruder und Baki so bemühen.“, sagte die blonde Frau und nickte dankten nun Rasa zu.   Bemühen? Das ist ein verdammter Sklaventreiber!, dachte Baki und er und Yashamaru  tauschten verheißungsvolle Blicke aus.   „Rasa. Freut mich ebenso. Ja, die Ausbildung junger Menschen war schon immer etwas was mir Freunde bereitet.“, sagte der Teamleiter und ungewohnt nettem und freundlichen Ton. Yashamaru verschluckte sich glatt an seinem Bier. Auch Baki war von diesen Worten sichtlich irritiert. „Wunderbar!“, begann Karura und klopfte Yashamaru beiläufig auf den Rücken, „Möchten sie sich zu uns setzten? Dann könnten sie mir mehr von ihrer Arbeit mit Yashamaru und Baki erzählen.“ Karura! Was tust du? Baki brach fast der Schweiß aus, Yashamaru und er wollten wirklich nicht mehr Zeit als nötig mit diesem Mann verbringen. Auch Rasa schien diese Schwingungen deuten zu können und blickte nun auch zu Baki und Yashamaru.   „Danke, aber vielleicht ein anderes Mal. Ich habe nur etwas zum Mitnehmen bestellt. Es war nett sie getroffen zu haben. Yashamaru hat mir gar nicht erzählt, dass er eine Schwester hat. Vielleicht läuft man sich wieder einmal über den Weg. Dann auf Widersehen! Yashamaru, Baki wir sehen uns morgen!“, und mit diesen Worten verschwand Rasa. Yashamaru sah seinem Teamleiter nach, bis er aus der Tür verschwunden war.   „Er ist weg.“, sagte er knapp und Baki seufzte.   „Das ist euer Teamleiter? Ich hab mir den immer viel größer vorgestellt. Der ist ja eher schmal und rotbraunen Haare lassen ihn jetzt auch nicht so wirklich furchteinflößend aussehen.“, stellte Karura fest und sah fragend ihn die anderen Gesichter.   „Er braucht keinen großen Muskel da er ein Distanzkämpfer ist, ich hab dir doch erzählt, dass er mit Goldstaub kämpft, hab so eine Technik noch nie gesehen. Er ist ein absolut rationaler Mensch, der alles nach seinen Standards beurteilt und Ende.“, erklärte Yashamaru. „Hm… verstehe, aber das scheint ihn ja weit gebracht haben, also in seinem Job zumindest.“   „Natürlich, der Kazekage vergöttert ihn, Rasa arbeitet effizient, schnell und äußert zielorientiert, allerdings hat er kein Stück Menschlichkeit.“, erklärte Yashamaru.   „Also eben war er doch ganz nett?“, fragte Karura.   „Ich habe ihn auch noch nie so nett erlebt.“, ergänze Baki.       „Ja so war das, hier hat Rasa Karura das erste Mal getroffen.“, sagte Baki leise, als er das Gasthaus wieder mit seinem Abendessen verließ. Das diese beiden Menschen kaum drei Jahre später heiraten war nicht vorstellbar. Karura hatte Rasa weicher gemacht, auch außenstehende konnte feststellen, dass er sich ehrliche Sorgen um seine Frau machte. Allerdings hatte dies letztendlich nichts gebracht. Rasa war an der Verantwortung Kazekage zu sein gescheitert, er hatte es in Kauf genommen, dass seine Frau bei diesem Unterfangen gestorben war und sein zweiter Sohn emotional misshandelt wurde. Gaara hatte nie eine Chance bei Rasa gehabt, für den Kazekagen war dies ein grausamer Tausch gewesen. Seine Frau, die er liebte, war tot und dafür hatte er ein drittes Kind bekommen, welches er in eine Jinchukraft verwandelt hatte. Doch war Rasa unfähig dieses Kind zu unterstützen, er war unfähig Liebe für dieses Kind zu empfinden und machte alles nur noch schlimmer, dass nun fünfzehn Jahre später dieses Kind selbst Kazekage war, glich einem wahnwitzigen Traum, dessen Ausgang noch offen war. Rasa hatte großen Gefallen daran gefunden Gaara „zu beurteilen“, doch wem stand dies zu? Baki wusste selbst nicht wie sich der Junge entwickeln würde, er war nur froh, dass er in letzter Zeit immer mehr Wesenszüge seiner geliebten Karura bei dem jungen Kazekage feststellte.       Vielleicht hatte sie doch eine Chance… Kapitel 70: Besuch in Konohagakure ---------------------------------- Das Meer lag ruhig vor ihr, die Sonne schien und Matsuri lag in einem Strandkorb und blätterte in einem Buch. Es war eine friedliche Kulisse, ruhig, sorglos im Grunde alles war das Mädchen sich vor wenigen Tagen noch gewollt hatte. Endlich mal eine Pause. Die Wochen der Chunin-Auswahlprüfungen hatten sie viel Kraft und Nerven gekostet. Matsuri hatte sich lange auf diesen Urlaub schon gefreut, jetzt allerdings wäre sie am liebsten im Dorf geblieben – bei ihm. Der Kuss geisterte im er noch in Matsuri Kopf herum, wie würde es nun weiter gehen? Immer wieder stellte sie sich diese Frage, warum musste sie auch gerade jetzt in Urlaub? Matsuri klappte genervt das Buch zu, sie erhob sich und ging ein Stück Richtung Meer.   „Was du wohl gerade machst…“, sagte sie leise und blickte auf die See.   ...   „Herzlich Willkommen in Konohagakure. Es freut uns den Kazekagen wieder hier begrüßen zu dürfen.“, Asuma Sarotobi und Shikamaru Nara begrüßten Gaara, Temari und Baki, die gerade das Tor von Konoha  durchschritten hatten. Es war ein sonniger Abend, bei bestem Wetter.   „Danke, wir sind immer wieder Konoha sehr dankbar uns zu empfangen.“, antwortete Gaara und die drei wurden zu ihrer Bleibe geleitet. Da es schon spät war sollte das Treffen mit dem Hokage erst am nächsten Tag stattfinden. Temari nutzte die Gelegenheit, um sich mit Shikamaru zu treffen und sich über die Neuigkeiten und den Klatsch der jeweils anderen Dorfs auszutauschen.   „Also nun, dann erzähl mal was es Neues gibt. Ich habe gehört es gab bei euren Auswahlprüfungen einigen Wirbel.“, Shikamaru goss eine Kanne Tee auf, stellte diese dann auf den Tisch zwischen ihnen.   „Ja, es ging tatsächlich etwas drunter und drüber. Wir sind alle froh es nun hinter uns zu haben.“, sagte Temari etwas knapp. Allerdings wäre Shikamaru nicht Shikamaru, wenn er ihr etwas auf den Zahn fühlte.   „Stimmt es, dass die Schülerin deines Bruders mitverwickelt war? Sie scheint einen spektakulären Kampf abgeliefert zu haben?“   „Matsuri stand bei der ganzen Sache quasi mit im Fokus, ich muss wirklich sagen sie hat alles gegeben und wurde nun als Anwärter für die Jäger-Einheit genommen, das ist eine wirklich gute Leistung.“, erklärte Temari, während sie dabei zu sah wie Shikamaru ihr Tee einschenkte.   „Verstehe…Also schätze ich mal ist der Kazekage sehr glücklich mit den Entwicklungen?“   „Wie meinst du das?“, Temari stockte, auf was wollte Shikamaru hinaus? Es schien Gaara seit dem Abschluss der Chunin-Auswahlprüfung deutlich besser zu gehen, er wirkte gelöster und glücklich dieses Spektakel hinter sich gebracht zu haben.   „Viele Anführer schaffen einen inneren Kreis um sich, Krieger, die ihm nah stehen und für seine Sache kämpfen. Gaara ist jung, sehr jung für seine Rolle und es dementsprechend schwer akzeptiert zu werden. Auf der anderen Seite hat er Kankurou und dich als Jonin die hinter ihm stehen, allerdings seid ihr auch seine Geschwister. Um Toleranz und Akzeptanz bei der Dorfgemeinschaft zu erreichen ist eine außenstehende Person, die sich klar als Gefolgsmann bekennt sehr nützlich. Das Mädchen hat es in Kauf genommen die Prüfungen nicht zu bestehen und hat das Wohl des Dorfoberhauptes an erster Stelle gestellt. Zudem hat sie sich klar für ein tolerantes Dorf ausgesprochen – Dinge, die dein Bruder genauso sieht. Ein spektakulärer Sieg, die Aufnahme in der Jäger-Einheit, das alles müsste Gaaras Ruf sehr gutgetan haben.“, endete Shikamaru.   Temari hatte aufmerksam zugehört, sie war fasziniert wie gut Shikamaru informiert war.   „Du weißt aber ganz schön gut Bescheid Shikamaru, dafür, dass du angeblich Neuigkeiten von mir hören wolltest.“, feigste Temari und ging erst einmal nicht auf den Monolog ihres Gegenübers ein.   „Und du erzählst mir ganz schön wenig.“, konterte dieser woraufhin Temari lachte.   „Ein Jonin sollte die Diskretion bewahren können, außerdem geht es hier um meinen kleinen Bruder. Aber ja ich glaube Matsuri tut ihm ganz gut. Die beiden passen ganz gut zusammen.“   Shikamaru zog eine Augenbraue hoch. „Wie meinst du das? Ich dachte sie ist nur seine Schülerin“   Temari schmunzelte, sie nippte an ihrem Tee und legte den Kopf schief. „Das interessiert dich nun doch?“   „Dein Bruder wirkt sehr steif um ehrlich zu sein, ich kann mir kaum vorstellen, dass Gaara mit einem Mädchen ausgeht.“, rechtfertigte sich Shikamaru und Temari verschränkt die Arme.   „Das mag schon stimmen, aber ob die beiden ausgehen weiß ich nicht. Und das geht uns auch nichts an. Ich habe nur festgestellt, dass er wirklich mittlerweile gelöst wirkt, wenn sie sich unterhalten und mein kleiner Bruder auch ab und an mal lachen kann, wenn Matsuri dabei ist. Es ist nicht das klassische Lehrer-Schüler Verhältnis, allerdings ob die beiden mehr verbindet kann ich dir absolut nicht sagen. Allerdings behautet Kankurou, die beiden hätten Zeit zu zweit auf unserem Gründungsfest verbracht.“, Temari zuckte bei den letzten beiden Sätzen mit den Schultern.   „Wirklich? Das kann man sich, um ehrlich zu sein gar nicht so vorstellen.“, antwortete Shikamaru und Temari nickte zustimmend.   „Um ehrlich zu sein kann ich es mir auch nicht so wirklich vorstellen, Gaara wirkte auch für mich jahrelang distanziert und unergründlich. Natürlich lag das viel auch an den Dingen, wie man mit ihm umging. Er hat einen Menschen verdient der Zuneigung zu Teil werden lässt. Die Frage ist ob er es schafft zuzulassen.“, Temari wirkte plötzlich nachdenklich.   „Er kennt die Verantwortung, die dieses Amt innehat?“   Temari nickte besorgt: „Und er ist bereit dafür sein Leben in die Waagschale, zum Schutz seines Dorfes zu legen, das hat er Kankurou und mir beim letzten Mal hier in Konoha offenbart…“   „Und du bist dir ziemlich sicher?“   „Ja ziemlich sicher….Er wird dies tun, sollte es einmal wirklich darauf ankommen.“, sagte die Blondi mit betrübtem Gesichtsausdruck   ...   Am nächsten Morgen fanden sich Gaara, Temari und Baki in einem Versammlungsraum mit dem Hokage von Konoha – Tsunade, Kakashi Hatake und Shikaku Nara, dem Vater Shikamaru und Berater des Hokagen ein.   Tsunade ergriff das Wort. Ihr Blick ruhte auf Gaara, dem sie nun das zweite Mal gegenübersaß. Der Junge wirkte immer etwas blass, vermutlich waren dies Folgen die es mit sich trug eine Jinchukraft zu sein. Sicherlich war jeder Mensch anders, ging mit jeder Jinchukraft anders um, möglicherweise war Tsunade auch einfach nur den quirligen Naruto gewöhnt. Es fehlte das laute, positive Naturell, welches der Uzumaki hatte. Gaara saß vollkommen still, fast schon etwas steif auf seinem Platz und rührte sich nicht, Naruto konnte keine 5 Minuten stillsitzen.   „Erst einmal freue ich mich, dass Sunagakure wieder ein souveränes Oberhaupt für sein Dorf gefunden hat. Sie haben die Chunin-Auswahlprüfungen gut über die Bühne gebracht und sogar einen Angriff überstanden. Ich glaube, dass wir mit Sunagakure einen starken Bündnispartner gefunden haben. Wir stehen alle vor großen Herausforderungen und ich denke gemeinsam haben wir eine Chance uns den kommenden Gefahren entgegenzustellen. Deshalb möchte ich gleich mit offen Karten spielen und mein uneingeschränktes Vertrauen Sunagakure gegenüber aussprechen.“, Tsunade endete und blickte ringsherum in die Gesichter der Menschen, erst geschah nichts, doch dann ergriff der junge Kazekage das Wort.   „Im Namen von Sunagakure möchte ich mich für ihre Offenheit bedanken Meisterin Hokage, wir sind ihnen sehr dankbar, dass wir die Auswahlprüfung durchführen durften. Natürlich begrüßt auch Sunagakure dieses neue Bündnis und auch wir werden uneingeschränktes Vertrauen unserem Partner gegenüber bringen, um so beide Länder wieder für ihre Bürger sicherer zu gestalten.“ , antwortete Gaara.    Kakashi Augen ruhten währenddessen auf Gaara. Er hatte ihn nun fast anderthalb Jahre nicht mehr gesehen, die Veränderung war enorm.   Damals noch eine tickende Zeitbombe, jetzt Kazekage des Dorfes. Für einen Außenstehenden ein sehr ungewöhnlicher Schachzug, Kakashi stellte sich vor man hätte Naruto zum Hokagen erklärt. Es fühlte sich jetzt im Moment doch ziemlich paradox an. Er konnte nicht einmal sagen, ob Naruto irgendwann soweit war, allerdings saß hier vor ihm ein Junge im selben Alter. Wollte man so mehr Kontrolle über ihn haben? Kakashi hielt dies für plausibel, allerdings glaube er, dass es in Sunagakure wohl niemanden gab, der sich dieser Kampfkraft entgegenstellen konnte.   Tsunade hatte Kakashi erzählt, dass sie sich daran erinnerte, dass Oroshimaru einmal ihr erzählt hatte, dass er gegen Gaaras Vater gekämpft hatte, als dieser gerade einmal siebzehn Jahre alt war. Er beschrieb seine Kampfstil als außergewöhnlich, sein Talent als unvergleichlich, sein Wille als gnadenlos und seine Stärke als unaufhaltsam. Wie viel hatte wohl dieser Junge von seinem Vater mitbekommen? Kakashi spürte eine gewisse Ratlosigkeit, Gaara wirkte vollkommen anders, ruhig reserviert unterhielt er sich mit Tsunade und versuchte nach bestem Wissen und Gewissen, für sein Dorf das Beste zu bewirken.   „Wie ist ihre Einschätzung Kakashi?“, Kakashi wurde aus seinen Gedanken gerissen. „Entschuldigung, bitte?“, sagte er hastig und sah zu Tsunade.   „Wir haben gerade über die Gefahreneinschätzung der Jinchukräfte gesprochen. Es ist anzunehmen, dass Akasuki in nächster Zeit aktiv werden wird.“, sprach Shikaku, um Kakashi etwas Schützenhilfe zu geben.   „Also Kakashi?“, Tsunade blieb hart.   „Ja…aktuell haben wir Hinweise bekommen, dass Mitglieder von Akatsuki in den Wäldern zwischen Konohagakure und Sunagakure gesichtet wurden. Wir wissen allerdings nicht, um welche Mitglieder es sich handelt. Wir hatten vor einiger Zeit einen Zwischenfall mit zwei uns bekannten Mitgliedern – Kisame Hoshigake und Itachi Uchiha. Das Eindringen geschah durch letzteren, Itachi Uchiha ist ein ehemaliges ANBU-Mitglied. Er konnte ins Dorf gelangen, ohne von unseren Ninjas entdeckt zu werden.“, erklärte Kakashi.   „Das bedeutet, sollte Akatsuki einen Angriff planen, dann mit einem Mitglied was wahrscheinlich ein ehemaliges Dorfmitglied ist.“, sagte nachdenklich und blickte in die Runde.   „Richtig.“, antworte Tsunade.   Gaara blickte ernst auf den Tisch. Dann sah er zu Baki und Temari. „Leider wissen wir nicht, ob es Mitglieder von Akatsuki aus Sunagakure gibt, allerdings würde mir eine Person einfallen, welche sich dieser Organisation angeschlossen haben könnte – Sasori.“   Bei diesen Worten blickte Tsuande auf. Dies war ein Name den sich seit sehr langer Zeit nicht mehr gehört hatte.   „Er gilt seit fast zwanzig Jahren als verschollen, allerdings würde es mich nicht wundern, wenn er noch am Leben ist.“, sprach der Kazekage mit ruhiger Stimme.   Kakashi überlegte, zu dieser Zeit verschwand auch der dritte Kazekage. Ob es da einen Zusammenhang gab?   „Könnte er sich Zugang zum Dorf verschaffen?“, harkte Shikaku nach.   Gaaras Blick wanderte zu Baki.   „Eigentlich ist es nicht möglich.“, sprach dieser und ergänzte noch: „Die Wüste ist kein Ort, an dem man sich gut verstecken oder überleben kann, die meisten schaffen es nicht dort mehrere Tage zu überleben. Das können nur ausgebildete Einheiten bewältigen. Ein Angriff von außen ist sehr unwahrscheinlich.“     Letztendlich einigten sich der Hokage und der Kazekage darauf, dass sie im stätigen Austausch über den Sicherheitszustand der Jinchukräfte verlieben und im Falle dessen, dass eine dieser durch Akasuki oder einer anderen Bedrohung in Gefahr kommen würden, das jeweils andere Dorf erfahrene Ninjas zur Unterstützung schicken würde. Alles in allem waren dies respektable Ergebnisse. Gaara hatte schnell gelernt, dass es weitaus einfacher sein konnte einen Feind auf dem Schlachtfeld zu schlagen, wie mit einem Partner eine Einigung am Verhandlungstisch zu finden.   Gegen Mittag hatten die drei Ninja aus Sunagakure somit etwas Freizeit, sie wollten erst am nächsten Morgen wieder nach Sunagakure aufbrechen. Gaara hatte somit einige Stunden Freizeit und war nun unterwegs um für Kankurou ein paar Dinge zu besorgen, die er ihm aufgetragen hatte.   Der Dorfkern von Konoha war gut belebt, die Menschen schienen allerlei Besorgungen zu machen, so bemerkte der Kazekage nicht, dass ein ihm bekanntes Gesicht, aus dem Laden neben ihm kam, als sich mit vollen Einkaufstaschen auf den Rückweg machen wollte.   „Gehört das Puppenspiel nun auch zu deinem Inventar?“, Gaara drehte sich herum, es war Kakashi Hatake, der neben ihm erschienen war. Nun ohne die Förmlichkeit des Amtes, schienen schnell in ein Gespräch zu kommen.   „Oh Hallo! Nein, nein, mein Bruder bat mich einige Sachen für ihn zu besorgen, da er zuhause geblieben ist. Haus und Hof hüten sozusagen.“, erklärte Gaara.   „Verstehe.“ „Wie geht es, denn Naruto? Geht es ihm gut?“, der Kazekage konnte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen ohne nach ihm zu fragen.   „Er ist immer noch mit Jiraya trainieren, er weiß nicht was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Naruto soll sich ganz auf seine Entwicklung konzentrieren. Es wird die Zeit kommen, in der dieses Dorf ihn brauchen wird – da bin ich mir sehr sicher. Aber wie geht es dir mit deinem Job als Kazekagen? Ich muss ehrlich zugeben, es ist eher ungewöhnlich einen so jungen Menschen diese Position zu geben.“   „Tja, ein Vögelchen im Käfig…“, antworte Gaara knapp. Kakashi verstand was er damit sagen wollte.   „Das tut mir Leid… Der Umgang mit Jinchukräften ist leider in keinem Dorf sonderlich nett. Vieles ist eigentlich nur ein Ergebnis von Überforderung. Der Mensch dahinter interessiert nicht.“, sagte der Hatake und Gaara nickte zustimmend.   „Danke… Ich glaube auch, dass die Dörfer eigentlich gar nicht wussten was sie sich damit aufgebrügt haben. Die Geister sind keine Monster, sie sehen sich als Opfer, sie wollen nicht an ein menschliches Gefäß gebunden werden. Zumindest ist dies nicht Shukakus Wille.“   „Du kannst mit ihm bewusst in Kontakt treten?“, Kakashi war fasziniert, er wusste, dass Naruto dies nicht konnte.   „Ja. Ich kann mit ihm sprechen jederzeit und er auch mit mir. Allerdings sind wir auch ganz froh, wenn wir uns in Ruhe lassen. Ich habe vor einiger Zeit begonnen ihn selbst zu versiegeln, ich wollte endlich mehr schlafen. Das hat er nicht sonderlich gut aufgefasst, allerdings funktioniert es bisher.“, erklärte Gaara ruhig und nachdenklich.   „Du machst das alleine? Gaara, das ist sehr beachtlich, die Versiegelung einer Jinchukraft ist ein sehr gefährliches Unterfangen.“, lobte Kakashi den Jüngern.   Gaara lächelte knapp, er freute sich von einem so erfahrenen Ninja wie Kakashi ein ehrliches Kompliment zu bekommen.   „Es funktioniert auf einer Tranceebene, dann sind wir uns quasi physisch gegenüber. Ich glaube auch, dass dort unsere Chakren getrennt sind, während sie im Normalzustand gemeinsam funktionieren können. Leider funktioniert die Versiegelung bisher nur für einige Tage, maximal eine Woche.“   „Trotzdem ist das sehr beachtlich, ich weiß wirklich nicht wie gut andere Jinchukräfte dies beherrschen. Zudem sind Ninjas die Versiegelungskünste aufweisen sehr selten.“, antworte Kakashi.   …   Am nächsten Morgen, trat die Delegation aus Sunagakure wieder den Heimweg an. Es waren aufschlussreiche Tage mit vielen Gesprächen. Jedoch waren Gaara und Temari froh wieder zuhause zu sein.   „Und was haben wir verpasst?“, fragte Temari Kankurou, während dieser Gaaras Besorgungen kontrollierte. „Nicht viel. Viele Truppen sind auf Missionen, einige noch in Urlaub. Vielleicht sollten wir auch die Ruhe etwas genießen.“ Kapitel 71: Wieder vereint - ein ehrlicher Dialog ------------------------------------------------- Der Sommer neigte sich dem Ende zu, die Tage begannen langsam aber sicher wieder kürzer zu werden, die Nächte wurden wieder länger. Der Besuch in Konoha lag nun rund drei Wochen zurück. In den letzten Wochen war es recht ruhig gewesen, eine Tatsache die Gaara gefiel. Er hatte Zeit gefunden zu lesen, zu arbeiten und mit seinen Geschwistern mehr gemeinsame Stunden zu verbringen. „Die Sandstürme nehmen immer weiter zu, ungewöhnlich früh für diese Jahreszeit.“, sprach Temari während sie aus dem Fenster rausschaute. „Der Wind kommt von der Meerseite, die Stürme aus dieser Richtung sind immer stark und unberechenbar.“, ergänzte Gaara. Die Geschwister waren alle drei in Kankurous Puppenwerkstatt, Gaara half Kankurou wieder bei dem Bau seiner neusten Puppe.   „Der Salamander“ wie der Name von Kankurous neuster Kreation war, maß über zweieinhalb Meter Länge und konnte einen Erwachsenen bequem in sich beherbergen. Ursprünglich von Sunagakures Puppenmeister Sasori gebaut, hatte Gaaras älterer Bruder beschlossen sich dieses alte Stück zu eigen zu machen und war in den letzten Zügen seine neuste Puppe, nach seinen Vorstellungen fertig zu stellen. Gaara hatte wie so oft die Aufgabe, alle Teile so in Position zu halten, dass Kankurou sie einfach zusammenschrauben konnte. Wie üblich erledigte Gaaras Sand diese Tätigkeit, der Kazekage selbst saß auf einem alten Hocker an der Werkbank und schaute seinem Bruder dabei zu wie er alles zusammenfügte. Etwas gelangweilt lauschte Gaara dem Dialog von Temari und Kankurou, wie so oft war er in den letzten Wochen wo anders. Sein Blick viel auf ein paar Goldspäne, die von irgendwelchen Arbeiten noch auf der chaotischen Werkbank lagen. Der junge Kazekage nahm ein paar davon in die Hand und betrachtete sie. Temari und Kankurou redeten derweil über die ihrer Meinung nach schnellsten Route nach Konoha, Gaara fragte sich, ob Matsuri sich wohl mit der Rückreise verspäten würde? Er hielt die Goldspäne für einen Moment in der geschlossenen Hand und ließ sie dann wieder auf den Tisch rieseln und kreiste danach einmal mit der Hand darüber, plötzlich schienen diese sich zu bewegen. Der Kazekage hielt innen. Plötzlich schoss ihn ein Gedanke durch den Kopf, wieder ließ er seine Hand darüber kreisen, dieses Mal gegen den Uhrzeigersinn – die Goldspane tanzten in entgegengesetzte Richtung. Konnte er Gold mit Chakra aufladen? „Ich wusste gar nicht, dass du das kannst?“, unterbrach Temari Gaaras Gedanken. „Ich auch nicht…“, sagte ihr jüngster Bruder knapp und verschränkte nachdenklich die Arme.   Zwei Tage später sollte der Salamander seine erste Feuerprobe bekommen, Kankurou hatte Gaara überzeugt ihm bei seinem ersten Test behilflich zu sein. Durch die weiter stärker werdenden Sandstürme hatte der ältere der beiden einen Slot in der Trainingshalle reserviert. Die Dunkelheit hatte bereits Einzug gehalten, auf den Straßen zur Trainingshalle war nicht sonderlich viel los, das raue Wetter zog die Menschen mehr nach drinnen. Die Stimmung zwischen den beiden Brüdern war ausgelassen, an solchen Tagen gab es nicht sonderlich viel zu tun, so konnten sie sich ungestört dem Training zuwenden. „Du wirst erstaunt sein. Ich habe diese Marionette ausführlich studiert.“, erklärte Kankurou Gaara während die beiden das Trainingsgebäude betraten und einen langen Gang entlang gingen. „Na dann werde ich ja Unterhaltung haben. Und du willst dann mit allen drei kämpfen?“   „Das ist zumindest der Plan.“, erklärte der ältere Bruder und drückte die große Schwingtür nach innen zur eigentlichen Trainingshalle auf. Die beiden traten herein und sahen, dass dort zwei Mädchen und eine erwachsene Frau, welche trainierten. Die Frau war Alpha, sie stand direkt in der Nähe der Eingangstür.   „Oh, Meister Kazekage und sein Bruder. Lange nicht gesehen.“, sprach Kaori und lächelte. „Delta 3105 und Delta 3108, macht Schluss für heute.“, rief sie den beiden Mädchen zu, welche immer noch trainierten. Die beiden Mädchen nickten und kamen nun beide ebenfalls auf die Gruppe zu. 3105? Das war doch Matsuris Nummer. War sie etwas schon zurück?   "Wir testen heute eine neue Marionette meines Bruders.“, antwortete Gaara und konnte nicht anders, als doch aus den Augenwinkeln einen Blick auf die beiden Mädchen zu erhaschen. Und tatsächlich! Es war Matsuri. Beide Mädchen begrüßten die Neuankömmlinge, allerdings ging Delta 3108 weiter, während Matsuri stehenblieb. „Sehr schön, Delta 3105 macht sich gut bisher. Sie haben sich eine gute Schülerin ausgesucht.“, lobte Alpha Matsuri, als sie nun neben ihr stand. „Es war eher umgekehrt, wenn ich mich recht erinnere.“, antworte Gaara ruhig und sah freundlich zu Matsuri. „Achso...? Das klingt sehr spannend.“, Alpha schien eine gewisse Spannung zu spüren. Ihr Blick ruhte einen Moment auf Matsuri, eine Vermutung hatte sich in ihrem Kopf festgesetzt. Vielleicht ließ sich schnell ein wenig mehr herausfinden. Matsuri und Gaara unterhielten sich währenddessen oberflächlich und Alpha blickte zu Kankurou, diese hatte ihren Blick gespürt und sah nun zu der Leiterin der Jäger-Einheit. Kaori legte den Kopf schief und sah wieder im Augenwinkel zu Gaara und Matsuri – Kankurou verstand die nonverbale Frage und nickte. „Matsuri, wir sollten Kankurou und Gaara nicht länger aufhalten, wieso schaust du nicht einfach mal morgen bei unserem Kazekage im Büro vorbei? Da könnt ihr euch in Ruhe unterhalten.“, unterbrach Alpha die beiden und Matsuri schüttelte verlegen den Kopf.   „Nein, nein ich will mich doch nicht aufdrängen. Gaara hat immer viel zu tun, ich…“, begann die Brünette und doch schnitt noch Kankurou ihr das Wort ab.   „Ach quatsch, Gaara hat morgen nach 19 Uhr keine Termine mehr, das weiß ich zufällig! Bring am besten was zu Essen mit! Mein kleiner Bruder isst eh zu wenig.“ „Klar! Gerne, das mach ich!“, antworte Matsuri freudig und sie und Alpha verließen die Trainingshalle. Gaara starrte einen Moment auf die zugeschwungene Tür. Was war das gerade? Er würde morgen Matsuri treffen und das auch noch alleine. Wie sehr im das recht war. „Hey Gaara! Du triffst sie morgen! Anstatt hier Tagträume zu schieben, könntest du dich bei mir bedanken und mal deine Aufmerksamkeit mir schenken.“, motzte Kankurou. Der Kazekage ignorierte die Stichelei und schließlich begannen sie mit dem Test des Salamanders.   Am nächsten Abend um genau 19:07 Uhr klopfte es an Gaaras Bürotür, nach einem einem kurzen, aber freundlichen „Ja?“, seinerseits öffnete sich die Tür und Matsuri kam herein. Sie hatte in der einen Hand eine Tüte, die auf etwas zum Essen hindeutete. „Hallo! Entschuldige die Verspätung, aber in dem Gasthaus war Hochbetrieb.“, entgegnete die Brünette und stellte die Tüte auf dem Schreibtisch ab. Der Geruch von Curry verteilte sich im Zimmer, es dominierten Inger, Minze und andere frische Kräuter. Beide saßen schließlich an dem Tisch und begannen zu Essen. „Erzähl mal, wie war dein Urlaub?“, begann Gaara, nachdem er beiden Tee eingeschenkt hatte.   „Es war eigentlich ganz nett, recht ruhig. Allerdings schlug das Wetter recht schnell um. Deshalb entschlossen wir uns vier Tage früher abzureisen. Im Nachhinein wirklich eine gute Idee, bei den Sandstürmen, säßen wir wohl fest.“, erklärte Matsuri mit einem Lächeln. Gaaras Augen wanderten zum Fenster, das Wetter war wieder deutlich schlechter geworden, der Wind tobte und in den Sandsteingebäuden brannte Licht. „In der Tat, dieses Jahr scheinen die Winde besonders unaufhaltsam zu sein.“, ergänzte der Kazekage. „Sie war es bei dir?“, fragte Matsuri nachdem sie gegessen hatten und nah einen Schluck Tee zu sich genommen hatte. „Du warst doch in Konoha? Um was ging es? …oder darfst du darüber nicht reden?“, ergänzte Matsuri, als sie bemerkte, dass Gaaras Haltung plötzlich angespannt wurde. „Ja…also eigentlich nein…aber… Eigentlich spielt es wohl keine Rolle.“, setzte der Kazekage an und goss sich erneut Tee in seine Tasse. „Ich habe mich mit Tsunade, der Hokage von Konoha getroffen, wir sprachen über Akatsuki, eine Geheimorganisation. Sie machen scheinbar jagt auf die Bijuu-Geister und damit auch auf die Menschen, in denen sie versiegelt sind.“   „Das ist ja schrecklich. Bedeutet das etwa, dass du in akuter Gefahr bist?“, ihre Stimme klang ehrlich besorgt, was Gaara im ersten Moment zwar etwas freute, letztendlich aber doch traurig stimmte.   „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht… Es sind sehr viel Unbekannte in dieser Rechnung, was eine konkrete Aussage eigentlich unmöglich macht. Allerdings will diese keiner zugeben. sie sagen alle es wäre sicher, allerdings bin ich ehrlich gesagt nicht überzeugt. Wir wissen zu wenig, als ob wir so etwas sagen können.“, erklärte der Kazekage und seufzte. Es entstand ein Moment der Stille, die ausgelassen Stimmung war verflogen. Matsuri konnte spüren wie sehr dies auf Gaara belastete.   „Fair ist es nun wirklich nicht…“, sprach Matsuri etwas matt und starrte in ihre Tasse.   „Wie meinst du das?“   „Na, ja du hast dir dein Schicksal nicht ausgesucht. Der Bijuugeist, das Amt und nun eine Organisation, die wir nicht kennen, die irgendwann vielleicht hier auftauchen wird, dich beschützen können wir nicht, nein wir haben alle nur dich. Das Dorf brauch dich, um überhaupt eine Chance zu haben. Wo bleibt da eine Wahl?“, als Matsuri geendet hatte sah Gaara sie einige Zeit einfach nur an. Er spürte Dankbarkeit, in Gaara schien das Gefühl zu wachsen, eine Person, um sich zu haben, die seine Situation wirklich zu verstehen schien, die echtes Interesse an ihn als Mensch hatte.   „Wohl möglich hast du recht, allerdings können sich alle Jinchukräfte ihr Schicksal nicht aussuchen, wir können nur noch das Beste draus machen. Leider habe ich erst zwei weitere Träger eines Bijugeist getroffen, ich konnte noch nie wirklich mich mit ihnen darüber austauschen. Allerdings kann ich dir sagen, dass auch Shukaku ein anders Schicksal vorgestellt hat.“, erläuterte der Kazekage.   „Das ist sein Name, richtig?“, fragte Matsuri, sie erinnerte sich an eine Gespräch mit Temari, welches sie während ihrer Reise durchs Windreich. Temari erzählte von ihrer Sicht auf den Bijuugeist und von dem Schicksal, welches Gaara dadurch hatte.   „Wie?“   „Dein Bijugeist? Ist Shukaku sein Name?“, harkte Matsuri nach.   „Ja… Hab ich das nie erzählt?“, sagte Gaara etwas verhalten.   Matsuri lachte ein wenig:“ Du redest generell nicht so viel, da kommt so ein Thema nicht so sicherlich nicht sofort nicht zur Sprache. Erzähl mir von ihm? Kannst du mit ihm reden?“  Hier kam wieder Matsuris unvoreingenommen Art zum Tragen, ihre Fähigkeit sich auf eine Sache einfach einzulassen, ohne Vorurteile.   Auch Gaara huschte in kurzes Lächeln über die Lippen, es war eine neue Situation, noch nie hatte ihn jemand nach Shukaku gefragt. Natürlich hatte er mit seinen Geschwistern schon darüber gesprochen, allerdings hatte ihn noch niemand gefragt, wie Shukaku denn so war.   „Ja ich kann mit ihm reden, ich kann sogar auf einer Metaebene ihm gegenüberstehen, allerdings ist es nicht immer so ganz einfach mit ihm. Shukaku ist ein intelligenter, lauter und stolzer Zeitgenosse. Er hat mich früher oft beeinflusst, fast schon manipuliert, allerdings kann ich ihm es eigentlich für Übel nehmen. Weißt du, ich glaube jeder Bijuugeist hat eine Seele und einen eigenen Charakter, wer kann dieser verwehren frei zu sein… ich denke Shukaku und ich wollten beide diese Situation nicht, doch hatten wir beide keine Wahl, nun können wir nur das Beste draus machen.“   Matsuri hielt inne, es irgendwie etwas sureal, die Vorstellung, dass Gaara ohne Probleme mit so einem Dämon in Kontakt treten konnte, war etwas beängstigend und doch faszinierend.   „Und können alle Jinchukräfte mit ihren Bijuugeistern reden?“, Matsuri war sichtlich interessiert mehr zu erfahren.   „Um ehrlich zu sein, weiß ich das nicht. Ich habe mal Naruto gefragt, doch dieser auch mit dem Fuchsgeist sprechen kann, doch scheint dies nur dann zu funktionieren, wenn dieser das Gespräch zu ihm sucht. Außer Naruto habe ich erst eine weitere Jinchukraft getroffen und mit dieser hatte ich nicht die Gelegenheit darüber zu sprechen. Allerdings habe ich gehört, dass Kumogakure über zwei herausragende Jinchukräfte verfügen soll. Beide scheinen in der Lage zu sein das Chakra ihrer Bijuugeister nutzen und kontrollieren zu können. Mich würde wirklich interessieren wie sie dies geschafft haben, denn ich selbst habe das noch nicht geschafft.“   „Du wirst schon eine Lösung finden, da bin ich mir sicher. Es ist schon total abgefahren, dass du einfach so mit ihm reden kannst und dich mit Shukaku treffen kannst einfach so. Ich wüsste nicht ein mal wie man das anstellt.“, Matsuri klang wirklich begeistert, ihre Stimme war wohlwollend und bestärkend.    „Danke… Es ist leider oft nicht so einfach, weißt du ich…“, Gaara stockte. Es lag ihm auf der Zunge, doch spürte der Teenager wie ihm plötzlich ein Knoten im Hals steckte.   „Was denn? Was ist nicht so einfach.“, fragte sein Gegenüber und lächelte freundlich.   „Ich habe noch nie mit jemand über dieses Thema gesprochen. Natürlich habe ich bei Temari und Kankurou schon das ein oder andere Mal darüber gesprochen, aber du bist der erste Mensch, welcher mich danach fragt.“, die Stimme des Kazekagen war nicht mehr so ruhig wie sonst, der emotionale Unterton war spürbar. „Ach Gaara…“, sagte Matsuri und griff reflexartig zu Gaaras Hand und drückte sie sanft.   „Es tut mir leid, wie dich die Menschen früher behandelt haben. Für mich bist du nicht einfach die Jinchukraft von Sunagakure. Ohne dich wäre ich nie soweit gekommen und darum bin ich dir sehr dankbar und egal was passiert ich werde dir das hoch anrechnen. Ich bin froh, dass wir uns getroffen haben.“, erklärte Gaaras Schüler und strahlte. Kapitel 72: Eine Reise zu zweit ------------------------------- Das Jahr schritt weiter voran und weiter Nachrichten oder Sichtungen von Akatsuki blieben aus, allerdings hatte ein anderer Fund Gaaras Aufmerksamkeit auf sich gezogen – man hatte ein menschliches Skelett gefunden, welches merkwürdige Verletzungen aufwies. Der Kazekage hatte ein großes Interesse daran, dieses Stück nach Sunagakure zu bringen.   Die Aufgabe dieses Stück zu bergen und sicher zu Gaara zubringen, hatte die Jäger-Einheit bekommen. Sie waren die Einheit, welche am schnellsten durch die Wüste kam und auch bei Sandstürmen nur wenige Probleme hatten voranzukommen.   Es war Matsuris erster Einsatz in dieser Einheit, sie war nun schon einige Wochen dabei und musste sich nun in Begleitung eines Teils der anderen Mitglieder beweisen, was sich in der Praxis als deutlich schwieriger gestaltete, wie die junge Frau es vorher vermutete hatte. Gegen drei Uhr in der Nacht erreichten sie nach rund zweieinhalb Tagen wieder Sunagakure. Matsuri fühlte sich vollkommen übermüdet, dennoch trug sie bemüht die schwere Kiste gemeinsam mit einem anderen Mitglied der Jäger-Einheit, durchs Dorf Richtung Kazekageturm. Sie hatte sich noch nie in diesem Tempo durch die Wüste bewegt, es gab kaum Pausen, machten nachts keine Rast, doch nun kurz vor ihrem Ziel fühlte sich hellwach.   Die Jäger-Einheit fand sich im Sitzungssaal ein, als kurz darauf eine Seitentür aufschwang und Gaara hereinkam.   „Meister Kazekage.“, sprach Alpha knapp und Gaara und sie nickten sich kurz zu. Matsuri rückte unauffällig ein Stück näher, um einen Blick auf die Kiste zu erhaschen.   „Oh Gott, was ist hier passiert.“, eines der Mitglieder der Jäger-Einheiten hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund. Auch in Matsuri machte sich urplötzlich ein ungutes Gefühl breit, Alpha hatte einen Schädel aus der Kiste gezogen – die Schädeldecke war eingeschlagen. Auch die weiteren Teile des Skelettes wirkten wie zertrümmert. Sofort fühlte sie sich wieder an die Grenze zurückerinnert, mittlerweile lag diese Nacht einige Monate hinter ihr und doch konnte sich Matsuri genau an den anderen Schädel erinnern, welchen sie aus dem Wüstensand geborgen hatten.   Was war an diesem Ort geschehen? Wer hatte diesen Menschen das angetan? Matsuri war besorgt, war dies einfach nur ein Archäologischer Fund oder eine mögliche neue Bedrohung?   „Wir müssen das Alter der Schädel bestimmen lassen.“, Alphas Worte rissen die junge Kunoichi aus ihren Gedanken.   „Ja, das sollten wir. Ich werden den ersten Schädel auch mitnehmen. Außerdem muss der Feudalherr von diesen Funden informiert werden, am besten werde ich selbst mit ihm sprechen.“, ergänzte Gaara.   So trennte sich die Gruppe zu später Stunde in der Nacht, gegen 3:30 Uhr ließ sich Matsuri zuhause in ihr Bett fallen, ihr schmerze jeder Knochen, sie war übermüdet und doch konnte sie nicht direkt einschlafen.   Zwei Tage später war Matsuri auf den Weg zur Trainingshalle. Mikoshi hatte seinen Rucksack dort vergessen, seine Teamkollegin hatte sich bereit erklärt diesen mitzunehmen, da sie sich später sowieso gemeinsam mit Yukata, bei ihm treffen würden. Zudem lag die Trainingshalle sowieso auf ihrem Weg. Matsuri nahm direkt die Steintreppe nach oben, um sich dort auf den Plan für den nächsten Monat einzutragen. Fast schon auf dem Weg nach draußen entschloss sie sich kurzer Hand doch einen Blick in die Trainingshalle selbst reinzuwerfen.   Sie blieb an dem Geländer stehen und sah nach unten – es waren Temari und Kankurou.   „Hast du nicht heute frei?“, sagte plötzlich eine bekannte Stimme von der Seite.  Matsuri sah herum, sie hatte ihn nicht gleich entdeckt, da eine Säule ihre Sicht verdeckte.   „Hallo, ja in der Tat. Ich nehme nur Mikoshis Rucksack mit, wir treffen uns gleich bei ihm und essen etwas zusammen.“, erklärte Matsuri freudig Gaara, der sich locker über das Geländer lehnte und die beiden Personen in der Halle beobachtete. Die Brünette trat neben den Kazekage und warf ebenfalls einen Blick nach unten.   Gaaras älterer Bruder kämpfte wieder einmal mit seiner neuen Puppe.   „Darfst du nicht mehr mit spielen?“, scherzte Matsuri und lächelte breit.   Auch der Kazekage konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, hatten beide auf eine gewisse Art den gleichen Humor.   „Quasi…“, sagte er gespielt knapp.   „Das heißt?“, harkte Matsuri nach, neigte dabei den Kopf schief.   „Ich habe die Gelenke mit Sand verstopft, damit war die Puppe handlungsunfähig. Dann hatte Kankurou keine Lust mehr und hat Temari gefragt,“, erklärte Gaara, Matsuri lachte laut auf.   „Nicht dein Ernst? Das war aber auch echt gemein.“, antworte sie glucksend und beide sahen einen Moment den beiden unten zu.    Zwischen Gaara und Matsuri war die Stimmung weiter ausgelassen, zwar hatten sie immer noch nicht den Kuss zur Sprache gebracht, jedoch verstanden die beiden sich sehr gut und schienen sich dies nicht verbauen zu wollen.  Seit ihrem gemeinsamen Abendessen in Gaaras Büro hatten sich Matsuri und der Kazekage ab und an getroffen, das ein oder andere Gespräch geführt – immer mit einem Lächeln. Nun so spontan musste Matsuri zugeben, dass in ihre das Bedürfnis aufstieg etwas Zeit mit Gaara alleine zu verbringen. Die Bilder, wie sich die beiden am Gründungsfest durch die Menge bahnten, schließlich alleine nebeneinander herliefen, niemand von ihnen Notiz nahm, und letztendlich eine warme Sommernacht unter einem alten Baum genossen, waren immer noch in ihrem Kopf.     „…und wann brichst du auf? Der Feudalherr hat doch sicher schon  eine Nachricht von dir erhalten.“   „Freitag mache ich mich auf den Weg.“, antwortete Gaara schließlich und Matsuri nickte etwas gedankenverloren. Ihre Augen folgten dem Training von Kankurou und Temari. Gaaras Augen wiederum blieben an ihr hängen, noch vor zwei Jahren hätte er nicht geglaubt, dass er mal ein so entspanntes und freundschaftliches Verhältnis zu irgendeinem Menschen in diesem Dorf haben würde. Der Kazekage war wirklich sehr dankbar um ihre gemeinsame Zeit.   „Also ich bin um ehrlich zu sein schon etwas neidisch.“, Matsuri riss Gaara aus seinen Gedanken.   „Neidisch? Auf was denn?“, fragte er verwundert und versuchte konzentriert zu wirken.   „Der Garten im Wasserpalast war schon wirklich sehr schön, dann die ganzen üppigen grünen Felder und Plantagen, der Markt war riesig. Darauf bin ich neidisch.“, sagte die Jüngere mit freundlicher Stimme.   „Ach so.“,der Kazekage nickte verstehend und drehte sich nun mehr zu Matsuri, weg von dem Geländer.   „Dann komm doch einfach mit.“, kaum hatte Gaara die Worte ausgesprochen, war selbst doch sehr verwundert, dass er sich das einfach so getraut hatte.   „Was? Wie meinst du das?“, Matsuri wirkte sichtlich verwundert und doch glaubte Gaara ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht der jungen Frau zu erkennen, was ihn ebenfalls etwas freute.   „Na ja du packst deine sieben Sachen zusammen und begleitest mich.“, sprach der Kazekage trocken.   „Schon klar. Ich dachte aber, dass nur Jonin den Kazekage auf Reisen als Leibwache begleiten?“ Matsuri verschränkte die Arme.   „Das stimmt schon, aber wir bewegen uns ja nur im Landesinneren und außerdem bist du doch ein Mitglied der Jäger-Einheit? Die kennen sich doch angeblich am besten in dem Gelände aus.“, erinnerte Gaara Matsuri.   „Gut, gut, wenn du das so sagst, dann wird’s wohl stimmen.“, die Brünette strich sich etwas verlegen durch Haar und lächelte wieder, dann plötzlich wanderte ihr Blick auf die Wanduhr an der Wand hinter Gaara.   „Schon drei Uhr! Oh Gott! Ich bin viel zu spät!“, ruckartig schwang sie sich den Rucksack auf die Schultern.   „Also sehen wir uns dann am Freitag?“     „Ja wir sehen uns Freitag.“, bestätigte Gaara.     „Super!“, Matsuri winkte zum Abschied und verließ die Trainingshalle durch eine Seitentür.   Gaara sah ihr nach und spürte wie ein wohliges Gefühl der Freude in ihm breitmachte.   Besagter Freitag kam und beide brachen auf in die Hochebene, da sie dieses Mal den direkten Weg dort hin wählen würde, rechneten sie damit am späten Samstagnachmittag anzukommen. Die Nacht war bereits hereingebrochen, als Matsuri und Gaara eine kleine Oase erreichten. Solche Punkte waren wichtig, um in der Wüste zu überleben. Die kleine Quellwasseroase war von einigen Palmen und rauen Sträuchern, die groben Gräser unter ihren Füßen ließen nach einem langen Tagesmarsch, diesen Ort wie ein kleines Paradies wirken.   Da in der Nacht die Temperaturen deutlich vielen, brannte letztendlich ein kleines Feuer, um die beiden zu wärmen. Sie aßen Brot und Feigen, während der Kazekage und seine Schülerin sich über ein Buch unterhielten. Es war das Buch, welches Matsuri an ihrem letzten Geburtstag von Gaara geschenkt bekommen hatte. Es war voller handschriftlicher Notizen und Matsuri hatte auf den letzten Seiten zwischen Buchcover und Text etwas entdeckt, was sie dem Kazekagen nun zeigte.   „Also meiner Meinung nach sieht das nach einer Versiegelung aus – etwas ungewöhnlich, dass sie auf dem Windelement basiert, wenn du mich fragst.“, erklärte Gaara   „Ach ja?“, antwortet Matsuri und biss ein Stück von ihrem Brot ab.   „Nun ja…“, begann Gaara, „…Versiegelungen sind grundsätzlich schon sehr spezielle Techniken, die sehr aufwendig zu lernen und viel Konzentration und Chakra fordern.  Sie werden zum Teil nur mündlich überliefert, du musst verstehen, eine starke Versiegelung kann einen Bijuugeist binden. Solche Techniken sollten möglichst nicht an die Öffentlichkeit gelangen, weswegen es mich etwas wundert, warum sie jemand in ein Lehrbuch geschrieben hat.“   „Vielleicht dachte derjenige nicht, dass es wieder in Umlauf kommen würde.“, wandte Matsuri ein.   „Gut möglich. Auf jeden Fall ist es wirklich eine interessante Technik. Leider beherrsche ich das Windelement nicht so gut, um eine Versieglung damit durchzuführen.“   „Und mit dem Erdelement?“, fragte Matsuri Gaara.   „In gewisser Weise ja, ich habe schon versucht, allerdings leider noch nicht mit den Resultaten, die ich mir erhofft habe. Obwohl vielleicht war es auch zu viel gewollt…“, die Stimme des Kazekagen lag etwas Wehmut.   Matsuri konnte nur erahnen, um was es genau gehen konnte, doch sie war sich ziemlich sicher, dass es wohl mit dem Bijuu-Geist zusammenhing.   „Ist das der einzige Weg?“, fragte sie schließlich nach einer kurzen Pause.   Der Kazekage blickte auf.   „Wie meinst du das?“, harkte er nach.   „Na ja, kann man die Kontrolle über einen Bijuugeist nur durch eine Versiegelung bekommen?“, mutig sprach die Brünette es nun offen aus. Sie war sich bewusst, dass dies eine sehr private Frage war, eine Frage die man eigentlich nicht einfach so stellte. Allerdings lud der Schein des Lagerfeuers dazu ein genau solche Fragen zu stellen. Die Frage war nun nur, ob sich Gaara auch zu einer offenen und ehrlichen Antwort einreisen lassen würde.   „Um ehrlich zu sein weiß ich es nicht. Ich habe dir ja schon einmal davon erzählt, dass ich mit Shukaku sprechen kann, aber ein Dialog ist immer voller Argwohn. Ich kann es irgendwo verstehen, ich weiß zwar nicht woher die Bijuu herkommen, allerdings bin ich mir sicher, dass ihr Platz nicht irgendwo eingeschlossen in einem Mensch ist. Es würde mir wirklich sehr weiter helfen jemanden zu treffen, der ein gutes Verhältnis zu seinem Bijugeist hat. Allerdings weiß ich nicht einmal genau wie viele es gibt und ob alle in einem Menschen versiegelt wurden.“, erläuterte der Kazekage.   Matsuri nickte aufmerksam, sie spürte, dass dieses Thema sehr vielschichtig war. Ein Bijuu schien seinen eigenen Kopf zu haben und dieser musste nicht zwangsläufig zu dem Menschen passen in dem er versiegelt wurde.   „Das sind verdammt viel offene Fragen. Wenn du Hilfe brauchst, egal wie kannst du auf mich zählen, dass weißt du doch, Gaara?“, Matsuri sah in eindringlich und zugleich wohlwollend an. Der Kazekage sagte erst nichts, er sah gedankenverloren zum Feuer.   „Das weiß ich Matsuri…und ich bin wirklich froh darüber…“ Kapitel 73: Ein Kuss in den Abendstunden - eine Erkenntnis mit Folgen --------------------------------------------------------------------- Gegen 19 Uhr erreichten Matsuri und Gaara die ersten Felder der unzähligen Obst- und Gemüseplantagen, welche Okanoshigakure umgaben. Die Bäumen waren voller Früchte, überall lag der Duft frischer Citrusfrüchte in der Luft.   „Was tun wir nun als erstes?“, fragte Matsuri als sie eine Schotterweg, der von hohen Sträuchern gesäumt war entlang ging.   „Wir melden uns am Palast, die Schädel will ich persönlich beim Feudalherren abgeben, ich vermute, dass uns dieser erst morgen empfangen wird. Solange bleibt unsere Freund da drin.“, sprach der Ältere und deutete mit der linken Hand auf seine Kürbisflasche. Eine Viertelstunde später erreichten die beiden Shinobi den Eingang des Palastes und wurden dort empfangen. Wie Gaara bereits vermutete hatte, würde sie der Feudalherr morgen empfangen. Es war ein gemeinsames Frühstück für 10 Uhr angesetzt und somit hatten die beiden für dieses Tag frei. Natürlich hatte keiner mehr großes Interesse an diesem Tag sonderlich viel zu unternehmen und so ließen sich der Kazekage und seine Schülerin ihre Zimmer zeigen und baten darum ein kleines Abendessen dort hingebracht zu bekommen. Die Zimmer lagen dieses Mal in einem anderen Bereich des Wasserpalastes, da es laut Aussage der Empfangsdame einen kürzlich zurückliegenden Wasserschaden in den normalen Gästezimmern gab, befand sich die Unterkunft der beiden Ninjas dieses Mal im Hauptgebäude des Palastes auf der Ostseite. Im Grunde war es eher ein Apartment welches die beiden sich teilten. Man öffnete die Tür und war in einem langen Flur, dieser hatte links wie rechts ein Schlafzimmer mit einem eigenen Bad, ging man den Flur gerade aus durch kam man in ein geräumiges Wohnzimmer, welches an der Stirnseite zwei große Glastüren hatte, die auf einen Balkon führten. Das Abendessen bestand aus Käse, frischem Brot, Olivenöl, Salz, etwas Schinken und frischem Obst. Matsuri liebte das Essen in Okanoshigakure, dieser Ort hatte für sie einfach das gewisse Etwas. Die Uhr schlug 21 Uhr als Matsuri nach einer ausgiebigen Dusche aus ihrem Zimmer kam. Sie hatte ihrer Ausrüstung gegen eine bequeme Jogginghose und Pullover getauscht und entdeckte Gaara auf dem Balkon sitzen. Sie blieb im Türrahmen stehen und beobachtete den Kazekagen eine Weile, wie er den Schädel anstarrte.   „Und? Hat er dir etwas erzählt?“, begann Matsuri und setzte sich neben Gaara auf die Bank.   Dieser sah sie aus dem Augenwinkel an. „Ja, wir haben schon Kochrezepte ausgetauscht… nein ich habe absolut keine Ahnung. Ich werde nicht schlauer, was diesem Kerl so den Schädel zertrümmert hat.“, antwortete der Kazekage, sichtlich genervt über diese Tatsache.   „Hey, jetzt lass dich mal nicht so runterziehen. Keiner erwartet, dass du auf alles eine Antwort weißt.“, beschwichtigte Matsuri ihn.   „Das sagt du. Das sehen ganz viele anders.“, antwortete Gaara und musterte den Schädel weiter.   „Vielleicht solltest du nicht immer so kritisch mit dir selbst sein. Seh‘ doch mal eher was du schon erreicht hast.“, Matsuri merkte, dass Gaara sich in diese Sache zu verrennen schien.   „Natürlich, allerdings gibt es noch so viele strukturelle Probleme in diesem Land, die es zu lösen gilt. Und dieses Ding wirft mir so viele Fragezeichen auf, da weiß ich einfach nicht wie wir damit in Zukunft verfahren sollen. Ich kann mir schon vorstellen wie der Ältestenrat diese Sache wieder auseinander nimmt.“, erklärte der Kazekage abwesend und nachdenklich.   „Jetzt ist glaube ich auch mal gut!“, Matsuri nahm Gaara plötzlich den Schädel aus der Hand, erhob sich und setzte ihn im Wohnzimmer auf den Tisch.   Gaara sah ihr etwas verwundert zu und als seine Schülerin sich wieder neben ihm gesetzt hatte fragte er schließlich: „Schön, und nun?“   „Nun musst du dir nicht immer um alles Gedanken machen. Du hast mir gesagt, dass wir den Schädel hier zur Analyse geben. Mehr können wir jetzt nicht machen.“, erklärte Matsuri und schenkte sich ihr Glas wieder voll.   „Ich weiß, aber was ist, wenn ich eine Sache übersehe oder einen Fehler mache?“, Gaara wirkte immer noch sehr nachdenklich.   „Du kannst nicht immer alles wissen, jedem passieren Fehler oder ist in einer Situation in der er sich entscheiden muss. Während der Chunin-Auswahlprüfungen habe ich mich gegen deine Anweisung entschieden, weil es für mich in diesem Moment das Richtige war. Du hast mich gegen Ken kämpfen lassen, hast den Wettbewerb für mich verzerrt, einfach nur weil ich dich drum gebeten hatte.“     „Was willst du mir damit sagen?“, auch Gaara griff nun zu seinem Glas und schenkte sich nach.   „Das man manchmal Entscheidungen nicht nach Vorschrift trifft, sondern nach dem Bauchgefühl. Du und ich haben das schon getan, weil wir dem anderen helfen wollten. Du hinterfragst gerade alles viel zu sehr, dabei wusstest du, meiner Meinung nach damals genau was du tust.“, Matsuri sprach selbstsicher und doch ehrlich.   Der Kazekage nickte knapp, nahm einen Schluck aus seinem Glas, setzte sich erst wieder aufrecht hin und dann doch etwas einzusacken. „Vielleicht hast du recht, allerdings wusste ich dort auch nicht immer was zu tun ist. Ich hätte viele Dinge anders behandeln müssen, letztendlich habe ich sie laufen lassen.“   „Stimmt, du hast sehr großzügig über die Prügelei im Speisesaal hinweggesehen, die ich mitangezettelt habe.“, Matsuri lächelte und stieß mit ihrer Schulter an Gaaras.   Plötzlich schien die Stimmung sich zu lockern, auch der Kazekage lächelte knapp und zuckte mit den Schultern. „Um ehrlich zu sein war ich im ersten Moment etwas verwundert, da aber deine Teamkollegen es bestätigten, musste es stimmen.“   „Tja… Es war so, irgendein Depp aus Konoha begann zu behaupten, dass du uns nicht richtig vorbereitet hättest. Das stimmte einfach nicht.“   „Und dann hast du ihm, wie ein echter Kerl eins auf’s Maul gegeben?“, sagte Gaara flapsig.   Matsuri lachte, nahm etwas verlegen einen kräftigen Zug aus ihrem Glas und drehte sich wieder zu ihrem Gegenüber.   „Ja und? Dieser Typ machte mir nicht den Eindruck für Worte zugänglich zu sein. Außerdem habe ich direkt getroffen du kannst stolz auf mich sein.“, konterte die Brünette beide saßen nun dicht beieinander, man konnte die positiven Schwingungen zwischen den beiden deutlich spüren, es war fast wieder wie bei dem Gründungsfest, allerdings scheinen sich die Gefühle füreinander dieses Mal offener zu zeigen.   „Strenggenommen kannst du das nicht von mir haben, vermutlich eher von Baki, aber ich verbuchte es mal auf mein Konto. Es wäre allerdings gelogen, wenn ich mich nicht ein kleines bisschen gefreut habe.“, gab Gaara zu und grinste bei Matsuris überraschter und doch freudiger Gesichtsreaktion.   Schließlich lehnte Matsuri sich gegen Gaara und sah für einen Moment in ihr Glas, während er einen Arm um sie legte. Die Zweisamkeit zwischen ihnen war wieder da, beiden waren still dankbar darum, waren diese Momente selten. Allerdings war ihnen noch nicht klar, wohin sie sich bewegten und wie sie eigentlich zueinanderstanden. „Ich hab mich noch nicht bei dir bedankt, dass du mir den Kampf ermöglich hast den ich wollte.  Ich weiß selbst, dass Rache nie ein Grund für einen Kampf sein sollte, aber ich habe es wirklich gebraucht.“, die Schülerin des Kazekagen setzte nun einen nachdenklicheren Ton an.   „Natürlich sollte es das nicht, aber Ken war von Neid verfressen und hat vorsätzlich alles geplant, um dir zu Schaden. Ich denke es hätte sonst kein Ende gefunden, er musste lernen dich als Gegner zu akzeptieren. Obwohl ich mehrfach während des Kampfes kurz davor war einzuschreiten, allerdings hätte es dir nichts gebracht. Ich wusste ja, dass es zu Ende bringen wolltest, das sollte man niemanden nehmen.“, Gaaras Worte klangen nachdenklich, er musste an Rock Lee denken, der auch bis zum bitteren Ende hätte weiter gekämpft, damals beendete sein Trainer den Kampf – glücklicherweise, sonst hätte Rock Lee den damaligen Kampf vielleicht nicht überlebt. Matsuri sah auf. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer es ihm gefallen war, so sehr wie sie nicht einfach mit ihrer Prüfung in der Wüste hatte weitermachen können.   „Gaara…“   „Hmm..?“   „Danke…“, sprach Matsuri fast schon im Flüsterton, beugte sich leicht nach vorne und küsste den Kazekagen schließlich. Da war es wieder dieses Gefühl vom letzten Mal wieder. Matsuri konnte es mittlerweile nicht mehr abstreiten, sie hatte Gefühle für Gaara, es war unumstößlich.   Nach einer Gefühlten Ewigkeit lösten sich beide wieder voneinander und sahen sich in die Augen, schließlich war es Gaara, welcher dieses Mal das Wort ergriff. „Was machen wir hier?“, sagte er leise und verharrte in seiner Position, keiner von beiden schien mit Seite Körpersprache klarzumachen, dass ihm die Sache unangenehm war. Jedoch taten sie sich schwer es in Worte zu fassen.   „Ich weiß es, um ehrlich zu sein nicht, aber ich finde es nicht schlimm.“, gab Matsuri zu, sie hätte mittlerweile einen Arm um Gaaras Hüfte geschlungen und sich fest an ihn geschmiegt.    „Gut, dann sind wir ja schon mal zwei.“, antwortete der Kazekage und um seiner Bestätigung noch einmal Nachdruck zu verleihen küsste er nun sie.     Letztendlich war auch irgendwann dieser Abend vorbei, Matsuri nickte irgendwann beinahe ein und sie beschloss schlafen zu gehen, Gaara beschloss sich noch einen Plan für den morgigen Tag zu überlegen und doch hing er mit den Gedanken nur bei ihr. Die Welt fühlte sich leichter an, Probleme rückten in ungreifbare Weiten und er fühlte sich einfach glücklich und verstanden. Es war ein Zustand den der junge Kage so nicht kannte, seine Kindheit voller Abneigung hatte ihn vereinsamen lassen, nun das Gefühl von emotionaler und auch körperlicher Zuneigung zu widerfahren war vollkommenes Neuland für ihn. Gaara war sich jedoch am nächsten Morgen ein bewusst, er wollte sich, das was auch immer gerade zwischen ihm und Matsuri entstand auf gar keinen Fall verbauen. Der Kazekage hatte das Gefühl ihr mittlerweile näherzustehen wie seinen eigenen Geschwistern und endlich einen Menschen gefunden zu haben bei dem er nicht dauernd darauf achten musste, was er tat und was er sagte. Gaara hatte wirklich bei Matsuri das Gefühl sie mochte ihn, weil er so war wie er war.   So stand er auf dem Balkon und trank eine Tasse Tee, als irgendwann eine bekannte Stimme hinter ihm sagte: „Ist noch Tee da? Du hättest sagen können, dass du Tee kochst, bevor wir uns mit dem Feudalherren treffen.“ Gaara lächelt Kapitel 74: Shukaku und Matsuri ------------------------------- Das Frühstück mit dem Feudalherren lief recht unspektakulär ab, neben dessen Frau und Sohn waren die üblichen, wie Gaara es im Nachhinein zu Matsuri meinte „vermeidlich“ wichtigen Personen dabei, die sich einfach nur wichtig fühlen wollten. Spannender wurde es am Mittag, der Kazekage und seine Schülerin waren auf dem Weg zu einem Labor. Dort wollten sie den Schädel untersuchen lassen.   „Meister Kazekage, schön sie hier zu sehen.“, eine Dame mittleren Alters mit weißem Kittel, begrüßte Gaara und Matsuri am Eingang des Gebäudes. Die Gruppe lief einen Langen ging entlang, der zu einer Treppe führte und nach einem weiteren Gang, für sie alle letztendlich in einem weiß gestrichenen Labor endete.   Dort wartete bereits der Feudalherr, endlich würde Gaara vielleicht die Antworten bek ommen, welche er sich erhoffte.   „Dann zeigen sie mal das gute Stück her.“, sprach der Feudalherr und der Kazekage setzte seine Kürbisflasche ab und nach zwei kurzen Fingerzeichen kamen zwei entstellte Schädel hervor.   „Wie grotesk!“, entfloh es dem Feudalherren, als er die Schädel von Gaara übergeben bekam.   „So etwas habe ich noch nie gesehen…“, die Dame im weißen Kittel sah ebenfalls fasziniert und doch besorgt den Schädel an. Sie musterte die menschlichen Überreste und schien besonders an dem Loch in der Schädeldecke fasziniert zu sein.   „Es muss etwas sein, was härter ist als Knochen, ich bin wirklich sehr gespannt mehr herauszufinden. Vielen Dank, dass sie uns das gebracht haben.“, ergänzte sie noch und der Feudalherr ergriff das Wort in Richtung Gaara.   „Meister Kazekage, lassen sie uns noch ein Wort über ein anderes Thema verlieren.“, begann der Ältere und Gaara spürte wie sich sein Magen zusammenzog, er ahnte was nun kommen würde.   „Das dachte ich mir, deshalb will ich keine Geheimnisse vor ihnen haben. Schließlich sind sie genauso um die Sicherheit dieses Landes besorgt wie ich. Uns sind momentan keine Informationen bekannt, dass Akatsuki einen konkreten Angriff auf das Windreich plant. Allerdings ist davon auszugehen, dass wenn mit einem terroristischen Anschlag zu rechnen, dann auf Sunagakure – genauer gesagt auf die Jinchukraft.“, Gaaras Worte ließen Matsuri zusammenfahren, sie hörte es nun zum zweiten Mal. Diese Organisation, die ihn jagen würde. Es zwar alles nur Spekulation, allerdings klang es hier in diesem sterilen Labor, wie ein unausweichliches Ereignis, was kommen würde.     Auch noch Stunden später beschäftigte Matsuri das Thema immer noch. Zwar hatte der Feudalherr Gaara seine volle Unterstützung zugesichert, doch stimmt Matsuri dies nicht zufrieden. Wieso musste dies nun im Raum stehen?   Die junge Frau konnte sich dieses mögliches Ereignis einfach nicht vorstellen. Am Abend regnete es, somit saßen die beiden auf dem großen Sofa im Wohnzimmer und bauten die zarten Bande zwischen ihnen weiter aus.   Gaara saß auf der linken Seite des Sofas und studierte eine Schriftrolle, während Matsuri seitlich auf dem Sofa halb saß, halb lag und ein Buch lass. Hin und wieder strich ihr der Kazekage sanft durchs Haar, es herrschte eine angenehme Ruhe, während der Regen ans Fenster schlug.   So sehr wie sie diese Zweisamkeit lieben gelernt hatte, so sehr konnte Matsuri dem heutigen Tag nicht kommentarlos an sich vorbei gehen lassen.   „Gaara?“   „Hmm..?“   Matsuri setzte sich auf, sie stricht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schien nun doch für einen Moment zu stocken. Doch es musste raus, sie musste ihn fragen, sonst würde das Mädchen keine Ruhe finden.   „Ich… also…Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, du hast heute wieder über diese Organisation gesprochen. Es geht einfach nicht in meinen Kopf rein, warum sie Menschen wie dich jagen wie Tiere.“, Matsuri wirkte sehr nachdenklich.   „Na ja wir wissen es nicht genau, es ist eine Mutmaßung.“, versuchte Gaara sie zu beschwichtigen.   „Das klang heute Mittag aber ziemlich ernst eine Mutmaßung. Die Bijuugeister schienen ja eine unheimlich mächtige Waffe zu sein.“   „Das sind sie, schon einer allein ist ein einziges Pulverfass, wenn die Interpretationen stimmen und Akasuki alle von ihnen in Besitz bringen will, wäre nicht auszudenken was dann geschehen würde.“ Gaara wirkte sehr ernst.   Matsuri hielt inne, auch wenn der Kazekage es ihr gegenüber nicht so zeigen wollte, es war eine Gefahr, die Gaara, seine Geschwister, Matsuri und das ganze Dorf betraf.   „Kann ich ihn sehen?“, Matsuri hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt und sah ihr Gegenüber fragend an.   „Wie meinst du das?“, Gaara wirkte etwas irritiert.   „Ich will verstehen warum diese Menschen hinter dir her sind. Es ist so schwer nachvollziehen. Deshalb will ich Shukaku mit eigenen Augen sehen. Vielleicht verstehe ich es dann besser. Du hast gesagt, du kannst mit ihm sprechen, dann kannst du doch sicher auch mich mit ihm in Kontakt treten lassen.“, Ihr Worte wirkten auf den Kagen im ersten Moment nicht nachvollziehbar, es war schon eher wahnwitzig sich freiwillig Shukaku gegenüberzustellen. Gaara wusste erst nicht was er antworten sollte, diese Bitte warf viele Fragezeichen auf.   „Ich habe keine Angst vor ihm.“, Matsuri versuchte Gaara mit allen Kräften zu überzeugen.   Der Kazekage seufzte:“ Ich weiß deine Sorgen zu schätzen, aber ich kann dir weder sagen, ob ich dich mit ihm sprechen lassen könnte, da ich so etwas noch nie versucht habe, noch ob er es überhaupt akzeptieren würde.“   „Lass es uns einfach versuchen.“, setzte Matsuri an und griff nach Gaaras Hand, die sie nun fest umschloss. „Ich will es verstehen Gaara, ich will verstehen warum diese Leute hinter dir her sind und ich will besser verstehen, welchen Kampf du schon jahrelang führen musst.“   Vielleicht waren es diese ehrlichen und doch besorgten Worte, die dem 15-jährigen entgegengebracht wurden, vielleicht wollte Gaara Matsuri auch einfach kein nein entgegenbringen, so oder so stimmte er dann doch ein es zu versuchen. In der Hoffnung es würde Matsuri helfen die Sache besser zu verstehen, einen großen Nutzen würde es vielleicht nicht haben, zumindest glaubte dies Gaara.   Die Analyse des Schädels sollte rund 40 Stunden mit sich ziehen, weshalb die beiden Ninjas aus Sunagakure noch etwas Zeit hatten, die sie gleich am nächsten Morgen nutzen wollte. Es war für beide unbekanntes Territorium, deshalb hatte sie sich, dank gutem Wetter in einem Obsthein verzogen, um zu testen, ob es möglich war, dass Matsuri mit Shukaku in Kontakt treten konnte.   Gaara wirkte nervös, man konnte seine innerliche Zerrissenheit spüren. Er maßregelte sich die Sache durchzuziehen. Sie setzten sich unter einen alten Quittenbaum und der Kazekage begann Matsuri die wesentlichen Schritte zu erklären.   „Also gut, ich habe so etwas noch nicht gemacht, bitte denk immer daran, dies ist ein Versuch nicht mehr nicht weniger.“, setzte er an.   „Gaara, mir ist dies bewusst. Soll ich dir noch mal erklären warum ich das alles möchte.“   „Nein, schon gut, das weiß ich ja. Ich bin mir einfach nicht sicher ob es funktioniert.“   „Das wird es, du musst etwas optimistischer sein.“, beschwichtigte Matsuri ihn und schließlich begannen sie.   „Okay, die Fingerzeichen sind eigentlich nicht so schwer. Die acht inneren Tore zur Chakraktivierung sind dir bekannt?“   Matsuri nickte und beobachtete den Kazekagen dabei wie er eine Reihenfolge von Fingerzeichen formte.   „Gut. Das nächste wäre die Chakrakonzentration, ich denke damit schaffen wir eine Verbindung zueinander. Also du konzentrierst dein Chakra auf deine linke Hand, diese legst du dann hier hin. Danach werden wir das Jutsu gemeinsam anwenden und sehen was passiert.“, er griff nach Matsuris linker Hand und legte sie sich selbst auf die Brust, wobei ihrer Fingerspitzen schon fast seinen Hals berührten. Schlagartig spürte sie die Nervosität in sich aufsteigen, scheinbar konnte man es auch in ihrem Gesicht ablesen. Gaara hatte sie die ganze Zeit beobachtete.   „Wir müssen das nicht tun.“, sagte er prüfend, in gewohnt ruhigem Ton.   „Doch, doch unbedingt.“, Matsuri atmete tief aus und kämpfte sich Entschlossenheit zurück.    „Okay…dann versuchen wir es…auf mein Kommando…“, Gaara sprach leiser und sah Matsuri nun konzentriert an. Matsuri nickte zustimmend und atmete tief aus. Sie legte ihre Hand noch einmal zurecht und schien Gaaras Herzschlag zu spüren. Dann im nächsten Moment ging alles schnell.   Matsuri spürte wie sich ihr Magenruckartig zusammenzog und plötzlich alles schwarz wurde.     Kälte breitete sich auf ihrer Haut aus. Matsuri öffnete die Augen, sie befand ich in einem gemauerten Raum, oder eher schon eine Halle. Es war dunkel, ein schummriges grünes Licht erhellte undefiniert die Umgebung.   „Es hat funktioniert.“, eine vertraute Stimme ließ Matsuri aufschauen. Gaara stand neben ihr, er wirkte wie versteinert, die Arme verschränkt, den Blick starr in eine Richtung. Matsuri war im ersten Moment erleichtert, der Kazekage jedoch wirkte sehr angespannt, er wusste in wessen Hoheitsgebiet sie sich nun befanden.   „Gaara! Du bringst Besuch mit!“, Matsuri fuhr zusammen, eine schrille Stimme donnerte allumfassend durch den hohen, kalten Raum. Dann trat er aus der Dunkelheit hervor, sein Kopf ging fast bis zur Decke, seine Augen waren stechend und sein gesamtes Erscheinen gedrungen und furchteinflößend.   „Das ist Matsuri, sie wollte dich sehen.“, antworte Gaara knapp.   Shukaku lachte erneut schrill auf. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit der jungen Frau zu.   „Ich kenne dich Mädchen, du scheinst mutiger zu sein als ich dachte.“, der Bijuugeist musterte sie mit Argwohn. Gaara ließ ihn nicht aus den Augen.   Matsuri stand erst nur da, konnte ihren Blick nicht abwenden. „Du siehst alles was er sieht, stimmt’s?“   Shukakus Lachen schallte wieder durchdringend durch den Raum: „Schlaues Mädchen, du scheinst die Dinge schneller zu verstehen als diese ganzen alten Männer.“   Matsuri lächelte knapp und vermutete, dass die Vergangenheit für dieses Wesen nicht gerade rosig war.   Die Augen des Bijuugeistes ruhten weiter auf Matsuri, Gaara wunderte sich über das Verhalten des Dämons, er wirkte recht zugänglich. „Und nun Kind? Jetzt stehst du hier, bist du zufrieden mit dem was du siehst?“, Shukaku wirkte belustigt, der Kazekage jedoch hatte Sorge, dass die Stimmung kippen könnte.   „Ich glaube, dass dieser Ort nicht das richtige ist. Für niemanden, ich glaube keiner von euch beiden hat dieses Schicksal gewählt. Also nein, mir gefällt nicht was ich sehe, aber ich will verstehen warum Menschen euch das angetan haben. Ich habe Gaara darum gebeten hier zu sein, ich erinnere mich noch an die dunkeln Nächte in unserem Dorf und doch kam ich irgendwann an den Punkt zu entscheiden weiter die Angst der anderen Dorfbewohner zu teilen oder mir ein eigenes Bild zu machen…“, die junge Frau wirkte plötzlich sehr entschlossen, „…es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“ Bei ihren letzten Worten blickte Matsuri kurz zu Gaara und lächelte.   „Langsam verstehe ich die Gefühle des Jungen für dich Kind. Ein Mädchen, dass mutiger ist als tausend Männer. Vielleicht ändern sich nun die Zeiten.“, Shukaku lachte schallend, im nächsten Moment formte er Fingerzeichen mit seinen riesigen Pranken und plötzlich befanden sich beide wieder unter den Obstbäumen. Matsuri blickte zu Gaara. Beide wirkten etwas mitgenommen.   „Alles in Ordnung?“, der Kazekage blickte fragend zu seiner Schülerin, die plötzlich verdächtig blass wirkte.   „Ja, schon…nur ist mir gerade ziemlich übel.“, erklärte sie benommen.   „Das ist normal, frag nicht wie es mir am Anfang ging.“, Gaara erinnerte sich nur zu gut daran, wie oft er auf dem Boden des Büros im Kazekageturms saß und in den Mülleimer sich erbrach.   Die Brünette erhob sich und atmete tief durch, es war immer noch der herrliche Tag. Sie hatten noch bis zum Mittag des folgenden Tag Zeit, Zeit die sie nun nach diesem Gespräch gemeinsam nutzen würden -hatten beide doch große Erkenntnis daraus gewonnen. Kapitel 75: Ein wahnwitziger Plan --------------------------------- Kankurou hatte Nachtschicht am Dorfeingang, als gegen 22:30Uhr einer der Wachposten zwei Personen meldete. Der ältere Bruder des Kazekagen schnappte sich ein Fernrohr. „Das ist Gaara, die beiden sind früh wieder da.“, sprach er und winkte den Personen in weiter Entfernung zu.   Die beiden Brüder begrüßten sich kurz, während sich Matsuri kurz verabschiedete.   „Wir sehen uns die Tage?“, sagte die junge Frau etwas müde und richtete Ihren Blick zu Gaara.   „Klar, auf jeden Fall. Komm einfach vorbei.“, antwortete der Rothaarige und nickte ihr mit einem kurzen wohlwollenden Lächeln zu. Matsuri winkte und verschwand in Richtung Dorf.   Kankurou stand die ganze Zeit still daneben, die beiden wirkten sehr vertraut. Es war auf eine gewisse Art befremdlich. Er kannte seinen jüngeren Bruder nicht emotional und emphatisch, doch schien er tatsächlich dazu in der Lage zu sein.   „Hattet ihr eine gute Reise? Wie sieht es aus bekomme ich alle Einzelheiten morgen bei einem Essen erzählt. Es hat ein neues Grillhaus eröffnet da könnten wir hingehen. Temari ist mal wieder nach Konoha. Also wären es nur du und ich, was sagst du dazu?“, Kankurou rechnete fest damit nun eine Abfuhr zu kassieren, gleich würde Gaara wieder seine Arbeit vorschieben und Kankurou würde alleine essen gehen können.   „Wieso, denn nicht. Reservierst du einen Tisch? Ich bin müde und werde versuchen etwas zu schlafen.“, antworte der Kazekage und verabschiedete sich.   „Sicher…“, sprach Kankurou, der nun noch verwunderter darüber war, dass Gaara schlafen wollte. Der morgige Abend versprach interessant zu werden.         Rund zehn Minuten später schloss Gaara seine Zimmertür, er zog seinen Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl, er zog sich ein schwarzes Shirt und eine graue Pyjamahose an und ging schließlich zu Bett. Doch einfach einschlafen war schon immer ein großes Problem. Gaara starrte einfach zur Decke. Nach einer gefühlten Ewigkeit seufzte er und strich sich mit beiden Händen durch das Gesicht.   Ich habe mich doch sehr an sie gewöhnt…, dachte Gaara und war im Gedanken wieder bei seiner gemeinsamen Zeit mit Matsuri.   Das Mädchen traut sich was, das muss ich zugeben, eine weitere Stimme mischte sich in seinem Kopf ein.   „Ach ja, das freut mich wirklich sehr zu hören, aber warum interessiert es dich wie ich sie finde?“, kaum hatte der Kazekage den Satz zu Ende gesprochen befand er sich im nächsten Moment wieder in einer altbekannten Dunkelheit. Kälte durchzog seine Körper und er blicke auf Shukaku, der in voller Größe vor ihm Stand.   „Wir reden hier?“   Shukaku lachte schallend.   „Ach Gaara, sei doch nicht immer so misstrauisch.“   „Nimmst du es mir für übel?“, der Kazekage verschränkte die Arme, irgendetwas führte der Bijuu im Schilde.   „Nein, allerdings warst du damals in Kind. Ein Kind, welches leicht zu beeinflussen war. Was du mittlerweile nicht mehr bist. Da war erst dieser blonde Junge, dann dieses Mädchen.“   Gaara neigte den Kopf zur Seite, war dies gerade eine Art Zuspruch von Shukaku?   „Shukaku, was ist los? Ich kenne dich so nicht. Wie wäre es du sagst mir einfach was du im Schilde führst.“, der Kazekage trat einen Schritt nach vorne.   „Haha, wie in alten Zeiten also. Gut…gut… Auch ich bekomme Sorge was momentan in der Welt geschieht und… na ja du weißt dass wir quasi nicht trennbar sind?“, Shukaku drückte sich plötzlich etwas undeutlich aus.   „Was willst du mir damit sagen?“, Gaara hatte plötzlich ein sehr ungutes Gefühl. Allerdings war ihm auch klar dass er nicht das erste Gefäß war, welches Shukaku beherrbergte.   „Na ganz einfach, es gibt nur wenige Möglichkeiten das ein Bijuugeist dauerhaft sein Gefäß verlassen kann. Da du keine Frau bist fällt die erste Variante raus. Also bleiben nur noch zwei Varianten. Die erste Möglichkeit wäre, dass du ein langes Leben hast und letztendlich als alter Mensch stirbst, dann werde ich vielleicht endlich frei sein…“   „Und die zweite...?“   „Jemand trennt uns gewaltsam, was für dich den Tod bedeuten würde, und für mich wohl ein neues Gefängnis.“, Shukaku endete und Gaara spürte die Breitseite dieser Antwort in sich nachhallen. Allerdings war dem Kazekage nun eins klar, würde man Shukaku von ihm trennen würde das sein Ende bedeuten. Der Gedanke schmerzte, er hatte die Situation unterschätzt. Der junge Kage wusste nicht, dass wenn er und Shukaku dauerhaft getrennt werden würde, er sterben würde. Das machte seine Lage nur noch brisanter.   „Wieso sagst du mir das jetzt?“, Gaara konnte mit dieser Frage nicht mehr hinterm Berg bleiben. Dieser ganze Dialog kann ihm so surreal vor.   „Ich will nicht von irgendwelchen Menschen, wieder weggesperrt werden. Ich habe keine Ahnung was mir dann geschieht, bei dir weiß ich zumindest, dass du nicht mein Feind bist.“   „Nein…ich bin nicht dein Feind. Das war ich nie, ich habe nur lange gebraucht das zu verstehen. Heute weiß ich, dass wir beide ein Schicksal teilen. Du wie ich haben uns dies nicht ausgesucht…“, Gaara klang plötzlich wehmütig, er blickte zu Boden und wusste erst nicht was er sagen sollte. Der Gedanke von alle dem, was er sich aufgebaut hatte nun möglicherweise Abschied nehmen zu müssen quälten ihn sehr.   „…aber ich will nicht das andere darüber entscheiden wie es zu Ende geht.“, seine Stimme zitterte, diese Worte kamen bestimmter aus dem Kazekagen heraus als er es erwartetet hatte. Gaara hatte es noch nie klar ausgesprochen und doch war es plötzlich ganz klar vor seinen Augen – er wollte sein Leben selbst bestimmen. Er wollte nicht mehr von anderen die Dinge vordiktiert bekommen. Er wollte eine Zukunft haben, eine Zukunft die er frei wählen konnte.   „Gut…dann kämpfen wir darum!“, Shukakus Worte hallten durch den Raum und rissen Gaara aus den Gedanken.   „Was?“   „Wie was? Wir treten diesen Arschgeigen in den Arsch. Was verstehst du daran nicht?“, feigste der Bijuugeist.   Gaara starrte Shukaku ungläubig an, er fühlte sich von diesem Vorschlag vollkommen überrumpelt.   „Du willst, dass wir als Team gegen Akatsuki kämpfen – als gleichwertige Partner.“, der Kazekage verschränkte unglaubwürdig die Arme.   „Weißt du Gaara, du erinnerst mich an deinen Vorgänger, er war sein lebenslang eingesperrt, weil ich in ihm versiegelt wurde. Trotzdem empfand er keinen Hass für die Menschen, die ihm dieses Schicksal auferlegt haben. Das gleiche Gefühl habe ich bei dir, ich kann es zwar nicht ganz verstehen, wieso du keinen Groll auf die Menschen hegst, aber ich glaube das du genug Empathie hast für uns beide eine Zukunft zu schaffen. Also ja, du rothaariger Teufel ich gebe dir mein Chakra, wir werden nicht kampflos unser Leben wegwerfen. Ich habe nur eine Bedingung an dich, wenn dein letztes Stündlein geschlagen hat, werden sich unsere Wege trennen. Danach will ich frei sein.“, Shukaku sah Gaara eindringlich an, seine prüfenden Augen schienen ganz genau jedes Detail erfassen zu wollen.     „Einverstanden…“       Als der Kazekage erwachte ging gerade die Sonne auf. Er sah auf die Uhr.   „Fünf Stunden…das ist lange…“, sprach Gaara und erhob sich, er schritt zum Fenster und sah hinaus, es schien ein schöner Tag zu werden. Kankurou schlief zu dieser Uhrzeit noch, also beschloss er nach unten in die Küche zu gehen und Kaffee aufzusetzen. Seine Gedanken waren bei der letzten Nacht, es fühlte sich immer noch so unglaubwürdig an. Konnte er Shukaku trauen? Vermutlich schon, sicher war er allerdings nicht. „Mit seiner Kraft kann ich das Dorf beschützen…“, dieser Gedanke war plötzlich allgegenwertig. Gaara goss den heißen Kaffee in eine Tasche und setzte sich auf die Eckbank in der Küche. Möglicherweise sollte er einen Probelauf starten, um sich zu überzeugen, ob es Shukaku wirklich ernst war.   Am Abend saßen Kankurou und sein kleiner Bruder in dem Grillhaus und selbstverständlich wollte der Puppenspieler ganz genau wissen was in den letzten Tagen alles passiert war.   „Also sind die Schädel rund 60-80 Jahre alt? Und sie wurden mit einem Material was härter ist als Knochen und Eisen zertrümmert.“, wiederholte der Puppenspieler und legte sich Fleisch auf den Tischgrill zwischen ihnen.     „Ja das ist im Grunde alles. Ich habe mir zwar etwas mehr erhofft, aber da kann man nichts machen.“, Gaara legte nach etwas Gemüse auf den Grill.   „Verstehe…und sonst wie geht’s dir? Ich war ja etwas überrascht, dass du kurzerhand Matsuri mitgenommen hast.“, Kankurou nahm ein Schluck von seinem Bier. Er wollte natürlich wissen, wie sich die Stimmung zwischen den beiden sich entwickelte. Allerdings wäre Gaara nicht Gaara, wenn er sich einfach in die Karten schauen lassen würde.     „War eine spontane Sache. Dachte so kann sie mal eine B-Mission auf ihrem Konto sammeln.“, erklärte der Kazekage und Kankurou lachte laut auf.   „Das ist wohl die geschenkteste B-Mission von der ich je gehört habe. Man Gaara, das ist ja eine sehr nette Ausrede für Zeit miteinander zu verbringen.“, der Kazekage musste sich eingestehen etwas ertappt zu fühlen. Er kniff die Lippen kurz aufeinander und überlegte der Frage auszuweichen. Dann kam es Gaara plötzlich bescheuert vor, es war sein Leben und wenn er sich mit ihr treffen wollte, musste er daraus kein Geheimnis draus machen.   „Vielleicht.“, gab er gespielt cool und doch ruhig zu, zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck von seinem Getränk.   „Was echt? Wusste ich es doch. Ich hab doch gewusst, dass ihr ein Paar seid. Temari wollte mir nicht glauben.“, nun viel sein großer Bruder mit der Tür ins Haus, was den rothaarigen Shinobi nun doch aus der Fassung bracht.   „Ahm…also…ein Paar sind wir nicht.“, sagte er nun hektisch und wedelte mit den Händen beschwichtigend.   „Achso? Und was seid ihr dann?“, Kankurou wollte es nun ganz genau wissen.   „Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Allerdings…“, Gaara fragte sich ob er es seinen Bruder erzählen sollte.   „Hmm?“, Kankurou hob eine Augenbraue. Gaara stockte, wie sollte er es erzählen? Er musste es ihm sagen, schließlich hatte er selbst die Dinge schon in Bewegung gesetzt.   „Matsuri wollte mit Shukaku reden..“, begann der Kazekage und sein Bruder verschluckte sich daraufhin an seinem Bier.     „Was? Du hast hoffentlich gesagt, dass das nicht geht. Das funktioniert doch nicht, oder?“, Kankurou sah den Kazekagen ungläubig an. Gaara sah ausweichend zur Seite.   „Gaara?! Sag mir nicht, dass du dazu zugestimmt hast!“   „Kankurou es hat funktioniert.“, der Kazekage viel seinem Bruder fast ins Wort.   „Nicht dein ernst. Aber…bitte erklär jetzt mal die ganze Geschichte von vorne.“ Gaara ließ sich daraufhin etwas auf seinem Stuhl zurückfallen und überlegte, wo genau er anfangen sollte.   „Matsuri kann sich nicht vorstellen, welche Gefahr von Akatsuki ausgeht. Sie kann nicht glauben, dass Menschen einfach in fremde Dörfer eindringen und Jinchukräfte fangen und mitnehmen. Deshalb bat sie mich ihr Shukaku zu zeigen, sie erkläre mir, dass sie so besser verstehen könnte warum diese Menschen hinter mir her seinen…“, begann Gaara.   "Und wie hast du es dann hinbekommen, dass sie mit Shukaku sprechen kann?“, Kankurou konnte nicht leugnen, dass er fasziniert war.   „Ich habe ein Jutsu abgewandelt, mit dem ich mit ihm auf einer Metaebene sprechen kann. Matsuri hat eine Hand auf das zweite Chakrator von mir und es hat funktioniert. Wir standen ihm beide gegenüber. Es war irgendwie merkwürdig…“, Gaara blickte auf den Tisch.   „Na ja…das merkwürdigere war eigentlich, dass wir uns gestern Nacht noch einmal unterhielten. Shukaku hat sich verändert, er und ich wir haben einen Deal geschlossen.“, setzte der rothaarige Teenager fort.   Kankurou spürte wie ein Schauer ihm über den Rücken lief. Ein Deal mit einem Bijuugeist? Er wusste noch gut genug wie Shukaku sein konnte. Wusste Gaara was er da tat?   „Gaara, was habt ihr besprochen?“, Kankurous Stimme war sichtlich angespannt. Auch sein jüngerer Bruder konnte dies spüren, doch er musste herausfinden, ob Shukaku es wirkliche ernst meinte, dabei konnte er auf Kankurous Gefühle Rücksicht nehmen.      „Shukaku will mir sein komplettes Chakra zur Verfügung stellen, um uns damit vor der Gefahr Akatsuki zu schützten. Er will nicht von mir getrennt werden, im Gegenzug habe ich ihm versprochen, dass er nach meinem Ableben nie wieder an ein Gefäß gebunden wird. Natürlich werde ich mich davon überzeugen wie ernst es Shukaku ist und habe deshalb einen Falken nach Konoha geschickt und habe um die Hilfe von Kakashi Hatake gebeten, ihm traue ich es zu eine Jinchukraft zu beendigen.“, als der Kazekage geendet hatte, starrte Kankurou unglaubwürdig an.   „Das ist nicht dein ernst Gaara? Das ist kompletter Wahnsinn was du da vor hast.“   „Dieser Wahnsinn ist meine einzige Chance Kankurou, ohne Shukaku habe ich keine Chance, sonst…“, Gaara stockte.   „Sonst was?“, der Ältere neigte den Kopf zur Seite.   „… werde ich von Shukaku getrennt, was meinen definitiven Tod bedeuten würde. So hat er es mir erklärt und ja ich glaube es dem Bijugeist.“   „Ach du scheiße…“, rutschte es dem Puppenspieler raus, nun verstand er wieso sein Bruder dies tun wollte, es war seine einzige Chance.     „Schön, und wann geht es los? Ich sage dir eins, ich helfe dir natürlich, aber glaub nicht, dass Temari diese Nummer gut heißt, aber zuerst trinken wir auf diesen Irrsinn.“, Kankurou hob sein Glas, beide lächelten.         Kapitel 76: Vorbereitungen -------------------------- Temari packte ihre Papier zusammen, sie hatte gerade die letzte Sitzung der Arbeitsgruppe “Chuninauswahlprüfung“  abgeschlossen und wollte heute Abend den Weg nach Hause antreten.   Sie verabschiedete sich mit den Worten “Ich freue mich, dass die nächsten Auswahlprüfungen wieder in Konoha stattfinden, als eine bekannte Stimme sie unterbrach.   “Shikamaru? Ich dachte du musst etwas für Tsunade erledigen.“, sie packte ihrer letzten Utensilien in ihre Taschen und sah fragend zu ihrem Gegenüber.   „Ja das habe ich eigentlich auch. Allerdings kam Kakashi mit einem Brief zu Tsunade.“, erklärte der Jüngste des Nara-Clans.   „Schön, aber was betrifft mich das?“, Temari verstand nicht was Shikamaru ihr damit sagen wollte.   „Der Brief ist von deinem Bruder, er bittet Kakashi nach Sunagakure zu kommen und ihm dabei zu unterstützten das Chakra des Einschwänzigen zu nutzen.“ , als er geendete hatte ließ Termari vor Schreck ihre Tasche fallen.   „Der spinnt doch!“, kam es abrupt aus der Blondine.   „Es scheint so, als ist diese Nachricht auch für dich neu?“   „Oh ja! Mein kleiner Bruder kann was erleben, wenn er Heim kommt. Ich komme gleich mit zum Hokage.“, Termari spürte, wie sich Zorn und Besorgnis plötzlich in ihr einen Kampf lieferten. Sie fragte sich was in den letzten Tagen passiert war, dass ihr kleiner Bruder diese Entscheidung getroffen hatte.   Im Büro von Tsunade angekommen, blickte Termari in einige bekannte und ein unbekanntes Gesicht.   „Hallo Temari, schön dass du da bist. Shikamaru hat dir erklärt um was es geht?“, Tsunade begrüße die einzige weiter Frau im Raum freundlich und besonnen.   „Ja, danke! Allerdings muss ich gestehen habe ich nicht damit gerechnet, dass mein Bruder so etwas vorhat.“, Temari spürte wie alle Blicke auf ihr ruhten.   „Das dachten wir uns schon, dieses Unterfangen ist sehr kritisch zu betrachten, allerdings habe ich mit Kakashi gesprochen und er möchte deinem Bruder gerne dabei helfen und dafür brauchen wir allerdings noch ein paar Infos, aber vielleicht erklärt er es dir am besten selbst.“, als Tsunade geendet hatte blickte sie zu Kakashi, welcher neben einem unbekannten Ninja mit braunem Haar und Gesichtsschutz neben ihm stand.   „Natürlich sicher, ich versuche euch alles zu beantworten.“, Temari nickte.   „Gut, dein Bruder scheint mit seinem Bijuugeist sprechen zu können. Wie genau funktioniert das kann er mit ihm sprechen?“, Kakashi wirkte wie immer ruhig und distanziert.   „Gaara und Shukaku können jederzeit miteinander reden. Er beherrscht eine Art Jutsu, welches es ihm auch ermöglicht ihm physisch gegenüberzustehen.“   „Und gibt es eine Schutzbarriere dort zwischen den beiden?“, auf Kakashis Frage schüttelte die Schwester des Kazekagen den Kopf.   „Eine Jinchukraft auf diesem niedrigen Level zu versiegeln ist sehr gefährlich.“, plötzlich mischte sich der Mann neben Kakashi ein.   „Oh, sich sollte dich vielleicht vorstellen…,“ begann Tsunade, „…das ist Yamato, er ist aktives ANBU-Mitglied und einer der fähigsten Ninjas zum Thema Versiegelung die ich kenne. Er möchte Kakashi gerne bei dieser Aktion unterstützen.“   „Ich habe viel vom 4.ten Hokage lernen können, er selbst hat den Fuchsgeist versiegelt. Kakashi hat mir den Brief dieses Bruders gezeigt, dieser hat geschrieben, dass er selbst versucht hat Shukaku in sich besser zu versiegeln und hat auch dazu einige Details beschrieben. Das ist eine sehr beachtliche Leistung. Kakashi erzählte mir zudem, dass Gaara dieses Thema bei seinem letzten Besuch in Konoha schon einmal angerissen hatte. Ich würde gerne den Kazekagen kennen lernen und mich mit ihm über dieses Thema austauschen.“, Yamato stellte sich nun expliziert Temari vor.   Die junge Frau aus Suna fühlte sich irgendwo erleichtert, dieser Zuspruch von den Konoha-Ninjas zu erhalten war nicht selbstverständlich. Allerdings war da auch immer noch diese gewisse Ohnmacht, ein Gefühl der ganzen Lage nicht mehr mächtig zu warden.   Es fühlte sich alles sehr ernst und unnatürlich an. Schließlich bracht Temari gemeinsam mit Kakashi, Yamato und Shikamaru auf nach Sunagakure.   Ein Falke überbrachte die Nachricht rund 24 Stunden vor ihrer Ankunft nach Sunagakure. Davon ahnten Mikoshi, Yukata und Matsuri allerdings noch nichts. Die drei befanden sich in der Falknerei von Mikoshis Eltern als ein unerwarteter Gast ihre Arbeit störte.   „Und ich sechs bis acht Wochen lasst ihr die Jungtiere dann fliegen?“, fragte Matsuri und Mikoshi nickte.   „Ah, das ist ja cool…Ahm Yukata was ist los?“, Matsuri schaute irritiert zu ihrer Teamkollegin, die sie mit verwundertem Blick anstarrte.   „Also…na ja hinter die schwebt ein Auge Matsuri, was dich anstarrt.“, Yukata hatte eine Hand erhoben und deutet auf ein Auge in der Größe einer Faust, welches hinter Matsuri in der Luft schwebte.   „Was? Achso…“, die Brünette drehte sich erschrock um und starrte nun direkt in Pupille des Eindringling. Sie wusste wer es geschickt hatte.   „Du scheinst zu wissen wieso es hier ist?“ fragte Mikoshi.   „Nichts genaues, aber ich weiß wer es geschickt hat. Ich werde dann mal los müssen.“, sagte Matsuro knapp und erhob sich. Die anderen beiden wussten wen sie meinte.   „Okay, kein Problem. Erzählst du uns dann was für einen Spezial-Auftrag du von unserem Kazekagen bekommen hast?“, scherzte Yukata.   „Warten wir mal ab was es überhaupt ist. Sicherlich nichts spezielles.“, log Matsuri. Die letzte Woche war noch taufrisch in ihren Erinnerung und die Tatsache, dass Sie mitten am Tage zu Gaara gerufen oder eher gesagt von ihm gerufen wurde, machte nur deutlich, dass sie irgendwelche Hebel in Bewegung gesetzt haben.   Am Kazekageturm angekommen, schien man sie schon zu erwarten. Matsuri ging durch die Eingangshalle, direkt die Treppe nach oben. Sie klopfte an die Bürotür und trat ein. Drin saßen Gaara und Kankurou. „Hallo, was gibt es?“, sagte die Brünette und setzte sich auf einen Stuhl neben Kankurou nieder.     "Sag bloß du bist nicht im Bilde? Ich war eigentlich der Meinung, dass du die aller erste bist, die neuerdings informiert wird, wenn es um meinen Bruder geht.“, feigste Kankurou zynisch und Matsuri wusste im ersten Moment gar nicht was los war. Natürlich hatte sie die Andeutung verstanden, doch gab sie sich alle Mühe diese zu ignorieren.   „Nein, magst du es mir erzählen.“, versuchte Matsuri cool zu kontern.   „Ignorier Kankurou einfach, der ist stinkig, warum auch immer.“, mischte sich nun Gaara ein und brachte die aufflammende Diskussion schnell zum Schweigen. Er erhob sich ging zum Schrank an der linken Wandseite und drücke beiden einen Stapel Papier in die Hand.   „Wir starten in drei Tagen Testversuch Maderhund. Das bedeutet, dass ich unter Aufsicht mehrere Jonin, die Kraft des Bijuugeistes in einem realen Kampf zu benutzten.“, erklärte der Kazekage. Matsuri nickte.   „Und wer hat sich bereit dazu erklärt diesen Kampf zu bestreiten?“, Matsuri hatte den Kopf schief gelegt, sie konnte sich kaum vorstellen, dass jemand aus Sunagakure sich dazu bereiterklärte.   „Kakashi Hatake aus Konoha.“, sagte nun Kankurou.   „Das ist doch der mit dem Sharingan, richtig?“, Matsuri blickte fragend zu beiden. Gaara nickte.   „Ja, er ist einer der genialsten Shinobi unserer Zeit, ich habe volles Vertrauen in ihm.  Er wird vermutlich übermorgen gemeinsam mit Temari und zwei weiteren Shinobi aus Konoha. Dann werden wird es auch schon bald mit dem Testversuch losgehen.“, der Kazekage reichte beiden einige Papiere, seine Schülerin war bereits vertieft, während Kankurou eine andere Sache wissen wollte.   „Wer sind die anderen beiden die mitkommen, Gaara?“   „Ein ANBU-Mitglied namens Yamato, er scheint viel Erfahrungen mit Versiegelungstechnicken zu haben und soll für den Ernstfall mir helfen den Bijuugeist wieder zu versiegeln.“, der jüngere Bruder wirkte nachdenklich. Matsuri versuchte etwas aus seinem Gesicht zu deuten, doch war dies wie so oft vergebene Mühe.   „Sicherlich sinnvoll, und wer ist der dritte im Bunde?“, antwortete der Puppenspieler.   „Shikamaru, er hat angeboten mich hierbei zu beraten.“, als der Kazekage geendet hatte schnaubte sein Bruder genervt.   „Was ist? Gibt’s Probleme?“, Gaara lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und verschränke die Arme.   „Für was brauchst du den dabei? Der Typ ist nicht von hier, du ordert zwei Elite-Jonin her und brauchst trotzdem noch diesen Kerl.“, beschwerte sich sein Bruder. Matsuri beobachtet die beiden. War Kankurou eifersüchtig? Es entstand ein kurzer Moment der Stille. „Ich glaube, dass Shikamaru wirklich eine neutrale Sicht der Dinge hat und uns ehrlich weiterhelfen wird. Allerdings ändert dies nichts an der Situation hier. Der engste Kreis ist der engste Kreis – daran ändert sich für mich nichts.“, Gaara blickte nun eindringlich seinen Bruder an, schließlich gab Kankurou nach und beide lachten.   „Ja schon gut. Gehen wir dann was Essen? Wenn die anderen kommen, hast du wieder keine Zeit. Wie sieht‘s aus Matsuri kommst du auch mit?“, Kankurou blickte nun zu Gaaras Schülerin. Diese hatte mit diesem Angebot nicht gerechnet und konnte dies auch nicht verbergen.   „Ahm... ja klar wieso nicht.“, stammelte sie, währenddessen schien der ältere Bruder von Gaara wieder zu gewohnter Lässigkeit gefunden zu haben.   „Mensch Gaara! Ist die immer so schüchtern?“, feigste er während sich alle erhoben.   „Matsuri kann auch anders, keine Sorge.“, antwortet dieser.   „Hey? Ich bin anwesend.“, beschwerte sich diese.   „Schon gut, war nur ein Scherz.“, beschwichtigte Kankurou.   „Ich weiß, ach ich find’s im Übrigen super, dass du uns einlädst.“, konterte Matsuri.   „Was? Wann hab‘ ich denn das gesagt?“   „Echt nett von dir Kankurou, wirklich.“, stimmte Gaara Matsuri zu und alle drei gingen schließlich zusammen Essen. Es standen anstrengend Tage vor ihnen, da würden ein paar ausgelassene Stunden sicherlich allen gut bekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)