Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 24: Der gemeinsame Weg in die Stadt ------------------------------------------- Kapitel 24. Der gemeinsame Weg in die Stadt Arashi: „So wie du schaust muss man Angst haben das du jemanden erschlägst.“ Ich zuckte erschrocken zusammen und schaute zu Peter auf. Ich war so in Gedanken versunken gewesen dass ich ihn gar nicht bemerkt hatte. Der Zwerg setzte sich neben mich und starrte in die Flammen. „Ich habe nachgedacht“, erwiderte ich schließlich. „Verstehe. Es geht immer noch um diese beiden Kopfgeldjäger. Solche Ereignisse bringen einen zum Nachdenken.“ Ich schaute zu den anderen die zum Großteil schon schliefen. Bei genauerer Betrachtung stellte ich fest dass Tiziano sehr nah bei seiner Verlobten schlief. Ob er wohl Angst hatte dass sie ihn verließ? „Selbst wenn wir erkennen wer ein Gestaltwandler ist nützt uns dieses Wissen nichts, da auch die anderen Verräter sein können. Ich meine, wer sagt das keiner von ihnen still und heimlich die Seiten gewechselt hat? Das ist doch zum verrückt- werden“, regte ich mich auf. Mein Gegenüber nickte zustimmend und wir starrten wieder schweigend ins Feuer. In dieser Nacht fehlte mir die Motivation zum Training, weshalb ich einfach nur meinen düsteren Gedanken. Schließlich holte ich den Brief von Fenja heraus. Darin schrieb sie dass es ihr gut ging und sie sich große Sorgen um mich machte. Des teilte sie mir dass der Hauptmann in die Königsstadt gerufen wurde und ich als seine Stellvertreterin sollte auch dort hin. Ein neuer Beruf bedeutete auch mehr Veränderung. Traurig betrachtete ich meine Brosche. Ich würde eine neue bekommen, wenn ich wieder arbeiten würde. Obwohl die meisten dieser Schmuckstücke hatten mehr Jahre auf den Buckel als ich. Irgendwie ironisch. Doch gerade Hauptmann und Stellvertreter lebten in der Regel nicht sehr lange. Noch ironischer das ich in solchen Zeiten über so etwas nachdachte. Dabei kam mir ein deprimierender Gedanke. Was würde von mir übrig bleiben wenn ich starb? Nur die Erinnerung und die würden irgendwann verblassen. Es wäre als hätte ich nie existiert. So wie meine Mutter. Nun beschloss ich doch noch zu trainieren. Egal was kommen würde oder wen ich noch trauen konnte. Aufgeben konnte ich nicht. Dafür hatte ich. Nein dafür hatten wir einfach schon zu viel erreicht. Auf einmal bemerkte ich mehrere Gestalten die sich langsam unseren Lager näherten. Sofort wusste ich, dass es keine Freunde waren. „Angriff!“, rief ich so laut ich konnte. Ich zog meine Schwerter und wartete darauf dass sich die Feinde näherten. Es waren mehrere Männer. Zum Glück waren die anderen schnell auf den Beinen. Sie griffen gleichzeitig an. Ich wehrte eine Mann ab der mit einer großen Keule angriff. Ich weiß nicht genau wie ich es schaffte, doch es gelang mir das dicke Holz mit meinen beiden Klingen zu spalten. Ich schickte den Mann ins Land der Träume und wandte mich den anderen Gegnern zu. Schon kurze Zeit später war der Kampf zu Ende. Die Überlebenden fesselten wir um zu warten bis sie aufwachten. Es war wichtig zu wissen wer sie geschickt hatte. Leider war die Antwort alles andere als beruhigend. Sie kannten ihre Auftraggeber nicht. Während dieser Befragung schickten wir Erim mit einer Nachricht für die nächstgelegene Stadtwache weg mit den dezenten Hinweis wo sie ein paar gut verschnürte Banditen finden würden. Um der Stadtwache nicht zu begegnen reisten wir noch vor den Morgengrauen weiter. Langsam kam der Frühling und der Schnee schmolz langsam. Ich genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen und hoffte dass dies ein Zeichen für das endgültige Ende des Winters war. Zugegeben der Gedanke daran die Hauptstadt zu betreten machte mir Angst. Ich wusste nicht was uns erwarten würde. Während unserer Reise flog mich Erim gelegentlich durch die Lüfte. Ich zog laufen immer noch vor. Warum musste man auch so hoch fliegen? In dieser Höhe blieb mir nichts anderes übrig als den Drachen voll und ganz zu vertrauen. Endlich erreichten wir nach mehreren Tagen die Hauptstadt. Sie war genauso wie ich sie mir vorgestellt hatte, groß und mit vielen protzigen Gebäuden. Vor den Toren der Stadt wurden die Leute kontrolliert, was nüchtern betrachtet jedoch nichts weiter war als eine Schikane für die ehrlichen Bürger. Diebe und andere Verbrecher nahmen sowieso die geheimen Pfade, weshalb hier die Kriminalität ständig zunahm. Des weiteren war es nur noch eine Frage der Zeit bis dieselben Ausmaße wie in der Händlerstadt sein würden. Dazu kam noch ein Gerücht welches ich jedoch nicht bestätigen konnte. Es heißt aber, dass die Wachen hier fast so arrogant sein sollen wie die Adligen und von diesen hatte ich einiges gehört. Natürlich reihten wir uns wie brave Bürger in die Schlange ein. Die zusätzliche Schikane war noch dass die Männer und Frauen getrennt kontrolliert wurden. Lustigerweise war es Tiziano der mitgeschleift werden musste. Irgendwie seltsam. Ein bisschen erinnerte mich der Elf mit seinen Verhalten an Rei als er noch nicht lange bei uns war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir ankamen. Vor einem kleinen Holzhaus standen zwei Männer mit der offiziellen Uniform der Wache dieser Stadt. „Wer seid ihr beiden Hübschen?“, begrüßte uns einer der beiden mit einem anzüglichen Lächeln. „Mein Name ist Arashi Katz, Mitglied der Wache von Lumia und das ist meine Begleiterin Violetta Rosental.“ Während ich sprach deutete ich mit einer Handbewegung auf die Elfe. „So, wir überprüfen jetzt ob ihr irgendwelche verbotenen Sachen mit euch herum tragt. Wenn ihr versteht was ich meine“, erklärte einer der beiden Männer. Violetta schien etwas verunsichert und wisch einen Schritt vor ihnen zurück. Naja, in ihrem Land wurde sie bestimmt noch nicht so behandelt. „Nein, ihr habt nur das Recht unser Gepäck zu überprüfen. Wenn es euch nicht reicht seid ihr verpflichtet ein weibliches Mitglied der Stadtwache herzuholen“, wies ich sie daraufhin. „Du kleines Miststück“, zischte einer der Männer und holte zur Ohrfeige aus, die ich spielend leicht abfangen konnte. „Hey, was soll das Theater? Ihr haltet die Reisenden auf“, rief eine mir nur zu vertraute Stimme. Ich drehte mich um und erkannte den Halbzwerg Kai. Dieser stand mit einem breitem Grinsen beim Tor. „Hey, ihr beiden Faulpelze. Steht nicht so dumm rum sondern kümmert euch darum dass die Schlange weiter geht. Arashi, Violetta, ihr dürft passieren“, befahl er. Kaum waren wir durch, begrüßte ich überglücklich meinen Freund mit einer Umarmung. „Kai, was machst du denn hier?“, erkundigte ich mich lachend bei ihm. „Der Hauptmann wurde hierher gerufen und ich habe darauf bestanden ihn zu begleiten. Devlin, übernimmt das Kommando während wir weg sind“, berichtete er gut gelaunt. „Oh je. Hoffentlich überlebt der Bürgermeister unsere Abwesenheit“, erwiderte ich schmunzelnd. „Ja, hoffentlich. Es wäre doch zu schade wenn ihm etwas zustoßen würde“, fügte Kai hinzu, woraufhin wir beide kicherten. Es tat gut über so etwas alltägliches zu scherzen. Violetta begrüßte inzwischen die Jungs. Die vier kamen in diesen Augenblick durchs zweite Tor. „Sag mal, ist Katz dein Nachname?“, erkundigte sich Violetta neugierig. „Nö, ich habe ihn mir gerade ausgedacht“, offenbarte ich ihr schulterzuckend. „Wieso hast du nicht deinen echten Namen genannt?“, fragte sie weiter. Ich sah sie an und grinste. „Ich kenne meinen Nachnamen gar nicht“, gestand ich ihr. Alle außer Kai sahen mich erstaunt an. „Was meine Mutter mir gab war ein Vorname. Ihren Nachnamen konnte sie mir nicht hinterlassen, weil ich sonst zu schnell gefunden worden wäre. Tja und meinen Vater kennt keiner. Außerdem hat im Waisenhaus so gut wie niemand einen Nachnamen. Das ist auch nicht nötig. Entweder wird man adoptiert und nimmt den Familiennamen der neuen Eltern an oder man sucht sich einen aus wenn man volljährig ist.“ Die anderen schwiegen. Kein Wunder, da keiner von ihnen wusste was es bedeutete ohne Eltern und Familie aufzuwachsen. Trotzdem war ich nicht eifersüchtig auf sie. Mit meinen Eltern war ich zwar nicht blutsverwandt, doch in meinen Leben nahmen diese beiden Menschen stets den Platz der Eltern ein. Der Hauptmann war für mich stets wie ein Vater gewesen und Haruna wie eine Mutter. Mehr brauchte ich nicht. Mit diesen Gedanken ging ich selbstbewusst Richtung Schloss. Bereit für alles das kommen konnte. Violetta: Arashi ist schon echt stark, wie sie sich gegenüber der Wache am Eingang behaupten konnte. Kai wieder zu sehen bereitete auch mir Freude, da er schon sehr nett war. Die Königsstadt konnte es mit der unsrigen Hauptstadt im Elfenreich mithalten. Ich ging mit Tiziano Hände haltend staunend durch die Stadt. Arashi machte sich darüber etwas lustig und meinte warum ich ihn nicht gleich hier heiraten wolle. Wütend starrte ich diese an. Ich war noch lange nicht für so etwas bereit immerhin war ich doch gerade 100 Jahre alt geworden. Also wirklich. Wir baten beim König um eine Audienz. Die gewährte man uns aber erst am Nachmittag, da der König viel zu tun hatte und uns erst kurz vor der Besprechung der Vier Könige treffen wolle. Wir legten unser Reisegepäck in eine Herberge ab wobei Tiziano darauf bestand mit mir ein Zimmer teilen zu wollen. Ich widersprach heftig und sagte das ich lieber mit Arashi ein Zimmer teilen möchte. Immerhin waren wir ja noch lange nicht verheiratet. Unruhig packte ich meine Sachen aus und beschloss an die frische Luft zu gehen um mich zu beruhigen. Für das Treffen mit den König kaufte ich mir ein schönes elegantes Kleid. Dieses zog ich sogleich an. Zu meinem Schutz schnallte ich mir den Dolch an die Innenseite meines Beines. Klar hatte ich meinen Anhänger aber mit dieser versteckten Waffe fühlte ich mich sicherer. Es klopfte an und Rei trat ein und meinte das die anderen gleich aufbrechen wollten. „Danke, dass du Bescheid gesagt hast“, bedankte ich mich bei ihm. Eine Frage kam auf die ich sogleich an ihn stellte: „Wirst du dich dem König offenbaren?“ „Eher nicht. Ich glaube kaum, dass er so einen Beweis benötigt“, antwortete er gelassen. „Was ich noch fragen will ist. Wie alt werdet ihr Gestaltwandler im Durchschnitt?“ „Du bist aber neugierig. Aber damit wir es schnell hinter uns haben. Wir Gestaltwandler haben eine Lebensspanne wie die der Menschen“, beantwortete er mir auch noch diese Frage bereitwillig. „Nun müssen wir uns beeilen“, ermahnte er mich zur Eile. Zusammen mit meinen Gefährten begaben wir uns zum Königlichen Palast. Jener war wirklich beeindruckend. An den Wänden der Korridore hingen alte, kunstvolle Gemälde sowie vergoldete Spiegel und Kerzenleuchter. An den Decken hingen diamantene Kronleuchter. Im Thronsaal empfing uns der König mit seiner Frau. Er war ein älterer Mann von 40 Jahren. Neben seiner Frau saßen die beiden Söhne sowie auch seine Tochter. „Herzlich Willkommen, Auserwählte von weit her. Soweit ihr vielleicht wisst findet eine Versammlung der vier Königreiche statt und ich werde euch persönlich dorthin bringen“, begrüßte er uns mit einer einladenden Geste. Vom Palast gingen wir zu einem Gebäude das sich die „große Kammer des Friedens“ nannte. Heutzutage wurde sie, laut dem König, für Konzerte und Politische Treffen genutzt. Ich sah ein großes Gebäude mit einem riesigen offenen Tor. An der Seite befand sich eine Plattform. Verwunderte fragte ich den König wofür es gedacht war. „Diese ist dazu da damit die Vertreter der Drachen ins Gebäude kommen können. Ihr Eingang befindet sich dort. Die anderen benutzen den Vordereingang“, erklärte er uns. Wir betraten ein. Der Boden bestand aus weißen Marmor. Die Wände der Vorhalle waren mit prachtvollen Teppichen ausgestattet. Links war der Eingang für die Elfen, rechts für die Zwerge und in der Mitte einer für die Menschen. Dieser führte an einer Wendeltreppe nach oben. Ich erkannte es weil an den Türen die Wappen der Länder darauf bemalt wurden. Naja bis auf die zwei neutrale Türen auf denen keine Wappen befanden. Diese waren links und rechts von der Wendeltreppe. „Jeder Auserwählte geht zu der Tür des eigenen Landes und werden dort als Berater für ihre jeweiligen Länder fungieren. Jedes Reich darf seine Berater oben haben sowie eine kleine Wache von höchstens zwei Leuten. Alle anderen können durch diese nicht markierten Türen neben der Wendeltreppe gehen um als Gäste den Verhandlungen beizuwohnen“, erklärte er uns geduldig. „Wie es aussieht müssen wir uns trennen“, bemerkte ich traurig. „Das macht nichts“, sagte Arashi und klopfte mir aufmunternd auf die Schultern und folgte ihrem König zur Wendeltreppe. „Dann bis später“, verabschiedete sich Peter und machte sich ebenfalls auf den Weg. Rei, Erim und Siegbald verschwanden als Gäste in die große Halle. „Bis später Tiziano“, verabschiedete ich mich von ihm. Dieser beschloss noch etwas in der Halle zu bleiben. Nachdem ich die Tür mit dem Wappen meines Volkes durchschritten hatte erspähte ich eine Treppe welche nach oben führte. An den Wänden erblickte ich viele Porträts von Elfen Königinnen und Königen. Als ich oben ankam betrat auch ich die Hauptkammer. Der Anblick beeindruckte mich. Das erste, was ich wahr nahm, waren die vielen Berater welche im Halbkreis um unsere Königin Rosalie Wolkenmeer herum saßen. Ich kannte einige von den Beratern wieder. Einer von ihnen hieß beispielsweise Salvator. Dieser war immer sehr freundlich zu mir. Als ich vorging entdeckte ich das der Raum wie ein Kreis war an deren Ecken dicke Säulen den Raum säumten und die Kammern trennte. Vor jedem Land war eine große Flagge zu erkennen. Unten waren die Zuschauer und oben die herrschende Klasse. Links im Raum sah ich drei Repräsentanten der Drachen. Gegenüber von mir aus gesehen entdeckte ich Peter der neben einem sehr Bärtigen kleinen Zwerg und einer Zwergin stand. Auch sie waren wie wir von Beratern aus adligen Hause umgeben. Jetzt bemerkte ich rechts im Raum Arashi neben dem Menschen - Königspaar. „Sei herzlich willkommen,meine Violetta. Komm doch her mein liebes Mädchen“, begrüßte mich die Königin freundlich und bot mir einen Platz an ihrer Seite an. „Seid gegrüßt meine Königin Wolkenmeer und vielen Dank für diesen Platz“, bedankte ich mich bei ihr und knickste leicht. Nun begann die Besprechung. „Wie uns allen bewusst ist gibt es eine neue beziehungsweise alte Gefahr. Es sind die Gestaltwandler“, begann der Menschenkönig. Ein Raunen brach im Zuschauerraum aus. „Aber um genauer zu erklären was es damit auf sich hat übergebe ich der Elfenkönigin das Wort.“ Sie nickte ihm zu und berichtete von allen was sie von ihnen wusste. Darauf teilte der Zwergenkönig sein Wissen und seine Erfahrungen mit. Was nun folgte war ein riesiger Streit. Jeder beschuldigte den anderen ein Gestaltwandler beziehungsweise ein Verräter zu sein. Keiner glaubte dem Anderen. Ich konnte sie verstehen da auch mich diese Ängste plagten und mir keine ruhige Nacht gönnten. Die Angst ergriff mich von neuem. Doch ich versuchte sie nicht zu zeigen. Mein Griff um den Stein der Macht war eisern. Dieser gab mir Halt und Kraft mich und jederzeit die Königin vor Angreifern zu retten. Mir stockte nun der Atem. Was wäre wenn die Königin eine von ihnen war. Eine von diesen neuen Feinden? Es kam zu ersten Handgreiflichkeiten in der Halle. „Ruhe!“, schrie meine Freundin Arashi. Mit lauter Stimme erklärte sie uns das man mit den Stein der Macht alle Gestaltwandler enttarnen konnte. Das demonstrierte sie mit Peter. Jener hob seine Hand mit dem Stein darinnen. Es war eine große Aufregung als urplötzlich einige der Leute grüne Haare bekamen. Schneller als gedacht konnten wir die Gestaltwandler ausfindig machen und gefangen nehmen. Alle bis auf Rei natürlich. Dieser bekam von Arashi und meiner Königin eine Bürgschaft. So ließ man ihn gehen. Fassungslos schaute ich zu Arashi und in meiner Brust schmerzte es sehr. Meine Gedanken rasten. Sie haben mir nie wirklich vertraut. Sie hatten mich mit meiner Angst alleine gelassen. Seit Wochen hatte ich diese schrecklichen Alpträume gehabt und sie sagten mir nicht dass ich die ganze Zeit den Schlüssel bei mir trug um diese Gestaltwandler aufzudecken. Mein iIneres war zu Eis erstarrt. Wie aus weiter Ferne hörte ich der Besprechung zu. Es gab insgesamt vier Lösungsansätze welche wie folgt waren. Erstens, die Gestaltwandler ausrotten damit sie keine Gefahr mehr darstellten. Zweitens, alle Gestaltwandler versklaven da sie mit uns dasselbe machen wollten. Drittens, den Gestaltwandlern helfen und sie alle in ihr Land abschieben. Viertens und zuletzt ihnen helfen und als fünftes Volk neben ihnen in Frieden leben. „Violetta was ist deine Meinung? Was sollen wir deiner Meinung machen?“, weckte mich meine Königin aus meinen Gedanken als man eine Pause eingelegt hatte. Ich hielt es nicht mehr aus. In meinen Inneren war etwas zerbrochen und es schmerzte so sehr das das ich keine Luft mehr bekam. Ohne dass ich es wollte rannen mir Tränen von meinen Wangen als ich die Treppe runter rannte. Ich stieß mit Tiziano zusammen der besorgt nachfragte was los sei doch ich konnte noch nicht antworten. Dazu war der Schmerz in meinen Herzen einfach zu neu. „Du brauchst nichts zu sagen. Sieh mal was ich für dich besorgt habe“, sprach er behutsam. In seinen Händen bemerkte ich eine Kette mit einem Herzen daran hängen. Dieser legte sie mir um meinen Hals. „Danke“, brachte ich gerade noch zustande und umarmte ihn. Er war mein Rettungsanker und mein ständiger Begleiter seit ich ein kleines Mädchen war. Ich weiß nicht wie lange wir so standen. Doch war es mir egal. „Komm, lass uns gehen“, schlug er vor und führte mich raus. Die kühle Luft tat mir gut. Er hielt meine Hand und ich folgte ihm. Auf den Weg achtete ich nicht. Warum auch? „Warum haben sie es mir nicht Gesagt und was haben sie mir noch alles verschwiegen?“, kamen mir die düsteren Gedanken in den Sinn. Ich merkte wie wir in ein Haus betraten das nicht unsere Herberge war. Auch dieser Elf, der meinen Verlobten begrüßte, war mir unbekannt. Tiziano brachte mich in ein karg eingerichtetes Zimmer mit Gittern an den Fenstern. Er schloss hinter sich ab und trat auf mich zu. Langsam kam ich zur Besinnung. „Wo sind wir?“, erkundigte ich mich und betrachtete den Tisch, die Stühle sowie das Bett mit milden Interesse. „Wir sind bei einen guten Freund in Sicherheit“, erklärte er beruhigend und bugsierte mich auf das Bett und setzte sich mit einen Stuhl vor mir. „Erzähl mir was dich aufgebracht hat“, bat er darum. Ich erzählte ihm vom Verrat meiner Freunde. „Sie haben es gewusst und haben es mir nie offenbart“, beendete ich. „Ich muss dir etwas gestehen, Violetta. Auch ich war nicht immer ehrlich zu dir gewesen aber lass es mich dir erklären. Vor über 100 Jahren wurde meine Familie beauftragt die Auserwählte der Elfen zu beobachten. Mein Urgroßvater begann damit und freundete sich zehn Jahre später im Waisenhaus mit dir an. Jetzt drei Generationen später war ich dran. Ich hatte den Gedanken gehasst das machen zu müssen, da ich lieber als Spion tätig sein wollte um in immer neuere und aufregendere Rollen schlüpfen zu können. Stattdessen wurde ich Taishi dazu gezwungen immer in der ein und derselben Rolle des Tiziano Duilio zu sein. Es war vor etwa drei Jahren als ich dir das erste mal begegnet war. Du fragst dich bestimmt, warum ich so viel über unsere angebliche Vergangenheit weiß, obwohl ich erst 20 Jahre alt bin. Meine Beruf nennt sich Schläfer. Das bedeutet dass ein Gestaltwandler in eines der vier Reiche eingeschleust wird wo er ein scheinbar normales Leben führt bis sein Auftrag kommt. Bei Elfen ist das natürlich schwieriger zu machen da sie eine lange Lebensspanne haben. Doch wir fanden eine Lösung. Man schrieb Tagebücher sodass die Nachfolger immer Bescheid wussten, wenn sie diese Rolle übernahmen. Ich wurde von klein an auf diese Aufgabe vorbereitet und musste diese Bücher lesen. Als du das Tagebuch meines Onkels gelesen hattest glaubte ich schon das meine Tarnung aufgeflogen sei und wollte flüchten. Ich verwandelte mich in ein Reh und wurde im Wald angeschossen. Fast glaubte ich schon sterben zu müssen. Doch du hast mein Leben gerettet und hast mir geschworen immer mein bester Freund zu sein, egal was in der Zukunft geschehen würde. Das war der Zeitpunkt als ich mich Stück für Stück in dich verliebte. Nach einer Weile machte ich dir über meine sogenannten Eltern einen Antrag.“ Er verwandelte sich in seine wahre Gestalt. Er hatte runde Ohren, kurzes dunkelgrünes Haar und war von kräftiger Statur. Ich schreckte zurück. „Du fragst dich bestimmt, wo wir sind. Ich habe dich hier her gebracht damit du weit vom Krieg weg bist, der nun folgen wird, und wenn alles vorbei ist werden wir endlich heiraten. Gib mir nur dazu den Stein der Macht“, verlangte er von mir. „Das werde ich niemals tun“, weigerte ich mich und versuchte mich magisch zu meiner Familie zu transportieren was mir nicht gelang. Um genau zu sein spürte ich überhaupt keine Magie in mir. Entsetzt riss ich meine Augen auf. „Die Kette welche ich dir gegeben habe verhindert dass du Magie verwenden kannst“, informierte er mich. Ich versuchte die Kette abzunehmen was mir nicht gelang. Sie war zu eng als dass sie über meinen Kopf ging und es war kein normales Schloss, welches diese zuhielt. „Warum?“, flüsterte ich erstickt. „Ich will nur dein Leben retten, Violetta, da sie dich sonst niemals am Leben lassen würden“, erklärte er mir sanft. Grob riss er den Stein an sich und steckte ihn in seine Tasche. Da er abgelenkt war nahm ich den Dolch aus meinen Versteck. „Taishi, oder?“, fragte ich unsicher. „Was ist, meine Liebste?“, hakte er nach und wandte sich nun wieder mir zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)