Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 16: Recherche --------------------- Kapitel 16. Recherche Arashi: Obwohl ich überhaupt keinen Grund dazu hatte hielt ich mich mit den Bericht zurück. Nur von einem Bild erzählte ich. Es zeigte die magischen Steine und Menschen die sich vor ihnen fürchteten. Im Museum fanden wir auch heraus warum es so war. Diesen entscheidenden Teil ließ ich allerdings weg. Peter war eingeweiht und schwieg deshalb ebenfalls. Außerdem berichtete ich von einer Karte die mir wortwörtlich ins Auge gesprungen war. Um genau zu sein aufs Gesicht. In der Bücherei war sie plötzlich aus den Regal gefallen und mir direkt im Gesicht gelandet weshalb ich nun ein blaues Auge besaß. Diese Tatsache machte Rei offenbar sehr nervös. Trotzdem schwieg er. Jedoch bedachte er den Zwerg mit einem bösen Blick. Peter erzählte inzwischen von einem Tanzball und schlug den Elfen vor dort hin zu gehen um mehr in Erfahrung zu bringen. Diese willigten ein. Zur Sicherheit wollten sie auch Rei mitnehmen, aber davor musste ich noch mit ihm reden. Aus diesen Grund passte ich ihn ab. „Rei, wir müssen reden. Komm mit“, sagte ich eine Spur schroffer als beabsichtigt. Rei tat es, offenbar missverstehen, denn er war auf einmal unglaublich aufgeregt. In den Fall würde ich ihn furchtbar enttäuschen müssen. Er konnte einen fast leid tun. Wir gingen durch die Straßen bis wir zu einen Geschäft kamen. Dort verwendete ich die Macht meines Steins. Wie erwartet verwandelte sich Rei zurück. Der Zauber klappte problemlos weil ich ihn am Vormittag geübt hatte. „Schau in das Schaufenster“, wies ich ihn an denn er selbst bemerkte nichts von der Veränderung. „Was ist passiert? Warum habe ich mich zurück verwandelt? Ich kann mich nicht verwandeln. Was ist los?“, fragte Rei fast schon panisch. „Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung. Peter und ich haben herausgefunden wie wir deine Leute dazu bringen können ihre wahre Gestalt anzunehmen“, erläuterte ich ihm beruhigend. Mit diesen Worten deaktivierte ich den Stein. Sofort nahm Rei wieder sein altes Aussehen an. „Achso, deshalb wolltest du mit mir reden.“ Er war tatsächlich enttäuscht. Ich zögerte einen Moment ehe ich mit meiner Erklärung fort fuhr. Obwohl es mir etwas peinlich war, konnte ich ihn immer noch nicht ganz vertrauen. Schließlich überwand ich mich. „Es ist der Stein der Macht. Wenn seine Kräfte freigesetzt werden wird deine wahre Gestalt offenbart. Ich weiß nicht warum aber ein Gefühl sagte mir das es besser ist wenn Tiziano nicht weiß wer du bist.“ Rei nickte zustimmend er murmelte noch etwas vor sich hin was ich jedoch nicht verstand. Ohne weitere Umwege machte ich mich auf den Weg zur Herberge. Nicht das Violettas Verlobter noch misstrauisch wurde. Im Zimmer angekommen wollte Violetta sofort alles über mein Gespräch mit dem Gestaltwandler wissen. Allerdings zog ich es vor nicht aus dem Nähkästchen zu plaudern in den Wissen das dies viel Raum für Spekulationen bot. Nach einer Weile gab Violetta ihre Fragerei auf und legte sich schlafen. Schade das ich nicht genauso schnell einschlafen konnte wie sie. Mir ging einfach zu viel im Kopf herum, weshalb ich wieder aufstand und das Hotel verließ. Während ich so im Freien stand fiel mir ein deutlicher Unterschied zu Lumia auf. Dort waren selbst in der Nacht Leute auf den Straßen. In dieser Stadt nutzten offenbar alle die Nacht zum schlafen. Ich drehte eine Runde ums Haus. Unter dem Zimmer der Männer fiel mir auf das man hören konnte wie Rei und Tiziano sich unterhielten. Schön zu wissen dass noch jemand außer Violetta mit ihm klar kam. Eigentlich ist es ja nicht mein Stil zu lauschen, aber ich war neugierig was die beiden zu bereden hatten. Darum blieb ich stehen und hörte zu. „Ich weiß dass du mich beobachtest Rei. Wer bist du?“, fragte Tiziano leise. Vermutlich um den Zwerg nicht zu wecken. „Wie schon gesagt heiße ich Rei und bin ein ganz normaler Mensch“, gähnte Rei. „Du bildest dir ganz schön viel darauf ein ein Mensch zu sein. Das würde ich zumindest sagen wenn ich nicht genau wüsste dass du keiner bist“, zischte Tiziano. Wenn er so redete fühlte ich mich dezent an eine Schlange erinnert. Vielleicht war er ja eine? Gut das Violetta nicht hören konnte was ich von ihren Verlobten dachte. „Schon klar, wenn ich kein Mensch bin was soll ich dann sonst sein?“ Nun provozierte Rei den Elf eindeutig. „Ein Gestaltwandler“, erwiderte dieser wütend. „Schon klar, irgendwelche Beweise?“ Rei pokerte ganz schön hoch. „Keine Sorge. Die finde ich noch. Man kann dir nicht trauen“, knurrte der Elf. „Dito, das Kompliment kann ich nur erwidern. Aber wenn möglich sollten wir diese Unterhaltung vertagen. Im Gegensatz zu dir bin ich müde“, murrte Rei. „Ich bin noch nicht fertig mit dir!“, konterte Tiziano gereizt. „War ja klar. Trotzdem solltest du schlafen oder willst du mit Augenringen auf den Ball gehen?“, ermahnte Rei ihn. Entweder fiel dem Anderen nichts mehr ein oder er stimmte Rei zu. Denn nun war es still. Hoffentlich fand Tiziano nicht heraus wie recht er mit seiner Vermutung hatte. Gleichzeitig hoffte ich das Tiziano keine Gefahr für unsere Gruppe wurde. Da mich Grübeln nicht weiter brachte ging ich aufs Zimmer zurück in der Hoffnung nun schlafen zu können. Tatsächlich war ich sofort eingeschlafen, wachte aber für meinen Geschmack wieder viel zu früh auf. Ausgerechnet Peter weckte mich, dabei war es nicht mal hell. „Was ist denn los? Man wieso weckst du mich schon so früh?“, murmelte ich im Halbschlaf. „Wir müssen los“, flüsterte Peter. „So früh?“, gähnte ich missmutig. „Ja, so früh. Komm endlich“, erwiderte Peter ohne auch nur einen Ton lauter zu werden. „Ich komm ja schon. Also warte draußen.“ Erleichtert verließ der Zwerg das Zimmer. Nun wo ich langsam wach wurde merkte ich wie verzweifelt Peter sein musste, denn er hatte mich noch nie so früh geweckt. Außerdem hatte er noch nie mein Zimmer betreten, wenn wir in einer Stadt waren. Darum beeilte ich mich mit dem Umziehen und machte mich auf den Weg. Im Flur begegnete ich Tiziano der leise vor sich hin fluchte. Ich verstand zwar nicht alles aber genug um zu wissen dass es um den Zwerg ging. Ich wollte an ihn vorbei schleichen, leider entdeckte er mich und versperrte mir den Ausweg. „Einen Augenblick, wo willst du mit dem Zwerg hin?“, erkundigte sich Tiziano. „Wir wollen zu einem Professor, den wir in der Bücherei kennen gelernt haben“, log ich. „So Früh? Ich glaube dir nicht“, bohrte er nach. „Stimmt, war auch nur die halbe Wahrheit. Der Zwerg und ich können dich nicht leiden und sind daher für jede Minute dankbar die wir nicht in deiner Gegenwart verbringen müssen“, konterte ich und verließ auf den schnellsten Weg die Herberge. Nicht weit weg wartete Peter. Zusammen gingen wir zum Museum. Unterwegs begegneten wir Rei der inzwischen ebenfalls etwas genervt von Tiziano war. Wie schaffte es der Kerl nur alle gegen sich aufzubringen? Unterwegs beschwerte sich Peter über Violettas Verlobten. Inzwischen war ich mir in einen Punkt sicher. Der Kerl war ein wandelndes Klischee. Vor dem Museum mussten wir feststellen dass es erst in ein paar Stunden aufmachen würde. So lange würde ich aber nicht in der Kälte stehen. Darum schickten wir Rei zurück zur Herberge während Peter und ich die Ruinen etwas nördlich von hier untersuchen würden. In den Aufzeichnungen stand dass dort ein vergessener Schatz war. Diese Idee brachte gleich zwei Vorteile mit sich. Der Erste war das wir Erim mitnehmen konnten. Der Zweite das wir nun zu dritt gingen. Während ich so darüber nachdachte wurde mir bewusst dass Rei, wenn er nur konstruktives von sich gab, eigentlich ganz okay war. Natürlich würde ich ihm das nicht sagen. Erim musste uns aus der Luft entdeckt haben, denn er kam uns fröhlich entgegen. Eigentlich eine ziemlich einzigartige Situation die bestimmt seit mehreren tausend Jahren nicht mehr vorgekommen war. Wir erklärten dem Drachen unseren Plan. Der war sofort Feuer und Flamme für diesen und bot an uns auf seinen Rücken zu tragen. Ich lehnte ab und wurde prompt überstimmt. Zuerst nahm der Zwerg platz und danach ich. „Keine Sorge, wenn du Angst hast kannst du dich an mir festhalten“, scherzte Peter fröhlich. Er hatte keine Ahnung das ich sein Angebot ernst nehmen würde. Violetta: Irgendwas war mit Arashi los. Bei der Besprechung wirkte sie diesmal zurückhaltender als sonst. Als sie mit Rei unsere Herberge verließ stellte ich mir vor was sie von ihm wollte und errötete. Dann schüttelte ich den Kopf. Nein, Arashi war nicht so eine. „Peter, was glaubst du will Arashi von ihm?“, erkundigte ich mich bei den Zwerg, doch dieser antwortete nur: „Was geht mich das an. Ach bevor ich das schon wieder vergesse. Ich habe etwas für dich“, informierte er mich. Aus seiner Tasche zog er ein Schwert mit einer Halterung für einen Gürtel hervor. „Das ist für dich und denk ja nicht ans Bezahlen. Ich nehme nämlich nicht das Geld von Elfen an.“ Sprachlos sah ich Peter an und umarmte ihn was ihm äußerst unangenehm war. Wie auch für Tiziano der sich lauthals Gehör verschaffte. Bis auf diesen kleinen unangenehm Zwischenfall war nicht mehr viel geschehen. Später, als Arashi zurück war, fragte ich Sie aus und wollte alles im Detail wissen doch ich bekam nichts heraus. Vielleicht war es ihr zu peinlich zu offenbaren dass sie und Rei nun ein Paar waren. Das Kleid hing ordentlich am Schrank. Die Ballschuhe standen neben dem Bett und der Schmuck lag in der Truhe. Den Stein trug ich bei mir und ich würde ihn auch auf dem Ball tragen. Nur halt etwas versteckt im Ärmel meines Kleides da das Gepäck bei der Garderobe abgenommen werden würde. Ich hoffe das alles gut geht. Gedanklich ging ich die Liste noch mal durch. Der letzte Gedanke bevor ich in den Schlaf entglitt war an Arashi und Rei. Als ich wieder erwachte bemerkte ich recht schnell das Arashi nicht mehr da war. Ich ging zu Tiziano um mit ihm noch mal zu reden. Gähnend verließ dieser das Zimmer welches er mit Rei und Peter teilte. „Guten Morgen, Tiziano. Das trifft sich sehr gut dass du da bist. Ich muss mit dir noch einmal reden.“ „Wie bitte?“, murmelte er irritiert. Da Arashi nicht da war ging ich mit Tiziano in unser Zimmer. „Also... um es dir direkt zu sagen. Ich will dass du zu meinen Freunden netter bist. Besonders wenn du uns noch weiter begleiten möchtest.“ „Ihr seid doch diejenigen welche mich nicht leiden könnt“, regte er sich auf aber dann beruhigte er sich wieder. „Du weißt doch wie schwer es mir fällt unter nicht Elfen zusammenzuleben aber ich werde mich um deinetwillen noch mehr bemühen“, lenkte er ein und ging raus. Sein Gesicht wirkte dabei sehr nachdenklich. Ich hoffe er nahm meinen Rat zu Herzen. In diesem Moment klopfte es an der Tür und Rei kam herein. „Entschuldige dass ich störe aber ich wollte dir das unbedingt zeigen.“ Ich sah wie er mit einem Kleiderbündel unterm Arm ganz ins Zimmer hineintrat und es öffnete. Das Kleid was er offenbarte war wunderschön. Es war ein goldenes Kleid mit einem Reifrock was momentan Mode war bei den Menschenfrauen. In der Mitte des Kleides war eine ovale silberne Brosche. „Es ist wunderschön Rei. Sag schon, ist es euer Hochzeitskleid. Ich meine ihr seid doch jetzt ein Paar, oder?“, fragte ich begierig. Der Gestaltwandler errötete stark und blickte verlegen weg. „Wie kommst du darauf?“, hakte er nach. „Na, das Kleid ist doch viel zu schön um es nur für einen normalen Tanzball zu tragen und dann das heimliche Gespräch letztens“, offenbarte ich ihm meine Vermutungen. „Achso das... Nein es war eher weniger romantisch dieses eine Treffen und dieses Kleid. Ich dachte mir sollte dir etwas geschehen sodass du nicht zum Ball kannst könnte Arashi für dich einspringen. Nur brauchte sie für diesen Fall ein eigenes Kleid da ihr unterschiedliche Maße habt“, erläuterte er. „Du übertreibst doch mit der Gefahr, Rei“, konterte ich. „Erinnerst du dich noch das was im Waisenhaus geschehen war?“, kam es dunkel von ihm. Klar tat ich es. Wer würde es nicht? „Ich kann auf mich selber aufpassen außerdem Rei. Pass du mal lieber mehr auf deine zukünftige Verlobte auf. Ich finde das ihr sehr gut zusammenpasst und unterstütze dich“, entgegnete ich. „Danke“, brachte er nur hervor räusperte sich und wechselte das Thema. „Wegen dem Ball heute Abend. Es ist wohl am besten wenn wir so tun als würden wir uns nicht kennen.“ „Das geht in Ordnung es würde auch zu seltsam aussehen.“ Als Rei das Zimmer verlassen hatte las ich noch ein paar Bücher über die menschliche Etikette am Tisch und über das gute Benehmen am Hofe des Königs, welche ich mir ausgeliehen hatte. Die Bücher halfen mir meine Nervosität zu beruhigen da es nun mein erster Ball bei den Menschen war. Mittags verbrachte ich die Zeit mit Tiziano und Rei und den Nachmittag bereitete ich mich für den Ball vor was einiges an Zeit benötigte. Gemeinsam gingen wir die Straßen zum Ball da eine Kutsche zu bestellen überflüssig wäre. Dazu war es zu nah. Ich wollte gerade meinen Mantel in der Garderobe abgeben als ich einen Aufruhr hörte. Als ich danach umsah entdeckte ich ein allzu bekanntes Gesicht. 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