Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 2: Die Räuber --------------------- Kapitel 2. Arashi: Ich stand im Innenhof des Waisenhauses und trainierte mit meinen beiden Schwertern. Es war wichtig dass alle Bewegungen perfekt saßen. Aber im Augenblick kämpfte ich um mich abzulenken. Nach einen verspäteten Abendessen waren die Steuereintreiber gekommen. Sie kamen immer einmal im Monat. Allerdings nur dann, wenn man es nicht erwartete. Sie taten es auf Befehl des Bürgermeisters. Für ihn war das Waisenhaus ein Schandfleck, den er so schnell wie möglich verschwinden lassen wollte. Ich sprang in die Luft und machte einen Salto. Dabei ließ ich meine beiden Schwerter kreisen. Sanft landete ich auf den Boden. Ich blieb nicht stehen um Luft zu holen sondern drehte mich um und attackierte die Luft. Erst als meine Lungen brannten blieb ich stehen, um zu Atem zu kommen. So verblieb ich eine Zeit lang. Es war Abend und alle braven Bürger waren in ihren Häusern. Wahrscheinlich waren nur noch Diebe, Betrunkene und ein paar Reisende unterwegs. Plötzlich hörte ich einen Schrei. Sofort rannte ich ins Waisenhaus. Im Flur blieb ich stehen, um zu lauschen aus welcher Richtung der Schrei kam. Als eine Gruppe von Männern mir entgegen kam wusste ich sofort was diese hier wollten. Sie hatten die ganzen Ersparnisse des Heims geklaut. Die braune Holztruhe mit den Geld würde ich überall erkennen. Dem einen Mann stellte ich ein Bein. Einen anderen schlug ich mit den Schwertknauf nieder. Es war wichtig dass die Männer am Leben blieben, damit der Bürgermeister nichts gegen uns in der Hand hatte. Leider gelang es mir nicht den Mann mit dem Geld zu erwischen. Er war einfach zu schnell. Offenbar handelte es sich bei ihm um den Anführer. Ohne groß darüber nachzudenken sprintete ich ihm hinterher. Hoffentlich würde ich ihn noch erwischen. Mit diesem komischen blauen Amulett würde ich ihn zwar leicht erkennen, trotzdem hatte ich meine Zweifel ob es mir gelingen würde ihn einzuholen. Ich fluchte während ich den Dieben hinterher rannte. Meine Wortwahl wurde noch schlimmer als ich erkannte wohin die Männer unterwegs waren. Sie wollten zum Todeswald. Gerade wollte ich in den Wald rennen als ich von einer Elfe aufgehalten wurde. Diese hatte blondes Haar und hellblaue Augen. Sie war schmächtig gebaut und im Gegensatz zu mir blass wie ein Fischbauch. „Was willst du? Siehst du nicht dass ich beschäftigt bin!“, fauchte ich diese an. Am liebsten wäre ich der Elfe an die Kehle gesprungen, aber ich beherrschte mich. „Wurdest du auch bestohlen?“, fragte die Elfe. Sie klang verzweifelt. Trotzdem hatte ich kein Mitleid mit der arroganten Elfe. Woher ich wusste das sie arrogant war. Ganz einfach. Alle Elfen waren so. „Ja, wurde ich“, bestätigte ich ihren Verdacht. Ich legte keinen Wert darauf auch nur eine Spur freundlich zu klingen. Noch bevor die Elfe etwas erwidern konnte sprintete ich weiter. Ich musste das Geld wiederbekommen. Zu meinen Missfallen folgte mir die Elfe. Hatte sie eigentlich nichts besseres zu tun als mir auf die Nerven zu gehen? Aber dieses verwöhnte Elfenpack war ja dafür bekannt viel Zeit zu haben. Wenn ich Glück hatte konnte sie kämpfen. Aber wann hatte ich schon mal Glück? Wahrscheinlich konnte sie nicht einmal ein Schwert halten, geschweige denn kämpfen. Auf einmal kamen wir auf eine Lichtung. Die Banditen hatten dort ihr Lager aufgeschlagen. So wie es aussah hatten sie nicht damit gerechnet verfolgt zu werden. Die Banditen trugen Äxte und Schwerter bei sich. Also die üblichen Waffen eben. Ich wusste was zu tun war und griff an. Violetta: In der Bar erfuhr ich das seit einigen Wochen eine Räuberbande dreiste Überfälle verübte und das sie im Osten zu finden seien. Also in der Nähe des Todeswaldes wo sich keiner hinein traute, da viele dort umgekommen waren oder gar verhungert, weil sie den Ausgang nicht mehr wiederfinden konnten. Trotz dieser Gruselgeschichten ging ich zum Wald. Dort fand ich eine Kriegerin, welche es sehr eilig hatte. Ich dachte mir, wenn ich so eine solche an meiner Seite hätte bräuchte ich keine Angst mehr haben. Immerhin sind die Menschenkrieger bei uns Elfen sehr berüchtigt und sie wirkte so als wäre sie eine aus den Geschichten. Sie wirkte sehr entschlossen und war gut bewaffnet. Wir hatten zudem eindeutig das selbe Ziel und zwar die Räuber. Als ich sie ansprach wies sie mich brüsk ab doch ich folgte ihr, da ich unbedingt meinen Anhänger brauchte. Wir erreichten eine Lichtung. Die Kriegerin schlug sogleich einige mit ihren Schwertern nieder. Die Räuber waren erst zu überrascht um richtig zu reagieren, aber nun sah es anders aus. Ich erwachte aus meiner Starre und begann einen Zauber zu weben den ich mir selbst ausgedacht hatte für solche Fälle. Da meine Eltern eine Kriegerausbildung als viel zu gefährlich für mich empfanden brachte ich es mir so gut es ging selber bei. Aus dem Boden wuchsen Schlingpflanzen heraus welche die Beine der Gegner festhielten, sodass sie nicht fliehen oder gar richtig kämpfen konnten. Leider fesselte ich auch diese Menschenkriegerin an den Boden. Da ich diesen Zauber nie im Ernstfall probiert hatte, geschah mir dieses Missgeschick. Wenn Blicke töten könnten wäre ich schon längst an denen der Kriegerin gestorben. Erleichtert sah ich zu wie sie sich befreite. Doch bei der Aktion bekam sie einen bösen Schnitt am Bein. Trotz der Verletzung, schaffte sie es den Flüchtenden mit der Schatztruhe zu erwischen und dessen Beute einzusacken. Leider bemerkte ich dadurch zu spät dass der Anführer mit meiner Kette und meinem Pferd geflüchtet war. Ich war einfach zu sehr vom Anblick dieser mutigen wenn auch etwas unhöflichen Kriegerin mitgerissen gewesen. Als ich mich wieder gefangen hatte und mir sagte, dass alles gut gehen würde, ging ich zu der Verletzten um ihre Wunde zu heilen. Denn nur durch mein Verschulden war sie verletzt. Die Kriegerin wirkte äußerst erleichtert ihre Schatztruhe wiederbekommen zu haben, denn was hätte es sonst sein können? „Du Mensch, wie heißt du?“, fragte ich neugierig. „Arashi“, sagte diese mir kurz angebunden und wirkte etwas abweisend auf mich. „Arashi? Das ist aber aber ein schöner Name. Ich heiße Violetta. Das mit vorhin tut mir wirklich leid“, entschuldigte ich mich bei ihr. Die Kriegerin zuckte mit den Schultern aber sagte nichts. „Wenn du willst heile ich dein Bein“, bot ich ihr an. „Warum sollte ich dich daran lassen. Immerhin habe ich schon gesehen wie gut deine Zauberkünste sind“, lehnte sie meine Hilfe barsch ab. Mit jedem Wort was dieser Mensch zu mir sprach wurde sie mir immer unsympathischer. Ich konnte sie mir als stumme Leibwächterin vorstellen, aber nicht als Freundin. „Du hast wohl eine Abneigung gegen Elfen, oder?“, erkundigte ich mich düster, da ich mir doch insgeheim erhofft hatte, dass sie mir bei meiner Suche helfen könnte. Doch diese Hoffnung schwand immer mehr. „Ich habe nichts gegen Elfen. Nur gegen welche, die mich von hinten angreifen“, antwortete sie bissig. „Ich bin nur heilfroh dass meine Schwester nicht so ist“, murrte sie schlecht gelaunt. „Schwester?“, wiederholte ich irritiert da an ihr nichts elfenhaftes zu sehen war. „Ja, meine Schwester ist eine Halbelfe“, offenbarte sie mir. Meine Gedanken rasten im Kreis um herauszufinden wie sie das meinte. „Bedeutet es dass dein Vater fremd ging?“, wagte ich es zu fragen obwohl ich wusste wie unhöflich es war. „Was weiß ich. Wir sind im selben Waisenhaus aufgewachsen. Sie ist wie eine kleine Schwester für mich, aber warum sollte es dich etwas angehen. Arrogante Elfen wie du verachten doch Halbelfen“, sagte sie Verachtend zu mir. Das gab mir einen Stich. Klar kannte ich Elfen die wirklich so dachten, aber ich war keine von denen. In meiner Arbeit als Heilerin hatte ich öfters mit Halbelfen zu tun da sie immer mal von anderen verletzt wurden. Besonders die jungen Elfen haben es schwierig, da Kinder eher ihre Gefühle zeigten und ihre Halbelfen Mitschüler verletzten und verspotteten. Ich wurde neugierig. Wie wuchs eine Halbelfin bei den Menschen auf? Besser oder eher schlechter? Zumindest zeigte sie positive Gefühle für diese Halbelfe, was bedeutete, dass sie nicht ganz so schlecht vom Charakter sein konnte. „Ich möchte deine Schwester kennen lernen. Darf ich dich begleiten?“, fragte ich da mich das sehr interessierte und ich im Moment nichts besseres zu tun. Die Kriegerin sah mich erstaunt an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)