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Die Chroniken der Vier

von
Koautor:  Arane

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Ein neuer Plan

Kapitel 18. Ein neuer Plan
 

Arashi:
 

Um mich herum war es dunkel. Vermutlich würde ich mit offenen Augen auch nicht mehr sehen, doch im Moment fehlte mir die Kraft sie zu öffnen. Darum blieb ich einfach liegen und lauschte den Geräuschen um mich herum. Als erstes hörte ich den Atem einer weiteren Person. Wer das wohl war? Es klang nach einen männlichen Person. Mit großer Kraftanstrengung gelang es mir die Augen zu öffnen. Ich lag in der Herberge, in dem Zimmer welches ich mir mit Violetta teilte. Es war um einiges heller als zunächst angenommen. Vermutlich war schon Vormittag. Leider war mein Sichtfeld immer noch stark eingeschränkt so dass ich nicht erkennen konnte wer da noch im Zimmer war. Dann hörte ich ein paar Schritte und wie jemand endlich in mein Sichtfeld trat. Ich erkannte Tiziano. Was machte er in diesen Zimmer und warum sah er so besorgt aus? Weiter kam ich nicht zum Nachdenken, denn in diesen Augenblick schlief ich wieder ein.
 

Beim zweiten Erwachen an diesen Tag fühlte ich mich schon wieder viel Kräftiger. Jedenfalls stark genug um die Augen beim ersten Versuch zu öffnen. Ein kleiner Erfolg meinerseits. Das Zimmer war noch heller und ich schätzte dass es bereits früher Nachmittag sein musste. Mit aufstehen würde es im Moment nichts werden da mir schwindelig war, doch der Durst war unerträglich. Zum Glück entdeckte ich auf einen kleinen Tisch neben den Bett ein Glas mit Saft. Ob es in Ordnung war wenn ich davon etwas trank? Sei es drum. Ich streckte meinen Arm aus und griff nach dem Becher. Zwar dauerte es etwas länger als normal bis es mir gelang den Becher zu greifen, doch es gelang mir. Ich trank ihn mit zwei Schlucken komplett aus. Nun wo dieser Durst verschwunden war, schloss ich erneut die Augen und schlief wieder ein.
 

Als ich das dritte Mal erwachte war es schon wieder Morgen. Mist, warum schlief ich nur so lange? Nun war es aber wirklich an der Zeit aufzustehen. Was zu meiner großen Freude ohne große Schwierigkeiten gelang. Meine Kleidung lag auf meiner Tasche. Jemand hatte sich die Mühe gemacht, den Lederharnisch zu reparieren. Gerade, als ich mit den Umziehen fertig war, kam Rei leise ins Zimmer.

„Guten Morgen Rei. Schon mal was vom Anklopfen gehört?“, fragte ich mit einen leichten Lächeln. Man sah ihn nämlich ganz deutlich an dass er sich große Sorgen gemacht hatte.

„Guten Morgen, Arashi. Wie geht es dir?“, erkundigte er sich leicht verlegen.

„Mir geht es gut. Wie lange habe ich geschlafen?“, wollte ich neugierig wissen.

„Einen vollen Tag. Keine Sorge, du hast nicht viel verpasst. Es gibt ein paar Bälle auf denen wir an Infos kommen könnten. Hast du Hunger? Soll ich dir etwas zu Essen bringen?“ Ich schüttelte den Kopf.

„Ich gehe runter in den Speisesaal. Ich bin fit genug.“

Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts mehr dazu. War auch besser so. Der Gestaltwandler begleitete mich nach unten wo wir bereits erwartet wurden. Peter benahm sich wie ein perfekter Gentleman und zog den Stuhl zurück damit ich mich hinsetzen konnte. Ob er wohl ein schlechtes Gewissen hatte? Ne, auf gar keinen Fall. Es war meine Schuld dass ich verletzt wurde. Ich war unvorsichtig.
 

Wir redeten darüber was wir zu tun gedachten.

„Ich bin dafür dass wir weiter reisen. Hier haben wir nichts mehr zu tun“, begann Peter.

„Nein, ich will noch zu diesen Ball. Bitte“, mischte sich Violetta ein.

Tiziano schloss sich Peters Meinung an, weshalb ihn alle anderen verwirrt anschauten. Ein Klischee Elf der einen Zwerg zustimmte. Vielleicht wurde er langsam verrückt oder er wurde ja still und heimlich ersetzt. Ne, das hätten wir gemerkt. Er wurde verrückt. Rei war ebenfalls dafür auf den Ball zu gehen.

Siegbald mischte sich während des Gesprächs nicht ein.

„Was denkst du, Arashi?“, wollte Peter meine Meinung hören.

„Ich denke, wir sollten zum Ball gehen. Dort können wir vielleicht einen Verbündeten finden der den König warnt.“

„Wieso interessiert du dich für den König, Arashi? Ich will dich nicht beleidigen, aber ich glaube kaum das du ihn schon mal begegnet bist“, erkundigte sich Tiziano.

„Stimmt, ich bin ihm wirklich noch nie begegnet, doch ich bin ein Mitglied der Wache von Lumia. Ich habe geschworen mein Land und meinem König zu beschützen. Darum.“ Das schien den Elf ziemlich zu erstaunen. Komischer Kerl. So etwas war doch offensichtlich. Damit war das ganze beschlossene Sache. Wir entschieden alle zum Ball hin zu gehen, wobei Violetta vorschlug dass ich im Kleid kommen sollte. Etwas das ich schon aus Prinzip ablehnte. Allein die Vorstellung. Ich in einen Kleid. Auf gar keinen Fall.

„Warum nicht. Ich meine das wäre die Gelegenheit für dich wieder ein Kleid zu tragen. Immerhin sind wir hier nicht auf den Schlachtfeld“, kommentierte Siegbald.

„Nicht jede Frau trägt gerne Kleider. Komm schon, hat niemand eine bessere Idee?“, fragte ich und schaute dabei bewusst Peter an.

„Du könntest dich als Mann verkleiden“, schlug dieser vor. Woraufhin Rei ihn böse ansah.

„Das geht nicht dann haben wir nicht genug Frauen“, mischte er sich ein.

„Dann geh doch du als Frau, Rei. Wenn wir dich ein bisschen ausstopfen geht das schon“, argumentierte ich bissig. Der Gestaltwandler sah mich enttäuscht an, sagte aber nichts mehr dazu. Am Ende beschlossen wir dass ich und Rei uns bei der Wache bewarben um so beim Ball dabei zu sein. Die anderen vier würden als Gäste dort aufkreuzen.
 

Rei und ich brauchten etwas Zeit um das richtige Haus zu finden da die Häuser zwar alle sehr prachtvoll waren jedoch irgendwie alle gleich aussahen. Bei der Rekrutierungsstelle war außer uns niemand zu sehen. Ein Mann mittleren Alters der so aussah als hätte er Zwergen- und Elfenblut in sich trat hinzu. Er stellte sich mit mich als stellvertretende Kommandantin der Wache von Lumia vor. Rei gab ich als meinen Schüler aus. Laut meiner Erzählung war er aus guten Hause und sein Vater bezahlte mich dafür um aus ihn einen Mann zu machen. Wir waren auf Durchreise und ich dachte mir das wäre eine gute Gelegenheit ihn einiges bei zu bringen. Haakon war begeistert. Zur Sicherheit forderte er uns trotzdem zu einem Probekampf heraus. Ich trat zuerst gegen ihn an und hatte innerhalb weniger Minuten gewonnen. Rei´s Kampf dauerte etwas länger, da er ja einen Schüler spielte. Am Ende verlor er knapp gegen seinen Gegner. Der Kampf war trotzdem ziemlich beeindruckend. Vor allem da der Gestaltwandler es schaffte seine Kampftechnik, sowie seine Art zu sprechen seiner Rolle perfekt angepasst hatte. Als wir uns verabschiedeten bot Haakon mir eine dauerhafte Anstellung an. Doch ich lehnte dankend ab da ich nicht aus Lumia weg wollte. Die Möglichkeit in der Kaserne zu übernachten nahm ich allerdings an. Wenn wir so tun wollten als würden wir uns nicht kennen war es besser an verschiedenen Orten zu übernachten.
 

Nach dem Gespräch sprach ich Rei auf seine schauspielerischen Fähigkeiten an.

„Beeindruckend wie gut du dich in eine Rolle hinein versetzen kannst“, lobte ich ihn.

Er wurde etwas rot und zuckte seine Schulten.

„Das haben wir seit frühster Kindheit gelernt. Da wird einen schon in frühen Jahren eingetrichtert die eigene Persönlichkeit aufzugeben um ein guter Spion zu werden. Ich glaube wir sollten die anderen einweihen und dann wieder zurück zur Wache gehen.“

„Stimmt, du brauchst Unterricht.“ Ich lachte und boxte ihn leicht gegen die Schulter. Dann ging ich voran zu meinen Freunden.
 

Violetta:
 

Dank meines Tees mit gewissen Schlafkräutern brauchte ich mir keine Sorgen machen dass Arashi sich in unnötige Abenteuer stürzte ohne an ihre Gesundheit zu denken. Der Tag verging und es stand ein neuer Ball an doch Arashi weigerte sich strickt das Kleid anzuziehen welches Rei besorgt hatte. Schade. Dabei hätte es ihr so gut gestanden. Peter und dessen Bruder Siegbald verabschiedeten sich da sie sich doch anders entschieden hatten und lieber Zeit mit Erim verbrachten als in der Gesellschaft von arroganten adligen Menschen. Die, wie Peter sagte: „nichts mit unzivilisierten kleinen schmutzigen Gnomen Gesellschaft haben wollten.“

Dies hieß das nur noch Tiziano und ich den Ball als Gäste genießen konnten.

In der Garderobe gaben wir unsere Mäntel ab. Das Kleid sowie der Mantel waren dank der guten Seife vom Gasthof wieder in Ordnung. Im Ballsaal waren viele fein gekleidete Adlige anwesend welche kleine Diskussionen führten oder auf der Tanzfläche beschwingt mit der Musik tanzten die von Musikanten in der Ecke gespielt wurde.
 

Am Rand entdeckte ich einige Tische mit einigen Getränken wie Wasser oder erlesene Weine aus allen Ländern sowie kleine Happen.

Ich begab mich an einen Tisch mit jungen Herren die mir sogleich einen Platz anboten. In der Diskussion ging es darum dass der Menschen König höhere Steuern eintreiben wollte. Ich erzählte im Vergleich kurz wie wir das im Elfenreich mit den Steuern handhabten doch die Männer waren nicht gerade begeistert davon. Immerhin sei ich nur eine Frau und dazu eine Elfin die mit der Politik der Menschen viel zu wenig vertraut sei um da mit zu diskutieren.
 

Beleidigt ging ich auf eine Gruppe von Frauen zu in der es darum ging dass der König möglicherweise eine Geliebte habe was für mich weniger von Interesse war. Mit geschickten Worten wendete ich das Thema auf magische Artefakte ihre Besonderheiten und Aufenthaltsorte doch ich merkte schnell dass sie wenig Ahnung davon hatten oder gar großes Interesse daran besaßen. Das überraschte mich etwas, immerhin war diese Stadt berühmt für ihren exzellenten Magie Unterricht. Gerade kam Tiziano heran und bat mich um einen Tanz den ich gerne annahm. Am Anfang war es ein schnelles Lied bei dem ich aus Versehen gegen ein anderes Paar anstieß doch durch ein schnelles Entschuldigen war es wieder in Ordnung. Danach kam ein romantisches Lied wo wir uns anschmiegten.
 

Ein Schrei durchbrach die schöne Stimmung. Es war eine dieser adligen Damen die entsetzt nach ihren Hals griff und dann auf mich zeigte.

„Sie war es! Ich weiß es ganz genau“, verurteilte sie mich. Tiziano stellte sich schützend vor mir und sah sie mit hochgezogenen Augen ansah was ich gerade so von der Seite sah

„Woher wollen sie das wissen? Immerhin sind so viele Gäste hier die es auch hätten sein können“, fragte er herausfordernd

„Das ist doch klar“, erwiderte sie hochnäsig.

„Ich weiß doch wie die Elfen sind. Sobald sie Diamanten sehen können sie einfach nicht widerstehen“, erklärte sie worauf ihre Freundinnen zustimmten. Zornesröte schoss meinen Wangen hoch.

„Wie könnt ihr es wagen...“, fauchte ich und ballte meine Fäuste. Weiter kam sie nicht da ein anderer sagte den ich gerade nicht sah.

„Dann prüft doch! Wenn in ihren Taschen nichts ist wird sie wohl unschuldig sein. Wir sollten dann auch bei allen anderen nachsehen ob es sich vielleicht bei diesen befinden könnte.“ Von vielen Ecken hörte ich ein empörtes Schnauben.

„Fein... ich werde euch meine Unschuld beweisen“, äußerte ich und griff in meine Kleidertaschen und erstarrte. Es war wie aus großer ferne als ich ein Diamantenhalsband herauszog. Meine Gedanken überschlugen sich. Wie konnte das nur geschehen? Ich war völlig ratlos.

„Seht ihr? Ich habe recht!“, rief diese Frau triumphierend und nahm sich ihre Kette wieder an sich.
 

Ohne große Widerworte ließ ich mich abführen. Tiziano folgte mir. Da dachte ich es könnte ein schöner Abend werden und nun das! Die Gänge waren lang. Man sagte mir dass ich solange in Gewahrsam verharren müsste, bis ein Urteil gesprochen ist. Einer der Wachen meinte gehässig auf die Frage meines Begleiters dass meine Bestrafung eine extrem hohe Geldstrafe sein könnte wie auch den Ausschluss aus allen Festivitäten in dieser Stadt. Als ich mich aufregen wollte beruhigte mich Tiziano. Dieser versprach, als er sich von mir verabschiedete, die anderen aufzusuchen um berichten was geschehen war. Ich setzte mich auf die Holzbank und hoffte dass alles doch irgendwie gut ausgehen und der wahre Dieb gefangen werden würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel heißt: Ausbruch Komplett anzeigen

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