Hotel de Jarjayes - Das etwas andere modernere Leben der Lady Oscar von weisserose ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Am nächsten Tag rief Emilie Oscar an, um ihr zu sagen, das sie abends ruhig ihren Freund mitbringen könnte. André wusste von dem Streit zwischen ihren Vater und ihr Bescheid, deshalb hatte er auch bedenken hinzugehen. Aber Oscar ließ nicht locker bis er zustimmte. Abends saßen dann alle zusammen im Esszimmer und André fühlte sich mehr als unwohl. Aber das lag nicht daran, dass der General mit dabei war oder er, der vorher nur ein Freund gewesen und nun auf einmal Oscars Partner war, sondern es lag daran, dass er von seiner Großmutter bedient wurde. „Sophie, es ist Weihnachten bitte setzt dich doch zu uns und esse mit uns“, sagte Emilie, die es scheinbar spürte. „Ach, Madam ich weiß nicht“, kam es verlegen von ihr, denn noch nie durfte sie mit am Tisch sitzen. Der General wollte gerade was erwidern, als er den bösen Blick seiner Frau bemerkte. „Setz dich ruhig“, meldete sie auch Oscar zu Wort. Die ältere Dame nickte nur und nahm dann neben ihrer Chefin Platz. Schnell brachte ein anderes Dienstmädchen ihr Besteck und Teller für den Abend. Natürlich wurde das Liebespaar heimlich beobachtet, aber wenn man es nicht wusste, merkte man nicht das sie ein Paar waren. Ab und zu legte Oscar mal eine Hand auf seinen Oberschenkel, aber das war es auch schon. Trotzdem wurde viel geredet und gelacht an diesem Abend. Sophie ging als Erstes in ihr Zimmer, was sie bei den de Jarjayes hatte. Nachdem zog sich auch der General zurück. Emilie verließ auch kurz darauf das Zimmer. „Ich glaub, ich sollte auch aufbrechen“, sagte André und erhob sich. „Warum willst du gehen?“, fragte Oscar verwundert und stand ebenfalls auf. „Es ist spät und gleich fährt der letzte Bus“, erklärte er ihr. „Ich dachte, du bleibst hier die Nacht“, kam es von ihr mit einem Grinsen und legte ihre Arme um seine Hüften. „Nein, danke. Ich will keinen Ärger mit deinem Vater“, sprach er ehrlich. „Komm schon ich hab morgen Geburtstag. Und ich glaube nicht dass er Stress macht, so wie meine Mutter ihn bearbeitet hat“, sagte sie und legte nun ihr Hände in sein Nacken. Zärtlich legte er nun seine Arme um ihre Taille und küsste sie liebevoll auf den Mund. „Bitte“, kam es nur von ihr. „Macht euch keine Sorgen um meinen Mann“, sagte Emilie, da sie ahnte um was es ging. Sofort ließ André von seiner Freundin ab. „Na gut, dann bleibe ich“, sagte er und setzte sich wieder. Die drei unterhielten sich noch lange und Emilie bot André das du an. Am liebsten hätte er es abgelenkt, aber er wusste dass es sehr unhöflich war. Am nächsten Morgen ging André in die Küche, um etwas zu frühstücken. Er war leicht überrascht Madame de Jarjayes dort anzutreffen. Für gewöhnlich nahmen sie alle Mahlzeiten im Esszimmer ein. Nur das Personal aß hier. „Guten Morgen, Emilie, das Geburtstagskind ist noch im Bad. Oscar wollte nicht so recht aufstehen“, begrüßte er sie und nahm sich einen Kaffee. „Morgen, mein Mann hat schon was gegessen und ich leiste Sophie hier oft Gesellschaft, auch wenn er es nicht gerne sieht “, antwortete sie und deutete an, das er sich ruhig zu ihr setzten konnte. Seitdem gestrigen Abend fühlte er sich gegenüber Emilie irgendwie angenehmer und das nicht nur dass er sie jetzt beim Vornamen nannte. „Darf ich dich mal was fragen?“, wollte er von ihr wissen. „Klar, was denn?“, erkundigte sie sich. „Du und der General waren bei der Hochzeit meiner Eltern. Möchte gerne wissen, wie es dazu kam. Denn es waren nur engste Freunde und Familie da. Ich weiß, dass meine Mutter vor meiner Geburt für dich gearbeitet hat.“ „Cecelia, also deine Mutter war nicht nur, was man früher eine Kammerzofe nannte, sondern auch eine Freundin. Ja, sie hat ihren Job gemacht, aber ich konnte mir ihr über alles reden. Sehr schnell war sie mir ans Herz gewachsen und wir unternahmen auch mal so was. Ich war gerade dabei, als dein Vater sie ansprach… auf jeden Fall fieberte ich immer mit ihr mit und dann ging es bei den beiden ziemlich schnell. Als sie dann verheiratet war, wurde sie auch schnell mit dir schwanger. Dann hat dein Vater ein Jobangebot bekommen und ihr seid weg gezogen. Ich hatte als dich Baby sogar ein paar Mal auf dem Arm.“ André strahlte, denn er hörte gerne Geschichten über seine Eltern. Zwar wusste er viel von seiner Oma, aber er merkte auch das es ihr sehr nah ging. Deshalb hatte er irgendwann aufgehört zu fragen. „Warum brach der Kontakt ab?“, erkundigte er sich und fing an zu frühstücken. „Das war meine Schuld… Sie waren so glücklich, und als du auf die Welt kamst, war alles perfekt. Reynier und ich waren auch glücklich, aber ich bin einfach nicht schwanger geworden. Wir haben es so lange probiert, und wenn ich dann schwanger war, habe ich es meist noch vor dem dritten Monat verloren. Ich hab es damals einfach nicht auf gehalten…“, dann verstummte sie, denn die Tür öffnete sich. „Guten Morgen“, begrüßte Oscar ihre Mutter und setzte sich an den Küchentisch. Emilie gratulierte natürlich ihrer Tochter und fragte dann André: „Ich nehme an, du weißt nicht das ich sogar deine Taufpatin bin, oder?“ Dieser sah erschrocken hoch und Oscar war mehr als verwundert. „Ich wusste zwar, dass du eine Freundin meiner Mutter warst, aber mehr wusste ich nicht“, sagte er und begann eine Mandarine zu schälen. „Reynier wollte nicht, das du es weißt. Aber das ist mit einem Grund, warum du nach dem Tod deiner Eltern hierhin gekommen bist. Es hatte natürlich was damit zu tun, das Sophie deine letzte lebende Verwandte war, aber nicht der einzige Grund“, erklärte sie ihn. Oscar klaute sich die eine Hälfte von der Zitrusfrucht, die sich ihr Freund für sich fertig gemacht hatte. „Hey, das ist meins“, sagte er und bekam nur einen Luftkuss als Antwort. „Was ich nicht versteh ist, warum Papa ihn dann nicht studieren hat lassen“, mischte sich Oscar ein. „Er fing an, dass wir ihn schon genug unterstützt haben, aber ich glaub jetzt bereut er es etwas…“, sagte Emilie ehrlich. Beide wussten was sie damit meinte. „Es ist noch nicht zu spät. Er könnte es immer noch finanzieren“, kam es von dem Geburtstagskind, wobei sie sich nun auch die andere Hälfte der Mandarine klaute. „Die war eigentlich für mich gedacht. Ich möchte jetzt nicht mehr Studieren. Vergiss nicht ich bin 29, wann soll ich fertig werden? Außerdem, was sollen die Kollegen denken, all die Jahre ging es nicht, kaum sind wir zusammen, darf ich zur Uni gehen“, erwiderte André. Emilie stimmte ihm zu und meinte auch, dass ihr Mann es ihm immer noch nicht finanzieren würde. Sie saßen noch eine ganze Weile zusammen, um sich zu unterhalten. Madame de Jarjayes genoss es sehr, sie wusste nicht wann sie in ihrem Leben überhaupt sich so mit ihrer Tochter unterhalten hatte. Ein paar Monate später lag das Liebespaar in seinem Bett. Sanft hatte André sich an Oscar gekuschelt. Er merkte, dass sie schon wach war, deshalb flüsterte ihr zu: „Was hältst du davon hier einziehen? Wir könnten uns auch was eigens suchen, wenn du willst.“ Vorsichtig drehte sie sich in seiner Umarmung und sah ihn an. „Du bist fast immer hier und ich glaube deine ganzen Sachen sind schon hier“, fügte er hinzu. „Ja, gerne. Ich mag deine Wohnung“, sagte sie und begann zu strahlen. Sanft küsste er sie. „Ich liebe dich“, kam es von ihr zu ersten Mal. „Und ich dich“, sagte er und küsste sie erneut, aber dieses Mal leidenschaftlicher. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder eins waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)