Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 23: Zusammenarbeit -------------------------- Kapitel 23. Zusammenarbeit Arashi: Wir standen zu dritt an einen Stand in der Nähe des Marktes und warteten. Also Peter, ich und Logan. Tiziano und Nina spielten die Lockvögel. Der Täter griff mit großer Vorliebe reiche Elfen an. Da kamen die beiden angerannt. Mehrere Männer waren hinter ihnen her. Sofort zogen wir unsere Waffen und griffen an. Auch die beiden Lockvögel hatten sich umgedreht und machten mit. Zu fünft war dieser Kampf kein Problem und es gelang uns die Männer zu überwältigen. Anschließend schafften wir sie zur Wache. Es war unglaublich! Obwohl wir in den letzten Tagen so viele Verbrecher gefangen hatten, liefen noch so viele frei herum. Gerade als ich ins Gebäude gehen wollte hielt Logan mich zurück. „Warte. Es reicht wenn drei gehen.“ Ich drehte mich erstaunt zu ihn um. Es war sehr selten dass er redete und noch seltener das er mit so was ankam. „Was gibst?“, fragte ich dementsprechend überrascht. „Hast du Interesse an etwas Training?“, bot er an. Ich nickte begeistert. Während die drei um den Preis verhandelten zeigte mir der Kopfgeldjäger ein paar ziemlich starke Tricks mit denen man auch bei mehreren Gegnern die Oberhand behalten konnte. Er war wirklich ein sehr guter Lehrer und Kämpfer. Leider kamen die anderen viel zu schnell wieder heraus. „Hei Logan. Du magst die Kleine. Hab ich recht?“, rief Nina gut gelaunt zur Begrüßung. „Sie ist eine gute Kämpferin“, erwiderte der Krieger. „So lange du mich nicht mit ihr betrügst soll es mir recht sein“, neckte sie ihn. „Machst du Witze? Sie ist viel zu jung für mich“, entgegnete er nüchtern. Für ihn war das Thema damit beendet und er widmete sich wieder dem Training während die drei anderen das Geld aufteilten. Ich verstand offen gesagt nicht warum die Leute so oft ans Fremdgehen dachten nur weil sich zwei gut verstanden. Bei Tiziano war es nicht anders. Er war furchtbar neidisch auf Rei nur weil er sich mit Violetta verstand. Nach ein paar Minuten hörten wir endgültig auf. „Nicht schlecht. Mit ein bisschen Übung nimmst du mir die ganzen Aufträge weg“, lobte Logan mich beim Abschied. Ich nickte und ging mit meinen Begleitern zurück zur Herberge. „Du hast aber gute Laune. Kann es sein das du dich verliebt hast?“, fragte Peter zum Spaß. „Nein das nicht. Aber ich freue mich über sein Kompliment.“ Den restlichen Tag verbrachte ich damit die Tricks zu üben die mir Logan gezeigt hatte. Am Ende des Tages schlief ich völlig erschöpft ein. Ich weiß nicht warum ich mitten in der Nacht erwachte. Auf jeden Fall lag ich wach im Raum. Nach einer Weile bemerkte ich wie ungewohnt still es war. Außer Peters schnarchen, dass man durch die Wand hören konnte herrschte Stille an diesen Ort. Ich stand auf, zog mich an, verließ das Zimmer und ging zur Treppe. Es war bestimmt eh bald Morgen und mir war nicht nach schlafen zu mute. Gerade als ich nach unten gehen wollte hörte ich eine vertraute Stimme. „Ja, sie sind ganz sicher hier“, meinte dieser. Instinktiv zog ich mich in den Schatten zurück und begann zu lauschen. Es war Nina die mit einer mir unbekannten Person sprach. Doch wo war nur Logan? So wie es aussah bewachte er einen der Ausgänge. „Gut. Ich hole meine Leute. Passt auf dass sie nicht fliehen“, ordnete der Unbekannte die Elfe an. Ich wartete nicht auf ihre Reaktion sondern hastete zum Schlafzimmer der Jungs. Dort weckte ich die beiden ziemlich unsanft und drängte sie zum Aufbruch. Durch ein Fenster im ersten Stock gelangten wir nach draußen. Da teilten wir uns auf, damit wir nicht alle auf einmal erwischt werden konnten. Ich nahm eine dunkle Seitengasse. Auf einmal tauchte am Ende der Straße jemand auf. Zuerst konnte ich diese Person nicht erkennen, da es einfach zu dunkel war. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich dass es Nina war. „Wo hast du Logan gelassen?“, fragte ich wobei ich versuchte meine Stimme möglichst ruhig zu halten. „Ach der ist trainieren. Ich dachte mir wir sollten mal reden. So von Frau zur Frau“, meinte diese. Ich runzelte die Stirn. Was wollte sie von mir? „So? Und worum geht es?“, hakte ich nach. „Ich kenne einen Weg wie du ganz schnell sehr reich werden kannst. So viel Geld wie du in sonst in deinem ganzen Leben verdienst.“ „Wie denn?“, verlangte ich zu wissen und ein flaues Gefühl überkam mich. „Du musst nur deine Freunde verraten, Arashi.“ In diesen Augenblick konnte ich nicht sagen was mich mehr schockierte. Die Aussage an sich oder die Ruhe mit der sie es aussprach. „Warum sollte ich das tun? Es sind meine Freunde…“ Sie machte mit der Hand eine wegwerfende Bewegung. „Freundschaft mit einen Elfen taugt nichts. Ich muss es wissen immerhin bin ich ja selbst eine und auch der Zwerg wird dich bei der erst besten Gelegenheit zurück lassen. So wie sie es bereits im Krieg taten. Sieh es nicht als Verrat an. Sie werden es auch tun. Du bist einfach schne…“, belehrte sie mich. „NEIN. Ich werde meine Freunde nicht verraten. Beide hatten mehr als genug Gelegenheiten mich zu hintergehen und haben es nicht gemacht. Warum sollten sie es jetzt tun? Ich vertrauen ihnen.“ Bei dem letzten Satz klang meine Stimme jedoch erschreckend leise. Zweifelte ich so sehr an meinen Worten? Ich konnte diese Frage nicht mit einem klaren Nein beantworten und genau das machte mir Angst. Die Elfe bemerkte meine Unsicherheit sofort. „Keine Angst, ich weiß wie das ist, aber es ist wirklich besser so. Du kannst dich ja uns anschließen und weiter als Kopfgeldjägerin arbeiten“, schlug sie sanft vor. „Nein…“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht!“ Ich wollte an ihr vorbei rennen jedoch versperrte sie mir den Weg. Sie rammte mir eine Faust in den Magen und ich taumelte zurück. Verdammt für eine Elfe konnte sie ganz schön hart zuschlagen. „Logan war dagegen dass wir einen Menschen ausliefern. Er meinte unsere Geschäftspartner wären suspekt. Darum kann ich nicht zulassen das du vorbei gehst“, erklärte sie mir. „Warum? Tiziano ist wie du ein Elf und du willst ihn trotzdem hintergehen?“ „Elfen sind widerwärtige Kreaturen. Von mir aus können alle krepieren.“ Offenbar sprach sie nicht gerne über ihr Volk. Das konnte ich zu meinen Vorteil ausnutzen. „Warum. Du gehörst doch zu ihnen, nicht wahr Nina?“ „Das eigene Blut kann man sich nicht aussuchen, Arashi“ Endlich eine Lücke. Sofort nutzte ich die Gelegenheit und griff an. Jedoch sah sie meinen Angriff kommen und parierte ihn. Plötzlich kam ein Stein durch die Dunkelheit geflogen. Er traf die Elfe am Kopf. Leider blieb mir keine Zeit um mich beim Werfer zu bedanken. So schnell ich konnte rannte ich davon. Beim Tor traf ich auf Tiziano und Peter. Schweigend verließen wir die Stadt und suchten den Himmel ab. Vielleicht entdeckten wir irgendwo Erim. Währenddessen wechselten wir kein Wort. Ich musste die ganze Zeit an die beiden Kopfgeldjäger denken. Sie waren keine Gestaltwandler und hatten uns dennoch verraten. Diese Welt war doch voller Verrat. Aus einem unerfindlichen Grund machte mich das total fertig, denn irgendwie hatte ich die beiden gemocht. Vielleicht war es zu Beginn gar nicht ihr Ziel gewesen unser Vertrauen zu erschleichen um uns letztendlich zu verraten. Vielleicht war unsere erste Begegnung wirklich nur Zufall. Vielleicht. Wer konnte das schon so genau sagen. Traurig schüttelte ich den Kopf. Nach mehrstündiger Wanderung durch die Hochebene machten wir Rast. Während Tiziano sich weiter umsah suchte Peter das Gespräch: „Hey irgendwas ist doch. Du bist doch sonst auch nicht so schweigsam.“ „Sag mal. Hast du dich schon mal gefragt wen du eigentlich noch trauen kannst?“, wollte ich von ihm wissen. „Andauernd. Außenstehenden traue ich zum Beispiel gar nicht mehr. Ich weiß nur dass ich dir und den anderen vertrauen kann“, offenbarte dieser mir. Er klopfte sich auf die Brust. Genau auf die Stelle an der unter seiner Kleidung der Stein verborgen war. Ich lächelte ihn an. „Ich hoffe, du weißt, dass du mir trauen kannst, Arashi.“ Ich nickte nur und wusste sofort was er meinte. Auch die doppelte Bedeutung seiner einfachen Geste. Ja, ihn konnte ich auf jeden Fall vertrauen. Violetta: Auf der Reise zur Händlerstadt bemerkte ich dass unter uns der Schnee langsam wich und es bald Frühling sein würde. Die Dunkelheit brach langsam an und es wurde rasch immer dunkler. In der Ferne entdeckte ich die gesuchte Stadt. Diese wurde von Laternen erleuchtet sodass ich sie sogar von hier ausmachen konnte. Als wir fast schon da waren bemerkte ich wie außerhalb der Stadt drei kleine Gestalten an einer Feuerstelle saßen. Das machte mich neugierig. „Flieg bitte zum Lagerfeuer!“, rief ich deshalb zu meinem Drachenbegleiter. Wir landeten in der Nähe des Feuers. Vorsichtig stieg ich ab und trat den dreien entgegen. Wie sich herausstellte waren es Arashi, Peter und Tiziano. Vor lauter Freude umarmte ich alle. „Wo sind Rei und Siegbald?“, wunderte sich Peter und sah sich nach ihnen um. „Als ich sie das letzte mal sah ging es ihnen gut“, informierte ich sie. Gerade als ich das ausgesprochen hatte, stießen die beiden zu uns. „Freunde!“, rief ich überglücklich und umarmte Rei. Ich nahm Tiziano wütend Blick wahr sodass ich es unterließ auch noch Siegbald zu umarmen. „Habt ihr es geschafft?“, erkundigte sich Arashi sogleich bei ihnen. „Es lief ausgezeichnet. Naja, bis auf diese kratzige Zwergenkleidung die ich die ganze zeit tragen musste“, beklagte sich Rei bei ihr. „Und das ganze von Generve von dieser viel zu groß geratenen Nervensäge. Andauernd meinte dieser: `Oh warum durfte ich nicht bei meiner geliebten Arashi sein?´ Das war mit der Zeit unerträglich“, beschwerte sich Siegbald bei uns. „Oh ja das kenne ich nur zur Genüge“, gab Arashi ihm recht. „Armselig“, kommentierte Tiziano es herablassend. „Ich und armselig? Was ist mit dir? Bei ihr ist es doch offensichtlich das sie nur Freundschaft für dich empfindet“, entgegnete Rei kühl. „Hört auf zu streiten. Lasst uns doch erst einmal ausführlich erzählen was geschehen ist, da wir uns eine Weile nicht gesehen haben“, mischte ich mich ein bevor der Streit ausarten würde. Wir setzten uns ans Lagerfeuer und ich verteilte das Essen was mir Fenja mitgegeben hatte an die anderen und an Arashi den Brief. Diese meinte sie würde ihn später lesen. Als erstes erzählte Arashi wie sie mit Tiziano und Peter sowie zwei Kopfgeldjägern zusammen das Kopfgeld verdient hatten, bis sie von ihnen verraten wurden und sie flüchten mussten. Ich war erschüttert davon und es schnürte mir den Hals noch enger zu. Wie es aussah hatten wir nicht nur die Gestaltwandler als unsere Feinde sondern auch noch ihre Verbündeten die ganz gewöhnliche Elfen oder Menschen sein konnten. Jetzt begann Siegbald zu erzählen. Ich merkte wie er ab und zu ins Stocken geriet wenn es um Rei´s Rolle ging aber ich verstand warum er es tat. Der Zwergen König wusste schon von der Gefahr Bescheid. Er berichtete dass die Gestaltwandler ihn beim letzten Krieg dazu gezwungen hatten das Bündnis mit den Menschen aufzugeben und sich zurückzuziehen von den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den anderen Ländern. Er musste auch die Versuche unterbinden das Land, was oberhalb der Berge im Norden war, besetzen zu wollen. Zwar war es scheinbar unbewohnt doch das war nicht so. Das Gebiet gehörte den Gestaltwandlern. Die einzigen wirklich erfreulichen Punkte an diesem Bericht waren für mich zum einen das der König Siegbald einen Plan gegeben hat worauf die Kammer bei den Drachen lag. Scheinbar hatten sie während des Krieges Spione dort hin geschickt um an deren Stein der Macht heranzukommen da sie an den eigenen nicht heran kamen. Was noch erfreulich war die Tatsache dass es bald eine Versammlung der vier Könige geben würde in der Königsstadt welche im Menschenreich liegt. Man wählte diese Stadt aus, weil sie am weitesten von den Gestaltwandlern entfernt lag und es schon dort ein passendes Gebäude gab was man nutzen konnte für die Besprechung. Jetzt begann ich von meinen Abenteuer zu schildern. Arashi klopfte mir stolz auf die Schultern und sagte: „Da hat sich das Training ja gelohnt.“ „Wenn du dich weiter so machst können wir dir öfters. Einzelmissionen geben“, lobte Peter mich. Ihre Worte erfreuten mich. „Beim nächsten Mal werdet ihr mich nicht aufhalten sie zu begleiten. Egal was ihr dazu sagt“, versicherte Tiziano ihnen grimmig. Ihm schien es überhaupt nicht zu gefallen in was für eine Gefahr ich geraten war und das auch noch ganz auf mich allein gestellt. Er warf Rei einen wütenden Blick zu. „Darf ich mir die Karte vom Zwergenkönig ansehen?“, wechselte ich das Thema und nahm sie entgegen von Siegbald entgegen. Noch bevor ich diese entfalten konnte sprach mich Tiziano an: „Violetta? Ich habe eine Bitte an dich“, hörte ich ihn sagen und sah wie er mir meinen Verlobungsring reichte. „Wie? Woher?“, stotterte ich fassungslos. „Ich habe einen guten Freund gebeten mir das für dich abzuholen. Ich möchte das du ihn offen trägst“, äußerte er und lächelte mich ermutigend an. „Aber unsere Vereinbarung“, widersprach ich heftig. „Was ist das?“, erkundigte sich Arashi neugierig und versuchte einen Blick auf das Schmuckstück zu erfassen. „Es ist mein Verlobungsring“, antwortete ich rot werdend und steckte ihn an meine linke Hand die er nun zufrieden lächelnd hielt. Man war das peinlich! Warum musste Tiziano das auch nur machen? Unsere Reise ging ins Gebirge. Da unser Drachenbegleiter nicht alle tragen konnte ging die Reise größtenteils zu Fuß weiter. So trug Erim immer nur drei von uns wenn ein gewisser Abschnitt zu gefährlich wurde. Wir erreichten die Höhle wo laut Karte die Kammer sei. Nach einigem Suchen fanden wir diese. Peter trat nun vor und öffnete die Kammer. Es dauerte nicht lange und er kam mit dem Stein heraus. „Jetzt haben wir nun alle Steine zusammen“, freute ich mich sehr und umarmte Tiziano vor lauter Freude der offensichtlich auch glücklich darüber war. „Sei nicht so voreilig mit deiner Siegesfeier, Violetta“, bremste Arashi mich bei meiner Euphorie. Verwirrt blickte ich zu meiner Menschen Freundin. „Vergiss nicht dass wir noch einiges vor uns haben. Jetzt ist es an der Zeit dass wir zur Königsstadt reisen, um mit zu entscheiden, was wir mit dem Stein der Macht getan werden soll“, erklärte sie ihr Einschreiten. „Sollten wir das nicht unter uns entscheiden? Wir sind doch die Wächter jener Steine. Also steht es uns zu“, widersprach Peter mit verschränkten Armen. „Ich stimme ihm zu. Am besten verwenden wir die Steine, da ich offen gesagt, dieser Versammlung nicht vertraue. Was ist wenn die von den Gestaltwandlern untergraben wurde und sie uns damit in eine Falle locken wollen?“, sprach ich mich gegen diesen Plan aus. „Wir können nie vor ihnen sicher sein“, ermahnte uns Rei. Ich schluckte hart. Er war einer von ihnen und wusste deshalb am besten Bescheid. „Außerdem um Frieden schließen zu können müssen wir zum einen alle zusammen arbeiten und dazu muss die Öffentlichkeit Bescheid wissen und diese Versammlung der vier Könige ist geradezu perfekt dafür“, rechtfertigte sie ihre Sicht. Widerwillig stimmten Peter und ich Arashi zu. 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